Im Dienst für Christus

Kapitel 15

Beschaffung von Mitteln für die Mission

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Ein drängendes Problem

Seit Jahren beschäftigen wir uns mit der drängenden Frage: Wie können wir ausreichend Mittel aufbringen, um die Mission dort zu unterstützen, wo der Herr uns die Türen geöffnet hat? Wir kennen die klaren Anweisungen des Evangeliums und die Nöte der Missionsfelder sind unübersehbar, sowohl Zuhause als auch im Ausland. Die Anzeichen und die eindeutigen Offenbarungen Gottes zeigen uns, dass wir das Werk, das auf uns wartet, schnell schaffen sollen. Testimonies for the Church IX, 114.

Ein erfolgreiches Vorgehen

Einer der neueren Pläne, um Nichtgläubige zu erreichen und Mittel zu beschaffen, ist die Erntedankmission. Vielerorts hat sie sich in den vergangenen Jahren als ein Erfolg erwiesen. Viele Menschen empfingen dadurch reichen Segen und die Einnahmen für die Mission vergrößerten sich. Als Menschen, die nicht unseren Glauben teilen, mit den Fortschritten der Adventbotschaft in heidnischen Ländern bekannt gemacht wurden, erwachte ihre Zuneigung. Sie wollten mehr über die Wahrheit erfahren, die solch eine Macht hat, Herzen und Menschenleben zu verändern. Dadurch wurden Männer und Frauen aus allen Gesellschaftsschichten erreicht und der Name Gottes wurde verherrlicht. Manuskript 2, 5. Juni 1914; "Consecrated Efforts to Reach Unbelievers".

Manche mögen es für fragwürdig halten, Spenden von Menschen anzunehmen, die gar nicht gläubig sind. Sie sollten sich einmal fragen: Wem gehört unsere Welt denn wirklich? Wem gehören die Häuser und der Grund, wem all die Schätze, das Gold und Silber? Gott besitzt die Welt in ihrer ganzen Fülle und er hat seine Güter in die Hände aller Menschen gelegt, der Gehorsamen ebenso wie der Ungehorsamen. Er bewegt auch die Herzen der weltlich Gesinnten, sogar von Götzendienern, aus ihrem Überfluss Mittel zur Unterstützung des Werkes zu geben. Sobald sein Volk es lernt, diese Menschen taktvoll anzusprechen und ihre Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was sie tun können, wird Gott sie zum Geben veranlassen. Wenn die Bedürfnisse des Werkes Gottes diesen Menschen im rechten Licht dargestellt werden, können sie, da sie Mittel und Einfluss besitzen, viel zur Förderung der gegenwärtigen Wahrheit beitragen. Gemeindeglieder haben schon viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen, deren sie sich hätten bedienen können, wenn sie es nicht vorgezogen hätten, abseits von der Welt zu stehen. The Southern Watchman, 15. März 1904.

Noch immer bewegt der Herr die Herzen von Würdenträgern und Regenten zugunsten seines Volkes. Die für ihn arbeiten, sollen die Hilfe der Menschen in Anspruch nehmen, die Gott für die Förderung seines Werkes bereit macht. Die Repräsentanten, die diese Mittel bewilligen, können Türen öffnen, durch die das Licht der Wahrheit zu vielen noch im Dunkel liegenden Gebieten gelangt. Diese Männer hegen vielleicht keinerlei Sympathie für das Werk Gottes, sie glauben weder an Christus noch sind sie mit seinem Wort vertraut, aber das ist kein Grund, ihre Gaben zurückzuweisen. The Southern Watchman, 15. März 1904.

Die gesamte Welt mit ihren Reichtümern und Schätzen gehört Gott, auch wenn sie jetzt fast völlig im Besitz boshafter Menschen ist. "Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen." Psalm 24,1. "Denn mein ist das Silber und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth." Haggai 2,8. "Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und was sich regt auf dem Felde, ist mein. Wenn mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdkreis ist mein und alles, was darauf ist." Psalm 50,10-12. Wenn doch die Christen mehr und gründlicher erkennen würden, dass es sowohl ihr Vorrecht als auch ihre Pflicht ist, jede vom Himmel gesandte Gelegenheit zur Förderung des Reiches Gottes in dieser Welt unter Beachtung rechter Grundsätze zu nutzen. The Southern Watchman, 15. März 1904.

