Im Dienst für Christus

Kapitel 3

Der geistliche Zustand des Gottesvolkes

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Mangel an missionarischer Begeisterung

Es gibt nur einen geringen Missionsgeist unter den sabbathaltenden Adventisten. Wenn Prediger und Gemeindeglieder genügend erweckt wären, würden sie nicht so teilnahmslos sein. Gott hat sie doch dadurch geehrt, dass er sie zu Hütern seines Gesetzes gemacht hat und es in ihren Verstand und ihre Herzen geschrieben hat. Siehe Hebräer 8,10. Testimonies for the Church III, 202.

Der wahre Missionsgeist hat die Gemeinden verlassen, die solch einen hohen Anspruch erheben. Ihre Herzen glühen nicht mehr von der Liebe zu Menschen und dem Verlangen, sie in die Gemeinde Jesu zu führen. Wir brauchen ernsthafte Arbeiter. Gibt es niemanden, der den Ruf beantwortet, der in jeder Himmelsrichtung zu hören ist: "Komm herüber ... und hilf uns"? Apostelgeschichte 16,9; Testimonies for the Church IV, 156.

Mir wurde gezeigt, dass wir als Gemeinde allerlei Mängel aufweisen. Unsere Werke stimmen nicht mit unserem Glauben überein. Wir glauben zwar, dass wir in der Zeit der Verkündigung der wichtigsten und feierlichsten Botschaft leben, die jemals Menschen gegeben wurde. Jedoch passen unser fehlender Missionseifer und der Mangel am Geist der Selbstverleugnung nicht mit dem Charakter der Arbeit zusammen, auch wenn wir diese Tatsache klar erkannt haben. Wir sollten endlich von diesem geistlichen Tiefschlaf erwachen; Christus wird uns dann neues Leben schenken. Testimonies for the Church II, 114.

Es tut mir weh, daran zu denken, wie wenig unsere Gemeinden ihre heiligen Verpflichtungen Gott gegenüber erkennen. Es sind nicht die Prediger allein, die Christus in seinen Dienst gerufen hat, sondern jeder Mann und jede Frau gehört zur großen Armee des Herrn. Sind wir willig, den Sold eines geistlichen Kämpfers nach dem Vorbild unseres Herrn Jesus Christus zu empfangen, der ein Leben der Selbstverleugnung und des Opfers führte? Wie viel Selbstverleugnung haben unsere Gemeinden, allgemein betrachtet, bisher gezeigt? Finanzielle Spenden haben sie zwar aufgebracht, aber sich selber haben sie verweigert. The General Conference Daily Bulletin, 4. Februar 1893, p. 2.

Viele derer, die sich als Nachfolger Jesu bekennen, fühlen keine größere Bürde für die Rettung von Menschen als die Welt. Begierden, Stolz, die Vorliebe für Äußerlichkeiten und ein leichtfertiger Lebenswandel trennen die Namenschristen von Gott. Echter Missionsgeist herrscht in Wirklichkeit nur in wenigen. Was könnte man tun, um die Augen der Sünder in der Gemeinde zu erleuchten und die Heuchler erzittern zu lassen? The General Conference Daily Bulletin, 4. Februar 1893, p. 6.

Es gibt Gemeindeglieder, die den Bewohnern Meros ähnlich sind. Siehe Richter 5,23. Der missionarische Eifer hat bei ihnen noch nie Wurzeln geschlagen. Die Aufrufe der Auslandsmission haben sie nicht zu Taten aufgerüttelt. Was werden sie einmal Gott antworten, wenn sie nichts für sein Werk getan haben und auch nichts, um selber Menschen für Christus zu gewinnen? Sicher werden sie einmal ihre Verurteilung empfangen: "Du böser und fauler Knecht!" Matthäus 25,26. Historical Sketches of the Foreign Missions of the Seventh Day Adventist 290.

Zur Veranschaulichung eurer Fehler und eures Versagens, dem Auftrag Gottes nachzukommen, wie es euer Vorrecht gewesen wäre, wurde ich auf die Aussage in der Bibel hingewiesen: "Sprecht einen Fluch aus über die Stadt Meros! -- Das sagt der HERR durch seinen Engel. -- Verflucht die Satdt und alle, die dort wohnen, weil sie dem Herrn nicht Beistand leisten wollten." Richter 5,23 (GNB); Testimonies for the Church II, 247.

Ein Club von Selbstzufriedenen

Mir wurde eine Gruppe von Gemeindegliedern gezeigt, die genau wissen, dass sie Großes leisten, sich voll einer Sache widmen und viel Gutes tun könnten -- aber sie tun praktisch nichts. Sie sind mit sich selbst zufrieden und sonnen sich in dem Gedanken, was sie alles hätten vollbringen können, wenn sie Gelegenheit dazu gehabt hätten und die Umstände günstig gewesen wären. Und so warten und warten sie auf Gelegenheiten, die erst noch kommen sollen. Sie verachten das Verhalten des ungetreuen Knechts, der den ihm Anvertrauten sogar ihre Ration missgönnt. Siehe Matthäus 24,45.48-51. Sie erkennen, dass er nur für sich selbst lebt, ohne sich darum zu kümmern, wie viel Gutes er anderen Menschen vorenthält. Er kümmert sich nicht um die anderen, sondern verwendet die ihm anvertrauten Gaben und Fähigkeiten nur zu seinem Nutzen. Er sollte sie nicht missbrauchen, verrosten lassen oder vergraben, sondern im Sinne seines Herrn verwenden.

