Im Dienst für Christus

Kapitel 14

Religiöse Freiheit

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Die Auseinandersetzung um Gottes Ruhetag

David betete: "Es ist Zeit, dass der HERR handelt; sie haben dein Gesetz zerbrochen." Psalm 119,126. Dieses Gebet ist heute nicht weniger zutreffend. Die Welt ist von Gott abgefallen. Ihr gesetzloses Treiben sollte einem Angst einjagen und alle, die dem großen König noch treu sind, dazu führen, an einer Erneuerung mitzuwirken. Die päpstliche Macht hatte das Gesetz Gottes geändert, indem sie den Tag des Herrn durch einen falschen Sabbat ersetzt hat. In der ganzen religiösen Welt wird dieser unbiblische Sabbat verehrt, wogegen der wahre mit Füßen getreten wird ...

In dem letzten großen Kampf zwischen Christus und Satan mit ihren Engeln wird es um das Gesetz Gottes gehen. Über diese Frage wird sich die ganze Welt spalten. Männer in verantwortlichen Stellungen werden den Sabbat nicht nur selber ignorieren und verachten, sondern von den Kanzeln die Menschen unter Druck setzten, den ersten Tag der Woche zu heiligen. Zur Begründung dieser menschlichen Einrichtungen werden sie sich auf Überlieferung und Gewohnheit stützen. Sie werden die Katastrophen zu Land und Meer -- die Stürme, Fluten, Erdbeben und vernichtenden Feuersbrünste -- als Gottes Gerichte bezeichnen, durch die er sein Missfallen ausdrückt, weil der Sonntag nicht heilig gehalten wird. Solches Unheil wird immer mehr zunehmen, ein Unglück wird dem andern folgen. Gerade die, die Gottes Gesetz brechen, werden auf jene deuten, die den Sabbat des vierten Gebotes halten, und behaupten, dass sie den Zorn Gottes über die Welt bringen. Dieser Betrug ist Satans Mittel, um die Nachlässigen zu umgarnen. The Southern Watchman, 28. Juni 1904.

Kommende Ereignisse

Man hat unsere Gemeinschaft als zu undeutend erachtet, als dass man von uns Notiz genommen hätte. Aber das wird sich ändern. Die christliche Welt entwickelt sich in eine Richtung, in der Menschen, die Gottes Gebote halten, zwangsläufig auffallen werden. Ständig wird Gottes Wahrheit durch Theorien und falsche Lehren menschlichen Ursprungs verdrängt. Bewegungen werden in Gang gesetzt, um das Gewissen derer, die Gott treu sein möchten, zu versklaven. Gesetzgebenden Körperschaften werden sich gegen Gottes Volk wenden. Jeder Mensch wird geprüft werden. Testimonies for the Church V, 546.

Menschen werden Gesetze erlassen und streng durchführen, die sich in offenem Widerspruch zum Gesetz Gottes befinden. Obgleich sie großen Eifer an den Tag legen, ihre eigenen Gebote einzuschärfen, werden sie sich doch von einem ausdrücklichen "So spricht der Herr" abwenden. Indem sie einen falschen Ruhetag erheben, werden sie Menschen zu zwingen suchen, das Gesetz des Herrn, das Abbild seines Wesens, zu entehren. Obgleich sich die Diener Gottes keiner Schuld bewusst sind, wird man sie doch überantworten und von denen demütigen und misshandeln lassen, die von Satan aufgestachelt und mit Neid und religiösem Fanatismus erfüllt sind. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 338f.

Religiöse Mächte, die ihrem Bekenntnis nach mit dem Himmel verbündet sind und behaupten, die Eigenschaften eines Lammes zu haben, werden durch ihre Handlungsweise offenbaren, dass sie das Herz eines Drachen besitzen und von Satan aufgewiegelt und beherrscht sind. Siehe Offenbarung 13,11-14. Die Zeit naht, da Gottes Kinder Verfolgungen erleiden werden, weil sie den siebenten Tag heiligen. Gottes Kinder aber sollen fest für Gott einstehen. Der Herr wird dann für sie wirken und deutlich zeigen, dass er der Gott aller Götter ist. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 339.

