Glück fängt zu Hause an

Kapitel 10

Wie sollen wir wohnen?

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Belüftung, Sonnenlicht und Kanalisation

Wie bei öffentlichen Gebäuden, so ist auch bei Wohnhäusern gute Belüftung und viel Sonnenlicht wichtig.

Wohnhäuser sollten möglichst auf trockenem, etwas erhöhtem Grund gebaut werden. Das wird viel zuwenig beachtet. Ständiges Kränkeln, schwere Krankheiten, ja viele Todesfälle haben ihre Ursache in tiefliegenden, feuchten Wohnungen.

Gründliche Belüftung und viel Sonnenlicht -- darauf muß beim Hausbau besonders geachtet werden. Jeder Raum des Hauses braucht genügend frische Luft und viel Licht.

Schlafräume sollten Tag und Nacht mit Frischluft versorgt werden. Deshalb sind Räume, denen ausreichend Luft und Sonne fehlen, als Schlafzimmer nicht geeignet.

Der Garten am Hause

Ein Garten mit ein paar Bäumen und Sträuchern, nicht zu dicht am Hause, macht der ganzen Familie Freude. Wenn man ihn entsprechend pflegt, fördert er auch die Gesundheit. Allerdings können Bäume, die großen Schatten werfen, und dichte Sträucher direkt am Haus schädlich sein: sie verhindern die freie Luftzirkulation und halten die Sonne fern.

Die Schönheit der Natur

Gott liebt alles Schöne. Er hat Himmel und Erde mit Schönheit ausgestattet, und er freut sich, wenn seine Kinder sich daran begeistern. Er möchte, daß wir unser Heim in die Schönheit der Natur einbeziehen.

Fast jeder, der auf dem Lande wohnt, kann sein Haus oder seine Wohnung mit einem Stück Rasen, einigen Bäumen, blühenden Büschen oder duftenden Blumen umgeben. Das kostet nicht viel Geld. Man hat daran jedoch mehr Freude als an künstlichem Schmuck. Lebende Pflanzen beruhigen, Ja verfeinern unser Wesen, sie fördern die Liebe zur Schöpfung, bringen uns Freude und verbinden die Familie, untereinander und mit Gott.

Einfache Einrichtung

Unsere unnatürliche Lebensweise bringt uns um manchen Segen und raubt uns viel Freude; am Ende sind wir untauglich für ein sinnvolles Leben. Exklusive, teure Einrichtungen verschlingen viel Geld; zugleich verbauen sie uns den Blick für Dinge, die unvergleichlich wertvoller sind. Damit laden wir uns unnötige Belastungen auf, weil sie eine aufwendige Pflege erfordern.

Am besten richtet man deshalb seine Wohnung mit einfachen Möbeln ein, die etwas aushalten, leicht zu reinigen und ohne große Ausgaben zu ersetzen sind. Auch eine ganz einfache Wohnung läßt sich mit etwas Geschmack ansprechend und einladend gestalten, wenn man nur mit etwas Liebe darangeht und keine zu großen Ansprüche stellt.

Übertriebene Ordnung

Einige Familien schießen jedoch über das Ziel hinaus. Sorgfalt und Ordnung gehören zwar zur Behaglichkeit; aber man sollte die Sache nicht so übertreiben, daß das Leben zur unaufhörlichen Plackerei wird, unter der die ganze Familie leidet. Bei manchen Familien, die ich sehr schätze, ist die Wohnung viel zu pedantisch eingerichtet. Das wirkt genauso ungemütlich, wie wenn Unordnung herrscht. Die peinliche Genauigkeit, die im ganzen Hause zu spüren ist, macht es unmöglich, jenes Behagen und jene Gemütlichkeit zu empfinden, die man von einem Heim erwartet.

