Im Dienst für Christus

Kapitel 22

Gebets- und Missionsversammlungen

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Beten allein genügt nicht

Der Bau des Reiches Gottes wird durch die Untreue der Menschen verzögert bzw. durch ihre Treue beschleunigt. Durch den Mangel an Zusammenarbeit zwischen den Menschen und Gott wird das Werk gehindert. Die Menschen mögen beten: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel." Matthäus 6,10. Versäumen sie aber, dieses Gebet in ihrem Leben in die Tat umzusetzen, dann wird ihr Bitten fruchtlos bleiben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 60.

Das Andachtsleben auf dem Prüfstand

Der ganze Himmel blickt auf die Bewohner der Erde. Die Engel und Gott im Himmel schauen auf alle, die vorgeben, Nachfolger Christi zu sein, und prüfen deren Andachtsleben. The Signs of the Times, 22. Juni 1903.

Macht die Versammlungen interessant!

Die Missionsversammlungen sollten dazu benutzt werden, den Gemeindegliedern zu erklären, wie man evangelistisch arbeitet. An Appeal to Our Churches in Behalf of Home Missionary Work 11.

Unsere Gebets- und Zeugnisstunden sollten Zeiten besonderer Hilfe und Ermutigung sein. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen, diese Versammlungen so interessant und nutzbringend wie möglich zu machen. Am besten geschieht das, wenn wir mit Gott täglich neue Erfahrungen machen und nicht zögern, bei unseren Zusammenkünften über seine Liebe zu sprechen. Wenn ihr nämlich nichts Böses und keinen Unglauben in eure Herzen dringen lasst, können sie auch bei euren Treffen nicht spürbar werden. The Southern Watchman, 7. März 1905.

Unsere Versammlungen sollten so gestaltet werden, dass sie jeden fesseln. Der Geist des Himmels sollte sie durchwehen. Haltet keine langen, trockenen Reden und sprecht keine förmlichen Gebete. Alle sollten das Ihre pünktlich verrichten; wenn ihr Zweck erfüllt ist, sollte man die Versammlung schließen. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit bis zum letzten Augenblick wach gehalten. So bringt man Gott einen angenehmen Gottesdienst dar.

Der Dienst für Gott sollte interessant und anziehend gestaltet werden und nicht in einer trockenen Form erstarren. Wir müssen Minute für Minute, Stunde für Stunde und Tag für Tag für Christus leben; dann wird er in uns wohnen und wenn wir uns versammeln, wird seine Liebe unsere Herzen erfüllen und wie eine Quelle in der Wüste hervorbrechen, die alle erquickt und die in allen, die am Verschmachten sind, das Verlangen weckt, vom Wasser des Lebens zu trinken. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 226f.

Glaubt doch nicht, dass ihr das Interesse der Jugend gewinnt, wenn ihr bei der Missionsversammlung lange Predigten haltet. Denkt darüber nach, womit ihr echtes Interesse wecken könnt. Von Woche zu Woche sollten die jungen Leute ihre Berichte geben und erzählen, was sie für den Heiland alles zu tun versucht haben und was dabei herausgekommen ist. Wenn die Missionsstunden zum Anlass genommen würden, solche Berichte zu geben, wären sie nicht mehr langweilig, weitschweifig und ermüdend. Sie würden so spannend, dass niemand mehr über den Mangel an Besuchern klagen müsste. Gospel Workers 210f.

Wenn der Glaube Christus ergreift, erfüllt die Wahrheit unsere Herzen mit Begeisterung und der Dienst für Gott ist nicht mehr langweilig und uninteressant. Eure Zeugnisstunden, die jetzt kraftlos und langweilig sind, werden vom Heiligen Geist belebt werden. Wer seinen Glauben im Alltag auslebt, wird täglich viele Erfahrungen machen. Testimonies for the Church VI, 437.

Das Zeugnis der persönlichen Erfahrung

Als Nachfolger Christi wollen wir uns auch mit Worten gegenseitig im Glaubensleben helfen und ermutigen. Viel mehr als bisher sollten wir einander unsere wunderbaren Erfahrungen mit Gottes liebevoller Güte und der unermesslich tiefen Liebe des Heilandes erzählen. Bilder vom Reiche Gottes 276.

Die Gemeinde braucht die lebendige und stets neue Erfahrung von Gliedern, die es gewohnt sind, Gemeinschaft mit Gott zu pflegen. Trockene, abgedroschene Zeugnisse und Gebete, die Christus nicht beinhalten, sind keine Hilfe für die Menschen. Wenn jeder, der vorgibt, ein Kind Gottes zu sein, mit Glauben, Licht und Leben erfüllt wäre, wäre das ein beeindruckendes Zeugnis für die, die gekommen sind, um die Wahrheit zu hören! Und wie viele Menschen könnten dann für Christus gewonnen werden! Testimonies for the Church VI, 64.

