Im Dienst für Christus

Kapitel 10

Methoden

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Von Haus zu Haus

Der Dienst von Haus zu Haus in den Wohnungen der Menschen ist genauso wichtig wie öffentliche Vortragsreihen, denn es gibt in den großen Städten bestimmte Gesellschaftsschichten, die durch öffentliche Versammlungen nicht erreicht werden können. Sie müssen gesucht werden, so wie der Hirte nach seinem verlorenen Schaf sucht. Siehe Lukas 15,4. Für sie ist eine sorgfältige und individuelle Betreuung erforderlich. Wo man diese persönliche Arbeit vernachlässigt, werden viele kostbare Gelegenheiten verpasst, die -- hätte man sie genutzt --, das Werk entscheidend vorangebracht hätten. Testimonies for the Church IX, 111.

Sowohl Werke als auch Worte des Mitgefühls werden gebraucht. Christus ließ der Verkündigung seiner Botschaft Taten der Liebe und Barmherzigkeit vorausgehen. Auch unsere Mitarbeiter sollen von einem Haus zum nächsten gehen, helfen, wo Not herrscht, und die Geschichte des Kreuzes erzählen, wo immer sich dazu Gelegenheit bietet. Dabei ist Christus ihr großes Thema. Auf dogmatischen Lehrpunkten brauchen sie nicht herumzureiten, vielmehr sollen sie über das Werk und das Opfer Christi sprechen. Seine Gerechtigkeit sollen sie betonen und seine Reinheit in ihrem Leben offenbaren. Testimonies for the Church VII, 228.

Bei Gott gilt kein Ansehen der Person. Er gebraucht demütige, ergebene Christen, wenn sie auch nicht so gründlich ausgebildet sind wie manch andere. Sie können für ihn von Haus zu Haus gehen. Sind sie demütig, verständig und gottesfürchtig, dann können sie am häuslichen Kamin den Bedürfnissen der Familien besser gerecht werden als ein eingesegneter Prediger. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 71.

Unsere Gemeindeglieder sollten mehr von Haus zu Haus arbeiten, Bibelstunden erteilen und Schriften verbreiten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 297.

Diejenigen, die von Haus zu Haus gehen, finden vielfältige Gelegenheiten zu missionarischem Dienst. Sie können z. B. für die Kranken beten und alles in ihrer Macht stehende tun, deren Leiden zu lindern. Auch für die unteren Gesellschaftsschichten, die finanziell Benachteiligten und die Randgruppen sollten sie da sein. Wir sollten für und mit denjenigen beten, die nicht genügend Willenskraft besitzen, um ihre von Leidenschaften erniedrigten Triebe zu beherrschen. Ernste und beharrliche Anstrengungen müssen unternommen werden zur Errettung derer, in deren Herzen ein Verlangen geweckt wurde. Denn viele können nur durch Taten uneigennütziger Freundlichkeit gewonnen werden. Zuerst freilich müssen ihre körperlichen Bedürfnisse befriedigt werden. Wenn sie dann die Beweise unserer selbstlosen Liebe sehen, wird es ihnen viel leichter fallen, an die Liebe Christi zu glauben. Siehe Markus 10,13.16. Testimonies for the Church VI, 83f.

Viele werden ins Arbeitsfeld gerufen werden, von Haus zu Haus zu gehen, Bibelstunden zu geben und mit denen zu beten, die dafür aufgeschlossen sind. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 319.

Unser Heiland ging von Haus zu Haus, heilte die Kranken, tröstete die Trauernden, besänftigte die Bekümmerten und sprach Worte des Friedens zu den Untröstlichen. Er nahm kleine Kinder in seine Arme und segnete sie. Siehe Matthäus 10,13.16. Den geplagten Müttern sprach er Hoffnung und Trost zu. Mit nie erlahmendem Zartgefühl und mit Freundlichkeit begegnete er menschlichem Schmerz und Leid. Sein Mühen galt nicht sich selbst, sondern stets andern. Denn er war der Diener aller. Es war seine Speise und sein Trank, allen, mit denen er in Berührung kam, Hoffnung und Kraft zu geben. Siehe Johannes 4,7-34. Gospel Workers 188.

Die liebevolle und einfache Darlegung der Wahrheit von Haus zu Haus ist in voller Übereinstimmung mit den Anweisungen, die Jesus seinen Jüngern gab, als er sie auf ihre erste Missionsreise schickte. Siehe Matthäus 10,5-8. Durch Loblieder, durch demütige, aber von Herzen kommende Gebete kann man noch viele erreichen. Auch wird der göttliche Vorarbeiter zugegen sein und die Herzen überzeugen. "Ich bin bei euch alle Tage" war seine Verheißung. Matthäus 28,20. In der Gewissheit, dass solch ein mächtiger Helfer ständig bei uns ist, können wir voll Glauben, Hoffnung und Mut ans Werk gehen. Testimonies for the Church IX, 34.

Gläubige, die von Haus zu Haus gehen, werden gebraucht. Der Herr erwartet, dass wir an Orten, wo die Menschen nichts von der Bibel wissen, alle Anstrengungen unternehmen. Es ist nötig, dass wir in ihren Heimen singen, beten und die Bibel lesen. Gerade jetzt ist es an der Zeit, dass wir dem Auftrag Folge leisten: "... lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe". Matthäus 28,20. Wer diese Arbeit tut, muss sich gut in der Heiligen Schrift auskennen. Denn die Waffe, mit der er sich verteidigt, heißt: "Es steht geschrieben!" Matthäus 4,4.10; Counsels to Parents, Teachers, and Students 540.

Brüder und Schwestern, besucht doch die Nachbarn in eurer Nähe und sucht durch Anteilnahme und Freundlichkeit ihre Herzen zu erreichen. Achtet darauf, euch so zu verhalten, dass ihr Vorurteile abbaut, anstatt sie zu fördern. Und denkt daran, dass alle, die die Wahrheit für diese Zeit kennen, aber ihre Mitarbeit auf ihre eigene Gemeinde beschränken und sich weigern, für ihre unbekehrten Nachbarn zu arbeiten, für diese unterlassene Pflicht zur Rechenschaft gezogen werden. Testimonies for the Church IX, 34f.

