Im Dienst für Christus

Kapitel 24

Anforderungen für den Dienst

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Tüchtigkeit

Gleichgültigkeit und Untüchtigkeit haben nichts mit Frömmigkeit zu tun. Wenn uns bewusst wird, dass wir für Gott arbeiten, werden wir stärker als je zuvor ein Gespür für die Heiligkeit des geistlichen Dienstes haben. Dieses Bewusstsein verleiht der Erfüllungen jeder Pflicht Leben, Wachsamkeit und beharrliche Kraft. Testimonies for the Church IX, 150.

Die Zeit verlangt größere Tüchtigkeit und eine tiefere Weihe. Oh, diese Angelegenheit liegt mir so sehr am Herzen, dass ich zu Gott schreie: "Erwecke und sende Boten, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, in deren Herzen das eigene Ich, die Grundlage aller Sünde, gekreuzigt ist." Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 253.

Jesus wusste, dass seine Jünger die himmlische Zurüstung benötigen. Siehe Lukas 24,47-49 ... Das ihnen anvertraute Werk würde große Tüchtigkeit erfordern, weil die Flut des Bösen stark und mächtig gegen sie anlaufen wird. Das Wirken der Apostel 30 [überarbeitet].

Gepflegte Sprache

In allen Bereichen christlicher Arbeit ist die Pflege und der rechte Gebrauch der Redegabe wichtig. Lasst uns auch im Familienleben, ja überhaupt im Umgang miteinander einen freundlichen Ton und eine korrekte Ausdrucksweise pflegen. Bilder vom Reiche Gottes 274.

Prediger und Lehrer müssen sich bewusst sein, dass sie eine Botschaft verkündigen, die Bedeutung für die Ewigkeit hat. Am Jüngsten Tag werden sie einmal nach der Wahrheit gerichtet werden, die sie gepredigt haben. Bei manchen Menschen kommt alles darauf an, wie ihnen die Botschaft unterbreitet wird. Bei ihnen muss der Verstand ebenso wie das Herz angesprochen werden. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, keinesfalls hastig, sondern einprägsam und dem Ernst des Inhalts angemessen zu sprechen. Bilder vom Reiche Gottes 274.

Jeder Christ hat den Auftrag, anderen Menschen den unerforschlichen Reichtum Christi zu erschließen, deshalb muss er sich bemühen, seine Redegabe zu vervollkommnen. Das Wort Gottes soll ja so verkündigt werden, dass es die Zuhörer anspricht. Gott will auf keinen Fall, dass seine unermessliche Gnade, die er der Welt zugedacht hat, durch das unbeholfene Verhalten seiner menschlichen Mitarbeiter in ihrer Kraft beeinträchtigt oder gar herabgewürdigt wird. Bilder vom Reiche Gottes 274.

Gottes Mitarbeiter werden geübt sein in Geduld, Freundlichkeit, Wohlwollen und Hilfsbereitschaft. Sie praktizieren echte christliche Höflichkeit im Bewusstsein, dass ihr Begleiter, Jesus Christus, barsche, unfreundliche Worte und Gefühle nicht gutheißen kann. Ihre Ausdrucksweise wird sauber sein. Sie verstehen die Macht des Wortes als eine wertvolle Gabe, die ihnen anvertraut ist, um ein hohes und heiliges Werk zu vollbringen. Gospel Workers 97.

Geschultes Denken

Wir brauchen dringend ein geschultes Denken, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden. Testimonies for the Church IV, 414.

Wir dürfen nicht aufs Geratewohl in das Werk des Herrn eintreten und dann Erfolg erwarten. Der Herr braucht Menschen von großer Willenskraft und scharfsinnigem Verstand. Jesus verlangt nach Mitarbeitern, nicht nach Stümpern! Es fehlt Gott an rechtlich denkenden und erfahrenen Menschen, die das bedeutende Werk vollenden, das zur Rettung von Seelen notwendig ist. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 414.

Manche müssen sich darin üben, ihr Denken in Zucht zu nehmen. Sie sollten sich zum Nachdenken zwingen. Stattdessen sind sie von jemandem abhängig, der für sie denkt und ihre Probleme löst. Weil sie sich weigern, ihren Verstand anzustrengen, werden sie auch künftig unfähig sein, sich genau zu erinnern, vorauszuschauen und etwas zu beurteilen. Jeder Einzelne muss sich bemühen, den Verstand zu schulen. Testimonies for the Church II, 188.

Gott möchte nicht, dass wir mit einem trägen, ungeschulten Verstand, mit schwerfälligen Gedanken und einem schwachen Gedächtnis zufrieden sind. Counsels to Parents, Teachers, and Students 506.

Mitarbeiter Gottes müssen mit Fleiß studieren, sich ernsthaft um Erkenntnis bemühen und keine Stunde vergeuden. Durch ausdauernde Übung können sie fast jeden Leistungsgrad als Christen erreichen und Menschen mit Kraft und Einfluss werden. Testimonies for the Church IV, 411.

Vom rechten Gebrauch der Zeit hängt es ab, welche Kenntnisse und Bildung wir uns aneignen. Armut, niedrige Herkunft und andere ungünstige Umstände brauchen kein Hinderungsgrund zu sein, wenn wir nur jeden Augenblick richtig nutzen. Wie leicht sind Minuten mit nutzlosem Gerede vergeudet! Morgens kommt man nicht aus dem Bett. Dann verstreicht kostbare Zeit ungenutzt, während wir im Bus oder in der Bahn sitzen oder an der Haltestelle warten. Wir sitzen tatenlos herum, bis das Essen serviert wird oder jemand, mit dem wir verabredet sind, eintrifft. Diese Zeit wäre für uns nutzbringend, wenn wir ein Buch zur Hand hätten und sie so mit Studieren, Lesen oder Nachdenken ausfüllen würden. Was könnten wir so nicht alles schaffen! Bilder vom Reiche Gottes 281.

Wer seine Zeit richtig einteilt, wer fleißig und zielstrebig ist, der kann sich Wissen und eine geistige Gewandtheit aneignen, die ihn zu fast jeder einflussreichen Position befähigt. Bilder vom Reiche Gottes 281.

Menschen, die verantwortungsvolle Stellungen bekleiden, sollten sich ständig vervollkommnen. Sie sollten nicht an veralteten Erfahrungen hängen und glauben, dass es unnötig sei, systematisch zu arbeiten. Obgleich der Mensch, wenn er zur Welt kommt, das hilfloseste der Geschöpfe Gottes ist und, seiner Natur nach, auch das böseste, so ist er nichtsdestoweniger imstande, sich fortwährend weiterzuentwickeln. Er kann durch Wissen erleuchtet durch Tugend geadelt werden und an geistiger und sittlicher Würde zunehmen, bis er den ihm zugänglichen höchsten Grad von Intelligenz und einen lauteren Charakter erreicht hat, die nur wenig geringer sind als die Vollkommenheit und Reinheit der Engel. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 439f.

Wer ein Mitarbeiter Gottes sein will, muss danach streben, die Funktionen jedes Körperorgans und die Fähigkeiten seines Verstandes zu verbessern. Wahre Erziehung bedeutet, die leiblichen, geistigen und sittlichen Kräfte jeder Aufgabe gewachsen zu machen und den ganzen Menschen auf den Dienst für Gott vorzubereiten. Eine solche Erziehung behält ihren Wert bis ins ewige Leben. Bilder vom Reiche Gottes 269 [überarbeitet].

Handwerker, Rechtsanwälte, Kaufleute, Männer jeglichen Gewerbes und Standes bilden sich weiter, um Meister ihres Faches zu werden. Sollten Christi Nachfolger weniger einsichtsvoll sein? Sollten sie, während sie doch offenbar in seinem Dienst stehen, die anzuwendenden Mittel und Wege nicht kennen? Unser Vorhaben, das ewige Leben zu erlangen, steht über jeder irdischen Erwägung. Um Menschen zu Jesus führen zu können, muss man die menschliche Natur kennen und das Trachten des menschlichen Herzens erforschen. Wir müssen sorgfältig nachdenken und inbrünstig beten, um zu erfahren, wie man sich Männern und Frauen mit der Botschaft Gottes nähern soll. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 414.

Christliche Würde und Höflichkeit

Der Mangel an würdevollem Auftreten und christlicher Eleganz in unseren Reihen spricht gegen uns als Volk Gottes. Das macht die Wahrheit, die wir bekennen, manchmal abstoßend. Die Erziehung des Verstandes und des Verhaltens kann zu einem hohen Standard geführt werden. Wenn jene, die sich zur Wahrheit bekennen, jetzt nicht ihre Vorrechte und Möglichkeiten wahrnehmen, zum vollendeten Maß eines Mannes oder einer Frau in Christus zu wachsen (siehe Epheser 4,13), dann sind sie für die Sache der Wahrheit und für Christus keine Ehre ... In der Bergpredigt forderte Jesus uns auf: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" Matthäus 7,12. Diese Aussage hat für uns einen großen Wert; sie ist die goldene Regel, an der wir unser Verhalten orientieren sollen. Testimonies for the Church IV, 358f.

