Gute Nachricht Für Alle

Kapitel 18

Heiden Hören Die Gute Nachricht

[AUDIO]

Apostelgeschichte 14,1-26.

Von Antiochia in Pisidien aus begaben sich Paulus und Barnabas nach Ikonion. Wie in Antiochia begannen sie auch in dieser Stadt mit ihrem Dienst in der Synagoge ihres eigenen Volkes. Ihr Erfolg war so bemerkenswert, dass »eine große Menge Juden und Griechen gläubig wurde« (Apostelgeschichte 14,1). Doch auch in Ikonion begegnete ihnen Gleiches wie in anderen Städten, wo die Apostel wirkten: »Die Juden aber, die ungläubig blieben, stifteten Unruhe und hetzten die Seelen der Heiden auf gegen die Brüder.« (Apostelgeschichte 14,2)

Die beiden Apostel ließen sich dadurch jedoch nicht von ihrer Aufgabe abbringen, zumal viele ja das Evangelium von Christus annahmen. Trotz Widerstand, Neid und Vorurteilen setzten sie ihren Dienst fort, »lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn, der das Wort seiner Gnade bezeugte und ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände« (Apostelgeschichte 14,3). Diese Beweise göttlicher Anerkennung übten einen gewaltigen Einfluss auf Menschen aus, die offen waren für die Überführung von Schuld, und die Zahl der zum Evangelium Bekehrten wuchs.

Falsche Anschuldigungen Und Flucht

Die wachsende Popularität der Botschaft, die von den Aposteln verkündigt wurde, erfüllte die ungläubigen Juden mit Hass und Neid. Sie beschlossen deshalb, der Tätigkeit von Paulus und Barnabas schnellstens ein Ende zu bereiten. Durch falsche und übertriebene Berichte schürten sie bei den Behörden die Angst, die ganze Stadt stehe in Gefahr, zu einem Aufstand angestachelt zu werden. Sie erklärten, eine große Zahl von Menschen schlösse sich den Aposteln an, und unterstellten ihnen geheime und gefährliche Absichten.

Als Folge dieser Anklagen wurden die Jünger wiederholt der Obrigkeit vorgeführt. Ihre Verteidigung war aber so klar und vernünftig und ihre Erklärungen zu ihren Lehren so ruhig und ausführlich, dass sie die Gunst der Behörden bald auf ihrer Seite hatten. Obwohl die Richter durch die falschen Aussagen voreingenommen waren, wagten sie keine Verurteilung auszusprechen. Sie mussten zugeben, dass die Lehren von Paulus und Barnabas die Bürger der Stadt zu Rechtschaffenheit und Gesetzestreue anhielten. Sittlichkeit und Ordnung in der Stadt würden gefestigt, wenn die Wahrheiten, die diese Apostel verkündigten, Anklang fänden.

Der Widerstand, dem die Jünger begegneten, verhalf der Botschaft von der Wahrheit zu einem großen Bekanntheitsgrad. Die Juden mussten erkennen, dass ihre Hetze gegen die neuen Lehrer dem neuen Glauben nur noch mehr Anhänger zuführte. »Die Menge in der Stadt aber spaltete sich; die einen hielten's mit den Juden, die andern mit den Aposteln.« (Apostelgeschichte 14,4)

Weil nun die Dinge einen neuen Verlauf nahmen, gerieten die Leiter der Juden so sehr in Wut, dass sie beschlossen, ihr Ziel mit Gewalt zu erreichen. Sie provozierten die schlimmsten Leidenschaften eines unwissenden und lärmenden Pöbels und entfachten einen Aufruhr, dessen Ursache sie den Jüngern und deren Lehren in die Schuhe schoben. Durch diese falschen Anschuldigungen hofften sie, die Unterstützung der Behörden bei der Verwirklichung ihrer Absichten zu gewinnen. Sie entschieden, den Aposteln keine Gelegenheit zur Verteidigung zu geben, sondern beabsichtigten, Paulus und Barnabas durch den Pöbel steinigen zu lassen und dadurch deren Dienst ein Ende zu bereiten.