Von jeder Beleidigung, Schmach und Grausamkeit, zu der Satan menschliche Herzen anstiften konnte, wurden Jesu Nachfolger heimgesucht. Und dies wird sich immer wieder in gleicher Weise erfüllen, denn das fleischliche Herz ist noch immer dem Gesetz Gottes feindlich gesinnt und will sich seinen Befehlen nicht fügen. Siehe Römer 8,7. Die Welt lebt heute keineswegs stärker in Einklang mit Christi Grundsätzen als in den Tagen der Apostel. Derselbe Hass, der einst das Geschrei "Kreuzige ihn, kreuzige ihn!" hervorbrachte, derselbe Hass, der die Verfolgung der Jünger auslöste, wirkt immer noch in den Kindern des Ungehorsams. Genau dieser Geist bescherte im Mittelalter Männern und Frauen Gefangenschaft, Verbannung und Tod. Er ersann die qualvollen Foltern der Inquisition, plante und vollführte das Blutbad der Bartholomäusnacht und zündete die Feuer von Smithfield an; mit der gleichen feindseligen Tatkraft wirkt er noch heute in den nicht wiedergeborenen Herzen. Die Geschichte der Wahrheit war immer auch ein Bericht vom Kampf zwischen Recht und Unrecht. Die Verkündigung des Evangeliums erfolgte stets unter Widerstand, Gefahr, Verlust und Leiden. Das Wirken der Apostel 85f.

Die Übrigen werden in große Bewährungsproben und viel Leid geführt werden. Diejenigen, die Gottes Gebote halten und den Glauben Jesu haben (siehe Offenbarung 14,12), werden die Wut des Drachen und seiner Heere zu spüren bekommen. Denn Satan kann die Welt zu seinen Untergebenen zählen. Er hat die Herrschaft erlangt über abgefallene Kirchen. Nur eine kleine Schar widersteht seinem Herrschaftsanspruch. Wenn er sie von der Erde tilgen könnte, wäre sein Triumph vollständig. So wie er damals die heidnischen Völker anstiften konnte, Israel zu vernichten, so wird er in naher Zukunft die gottlosen Mächte der Welt aufhetzen, das Volk Gottes zu zerstören. Alle werden gezwungen werden, menschlichen Geboten Gehorsam zu leisten und göttliche Gebote zu verletzen. Wer dagegen Gott und seiner Aufgabe treu bleibt, wird "verraten werden von Eltern, Brüdern, Verwandten und Freunden". Lukas 21,16. Testimonies for the Church IX, 231.

Die Zeit, in der jeder Mensch geprüft werden wird, ist nicht mehr fern. Dann wird man uns das Halten des falschen Sabbats aufzwingen wollen. Der Streit um Gottes und der Menschen Gebote wird entbrennen. Alle jene, die Schritt für Schritt den Forderungen der Welt nachgegeben und sich weltlichen Sitten angepasst haben, werden sich dann eher der Obrigkeit unterwerfen, als sich dem Hohn, dem Schimpf und der angedrohten Einkerkerung oder gar dem Tode aussetzen. Zu der Zeit wird das Gold von den Schlacken getrennt werden. Manch ein Stern, den wir wegen seines Glanzes bewundert haben, wird in Finsternis versinken. An denen, die zwar den Schmuck des Heiligtums angelegt, sich aber nicht mit Christi Gerechtigkeit bekleidet haben, wird dann die Schande ihrer Nacktheit offenbar werden. Siehe Offenbarung 3,18. Propheten und Könige 132f.

Verteidigen wir das Gesetz Gottes, das durch Menschengesetze sinnentleert wurde, so haben wir ständigen Kampf vor uns und stehen in Gefahr, eingekerkert zu werden oder unseren Besitz und selbst das Leben zu verlieren. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 289.