Sorgt dafür, dass die Würde des Werkes durch einen ordentlichen Lebenswandel und eine anständige Unterhaltung gewahrt bleibt. Habt niemals Angst, dass ihr den Maßstab zu hoch ansetzen könntet ... Alle Grobheit und Taktlosigkeit müssen wir ablegen. Dafür müssen Freundlichkeit, Anstand und christliche Höflichkeit gepflegt werden. Hütet euch davor, barsch und plump zu sein. Betrachtet solches Verhalten nicht als Tugend. Gott jedenfalls sieht es nicht so an. Bemüht euch vielmehr, niemanden unnötigerweise zu verletzen. The Review and Herald, 25. November 1890.

Männer und Frauen, die Gottes Willen kennen, müssen unbedingt lernen, wie sie erfolgreiche Arbeiter für sein Reich werden können. Sie sollten geschliffene Manieren und Verständnis besitzen, aber keinesfalls den trügerischen äußeren Anschein oder das großtuerisches Gehabe von Weltmenschen. Gott erwartet von ihnen die Herzensbildung und aufrichtige Höflichkeit, die nach dem Himmel schmeckt und jeden auszeichnet, der "Teilhaber der göttlichen Natur" ist. 2.Petrus 1,4 (EB). Testimonies for the Church IV, 358.

Wir haben die umfassendste Wahrheit und Hoffnung, die jemals unserer Welt gegeben wurde, sowie den weit reichendsten Glauben. Das alles wollen wir der Welt in ihrer Einzigartigkeit darstellen. Dabei möchten wir uns nicht so verhalten, als ob wir die Welt um Verzeihung bitten müssten, weil wir uns unterstehen, an diese kostbare Wahrheit zu glauben. Vor Gott freilich wollen wir demütig wandeln und uns so verhalten, wie es Kindern Gottes zukommt. Denn obwohl wir nur schwache Werkzeuge sind, behandeln wir die wichtigsten und bedeutendsten Themen, höher und erhabener als irgendwelche zeitlichen und weltlichen Gegenstände. The Review and Herald, 26. Juli 1887.

Wer für die Rettung von Menschen arbeitet, braucht völlige Hingabe, Aufrichtigkeit, Intelligenz, Fleiß, Energie und Taktgefühl. Mit diesen Eigenschaften tut neimand minderwertige Arbeit. Er wird vielmehr einen gewaltigen Einfluss zum Guten ausüben. Gospel Workers 111.

An diesem Werk sollten Männer stehen, die willig sind, Rat anzunehmen, wie man am besten zu einzelnen Personen und zu Familien Zugang findet. Ihre Kleidung sollte gefällig, aber nicht geziert sein; ihr Benehmen so, dass sie die Menschen nicht vor den Kopf stoßen. Unter unseren Leuten herrscht ein großer Mangel an wahrer Höflichkeit. Und gerade sie sollte von allen, die evangelistisch arbeiten, gepflegt werden. Testimonies for the Church IV, 391f.

Echtheit

Es darf keine Heuchelei geben im Leben derer, die eine so heilige und ernste Botschaft verkündigen, wie sie uns aufgetragen ist. Die Welt beobachtet uns Siebenten-Tags-Adventisten genau, weil sie unser Glaubensbekenntnis und unsere hohen Maßstäbe kennt. Wenn Menschen dann sehen, dass wir selbst nicht so leben, wie wir es andere lehren, werden sie mit Verachtung auf uns zeigen. Testimonies for the Church IX, 23.

Selbst wenn Menschen noch so hervorragende Begabungen, Fähigkeiten und Eigenschaften besitzen, hat ein einziger Charakterfehler, eine im Geheimen gepflegte Sünde für sie die gleichen Folgen, wie eine von Würmern zerfressene Planke für ein Schiff: Katastrophe und Untergang. Testimonies for the Church IV, 90.

Paulus trug die Atmosphäre des Himmels mit sich. Alle, die mit ihm zusammen waren, fühlten die Auswirkungen seiner Gemeinschaft mit Christus. Die Tatsache, dass sein eigenes Leben ein anschauliches Beispiel der Wahrheit war, die er verkündigte, gab seiner Predigt die überzeugende Kraft.

In dieser Übereinstimmung liegt die Macht der Wahrheit. Der unbeabsichtigte und unbewusste Einfluss eines geheiligten Lebens ist die überzeugendste Predigt, die man zugunsten des Christentums halten kann. Argumente mögen Widerstand hervorrufen, selbst wenn sie nicht zu widerlegen sind. Aber das Vorbild echten Glaubensbesitzt eine Kraft, der man unmöglich völlig widerstehen kann. Gospel Workers 59.

Der wahre Charakter wird nicht äußerlich gebildet und angelegt; er strahlt von innen heraus. Wollen wir andere auf den Weg der Gerechtigkeit bringen, müssen die Grundsätze der Gerechtigkeit in unseren eigenen Herzen gehegt werden. Unser Glaubensbekenntnis mag die Lehrsätze der Religion verkündigen; aber es ist unsere praktische Frömmigkeit, die dem Wort der Wahrheit Nachdruck verleiht. Ein konsequenter Wandel, fromme Gespräche, unerschütterliche Rechtschaffenheit, ein tätiger, wohlwollender Geist und das göttliche Beispiel -- das sind die Mittel, durch die der Welt das Licht mitgeteilt wird. Das Leben Jesu 295.

Gebete, Ermahnungen und Reden sind billige Früchte, die oft zur Schau gestellt werden. Echte Früchte sind dagegen gute Werke, Fürsorge für die Notleidenden, die Vaterlosen und Witwen. An einem guten Baum wachsen sie ganz von selbst. Testimonies for the Church II, 24.

Unternehmungslust

Gott vollbringt im Allgemeinen keine Wunder, um seine Wahrheit auszubreiten. Wenn der Landwirt es versäumt, den Acker zu bestellen, tut Gott auch kein Wunder, um die Folgen abzuwenden. Er wirkt gemäß der grundlegenden Prinzipien, die er uns bekannt gemacht hat. Unser Teil ist es, durchdachte Pläne ausreifen zu lassen und die Mittel in Bewegung zu setzen, durch die Gott bestimmte Ergebnisse zustande bringt. Wer nicht entschiedene Anstrengungen unternimmt, sondern einfach darauf wartet, dass der Heilige Geist ihn zur Tat drängt, wird in der Dunkelheit umkommen. Im Werk Gottes sollen wir nicht still sitzen bleiben und träge abwarten. The Southern Watchman, 1. Dezember 1903.

Manche, die sich am missionarischen Dienst beteiligen, sind schwach, kraftlos, ohne Begeisterung und leicht zu entmutigen. Ihnen fehlt der Antrieb. Sie besitzen nicht die Charaktereigenschaften, die sie anspornen, etwas zu unternehmen, den Geist und die Energie, die die Begeisterung entfachen. Wer Erfolg haben will, muss mutig und voller Hoffnung sein. Er sollte nicht nur die passiven, sondern auch die aktiven Tugenden pflegen. Gospel Workers 290.

Der Herr braucht dingend Mitarbeiter, die den Siegszug des Kreuzes Christi vorantreiben. The Review and Herald, 6. Mai 1890.

Nicht in langweiligen, leblosen Ausdrücken, sondern in klaren, entschiedenen, aufrüttelnden Worten soll die Botschaft verkündet werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 176.

Man braucht keine wortgewaltigen Redner, um Jesu Botschaft mitzuteilen. Die Wahrheit muss mit aller Ernsthaftigkeit gepredigt werden. Tatkräftige Menschen werden gebraucht, die mit unermüdlicher Energie für die Reinigung der Gemeinde und die Warnung der Welt tätig sind. Testimonies for the Church V, 187.

Gott hat in seinem Reich keine Verwendung für faule Leute. Er sucht überlegte, freundliche, liebevolle und zielstrebige Mitarbeiter. Testimonies for the Church IV, 411.

Entschlossenheit

Wer im Dienst Gottes steht, muss das Werk der Seelengewinnung entschlossen und lebhaft betreiben. Denkt daran, dass Menschen verloren gehen, wenn Gottes Mitarbeiter nicht mit einer Entschlossenheit zu Werke gehen, die weder nachlässt noch aufgibt. Testimonies for the Church VI, 418.

Gott hat uns eine große Aufgabe übertragen. Lasst sie uns gewissenhaft und entschlossen erfüllen und in unserem Leben zeigen, was die Wahrheit für uns vollbracht hat. Testimonies for the Church VI, 418.