Wer selbstsüchtig an sich denkt, wird für sein unbarmherziges Handeln zur Rechenschaft gezogen. Gott macht ihn verantwortlich für den Missbrauch seiner Gaben. Eine noch höhere Verantwortung tragen aber diejenigen, die freigiebige Antriebe und die Gabe haben, geistliche Dinge schnell zu erfassen, wenn sie untätig bleiben und auf bessere Gelegenheiten warten, die angeblich noch nicht gekommen sind. Sie vergleichen ihre Bereitschaft mit der ihrer gemeinen Nachbarn und meinen, sie seien besser. Sie betrügen sich selbst. Fähigkeiten zu besitzen, ohne sie einzusetzen, erhöht nur ihre Verantwortung. Wenn sie dann die anvertrauten Gaben ihres Herrn verkümmern lassen oder nur für sich gebrauchen, sind sie in keiner Weise besser als ihre Nachbarn, die sie so verachten. Gerade für sie gilt: "Der Diener, der die Anweisungen seines Herrn kennt und sie nicht bereitwillig befolgt, wird hart bestraft." Lukas 12,47 (GNB); Testimonies for the Church II, 250f.

Satans Einschläferungstaktik

Gottes Volk muss sich warnen lassen und die Zeichen der Zeit erkennen. Die Zeichen der Wiederkunft Christi sind zu deutlich, als dass sie bezweifelt werden könnten. Angesichts dieser Tatsache sollte jeder Einzelne, der die Wahrheit bekennt, ein lebendiger Zeuge sein. Gott ruft Prediger und Gemeindeglieder auf, endlich zu erwachen. Der ganze Himmel ist in Bewegung. Die Ereignisse auf Erden gehen dem Ende zu. Wir befinden uns inmitten der Gefahren der letzten Tage. Noch größere Gefahren stehen uns bevor und dennoch sind wir nicht erwacht. Dieser Mangel an Ernst und Tatendrang im Werke Gottes ist beängstigend. An dieser Erstarrung erkennen wir das Wirken Satans. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 78.

Unglaube umgibt unsere Gemeinden wie ein Leichentuch, weil sie die Gaben nicht gebrauchen, die Gott ihnen übertrug, und das Licht der Erkenntnis nicht an die weitergeben, die diese wertvolle Wahrheit noch nicht kennen. Der Herr ruft alle auf, denen vergeben wurde und die sich des Lichts der Wahrheit erfreuen, sie anderen bekannt zu machen. The General Conference Daily Bulletin, 4. Februar 1893, p. 14.

Satan ist jetzt bemüht, das Volk Gottes in einem Zustand der Trägheit zu halten. Er will verhindern, dass es sein Teil in der Ausbreitung der Wahrheit erfüllt, damit es zwar gewogen, aber zu leicht befunden werde. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 78.

Wie viele Menschen sind auf das Äußerste gefährdet und stehen vor dem Abgrund! Und doch gibt es nur wenige Nachfolger Christi, die sich für sie verantwortlich fühlen! Das Schicksal der Welt steht auf Messers Schneide, aber das kümmert selbst jene kaum, die von sich behaupten, an die größte Wahrheit zu glauben, die Menschen jemals offenbart worden ist. Ihnen fehlt die Liebe, die Christus dazu bewegte, seine himmlische Heimat zu verlassen und in unsere Wirklichkeit zu kommen, um als Mensch den Menschen nahe zu sein und sie so zu Gott zu führen. Das Volk Gottes ist wie gelähmt und erkennt nicht das Gebot der Stunde. Bilder vom Reiche Gottes 247.

Satan nutzt die Interesselosigkeit und Trägheit der Namenschristen dazu aus, um seine Position zu stärken und Anhänger für sich zu gewinnen. Viele bilden sich ein, auf der Seite Christi zu stehen, auch wenn sie gar nichts für ihn tun. Gerade damit arbeiten sie dem Feind in die Hände. Indem sie es nämlich versäumen, fleißig für Christus zu arbeiten und keine Gelegenheit dafür ungenutzt zu lassen, ermöglichen sie es Satan, die Herrschaft über Menschen zu gewinnen, die sonst vielleicht den Weg zu Christus gefunden hätten. Bilder vom Reiche Gottes 226.

