Im Dienst für Christus

Kapitel 16

Die Ausbreitung der Gemeinden

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Ein göttlicher Plan

Viele Glieder unserer großen Gemeinde tun verhältnismäßig kaum etwas. Sie könnten ein gutes Werk tun, wenn sie, anstatt sich zusammenzuscharen, in Orte zerstreuen würden, in die die Wahrheit noch keinen Eingang gefunden hat ... Es ist nicht Gottes Absicht, dass sein Volk Kolonien gründet oder sich in größeren Gemeinwesen ansiedelt. Christi Jünger sind seine Vertreter auf Erden und Gott will, dass sie sich über das ganze Land verteilen ... als Lichter in der Finsternis der Welt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 211 [überarbeitet].

Es ist kein guter Plan, Kolonien von Gläubigen zu bilden oder in räumlicher Nähe beieinander zu wohnen und aus Orten wegzuziehen, in denen es nur wenige Gläubige gibt, um den Einfluss vieler an einem Platz zu konzentrieren. Das entzieht solchen Orten das Licht, wo Gott es scheinen lassen möchte. Testimonies for the Church II, 633.

Wenn die Gemeinde Christi die Absicht unseres Herrn ausführen würde, könnten alle sich des Lichts freuen, die heute noch in der Finsternis und im Schatten des Todes sitzen. Die Glieder der Gemeinde sollten, statt auf engem Raum beieinander zu wohnen und statt Verantwortung und Kreuz zu scheuen, sich lieber in alle Lande zerstreuen und dort das Licht Christi leuchten lassen, indem sie sich gleich ihm im Werke der Seelenrettung betätigen. Dann wird auch das "Evangelium vom Reich" rasch seinen Lauf durch alle Welt beendet haben. Das bessere Leben 38f.

Die Glieder unsrer Gemeinden können eine Aufgabe erfüllen, die sie bis jetzt noch kaum in Angriff genommen haben. Niemand ziehe allein um eines weltlichen Vorteils willen in einen neuen Ort; wo sich aber ein Weg öffnet, den Lebensunterhalt zu verdienen, sollten sich eine oder zwei fest in der Wahrheit gegründete Familien niederlassen, um dort Missionsarbeit zu treiben. Sie müssen von Liebe zu Seelen erfüllt sein und sich gedrungen fühlen, für sie zu wirken, und darüber nachdenken, wie diese zur Wahrheit gebracht werden können. Sie können unsre Schriften verbreiten, Versammlungen in ihren Häusern abhalten, sich mit ihren Nachbarn bekannt machen und sie zu den Versammlungen einladen. Auf diese Weise können sie ihr Licht scheinen lassen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 211f.

Gläubige, die ihren Wohnsitz verändern möchten, die Gottes Ehre im Blick haben und eine persönliche Verantwortung spüren, andern Menschen Gutes zu erweisen und die zu retten, für die Christus sein Leben hingab, sollten in Städte und Dörfer ziehen, in denen man die Adventbotschaft kaum oder gar nicht kennt. Sie sollten sich dort niederlassen, wo ihr Dienst wirklich gebraucht wird und sie andere mit ihrer Arbeit und Erfahrung segnen können. Missionare werden gesucht, die in Kleinstädte und Dörfer gehen, um die Wahrheit dort bekannt zu machen. Gott möchte seine Boten über das ganze Land verteilen, damit das Licht der Wahrheit auch die Orte durchdringt, die es bisher noch nicht erreicht hat. Testimonies for the Church II, 115.

Nichts wird einen so aufopferungsvollen Eifer entfalten und die charakterliche Entwicklung derart fördern, wie der engagierte Einsatz zugunsten anderer. Viele so genannte bekennende Christen denken nur an sich, wenn sie ihre Gemeinde auswählen. Sie wollen ein abwechslungsreiches Gemeindeleben und kompetente Seelsorge genießen; deshalb werden sie Mitglieder großer wachsender Ortsgemeinden und finden sich damit ab, nur wenig für andere zu tun. Damit aber berauben sie sich selbst der kostbarsten Segnungen. Viele würden großen Segen erfahren, wenn sie ihre angenehmen, die Bequemlichkeit fördernden Beziehungen aufgeben. Sie sollen dorthin gehen, wo ihre Kräfte von missionarischer Arbeit beansprucht werden und sie lernen können, Verantwortung zu übernehmen. Auf den Spuren des großen Arztes 113f.

