Glück fängt zu Hause an

Kapitel 18

Der Garten des Herzens

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Eltern als Gärtner

Der Herr hat den Eltern eine heilige und ernste Aufgabe gegeben. Als seine Mitarbeiter sollen sie den Herzensboden der Kinder sorgfältig pflegen. Er erwartet, daß sie als treue Wächter den guten Samen säen und das Unkraut ausreißen. Zeigen sich Charakterschwächen oder schlechte Veranlagungen, so muß man dem entgegenwirken, sonst verliert der Charakter seine Schönheit.

Den Garten pflegen

Unsere Umwelt ist oft der Ansicht: Laßt doch der Jugend ihren Lauf! Wenn sich Jugendliche im Flegelalter sehr ungezogen aufführen, meinen viele Eltern: Nach einer gewissen Zeit, so mit sechzehn oder achtzehn Jahren, kommen sie ganz allein zur Vernunft. Sie meinen, schlechte Gewohnheiten legen sie von selbst ab und werden tüchtige Männer und Frauen. Wer so denkt, irrt sich gewaltig! jahrelang gestatten die Eltern einem Feind, seinen Samen ins Herz zu säen, lassen es zu, daß der Heranwachsende nach falschen Grundsätzen lebt. Und in vielen Fällen ist alle Mühe, die man später auf diesem Herzensacker aufwendet, umsonst.

Es gibt Eltern, die ihren Kindern schlechte Gewohnheiten nicht verwehren, doch an den Folgen haben sie dann oft ein Leben lang zu tragen. Für diese Sünde sind die Eltern verantwortlich. Es kann sein, daß auch solche Kinder sich zu Christus bekennen. Wenn aber die Gnade Gottes nicht ganz außergewöhnlich an ihrem Herzen wirkt und ihr Leben verändert, wird ihr früherer Lebensstil seine Spuren hinterlassen; sie offenbaren ein Wesen, dessen Entwicklung ihre Eltern zuließen.

Wir können nicht dulden, daß junge Leute Gutes und Böses kennenlernen, ohne es unterscheiden zu können. Es stimmt nicht, daß irgendwann in ihrem weiteren Leben das Gute einfach die Oberhand gewinnt und das Böse seinen Einfluß verliert. Das Böse wächst schneller als das Gute. Freilich kann es nach vielen Jahren geschehen, daß Menschen über das Böse, das sie als Kinder angenommen haben, siegen; aber wer will es darauf ankommen lassen? Die Zeit ist kurz. Es ist leichter und viel sicherer, den reinen, guten Samen ins Herz zu säen, als hinterher Unkraut auszureißen. Was der junge Mensch aufnimmt, prägt sich tief ein. Wie wichtig ist es deshalb, daß unsere Jugend gute Eindrücke aufnimmt und daß die jugendlichen Fähigkeiten in die richtige Bahn gelenkt werden!

Säen und Unkraut jäten

Bereits in früher Kindheit können die Eltern den Herzensboden der Kinder sorgfältig auf das Wirken Gottes vorbereiten. Danach säen und pflegen sie unablässig die Saat der Wahrheit. Und Gott, der jede Mühe, die in seinem Namen geschieht, lohnt, läßt den Samen aufgehen -- zuerst den Halm, danach die Ähre und dann das volle Korn in der Ähre.

Bleibt ein Feld unbearbeitet, so wächst darauf mit Sicherheit viel schädliches Unkraut, das sich nur schwer beseitigen läßt. Der Boden muß bearbeitet und das Unkraut bekämpft werden. Bevor Pflanzen wachsen können, muß gesät werden. Versäumt die Mutter diese Aufgabe, kann sie keine Ernte erwarten. Vielmehr werden Disteln und Dornen hochschießen. Satan liegt immer auf der Lauer; er ist bereit, den Samen zu säen, der in seinem Sinne eine reiche Ernte verspricht.