Glück fängt zu Hause an

Kapitel 24

Die Verantwortung der Mutter

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Dem Mann ebenbürtig

Die Frau gehört in die Stellung, die Gott für sie vorgesehen hat: eine ebenbürtige Gefährtin des Mannes. Die Welt braucht Mütter, die es nicht nur dem Namen nach sind, sondern die dieser Kennzeichnung auch wirklich entsprechen. Wir können mit Sicherheit sagen, daß die außerordentlichen Aufgaben der Mutter schwerer wiegen und heiliger sind als die des Vaters. Mögen doch die Frauen ihre hohe Berufung erkennen und in der Kraft und Furcht Gottes ihre Lebensaufgabe erfüllen, nämlich ihre Kinder zu Menschen erziehen, wie sie die Welt braucht und die sich auf die ewige Heimat vorbereiten!

Die Mutter ist der Mittelpunkt des Heimes und Bezugsperson der Kinder. Umsichtig und verantwortungsbewußt führt sie ihren Haushalt. Sie hat den größten Einfluß in der Familie, ihr Wort gilt. Lebt sie ihre Glaubensüberzeugung aus, dann wird man ihr mit Achtung begegnen und ihr gehorchen.

Kinder müssen lernen, daß sie die Mutter nicht wie ihre Dienerin behandeln dürfen, sondern als Lehrerin, die ihnen behutsam Weg und Ziel für ihr Leben weist.

Ein Vergleich der Werte

Selten schätzt eine Mutter den Wert ihrer Arbeit hoch genug ein; häufig versteht sie sich nur als Aschenbrödel, das für alle niedrigen Arbeiten zuständig ist. Tag für Tag, Woche für Woche steht sie in derselben Tretmühle, ohne etwas Besonderes zu schaffen. Abends vermag sie nicht all die kleinen Arbeiten aufzuzählen, die sie im Laufe des Tages geleistet hat. Im Vergleich zum beruflichen Erfolg ihres Mannes erscheinen sie ihr nicht nennenswert.

Nicht selten kommt der Vater selbstzufrieden und stolz auf seine Leistungen heim. Er hält es für selbstverständlich, daß die Mutter ihn sofort bedient, denn außer Kinderbetreuung, Kochen und anderen Hausarbeiten habe sie doch nicht viel zu tun gehabt. Sie stehe ja nicht im Berufsleben -- wovon sollte sie also erschöpft sein? Er tadelt, schimpft und kommandiert, als sei er der Herr der Schöpfung. Das ist für die Frau und Mutter um so schwerer und entmutigender, als dadurch ihre ermüdende Arbeit keine Anerkennung findet.

Könnte der Vorhang gelüftet werden und beide ihre Arbeitsleistung mit den Augen Gottes sehen, dann wären sie erstaunt, wie der Himmel urteilt. Der Vater sähe seine Arbeit in bescheidenerem Licht, während die Mutter neuen Mut und neue Kraft schöpfen dürfte, um ihre Aufgabe mit Weisheit, Ausdauer und Geduld fortzuführen. Der Wert ihrer Arbeit würde ihr bewußt. Während der Vater für vergängliche Dinge arbeitet, prägt die Mutter das Gemüt und das Wesen ihrer Kinder und schafft damit unvergängliche Werte.

Gottgewollte Aufgaben

Mütter, die ihre Aufgaben fröhlich anpacken, empfinden das Leben als lebenswert, denn Gott hat ihnen einen Auftrag gegeben. Sie brauchen sich keineswegs für minderwertig zu halten, sie brauchen auch nicht geistig zu verkümmern.

Gott hat die Mutter dazu berufen, ihre Kinder in christlicher Ordnung zu erziehen und sie zum Guten anzuhalten. In ihr empfängliches Gemüt gilt es die Liebe zu Gott und die Ehrfurcht vor ihm einzupflanzen. Ist eine Zurechtweisung nötig, dann wollen wir ihnen zu verstehen geben, daß Gott ihnen ins Gewissen redet und daß ihm Falschheit, Lüge und Unrecht mißfallen. Unsere Kinder können dann so mit Gott verbunden werden, daß sie alles zu seiner Ehre tun. Auch später werden sie nicht wie ein Rohr im Winde ständig hin- und herschwanken.