Auf dieser ersten Reise sollten die Jünger nur in die Ortschaften gehen, in denen Jesus schon gewesen war und dort Freunde erworben hatte. Siehe Matthäus 10,5.6. Die Vorbereitungen für die Reise sollten ganz einfach sein. Nichts durfte ihre Gedanken von der großen Aufgabe ablenken oder in irgendeiner Weise Widerspruch erregen oder gar die Tür zu weiterer Arbeit verschließen. Sie durften nicht das Gewand der Religionslehrer anlegen oder sich in ihrer Kleidung von den einfachen Landbewohnern unterscheiden. Sie sollten nicht in die Schulen gehen und das Volk zum öffentlichen Gottesdienst zusammenrufen; sie sollten ihre Arbeit von Haus zu Haus tun. Dabei durften sie die Zeit nicht mit unnützen Begrüßungen verschwenden oder von einer Familie zur andern gehen, um sich bewirten zu lassen. Aber an jedem Ort sollten sie die Gastfreundschaft derer annehmen, die es wert waren und die sie ebenso freundlich beherbergten, als ob sie den Herrn selbst zu Gast hätten. Mit dem Gruß "Friede sei diesem Hause!" Lukas 10,5. sollten sie jedes gastliche Haus betreten. Ein solches Heim würde durch ihre Gebete, ihre Lobgesänge und die Betrachtung der heiligen Schriften im Familienkreis gesegnet werden. Das Leben Jesu 342.

Besucht eure Nachbarn in freundlicher Weise und macht euch mit ihnen bekannt ... Wer diesen Dienst nicht aufnimmt und wem seine Mitmenschen gleichgültig sind, wie das manche gezeigt haben, wird bald seine erste Liebe verlieren und anfangen, die eigenen Brüder zu tadeln, zu kritisieren und schließlich zu verdammen. The Review and Herald, 13. Mai 1902.

Der Apostel (Paulus) beschränkte sich in seinem Wirken nicht allein auf die öffentliche Verkündigung, denn viele hätte er auf diesem Wege nicht erreichen können. Deshalb verwandte er viel Zeit auf die Arbeit von Haus zu Haus. Er nutzte die Gelegenheit zu Gesprächen im Familienkreis, besuchte Kranke und Trauernde, tröstete die Betrübten und richtete die Bedrückten auf. In allem, was er sagte und tat, verherrlichte er den Namen Jesu. So wirkte er "in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern". 1.Korinther 2,3. Er zitterte bei dem Gedanken, seine Verkündigung könnte mehr den Stempel des Menschlichen als des Göttlichen tragen. Das Wirken der Apostel 249f.

Besucht eure Nachbarn, einen um den andern, und kommt ihnen so nahe, dass sich ihre Herzen durch euer selbstloses Interesse und eure Liebe euch zuwenden. Nehmt Anteil an ihnen, betet mit ihnen und achtet auf Gelegenheiten, ihnen Gutes tun zu können. Wenn sich dann die Möglichkeit dazu ergibt, nehmt ein paar von ihnen zusammen und öffnet vor ihrem verfinsterten Verständnis das Wort Gottes. Seid wachsam, weil ihr Rechenschaft geben müsst über das Leben dieser Menschen. Nutzt das Vorrecht, das Gott euch gibt, mit ihm in seinem geistlichen Weinberg zusammenarbeiten zu dürfen. Versäumt es nicht, mit euren Nachbarn zu sprechen und ihnen jede erdenkliche Freundlichkeit zu erweisen, damit ihr "auf alle Weise einige rettet". 1.Korinther 9,22. Wir müssen wieder um den Geist ringen, der auch den Apostel Paulus drängte, von Haus zu Haus zu gehen und unter Tränen die Menschen anzuflehen und zu belehren, dass sie sich zu Gott bekehren und an den Herrn Jesus Christus glauben sollen. The Review and Herald, 13. März 1888.

Der Herr hat mir die Arbeit vor Augen gestellt, die in unsern Städten noch getan werden muss. Die Gläubigen dort können in ihrer nächsten Nachbarschaft für Gott wirken. Sie müssen ruhig und geduldig arbeiten und überall eine himmlische Atmosphäre verbreiten. Wenn sie nicht sich in den Mittelpunkt stellen, sondern stets auf Christus hinweisen, wird man die Kraft ihres Einflusses bemerken. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 70.

Einzelgespräche

Der Herr will, dass jeder von seiner Gnade erfährt. Diese Aufgabe erfordert ein hohes Maß an persönlichem Einsatz. So ist auch Christus vorgegangen. Die meiste Zeit verbrachte er damit, sich mit einzelnen Menschen zu unterhalten. Dem persönlichen Gespräch maß er große Bedeutung bei, denn durch einen einzigen Menschen wurde oftmals das Evangelium unter Tausenden weiterverbreitet. Bilder vom Reiche Gottes 184.

Obgleich der Heiland müde und matt war, benutzte er doch die Gelegenheit, mit der Samariterin zu reden, einer Fremden und Abtrünnigen von Israel ... Siehe Johannes 4,6-26.

Christus wartete nicht, bis sich eine ganze Schar von Zuhörern versammelt hatte. Oft begann er auch, vor nur wenigen zu lehren; doch die Vorübergehenden blieben einer nach dem andern stehen und hörten zu, bis eine große Menge verwundert und ehrfürchtig zugleich den Worten des göttlichen Lehrers lauschte. Der Diener Gottes darf nicht glauben, zu wenigen Menschen nicht mit demselben Eifer reden zu können wie zu einer großen Versammlung. Es mag nur eine Seele die Botschaft hören; doch wer kann sagen, wie weitreichend ihr Einfluss sein wird? Selbst die Jünger hielten es nicht für lohnend, dass sich der Heiland mit der Samariterin beschäftigte. Siehe Vers 27. Jesus aber sprach mit dieser Frau ernster und eifriger als mit Königen, Räten oder Hohepriestern. Die Lehren, die er ihr mitteilte, sind bis an die entferntesten Enden der Erde gedrungen. Das Leben Jesu 178.

Persönliche Nähe

Es ist notwendig, durch persönlichen Einsatz den Menschen erst einmal nahe zu kommen. Wenn weniger Zeit mit klugen und schönen Worten und mehr mit persönlichem Hilfsdienst verbracht würde, sähe man größere Ergebnisse. Auf den Spuren des großen Arztes 106.

Die erfolgreichsten Seelengewinner waren nicht die Männer und Frauen, die auf ihre Fähigkeiten stolz waren, sondern jene, die voll Demut und Glauben dem Nächsten zu helfen suchten. Genau diesen Dienst versah auch Jesus. Denen, die er erreichen wollte, kam er ganz nahe. Gospel Workers 194.

