------------------------Glück fängt zu Hause an GFH 7 1 Vorwort GFH 9 1 Kapitel 1 -- Die Atmosphäre einer Familie GFH 13 1 Kapitel 2 -- Zur Gestaltung des Heimes GFH 15 1 Kapitel 3 -- Das erste Heim des Menschen GFH 18 1 Kapitel 4 -- Ausstrahlung und Einfluß einer Familie GFH 21 1 Kapitel 5 -- Feierliche Versprechen GFH 24 1 Kapitel 6 -- Erfolgreiche und glückliche Partnerschaft GFH 28 1 Kapitel 7 -- Gegenseitige Pflichten GFH 31 1 Kapitel 8 -- Wo sollen wir wohnen? GFH 33 1 Kapitel 9 -- Die Familie in der Stadt GFH 36 1 Kapitel 10 -- Wie sollen wir wohnen? GFH 40 1 Kapitel 11 -- Kinder sind eine Gabe Gottes GFH 42 1 Kapitel 12 -- Familienplanung GFH 45 1 Kapitel 13 -- Das Vermächtnis der Eltern GFH 47 1 Kapitel 14 -- Ein heiliges Band GFH 50 1 Kapitel 15 -- Die erste Schule unserer Kinder GFH 54 1 Kapitel 16 -- Das Familienleben GFH 58 1 Kapitel 17 -- Liebe schenkt Geborgenheit GFH 61 1 Kapitel 18 -- Der Garten des Herzens GFH 63 1 Kapitel 19 -- Gottes Führung ist uns verheißen GFH 67 1 Kapitel 20 -- Die Verantwortung des Vaters GFH 70 1 Kapitel 21 -- Die Lasten teilen GFH 73 1 Kapitel 22 -- Ein Kamerad der Kinder GFH 75 1 Kapitel 23 -- Verständnisvolle, hilfsbereite Ehemänner GFH 78 1 Kapitel 24 -- Die Verantwortung der Mutter GFH 82 1 Kapitel 25 -- Der Einfluß einer Mutter GFH 84 1 Kapitel 26 -- Falsche Auffassungen von den Aufgaben einer Mutter GFH 86 1 Kapitel 27 -- Probleme der Mutter GFH 88 1 Kapitel 28 -- Gesundheit und äußere Erscheinung der Mutter GFH 91 1 Kapitel 29 -- Das Kind vor der Geburt GFH 94 1 Kapitel 30 -- Die Pflege des Kleinkindes GFH 97 1 Kapitel 31 -- Die wichtigste Aufgabe einer Mutter GFH 100 1 Kapitel 32 -- Ermutigung für die Mutter GFH 103 1 Kapitel 33 -- Kinder sind wertvoll GFH 105 1 Kapitel 34 -- Kinder helfen der Mutter GFH 109 1 Kapitel 35 -- Ehre Vater und Mutter GFH 111 1 Kapitel 36 -- Ein Wort an Kinder GFH 115 1 Kapitel 37 -- Menschenführung in der Familie GFH 119 1 Kapitel 38 -- Gemeinsamkeit in der Erziehung GFH 123 1 Kapitel 39 -- Die christliche Familie GFH 128 1 Kapitel 40 -- Beziehung zwischen den Geschlechtern GFH 132 1 Kapitel 41 -- Scheidung GFH 135 1 Kapitel 42 -- Wenn Eltern alt werden GFH 137 1 Kapitel 43 -- Haushalter Gottes GFH 139 1 Kapitel 44 -- Wie verwalten wir unser Geld? GFH 143 1 Kapitel 45 -- Sparsam leben GFH 146 1 Kapitel 46 -- Kinder lernen mit Geld umzugehen GFH 148 1 Kapitel 47 -- Redlichkeit im Geschäftsleben GFH 150 1 Kapitel 48 -- An die Zukunft denken GFH 152 1 Kapitel 49 -- Vorsicht vor schlechten Einflüssen GFH 158 1 Kapitel 50 -- Höflich und freundlich sein GFH 162 1 Kapitel 51 -- Ein fröhliches Herz GFH 164 1 Kapitel 52 -- Unsere Sprache GFH 167 1 Kapitel 53 -- Gastfreundschaft GFH 170 1 Kapitel 54 -- Freunde GFH 172 1 Kapitel 55 -- Welchen Umgang haben unsere Kinder? GFH 175 1 Kapitel 56 -- Erholung ist wichtig GFH 177 1 Kapitel 57 -- Was machen wir in der Freizeit? GFH 180 1 Kapitel 58 -- Junge Leute und ihre Freizeit GFH 182 1 Kapitel 59 -- Unser Lohn GFH 184 1 Kapitel 60 -- Die kommende Welt GFH 187 1 Kapitel 61 -- Bilder von der neuen Erde ------------------------Vorwort GFH 7 1 Nie zuvor hat die Welt ein Buch wie "Glück fängt zu Hause an" dringender benötigt als heute. Noch nie suchten Eltern und auch Kinder so besorgt nach Lösungen für ihre täglichen Probleme. Noch nie war die Familie so stark gefährdet wie heute. GFH 7 2 Wir wissen, daß der Zustand der Gesellschaft die Situation in den Familien eines Volkes widerspiegelt, und wir wissen auch, daß Veränderungen in der Familie zugleich Veränderungen der Gesellschaft zur Folge haben. Diesem Ziel Ist "Glück fängt zu Hause an" gewidmet. GFH 7 3 Die Verfasserin, Ellen G. White, Mutter von vier Söhnen und christliche Schriftstellerin, hat Eltern und Kindern mit tiefem Verständnis wertvolle Ratschläge erteilt. Sie hat dabei fast alle Bereiche des Familienlebens angesprochen. Für viele Probleme, um die sich verantwortungsbewußte Eltern heute sorgen, kann sie wirkliche Hilfe bieten. GFH 7 4 Der Text dieses Buches stammt aus zahlreichen Artikeln und Büchern und fand sich in der Korrespondenz der Verfasserin mit Eltern. Die Herausgeber. ------------------------Kapitel 1: Die Atmosphäre einer Familie GFH 9 1 Die Familie ist die Urzelle der Gesellschaft, und die Gesellschaft ist das, was Väter und Mütter aus ihren Familien machen. Wie das Herz eines Menschen sein Leben ausmacht, so schlägt der Puls des Staates, der Gemeinde und des Volkes in der Familie. Das Wohlergehen der Gesellschaft, der Bestand der Gemeinde und das Gedeihen eines Volkes hängen von den Einflüssen ab, die vom Elternhaus ausgehen. GFH 9 2 Über Gedeihen oder Verfall der Gesellschaft von morgen entscheiden die sittlichen Werte und die Handlungsweise der Jugend, die mit uns aufwächst. Wenn es durch Erziehung und Charakterbildung während der Kindheit gelingt, gute Gewohnheiten wie Selbstbeherrschung und Zucht zu entwickeln, so wird der spätere Einfluß auf die Gesellschaft diesen Eigenschaften entsprechen. Wer aber sein Kind sich selbst überläßt und dessen Verhalten nicht berichtigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn es später eigensüchtig und zügellos wird und die Gesellschaft in negativer Weise beeinflußt. Der Umgang, den unsere Kinder pflegen, Verhaltensweisen, die sie sich jetzt aneignen, Grundsätze, die sie heute übernehmen -- dies sind die Vorzeichen der künftigen Gesellschaft. Ein Stück Himmel auf Erden GFH 9 3 Das Heim kann ein Stück Himmel auf Erden sein, ein Ort, wo man Liebe bewußt fördert, statt sie zu verdrängen und zu unterdrücken. Unser Glück hängt entscheidend davon ab, daß wir Liebe, Mitgefühl und herzliche Aufmerksamkeit untereinander pflegen. GFH 9 4 Vor allem die Eltern prägen die Atmosphäre im Heim. Wenn Vater und Mutter uneins sind, dann nehmen auch die Kinder den Geist der Zwietracht an. Wie wichtig ist es deshalb, daß jedes Glied der Familie bereit ist, den andern anzunehmen! Wenn sich Eltern einander entfremdet haben und nicht mehr nach den Grundsätzen der Heiligen Schrift leben, dann gibt es nur einen Weg: sie müssen sich wieder dazu bekehren. Wer einmal im Reiche Gottes leben will, muß sich schon auf dieser Erde als Nachfolger Jesu bewähren. Der Charakter, den wir uns in dieser Welt aneignen, bleibt in Tod und Auferstehung erhalten. Wir werden mit denselben Eigenschaften auferstehen, die wir in Familie und Gesellschaft hier an den Tag legen. Wenn Christus wiederkommt, ändert er nicht unseren Charakter. Das geschieht hier und jetzt. Mit unserem Leben im Alltag bestimmen wir also unser Los vor dem kommenden Herrn. Lebensregeln ebnen den Weg GFH 10 1 Wie in jeder Gemeinschaft, so gibt es auch in einer Familie, die sich von Christus führen läßt, bestimmte Lebensregeln. Dabei fällt den Eltern die Aufgabe zu, ihren Kindern im Reden und Tun ein lebendiges und anschauliches Beispiel dafür zu bieten, was sie ihnen als Wunsch und Erwartung mit auf den Weg geben. Eltern pflegen deshalb eine klare, unzweideutige Sprache und verhalten sich im Umgang untereinander liebevoll und aufmerksam. So können sie für Kinder und Jugendliche das Ziel der Erziehung erreichen: gegenseitige Achtung, Treue zu Gott, Handeln nach festen Regeln und Beachtung der Gebote Gottes. GFH 10 2 Solche Grundsätze werden das Leben der Kinder und den Umgang mit anderen bestimmen. Sie schaffen eine Atmosphäre, von der gute Einflüsse ausgehen. So werden auch die, deren Verbindung zu Gott locker geworden ist, wieder Mut finden für ihren Weg zurück zu dem heiligen Gott. Wenn wir so unsere Kinder in einer feinfühligen Weise für das Leben vorbereiten, dann werden wir nicht beschämt, wenn uns Gott am Ende der Zeit für unser Handeln zur Verantwortung ziehen wird. GFH 11 1 Kinder, die unter solchen Voraussetzungen ins Leben entlassen werden, sind selbst einmal in der Lage, Verantwortung für andere zu übernehmen. Sie können mit Wort und Tat ihren Mitmenschen helfen, den rechten Weg zu finden und zu gehen. Weil ihre Empfindungen nicht abgestumpft sind, wahren sie für sich und andere Grundsätze, die weiterhelfen. Auch ihre natürlichen Begabungen werden sie richtig einschätzen, ihre körperlichen, geistigen und ethischen Kräfte nutzen. Kann es einen besseren Schutz gegen Versuchungen geben? Er ist wie eine Mauer, die nicht so leicht einstürzt, Freude im Heim GFH 11 2 Es gibt kein Haus und keine Familie ohne Schwierigkeiten in der Begegnung miteinander; sie gehören zum Leben auf dieser Erde. Deshalb ist es richtig, im Umgang miteinander geduldig, dankbar und liebevoll zu sein. GFH 11 3 In jedem Heim -- und sei es noch so schlicht -- kann man freundlich, fröhlich, aufmerksam und rücksichtsvoll untereinander reden und handeln. GFH 11 4 Wenn wir unsere Kinder mit Weisheit und Liebe, nicht mit Härte erziehen, dann werden sie bereitwillig darauf eingehen. Kinder brauchen viel Lob! Wir wollen alles daransetzen, ihr Leben so glücklich wie nur möglich zu machen. Durch Liebe und Zuneigung bleiben Kinder empfänglich für das, was wir ihnen sagen -- also auch empfänglich für den Samen der Wahrheit. Der Schöpfer schickt nicht nur Wolken und Regen über die Erde; er gibt auch den hellen, wärmenden Schein der Sonne, der die Saat hervorbrechen und die Blüte sich entfalten läßt. Genauso ist es auch mit unseren Kindern. Sie brauchen nicht nur Tadel und Zurechtweisung, sondern vor allem Ermutigung, Lob und freundliche Worte. Die Gegenwart Christi GFH 12 1 In einem Heim, das durch Zuneigung und Rücksichtnahme verschönt wird, ist der Einfluß von Engeln zu spüren, wird Gott verherrlicht. Der Einfluß eines in Verantwortung geführten christlichen Elternhauses kann nicht hoch genug eingeschätzt werden: Er ist für Kinder und Jugendliche ein sicherer Schutz gegen negative Einflüsse. In einem solchen Klima gegenseitigen Verstehens lernen Kinder über ihre Eltern auch den Vater im Himmel zu lieben. GFH 12 2 Echte Frömmigkeit sollte die Familie prägen. Dann erziehen Eltern sich und ihre Kinder dazu, mit Gott zusammenzuwirken und in ihren Gewohnheiten und in ihrem Handeln zuerst nach seinem Willen zu fragen. GFH 12 3 Glieder einer Familie können einen heiligenden Einfluß aufeinander ausüben. Ein Heim, das im Einklang mit Gottes Willen gegründet und geführt Wird, ist eine unschätzbare Hilfe für das Heranreifen eines Charakters, der vor Gott besteht. Daher sollten Eltern und Kinder miteinander in liebevollem Dienst für Gott da sein; denn er allein kann unsere Liebe lauter und edel erhalten. ------------------------Kapitel 2: Zur Gestaltung des Heimes Ein Ort, wo man sich wohl fühlt GFH 13 1 Eltern haben eine große Verantwortung für das künftige Glück und für die späteren Interessen ihrer Kinder. Es ist ihre Aufgabe, das Heim so anziehend wie möglich zu machen. Das Streben nach Geld und Besitz allein reicht dafür nicht. Wir brauchen mehr Fröhlichkeit! Ein Zuhause in Glück und Eintracht ist mehr als eine flüchtige Kindheitserinnerung. Werden diese Kinder einmal erwachsen sein, so ist die Reihe an ihnen, ihren Eltern Stütze und Hilfe zu sein. GFH 13 2 Das Heim kann für unsere Kinder der schönste Platz auf Erden sein, vor allem durch die Mutter. Kinder sind ihrem Wesen nach empfindsam, und sie haben starkes Verlangen nach Zuneigung. Es ist nicht schwer, sie zu erfreuen, und nicht schwer, sie zu verletzen. Durch behutsame Führung und liebevollen Umgang gewinnt eine Mutter das Herz ihrer Kinder. Sauber und ordentlich GFH 13 3 Zu einer guten Haushaltsführung gehören Sauberkeit und Ordnung. Wenn dies aber zur alles beherrschenden Aufgabe der Mutter wird und sie vor allem dafür ihre Kräfte opfert, begeht sie den nicht wiedergutzumachenden Fehler, daß sie die körperliche, geistige und moralische Entwicklung ihrer Kinder vernachlässigt. GFH 13 4 Auf unnötigen Schmuck und Aufwand können wir getrost verzichten. Das heißt aber nicht, daß wir auf unser Äußeres keinen Wert zu legen brauchen. Alles an uns selbst und in unserem Heim soll schön und anziehend sein. Zugleich wollen wir unserer Jugend zeigen, daß unser äußeres Erscheinungsbild keine nebensächliche Angelegenheit ist, sondern daß wir auch damit Gott und seine Wahrheit ehren. GFH 14 1 Unordnung und Mangel an Gründlichkeit -- daran hat Gott keine Freude. Negative Eigenschaften beeinträchtigen die Zuneigung zueinander, so die Liebe des Mannes zu seiner Frau, wenn er selbst ordnungsliebend ist, wenn er Wert auf gut erzogene Kinder legt und einen gut geführten Haushalt schätzt. Eine Ehefrau und Mutter kann das Heim nicht angenehm und glücklich gestalten, wenn sie keinen Sinn für Ordnung hat, wenn sie sich gehen läßt und ihren Haushalt nicht in der Hand hat. Jeder in der Familie, der hier seinen wunden Punkt erkannt hat, sollte an sich arbeiten, um die größten Mängel zu beheben. Die täglichen Aufgaben GFH 14 2 Jede Arbeit, die getan werden muß -- sei es Geschirrspülen, Tischdecken, Krankenpflege, Kochen oder Waschen -- hat ihren sittlichen Wert. Einer muß diese Aufgabe übernehmen; wer sie bewußt aufgreift, darf wissen, daß er nicht nur eine notwendige, sondern auch eine ehrenhafte Arbeit leistet. In den Augen Gottes ist das genauso wichtig, wie die Sendung Gabriels zu den Propheten. ------------------------Kapitel 3: Das erste Heim des Menschen Von Gott bereitet GFH 15 1 Gott selbst schuf den Garten Eden für das erste Menschenpaar. Als er ihn mit allem ausgestattet hatte, was der Mensch sich wünschen konnte, sprach er: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei." 1.Mose 1,26. GFH 15 2 Der Herr freute sich über dieses letzte und edelste aller seiner Geschöpfe. Er wollte den Menschen als vollkommenen Bewohner einer vollkommenen Welt. Dabei war es nicht sein Plan, daß Adam einsam bliebe. Deshalb sprach er: "Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." 1.Mose 2,18. GFH 15 3 Gott selbst gab Adam die Gefährtin. Er hatte längst eine Ergänzung für ihn vorgesehen, die ihm entsprach, die mit ihm eins war in Liebe und Zuneigung. GFH 15 4 Eva wurde aus einer Rippe von der Seite Adams geschaffen. Das bedeutet, daß sie ihn weder beherrschen noch von ihm unterdrückt werden darf. Sie wurde dem Mann als ebenbürtige Partnerin zur Seite gegeben, von ihm geliebt und beschützt, Teil seines Lebens, als Fleisch von seinem Fleisch. Sie war sein zweites Selbst. Welch eine Beziehung und herzliche Zuneigung wird daran sichtbar! "Denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehaßt; sondern er nährt es und pflegt es." Epheser 5,29. "Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein." Matthäus 19,5. Die erste Eheschließung GFH 15 5 Gott stiftete die erste Ehe. Dieser Bund geht also auf den Schöpfer des Weltalls zurück. "Die Ehe soll in Ehren gehalten werden." Hebräer 13,4. Sie gehört zu den ersten Geschenken Gottes an den Menschen. Zugleich ist sie eine der beiden Gaben, die Adam nach dem Sündenfall aus dem Paradies mitnehmen konnte. Und die Ehe ist ein Segen, wenn der Mensch die Ratschläge Gottes anerkennt und befolgt. Sie macht Sittenreinheit und Glück möglich, sie beantwortet die sozialen Bedürfnisse des Menschen und fördert ihn in körperlicher, geistiger und moralischer Hinsicht. Alle Bedürfnisse befriedigt GFH 16 1 Adam hatte alles, was er brauchte und was sein Herz begehrte. In diesem herrlichen Garten Eden gab es keine Sünde, kein Zeichen des Verfalls. Engel Gottes sprachen frei und in Liebe mit dem heiligen Paar, und die Vögel trällerten ihre Lieder zum Preise des Schöpfers. Friedliche Tiere, glücklich und unbeschwert, spielten um Adam und Eva und gehorchten ihnen. GFH 16 2 Adam, edelstes Werk des Schöpfers, stand in voller Manneskraft. Er hatte die Aufgabe erhalten, für den Garten zu sorgen. Gott wußte, daß Adam ohne Beschäftigung nicht glücklich sein würde. Die Schönheit des Gartens beeindruckte den Menschen. Aber er arbeitete auch, um die wunderbaren Organe seines Körpers zu betätigen. Bestünde unser Glück im Nichtstun, so wäre Adam nicht die Arbeit gegeben worden. Der Schöpfer wußte, was Menschen glücklich macht. Mit der Gabe des Lebens war eine Aufgabe verbunden. Die Verheißung der kommenden Herrlichkeit und die Regel, daß der Mensch um sein tägliches Brot arbeiten soll, entsprangen der Fürsorge desselben Gottes. Gebt Gott die Ehre! GFH 16 3 Väter und Mütter, die Gott in ihrer Familie an die erste Stelle rücken und ihren Kindern die Erkenntnis vermitteln, daß die Furcht Gottes der Weisheit Anfang ist, verherrlichen Gott vor Engeln und Menschen. Sie sind eine Familie, die unter Gottes Einfluß steht, die Gott liebt und seinen Weisungen folgt, statt sich dagegen zu empören. Christus ist bei ihnen kein Fremder; sein Name wird von ihnen geachtet und verherrlicht. GFH 17 1 Familien, in denen Gott der Hausherr ist, wo die Kinder es lernen, die Heilige Schrift zu schätzen und den Schöpfer anzuerkennen, geben den Engeln Anlaß zur Freude. Solchen Familien gilt die Verheißung: "Wer mich ehrt, den will ich auch ehren." 1.Samuel 2,30. Der Vater einer solchen Familie wird seinen täglichen Pflichten mit einer Einstellung nachgehen, die durch Gehorsam und Bedachtsamkeit geprägt ist. ------------------------Kapitel 4: Ausstrahlung und Einfluß einer Familie Ein Vorbild GFH 18 1 Wenn sich die Glieder einer Familie als Nachfolger Christi um gegenseitige Achtung und um ein freundliches Miteinander bemühen, dann geht von ihnen eine positive Wirkung aus, deren Einfluß nicht abzusehen ist. Andere werden diesem Beispiel folgen und ebenfalls ihr Heim gegen die Macht des Widersachers abschirmen, wenn sie erleben, welche Früchte die Grundeinstellung eines Christen trägt. GFH 18 2 Eine Familie, der man das wohlgeordnete Miteinander und ihre innere Festigkeit ansieht, hat eine größere Wirkung als viele Reden über den Glauben an Christus. Sie ist der lebendige Beweis dafür, daß das Wort Gottes bei den Eltern auf fruchtbaren Boden gefallen ist. GFH 18 3 Die Folge ist, daß ihre Kinder Gott in der Gemeinde dienen. Ihr Einfluß nimmt immer mehr zu, denn indem sie sich mitteilen, empfangen sie selbst und können wieder weitergeben. So werden Kinder zu Mithelfern ihrer Eltern, die das an andere weiterreichen, was sie selbst zu Hause gelernt haben. Und für die Nachbarn bietet sich auf diese Weise die Möglichkeit, daß sie Hilfe erhalten für Zeit und Ewigkeit. Die ganze Familie nimmt Anteil am Werk des Herrn. Durch ihren Einfluß als Jünger Christi werden auch andere dazu geführt, sich ebenfalls Gott auszuliefern. Ausgezeichnete Möglichkeiten GFH 18 4 Unsere Zeit ist kurz. Wir leben nur einmal auf dieser Welt. Deshalb wollen wir das Beste aus unserem Leben machen! Die Aufgabe, zu der wir berufen sind, erfordert weder Reichtum noch gesellschaftliches Ansehen oder große Fähigkeiten. Was wir brauchen, sind eine freundliche, selbstlose Einstellung und Zielstrebigkeit. Ein Licht, sei es noch so klein, kann eine große Lichterkette zum Leuchten bringen. Unsere Fähigkeiten sind vielleicht schwach, unsere Möglichkeiten gering, unser Einfluß und unsere Bildung mögen begrenzt sein -- dennoch können wir unbegrenzt für Gott wirken, wenn wir alle Gelegenheiten ausschöpfen, die er uns durch das Heim und die Familie gegeben hat. Wir werden zu Kanälen lebenspendender Kraft, wenn wir unser eigenes Herz und unser Heim den Lebensregeln Gottes öffnen. Wo wir in unseren Familien jetzt unter Fruchtlosigkeit und Dürre stöhnen, werden Ströme wirklichen Lebens, heilender Kräfte, bleibender Schönheit und Frucht zu fließen anfangen. GFH 19 1 Niemand lebt, ohne auf andere Einfluß auszuüben. So kann keiner in der Familie sich in einem solchen Umfang in sich selbst verschließen, daß die übrigen Glieder davon unberührt bleiben. Schon der Gesichtsausdruck strahlt einen Einfluß aus zum Guten oder zum Bösen. GFH 19 2 Eine schlecht geführte Familie übt auf die Gesellschaft einen verheerenden Einfluß aus, unter dem die eigene Familie selbst, dann aber auch die Nachbarschaft, ja selbst der Staat zu leiden hat. Ein sinnfälliger Beweis GFH 19 3 Wenn wir unser Familienleben im Sinne Christi führen, dann geben wir unseren Kindern den Anstoß, daß sie das Gebot Gottes von der Liebe zum Nächsten erfüllen, die sich in der Umgebung beweist. Dort, wo sie hingestellt sind, erfüllen sie als Erben des Reiches Christi ihre Aufgabe. Diese Familien und ihre Glieder führen ihre Mitmenschen, die den lebendigen Gott nicht kennen, zur Quelle grundlegender Erkenntnis. So gebraucht Gott ihren Einfluß als wirkungsvolles Instrument für die Wahrheit. Frohe Familien -- Salz für die Nachbarschaft GFH 20 1 Die Gesellschaft braucht lebensfrohe Eltern und freudige Christen. Wir sind zuviel mit uns selbst beschäftigt. Allzuoft bleiben wir unseren Kindern, auch den Mitmenschen, die niedergedrückt und entmutigt sind, ein freundliches Wort oder ein aufmunterndes Lächeln schuldig. Einheit in der Familie GFH 20 2 Zuallererst muß der Christ für Einigkeit in seiner eigenen Familie sorgen; erst an zweiter Stelle steht die Aufgabe, sich um ein harmonisches Zusammenleben mit der näheren und weiteren Nachbarschaft zu bemühen. Alles, was wir sagen, soll die Liebe Jesu wie ein Lebensduft durchströmen. GFH 20 3 Je enger wir in unserer Familie zusammenstehen, desto hilfreicher wird die Ausstrahlung auf die Umwelt sein, die wir als Vater und Mutter, Söhne und Töchter gewinnen. Männer des Segens GFH 20 4 Das Glück in Familie und Gemeinde hängt wesentlich von dem Einfluß ab, die vom einzelnen Heim ausgeht. Das bedeutet auch: Wohl und Wehe in der Ewigkeit ist davon abhängig, wie wir hier auf Erden zu unseren Aufgaben stehen. Nicht große Geister erhalten die Welt, sondern Männer, die in ihren Familien Segen stiften. ------------------------Kapitel 5: Feierliche Versprechen Gottes Plan für Mann und Frau GFH 21 1 Gott schuf die Frau aus einem Teil des Mannes, damit sie seine Gefährtin und Gehilfin sei. Eines Sinnes mit ihm, fällt es ihr nicht schwer, ihm Mut zu machen, ihn zu stärken und ein Segen für ihn zu sein. Den Mann hat Gott dazu bestimmt, seiner Frau als Helfer, als fester Halt zu dienen. Wer in Verantwortung eine Ehe schließt -- der Mann, um die Liebe einer Frau zu gewinnen, die Frau, um das Wesen des Mannes zur Vollkommenheit zu führen --, erfüllt den Willen Gottes. GFH 21 2 Jesus kam nicht, um die Ehe aufzulösen, sondern um ihr heiliges Wesen und ihre Würde wiederaufzurichten. Er kam, um das Ebenbild Gottes im Menschen wiederherzustellen. Sein Werk begann er damit, daß er die Ehe bestätigte. GFH 21 3 Die Liebe Gottes, die von Jesus ausgeht, zerstört niemals die menschliche Liebe, sondern schließt sie ein. Durch sie wird die Liebe des Menschen veredelt, gereinigt und erhöht. Menschliche Liebe kann keine bleibende Frucht schaffen, wenn sie sich nicht mit der Macht des Schöpfers verbindet, wenn sie sich hier nicht einübt auf das Himmelreich. Glückliche Ehen und glückliche Heime -- das möchte Jesus gerne sehen. GFH 21 4 Wie alles, was Gott den Menschen gab, so ist auch die Ehe unter den Einfluß der Sünde geraten. Das Evangelium in Christus aber verfolgt das Ziel, ihre ursprüngliche Reinheit und Schönheit wiederherzustellen. GFH 21 5 Allein die gnädige Macht Christi ist imstande, die Ehe für die Menschheit wieder zum Segen und zur Hilfe zu machen, wie es nach Gottes Plan sein sollte. So können unsere Familien auf Erden in ihrer Einheit, ihrer Liebe und ihrem gegenseitigen Auskommen ein Abbild der himmlischen Familie sein. Fröhliches Feiern GFH 22 1 Die Bibel berichtet, daß Jesus und seine Jünger zum Hochzeitsfest in Kana eingeladen waren. Auch seine Nachfolger haben keinen Grund, die Einladung zu einer Hochzeit mit den Worten abzulehnen: "Eine fröhliche Feier paßt nicht zu einem Christen." Durch seine Anwesenheit bei diesem Fest zeigt Jesus, daß wir uns mit den Fröhlichen freuen sollen, wenn wir dabei sein Wort beachten. Er jedenfalls ging zu Festen der Freude, solange sie nicht dem Willen Gottes widersprachen. Zwei Menschenleben vereint GFH 22 2 Sind sich die Ehepartner im Glauben eins und bestimmt diese Übereinstimmung auch ihre alltäglichen Entscheidungen, so wird diese Ehe Gott nicht mißfallen. GFH 22 3 Durch die Heirat werden zwei Menschenleben so eng miteinander verbunden, wie es nur denkbar ist. Wo diese Einheit sichtbar wird, ist der Segen Gottes dem Sonnenschein vergleichbar. Gott will, daß Mann und Frau in einem festen Bund unter der Herrschaft Jesu und in seinem Geiste leben. GFH 22 4 Das Heim soll nach Gottes Willen der glücklichste Ort auf Erden sein, ein Sinnbild der Gemeinschaft im Reich Gottes. Wenn Mann und Frau, in verantwortlicher Partnerschaft leben, wenn sie sich all dem, was sie erstreben, nach Jesus richten, wenn sie ihm ihr Leben anvertrauen, dann erleben sie miteinander ein Glück, das selbst die Engel veranlaßt, Gottes Liebe zu preisen. Ein Ratschlag an Neuvermählte GFH 22 5 Ihr habt einen Bund für das Leben geschlossen. Jetzt beginnt die Erziehung in der Ehe. Das erste Ehejahr bringt die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Partner ans Licht; man lernt sie kennen wie ein Schüler das Abc. Laßt im ersten Jahr eurer Ehe nichts aufkommen, was euer gemeinsames, künftiges Glück gefährden könnte. GFH 23 1 Im täglichen Miteinander soll euch eure gegenseitige Liebe glücklich machen. Habt immer das Glück des anderen im Auge; das ist Gottes Wille. Freilich, Einswerden in der Ehe heißt nicht, daß der eine seine Persönlichkeit an den anderen verliert. Euer Wesen gehört allein Gott. Ihn muß jeder von euch fragen: Was ist richtig? Was ist falsch? Wie kann ich am besten meiner Berufung entsprechen? Ein Versprechen vor himmlischen Zeugen GFH 23 2 Gott will, daß zwischen zwei Menschen, die heiraten, vollkommene Liebe und Harmonie besteht. Vor den Zeugen des Himmels geben sich Braut und Bräutigam das Versprechen, einander zu lieben, wie Gott es bestimmt hat. Die Frau soll den Mann achten und ehren -- der Mann soll seine Frau schätzen und lieben. GFH 23 3 Mann und Frau sollten sich zu Beginn ihres gemeinsamen Lebens dem Herrn erneut zuwenden. ------------------------Kapitel 6: Erfolgreiche und glückliche Partnerschaft Eine lebenslange Erfahrung GFH 24 1 Wer das Wesen der Ehe richtig verstehen will, muß ein Leben lang danach fragen. Bei der Heirat tritt man in eine Schule ein, aus der man nicht mehr entlassen wird. GFH 24 2 Brautleute können noch so gut vorbereitet und wohlüberlegt ihre Ehe beginnen, dennoch stimmen nur wenige Paare bei der Eheschließung völlig miteinander überein. Zur wahren Gemeinschaft zu finden, das ist der Auftrag an die Eheleute in den folgenden Jahren. GFH 24 3 Schnell klingt die Romantik ab, mit der das neuvermählte Paar seine Vorstellung von der Ehe umgeben hatte, besonders dann, wenn der Alltag mit seinen Lasten und Sorgen an sie herantritt. Mann und Frau lernen jetzt den Charakter des Partners in einem Ausmaß kennen, wie es ihnen vorher nicht möglich war. Dies ist eine entscheidende Zeit. Ob das künftige Leben einen Sinn hat, ob es glücklich sein wird, hängt davon ab, daß die beiden den richtigen Kurs einschlagen. Jetzt kommen nämlich unvermutete Schwächen und Fehler zum Vorschein; ein Herz aber, das den anderen liebt und trägt, wird auch die Qualitäten erkennen, die zuvor verdeckt waren. Die Stärken des Partners zu sehen, ist bei weitem besser, als seine Schwächen aufzudecken. Häufig prägt auch unsere eigene Haltung oder die unserer Umgebung unser Urteil darüber, was uns am andern auffällt. Liebe muß wachsen GFH 24 4 Die Liebe mag kristallklar und schön in ihrer Reinheit sein, und dennoch kann ihr die Tiefe fehlen, weil sie noch nicht erprobt und bewährt ist. Steht Jesus ständig im Mittelpunkt unseres Lebens, sehen wir unablässig auf ihn, dann wird unsere Liebe zu ihm täglich wachsen, auch dann, wenn sie geprüft wird. So wie die Liebe zu Christus größer wird, so auch die Liebe untereinander: sie nimmt zu in ihrer Tiefe und Kraft. GFH 25 1 Selbst wenn sich Schwierigkeiten auftürmen, wenn sich Verwirrung und Entmutigung breitmachen, hat keiner der beiden Ehepartner das Recht, den Gedanken zu nähren, daß seine Ehe ein Fehler oder ein Mißgriff sei. Um so stärker muß jeder danach streben, daß er dem Partner so viel wie möglich bedeutet. Aufmerksam wie am ersten Tage soll er ihm begegnen und nach Wegen suchen, den andern zu ermutigen, damit beide den Kampf des Lebens bestehen. Wer liebt, denkt darüber nach, wie er den Partner glücklicher machen kann. Der Liebende hat Geduld mit dem andern. Bei dieser Einstellung erscheint die Ehe nicht als das Ende der Liebe, sondern als ihr eigentlicher Beginn. Die Wärme echter Freundschaft und die Liebe von Herz zu Herz lassen bereits die Freuden des Himmelreiches ahnen. Ein Wort an rechthaberische Eheleute GFH 25 2 Keiner braucht den anderen in der Ehe zu beherrschen. Im Wort Gottes finden wir dazu völlig klare Aussagen. Der Mann soll seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde liebt; die Frau soll ihren Mann lieben und achten. So können sich beide im Entgegenkommen üben, ohne daß sie einander verärgern oder verletzen. GFH 25 3 Versucht nicht, dem Ehepartner euren Willen aufzuzwingen, das würde die gegenseitige Liebe belasten. Wer seinen eigenen Willen durchsetzen will, steht dem häuslichen Frieden und dem Glück der Familie im Wege. Eine Ehe, in der Streitigkeiten und Wortgefechte an der Tagesordnung sind, kann nicht glücklich sein. Seid freundlich im Umgang miteinander; seid bereit, auch einmal nachzugeben. Gebt acht, was ihr sagt, denn der Einfluß eurer Worte zum Guten oder Bösen ist groß. Vermeidet jeden scharfen Tonfall, und meßt euren Lebensbund immer mehr an der Liebe Christi. Liebe in Wort und Tat GFH 26 1 Viele Menschen sehen es als Schwäche an, ihre Liebe zu zeigen. Sie verhalten sich so reserviert, daß andere sich zurückgestoßen fühlen. Solch eine Haltung beeinträchtigt aber jede Anteilnahme, das Mitgefühl für den Menschen neben mir. Wer entgegenkommendes und weitherziges Handeln verdrängt, wird ein einsamer Mensch; seine Liebe erkaltet. Deshalb sei vor diesem Irrwege gewarnt! Man kann niemanden auf die Dauer lieben, ohne es ihm zu zeigen. Laßt es nicht zu, daß ein Mensch, der zu eurem Leben gehört, seelisch zugrunde geht, weil er keine Zuneigung erfährt. GFH 26 2 Es ist besser, Liebe weiterzugeben, statt sie zu fordern. Wir wollen die edlen Charakterzüge in uns fördern und die guten Seiten des andern schnell erkennen. Das Bewußtsein, geschätzt zu werden, ist ein wichtiger Impuls und schafft innere Ausgeglichenheit. Sympathie und Achtung geben Kraft, ein hohes Ziel im Auge zu behalten. Merkmale einer guten Ehefrau und Mutter GFH 26 3 Jede Hausfrau und Mutter muß darauf bedacht sein, nicht zum Aschenputtel, zum bloßen Handlanger ihrer Familie herabzusinken. Sie kann das bewußt vermeiden. Wenn sie viel liest und sich informiert, wird sie ihrem Mann eine gute Kameradin sein und wird sich auch um die geistige Entwicklung ihrer Kinder kümmern. Es gibt günstige, unwiederholbare Gelegenheiten, ihnen die Liebe zu Gott und das Verlangen nach der ewigen Gemeinschaft mit Gott ins Herz zu legen. Es erfordert auch für die Mutter Zeit, den Heiland zum täglichen Begleiter, zum vertrauten Freund werden zu lassen und in seinem Wort zu lesen. Sie sollte mit den Kindern Gottes Schöpfung erleben, denn an der Schönheit seiner Werke können Kinder das Wesen Gottes erkennen. GFH 27 1 Wie schön, wenn die Mutter heiter und gelöst ist. Sie dient ihrer Familie weit mehr damit, wenn sie den Abend zum angenehmen, offenen Beisammensein gestaltet, das alle im Haus nach getaner Arbeit zusammenführt, anstatt ständig mit irgendeiner Arbeit beschäftigt zu sein. Mancher Mann würde solche unbeschwerten Stunden mit seiner Familie einem Vereinsabend vorziehen; mancher junge könnte von der Straße ferngehalten werden, und manches Mädchen bliebe bewahrt vor einem abenteuerlichen Freundeskreis, der sie zum Schlechten verleitet. Das Heim kann für Eltern und Kinder ein Ort des Segens im Alltag sein, so wie Gott es gewollt hat. Gegenseitige Liebe und Rücksicht GFH 27 2 Ohne gegenseitige Rücksichtnahme und Liebe kann keine Macht auf Erden die Ehepartner in der Einheit des Glaubens bewahren. Das Miteinander in der Ehe soll herzlich und voller Rücksicht sein, von geistlicher Kraft erfüllt. So hat die Ehe eine heiligende und veredelnde Wirkung. Auf dieser Basis können sich die Partner gegenseitig alles bedeuten, was sie sich nach Gottes Wort bedeuten sollen. GFH 27 3 Männer und Frauen können das von Gott gesetzte Ideal erreichen, wenn sie sich von Jesus helfen lassen. Was menschliche Weisheit nicht fertigbringt, kann Christus an denen ausrichten, die sich ihm in Liebe anvertrauen. Seine Fürsorge hat die Macht, Herzen für immer zu verbinden. Dabei offenbart sich seine Liebe nicht in weichen, schmeichelnden Worten. Was Gott webt, ist feiner und doch fester als alles, was ein Mensch je zusammenknüpfen kann. Und das Gewebe, das aus Gottes Hand hervorgeht, hält allen Prüfungen stand. Die Herzen bleiben verbunden durch das goldene Band einer dauerhaften Liebe. ------------------------Kapitel 7: Gegenseitige Pflichten Jeder trägt Verantwortung GFH 28 1 Zwei Menschen, die ihr Leben gemeinsam gestalten, sind unterschiedlich veranlagt, und sie tragen ganz persönliche Verantwortungen. Jeder hat seine Aufgabe. Eine Frau darf nicht nach der Arbeitsmenge, die sie bewältigen kann, beurteilt werden. Sie ist doch kein Lasttier! Als Ehefrau und Gefährtin eines denkenden Mannes ist sie vielmehr die Zierde der Familie. Sie sollte sich aber immer fragen: Entspreche ich meiner Bestimmung als Frau? GFH 28 2 Wie kann ich in meinem Heim einen christlichen Einfluß ausüben? Und der Ehemann sollte seiner Frau zeigen, daß er ihre Arbeit schätzt. GFH 28 3 Die Frau achte ihren Mann -- der Mann liebe und schätze seine Frau! Wie das Eheversprechen sie eins werden läßt, so sollten sie auch durch den Glauben an Jesus eins werden. Woran könnte Gott mehr Freude haben als an Ehepartnern, die gemeinsam von Jesus lernen und die sich mehr und mehr durch seinen Geist führen