Eifer und Tatkraft

Ernster christlicher Eifer ist notwendig, ein Eifer, der sich dadurch beweist, dass etwas Positives geschieht ... Ein Mensch, der ein Kind Gottes geworden ist, kann ebenso wenig daran gehindert werden, Christus zu bekennen, wie man den Niagarafall aufhalten kann, in die Tiefe zu stürzen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 216.

Jeder, der Christus als seinen persönlichen Erlöser annimmt, wird es als ein Vorrecht ansehen, Gott zu dienen. Wenn er darüber nachsinnt, was der Himmel für ihn getan hat, wird sein Herz von grenzenloser Liebe und inniger Dankbarkeit bewegt. Er wird mit Freude seine Dankbarkeit dadurch bekunden, dass er seine Fähigkeiten Gott zur Verfügung stellt. Er wünscht seine Liebe zu Christus und zu den Menschen, die Christus von dieser Welt erkauft hat, zu zeigen. Er scheut keine Mühe, keine Not und kein Opfer. Auf den Spuren des großen Arztes 421.

Es gibt für alle Martas mit ihrer rührigen Geschäftigkeit in religiösen Belangen ein weites Betätigungsfeld. Aber lasst sie erst mit Maria zu den Füßen Jesu sitzen! Siehe Lukas 10,39-42. Lasst Fleiß, Bereitwilligkeit und Tatkraft durch die Gnade Christi geheiligt sein; dann wird solches Leben als eine unüberwindliche Kraft zum Guten wirken. Das Leben Jesu 517f.

Im Namen des Herrn sollen wir mit unermüdlicher Ausdauer und nie erlahmendem Eifer, wie ihn Christus in seinem Dienst an den Tag legte, das Werk des Herrn vorantragen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 251.

Wir müssen mit der Einförmigkeit in unsrer Seelenarbeit brechen. Wir erfüllen zwar eine Aufgabe in dieser Welt, zeigen aber nicht genügend Tatkraft und Eifer. Wären wir von ernsterem Willen beseelt, würden Menschen von der Wahrheit unsrer Botschaft überzeugt. Die Kraftlosigkeit und Eintönigkeit unsres Dienstes für den Herrn stößt viele Angehörige höherer Gesellschaftsschichten ab; sie vermissen ernsten und heiligen Eifer. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 41.

Geduld

Um Mitarbeiter Jesu zu sein, musst du alle Geduld dieser Welt mit denen haben, für die du arbeitest. Du solltest auf die einfache Arbeit nicht geringschätzig herabsehen, sondern auf das gesegnete Ergebnis blicken. Wenn die, für die du arbeitest, nicht deinen Vorstellungen entsprechen, denkst du: "Lass sie doch laufen; sie sind es nicht wert, gerettet zu werden!" Was wäre wohl, wenn Christus die Außenseiter damals ebenso behandelt hätte? Er starb, um elende Sünder zu erlösen. Wenn du im selben Geist und auf dieselbe Weise arbeitest wie er und Gott überlässt, was daraus wird, wirst du so viel Gutes bewirken, wie du es in diesem Leben niemals ermessen kannst. Testimonies for the Church IV, 132.

Arbeite uneigennützig, liebevoll und geduldig für alle, mit denen du in Berührung gebracht wirst. Zeige keine Ungeduld. Lass kein unfreundliches Wort über deine Lippen kommen. Wenn die Liebe Christi dein Herz erfüllt, wird sich das in der Freundlichkeit deiner Äußerungen offenbaren. Testimonies for the Church IX, 41.

Taktgefühl

Wer Takt, Fleiß und Begeisterung besitzt, wird im Berufsleben Erfolg haben. Die gleichen Eigenschaften werden sich, wenn sie dem Dienst Gottes geweiht sind, als doppelt wirksam erweisen, denn dabei verbindet sich göttliche Kraft mit menschlicher Anstrengung. Testimonies for the Church V, 276.

Wer Menschen gewinnen will, braucht ein ausgeprägtes Taktgefühl und große Weisheit. Der Heiland hat die Wahrheit niemals unterdrückt, sondern stets in Liebe geäußert. Im Umgang mit den Menschen blieb er stets taktvoll, herzlich und aufmerksam. Niemals verhielt er sich barsch, niemals sprach er grundlos ein scharfes Wort. Niemals bereitete er ohne Not einer empfindsamen Seele Schmerzen. Menschliche Schwachheit tadelte er nicht. Er rügte dagegen Heuchelei, Unglauben und Bosheit scharf und unerbittlich. Allerdings merkte man seiner Stimme an, dass ihm das Tadeln ans Herz ging. Er benutzte die Wahrheit nie als Waffe, sondern zeigte stets ein tiefes Mitgefühl für die Menschen. Jeder Einzelne war in seinen Augen kostbar. Er bewegte sich mit göttlicher Würde, beugte sich jedoch mit zartem Mitgefühl und Hochachtung vor jedem Glied der Familie Gottes. In allen sah er Menschen, die er retten wollte. Gospel Workers 117.

Einige wohlmeinende, aber übereifrige Gemeindeglieder sprechen nach einem Vortrag schroff die Zuhörer, die keine Adventisten sind, an und machen damit die Wahrheit für die abstoßend. "Die Menschen dieser Welt sind ... viel klüger als die Menschen des Lichtes." Lukas 16,8 (GNB). Geschäftsleute und Politiker befleißigen sich der Höflichkeit. Es ist ihr Grundsatz, sich so liebenswürdig wie nur möglich zu verhalten. Sie bemühen sich, recht geschickt anzuknüpfen, und erlernen Umgangsformen, die dazu dienen sollen, ihnen den größtmöglichen Einfluss auf die Herzen ihrer Umgebung zu verschaffen. Sie wenden ihr Wissen und ihre Fähigkeiten so geschickt wie nur irgend möglich an, um dieses Ziel zu erreichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 414f. [überarbeitet].

Die Wahrheit muss verkündigt werden, aber das sollte behutsam geschehen, um diejenigen, die nicht dieselbe Erkenntnis besitzen wie wir, nicht zu bedrängen oder zu verdammen. Wir sollten über andere Christen, eingeschlossen Katholiken, niemals scharfe Bemerkungen machen. Auch unter ihnen gibt es viele, die echte Christen sind und entsprechend dem Licht leben, das ihnen scheint. Gott wird für sie wirken. Testimonies for the Church IX, 243.

Beständigkeit

Der wahre Christ arbeitet für Gott, aber nicht nach Neigung, sondern aus Prinzip, auch nicht nur einen Tag oder einen Monat, sondern sein ganzes Leben lang. Counsels to Parents, Teachers, and Students 518.

Christus war ein unermüdlicher Arbeiter. Er rechnete seine Arbeit nicht nach Stunden ab. Seine ganze Zeit, sein Herz und seine Kraft gehörten dem Dienst zum Wohl und Heil der Menschen. Oft war er ganze Tage über für andere tätig und Nächte verbrachte er im Gebet. Daraus schöpfte der die Kraft, Satans Verführungskünste zu durchschauen und ihnen zu widerstehen und seine Aufgabe der Rettung und Erneuerung der Menschen zu erfüllen.

Wer Gott liebt, bemisst seine Arbeit ebenfalls nicht nach dem Acht-Stunden-Arbeitstag. Er arbeitet zu jeder Stunde und ist niemals außer Dienst. Wo sich ihm die Gelegenheit bietet, tut er Gutes. Zu jeder Zeit und an jedem Orten findet er Gelegenheiten, für Gott zu wirken. Ihn umgibt eine gute Atmosphäre, wohin er auch kommt. Testimonies for the Church IX, 45.

Wer die Sache Gottes durch unbedachte Handlungen herabsetzt oder das Wirken seiner Mitarbeiter behindert, belastet seinen Charakter mit einem nicht leicht zu tilgenden Makel und legt ein ernstes Hindernis auf den Weg zu seiner künftigen Brauchbarkeit. Propheten und Könige 464.

"Nehmet auf euch mein Joch", sagte Jesus. Matthäus 11,29. Das Joch ist ein Hilfsmittel für die Arbeit. Zugtiere werden zur Arbeit ins Joch gespannt. Erst durch das Joch vollbringen sie eine gute Leistung. Christus lehrt uns durch dieses Beispiel, dass wir berufen sind, zeitlebens zu dienen. Als seine Mitarbeiter sollen wir sein Joch auf uns nehmen. Das Leben Jesu 320.

Mitgefühl und Umgänglichkeit

In jedem Bereich des Werkes Gottes werden Männer und Frauen gebraucht, die Mitgefühl haben mit leidenden Menschen. Leider ist solches Mitgefühl selten. The Review and Herald, 6. Mai 1890.