Wie Christus sollen wir uns mit Einfühlungsvermögen und Liebe um die Menschen einzeln bemühen und versuchen, ihre Aufmerksamkeit für die großartigen Wahrheiten des ewigen Lebens zu gewinnen. Dabei mögen wir auf manches Herz treffen, das so hart ist wie die festgetretene Landstraße, sodass es völlig sinnlos erscheint, ihm den Heiland nahe bringen zu wollen. Vielleicht ist mit Logik und Vernunftgründen tatsächlich nichts zu erreichen. Doch wo die Liebe Christi im persönlichen Dienst sichtbar wird, vermag sie das härteste Herz zu erweichen, sodass die Saat der Wahrheit Wurzel fassen kann. Bilder vom Reiche Gottes 42.

Die Menschen in unserer nächsten Umgebung kann man am besten durch persönliche Bemühungen erreichen. Mach dich einfach mit ihnen bekannt. Bloßes Predigen vermag das nicht zu vollbringen, was getan werden muss. Vielmehr werden Engel Gottes dich begleiten, wenn du die Menschen in ihren Wohnungen aufsuchst. Irgendein Beauftragter kann es nicht für dich tun. Auch Geld, geliehen oder gespendet, vermag hier nichts auszurichten. Ja nicht einmal Predigten genügen. Nur wenn du die Leute besuchst, mit ihnen sprichst, betest, Anteil nimmst, wirst du ihre Herzen gewinnen. Das ist die allerbeste Missionsarbeit, die du verrichten kannst. Allerdings bedarf es dazu eines zupackenden, beharrlichen Glaubens, unermüdlicher Geduld und einer tiefen Liebe zu Menschen. Testimonies for the Church IX, 41.

Mit der Berufung von Johannes, Andreas, Simon, Philippus und Nathanael begann die Gründung der christlichen Gemeinde. Johannes der Täufer wies zwei seiner Jünger zu Jesus. Der eine von diesen, Andreas, fand seinen Bruder und führte ihn zum Heiland. Dann wurde Philippus berufen, und dieser suchte und fand Nathanael. Siehe Johannes 1,35-51. Diese Beispiele mögen uns die Wichtigkeit der persönlichen Bemühungen an unseren Verwandten, Freunden und Nachbarn zeigen. Es gibt viele, die angeblich in bester Verbindung mit Gott leben; dennoch haben sie sich noch niemals persönlich darum bemüht, auch nur eine Seele zum Heiland zu führen. Sie überlassen diese Arbeit dem Geistlichen. Dieser kann für seine Aufgabe wohl befähigt sein; er kann aber nicht das tun, was Gott den Gliedern seiner Gemeinde aufgetragen hat.

Dann gibt es viele, die des Dienstes liebender Herzen bedürfen. Schon mancher ist ins Verderben gekommen, der gerettet worden wäre, wenn seine Freunde, Nachbarn und Bekannten sich um ihn gekümmert hätten. Viele warten sogar darauf, dass man sich persönlich an sie wendet. Besonders in der Familie, in der Nachbarschaft und in der weiteren Umgebung gibt es für uns als Missionare Christi viel zu tun. Wenn wir Christen sind, wird uns eine solche Arbeit Freude machen. Sobald jemand aufrichtig bekehrt ist, verlangt ihn danach, anderen mitzuteilen, welchen köstlichen Freund er in Jesus gefunden hat. Die errettende und heiligende Wahrheit lässt sich nicht im Herzen verschließen. Das Leben Jesu 125f.

Eine der erfolgreichsten Methoden, Licht zu verbreiten, ist die persönliche Bemühung. Im Heim, im Haus des Nachbarn und am Bett des Kranken kann man in ruhiger Weise die Heilige Schrift lesen und ein Wort über Jesus und die Wahrheit sprechen. Auf diese Weise könnt ihr kostbaren Samen säen, der aufgehen und Frucht bringen wird. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 52.

Das Salz muss unter die Masse gerührt werden, die es vor Verderbnis schützen soll, es muss sie völlig durchdringen. So kann auch bei den Menschen das Evangelium nur dadurch seine rettende Kraft entfalten, dass es unter sie getragen wird. Da es persönliche Einfühlung verlangt, werden die Menschen nicht in Massen, sondern als Einzelpersonen gerettet. Persönlicher Einfluss übt auf sie Macht aus; um ihn ausüben zu können, müssen wir aber auch die Menschen verstehen lernen, denen wir gern helfen möchten. Das bessere Leben 33.

Jesus sah in jeder Seele einen Menschen, der aufgefordert werden soll, seinem Reich anzugehören. Er erreichte die Herzen der Menschen, indem er sich als einer unter sie mischte, der um ihr Wohlergehen besorgt war. Er suchte sie auf den Straßen, in ihren Heimen, auf den Booten, in der Synagoge, am Seeufer und auf dem Hochzeitsfest. Er traf sie bei ihrer täglichen Arbeit und interessierte sich für ihre irdischen Geschäfte. Er trug seine Lehre in die Wohnungen und brachte die Familien in ihren eigenen Heimen unter den Einfluss seiner göttlichen Gegenwart. Seine starke persönliche Anteilnahme half ihm, Herzen zu gewinnen. Das Leben Jesu 137.

Allein die Vorgehensweise Christi wird wahren Erfolg bringen in dem Bemühen, Menschen zu erreichen. Der Heiland mischte sich unter sie, weil er ihr Bestes wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl, diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr Vertrauen. Erst dann lud er sie ein: "Folgt mir nach." Auf den Spuren des großen Arztes 106 [überarbeitet].

Lasst uns zu den Menschen über Christus reden, die ihn noch nicht kennen. Auch darin hat er uns ein Vorbild gegeben. Wo immer er war, in der Synagoge, unterwegs, im Boot auf dem See Genezareth, auf dem Fest des Pharisäers oder am Tisch des Zöllners -- überall sprach er mit den Menschen über das ewige Leben. Die Natur und der Alltag der Menschen boten ihm genügend Anknüpfungspunkte, um seine Botschaft der Wahrheit zu verdeutlichen. Die Menschen fühlten sich zu ihm hingezogen, weil er ihre Kranken heilte, sie in ihrem Kummer tröstete und ihre Kinder auf den Arm nahm und segnete. Er brauchte nur den Mund zu öffnen, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Viele wurden durch seine Worte zum ewigen Leben geführt. Wir sollen es genauso machen und jede Gelegenheit nutzen, um anderen vom Heiland zu erzählen. Wenn wir wie Christus Gutes tun, dann werden sich uns die Herzen öffnen wie damals ihm, und wir können, ohne aufdringlich zu sein, von dem erzählen, der "auserkoren unter vielen Tausenden" ist und über den es heißt: "Alles an ihm ist lieblich." Hohelied 5,10.16. Das ist die höchste Aufgabe, wozu wir unsere Redegabe benutzen können. Sie wurde uns geschenkt, damit wir Christus als den Heiland verkünden können, der die Sünden vergibt. Bilder vom Reiche Gottes 276f.