lassen? Das Verhältnis von Mann und Frau GFH 28 4 Oft wird gefragt, ob die verheiratete Frau ein Recht habe auf ein eigenes Leben. Die Bibel sagt einfach, daß der Mann das Haupt der Familie ist. "Ihr Frauen, seid untertan euren Männern." Kolosser 3,18. Ist das alles? Dann wäre die Frau um ihre Stellung nicht zu beneiden. In vielen Ehen ist ihre Lage tatsächlich schwierig, und es wäre besser, wenn weniger Ehen geschlossen würden. "Ihr Frauen, seid untertan ..." Damit endet für viele Ehemänner das Bibelwort. Aber derselbe Vers setzt fort: "... wie sich's gebührt in dem Herrn." Gegenseitige Rücksichtnahme GFH 29 1 Ohne den Heiligen Geist gibt es in unserer Familie weder Harmonie noch Frieden. Läßt sich jedoch eine Frau vom Geist Jesu führen, wird sie ihre Worte sorgfältig wählen. Sie wird sich nicht unbeherrscht gehen lassen, sondern sich einfügen. Dennoch braucht sie nicht das Gefühl zu haben, sie sei eine Sklavin -- sie ist die Gefährtin ihres Mannes. Steht der Mann unter Gott, wird er weder den Herrn spielen, noch wird er Willkür oder Härte freien Lauf lassen. Liebe kann nicht genug gepflegt werden. Wo der Geist Gottes zu Hause ist, wird jedes Heim zum Abbild des Himmels. Und handelt ein Partner verkehrt, übe sich der andere in der Geduld Christi, statt sich lieblos zurückzuziehen. GFH 29 2 Weder Mann noch Frau sollten der Versuchung nachgeben, den Ehepartner eigenmächtig zu dirigieren. Keiner versuche dem andern seine Wünsche aufzuzwingen. Wer so handelt, zerstört die Liebe. Beide sollen sich bemühen, dem Partner freundlich und geduldig zu begegnen; gegenseitige Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit steht beiden an. Wenn sie sich der Gnade Gottes öffnen, kann dies Wirklichkeit werden: Mann und Frau beschenken sich gegenseitig mit dem Glück, das sie sich bei der Hochzeit versprochen haben. Jeder muß bereit sein, nachzugeben GFH 29 3 Mann und Frau verhalten sich in der Ehe manchmal wie ungezogene, eigensinnige Kinder. Der Mann will seinen Willen durchsetzen, die Frau versucht das gleiche. Keiner will nachgeben. Solches Gehabe bringt nur Unglück. Beide Ehepartner müssen bereit sein, nachzugeben und den eigenen Willen zurückzustecken. Der Weg zum Glück ist so lange verbaut, wie jeder nur das erzwingen will, was er für richtig hält. GFH 29 4 Wer das Entgegenkommen und die Demut Jesu als Vorbild nicht annimmt, begegnet seinem Partner ohne Verantwortung und Beherrschung, ja, er beträgt sich wie ein unvernünftiges Kind. Der starke, unbändige Wille strebt nach Herrschaft. Wer diesen Charakterzug bei sich findet, denke über das Wort des Paulus nach: "Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindliche Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindlich war." 1.Korinther 13,11. Christus schenkt Einigkeit GFH 30 1 Dort, wo Mann und Frau Gottes Willen ernst nehmen, fangen sie an, sich gegenseitig zu achten; sie beginnen sich zu lieben und einander zu vertrauen. Alles, was den Frieden und die Einigkeit der Familie aushöhlen könnte, weisen sie entschieden von sich. Sie pflegen im Hause einen freundlichen und rücksichtsvollen Ton. Wer selbst Güte, Geduld und herzliches Entgegenkommen ausstrahlt, wird entdecken, daß man ihm in gleicher Gesinnung begegnet. Wo der Heilige Geist regiert, sind ehrlose Redewendungen unbekannt, auch in der Ehe. Wo Jesus gegenwärtig ist -- und er allein ist die Hoffnung unserer Herrlichkeit --, dort werden die Partner einig sein und sich lieben. Der Christus, der das Herz der Frau bewegt, wohnt auch im Herzen des Mannes. Deshalb haben beide das gleiche Ziel: das ewige Reich, das Christus denen bereitet, die ihn lieben. ------------------------Kapitel 8: Wo sollen wir wohnen? Wahl des Ortes GFH 31 1 Wenn wir eine Wohnung suchen, dann will Gott, daß wir zuerst und vor allem nach dem sittlichen und religiösen Einfluß fragen, dem wir uns mit unserer Familie aussetzen. GFH 31 2 Lassen wir uns von diesem Grundsatz leiten, dann beeindruckt uns bei der Wahl unseres Wohnortes nicht die Überlegung, wo wir am meisten Geld verdienen können oder wo "man" wohnt. Es wird uns vielmehr darauf ankommen, ein schlichtes, sauberes und gesundes Leben zu führen, das echten Wert hat. GFH 31 3 Warum sich dort niederlassen, wo wir nur die Ersatzwelt vor uns haben, die sich der Mensch erschuf, wo Auge und Ohr ständig das Böse spüren, wo Lärm und Unruhe herrschen und die Gesundheit leidet? Es ist besser, wenn wir im Frieden und in der Schönheit der Schöpfung die Werke Gottes sehen können, wenn sich das Auge an grünen Feldern, Tälern und Hügeln erfreut. Darum wollen wir in eine Gegend ziehen, wo der Himmel noch blau ist und wo wir noch saubere Luft atmen können. So wohnte Jesus GFH 31 4 Jesus kam auf diese Erde mit der wichtigsten Aufgabe, die je unter den Menschen getan wurde. Er kam als Botschafter Gottes, um uns ein erfülltes Leben vorzuleben. Welche Umgebung suchte der Vater für seinen Sohn aus? Ein Heim in der Abgeschiedenheit der galiläischen Berge; einen Haushalt, der auf ehrliche, geachtete Arbeit gegründet war. Ein einfaches Leben! Der Alltag bestand im täglichen Lebenskampf, im Verzichten, in der Sparsamkeit und im geduldigen, willigen Dienen. An der Seite der Mutter die Stunde des Lernens mit der offenen Schriftrolle; die Stille der Morgendämmerung oder das Abendlicht im vertrauten Tal; das Studium der Natur; im persönlichen Gespräch mit Gott die eigene Bestimmung erkennen -- das war die Welt des jungen Jesus. ... und viele Gottesmänner GFH 32 1 Ein Großteil der wertvollsten und hervorragendsten Männer aller Zeiten wuchs in ähnlicher Weise auf. Das berichtet uns die Bibel von Abraham, Jakob, Joseph, Mose, David und Elisa. Wir lesen das auch in den Lebensgeschichten von Männern aus späterer Zeit, denen man ehrenvolle Vertrauensstellungen übertrug und die große Verantwortung übernahmen. GFH 32 2 Wie viele von ihnen sind auf dem Lande aufgewachsen! Luxus kannten sie kaum; Vergnügung war in ihrer Jugend ein Fremdwort für sie. Viele hatten mit Armut und Not zu kämpfen. Frühzeitig lernten sie zu arbeiten; die körperliche Bewegung in freier Natur gab ihnen Stehvermögen und Spannkraft für ihre Aufgaben. Auf sich selbst gestellt, lernten sie, mit Schwierigkeiten und Widerständen fertig zu werden. So. gewannen sie Mut, Ausdauer, Eigenständigkeit und Selbstbeherrschung. Weitab von schlechter Gesellschaft genügten ihnen unbeschwerte Freuden und lohnende Freundschaften. Ein natürliches Werturteil zeichnete sie aus; Maßlosigkeit war ihnen fremd. Sie ließen sich von guten Lebensregeln bestimmen und wuchsen zu starken, reinen und aufrichtigen Persönlichkeiten heran. Als Gott sie in seinen Dienst nahm, waren sie ausgerüstet mit körperlichen und geistigen Kräften, brachten einen frischen Geist mit, die Fähigkeit, Pläne zu fassen und durchzuführen. Zu ihrem Wesen gehörte die Standhaftigkeit gegen das Böse: sie waren ein Bollwerk des Guten in der Welt, in die sie Gott gestellt hatte. ------------------------Kapitel 9: Die Familie in der Stadt Gefahren der Stadt GFH 33 1 Das Leben in den Städten ist der Natur entfremdet. Alles ist darauf angelegt, die Schöpfung Gottes zu ersetzen. Gier nach Geld, Vergnügungs- und Sensationssucht, der Wunsch aufzufallen, der Hang zum Luxus und ein verschwenderischer Lebensstil -- das sind die Kräfte, die viele Menschen vom wahren Ziel des Lebens ablenken und die Tore zu tausend Übeln öffnen. Auf Jugendliche übt das alles eine schier unwiderstehliche Macht aus. Eine unauffällige, aber gefährliche Versuchung sind die oberflächlichen Vergnügen in den Städten. Umweltverschmutzung GFH 33 2 In der Stadt zu leben, kann der Gesundheit schaden. Die größere Gefahr, sich mit Krankheiten anzustecken, schlechte Luft, unreines Wasser, verseuchte Nahrung, die oft überfüllten, dunklen und darum ungesunden Wohnungen sind einige der negativen Umstände, denen wir hier gegenüberstehen. GFH 33 3 Es war nicht die Absicht des Schöpfers, daß die Menschen sich in Städten zusammenballen, daß sie in Mietshäusern und Wohnblocks zusammengepfercht leben. Der Lebensraum, den Gott dem ersten Menschenpaar gab, lag in einer Umgebung, die Augen und Ohren wohltat. Noch heute hat das Bedeutung für uns. Je klarer wir unseren Lebensstil mit dem ursprünglichen Plan Gottes abstimmen, desto günstiger wirkt sich das auf die Gesundheit von Körper, Seele und Geist aus. Materielle Interessen stehen im Vordergrund GFH 33 4 Viele Eltern fragen nicht genügend danach, ob ihre Kinder in einer Umgebung aufwachsen, die sie positiv beeinflußt. Wenn sie ihren Wohnort wählen, denken sie mehr an ihre materiellen Interessen als an die sittlichen und gesellschaftlichen Einflüsse. Ihre Kinder geraten in Kreise, die für ihre religiöse und charakterliche Entwicklung ungünstig sind. Das Stadtleben bietet keinen bleibenden Vorteil GFH 34 1 Es gibt kaum eine Familie, die dadurch, daß sie in der Stadt wohnt, Vorteile hätte -- weder für den körperlichen und geistigen Zustand noch für das geistliche Leben. Glaube, Liebe, Hoffnung und Glück gedeihen in der Abgeschiedenheit besser, an einem Ort, der von Wald und Feldern und Hügeln umgeben ist. Wer seine Kinder fernhalten kann von dem, was die Stadt bietet, der wird erleben, daß dies ihrer persönlichen Entfaltung, ihrer inneren Gesundheit dient. Und es wird leichter sein, sie von der Wahrheit des Wortes Gottes zu überzeugen. Der Umzug vom Land in die Stadt GFH 34 2 Viele Familien ziehen vom Land wieder in die Stadt, weil sie die Bedingungen dort für günstiger und angenehmer halten. Dabei übersehen sie, daß sie ihre Kinder großen Versuchungen aussetzen. Der Jugend fehlt die sinnvolle Beschäftigung, die Straße "erzieht". Mehr und mehr wird dies der Jugend zum geistlichen Verhängnis, bis sie an den Fragen, die ein gutes, lauteres und geheiligtes Leben ausmachen, überhaupt kein Interesse mehr hat. Wieviel besser, wenn die Eltern mit ihrer Familie auf dem Land geblieben wären, wo die Bedingungen für das Heranreifen in körperlicher und geistiger Hinsicht wesentlich günstiger sind! GFH 34 3 Wir wollen lieber alle materiellen Erwägungen zurückstellen, als das wertvolle Leben derer aufs Spiel zu setzen, die uns anvertraut sind. Ohnehin kommen Versuchungen auf unsere Jugend zu, und sie muß es lernen, sich ihrer zu erwehren; dennoch haben wir die Pflicht, allen Einflüssen entgegenzutreten, mit allen Gewohnheiten und Bindungen zu brechen, die verhindern, daß wir und unsere Familie ohne jede Einschränkung für Gott da sind. GFH 35 1 Es ist also besser, nicht in überfüllten Städten zu wohnen, sondern an einem ruhigen Ort, wo wir unsere Kinder -- möglichst fern von Versuchungen -- so erziehen können, daß sie für das Leben tüchtig sind. ------------------------Kapitel 10: Wie sollen wir wohnen? Belüftung, Sonnenlicht und Kanalisation GFH 36 1 Wie bei öffentlichen Gebäuden, so ist auch bei Wohnhäusern gute Belüftung und viel Sonnenlicht wichtig. GFH 36 2 Wohnhäuser sollten möglichst auf trockenem, etwas erhöhtem Grund gebaut werden. Das wird viel zuwenig beachtet. Ständiges Kränkeln, schwere Krankheiten, ja viele Todesfälle haben ihre Ursache in tiefliegenden, feuchten Wohnungen. GFH 36 3 Gründliche Belüftung und viel Sonnenlicht -- darauf muß beim Hausbau besonders geachtet werden. Jeder Raum des Hauses braucht genügend frische Luft und viel Licht. GFH 36 4 Schlafräume sollten Tag und Nacht mit Frischluft versorgt werden. Deshalb sind Räume, denen ausreichend Luft und Sonne fehlen, als Schlafzimmer nicht geeignet. Der Garten am Hause GFH 36 5 Ein Garten mit ein paar Bäumen und Sträuchern, nicht zu dicht am Hause, macht der ganzen Familie Freude. Wenn man ihn entsprechend pflegt, fördert er auch die Gesundheit. Allerdings können Bäume, die großen Schatten werfen, und dichte Sträucher direkt am Haus schädlich sein: sie verhindern die freie Luftzirkulation und halten die Sonne fern. Die Schönheit der Natur GFH 36 6 Gott liebt alles Schöne. Er hat Himmel und Erde mit Schönheit ausgestattet, und er freut sich, wenn seine Kinder sich daran begeistern. Er möchte, daß wir unser Heim in die Schönheit der Natur einbeziehen. GFH 36 7 Fast jeder, der auf dem Lande wohnt, kann sein Haus oder seine Wohnung mit einem Stück Rasen, einigen Bäumen, blühenden Büschen oder duftenden Blumen umgeben. Das kostet nicht viel Geld. Man hat daran jedoch mehr Freude als an künstlichem Schmuck. Lebende Pflanzen beruhigen, Ja verfeinern unser Wesen, sie fördern die Liebe zur Schöpfung, bringen uns Freude und verbinden die Familie, untereinander und mit Gott. Einfache Einrichtung GFH 37 1 Unsere unnatürliche Lebensweise bringt uns um manchen Segen und raubt uns viel Freude; am Ende sind wir untauglich für ein sinnvolles Leben. Exklusive, teure Einrichtungen verschlingen viel Geld; zugleich verbauen sie uns den Blick für Dinge, die unvergleichlich wertvoller sind. Damit laden wir uns unnötige Belastungen auf, weil sie eine aufwendige Pflege erfordern. GFH 37 2 Am besten richtet man deshalb seine Wohnung mit einfachen Möbeln ein, die etwas aushalten, leicht zu reinigen und ohne große Ausgaben zu ersetzen sind. Auch eine ganz einfache Wohnung läßt sich mit etwas Geschmack ansprechend und einladend gestalten, wenn man nur mit etwas Liebe darangeht und keine zu großen Ansprüche stellt. Übertriebene Ordnung GFH 37 3 Einige Familien schießen jedoch über das Ziel hinaus. Sorgfalt und Ordnung gehören zwar zur Behaglichkeit; aber man sollte die Sache nicht so übertreiben, daß das Leben zur unaufhörlichen Plackerei wird, unter der die ganze Familie leidet. Bei manchen Familien, die ich sehr schätze, ist die Wohnung viel zu pedantisch eingerichtet. Das wirkt genauso ungemütlich, wie wenn Unordnung herrscht. Die peinliche Genauigkeit, die im ganzen Hause zu spüren ist, macht es unmöglich, jenes Behagen und jene Gemütlichkeit zu empfinden, die man von einem Heim erwartet. Was wir beim Einrichten beachten sollten GFH 38 1 Diese steife Genauigkeit, die uns in manchem Heim so unangenehm berührt, entspricht nicht der Schöpfung und ihrem Plan. Gott läßt die Blumen auf dem Feld nicht in eingefaßten Beeten wachsen. Er verstreut sie wie Edelsteine über die Wiesen, damit sie durch ihre Vielfalt in Form und Farbe die Erde verschönern. Auch die Bäume im Wald stehen nicht in Reih und Glied. Es ist so beruhigend für Auge und Gemüt, wenn wir den Blick über die Landschaft schweifen lassen: über Wälder, Hügel, Täler, Ebenen und Flüsse. Welche Freude, wenn wir die Vielfalt von Formen und Farben sehen und die Schönheit, mit der Bäume, Büsche und Blumen im Garten der Schöpfung angelegt sind. Ein wohltuendes Bild! Kinder, junge und alte Menschen finden darin Frieden und Freude. GFH 38 2 Dieses Gesetz der Vielfalt, läßt sich in gewisser Weise auch auf das Heim übertragen. Farben sollen zusammenpassen, Möbelstücke aufeinander abgestimmt sein. Dabei müssen nicht alle Möbel in einem Zimmer das gleiche Muster oder Material haben. im Gegenteil: harmonische Vielfalt hat viel für sich. GFH 38 3 Der Mittelpunkt des Hauses, der sonnigste und freundlichste Raum, die bequemsten Möbel -- sie sollten täglich von der ganzen Familie genutzt werden. Das macht ein Heim anziehend für seine Bewohner und ihre Freunde. GFH 38 4 Ob nun die Wohnung einfach oder elegant ist, ob ihre Einrichtung teuer war oder wenig gekostet hat: die Familie wird nur dann glücklich darin leben, wenn sie nach dem Willen Gottes fragt und wenn sie zufrieden ist. Kinder sollen sich wohl fühlen GFH 38 5 Kinder sind nicht abhängig von großem Aufwand und teuren Möbeln; um sich zu Hause wohl zu fühlen, brauchen sie herzliche Liebe und das Empfinden, daß die Eltern für sie da sind, daß sie ihnen vertrauen können. GFH 39 1 Nicht so, wie ich das schon bei vielen Müttern gehört habe. "Im Wohnzimmer ist kein Platz für dich. Setz dich doch nicht auf die Couch! Denke an den teuren Bezug!" Geht das Kind dann in ein anderes Zimmer, heißt es: "Du bist uns hier zu laut." Und wenn es schließlich in die Küche kommt, wird es mit dem Ruf empfangen: "Hier bist du mir im Wege. Geh doch mit deinem Lärm woanders hin. Du störst mich und regst mich auf." Wo bleibt das Kind dann? Wo wird es erzogen? Auf der Straße? Besser als Luxus GFH 39 2 Wir belasten unsere Familien zu sehr mit Sorgen und Schwierigkeiten. Spontane Natürlichkeit, persönlicher Friede und echtes Glück gehen darüber verloren. Kümmern wir uns doch weniger um die Leute und ihre Reden und wenden wir unsere Aufmerksamkeit bewußt jedem Glied unserer Familie zu. Die förmliche Höflichkeit der Gesellschaft nachzuahmen und öffentlich zur Schau zu stellen, darauf kommt es nicht an. Herzlichkeit und Liebe, Fröhlichkeit und christliche Höflichkeit -- das wollen wir in der eigenen Familie üben. Viele müssen lernen, wie man das Heim zu einem anziehenden Ort macht, wo Fröhlichkeit herrscht. Ein dankbares Herz und ein freundlicher Blick sind wertvoller als Reichtum. Liebe und Zufriedenheit, auch mit einfachen Gaben, machen ein Heim glücklich. GFH 39 3 Unser Erlöser Jesus Christus ging mit der Würde eines Königs über diese Welt; dennoch blieb er liebevoll und demütig. Seine Gegenwart bedeutete Licht und Segen in jedem Heim. Er brachte Freude, Hoffnung und neuen Mut. Könnten wir uns doch mit weniger anspruchsvollen Wünschen begnügen! Wären wir doch zufrieden mit schlichten Dingen! Unser Heim könnte dennoch schön sein. Gott schätzt etwas anderes als Juwelen viel höher ein, nämlich eine liebevolle und bescheidene Gesinnung. Sie gilt es zu pflegen. ------------------------Kapitel 11: Kinder sind eine Gabe Gottes Die Familie im Plan Gottes GFH 40 1 Als Gott für Adam eine Gefährtin schuf, wollte er, daß Männer und Frauen in geheiligter Ehe zusammenleben. Ihre Familie soll ein Teil der himmlischen Gemeinschaft sein. GFH 40 2 Kinder sind eine Gabe Gottes. Wir sind ihm dafür verantwortlich, wie wir mit seinem Eigentum umgehen. Eltern tragen ihre Familie als Glaubende und Betende, damit sie einmal freimütig vor Gott hintreten können: "Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der Herr gegeben hat." Ein kinderloses Heim wirkt leer und unvollständig. Es besteht die Gefahr, daß Eheleute ohne Kinder zu Egoisten werden, die nichts kennen als die eigene Bequemlichkeit und die nur an ihre eigenen Wünsche und Annehmlichkeiten denken. Sie wollen anerkannt werden, bringen aber anderen kaum Zuneigung entgegen. GFH 40 3 Viele sind krank an Leib, Seele und Geist, weil ihr Denken fast ausschließlich um sie selbst kreist. Kinder mit ihrer gesunden Vitalität, ihrer Lebhaftigkeit und rastlosen Energie könnten ein heilsamer Ansporn für sie sein. Erziehung und Charakterbildung GFH 40 4 Der Umgang mit Kindern erfordert von den Eltern liebevolle Geduld und die Fähigkeit, Anteil zu nehmen. Diese Eigenschaften vermögen tiefverwurzelte Charakterzüge der Eltern aufzulockern, lassen fröhlicher und gelassener werden. Die Gegenwart eines Kindes verändert jedes Heim zum Guten. Ein Kind, das unter Gott heranwächst, ist ein Segen. GFH 40 5 Liebende Fürsorge für unsere Kinder, die unsere Hilfe brauchen, macht uns selbst liebevoller; die Entfaltung edlerer Wesenszüge bringt auch uns voran. GFH 41 1 Nach der Geburt seines ersten Sohnes vertiefte sich Henochs Erfahrung. Er kam Gott näher und erkannte klarer als bisher seine Aufgabe und Verantwortung als ein Kind dieses Gottes. Als er die Liebe seines Kindes spürte und dessen völliges Vertrauen in seinen väterlichen Schutz, als er sich seiner eigenen Liebe zu seinem Erstgeborenen bewußt wurde, da begriff er etwas von der wunderbaren Liebe Gottes zu den Menschen, der seinen Sohn hingeben würde. Es überwältigte ihn, daß jedes Kind Gottes seinem Vater im Himmel absolut vertrauen kann. Ein kostbares Gut GFH 41 2 Eltern erhalten ihre Kinder als ein kostbares Gut, über das sie eines Tages vor Gott Rechenschaft ablegen werden. Wir wollen für die Erziehung mehr Zeit und mehr Sorgfalt aufbringen und mehr darum beten. Für eine gediegene und sachgerechte Unterweisung wollen wir besonders sorgen. GFH 41 3 Bedenken wir, daß unsere Söhne und Töchter junge Glieder in Gottes Familie sind! Er hat sie uns anvertraut, damit wir sie auf das Reich Gottes vorbereiten. Einmal werden wir für die Art und Weise Rechenschaft ablegen müssen, wie wir diese heilige Aufgabe erfüllt haben. ------------------------Kapitel 12: Familienplanung Ein Unrecht an Kindern GFH 42 1 Es gibt Eltern, die ohne Rücksicht darauf, ob sie einer großen Familie gerecht werden können, viele Kinder haben. Sie lassen dabei außer acht, daß jedes Kind umfassend an seine Eltern gebunden ist, was Fürsorge und Erziehung angeht. Das ist ein großes Unrecht, nicht nur der Mutter, sondern auch den Kindern und der Gesellschaft gegenüber. GFH 42 2 Ist die Mutter kräftig genug, um ihre Kinder versorgen zu können? Ist der Vater in der Lage, die Söhne und Töchter in rechter Weise zu erziehen und anzuleiten? Wie wenig wird das Schicksal des Kindes berücksichtigt! Die geschlechtliche Befriedigung steht im Vordergrund. Die Ehefrau und Mutter muß Bürden auf sich nehmen, die ihre Lebenskraft aushöhlen und sogar ihre Glaubenskraft lähmen. Gesundheitlich geschwächt und entmutigt, ist sie von einer Kinderschar umgeben, ohne sich ihnen wirklich widmen zu können. Fehlt aber den Kindern die nötige Unterweisung, so wachsen sie nicht zur Ehre Gottes auf und stecken sogar noch andere mit ihrem üblen Wesen an. Ja, aus ihnen sammelt sich Satan das Heer, das er nach seinen Plänen steuert. Weitere Gesichtspunkte GFH 42 3 Gott will, daß Eltern aus Einsicht handeln. Sie sollten ihr Leben so führen, daß jedes Kind eine gute Erziehung erhalten kann und die Mutter Kraft und Zeit hat, sich um ihre Kinder richtig zu kümmern. Wenn eine Mutter ihre Aufgaben bewußt und ihrer Bedeutung entsprechend erfüllt, ihre Arbeit in der Ehrfurcht und Liebe zu Gott tut, dann werden ihre Kinder für Familie und Gesellschaft ein Segen sein. GFH 43 1 Der Ehemann und Vater trägt in gleicher Weise seine Verantwortung, damit die Mutter nicht überfordert wird und daran verzweifelt. Er muß darauf achten, daß er seine Frau nicht in eine Lage bringt, in der sie nicht mehr die Kraft findet, ihre Kinder in rechter Weise zu erziehen. GFH 43 2 Weil Kinder soviel Fürsorge und eine gediegene Erziehung brauchen, sollten die Eltern bedenken, daß ihre Familie nicht zu schnell wachsen darf. Jährlich ein Neugeborenes -- das überfordert die Mutter. Ihre Aufgeschlossenheit für die anderen Glieder der Familie wird beeinträchtigt oder gar zerstört. So werden die anderen Kinder der Zuwendung, der Erziehung und ihres Glückes beraubt, das Eltern ihren Kindern schulden. Eine Empfehlung für Eltern großer Familien GFH 43 3 Sie stehen vor der Frage: "Ziehen wir unsere Kinder groß, um die Macht des Widersachers Gottes zu stärken und seine Reihen zu füllen, oder erziehen wir Kinder für Christus?" GFH 43 4 Wer seine Kinder nicht in der rechten Weise anleitet und ihren Charakter nicht nach Gottes Willen formt, für den gilt: Je weniger Kinder unter falscher Erziehung leiden, desto besser für Eltern und Gesellschaft! Es ist ein großes Unrecht, seine Familie zu vergrößern, wenn die Kinder nicht von klein auf eine weise, urteilsfähige Mutter an ihrer Seite haben, die all ihre Kenntnis einsetzen und gewissenhaft ihren Erziehungsaufgaben nachkommen kann; die ihren Haushalt in der Verantwortung vor dem Herrn führt und die in der Lage ist, so das Wesen der Kinder zu prägen, daß sie lebenstüchtige Menschen werden. Gott hat uns Menschen den Verstand gegeben. Er erwartet, daß wir ihn gebrauchen. Finanzielle Erwägungen GFH 43 5 Eltern müssen in aller Ruhe darüber nachdenken, ob sie für Kinder finanziell aufkommen können. Sie haben kein Recht, Kinder in die Welt zu setzen und sie anderen zur Last werden zu lassen. Ist durch die Ausübung eines Berufes der Unterhalt der Familie sichergestellt oder wird die Familie anderen auf der Tasche liegen? Ehepartner begehen ein Verbrechen, wenn sie Kinder in die Welt setzen, ohne richtig für sie sorgen zu können. GFH 44 1 Manche Menschen versagen im Berufsleben; sie finden sich kaum in der Welt zurecht. Aber gerade solche Familien haben oft eine große Kinderschar. Dagegen sind Familien, deren Einkommen gesichert ist, gewöhnlich nur so groß, daß sie ihren Kindern eine angemessene Erziehung bieten können. Wer nicht einmal seinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten kann, sollte keine Kinder haben. ------------------------Kapitel 13: Das Vermächtnis der Eltern Vererbung GFH 45 1 Die körperliche und geistige Verfassung der Eltern tritt bei ihren Kindern wieder zutage. Diese Tatsache wird nicht genügend beachtet. Mit einer unvernünftigen Lebensweise schädigen Eltern nicht nur sich selbst, sondern auch künftige Generationen. GFH 45 2 Durch eine ausgewogene Entwicklung der körperlichen und geistigen Kräfte, aber auch des sittlichen Empfindens, können alle Mitarbeiter Christi werden. Viel hängt dabei von den Eltern ab. An ihnen liegt es, ob ihre Kinder anderen zum Segen oder zum Fluch werden. GFH 45 3 Je edler die Ziele, je tiefer das geistliche Leben, je höher die geistige Befähigung, je besser die Körperkräfte der Eltern entwickelt sind, desto besser sind die Kinder für das Leben gerüstet. Indem Eltern ihre besten Anlagen fördern, üben sie einen guten Einfluß auf die Gesellschaft und auf kommende Generationen aus. Viele Eltern sind unwissend GFH 45 4 Wer Verantwortung trägt für das leibliche und seelische Wohl von Kindern, die das Bild Gottes widerspiegeln und sein Eigentum sind, der wird Barrieren errichten gegen die zügellose Sinnlichkeit unserer Zeit, die Tausende von Menschen körperlich und moralisch zugrunde richtet. Könnten die vielen Verbrechen unserer Tage auf ihre eigentliche Ursache zurückgeführt werden, so ließe sich nachweisen, daß sie der Unwissenheit von Eltern zuzuschreiben sind, die bei der Erziehung ihrer Kinder gleichgültig und leichtfertig gehandelt haben. Leben und Gesundheit werden dabei bedenkenlos geopfert. GFH 46 1 Wer seine Kinder nicht durch Wort und Vorbild so erzieht, wie Gott es von ihm erwartet, wird dafür einmal zur Verantwortung gezogen werden. Die verheerenden Folgen falscher Erziehung beschränken sich nicht nur auf die eigenen Kinder: ganze Generationen sind davon betroffen. Wie sich eine Distel über das ganze Feld ausbreitet, so werden die Sünden elterlicher Nachlässigkeit alle ins Verderben stürzen, die unter ihren Einfluß geraten. Ein großes Maß an Verständnis und Geduld GFH 46 2 Väter und Mütter können ihr eigenes Wesen im Charakter ihrer Kinder wiederfinden. Oftmals ist es eine schmerzliche Selbsterkenntnis, eigene persönliche Schwächen in den Söhnen und Töchtern zu entdecken. Wenn wir uns dann bemühen, vererbte üble Neigungen an den Kindern zu berichtigen oder zu unterdrücken, brauchen wir ein großes Maß an Geduld und Ausdauer, aus dem unsere Liebe zu spüren sein muß. GFH 46 3 Sollten sich Eltern aufregen, wenn ein Kind seine negativen Erbanlagen offenbart? Keineswegs! Es ist ihre Aufgabe, sich selbst in Zucht zu halten und jede heftige und grobe Reaktion zu vermeiden, damit nicht auch diese Fehler bei den Kindern wiederkehren. GFH 46 4 Beim Umgang mit eigensinnigen Kindern kommt es darauf an, daß wir herzlich und gütig wie Jesus bleiben und immer daran denken, daß sie ihr Wesen von Vater und Mutter ererbt haben. Dann tragen wir selbst mit an ihrem Wesenszug, den wir weitergegeben haben. GFH 46 5 Eltern können ruhig der Macht Jesu vertrauen, die alle vererbten bösen Neigungen umwandeln kann. GFH 46 6 Väter und Mütter, habt Geduld! Haben frühere Generationen Fehler gemacht, dann ist die Aufgabe heute um so schwerer. Gott aber gibt uns Kraft, wenn wir ihm vertrauen. Laßt uns einfühlsam und weise mit unseren Kindern umgehen. ------------------------Kapitel 14: Ein heiliges Band Die Familie ist unantastbar GFH 47 1 Jede Familie umschließt ein heiliges Band, das unantastbar ist. in dieser Gemeinschaft hat kein Fremder irgendwelche Rechte. GFH 47 2 Mann und Frau bedeuten alles füreinander. Die Frau hält nichts vor ihrem Mann geheim, was sie anderen mitteilt, und der Mann hat keine Geheimnisse vor seiner Frau, die er anderswo erzählt. Im Herzen der Frau bleiben die Fehler des Mannes verborgen, und die Fehler der Frau liegen im Inneren des Mannes begraben. GFH 47 3 Keiner von beiden erlaubt sich auf Kosten des anderen einen Scherz. Keiner beklagt sich bei anderen über den Partner, weder scherzhaft noch im Ernst; denn so harmlos es auch scheinen mag: durch wiederholte Scherze dieser törichten Art kann es leicht zu einer Krise zwischen Mann und Frau kommen, wenn dies nicht sogar zur Entfremdung führt. Jede Familie achte daher auf diese Sphäre der Unantastbarkeit. GFH 47 4 Wir verstehen die Familie als einen geheiligten Raum, als ein Symbol des Himmels und als einen Spiegel, in dem wir uns selbst erkennen. Freunde und Bekannte dürfen sich nicht in das Familienleben einmischen. Hier haben nur wir selbst das Recht, uns ganz als Eigentümer zu fühlen. Das schenkt ein Gefühl der Unbeschwertheit und Ruhe, in dem wir einander vertrauen. Geduld, Nachsicht und Vergebung GFH 47 5 Jeder in der Familie wird darum beten, daß Gott seine Glieder, ja, den ganzen Leib, heilige. Wir können nicht immer der Begegnung mit dem Bösen ausweichen, aber wir brauchen uns nicht davon überwältigen lassen. Jesus gibt uns Kraft, das Böse mit Gutem zu überwinden. GFH 48 1 Wie viele entehren Christus in der Familie und verfälschen damit sein Wesen! Wie wenige sind geduldig und nachsichtig, erweisen Vergebung und wahre Liebe. Ihren Wünschen und ihrem Widerwillen geben sie freien Lauf, ohne Hemmung zeigen sie ihren verkehrten Hang. Dabei soll doch auch ihr Leben den Willen Jesu, sein Werk und Wesen offenbar machen. Das ganze Leben Jesu ist Freundlichkeit und Liebe. Sind wir auf dem Wege, so in das Wesen Gottes hineinzuwachsen? GFH 48 2 Von Eltern ist darauf zu achten, daß Streitsucht keinen Eingang in ihr Haus findet, denn sie ist eines von den Mitteln Satans, den Charakter negativ zu prägen. Wenn Eltern Einigkeit in ihrer Familie anstreben und die Grundsätze, die für Jesus in seinem Leben bestimmend waren, beachten, werden ihnen Streit und Zerwürfnis erspart bleiben. Dafür wird Eintracht und Liebe sie umgeben. So haben Eltern mit ihren Kindern Anteil an der Gabe des Heiligen Geistes. GFH 48 3 Ehepartner haben genug Lasten zu tragen. Sie sollten sich hüten, Streitereien die Tür zu öffnen und sich dadurch das Leben zu erschweren. Kleine Uneinigkeiten sind schon eine Einladung an Satan. Kinder lassen sich auch von unbedeutenden Meinungsverschiedenheiten anstecken. Und wie schnell werden Eltern und Kinder von satanischen Handlangern zur Untreue gegen Gott verleitet! GFH 48 4 Wenn auch im Lauf einer Ehe Konflikte auftreten, so sollen die Partner doch in der Liebe Gottes bleiben. Dem Mann muß bewußt sein, da ß seine Frau Freundlichkeit, Rücksichtnahme und herzliche Zuneigung verdient. Das Geheimnis einer harmonischen Familie GFH 48 5 Ist eine Familie zerstritten und zerrüttet, liegt es daran, daß sie sich von Christus entfernt hat. Wenn man dagegen dem Herrn näherkommt, kommt man sich zugleich auch untereinander näher. Das Geheimnis echter Harmonie in der Familie besteht weder in höflichem Benehmen noch in klugem Planen und Wirtschaften oder im gemeinsamen Kampf gegen Schwierigkeiten -- wie wichtig dies auch ist. Zugehörigkeit zu Christus -- darauf kommt es an. GFH 49 1 Stellen wir uns einen großen Kreis vor. Von seinem Rand verlaufen viele Linien zum Mittelpunkt hin. Je mehr sich die Linien dem Mittelpunkt nähern, desto enger rücken sie zusammen. So auch im Leben des Christen. Je näher wir bei Christus sind, desto mehr finden wir zueinander. Einander helfen GFH 49 2 Die Familie ist eine ganz eigene Form menschlicher Gesellschaft. Jeder übernimmt seine ihm zugewiesene Aufgabe und ist bereit, dem anderen zu helfen. Unter solchen Voraussetzungen geht die Arbeit im Hause leicht von der Hand, wie die verschiedenen Arbeitsgänge einer gut durchdachten Maschine. GFH 49 3 Wichtig ist, daß jeder seine persönliche Verantwortung erkennt und seinen Teil beiträgt zur häuslichen Atmosphäre, zur Ordnung und zum geregelten Tagesablauf Keiner arbeite gegen den anderen! Vielmehr bemühe sich jeder, seinem Nächsten ein Vorbild zu sein, geduldig, nachsichtig und freundlich. Dazu gehört der ruhige Ton. Dazu gehört, daß man Aufregungen vermeidet. Alle können dazu beitragen, die Mutter möglichst zu entlasten. GFH 49 4 Jeder einzelne muß erkennen, welche Aufgabe ihm in der Gemeinschaft zufällt. Auch einem sechsjährigen Kind können schon kleine Pflichten zugewiesen werden, damit es frühzeitig lernt, Verantwortung zu tragen. ------------------------Kapitel 15: Die erste Schule unserer Kinder Die Familie als Schule GFH 50 1 In seiner Weisheit hat der Herr die Familie zur wichtigsten Schule bestimmt. Kindererziehung beginnt zu Hause. Von seinen Eltern lernt ein Kind, was es ein Leben lang braucht: Gehorsam, Ehrerbietung, Achtung und die Fähigkeit, sich selbst zu beherrschen. Die Erziehung in der Familie ist eine entscheidende Macht zum Guten oder zum Schlechten. Das macht sich zunächst nur verhalten und allmählich bemerkbar; aber zum Guten eingesetzt, führt Erziehung zu wahrhaftigem und gerechtem Handeln. Erhält das Kind nicht die richtige Erziehung, so gewinnt Satan die Möglichkeit, es auf seine Weise zu erziehen. Darum: Wichtig ist die Schule zu Hause. GFH 50 2 Die Familie ist der Ort, wo Kinder für ihr Leben in der Gemeinde und in der Gesellschaft vorbereitet werden. Es gibt keinen anderen Bereich, der einen so hohen persönlichen Einsatz rechtfertigt. Keine Aufgabe, die Menschen anvertraut wurde, hat weitreichendere Folgen als die von Vätern und Müttern. GFH 50 3 Die Gesellschaft von morgen wird bestimmt durch die Kinder, die Jugend von heute. Was aus dieser Jugend wird, hängt ab von den Eltern. Die großen Geißeln der Menschheit -- Krankheit, Elend, Verbrechen -- sind