Was wir beim Einrichten beachten sollten

Diese steife Genauigkeit, die uns in manchem Heim so unangenehm berührt, entspricht nicht der Schöpfung und ihrem Plan. Gott läßt die Blumen auf dem Feld nicht in eingefaßten Beeten wachsen. Er verstreut sie wie Edelsteine über die Wiesen, damit sie durch ihre Vielfalt in Form und Farbe die Erde verschönern. Auch die Bäume im Wald stehen nicht in Reih und Glied. Es ist so beruhigend für Auge und Gemüt, wenn wir den Blick über die Landschaft schweifen lassen: über Wälder, Hügel, Täler, Ebenen und Flüsse. Welche Freude, wenn wir die Vielfalt von Formen und Farben sehen und die Schönheit, mit der Bäume, Büsche und Blumen im Garten der Schöpfung angelegt sind. Ein wohltuendes Bild! Kinder, junge und alte Menschen finden darin Frieden und Freude.

Dieses Gesetz der Vielfalt, läßt sich in gewisser Weise auch auf das Heim übertragen. Farben sollen zusammenpassen, Möbelstücke aufeinander abgestimmt sein. Dabei müssen nicht alle Möbel in einem Zimmer das gleiche Muster oder Material haben. im Gegenteil: harmonische Vielfalt hat viel für sich.

Der Mittelpunkt des Hauses, der sonnigste und freundlichste Raum, die bequemsten Möbel -- sie sollten täglich von der ganzen Familie genutzt werden. Das macht ein Heim anziehend für seine Bewohner und ihre Freunde.

Ob nun die Wohnung einfach oder elegant ist, ob ihre Einrichtung teuer war oder wenig gekostet hat: die Familie wird nur dann glücklich darin leben, wenn sie nach dem Willen Gottes fragt und wenn sie zufrieden ist.

Kinder sollen sich wohl fühlen

Kinder sind nicht abhängig von großem Aufwand und teuren Möbeln; um sich zu Hause wohl zu fühlen, brauchen sie herzliche Liebe und das Empfinden, daß die Eltern für sie da sind, daß sie ihnen vertrauen können.

Nicht so, wie ich das schon bei vielen Müttern gehört habe. "Im Wohnzimmer ist kein Platz für dich. Setz dich doch nicht auf die Couch! Denke an den teuren Bezug!" Geht das Kind dann in ein anderes Zimmer, heißt es: "Du bist uns hier zu laut." Und wenn es schließlich in die Küche kommt, wird es mit dem Ruf empfangen: "Hier bist du mir im Wege. Geh doch mit deinem Lärm woanders hin. Du störst mich und regst mich auf." Wo bleibt das Kind dann? Wo wird es erzogen? Auf der Straße?

Besser als Luxus

Wir belasten unsere Familien zu sehr mit Sorgen und Schwierigkeiten. Spontane Natürlichkeit, persönlicher Friede und echtes Glück gehen darüber verloren. Kümmern wir uns doch weniger um die Leute und ihre Reden und wenden wir unsere Aufmerksamkeit bewußt jedem Glied unserer Familie zu. Die förmliche Höflichkeit der Gesellschaft nachzuahmen und öffentlich zur Schau zu stellen, darauf kommt es nicht an. Herzlichkeit und Liebe, Fröhlichkeit und christliche Höflichkeit -- das wollen wir in der eigenen Familie üben. Viele müssen lernen, wie man das Heim zu einem anziehenden Ort macht, wo Fröhlichkeit herrscht. Ein dankbares Herz und ein freundlicher Blick sind wertvoller als Reichtum. Liebe und Zufriedenheit, auch mit einfachen Gaben, machen ein Heim glücklich.

Unser Erlöser Jesus Christus ging mit der Würde eines Königs über diese Welt; dennoch blieb er liebevoll und demütig. Seine Gegenwart bedeutete Licht und Segen in jedem Heim. Er brachte Freude, Hoffnung und neuen Mut. Könnten wir uns doch mit weniger anspruchsvollen Wünschen begnügen! Wären wir doch zufrieden mit schlichten Dingen! Unser Heim könnte dennoch schön sein. Gott schätzt etwas anderes als Juwelen viel höher ein, nämlich eine liebevolle und bescheidene Gesinnung. Sie gilt es zu pflegen.