Eine Ermahnung an die Mitarbeiter

Allen, die vorhaben, mit der Missionsschrift zu arbeiten, die für die Erntedankmission vorbereitet wurde, möchte ich sagen: Seid in euren Bemühungen fleißig. Führt euer Leben unter der Leitung des Heiligen Geistes. Lasst euch täglich neue geistliche Erfahrungen schenken.

Wer sich besonders dafür eignet, möge unter den Ungläubigen sowohl in den oberen als auch in den unteren Gesellschaftsschichten arbeiten. Sucht eifrig nach Menschen, die verloren sind. Denkt doch an den sehnlichen Wunsch unseres Herrn Jesus, die Verirrten wieder in seine Herde zurückzubringen. Bemüht euch um Menschen, als müsstet ihr Rechenschaft darüber ablegen. Lasst das Licht der Wahrheit in der Gemeinde und bei eurer Missionsarbeit in der Nachbarschaft so klar und beständig scheinen, dass im Gericht niemand aufstehen und erklären kann: "Warum hast du mir über diese Wahrheit nichts gesagt? Weshalb hast du dich nicht um mein ewiges Leben gekümmert?"

Lasst uns fleißig die Literatur verteilen, die speziell für den Einsatz unter Menschen vorbereitet wurde, die nicht unseres Glaubens sind. Aus jeder Gelegenheit, die Aufmerksamkeit Ungläubiger zu wecken, wollen wir das Bestmögliche machen. Lasst uns in jede Hand, die sich dafür öffnet, Schrifttum legen. Möchten wir uns doch für die Verkündigung jener Botschaft einsetzen, die da lautet: "In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!" Jesaja 40,3. Manuskript 2, 5. Juni 1914; "Consecrated Efforts to Reach Unbelievers".

Unerlässlich für den Erfolg

Welche Strategien wir auch immer planen und ausführen mögen, um andere Menschen mit der gegenwärtigen Wahrheit bekannt zu machen, und auch ungeachtet der wunderbaren Führungen Gottes beim Wachstum der Adventgemeinde steht an erster Stelle unsere Hingabe an Gott, dessen Name wir verherrlichen wollen. Wir sollten auch ernstlich für die beten, die wir besuchen wollen. Unser lebendiger Glaube kann sie, einen nach dem anderen, in die Gegenwart Gottes führen. Der Herr kennt die Ziele und Absichten des menschlichen Herzens. Sein Geist kann, dem Feuer gleich, die steinernen Herzen schmelzen und das Gemüt mit Liebe und Mitgefühl erfüllen. Er kann auch uns die Gnadengaben seines Heiligen Geistes verleihen und uns befähigen, für die Rettung von Menschen loszugehen und tätig zu sein. Manuskript 2, 5. Juni 1914; "Consecrated Efforts to Reach Unbelievers".

Das Werk des Herrn könnte weit größere Segnungen erfahren, als es gegenwärtig empfängt. Wenn wir nämlich die Menschen mit Umsicht ansprechen und sie mit dem Werk Gottes bekannt machen würden, könnten wir sie bewegen, etwas zur Förderung seines Werkes beizutragen. Wenn wir als Gottes Diener diesen weisen und klugen Weg einschlagen, wird uns seine gütige Hand bei unseren Bemühungen Gelingen schenken. The Southern Watchman, 15. März 1904.

Wenn alle, die in Gottes Sache tätig sind, erkennen würden, wie viel von ihrer Treue und weisen Voraussicht abhängt, wären ihre Bemühungen von größerem finanziellem Erfolg begleitet. Durch unsere Scheu und Zurückhaltung versäumen wir es oft, uns von den weltlichen Aktivitäten das zu sichern, was uns als unser gutes Recht zusteht. Gott wird für uns wirken, wenn wir bereit sind, das zu tun, was wir können und auch tun sollten. The Southern Watchman, 15. März 1904.