Wir brauchen mehr von dem Mitgefühl, das Christus besaß; nicht nur Mitgefühl für die, die uns fehlerlos erscheinen, sondern auch für die armen, leidenden, kämpfenden Menschen, die oftmals von ihren Fehlern eingeholt werden, die sündigen und wieder bereuen, versucht werden und entmutigt sind. Wir sollen zu unseren Nächsten gehen mit einem Mitgefühl für ihre Schwächen, ähnlich wie es unser barmherziger Hoherpriester besitzt. Siehe Hebräer 4,15 (GNB). Gospel Workers 141.

Durch mangelndes Mitgefühl und mangelnde Geselligkeit untereinander verlieren wir als Volk sehr viel. Wer von Unabhängigkeit spricht und sich selbst abschließt, füllt die ihm von Gott zugewiesene Aufgabe nicht aus. Wir sind Kinder Gottes und in Glück und Freude voneinander abhängig. Die Forderungen Gottes und der Menschheit richten sich auf uns. Wir alle müssen in diesem Leben unseren Platz ausfüllen. Die besondere Pflege unserer naturgegebenen Fähigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen anzuknüpfen, macht uns unseren Brüdern angenehm und bereitet uns Freude in unserem Bemühen, andere Menschen glücklich zu machen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 419.

Lasst uns zu den Menschen, die ihn noch nicht kennen, über Christus reden. Auch darin hat er uns ein Vorbild gegeben. Wo immer er war, in der Synagoge, unterwegs, im Boot auf dem See Genezareth, auf dem Fest des Pharisäers oder am Tisch des Zöllners -- überall sprach er mit den Menschen über das ewige Leben ... Die Menschen fühlten sich zu ihm hingezogen. Bilder vom Reiche Gottes 276.

Einfachheit

Als Christus seinen Jüngern gebot, in seinem Namen hinauszugehen und alle, die an ihn glauben, zur Gemeinde zu bringen, erläuterte er ihnen die Notwendigkeit, schlicht und einfach zu bleiben. Siehe Matthäus 10,7.9.10. Je weniger Wert sie auf Gepränge und äußeren Schein legten, desto größer würde ihr Einfluss zum Guten sein. Sie sollten genauso einfach sprechen wie Christus und ihren Hörern einprägen, was er sie gelehrt hatte. Das Wirken der Apostel 28.

Tausende können auf die einfachste Weise erreicht werden. Männer und Frauen, die als besonders gebildet und begabt gelten, werden oft gerade durch das schlichte Zeugnis eines Menschen angesprochen, der über seine Liebe zu Gott ebenso natürlich reden kann wie ein anderer vielleicht über seine ganz und gar weltlichen Interessen. Es kann durchaus vorkommen, dass man sich in dem, was man sagen möchte, sehr gut vorbereitet hat und dennoch so gut wie keine Wirkung erzielt. Ein aufrichtiges, ungekünsteltes Bekenntnis zu unserem himmlischen Vater hat dagegen die Macht, auch Herzen zu gewinnen, die bisher Christus und seiner Liebe verschlossen waren. Bilder vom Reiche Gottes 186.

Glaube

Gottes Mitarbeiter brauchen einen festen Glauben an Gott. Er übersieht ihre Mühen nicht. Er schätzt ihre Arbeit. Göttliche Werkzeuge sind ausersehen, mit denen zusammenzuarbeiten, die bereit sind, für Gott zu wirken. Wir entehren ihn, wenn wir annehmen, dass er nicht zu seinem Wort stehen würde oder keine Zeit habe, von seinen Mitarbeitern Notiz zu nehmen. The Southern Watchman, 2. August 1904.

Mitarbeiter im Werk Gottes brauchen einen starken Glauben. Die Umstände mögen aussichtslos erscheinen, dennoch scheint Gottes Licht gerade in der dunkelsten Stunde. Die Kraft derer, die in Liebe und aus Vertrauen Gott dienen, wird Tag um Tag erneuert. Gospel Workers 262.

Echter Glaube gibt uns immer wieder neuen Auftrieb, lässt uns treu zu unseren Grundsätzen stehen und schenkt uns eine unerschütterlich Zielstrebigkeit. Bilder vom Reiche Gottes 114f.

Der Christ sieht sich oft unvorhergesehenen Gefahren ausgesetzt, die die Pflichterfüllung schwer erscheinen lassen. Die Fantasie malt sich Untergang und Knechtschaft oder gar Tod aus. Doch die Stimme Gottes sagt deutlich: Geht voran! Wir sollten diesem Befehl gehorchen, selbst wenn unsere Augen das Dunkel nicht durchschauen können und wir die eisigen Wellen an unseren Füßen spüren. Die unser Wachstum hemmenden Hindernisse werden bei einem zögernden, unschlüssigen Sinn niemals verschwinden. Die den Gehorsam aufschieben, bis jeder Schatten der Ungewissheit weicht und keine Gefahr für Misserfolg oder Niederlage mehr besteht, werden niemals gehorchen. Der Unglaube flüstert: Lass uns warten, bis die Schwierigkeiten beseitigt sind und wir unsere Lage besser übersehen können. Der Glaube dagegen drängt zum mutigen Vorwärtsgehen, er hofft alles, er vertraut allem. Siehe 1.Korinther 13,7. Patriarchen und Propheten 264.

Mut

Ein großes Werk muss vollbracht werden. Umfassendere Pläne müssen gelegt werden. Eine Stimme muss erklingen, die die Völker aufweckt. Leute, deren Glauben schwach und schwankend ist, sind sicher nicht diejenigen, die das Werk in dieser entscheidenden Phase voranbringen. Wir brauchen den Mut von Helden und den Glauben von Märtyrern. Testimonies for the Church V, 187.

Erst wenn wir uns im Glauben auf seine Stärke verlassen, wird Gott auf wunderbare Weise auch den hoffnungslosesten und entmutigendsten Ausblick ändern. Er wird es um der Ehre seines Namens willen tun. Gott ruft die Getreuen auf, die ihm vertrauen, denen Mut zuzusprechen, die nicht glauben und keine Hoffnung haben. Möge der Herr uns helfen, einander beizustehen und ihn durch einen lebendigen Glauben zu bezeugen! Testimonies for the Church VIII, 12.

Hoffnung und Mut sind unerlässlich für einen uneingeschränkten Dienst für Gott. Sie sind eine Frucht des Glaubens. Verzagtheit macht schuldig und ist unvernünftig. Propheten und Könige 115.

Miterbeiter Gottes müssen Mut, Kraft und Ausdauer besitzen. Auch wenn ihnen scheinbar Unüberwindbares den Weg versperrt, sollen sie dennoch durch seine Gnade vorwärts gehen. Statt über Schwierigkeiten zu jammern, sind sie berufen, sie zu überwinden. Nichts sollte sie zur Verzweiflung bringen, aber sie sollten stets auf alles hoffen. Mit der goldenen Kette seiner Liebe hat Christus sie an den Thron Gottes gebunden. Er will, dass ihnen der gewaltigste Einfluss im Universum, der von der Quelle aller Kraft ausstrahlt, zur Verfügung steht. Sie sollen die Kraft besitzen, dem Bösen zu widerstehen, eine Kraft, die weder Tod noch Welt oder Totenreich überwinden kann. Diese Kraft wird sie befähigen zu überwinden, wie Christus überwunden hat. Siehe Offenbarung 3,21. Gospel Workers 39.

Hingabe

Nur der ungeteilte Dienst für Gott zeugt von echter Heiligung und ist die Voraussetzung für ein wahrhaft christliches Leben. Christus fordert uneingeschränkte Hingabe und den ganzen Einsatz des Herzens, des Verstandes, der Seele und aller Kräfte. Siehe Markus 12,30. Wer sein eigenes Ich über alles liebt und nur für sich selbst lebt, ist kein Christ. Bilder vom Reiche Gottes 35.

Das Wichtigste, was alle lernen müssen, die mit Gott zusammenarbeiten wollen, ist, nicht so sehr von sich selbst eingenommen zu sein. Erst dann kann ihnen der Charakter Christi nahe gebracht werden. Eine solche Ausbildung ist nicht auf den Schulen dieser Welt zu erlangen, sondern sie ist die Frucht jener Weisheit, die allein von dem göttlichen Lehrer vermittelt wird. Das Leben Jesu 233.

Unter außergewöhnlichen Umständen Begeisterung zu zeigen, ist keineswegs ein Beweis dafür, dass jemand ein Christ ist. Heiligkeit ist nicht Verzückung, sondern völlige Übergabe des eigenen Willens an Gott. Heiligkeit bedeutet, von einem jeglichen Wort zu leben, das aus dem Munde Gottes geht; den Willen unseres Vaters im Himmel zu tun; ihm in Anfechtungen und in der Finsternis ebenso wie im Licht zu vertrauen; im Glauben und nicht im Schauen zu wandeln; sich auf Gott in bedingungslosem unerschütterlichem Vertrauen zu verlassen und in seiner Liebe zu ruhen. Das Wirken der Apostel 52f.