Unser Bekenntnis seiner Treue ist das von Gott erwählte Mittel, um der Welt Christus zu offenbaren. Wir sollen seine Gnade bekennen, wie sie uns von heiligen Menschen vergangener Zeiten bekannt gemacht worden ist; aber am wirksamsten wird die Bezeugung unserer eigenen Erfahrungen sein. Wir sind Zeugen für Gott, indem wir mit unserer Person das Wirken einer Macht aufzeigen, die göttlich ist. Jeder Einzelne hat seinen Lebensweg, der sich von dem aller anderen Menschen unterscheidet, und seine eigenen Erfahrungen mit Gott, die von denen der anderen grundsätzlich verschieden sind. Gott will, dass mein Lobpreis zu ihm aufsteigt als einer, der auch unverwechselbar als der meine erkennbar ist. Diese wertvollen Bekenntnisse zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade üben, wenn sie von einem christusähnlichen Leben bekräftigt werden, eine unwiderstehliche Macht zur Errettung von Seelen aus. Auf den Spuren des großen Arztes 67f.

Lob und Dank ehrt Gott

Gott aus vollem Herzen aufrichtig zu loben, ist genauso wichtig wie das Gebet. Lasst uns deshalb der Welt und allen himmlischen Wesen zeigen, wie sehr wir Gott dankbar sind für seine wunderbare Liebe, die er für die gefallene Menschheit aufbringt, und dass wir von ihm noch größeren Segen erwarten. Viel mehr als bisher sollten wir von unseren Erfahrungen berichten. Wenn wir nach einer besonders spürbaren Ausgießung des Heiligen Geistes anderen erzählen, wie wunderbar und liebevoll Gott für seine Kinder sorgt, dann werden wir im Dienst für Gott noch mehr Freude verspüren und auch erfolgreicher sein. Solch eine Haltung wird Satans Macht zurückdrängen und den Geist des Murrens und Klagens austreiben, wodurch der Versucher an Boden verliert und die Gläubigen sich charakterlich so entwickeln können, dass sie einmal dafür geeignet sein werden, auf der neuen Erde zu leben. Die Wirkung auf andere wird nicht ausbleiben. Es gibt gar keine bessere Methode, um Menschen für Christus zu gewinnen. Bilder vom Reiche Gottes 245f.

Der Herr will, dass wir anderen von seiner Güte und Macht erzählen; unser Lob und Dank ehrt ihn. "Wer Dank opfert, der preiset mich", sagt er. Psalm 50,23. Als das Volk Israel durch die Wüste zog, lobte es Gott mit heiligen Liedern. Man vertonte die Gebote und Verheißungen des Herrn und sang sie während der ganzen Reise. Auch wenn die Israeliten später in Kanaan ihre heiligen Feste feierten, sprachen sie von Gottes wunderbarem Wirken und dankten und opferten ihm, wie er es wünschte. Mit ihrer ganzen Lebensform sollten sie ihn loben, damit "man auf Erden erkenne seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil". Psalm 67,3. Bilder vom Reiche Gottes 244f.

Ein gefährliches Verhalten

Manche vernachlässigen das Gebet und den Besuch der gottesdienstlichen Versammlungen, weil sie fürchten, einen finanziellen Verlust zu erleiden, wenn sie nicht mehr Zeit ihrer Landwirtschaft oder ihrem Geschäft widmen. Durch ihre Werke offenbaren sie, welchem Lebensbereich sie Vorrang einräumen. Sie opfern religiöse Vorrechte, die für ihr geistliches Wachstum entscheidend wären, den Dingen dieses Lebens und erlangen daher auch keine tiefe Erkenntnis des göttlichen Willens. Sie versäumen die Vervollkommnung des christlichen Charakters und entsprechen nicht dem Maßstab Gottes. Sie setzen ihre zeitlichen, weltlichen Interessen an die erste Stelle und berauben Gott der Zeit, die sie seinem Dienst widmen sollten. Solche Personen werden von Gott gekennzeichnet und empfangen eher Fluch statt Segen. Testimonies for the Church II, 654.

Eine tröstliche Verheißung

Es wird sich auszahlen, wenn wir unsere Vorrechte nutzen und uns mit denen versammeln, die Gott vertrauen und von ihm erzählen -- selbst wenn uns das Opfer abverlangt. Denn Gott hört genau auf ihre Zeugnisse und Engel schreiben sie in ein Buch. Gott wird derer gedenken, die sich versammelt und über sein Wesen nachgedacht haben. Er wird sie vor dem großen Feuerbrand des Gerichts bewahren. Sie sind in seinen Augen wie wertvolle Edelsteine. Testimonies for the Church IV, 107.