Glück fängt zu Hause an

Kapitel 6

Erfolgreiche und glückliche Partnerschaft

[AUDIO]

Eine lebenslange Erfahrung

Wer das Wesen der Ehe richtig verstehen will, muß ein Leben lang danach fragen. Bei der Heirat tritt man in eine Schule ein, aus der man nicht mehr entlassen wird.

Brautleute können noch so gut vorbereitet und wohlüberlegt ihre Ehe beginnen, dennoch stimmen nur wenige Paare bei der Eheschließung völlig miteinander überein. Zur wahren Gemeinschaft zu finden, das ist der Auftrag an die Eheleute in den folgenden Jahren.

Schnell klingt die Romantik ab, mit der das neuvermählte Paar seine Vorstellung von der Ehe umgeben hatte, besonders dann, wenn der Alltag mit seinen Lasten und Sorgen an sie herantritt. Mann und Frau lernen jetzt den Charakter des Partners in einem Ausmaß kennen, wie es ihnen vorher nicht möglich war. Dies ist eine entscheidende Zeit. Ob das künftige Leben einen Sinn hat, ob es glücklich sein wird, hängt davon ab, daß die beiden den richtigen Kurs einschlagen. Jetzt kommen nämlich unvermutete Schwächen und Fehler zum Vorschein; ein Herz aber, das den anderen liebt und trägt, wird auch die Qualitäten erkennen, die zuvor verdeckt waren. Die Stärken des Partners zu sehen, ist bei weitem besser, als seine Schwächen aufzudecken. Häufig prägt auch unsere eigene Haltung oder die unserer Umgebung unser Urteil darüber, was uns am andern auffällt.

Liebe muß wachsen

Die Liebe mag kristallklar und schön in ihrer Reinheit sein, und dennoch kann ihr die Tiefe fehlen, weil sie noch nicht erprobt und bewährt ist. Steht Jesus ständig im Mittelpunkt unseres Lebens, sehen wir unablässig auf ihn, dann wird unsere Liebe zu ihm täglich wachsen, auch dann, wenn sie geprüft wird. So wie die Liebe zu Christus größer wird, so auch die Liebe untereinander: sie nimmt zu in ihrer Tiefe und Kraft.

Selbst wenn sich Schwierigkeiten auftürmen, wenn sich Verwirrung und Entmutigung breitmachen, hat keiner der beiden Ehepartner das Recht, den Gedanken zu nähren, daß seine Ehe ein Fehler oder ein Mißgriff sei. Um so stärker muß jeder danach streben, daß er dem Partner so viel wie möglich bedeutet. Aufmerksam wie am ersten Tage soll er ihm begegnen und nach Wegen suchen, den andern zu ermutigen, damit beide den Kampf des Lebens bestehen. Wer liebt, denkt darüber nach, wie er den Partner glücklicher machen kann. Der Liebende hat Geduld mit dem andern. Bei dieser Einstellung erscheint die Ehe nicht als das Ende der Liebe, sondern als ihr eigentlicher Beginn. Die Wärme echter Freundschaft und die Liebe von Herz zu Herz lassen bereits die Freuden des Himmelreiches ahnen.

Ein Wort an rechthaberische Eheleute

Keiner braucht den anderen in der Ehe zu beherrschen. Im Wort Gottes finden wir dazu völlig klare Aussagen. Der Mann soll seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde liebt; die Frau soll ihren Mann lieben und achten. So können sich beide im Entgegenkommen üben, ohne daß sie einander verärgern oder verletzen.

Versucht nicht, dem Ehepartner euren Willen aufzuzwingen, das würde die gegenseitige Liebe belasten. Wer seinen eigenen Willen durchsetzen will, steht dem häuslichen Frieden und dem Glück der Familie im Wege. Eine Ehe, in der Streitigkeiten und Wortgefechte an der Tagesordnung sind, kann nicht glücklich sein. Seid freundlich im Umgang miteinander; seid bereit, auch einmal nachzugeben. Gebt acht, was ihr sagt, denn der Einfluß eurer Worte zum Guten oder Bösen ist groß. Vermeidet jeden scharfen Tonfall, und meßt euren Lebensbund immer mehr an der Liebe Christi.