Freunde, die nicht einmal gläubig waren, warnten die Apostel vor den arglistigen Absichten der Juden und drängten sie, sich nicht unnötigerweise der Wut des Mobs auszusetzen, sondern sich in Sicherheit zu bringen. Paulus und Barnabas verließen daraufhin Ikonion heimlich. Die Gläubigen mussten das Werk dort eine Zeitlang allein weiterführen. Es sollte aber kein endgültiger Abschied sein. Sie beabsichtigten zurückzukehren, sobald sich die Aufregung gelegt haben würde, um dann die begonnene Arbeit zu Ende zu führen.

Zu allen Zeiten und in jedem Land mussten Gottes Botschafter erbitterten Widerstand von Gegnern erleben, die den Rettungsplan Gottes bewusst ablehnten. Weil sie die Tatsachen verdrehten und Lügen verbreiteten, feierten die Feinde des Evangeliums oft vermeintliche Triumphe und verschlossen den Beauftragten Gottes Türen, durch die Menschen erreicht werden sollten. Aber diese Türen kann man nicht ewig verschlossen halten. Wenn die Botschafter nach einiger Zeit zurückkehrten und ihre Tätigkeit wieder aufnahmen, hatte der Herr oft machtvoll für sie gearbeitet, sodass sie nun Stätten zur Verehrung seines Namens errichten konnten.

Ein Wunder Gottes Unter Heiden

Die Apostel, die wegen der Verfolgung aus Ikonion vertrieben worden waren, zogen nach Lystra und Derbe in Lykaonien. Diese Städte hatten eine überwiegend heidnische, abergläubische Bevölkerung. Es gab jedoch darunter einige Menschen, die bereit waren, die Evangeliumsbotschaft zu hören und anzunehmen. In diesen Städten und deren Umgebung wollten die Apostel arbeiten, wobei sie gleichzeitig hofften, jüdischer Voreingenommenheit und Verfolgung zu entgehen.

In Lystra gab es keine jüdische Synagoge, obwohl einige Juden in der Stadt lebten. Viele Einwohner dort verehrten ihre Götter in einem Tempel, der dem Zeus geweiht war. Als Paulus und Barnabas in der Stadt ankamen, die Menschen um sich scharten und ihnen die einfachen Wahrheiten des Evangeliums darlegten, versuchten viele, diese Lehren mit ihrer eigenen abergläubischen Zeusanbetung in Verbindung zu bringen.

Die Apostel bemühten sich, diesen Götzendienern eine Erkenntnis des Schöpfergottes und seines Sohnes, des Erlösers der Menschheit, zu vermitteln. Zuerst lenkten sie ihre Aufmerksamkeit auf Gottes wunderbare Werke: die Sonne, den Mond, die Sterne, die staunenswerte Ordnung der immer wiederkehrenden Jahreszeiten, die mächtigen schneebedeckten Berge, die hohen Bäume und viele andere Wunder der Natur. Sie alle offenbaren eine Genialität, die jedes menschliche Verständnis übersteigt. Indem sie auf die Werke des Allmächtigen hinwiesen, richteten sie die Gedanken dieser Heiden auf den großen Herrscher des Universums.

Nachdem sie den Bewohnern von Lystra die grundlegenden Wahrheiten über den Schöpfer erklärt hatten, sprachen die Apostel vom Sohn Gottes, der vom Himmel auf unsere Erde kam, weil er die Menschen liebt. Sie berichteten über sein Leben und seine Aufgabe, über seine Verwerfung durch diejenigen, zu deren Errettung er gekommen war, über seine Verurteilung und seine Kreuzigung, seine Auferstehung und Himmelfahrt sowie über seinen Dienst im Himmel als Fürsprecher für die Menschheit. So verkündigten Paulus und Barnabas im Geist und in der Kraft Gottes das Evangelium in Lystra.