Ungeteilte Herzen

Gottes Kinder sollen sich dadurch auszeichnen, dass sie ihm völlig und von ganzem Herzen dienen, keine Ehre für sich beanspruchen und stets daran denken, dass sie sich durch einen feierlichen Bund verpflichtet haben, dem Herrn -- und ihm allein -- zu dienen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 245.

Nur die fest entschlossenen Männer und Frauen mit ungeteiltem Herzen halten jetzt stand. Christus siebte seine Nachfolger, bis nur noch elf Männer und einige treue Frauen übrig waren, auf die er die christliche Gemeinde bauen konnte. Manche drücken sich, wenn es Lasten zu tragen gibt. Wenn die Gemeinde aber begeistert ist, lassen sie sich davon anstecken, singen und jubeln. Aber wartet nur ab: Wenn die Glut erkaltet ist, stehen nur noch ein paar zuverlässige Kalebs vorn und offenbaren unerschütterliche Grundsatztreue. Sie sind das Salz, das seinen Geschmack nicht verloren hat. Gerade wenn die Arbeit schwer ist, entwickelt die Gemeinde zuverlässige Arbeiter. Testimonies for the Church V, 130.

Im Dienst Gottes kann niemand erfolgreich sein, er bringe denn ein ungeteiltes Herz mit ein und "achte ... alles für Schaden gegen die überschwängliche Größe der Erkenntnis Christi". Philipper 3,8. Wer den geringsten Vorbehalt geltend macht, kann kein Jünger Jesu, noch viel weniger sein Mitarbeiter sein. Das Leben Jesu 260.

Die Welt muss gewarnt werden und Gottes Volk muss der ihm aufgetragenen Pflicht treu sein. Es darf sich weder in Spekulationen noch in geschäftliche Unternehmungen mit Ungläubigen einlassen, denn das würde die Gläubigen bei der Durchführung der ihnen von Gott übertragenen Aufgabe behindern. Zeugnisse für die Gemeinde IX, 23.

Unser Erlöser duldet keinen geteilten Dienst. Die Mitarbeiter Gottes müssen täglich die Bedeutung der Selbstübergabe lernen. Gospel Workers 113.

Treue

Der Herr verabscheut Gleichgültigkeit und Untreue in einer Zeit, in der sein Werk vor einer Entscheidung steht. Das ganze Weltall beobachtet mit unaussprechlicher Anteilnahme die letzten Ereignisse in dem großen Kampf zwischen Gut und Böse. Das Volk Gottes nähert sich der Grenze der ewigen Welt; was kann da von größerer Wichtigkeit sein, als dass es treu zum Gott des Himmels hält? Zu allen Zeiten hatte Gott Helden, die sich durch ihre moralische Kraft auszeichneten, und er hat sie auch heute: Gleich Joseph, Elia und Daniel schämen sie sich nicht, sich zu dem ihm gehörenden Volk zu bekennen. Sein besonderer Segen begleitet die Arbeit von Männern der Tat, von Männern, die sich nicht vom geraden Weg der Pflicht abbringen lassen, sondern die in göttlicher Vollmacht fragen: "Wer steht auf des Herrn Seite?" 2.Mose 32,26 (KJV). Solche Männer lassen es nicht bei dieser Frage bewenden, sie fordern vielmehr, dass jene, die sich als Gottes Volk bezeichnen, vorangehen und unmissverständlich ihre Treue zum König aller Könige und zum Herrn aller Herren bekunden. Sie ordnen ihren Willen und ihre Pläne dem Gesetze Gottes unter. Aus Liebe zu ihm achten sie sogar ihr Leben nicht für teuer. Ihre Aufgabe besteht darin, das Licht aus dem Worte Gottes in sich aufzunehmen und es in gleich bleibend hellen Strahlen in die Welt hinausscheinen zu lassen. Treue zu Gott ist ihr Losungswort. Propheten und Könige 103.

Schnelligkeit

Jeder Christ hat die Pflicht, systematisch, gründlich und schnell zu arbeiten. Es gibt keine Entschuldigung für Trödelei und Stümperhaftigkeit. Wenn jemand ständig beschäftigt ist und trotzdem nie etwas zuwege bringt, dann ist er wahrscheinlich nicht ganz bei der Sache. Der Betreffende muss sich darüber klar werden, dass er sein falsches Verhalten unbedingt korrigieren und lernen muss, mit dem geringst möglichen Zeitaufwand den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Mit der richtigen Methode kann man es schaffen, für eine Arbeit nur noch halb so viel Zeit wie vorher zu benötigen. Manche Frauen beispielsweise sind pausenlos im Haushalt beschäftigt -- aber nicht, weil so viel zu tun wäre, sondern weil sie nicht Zeit sparend vorgehen. Langsam und umständlich machen sie aus einer Kleinigkeit eine Riesenarbeit. Aber hier kann man umlernen. Man muss sich nur bei dem, was man tut, ein Ziel setzen und sich an einen festen Zeitplan halten. Entscheidend ist der feste Wille, flott zu arbeiten, dann kann man es auch schaffen. Bilder vom Reiche Gottes 281f.

Der Dienst für Christus erfordert unverzüglichen Gehorsam. The Southern Watchman, 9. August 1904.

Der Herr erwartet von seinen Dienern eine Haltung, die rasch den Wert eines Menschen erkennt, schnell entscheiden kann, was die nächstliegende Aufgabe ist und sofort auf die Verpflichtungen reagiert, die der Herr ihnen auferlegt. Testimonies for the Church IX, 123.

Eifer einer gottverordneten Pflicht gegenüber ist ein wichtiger Bestandteil wahrer Religion. Die Menschen sollten sich der jeweiligen Umstände als Gottes Mittel bedienen, um durch sie seinen Willen zu tun. Schnelles und entschiedenes Handeln zur rechten Zeit wird zu erstaunlichen Siegen führen, während Zaudern und Nachlässigkeit Misserfolg und Entehrung Gottes nach sich ziehen. Propheten und Könige 475f.

Unternehmungsgeist

Viele hätten zwar die Fähigkeiten, gute Arbeit zu leisten, bewirken aber nur wenig, weil sie nur wenig unternehmen. Tausende laufen so durchs Leben, als ob es keine großen Ziele gäbe, für die zu leben es ich lohnt, und keine hohen Maßstäbe, die man erreichen sollte. Einer der Gründe für diese Haltung ist ihr geringes Selbstwertgefühl. Christus bezahlte doch einen unendlich hohen Preis für uns und er möchte, dass wir uns entsprechend diesem Preis einschätzen. Gospel Workers 291.

Während seines ganzen Erdenlebens war Jesus eifrig und beständig am Wirken. Weil er viel erwartete, unternahm er auch viel. Das Leben Jesu 56.

Wer sich im Dienst für den Meister einsetzt, braucht eine viel tiefere und weiter reichende Erfahrung, als viele jemals zu erreichen dachten. Viele, die bereits Glieder der Familie Gottes sind, wissen kaum, was es bedeutet, seine Herrlichkeit zu betrachten und "von einer Herrlichkeit zur andern" verklärt zu werden. 2.Korinther 3,18. Andere haben nur eine verschwommene Vorstellung von Christi Vortrefflichkeit, doch ihre Herzen beben vor Freude. Sie sehnen sich danach, die Liebe des Heilandes noch völliger, tiefer zu empfinden. Diese sollten jedes Verlangen ihres Herzens nach Gott sorgsam hegen ... Erzieht euch zum geistlichen Denken und heiligem Umgang mit Gott. Ihr habt nur die ersten Strahlen der aufgehenden Herrlichkeit des Herrn gesehen. Wenn ihr den Herrn immer besser kennenlernt, werdet ihr erfahren, dass euer Licht "immer heller leuchtet bis zum vollen Tag". Sprüche 4,18. Gospel Workers 274.

Umsicht und Weitblick

Während Nehemia die Hilfe Gottes erflehte, legte er seine Hände nicht untätig in den Schoß, weil er dachte, er habe damit alles getan, um seiner Verantwortung für den Wiederaufbau Jerusalems gerecht zu werden. Vielmehr begann er umsichtig und klug, alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen, um den Erfolg seiner Sache sicherzustellen. Und er ging bei alledem äußerst umsichtig vor ...

Das Beispiel dieses heiligen Mannes sollte das ganze Volk Gottes lehren, dass es nicht nur im festen Glauben beten, sondern auch fleißig und treu arbeiten sollte. Wie vielen Schwierigkeiten begegnen auch wir und wie oft behindern wir das Eingreifen Gottes zu unseren Gunsten, weil Umsicht, Weitblick und Gewissenhaftigkeit im religiösen Bereich als überflüssig angesehen werden. Das ist ein schwer wiegender Fehler. Wir haben vielmehr die Pflicht, jede Fähigkeit zu pflegen und zu üben, die unseren Dienst für Gott wirkungsvoller macht. Für den Erfolg geistlicher Unternehmungen sind gründliche Überlegungen und ausgereifte Pläne heute ebenso unentbehrlich wie in den Tagen Nehemias. The Southern Watchman, 15. März 1904.