Die Zeit kommt, in der Gläubige, die Gottes Wahrheit verteidigen, aus Erfahrung wissen werden, was es bedeutet, Teilhaber der Leiden Christi zu sein. Der große Unterdrücker sieht, dass er nur noch wenig Zeit hat zu arbeiten (siehe Offenbarung 12,12) und bald seinen Zugriff auf die Menschen verlieren wird, weil ihm seine Macht genommen wird. Er arbeitet daher mit allen Verführungskünsten an denen, die verloren gehen. Aberglaube und Irrlehren treten Wahrheit, Gerechtigkeit und Fairness mit Füßen. Alles, was der Wahrheit entgegensteht, wird unterstützt. The Southern Watchman, 31. Oktober 1905.

Das Werk, das die Gemeinde in einer Zeit des Friedens und des Wohlstandes nicht getan hat, wird sie in schrecklicher Prüfung unter den entmutigendsten und widrigsten Umständen verrichten müssen. Anpassung an die Welt hat die Warnungsbotschaft gedämpft und zurückgehalten; dann wird die Botschaft unter grimmigstem Widerstand der Feinde des Glaubens verbreitet werden. In dieser Zeit wird die Klasse der unbelehrbar Oberflächlichen, deren Einfluss den Fortgang des Werkes ständig verlangsamt hat, den Glauben aufgeben und sich auf die Seite der geschworenen Feinde Christi stellen, zu denen sie seit langem innerlich gehörten. Diese Abtrünnigen werden dann in bitterster Feindschaft alles in ihrer Macht Stehende tun, ihre früheren Brüder zu unterdrücken und zu verleumden und Unwillen gegen sie hervorzurufen. Dieser Tag steht unmittelbar bevor. Die Glieder der Gemeinde werden einzeln der Prüfung unterzogen werden. Sie werden in solche Verhältnisse kommen, die sie zwingen, ein Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Viele werden vor Ratsversammlungen oder Gerichtshöfen sprechen müssen, vielleicht allein und nur auf sich gestellt. Siehe Matthäus 10,17.18. Sie haben es versäumt, sich die Erfahrung zu sichern, die ihnen in dieser Zwangslage helfen könnte; nun sind sie durch Gewissensbisse innerlich bedrückt, weil sie günstige Gelegenheiten vergeudet und versäumt haben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 145f.

Die protestantische Welt von heute sieht in der kleinen Gruppe von Sabbathaltern einen Mordechai im Tore. Siehe Ester 5,9. Ihr Charakter und Verhalten legen Ehrfurcht vor dem Gesetz Gottes an den Tag und sind ein ständiger Vorwurf für solche, die die Gottesfurcht abgeschüttelt haben und seinen Sabbat mit Füßen treten. Der unwillkommene Eindringling muss auf irgendeine Art aus dem Wege geräumt werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 131f.

Derselbe gewalttätige Geist, der in vergangener Zeit gegen die Treuen Ränke schmiedete, versucht noch immer, die Welt von denen zu säubern, die Gott fürchten und sein Gesetz halten. Satan möchte Unwillen erregen gegen die bescheidene Minderheit, die es gewissenhaft ablehnt, volkstümliche Bräuche und Überlieferungen anzunehmen. Männer von Rang und Ruf werden sich mit den Gesetzlosen und Nichtswürdigen zusammen tun und gegen das Volk Gottes vorgehen. Reichtum, Geist und Bildung werden sich vereinen, um es mit Verachtung zu überhäufen. Mit vereinten Kräften werden sich Herrscher, Geistliche und Kirchenmitglieder gegen sie verschwören. In Wort und Schrift, mit Drohungen, Hohn und Spott werden sie versuchen, ihren Glauben zu vernichten. Mit falschen Darstellungen und zornigen Aufrufen werden sie die Leidenschaften der Masse erregen. Da sie kein "So sagt die Schrift" gegen die Verteidiger des biblischen Sabbats vorbringen können, werden sie ihre Zuflucht zu Gewalttaten nehmen, um diesen Mangel auszugleichen. Um sich Volkstümlichkeit und Gönnerschaft zu sichern, werden die Gesetzgeber dem Verlangen nach einem Sonntagsgesetz nachgeben. Aber wie in den Tagen Mordechais will der Herr auch heute seine Wahrheiten und sein Volk verteidigen. Siehe Ester 7 und 8. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 132.