Eines Tages, als Paulus von den Wundertaten Christi an Kranken und Leidenden berichtete, sah er unter seinen Zuhörern einen Gelähmten, der seine Augen fest auf ihn richtete, seine Worte annahm und glaubte. Paulus empfand Mitleid mit diesem Geplagten »und merkte, dass er glaubte, ihm könne geholfen werden« (Apostelgeschichte 14,9). Vor den versammelten Götzendienern befahl Paulus dem Gelähmten, sich aufrecht auf die Füße zu stellen. Bisher hatte der Kranke nur sitzen können. Nun gehorchte er augenblicklich dem Wort des Paulus, und zum ersten Mal in seinem Leben stand er auf seinen Füßen. Mit diesem Glaubenseinsatz erhielt er Kraft, und der bislang Gelähmte »sprang auf und ging umher« (Apostelgeschichte 14,10).

Die AposteL Werden Vergöttert

»Als aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf Lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herabgekommen.« (Apostelgeschichte 14,11) Diese Aussage stimmte mit einer ihrer Überlieferungen aus alter Zeit überein, nach der die Götter gelegentlich die Erde besuchten. Wegen seines achtunggebietenden Aussehens, seiner würdevollen Körperhaltung und seines gütigen Gesichtsausdrucks wurde Barnabas vom Volk Zeus, der Göttervater, genannt. Von Paulus meinten sie, er sei Hermes, »weil er das Wort führte« (Apostelgeschichte 14,12), ernst, lebhaft und beredt warnte und ermahnte.

Das Volk von Lystra wollte unbedingt seine Dankbarkeit ausdrücken, und man überredete deshalb den Zeuspriester, er möge den Aposteln Ehre erweisen. »Der Priester des Zeus aus dem Tempel vor ihrer Stadt brachte Stiere und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk.« (Apostelgeschichte 14,13) Paulus und Barnabas, die sich zurückgezogen hatten, um Ruhe zu suchen, merkten von diesen Vorbereitungen nichts. Bald jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit von Musik und den Rufen einer begeisterten Menschenmenge erregt, die zu ihrer Unterkunft gekommen war.

Als sich die Apostel über die Ursache dieses Besuchs und die damit zusammenhängende Erregung klar wurden, »zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk«, damit sie von ihrem Vorhaben abließen. Mit lauter, durchdringender Stimme, die den Lärm der Menge übertönte, zog Paulus ihre Aufmerksamkeit auf sich. Als sich der Tumult plötzlich legte, rief er: »Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt von diesen falschen Göttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre eigenen Wege gehen lassen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.« (Apostelgeschichte 14,15-17)

Obwohl die Apostel ausdrücklich darauf hinwiesen, dass sie keine göttlichen Wesen seien, und Paulus sich bemühte, die Gedanken des Volkes auf den wahren Gott als das einzige anbetungswürdige Wesen zu lenken, war es fast unmöglich, diese Heiden von der Absicht abzuhalten, Opfer darzubringen. Ihre Überzeugung, diese Männer seien tatsächlich Götter, und ihre Begeisterung waren so groß, dass es ihnen äußerst schwer fiel, sich ihren Irrtum einzugestehen. Der biblische Bericht lautet: »Obwohl sie das sagten, konnten sie kaum das Volk davon abbringen, ihnen zu opfern.« (Apostelgeschichte 14,18)

Die Leute von Lystra argumentierten, dass sie die wunderwirkende Macht der Apostel mit eigenen Augen gesehen hätten. Sie hatten gesehen, wie ein Gelähmter, der noch nie gehen konnte, sich nun völliger Gesundheit und Kraft erfreute. Paulus musste große Überzeugungsarbeit leisten und das Volk sorgfältig über die Art seines Auftrags und den des Barnabas aufklären, nämlich, dass sie nur als Vertreter des himmlischen Gottes und seines Sohnes, des großen Heilers, gekommen waren. Erst danach ließen sich die Einwohner von Lystra von ihrem Vorhaben abbringen, den Aposteln zu opfern.

Verfolgt Und Gesteinigt

Durch die Bosheit gewisser Juden aus Antiochia und Ikonion wurde dem Dienst des Paulus und des Barnabas plötzlich Einhalt geboten. Diese Juden hatten von den Erfolgen der Apostel in Lykaonien gehört und verfolgten sie nun. In Lystra gelang es ihnen schnell, die Bevölkerung mit ihrer eigenen gehässigen Gesinnung zu beeinflussen. Indem sie Tatsachen entstellten und Verleumdungen in Umlauf setzten, überzeugten sie dieselben Leuten, die Paulus und Barnabas vor kurzem noch als göttliche Wesen betrachtet hatten, dass diese in Wahrheit schlimmer als Mörder seien und den Tod verdienten.

