Glück fängt zu Hause an

Kapitel 53

Gastfreundschaft

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Versäumte Gelegenheiten

Gastfrei zu sein ist nach Titus 1,8 eines der Merkmale, das leitenden Schwestern und Brüdern in der Gemeinde eigen sein soll. Petrus fordert uns auf: "Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes." 1.Petrus 4,9.10.

Leider werden diese Worte viel zu wenig beherzigt. Sogar unter Christen hapert es oft mit der Gastfreundschaft. Wer egoistisch lebt, bringt sich um Gottes Segen. Egoisten, die nur an sich und ihre Familie denken, machen Gott keine Ehre. Jede Familie mit einer solchen Haltung muß sich das Leben Jesu zum Vorbild nehmen und ihre Einstellung ändern. Wenn sich eine Familie abkapselt und nichts davon hält, Gäste einzuladen, bringt sie sich selbst und auch andere unnötigerweise um viel Segen.

Jesus sagt: "Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn, auf daß sie dich nicht etwa wieder laden und dir vergolten werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen, die Blinden, so bist du selig, denn sie haben's nicht, dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten." Lukas 14,12-14.

Solche Gäste machen uns wenig Mühe, weil sie keine großen Ansprüche stellen. Für viele dieser Menschen ist ein freundlicher Willkommensgruß, eine gemütliche Plauderstunde und die gemeinsame Andacht im Familienkreis wie ein Vorgeschmack auf den Himmel.

Wir wollen uns auch um Menschen außerhalb unserer Familie kümmern. Es gibt ja so viele gute Gelegenheiten, unser Heim für andere zum Segen werden zu lassen. Durch zwischenmenschliche Beziehungen gewinnen wir wunderbare Einflußmöglichkeiten. Wir können dadurch den Menschen um uns herum zu einer echten Hilfe werden.

Geborgenheit für gefährdete Jugendliche

Unser Heim kann für junge Menschen, die in irgendeiner Weise gefährdet sind, zu einem Ort der Geborgenheit werden. Viele von ihnen gehen durch eine kritische Phase. Die Eindrücke und Einflüsse, denen sie jetzt ausgesetzt sind, bestimmen in entscheidender Weise ihr irdisches und ewiges Schicksal. Versuchungen locken und wirken auf viele sehr anziehend. Es gibt genug Jugendliche in unserer Umgebung, die entweder kein Zuhause haben oder deren Elternhaus ihnen keinen Halt geben kann. So geraten viele auf die schiefe Bahn. Unmerklich gehen sie dem Verderben entgegen, manchmal in unserer allernächsten Nähe.

Diese jungen Leute brauchen eine Hand, die ihnen in Liebe entgegengestreckt wird. Freundliche Worte und kleine Aufmerksamkeiten helfen Versuchungen abwenden, die wie Wolken ihr Gemüt verdunkeln. Wer die Liebe Christi weitergibt, kann das Vertrauen dieser Menschen gewinnen; denn genau das ist es, was sie brauchen. Wir wollen uns deshalb um Jugendliche kümmern, sie zu uns einladen und ihnen in jeder Weise eine Hilfe sein. Ob nicht viele dadurch den Weg zu Christus finden werden?

Auch wenn wir Gäste haben, denken wir an unsere Kinder, die uns von Gott anvertraut sind. Sie beobachten uns, und wir dürfen ihnen in keiner Weise ein falsches Beispiel geben. Deshalb sind wir darauf bedacht, auch in dieser Situation freundlich und zuvorkommend wie immer zu sein. So kann jeder ein Vorbild sein und das Christentum praktisch vorleben. Damit zeigt er, daß es Wesentlicheres gibt, als die Gedanken nur um Essen, Trinken und Kleidung kreisen zu lassen.

Gott läßt sich nichts schenken

Christus weiß, was wir für andere tun. Er gibt uns auch die nötigen Mittel, die wir dafür brauchen. Wenn wir in seinem Sinn Gäste einladen, um eine gesegnete Zeit zusammen zu verbringen, werden wir seine Gegenwart verspüren.