Anfeindungen und ihre Folgen

Als sie durch die Verfolgung zerstreut wurden, gingen sie mit missionarischem Eifer voran. Siehe Apostelgeschichte 8,4. Sie erkannten, welche Verantwortung ihnen aufgetragen worden war, und wussten, dass sie das Brot des Lebens für eine hungernde Welt in ihren Händen hielten. Christi Liebe trieb sie, allen Notleidenden dieses Brot zu brechen. Das Wirken der Apostel 109.

Gott will, dass der Prüfstein der Wahrheit an die Öffentlichkeit gebracht werden soll, um selbst durch die über ihn hereinbrechende Schmähung zum Gegenstand der Untersuchung und Erörterung zu werden. Das Denken der Menschen muss in Bewegung gebracht werden. Jede Streitfrage, jeder Vorwurf und jede Verleumdung wird ein Mittel in Gottes Hand sein, zum Forschen anzuspornen und Gemüter wachzurütteln, die sonst schlummern würden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 135.

Weshalb bleibt Versuchung aus?

Der Apostel Paulus hat erklärt: "Alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden." 2.Timotheus 3,12. Wie kommt es dann, dass die Verfolgung gewissermaßen zu schlummern scheint? Der einzige Grund ist, dass sich die Kirchen der Welt angepasst haben und deshalb keinen Widerstand erwecken. Die heutzutage im Volk verbreitete Religion hat nicht den reinen und heiligen Charakter, der den christlichen Glauben in den Tagen Christi und seiner Apostel kennzeichnete. Weil man mit der Sünde gemeinsame Sache macht, weil man die großen Wahrheiten des Wortes Gottes so gleichgültig betrachtet und weil wenig echte Gottseligkeit in der Gemeinde herrscht, deshalb ist anscheinend das Christentum in der Welt so beliebt. Sobald eine Wiederbelebung des Glaubens und der Stärke der ersten Christengemeinde geschähe, erwachte auch wieder der Geist der Verfolgung und schürte aufs neue die Feuer der Trübsal. Der große Kampf 48.

Eine dreifache Verbindung bringt Verfolgungen

Nichts kann die Beseitigung der Gebote Gottes zugunsten menschlicher Vorschriften rechtfertigen. Durch die zwei großen Irrtümer, die Unsterblichkeit der Seele und die Heiligkeit des Sonntags, wird Satan das Volk unter seine Täuschungen bringen. Während ersterer den Grund für den Spiritismus legt, schafft der zweite ein Band der Übereinstimmung mit Rom. Die Protestanten der Vereinigten Staaten werden die ersten sein, die ihre Hände über den Abgrund ausstrecken, um die Hand des Spiritismus zu erfassen; sie werden über die Kluft hinüberreichen zum Handschlag mit der römischen Macht und unter dem Einfluss dieser dreifachen Verbindung (siehe Offenbarung 16,13.14) wird jenes Land den Fußspuren Roms folgen und die Gewissensfreiheit mit Füßen treten. Siehe Offenbarung 13,11.15-17. Da sich der Spiritismus dem heutigen Namenschristentum anpasst, hat er größere Macht, zu hintergehen und zu verstricken. Der große Kampf 589.

Der letzte Akt des Dramas

Die Aufrichtung von Menschengeboten anstelle des Gesetzes Gottes, die Erhebung des Sonntags anstelle des biblischen Sabbats durch menschliche Autorität ist der letzte Akt in diesem Drama. Wenn der Zwang zur Sonntagsfeier weltweit wird, wird Gott sich offenbaren. Er wird sich in seiner Majestät erheben und die Erde fürchterlich erschüttern. Er wird sich aufmachen und die Bewohner der Welt für ihre Ungerechtigkeit strafen. Die Erde wird das vergossene Blut ans Licht bringen und die Erschlagenen nicht mehr bedecken. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 121.

Wenn die USA die Richtlinien ihrer Verfassung soweit verlassen, dass sie ein Sonntagsgesetz erlassen, dann reicht dadurch der Protestantismus dem Papsttum die Hand; das bedeutet nichts anderes, als dass man sich einer Tyrannei ausliefert, die lange Zeit brennend darauf gewartet hat, ihre Gewaltherrschaft auszuüben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 288.