Beim Lesen der Heiligen Schrift erschrecke ich über das Volk Gottes in diesen letzten Tagen. Es wird darin eindringlich ermahnt, den Götzendienst zu fliehen. Siehe 1.Johannes 5,21. Ich fürchte aber, dass sie derart tief schlafen und sich so sehr der Welt angepasst haben, dass es schwer fällt, zwischen denen zu unterscheiden, die Gott dienen, und denen, die das nicht tun. Während der Abstand zwischen Christus und seinen Nachfolgern zunimmt, verringert er sich zwischen ihnen und der Welt. Die Unterscheidungsmerkmale zwischen den bekennenden Nachfolgern Christi und der Welt sind nahezu verschwunden. Wie im alten Israel folgen sie all den Gräueln der sie umgebenden Völker. Testimonies for the Church I, 277.

Ein getrübtes geistliches Urteilsvermögen

Nicht nur in der Welt zeigen sich Folgen der Vernachlässigung des Dienstes nach dem Vorbild des Herrn Jesu. Durch diese Nachlässigkeit wurde in der Gemeinde ein Klima erzeugt, das die hohen und heiligen Grundsätze einer Arbeit für Gott ausgeblendet hat. Stattdessen ist Kritiksucht und Verbitterung in die Gemeinde eingezogen. Das geistliche Urteilsvermögen vieler wurde getrübt. Dadurch hat die Sache des Herrn großen Schaden gelitten. Testimonies for the Church VI, 297.

Traurigkeit erfüllt mich, wenn ich an den Zustand unseres Volkes denke. Der Herr hat uns den Himmel nicht verschlossen, sondern unser eigener fortgesetzter Rückfall hat uns von Gott getrennt. Stolz, Begehrlichkeit und Liebe zur Welt haben unsere Herzen erobert, ohne dass wir uns deswegen fürchten würden, verdammt oder verworfen zu werden. Schwere Sünden haben sich in unserer Mitte breit gemacht. Und doch meint immer noch ein Großteil der Glieder, dass die Gemeinde blüht, dass Friede und geistliches Gedeihen in ihr herrschen. Aber leider hat sich die Gemeinde aus der Nachfolge ihres Herrn und Führers verabschiedet und ist auf dem Weg zurück nach Ägypten. Nur wenige sind erstaunt und beunruhigt über ihren Mangel an geistlicher Kraft. Zweifel, ja sogar Unglaube an den Zeugnissen des Geistes Gottes durchsäuert weithin unsere Gemeinden. Das gefällt natürlich Satan. Testimonies for the Church V, 217.

Im Zustand geistlicher Schwachheit

Eine Fülle von geistlichen Erkenntnissen ist dem Volk Gottes anvertraut worden. Aber viele haben es versäumt, diesem Licht zu folgen. Das ist der Grund, warum sie geistlich schwach sind. Es ist nicht der Mangel an Erkenntnis, der gläubige Menschen zugrunde richtet. Sie werden nicht deshalb verdammt, weil sie in Unkenntnis über den Weg, die Wahrheit und das Leben wären. Sie haben die Wahrheit schon richtig erkannt und das Licht hat ihre Herzen berührt. Weil sie es aber zurückgewiesen haben, wird es sie verurteilen. Wer keine Erkenntnis empfangen hat, sie also auch nicht zurückweisen konnte, steht nicht unter dem Verdammungsurteil. Was hätte man noch mehr für Gottes Weinberg tun können? Licht, d. h. geistliche Erkenntnis, scheint auf Gottes Volk. Doch wird dieses Wissen sie nicht retten, wenn sie nicht gerettet werden wollen, ihrer Erkenntnis entsprechend leben und das empfangene Licht an andere weitergeben, die noch im Dunkeln sind. Testimonies for the Church II, 123.

Himmlische Augensalbe wird gebraucht

Die Gemeinden müssen ihre Augen mit himmlischer Augensalbe behandeln lassen, damit sie die vielen Gelegenheiten, Gott zu dienen, um sie her erkennen. Wiederholt hat sich Gott mit dem Aufruf an sein Volk gewandt, "auf die Straßen" und "an die Zäune" zu gehen, um die Menschen dort dringend einzuladen, damit sein "Haus voll werde". Lukas 14,21.23. Sogar in unserer nächsten Nachbarschaft wohnen Familien, denen wir so wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben, dass sie nicht den Eindruck gewinnen, wir würden uns um ihr ewiges Heil kümmern. Zu diesem Werk vor unserer Haustür fordert der Herr die Gemeinde jetzt auf. Wir sollen nicht fragen: "Wer ist denn mein Nächster?" (Lukas 10,29), sondern uns daran erinnern, dass es jeder ist, der unsere Hilfe und unser Mitgefühl braucht. Unser Nächster ist jeder Mensch, der vom Feind verwundet und verletzt wurde, und jeder, der Gottes Eigentum ist. Denn Christus hat alle von den Juden erfundenen Abgrenzungen weggerissen, wer zu den Nächsten zu zählen sei. In Christus gibt es keine nationalen Grenzen mehr, keine willkürlichen Trennungslinien, keine Kasten oder Klassen. Testimonies for the Church VI, 294.