größtenteils Folgen fehlender oder falscher Erziehung im Elternhaus. Wäre das Familienleben in Ordnung, wären die Kinder, die daraus hervorgehen, auf die Aufgaben und Gefahren des Lebens vorbereitet, wie ganz anders könnte es in der Welt aussehen! Alles andere ist zweitrangig GFH 50 4 Jedes Kind, das auf die Welt kommt, gehört Jesus Christus. Vorbildliche Haltung und rechte Unterweisung führen ein Kind dahin, Gott zu lieben und seinen Willen zu tun. Die meisten Eltern jedoch haben diesen Auftrag, den Gott ihnen gab, vernachlässigt. Sie haben es versäumt, ihren Kindern so früh wie möglich von Jesus zu erzählen, damit sie ihn lieben lernen. Sorgfältig gilt es zu wachen über den empfänglich werdenden Geist. Alles, was sonst die Familie betrifft, bleibt zweitrangig gegenüber der Aufgabe, Kinder als echte Christen zu erziehen und zum Guten anzuhalten. GFH 51 1 Geschäftssorgen, Gepflogenheiten und Maßstäbe der Umwelt, auch die Einflüsse der Mode, dürfen Eltern nicht so sehr beherrschen, daß sie ihre Kinder im Säuglingsalter vernachlässigen und sie, wenn sie heranwachsen, nicht richtig erziehen. GFH 51 2 Die zahlreichen Übel in unserer heutigen Welt haben ihre Ursache darin, daß viele Eltern sich mit anderen Dingen weit mehr beschäftigen als mit der wichtigsten Frage,: Wie können wir unsere Kinder in liebevoller Geduld zu Christus führen? Könnten wir hinter den Vorhang blicken, dann würden wir die vielen Kinder sehen, die wegen dieser Nachlässigkeit andere Wege einschlugen und gutem Einfluß nicht mehr zugänglich sind. Können wir als Eltern ein so schwerwiegendes Versäumnis verantworten? Keine Arbeit und Beschäftigung darf uns daran hindern, unseren Kindern die nötige Zeit zu widmen. Nur so lernen sie, wie ein Mensch Gott völlig vertraut und ihm ohne Einschränkung gehorcht. GFH 51 3 Diese Mühe hat ihren Lohn: Wir werden unsere Kinder an unserer Seite finden. Gerne werden sie mit uns zusammenarbeiten, und wir können sie anleiten, Aufgaben zu übernehmen. Auch unsere eigene Arbeit wird dadurch erleichtert. GFH 51 4 Für die Mutter steht die Kindererziehung an erster Stelle. Der Vater hat oft andere gewichtige Pflichten; die Mutter aber muß sich soviel wie möglich den Kindern widmen, vor allem, wenn sie noch klein sind. Als ständige Gefährtin und unersetzliche Lehrerin im Hause fallen ihr viele Aufgaben zu: den Kindern Sauberkeit und Ordnung beizubringen; sie zu korrektem Verhalten und gutem Geschmack anzuleiten; sie zu fleißigen, hilfsbereiten Menschen zu erziehen, die in dem Bewußtsein leben und arbeiten, daß sie alles vor Gott tun. GFH 52 1 Eltern sollten viel zu Hause sein. Der Umgang mit ihnen lehrt die Kinder, Gott zu lieben und zu ehren. Sie leiten sie dazu an, ihren Verstand zu gebrauchen. Kontaktfreudig, herzlich und offen werden sie auf andere zugehen. Auch leben die Eltern ihnen ein fleißiges, haushälterisches und selbstloses Wesen vor. Eltern, die ihren Kindern so in Liebe und Herzlichkeit begegnen und sie ermutigen, machen aus ihrem Haus eine sichere Burg, wo sie abgeschirmt sind vor vielen Versuchungen der Welt. Gottes Wille ist ausschlaggebend GFH 52 2 Die Bibel bietet Richtlinien für Eltern und Kinder, hohe und unantastbare Maßstäbe. Niemand darf sie ändern. Als Gottes ausdrückliche Befehle bestimmen sie unser Handeln. Vater und Mutter sollen das Wort Gottes vor ihm, der die Herzen kennt, ausbreiten und sich ernstlich fragen: Was will uns Gott damit sagen? Verantwortungen, die nur Eltern tragen können GFH 52 3 Eltern haben eine Verantwortung, die ihnen niemand abnehmen kann. ihr Leben lang stehen sie vor Gott, um zu erfahren, was er von ihnen erwartet. Eltern, die sich vom Wort Gottes leiten lassen und die erkennen, wie sehr die Charakterbildung ihrer Kinder von ihrem Leben abhängt, bemühen sich darum, ein Beispiel zu geben, dem die Kinder ohne Einschränkung folgen können. GFH 52 4 Väter und Mütter sind für die Gesundheit, die körperliche Verfassung und die charakterliche Entwicklung ihrer Kinder verantwortlich. Diese Aufgabe kann nicht an Dritte weitergegeben werden. Richtige Eltern erziehen ihre Kinder nach gesunden Grundsätzen und arbeiten so mit Gott zusammen. GFH 53 1 Wie traurig, daß manche Eltern die Verantwortung, die ihnen der Herr für ihre Kinder Übertrug, Fremden überlassen! Es macht ihnen nichts aus, daß andere sich um ihre Kinder kümmern, und sie selbst sich all dieser Lasten entledigt haben. GFH 53 2 viele beklagen den Eigensinn ihrer Kinder. Doch sie selbst tragen die Schuld daran. Sie sollten einfach ihre Bibel aufschlagen. Da würden sie sehen, was Gott von ihnen als Eltern erwartet. Gott möchte, daß sie in sich gehen und ihren lange versäumten Pflichten nachkommen. Sie haben Gottes Richtlinien für die Kindererziehung mißachtet! Es ist unumgänglich, daß sie ihre Handlungsweise ändern und den Weisungen und Ratschlägen der Heiligen Schrift entschieden und gewissenhaft folgen. ------------------------Kapitel 16: Das Familienleben Lernt eure Kinder kennen GFH 54 1 Es gibt Eltern, die ihre Kinder weder verstehen noch richtig kennen. Oft besteht sogar eine Kluft zwischen ihnen. Wenn Vater und Mutter stärker danach fragten, was in ihren Kindern vorgeht und was sie bewegt, könnte das zum gegenseitigen Verständnis beitragen. GFH 54 2 Eltern sollten herauszufinden suchen, wie sie die Liebe und das Vertrauen ihrer Kinder am besten gewinnen und ihnen den rechten Weg weisen können. Ihre Liebe soll wie die Sonne das Heim erwärmen. Ermutigung und Lob GFH 54 3 Kleine Kinder können sich selten allein freuen, sie brauchen Gesellschaft, Anteilnahme und liebevolle Zärtlichkeit. Sie meinen, was ihnen Freude macht, gefällt auch der Mutter. Es ist für sie ganz selbstverständlich, mit ihren kleinen Freuden und Sorgen zu ihr zu kommen. Eine gute Mutter ist darauf bedacht, das Feingefühl der Kleinen nicht dadurch zu verletzen, daß sie gleichgültig über Dinge hinweggeht, die für sie zwar unbedeutend, für die Kinder aber sehr wichtig sind. Wenn die Mutter Anteil nimmt oder gar zustimmt, sind Kinder glücklich. Ein anerkennender Blick, ein ermutigendes oder lobendes Wort wirken wie Sonnenschein in ihrem Herzen, der sie den ganzen Tag überglücklich sein läßt. Vertrauen zwischen Eltern und Kind GFH 54 4 Eltern sollten ihre Kinder ermuntern, sich ihnen anzuvertrauen mit ihrem Kummer und mit den täglichen kleinen Sorgen und Nöten. GFH 55 1 Führt sie in allen Dingen freundlich und habt ein herzliches Verhältnis zu ihnen. Kinder sind vielen Gefahren ausgesetzt. Von allen Seiten stürmen Einflüsse auf sie ein, die sie euch entfremden können. Wirkt dem entgegen, indem ihr euch zu ihren Vertrauten macht und für ihre Freuden und Kümmernisse stets ein offenes Ohr habt. Kinder können vor vielen Enttäuschungen und falschen Wegen bewahrt bleiben, wenn sie eine enge Bindung zu ihren Eltern haben. Darum sollten Eltern die Bereitschaft ihrer Kinder fördern, frei und offen ihre Schwierigkeiten auszusprechen, wenn sie verwirrt oder unsicher sind. Kinder müssen wissen, daß sie den Eltern ihr Anliegen aus ihrer Sicht vorbringen und sie um Rat fragen können. GFH 55 2 Wer kann so wie gläubige Eltern ihre Anliegen verstehen und auf Gefahren hinweisen? Wer versteht das Wesen ihrer Kinder besser als sie? Die Mutter ist so vertraut mit der natürlichen Veranlagung der Kinder; sie kann den besten Rat geben, denn sie hat die geistige Entwicklung von Anfang an beobachtet. Mit dem Vater weiß sie am besten, wie sie ihre Charakterentwicklung lenken und fördern kann. Vernachlässigt eure Kinder nicht! GFH 55 3 "Keine Zeit", sagt der Vater, "ich habe keine Zeit für die Kindererziehung, keine Zeit für Geselligkeit und Familienleben." Wer das von sich sagen muß, hätte keine Familie gründen sollen. Kinder werden in ihrer Erziehung vernachlässigt, wenn die Eltern nicht genügend Zeit für sie haben -- Zeit, die ihnen zusteht. Vater und Mutter entbindet nichts von der gemeinsamen Aufgabe, sich um die charakterliche Entwicklung der Kinder zu kümmern. GFH 55 4 Auch Mütter klagen oft, daß sie keine Zeit für ihre Kinder haben. Ihnen rate ich, vielleicht etwas weniger Zeit einzusetzen für ihre äußere Erscheinung oder für ihren Bekanntenkreis. Manche Frau kann auch Zeit gewinnen, indem sie weniger aufwendige Gerichte auf den Tisch bringt. Niemals darf eine Mutter ihre Kinder vernachlässigen. Was ist die Spreu im Vergleich zum Weizen? Nichts Nebensächliches sollte der Gemeinschaft mit unseren Kindern im Wege stehen. GFH 56 1 Bei der Fülle von Aufgaben und Sorgen denkt die Mutter manchmal, daß ihre Zeit nicht ausreicht, um sich den Kleinen geduldig widmen zu können. Sie sollte aber nicht vergessen, daß Kinder, die im Elternhaus zuwenig Zuneigung und Gemeinschaft finden, diese Liebe anderswo suchen. Dort aber droht ihnen vielleicht Gefahr für ihre geistige und charakterliche Entwicklung. Gemeinsame Arbeit -- gemeinsames Spiel GFH 56 2 Widmet den Kindern ein paar Stunden eurer Freizeit. Seid bei ihnen, wenn sie arbeiten oder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, und gewinnt ihre Freundschaft und ihr Vertrauen. Verbringt den Feierabend mit der Familie und laßt dann alle Arbeitssorgen beiseite. Die Kluft zwischen den Generationen verringern GFH 56 3 Eltern und Lehrer stehen in der Gefahr, zu viele Anordnungen und Verbote auszusprechen und dabei das entspannte, freundschaftliche Verhältnis zu den Kindern oder Schülern zu verlieren. Sie verhalten sich oft zu reserviert, üben ihre Autorität in einer kalten, unbeweglichen Weise aus und finden keinen Weg zum Herzen der Kinder. Kinder sind zu begeistern! Gerne bringen sie Erwachsenen Liebe und Vertrauen entgegen, wenn diese für sie Zeit haben und Verständnis zeigen an ihren Aufgaben und ihrem Spiel, ja, wenn sie sich auch einmal mit ihnen auf eine Stufe stellen. Das erleichtert es Kindern, die Autorität ihrer Eltern und Lehrer anzuerkennen und zu schätzen. GFH 56 4 Zwischen Eltern und Kindern darf keine kalte Reserviertheit herrschen. Einsichtige Eltern sind bemüht, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, damit sie verstehen, was ihnen gefällt und wozu sie sich hingezogen fühlen. Dann werden sie selbst die innersten Empfindungen nachvollziehen können. GFH 57 1 Wer seinen Kindern zeigt, daß er sie liebt und alles tun will, um sie glücklich zu machen, wird merken, daß junge Menschen notwendige Einschränkungen williger annehmen als erwartet. Kinder wollen mit Verständnis und Anteilnahme erzogen werden, denn "ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel". Matthäus 18,10. Wem daran liegt, daß die Engel das Werk Gottes an den Kindern tun, das ihnen aufgetragen ist, der wirke mit ihnen zusammen, indem er seinen Anteil gewissenhaft übernimmt. GFH 57 2 Kinder, die mit Weisheit und Liebe erzogen werden und in einem echten Heim aufwachsen, haben weniger Interesse daran, ihr Vergnügen in falscher Gesellschaft zu suchen. Das Böse hat keine Anziehungskraft für sie; der Geist des Elternhauses prägt ihren Charakter. Die dort angeeigneten Gewohnheiten und Grundsätze werden zum starken Bollwerk gegen Versuchungen, wenn Kinder den Schutz des Elternhauses einmal verlassen, um auf eigenen Füßen zu stehen. ------------------------Kapitel 17: Liebe schenkt Geborgenheit Die Macht der Liebe GFH 58 1 Die Macht der Liebe ist unbezwingbar, denn sie kommt von Gott. "Eine linde Antwort stillt den Zorn" (Sprüche 15,1), "die Liebe ist langmütig und freundlich" (1.Korinther 13,4), "die Liebe deckt auch der Sünden Menge". 1.Petrus 4,8. Hätten wir solche Liebe, wieviel heilende Macht käme in unser Leben! Wie sehr würde sich unser Leben ändern; die Erde könnte so zum Spiegelbild und Vorgeschmack des Himmels werden. GFH 58 2 Was Eltern ihren Kindern an Liebe vermitteln, ist so einfach, daß es sogar kleine Kinder verstehen. Ein empfindsames Kinderherz ist leicht zu beeinflussen. Wenn Erwachsene "wie die Kinder werden", wenn wir uns die Einfachheit, Güte und Liebe des Heilands aneignen, wird es uns nicht schwerfallen, das Herz unserer Kleinen zu bewegen und ihnen die starke Macht der Liebe nahezubringen. GFH 58 3 Die Welt sagt: Geld ist Macht; aber für den Christen gilt: Liebe ist Macht, sowohl in geistigen als auch in geistlichen Dingen. Reine Liebe hat die außergewöhnliche Kraft, Gutes, nichts als Gutes zu tun. Sie verhindert Streit und Elend und bringt wirkliches Glück. Reichtum kann den Charakter verderben und den Menschen zerstören; Wahrheit und Güte aber kennzeichnen echte Liebe. Kinder brauchen viel Verständnis GFH 58 4 Denken wir an unsere eigene Kindheit! Kinder brauchen nicht nur Strenge, und wir sollten nicht erwarten, daß sie schon vollkommen sind. Wenn wir ständig von ihnen die Leistung und Reife eines Erwachsenen verlangen, verriegeln wir uns leicht den Zugang zu ihnen. Das öffnet dann anderen Einflüssen die Tür, die ihr junges Herz vergiften, bevor wir die Gefahr erkennen. GFH 59 1 Eltern -- erinnert euch an eure eigene Kindheit! Denkt daran, wie sehr ihr euch selbst nach Liebe und Anteilnahme gesehnt habt. Wie unglücklich wart ihr, als ihr getadelt oder ärgerlich gescholten wurdet! Wer in seiner Erinnerung wieder jung wird, kann sich ganz auf die Bedürfnisse seiner Kinder einstellen. GFH 59 2 Gebt euren Kindern Liebe, Liebe in jedem Alter. Laßt nicht euren Ärger an ihnen aus, sondern zeigt ihnen immer ein frohes Gesicht. Eine sonnige Atmosphäre für unsere Kinder GFH 59 3 Wenn kleine Kinder Kummer haben, brauchen sie viel Zuspruch. Oft erhalten Kinder, die dem Säuglingsalter entwachsen sind, nicht so viel Liebe, wie sie brauchen. Die Mutter aber muß ihre Kinder spüren lassen, daß sie fest zur Familie gehören; sie hat deshalb ein offenes Ohr für ihre Hoffnungen und ihre Enttäuschungen. Die Sorge um die Kinder geht in jedem Fall vor; sie ist wichtiger als die Betreuung fremder Personen. Kinder gehören in eine sonnige Atmosphäre unter mütterliche Obhut! Vernünftige Wünsche erfüllen GFH 59 4 Eines müssen unsere Kinder immer spüren: daß wir sie lieben und daß wir alles tun, damit es ihnen gut geht. Sie müssen wissen, wir wollen sie glücklich sehen und suchen nur ihr Bestes. Gern erfüllen wir ihre kleinen Wünsche, wann immer es uns vernünftig erscheint und möglich ist. GFH 59 5 Plötzliche Gefühlserregungen haben in der Erziehung keinen Platz. Autorität und Liebe müssen Hand in Hand gehen. Pflegt das Gute und Schöne! Weckt in euren Kindern das Verlangen nach besseren Zielen, indem ihr ihnen Jesus vor Augen stellt! Wenn ihr ihnen verweigert, was ihnen schadet, dann laßt sie spüren, daß ihr sie liebt und glücklich machen wollt. Auch wenn es euch schwerfällt, sie herzlich zu lieben -- gebt euch trotzdem alle Mühe, ihnen eure Zuneigung zu zeigen. Wenn ein Kind spürt, daß man sein Bestes will, wird die Liebe jede Schranke niederreißen. Liebe soll man zeigen GFH 60 1 In vielen Familien ist man nicht imstande, sich gegenseitig seine Liebe zu zeigen. Rührseliger Gefühlsüberschwang ist nicht nötig, aber mit echter Liebe, die den anderen achtet, wollen wir nicht geizen. Mancher hängt seinem kaltherzigen Wesen geradezu den Schleier der Vornehmheit um. Er offenbart damit in Wort und Tat seine von Satan geformten Charakterzüge. Zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, Brüdern und Schwestern soll immer eine herzliche Zuneigung bestehen. Vor übereilten Worten wollen wir uns hüten. Wir wollen nicht einmal den Anschein mangelnder Liebe erwecken. In der Familie wird von allen erwartet, entgegenkommend zu sein und freundlich miteinander zu sprechen. GFH 60 2 Sanftmut, Mitgefühl, Liebe -- übt diese Eigenschaften in kleinen Gefälligkeiten, in euren Reden und in einem aufmerksamen Verhalten. Die Liebe Jesu widerspiegeln GFH 60 3 Hat die Mutter das Vertrauen ihrer Kinder gewonnen und antworten sie darauf mit Liebe und Gehorsam, dann haben sie die Grundbegriffe des Christenlebens verstanden. Sie lieben dann ihren Heiland, wie sie ihre Eltern lieben; sie vertrauen ihm, wie sie Vater und Mutter vertrauen. Die Liebe der Eltern zu ihrem Kind, die in Fürsorge und einer guten Erziehung sichtbar wird, spiegelt die Liebe Jesu zu seinen Nachfolgern wider. ------------------------Kapitel 18: Der Garten des Herzens Eltern als Gärtner GFH 61 1 Der Herr hat den Eltern eine heilige und ernste Aufgabe gegeben. Als seine Mitarbeiter sollen sie den Herzensboden der Kinder sorgfältig pflegen. Er erwartet, daß sie als treue Wächter den guten Samen säen und das Unkraut ausreißen. Zeigen sich Charakterschwächen oder schlechte Veranlagungen, so muß man dem entgegenwirken, sonst verliert der Charakter seine Schönheit. Den Garten pflegen GFH 61 2 Unsere Umwelt ist oft der Ansicht: Laßt doch der Jugend ihren Lauf! Wenn sich Jugendliche im Flegelalter sehr ungezogen aufführen, meinen viele Eltern: Nach einer gewissen Zeit, so mit sechzehn oder achtzehn Jahren, kommen sie ganz allein zur Vernunft. Sie meinen, schlechte Gewohnheiten legen sie von selbst ab und werden tüchtige Männer und Frauen. Wer so denkt, irrt sich gewaltig! jahrelang gestatten die Eltern einem Feind, seinen Samen ins Herz zu säen, lassen es zu, daß der Heranwachsende nach falschen Grundsätzen lebt. Und in vielen Fällen ist alle Mühe, die man später auf diesem Herzensacker aufwendet, umsonst. GFH 61 3 Es gibt Eltern, die ihren Kindern schlechte Gewohnheiten nicht verwehren, doch an den Folgen haben sie dann oft ein Leben lang zu tragen. Für diese Sünde sind die Eltern verantwortlich. Es kann sein, daß auch solche Kinder sich zu Christus bekennen. Wenn aber die Gnade Gottes nicht ganz außergewöhnlich an ihrem Herzen wirkt und ihr Leben verändert, wird ihr früherer Lebensstil seine Spuren hinterlassen; sie offenbaren ein Wesen, dessen Entwicklung ihre Eltern zuließen. GFH 62 1 Wir können nicht dulden, daß junge Leute Gutes und Böses kennenlernen, ohne es unterscheiden zu können. Es stimmt nicht, daß irgendwann in ihrem weiteren Leben das Gute einfach die Oberhand gewinnt und das Böse seinen Einfluß verliert. Das Böse wächst schneller als das Gute. Freilich kann es nach vielen Jahren geschehen, daß Menschen über das Böse, das sie als Kinder angenommen haben, siegen; aber wer will es darauf ankommen lassen? Die Zeit ist kurz. Es ist leichter und viel sicherer, den reinen, guten Samen ins Herz zu säen, als hinterher Unkraut auszureißen. Was der junge Mensch aufnimmt, prägt sich tief ein. Wie wichtig ist es deshalb, daß unsere Jugend gute Eindrücke aufnimmt und daß die jugendlichen Fähigkeiten in die richtige Bahn gelenkt werden! Säen und Unkraut jäten GFH 62 2 Bereits in früher Kindheit können die Eltern den Herzensboden der Kinder sorgfältig auf das Wirken Gottes vorbereiten. Danach säen und pflegen sie unablässig die Saat der Wahrheit. Und Gott, der jede Mühe, die in seinem Namen geschieht, lohnt, läßt den Samen aufgehen -- zuerst den Halm, danach die Ähre und dann das volle Korn in der Ähre. GFH 62 3 Bleibt ein Feld unbearbeitet, so wächst darauf mit Sicherheit viel schädliches Unkraut, das sich nur schwer beseitigen läßt. Der Boden muß bearbeitet und das Unkraut bekämpft werden. Bevor Pflanzen wachsen können, muß gesät werden. Versäumt die Mutter diese Aufgabe, kann sie keine Ernte erwarten. Vielmehr werden Disteln und Dornen hochschießen. Satan liegt immer auf der Lauer; er ist bereit, den Samen zu säen, der in seinem Sinne eine reiche Ernte verspricht. ------------------------Kapitel 19: Gottes Führung ist uns verheißen Jesus -- Beistand der Mutter GFH 63 1 Jesus liebt uns und versteht uns. Er wartet auf unsere Gebete, um uns so zu helfen, wie wir es brauchen. Er kennt die Sorgen jeder Mutter, er ist ein Helfer in der Not. Die gläubige Mutter, die sich auf ihn verläßt, kann mit seinem Beistand rechnen. GFH 63 2 Jesu Mutter hatte mit Armut, mit mancherlei Sorgen und Nöten zu kämpfen. Jesus kann jede gläubige Mutter in Angst und Bedrängnis verstehen. Der Heiland nahm eine lange Reise auf sich, um einer Mutter zu helfen, deren Tochter von einem bösen Geist besessen war; er wird auch heute das Gebet jeder Mutter erhören und ihre Kinder segnen. GFH 63 3 Der einer Witwe ihren einzigen Sohn zurückgab, als sie auf dem Weg zum Begräbnis war, nimmt auch heute Anteil an der Not einer alleingelassenen Mutter. Er, der am Grabe des Lazarus weinte und den Schwestern Maria und Martha den toten Bruder lebendig wieder zuführte, der Maria Magdalena die Sünden vergab; der noch im Todeskampf am Kreuz fürsorgend an seine Mutter dachte, der den weinenden Frauen erschien und sie zu den ersten Trägern der Auferstehungsbotschaft machte -- derselbe Herr steht auch heute allen Frauen zur Seite; denn er ist bereit, ihnen in allen Lebenslagen zu helfen. GFH 63 4 Die christliche Mutter hat eine bedeutende Aufgabe, die nicht unterschätzt werden darf Bei ihrer Arbeit verliert sie das große Ziel nie aus den Augen: ihre Kinder so zu erziehen, daß sie Christus zugeführt werden. Wie oft erscheint ihr diese Last zu schwer, als daß sie sie tragen könnte! Wie dankbar ist sie, wenn sie dann alle Sorgen im Gebet zu Jesus bringen darf! Bei ihm kann sie alles ablegen, was sie beschwert. In seiner Gegenwart empfängt sie die Kraft, um auch in den schwersten Stunden Freude, Hoffnung, Mut und Weisheit nicht zu verlieren. Wie herrlich ist diese Gewißheit, in dunklen Zeiten einen solchen Freund zu haben! Wenn die Mütter häufiger zu Jesus gingen und ihm mehr vertrauten, würden ihre Sorgen leichter werden, und sie könnten Ruhe finden für ihre Seele. Gott hört unsere Gebete GFH 64 1 Gläubige Eltern wissen, daß Gott ihnen beisteht, wenn sie in der Erziehung auf seinen Rat hören. Sie kommen dadurch auch persönlich voran, denn durch die Erziehung lernen sie selbst dazu. Auf Grund der Erfahrungen, die Eltern machen, wenn sie Gott gegenüber gehorsam sind, werden auch ihre Kinder Glaubenssiege erringen. Sie werden natürliche Anlagen und ererbte Neigungen überwinden können. GFH 64 2 Streben wir Eltern unermüdlich danach, daß unsere Kinder ihr Leben mit Christus führen? Der Vater im Himmel sieht, wie wir mit allen Kräften, mit ganzem Ernst und mit ungeteilter Wachsamkeit um unsere Kinder ringen. Er hört unsere Gebete. So wollen wir unsere Kinder behutsam und geduldig für Christus erziehen. Der ganze Himmel nimmt Anteil an diesem Werk. Gott wird sich mit uns verbinden und unserer Erziehungsarbeit Erfolg schenken. GFH 64 3 Wenn wir versuchen, unseren Kindern das Erlösungswerk zu erklären und sie auf Jesus, unseren persönlichen Heiland, hinzuweisen, werden uns Engel beistehen. Und der Herr wird Vätern und Müttern gnädig sein. Ihre Kleinen werden gern die Geschichte vom Kind in Bethlehem hören, das die Hoffnung der Welt ist. Bitten und Empfangen GFH 64 4 Die Eltern müssen für ihre bedeutungsvolle Aufgabe um die Hilfe Gottes bitten und sie in Anspruch nehmen. Auch wenn ihr eigener Charakter durch schlechte Gewohnheiten und Praktiken geschädigt ist oder durch Kindheits- und Jugenderlebnisse eine unglückliche Entwicklung genommen hat, brauchen sie nicht zu verzweifeln. Die umwandelnde Kraft des Herrn kann erworbene wie ererbte üble Neigungen überwinden. Die Botschaft Jesu verändert den Menschen. "Wiedergeboren" heißt, daß ein Mensch umgestaltet, neugeboren ist in Christus Jesus. GFH 65 1 Wir wollen unsere Kinder im Worte Gottes unterweisen. Der Herr erhört unser Gebet. Wenn wir ihn anrufen, wird er sagen: Hier bin ich, was soll ich für dich tun? Er kann jeden dazu befähigen, seine Aufgaben zu erfüllen. Der Herr liebt die Kinder. Er möchte, daß wir sie im Bewußtsein ihrer hohen Berufung erziehen. Der Heilige Geist wird uns leiten GFH 65 2 Jesus hat Vorsorge dafür getroffen, daß alle Eltern, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen, für ihre Erziehungsaufgabe Kraft und Gnade empfangen, damit sie den rechten Einfluß ausüben können. Die Verbindung göttlicher Kraft mit menschlichem Einsatz GFH 65 3 Das Wirken Gottes bleibt vergeblich, solange der Mensch seine Mitarbeit verweigert. Gott wird gewaltig wirken, wenn Eltern in vertrauensvoller Abhängigkeit von ihm ihre heilige Verantwortung tragen, wenn sie alles daransetzen, um ihre Kinder richtig zu erziehen. Er steht den Eltern bei, die ihre Kinder gewissenhaft und unter Gebet leiten. Gott schenkt dazu das Wollen und das Vollbringen. Menschliches Bemühen allein schafft unseren Kindern keinen vollkommenen Charakter, aber mit Gottes Hilfe kann dieses große, heilige Werk gelingen. Im Glauben handeln GFH 65 4 Als treue Haushalter der verschiedenen Gnadengaben Christi sollen Eltern in Geduld und Liebe ihre Aufgabe erfüllen. Von ihnen wird erwartet, daß sie sich als treu erweisen, daß sie allein im Glauben handeln und beständig um Gottes Gnade für ihre Kinder beten. Nie sollen sie in ihrem Werk erlahmen, ungeduldig oder mürrisch werden. Sie müssen die Nähe Gottes suchen und ein enges Verhältnis zu ihren Kindern haben. Dann wird ihre Geduld und Liebe, ihr ernstes Ringen nicht vergeblich sein, wenn sie ihre Kinder zu wahrer Reinheit und Sittlichkeit führen können. ------------------------Kapitel 20: Die Verantwortung des Vaters Der rechte Ehemann GFH 67 1 Nicht nur die Mutter ist dafür verantwortlich, daß die Familie glücklich wird; wesentlich trägt auch der Vater dazu bei. Mit seiner starken, tiefen Zuneigung schließt er die ganze Familie zu einer festen Gemeinschaft zusammen. Das Haupt der Familie GFH 67 2 Der Ehemann und Vater ist das Haupt der Familie. Die Frau hat ein Recht auf seine Liebe. Sie rechnet mit seinem Verständnis und seiner Unterstützung in der Erziehung, denn diese betrifft ihre gemeinsamen Kinder, an deren Wohlergehen ihm genausoviel liegt wie ihr. Die Kinder erwarten vom Vater, daß er ihnen hilft und sie führt. Dazu braucht er eine aufgeschlossene Einstellung zum Leben und den klaren Blick für die Umgebung und ihre Einflüsse, die für seine Familie gut sind. Vor allem sollte er sich von der Liebe und Ehrfurcht zu Gott und von seinem Wort leiten lassen, damit er seine Kinder auf dem rechten Weg führen kann. GFH 67 3 So trägt auch der Vater sein Teil dazu bei, daß die Familie glücklich wird. Er hüte sich davor, daß seine Geschäftssorgen die Familie überschatten. Er sollte mit einem frohen Gesicht nach Hause kommen und für jeden ein freundliches Wort haben. Erfahrung und Reife GFH 67 4 Der Vater darf sich nicht wie ein Kind von plötzlichen Eingebungen bewegen lassen. Ihn binden heilige Verpflichtungen an seine Familie. Sein Einfluß ist geprägt durch die Erkenntnis des wahren Gottes und seines Gesandten Jesus Christus. "Da ich ein Kind war", sagt Paulus, "da redete ich wie ein Kind ... und hatte kindliche Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindlich war." 1.Korinther 13,11. GFH 68 1 Der Vater ist das Haupt der Familie. Er soll sich durch einen männlichen Charakter und durch Selbstbeherrschung auszeichnen und sich nicht wie ein großer Junge benehmen. Er muß selbst eindeutige sittliche Maßstäbe haben und sich ständig an den klaren Linien des Wortes Gottes orientieren. Dann wird er zum vollkommenen Mannesalter in Christus heranreifen. Nach Gottes Willen fragen GFH 68 2 Dem Ehemann und Vater möchte ich sagen: Sei darauf bedacht, daß deine Persönlichkeit in einer heiligen Atmosphäre geborgen ist. Lerne täglich von Christus! Gebärde dich nie wie ein Tyrann, denn damit stehst du auf Satans Seite. Bringe deinen Willen in Einklang mit Gottes Willen. Tue, was in deinen Kräften steht, um deine Frau glücklich zu machen. Nimm Gottes Wort als deinen Ratgeber und lebe nach seinen Lehren in deiner Familie; auch in der Gemeinde und an deinem Arbeitsplatz sollen sie dein Tun bestimmen. Wenn du dich von den Grundsätzen des Wortes Gottes leiten läßt, wird gesegnet sein, was du anfängst. Engel Gottes stehen dir bei, Jesus vor der Welt zu offenbaren. Autorität mit Demut GFH 68 3 Der Mann stellt nicht dadurch seine Männlichkeit unter Beweis, daß er ständig darauf pocht, das Haupt der Familie zu sein. Die Achtung vor ihm wächst nicht, wenn er zur Stützung seiner Autorität entsprechende Bibelverse zitiert. Er wirkt nicht männlicher, wenn er von seiner Frau verlangt, sich nach seinen Wünschen und Plänen zu richten, als ob er unfehlbar wäre. GFH 68 4 Der Herr hat den Ehemann zum Haupt der Familie eingesetzt, damit er sie beschützt. Er soll die Familie zusammenhalten, wie Christus, das Haupt, die Gemeinde fest verbindet und ihr Retter ist. Jeder Ehemann, der Gott liebt, erforsche sorgfältig, was Gott von ihm wünscht. Wie Jesus seine Autorität weise, gütig und mit viel Einfühlungsvermögen ausübte, soll der Ehemann seine Kraft einsetzen und das Haupt der Gemeinde zum Vorbild nehmen. ------------------------Kapitel 21: Die Lasten teilen Pflichten, die nicht übertragbar sind GFH 70 1 Vaterpflichten können nicht auf die Mutter übertragen werden; sie hat genug zu tun, wenn sie ihren eigenen Aufgaben nachkommt. Väter und Mütter können nur gemeinsam die Arbeit tun, die Gott ihnen anvertraut hat. GFH 70 2 Väter dürfen sich nicht um die Verantwortung drücken, ihre Kinder für dieses Leben und für die Ewigkeit zu erziehen. Vater und Mutter tragen diese Verantwortung gemeinsam. Gegenseitige Liebe und Achtung ist die Voraussetzung, wenn sie diese Eigenschaften bei ihren Kindern wiederfinden wollen. GFH 70 3 Mit freundlichen Worten und einer frohen Lebenseinstellung ermutigt und unterstützt der Vater die Mutter, die für die ganze Familie sorgt. Der Vater kann die Mutter entlasten GFH 70 4 Wie sehr der Vater auch von seinem Beruf in Anspruch genommen wird, er sollte mit derselben Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit nach Hause kommen, die er tagsüber den Besuchern und Fremden entgegenbringt. Die Frau braucht das Gefühl, daß sie sich an ihren Mann anlehnen kann, daß sein Arm sie bei all ihrer Mühe und Arbeit stärkt und aufrichtet, daß seine Kraft ihr Bemühen unterstützt. Dadurch wird ihre Last wesentlich erleichtert. GFH 70 5 Arbeiten im Haus sind wichtig, wenn auch oft eintönig. Die täglich wiederkehrenden Sorgen und vielen kleinen Pflichten führen auf die Dauer zu einer gereizten Stimmung. Darum wird der Mann ständig nach Möglichkeiten suchen, seiner Frau wohltuende Abwechslung zu gönnen. Vor allem in weniger begüterten Familien ist das Leben der Mutter eine unaufhörliche Selbstverleugnung; es wird noch schwerer, wenn der Mann seine Frau nicht durch die nötige Unterstützung und Anerkennung ermutigt. Verständnis für die schwache Frau GFH 71 1 Jeder Ehemann setzt sich selbstverständlich für seine Familie ein. Besonders wenn seine Frau in schwacher Körperverfassung ist, braucht sie viel Zartgefühl und Rücksicht. Dadurch kann er manche Krankheit verhindern. GFH 71 2 Heitere und ermutigende Worte sind oft heilsamer als Medizin. Sie geben neuen Lebensmut, wenn wir traurig und enttäuscht sind. Eine freundliche Geste, die Glück und Sonnenschein in die Familie trägt, zahlt sich zehnfach aus. GFH 71 3 Wenn der Ehemann bedenkt, daß die Mutter den wesentlichen Anteil an der Kindererziehung hat, wird er mit Feingefühl und Fürsorge darum bemüht sein, ihr dabei so gut wie möglich zur Seite zu stehen. GFH 71 4 Er wird ihr sagen, daß sie sich auf seine Liebe verlassen kann, und sie ermutigen, ihre Hoffnung auf Gott zu setzen; dort findet sie Frieden und Ruhe für ihr Herz. Statt mit einem mürrischen Gesicht heimzukommen, soll der Vater Fröhlichkeit ausstrahlen und seine Frau dahin führen, daß sie zu Gott aufschaut. Gemeinsam dürfen sie Gottes Verheißungen für sich in Anspruch nehmen und seinen vollen Segen in die Familie tragen. GFH 71 5 Jeder Ehemann und Vater kann von dem treuen Hirten lernen. Als Jakob zu einer schnellen und anstrengenden Reise gedrängt wurde, antwortete er: "Mein Herr weiß, daß ich zarte Kinder bei mir habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn sie auch nur einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben Ich will gemächlich hintennach treiben, wie das Vieh und die Kinder gehen können." 