Die Enttäuschung darüber, dass ihnen das besondere Vorrecht verwehrt worden war, den Aposteln ein Opfer darzubringen, hatte die Leute von Lystra auf eine Kehrtwendung gegenüber Paulus und Barnabas vorbereitet. Sie engagierten sich dabei ähnlich intensiv wie vormals, als sie die Apostel als Götter bejubelt hatten. Durch die Juden aufgehetzt planten sie Gewalttätigkeiten gegen die Apostel. Die Juden beschworen das Volk, Paulus keine Gelegenheit zum Reden zu geben; andernfalls - so behaupteten sie - würde er das Volk verzaubern.

Bald darauf wurde der mörderische Plan der Gegner des Evangeliums in die Tat umgesetzt. Die Einwohner von Lystra gaben dem Einfluss des Bösen nach und wurden von satanischer Wut erfasst. Sie ergriffen Paulus und steinigten ihn erbarmungslos. Der Apostel glaubte, sein Ende sei gekommen. Lebhaft erinnerte er sich an den Märtyrertod des Stephanus und die grausame Rolle, die er selbst dabei gespielt hatte. Mit Blutergüssen bedeckt und halb ohnmächtig vor Schmerzen fiel er zu Boden, und die aufgewiegelten Massen »schleiften ihn zur Stadt hinaus und meinten, er wäre gestorben« (Apostelgeschichte 14,19).

Die Schar der Gläubigen in Lystra, die durch die Verkündigung von Paulus und Barnabas zum Glauben an Jesus bekehrt worden war, blieb auch in dieser dunklen und schweren Stunde standhaft und treu. Der vernunftlose Widerstand und die grausame Verfolgung durch ihre Feinde bestärkten den Glauben dieser frommen Geschwister nur noch mehr. Trotz Spott und Gefahr versammelten sie sich tief bekümmert um den Totgeglaubten.

Welch eine Überraschung war es, als der Apostel mitten in ihrem Wehklagen plötzlich seinen Kopf hob und mit einem Lobpreis Gottes auf den Lippen aufstand! Diese unerwartete Wiederherstellung der Gesundheit von Paulus war für die Gläubigen ein Wunder der göttlichen Macht und erschien ihnen als himmlische Bestätigung ihrer Bekehrung. Unaussprechliche Freude erfüllte sie, und mit neuem Glaubensmut priesen sie Gott.

Unter denen, die sich in Lystra bekehrt hatten und die Leiden des Paulus mit ansehen mussten, war ein junger Mann namens Timotheus. Er sollte später ein bedeutender Mitarbeiter im Werk Christi werden und die Nöte und Freuden der Pionierarbeit in schwierigen Gebieten mit dem Apostel teilen. Als Paulus aus der Stadt geschleift wurde, befand sich dieser Jünger unter der Menge, die sich um den scheinbar leblosen Körper scharte. Er sah, wie Paulus sich erhob, verletzt und blutüberströmt, aber mit Lobesworten auf den Lippen, weil er um Christi willen hatte leiden dürfen.

Grundungen Von Gemeinden

Am Tag nach der Steinigung des Paulus machten sich die Apostel auf den Weg nach Derbe. Dort wurde ihr Dienst gesegnet. Viele Menschen bekehrten sich zu Christus und nahmen ihn als ihren Erlöser an. »Sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu Jüngern.« (Apostelgeschichte 14,21) Paulus und Barnabas brachten es nicht über sich, in einer anderen Stadt die Arbeit aufzunehmen, ohne zuvor den Glauben jener neu Bekehrten gestärkt zu haben. Sie mussten sie ja an jenen Orten, in denen sie kürzlich gearbeitet hatten, eine Zeit lang allein lassen. Unerschrocken »kehrten sie zurück nach Lystra, Ikonion und Antiochia, stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben« (Apostelgeschichte 14,21.22). Viele hatten die frohe Botschaft des Evangeliums angenommen und sich dadurch den Schmähungen und der Feindschaft ihrer Mitbürger ausgesetzt. Diese Gläubigen wollten die Apostel stärken, damit die Früchte ihrer Arbeit bestehen blieben.