Entmutigung überwinden

Die Diener des Herrn müssen sich auf alle möglichen Arten von Entmutigung einstellen, denn sie werden nicht nur vom Zorn, von der Verachtung und Grausamkeit ihrer Feinde geprüft, sondern auch von der Bequemlichkeit, Unzuverlässigkeit, Halbherzigkeit und vom Verrat ihrer Freunde und Helfer ... Selbst einige, die dem Werk Gottes zum Gelingen verhelfen wollen, werden die Hände seiner Diener schwächen, indem sie die Schmähungen, Prahlerei und Drohungen ihrer Feinde hören, weiter berichten und halbwegs auch glauben ...

Inmitten großer Entmutigung setzte Nehemia sein Vertrauen auf Gott. Siehe Nehemia 3,35-38. Das ist auch unsere Verteidigung. Die Erinnerung an das, was der Herr schon alles für uns getan hat, kann uns in jeder Gefahr stützen. "Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben -- wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?" Römer 8,31.32. Wie gerissen die Anschläge Satans und seiner Helfer auch sein mögen, Gott kann sie aufdecken und ihre Absicht zunichte machen. The Southern Watchman, 19. April 1904.

Diejenigen, die in der vordersten Reihe kämpfen, weil der Heilige Geist sie zu einem besonderen Werk treibt, werden häufig einen Rückfall erleiden, sobald die Not behoben ist wie das bei Elia geschah. Siehe 1.Könige 19,2-4. Verzagtheit kann auch den heldenmütigsten Glauben erschüttern und den festesten Willen schwächen. Aber Gott versteht das und er bleibt mitfühlend und liebevoll. Er kennt die Beweggründe und Absichten des Herzens.

Die führenden Männer im Werke Gottes müssen lernen, geduldig zu warten und zu vertrauen, selbst wenn alles dunkel erscheint. Der Himmel wird sie am Tage der Not nicht verlassen. Niemand scheint hilfloser zu sein -- ist in Wirklichkeit aber unbesiegbarer -- als ein Mensch, der sein Unvermögen erkennt und sich einzig und allein auf Gott verlässt. Propheten und Könige 174f.

Der Herr ruft nach Kämpfern, die weder versagen noch entmutigt werden, sondern die Aufgabe mit all ihren unerfreulichen Seiten willig annehmen. Er möchte, dass wir Christus zu unserem großen Vorbild nehmen. The Review and Herald, 17. Juli 1894.

Wer heute Wahrheiten lehrt, die beim Volk unbeliebt sind, sollte sich nicht entmutigen lassen, wenn er zuweilen von denen, die angeblich Christen sind, genauso unfreundlich aufgenommen wird wie damals Paulus und seine Mitarbeiter von den Leuten, unter denen sie arbeiteten. Die Boten des Kreuzes müssen sich mit Wachsamkeit und Gebet rüsten, glaubensvoll und mutig vorangehen und allezeit im Namen Jesu wirken. Das Wirken der Apostel 229.

Sanftmut

Der Geist, der auch bei Herausforderungen ruhig bleibt, wird für die Wahrheit überzeugender sprechen können, als es die eindringlichste Beweisführung vermag. Das Leben Jesu 344.

Wie Tau und Regen wohltuend auf vertrocknende Pflanzen fallen, so lasst die Worte behutsam wirken bei dem Bemühen, Menschen vom Irrtum zu befreien. Gott will zuerst das Herz erreichen. Wir sollen die Wahrheit in Liebe verkündigen und dabei auf Gott vertrauen, dass er ihr lebensverändernde Kraft verleiht. Liebevolle Worte kann der Heilige Geist auf die Seele wirken lassen. Auf den Spuren des großen Arztes 118f.

Sanftmut, Milde und gewinnendes Wesen werden die Irrenden retten und eine Menge Sünden bedecken. Die Offenbarung Christi in deinem Wesen übt neu schaffende Kraft auf alle aus, mit denen du in Berührung kommst. Möge Christus sich täglich in dir offenbaren, möge aus dir die Schöpfermacht seines Wortes hervorbrechen, dann besitzt du jenen stillen, sanften und doch so mächtigen Einfluss, durch den andere in die Schönheit des Herrn, unseres Gottes, verwandelt werden. Das bessere Leben 106.

Unvoreingenommenheit

Solange unser Heiland unter den Menschen weilte, teilte er das Los der Armen. Da er ihre Sorgen und Nöte aus eigener Erfahrung kannte, vermochte er sie zu trösten und zu ermutigen. Wer wirklich begriffen hat, was Jesu Leben uns lehrt, wird nie daran denken, irgendwelche Klassenunterschiede zu machen, er wird einen Reichen nicht höher achten als einen würdigen Armen. Das Leben Jesu 56.

Hast nicht auch du schon Menschen links liegen lassen, die gerade keinen viel versprechenden Eindruck auf dich machten? War dir dabei bewusst, dass Christus auch sie sucht? Vielleicht brauchten sie dein Verständnis am dringendsten, als du ihnen die kalte Schulter zeigtest. Bei jedem Gottesdienst sind auch Menschen da, die sich nach innerem Frieden sehnen. In unseren Augen sind sie vielleicht oberflächlich und leben in den Tag hinein, aber sie haben sich nicht völlig dem Einfluss des Heiligen Geistes verschlossen. Viele von ihnen könnten für Christus gewonnen werden. Bilder vom Reiche Gottes 152f.

Die Einladung des Evangeliums soll nicht beschränkt oder nur wenigen Auserwählten mitgeteilt werden, die uns durch seine Annahme zu ehren vermeinen. Die Botschaft soll allen Menschen zuteil werden. Wo immer Herzen für die Wahrheit offen stehen, ist Christus bereit, sie zu belehren. Das Leben Jesu 178.

Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Fleiß

Wenn jemandem Verantwortung übertragen wird, fragt man nicht, ob er beredt oder reich ist, sondern ob er ehrlich, zuverlässig und fleißig ist. Denn wie viele Vorzüge er auch aufzuweisen vermag, ohne diese drei Eigenschaften ist er unbrauchbar für jede Verantwortungsposition. Testimonies for the Church IV, 413.

Selbstlosigkeit

Das Werk Christi soll uns als Beispiel dienen. Er tat unablässig Gutes. Im Tempel und in den Schulen, auf den Straßen der Städte, auf dem Marktplatz und in der Werkstatt, an den Seeufern und in den Bergen predigte er das Evangelium und heilte Kranke. Sein Leben war ein Leben selbstlosen Dienstes; es soll unser Lehrbuch sein. Seine zarte, mitfühlende Liebe straft unsre Selbstsucht und Herzlosigkeit. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 256.

Der Beweggrund zu unserer Arbeit für Gott sollte nichts an sich haben, was nach Eigendienst aussieht. Selbstlose Hingabe und Opfersinn waren stets das erste Erfordernis für einen willkommenen Dienst und werden es immer bleiben. Unser Herr und Meister möchte nicht, dass auch nur ein einziger Faden Selbstsucht in sein Werk verwoben wird. Wir sollen denselben Scharfsinn und dieselbe Geschicklichkeit, die gleiche Genauigkeit und Weisheit in unsere Bemühungen hineinlegen, die Gott von den Erbauern der irdischen Stiftshütte verlangte. Dabei sollten wir aber nie vergessen, dass die besten Gaben und die trefflichsten Dienste Gott nur dann angenehm sind, wenn das Ich als lebendiges, sich selbst verzehrendes Opfer auf den Altar gelegt wird. Siehe Römer 12,1. Propheten und Könige 44.

Von allen Menschen sollten Lebensreformer die selbstlosesten, freundlichsten und höflichsten sein. In ihrem Leben sollte man die wahre Güte selbstloser Taten sehen. Auf den Spuren des großen Arztes 118.

Gottvertrauen

Vieles wird schief laufen, wenn ungeheiligte Mitarbeiter am Werk sind. Ihr mögt darüber weinen, aber macht euch keine Sorgen: Unser Herr hat sein Werk vom Anfang bis zum Ende unter seiner Aufsicht. Er bittet einzig und allein darum, dass die Arbeiter ihn nach ihren Anweisungen fragen und dann seinen Anordnungen Folge leisten. Alles -- unsere Gemeinden, unsere Missionen, unsere Sabbatschulen, unsere Institutionen -- trägt er auf seinem göttlichen Herzen. Warum sich dann sorgen? Das drängende Verlangen, die Gemeinde als ein lebendiges und strahlendes Licht nach Gottes Absicht zu erleben, muss durch vollkommenes Vertrauen auf Gott abgemildert sein. The Review and Herald, 14. November 1893.