Unter den verschiedenen Aufgaben der Mutter ist keine größer als die an ihren Kindern. Wie oft aber wird gerade diese Pflicht aus Egoismus vernachlässigt! Das Wohlergehen der Kinder für Zeit und Ewigkeit liegt in den Händen der Eltern. Sie sollten ihre Autorität liebevoll und zur Ehre Gottes ausüben, wobei die Heilige Schrift ihr Maßstab ist.

Die Mutter ist das Werkzeug Gottes, um die Familie nach Christi Art zu prägen. An ihr wird sichtbar, wie lebendig das biblische Wort bei den Freuden und Pflichten des Alltags sein kann. Sie lehrt ihre Kinder, daß sie allein aus Gnaden errettet werden, durch Glauben, der eine Gabe Gottes ist. Beständig weist sie auf Christi Liebe hin, auf sein gütiges und barmherziges Wesen, das wir im großen Erlösungsplan erkennen. Das wird einen tiefen, heiligenden Eindruck in ihren Herzen hinterlassen.

Eine Lebensaufgabe

Wenn sich doch die Frau ihrer hohen Berufung bewußt würde und in der Kraft und Furcht Gottes ihre Lebensaufgabe erfüllte: ihre Kinder als Menschen zu erziehen, die der Gesellschaft auf dieser Erde dienen und die sich auf Gottes bessere Welt vorbereiten. Als christliche Mütter wollen wir unsere besondere Verantwortung erkennen und nicht für uns leben, sondern zur Ehre Gottes. Jesus machte sich nicht selbst ein schönes Leben, sondern er diente den Menschen.

Die Welt wimmelt von fragwürdigen Einflüssen. Moderichtungen und neue Lebensformen üben auf Jugendliche eine, große Anziehungskraft aus. Versäumt es die Mutter, in der Erziehung klare Maßstäbe zu setzen, dann erliegen ihre Kinder leicht verderblichen Einflüssen. Als Mütter bitten wir deshalb den Heiland: "Zeige mir doch, wie ich mein Kind am besten erziehe!" Wir wollen auf Gottes Weisungen in seinem Wort achten, dann erhalten wir die Einsichten, die wir brauchen.

Zum Bilde Gottes geschaffen

Von Gottes Thron strömt Licht und Herrlichkeit auf die Mutter zu, die ihre Kinder verantwortungsbewußt erzieht, damit sie schlechten Einflüssen widerstehen können. Es gibt keine wichtigere Aufgabe. Die Mutter kann vielleicht kein farbenprächtiges Bild als Künstlerin auf die Leinwand malen; ebensowenig schafft sie ein Kunstwerk aus Marmor wie ein Bildhauer, noch faßt sie wie ein Dichter tiefe Gedanken in wohlklingende Worte. Wahrscheinlich kann sie auch nicht als Komponistin einer Melodie vollendeten Ausdruck geben. Doch ihre Aufgabe ist größer: mit Gottes Hilfe formt sie Menschen nach seinem Bild.

Mütter, die dies erkennen, sehen in ihrer Aufgabe eine einmalige Gelegenheit. Deshalb setzen sie alles daran, ihren Kindern durch ihr Beispiel und ihre Erziehungsmethoden ein hohes ideal zu vermitteln. Mit Eifer, Geduld und Zuversicht arbeiten sie an sich selbst, um die besten Kräfte in der Erziehung einsetzen zu können. Immer wieder fragen sie sich: Was ist Gottes Wille? Fleißig erforschen sie sein Wort. Ihr Blick bleibt auf Jesus gerichtet, damit die eigene Erfahrung auch im Alltag ein wahrer Spiegel des Lebens Jesu sein kann.

Jede Mutter sollte wissen, daß sie goldene Gelegenheiten hat. Was sie geleistet hat, wird am großen Tag der Rechenschaft geprüft werden. Dann wird sich herausstellen, wie viele Vergehen und Verbrechen von Männern und Frauen begangen worden sind, deren Eltern aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit in der Erziehung versagt haben. Dann wird auch offenbar werden, wie viele durch ihre Weisheit, durch ihre Wahrhaftigkeit und durch ihren geheiligten Lebenswandel der Welt zum Segen geworden sind; aber am Anfang ihres Einflusses und Erfolges stand eine gläubige, betende Mutter.