Durch die Verfügung, die der päpstlichen Einrichtung unter Verletzung des Gesetzes Gottes Geltung verschafft, wird sich das amerikanische Volk ganz von der Gerechtigkeit abwenden. Wenn einmal der Protestantismus seine Hand über die Kluft streckt, um die Hand der römischen Macht zu ergreifen, wenn er über den Abgrund hinweg die Hände des Spiritismus umfasst, wenn unter dem Einfluss dieser dreifachen Vereinigung die USA jeden Grundsatz ihrer Verfassung als einer protestantischen und republikanischen Regierung verwerfen und Vorkehrungen zur Verkündigung päpstlicher Unwahrheiten und Irrtümer treffen, dann können wir wissen, dass die Zeit für das außergewöhnliche Wirken Satans gekommen und das Ende nahe ist. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 132f.

Die Zeit ist nicht fern, in der wir wie einst die Jünger gezwungen sein werden, an wüsten und einsamen Stätten Zuflucht zu suchen. Wie für die Christen Judäas die Belagerung Jerusalems durch die römischen Heere das Signal zur Flucht war (siehe Lukas 21,20.21), so wird es für uns eine Warnung sein, wenn sich die USA die Autorität anmaßen, die Feier des päpstlichen Sonntags gesetzlich zu erzwingen. Dann wird es Zeit sein, die großen Städte zu verlassen und sich auch zum Verlassen der kleineren Städte bereitzuhalten, um in der Zurückgezogenheit und Abgeschiedenheit der Berge ein Heim zu suchen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 147.

Viele sind blind

Selbst unter denen, die die Bewegung zur Erzwingung der Sonntagsfeier unterstützen, gibt es Leute, deren Augen vor den Folgen dieser Bestrebung geschlossen sind. Sie sehen nicht, dass sie geradezu gegen die Religionsfreiheit kämpfen. Viele Menschen haben nie erkannt, dass die Bibel die Feier des Sabbats fordert und dass die Begründung, auf der die Einrichtung des Sonntags beruht, falsch ist. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 288.

Verantwortung und Pflichten des Volkes Gottes

Das Banner der Wahrheit und der religiösen Freiheit, von den Begründern der Evangeliumsgemeinde und von Gottes Zeugen der vergangenen Jahrhunderte hochgehalten, ist in dieser letzten Auseinandersetzung unsern Händen anvertraut worden. Die Verantwortung für diese große Gabe ruht auf denen, die Gott mit der Erkenntnis seines Wortes gesegnet hat. Dieses Wort sollte für uns höchste Autorität sein. Die irdische Regierung sollten wir als gottgegebene Ordnung anerkennen und innerhalb ihres rechtmäßigen Bereiches den Gehorsam ihr gegenüber als heilige Pflicht lehren. Widersprechen ihre Ansprüche aber den Ansprüchen Gottes, müssen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen. Gottes Wort steht für einen Christen über jeder menschlichen Gesetzgebung. Ein "So spricht der Herr" kann nicht durch ein "So spricht die Kirche" oder ein "So spricht der Staat" aufgehoben werden. Die Krone Christi ist höher zu achten als die Diademe irdischer Machthaber. Das Wirken der Apostel 69f.

Wir haben als Gemeinschaft das Werk, das Gott uns aufgetragen hat, noch nicht vollendet. Wir sind für die Auseinandersetzung noch nicht vorbereitet, zu der wir durch das Erzwingen der Sonntagsfeier genötigt werden. Wenn wir die Anzeichen der herannahenden Gefahr erkennen, ist es unsere Pflicht, uns zu tatkräftigem Handeln aufzuraffen. Niemand darf untätig das Unheil abwarten und sich mit dem Glauben trösten, dass dieses Werk weitergehen muss, weil die Weissagung das vorhergesagt hat, und dass der Herr sein Volk schützen wird. Wir tun den Willen Gottes nicht, wenn wir in Gemütsruhe dasitzen und nichts unternehmen, um die Gewissensfreiheit zu sichern. Ernste und dringende Gebete sollten zum Himmel emporgesandt werden, damit dieses Unheil aufgehalten wird, bis wir das Werk vollenden können, das so lange vernachlässigt worden ist. Lasst uns mit größtem Ernst darum beten und dann in Übereinstimmung mit unseren Gebeten an die Arbeit gehen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 290.

