Glück fängt zu Hause an

Kapitel 34

Kinder helfen der Mutter

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Kinder als Partner

Die Kinder haben genauso wie die Eltern bestimmte Pflichten. Sie können beizeiten lernen, daß sie ein Teil der Gemeinschaft "Familie" sind. Sie bekommen Nahrung und Kleidung, Liebe und Fürsorge. Für all diese Dinge können sie danken und auch kleine Aufgaben im Hause übernehmen. Sie können viel Freude in ihre Familie tragen.

Gebt den Kindern zu verstehen, daß sie Vater und Mutter entlasten, wenn sie kleine Besorgungen machen. Laßt sie etwas tun. Sagt ihnen, daß sie dann auch Zeit zum Spielen haben.

Kinder wollen sich betätigen. Leiten wir sie also dazu an, sich im täglichen Leben nützlich zu machen. Man darf sie freilich nicht einfach sich selbst überlassen! Eltern müssen wissen, was ihre Kinder tun.

Jeder hat Pflichten

Die Eltern sind verpflichtet, ihre Kinder zu ernähren, zu kleiden und zu erziehen; andererseits haben Kinder die Pflicht, ihren Eltern willig und von ganzem Herzen zu folgen. Und wenn sie keine Lust haben, ihren Eltern kleine Arbeiten abzunehmen? Was würden sie sagen, wenn ihre Eltern keine Lust mehr hätten, für ihre Kinder zu sorgen? Wenn Kinder ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen und sich um jede unangenehme Arbeit drücken, dann bringen sie sich selbst um eine wertvolle Erfahrung, die ihnen später sehr nützen könnte.

Nichts dürfte so böse Folgen haben, wie wenn ein Kind von jeder Anforderung verschont wird. Damit überlassen wir es einem Leben ohne Sinn und Ziel. Es tut nur das, was ihm gerade gefällt. Kinder wollen aktiv sein. Führen wir sie nicht an gute und nützliche Aufgaben heran, werden sie sich unvermeidlich für Schlechtes interessieren. Natürlich brauchen sie genügend Freizeit; dennoch können sie nach einem festen Plan zu körperlicher und geistiger Arbeit angehalten werden, die ihrem Alter angemessen ist.

Kinder sollen lernen, Aufgaben zu übernehmen

Eltern müssen wissen, daß kleine Pflichten im Haushalt für ihre Kinder sehr wichtig sind.

Sie sollen doch später mit beiden Beinen im Leben stehen und für die Gesellschaft nützlich sein. Von einer verständigen Mutter können jungen und Mädchen zuerst lernen, wie man das Leben meistert.

Kinder freuen sich über einfache Aufgaben

Kinder können dazu erzogen werden, mitzuhelfen. Sie sind von Natur aus rege und wollen immer etwas tun. Das brauchen wir nur zu fördern und in die richtigen Bahnen zu lenken, indem wir sie von klein auf an die tägliche Erfüllung kleiner Pflichten gewöhnen. Jedes Kind kann für einen ganz bestimmten Bereich der Familie gegenüber verantwortlich sein. So lernen sie schon früh Pflichtbewußtsein. Die tägliche Erfüllung ihrer Aufgaben bringt ihnen eine Freude, die man nur durch eine vollbrachte Tat erfahren kann. Sie gewöhnen sich an Arbeit und Verantwortung und finden Gefallen daran, sich zu betätigen. So fangen sie an zu begreifen, daß das Leben mehr ist als ein herrliches Vergnügen.

Tätigkeit tut Kindern gut. Sie fühlen sich wohler, wenn sie einen guten Teil ihrer Zeit mit nützlicher Beschäftigung verbringen. Danach haben sie um so mehr Spaß an Sport und Spiel. Arbeit stärkt Körper und Geist. Kinder, die dazu angehalten werden, lernen im Laufe der Jahre die Arbeit am meisten schätzen, mit der sie ihre Freunde entlasten können.

Arbeit fördert seelische und geistige Anlagen

Kinder, die ihre Aufgaben erfüllen, entwickeln ein gutes Gedächtnis, ebenso Ausdauer und Charakterfestigkeit. Sie lernen zügiges Arbeiten. Die vielerlei Pflichten des Tages fördern die Fähigkeit zum Denken, Einteilen und Planen. Wenn die Kinder älter werden, kann man ihren Verantwortungsbereich vergrößern. Die Arbeit darf nicht zu schwer sein und auch nicht zu lange dauern, so daß die Kinder erschöpft und entmutigt aufgeben. Sie soll so ausgewählt sein, daß sie die körperliche und charakterliche Entwicklung in guter Weise beeinflußt.

Gemeinsame Arbeit im Haushalt verbindet

Es ist wichtig, daß man Kinder im Hause zur Zusammenarbeit erzieht. Größere Kinder können ihren Eltern zur Hand gehen, sich an ihren Plänen beteiligen und ihnen Verantwortung und Lasten abnehmen. Väter und Mütter müssen sich Zeit nehmen, ihre Kinder anzuleiten. Dann werden sie spüren, daß wir ihre Hilfe und ihr Dabeisein schätzen und uns über ihr Vertrauen freuen. So helfen sie uns gern. Das entlastet Eltern, und Kinder erhalten eine praktische Ausbildung von unschätzbarem Wert, außerdem werden die Bindungen ans Elternhaus gestärkt und der Charakter der Kinder gefestigt.

Geistiges, geistliches und sittliches Wachstum

Wie gut, wenn Kinder und Jugendliche ihren Eltern gern und ohne Berechnung zur Hand gehen. Wenn sie bereitwillig Aufgaben übernehmen, die ihnen zufallen, ist das gleichzeitig eine gute Vorbereitung für das Berufsleben. Nach und nach wird ihre kindliche Unerfahrenheit von der Reife des Erwachsenseins abgelöst. So legen jungen und Mädchen durch treue Erfüllung ihrer Aufgaben in der Familie den Grundstein für ihre spätere geistige, geistliche und sittliche Reife.

Kinder ohne Betätigung aufwachsen zu lassen, ist eine Sünde. Sie sollen sich körperlich betätigen, auch wenn sie davon müde werden. Ermüdung durch Anstrengung schadet ihnen nicht mehr als Erwachsenen, solange sie nicht überfordert werden. Zwischen Ermüdung und Erschöpfung besteht ein großer Unterschied. Kinder brauchen öfter Abwechslung und Pausen als Erwachsene; aber schon in frühester Jugend können sie anfangen, eine Aufgabe zu übernehmen. Das Gefühl, Nützliches geleistet zu haben, macht sie glücklich. Der Schlaf nach gesunder Anstrengung wird ihnen guttun, und sie sind danach wieder frisch für die Aufgaben des neuen Tages.

"Meine Kinder stören mich!"

Manche Mütter sagen, ihre Kinder gingen ihnen auf die Nerven, wenn sie helfen wollten. Mir erging es mit meinen Kindern auch so, aber ich habe es mir nicht anmerken lassen. Kinder brauchen Lob und Anleitung, damit sie allmählich Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln können.