Schon Jesu bloße Anwesenheit brachte eine reinere Atmosphäre in das Haus und sein Leben wirkte innerhalb der Gesellschaft wie ein Sauerteig. Schuld- und makellos lebte er inmitten gedankenloser, grober und unhöflicher Menschen, unter betrügerischen Zöllnern, verderbten verlorenen Söhnen, unreinen Samaritern, heidnischen Soldaten, grobschlächtigen Bauern und dem zusammengewürfelten Pöbel. Hier und da sprach er ein Wort des Mitgefühls, wenn er sah, wie die Menschen trotz Erschöpfung ihre schweren Lasten weitertragen mussten. Er teilte ihre Last mit ihnen und wiederholte so die Lehren von der Liebe, Freundlichkeit und Güte Gottes, die er in der Natur gelernt hatte.

Er lehrte die Menschen, die köstlichen Gaben zu erkennen, die ihnen verliehen worden waren und die, richtig eingesetzt, ihnen ewigen Reichtum zusicherten. Jegliche Eitelkeit verbannte er aus seinem Leben und lehrte durch sein Beispiel, dass jeder Augenblick sich in der Ewigkeit auswirken wird. Deshalb soll man ihn als einen Schatz erkennen und ihn nur für heilige Ziele einsetzen. Keinen Menschen hielt er für wertlos, sondern versuchte jedes Menschenherz zu retten.

Wo immer er war, stets hatte er eine Lektion bereit, die der Zeit und den Umständen angemessen war. Auch sehr grobe Menschen, die geradezu aussichtslose Fälle waren, versuchte er dadurch mit Hoffnung zu erfüllen, dass er ihnen vor Augen führte, auch sie könnten frei von Tadel und Schuld sein und ein Wesen erlangen, das sie als Kinder Gottes ausweist.

Oft begegnete er Menschen, die unter die Herrschaft Satans geraten waren und keine Kraft besaßen, seine Bande zu zerreißen. Solchen entmutigten, kranken, versuchten und gefallenen Menschen pflegte Jesus mit zartestem Mitgefühl zu begegnen und Worte zu ihnen zu sagen, die für sie gerade nötig waren und die sie auch verstehen konnten. Andere wiederum befanden sich geradezu in einem Handgemenge mit dem Seelenfeind. Sie ermunterte Jesus zum Ausharren und versicherte ihnen, sie würden den Kampf gewinnen, weil Gottes Engel ihnen den Sieg verleihen würden. Das Leben Jesu 74f. [überarbeitet].

Erweckung und persönlicher Dienst gehören zusammen

Gemeinden erleben meist deswegen eine Erweckung, weil ein Einzelner ernstlich den Segen Gottes erfleht. Er hungert und dürstet nach dem lebendigen Gott und bittet daher im Glauben. Dementsprechend empfängt er auch. Mit ganzer Hingabe geht er an die Arbeit, fühlt jedoch zugleich seine große Abhängigkeit von dem Herrn. Andere Menschen werden dadurch bewegt, den gleichen Segen zu erflehen, sodass eine Zeit der Erweckung für die Herzen dieser Menschen anbricht. Auch intensive Missionsarbeit kommt dabei nicht zu kurz. Die umfassenderen Pläne werden zur rechten Zeit gelegt, aber die individuellen Bemühungen und das persönliche Interesse an Freunden und Nachbarn wird weit mehr Früchte tragen, als man sich vorstellen kann. Nur weil es an dieser Art von missionarischem Wirken fehlt, gehen Menschen verloren, für die Christus starb.

Schon eine einzige Menschenseele ist von unendlichem Wert. Auf Golgatha wurde dieser Wert sichtbar. Denn bereits eine Person, die für die Wahrheit gewonnen wird, kann ein Werkzeug zur Gewinnung weiterer werden und damit den Strom des Segens und der Erlösung immer weiter anschwellen lassen.

Die persönliche Arbeit mag mehr Gutes bewirken als ausgedehnte Vortragsreihen, denen die persönliche Nacharbeit fehlt. Wenn allerdings beides mit einander verbunden wird, kann unter Gottes Segen gründlicher und vollkommener gearbeitet werden. Sollte jedoch nur eine Art der Arbeit möglich sein, dann sollte es in jeden Fall der persönliche Dienst sein, das Bibelstudium im Hauskreis und die persönlichen Aufforderungen zur Übergabe des Lebens an Christus. Die vertrauten Gespräche mit einzelnen Familienmitgliedern sollten nicht über bloße Alltäglichkeiten, sondern über die großen Themen der Erlösung geführt werden. Die Zuhörer dürfen ruhig spüren, dass wir eine tiefe Verantwortung für die Errettung dieser Menschen fühlen. The Review and Herald, 13. März 1888.

Geht zu den Leuten!

Wir dürfen nicht darauf warten, dass die Menschen zu uns kommen; wir müssen zu ihnen gehen. Wenn das Wort von der Kanzel verkündigt worden ist, fängt die Arbeit eigentlich erst an. Wie viele gibt es, die vom Evangelium nie erreicht werden würden, wenn wir es ihnen nicht persönlich brächten! Bilder vom Reiche Gottes 184.

Der Auftrag zur Evangeliumsverkündigung (siehe Markus 16,15) ist die bedeutungsvolle Missionsurkunde des Reiches Christi. Mit allem Ernst sollten die Jünger für alle Menschen zu wirken suchen, indem sie die Einladung der Gnade an sie ergehen lassen. Sie sollten nicht darauf warten, dass die Leute zu ihnen kamen, sondern sollten mit der Botschaft zu ihnen gehen. Das Wirken der Apostel 27.

Ladet sie zum Bibelstudium ein!

Ladet die Nachbarn in euer Heim ein und lest mit ihnen aus der kostbaren Bibel und aus Büchern, die biblische Wahrheiten erklären. Ladet sie dazu ein, mit euch zu singen und zu beten. In diesen kleinen Versammlungen wird Christus selbst gegenwärtig sein, wie er es versprochen hat, und Herzen werden von seiner Gnade berührt werden. Auf den Spuren des großen Arztes 114.