Liebe in Wort und Tat

Viele Menschen sehen es als Schwäche an, ihre Liebe zu zeigen. Sie verhalten sich so reserviert, daß andere sich zurückgestoßen fühlen. Solch eine Haltung beeinträchtigt aber jede Anteilnahme, das Mitgefühl für den Menschen neben mir. Wer entgegenkommendes und weitherziges Handeln verdrängt, wird ein einsamer Mensch; seine Liebe erkaltet. Deshalb sei vor diesem Irrwege gewarnt! Man kann niemanden auf die Dauer lieben, ohne es ihm zu zeigen. Laßt es nicht zu, daß ein Mensch, der zu eurem Leben gehört, seelisch zugrunde geht, weil er keine Zuneigung erfährt.

Es ist besser, Liebe weiterzugeben, statt sie zu fordern. Wir wollen die edlen Charakterzüge in uns fördern und die guten Seiten des andern schnell erkennen. Das Bewußtsein, geschätzt zu werden, ist ein wichtiger Impuls und schafft innere Ausgeglichenheit. Sympathie und Achtung geben Kraft, ein hohes Ziel im Auge zu behalten.

Merkmale einer guten Ehefrau und Mutter

Jede Hausfrau und Mutter muß darauf bedacht sein, nicht zum Aschenputtel, zum bloßen Handlanger ihrer Familie herabzusinken. Sie kann das bewußt vermeiden. Wenn sie viel liest und sich informiert, wird sie ihrem Mann eine gute Kameradin sein und wird sich auch um die geistige Entwicklung ihrer Kinder kümmern. Es gibt günstige, unwiederholbare Gelegenheiten, ihnen die Liebe zu Gott und das Verlangen nach der ewigen Gemeinschaft mit Gott ins Herz zu legen. Es erfordert auch für die Mutter Zeit, den Heiland zum täglichen Begleiter, zum vertrauten Freund werden zu lassen und in seinem Wort zu lesen. Sie sollte mit den Kindern Gottes Schöpfung erleben, denn an der Schönheit seiner Werke können Kinder das Wesen Gottes erkennen.

Wie schön, wenn die Mutter heiter und gelöst ist. Sie dient ihrer Familie weit mehr damit, wenn sie den Abend zum angenehmen, offenen Beisammensein gestaltet, das alle im Haus nach getaner Arbeit zusammenführt, anstatt ständig mit irgendeiner Arbeit beschäftigt zu sein. Mancher Mann würde solche unbeschwerten Stunden mit seiner Familie einem Vereinsabend vorziehen; mancher junge könnte von der Straße ferngehalten werden, und manches Mädchen bliebe bewahrt vor einem abenteuerlichen Freundeskreis, der sie zum Schlechten verleitet. Das Heim kann für Eltern und Kinder ein Ort des Segens im Alltag sein, so wie Gott es gewollt hat.

Gegenseitige Liebe und Rücksicht

Ohne gegenseitige Rücksichtnahme und Liebe kann keine Macht auf Erden die Ehepartner in der Einheit des Glaubens bewahren. Das Miteinander in der Ehe soll herzlich und voller Rücksicht sein, von geistlicher Kraft erfüllt. So hat die Ehe eine heiligende und veredelnde Wirkung. Auf dieser Basis können sich die Partner gegenseitig alles bedeuten, was sie sich nach Gottes Wort bedeuten sollen.

Männer und Frauen können das von Gott gesetzte Ideal erreichen, wenn sie sich von Jesus helfen lassen. Was menschliche Weisheit nicht fertigbringt, kann Christus an denen ausrichten, die sich ihm in Liebe anvertrauen. Seine Fürsorge hat die Macht, Herzen für immer zu verbinden. Dabei offenbart sich seine Liebe nicht in weichen, schmeichelnden Worten. Was Gott webt, ist feiner und doch fester als alles, was ein Mensch je zusammenknüpfen kann. Und das Gewebe, das aus Gottes Hand hervorgeht, hält allen Prüfungen stand. Die Herzen bleiben verbunden durch das goldene Band einer dauerhaften Liebe.