Fanatismus und Formalismus

Satan setzt jetzt seine ganze Kraft ein zu täuschen und zu verführen, damit die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft (siehe Offenbarung 14,6-12) unterbleibt -- jener Botschaft, die mit Vollmacht hätte verbreitet werden sollen. Wenn der Feind erkennt, dass Gott sein Volk segnet und es vorbereitet, die satanischen Täuschungen zu durchschauen, bringt er entweder heißen Fanatismus oder kalten Formalismus ins Spiel, um Menschen auf seine Seite zu ziehen. Deshalb gilt es stets wachsam zu sein, um bereits die ersten Schritte in diese Richtung zu erkennen. The Review and Herald, 24. Januar 1893.

Es gibt so etwas wie "moralische Eisberge" in unserer Gemeinde, Glieder, die rein äußerlich einen beeindruckenden Lebenswandel vorweisen können, aber nicht als Lichter in dieser Welt scheinen. The Review and Herald, 24. März 1891, p. 12.

Durch Selbstsucht eingeengt

Mir wurde die Ursache gezeigt, weshalb Gottes Volk nicht stärker glaubensorientiert lebt und nicht mehr Gottvertrauen besitzt: Es lässt sich durch seine Selbstsucht einengen ... Es ist nicht die Menge unserer Zusammenkünfte, die Gott beeindruckt, auch nicht die zahlreichen Gebete. Er erwartet vielmehr, dass wir das Rechte zur rechten Zeit tun. Testimonies for the Church II, 36.

Einige wollten von Bekehrung nichts wissen. Sie waren nicht bereit, die Wege Gottes zu wandeln; und als man zu freiwilligen Opfern aufrief, damit das Werk Gottes vorangehen könnte, klammerten sich manche selbstsüchtig an ihre irdischen Besitztümer. Diese Geizigen wurden von der Gemeinschaft der Gläubigen getrennt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 297.

Nicht einer unter zwanzig ist bereit

Leider muss ich der Gemeinde die ernste Nachricht mitteilen, dass nicht einer unter zwanzig, die in den Gliederlisten der Gemeinde verzeichnet sind, bereit wäre, jetzt von dieser Erde abzutreten. Er wäre ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt wie jeder andere Sünder auch. Diese Glieder geben vor, Gott zu dienen, aber mit weit mehr Eifer dienen sie dem Mammon. Solch halbherziger Dienst ist eine fortgesetzte Verleugnung des Herrn statt ein Bekenntnis zu ihm. Zu viele haben ihren eigenen, widerspenstigen Geist mit in die Gemeinde gebracht. Ihr geistliches Empfinden ist durch ihre moralische Verdorbenheit so sehr verbogen, dass sie im Fühlen, Denken und Wollen mehr der Welt gleichen. Sie betreiben ihre sittenlose Lebensweise und sind trotz ihres angeblichen Christenlebens durch und durch verdorben. Als Sünder leben sie, behaupten aber, Christen zu sein. Alle, die wirklich Christen sein und Christus bekennen möchten, sollten "von ihnen ausgehen", sich "absondern ... und nichts Unreines anrühren". 2.Korinther 6,17 ...

Ich lege meine Feder beiseite und bitte den Herrn, dass er sein rückfälliges Volk durch seinen Geist belebt. Wie vertrocknete Gebeine sind sie, doch sie könnten wieder lebendig werden. Siehe Hesekiel 37,2-5. Das Ende ist nahe. Es rückt so heimlich, unmerklich und leise herbei wie der schleichende Tritt des Diebes bei Nacht, sodass es die sorglosen Schläfer überraschen wird. Möge doch der Herr diesen unbekümmerten Herzen seinen Heiligen Geist gewähren, damit sie "nicht schlafen wie die andern, sondern ... wachen und nüchtern" sind! The General Conference Daily Bulletin, 4. Februar 1893, p. 11.

Erweckung und Reformation ist nötig

Christen sollten sich auf das vorbereiten, was bald als unvorstellbar große Überraschung über die Welt hereinbrechen wird. Sie sollten das Wort Gottes fleißig studieren und sich bemühen, ihr Leben nach seinen Weisungen auszurichten ... Gott fordert eine Belebung und Erneuerung. Propheten und Könige 439.

Eine Wiederbelebung echter Frömmigkeit unter uns ist unser größtes und dringendstes Bedürfnis. Danach zu trachten, sollte höchste Priorität haben. The Review and Herald, 22. März 1887.

Die Zeit für eine gründliche Erneuerung ist gekommen. Wenn sie beginnt, wird ein Gebetsgeist alle Gläubigen erfüllen und Uneinigkeit und Streit aus der Gemeinde verbannen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 217.

Eine Erweckung und Reformation muss durch die Wirkung des Heiligen Geistes stattfinden. Erweckung und Reformation sind zwei verschiedene Dinge. Mit Erweckung bezeichnen wir eine Erneuerung des geistlichen Lebens, eine Belebung der Kräfte des Verstandes und des Herzens, ein Auferstehen vom geistlichen Tod. Reformation dagegen meint Umgestaltung, einen Wandel der Ideen und Theorien, der Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Reformation an sich bringt noch keine Frucht der Gerechtigkeit hervor, wenn sie nicht mit einer geistlichen Erweckung einhergeht. Erweckung und Reformation sollen ihren Zweck erfüllen, müssen dazu aber zusammenwirken. The Review and Herald, 25. Februar 1902.