Während seines Aufenthaltes in Ephesus begann Apollos "frei und offen zu predigen in der Synagoge". Unter seinen Zuhörern waren auch Aquila und Priscilla. Als sie bemerkten, dass er noch nicht das volle Licht des Evangeliums empfangen hatte, "nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus". Apostelgeschichte 18,26. Durch ihre Unterweisung erlangte er ein klareres Verständnis der Schrift und wurde einer der tüchtigsten Verteidiger des christlichen Glaubens. Das Wirken der Apostel 269f.

Pflegt Geselligkeit!

Allen, die mit Christus zusammenarbeiten sage ich: Wo immer ihr die Möglichkeit habt, Menschen in ihrem eigenen Heim zu erreichen, nutzt diese Gelegenheit! Nehmt eure Bibel und eröffnet ihnen die großen Wahrheiten. Euer Erfolg hängt dabei nicht so sehr von eurem Wissen oder der Qualität eurer Ausführungen ab als von eurer Fähigkeit, einen Weg zu ihren Herzen zu finden. Indem ihr umgänglich seid und ein herzliches Verhältnis zu den Leuten aufbaut, könnt ihr deren Denken leichter beeinflussen als durch den glänzendsten Vortrag. Jesus Christus im Familienkreis bekannt zu machen, in vertrauter Umgebung, vor kleinen Gruppen in privaten Häusern, bringt oft mehr Erfolg in der Gewinnung von Menschen für Jesus als Predigten, die vor Menschenmassen im Freien, in Sälen oder selbst in Kirchen abgehalten werden. Gospel Workers 193.

Das Beispiel Christi, die Angelegenheiten der Menschen zu seinen eigenen zu machen, sollte von allen, die sein Wort predigen, und von allen, die das Evangelium seiner Gnade angenommen haben, befolgt werden. Wir dürfen uns einem geselligen Verkehr nicht entziehen und uns nicht von anderen absondern. Um alle Menschenklassen zu erreichen, müssen wir ihnen dort begegnen, wo sie sich befinden. Sie werden uns selten aus eigenem Antrieb aufsuchen. Nicht allein von der Kanzel aus werden Menschenherzen von der göttlichen Wahrheit berührt; es gibt noch ein anderes Arbeitsfeld, das wohl geringer, aber ebenso vielversprechend ist. Man findet es im Heim der Niedrigen wie im Palast der Reichen, an der gastfreien Tafel und auch beim harmlosen geselligen Zusammensein. Das Leben Jesu 138.

Christus sonderte sich nicht ab und hatte gerade dadurch den Pharisäern erheblichen Anstoß gegeben, dass er in dieser Beziehung von ihren strengen Regeln abwich. Er stellte fest, dass der Bereich der Religion von hohen Mauern umschlossen war, als sei er zu heilig für das Alltagsleben. Diese Trennmauern riss er nieder; denn wenn er mit Menschen in Berührung kam, fragte er nicht: "Was glaubst du? Welcher Religionsgemeinschaft gehörst du an?" Er half vielmehr allen, die Hilfe brauchten. Statt sich wie ein Einsiedler abzusondern, um dadurch sein frommes Wesen zur Schau zu stellen, wirkte er ernsthaft zum Wohle der Menschen. Er schärfte ihnen den Grundsatz ein, dass schriftgemäße Religion nicht in der Abtötung des Leibes bestehe und dass reine und unbefleckte Religion nicht nur zu besonderen Zeiten und bei besonderen Anlässen ausgeübt werden sollte. Immer und überall bekundete er sein liebevolles Interesse für die Menschen und verbreitete das Licht einer heiteren Frömmigkeit um sich. Das Leben Jesu 70.

Trotz aller Vorurteile nahm er die Gastfreundschaft dieser verachteten Menschen an. Er schlief unter ihrem Dach, aß mit ihnen an ihrem Tisch die Speise, die ihre Hände bereitet und aufgetragen hatten, lehrte auf ihren Straßen und behandelte sie äußerst freundlich und höflich. Das Leben Jesu 177.

Zeigt wohlwollendes Interesse!

Menschen, die mit großen Widerwärtigkeiten im Leben zu kämpfen haben, kann man leicht durch kleine Aufmerksamkeiten, die nichts kosten, aufmuntern und stärken. Herzliche Worte, aufrichtig geäußert, und kleine Aufmerksamkeiten, beiläufig gespendet, vertreiben die dunklen Wolken der Versuchung und des Zweifels aus dem Gemüt. Echte, von Herzen kommende Anteilnahme, wie Christus sie geübt hat -- in aller Schlichtheit ausgedrückt --, besitzt die Macht, die Türen der Herzen zu öffnen, die den feinfühligen Eindruck des Geistes Christi brauchen. Testimonies for the Church IX, 30.

Tausende von Herzen können auf die einfachste und bescheidenste Weise erreicht werden. Die geistvollsten Menschen, die für die begabtesten Männer und Frauen der Welt gehalten und als solche verehrt werden, werden oft durch die einfachen Worte erfrischt, die aus dem Herzen von jemandem stammen, der Gott liebt und über diese Liebe so natürlich sprechen kann, wie das Weltkind von den Dingen spricht, über die es nachdenkt und von denen es sich nährt. Oft haben wohlvorbereitete und gut durchdachte Worte geringen Einfluss, aber die wahren, ehrlichen Worte eines Gotteskindes, die in natürlicher Einfachheit gesprochen werden, öffnen die Tür zu den Herzen, die lange verschlossen waren. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 361f.

Berichtet persönliche Erfahrungen!

Wer die Evangeliumsbotschaft mit dem Herzen erfasst hat, will sie unbedingt anderen mitteilen. Die aus dem Heiligen Geist geborene Liebe zu Christus möchte auch an anderen wirksam werden. Wer Christus angenommen hat, wird aus eigener Erfahrung berichten wollen, wie der Heilige Geist ihn Schritt für Schritt führte. Er wird von seinem Hunger und Durst nach der Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, den er gesandt hat, erzählen, vom Erfolg seines Bibelstudiums, von seinen Gebeten, inneren Kämpfen und schließlich von Christi Zusage an ihn: "Deine Sünden sind dir vergeben." Weil es unnatürlich wäre, solche Erfahrungen zu verheimlichen, bringen das diejenigen, die von der Liebe Christi erfüllt sind, auch nicht fertig. Je mehr der Herr ihnen von der heiligen Wahrheit anvertraut, umso stärker wird ihr Wunsch, dass andere denselben Segen erfahren möchten. Und indem sie vom Reichtum der Gnade Gottes erzählen, wird ihnen selbst die Gnade Christi immer reichlicher zuteil. Bilder vom Reiche Gottes 96f.