Es gibt in Amerika noch Tausende unbetretener Orte, in denen das Banner der Wahrheit nie aufgerichtet und sie nie verkündigt wurde. Und es gibt Tausende von Gemeindegliedern, die ins Erntefeld gehen könnten, aber jetzt noch untätig sind und deshalb geschwächt auf dem Weg zum Himmel gehen und daran zweifeln, ob sie überhaupt Christen sind. Sie brauchen eine lebendige Verbindung mit Christus. Dann erst kann man sie "Gottes Mitarbeiter" nennen. 1.Korinther 3,9.

Vielen möchte ich sagen: Ihr wartet scheinbar, bis euch jemand zum Weinberg Gottes trägt und euch an die Arbeit stellt oder den Weinberg Gottes zu euch bringt, damit ihr bei der Arbeit keine Beschwernisse habt. Darauf werdet ihr vergeblich warten. Wenn ihr nur "die Augen aufmacht", würdet ihr sehen, dass "das Korn schon reif für die Ernte" ist. Johannes 4,35 (GNB). Wohin ihr auch blickt, werdet ihr Arbeit entdecken, in der Nähe oder in der Ferne. Aber von wie vielen wird Christus einst im Gericht sagen: "Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht"? Matthäus 25,21.23.

Ich frage mich, wie die Engel wohl fühlen müssen, wenn sie das Ende nahen sehen und die beobachten, die behaupten, Gott und Jesus Christus zu kennen. Die sitzen nämlich dicht zusammen, bilden eigene Kolonien, besuchen die Versammlungen und sind unzufrieden, weil nicht mehr zur Erbauung ihrer Seele und zur Stärkung der Gemeinde gepredigt wird. Und dabei tun sie praktisch nichts ... Auch wenn die zeitlichen, materiellen Aussichten nicht ganz so versprechend erscheinen, könnten sie durch einen Umzug an Plätze, an denen das Licht der Wahrheit bisher nur schwach glimmt, ein ähnliches Werk tun, wie Jesus es für ihre Errettung getan hat. The General Conference Daily Bulletin, 4. Februar 1893, p. 1.

Es besteht die Notwendigkeit, nicht nur in ferne Länder die Wahrheit zu tragen, sondern auch zu denen, die in der Nähe wohnen. Rund um uns her gibt es Groß- und Kleinstädte, in denen noch nichts unternommen wurde, um Menschen zu retten. Warum können sich nicht Familien, die die gegenwärtige Wahrheit kennen, in diesen Städten und Orten niederlassen, um dort das Banner Christi hochzuhalten, und in aller Demut evangelistisch wirken -- nicht nach ihren eigenen Methoden, sondern auf Gottes Weise --, um das Licht denen zu bringen, die es nicht kennen?

Wenn die Gemeinde wirklich vom Geist der Botschaft durchdrungen ist, wird sie all ihre Kräfte für das eine Ziel einsetzen: Menschen zu retten, für die Christus gestorben ist. Sie wird neue Gegenden betreten. Einige, die keine eingesegneten Prediger sind, werden mit Gott zusammenarbeiten, indem sie Gemeinden besuchen und die dort übrig Gebliebenen stärken, die geistlich zu sterben drohen. Andere Gemeindeglieder werden in Städte und Dörfer ziehen und an Orte, die abseits liegen, damit sie das Licht, das Gott ihnen gegeben hat, andern scheinen lassen. Sie werden Leute treffen, die absolut keinen ermutigenden Eindruck machen. Aber die einzige Frage, die zählt, lautet: Werden diese Menschen mit Christus in Berührung kommen? Werden sie Teilhaber seines Geistes werden, sodass der Einfluss ihres Beispiels den Urheber von Wahrheit und Gerechtigkeit ins rechte Licht rückt?