Fordert die Schrift nicht einen Dienst, reiner und heiliger als wir ihn bisher gekannt haben? ... Gott sucht Menschen, die bereit sind, sich vom Heiligen Geist regieren zu lassen und das Werk der Reformation voranzutreiben. Ich sehe eine Krise auf uns zukommen und der Herr ruft seine Mitarbeiter auf anzupacken. Heute sollte jeder Gläubige in einer tieferen und wahrhaftigeren Hingabe an Gott leben als zuvor ... Ereignisse, die jüngst in Gesichten während der Nacht an mir vorüberzogen, haben mich tief beeindruckt. Eine gewaltige Entwicklung, ein Werk der Erweckung, schien vielerorts aufzubrechen. Unser Volk rückte zusammen, um auf Gottes Ruf zu antworten. The General Conference Bulletin 34.

In nächtlichen Gesichten sah ich unter Gottes Volk eine große Erweckungsbewegung. Viele lobten Gott. Kranke wurden geheilt und andre Wunder vollbracht. Es bekundete sich ein Geist fürbittenden Gebets ... Hunderte und Tausende besuchten Familien und erschlossen ihnen das Wort Gottes. Vieler Herzen wurden durch die Kraft des Heiligen Geistes überzeugt; es war ein Geist echter Bekehrung zu erkennen. Überall öffneten sich Türen für die Verkündigung der Wahrheit. Die Welt schien von himmlischem Einfluss erleuchtet. Die treuen, demütigen Kinder Gottes empfingen große Segnungen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 297.

Eine Reformation unter dem Volk Gottes ist hoch an der Zeit. Der gegenwärtige Zustand der Gemeinde führt zu der Frage: Spiegelt dieser Zustand das Bild Jesu wider, der sein Leben für uns gab? Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 366.

Wenn die Schande der Trägheit und Faulheit von der Gemeinde genommen sein wird, dann wird sich Gottes Geist gnädig bekunden und seine Kraft sich offenbaren. Das Licht der Wahrheit wird in klaren, mächtigen Strahlen hervorleuchten. Wie zur Zeit der Apostel werden sich viele Seelen vom Irrtum zur Wahrheit wenden und die Erde wird von der Herrlichkeit des Herrn erleuchtet werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 265.

Aufschub ist verhängnisvoll

Im Geist erlebte ich, wie Gottes Kinder auf eine Änderung warten, auf eine zwingende, sie mitreißende Macht. Sie werden jedoch enttäuscht sein; denn sie leben in einer falschen Vorstellung. Ihre Aufgabe ist es, jetzt zu handeln, das Werk selbst anzupacken und Gott ernstlich um wahre Selbsterkenntnis zu bitten. Die hinreichende Wichtigkeit der Ereignisse, die sich vor unseren Augen abspielen, sollte uns veranlassen, alles zu tun, um die Wahrheit in die Herzen all derer einzuprägen, die hören wollen. Die Ernte der Erde steht kurz bevor. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 78.

Es gibt aber auch Menschen, die nicht weislich jede sich bietende Gelegenheit nutzen, sondern untätig auf eine besondere Zeit geistlicher Erquickung warten, die ihre Fähigkeit, andere zu erleuchten, beträchtlich vergrößern würde. Sie vernachlässigen die gegenwärtigen Pflichten und Vorrechte und lassen ihr Licht trübe brennen, während sie einer Zeit entgegensehen, in der sie ohne eigene Anstrengung besondere Segnungen empfangen, durch die sie umgewandelt und zum Dienst befähigt werden. Das Wirken der Apostel 55.

Die Folgen von Halbherzigkeit

Jeder, der nach seinen eigenen Worten ein Nachfolger Christi sein will, wird vor dem ganzen Universum einer Prüfung unterzogen. Geringer Eifer und halbherzige Anstrengungen im Dienst Gottes sind dabei ein Zeichen für Untreue. Wer alles tut, was in seinen Kräften steht, braucht kein verdammendes Urteil zu fürchten; ist er mit ganzem Herzen bei der Sache, dann kann er noch viel mehr erreichen als bisher. Wir alle wissen ebenso gut wie die Welt, dass wir zu einem großen Teil unsere Haltung der Selbstverleugnung und des Kreuztragens verloren haben. Bei vielen wird einmal hinter ihrem Namen im Himmelsbuch stehen: nur genommen, nichts gegeben. Sie nennen sich zwar Christen, machen aber Christi Namen keine Ehre, weil sie die Schönheit seines Wesens nicht widerspiegeln. Viele stehen zwar auf der Gemeindeliste, lassen sich aber nicht von Christus leiten. Sie befolgen weder seine Anweisungen noch dienen sie ihm. Deshalb kann Satan Macht über sie gewinnen. Sie tun nichts wirklich Gutes und richten auf diese Weise unermesslichen Schaden an. Weil ihr Einfluss andere nicht zum Leben führt, gehen sie selbst dem Tod entgegen. Bilder vom Reiche Gottes 248.