Erzähle denen, die du besuchst, dass das Ende aller Dinge nahe ist. Jesus Christus wird dann die Tür ihrer Herzen öffnen und ihrer Erinnerung bleibende Eindrücke einprägen. Versuche, Männer und Frauen aus ihrem geistlichen Stumpfsinn aufzurütteln. Erzähle ihnen, wie du Jesus gefunden hast und wie du gesegnet wurdest, seitdem du in seinem Dienst Erfahrungen sammelst. Sage ihnen, welche Segnungen du empfängst, wenn du Jesus zuhörst, indem du aus seinem Wort kostbare Einsichten gewinnst. Berichte über die Fröhlichkeit und Freude, die das Leben mit Christus mit sich bringt. Deine herzlichen, begeisterten Worte werden sie überzeugen, dass du die kostbare Perle gefunden hast. Deine freudigen, ermutigenden Worte sollten ihnen zeigen, dass du bestimmt eine bessere Art zu leben gefunden hast. Das ist echte Missionsarbeit. Wenn sie verrichtet wird, werden viele wie aus einem Traum erwachen. Testimonies for the Church IX, 38.

Gott gebraucht Menschen als seine Werkzeuge, die von manchen als unwirksam angesehen werden. Wenn sie jedoch beten und in aller Schlichtheit über die Wahrheit reden können, weil sie sie lieben, vermögen sie durch die Kraft des Heiligen Geistes die Leute auch zu erreichen. Während sie die Wahrheit einfach und verständlich darstellen, indem sie aus Gottes Wort vorlesen oder ihre persönlichen Erfahrungen erzählen, beeindruckt der Heilige Geist das Gemüt und Herz der Hörer. Ihr Wille wird dem Willen Gottes untergeordnet. Die Wahrheit, die sie bislang nicht begriffen haben, erfüllt nun ihr Herz als lebendige Überzeugung und wird damit zur geistlichen Realität. Testimonies for the Church VI, 444.

Redet anschaulich!

Seine Botschaften der Gnade unterschieden sich voneinander und waren auf seine Zuhörer zugeschnitten. Er wusste, wie "mit den Müden zu rechter Zeit zu reden" war, denn seine Lippen waren "voller Huld" (Jesaja 50,4; Psalm 45,3), damit er den Menschen die Schätze der Wahrheit auf die anziehendste Weise mitteilen konnte. Er hatte Taktgefühl, um den Menschen zu begegnen, die voreingenommen waren, und sie mit bildhaften Vergleichen zu überraschen, die ihre Aufmerksamkeit fesselten. Über die Vorstellungskraft erreichte er das Herz. Seine Beispiele zur Veranschaulichung fand er unter den Dingen des Alltags und obwohl sie einfach waren, lag in ihnen ein wunderbarer tiefer Sinn. Die Vögel in der Luft, die Lilien auf dem Feld, die Saat, der Hirte und die Schafe -- mit diesen Beispielen machte Christus unsterbliche Wahrheiten anschaulich. Wann immer sich seine Zuhörer später diesen Dingen aus der Natur gegenübersahen, erinnerten sie sich seiner Worte. In den von Christus benutzten Anschauungsobjekten spiegelten sich ohne Unterlass seine Lehren wider. Das Leben Jesu 238.

Die Apostel bemühten sich, diesen Götzenanbetern eine Erkenntnis Gottes, des Schöpfers, und seines Sohnes, des Heilands der Welt, zu vermitteln. Zuerst lenkten sie ihre Aufmerksamkeit auf Gottes wunderbare Werke: auf die Sonne, den Mond und die Sterne, auf die staunenswerte Ordnung der wiederkehrenden Jahreszeiten, auf die mächtigen schneebedeckten Berge, die hohen Bäume und verschiedene andere Großtaten der Natur, die von seinem Können zeugen, das menschliches Begriffsvermögen übersteigt. Durch den Hinweis auf die Werke der Allmacht richteten die Apostel die Gedanken der Heiden hin auf den großen Herrscher des Weltalls. Das Wirken der Apostel 180.

Vermittelt praktische Grundsätze!

Paulus war ein gewandter Redner. Vor seiner Bekehrung hatte er oft seine Zuhörer durch seine begeisternde Redegabe zu beeindrucken gewusst. Das aber war nun abgetan. Er erging sich nicht mehr in poetischen Redewendungen oder schwärmerischen Darstellungen, die zwar gefällig wirkten und die Einbildungskraft bereicherten, aber die Wirklichkeit des Alltags nicht berührten. Paulus war vielmehr darauf bedacht, in einfacher Sprache die lebenswichtige Wahrheit dem Herzen nahe zubringen. Eine überschwängliche Darstellung der Wahrheit mag schwärmerische Gefühle hervorrufen; aber nur zu oft bieten die in dieser Weise verkündigten Wahrheiten nicht die Speise, die der Gläubige zur Stärkung und Ermutigung in den Kämpfen des Lebens benötigt. Den augenblicklichen Bedürfnissen, den gegenwärtigen Anfechtungen kämpfender Seelen muss man mit einer gesunden, lebensbezogenen Unterweisung in den wesentlichen Grundsätzen der christlichen Botschaft begegnen. Das Wirken der Apostel 251.

Haltet euch an positive Wahrheiten!

Häufig kommt Widerspruch auf, während ihr die Wahrheit erklärt. Wenn ihr aber dann versucht, diese Opposition mit Gegenargumenten zu entkräften, werdet ihr sie nur noch vermehrt herausfordern. Und das könnt ihr euch nicht leisten. Haltet euch einfach an die positiven Wahrheiten. Gottes Engel beobachten euch und sie wissen genau, wie man jene beeindrucken kann, deren Widerspruch ihr nicht mit Argumenten zurückweisen wollt. Lasst euch nicht über die negativen Punkte einer aufgekommenen Frage aus, sondern legt euch in eurem Gedächtnis viele positive Wahrheiten zurecht und prägt sie euch durch viel ernstes Gebet und Herzensübergabe ein. Testimonies for the Church IX, 147f.