1.Mose 33,13.14. GFH 72 1 Auf unserem beschwerlichen Lebensweg sollte der Ehemann und Vater "gemächlich" vorangehen, damit seine Lebensgefährtin nicht überfordert wird. Mitten in der irdischen Jagd nach Reichtum und Macht sollte er immer wieder innehalten, um die Frau an seiner Seite zu ermutigen und zu unterstützen. GFH 72 2 Ein Ehemann, der seine Frau liebt und versteht, ist die große Stütze ihres Lebens. Will er, daß sie frisch und fröhlich ist, daß sie die Sonne des Hauses bleibt, dann hilft er ihre Lasten tragen. Seine Hilfsbereitschaft und sein liebevolles Wesen geben ihr immer wieder neuen Mut; das Glück, das er weitergibt, macht ihn selber froh. ------------------------Kapitel 22: Ein Kamerad der Kinder Den Kindern Zeit widmen GFH 73 1 Die meisten Väter lassen einzigartige Gelegenheiten ungenutzt verstreichen, das Herz ihrer Kinder zu gewinnen. Dabei wäre die Beschäftigung mit den Kindern auch für den Vater ein guter Ausgleich, wenn er abends heimkommt. GFH 73 2 Wie einsichtig sind Väter, die ihre falsche Würde ablegen und den Kindern etwas von ihrer Freizeit widmen und sich ihrer kleinen Kümmernisse annehmen! Der Einfluß auf ihr Gemüt ist nachhaltig; solche Kinder hängen in Liebe an ihrem Vater und bitten ihn gern um Rat. Sühne brauchen den Vater besonders GFH 73 3 Der enge Kontakt zwischen Vater und Sohn ist besonders wichtig. Zeigt der Vater, daß das Wohl und die Interessen des Sohnes ihm am Herzen liegen, dann kann er ihn auch in einfühlsamen Gesprächen an seiner Lebenserfahrung teilhaben lassen. Lehrt die Kinder, sich nützlich zumachen GFH 73 4 Als das Haupt der Familie Sollte es der Vater verstehen, seine Kinder zu nützlicher Beschäftigung und Pflichterfüllung anzuleiten. Eine sehr wichtige Aufgabe! in den ersten Jahren hat die Mutter naturgemäß die stärkeren Einflußmöglichkeiten, aber sie sollte stets spüren, daß sich der Vater mit ihr die Erziehungsaufgabe teilt. Nimmt der Beruf den Vater zeitlich zu sehr in Anspruch, dann tut er gut daran, sich nach einer anderen Arbeitsstelle umzusehen, die ihm Zeit für seine Kinder läßt. Er wird der Verantwortung, die Gott ihm übertrug, nicht gerecht, wenn er seine Kinder vernachlässigt. GFH 74 1 Väter, nehmt euch viel Zeit für eure Kinder! Befaßt euch mit den Dingen, die ihnen Freude machen. Dann werdet ihr wissen, wie ihr ihnen das Wort Gottes nahebringen könnt. Schwächt nie das Selbstwertgefühl eurer Kinder! Bringt keine düstere Atmosphäre in die Familie. Seid zu den Kindern freundlich und liebevoll, aber verhätschelt sie nicht. Auch sie müssen lernen, mit ihren kleinen Enttäuschungen fertig zu werden. Laßt nicht zu, daß der eine sich über den anderen bei euch beklagt. Bringt ihnen bei, miteinander auszukommen und sich gegenseitig zu vertrauen und zu achten. Gemeinsame Arbeit und Freizeit GFH 74 2 Väter, verbindet Liebe mit Autorität und Anteilnahme mit einer festen Hand. Widmet den Kindern einen Teil eurer Freizeit und lernt sie immer besser kennen. Interessiert euch für ihre Aufgaben und ihre Hobbys. Bemüht euch besonders um das Vertrauen eurer Söhne. ihr werdet dann einen guten Einfluß auf sie ausüben können. ------------------------Kapitel 23: Verständnisvolle, hilfsbereite Ehemänner Erwartet nicht zu viel GFH 75 1 In vielen Familien leben Kinder unterschiedlichen Alters. Einige brauchen nicht nur die Zuwendung und kluge Anleitung der Mutter, sonder auch die feste, doch liebevolle Art des Vaters. Viele Väter erkennen die große Bedeutung dieser Aufgabe nicht. Dadurch erschweren sie die Aufgabe der Mutter; gleichzeitig aber maßen sie sich an, deren Erziehungsmaßnahmen zu kritisieren oder zu verurteilen. GFH 75 2 Unter diesem bedrückenden Gefühl, große Verantwortung zu tragen und auch noch ständig kritisiert zu werden, bekommt die unglückliche Mutter leicht Schuldgefühle und Gewissensbisse. Sie leidet wegen der Fehler, die ihr unbewußt unterlaufen, auch dann, wie sie ihr Bestes gibt. Statt Anerkennung für ihre Mühen zu finden und ein aufmunterndes Wort zu hören, erntet sie nur Kummer und Beschuldigungen. Der Mann vernachlässigt seine Pflicht und erwartet von seiner Frau, daß sie zusätzlich zu ihrer Last noch seine Aufgaben übernimmt, auch wenn ihr das gar nicht möglich ist. GFH 75 3 Viele Männer verstehen und anerkennen nicht die Arbeitslasten ihrer Frau, die in den unaufhörlichen Kreislauf der Haushaltspflichten eingespannt ist. Nicht selten kommen sie mit einem mürrischen Gesicht heim und bringen keine Spur von Frohsinn mit. Steht das Essen nicht rechtzeitig auf dem Tisch, dann muß die erschöpfte Frau, die oft Haushälterin, Krankenschwester, Köchin und Dienstmädchen in einer Person ist, auch noch Besserwisserei und Nörgelei über sich ergehen lassen. GFH 75 4 Mancher, der als guter Ehemann gelten will, nimmt vielleicht seiner Frau den Säugling ab, damit sie mit den Vorbereitungen der Mahlzeit schneller vorankommt. Wird das Kind in den Armen des Vaters dann aber unruhig und fängt an zu quengeln, spielt er meist nur ungern das Kindermädchen, das beruhigt und besänftigt. GFH 76 1 Statt daran zu denken, wie viele Stunden die Mutter den kleinen Schreihals um sich hatte, ruft er ungeduldig: "Da, nimm dein Kind!" Ist es nicht ebenso sein Kind? Hat er nicht die selbstverständliche Pflicht, seinen Teil zur Kindererziehung beizutragen? Nörgelnde Ehemänner GFH 76 2 Laßt euren Frauen ausreichend Zeit, ihr geistliches Leben zu pflegen! Bei vielen Männern wird der Hang zum Nörgeln so schlimm, daß sie am Ende großen Kindern gleichen. In dieser Hinsicht sind sie nie erwachsen geworden. Sie kultivieren ihre Unzufriedenheit, bis sie ihr Leben und das ihrer Umgebung mit ihrer ewigen Kritiksucht zu einem kümmerlichen und verkrampften Dasein gemacht haben. GFH 76 3 Ein mürrischer Familienvater, der oft noch selbstsüchtig und herrisch auftritt, ist nicht nur selbst unglücklich, er wirkt auch bedrükkend auf die ganze Familie. Das Ergebnis? Eine entmutigte, kränkliche Frau und Kinder, die das gleiche mürrische Wesen zeigen wie er. Ein Wort an den unduldsamen Ehemann GFH 76 4 Du erwartest zuviel von deiner Familie und tadelst zu häufig. Wärest du selbst ausgeglichen und fröhlich und gingst freundlich mit anderen um, dann könntest du statt der Freudlosigkeit und Sorgen die wohltuende Wärme der Sonne in dein Heim zaubern. GFH 76 5 Du hältst zuviel von deiner Meinung. Du nimmst eine extreme Haltung ein und bist nicht bereit, deine Frau in der Familie als gleichwertige Partnerin anzuerkennen. Du bringst ihr nicht genug Achtung entgegen; auch die Kinder hast du nicht dazu erzogen, sie als Autorität anzuerkennen. Statt die Frau als gleichberechtigt und gleichwertig zu respektieren, beanspruchst du für dich eine Art Alleinherrschaft in der Familie und hältst eisern daran fest. Dir fehlen Liebe und Mitgefühl. Wenn du ein Überwinder werden und Gottes Segen für deine Familie empfangen willst, dann arbeite an deinem Charakter, um diese Wesensart zu fördern. Ein Wort an einen, der christliche Höflichkeit für überflüssig hält GFH 77 1 Du siehst es als Schwäche an, wenn du freundlich bist, wenn du anderen mit Rücksicht und Verständnis begegnest. Du hältst es für unter deiner Würde, liebevoll mit deiner Frau zu sprechen. in dieser Beziehung hast du eine völlig falsche Auffassung von wahrer Männlichkeit und echter Würde. Gerade das ist ja deine Schwäche, daß du zuwenig Liebe weitergibst. Was du für Schwäche hältst, ist in Gottes Augen das wahre christliche Wesen, das alle Christen auszeichnet; denn diesen Geist offenbarte Jesus. Wie gewinnen Ehemänner Liebe und Zuneigung? GFH 77 2 Ein Mann, der seine Frau ständig kritisiert und tyrannisiert, kann ihre Liebe und Achtung nicht gewinnen; die Ehe wird ihr unerträglich. In dieser Lage kann eine Frau ihren Mann nicht lieben, denn er macht keinen Versuch, liebenswert zu sein. Ein rechter Ehemann wird ihr fürsorglich, aufmerksam begegnen; seine Stärke ist Zuverlässigkeit, Treue und Rücksichtnahme, damit beweist er seine Liebe und Zuneigung, sein Ringen um einen edlen Charakter, um Reinheit des Herzens und der Seele. Das sind die Kennzeichen, die der Christ an sich trägt und die in der Ehe von großer Bedeutung sind. ------------------------Kapitel 24: Die Verantwortung der Mutter Dem Mann ebenbürtig GFH 78 1 Die Frau gehört in die Stellung, die Gott für sie vorgesehen hat: eine ebenbürtige Gefährtin des Mannes. Die Welt braucht Mütter, die es nicht nur dem Namen nach sind, sondern die dieser Kennzeichnung auch wirklich entsprechen. Wir können mit Sicherheit sagen, daß die außerordentlichen Aufgaben der Mutter schwerer wiegen und heiliger sind als die des Vaters. Mögen doch die Frauen ihre hohe Berufung erkennen und in der Kraft und Furcht Gottes ihre Lebensaufgabe erfüllen, nämlich ihre Kinder zu Menschen erziehen, wie sie die Welt braucht und die sich auf die ewige Heimat vorbereiten! GFH 78 2 Die Mutter ist der Mittelpunkt des Heimes und Bezugsperson der Kinder. Umsichtig und verantwortungsbewußt führt sie ihren Haushalt. Sie hat den größten Einfluß in der Familie, ihr Wort gilt. Lebt sie ihre Glaubensüberzeugung aus, dann wird man ihr mit Achtung begegnen und ihr gehorchen. GFH 78 3 Kinder müssen lernen, daß sie die Mutter nicht wie ihre Dienerin behandeln dürfen, sondern als Lehrerin, die ihnen behutsam Weg und Ziel für ihr Leben weist. Ein Vergleich der Werte GFH 78 4 Selten schätzt eine Mutter den Wert ihrer Arbeit hoch genug ein; häufig versteht sie sich nur als Aschenbrödel, das für alle niedrigen Arbeiten zuständig ist. Tag für Tag, Woche für Woche steht sie in derselben Tretmühle, ohne etwas Besonderes zu schaffen. Abends vermag sie nicht all die kleinen Arbeiten aufzuzählen, die sie im Laufe des Tages geleistet hat. Im Vergleich zum beruflichen Erfolg ihres Mannes erscheinen sie ihr nicht nennenswert. GFH 79 1 Nicht selten kommt der Vater selbstzufrieden und stolz auf seine Leistungen heim. Er hält es für selbstverständlich, daß die Mutter ihn sofort bedient, denn außer Kinderbetreuung, Kochen und anderen Hausarbeiten habe sie doch nicht viel zu tun gehabt. Sie stehe ja nicht im Berufsleben -- wovon sollte sie also erschöpft sein? Er tadelt, schimpft und kommandiert, als sei er der Herr der Schöpfung. Das ist für die Frau und Mutter um so schwerer und entmutigender, als dadurch ihre ermüdende Arbeit keine Anerkennung findet. GFH 79 2 Könnte der Vorhang gelüftet werden und beide ihre Arbeitsleistung mit den Augen Gottes sehen, dann wären sie erstaunt, wie der Himmel urteilt. Der Vater sähe seine Arbeit in bescheidenerem Licht, während die Mutter neuen Mut und neue Kraft schöpfen dürfte, um ihre Aufgabe mit Weisheit, Ausdauer und Geduld fortzuführen. Der Wert ihrer Arbeit würde ihr bewußt. Während der Vater für vergängliche Dinge arbeitet, prägt die Mutter das Gemüt und das Wesen ihrer Kinder und schafft damit unvergängliche Werte. Gottgewollte Aufgaben GFH 79 3 Mütter, die ihre Aufgaben fröhlich anpacken, empfinden das Leben als lebenswert, denn Gott hat ihnen einen Auftrag gegeben. Sie brauchen sich keineswegs für minderwertig zu halten, sie brauchen auch nicht geistig zu verkümmern. GFH 79 4 Gott hat die Mutter dazu berufen, ihre Kinder in christlicher Ordnung zu erziehen und sie zum Guten anzuhalten. In ihr empfängliches Gemüt gilt es die Liebe zu Gott und die Ehrfurcht vor ihm einzupflanzen. Ist eine Zurechtweisung nötig, dann wollen wir ihnen zu verstehen geben, daß Gott ihnen ins Gewissen redet und daß ihm Falschheit, Lüge und Unrecht mißfallen. Unsere Kinder können dann so mit Gott verbunden werden, daß sie alles zu seiner Ehre tun. Auch später werden sie nicht wie ein Rohr im Winde ständig hin- und herschwanken. GFH 80 1 Unter den verschiedenen Aufgaben der Mutter ist keine größer als die an ihren Kindern. Wie oft aber wird gerade diese Pflicht aus Egoismus vernachlässigt! Das Wohlergehen der Kinder für Zeit und Ewigkeit liegt in den Händen der Eltern. Sie sollten ihre Autorität liebevoll und zur Ehre Gottes ausüben, wobei die Heilige Schrift ihr Maßstab ist. GFH 80 2 Die Mutter ist das Werkzeug Gottes, um die Familie nach Christi Art zu prägen. An ihr wird sichtbar, wie lebendig das biblische Wort bei den Freuden und Pflichten des Alltags sein kann. Sie lehrt ihre Kinder, daß sie allein aus Gnaden errettet werden, durch Glauben, der eine Gabe Gottes ist. Beständig weist sie auf Christi Liebe hin, auf sein gütiges und barmherziges Wesen, das wir im großen Erlösungsplan erkennen. Das wird einen tiefen, heiligenden Eindruck in ihren Herzen hinterlassen. Eine Lebensaufgabe GFH 80 3 Wenn sich doch die Frau ihrer hohen Berufung bewußt würde und in der Kraft und Furcht Gottes ihre Lebensaufgabe erfüllte: ihre Kinder als Menschen zu erziehen, die der Gesellschaft auf dieser Erde dienen und die sich auf Gottes bessere Welt vorbereiten. Als christliche Mütter wollen wir unsere besondere Verantwortung erkennen und nicht für uns leben, sondern zur Ehre Gottes. Jesus machte sich nicht selbst ein schönes Leben, sondern er diente den Menschen. GFH 80 4 Die Welt wimmelt von fragwürdigen Einflüssen. Moderichtungen und neue Lebensformen üben auf Jugendliche eine, große Anziehungskraft aus. Versäumt es die Mutter, in der Erziehung klare Maßstäbe zu setzen, dann erliegen ihre Kinder leicht verderblichen Einflüssen. Als Mütter bitten wir deshalb den Heiland: "Zeige mir doch, wie ich mein Kind am besten erziehe!" Wir wollen auf Gottes Weisungen in seinem Wort achten, dann erhalten wir die Einsichten, die wir brauchen. Zum Bilde Gottes geschaffen GFH 81 1 Von Gottes Thron strömt Licht und Herrlichkeit auf die Mutter zu, die ihre Kinder verantwortungsbewußt erzieht, damit sie schlechten Einflüssen widerstehen können. Es gibt keine wichtigere Aufgabe. Die Mutter kann vielleicht kein farbenprächtiges Bild als Künstlerin auf die Leinwand malen; ebensowenig schafft sie ein Kunstwerk aus Marmor wie ein Bildhauer, noch faßt sie wie ein Dichter tiefe Gedanken in wohlklingende Worte. Wahrscheinlich kann sie auch nicht als Komponistin einer Melodie vollendeten Ausdruck geben. Doch ihre Aufgabe ist größer: mit Gottes Hilfe formt sie Menschen nach seinem Bild. GFH 81 2 Mütter, die dies erkennen, sehen in ihrer Aufgabe eine einmalige Gelegenheit. Deshalb setzen sie alles daran, ihren Kindern durch ihr Beispiel und ihre Erziehungsmethoden ein hohes ideal zu vermitteln. Mit Eifer, Geduld und Zuversicht arbeiten sie an sich selbst, um die besten Kräfte in der Erziehung einsetzen zu können. Immer wieder fragen sie sich: Was ist Gottes Wille? Fleißig erforschen sie sein Wort. Ihr Blick bleibt auf Jesus gerichtet, damit die eigene Erfahrung auch im Alltag ein wahrer Spiegel des Lebens Jesu sein kann. GFH 81 3 Jede Mutter sollte wissen, daß sie goldene Gelegenheiten hat. Was sie geleistet hat, wird am großen Tag der Rechenschaft geprüft werden. Dann wird sich herausstellen, wie viele Vergehen und Verbrechen von Männern und Frauen begangen worden sind, deren Eltern aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit in der Erziehung versagt haben. Dann wird auch offenbar werden, wie viele durch ihre Weisheit, durch ihre Wahrhaftigkeit und durch ihren geheiligten Lebenswandel der Welt zum Segen geworden sind; aber am Anfang ihres Einflusses und Erfolges stand eine gläubige, betende Mutter. ------------------------Kapitel 25: Der Einfluß einer Mutter Ein Einfluß für die Ewigkeit GFH 82 1 Der Wirkungsbereich einer Mutter mag bescheiden sein, doch ihr Einfluß kann, gemeinsam mit dem des Vaters, bis in die Ewigkeit reichen. Neben der Macht Gottes gibt es auf der Erde keine stärkere Kraft zum Guten. GFH 82 2 Kaum eine Mutter macht sich klar, wie hilfreich eine gute Erziehung in allen Wechselfällen des Alltags bis hin zum ewigen Leben für ihr Kind sein kann. Um den Charakter nach dem Bilde Gottes zu formen, ist große Ausdauer nötig, viel Glauben und ganze Einsatzbereitschaft. Aber es lohnt sich! Gott lohnt alle Mühe, die wir für das Heil von Menschen einsetzen. Wie die Mutter, so die Kinder GFH 82 3 Kein Band auf dieser Erde ist so fest wie das zwischen Mutter und Kind. Das Kind wird gewöhnlich stärker von der Mutter geprägt als vom Vater, denn zwischen Mutter und Kind besteht eine zartere, innigere Bindung. GFH 82 4 Die Gedanken und Empfindungen der Mutter bestimmen weitgehend, was sie ihren Kindern an Wertvorstellungen und Verhaltensweisen mitgibt. Kreist ihr Denken nur um sich selbst, ist sie egoistisch, unzufrieden und sehr anspruchsvoll, dann wird sich ihr Kind bald ähnlich verhalten. So haben manche Menschen ein Erbe mitbekommen, mit dem sie kaum fertig werden können. Der Widersacher weiß das besser als viele Eltern. Er tritt mit seinen Versuchungen an die Mutter heran, weil er weiß, daß er über sie das Kind beeinflussen kann, wenn sie ihm nicht widersteht. Gott ist die einzige Hoffnung für die Mutter. Bei ihm sucht sie Gnade und Kraft, und er wird sie ihr geben. Die geduldige Mutter GFH 83 1 Wie oft wird am Tage nach der Mutter gerufen! Jedes Kind hat einen anderen Wunsch. Die Mutter wendet jedem ihre Aufmerksamkeit zu. Ein Kind weiß bei den Aufgaben nicht weiter und braucht deshalb Hilfe; ein anderes hat etwas alt oder gebastelt und erwartet, daß die Mutter das kleine Kunstwerk bestaunt. Wie freut es sich über ein Wort des Lobes! Es gibt so viele Möglichkeiten für eine Mutter, ihre Kinder glücklich zu machen. Sie kann dazu beitragen, daß durch ihre Gegenwart für die Kinder jeder Platz zum schönsten auf der wird. GFH 83 2 Häufig wird jedoch die Geduld der Mutter durch viele Kleinigkeiten strapaziert, die anscheinend kaum der Rede wert sind. Lebhafte Kinder, besonders wenn sie im "Entdeckungsalter" sind, beanspruchen oft die ganze Kraft der Mutter. Dann muß sie an sich halten, damit ihr kein unbeherrschtes Wort entfährt. Manchmal ist sie nahe daran, die Nerven zu verlieren, doch im Gebet zu ihrem Erlöser findet sie ihre Ruhe wieder. Nun hat sie die Zügel wieder in der Hand, ohne daß ihre Autorität durch ungeduldiges Verhalten Schaden gelitten hat. Was die Welt den Müttern verdankt GFH 83 3 Der Jüngste Tag wird offenbaren, wie viele große Männer die Welt gläubigen Müttern verdankt; Männer, die entschlossene Verteidiger der Wahrheit und Bahnbrecher großer Reformen waren, die unerschrocken kühne Taten gewagt haben und ohne zu wanken Versuchungen und Schicksalsschläge ertrugen; Männer, die für die Wahrheit und zur Ehre Gottes weltlichen Ruhm und selbst ihr Leben drangaben. ------------------------Kapitel 26: Falsche Auffassungen von den Aufgaben einer Mutter Selten anerkannt GFH 84 1 Die Haushaltsarbeit erscheint selbst der Mutter oft gering. Diese Arbeit wird selten gewürdigt. Wer nicht selbst Mutter ist, weiß nur wenig über ihre Sorgen und Lasten. GFH 84 2 Ihre Tage sind mit lauter kleinen Pflichten ausgefüllt, die Geduld, Selbstbeherrschung und Taktgefühl erfordern, kluge Überlegung und Opferbereitschaft. Und doch kann sie keine großartigen Ergebnisse vorweisen. Sie hat nur dafür gesorgt, daß alles in der Familie in geregelten Bahnen verläuft. Obgleich sie oft abgespannt und nervös ist, war sie bemüht, freundlich mit den Kindern zu sprechen, sie zu beschäftigen und in der rechten Weise anzuleiten. Trotzdem hat sie oft das Gefühl, nichts geleistet zu haben. GFH 84 3 Aber der Eindruck trügt. Engel Gottes haben acht auf die abgearbeitete Frau mit ihren täglichen Lasten. In der Welt kennt man ihren Namen vielleicht nicht, aber im Lebensbuch des Lammes ist er verzeichnet. Die Versorgung der Familie ist vorrangig GFH 84 4 Wer seine Pflichten als Ehefrau und Mutter mißachtet und den Herrn um eine andere Aufgabe bittet, sollte daran denken, daß Gott sich nicht widerspricht. Er wird jede Frau auf ihre Aufgaben in der Familie hinweisen. Glaubt sie dennoch, zu "Höherem" berufen zu sein, dann irrt sie sich. GFH 84 5 Der Herr ruft uns nicht in seine Nachfolge, damit wir dann unsere Familie vernachlässigen. Denke also keinen Augenblick lang, daß Gott dir vielleicht einen Auftrag gegeben hat, der eine Trennung von deinen kleinen Kindern erfordern könnte. Laß nicht zu, daß sie durch schlechten Umgang verdorben und dir entfremdet werden. Dann hättest du deinem wichtigsten Missionsauftrag gegenüber versagt. Du machtest es deinen Kindern schwer, so zu werden, wie Gott sie haben möchte, damit sie einmal in Gottes Reich kommen. Gott liebt sie, und auch du liebst sie, wenn du sein Kind bist. GFH 85 1 Besonders in den ersten Lebensjahren brauchen Kinder die Mutter, ihre Nähe und ihre Gebete, ihre Führung und Ermutigung. In dieser wichtigen Zeit muß alles andere zurückstehen. Wenn man dich also drängt, an Mütterversammlungen, Nähkreisen und Missionseinsätzen teilzunehmen, so ist es deine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß du deine Aufgabe als Mutter keinesfalls versäumen darfst; es sei denn, du findest eine zuverlässige, verständnisvolle Betreuerin für deine Kinder. Du kannst dich nicht an anderer Stelle voll einsetzen, ohne daß die Kindererziehung, wie Gott sie wünscht, darunter leidet. Christus will, daß du als seine Mitarbeiterin deine Kinder gut erziehst. ------------------------Kapitel 27: Probleme der Mutter Mit schwierigen Umständen fertig werden GFH 86 1 Jeder weiß, daß in einem Haushalt nicht immer alles glatt läuft. Vieles erfordert unsere ganze Geduld und Kraft. Wir Mütter werden in unserer Arbeit oft durch Umstände behindert, die außerhalb. unserer Kontrolle liegen. Kritisch wird es, wenn wir zulassen, daß uns diese Gegebenheiten beherrschen, wenn wir ihretwegen Grundsätze aufgeben oder unsere Pflicht vernachlässigen. GFH 86 2 Eine Ehefrau und Mutter, die mit ihren Schwierigkeiten fertig wird, unter denen andere aus Mangel an Geduld und Ausdauer zusammenbrechen, erhält neue Kräfte für ihre Aufgaben; außerdem wird sie durch ihre Erfahrung beim Überwinden von Versuchungen und Hindernissen auch dazu befähigt, anderen im Gespräch und durch ihr Vorbild eine echte Hilfe zu sein. Viele kommen unter günstigen Bedingungen gut zurecht, doch widrige Umstände ändern ihren Charakter leicht zum Negativen. Je größer die Schwierigkeiten, um so mehr kommen ihre schlechten Seiten zum Vorschein. Gott möchte aber, daß wir uns unabhängig machen von äußeren Umständen. Unzufriedenheit GFH 86 3 Viele Ehemänner und Kinder suchen außerhalb der Familie Freude und Vergnügen; zu Hause fühlen sie sich nicht wohl, weil sie ständig mit Schimpfen und mit schlechter Laune empfangen werden. GFH 86 4 Manche Hausfrau läßt sich so sehr in den Haushalt einspannen, daß sie keine Zeit mehr findet für die kleinen Dinge, die das Heim für ihre Familie so gemütlich machen. Sie braucht dabei gar nicht ständig zu klagen und zu jammern. Wenn sie ihre ganze Zeit nur aufs Kochen und andere Hausarbeiten verwendet, gehen Mann und Frau zu Hause wie Fremde ein und aus. Unnötige Belastungen GFH 87 1 Manche Mütter vertun viel Zeit mit unwichtigen Dingen. ihre Aufmerksamkeit gilt irdischen Interessen, während sie über geistliche Dinge kaum nachdenken. Wie viele kümmern sich kaum um ihre Kinder und lassen sie ohne rechte Aufsicht und Anleitung groß werden! GFH 87 2 Wendet sich die Frau aber Gott zu, um von ihm Kraft und Stärke für den Alltag zu empfangen, dann wird sie der Ehemann achten und ihr vertrauen; sie erlebt schließlich, wie ihre Kinder zu rechtschaffenen Männern und Frauen heranwachsen, die das Gute bejahen und tun. Versäumt die Mutter diese Gelegenheit und überläßt sie anderen die Fürsorge für ihre Kinder, dann wird sie merken, daß ihre Verantwortung nicht geringer wird, daß sie aber in Bitterkeit ernten muß, was sie gedankenlos oder pflichtvergessen gesät hat. in diesem Leben bleibt nichts dem Zufall überlassen. Der Mensch wird ernten, was er gesät hat. ------------------------Kapitel 28: Gesundheit und äußere Erscheinung der Mutter Die Gesundheit der Mutter ist wertvoll GFH 88 1 Um die Kraft der Mutter möglichst lange zu erhalten, sollte ihr die Familie soviel wie möglich an Sorgen und Lasten abnehmen. Oft weiß der Mann zuwenig über die Grenzen der weiblichen Belastbarkeit; die aber muß er kennen, wenn er für seine Frau wirklich das Beste will. Ist er zu beschäftigt mit Geldverdienen, Karrieremachen und mit beruflichen Sorgen und Schwierigkeiten, daß er nicht darauf achtet, seine Frau vor schweren Belastungen zu bewahren? Geht sie zur kritischen Zeit über ihre Kräfte und fügt ihrer Gesundheit Schaden zu? GFH 88 2 Für die ganze Familie ist es wichtig, daß die Mutter vor unnötigen Belastungen bewahrt bleibt. Alles ist zu tun, um ihr Leben, die Gesundheit und die Kräfte, die Gott ihr gab, zu erhalten; denn sie braucht ihre ganze Tatkraft für eine große Aufgabe. Die körperliche Bewegung an der frischen Luft sollte nicht zu kurz kommen; dann kann die Mutter ihre Arbeit wieder fröhlich und mit Ausdauer bewältigen. Selbstbeherrschung beim Essen GFH 88 3 Die Mutter darf sich in keiner Beziehung gehenlassen; das gilt sowohl für die körperlichen als auch für die seelischen Belange. Die Gesundheitsregeln Gottes sind ihr nicht gleichgültig. Die Ernährung hat einen großen Einfluß auf unser Allgemeinbefinden. Deshalb braucht sie vollwertige Kost, ohne daß dem Körper zu viele Reizstoffe zugeführt werden. So kann sie mit ruhigen Nerven, ausgeglichen und geduldig auf ihre Kinder eingehen und die Zügel fest, aber mit Liebe, in der Hand halten. Ein fröhliches Herz GFH 89 1 Die Mutter kann und soll bewußt gegen aufkommende Niedergeschlagenheit und depressive Stimmungen ankämpfen. Selbst wenn sie einmal krank ist, kann sie umgänglich und ausgeglichen sein und mehr Lärm ertragen, als sie selbst für möglich hielt, wenn sie sich nur darum bemüht. Sie sollte die Kinder nicht durch ihr Unwohlsein belasten und ihr junges, empfindsames Gemüt nicht mit ihrer niedergedrückten Stimmung beschweren, sonst fühlen sie sich zu Hause, wo das Verhalten der Mutter ständig ihre kindliche Unbeschwertheit überschattet, wie lebendig begraben. Hübsch gekleidet für die Familie GFH 89 2 Manche Hausfrau und Mutter meint, wenn die Familie unter sich ist, sei es gleichgültig, wie sie bei der Arbeit aussieht; sie legt aber großen Wert auf geschmackvolle Kleidung, wenn andere Leute sie sehen, die ihr gar nicht besonders nahestehen. Sind Liebe und Wertschätzung der eigenen Familie nicht wichtiger als die Meinung von Freunden oder Fremden? Das Glück der Familie liegt doch jeder Ehefrau mehr am Herzen als das Ansehen bei anderen Leuten. GFH 89 3 Unsere Kinder mögen uns mehr, wenn wir hübsch angezogen sind. Aber auch bei ihnen wollen wir darauf achten, daß sie immer nett aussehen und nicht verwahrlost herumlaufen. Zu Ordnung und Sauberkeit anleiten GFH 89 4 Wenn die Mutter zu Hause in ihrer Kleidung nachlässig ist, dann gibt sie ihren Kindern ein schlechtes Beispiel. Viele Mütter denken, für zu Hause sei alles gut genug, wenn es noch so schäbig und ungepflegt ist. Aber ihren Einfluß auf die Familie verlieren sie damit, denn die Kinder vergleichen die Kleidung ihrer Mutter mit der anderer, gut angezogener Frauen. Die Achtung vor der eigenen Mutter kann so geschmälert werden. GFH 90 1 Deshalb muß jede Mutter auf ihr Äußeres großen Wert legen. Sie braucht dazu keine aufwendige Garderobe, aber saubere, gut sitzende Kleider. So gibt sie ihren. Kindern ein ständiges Beispiel für adrettes Aussehen. Die Liebe und Achtung ihrer Kinder sind der Mutter sehr viel wert. Wenn ihr Äußeres Sauberkeit und Ordnung ausstrahlt, dann erhalten auch ihre Kinder darüber richtige Vorstellungen. GFH 90 2 Schon kleine Kinder haben einen Sinn für das Schöne und Passende. Wie kann aber in ihnen der Wunsch nach Reinheit und Heiligkeit gefördert werden, wenn sie jeden Tag schmutzige Kleider und unordentliche Zimmer sehen? Wie können wir himmlische Gäste aus Gottes reiner und heiliger Umgebung in eine solche Wohnung einladen? GFH 90 3 Ordnung und Reinheit sind Regeln des Himmels. Wollen wir mit seiner Harmonie in Einklang kommen, dann müssen wir selbst ordentlich sein. ------------------------Kapitel 29: Das Kind vor der Geburt Einflüsse auf das ungeborene Kind GFH 91 1 Die Wirkung vorgeburtlicher Einflüsse wird von vielen Eltern unterschätzt. Gott weiß es besser. Die Botschaft, die er durch einen Engel zweimal feierlich übermitteln ließ, zeigt, daß wir ihr großes Gewicht beimessen müssen. GFH 91 2 Was Gott vor langer Zeit Manoahs Frau sagen ließ, gilt für die Mütter zu allen Zeiten. "Vor allem, was ich der Frau gesagt habe, soll sie sich hüten" (Richter 13,13), sagte der Engel. Vom Verhalten der werdenden Mutter kann es abhängen, ob ihr Kind gesund auf die Welt kommt. Deshalb muß sie sich vor allem in der Schwangerschaft selbst in der Gewalt haben; manches muß sie meiden oder bekämpfen, wenn sie auch in dieser Zeit Gottes Willen folgen will. GFH 91 3 Ist die Mutter vor der Geburt ihres Kindes bequem, egoistisch, ungeduldig, stellt sie hohe Ansprüche, dann überträgt sie diese Eigenschaften auf ihr Kind. So erben Kinder negative Charakterzüge, die sie später nur schwer überwinden können. GFH 91 4 Wenn aber die Mutter unbeirrt an richtigen Grundsätzen festhält, wenn sie sich nicht gehen läßt, sondern freundlich und selbstlos bleibt, kann sie auch ihrem Kind diese Eigenschaften mitgeben. Wesentliches für die Zeit vor der Geburt GFH 91 5 Meist ändern schwangere Frauen ihre Lebensweise nicht Das ist ein Fehler. in dieser entscheidenden Zeit ist die werdende Mutter so weit wie möglich von ihrer schweren Arbeit zu entlasten. Große Veränderungen gehen in ihrem Körper vor sich. Sie braucht mehr Blut und darum mehr hochwertige Nahrung. ist ihre Ernährung unzureichend, wird sie nicht bei Kräften bleiben, und die Gesundheit des ungeborenen Kindes ist gefährdet. GFH 92 1 Die werdende Mutter muß auch darauf achten, daß sie immer warm genug angezogen ist. Sie darf ihre Gesundheit nicht durch zu leichte Kleidung aufs Spiel setzen. GFH 92 2 Wenn eine schwangere Frau keine vollwertige Kost erhält, dann zeigen sich in ihrem Blut bald schwerwiegende Mangelerscheinungen, ihr Kreislauf wird geschwächt. Alle diese Symptome übertragen sich auf das Kind, so daß es die Nahrung nur schlecht verwerten kann. GFH 92 3 Das Wohlbefinden von Mutter und Kind hängt in hohem Maße von guter, warmer Kleidung und von einer hochwertigen Ernährung ab. GFH 92 4 Eine schwangere Frau braucht unbedingt eine heitere Umgebung, wo sie sich wohl fühlen kann. Der Ehemann wird seiner Frau soviel wie möglich abnehmen und ihr das Leben erleichtern, indem er freundlich auf sie eingeht und ihre Wünsche berücksichtigt. Der Appetit allein ist kein Maßstab GFH 92 5 Viele meinen, daß Frauen in der Schwangerschaft ihrem Appetit freien Lauf lassen können. Dieser Irrtum beruht auf falscher Gewohnheit und ist gegen jede Vernunft. Der Appetit einer werdenden Mutter kann wechselhaft sein, zuweilen unberechenbar und schwer zu befriedigen. Da man heute vielfach der Ansicht ist, daß eine Frau in diesem Zustand alles essen darf, was sie gerne möchte, wird nicht danach gefragt, ob ihre Ernährung für die Mutter selbst und für das Wachstum des Kindes richtig ist. ihr Essen soll gehaltvoll sein, aber ohne viele Reizstoffe. In diesen Monaten ist eine einfache, hochwertige Kost besonders wichtig. GFH 92 6 Frauen, die über richtige Ernährung Bescheid wissen und nach gesunden Grundsätzen leben, werden gerade in der Schwangerschaft auf eine einfache Kost Wert legen. Da sie wissen, daß ein neues Leben von ihnen abhängt, handeln sie besonders verantwortungsbewußt. Selbstbeherrschung und Mäßigkeit GFH 93 1 Besonders ernst zu nehmen sind die körperlichen Bedürfnisse der werdenden Mutter; es geht um zwei Leben. Ihre Wünsche werden berücksichtigt und gern erfüllt. Doch ist es für sie in dieser Zeit besonders wichtig, alles zu meiden, was ihre körperliche und geistige Kraft beeinträchtigen könnte. Gott selbst hat der werdenden Mutter die heilige Verpflichtung auferlegt, Selbstbeherrschung zu üben. GFH 93 2 Soll sich später der Charakter des Kindes gut entfalten, ist es von entscheidender Bedeutung, daß die Mutter in der Schwangerschaft bewußt maßvoll lebt; sie tut es, weil sie ihre Verantwortung kennt. Friede und Zuversicht GFH 93 3 Werdende Mütter dürfen wissen, daß sie in der Liebe Gottes geborgen sind. Sie können in Frieden und in der Liebe Jesu ruhen und seine Lehren in die Tat umsetzen; sie erkennen, daß Mütter Mitarbeiterinnen Gottes sind. ------------------------Kapitel 30: Die Pflege des Kleinkindes Die stillende Mutter GFH 94 1 Die beste Nahrung für den Säugling ist Muttermilch, und man sollte sie ihm nicht grundlos vorenthalten. Es ist herzlos von einer Mutter, wenn sie aus Bequemlichkeit oder wegen gesellschaftlicher Verpflichtungen ihr Kind nicht stillt. GFH 94 2 Das Wesen des Kindes wird mehr oder weniger davon bestimmt, was es von der Mutter bekommt. Wie wichtig ist es deshalb, daß die Mutter während der Stillperiode ausgeglichen und selbstbeherrscht ist, denn ihre Verfassung überträgt sich beim Stillen auf das Kind. Ist es unruhig und nervös, dann wirkt die ruhige Art der Mutter besänftigend. Das fördert die Gesundheit des Kindes. Essen ist kein Ersatz für Zuwendung GFH 94 3 Viele Kleinkinder werden völlig falsch behandelt. Schreien sie, dann werden sie gefüttert, bis sie still sind. Dabei ist in vielen Fällen gerade die Überfütterung der Grund für ihr unruhiges Verhalten. Dieses falsche Verhalten der Mutter kann sich sehr schädlich auswirken: zuviel Nahrung verschlimmert die Sache nur, denn der Magen ist bereits überladen. GFH 94 4 Im allgemeinen werden kleine Kinder so erzogen, daß sie essen dürfen, soviel und was sie wollen. Damit lehrt man sie, daß sie leben, nur um zu essen. Die Mutter kann viel für die Charakterbildung ihrer Kinder tun, solange sie klein sind. Sie kann ihnen beibringen, den Appetit zu zügeln, sie kann aber auch lehren, ihm ständig nachzugeben. Damit erzieht sie ihr Kind zum Schlemmer. GFH 94 5 Die Mutter möchte oft ein bestimmtes Tagespensum bewältigen. Lassen die Kinder sie nicht in Ruhe arbeiten, dann gibt sie ihnen etwas zu essen, statt sich für sie Zeit zu nehmen. Das ist keine Lösung, im Gegenteil: die Kinder werden mit Essen vollgestopft, obwohl sie gar nicht hungrig sind. GFH 95 1 Dabei hätte es genügt, wenn sich die Mutter ein Weilchen mit ihnen beschäftigt hätte. Doch vielen ist ihre Zeit zu schade, als daß sie ihren Kindern ein wenig davon widmen. Vielleicht bedeuten ihnen die Komplimente ihrer Gäste zur geschmackvollen Wohnungseinrichtung und die Zubereitung raffinierter Gerichte mehr als das Glück und die Gesundheit ihrer Kinder. Gesunde, appetitliche, aber einfache Kost GFH 95 2 Die Mahlzeiten können so einfach sein, daß die Mutter nicht allzuviel Zeit dafür verwenden muß. Natürlich wird sie darauf achten, daß sie gesunde, appetitliche Kost auf den Tisch bringt denn irgendein wahllos zusammengestelltes oder hastig zubereitetes Essen -- das ist für ihre Kinder nicht gut genug. Andererseits kann sie Zeit sparen und sich mehr ihren Kindern widmen, wenn sie weniger ungesunde, überflüssige Leckereien kocht. Die Babyausstattung GFH 95 3 Beim Zusammenstellen der Babyausstattung kommt es mehr darauf an, daß alles bequem, angenehm zu tragen und gesund ist, als daß es der neuesten Mode entspricht und von allen bewundert wird. Sauberkeit, Wärme und frische Luft GFH 95 4 Säuglinge brauchen Wärme. Ihr Zimmer wird jedoch oft überheizt, bleibt ohne genügend Frischluft. GFH 95 5 Von einem Säugling muß alles ferngehalten werden, was ihn schwächen oder was ihm schaden könnte. Seine Umgebung muß sauber und freundlich sein. Natürlich darf er keinen großen Temperaturunterschieden ausgesetzt werden. Trotzdem ist es wichtig, daß er Tag und Nacht genügend frische Luft hat. Die Pflege kranker Kinder GFH 96 1 In vielen Fällen sind Erkrankungen unserer Kinder die Folge einer falschen Behandlung. Unregelmäßige Essenszeiten, zu leichte Kleidung an kühlen Tagen, zu wenig Bewegung, um den Kreislauf anzuregen, oder auch Sauerstoffmangel können daran schuld sein. Die Eltern sollten versuchen, die Krankheitsursache herauszufinden, um