Die Heimatmission durch Auslandsmission fördern

Die Missionsarbeit in der Heimat wird in jeder Hinsicht gestärkt, wenn Freigiebigkeit, Selbstverleugnung und Opferbereitschaft für das Wohlergehen der Auslandsmission sorgt. Denn das Gedeihen des Werkes Zuhause hängt in großem Maße von der Rückwirkung des evangelistischen Werkes in fernen Ländern ab. Wenn wir mit vollem Einsatz für die Bedürfnisse der Sache Gottes arbeiten, bringen wir uns selbst in Verbindung mit der Quelle aller Kraft. Testimonies for the Church VI, 27.

Ein christlicher amerikanischer Geschäftsmann erzählte einem Mitarbeiter, dass er vierundzwanzig Stunden am Tag für Christus arbeite. "In all meinen Geschäftsbeziehungen", sagte er, "versuche ich, meinen Meister zu repräsentieren. Falls sich die Gelegenheit dazu ergibt, versuche ich, andere für ihn zu gewinnen. Den ganzen Tag arbeite ich für Christus. Und des Nachts, während ich schlafe, lasse ich einen Mann für ihn in China arbeiten." Zur Erklärung fügte er hinzu: "In meiner Jugend hatte ich mich entschlossen, als Missionar ins Ausland zu gehen. Aber als mein Vater starb, musste ich sein Geschäft übernehmen, um die Familie zu versorgen. Anstatt selber hinauszugehen, unterstütze ich jetzt einen Missionar. In einer Provinz Chinas ist mein Stellvertreter tätig. Daher arbeite ich durch ihn sogar noch für Christus, während ich schlafe."

Gibt es nicht Siebenten-Tags-Adventisten, die das Gleiche tun wollen? Statt die Prediger ständig für die Gemeinden, die bereits die Wahrheit kennen, in Aktion zu halten, sollten ihre Glieder zu ihnen sagen: "Geht und arbeitet für Menschen, die in der Finsternis verloren gehen!" Für den Dienst innerhalb der Gemeinde werden wir selbst sorgen. Wir werden weiterhin Versammlungen abhalten und ein geistliches Leben führen, indem wir in Christus bleiben. Wir werden auch für die Menschen in unserer Umgebung arbeiten und unsere Gaben zum Unterhalt von Mitarbeitern in bedürftigere und Not leidende Felder schicken und für sie beten. Testimonies for the Church VI, 29f.

Ein nachahmenswertes Beispiel

Die arme Witwe, die ihre beiden "Scherflein" in die Schatztruhe des Herrn warf (siehe Lukas 21,1-4), ahnte nicht, was ihre Tat bedeutete. Doch gerade ihr Beispiel von Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft hat Tausende von Herzen in jedem Land und jedem Jahrhundert zur Nachahmung angeregt. Das hat dem Schatzhaus Gottes Gaben eingebracht, Zuwendungen von Reichen und Armen, von hoch- und niedriggestellten Menschen. So konnten Missionsstationen finanziell unterhalten, Krankenhäuser gebaut, Hungrige gespeist, Nackte kleidet, Kranke geheilt und den Armen das Evangelium verkündigt werden. Ein riesige Zahl von Menschen ist durch die selbstlose Tat der Witwe gesegnet worden. Testimonies for the Church VI, 310.

Das Beispiel Nehemias

Als ich mich in den vergangenen Jahren für den Plan ausgesprochen habe, unsere Missionsarbeit und die Fortschritte unseres Werkes unseren Freunden und Nachbarn bekannt zu machen, habe ich dabei auf das Beispiel Nehemias aufmerksam gemacht. Jetzt möchte ich unsere Brüder und Schwestern dazu auffordern, erneut die Erfahrungen dieses Mannes zu studieren. Er war ein Mann des Gebets, voll Glaubens und mit einem gesunden Urteilsvermögen, der die Kühnheit besaß, seinen Freund, den König Artaxerxes, um Hilfe für die Förderung der Sache Gottes zu bitten. Siehe Nehemia 2,1-8. Manuskript, 5. Juni 1914; "Consecrated Efforts to Reach Unbelievers".

Menschen des Gebets sollten auch Menschen der Tat sein. Jeder, der dazu bereit und willig ist, wird auch Mittel und Wege finden, für den Herrn zu arbeiten. Nehemia verließ sich nicht auf Zufälle. Die Mittel, die ihm fehlten, erbat er sich von denen, die in der Lage waren, sie zu geben. (Siehe auch Propheten und Könige, Kapitel 52 und 53) The Southern Watchman, 15. März 1904.