Arbeiten in den großen Fremdenverkehrszentren

Wer dem Ruf der Stunde gefolgt ist und sich dem Dienst für den großen Meister verschrieben hat, sollte dessen Arbeitsweise gründlich kennen lernen. Während seines Wirkens auf Erden nutzte der Heiland die Möglichkeiten, die sich ihm entlang der großen Handelswege boten. Jesus wohnte zwar während der Ruhezeiten zwischen seinen Reisen in Kapernaum. Daher wurde der Ort auch als "seine Stadt" bekannt. Siehe Matthäus 4,13; 9,1. Sie war bestens geeignet, zum Zentrum der Arbeit des Erlösers zu werden, denn sie lag an der Straße von Damaskus nach Jerusalem und weiter nach Ägypten und ans Mittelmeer. Das war einer der wichtigsten Reisewege. Menschen aus aller Herren Länder kamen durch die Stadt oder verweilten dort, um auf ihren Reisen eine Rast einzulegen. Hier konnte Jesus Menschen aller möglichen Nationalitäten und aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten treffen, reiche und bedeutende, aber auch arme und einfache Leute. Von hier aus konnten seine Lehren in viele Länder und Häuser getragen werden. So wurde das Studium der alten Prophetenworte angeregt und die Aufmerksamkeit der Welt auf den Erlöser und dessen Auftrag gerichtet. Testimonies for the Church IX, 121.

Prediger und Buchevangelisten, die befähigt sind, das Interesse vieler Menschen zu wecken, sollten in die bekannten Kurorte und Touristenzentren geschickt werden, wo sich Tausende drängen, um Gesundheit oder Vergnügen zu finden. Sie sollten Ausschau halten nach Möglichkeiten, die Botschaft für diese Zeit darzustellen und Versammlungen abzuhalten. Rasch sollten sie Gelegenheiten ergreifen, um mit den Menschen zu sprechen. Unterstützt durch die Kraft des Heiligen Geistes sollten sie sie mit der Botschaft des Täufers konfrontieren: "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" Matthäus 3,2. Mit Klarheit und in Vollmacht muss das Wort Gottes dargestellt werden, damit hörwillige Ohren die Wahrheit vernehmen können. So wird die gute Nachricht der gegenwärtigen Wahrheit denen vor Augen gestellt, die sie nicht kennen. Nicht wenige von ihnen werden sie annehmen und mit nach Hause in alle möglichen Ecken der Welt bringen. Testimonies for the Church IX, 122.

Die beiden Bücher "Auf den Spuren des großen Arztes" und "Bilder vom Reiche Gottes" sind vor allem für die Verbreitung in den Fremdenverkehrszentren zugeschnitten. Darum sollte alles getan werden, was möglich ist, um sie denen zugänglich zu machen, die Zeit haben und zu lesen geneigt sind. Testimonies for the Church IX, 85.

Es sollten Restaurants, die nach den Gesundheitsgrundsätzen geführt werden, und Behandlungszentren eröffnet werden. Unsere diesbezüglichen Pläne sollten auch die großen Seebäder einbeziehen. Wie die Stimme Johannes des Täufers in der Wüste zu hören war "Bereitet den Weg des Herrn ...!" (Markus 1,3), so sollten die Stimmen der Gottesboten in den großen Fremdenverkehrszentren und Seebädern zu hören sein. Testimonies for the Church VII, 55f.

Zu zweit ausgesandt

Jesus rief die Zwölf zu sich und gebot ihnen, zwei und zwei in die Städte und Dörfer zu gehen. Siehe Markus 6,7. Keiner wurde allein ausgesandt, sondern es ging Bruder mit Bruder, Freund mit Freund. So konnten sie einander helfen, ermutigen, raten und auch zusammen beten. Des einen Kraft vermochte die Schwäche des andern auszugleichen. So wurden später auch die Siebzig ausgesandt. Siehe Lukas 10,1. Es war des Herrn Wille, dass die Evangeliumsboten in dieser Weise miteinander verbunden sein sollten. Auch in unserer Zeit wäre die Evangeliumsarbeit viel erfolgreicher, wenn dieses Beispiel mehr beachtet würde. Das Leben Jesu 340.

Medizinische Missionare

Durch die Unterweisung, die mir der Herr gegeben hat, weiß ich, dass wir Mitarbeiter haben sollten, die als ärztliche Evangelisten durch Städte und Dörfer reisen. Wer diese Arbeit vollbringt, wird eine reiche Seelenernte aus den höheren und einfachen Schichten einbringen. Der Weg für diese Arbeit wird am besten durch den Einsatz treuer Buchevangelisten vorbereitet. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 319.

Es werden jetzt ärztliche Evangeliumsarbeiter benötigt. Ihr könnt euch jetzt nicht Jahre der Vorbereitung leisten. Bald werden Türen, die jetzt der Wahrheit offen stehen, für immer geschlossen. Verkündigt heute die Botschaft. Wartet nicht, bis der Feind von den Gebieten Besitz ergreift, die euch jetzt offen stehen. Lasst kleine Gruppen hinausgehen, die die Arbeit vollbringen, die Christus seinen Jüngern aufgetragen hat. Sie sollen als Seelengewinner arbeiten, unsre Schriften verbreiten und mit den Menschen über die Wahrheit sprechen. Sie sollen für die Kranken beten und ihnen in ihrer Not behilflich sein, jedoch nicht mit schädlichen Arzneimitteln, sondern mit natürlichen Heilmitteln, und sie lehren, wie man gesund wird und Krankheiten vermeidet. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 320.

Geschwister, weiht euch dem Herrn zum Dienst. Lasst keine Gelegenheit ungenutzt vorübergehen. Besucht die Kranken und Leidenden und zeigt, dass ihr mit ihnen fühlt. Wenn es euch möglich ist, versucht ihre Lage zu erleichtern. Dadurch könnt ihr ihre Herzen gewinnen und ein Wort für Christus sprechen. Erst die Ewigkeit wird enthüllen, wie weitreichend solch ein Dienst sein kann. Weitere Möglichkeiten, sich nützlich zu betätigen, werden sich denen auftun, die sich willig nächstliegenden Pflichten unterziehen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 259.

Berufliche Ausbildung

Sehr viele benötigen, bevor sie sich selbst um ihren Lebensunterhalt kümmern können, zunächst Beistand, Ermutigung und Anleitung. Es gibt zahllose Familien, für die es der wichtigste missionarische Dienst wäre, ihnen bei der Ansiedlung auf dem Lande zu helfen und ihnen zu zeigen, wie sie in der Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt verdienen können. Die Notwendigkeit solcher Hilfe und Anleitung ist aber nicht nur auf Städter begrenzt; auch auf dem Lande sind -- trotz all der hiesigen Möglichkeiten zu einem besseren Leben -- unzählige Arme in großen Schwierigkeiten. Ganzen dörflichen Gemeinden fehlt es an handwerklichen und gesundheitsberuflichen Ausbildungseinrichtungen. Familien leben in Hütten mit mangelhafter Einrichtung, ohne ausreichende Bekleidung, ohne geeignetes Werkzeug, ohne Bücher, ohne jede Annehmlichkeit oder Behaglichkeit und ohne geeignete Bildungsmöglichkeiten. Gedanklich abgestumpfte Seelen sowie geschwächte und kränkliche Körper offenbaren die Auswirkungen schlechten Erbgutes und falscher Lebensgewohnheiten. Diese Menschen müssen von Grund auf ausgebildet werden. Sie haben bisher ein hilfloses, unproduktives und verwahrlostes Leben geführt und müssen deshalb erst zu guten Gewohnheiten erzogen werden. Auf den Spuren des großen Arztes 148f.