Es ist unsere Pflicht, alles in unserer Macht Stehende zu tun, die drohende Gefahr abzuwenden. Wir sollten bemüht sein, Vorurteile zu entkräften, indem wir uns vor den Leuten ins rechte Licht stellen. Wir sollten ihnen zeigen, worum es wirklich geht, und so den wirksamsten Protest gegen Maßnahmen einlegen, die die Gewissensfreiheit einschränken sollen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 134.

Da Gott uns die Erkenntnis der vor uns liegenden Gefahren geschenkt hat und wir in seinen Augen recht stehen wollen, wie können wir es dann versäumen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um anderen diese Erkenntnis darzulegen? Können wir uns damit abfinden, sie ungewarnt ihrem Geschick zu überlassen? Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 289.

Als die Nationale Reformbewegung anfing, Maßnahmen zur Einschränkung der religiösen Freiheit zu fordern, hätten unsere leitenden Männer der Lage gewachsen sein sollen; sie hätten sich ernsthaft bemühen müssen, diesen Bestrebungen entgegenzutreten. Es liegt nicht im Plane Gottes, dass man seinem Volk Licht vorenthielt -- nämlich die gegenwärtige Wahrheit, die für diese Zeit benötigt wird. Nicht alle unsere Prediger, die über die Botschaft des dritten Engels predigen (siehe Offenbarung 14,9-12), verstehen wirklich, was diese Botschaft besagt. Manche haben der Nationalen Reformbewegung eine so geringe Bedeutung beigemessen, dass sie es nicht für erforderlich hielten, ihr Beachtung zu schenken; sie meinten sogar, wenn sie es dennoch täten, würden sie Zeit auf Fragen verwenden, die nichts mit der dreifachen Engelsbotschaft zu tun hätten. Möge der Herr unseren Brüdern vergeben, dass sie die eigentliche Botschaft für unsere Zeit auf diese Weise so falsch ausgelegt haben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 291.

Seit vielen Jahren haben wir damit gerechnet, dass in den USA ein Sonntagsgesetz erlassen wird; und jetzt, wo diese Bewegung Wirklichkeit geworden ist, fragen wir: Wird unser Volk hier seine Pflicht erfüllen? Können wir nicht dazu beitragen, das Banner hochzuhalten und solche Männer mit der Verantwortung zu betrauen, die auf die religiösen Rechte und Freiheiten achten? Die Zeit rückt schnell näher, in der jeder, der es vorzieht, Gott zu gehorchen statt Menschen, Unterdrückung zu spüren bekommt. Sollen wir etwa Gott durch unser Schweigen entehren, wenn seine heiligen Gebote mit Füßen getreten werden? Während der Protestantismus durch seine Haltung Rom immer mehr Zugeständnisse macht, wollen wir erwachen, um die Lage zu begreifen; lasst uns den vor uns liegenden Kampf in seinem wahren Sachverhalt erkennen. Die Wächter sollen jetzt ihre Stimmen erheben und die Botschaft verkündigen, die die gegenwärtige Wahrheit für unsere Zeit darstellt. Siehe Offenbarung 14,6-12. Lasst uns den Leuten zeigen, an welcher Stelle der prophetischen Geschichte wir stehen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 292f.

Den Bewohnern unseres Landes muss bewusst gemacht werden, dass sie der Ausbreitung dieses höchst gefährlichen Feindes für die bürgerliche und religiöse Freiheit widerstehen müssen. The Spirit of Prophecy IV, 382.

Sollen wir mit verschränkten Armen dasitzen und in dieser Krise nichts tun? Helfe uns Gott, dass wir endlich aus unserer Betäubung aufwachen, die uns seit Jahren befallen hat. The Review and Herald, 18. Dezember 1888.