Um die Neubekehrten in ihrem geistlichen Wachstum zu fördern, waren die Apostel sorgfältig darauf bedacht, sie mit einer Ordnung zu schützen, die dem Evangelium angemessen war. Überall, wo es in Lykaonien und Pisidien Gläubige gab, wurden Gemeinden organisiert. In jeder Gemeinde wurden Verantwortliche bestimmt und eine angemessene und zweckdienliche Ordnung eingeführt, damit alle Angelegenheiten, die das geistliche Wohl der Gläubigen betrafen, geregelt würden.

Dies entsprach den Richtlinien des Evangeliums, nach denen alle Christusgläubigen in einer Körperschaft zusammengefasst werden sollten. Dieses Ziel verfolgte Paulus gewissenhaft während seines ganzen Dienstes. Alle Menschen, die an irgendeinem Ort aufgrund seiner Bemühungen Christus als Erlöser annahmen, wurden zu gegebener Zeit zu einer Gemeinde zusammengefasst. Das geschah auch dort, wo es nur wenige Gläubige gab. Auf diese Weise wurden die Christen gelehrt, einander zu helfen und stets die Verheißung Christi in Erinnerung zu behalten: »Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.« (Matthäus 18,20)

Und Paulus vergaß die Gemeinden nicht, die er auf diese Weise gegründet hatte. Sie lagen ihm zeit seines Lebens in zunehmenden Maße am Herzen. Mochte eine Gruppe auch noch so klein sein, war sie doch Gegenstand seiner beständigen Fürsorge. Er nahm sich liebevoll der kleinen Gemeinden an im Bewusstsein, dass diese seine besondere Unterstützung brauchten. Er war darauf bedacht, ihre Mitglieder gründlich in der Erkenntnis zu festigen, dass Christus der Erlöser ist, und auch lernten, sich ernsthaft und uneigennützig um die Menschen ihrer Umgebung zu kümmern.

Bei all ihrer missionarischen Arbeit waren Paulus und Barnabas stets bestrebt, dem Beispiel Christi in seiner Opferbereitschaft zu folgen und treu und ernstlich für die Errettung der Menschen zu wirken. Sie waren wachsam, eifrig und unermüdlich. Sie richteten sich nicht nach persönlichen Neigungen oder eigenen Bequemlichkeiten, sondern streuten unter ernstem Gebet und mit ausdauernder Tatkraft die Saat der Wahrheit aus. Und während sie Gottes Rettungsplan für die Menschen verbreiteten, waren die Apostel stets bestrebt, dass alle, die sich auf die Seite des Evangeliums stellten, praktische Anweisungen von unschätzbaren Wert erhielten. Diese Ernsthaftigkeit und Gottesfurcht der Apostel hinterließ bei den neuen Jüngern einen bleibenden Eindruck bezüglich der Wichtigkeit der Evangeliumsbotschaft.

Wenn verheißungsvolle und fähige Personen wie Timotheus zum Glauben kamen, bemühten sich Paulus und Barnabas ernstlich, ihnen die Dringlichkeit der Arbeit im Weinberg Gottes vor Augen zu führen. Mussten die Apostel dann an einen anderen Ort weiterziehen, versagte der Glaube dieser Männer nicht, sondern nahm sogar zu. Sie waren gewissenhaft in den Lehren des Herrn unterwiesen worden und hatten gelernt, sich selbstlos, ernst und beharrlich für die Erlösung ihrer Mitmenschen einzusetzen. Diese gründliche Unterweisung von Neubekehrten war ein wichtiger Faktor für den bemerkenswerten Erfolg, der Paulus und Barnabas begleitete, als sie das Evangelium in heidnischen Ländern predigten.

Die erste Missionsreise näherte sich schnell ihrem Ende. Die Apostel überließen die Sorge um die neugegründeten Gemeinden dem Herrn, »zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia. Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia.« (Apostelgeschichte 14,24-26)