Dort, wo die Adventbotschaft noch unbekannt ist, können in der Arbeit erfahrene Brüder eine Halle oder einen anderen passenden Raum anmieten und alle, die kommen wollen, dorthin einladen. Dann können sie die Menschen in der Wahrheit unterrichten. Sie brauchen dazu nicht zu predigen, sondern können einfach ihre Bibel zur Hand nehmen und Gott aus seinem Wort direkt sprechen lassen. Auch wenn sich nur eine kleine Anzahl versammelt hat, können sie ohne großes Beiprogramm und ohne jede Aufregung ein "So spricht der Herr" lesen. Lest und erklärt die einfachen Wahrheiten des Evangeliums und betet und singt mit den Menschen. The Review and Herald, 29. September 1891.

Abraham als Vorbild

Es war keine leichte Prüfung, die Gott Abraham auferlegte, kein geringes Opfer, das er von ihm verlangte. Starke Bande fesselten ihn an Heimat und Verwandte. Aber er zögerte nicht und folgte dem Ruf. Siehe 1.Mose 12,1-4; Hebräer 11,8-10. Er stellte auch keine Fragen über das Land der Verheißung, ob der Boden fruchtbar und das Klima gesund sei, ob es landschaftlich schön läge und Möglichkeiten böte, reich zu werden. Gott hatte gesprochen und Abraham gehorchte. Für ihn war der liebste Ort auf Erden der, wo Gott ihn haben wollte.

Wie Abraham werden auch heute viele auf die Probe gestellt. Zwar hören sie nicht die Stimme Gottes, die unmittelbar vom Himmel herab zu ihnen spricht, aber er beruft sie durch die Unterweisungen seines Wortes und durch Fügungen im Alltag. Gott fordert sie möglicherweise auf, eine Reichtum und Ansehen versprechende Laufbahn aufzugeben, innige Verbindungen zu lösen und sich von Verwandten zu trennen, um etwas zu beginnen, das nur Selbstverleugnung, Mühe und Opfer zu verlangen scheint. Aber Gott hat eine Aufgabe für sie und dabei wären ein bequemes Leben und die Beeinflussung durch Freunde und Verwandte für die Entwicklung der erforderlichen Wesenszüge nur hinderlich. Er ruft sie zu einem Leben abseits von irdischen Einflüssen und Hilfen, damit sie die Notwendigkeit seines Beistandes erkennen und lernen, sich auf ihn allein zu verlassen, damit er sich ihnen offenbaren kann.

Wer ist bereit, beim Ruf Gottes auf Lieblingspläne und Familienbindungen zu verzichten? Wer wird neue Pflichten übernehmen und unbearbeitete Gebiete betreten, um Gottes Werk zielbewusst und willig zu tun und um Christi willen Verlust für Gewinn zu rechnen? Siehe Philipper 3,7 (EB). Wer dies vollbringt, hat Abrahams Glauben und wird mit ihm jene "über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit" erleben, gegenüber der "die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen". 2.Korinther 4,17; Römer 8,18 (EB). Patriarchen und Propheten 104f. [überarbeitet].

Was machst du hier?

Von der unaufhörlichen Wirksamkeit der Treuen und Zuverlässigen hängt viel ab. Aus diesem Grunde unternimmt Satan jede nur mögliche Anstrengung, um zu vereiteln, dass Gottes Absicht durch die Gehorsamen ausgeführt werde. Manche bringt er dahin, ihre hohe und heilige Sendung aus den Augen zu verlieren und sich mit den Annehmlichkeiten dieses Lebens zu begnügen. Er veranlasst sie, sich zur Ruhe zu setzen oder aber um größerer irdischer Vorteile willen von Orten fortzuziehen, wo sie hätten machtvoll für das Gute wirken können. Andere verleitet er, durch Widerstand oder Verfolgung entmutigt, ihrer Pflicht zu entfliehen. Aber diese alle betrachtet der Himmel mit zartem Erbarmen. Jedes Kind Gottes, dessen Stimme der Seelenfeind zum Schweigen zu bringen vermochte, wird gefragt: "Was machst du hier?" 1.Könige 19,9. Ich habe dich beauftragt, in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu predigen (siehe Markus 16,15), um ein Volk auf den Tag Gottes vorzubereiten. Warum bist du hier? Wer hat dich gesandt?