Einen weisen Kurs einschlagen

Jede Auflehnung gegen die Sonntagsgesetze würde die religiösen Eiferer, die sie durchzusetzen trachten, in ihrer Verfolgungswut nur bestärken. Gebt ihnen keinen Anlass, euch Gesetzesübertreter zu nennen. Wenn sie sehen, dass sie nur gegen solche Leute vorzugehen haben, die weder Gott noch Menschen fürchten, dann wird dies bald seinen Reiz für sie verlieren; sie werden einsehen, dass es weder folgerichtig noch zweckdienlich für sie ist, auf strenger Sonntagsheiligung zu bestehen. Setzt nur, mit euren Bibeln in der Hand, eure Missionsarbeit fort, so wird der Feind sehen, dass er seiner Sache dadurch nur schadet. Man nimmt damit noch nicht das Malzeichen des Tieres an, wenn man weise den Frieden wahrt, indem man von der Arbeit Abstand nimmt, die nur Ärgernis erregt, gleichzeitig aber eine Arbeit von höchster Wichtigkeit leistet. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 340f.

Wenn wir den Sonntag der Missionsarbeit widmen, wird den herrschsüchtigen Eiferern, die sich freuen, wenn sie Siebenten-Tags-Adventisten demütigen können, jede Handhabe dazu genommen. Wenn sie sehen, dass wir uns am Sonntag damit beschäftigen, die Leute zu besuchen und ihnen die Schrift zu erklären, werden sie auch erkennen, das es nutzlos für sie ist, unser Werk durch Sonntagsgesetze verhindern zu wollen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 341.

Der Sonntag kann dazu verwandt werden, verschiedene Zweige des Werkes zu fördern, durch die viel für den Herrn getan werden kann. An diesem Tag können Versammlungen im Freien und in den Heimen durchgeführt werden. Auch von Haus zu Haus kann unsre Arbeit geschehen. Wer sich schriftstellerisch betätigt, kann diesen Tag zum Schreiben seiner Aufsätze verwenden. Wo es möglich ist, sollte man religiöse Versammlungen am Sonntag abhalten und sie besonders anziehend gestalten. Lasst echte, wirkliche Erweckungslieder singen und sprecht mit Kraft und Gewissheit von des Heilandes Liebe. Ihr könnt auch über Mäßigkeit und wahre christliche Erfahrung sprechen. Dadurch könntet ihr lernen, wie man arbeitet, und viele Seelen erreichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 341.

Die Lehrer an unsern Schulen sollten den Sonntag ebenfalls dem Missionseinsatz widmen. Mir wurde gezeigt, dass es ihnen so möglich wäre, die Absichten des Feindes zu vereiteln. Die Lehrer sollten die Schüler mit sich nehmen, um für Menschen, die die Wahrheit nicht kennen, Versammlungen abzuhalten. Dadurch würden sie viel mehr erreichen, als es ihnen auf andre Weise möglich wäre. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 341.

Die Wahrheit wird triumphieren

Zweifelsucht mag die Forderungen des Gesetzes Gottes mit Spott, Hohn und Ablehnung behandeln. Mag die Weltlichkeit die Vielen anstecken und die Wenigen beherrschen, mag Gottes Sache nur durch große Anstrengungen und ständige Opfer sich behaupten -- am Ende wird die Wahrheit dennoch herrlich triumphieren. Propheten und Könige 131.

In Gottes abschließendem Werk auf Erden wird sein Gesetz wieder zu Ehren kommen. Mag falsche Religion die Oberhand gewinnen, "die Ungerechtigkeit überhand nehmen, ... die Liebe in vielen erkalten" (siehe Matthäus 24,12), das Kreuz von Golgatha den Blicken entschwinden und Finsternis wie ein Leichentuch die Welt bedecken; mag sich auch die ganze Macht der öffentlichen Meinung gegen die Wahrheit kehren, Anschlag auf Anschlag geschmiedet werden, um Gottes Volk zu vernichten, dennoch wird der Gott Elias sich in der Stunde der größten Gefahr menschliche Werkzeuge erwecken, die eine Botschaft verkündigen, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann. In den volkreichen Städten des Landes und dort, wo Menschen es in ihrer Lästerung gegen den Höchsten am schlimmsten getrieben haben, wird dann die Stimme strenger Zurechtweisung zu vernehmen sein. Unerschrocken werden von Gott berufene Männer die Vereinigung der Kirche mit der Welt öffentlich brandmarken. Inständig werden sie Männer und Frauen auffordern, sich von einer menschlichen Satzung abzuwenden und dem Halten des wahren Sabbats zuzukehren. Propheten und Könige 131f.