Bleibt gelassen und befehlt eure Seelen Gott, dem treuen Schöpfer, an. Er wird das, was ihm anvertraut wurde, auch bewahren. Er freut sich nicht, wenn wir seinen Altar ständig mit unseren Tränen und Klagen bedecken. Es gibt genug Grund, Gott zu loben, wenn es uns bekümmert, dass sich zurzeit niemand bekehrt. Aber das gute Werk wird gewiss weitergehen, wenn wir nur vorangehen und nicht versuchen, alles unseren eigenen Vorstellungen anzupassen. Lasst den Frieden Gottes "in euren Herzen regieren und seid dankbar". Kolosser 3,15. Gebt Gott Raum zu wirken; steht ihm nicht im Wege. Er kann und wird handeln, wenn wir ihn nur lassen. Testimonies for the Church IX, 136.

Göttliche Beglaubigung

Gott kann jeden Menschen in dem Maße gebrauchen, wie er seinen Geist in des Menschen Seele senken kann. Die ihm angenehmen Werke sind Taten, die sein Bild widerspiegeln. Seine Nachfolger sollen als Beglaubigungsschreiben die unauslöschlichen Wesenszüge seiner unsterblichen Grundsätze tragen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 123f.

Christi Name sollte das Losungswort der Jünger, das Merkmal ihrer Eigenart, das sie einigende Band und die Quelle ihres Erfolges sein. Nichts sollte in Gottes Reich anerkannt werden, das nicht Christi Namen und Aufschrift trug. Das Wirken der Apostel 28.

Auf Abruf bereit

Seid zuverlässige und auf Abruf bereite Menschen, um "die Wohltaten dessen zu verkünden, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbare Licht". 1.Petrus 2,9. The Review and Herald, 24. Januar 1893.

Gottes Knechte sollen auf Abruf bereit sein und schnell handeln, sobald sich durch die göttliche Vorsehung Wege auftun. Jedes Zögern gibt Satan Zeit zu arbeiten, um ihnen Niederlagen beizubringen. Patriarchen und Propheten 403 [überarbeitet].

Gottes Volk, das seine Gebote hält, sollte ständig zum Dienst bereit stehen. Testimonies for the Church VIII, 247.

Wer Christus in dieser Welt wirklich darstellt, arbeitet zum Segen anderer. Er freut sich, die Sache Gottes zu Hause und im Ausland zu fördern. Bei Gebetsversammlungen ist er anwesend und spricht -- und sein Einfluss ist spürbar. Er wird versuchen, den Prediger zu ersetzen, der nicht anwesend sein kannt. Er wird sich nicht aufspielen noch Anerkennung für das Werk annehmen, das er vollbringt. Er wird vielmehr demütig, sanftmütig und zuverlässig arbeiten und sowohl unscheinbare als auch größere Aufgaben anpacken -- wenn nötig -- weil Christus so viel für ihn getan hat. The Review and Herald, 6. September 1881.

Mutig und treu

In den gegenwärtigen gefahrvollen Zeiten braucht die Gemeinde ein Heer von Mitarbeitern, die sich selbst wie Paulus zu nützlichem Dienst erzogen haben, eine reiche Erfahrung mit Gott besitzen und mit Eifer und Hingabe erfüllt sind. Geheiligte, opferwillige Männer werden benötigt, die weder vor Schwierigkeiten noch vor der Verantwortung zurückschrecken, die tapfer und treu sind, Christus als "Hoffnung der Herrlichkeit" (Kolosser 1,27) in ihre Herzen aufgenommen haben und das Wort predigen mit Lippen, die von heiliger Glut berührt wurden. Aus Mangel an solchen Mitarbeitern liegt das Werk Gottes danieder und unheilvolle Irrtümer verderben -- einem tödlichen Gifte gleich -- die Moral und ersticken die Hoffnung vieler Menschen. Das Wirken der Apostel 503f.

Unter heftigsten Angriffen, inmitten von Widerstand, Gefahr, Verlust und menschlichem Leiden muss das Werk der Rettung von Menschen fortgesetzt werden. Es geschah in einer Schlacht, als eines der angreifenden Regimenter zurückgeschlagen wurde. Während sich die Truppen zurückzogen, stand der Fahnenträger noch an vorderster Front auf seinem Platz. Der Hauptmann rief ihm zu, er solle die Fahne zurückbringen, aber der Fahnenträger erwiderte: "Bringen Sie lieber unsere Männer zur Fahne!" Genau das ist die Aufgabe, die heute auf jedem treuen Mitarbeiter ruht: Die Männer zur Fahne zu bringen. Der Herr erwartet ungeteilte Hingabe. Wir alle wissen, dass die Schuld vieler vorgeblicher Christen in dem Mangel an Mut und Tatkraft besteht, der sie und alle, die mit ihnen verbunden sind, daran hindert, zu der Fahne zurückzukehren. Testimonies for the Church IX, 45f.

Gott kann niemand brauchen, der sich in Zeiten der Gefahr, wenn es auf die Kraft, den Mut und den Einfluss aller ankommt, davor fürchtet, standhaft das Recht zu vertreten. Er ruft nach Menschen, die dem Unrecht im Glauben widerstehen und den Kampf aufnehmen "mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel". Epheser 6,12. An sie wird er schließlich die Worte richten: "Du bist ein tüchtiger und treuer Diener." Matthäus 25,21.3 (GNB). Propheten und Könige 100.

Gott braucht Männer wie Elia, Nathan und Johannes den Täufer, die seine Botschaft treu ausrichten, unbekümmert um die Folgen; Männer, die kühn die Wahrheit aussprechen -- und sollte es auch alles kosten, was sie haben. Propheten und Könige 100.

Hirtensinn

Wenn der Hirte merkt, dass eins seiner Tiere fehlt, begnügt er sich angesichts seiner restlichen Herde, die ja gut untergebracht ist, nicht damit zu sagen: "Ich habe ja noch neunundneunzig; das eine zu suchen ist viel zu aufwendig. Wenn es von selbst zurückkommt, werde ich ihm das Gatter öffnen und es in die Hürde lassen." Er macht sich vielmehr große Sorgen, sobald er ein Schaf vermisst. Immer wieder zählt er die Tiere, bis er sicher weiß, dass eins fehlt. Jetzt lässt er die neunundneunzig in der Hürde zurück und begibt sich auf die Suche nach dem verlorenen Schaf. Je dunkler und stürmischer die Nacht, je gefährlicher der Weg, desto mehr sorgt er sich um das Tier, und desto eifriger sucht er. Keine Mühe scheut er, um es wieder zu finden. Wie groß ist die Erleichterung, wenn er aus der Ferne den ersten schwachen Klagelaut vernimmt! Er folgt ihm, erklettert die steilsten Hänge, kriecht bis zum Rande des Abgrunds, setzt sein Leben aufs Spiel. Das Blöken wird immer schwächer; offensichtlich ist das Schaf zu Tode erschöpft. Doch schließlich wird die Mühe des Hirten belohnt: Er findet das Tier! Nun aber schilt er es nicht etwa, weil er seinetwegen so viel ausgestanden hat. Er treibt es auch nicht mit dem Stecken vor sich her und versucht noch nicht einmal, es behutsam nach Hause zu führen. In seiner Freude lädt er sich das zitternde Geschöpf auf die Schultern, nimmt es sogar auf den Arm, wenn es verletzt ist, und drückt es an sich, um es mit seiner eigenen Körperwärme am Leben zu erhalten. Froh darüber, dass seine Suche nicht vergeblich war, trägt er es zur Hürde zurück. Siehe Lukas 15,4.5. Bilder vom Reiche Gottes 149f.

Demut

Bei der Auswahl von Männern und Frauen für seinen Dienst fragt Gott nicht danach, ob sie gebildet, beredt oder wohlhabend sind. Er fragt: "Sind sie so demütig, dass ich sie meine Wege lehren kann? Kann ich meine Worte in ihren Mund legen? Werden sie mich darstellen?" Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 123.

Wenn wir versuchen, Armen, Verachteten und Verlassenen zu helfen, dürfen wir nicht so für sie arbeiten, dass wir gleichsam auf den Stelzen unsrer Würde und Überlegenheit einherstolzieren, denn so werden wir nichts erreichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 461.

Was unsere Gemeinden kraftvoll und erfolgreich in ihren Bemühungen sein lässt, ist nicht Geschäftigkeit, sondern ruhige, demütige Arbeit. Es ist nicht Wichtigtuerei oder Redeschwall, sondern geduldige, beharrliche und von Gebet getragene Anstrengung. Testimonies for the Church V, 130.

Das Demütigende einer Niederlage erweist sich oft als Segen, weil sie uns die eigene Unzulänglichkeit zeigt, Gottes Willen ohne seine Hilfe zu tun. Patriarchen und Propheten 617.