Auch der Einrichtung verschiedener Handwerksbetriebe sollte Aufmerksamkeit gewidmet werden, sodass arme Familien Arbeit finden können. Tischler und Schlosser, jeder, der irgendeine nützliche Arbeit tun kann, sollte sich dafür verantwortlich fühlen, die Ungelernten und Arbeitslosen auszubilden und zu unterstützen. Auf den Spuren des großen Arztes 150.

Christliche Landwirte können echte Missionsarbeit leisten, indem sie Armen dabei helfen, Heime auf dem Lande zu finden, und ihnen die notwendigen Kenntnisse der Landbewirtschaftung vermitteln. Lehrt sie die Geräte richtig einzusetzen, die verschiedenen Getreidearten anzupflanzen und Obstplantagen anzulegen und zu pflegen. Auf den Spuren des großen Arztes 149.

Der Dienst an den Armen bildet ein breites Tätigkeitsfeld für Frauen wie Männer. Der tüchtige Koch, die Haushälterin, die Näherin, die Krankenschwester -- ihrer aller Hilfe wird gebraucht. Den Mitgliedern armer Familien soll beigebracht werden, wie man kocht, wie man Kleidung selbst schneidert und instand hält, Kranke versorgt und den Haushalt richtig führt. Und alle heranwachsenden Jungen und Mädchen sollten sorgfältig in einem nützlichen Beruf ausgebildet werden. Auf den Spuren des großen Arztes 150.

Ladet zu evangelistischen Treffen ein!

Es gibt viele Dinge, die jemand unternehmen kann, wenn er die Einstellung zum Arbeiten hat. Viele werden nicht in eine Kirche gehen, um dort die Wahrheit gepredigt zu hören. Aber durch persönliche Bemühungen in aller Umsicht können sie vielleicht überzeugt werden, ein Gotteshauses zu betreten. Wenn sie dann zum ersten Mal eine Auslegung der gegenwärtigen Wahrheit hören, kann sich eine Überzeugung in ihrem Verstand bilden. Sollten eure Einladungen zurückgewiesen werden, seid deswegen nicht entmutigt. Lasst nicht locker, bis eure Bemühungen von Erfolg gekrönt werden. The Review and Herald, 10. Juni 1880.

Ladet zur Sabbatschule ein!

Eine andere Aufgabe, an der sich alle beteiligen können, besteht darin, Kinder und Jugendliche zur Sabbatschule zusammenzuholen. Schon junge Glieder können auf diese Weise wirkungsvoll für ihren geliebten Erlöser arbeiten. Sie können am Schicksal von Menschen mitwirken und dadurch für Gottes Gemeinde und für die Welt Leistungen vollbringen, deren Ausmaß und Größe bis an den Tag der letzten Abrechnung unbekannt bleiben wird, wenn Jesus sagen wird: "Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht ..." Matthäus 25,21. The Review and Herald, 10. Juni 1880.

Schriftlich und mündlich

Schriftlich und mündlich muss verkündigt werden, dass Jesus lebt und für uns eintritt. Schließt euch mit dem großen Meister zusammen und folgt dem Vorbild dieses selbstlosen Erlösers, das er während seines von Liebe bestimmten Erdenlebens gab. The Review and Herald, 24. Januar 1893.

Einige werden in dieser, andre in jener Weise arbeiten, wie der Herr sie auffordern und leiten wird. Aber alle müssen fest zusammenhalten und versuchen, das Werk zu einem vollkommenen Ganzen zu gestalten. Mit Wort und Schrift müssen sie für den Herrn arbeiten. Das gedruckte Wort der Wahrheit muss ... bis an die Enden der Erde verbreitet werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 252.

Christus, der Gekreuzigte -- sprecht davon, betet darüber, singt von ihm. Denn das wird Herzen überwinden und gewinnen. Testimonies for the Church VI, 67.

Die Schreibfeder ist eine Macht in den Händen von Menschen, deren Herz für die Wahrheit brennt. Denn in ihrem Eifern für die Sache Gottes halten sich scharfsinnige Vernunft und gesundes Urteilsvermögen die Waage. Ihre Feder kann, wenn sie in das Fass reiner Wahrheit getaucht wird, Strahlen des Lichtes in die dunkelsten Ecken der Erde schicken. Dort werden diese Strahlen reflektiert, zu neuer Kraft gebündelt und vermehren das Licht, das so überall verbreitet wird. Life Sketches of Ellen G. White 214.

Unsere Prediger sollen nicht ihre ganze Kraft in gelehrte Vorträge stecken und ihre Arbeit damit als getan ansehen. Sie sollten vielmehr ihre Gemeindeglieder anleiten, wie sie diesen Zweig der Arbeit (das Schreiben von Missionsbriefen) erfolgreich benutzen können. Dadurch wird dann wieder die Verbreitung von Traktaten und Schrifttum gefördert. Das sind wie ineinander greifende Räder: Die Bewegung des inneren Rades hält das äußere in mächtigem Schwung. Wenn das innere Rad stehen bleibt, wird das Ergebnis in einem Rückgang der Verbreitung unseres Schrifttums sichtbar. The Review and Herald, 10. Juni 1880.

Werde nicht müde, eifrig evangelistischen Dienst zu versehen. Er ist eine Sache, an der sich jeder erfolgreich beteiligen kann, der eine lebendige Verbindung zu Gott pflegt. Ehe du einen Brief mit einer Anfrage abschickst, erhebe stets dein Herz im Gebet zu Gott. Bitte ihn, dass er dir Frucht schenken möge und du einige wilde Zweige findest, die in den edlen Weinstock eingepfropft werden können, um zu Gottes Ehre Frucht zu bringen. Jeder, der mit demütigem Herzen an diesem Werk mitarbeitet, wird sich als Arbeiter im Weinberg des Herrn ständig weiter fortbilden. The Review and Herald, 10. Juni 1880.