Licht im Dunkel

Unter den Bewohnern der Erde, zerstreut in allen Ländern, gibt es jene, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Siehe 1.Könige 19,18. Gleich den Sternen am Himmel, die nur des Nachts scheinen, lassen diese Getreuen ihr Licht weiterleuchten, wenn "Finsternis das Erdreich und Dunkel die Völker" bedeckt. Jesaja 60,2. In Afrika, in den katholischen Ländern Europas und Südamerikas, in China, in Indien, auf den Inseln der Meere und in allen dunklen Gegenden der Erde hat Gott einen Sternenhimmel von Auserwählten bereit, die inmitten der Finsternis erstrahlen. Sie werden einer abtrünnigen Welt die umwandelnde Macht des Gehorsams gegenüber seinem Gesetz offenbaren. Schon jetzt erscheinen sie unter allen Geschlechtern, Sprachen und Völkern. In der Stunde tiefsten Abfalls, wenn Satan sich äußerst anstrengen wird, um sie "allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte" (Offenbarung 13,16) unter Todesandrohung zu zwingen, das Bundeszeichen eines falschen Ruhetages anzunehmen, werden diese Getreuen "ohne Tadel und lauter, Gottes Kinder, ohne Makel", "als Lichter in der Welt" scheinen. Philipper 2,15. Je dunkler die Nacht, desto heller werden sie leuchten. Propheten und Könige 133.

Wenn der Sturm der Verfolgung wirklich über uns hereinbricht, wird das treue Schaf die Stimme des guten Hirten hören. Um die Verlorenen zu retten, werden Anstrengungen unter großer Selbstverleugnung unternommen. Und viele, die die Herde verlassen hatten, werden zurückkommen und dem großen Hirten folgen. The Signs of the Times, 26. Januar 1903.

Unter Gottes Schutz

Doch obwohl der Kampf unaufhörlich weitertobt, wird keiner in seinem Ringen allein gelassen. Engel unterstützen und bewahren alle, die demütig vor Gott wandeln. Niemals wird unser Herr jemanden im Stich lassen, der ihm vertraut. Während sich seine Kinder ihm nahen, um vor dem Bösen bewahrt zu werden, pflanzt er für sie in Liebe und erbarmen ein Banner vor dem Feind auf. Er sagt: Rühre sie nicht an! Sie sind mein! In meine Hände habe ich sie gezeichnet. Siehe Jesaja 49,16. Propheten und Könige 400.

Gott ist denen sehr nahe, die um der Gerechtigkeit willen leiden. Siehe Matthäus 5,10. Christus setzt seine Interessen mit denen seines treuen Volkes gleich. Er leidet in der Person seiner Heiligen und jeder, der seine Auserwählten antastet, rührt auch ihn an. Siehe Apostelgeschichte 9,1.4. Die Macht, die vor körperlichem Schaden oder Leid zu erretten nahe ist, hält sich auch bereit, vor dem größeren Übel zu bewahren: sie hilft dem Diener Gottes, unter allen Umständen rechtschaffen zu bleiben und durch göttliche Gnade den Sieg davonzutragen. Propheten und Könige 381.

Zuzeiten mag es scheinen, als habe der Herr die Gefährdung seiner Gemeinde und das Unrecht, das ihr von ihren Feinden zugefügt worden ist, aus dem Blick verloren. Aber Gott hat nichts vergessen. Nichts in der Welt ist dem Herzen Gottes so teuer wie seine Gemeinde. Es liegt nicht in seinem Willen, dass weltliche Machenschaften ihr Ansehen bei Gott untergraben. Er lässt es nicht zu, dass sein Volk von Satans Versuchungen überwunden wird. Jene, die ihn falsch darstellen, wird er bestrafen, doch er wird all denen gnädig sein, die aufrichtig Buße tun. Propheten und Könige 414.