Scheinfrömigkeit als falsche Sicherheit

Mansche wiegen sich in der Selbsttäuschung, dass sie die Hochachtung, die sie den Geboten Gottes zollen, vor dem göttlichen Gericht beschützen wird. Sie lehnen es ab, dass man sie für Unrecht rügt, und bezichtigen Gottes Diener des Übereifers, wenn sie die Sünde aus der Gemeinde verbannen wollen. Der Gott, der alle Sünde verabscheut, fordert von denen, die behaupten, sein Gesetz zu halten, dass sie sich von aller Ungerechtigkeit trennen. Vernachlässigung der Reue und des Gehorsams wird auch heute ebenso schwerwiegende Konsequenzen für Gottes Volk nach sich ziehen wie damals im alten Israel. Es gibt eine letzte Frist, jenseits der Gott seine Gerichte nicht mehr aufschieben wird. Testimonies for the Church IV, 166f.

Ein großer Teil derer, die unsre Versammlungen besuchen, sind "tot durch Übertretungen und Sünden". Epheser 2,1. Sie kommen und gehen, wie die Tür in ihren Angeln auf- und zugeht. Jahrelang haben sie feierlichen und herzergreifenden Wahrheiten gelauscht, diese aber in ihrem Leben nicht verwirklicht. Deshalb werden sie immer unempfindlicher für den Wert der Wahrheit. Sie haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie. Siehe 2.Timotheus 3,5. Verharren sie in diesem Zustand, wird Gott sie verwerfen. Sie machen sich selbst untauglich, Glieder der himmlischen Familie zu werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 40.

Viele besitzen den "Schein der Frömmigkeit". 2.Timotheus 3,5. Ihre Namen stehen in der Gliederliste. Aber die Büchern des Himmels zeigen, dass sie beileibe keine "weiße Weste" haben. Der Engel, der ihre Lebensberichte aufzeichnet, hat ihre Werke wahrheitsgetreu aufgeschrieben. Jede egoistische Handlung, jedes falsche Wort, jede vernachlässigte Pflicht, jede geheime Sünde und jede raffinierte Täuschung wird von dem Engel zuverlässig in dem Berichtsbuch vermerkt. Testimonies for the Church II, 442.

Nur noch moralische Humanisten?

Viele bezeichnen sich als Christen, die man eher moralisch hochstehende Humanisten nennen könnte. Vom Wirken des Heiligen Geistes halten sie nicht viel und verzichten damit gerade auf die Gabe, die sie allein dazu befähigen würde, der Welt eine Vorstellung vom Wesen Christi zu vermitteln. Sie sind also keine Täter des Wortes. Nur noch schwach kann man in ihrem Leben die göttlichen Grundsätze erkennen, die einen Christen eigentlich vom Nichtchristen unterscheiden. Die Nachfolger Christi sind nicht länger ein besonderes Volk, das sich deutlich abgrenzt. Die Grenze ist fließend geworden. Immer mehr so genannte Christen ordnen sich Forderungen der Welt unter und schwimmen mit dem Strom. Die Kirche hat sich durch Übertretung des Gesetzes Gottes immer mehr der Welt angepasst, obwohl sie doch die Ungläubigen durch ihren vorbildlichen Gehorsam hätte zu Jesus führen sollen. Täglich neu findet diese Hinwendung zur Welt in der Gemeinde statt. Bilder vom Reiche Gottes 258f.

Verantwortungsträger verausgaben sich

Weil einige die Verantwortungen nicht übernehmen, die sie tragen könnten, oder die Arbeit nicht tun, die sie verrichten könnten, ist die Last für die wenigen, die sich einsetzen, zu groß. Sie sehen so vieles, was zu tun wäre, dass sie ihre Kräfte verausgaben und sich schnell verbrauchen. Testimonies for the Church II, 645.

Keine vernünftige Begründung für den Glauben

Viele, die an die Botschaft für die letzte Zeit glauben, werden als "zu leicht befunden". Daniel 5,27. Sie haben "das wichtigste im Gesetz beiseite" gelassen. Matthäus 23,23. Ihre Bekehrung war nur oberflächlich, nicht aufrichtig, tief und gründlich. Sie wissen nicht genau, warum sie diese Wahrheiten glauben. Etwa nur deswegen, weil andere dasselbe geglaubt haben und sie als selbstverständlich annahmen, dass es die Wahrheit ist? Jedenfalls können sie keine vernünftige Begründung für ihren Glauben geben ... Andere wurden durch das Vorrecht ihrer Erkenntnis oder Erfahrung weder wirklich erleuchtet noch verändert. Kraft und Standfestigkeit findet man nur bei aufrichtigen Bekennern. Testimonies for the Church II, 634.