An Familien wie an Einzelne ergeht die Frage: "Was machst du hier?" In vielen Gemeinden gibt es Familien, die in den Wahrheiten des Wortes Gottes gut unterrichtet sind. Sie könnten den Bereich ihres Einflusses erweitern, wenn sie dorthin zögen, wo man des Dienstes bedarf, den sie zu leisten imstande sind. Propheten und Könige 120f.

Der Ruf an christliche Familien

Wir brauchen missionarische Familien, die sich an Orten niederlassen, wo Fachleute fehlen. Landwirte, Geschäftsleute, Bauhandwerker -- ja, alle, die in den verschiedenen Fachgebieten und Handwerksberufen geschickt sind, sollen in noch unversorgte Gebiete gehen, um dort die Landwirtschaft zu verbessern, Dienstleistungsunternehmen oder Handwerksbetriebe zu gründen, bescheidene Heime für sich selbst einzurichten und ihren Nachbarn zu helfen. Auf den Spuren des großen Arztes 150.

Gott fordert christliche Familien auf, sich in Gegenden zu begeben, die noch in Finsternis und Irrtum verharren, und weislich und ausdauernd für den Meister zu arbeiten. Um dieser Aufforderung nachzukommen, ist Selbstverleugnung erforderlich. Während viele darauf warten, dass ihnen jedes Hindernis aus dem Wege geräumt werde, sterben Menschen, die ohne Hoffnung und ohne Gott in der Welt sind. Viele, sehr viele begeben sich um weltlicher Vorteile oder um der Erlangung wissenschaftlicher Kenntnisse willen in verseuchte Gebiete und nehmen Beschwernisse und Entbehrungen auf sich. Wo aber sind solche, die willens wären, dies zu tun, um andern vom Heiland erzählen zu können? Wo sind Männer und Frauen, die sich in Gebiete begeben, die des Evangeliums bedürfen, um die in Finsternis lebenden Menschen auf den Erlöser hinweisen zu können? Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 258.

Es gibt ganze Familien, die Missionare sein könnten. Sie könnten sich in persönlicher Arbeit einbringen. Sie könnten mit fleißigen Händen und regem Verstand für den Meister arbeiten, um neue Methoden für den Erfolg seines Werkes zu finden. Testimonies for the Church IX, 40.

Wenn sich Familien an Orten niederlassen würden, an denen die Menschen noch in geistliche Finsternis gehüllt sind, und dort durch ihr Leben das Licht des Vorbildes Christi leuchten ließen, könnte ein großes Werk geschehen. Sie könnten dort unauffällig in aller Stille anfangen, ohne die Finanzen der Vereinigung zu belasten, so lange, bis das Interesse so beträchtlich wird, dass sie dem nicht mehr ohne die Hilfe eines Predigers nachkommen können. Testimonies for the Church VI, 442.

Verpflanzungen brauchen erfahrene Gärtner

Bereitet die Mitarbeiter darauf vor, "auf die Landstraßen und an die Zäune" zu gehen. Lukas 14,23. Wir brauchen erfahrene Gärtner, die Bäume so an verschiedene Plätze verpflanzen können, dass sie dort gedeihen. Ganz gewiss gehört es zu den Pflichten des Volkes Gottes, auch in die Gebiete jenseits der schon bekannten zu gehen. Neues Land sollte gerodet, neue Einflusszentren errichtet werden, wo immer sich dazu eine Gelegenheit bietet. Ruft Mitarbeiter zusammen, die echten evangelistischen Eifer entfalten, und lasst sie ausziehen, um fern und nah das Licht der Erkenntnis zu verbreiten. Testimonies for the Church IX, 118.