sie so schnell wie möglich zu beheben. GFH 96 2 Alle Eltern können sich Kenntnisse über Säuglingspflege und Säuglingskrankheiten sowie deren Behandlung und Vorsorge aneignen. Vor allem die Mutter muß wissen, wie sie bei allgemeinen Erkrankungen in ihrer Familie helfen kann, wie sie ihr krankes Kind am besten pflegt. Ihre Liebe und Anteilnahme befähigen sie dazu nämlich in mancherlei Hinsicht besser als einen Fremden, der ihr dabei helfen soll. ------------------------Kapitel 31: Die wichtigste Aufgabe einer Mutter Ein wohlerzogenes Kind GFH 97 1 Gott kennt alle Möglichkeiten, die in einem kleinen Kind stecken. Er weiß, daß es bei guter Erziehung später in der Welt einmal zum Segen werden kann. Deshalb beobachtet er mit großer Anteilnahme, ob die Eltern an seinem Plan mitarbeiten oder ob sie ihn, vielleicht aus falsch verstandener Liebe, zunichte machen und ihr Kind damit für Zeit und Ewigkeit ins Verderben rennen lassen. Dieses hilflose und für die Welt scheinbar unbedeutende Geschöpf zum Segen fÜr die Welt und zur Ehre Gottes zu erziehen, das ist eine gewaltige Aufgabe. Eltern dürfen sich durch nichts davon abhalten lassen. Ein Werk für Gott und Menschen GFH 97 2 Gläubige Eltern fragen sich in ihrer Erziehung immer wieder, welche Rolle ihre Kinder in dem großen Kampf wohl spielen werden, der ihnen bevorsteht: "Welchen Standpunkt werden sie einnehmen? Was können wir tun, um sie so vorzubereiten daß sie einmal die ewige Herrlichkeit erleben können?" GFH 97 3 Die Mutter trägt eine große Verantwortung. Auch wenn sie in keinem Parlament sitzt, ist doch ihre Aufgabe für Gott und für die Gesellschaft von Bedeutung. Sie erzieht ihre Kinder und hilft ihnen dabei, einen Charakter zu entfalten, der vor schlechten Einflüssen bewahrt und anderen ein Vorbild zum Guten ist. Mit ihrem anhaltenden, vertrauensvollen Beten kann sie den Arm bewegen, der die Welt regiert. Praxis der Erziehung GFH 97 4 Viele Eltern wissen bestens Bescheid über fortschrittliche Erziehungsmethoden, doch in der Praxis versagen sie kläglich. GFH 98 1 Besonders die Mütter erkennen oft nicht ihre Verantwortung. Sie haben weder die Geduld noch die Weisheit, ihre Kinder richtig zu erziehen. GFH 98 2 Wie viele Mütter versäumen ihre Pflicht in der Familie! Gott erwartet nichts von uns, was wir nicht in seiner Kraft schaffen könnten. Er will nur unser Bestes. Die Hilfe Gottes suchen GFH 98 3 Könnten unsere Mütter nur die Bedeutung ihrer Aufgabe erkennen, dann pflegten sie viel mehr das stille Gebet; sie würden ihre Kinder vor Gott bringen und ihn um Weisheit für ihre Arbeit bitten. Jede Gelegenheit Wäre ihnen recht, das Verhalten und die Gewohnheiten ihrer Kinder zum Guten zu prägen, allzu vorherrschende Charakterzüge zurückzudrängen und schwach ausgebildete Eigenschaften zu fördern. Dabei muß ihr eigenes Leben ein reines, edles Vorbild sein. GFH 98 4 Die Mutter kann ihre Aufgabe mit Zuversicht anpacken, wenn sie sich völlig auf Gottes Hilfe verläßt. Ihre ganze Kraft gilt dem Ziel, daß ihre Kinder eine positive charakterliche Entwicklung nehmen. Es gilt höhere Lebensziele anzustreben als nur das eigene Vergnügen. GFH 98 5 Das Gebet einer gläubigen Mutter vermag viel. Erst am Tage des Gerichts wird sie erfahren, wie wichtig es war, daß sie immer mit ihren Kindern gebetet hat. Mit Christus im Glauben verbunden, kann sie ihre heranwachsenden Kinder vor viel Bösem bewahren und sie durch ihre Liebe und ihren bewußten Einfluß für das Gute gewinnen. GFH 98 6 Unsere Kinder sind wichtiger als unsere Gäste und Besucher. Gerade in ihren ersten Lebensjahren dürfen wir sie auf keinen Fall vernachlässigen; aber auch später ist diese Regel zu beherzigen. Wenn Besuch kommt, schicken wir unsere Kinder nicht hinaus, um ungestört zu bleiben, sondern wir bitten sie, sich ruhig und rücksichtsvoll zu verhalten. Vorgelebtes Beispiel GFH 99 1 Wir Mütter haben wertvolle Gelegenheiten, die es zu nutzen gilt. Unsere Kinder wachsen heran und bleiben nicht ständig in unserem Einflußbereich. Doch solange sie bei uns sind, können wir ihnen ein Beispiel für alles Gute, Reine und Edle sein. GFH 99 2 Kleine Kinder sind für die Mutter wie ein Spiegel. Er zeigt das eigene Verhalten. Wie sorgfältig müssen wir deshalb bedenken, was wir in Gegenwart unserer Kinder sagen oder tun! Sie ahmen uns schnell nach; darum müssen wir das, was wir von ihnen erwarten, zuerst selbst vorleben. Freude über den Erfolg GFH 99 3 Gott hat uns Kinder anvertraut, und wir tragen die Verantwortung für sein Eigentum. Sie als Christen zu erziehen, ist der beste Dienst für Gott. Er erfordert alle unsere Kräfte: Geduld, Fleiß und Ausdauer. Versäumen wir diese Aufgabe, dann sind wir untreue Haushalter. GFH 99 4 Wir Eltern wollen voller Liebe, im Vertrauen und durch Gebet unsere Aufgabe erfüllen, bis wir einmal froh vor Gott stehen und sagen können: "Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der Herr gegeben hat." ------------------------Kapitel 32: Ermutigung für die Mutter Jesus segnet die Kinder GFH 100 1 Einmal brachten Mütter ihre Kinder zu Jesus, damit er sie segnete. Dadurch bewiesen sie ihren Glauben an ihn; sie zeigten damit aber auch, daß sie sich um das irdische und das ewige Wohl ihrer Kinder sorgten. Die Jünger jedoch wollten nicht die Notwendigkeit einsehen, den Meister wegen der Kinder zu behelligen. Sie versuchten, die Mütter wegzuschicken. Jesus tadelte die Jünger dafür und ließ die Menge Platz machen für die Frauen mit ihren Kindern. Er sagte: "Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich." Matthäus 19,14. GFH 100 2 Als die Mütter näher kamen, sah Jesus, daß sie dem Weinen nahe waren und ein stilles Gebet für ihre Kinder auf den Lippen hatten. Er hörte, wie die Jünger sie schroff zurückwiesen. Sofort griff er ein. Sein Herz war voller Liebe für diese Kinder, und er segnete eines nach dem anderen. GFH 100 3 Dann ermutigte Jesus die Mütter für ihre Aufgabe. Wie wohl ihnen das tat! Wie freuten sie sich über seine Güte und Warmherzigkeit, wenn sie später an jenen Tag zurückdachten! Seine verständnisvollen Worte hatten ihnen eine Last von der Seele genommen und sie mit neuer Hoffnung und neuem Mut erfüllt. Alle Niedergeschlagenheit war verflogen. GFH 100 4 Das ist ein ermutigender Bericht für die Mütter aller Zeiten. Wenn sie ihr Bestes getan haben, dürfen sie ihre Kinder zu Jesus bringen. Selbst der Säugling in den Armen der Mutter ist in seinen Augen kostbar. Wenn sie von ganzem Herzen nach der Hilfe und Gnade verlangt, die sie selbst nicht weitergeben kann, und mit ihren Kindern zu Jesus kommt, wird er die Kinder annehmen, sie segnen und ihnen Frieden und Hoffnung geben und sie glücklich machen. Jede Mutter kann das persönlich erfahren. GFH 101 1 Eine Mutter, die mit ihren Schwierigkeiten zu Jesus kommt, wird die Hilfe finden, die sie für den rechten Umgang mit ihren Kindern braucht. Jede Mutter kann ihre Sorgen zu Jesus bringen. Auch heute noch lädt er uns ein, die Kinder zu ihm zu führen, damit er sie segnen kann. Schon ein Neugeborenes steht durch das gläubige Gebet der Mutter unter dem Schutz des Allmächtigen. Johannes der Täufer war von Geburt an mit dem Heiligen Geist erfüllt. Wenn wir in Gemeinschaft mit Gott leben, dürfen auch wir erwarten, daß der Geist Gottes unsere Kinder schon von frühester Kindheit an formt. Junge Herzen sind empfänglich GFH 101 2 Christus stellte sich mit den sozial Schwachen und den Menschen auf der Schattenseite des Lebens auf eine Stufe. Kleine Kinder nahm er in die Arme und begab sich auf ihre Ebene. Durch seine Liebe verstand er die Sorgen und Nöte junger Leute und nahm Anteil an ihrer Freude. Wenn er vom hektischen Treiben der Stadt erschöpft war und ihn der Umgang mit durchtriebenen Heuchlern innerlich ermüdet hatte, fand er in der Gesellschaft unschuldiger Kinder Ruhe und Frieden. Nie fühlten sie sich unbehaglich in seiner Nähe. in ihm kam die Majestät des Himmels auf die Erde, um auf ihre Fragen einzugehen und ihrem kindlichen Verständnis wichtige Lehren zu vermitteln. Er streute den Samen der Wahrheit in ihr junges Herz, damit dieser eines Tages aufgehen und schließlich viel Frucht bringen sollte. GFH 101 3 "Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes." Lukas 18,16. Diese wichtigen Worte muß nicht nur jede Mutter, sondern auch jeder Vater vor Augen haben. Sie fordern die Eltern auf, ihre Kinder zu Jesus zu bringen. In seinem Namen sollen sie den himmlischen Vater um seinen Segen für die ganze Familie bitten. Dabei verdienen nicht nur die leicht erziehbaren Kinder unsere Aufmerksamkeit, sondern auch die unruhigen und widerspenstigen, denn sie brauchen mehr als alle anderen eine sorgfältige und rücksichtsvolle Erziehung. ------------------------Kapitel 33: Kinder sind wertvoll Von Christus erkauft GFH 103 1 Unsere Kinder sind Jesus so wertvoll, daß er sein Leben für sie gab. Mit seinem Blut hat er sie sich zum Eigentum erkauft. Daran wollen wir immer denken und unsere Kinder mit Liebe und Verständnis für Christus erziehen. Dann freuen wir uns an ihnen, und sie leben zur Ehre Gottes. GFH 103 2 Das kleinste Kind, das Gott liebt und ehrt, ist in seinen Augen größer als ein hochbegabter und gebildeter Mann, der die Erlösung durch Christus mißachtet. Junge Menschen, die ihr Leben Gott weihen, finden zur Quelle aller Weisheit. So kostbar wie Engel GFH 103 3 Ein gläubiges Kind ist in Gottes Augen kostbar wie die Engel an seinem Thron. Unsere Aufgabe ist es, Kinder zu Christus zu führen, sie für ihn zu erziehen und ihnen den Weg des Glaubensgehorsams zu zeigen. Dann üben sie sich in Selbstbeherrschung und werden frei von Eitelkeit. Gottes Eigentum den Eltern anvertraut GFH 103 4 Kinder werden zwar von den Eltern auf die Welt gebracht, doch ist es Gottes Schöpfermacht, die sie ins Leben rief -- alles Leben kommt aus seiner Hand. Halten wir uns also stets vor Augen, daß die Kinder nicht unser persönliches Eigentum sind; sie sind Gottes Gabe. Der Erlösungsplan schließt sie genauso ein wie uns. Sie sind den Eltern anvertraut, damit sie im Geiste Christi erzogen und zum Guten angehalten werden, damit sie für dieses und für das zukünftige Leben vorbereitet werden. GFH 103 5 Als Mütter wollen wir mit unseren Kindern so rücksichtsvoll wie möglich umgehen. Auch Jesus war einmal ein kleines Kind, und um seinetwillen achten wir unsere Kinder. Sie sind unserer Obhut anvertraut. Wir sollen sie nicht verwöhnen, verhätscheln oder gar vergöttern, sondern sie zu Menschen erziehen, die ein gutes, anständiges Leben führen. Sie gehören Gott; er liebt sie, und er wünscht, daß wir mit ihm zusammenarbeiten, daß unsere Kinder einen vollkommenen Charakter entwickeln. GFH 104 1 Unsere Jugend muß lernen, ihre Gaben nicht als Privateigentum zu betrachten. Zeit, Kraft und Verstand sind geliehene Werte, die Gott gehören. Der junge Mensch sollte sich deshalb dafür entscheiden, seine Fähigkeiten für höchste Ziele einzusetzen. Er ist einem Zweig vergleichbar, von dem Gott eine Ernte erwartet, einem Vermögensverwalter, der das Kapital vermehren muß; er ist auch mit einem Licht zu vergleichen, das in die Finsternis der Welt hineinleuchtet. Jedes Kind und jeder Jugendliche kann zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen eine Aufgabe erfüllen. Der Weg des Lebens für Kinder GFH 104 2 Jesus kennt unsere Schwächen. Er hat die gleichen Erfahrungen gemacht wie wir, nur die Erfahrung der Sünde kennt er nicht. Darum zeigt er uns einen Weg, der unsere Kraft und unsere Fähigkeiten nicht übersteigt. Wie Jakob aus Rücksicht auf seine Kinder gemächlich hinterherzog, so hat der Herr auch Geduld mit uns. Er tröstet und begleitet uns und führt uns an jedem Tag. Er schaut nicht von oben herab auf die Kleinen seiner Herde, er vernachlässigt sie nicht und läßt sie nicht zurück. Und er sagt nicht, daß wir vorauslaufen und unsere Kinder zurücklassen sollen. Auch er selbst geht nicht so schnell voran, daß wir mit unseren Kindern nicht folgen könnten, sondern er hat den Weg zum Leben eben gemacht, so daß ihn auch unsere Kinder gehen können. Nun sollen Eltern sie in Jesu Namen auf diesem schmalen Weg führen, denn Gott hat einen Weg vorgesehen, der auch unsere Kinder nicht überfordert. ------------------------Kapitel 34: Kinder helfen der Mutter Kinder als Partner GFH 105 1 Die Kinder haben genauso wie die Eltern bestimmte Pflichten. Sie können beizeiten lernen, daß sie ein Teil der Gemeinschaft "Familie" sind. Sie bekommen Nahrung und Kleidung, Liebe und Fürsorge. Für all diese Dinge können sie danken und auch kleine Aufgaben im Hause übernehmen. Sie können viel Freude in ihre Familie tragen. GFH 105 2 Gebt den Kindern zu verstehen, daß sie Vater und Mutter entlasten, wenn sie kleine Besorgungen machen. Laßt sie etwas tun. Sagt ihnen, daß sie dann auch Zeit zum Spielen haben. GFH 105 3 Kinder wollen sich betätigen. Leiten wir sie also dazu an, sich im täglichen Leben nützlich zu machen. Man darf sie freilich nicht einfach sich selbst überlassen! Eltern müssen wissen, was ihre Kinder tun. Jeder hat Pflichten GFH 105 4 Die Eltern sind verpflichtet, ihre Kinder zu ernähren, zu kleiden und zu erziehen; andererseits haben Kinder die Pflicht, ihren Eltern willig und von ganzem Herzen zu folgen. Und wenn sie keine Lust haben, ihren Eltern kleine Arbeiten abzunehmen? Was würden sie sagen, wenn ihre Eltern keine Lust mehr hätten, für ihre Kinder zu sorgen? Wenn Kinder ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen und sich um jede unangenehme Arbeit drücken, dann bringen sie sich selbst um eine wertvolle Erfahrung, die ihnen später sehr nützen könnte. GFH 105 5 Nichts dürfte so böse Folgen haben, wie wenn ein Kind von jeder Anforderung verschont wird. Damit überlassen wir es einem Leben ohne Sinn und Ziel. Es tut nur das, was ihm gerade gefällt. Kinder wollen aktiv sein. Führen wir sie nicht an gute und nützliche Aufgaben heran, werden sie sich unvermeidlich für Schlechtes interessieren. Natürlich brauchen sie genügend Freizeit; dennoch können sie nach einem festen Plan zu körperlicher und geistiger Arbeit angehalten werden, die ihrem Alter angemessen ist. Kinder sollen lernen, Aufgaben zu übernehmen GFH 106 1 Eltern müssen wissen, daß kleine Pflichten im Haushalt für ihre Kinder sehr wichtig sind. GFH 106 2 Sie sollen doch später mit beiden Beinen im Leben stehen und für die Gesellschaft nützlich sein. Von einer verständigen Mutter können jungen und Mädchen zuerst lernen, wie man das Leben meistert. Kinder freuen sich über einfache Aufgaben GFH 106 3 Kinder können dazu erzogen werden, mitzuhelfen. Sie sind von Natur aus rege und wollen immer etwas tun. Das brauchen wir nur zu fördern und in die richtigen Bahnen zu lenken, indem wir sie von klein auf an die tägliche Erfüllung kleiner Pflichten gewöhnen. Jedes Kind kann für einen ganz bestimmten Bereich der Familie gegenüber verantwortlich sein. So lernen sie schon früh Pflichtbewußtsein. Die tägliche Erfüllung ihrer Aufgaben bringt ihnen eine Freude, die man nur durch eine vollbrachte Tat erfahren kann. Sie gewöhnen sich an Arbeit und Verantwortung und finden Gefallen daran, sich zu betätigen. So fangen sie an zu begreifen, daß das Leben mehr ist als ein herrliches Vergnügen. GFH 106 4 Tätigkeit tut Kindern gut. Sie fühlen sich wohler, wenn sie einen guten Teil ihrer Zeit mit nützlicher Beschäftigung verbringen. Danach haben sie um so mehr Spaß an Sport und Spiel. Arbeit stärkt Körper und Geist. Kinder, die dazu angehalten werden, lernen im Laufe der Jahre die Arbeit am meisten schätzen, mit der sie ihre Freunde entlasten können. Arbeit fördert seelische und geistige Anlagen GFH 107 1 Kinder, die ihre Aufgaben erfüllen, entwickeln ein gutes Gedächtnis, ebenso Ausdauer und Charakterfestigkeit. Sie lernen zügiges Arbeiten. Die vielerlei Pflichten des Tages fördern die Fähigkeit zum Denken, Einteilen und Planen. Wenn die Kinder älter werden, kann man ihren Verantwortungsbereich vergrößern. Die Arbeit darf nicht zu schwer sein und auch nicht zu lange dauern, so daß die Kinder erschöpft und entmutigt aufgeben. Sie soll so ausgewählt sein, daß sie die körperliche und charakterliche Entwicklung in guter Weise beeinflußt. Gemeinsame Arbeit im Haushalt verbindet GFH 107 2 Es ist wichtig, daß man Kinder im Hause zur Zusammenarbeit erzieht. Größere Kinder können ihren Eltern zur Hand gehen, sich an ihren Plänen beteiligen und ihnen Verantwortung und Lasten abnehmen. Väter und Mütter müssen sich Zeit nehmen, ihre Kinder anzuleiten. Dann werden sie spüren, daß wir ihre Hilfe und ihr Dabeisein schätzen und uns über ihr Vertrauen freuen. So helfen sie uns gern. Das entlastet Eltern, und Kinder erhalten eine praktische Ausbildung von unschätzbarem Wert, außerdem werden die Bindungen ans Elternhaus gestärkt und der Charakter der Kinder gefestigt. Geistiges, geistliches und sittliches Wachstum GFH 107 3 Wie gut, wenn Kinder und Jugendliche ihren Eltern gern und ohne Berechnung zur Hand gehen. Wenn sie bereitwillig Aufgaben übernehmen, die ihnen zufallen, ist das gleichzeitig eine gute Vorbereitung für das Berufsleben. Nach und nach wird ihre kindliche Unerfahrenheit von der Reife des Erwachsenseins abgelöst. So legen jungen und Mädchen durch treue Erfüllung ihrer Aufgaben in der Familie den Grundstein für ihre spätere geistige, geistliche und sittliche Reife. GFH 108 1 Kinder ohne Betätigung aufwachsen zu lassen, ist eine Sünde. Sie sollen sich körperlich betätigen, auch wenn sie davon müde werden. Ermüdung durch Anstrengung schadet ihnen nicht mehr als Erwachsenen, solange sie nicht überfordert werden. Zwischen Ermüdung und Erschöpfung besteht ein großer Unterschied. Kinder brauchen öfter Abwechslung und Pausen als Erwachsene; aber schon in frühester Jugend können sie anfangen, eine Aufgabe zu übernehmen. Das Gefühl, Nützliches geleistet zu haben, macht sie glücklich. Der Schlaf nach gesunder Anstrengung wird ihnen guttun, und sie sind danach wieder frisch für die Aufgaben des neuen Tages. "Meine Kinder stören mich!" GFH 108 2 Manche Mütter sagen, ihre Kinder gingen ihnen auf die Nerven, wenn sie helfen wollten. Mir erging es mit meinen Kindern auch so, aber ich habe es mir nicht anmerken lassen. Kinder brauchen Lob und Anleitung, damit sie allmählich Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln können. ------------------------Kapitel 35: Ehre Vater und Mutter Den Eltern verpflichtet GFH 109 1 Kinder sind Vater und Mutter für ihre Fürsorge Dank schuldig. Die Eltern haben ihretwegen viele Sorgen gehabt, vor allem im Säuglingsalter und wenn sie krank waren. GFH 109 2 Die Kinder werden ihren fürsorgenden Eltern später danken, daß sie ihre Gefühlswelt behutsam gesteuert und schlechte Gewohnheiten verhindert haben. Ein Gebot für alle GFH 109 3 "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird." 2.Mose 20,12. Dies ist das erste Gebot, das Verheißung hat. Es ist für Kinder wie Jugendliche, für Menschen in der Lebensmitte wie für Alte verbindlich. In keinem Lebensalter werden Kinder von der Pflicht entbunden, ihre Eltern zu ehren. GFH 109 4 Eltern haben mehr Anspruch auf Liebe und Achtung als irgend jemand anders. Gott selbst gab ihnen Verantwortung für die Kinder, die er ihnen geschenkt hat. Er hat auch vorgesehen, daß Eltern an ihren kleinen Kindern an Gottes Statt handeln. Wer also die rechtmäßige Autorität seiner Eltern nicht anerkennt, verwirft gleichzeitig die Autorität Gottes. Das fünfte Gebot fordert von den Kindern nicht nur Achtung, Unterordnung und Gehorsam den Eltern gegenüber; Gott erwartet ebenso Liebe, Rücksichtnahme und die Bereitschaft, ihnen das Leben zu erleichtern, ihren guten Ruf zu schützen und im Alter für sie dazusein. GFH 109 5 In unserer Zeit wird jede Autorität in Frage gestellt. Dadurch ist bei Kindern, die man nicht ausdrücklich dazu erzog, das Verantwortungsgefühl ihren Eltern gegenüber verlorengegangen. Je mehr die Eltern für sie tun, desto undankbarer sind sie oft und desto weniger Respekt zeigen sie. Kinder, die von klein auf verwöhnt und bedient wurden, wollen immer so behandelt werden. Sie geraten aus der Fassung, wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen. GFH 110 1 Diese Einstellung begleitet sie ihr Leben lang. Sie sind unselbständig und erwarten von anderen, daß für sie alles getan wird, daß man ihnen sämtliche Schwierigkeiten aus dem Weg räumt und auf alle ihre Wünsche eingeht. Stoßen sie auf Widerstand, dann fühlen sie sich ungerecht behandelt. Auch als Erwachsene werden sie nicht vernünftiger, sondern quälen sich auf diese Weise durchs Leben. Sie stehen sich selbst im Wege, schimpfen und jammern, weil man ihnen nichts recht machen kann. Liebe zeigen GFH 110 2 Manche Kinder haben für ihre Eltern kein Wort und keine Geste der Zuneigung übrig. Abgesehen davon, daß Eltern Anspruch darauf haben: Wie sehr würden sie sich darüber freuen! Anderen Menschen gegenüber, die ihnen mehr bedeuten als die Eltern, sind sie erstaunlich liebevoll und zärtlich. Ob Gott damit einverstanden ist? Bestimmt nicht! GFH 110 3 Tragt den Sonnenschein der Liebe und der Zuneigung in eure Familie. Vater und Mutter werden sich über kleine Aufmerksamkeiten freuen. Wenn ihr ihnen ohne Murren Arbeit abnehmt und eure Dankbarkeit zeigt, beweist ihr, daß ihr nicht gedankenlos seid, sondern die Fürsorge und Liebe zu schätzen wißt, die ihr als kleine Kinder von euren Eltern empfangen habt. ------------------------Kapitel 36: Ein Wort an Kinder Gott in jungen Jahren suchen GFH 111 1 Junge Menschen sollen beizeiten anfangen, Gott zu suchen. Was man in früher Jugend begreift und sich angewöhnt, das prägt sehr entscheidend den Charakter und damit das ganze Leben. Denken wir an Samuel, Johannes und besonders an Jesus! Wer ihrem Vorbild entsprechend leben will, wird im Geringsten treu sein und sich von solchen "Freunden" fernhalten, die sie auf die schiefe Bahn ziehen und nur ihr Vergnügen im Sinn haben. GFH 111 2 Die kleinen Pflichten im Hause werden leicht übersehen. Wer aber geringe Aufgaben vernachlässigt, wird bei größeren erst recht versagen. Es muß euer Ziel sein, als Männer und Frauen einmal einen reinen und guten Charakter zu haben. Darum könnt ihr euch jetzt schon bemühen. Nehmt eure kleinen Aufgaben ernst und führt sie pünktlich und genau aus. Wenn der Heiland sieht, daß ihr im Geringsten treu seid, wird er euch größere Verantwortung übertragen. Bei einem Haus, das gebaut wird, kommt es auf die Arbeitsweise und auf das Material an. Das gleiche gilt für den Charakter. Wie und womit ihr ihn formt, entscheidet darüber, wie er in der Ewigkeit einmal sein wird. GFH 111 3 Übertragt Jesus die Kontrolle über eure Gedanken, euer Gemüt und eure Empfindungen. Seid fleißig und gewissenhaft bei allem, was ihr tut; seid zuvorkommend und bereit, eure persönlichen Wünsche auch einmal zurückzustellen. Nutzt die Zeit aus. Laßt nicht zu, daß harmlos erscheinende Sünden sich bei euch einnisten können. Seid dankbar für alles, was ihr von anderen erhaltet. Dann gilt auch euch das Wort, das sinngemäß von Johannes und Samuel gesagt wird: "Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen." Lukas 2,52. Eine persönliche Entscheidung GFH 112 1 Wacht und betet, damit ihr Gott persönlich begegnet. Wenn euch auch eure Eltern unterweisen in den Anfängen des christlichen Glaubenslebens, wenn sie sich bemühen, euch auf sicherem Weg zu führen -- euer Herz können sie nicht ändern. Ihr selbst müßt euer Leben Jesus anvertrauen, im Licht der Wahrheit leben und eure Aufgaben in der Familie treu erfüllen. Dann werdet ihr durch die Gnade Gottes den großen Reichtum verstehen lernen, den Christus in sich umfaßt. GFH 112 2 Schon jetzt können wir Erfahrungen im Dienst für Gott sammeln. Verwirklicht, was ihr als richtig erkannt habt. Seid euren Eltern gehorsam und hört auf ihren Rat. Wenn sie Gott lieben und ihn anbeten, sind sie beauftragt, euch für das ewige Leben zu erziehen und vorzubereiten. Nehmt ihre Hilfe dankbar an; laßt euch von ihnen etwas sagen, denn sie sind euch an Lebenserfahrung weit voraus. Handelt ihr so, dann ehrt ihr eure Eltern und macht ihr Herz froh. Ihr verherrlicht damit Gott und werdet denen zum Segen, die um euch sind. Betet um Hilfe GFH 112 3 Kinder, betet darum, daß ihr der Versuchung widerstehen könnt, eigensinnig und egoistisch zu handeln und nur an euer Vergnügen zu denken! Jesus erhört eure Gebete, wenn ihr ihn um Hilfe bittet, daß ihr in der Familie aufrichtig, freundlich und willig eure Aufgaben erfüllen könnt. GFH 112 4 Jesus möchte, daß junge Leute ihm mit demselben Vertrauen begegnen, das sie ihren Eltern entgegenbringen. Wie ein Kind Vater oder Mutter um Brot bittet, wenn es Hunger hat, so erwartet Gott von euch, daß ihr ihn vertrauensvoll um das bittet, was ihr braucht. GFH 113 1 Jesus kennt alle Dinge, die euch Kinder beschäftigen, und er freut sich über eure Gebete. Laßt dabei alle Gedanken beiseite, die euch ablenken könnten. Denkt daran, daß ihr mit Gott allein seid, daß er euer Herz und eure geheimsten Wünsche kennt, und dann sprecht mit ihm. GFH 113 2 Bittet Gott, das zu tun, was ihr selbst nicht tun könnt. Sagt Jesus alles! Offenbart ihm euer ganzes Herz. Er kann bis in das Innerste eurer Seele blicken und alle Gedanken wie ein aufgeschlagenes Buch lesen. Wenn ihr um etwas bittet, was für euer Leben mit Gott gut und notwendig ist, dann glaubt nur, und ihr werdet es erhalten. GFH 113 3 Viele Kinder drücken sich zu Hause am liebsten um jede Arbeit. Gibt man ihnen einen Auftrag, dann verziehen sie das Gesicht, schimpfen und nörgeln an allem herum. Alles tun sie widerwillig. Diese Einstellung gefällt Jesus nicht, doch der Teufel freut sich darüber. Solche Kinder werden ihm immer ähnlicher. Sie machen damit aber sich selbst und ihre Umgebung nur unglücklich. GFH 113 4 Ihr müßt euch nicht gleich beschweren, wenn ihr einmal viel zu tun habt und das Spielen zu kurz kommt. Erledigt eure Aufgaben sorgfältig und mit Verstand. Durch sinnvolle Beschäftigung bleibt ihr vor manchem Fehler bewahrt, der böse Folgen haben könnte. Macht es wie Jesus. Er hat auch nicht zu seinem eigenen Vergnügen gelebt. Er ist bereit, euch zu helfen, wenn ihr das gleiche Ziel habt wie er. Auf diese Weise bereitet ihr euch darauf vor, einmal im Werk Gottes mitzuarbeiten, so wie ihr jetzt in der Familie mithelft. Vielleicht gelingt es euch durch euren guten Einfluß sogar, andere Menschen für Jesus zu gewinnen. Gott belohnt junge Menschen GFH 113 5 Gott braucht Männer, die mutig sind wie Daniel. Sie sollen fest glauben und entschlossen ihren Weg gehen. Gott will, daß der Mensch nach hohen Zielen strebt. Er wird uns beistehen, wenn wir unsere Kräfte dafür einsetzen und nicht aufgeben. Auf das Glück im Reich Gottes können wir nur hoffen, wenn wir in dieser Welt die Voraussetzungen dafür bejahen. GFH 114 1 Gott ruft junge Leute zu einem Werk auf, das sie mit seiner Hilfe ausführen können. "Stellt euch Gott ganz zur Verfügung. Das ist das Opfer, das ihm gefällt. Darin besteht der rechte Gottesdienst." (Römer 12,1 (GN). Nehmt die euch von Gott zugedachte Rolle als Mann oder Frau ernst. Seid in eurem Denken, Fühlen und Handeln rein wie Daniel; dann wird Gott euch mit fester Beherrschung und einem scharfen Verstand, mit ungetrübter Urteilskraft und gutem Auffassungsvermögen belohnen. Wer nach vernünftigen Grundsätzen lebt, wird gesund an Leib, Seele und Geist sein. Jetzt ist die Zeit GFH 114 2 Über unser Schicksal in der Ewigkeit entscheiden wir jetzt. Deshalb wollen wir das Gebot beachten, an das Gott die Verheißung geknüpft hat: "... auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird." 2.Mose 20,12. Wer ewig leben will, der ehrt seine Eltern! Versucht also, Ihnen keinen Kummer zu machen. Seid ihr lieblos gewesen oder habt ihr euch ihnen widersetzt, dann sorgt dafür, es wiedergutzumachen. Ihr kommt daran nicht vorbei, wenn ihr nicht euer ewiges Leben aufs Spiel setzen wollt. ------------------------Kapitel 37: Menschenführung in der Familie Das Ziel jeder Erziehung GFH 115 1 Ziel gläubiger Eltern ist es, daß ihre Kinder einen Charakter entwikkeln, so vollkommen, wie es für Menschen mit der Hilfe Gottes überhaupt möglich ist. Diese wichtige Aufgabe haben sie mit allen Folgen in ihrer ganzen Tragweite übernommen, als sie Kinder in die Welt setzten. Regeln müssen sein GFH 115 2 In jedem christlichen Heim lebt man nach klaren Regeln. Eltern können durch die Art, wie sie miteinander sprechen und umgehen, den Kindern vorleben, was sie von ihnen erwarten. So lernen Kinder, sich selbst zu achten, Gott und ihren Grundsätzen treu zu sein und die Gebote Gottes zu halten. Das wird ihr Leben und den Umgang mit anderen entscheidend prägen. GFH 115 3 Gott selbst ist der Gründer der Familie. In seinem Wort erfahren wir, wie wir mit unseren Kindern umgehen sollen. Niemand kann uns in Fragen der Erziehung besser beraten als der Herr; keiner weiß so gut, was unseren Kindern hilft, wie ihr Schöpfer. Wem liegt mehr an ihrem Glück als dem, der sie mit seinem eigenen Blut erkauft hat? Wenn die Eltern doch nur mehr im Worte Gottes lesen und danach leben würden, dann gäbe es weniger Erziehungsschwierigkeiten und weniger mißratene Kinder! Auch Kinder haben Rechte GFH 115 4 Unsere Kinder dürfen erwarten, daß wir ihre Rechte anerkennen und ernst nehmen. Sie haben Anspruch auf eine gute Erziehung und Ausbildung, denn sie sollen später liebenswerte und geachtete Glieder unserer Gesellschaft sein und sich zugleich auf das Reich Gottes vorbereiten. Junge Leute müssen sich darüber klar sein, daß sie durch ihren Lebensstil in entscheidender Weise die Weichen stellen für ihr eigenes Glück oder Unglück. Darum ist es gut, wenn sie frühzeitig lernen, sich unterzuordnen, die eigenen Interessen zurückzustellen und für andere Menschen dazusein. Hitzige Gemüter müssen lernen, sich zu mäßigen und die Zunge im Zaum zu halten, den Mitmenschen freundlich und höflich zu begegnen. Weder blinde Liebe noch harte Strenge GFH 116 1 Blinde Liebe oder übermäßige Strenge -- beides sind schwere Erziehungsfehler. Kinder darf man nicht mit Gewalt zu Christen machen. Sie können geführt, aber nicht getrieben werden. "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir", sagt Jesus. Johannes 10,27. Er sagt nicht: "Meine Schafe hören meine Stimme, und -- ob sie wollen oder nicht -- sie müssen mir folgen." Kindererziehung ohne Liebe ist Sünde. Eltern können Kinder für ihr Leben unglücklich machen, wenn sie grob mit ihnen umgehen oder zu hohe Anforderungen an sie stellen. Härte und Strenge treiben junge Menschen in Satans Netz. Härte ist nicht nötig GFH 116 2 Niemand soll meinen, daß man Gehorsam durch Härte erzwingen kann. In vielen gut funktionierenden Familien, die ich kenne, verzichten die Eltern bewußt auf große Strenge. Ich habe aber auch Familien kennengelernt, wo Befehle und scharfe Rügen das Leben untereinander bestimmen und schwere Strafen verhängt werden. Die Kinder der erstgenannten Familien blieben auf dem Wege, den die Eltern selbst gingen. Sie stritten selten miteinander. Im zweiten Fall machten es die Kinder ebenfalls ihren Eltern nach: von morgens bis abends Ärger, Nörgelei und Streit. GFH 117 1 Harte Worte verbittern und verwunden das Herz eines Kindes. Manchmal sind solche Wunden nur schwer zu heilen. Kinder haben ein feines Gespür für die geringste Ungerechtigkeit, und es kann passieren, daß sie dadurch völlig gleichgültig werden und weder auf laute Befehle noch auf die Androhung von Strafen reagieren. GFH 117 2 Wir begehen einen großen Fehler, wenn wir die Kinder wegen irgendwelcher Kleinigkeiten mit scharfem Tadel anfahren und ihnen starre Vorschriften machen. Das führt dazu, daß sie schließlich gar keine Regeln mehr befolgen, ja, daß sie nicht mehr nach Gottes Geboten fragen. Beständigkeit und Besonnenheit GFH 117 3 Beständigkeit und Besonnenheit sind in der Erziehung unerläßlich. Eltern können es vermeiden, ihre Kinder anzuschreien. Man soll in ruhigem Ton mit ihnen sprechen und dabei nichts auf die lange Bank schieben. GFH 117 4 Liebevoller Umgang mit den Kindern zahlt sich aus. Wir wollen sie nicht dadurch von uns stoßen, daß wir zu wenig teilnehmen an ihrer Welt und daß wir übermäßig streng sind zu ihnen. Verärgerte Mienen und scharfe Worte entfremden sie uns nur. Vergiß nicht: Gott registriert dein Verhalten und deine Worte! GFH 117 5 Ständiges Hin und Her in der Erziehung richtet großen Schaden an und ist fast ebenso schlimm wie überhaupt keine Erziehung. Oft fragt man sich, warum manche Kinder gläubiger Eltern so halsstarrig, trotzig und aufsässig sind. Die Ursache dafür liegt in der Erziehung. Häufig sind sich Eltern selber uneinig, arbeiten vor den Kindern gegeneinander und stellen einander bloß. GFH 117 6 Inkonsequente Erziehung, die heute strenge Regeln aufstellt und sich morgen nicht mehr darum kümmert, bedeutet für das Kind charakterlichen Ruin. Regeln für Eltern und Kinder GFH 118 1 Gott ist Gesetzgeber und König. Gläubige Eltern stellen sich unter seine Führung. Den Eltern untersagt er jegliche Unterdrückung -- Kinder warnt er vor allem Ungehorsam. Er selbst ist voller Güte, Barmherzigkeit und Wahrheit. Sein Gesetz ist heilig, gerecht und gut; es gilt für Eltern wie für Kinder. GFH 118 2 Gottes Gesetz ist Ausdruck seiner uneingeschränkten Liebe. Reicher Segen ruht auf Eltern und Kindern, die Gottes Willen in ihrer Familie befolgen. Güte und Gerechtigkeit sollen gleicherweise zu spüren sein: "... daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen." Psalm 85,11. So werden Eltern und Kinder den Weg des Herrn gehen und Recht und Gerechtigkeit üben. Vgl. Jeremia 9,23. ------------------------Kapitel 38: Gemeinsamkeit in der Erziehung Eltern müssen zusammenarbeiten GFH 119 1 Eltern müssen in der Erziehung zusammenstehen. Dennoch kommt es in mancher Familie vor, daß sie einander entgegenarbeiten; die Kinder sind die Leidtragenden. GFH 119 2 Es gibt Familien, wo ein Elternteil zu nachgiebig und der andere zu streng ist. Das wirkt sich nachteilig auf den Charakter des Kindes aus. In der Erziehung führen weder Härte und Zwang noch lasche Nachgiebigkeit zu einem befriedigenden Ergebnis. Die Mutter darf die Vergehen der Kinder vor dem Vater nicht verheimlichen; sie darf auch nicht durchgehen lassen, was der Vater verboten hat. Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn sie auch nur den geringsten Zweifel an der Richtigkeit der väterlichen Erziehung aufkommen läßt oder die Absichten des Vaters durch ihre Handlungsweise untergräbt. GFH 119 3 Sind Vater und Mutter in der Erziehung uneins und wirken sie gegeneinander, dann wird die Familie allmählich zerrüttet. Die Eltern verlieren die Achtung und das Vertrauen ihrer Kinder, und damit entfällt die Grundlage einer gesunden Familie. Kinder merken schnell, wo sie elterliche Gebote umgehen können. Besonders dann, wenn ihnen etwas verboten wurde. Unaufrichtigkeit GFH 119 4 Manche Mütter dulden aus falsch verstandener Liebe heraus Dinge bei ihren Kindern, die sie keinesfalls gestatten dürften. Vor dem Vater wird das dann oft verheimlicht. Die Mutter erlaubt ihnen z. B. dieses oder jenes anzuziehen, obwohl sie weiß, daß der Vater etwas dagegen hat. GFH 119 5 Auf diese Weise erhalten die Kinder Anschauungsunterricht in unaufrichtigem Verhalten. Kommt der Vater dahinter, dann hat man schnell eine Ausrede zur Hand. Und er erfährt nur die halbe Wahrheit. Die Mutter ist nicht offen. Sie bedenkt nicht, daß der Vater genauso Anteil nehmen möchte an der Entwicklung seiner Kinder wie sie und daß man ihm Fehler, die nur in jungen Jahren korrigiert werden können, nicht verheimlichen darf Wenn die Kinder merken, daß die Eltern nicht zusammenhalten, dann wirkt sich das sehr negativ aus. Bald fangen sie selbst an, unaufrichtig zu sein, Dinge zu vertuschen und sie in einem anderen Licht darzustellen, als Vater und Mutter sie sehen. Übertreibungen sind schließlich an der Tagesordnung, und am Ende erzählen sie grobe Unwahrheiten, ohne Gewissensbisse zu verspüren. Und alles fing damit an, daß die Mutter dem Vater bestimmte Dinge verheimlichte, obwohl ihm die charakterliche Entwicklung seiner Kinder ebenso wichtig ist wie ihr. GFH 120 1 Man hätte lieber alles offen erzählen und ihn um Rat fragen sollen. So aber beschönigt man die Vergehen der Kinder vor dem Vater und ermutigt sie damit, es gelegentlich mit der Wahrheit auch nicht so genau zu nehmen. GFH 120 2 Für christliche Eltern muß es eine Selbstverständlichkeit sein, in der Kindererziehung an einem Strang zu ziehen. Mangelnde Zusammenarbeit ist ein großer Fehler. Manchmal liegt die Schuld dafür beim Vater, häufiger allerdings bei der Mutter, wenn sie die Kinder verhätschelt und ihnen zu sehr nachgibt. Oft ist der Vater aus beruflichen Gründen wenig zu Hause. Dann ist der mütterliche Einfluß ausschlaggebend, und ihr Beispiel ist für die charakterliche Entwicklung der Kinder entscheidend. Was Kinder verwirrt GFH 120 3 Das Leben in der Familie muß gut geordnet sein. Vater und Mutter haben klare Verantwortungen. Ihre Aufgaben sollen sie mit konkreten Vorstellungen in Angriff nehmen. Es ist nicht gut, wenn ihre Auffassungen über die Familie auseinander gehen. In Gegenwart der Kinder dürfen Vater und Mutter niemals gegenseitig die Pläne und Meinungen des anderen kritisieren. Ist man sich nicht einig, dann ist es klüger, sich unter vier Augen darüber auszusprechen. GFH 121 1 Mangelnde Übereinstimmung in Erziehungsfragen gibt es leider bei vielen Eltern. Der Vater ist oft hart und streng, weil er für seine Kinder so wenig Zeit hat und deshalb die Eigenheiten ihres Wesens und des Temperaments nicht kennt. Er ist schnell gereizt und straft dann in der Erregung. Kinder haben dafür ein feines Gespür. Statt durch die Strafe zur Vernunft zu kommen, staut sich Wut in ihnen an. Die Mutter dagegen drückt an manchen Tagen ein Auge zu, ein andermal bestraft sie ihre Kinder wegen der gleichen Sache schwer. So wissen Kinder nie, was sie erwartet, und probieren aus, wie weit sie ungestraft gehen können. Damit aber wird das Böse genährt, bis es ausreift. GFH 121 2 Wenn die Eltern sich in der Erziehung einig sind, weiß das Kind, was man von ihm erwartet. Zeigt der Vater in irgendeiner Weise, daß er die Anordnungen oder Strafen der Mutter mißbilligt, wenn er meint, ihre Strenge dadurch wettmachen zu müssen, daß er die Kinder verzieht oder verwöhnt, richtet er Schaden an. Das Kind weiß bald, daß es tun kann, was es will. Eltern, die sich in dieser Weise an ihren Kindern vergehen, werden dafür zur Verantwortung gezogen werden, wenn ihre Kinder verlorengehen. Gebet und nüchterne Überlegung GFH 121 3 Es gibt keine dauerhafte Zuneigung innerhalb der Familie, wenn man kein gemeinsames Ziel hat und wenn der Wille Gottes nicht bejaht wird. Wir wollen alle Fähigkeiten und Neigungen mit dem Wesen Jesu in Einklang bringen. Wenn die Eltern in der Liebe und Ehrfurcht Gottes gemeinsam ihrer Familie vorangehen wollen, dann wissen sie, wie notwendig es ist, viel zu beten und in allem nüchtern und überlegt zu handeln. In steter Gemeinschaft mit Gott werden sie erkennen, daß himmlische Boten sie beschützen als Antwort auf ihr Gebet; sie werden ihre Charakterschwächen überwinden und der Vollkommenheit ein Stück näher kommen. Das Band der Liebe GFH 122 1 Vater und Mutter, haltet eng und fest zusammen! Hütet euch vor Entfremdung; sucht ein immer tieferes Verständnis füreinander. Dann wird es euch gelingen, ein Vertrauensverhältnis zu euren Kindern aufzubauen, das ein Leben lang halten wird. ------------------------Kapitel 39: Die christliche Familie Der Glaube im Alltag GFH 123 1 Gläubige Eltern erziehen ihre Kinder in christlicher Ordnung und halten sie zum Guten an. Die ganze Familie erforscht die Lehren des Herrn; alle sind auf der Hut, damit Satan sie nicht verführen und von Christus wegziehen kann. Jeder in der Familie soll an diesem Grundsatz entschlossen festhalten. Die Eltern arbeiten mit Gott zusammen, wenn sie ihre Kinder gewissenhaft unterweisen und zur Ehre Gottes erziehen. Der Vater im Himmel will sie erretten, denn Christus ist auch für sie gestorben. GFH 123 2 Gläubige Eltern verstehen Erziehung in einem viel umfassen deren Sinn als andere Leute. Sie beten mit ihren Kindern und sagen ihnen, daß sie mit allen Anliegen zu Jesus kommen dürfen. Sie leben ihnen im Alltag vor, was Jesus ihnen bedeutet; sie machen deutlich, daß sie durch seine Liebe geduldig, freundlich und entschlossen sind, ihre Kinder als Christen zu erziehen. GFH 123 3 Eltern, die zu Hause echte Christen sind, erweisen sich meist als treue Glieder der Gemeinde, denen man getrost auch größere Aufgaben anvertrauen kann. Sie bekennen sich nicht nur mit schönen Worten zu Christus, sondern sie leben ihren Glauben praktisch vor. GFH 123 4 Wenn wir danach fragen, was Gott von uns will, dann erziehen wir unsere Kinder in christlicher Ordnung und halten sie zum Guten an. Das ist unser Auftrag. GFH 123 5 Soll unser Glaube die Umwelt beeinflussen, dann muß er zuerst in der Familie sichtbar werden. Wenn Kinder zu Hause lernen, Gott zu lieben und zu ehren, dann sind sie auf ihre spätere Aufgabe, selbst Eltern zu sein, vorbereitet. So kann die Wahrheit in die Welt getragen werden und sich richtig auswirken. Daher gehören Glaube und Erziehung untrennbar zusammen. Das Verhalten des Christen in der Familie GFH 124 1 In unseren Familien legen wir den Grund für das Wachstum der Gemeinde. Der Einfluß von zu Hause macht sich im Gemeindeleben bemerkbar. Deshalb muß jeder, der in der Gemeinde eine Aufgabe übernehmen will, sich zuerst in der eigenen Familie bewähren. GFH 124 2 Sind unsere Glieder zu Hause gute Christen, dann ist auch das Gemeindeleben in Ordnung. Deshalb ist es so wichtig, daß wir als ganze Familie Gott gehören. Dann ist unser Glaube lebendig. Wir sind freundlich und rücksichtsvoll zueinander und unterweisen unsere Kinder im Wort Gottes. Von Christus kann jede Mutter lernen, wie sie den Charakter ihres Kindes richtig beeinflussen kann. Führt Kinder so früh wie möglich an das Wort Gottes heran GFH 124 3 Eltern begehen einen Fehler von großer Tragweite, wenn sie nicht rechtzeitig damit beginnen, ihre Kinder mit dem Wort Gottes vertraut zu machen. Vielleicht meinen sie, daß die Kinder sich später von allein dem Glauben zuwenden werden. Aber es steht fest, daß Satan überall dort sein Unkraut sät, wo nicht zuvor der unbezahlbare Same der Wahrheit und der Liebe ausgestreut worden ist. GFH 124 4 Wie oft läßt man Kinder aufwachsen, ohne ihrem Leben durch Christus einen Inhalt zu geben! Eltern meinen, die Kinder seien dafür noch zu jung. Kinder müssen aber zu einem christlichen Lebensstil finden, solange sie noch in der Familie sind. GFH 124 5 Welchen Kurs verfolgen wir Eltern? Lassen wir unsere Kinder ohne religiösen Einfluß, ohne Ratschläge und Ermahnungen aufwachsen? Dürfen sie tun, was sie wollen? Wenn wir diese Einstellung haben, kommen wir der Verantwortung, die Gott uns gegeben hat, nicht nach. Das Alter des Kindes berücksichtigen GFH 125 1 Sobald ein Kind es verstehen kann, können die Eltern ihm von Jesus erzählen, der als kleines Kind in Bethlehem zur Welt kam. Die biblischen Geschichten werden, dem Alter entsprechend erzählt, die kindliche Frömmigkeit ansprechen. Wir wollen Jesus dafür danken, daß schon kleine Kinder, die gerade erst sprechen lernen, seine Botschaft erfassen können und für seinen Einfluß empfänglich sind. Der Herr nimmt diese Kleinen in seine besondere Obhut. Wenn sie in seinem Sinne aufgezogen und zum Guten angehalten werden, sind sie ihren Eltern keine Last, sondern eine Hilfe. Gemeinsamkeit der Eltern GFH 125 2 Vater und Mutter bestimmen das religiöse Leben der Familie. Die Mutter darf deshalb nicht mit zu vielen Aufgaben ihre Zeit für das geistliche Leben in der Familie einschränken. Eltern dürfen Gott bitten, sie zu führen; dann gewinnen sie ein klares Verständnis für ihre große Aufgabe. Im Gebet können sie ihre Kinder dem Herrn anvertrauen; seine Weisungen bewahren sie vor Fehlentscheidungen in der Familie. Der Familienvater darf nicht die gesamte Verantwortung für die geistliche Erziehung der Mutter überlassen. Väter und Mütter tragen diese Aufgabe gemeinsam, und beide sollen alles tun, um ihre Kinder auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten. Kinder erwarten von den Eltern eine klare Entscheidung GFH 125 3 Die Eindrücke, die ein kleines Kind sammelt, prägen sich tief ein. Es beobachtet Gesichtsausdruck, Stimme und Verhalten und ahmt alles so gut wie möglich nach. Mürrische, ständig schlecht gelaunte Eltern geben ihren Kindern einen Anschauungsunterricht, den sie später um alles in der Welt ungeschehen machen möchten. Besonders bei den Eltern müssen Glaube und Leben übereinstimmen. Durch eine klare Lebensführung und durch Selbstbeherrschung können Eltern den Charakter ihrer Kinder formen. Gott segnet die gläubige Familie GFH 126 1 Väter und Mütter, die Gott zum Herrn ihrer Familie machen und ihre Kinder lehren, daß die Furcht des Herrn der Weisheit Anfang ist, verherrlichen ihn vor Engeln und Menschen. Sie leben vor der Welt als eine intakte Familie, die Gott liebt und ihm dient, statt sich gegen ihn aufzulehnen. Christus ist kein Fremder in ihrem Heim -- er wird geehrt und verherrlicht. Die Engel freuen sich, wenn Gottes Gegenwart das Familienleben bestimmt und die Kinder zur Ehrfurcht erzogen werden. Einer solchen Familie gilt die Verheißung: "Wer mich ehrt, den will ich auch ehren." 1.Samuel 2,30. GFH 126 2 Eltern dürfen ihre Kinder nicht zu äußerlicher Religiosität zwingen. Sie sollen das Evangelium so kennenlernen, daß sie sich gerne dafür entscheiden. GFH 126 3 Das Evangelium wird glaubwürdig, wenn die Eltern frohe Christen sind und anderen in liebevoller Rücksichtnahme begegnen. Von ihren Kindern können sie Achtung und Gehorsam erwarten; die jungen Leute müssen nur beizeiten mit rechten Grundsätzen vertraut gemacht werden. Warum manche Eltern versagen GFH 126 4 Manche Eltern geben zwar vor, Christen zu sein, doch ihre Kinder lernen nicht, Gott zu gehorchen und eigene Wünsche oder persönliche Pläne erst in zweiter Linie zu verfolgen. "Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang!" Psalm 111,10. Diese Tatsache muß sich auf Leben und Charakter des einzelnen auswirken. Deshalb wollen wir versuchen, unseren Kindern Gott so zu zeigen, daß sie ihn verstehen durch Christus, der für unsere Erlösung starb. GFH 127 1 Einige Eltern werden einwenden, daß sie dafür gar nicht genügend Zeit haben. Doch wenn sie sich nicht die Zeit nehmen für ihre Aufgaben in der Familie, wird Satan das ausnützen und in seinem Sinne wirken. Lassen wir also alles andere beiseite, was uns im Wege steht, und erziehen wir unsere Kinder nach Gottes Anweisungen! Zweitrangig ist alles, was nur zeitlichen Wert hat. Wir können sparsam leben und unsere Wünsche einschränken, aber wir wollen um Jesu willen das geistliche Leben unserer Familie auf keinen Fall vernachlässigen. ------------------------Kapitel 40: Beziehung zwischen den Geschlechtern Unmoral ist weit verbreitet GFH 128 1 Überall begegnen wir heute sexueller Unmoral. Zügelloses und schamloses Benehmen werden weithin als normal an gesehen. Die Menschen haben offensichtlich die Orientierung verloren. Wer heute noch ein reines Leben führen will, könnte angesichts der allgemeinen Unsittlichkeit fast aufgeben. Aber nicht nur Gottlose und Spötter werden auf diesem Gebiet schuldig, nein, auch viele Männer und Frauen, die sich zu Christus bekennen. Manche, die an die Wiederkunft Jesu glauben, sind auf dieses Ereignis nicht besser vorbereitet als Satan; denn sie sagen sich nicht los von aller Unreinheit. GFH 128 2 Sie haben so lange ein zuchtloses Leben geführt, daß schmutzige Gedanken und Vorstellungen für sie zum Alltag gehören. Mit reinen und heiligen Dingen umzugehen ist ihnen unmöglich; so wie es unmöglich ist, daß die Wasser des Niagarafalles aus der Tiefe in die Höhe fließen. Jeder Christ muß lernen, sich zu beherrschen, sonst verdient er diesen Namen nicht. GFH 128 3 Liebeleien und sentimentale Gefühle sind große Mode. Verheiratete Männer flirten mit anderen Frauen; ebenso verliert manche Frau ihr vernünftiges und geistliches Unterscheidungsvermögen, ja ihren gesunden Menschenverstand. Sie tut dann genau das, was das Wort Gottes scharf verurteilt; sie läßt sich betören wie von einem Spiel. Satan bringt sie so weit, daß sie sich selbst ruiniert, das Werk Gottes gefährdet, den Sohn Gottes von neuem kreuzigt und ihn öffentlich in Schande bringt. GFH 128 4 Viele begreifen nicht, was sie tun. Der Hang zum Vergnügen und sündige Gewohnheiten verderben Leib, Seele und Geist. Die Erde ist durchsetzt von der Seuche der Unsittlichkeit, die das Glück unzähliger Menschen zerstört. Wie können wir unsere Jugend davor bewahren? Wir selbst können nur wenig tun, Gott aber ist der Herr. Seine Macht kennt keine Grenzen. Anders als die Welt GFH 129 1 Die allgemeine Unmoral in unserer Zeit kann kein Maßstab für den gläubigen Menschen sein. Wer sich auf die Begegnung Mit Gott vorbereitet, meldet anzügliches Verhalten dem anderen Geschlecht gegenüber. Lüsternheit, Ehebruch, Verbrechen und Mord sind bei denen an der Tagesordnung, die die Wahrheit nicht kennen und nicht nach Gottes Geboten fragen. Um so dringender ist es, daß die Nachfolger Jesu, eng mit Gott und den Engeln verbunden, einen besseren Weg zeigen. Über jeden Vorwurf erhaben GFH 129 2 Wer sich für Gott entschieden hat, kann nicht plötzlich völlig schamlos und zu jedem Unrecht fähig sein. Wie unser Charakter nur langsam dem Wesen Gottes ähnlich wird, so offenbart der Mensch, der zum Bilde Gottes geschaffen wurde, nur Stück um Stück Rücksichtslosigkeit und andere satanische Züge. Womit wir uns ständig beschäftigen, das prägt uns. GFH 129 3 Der Mensch kann sein Bewußtsein so verändern, daß die Sünde, die er früher haßte, ihm heute gefällt. Vernachlässigt er sein Gebetsleben, dann wird er leicht zu Sünde und Unrecht verleitet. Er verliert den Halt und ist schließlich unfähig, mit einer Verdorbenheit fertig zu werden. Seine sittliche Kraft und sein Verstand sind zum Sklaven seines Trieblebens geworden Die Gnade Gottes aber kann uns helfen, den Kampf mit unserer triebhaften Natur aufzunehmen und uns geistlichen Dingen zuzuwenden. Hohe sittliche Werte GFH 129 4 Leider üben viele Frauen heute den Männern gegenüber nicht die gebotene Zurückhaltung. Verheiratete und Ledige kokettieren und lenken die Aufmerksamkeit der Männer auf sich. Wer keine starke moralische Kraft hat, kommt zu Fall. GFH 130 1 Solch ein Verhalten stumpft das sittliche Empfinden ab und schläfert das Gewissen ein. Unrecht wird nicht mehr als Unrecht erkannt. Selbst wenn die Frau keine unrechten Absichten hegt, kann sie vielleicht doch für einen Mann, der in sittlicher Hinsicht gefährdet ist, zur Versuchung werden. Wenn sie aber ihre Grenzen wahrt, wie es ihrer weiblichen Würde entspricht, wird sie sich und ihn bewahren. GFH 130 2 Manche Frauen verhalten sich ganz und gar verkehrt. Unter diesem oder jenem Vorwand lenken sie die Aufmerksamkeit verheirateter oder lediger Männer auf sich und lassen es so weit kommen, daß sie Gottes Gesetz übertreten und ihre Seele in Gefahr bringen. GFH 130 3 Eine Frau, die anzügliche Reden in ihrer Gegenwart duldet, handelt nicht nach dem Willen Gottes. Gott will, daß sie als Frau den sittlichen Werten des Lebens Geltung verschafft. Die Kontrolle der Gedanken GFH 130 4 Wir müssen unsere Gedanken in Zucht halten. Manchem fällt das nicht leicht, und es ist ohne ernstes Bemühen auch nicht zu schaffen, doch der Herr erwartet das von jedem vernünftigen Menschen. Wir müssen einmal auch über unsere Gedanken Rechenschaft ablegen. Unreine Gedanken machen uns in gewissem Sinne ebenso schuldig, als wenn wir sie zur Tat hätten werden lassen. Oft fehlt uns ja nur die Gelegenheit dazu! Dem Eheversprechen treu bleiben GFH 130 5 Ein guter Ehemann und Vater bleibt ganz selbstverständlich seinem Gelöbnis treu, das er bei der Eheschließung gab. Er wird alles vermeiden, was ihn in ein allzu vertrauliches Verhältnis zu jungen Mädchen oder gar verheirateten Frauen bringen könnte. Christus hat uns die Bedeutung der Zehn Gebote in ihrer ganzen Tiefe erklärt, als er die Gedanken, Wünsche und Absichten des Herzens mit einbezog. Darin versagen viele. Was sie wünschen und womit sie sich beschäftigen, ist nicht so rein und geheiligt, wie Gott das haben will. Trotz ihrer hohen Berufung oder Begabung wird Gott sie als Ungerechte ansehen; sie haben mehr Schuld auf sich geladen und größeren Zorn verdient, als andere mit geringeren Fähigkeiten, die weniger Erkenntnis und Einfluß besitzen. Den privaten Bereich der Familie wahren GFH 131 1 Wieviel Schaden wird dadurch angerichtet, daß man den privaten Bereich der Familie nicht achtet! Eine dritte Person wird von der Ehefrau ins Vertrauen gezogen. Vor ihr breitet sie die persönlichen Fragen der Ehe aus. So kommt es leicht zum Riß zwischen Mann und Frau. Satan freut sich darüber. Viele Nöte könnten manchen Ehen vermieden werden, wenn man sich anders verhalten, wenn man die Fehler des Ehepartners für sich behalten würde. Warum besprechen wir nicht alles mit Gott? Er gibt uns den rechten Rat und Trost. ------------------------Kapitel 41: Scheidung Die Ehe ist ein Lebensbund GFH 132 1 Junge Leute stellen sich Heirat und Ehe oft recht romantisch vor. Sie übersehen noch nicht, welche große Verantwortung mit einem Eheversprechen übernommen wird. Dieses Versprechen verbindet das Schicksal zweier Menschen aufs engste, bis der Tod sie scheidet. GFH 132 2 Die Heirat ist ein wichtiger Schritt im Leben. Darum sollen sich Mann und Frau vorher genau überlegen, ob sie durch alle Wechselfälle des Lebens in unwandelbarer Treue zusammenstehen können. Falsche Vorstellungen von der Ehe GFH 132 3 Bei den Juden war es dem Mann erlaubt, die Frau schon wegen einer Geringfügigkeit wegzuschicken. Die Frau war dann frei, wieder zu heiraten. Aber wieviel Leid und Sünde wurde dadurch verursacht! In der Bergpredigt erklärt Jesus deutlich, daß die Ehe nur aufgelöst werden darf, wenn ein Partner sein Eheversprechen gebrochen hat. Er sagt: "Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene freit, der bricht die Ehe." Matthäus 5,32. Jesus kam auf diese Welt, um falsche Vorstellungen zu berichtigen und das Bild Gottes im Menschen wiederherzustellen. Die Schriftgelehrten vermittelten dem Volk Israel ein verzerrtes Bild von der Ehe, weil sie in ihr keine heilige Einrichtung mehr sahen. Mancher Mann wurde so hartherzig, daß er schon wegen der geringsten Kleinigkeit seine Frau entließ und sie vielleicht sogar von ihren Kindern trennte. Das galt als große Schande und brachte oft schweres Leid über die verstoßene Frau. GFH 133 1 Christus kam, um solche Mißstände abzustellen. Sein erstes Wunder geschah auf einer Hochzeit. Damit verkündigte er der Welt, daß die Ehe eine heilige Sache ist, wenn sie rein und fleckenlos gehalten wird. An einen, der die Scheidung erwägt GFH 133 2 Du hast eine falsche Auffassung von der Ehe. Nur bei Ehebruch darfst du dich von deinem Partner trennen. Wir leben in einer gefährlichen Zeit; aber im festen, unerschütterlichen Glauben an Jesus Christus finden wir Geborgenheit. Niemand ist vor der Gefahr sicher, daß Satan ihn täuschen und von Gott wegreißen kann, wenn er nicht wacht und betet. GFH 133 3 Du fühltest dich wesentlich gesünder, wenn in deinem Herzen Ruhe und Frieden wäre. Aber du bist unausgeglichen und nährst verworrene Gedanken. Es ist nicht richtig, daß du die Scheidung erwägst. Du gehst von falschen Voraussetzungen aus, und deshalb sind deine Argumente nicht stichhaltig. Niemand hat die Freiheit, sich eigene Gesetze zu machen, um Gottes Gebot zu umgehen und so zu leben, wie es ihm persönlich gefällt. GFH 133 4 Gottes hoher Maßstab, seine Gerechtigkeit, gilt für alle. Gott hat nur für einen Fall zugelassen, daß eine Frau ihren Mann oder ein Mann seine Frau verlassen darf, nämlich bei Ehebruch. Denke unter Gebet darüber einmal nach. An einen verlassenen Ehemann GFH 133 5 Ich weiß nicht, was in deiner Lage noch zu tun ist. Es bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als deine Frau aufzugeben. Wenn sie so sehr entschlossen ist, nicht mehr mit dir zusammenzuleben, wäre es für sie und für dich nur eine Qual, es trotzdem noch einmal zu versuchen. Da sie ihren Entschluß fest und unwiderruflich gefaßt hat, kannst du nur dein Kreuz auf dich nehmen und es mannhaft tragen. Trotz Scheidung vor Gott noch verheiratet GFH 134 1 Eine Frau mag nach staatlichem Gesetz von ihrem Mann geschieden sein, doch in Gottes Augen und nach seinem Gesetz ist sie das noch lange nicht. Nach der Bibel gibt es nur eine Sünde, nämlich Ehebruch, die den betrogenen Partner berechtigt, sich aus der einmal geschlossenen Verbindung zu lösen. ------------------------Kapitel 42: Wenn Eltern alt werden Ehre Vater und Mutter GFH 135 1 Das fünfte Gebot gilt ein Leben lang. Gerade im Alter brauchen Eltern die besondere Zuneigung und Aufmerksamkeit ihrer Kinder. Daher sollten sie sich um die Eltern kümmern. Wenn es nötig ist, müssen sie auch einmal zu einem Opfer bereit sein, um die alten Leute so gut wie möglich vor Sorgen und Ängsten zu bewahren. GFH 135 2 Es ist eine Sache der Erziehung, daß sich Kinder liebevoll um Vater und Mutter kümmern. ihr jungen Leute, sorgt für eure Eltern und macht ihnen Freude, wo ihr nur könnt, denn ihr steht ihnen ja am nächsten. GFH 135 3 Es ist schlimm, wenn alt gewordene Eltern, die ohnehin wenig Freude am Leben haben, vielleicht sogar hilfsbedürftig sind, von ihren Kindern kaum Liebe und Anteilnahme erfahren. Den Lebensabend verschönern GFH 135 4 Manche Familien meinen, sie hätten ihre Pflicht getan, wenn die Eltern bei ihnen wohnen können. Sie sorgen zwar materiell für sie, aber liebevolle Aufmerksamkeit bleiben sie schuldig. Eltern sehnen sich gerade im Alter nach Wärme und Geborgenheit -- wie herzlos, wenn Kinder ihnen das verweigern! Sie sollen doch die Eltern ihr Leben lang achten, ehren und ihnen Freude bereiten. Sie können den Lebensabend der alten Leute verschönern und froh machen. Es ist ein gutes Zeichen für den Charakter eines Menschen, wenn er seine Eltern ehrt. Eltern haben manchmal selbst schuld GFH 135 5 Wenn Eltern ihrem Kind gestatten, ungehorsam und flegelhaft zu ihnen zu sein, dann werden sie das später einmal büßen. GFH 136 1 Kinder müssen lernen zu gehorchen, sonst entwickeln sie keinen guten Charakter und machen ihren Eltern im Alter viel Kummer, wenn nicht die Gnade Christi ihr Herz verändert. GFH 136 2 Manche meinen, daß sie in ihrer Kindheit zu streng behandelt wurden. Sollen sie deshalb Groll und Rachegefühle gegen ihre alten Eltern hegen? Das hilft uns nicht, in der Erkenntnis Christi zu wachsen und sein Bild widerzuspiegeln. Gerade die Hilflosigkeit und Bedürftigkeit der Eltern muß doch unsere Liebe wecken. Die Gnade Jesu kann uns davor bewahren, unser Herz gegen Vater und Mutter zu verhärten. Nicht an Vergeltung denken GFH 136 3 Ich hörte einmal eine Frau sagen: "Ich habe meine Mutter immer gehaßt, und meine Mutter hat mich gehaßt." Wer so spricht, wird dafür einmal am Jüngsten Tage zur Rechenschaft gezogen werden. Geduld mit alten Leuten GFH 136 4 Es ist schrecklich, wenn jemand seine alte, schwache Mutter haßt, weil sie gebrechlich und wie ein Kind geworden ist. Gerade jetzt muß sie doch mit viel Geduld und Rücksicht betreut werden, um ihr jede Aufregung zu ersparen. Ein wahrer Christ wird auch in dieser Situation nicht unfreundlich sein, er wird sich immer um seine Eltern kümmern, so wie es dem fünften Gebot entspricht. Helfen macht Freude GFH 136 5 Es erfüllt uns mit tiefer Befriedigung, wenn wir unseren alt gewordenen Eltern das Leben so angenehm wie möglich machen. Wer seine Eltern liebt, freut sich und ist dankbar, wenn er ihnen die letzten Lebensjahre verschönern kann. Nur ein Herz aus Stein überläßt ohne spätere Gewissensbisse und Selbstvorwürfe die hilflosen alten Leute sich selbst. ------------------------Kapitel 43: Haushalter Gottes Gott gehört alles GFH 137 1 Redlichkeit im Geschäftsleben und bleibenden Erfolg finden wir dort, wo man anerkennt, daß alles Gott gehört. Er hat alles geschaffen; er ist deshalb der eigentliche und einzige Eigentümer. Wir sind nur seine Haushalter. Alles, was wir haben, hat er uns anvertraut, damit wir es nach seinem Willen nutzen. GFH 137 2 Die Verpflichtung zur Haushalterschaft geht alle Menschen an und schließt jeden Bereich des Lebens ein. Ob wir es anerkennen oder nicht: Gott hat uns Gaben und Fähigkeiten zur Verfügung gestellt. Und er gab uns die Aufgabe, für ihn in dieser Welt etwas zu tun. GFH 137 3 Weder Geld noch Häuser oder Grundstücke, Bilder, Möbel, Kleider oder Luxusgüter gehören uns. Wir sind nur Gäste in dieser Welt. Gott überläßt uns leihweise, was wir für ein gesundes Leben brauchen. Daran, wie wir mit dem umgehen, was uns, hier anvertraut wurde, soll sich zeigen, ob wir mit ewigen Werten verantwortungsbewußt umgehen können. Wenn wir diese Prüfung bestehen, werden wir empfangen, was Christus für uns erworben hat und was unser Eigentum werden soll: Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit. Wir müssen einmal Rechenschaft ablegen GFH 137 4 Wir wollen immer daran denken, daß wir vor Gottes Thron einmal Rechenschaft darüber ablegen werden, was wir mit dem Geld, das ja auch Gott gehört, gemacht haben. Wir geben zu viel für unsere eigenen Interessen aus. Oft ist das gar nicht gut, manchmal sogar schädlich. Wenn uns klar wird, daß Gott der Geber aller guten Gaben ist und daß auch unser Geld ihm gehört, dann werden wir es so verwenden, wie er es will. Gott steht an erster Stelle GFH 138 1 Gottes Sache -- daran denken wir zuerst! Es ist nicht recht, wenn wir ihn mit dem abspeisen, was von unserem Einkommen übrig bleibt, nachdem wir uns jeden nur möglichen Wunsch erfüllt haben. Bevor wir unser Geld ausgeben, sollen wir den Teil, den er beansprucht, davon nehmen und ihm darbringen. Wenn es uns wirtschaftlich gut geht, dann verdanken wir es doch dem Segen Gottes. Ein Teil unseres Einkommens muß deshalb für soziale Zwecke und ein erheblicher Teil für das Werk Gottes bestimmt sein. Wenn wir Gott das geben, was er erwartet, wird er das, was für uns bleibt, heiligen und segnen. Umgekehrt bleibt alles Arbeiten und Planen ohne Segen, wenn wir Gott das vorenthalten, was ihm gehört. Auch das ist Diebstahl. An die Armen denken GFH 138 2 Wer wie Christus leben will, legt allen Egoismus ab. Wir sind dazu berufen, das Werk Gottes voranzuführen. Das ist nur möglich, wenn wir bereit sind, die Mittel zur Verfügung zu stellen, die wir. entbehren können. Manchmal begegnen wir Menschen in großer wirtschaftlicher Not, andere wiederum brauchen dringend geistliche und seelische Hilfe. Leider wissen wir oft wenig von dem Leid, das um uns her besteht; aber wenn wir die Gelegenheit dazu haben, wollen wir helfen, wo Menschen in Not sind. ------------------------Kapitel 44: Wie verwalten wir unser Geld? Segen oder Fluch GFH 139 1 Auf dem Geld liegt kein Fluch. Richtig eingesetzt, kann es helfen, Menschen zu Christus zu führen. Es kann auch denen zum Segen werden, die ärmer sind als wir. Wer freilich leichtsinnig und ohne Verstand damit umgeht, wer es nur ausgibt, um sein Prestige zu heben, dem kann Geld zum Verhängnis werden. GFH 139 2 Gerade auf diesem Gebiet zeigt es sich, ob wir Gott und unseren Nächsten wirklich lieben. Verdienen wir mehr, als wir eigentlich brauchen, dann wollen wir den Herrn um Verstand bitten, damit wir nicht anfangen, immer höhere Ansprüche zu stellen. Wir wollen ja das Geld, das Gott uns anvertraut hat, nicht verschwenden. Eigentum macht verantwortungsbewußt GFH 139 3 Die ganze gegenwärtige Weltlage, das geistliche und sittliche Leben im Alltag könnte ganz anders aussehen, wenn man die Gebote Gottes immer beachtet hätte. Es gäbe nicht soviel Egoismus und Wichtigtuerei, wie wir das heute erleben. Jeder wäre auf das Glück und Wohlergehen des anderen bedacht. Die sozial Schwachen wären dann nicht so sehr abhängig von den Reichen, die für sie denken, planen und ihr irdisches, oft sogar geistliches Wohl bestimmen. Sie selbst hätten dann die Chance, selbständig und unabhängig zu denken und zu handeln. GFH 139 4 Eigentum hebt das Selbstwertgefühl; es spornt dazu an, zu verschönern und zu pflegen, was wir besitzen. Wir lernen, selbst nachzudenken und zu planen. Auch unsere Kinder werden auf diese Weise zu Fleiß und Sparsamkeit erzogen. Unabhängigkeit ist viel wert GFH 140 1 Der Wunsch, selbständig und nicht von anderen abhängig zu sein, ist zu begrüßen. Für sich selbst aufkommen zu wollen -- das ist ein gesunder Ehrgeiz! Daraus spricht Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Gesellschaft. Fleiß und Sparsamkeit sind erstrebenswerte Eigenschaften. Das Haushaltsgeld einteilen GFH 140 2 Viele Menschen kommen mit dem nicht aus, was sie verdienen. Sie leben über ihre Verhältnisse und machen immer mehr Schulden, die ihnen allmählich über den Kopf wachsen, bis sie schließlich verzweifelt und mutlos sind. Buchführen über alle Ausgaben GFH 140 3 Es gibt Ehefrauen und Mütter, die nicht mit Geld umgehen können. Sie haben nie gelernt, sich oder ihren Kindern auch einmal einen Wunsch zu versagen; sie verstehen nicht, ihren Haushalt umsichtig zu führen. Manche sind dann noch davon Überzeugt, daß sie ihr Bestes tun. So ist es möglich, daß die Familie doppelt so viel Haushaltsgeld verbraucht wie eine andere Familie gleicher Größe. GFH 140 4 Jeder sollte lernen, über seine Ausgaben Buch zu führen. Mancher kümmert sich nicht darum, weil er das für unwichtig hält. Das ist falsch. Es ist gut, wenn man Übersicht über alle Ausgaben behält. Die Kinder nicht verwöhnen GFH 140 5 Es ist auch nicht richtig, wenn wir in unseren Kindern das Gefühl aufkommen lassen, unsere Liebe zu ihnen fände darin ihren Ausdruck, daß wir sie verwöhnen und ihnen jeden Wunsch erfüllen. Jetzt ist wirklich nicht die Zeit, unser Geld für irgendwelchen unnützen Kram zum Fenster hinauszuwerfen; wir wollen viel lieber versuchen, so sparsam wie möglich zu leben. Nicht am falschen Ende sparen GFH 141 1 Wir tun Gott keinen Gefallen damit, wenn wir unseren Körper vernachlässigen oder ihn überbeanspruchen; damit machen wir uns unbrauchbar für seinen Dienst. Gerade darum ist es wichtig, daß die Hausfrau ein gesundes, vollwertiges Essen auf den Tisch bringt. Lieber an der Kleidung und an der Wohnungseinrichtung etwas zurückstecken, als daß am Essen geknausert wird. GFH 141 2 In vielen Familien ißt man das ganze Jahr über so billig wie möglich, um dann groß auftragen zu können, wenn Gäste kommen. Das ist grundverkehrt -- die Familie geht vor. Man kann Gäste auch einfacher bewirten. GFH 141 3 Unvernünftiges Wirtschaften und steife Förmlichkeit hindern manchen daran, gastfrei zu sein, wo es notwendig und segensreich wäre. Darum immer soviel Vorrat im Hause halten, daß wir auch unerwartete Gäste zum Essen einladen können, ohne daß die Hausfrau dadurch in Verlegenheit kommt. Taschengeld für die Ehefrau GFH 141 4 Jeder Mann soll seiner Frau regelmäßig eine Summe überlassen, die sie nach Belieben verwenden kann. Einerseits braucht sie diesen Spielraum, den sie ganz nach ihren Vorstellungen gestalten kann; andererseits zeigt ihr der Mann damit seine Wertschätzung. Auch das trägt dazu bei, mit dem Geld richtig umgehen zu können. GFH 141 5 Wir sind nicht dadurch reiner oder heiliger, wenn wir uns mit Säcken kleiden oder unsere Wohnung primitiv und ungemütlich einrichten. GFH 141 6 Gott verlangt von uns nicht, daß wir auf Dinge verzichten, die wir für unser Wohlbefinden brauchen; aber er hat etwas dagegen, wenn man üppig leben und mit seinem Wohlstand angeben will. Sparen und ausgeben GFH 142 1 Sinnvoll sparen und sinnvoll Geld ausgeben -- beides will gelernt sein. Wir können nicht Nachfolger Jesu sein, wenn