Die Bedeutung des prophetischen Wortes

Gott hat auf dieser Erde ein Volk, das die Schriften der sich schnell erfüllenden Prophetie gläubig und in heiliger Hoffnung durchforscht und danach trachtet, seine Seele im Gehorsam der Wahrheit zu läutern, damit man es nicht ohne "hochzeitliches Gewand" antreffe (Matthäus 22,11-13), wenn Christus erscheinen wird. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 463.

Ein eindrucksvoller Traum

Am 29. September 1886 bekam ich einen Traum: Mit einer großen Gruppe von Leuten war ich unterwegs zum Beerensammeln, darunter viele junge Männer und Frauen. Zunächst schien es, als ob wir in einer Stadt wären. Aber weiter draußen lagen weite Felder, wunderbare Haine und gepflegte Gärten. Ein großer Wagen voll Verpflegung für unsere Gruppe fuhr vor uns her.

Bald machte das Gefährt halt und die Gruppe zerstreute sich in alle Richtungen. Rund um den Wagen standen hohe und niedrige Büsche, die schöne, große Heidelbeeren trugen. Aber meine Begleiter schauten alle viel zu weit weg, um sie zu sehen. Ich fing an, die Beeren in der Nähe zu pflücken. Dabei achtete ich sorgsam darauf, dass ich nur reife sammelte und keine grünen ...

Einige der schönen, reifen Beeren waren schon abgefallen ... Ich dachte: "Wären wir nur früher hierher gekommen, hätten wir sie einsammeln können. Aber ich will einige vom Boden aufheben ... und sie meinen Begleitern zeigen, damit sie sehen, was sie hätten finden können, wenn sie nicht zu spät gekommen wären."

In diesem Augenblick kamen zwei oder drei aus unserer Gruppe und unterhielten sich angeregt. Als sie mich sahen, sagten sie: "Wir haben überall gesucht, konnten aber nirgendwo Beeren finden." Als sie die Menge erblickten, die ich gesammelt hatte, waren sie höchst erstaunt. "Es hängen noch mehr an diesen Sträuchern", sagte ich. Sie fingen an, einige abzupflücken, hielten dann aber bald inne und sagten: "Eigentlich ist es nicht fair, hier zu zusammeln, denn du hast diesen Platz entdeckt, daher sollten die Früchte dir gehören." Aber ich erwiderte: "Das macht doch nichts! ... Dies ist Gottes Feld und die Beeren gehören ihm. Euer Vorrecht ist es, sie zu ernten."

Bald aber war ich wieder allein. Von Zeit zu Zeit hörte ich vom Wagen her Gesprächsfetzen und Lachen. Ich fragte: "Was macht ihr denn?" Sie antworteten: "Wir konnten keine Beeren finden. Als wir müde und hungrig waren, dachten wir: Wir gehen zum Wagen zurück und stärken uns erst einmal. Wenn wir ausgeruht sind, gehen wir wieder los." "Aber", sagte ich, "ihr habt bis jetzt noch nichts gesammelt. Ihr esst die Vorräte auf, ohne uns etwas übrig zu lassen? Ich habe jetzt keine Zeit zum Essen. Es gibt zu viele Beeren, die gepflückt werden können. Ihr habt sie nur deswegen nicht gefunden, weil ihr nicht genau genug hingesehen habt ..."

Mein kleiner Eimer war bald voll Beeren und ich trug ihn zum Wagen. Ich sagte: "Das sind wirklich die schönsten Früchte, die ich jemals pflückte. Und dabei habe ich sie ganz in der Nähe gefunden, während ihr vom erfolglosen Herumsuchen ganz müde geworden seid." Alle kamen und wollten meine Früchte sehen. Sie sagten: "Das sind doch Beeren von höheren Büschen. Wir dachten, an ihnen sei nichts zu finden und haben daher nur an den niedrigen Heidelbeersträuchern gesucht, aber wenige gefunden."

Dann sagte ich: "Verstaut jetzt diese Beeren und dann kommt mit, um nach weiteren zu suchen." Es waren aber keine Behälter für die Früchte mitgenommen worden. Teller und Tüten gab es in Menge, aber sie wurden für unseren Proviant benutzt. Schließlich wollte ich nicht länger warten und fragte: "Seid ihr nicht zum Beerensammeln losgezogen? Warum habt ihr euch dann nicht entsprechend vorbereitet?" Jemand antwortete: "Schwester White, wir haben nicht erwartet, dass wir bei den vielen Häusern wirklich etwas finden würden. Aber weil du so darauf aus zu sein schienst, unbedingt Früchte zu sammeln, beschlossen wir mitzukommen. Wir dachten, wenn wir genügend zu Essen mitnehmen, erfreuen wir uns wenigstens an einem schönen Tag, wenn wir schon nichts sammeln."

