Glück fängt zu Hause an

Kapitel 52

Unsere Sprache

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Die Stimme ist eine Gabe

Auch die Stimme ist eine Gabe Gottes, mit der wir anderen dienen können. Gläubige Eltern führen keine rührseligen Reden. ihre Sprache ist durch Sinn und Verstand gekennzeichnet. Auf leeres Geschwätz und Zweideutigkeiten verzichten sie.

Die Engel sind Zeugen dessen, was wir zu Hause sagen. Deshalb wollen wir harte Worte vermeiden und so reden, daß der Himmel seine Freude daran hat.

Die Eltern können viel dafür tun, daß zu Hause eine gute Atmosphäre herrscht, und einer dem anderen in Liebe begegnet. Deshalb brauchen sie aber noch lange nicht lasch zu sein und ihren Kindern alles zu erlauben. Wenn wir die Kinder mit fester Hand führen, so meinen sie manchmal, wir hätten sie nicht lieb. Das müssen wir in Kauf nehmen. Um so mehr wollen wir uns bemühen, Härte zu vermeiden. In der Erziehung muß Gerechtigkeit mit Güte gepaart sein. Wir dürfen weder aus einer Laune noch aus einer plötzlichen Erregung heraus handeln.

Ein Zeichen innerer Harmonie

Was wir sagen, ist ein Spiegelbild unserer inneren Verfassung. Der erlöste Mensch führt eine freundliche und wahrhaftige Sprache. Auch das lernen wir nirgends so gut wie in der Familie.

Ein guter Christ ist auch in dem, was er sagt, freundlich und überzeugend. Zweideutigkeiten vermeidet er ebenso wie scharfe Worte. Bei der Erziehung ist deshalb darauf zu achten, daß unsere Kinder lernen, ihre Zunge im Zaum zu halten und keine gemeinen Wörter zu gebrauchen.

Harte Worte vermeiden

Wenn in der Familie viel geschimpft und genörgelt wird, werden die Kinder nervös und weinen oft. Ihr Gefühlsleben wird von ewigen Streitereien stark belastet. Deshalb sollen Mütter für eine sonnige Atmosphäre sorgen und nach Möglichkeit ein fröhliches Gesicht machen. Dann werden die Kinder durch unser Wesen angesteckt und strahlen auch Fröhlichkeit aus. Wenn Christus in uns wohnt, wird durch uns die Liebe Gottes zu spüren sein.

Kein Mißton zu Hause

Streit und Uneinigkeit haben in der Familie nichts zu suchen. Sprecht in nettem, ruhigem Ton miteinander, und verzichtet darauf, andere ständig zu kritisieren oder sogar zu verleumden. Unsere Kinder sollen ja auf den Himmel vorbereitet werden, wo es keinen Mißton gibt. Habt deshalb Geduld mit ihren Problemen, die euch unwesentlich erscheinen mögen, für sie aber groß sind.

Sonne oder Schatten

Kinder müssen lernen, daß auch durch ihr Reden und Handeln Sonne oder Schatten in die Familie und in ihre ganze Umgebung getragen wird. Sprechen wir also mit unseren Kindern freundlich; sie sollen doch vor ihren Eltern Achtung haben.

Nicht vorschnell sein

Wer mit seinen Kindern in unbeherrschtem Ton spricht, macht damit dem Teufel eine Freude. Vom ersten Tag seines Lebens an sollten wir ein Kind mit aller Geduld und Liebe erziehen, bis es erwachsen ist.

Wieviel Schaden richten wir in der Familie durch ungeduldige Worte an, die den andern dazu verleiten, genauso zu reagieren! Jeder versucht, es dem anderen heimzuzahlen und sich selbst in einem günstigen Licht darzustellen. Ein Wort gibt das andere, und so vergällt man sich das Zusammenleben. Diese ganze Bitterkeit fällt letztlich auf einen selbst zurück.

Vorschlag für ein Versprechen

Es ist eine gute Sache, wenn jeder sich schriftlich verpflichtet, zu Hause freundlich zu sprechen und sich von Liebe leiten zu lassen. Ihr Eltern, seid nicht jähzornig! Wenn eure Kinder etwas verkehrt machen, erreicht ihr mit Liebe und Feingefühl viel mehr. Schimpft ihr aber, dann habt ihr eine gute Gelegenheit verpaßt, Geduld und Nachsicht praktisch vorzuleben. Liebe ist das wichtigste Merkmal einer guten Erziehung.

Tischgespräche

Viele Familien "würzen" die täglichen Mahlzeiten mit Zweifeln und Kritik. Sie "nehmen" ihre Freunde "auseinander" und genießen das Ganze wie eine delikate Nachspeise. Kinder wie Erwachsene ziehen über andere her, und jeder will dabei mithalten. Dadurch entehren wir Gott.

Bei der Unterhaltung am Familientisch müssen wir an unsere Kinder denken und deshalb um positive Gespräche bemüht sein.

Wir Väter und Mütter wollen mit unseren Kindern freundlich sprechen. Wie empfindlich sind wir selbst, wie wenig Tadel können wir ertragen! Unsere Kinder sind da nicht anders. Darum wollen wir ihnen nicht mehr zumuten, als wir selbst ertragen können. Vertragen wir selbst keine Kritik, dann können es unsere Kinder um so weniger. Wenn wir für eine fröhliche Atmosphäre in unserer Familie sorgen, wenn einer auf den anderen Rücksicht nimmt und sich nicht gehenläßt, dann werden wir den Segen eines harmonischen Zusammenlebens bald verspüren.