wir uns nicht selbst verleugnen. Wir behalten den Überblick über unsere finanzielle Lage, wenn wir Rechnungen gleich bezahlen und auch sonst alle Schulden so schnell wie möglich begleichen. im übrigen ist es hilfreich, wenn wir uns von Zeit zu Zeit selbst Rechenschaft geben, wieviel Geld wir für unser eigenes Vergnügen ausgeben. GFH 142 2 Wieviel Geld verbrauchen wir für völlig unnötige Leckereien, für reinen Gaumenkitzel P Es wäre besser, dafür unsere Wohnung zweckmäßig und gemütlich einzurichten. Dabei wollen wir nicht geizen, denn auch das wäre ein Mißbrauch der Gaben Gottes. Wiederum: ein verschwenderisches Leben ist genauso falsch, Auch viele kleinere Ausgaben ergeben am Ende eine beträchtliche Summe. Der Gläubige kennt das rechte Maß GFH 142 3 Es ist nicht nötig, hier vorzuschlagen, wo und wie man sparen kann. Wer Gott völlig vertraut und nach seinem Wort handelt, kennt auch seine Verantwortung dem Geld gegenüber. Er wird von Jesus lernen, selbstlos zu leben und keine übertriebenen Ansprüche zu stellen. Das erspart uns manche Versuchung. ------------------------Kapitel 45: Sparsam leben Jesus unser Vorbild GFH 143 1 Jesus gab seinen Jüngern ein Beispiel für Sparsamkeit, von dem auch wir lernen können. Er wirkte ein Wunder und gab damit fünftausend Menschen zu essen. Doch als alle satt waren, ließ er nicht zu, daß man die Reste einfach wegwarf. Er, der in der Kraft Gottes eine große Menschenmenge sättigen konnte, die Hunger hatte, bat seine Jünger, die Brotreste zu sammeln. Nichts durfte umkommen! Diese Begebenheit hat uns auch heute noch etwas Wichtiges zu sagen. Der Sohn Gottes sorgt für unsere alltäglichen Bedürfnisse. Auch die Brotreste mißachtete er nicht, obwohl er die Speisung jederzeit hätte wiederholen können. Selbstlos leben GFH 143 2 Um die Enttäuschungen, Versuchungen und das Leid der Menschen kennenzulernen, begab sich Jesus auf die tiefste Ebene menschlicher Not und Demütigung. Er ging den Weg, den er auch seine Nachfolger gehen heißt. Er sagt: "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir." Matthäus 16,24. Manch einer bekennt sich zwar zu Christus, ist aber nicht bereit, selbstlos zu leben und eigene Wünsche zurückzustellen, um dem Herrn mehr geben zu können. Oft hört man: "Meine Familie stellt hohe Ansprüche; ich brauche mein ganzes Geld für sie." Wer so redet, hat noch nicht begriffen, was zur rechten Haushalterschaft gehört. GFH 143 3 Keiner von uns ist vor der Versuchung sicher, für sich selbst zu viel Geld auszugeben. Vergessen wir doch nicht, daß der Herr des Lebens und der Herrlichkeit auf die Erde kam, um uns vorzuleben, wie wir für andere da sein können. Wer wie Jesus handelt, wird sein Geld nicht für Scheinbedürfnisse und nur für eigene Wünsche ausgeben. Er denkt auch an die, denen es nicht so gut geht. Sparsam wirtschaften -- warum? GFH 144 1 Es ist ein großer Vorteil für junge Leute, wenn sie Sparsamkeit und selbstloses Handeln beizeiten lernen und so das Werk Gottes voranbringen. Viele meinen, diesem oder jenem Vergnügen nachlaufen zu müssen; dafür geben sie ihr ganzes Geld aus. Diese Haltung gefällt Gott nicht. GFH 144 2 Wir tun uns selbst einen schlechten Dienst und mißachten Gottes Willen, wenn wir nur nach materiellen Dingen streben. Gott hält Wertvolleres für uns bereit. Wenn wir unsere egoistischen Wünsche zurückstellen und unsere Kräfte in den Dienst Gottes stellen, werden Engel mit uns zusammenarbeiten, und wir können für die Menschen zum Segen werden. Auch wer als junger Mensch nur wenig Geld hat, kann doch ein wenig für das Werk Gottes zur Seite legen; vorausgesetzt, er ist fleißig und gibt für sich selbst nicht zuviel aus. Wer den Pfennig nicht ehrt ... GFH 144 3 Man kann auch durch viele kleine Ausgaben eine Menge Geld verschwenden. Wieviel Gutes könnte damit getan werden, wo es doch so viel Armut und Not in der Welt gibt! Gott erwartet von uns, daß wir anderen Menschen, die arm dran sind, helfen, wo wir nur können. GFH 144 4 Der Herr will, daß seine Kinder wohlüberlegt und umsichtig handeln, daß sie wirtschaftlich denken und nichts verschwenden. GFH 144 5 Wenn wir jeden Tag nur ein paar Groschen für unnütze Dinge ausgeben, so häuft sich das im Laufe der Jahre zu einem Betrag von unglaublicher Höhe. Ein guter Grundsatz GFH 145 1 Menschen, die gern und willig geben, wenn es um die Sache Gottes oder um den notleidenden Nächsten geht, sind meist fleißige und tüchtige Leute, die mit Geld umgehen können und es nicht zum Fenster hinauswerfen. Sparsam zu leben ist für sie ein selbstverständlicher Grundsatz, damit sie jederzeit dort helfen können, wo es nötig ist. ------------------------Kapitel 46: Kinder lernen mit Geld umzugehen Genügsamkeit will gelernt sein GFH 146 1 Als Eltern haben wir die Aufgabe, unsere Kinder zur Selbstbeherrschung und Genügsamkeit anzuhalten; denn auch ihr Leben soll doch Jesus gehören und dem Wort Gottes entsprechen. Lehren wir sie also einen einfachen Lebensstil, bei dem sie auf allen übertriebenen Luxus verzichten können. GFH 146 2 Sobald Kinder lesen, schreiben und rechnen können, sind sie imstande, über ihre Ausgaben selbst Buch zu führen, und sie werden darin gute Fortschritte machen. Vor allen Dingen aber wollen wir sie lehren, daß die Furcht des Herrn der Weisheit Anfang ist. Verantwortungsvoll mit Geld umgeben GFH 146 3 Wer als junger Mensch nicht mit Geld umgehen kann, ist vielen Gefahren ausgesetzt. Deshalb dürfen unsere Kinder, wenn wir ihnen Geld geben, nicht den Eindruck bekommen, daß dies selbstverständlich ist, so daß wir für sie eine Art Dukatenesel werden. Auch finanzielle Güter sind uns von Gott anvertraut, damit wir Menschen zu ihm führen können; dafür wollen wir auch bereit sein, eigene Wünsche zurückzustellen. Zur Gebefreudigkeit erziehen GFH 146 4 Wenn junge Leute mühelos zu Geld kommen, wissen sie es nicht zu schätzen. Wer aber sein Geld durch Arbeit, oft unter Entbehrung verdienen muß, wird es kaum leichtsinnig ausgeben; er kennt dessen Wert und weiß, was der Lebensunterhalt kostet. GFH 146 5 Auch für Kinder gibt es Möglichkeiten, selbst etwas Geld zu verdienen. Dann können auch sie Jesus ihre Gaben darbringen, der sein Leben für sie gegeben hat. So lernen sie, daß auch selbstverdientes Geld nicht uneingeschränkt ihnen gehört, um es in ihrer Unerfahrenheit nach eigenem Gutdünken auszugeben. Vielmehr gehen sie damit verantwortlich um und denken auch an die vielen Belange der Mission. Es genügt nicht, wenn sie von Vater oder Mutter Geld erhalten und das in den Sammelkorb legen, denn das ist dann ja nicht ihre eigene Gabe. GFH 147 1 Wir wollen unsere Kinder frühzeitig dazu anhalten, aus Liebe zu Jesus auf unnütze Dinge zu verzichten, die nur viel Geld kosten. Natürlich gehen wir dabei geschickt und mit Einfühlungsvermögen vor. Aber wenn Kinder sehen, daß auch ihre kleinen Gaben mit der Zeit zu einem stattlichen Betrag anwachsen, werden sie immer mehr Freude am Geben finden. Ein wichtiges Erziehungsziel GFH 147 2 Wenn unsere Kinder Freude an sinnvoller Arbeit finden und ihren Mitmenschen gern helfen, ohne gleich an eine Belohnung zu denken, dann haben wir in der Erziehung ein wichtiges Ziel erreicht. Sie entwickeln ein gesundes Verhältnis zum Geld, und sie geben es nur aus, wenn es nötig ist und sinnvoll eingesetzt wird. ------------------------Kapitel 47: Redlichkeit im Geschäftsleben Die Bibel als Orientierungshilfe GFH 148 1 Die Bibel gibt uns auch für das Berufs- und Geschäftsleben hilfreiche Ratschläge. Fleiß und Ehrlichkeit, Sparsamkeit und Selbstbeherrschung, dazu ein reines Herz -- da liegt das Geheimnis echten Erfolges. Das Buch der Sprüche enthält eine Fülle praktischer Lebensweisheiten und Einsichten für Kaufleute und Handwerker, Direktoren und Angestellte aller Berufszweige: GFH 148 2 "Siehst du einen Mann, behende in seinem Geschäft, der wird Königen dienen; geringen Leuten [eigentlich: "Finsteren", "Unedlen"] wird er nicht dienen." Sprüche 22,29. GFH 148 3 "Wo man arbeitet, da ist Gewinn; wo man aber nur mit Worten umgeht, da ist Mangel." Sprüche 14,23. GFH 148 4 "Der Faule begehrt und kriegt's doch nicht; aber die Fleißigen kriegen genug." Sprüche 13,4. GFH 148 5 "Die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen." Sprüche 23,21. GFH 148 6 So mancher hätte vor finanzieller Not und Bankrott bewahrt bleiben können, wenn er die Warnungen beachtet hätte, die in der Bibel so oft wiederholt und betont werden: GFH 148 7 "Wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht ohne Schuld bleiben." Sprüche 28,20. GFH 148 8 "Hastig errafftes Gut zerrinnt; wer aber ruhig sammelt, bekommt immer mehr." Sprüche 13,11. GFH 148 9 "Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlgehen und ist unter denen, die den Tod suchen." Sprüche 21,6. GFH 148 10 "Wer borgt, ist des Gläubigers Knecht." Sprüche 22,7. GFH 148 11 "Wer für einen anderen bürgt, der wird Schaden haben; wer aber sich hütet, Bürge zu sein, geht sicher." Sprüche 11,15. GFH 149 1 Wer zu seinen Mitmenschen unehrlich ist und sie betrügt, macht es Gott gegenüber genauso. Wenn er sein Verhalten nicht grundlegend ändert, setzt er für einen geringen materiellen Vorteil seine Redlichkeit, seinen Glauben und schließlich das ewige Leben aufs Spiel. Wenn jemand Schulden bat GFH 149 2 Nimm dir fest vor, nie wieder Schulden zu machen. Verzichte lieber auf tausend Dinge, als wieder in Schulden zu geraten. Wenn du hier deine schwache Seite hast, dann meide Schulden wie die Pest. GFH 149 3 Es wird dir eine Hilfe sein, wenn du Gott gelobst, mit seinem Beistand und Segen deine Schulden zurückzuzahlen und dann von niemandem mehr etwas zu leihen, selbst wenn du von trockenem Brot leben müßtest. Gerade für Essen und Trinken wird oft zuviel Geld ausgegeben. Wer sparen will, der achte auf die vielen kleinen Ausgaben, denn sie türmen sich schnell zu einem ansehnlichen Betrag. Willst du also deine Schulden los werden, dann schränke dich so gut wie möglich ein, spare, wo es nur geht. Dein Ziel muß es sein, den Schuldenberg möglichst schnell abzutragen; erst dann kannst du dich wieder als ein freier Mensch fühlen. Gesunden Menschenverstand walten lassen GFH 149 4 Viele machen aus Leichtsinn Schulden, die nicht notwendig sind. Andere wiederum halten ihr Geld so ängstlich zusammen, daß man annehmen muß, sie haben kein Vertrauen in Gottes Macht. Wenn wir aber unser Geld mit Verstand anlegen und dabei günstige Gelegenheiten wahrnehmen, können wir auch das Werk Gottes finanziell unterstützen. ------------------------Kapitel 48: An die Zukunft denken Nicht in den Tag hineinleben GFH 150 1 Mancher hat ein Geschäft, das hin und wieder mit einem Schlag großen Gewinn abwirft. Er muß lernen, für die Zukunft zu planen und sparsam zu wirtschaften, denn er wird voraussichtlich nicht immer das große Geld verdienen. Ein Christ weiß, daß Gott von ihm einen einfachen Lebensstil erwartet, der es ihm ermöglicht, auch für die Zukunft Vorsorge zu treffen. Dafür kann es nötig sein, sich den einen oder anderen Wunsch zu versagen. Sparen mit System GFH 150 2 Wer ein gutes Einkommen hat und sparsam lebt, wird nicht so leicht in wirtschaftliche Not geraten oder mit leeren Händen dastehen, wenn für die Mission gesammelt wird. Legen wir doch regelmäßig etwas auf die Seite, auf das wir dann zurückgreifen können. GFH 150 3 Es gilt also, unser Einkommen klug und wirtschaftlich einzuteilen, damit wir, auch wenn es uns einmal weniger gut geht, noch etwas finanziellen Spielraum haben und unsere Familie keine Not leiden muß. Gottes Werk und unser Geld GFH 150 4 Niemand soll glauben, daß er im Sinne Jesu handelt, wenn er während seines Lebens Besitz anhäuft und dann an der Schwelle des Todes einen Teil für wohltätige Zwecke bestimmt. Frühzeitig ein Testament machen GFH 150 5 Viele wehren sich gegen den Gedanken, ein Testament zu verfassen, solange sie bei guter Gesundheit sind; doch diese Vorsorge sollten wir beizeiten treffen. Wir haben dadurch einen besseren Überblick über unsere finanzielle Lage und hinterlassen klare Verhältnisse, falls uns etwas zustoßen sollte. Natürlich hat ein Testament nur dann Gültigkeit, wenn es nach den gesetzlichen Vorschriften abgefaßt wurde. Danach kann es jahrelang ruhen, ohne daß uns dadurch Nachteile entstehen. Habsucht bringt keinen Segen GFH 151 1 Wer sein Leben lang nur Geld scheffelt, hinterläßt seinen Kindern kein gesegnetes Erbe. Oft verschleudern diese das Vermögen im Unverstand und führen ein Leben in Saus und Braus, bis sie schließlich mittellos dastehen. Sie wissen nicht, wie hart das erarbeitet wurde, was sie leichtsinnig zum Fenster hinauswerfen. Wenn unsere Kinder aber lernen, daß Eigentum auch Verantwortung für den Nächsten mit sich bringt, dann werden sie sich durch ihre Freigebigkeit einen Schatz im Himmel sammeln und schon in dieser Weit ein glückliches Leben führen. ------------------------Kapitel 49: Vorsicht vor schlechten Einflüssen Wir leben in einer verderbten Welt GFH 152 1 Unsere Kinder sind heute großen Versuchungen ausgesetzt. Unvermeidlich kommen sie mit Menschen in Berührung, die keinen guten Einfluß auf sie haben. Auf Schritt und Tritt sehen und hören sie Schlechtes. Das bereitet uns große Sorge. Womit beschäftigen wir uns? GFH 152 2 Der Apostel Petrus fordert uns auf, uns nicht mit minderwertigen oder gar unrechten Dingen zu beschäftigen und darauf unsere Kraft zu verwenden. Wenn wir nicht auf Satan hereinfallen wollen, müssen wir auf der Hut sein und alles meiden, was uns schadet und unser Leben mit Gott untergräbt; denn das ist das Ziel des Teufels. Augen und Ohren sind Tore zur Seele GFH 152 3 Wir können unser Teil dazu beitragen, damit wir und unsere Kinder nicht unnötig schlechten Einflüssen ausgesetzt sind. Besonders sorgfältig ist darauf zu achten, was wir uns ansehen und anhören. Dann kann nichts Böses in unseren Herzen Wurzel fassen. Eine glückliche Familie schützt vor Bösem GFH 152 4 Führen wir ein glückliches Familienleben? Dann werden wir unsere Kinder vor vielem bewahren. Satan ist jedes Mittel recht, um Verbrechen und Laster zu etwas Alltäglichem zu machen. Der Mensch stumpft so schnell ab und gewöhnt sich an die Sünde. Die Zeitschriften sind voll von Unmoral und Gewaltverbrechen. Und wer nicht mitmacht, wird als altmodisch belächelt. Was der Mensch sät ... GFH 153 1 Unsere jungen Leute werden heute mit seichter Unterhaltung und Schund geradezu überflutet. Schon kleine Kinder lernen das Verbrechen kennen. Ihre Phantasie und ihr Nachahmungstrieb entzünden sich daran. Mancher probiert voller Neugierde aus, was er gelesen hat. Er will sehen, wie weit er ungestraft gehen kann. GFH 153 2 Beim Lesen von Abenteuergeschichten und Phantasieromanen können Jugendliche oft nicht mehr zwischen Einbildung und Wirklichkeit unterscheiden. Sie lesen vom Aufbegehren -- gegen die bestehende Ordnung. Wie schnell übernehmen sie dann selbst die Rolle des negativen Helden! Manche lassen sich sogar zu schlimmeren Verbrechen verleiten, als in den Büchern beschrieben sind. Solche Einflüsse wirken sich auf die Gesellschaft verheerend aus. Der Same der Gesetzlosigkeit wird bedenkenlos gesät und niemand braucht sich zu wundern, wenn er als Verbrechen aufgeht. Nichts Schlechtes ansehen GFH 153 3 Als Eltern setzen wir alles ein, damit unsere Kinder nicht für Gott verlorengehen. Davids Gelübde im 101. Psalm gilt auch für uns, wenn wir die Verantwortung für unsere Familie ernst nehmen. Der Psalmist erklärt: "Ich will meine Augen nie mehr auf schandbare Dinge richten." Psalm 101,3 (Bruns). GFH 153 4 Deshalb nehmen wir uns vor: "Ich will meine wertvolle Zeit nicht mit seichter Lektüre vertun. ich will mir nichts Schlüpfriges und Anzügliches ansehen. Meine Ohren gehören dem Herrn. Auch vor den hinterlistigen Einflüsterungen Satans will ich mich hüten. Nichts will ich sagen, was den Geist Gottes betrüben könnte. Mein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes, und meine ganze Kraft soll im Dienst, für Gott und sein Werk stehen." Nahrung für den Geist GFH 154 1 Kinder sind wißbegierig. Eltern müssen geistig auf dem Laufenden sein, um ihre Kinder in jeder Beziehung richtig führen zu können. Der Geist braucht ja ebenso Nahrung wie der Körper. Reine und hohe Gedanken fördern ihn -- Niederes und Gemeines lassen ihn verkümmern. GFH 154 2 Eltern haben es in der Hand, ob ihre Kinder sich mit edlen oder mit gemeinen Dingen beschäftigen. Kinder sind ständig in Bewegung. Wenn sie sich für etwas begeistern, was ihnen zur Gefahr werden könnte, genügt es nicht, wenn wir ein mißbilligendes Gesicht ziehen. Gute Grundsätze sind dagegen ein Schutz gegen schlechte Gedanken. Wo wir den Samen der Wahrheit ausgestreut haben, kann der Teufel nicht so leicht sein Unkraut säen. Nur eine gute Erziehung kann verhindern, daß unsere Kinder schlechten Einflüssen erliegen. Die Wahrheit kann uns vor den Versuchungen schützen, denen wir täglich ausgesetzt sind. Was lesen unsere Kinder GFH 154 3 Viele Jugendliche sind wahre Leseratten. Sie greifen zu jedem Buch, das ihnen in die Hände kommt. Wer solche Kinder hat, muß ein Auge darauf haben, welche Art von Literatur sie lesen. Es liegt an uns, ob unsere jungen Leute gehaltvollen Lesestoff haben oder ob sie sich für Kitsch und Schund interessieren. Oberflächliche Unterhaltungslektüre darf auf keinen Fall zu ihrem geistigen Hauptnahrungsmittel werden. GFH 154 4 Gebt euren Kindern wertvolle Bücher, die ihnen Freude und Erholung bieten und ihre körperliche und geistige Entwicklung zum. Guten beeinflussen. Wenn sie hauptsächlich Romane und Zeitungsgeschichten zu lesen bekommen, werden sie mit anspruchsvoller Literatur schließlich nichts mehr anzufangen wissen. Die meisten Kinder und Jugendlichen lesen gern; und wenn wir keine Bücher für sie auswählen, werden sie ihrem eigenen Geschmack nachgehen. Das Angebot an billiger Lektüre ist groß, und für Kinder ist das eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Aber wir können entscheidend dazu beitragen, daß sie Freude an guten Büchern gewinnen. Erziehung zu gutem Geschmack GFH 155 1 Als Eltern müssen wir besonderen Wert darauf legen, den Geschmack und die geistigen Interessen unserer Kinder früh zu formen und zu beeinflussen. Wenn wir sie von klein auf mit der Heiligen Schrift vertraut machen, wird ihr Denken in die richtigen Bahnen gelenkt. GFH 155 2 Kinder müssen konzentriertes geistiges Arbeiten erst lernen. Sie lassen sich leicht ablenken und kommen ins Träumen, vor allem, wenn ihre Phantasie durch aufregende Geschichten angeregt worden ist. Wenn ein Kind besonders leicht zu beeinflussen ist, dann müssen die Eltern darauf achten, daß es wertvolle Lektüre zu lesen bekommt, die seine geistige Entwicklung fördert. Eine Flut von Schund GFH 155 3 Die Gesellschaft wird heute mit Schund geradezu überflutet. Mit sensationellen Veröffentlichungen zieht man den Leuten das Geld aus der Tasche. Auch unsere Jugend ist gefährdet, denn diese Art Bücher verlockt und schlägt auch sie in ihren Bann. Nichtchristliche Autoren GFH 155 4 Wir müssen die Gefahren sehen, die von bestimmten Büchern und Schriften ungläubiger Autoren ausgehen. Ihre Werke sind vom Feind der Wahrheit inspiriert; man kann sie nicht lesen, ohne sein geistliches Leben zu gefährden. Gewiß, manche Christen überstehen solche Lektüre ohne Schaden, aber jeder, der sich solchen Einflüssen aussetzt, begibt sich in den Bereich Satans, der das auszunutzen versucht. Wer ihm die Möglichkeit zur Versuchung bietet, schwächt sein Unterscheidungsvermögen und seine Widerstandskraft. Unglaube und Treulosigkeit gegen Gott sind die zwingende Folge. GFH 156 1 Wir wollen unseren Kindern auf keinen Fall Bücher zu lesen geben, in denen die Wahrheit verdreht wird. Sie sollen in der Zeit ihrer geistigen Entwicklung nicht mit Ideen gefüttert werden, die später einmal als böse Saat aufgehen können. Schnelles, oberflächliches Lesen GFH 156 2 Weil wir von Druckerzeugnissen aller Art nur so überschwemmt werden, gewöhnen sich jung und alt an ein schnelles, oberflächliches Lesen, bei dem die Gedanken nicht in die Tiefe gehen und ohne rechte Anregung bleiben. Viele Bücher und Zeitschriften, die das Land heimsuchen wie seinerzeit die Frösche das Land Ägypten, sind nicht nur primitiv und nutzlos, sondern ziehen den Menschen herab. Sie vergiften den Geist und verderben die Seele. Die geistig-seelische Gesundheit erhalten GFH 156 3 Nur wenige Menschen sind geistig-seelisch ausgeglichen. Die meisten Eltern versäumen es, schwach entwickelte Charakterzüge bei ihren Kindern zu fördern und verkehrte Anlagen zu berichtigen. Dabei sind sie doch dazu verpflichtet, ihr Kind in seinen Neigungen und Gewohnheiten zu lenken und sein Denken zum Guten anzuregen. GFH 156 4 Die sittliche und geistige Kraft des Kindes gilt es zu pflegen und zu unterstützen. Seichte Lektüre ist allerdings nicht dazu angetan, einen Jungen Menschen zu fördern. Wie viele haben schon durch falsche Lesegewohnheiten ihre geistige Vitalität, ihr gedankliches Aufnahmevermögen und ihre Nervenkraft untergraben! Den Verstand schulen GFH 157 1 Ein Mensch, dessen Denkvermögen nicht entwickelt wurde, gleicht einem brachliegenden Feld. Der Feind sät Unkraut in das junge Herz. Wenn die Eltern nicht auf der Hut sind, dann wird diese Saat aufgehen und Frucht bringen. Darum ist die größte Sorgfalt darauf zu verwenden, den Verstand unseres Kindes zu schulen und ihn mit der kostbaren Wahrheit des biblischen Wortes vertraut zu machen. GFH 157 2 Wir wollen unseren Kindern zeigen, daß Kitsch und Nervenkitzel ein Zeichen von schlechtem literarischem Geschmack sind. Dagegen bringt die Beschäftigung mit den biblischen Erzählungen, mit der Geschichte und mit der Kunst, seine Gedanken überzeugend darzulegen, viel mehr Freude. Gleichzeitig hilft uns das, die Bibel besser zu verstehen. GFH 157 3 Ein gesunder, unverbildeter Verstand, richtige religiöse Grundsätze und Freude am Wort Gottes -- dies alles gehört zusammen! Die Bibel ist ein geschichtlich fesselndes Buch; es berichtet über den Erlösungsplan durch Christus und zeigt uns den Weg zu einem besseren, sinnvollen Leben. ------------------------Kapitel 50: Höflich und freundlich sein Höflichkeit macht vieles leichter GFH 158 1 Auch für ein glückliches Familienleben gilt: "Die Liebe, die in eurem Kreis herrscht, sei herzlich und unmittelbar. Jeder ehre den anderen mehr als sich selbst." Römer 12,10 (Zink). Rücksichtsvolles Verhalten ist in jeder christlichen Familie selbstverständlich. Das kostet nichts und macht Menschen, die von Natur aus ungehobelt und grob sind, feinfühlend und entgegenkommend. Wer sich darum bemüht, seine Mitmenschen so zu behandeln, wie er es für sich selbst wünscht, macht sich und anderen das Leben leichter. Zu Hause fängt es an GFH 158 2 Wenn wir wollen, daß unsere Kinder freundlich und höflich sind, daß sie uns liebevoll entgegenkommen, dann haben wir ihnen das rechte Beispiel dafür zu geben. GFH 158 3 Höflichkeit kommt oft schon in kleinen Dingen zum Ausdruck. Wer zum guten Familienleben beitragen will, ist selbstverständlich zu allen freundlich, vor allem in dem, was er sagt. GFH 158 4 Jeder kann mit einem fröhlichen Gesicht auf den anderen zugehen und einen freundlichen Ton anschlagen. Das schafft eine angenehme Atmosphäre. Vor allem Kinder fühlen sich von einem sonnigen Wesen angezogen. Begegnet man Kindern freundlich und höflich, werden sie euch und andern gegenüber das gleiche Verhalten an den Tag legen. Gegenseitige Freundlichkeit GFH 158 5 Lob spornt Kinder an und macht sie glücklich. Durch liebevolles und verständiges Verhalten schaffen die Eltern ein Klima der Unbeschwertheit und Geborgenheit in der Familie. Das Heim kann zu einem Vorgeschmack auf das Paradies werden, an dem sich die Engel erfreuen. Wo aber Streitsucht und harte Worte herrschen, ist vom Geist Jesu bald nichts mehr zu spüren. GFH 159 1 Ein wirklich rücksichtsvoller Mensch geht an seinem Nächsten -- nicht vorbei. Gute Erziehung verfolgt deshalb das Ziel, die Anteilnahme am andern zu stärken und den Sinn für das Wohl aller zu wecken. Was hilft eine Bildung, die junge Menschen nicht dahin führt, die Eltern zu achten und ihre Leistung anzuerkennen, auch ihre Fehler in Kauf zu nehmen und ihnen zur Seite zu stehen, wo es nötig ist? Eine Erziehung, die in jungen Menschen keine Rücksichtnahme und Nächstenliebe bewirkt, die nicht weitherzig und hilfsbereit gegen jedermann macht -- so eine Erziehung ist nichts wert! GFH 159 2 Echte Höflichkeit gründet sich auf die goldene Regel aus der Bergpredigt, die uns Jesus in vollkommener Weise vorgelebt hat. Welch feines Empfinden bewies er Umgang mit anderen! Wie wohl fühlten sich die Menschen in seiner Nähe! Als Nachfolger wollen wir das gleiche Wesen offenbaren. Wer Christus in sein Herz aufgenommen hat, wird etwas von der Schönheit des göttlichen Wesens widerspiegeln. Der beste Leitfaden für den Umgang mit Menschen GFH 159 3 Die Heilige Schrift gibt uns wertvolle Ratschläge für den Umgang mit unseren Mitmenschen. Diese Worte sollen jedem ins Herz geschrieben sein: "... daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe." Johannes 13,34. GFH 160 1 "Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. Die Liebe höret nimmer auf." 1.Korinther 13,4-8. Echte Höflichkeit ist eine Frucht der Liebe GFH 160 2 Ein Mensch mag nach außen gebildet und kultiviert erscheinen; damit steht noch lange nicht fest, daß er seinem Nächsten nicht mehr unfreundlich und hart begegnet. Echte Bildung des Herzens finden wir nur dort, wo das eigene Ich nicht mehr im Mittelpunkt steht, sondern wo selbstlose Nächstenliebe an seine Stelle getreten ist. Wahre Christen lassen sich in allem, was sie tun, von der Liebe zu ihrem Herrn bestimmen. GFH 160 3 Aufrichtige Höflichkeit erschöpft sich nicht in der Beherrschung einiger Regeln für gutes Benehmen. Selbstverständlich wollen wir uns jederzeit tadellos verhalten. Solange unsere Glaubensgrundsätze nicht gefährdet sind, passen wir uns aus Höflichkeit und Rücksicht den jeweils herrschenden Sitten und Verhaltensnormen an; aber um höflich zu sein, brauchen wir noch lange nicht unsere Grundsätze den Umgangsformen zu opfern. Entscheidend ist, daß wir alle Menschen gleich behandeln, ob sie zu dieser oder jener gesellschaftlichen Schicht gehören; entscheidend ist, daß wir vor uns selbst Achtung haben und vor den Mitmenschen und in jedem den Bruder oder die Schwester sehen. GFH 160 4 Feine Umgangsformen, ein freundliches Wesen und kleine Aufmerksamkeiten tragen zu einem liebevollen Verhältnis zwischen Eltern und Kindern bei und machen das Zuhause zum schönsten Platz auf der Welt. Wenn verschiedenartige Temperamente zusammentreffen GFH 160 5 Gott hat es so gefügt, daß Menschen mit ganz unterschiedlichem Wesen zusammentreffen. Ist das in einer Familie der Fall, dann muß jeder in besonderem Maße die Gefühle und Rechte des anderen achten. Man lernt auf diese Weise Rücksicht und Anerkennung des anderen. Vorurteile werden abgebaut, und man schleift sich gegenseitig die Kanten ab. Das schafft ein harmonisches Zusammenleben. Die Notwendigkeit, sich auf den Nächsten in seiner anderen Art einzustellen, bringt großen Gewinn. Keine Entschuldigung für Unhöflichkeit GFH 161 1 Wer sich Christ nennt, aber ungehobelt, mürrisch und unhöflich ist, hat nichts von Jesus gelernt. Ein prahlerischer, anmaßender Besserwisser trägt diesen Namen zu Unrecht; denn Christsein heißt sein wie Christus. Manche Leute, die sich zu Christus bekennen, lassen so sehr Freundlichkeit und Höflichkeit vermissen, daß selbst ihre guten Seiten von der Umwelt negativ bewertet werden. Ihr ernstes und aufrichtiges Wollen mag außer Frage stehen, aber Ernst und Aufrichtigkeit machen den Mangel an Freundlichkeit und Höflichkeit nicht wett. Für einen Christen ist es genauso wichtig, liebevoll, mitfühlend und höflich zu sein, wie er aufrichtig, wahrhaftig und ehrlich sein soll. Die Höflichkeit des Zeugen Jesu GFH 161 2 Sind wir daheim zuvorkommend und liebevoll, dann begleitet uns diese Haltung auch dann, wenn wir aus dem Haus gehen. Wer in der Familie gelernt hat, dem anderen entgegenzukommen und auf ihn einzugehen, kann auch ein Licht in seiner Umwelt sein. ------------------------Kapitel 51: Ein fröhliches Herz Was machen wir aus unserem Leben? GFH 162 1 Wer sich von den täglichen Sorgen und Problemen aufreiben läßt, wird immer einen Grund zum Klagen und jammern haben. Unser Leben ist das, was wir daraus machen -- wir werden finden, wonach wir Ausschau halten. Haben wir nur einen Blick für entmutigende, komplizierte Situationen und neigen wir dazu, geringfügige Schwierigkeiten aufzubauschen, dann werden wir immer etwas entdecken, was unser Denken und Reden ganz in Anspruch nimmt. Betrachten wir aber die Dinge von ihrer angenehmen Seite, so werden wir genau sehen, was uns fröhlich und glücklich macht. Ein herzliches Wesen steckt andere an. Sind wir freundlich zum Nächsten, dann begegnet er uns ebenso. GFH 162 2 Christen, die schwermütig und niedergeschlagen durchs Leben gehen, als gäbe es keinen Grund zur Freude, legen kein gutes Zeugnis für ihren Glauben ab. Manche leben mit der Vorstellung, daß Freundlichkeit nicht mit der Würde eines Christen zu vereinbaren sei. GFH 162 3 Das ist falsch. Der Himmel ist voller Freude, und wenn diese Freude uns erfüllt und auch in unserem Reden und unserem Verhalten ihren Ausdruck findet, gefallen wir dem himmlischen Vater mehr, als wenn wir den ganzen Tag lang mit einem trübseligen Gesicht herumlaufen. GFH 162 4 Kinder sind mit Fröhlichkeit leicht zu gewinnen. Haben wir Sorgen, dann wollen wir die Kinder damit nicht belasten, sondern sie so liebevoll behandeln, als ob nichts wäre. Wenn wir unsere steife Würde ablegen und auf unsere Kinder eingehen, werden sie uns in ihr Herz schließen. Dann sind sie auch aufnahmebereit für das Wort Gottes. Freundliches Auftreten GFH 163 1 Eltern sollen fröhlich sein, nicht in oberflächlicher, billiger Art, sondern weil sie dem himmlischen Vater dankbar sind. Wir haben nicht das Recht, uns gehenzulassen, wenn es einmal anders kommt, als wir uns das gewünscht haben. Unsere Liebe soll wie ein tiefes, ständig fließendes Wasser alle Erziehung an unseren Kindern begleiten. Sie sind die Lämmer der Herde Gottes. Deshalb bringen wir sie zu Christus. Wenn wir wollen, daß unsere Kinder ein umgängliches Wesen haben, dann hüten wir uns davor, sie grob anzufahren. Freundliches Auftreten können sie zuerst von uns lernen. Die Engel Gottes begleiten unsere Kinder. Engel mögen keine herrischen, ärgerlichen Töne. Positiv denken GFH 163 2 Wir wollen lernen, alle Dinge von der positiven Seite zu sehen und uns nicht ständig mit schweren Gedanken zu belasten. Wenn wir uns um andere Menschen kümmern und ein freundliches Wesen an den Tag legen, gewinnt unser Glaubensleben an Tiefe, und wir bewältigen die uns gestellten Aufgaben leichter. ------------------------Kapitel 52: Unsere Sprache Die Stimme ist eine Gabe GFH 164 1 Auch die Stimme ist eine Gabe Gottes, mit der wir anderen dienen können. Gläubige Eltern führen keine rührseligen Reden. ihre Sprache ist durch Sinn und Verstand gekennzeichnet. Auf leeres Geschwätz und Zweideutigkeiten verzichten sie. GFH 164 2 Die Engel sind Zeugen dessen, was wir zu Hause sagen. Deshalb wollen wir harte Worte vermeiden und so reden, daß der Himmel seine Freude daran hat. GFH 164 3 Die Eltern können viel dafür tun, daß zu Hause eine gute Atmosphäre herrscht, und einer dem anderen in Liebe begegnet. Deshalb brauchen sie aber noch lange nicht lasch zu sein und ihren Kindern alles zu erlauben. Wenn wir die Kinder mit fester Hand führen, so meinen sie manchmal, wir hätten sie nicht lieb. Das müssen wir in Kauf nehmen. Um so mehr wollen wir uns bemühen, Härte zu vermeiden. In der Erziehung muß Gerechtigkeit mit Güte gepaart sein. Wir dürfen weder aus einer Laune noch aus einer plötzlichen Erregung heraus handeln. Ein Zeichen innerer Harmonie GFH 164 4 Was wir sagen, ist ein Spiegelbild unserer inneren Verfassung. Der erlöste Mensch führt eine freundliche und wahrhaftige Sprache. Auch das lernen wir nirgends so gut wie in der Familie. GFH 164 5 Ein guter Christ ist auch in dem, was er sagt, freundlich und überzeugend. Zweideutigkeiten vermeidet er ebenso wie scharfe Worte. Bei der Erziehung ist deshalb darauf zu achten, daß unsere Kinder lernen, ihre Zunge im Zaum zu halten und keine gemeinen Wörter zu gebrauchen. Harte Worte vermeiden GFH 165 1 Wenn in der Familie viel geschimpft und genörgelt wird, werden die Kinder nervös und weinen oft. Ihr Gefühlsleben wird von ewigen Streitereien stark belastet. Deshalb sollen Mütter für eine sonnige Atmosphäre sorgen und nach Möglichkeit ein fröhliches Gesicht machen. Dann werden die Kinder durch unser Wesen angesteckt und strahlen auch Fröhlichkeit aus. Wenn Christus in uns wohnt, wird durch uns die Liebe Gottes zu spüren sein. Kein Mißton zu Hause GFH 165 2 Streit und Uneinigkeit haben in der Familie nichts zu suchen. Sprecht in nettem, ruhigem Ton miteinander, und verzichtet darauf, andere ständig zu kritisieren oder sogar zu verleumden. Unsere Kinder sollen ja auf den Himmel vorbereitet werden, wo es keinen Mißton gibt. Habt deshalb Geduld mit ihren Problemen, die euch unwesentlich erscheinen mögen, für sie aber groß sind. Sonne oder Schatten GFH 165 3 Kinder müssen lernen, daß auch durch ihr Reden und Handeln Sonne oder Schatten in die Familie und in ihre ganze Umgebung getragen wird. Sprechen wir also mit unseren Kindern freundlich; sie sollen doch vor ihren Eltern Achtung haben. Nicht vorschnell sein GFH 165 4 Wer mit seinen Kindern in unbeherrschtem Ton spricht, macht damit dem Teufel eine Freude. Vom ersten Tag seines Lebens an sollten wir ein Kind mit aller Geduld und Liebe erziehen, bis es erwachsen ist. GFH 165 5 Wieviel Schaden richten wir in der Familie durch ungeduldige Worte an, die den andern dazu verleiten, genauso zu reagieren! Jeder versucht, es dem anderen heimzuzahlen und sich