Ich antwortete: "Diese Einstellung zur Arbeit kann ich wirklich nicht verstehen. Ich werde jetzt unverzüglich wieder zu den Beerensträuchern zurück gehen, denn es ist nicht mehr viel Zeit. Die Nacht wird bald anbrechen." Einige kamen mit mir, andere blieben auf dem Wagen sitzen und aßen weiter.

An einer Stelle schien die Aufmerksamkeit der Sammler von etwas gefangen genommen zu werden. Als ich näher kam, sah ich, dass ein Kleinkind in den Armen seiner Mutter sie beschäftigte. Ich sagte: "Ihr habt nur noch wenig Zeit, pflückt lieber, so lange man noch etwas sieht." Viele andere schauten gefesselt einem jungen Mann und einem Mädchen zu, die ein Wettrennen zum Wagen veranstalten ... Andere dagegen hatten sich ins Gras gelegt und schliefen.

So verging der Tag und es war wenig geschafft worden. Schließlich sagte ich: "Ihr Lieben. Ihr nennt unseren Ausflug ein erfolgloses Unternehmen. Wenn ihr immer so arbeitet, wundere ich mich nicht über euren mangelnden Erfolg. Der hängt doch davon ab, wie ihr an die Sache herangeht. Es gibt hier ohne Zweifel viele Beeren. Ich habe doch welche gefunden. Einige von euch haben vergeblich an den niedrigen Sträuchern gesucht, andere fanden ein paar armselige Beeren. Aber an den hohen Büschen seid ihr vorbeigelaufen, weil ihr nicht erwartet habt, Früchte darauf zu finden. Ihr seht selber, dass einige groß und reif sind. Bald werden weitere Früchte heranreifen und wir können die Büsche erneut abernten. So hat man mir beigebracht, Beeren zu sammeln. Wenn ihr in der Nähe des Wagens gesucht hättet, könntet ihr genauso viele Früchte gesammelt haben wie ich.

Das Vorbild, das ihr heute denen gegeben habt, die lernen sollen, wie man eine solche Arbeit ausführt, wird sicher nachgeahmt werden. Der Herr hat jene fruchttragenden Sträucher mitten in die dicht besiedelten Orte gesetzt und er erwartet von euch, dass ihr sie findet. Aber ihr seid alle miteinander viel zu beschäftigt gewesen mit Essen und Unterhaltung. Ihr seid erst gar nicht mit der festen Absicht gekommen, Früchte zu finden.

Künftig müsst ihr mit mehr Eifer und Ernsthaftigkeit arbeiten, mit einem ganz anderen Blick für euer Ziel. Sonst wird eure Arbeit immer erfolglos bleiben. Wenn ihr die richtige Einstellung zur Arbeit habt, lehrt ihr die jungen Mitarbeiter, dass solche Dinge wie Essen und Erholung erst in zweiter Linie kommen. Es war schon schwer genug, den Wagen mit den Vorräten bis hierher zu ziehen. Aber ihr habt mehr ans Essen gedacht als an die Früchte, die ihr als Ergebnis eurer Arbeit mit nach Hause bringen solltet. Ihr hättet so klug sein sollen, zuerst die Beeren zu pflücken, die in der Nähe wachsen, und erst dann nach denen zu suchen, die weiter weg stehen. Auf diese Weise werdet ihr Erfolg haben." Gospel Workers 136-139.

Der zu bestehende Test

Am Abschlusswerk werden nur wenige bedeutende Personen beteiligt sein, denn sie sind so selbstzufrieden und unabhängig von Gott, dass er sie nicht gebrauchen kann. Der Herr hat genügend treue Diener, die aber erst in der Prüfungszeit, bei der Sichtung, zu erkennen sind. Es gibt wertvolle Menschen, die jetzt nicht auffallen, die aber "ihre Knie nicht vor Baal gebeugt" haben. 1.Könige 19,18. Jene umfassende Erkenntnis, die euch wie ein konzentrierter Lichtstrahl erleuchtet hat, besaßen sie nicht. Dennoch kann sich unter ihrer rauen Schale, unter dem unscheinbaren Äußeren die lautere Schönheit eines echten christlichen Charakters verbergen. Wenn wir am Tage himmelwärts blicken, sehen wir auch keine Sterne. Sie sind zwar am Firmament genau an ihrem Platz, aber das Auge kann sie nicht erkennen. In der Nacht dagegen sehen wir ihren Schein.

Die Zeit ist nicht mehr fern, in der jeder Mensch der Prüfung unterzogen wird ... Dann wird in der Gemeinde die Schlacke vom Gold geschieden. Echte Verbundenheit mit Gott wird dann klar von Scheinfrömmigkeit zu unterscheiden sein. Manch ein Stern, den wir wegen seiner Helligkeit bewundert haben, wird in Finsternis versinken. Ganze Wolken von Spreu werden vom Wind dort verweht werden, wo wir heute nur vollen Weizen zu sehen meinen. Alle, die den Schmuck des Heiligtums in die Hand nehmen, aber nicht mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet sind, werden in der Schande ihrer eigenen Nacktheit dastehen. Siehe Offenbarung 3,18; Testimonies for the Church V, 80f.