Der ganze Himmel nimmt interessiert Anteil an dem Werk, das die Boten Gottes im Namen Jesu Christi in dieser Welt vorantreiben. Das ist eine große Aufgabe, meine Brüder und Schwestern, und deshalb sollten wir uns täglich vor Gott demütigen und nicht meinen, dass unsere Weisheit ausreichend wäre. Wir sollen diesen Dienst mit Ernsthaftigkeit anpacken und Gott nicht darum bitten, dass er uns demütigen soll, denn wenn Gott an uns arbeitet, wird er uns auf eine Art und Weise demütigen, die uns nicht gefallen wird. Wir müssen uns selbst vielmehr Tag um Tag unter die mächtige Hand Gottes beugen. Wir sollen unsere Erlösung mit Demut bewirken, wobei es "Gott ist, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach zu seinem Wohlgefallen". Philipper 2,12.13. Wir sollen mit ihm zusammenarbeiten, während er durch uns wirkt. The Review and Herald, 12. Juli 1887.

Wir sollten darum ringen, durch die enge Pforte einzugehen. Siehe Lukas 13,24. Aber diese Tür schwingt nicht locker in den Angeln. Sie wird keine zweifelhaften Charaktere durchlassen. Wir müssen jetzt um das ewige Leben mit einer Intensität ringen, die dem Wert des Preises entspricht, der uns versprochen ist. Es geht ja nicht um Geld, Grundbesitz oder Stellungen, sondern um die Aneignung eines christusähnlichen Charakters, der uns die Pforten des Paradieses öffnen wird. Weder unsere vornehme Herkunft noch unsere geistigen Leistungen werden uns die Krone der Unsterblichkeit gewinnen lassen. Nur die Demütigen und Sanftmütigen, die Gott zu ihrer Stärke gemacht haben, werden diese Gabe erhalten. The Southern Watchman, 16. April 1903.

Wenn du von der Missionsarbeit zurückkommst, dann lobe nicht dich selbst, sondern ehre Jesus und erhöhe das Kreuz von Golgatha. Testimonies for the Church V, 596.

Der Ehre geht die Erniedrigung voraus. Soll jemand vor den Menschen eine hohe Stellung einnehmen, dann erwählt der Himmel dazu jemanden, der sich wie Johannes der Täufer vor Gott demütigt. Der Jünger, der einem Kind am ähnlichsten ist, leistet für Gott die beste Arbeit. Wenn er sich nicht selbst erhöht, sondern Menschen retten will, dann können die himmlischen Wesen mit ihm zusammenwirken. Das Leben Jesu 432.

Mäßigkeit

Wenn jedes Gotteskind die Notwendigkeit verspürte, in Essen, Kleidung und Arbeit Mäßigkeit zu üben, würde es der Sache Gottes den besten Dienst erweisen. Steht ein Arbeiter unter einem Übermaß an Pflichten und Sorgen, ist er geistig und körperlich überarbeitet, sollte er sich zurückziehen und einige Zeit ausruhen, nicht um selbtssüchtigen Neigungen nachzugehen, sondern um für künftige Aufgaben besser gewappnet zu sein. Wir haben einen wachsamen Feind, der uns ständig auf den Fersen ist und aus jeder unsrer Schwachheiten seinen Vorteil zieht, um uns durch seine Versuchungen für das Böse empfänglich zu machen. Wenn dann unser Denken überreizt und unser Körper geschwächt ist, kann er daraus Kapital schlagen und das Gemüt mit seinen härtesten Versuchungen quälen, um den Fall der Gotteskinder zu bewirken. Wer für Gott arbeitet, sollte daher sorgfältig mit seiner Kraft haushalten. Wenn er von all der Plackerei erschöpft ist, sollte er sich zurücknehmen und mit Jesus Gemeinschaft pflegen. The Review and Herald, 14. November 1893.

Der Missbrauch der Körperkräfte verkürzt unsere Lebenszeit, die wir sonst zur Ehre Gottes nutzen könnten, und macht uns unfähig, seinen Auftrag auszuführen. Falsche Angewohnheiten -- wie etwa, die Nacht zum Tag zu machen oder auf Kosten der Gesundheit zu essen, was und wie viel einem schmeckt -- beeinträchtigen unser körperliches Wohlbefinden. Mangelnde Bewegung sowie geistige und körperliche Überarbeitung bringen leicht das Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Wer auf diese Weise sein Leben verkürzt und so für den Dienst Gottes unbrauchbar wird, weil er die Naturgesetze nicht beachtet, der beraubt Gott und Mitmenschen, weil er selbst schuld daran ist, dass er anderen nicht zum Segen wird, obwohl Gott ihn doch mit diesem Auftrag in die Welt gesandt hat. Mit der Zeit können solche Menschen selbst ganz leichte Aufgaben nicht mehr übernehmen. Wenn wir aber infolge schädlicher Gewohnheiten der Welt Gutes vorenthalten, machen wir uns vor Gott schuldig. Bilder vom Reiche Gottes 283f.

Gott ist barmherzig, voller Mitleid und überlegt in all seinen Forderungen. Er verlangt nicht von uns, dass wir irgendetwas tun sollen, das den Verlust unserer Gesundheit oder die Schwächung unserer geistigen Fähigkeiten nach sich ziehen würde. Ja, er möchte nicht einmal, dass wir unter ständiger Anspannung und stetem Druck bis zur Erschöpfung arbeiten -- oder bis zum Nervenzusammenbruch. Der Herr hat uns doch genügend Vernunft verliehen und möchte, dass wir sie auch gebrauchen. Sie lehrt uns, in Harmonie mit den Gesetzen des Lebens zu handeln, die in uns hineingelegt wurden, und ihnen gehorsam zu sein, sodass wir eine ausgewogene Lebensordnung einhalten. Ein Tag folgt auf den anderen und jeder Tag bringt Verantwortung und Pflichten mit sich. Aber die Arbeit von morgen darf nicht schon in das Pensum von heute hineingezwängt werden. Die Mitarbeiter Gottes im Werk sollen ein Gespür dafür haben, wie heilig es ist. Sie sollten sich daher durch einen vernünftigen Einsatz ihrer Kräfte heute auf die Arbeit von morgen vorbereiten. The Review and Herald, 7. November 1893.

Ruhe und Nachdenken

Die Jünger Jesu mussten unterwiesen werden, wie sie arbeiten und wie sie ruhen sollten. Heute ist es ebenso nötig, dass Gottes Mitarbeiter auf den Befehl Christi hören, abseits zu gehen und eine Weile zu ruhen. Siehe Markus 6,31. Durch Unwissenheit über dieses Gebot sind viele wertvolle Menschenleben geopfert worden, was nicht hätte zu sein brauchen ... Auch wenn die Ernte groß ist und es wenige Arbeiter gibt (siehe Matthäus 9,37), ist durch das Opfer von Gesundheit und Leben nichts gewonnen ... Es gibt viele schwache, abgearbeitete Mitarbeiter, die tief unglücklich sind, wenn sie sehen, wie viel noch zu tun ist und wie wenig sie noch tun können. Wie sehr wünschen sie sich körperliche Stärke, um mehr ausrichten zu können. Aber gerade zu dieser Gruppe sagt Jesus: "Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig." Markus 6,31. The Review and Herald, 7. November 1893.

Das Leben der Christen besteht weder aus pausenloser Aktivität noch aus ständiger Meditation. Zwar müssen Christen fleißig für die Erlösung von Verlorenen arbeiten, sich aber genauso Zeit nehmen für das Nachdenken, das Gebet und das Studium des Wortes Gottes. Es bringt nichts, ständig unter dem Druck der Arbeit und unter Hochspannung zu leben, denn dabei wird die persönliche Frömmigkeit vernachlässigt und die Verstandes- und Körperkräfte werden geschädigt. The Review and Herald, 7. November 1893.

Alle Mitarbeiter Gottes brauchen Zeiten der Ruhe, der Gemeinschaft mit ihrem eigenen Gemüt, mit der Natur und mit Gott. Denn sie sind gefordert, ein Leben zu führen, das mit der Welt, ihren Standards und Praktiken nicht harmoniert; auch brauchen sie eine persönliche Erfahrung darin, wie man den Willen Gottes kennen lernt. Wir müssen Gott eigens zu unserem Herzen sprechen hören. Wenn wir jede andere Stimme zum Schweigen gebracht haben und in Ruhe vor Gott warten, dann lässt uns dieser innere Friede die Stimme Gottes viel deutlicher hören. Er bittet uns: "Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!" Psalm 46,11. Jeder, der sich so regeneriert und wirksam auf den Dienst vorbereitet hat, wird inmitten geschäftiger Menschen und trotz der Belastungen des Lebens von einer lichten und friedvollen Atmosphäre umgeben. Er erhält aufs neue körperliche und geistige Kraft; sein Leben bekommt eine positive Ausstrahlung und offenbart eine gottgegebene Macht, die die Herzen der Menschen erreicht. Auf den Spuren des großen Arztes 37.