selbst in einem günstigen Licht darzustellen. Ein Wort gibt das andere, und so vergällt man sich das Zusammenleben. Diese ganze Bitterkeit fällt letztlich auf einen selbst zurück. Vorschlag für ein Versprechen GFH 166 1 Es ist eine gute Sache, wenn jeder sich schriftlich verpflichtet, zu Hause freundlich zu sprechen und sich von Liebe leiten zu lassen. Ihr Eltern, seid nicht jähzornig! Wenn eure Kinder etwas verkehrt machen, erreicht ihr mit Liebe und Feingefühl viel mehr. Schimpft ihr aber, dann habt ihr eine gute Gelegenheit verpaßt, Geduld und Nachsicht praktisch vorzuleben. Liebe ist das wichtigste Merkmal einer guten Erziehung. Tischgespräche GFH 166 2 Viele Familien "würzen" die täglichen Mahlzeiten mit Zweifeln und Kritik. Sie "nehmen" ihre Freunde "auseinander" und genießen das Ganze wie eine delikate Nachspeise. Kinder wie Erwachsene ziehen über andere her, und jeder will dabei mithalten. Dadurch entehren wir Gott. GFH 166 3 Bei der Unterhaltung am Familientisch müssen wir an unsere Kinder denken und deshalb um positive Gespräche bemüht sein. GFH 166 4 Wir Väter und Mütter wollen mit unseren Kindern freundlich sprechen. Wie empfindlich sind wir selbst, wie wenig Tadel können wir ertragen! Unsere Kinder sind da nicht anders. Darum wollen wir ihnen nicht mehr zumuten, als wir selbst ertragen können. Vertragen wir selbst keine Kritik, dann können es unsere Kinder um so weniger. Wenn wir für eine fröhliche Atmosphäre in unserer Familie sorgen, wenn einer auf den anderen Rücksicht nimmt und sich nicht gehenläßt, dann werden wir den Segen eines harmonischen Zusammenlebens bald verspüren. ------------------------Kapitel 53: Gastfreundschaft Versäumte Gelegenheiten GFH 167 1 Gastfrei zu sein ist nach Titus 1,8 eines der Merkmale, das leitenden Schwestern und Brüdern in der Gemeinde eigen sein soll. Petrus fordert uns auf: "Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes." 1.Petrus 4,9.10. GFH 167 2 Leider werden diese Worte viel zu wenig beherzigt. Sogar unter Christen hapert es oft mit der Gastfreundschaft. Wer egoistisch lebt, bringt sich um Gottes Segen. Egoisten, die nur an sich und ihre Familie denken, machen Gott keine Ehre. Jede Familie mit einer solchen Haltung muß sich das Leben Jesu zum Vorbild nehmen und ihre Einstellung ändern. Wenn sich eine Familie abkapselt und nichts davon hält, Gäste einzuladen, bringt sie sich selbst und auch andere unnötigerweise um viel Segen. GFH 167 3 Jesus sagt: "Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn, auf daß sie dich nicht etwa wieder laden und dir vergolten werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen, die Blinden, so bist du selig, denn sie haben's nicht, dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten." Lukas 14,12-14. GFH 167 4 Solche Gäste machen uns wenig Mühe, weil sie keine großen Ansprüche stellen. Für viele dieser Menschen ist ein freundlicher Willkommensgruß, eine gemütliche Plauderstunde und die gemeinsame Andacht im Familienkreis wie ein Vorgeschmack auf den Himmel. GFH 168 1 Wir wollen uns auch um Menschen außerhalb unserer Familie kümmern. Es gibt ja so viele gute Gelegenheiten, unser Heim für andere zum Segen werden zu lassen. Durch zwischenmenschliche Beziehungen gewinnen wir wunderbare Einflußmöglichkeiten. Wir können dadurch den Menschen um uns herum zu einer echten Hilfe werden. Geborgenheit für gefährdete Jugendliche GFH 168 2 Unser Heim kann für junge Menschen, die in irgendeiner Weise gefährdet sind, zu einem Ort der Geborgenheit werden. Viele von ihnen gehen durch eine kritische Phase. Die Eindrücke und Einflüsse, denen sie jetzt ausgesetzt sind, bestimmen in entscheidender Weise ihr irdisches und ewiges Schicksal. Versuchungen locken und wirken auf viele sehr anziehend. Es gibt genug Jugendliche in unserer Umgebung, die entweder kein Zuhause haben oder deren Elternhaus ihnen keinen Halt geben kann. So geraten viele auf die schiefe Bahn. Unmerklich gehen sie dem Verderben entgegen, manchmal in unserer allernächsten Nähe. GFH 168 3 Diese jungen Leute brauchen eine Hand, die ihnen in Liebe entgegengestreckt wird. Freundliche Worte und kleine Aufmerksamkeiten helfen Versuchungen abwenden, die wie Wolken ihr Gemüt verdunkeln. Wer die Liebe Christi weitergibt, kann das Vertrauen dieser Menschen gewinnen; denn genau das ist es, was sie brauchen. Wir wollen uns deshalb um Jugendliche kümmern, sie zu uns einladen und ihnen in jeder Weise eine Hilfe sein. Ob nicht viele dadurch den Weg zu Christus finden werden? GFH 168 4 Auch wenn wir Gäste haben, denken wir an unsere Kinder, die uns von Gott anvertraut sind. Sie beobachten uns, und wir dürfen ihnen in keiner Weise ein falsches Beispiel geben. Deshalb sind wir darauf bedacht, auch in dieser Situation freundlich und zuvorkommend wie immer zu sein. So kann jeder ein Vorbild sein und das Christentum praktisch vorleben. Damit zeigt er, daß es Wesentlicheres gibt, als die Gedanken nur um Essen, Trinken und Kleidung kreisen zu lassen. Gott läßt sich nichts schenken GFH 169 1 Christus weiß, was wir für andere tun. Er gibt uns auch die nötigen Mittel, die wir dafür brauchen. Wenn wir in seinem Sinn Gäste einladen, um eine gesegnete Zeit zusammen zu verbringen, werden wir seine Gegenwart verspüren. ------------------------Kapitel 54: Freunde Der Einfluß von Freunden GFH 170 1 Fast jeder Mensch hat Freunde. Je enger nun eine Freundschaft ist, um so stärker ist der gegenseitige Einfluß zum Guten oder Schlechten. Jeder wird durch seine Umgebung beeinflußt und übt selbst Einfluß auf andere aus. GFH 170 2 Das Wort Gottes betont ausdrücklich, daß auch erwachsene Männer und Frauen durch ihre Umgebung beeinflußt werden. Wieviel stärker prägt die Umwelt dann aber Kinder und Jugendliche, die geistig und charakterlich in der Entwicklung stehen! Der Umgang, den sie haben, die Wertmaßstäbe und Verhaltensnormen, die sie sich jetzt aneignen, stellen die Weichen für ihr ganzes zukünftiges Leben. GFH 170 3 Junge Leute haben Freunde und werden von ihnen beeinflußt. Auf geheimnisvolle Weise fühlt einer sich zum andern hingezogen; man teilt sich seine tiefsten Empfindungen und Gedanken mit. So eine Beziehung kann Segen oder Fluch bedeuten. Wie sehr können sich junge Menschen gegenseitig fördern! Sie können aber auch gerade in einer Gruppe oberflächlich und unzuverlässig werden und so einen schlechten Einfluß auf andere ausüben. GFH 170 4 Gott, der alles Schöne geschaffen hat und es liebt, hat dafür gesorgt, daß sich auch seine Kinder an schönen Dingen erfreuen können. Sie sollen Menschen um sich haben, mit denen sie sich gut verstehen. So lernen wir, für andere dazusein, und unser Leben wird bereichert. Sage mir, mit wem du gehst ... GFH 170 5 Jugendliche sind gut beraten, wenn sie sich Freunde suchen, die liebenswert sind und nach höheren Werten streben. Menschen, die mit Jesus leben, helfen mit, daß auch andere zur Wahrheit und zur Heiligung kommen. Echtes Christentum im Alltag ist eine unwiderstehliche Macht. Andererseits verführt der Umgang, mit Männern und Frauen von fragwürdigem Lebensstil leicht zu der gleichen verkehrten Haltung. Den natürlichen Menschen zieht es zur Sünde hin. Wer Skeptiker zu seinen engen Freunden wählt, wird bald selbst alles in Frage stellen. Wer sich mit gemeinen Menschen abgibt, wird höchstwahrscheinlich selbst primitiv und gewöhnlich werden. Mit gottlosen Menschen Umgang zu haben, ist der erste Schritt, um sich nach dem Vorbild gewissenloser Menschen zu richten und mit Leuten gemeinsame Sache zu machen, denen nichts heilig ist. ------------------------Kapitel 55: Welchen Umgang haben unsere Kinder? Schlechte Einflüsse nehmen überhand GFH 172 1 Unsere Kinder sind schlechten Einflüssen ausgesetzt, die fast übermächtig sind. Sie verderben leicht ihr Inneres und führen sie von Gott weg. Junge Menschen sind gern zu Albernheiten und dummen Streichen aufgelegt. Schon in früher Kindheit, bevor der Charakter entwickelt und das Unterscheidungsvermögen herangereift ist, fühlen sie sich oft zu solchen Kameraden am stärksten hingezogen, die einen negativen Einfluß auf sie ausüben. GFH 172 2 Es geht nicht, daß unsere Kinder sich ihre Spielgefährten allein aussuchen. Bedenken wir, daß der junge Mensch für schädliche Einflüsse viel offener ist als für das, was er von Gott erfährt. Deshalb wollen wir darauf achten, daß Kinder einen Freundeskreis haben, der sie in geistlicher Hinsicht fördert, damit das Wort Gottes bei ihnen auf fruchtbaren Boden fällt. GFH 172 3 Kinder sollen unter möglichst günstigen Bedingungen heranwachsen. Der Umgang, den sie pflegen, Wertvorstellungen und Verhaltensnormen, die sie sich aneignen, sind entscheidend für ihr Leben in Zeit und Ewigkeit. Uneingeschränkte Freiheit ist gefährlich GFH 172 4 Viele junge Leute sind ohne rechte Aufsicht von zu Hause. Sie können kommen und gehen, wie und wann sie wollen, ohne daß die Eltern sich darum kümmern. Diese verkehrte Auffassung von Freiheit hat schon viele junge Menschen auf die schiefe Bahn gebracht. Sie dürfen abends noch ausgehen, ohne daß die Eltern wissen, mit wem sie unterwegs sind. Weil leicht die Gefahr besteht, daß unsere Kinder durch den falschen Umgang zu Schlechtem verleitet werden, wollen wir Wert darauf legen, immer zu erfahren, mit wem und wo sie ihre Abende verbringen, wenn sie nicht zu Hause sind. Manche Kinder lügen den Eltern etwas vor, um ihren verkehrten Weg zu verheimlichen. Unkraut nimmt auf unbebautem Boden überhand GFH 173 1 Leider überlassen es viele Väter und Mütter ihren Kindern, sich in ihrer Freizeit zu beschäftigen und Freunde zu finden. Die Folgen bleiben nicht aus. Wenn ein Feld nicht bearbeitet wird, wachsen Dornen und Disteln. Daß eine hübsche Blume oder eine auserlesene Staude über das häßliche, giftige Unkraut hinauswächst, kommt kaum vor. Wertloses Dornengestrüpp wuchert von selbst, doch Nutz- und Zierpflanzen bedürfen gründlicher Pflege. GFH 173 2 Das gleiche gilt für unsere Jugendlichen. Wir müssen alles daransetzen, damit sie sich die richtigen Wertvorstellungen und Verhaltensnormen aneignen. Sind falsche Verhaltensweisen korrigiert, dann sind wir damit jedoch noch nicht am Ziel. Viel Ausdauer ist erforderlich, damit wir in der Erziehung auch die weiteren Schritte bis zu einem erfolgreichen Abschluß gehen können. Freundlich, aber konsequent GFH 173 3 Wir Eltern dürfen uns von unseren Kindern nicht um den Finger wickeln lassen. Wir gehen klar den Weg, den Gott uns weist. Das bedeutet, daß wir ihnen auch einmal einen Wunsch abschlagen oder freundlich, aber bestimmt etwas verbieten müssen, was nicht gut für sie ist. Beständigkeit im Gebet hilft uns, unsere Kinder für Gott zu erziehen. Kinder dürfen nicht sich selbst überlassen bleiben, sie kommen sonst leicht vom rechten Weg ab. Kaum jemand ist in so großer Gefahr wie der Mensch, der allen Warnungen und Ratschlägen zum Trotz seine Gefährdung nicht erkennt. Die Kinder belehren GFH 174 1 Erziehung muß darauf abzielen, daß unsere Kinder Gefahren und Schwierigkeiten erkennen und damit fertig werden können. Dazu gehört vor allem, Selbstbeherrschung zu lernen und sich nicht leichtsinnig Versuchungen auszusetzen. Negativen Einflüssen und schlechter Gesellschaft geht man aus dem Weg. Wer dann doch einmal unfreiwillig in eine heikle Situation kommt, wird die nötige Charakterstärke besitzen, um für das Recht einzustehen und mit Gottes Hilfe an guten sittlichen Wertvorstellungen festzuhalten. Junge Menschen, die zu Hause einen festen Halt haben und ihr Vertrauen auf Gott setzen, fallen nicht so leicht um. ------------------------Kapitel 56: Erholung ist wichtig Extreme Ansichten GFH 175 1 Manche Leute haben die krankhafte Vorstellung, daß Gott ein Tyrann sei, der sie mit eiserner Rute regiere. Sie klagen ständig, daß sie auf so vieles verzichten müssen. Alles malen sie in schwarz! Sie haben kaum Liebe übrig für andere und schauen ständig mürrisch drein. Unschuldiges Kinderlachen und fröhliche Menschen sind ihnen ein Greuel. Sie betrachten jede Art von Erholung und Vergnügen als Sünde. und sind der Ansicht, daß man sich immer nur mit ernsten, schweren Gedanken beschäftigen dürfe. GFH 175 2 Das ist das eine Extrem. Andere wiederum sind ständig auf der Jagd nach Abwechslung und Vergnügen. Bei ihnen muß immer etwas los sein, sonst fühlen sie sich nicht wohl. Auch diese extreme Haltung ist unchristlich. Der gläubige Mensch kennt die unerschöpfliche Quelle echten Glückes. Körper und Geist neu stärken GFH 175 3 Wir Christen denken auch bei unserer Freizeitgestaltung daran, daß wir zur Ehre Gottes leben. Körper und Geist brauchen Erholung; seichte Unterhaltung lehnen wir ab. Wir können unsere Freizeit so nutzen, daß auch die Menschen unserer Umgebung etwas davon haben und jeder wieder frisch gestärkt an seine Aufgaben als Nachfolger Christi gehen kann. Wer viel leistet, braucht einen Ausgleich GFH 175 4 Wichtig ist, daß wir uns genügend Zeit nehmen für körperliche Bewegung. Eine ausgewogene Betätigung aller Organe und körperlichen Funktionen ist notwendig, wenn wir optimale Leistungen erbringen wollen. Wer nur mit dem Kopf arbeitet und sonst keine ausreichende Bewegung hat, wird bald in einem Zustand körperlicher und geistiger Erschöpfung sein. Der Körper verliert seine Gesundheit, der Geist seine Frische und Kraft. Das Ergebnis? Krankhafte Reizbarkeit! GFH 176 1 Arbeits- und Schlafenszeiten müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Wir brauchen Zeiten der absoluten Ruhe, der aktiven Erholung und der Besinnung. Schüler und Studenten brauchen Entspannung GFH 176 2 Wer zur Schule geht oder studiert, soll sich Zeit nehmen zur Entspannung. Der Geist kann nicht ununterbrochen tätig sein, denn unser Gehirn ist ein feinnerviges Organ, das auch ermüdet. Der Körper braucht genauso Betätigung wieder Geist. Büroangestellte brauchen ebenfalls einen Ausgleich GFH 176 3 Auch die Arbeit im Büro ist anstrengend und ermüdend. Tag für Tag und Woche für Woche ist man in Büroräumen eingesperrt. Ständige geistige Beanspruchung beeinträchtigt das Allgemeinbefinden und die Vitalität. Deshalb brauchen Büroangestellte öfters einen Ausgleich, zum Beispiel einen ganzen freien Tag mit der Familie, die ohnehin kaum etwas von ihnen hat. ------------------------Kapitel 57: Was machen wir in der Freizeit? Christliche Freizeitgestaltung GFH 177 1 Junge Menschen sind nicht so ernst und gesetzt wie ältere Leute. Wir lehnen zwar mit Recht Vergnügungen ab, die uns von Gott wegführen, aber als Eltern, Lehrer und Jugendleiter haben wir die Aufgabe, dafür einen Ersatz anzubieten, der unserem christlichen Leben entspricht. Durch starre Regeln und Verbote fühlen sich Jugendliche unterdrückt. Das kann dazu führen, daß sie ausbrechen und womöglich auf die schiefe Bahn kommen. GFH 177 2 Wer von Erziehung etwas versteht, kommt deshalb seinen Kindern entgegen, ohne deshalb die Zügel aus der Hand zu geben. Er lenkt ihr Denken und Wollen, daß sie merken, man hat das Beste für sie im Sinn. GFH 177 3 Wenn wir unsere Kinder von Vergnügungen fernhalten, die zum Schlechten verleiten, sorgen wir dafür, daß sie sinnvolle Freizeitbeschäftigungen finden, die sie vor Schaden und Gefahr bewahren. Kinder Gottes sollen sich doch ihres Lebens freuen! So sagt es das Wort Gottes. Die Wege der Weisheit "sind Freudenwege, und alle ihre Pfade Wohlergehen", und "wer an ihr sich festhält, ist beglückt". Sprüche 3,17 (Pattloch). Überlegungen zum Sport GFH 177 4 Der Sportunterricht an Schulen ist eine gute Sache. Vor übertriebenem, Leistungssport, womöglich noch ohne fachliche Anleitung, muß jedoch gewarnt werden. Viele Jugendliche haben sich dadurch schon schwere Schäden zugezogen. GFH 177 5 Sport in der Turnhalle kann nicht die körperliche Bewegung im Freien ersetzen. Deshalb müssen die Schulen für genügend Sportplätze sorgen. Als das Leben noch einfacher war GFH 178 1 Als die Menschen sich in alter Zeit von Gott führen ließen, war das Leben einfach. Man lebte in enger Beziehung mit der Natur. Die Kinder halfen den Eltern bei der Arbeit und lernten die Schönheiten und Geheimnisse der Natur kennen. In der Stille von Wald und Feld erkannten sie gewaltige Wahrheiten. Eine Generation gab sie an die andere weiter. Dieses Leben formte starke Menschen. GFH 178 2 Heutzutage ist das Leben in vielem unnatürlich geworden. Die Menschheit ist degeneriert. Zwar ist es kaum möglich, zu der einfachen Lebensweise unserer Vorfahren zurückzukehren, aber wir können von ihnen lernen, wozu Erholung und Entspannung dienen: zur Regeneration von Leib, Seele und Geist. Familienausflüge GFH 178 3 Es ist eine sinnvolle und sehr erholsame Freizeitgestaltung, wenn mehrere Familien gemeinsam einen Tag in der freien Natur, vielleicht an einem hübschen See oder in einem Wald verbringen. Man nimmt etwas Obst und Getreideprodukte mit -- keine belastende Nahrung! Die frische Luft, Bewegung und die schöne Umgebung werden uns einen Appetit verschaffen, um den uns Könige beneiden würden. GFH 178 4 An solchen Tagen können wir einmal alle Sorgen und Probleme vergessen. Die Eltern werden wieder jung mit ihren Kindern und freuen sich mit ihnen. Der ganze Tag dient der Erholung. Die Bewegung an der frischen Luft wird allen guttun, die sonst sitzende Tätigkeit in einem geschlossenen Raum ausüben. GFH 178 5 Wer es möglich machen kann, sollte sich solche Erholungspausen gönnen. Es lohnt sich, dafür Zeit und Geld zu investieren, denn wir gewinnen dadurch neue Kräfte und Lebensmut, wir gehen mit neuem Eifer an die Arbeit und werden widerstandsfähig gegen Krankheiten. Freude an der Natur GFH 179 1 Es ist doch nicht so, daß wir nach Gottes Willen auf alles verzichten sollen, was uns im Leben Freude macht. Im Gegenteil: Wir wissen ganz genau, was nicht gut für uns ist und was unser Glück bedroht. GFH 179 2 Gott hat alles wunderbar erschaffen und wir erkennen seine Schöpferhand überall in der Natur. Er will, daß wir glücklich sind, daß wir uns an den Dingen um uns herum freuen und sie genießen. Wir sollen uns in seiner Schöpfung wohl fühlen. Gottes Einladung an junge Menschen GFH 179 3 Gott lädt alle Jugendlichen ein: "Gib mir mein Sohn dein Herz. ich will es rein erhalten; bei mir wird deine Erwartung nach echtem Glück befriedigt." Gott freut sich, wenn wir glücklich sind; deshalb fordert er uns auf, ihm zu vertrauen. So werden sich alle uns von Gott gegebenen Fähigkeiten kraftvoll entfalten können, und wir bleiben gesund. Das Leben ist uns von Gott geschenkt, er gibt auch an jedem Tag die Kraft, die wir brauchen. Sinnvolle Freizeitgestaltung trägt dazu bei, daß diese Kraft erhalten bleibt. ------------------------Kapitel 58: Junge Leute und ihre Freizeit Die Wertmaßstäbe GFH 180 1 Leider gibt es auch unter christlichen Eltern solche, denen ein schönes Leben über alles geht. Was Ungläubige für erstrebenswert halten, das ist auch ihr Lebensziel geworden. ihre Kinder werden von klein auf mit solch verkehrten Wertvorstellungen erzogen. So wachsen auch sie zu Egoisten heran, die nur auf die eigene Bequemlichkeit und auf ihr Vergnügen aus sind. An ständige Reizüberflutung gewöhnt, finden sie den Alltag mit seinen Pflichten und Aufgaben unerträglich und suchen ihm zu entkommen. Gott und die Ewigkeit gibt es in ihrem Denken nicht. Wie Schmetterlinge leben sie in den Tag hinein ohne zu bedenken, daß sie als vernünftige Wesen einmal für alles, was sie getan haben, Rechenschaft ablegen müssen. Die Mutter als Bezugsperson GFH 180 2 Eine gute Mutter schickt ihre Kinder nicht weg, um ihre Ruhe zu haben. Sie weiß, daß sie ihre Zeit gar nicht sinnvoller verbringen kann als in der Beschäftigung mit ihren Kindern, die ständig einen fröhlichen Zeitvertreib oder eine kleine Beschäftigung brauchen. Dieser Zeitaufwand zahlt sich vielfach aus. GFH 180 3 Kleine Kinder sind nicht gern allein. Am wohlsten fühlen sie sich in der Nähe der Mutter. So kann sie auch ein Auge auf sie haben und kleine Meinungsverschiedenheiten regeln, wenn die Kinder aneinandergeraten. Sie kann den Kindern, wenn es nottut, gut zureden und ihr Denken in die richtige Richtung lenken. GFH 180 4 Was Kindern Freude macht, erfreut ihrer Meinung nach auch die Mutter. Für sie ist es völlig normal, die Mutter bei kleinen Problemen um Rat zu fragen. Deshalb wollen wir die Anliegen unseres empfindsamen Kindes nicht gleichgültig übergehen oder ihm gar sagen, daß wir mit solch unbedeutenden Dingen nicht behelligt werden wollen. Was uns nicht der Rede wert zu sein scheint, ist in den Augen der Kinder oft wichtig. Ein Wort der Anleitung oder ein Rat zur rechten Zeit kann sich als sehr wertvoll erweisen. Schwierigkeiten mit Teenagern GFH 181 1 Es ist für Eltern heutzutage nicht leicht, ihre Autorität zu behaupten und die Kinder nach der biblischen Ordnung zu erziehen. Pochen wir zu sehr auf unsere Autorität, dann werden die Kinder widerspenstig, wollen nach ihren eigenen Vorstellungen leben und kommen und gehen können, wann sie wollen. GFH 181 2 Vor allem Teenager neigen leicht zu dem Denken, daß das Zusammensein mit ungläubigen Freunden ihnen nicht schaden könne. Doch christliche Eltern mit Erfahrung sehen die Gefahr. Sie kennen ihr Kind genau und wissen, welcher Einfluß gefährlich werden kann. Weil wir unsere Kinder lieben und sie einmal errettet sehen möchten, halten wir sie von allem fern, was dieses Ziel untergraben könnte. Kinder nach der Bekehrung GFH 181 3 Wie froh sind doch wir Eltern, welche Last ist von unserem Herzen genommen, wenn unsere Kinder selbst die Entscheidung treffen, Nachfolger Jesu zu werden! Doch damit ist unsere Aufgabe nicht getan. Sie stehen ja erst am Anfang ihres entschlossenen Kampfes gegen die Sünde und gegen das natürliche eigenwillige Herz. Nun brauchen sie ganz besonders den Rat und die Unterstützung ihrer Eltern. GFH 181 4 Sind wir Eltern darüber informiert, wann unsere Kinder kommen und gehen? An uns liegt es, ob sie gerne zu Hause sind, ob sie spüren, daß wir an allem, was sie beschäftigt, Anteil nehmen. Darum soll das Heim ein Ort sein, wo man zusammen froh und glücklich ist. ------------------------Kapitel 59: Unser Lohn Ein reicher Lohn erwartet uns GFH 182 1 Eltern, die ihre Kinder richtig erziehen, werden selbst viel Freude haben, wenn sie sehen, daß sie zum Glauben gefunden haben. Stabile Familien, die ihren Glauben ausleben und auf andere guten Einfluß ausüben, ehren Gott. GFH 182 2 Kinder brauchen geistige und sittliche Führung. Ihr junges Gemüt ist aufnahmebereit für gute Grundsätze. Deshalb muß die Gelegenheit genutzt werden, aus unseren Kindern tüchtige Frauen und Männer zu machen. Die Mühe lohnt sich in jeder Weise! GFH 182 3 Ehefrauen und Mütter, die sich von Gott Kraft und Zuspruch für ihre täglichen Aufgaben schenken lassen, finden Erfüllung in ihrer Ehe. Sie werden erleben, wie ihre Kinder zu tüchtigen Männern und Frauen heranwachsen, die in ihrer sittlichen Überzeugung dem Beispiel der Mutter folgen. Das Leben mit Gott beginnt auf dieser Erde GFH 182 4 Der Himmel ist uns heute genauso nahe wie damals, als die Hirten dem Gesang der Engel zuhörten, als einfache Menschen mit alltäglichen Berufen am hellichten Tag Engel trafen und mit himmlischen Boten im Weinberg oder auf dem Feld sprachen. GFH 182 5 Auch uns ist Gott im Alltag nahe. Engel aus der himmlischen Welt begleiten alle, die ihr Leben unter Gottes Führung gestellt haben. GFH 182 6 Unser Leben mit Gott beginnt schon hier. Auf dieser Erde werden wir für die Ewigkeit erzogen. Unser Wesen und unser Dienst für Gott in dieser Welt sind ein deutlicher Hinweis darauf, was wir einmal im Reich Gottes sein werden. Vorbereitung auf das Reich Gottes GFH 183 1 Gottes Friede und Harmonie soll an allen Familien, Gemeinden und Institutionen sichtbar werden. Wäre die Gesellschaft von Jesu Liebe ergriffen, dann wäre allen klar, daß christliche Bindung, Rücksichtnahme und Nächstenliebe Folgen der Erlösung durch Christus sind. Eine geistliche Erneuerung würde sich unter uns ausbreiten. Wo diese Erneuerung geschieht, werden die christlichen Institutionen -- einschließlich der Familie -- zu Werkzeugen in der Hand Gottes, durch die er der Welt das Licht des Evangeliums vermittelt. Männer und Frauen sollen so auf das Leben in der himmlischen Familie vorbereitet werden. GFH 183 2 Was christliche Eltern leisten, findet bei Ungläubigen selten Anerkennung. Aber wenn am Jüngsten Tag die Bücher aufgeschlagen werden, dann wird sich ihr Werk so zeigen, wie Gott es sieht, und vor Menschen und Engeln gerechtfertigt werden. Dann sieht Jeder, wie ein einziges, im Glauben erzogenes Kind vielen zum Segen geworden ist. Seine Erziehung mag Tränen, Ängste und schlaflose Nächte gekostet haben; doch die Eltern haben richtig gehandelt und empfangen nun die Bestätigung Gottes für ihr Tun. GFH 183 3 Noch eines sollen Kinder erfahren: Daß ihnen das weiße Gewand der Gerechtigkeit Christi gehört, wenn sie für die Liebe Jesu offen sind und sie an andere weitergeben. Dieses Kleid macht sie schon hier schön und liebenswert, mehr noch: einmal öffnet es ihnen den Zugang zu ihrem König. Er verheißt uns: "Die werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind's wert." Offenbarung 3,4. ------------------------Kapitel 60: Die kommende Welt Der Garten Eden wiederhergestellt GFH 184 1 Den Garten Eden gab es noch lange, nachdem der Mensch ausgestoßen worden war. Lange noch konnte die gefallene Menschheit den Ort der Unschuld sehen, dessen Pforte von Engeln bewacht wurde. Am Tor zum Paradies offenbarte sich die Herrlichkeit Gottes. Hierher kam Adam mit seinen Söhnen, um Gott anzubeten. Hier erneuerten sie ihr Versprechen, dem Gesetz gehorsam zu sein, dessen Übertretung sie aus Eden verstoßen hatte. Erst als die Gottlosigkeit und Bosheit der Menschen überhand nahm, und sie deshalb in der Sintflut vernichtet wurden, nahm die Hand, die Eden geschaffen hatte, das Paradies von der Erde weg. Am Ende der Tage aber soll es wie Himmel und Erde neu geschaffen werden, noch herrlicher als beim ersten Mal. GFH 184 2 Dann werden alle, die in Jesus gelebt und Gottes Gebote gehalten haben, am Baum des Lebens unsterbliche Kräfte finden. Für ewige Zeiten werden die Bewohner sündloser Welten in jenem Land der Freude die vollendete Schöpfung Gottes sehen; unberührt vom Fluch der Sünde wird sie uns eine Vorstellung davon vermitteln, was die ganze Erde hätte sein können, wenn der Mensch dem herrlichen Plan seines Schöpfers gefolgt wäre. Der Erlösungsplan erfüllt sich darin, daß die Welt wieder vollständig in der Gnade Gottes lebt. Was durch die Sünde verlorenging, wird wiederhergestellt. Nicht nur der Mensch wird erlöst, sondern auch die Erde, damit die Kinder Gottes darauf leben können. GFH 184 3 Jahrtausendelang hat Satan darum gekämpft, Herr dieser Erde zu sein. Nun erfüllt sich die ursprüngliche Absicht Gottes mit seiner Schöpfung. "Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen." Daniel 7,18. Eine neue Wirklichkeit GFH 185 1 Weil sie fürchten, daß unser himmlisches Erbe allzu materiell verstanden werden könnte, haben viele die Wahrheiten über unsere Zukunft bei Gott Vergeistigt. Christus versicherte seinen Jüngern, daß er im Hause seines Vaters Wohnungen für sie vorbereiten würde. Wer der Bibel vertraut, glaubt diesem Wort. GFH 185 2 Die menschliche Sprache reicht nicht aus, um den Lohn der Gerechten zu beschreiben. Nur die werden es erfassen können, die es einmal sehen werden. Begrenzter Menschenverstand kann die Herrlichkeit des Paradieses Gottes nicht begreifen. GFH 185 3 Die Bibel sagt, daß die Erlösten ein Land ererben werden, wo der himmlische Hirte seine Herde zu den Quellen lebendigen Wassers führt. Der Baum des Lebens "bringt seine Früchte alle Monate, und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker". Offenbarung 22,2. Die ständig fließenden Ströme sind klar wie Kristall; an ihren Ufern spenden Bäume den Erlösten des Herrn Schatten. Ausgedehnte Ebenen gehen in Hügel über, die Berge Gottes erheben ihre stolzen Gipfel. In diesem friedlichen Land wird Gottes Volk, das so lange in der Fremde war, einmal eine Heimat finden. GFH 185 4 Dort gibt es Wohnungen für die Flüchtlinge der Erde, Kleider für die Gerechten, Zeichen der Herrlichkeit und des Sieges. Alles, was uns an Gottes Führung oft unverständlich war, werden wir dann begreifen. Das Geheimnis der Gnade wird sich uns erschließen. Wo der begrenzte Verstand nur Verwirrungen und unerfüllte Verheißungen zu erkennen meinte, werden wir eine vollkommene und herrliche Harmonie erkennen. Dann wird uns bewußt werden, daß die grenzenlose Liebe Gottes uns durch all die Erfahrungen gehen ließ, die uns oft so erdrückend schienen. Aber wir werden auch die Fürsorge dessen erkennen, der uns alle Dinge zum Besten dienen läßt. Unbeschreiblich wird die Freude sein, wenn wir Gott unsere Lieder singen. Es geht der Heimat zu GFH 186 1 Christus, der aus Liebe zu uns in den Tod gegangen ist, hat uns eine Stadt verheißen. Das neue Jerusalem ist der Ort, wo wir einmal zur Ruhe kommen. In der Stadt Gottes gibt es keine Traurigkeit, keine enttäuschte Hoffnung und keine unerwiderte Liebe. Das unter vielen Lasten zerschlissene Gewand wird gegen das Hochzeitskleid eingetauscht. Dann erleben wir die große Stunde unseres Königs mit. Wer im gläubigen Vertrauen auf Christus gelebt und den guten Kampf des Glaubens gekämpft hat, wird von der Herrlichkeit des Erlösers im Reich Gottes ergriffen sein. Himmel und Erde vereint GFH 186 2 Da werden die Erlösten "erkennen, wie auch sie erkannt sind" 1.Korinther 13,12. Liebe und Herzlichkeit, die Gott in uns geweckt hat, werden nun ihren wahrhaftigen und schönsten Ausdruck finden. Die reine Gemeinschaft mit heiligen Wesen, das harmonische Zusammenleben mit den Engeln und den Gläubigen aller Zeiten, die ihre Kleider im Blut des Lammes weiß gewaschen haben, die heiligen Bindungen, mit denen die ganze Familie Gottes im Himmel und auf Erden zusammengehalten wird -- dies alles trägt zum Glück der Erlösten bei. GFH 186 3 Was in unserem irdischen Heim schön ist, soll uns an den kristallklaren Fluß, an die grünen Bäume und Felder, die munteren Quellen, die leuchtende Stadt und die hellen Chöre unserer himmlischen Heimat erinnern -- jene Welt der Schönheit, die kein Künstler malen und keine menschliche Zunge beschreiben kann. 1.Korinther 2,9. ------------------------Kapitel 61: Bilder von der neuen Erde Wir werden ständig dazulernen GFH 187 1 Glaubt nicht, daß wir auf der neuen Erde nichts mehr hinzulernen werden. Mit Jesus gehen wir zu den Quellen, deren Wasser Leben gibt. Er zeigt uns die Schönheit und Herrlichkeit der Natur. Er wird uns sagen, was wir ihm sind und was er uns bedeutet. Unwahrscheinliche Wahrheiten werden uns vertraut sein, die unser begrenzter Verstand hier nicht erfassen kann. GFH 187 2 Das Reich Gottes ist eine Schule. Wir werden das Universum studieren; Gott selbst, für den es keine Grenzen gibt, wird unser Lehrer sein. Der Garten Eden gehörte einmal zu dieser Schule. Wenn der Erlösungsplan vollendet ist, werden wir dort unsere Kenntnisse vervollkommnen. GFH 187 3 Wie Schuppen wird es uns von den Augen fallen, wenn wir jene Weit der Schönheit sehen können, von der sich uns heute nur ein kleiner Bruchteil im Mikroskop erschließt; wenn wir die Herrlichkeit des Himmels sehen, die wir jetzt mit dem Fernrohr nur ein wenig erahnen können; wenn der Gifthauch der Sünde beseitigt ist und die ganze Erde in der Herrlichkeit des Herrn, unseres Gottes, erscheint -- welch ein weites Feld des Forschens wird dann vor uns liegen! Fortschreitende Erkenntnis GFH 187 4 Die Erlösten Gottes werden alle Schätze des Universums erforschen können. Von der Sterblichkeit befreit, haben sie nun Zugang zu entfernten Welten, die einmal voll Besorgnis das Schauspiel menschlichen Elends verfolgt und sich mitgefreut haben, wenn Menschen zu Jesus ja sagten. In unaussprechlicher Freude finden sich die Erdenkinder im Glück und in der Weisheit ungefallener Wesen. Nun gehört auch ihnen der Wissensschatz, der sich durch Ewigkeiten im Betrachten der Schöpfung erschließt. Mit ungetrübtem Blick schauen sie auf die Herrlichkeit der Schöpfung -- Sonnen, Sterne und Sonnensysteme, die in der ihnen bestimmten Ordnung die Welt Gottes umkreisen. Aus allen Dingen ist der Name des Schöpfers zu lesen, aus allem spricht der Reichtum seiner Macht. Die Ewigkeit wird uns Gott und Christus immer reicher und herrlicher offenbaren. Mit der Erkenntnis werden auch unsere Liebe, Ehrfurcht, und unser Glück zunehmen. Je mehr die Menschen über Gott erfahren, desto mehr werden sie ihn verehren. Beschäftigungen auf der neuen Erde GFH 188 1 Jede Anlage wird dort weiterentwickelt und jede Fähigkeit vervollkommnet werden. Die großartigsten Unternehmungen können dort weitergeführt, die besten Bestrebungen und die höchsten Ziele verwirklicht werden. Und immer gibt es neue Höhen zu erklimmen, neue Wunder zu bestaunen und neue Wahrheiten zu verstehen. Neuen Zielen wird unser körperlicher, seelischer und geistiger Einsatz gelten. Aufruf zur persönlichen Vorbereitung GFH 188 2 Ich bitte jeden, sich auf die Wiederkunft Jesu in den Wolken des Himmels vorzubereiten. Täglich wollen wir für den Herrn da sein, damit wir immer besser erkennen, was Gemeinschaft mit Christus bedeutet. Wir wollen auch vorbereitet sein auf das Gericht, damit wir, wenn Jesus kommt, um von allen Gläubigen empfangen zu werden, unter denen sind, die ihm in Frieden begegnen. GFH 188 3 An jenem Tag werden die Erlösten in der Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes stehen. Die Engel werden unseren Herrn und König begleiten; in überirdischen Gesängen grüßen sie alle, die ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen und hell gemacht haben. Ein Triumphgesang ohnegleichen wird die Weit Gottes erfüllen. Christus ist Sieger! Nun durchschreitet er die Himmel, begleitet von den erlösten Kindern Gottes aller Zeiten. Sie sind das Zeugnis dafür, daß er nicht umsonst zum Leiden und zum Opfer ausgesandt war.