Viele Glieder unserer großen Gemeinden tun im Grunde genommen gar nichts. Sie könnten ein gutes Werk tun, wenn sie sich, anstatt sich zusammenzudrängen, in Orte zerstreuen würden, in denen die Wahrheit noch keinen Eingang gefunden hat. Bäume, die zu dicht gepflanzt werden, gedeihen nicht. Der Gärtner muss sie auseinander pflanzen, damit sie mehr Raum zum Wachstum haben und nicht verkrüppeln oder erkranken. Dieselbe Regel lässt sich auch auf unsre großen Gemeinden anwenden. Viele Glieder verlieren ihr geistliches Leben, weil diese Arbeit an ihnen nicht verrichtet wurde. Sie werden schwach und untüchtig. Umgepflanzt würden sie stark und lebendig werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 211.

Ergebnisse sind sicher

Der Herr will für alle ein großes Werk tun, die wahrhaft an ihn glauben. Wenn sich unsere Gemeindeglieder aufmachen und die ihnen mögliche Arbeit leisten, indem sie Missionsarbeit auf ihre Kosten unternehmen, und wenn jeder danach trachtet, sein Bestes zu tun, um Seelen für Jesus zu gewinnen, dann werden wir sehen, dass viele die Reihen Satans verlassen und sich um das Banner Christi scharen werden. Handelt unser Volk nach dem Licht, das in dieser Unterweisung gegeben ist, dann werden wir Gottes Heil schauen. Wunderbare Erweckungen werden folgen. Sünder werden bekehrt und viele Menschen zur Gemeinde hinzugetan. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 213.

Unsere Gemeindeglieder sollten großes Interesse an der Mission zu Hause und in fernen Ländern bekunden. Reicher Segen wird ihnen dann zuteil werden, weil sie selbstverleugnende Anstrengungen unternehmen, um das Banner der Wahrheit in neue Gebiete zu pflanzen. Das Geld, das in diese Arbeit investiert wird, wird reiche Zinsen tragen. Denn die Neubekehrten, die sich am Licht aus dem Wort Gottes erfreuen, werden als Folge aus ihren eigenen Mitteln genug geben, um das Licht der Wahrheit anderen zu bringen. Testimonies for the Church IX, 49.

In Gebieten, deren Verhältnisse so beschwerlich und entmutigend sind, dass manche Evangeliumsdiener nicht dorthin gehen wollen, können durch die Anstrengungen selbstloser Gemeindeglieder bemerkenswerte Veränderungen zum Besseren bewirkt werden. Diese demütigen Mitarbeiter werden viel vollbringen, weil sie sich in Geduld beharrlich anstrengen und sich nicht auf menschliche Kraft, sondern auf Gott verlassen, dessen Wohlgefallen auf ihnen ruht. Wie viel Gutes solche Gemeindeglieder leisten, wird in dieser Welt nie bekannt werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 72.

Lehren aus dem Versagen Israels

Als die Israeliten in Kanaan einzogen, erfüllten sie Gottes Absicht nicht, das ganze Land in Besitz zu nehmen. Nachdem sie einen Teil des Gebietes erobert hatten, ließen sie sich nieder, um die Früchte ihres Kampfes zu genießen. Ihr Unglaube und ihr Hang zur Bequemlichkeit waren der Grund dafür, dass sie in den bereits eroberten Landesteilen beieinander wohnten, anstatt weiterzukämpfen und neue Gebiete zu besetzen. So begannen sie, sich langsam von Gott zu trennen. Weil sie seine Anordnungen nicht ausgeführt hatten, machten sie es ihm unmöglich, seine Segensverheißungen an ihnen zu erfüllen.

Verhält sich die Gemeinde heute nicht ebenso? Obwohl die ganze Welt vor ihnen liegt, eine Welt, die das Evangelium nötig braucht, versammeln sich die Christen dort, wo sie die Vorrechte des Evangeliums für sich selbst genießen können. Sie haben kein Gespür mehr für die Notwendigkeit, neue Gebiete zu betreten, um die Botschaft des Heils in andere Gebiete zu tragen. Sie weigern sich, den Befehl Christi zu erfüllen: "Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur." Markus 16,15. Tragen sie nun weniger Schuld als die Israeliten damals? Testimonies for the Church VIII, 119.