Im Dienst für Christus

Kapitel 25

Der Heilige Geist

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Die feste Zusage

Uns heute Lebenden gilt die Verheißung des Geistes genauso wie den ersten Jüngern. Gott will auch heute Männer und Frauen mit Kraft aus der Höhe ausstatten, wie er am Pfingsttage die Hörer der Heilsbotschaft ausrüstete. Sein Geist und seine Gnade sind in dieser Stunde allen zugänglich, die ihrer bedürfen und ihn beim Wort nehmen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 179.

Die Verheißung des Heiligen Geistes ist nicht auf ein bestimmtes Zeitalter oder ein bestimmtes Volk beschränkt. Siehe Apostelgeschichte 2,39. Christus erklärte, dass seine Nachfolger bis ans "Ende" unter dem Einfluss seines Geistes stehen werden. Von jenem Pfingsttage an bis in die Gegenwart wurde der Tröster denen gesandt, die sich dem Herrn und seinem Dienst hingaben. Das Wirken der Apostel 50.

Gott möchte sein Volk durch die Gabe des Heiligen Geistes erquicken und die Gläubigen neu in seiner Liebe taufen. Für einen Mangel an Heiligem Geist in der Gemeinde besteht keine Notwendigkeit. Nach Christi Himmelfahrt kam er auf die wartenden, betenden und vertrauenden Jünger in solch einer Fülle und Vollmacht, dass er jedes Herz bewegte. In der Zukunft soll die Erde von Gottes Herrlichkeit erleuchtet werden. Wer durch die Wahrheit geheiligt wurde, wird einen göttlichen Einfluss in der Welt ausüben. Die Erde wird von einer Atmosphäre der Gnade eingehüllt sein. Der Geist wird an den Herzen der Menschen arbeiten und ihnen die göttlichen Wahrheiten eröffnen. The Southern Watchman, 5. September 1905.

Tatsache ist: Wenn in der Endzeit Gottes Werk auf Erden seinem Abschluss entgegengeht, werden die ernsten Bemühungen geweihter Gläubiger unter der Führung des Heiligen Geistes von Zeichen göttlicher Gunst begleitet sein. Unter dem Bild des Früh- und Spätregens, wie er im Orient zur Saat- bzw. Erntezeit fällt, kündigten die hebräischen Propheten der Gemeinde Gottes die Gabe geistlicher Gnade in außergewöhnlichem Maß an. Siehe Joel 2,23; 3,1; Hosea 6,3. Mit der Ausgießung des Geistes in den Tagen der Apostel setzte der "Frühregen" ein und das Ergebnis war herrlich. Bis zum Ende der Zeit wird der Heilige Geist in der wahren Gemeinde gegenwärtig bleiben. Das Wirken der Apostel 55f.

Die Ausgießung des Geistes in den Tagen der Apostel war der "Frühregen"; herrlich waren seine Folgen. Noch reichlicher wird der "Spätregen" fallen. Welche Verheißung gilt denen, die in den letzten Tagen leben? "So kehrt heim zur festen Stadt, ihr, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt. Denn heute verkündige ich, dass ich dir zweifaches erstatten will." "Bittet den HERRN, das es regne zur Zeit des Spätregens, so wird der HERR, der die Wolken macht, euch Regen genug geben." Sacharja 9,12; 10,1; Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 180.

Gott will ihm gerne geben

Wenn schon Eltern ihren Kindern gute Gaben geben, "wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen", die ihm dienen! Lukas 11,13. Das Wirken der Apostel 52.

Überall und zu allen Zeiten, in allen Kümmernissen und Glaubensnöten, wenn der Ausblick dunkel erscheint und die Zukunft verwirrend und wir uns hilflos und allein fühlen, wird Gott den Tröster, den Heiligen Geist, senden als Antwort auf unsere Gebete. Siehe Johannes 14,16.17. Die Verhältnisse mögen uns von allen Freunden trennen, nichts aber, kein besonderer Umstand, keine Entfernung, vermag uns von dem himmlischen Tröster zu scheiden. Wo immer wir sind, wo immer wir hingehen, er ist uns stets zur Seite, um uns zu stützen und zu kräftigen, um uns beizustehen und zu ermutigen. Das Leben Jesu 668.

Wenn die Boten des Evangeliums morgens vor dem Herrn knien und ihr Gelübde der Hingabe erneuern, wird er ihnen die Gegenwart seines Geistes und dessen belebende, heiligende Kraft schenken. Sie werden an die Erfüllung ihrer täglichen Aufgaben gehen in der Gewissheit, dass die unsichtbare Anwesenheit des Heiligen Geistes sie befähigt, "Mitarbeiter Gottes" zu sein. 1.Korinther 3,9. Das Wirken der Apostel 57.

Wir leben in der Zeit, in der der Heilige Geist seine Macht ausübt. Er möchte sich mithilfe von Menschen ausbreiten, um seinen Einfluss in der Welt zu vergrößern. The Southern Watchman, 3. November 1903.

Bedingungen für seinen Empfang

Der Heilige Geist wird zu all denen kommen, die darum flehen, ihren Nachbarn das "Brot des Lebens" (siehe Johannes 6,35.51.63) bringen zu können. Testimonies for the Church VI, 90.

Wenn wir unsere Herzen in Übereinstimmung mit Christus bringen und unser Leben in Harmonie mit seinem Werk, wird der Geist, der zu Pfingsten auf die Jünger fiel, auch auf uns fallen. Testimonies for the Church VIII, 246.

Die unschätzbare Gabe des Heiligen Geistes umfasst den ganzen Reichtum des Himmels. Wenn auf dieser Erde seine Gnade nicht in ihrer Fülle sichtbar wird, dann liegt das nicht daran, dass Gott mit ihr geizt. Bilder vom Reiche Gottes 341.

Der Geist Gottes wartet darauf, dass wir ihn erbitten und freudig empfangen. Bilder vom Reiche Gottes 93.

Da dies das Mittel ist, durch das wir Kraft empfangen können, warum hungern und dürsten wir dann nicht nach der Gabe des Geistes? Warum reden wir nicht von ihr, beten wir nicht um sie und predigen wir nicht über sie? Das Wirken der Apostel 52.

Wenn die Erfüllung seiner Verheißung nicht so wahrgenommen wird, wie es sein könnte, liegt es daran, dass die Verheißung nicht so geschätzt wird, wie es sein sollte. Wären alle willens dazu, so würden sie auch alle mit dem Geist erfüllt werden. Das Wirken der Apostel 51.

Jeder Diener des Evangeliums sollte um die tägliche Taufe mit dem Geist Gottes bitten. Mitarbeiter Christi sollten gruppenweise zusammenkommen und um besondere Hilfe und himmlische Weisheit flehen, damit sie klug zu planen und richtig zu handeln vermögen. Vor allem sollten sie Gott bitten, seine erwählten Boten in den Missionsgebieten mit der reichen Fülle seines Geistes zu taufen. Das Wirken der Apostel 52.

Christen sollten alle Zwietracht beseitigen und sich zur Errettung der Verlorenen Gott weihen. Im Glauben müssen sie um den verheißenen Segen bitten, dann wird er ihnen gegeben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 180.

Die Jünger baten nicht für sich selbst um den Segen. Sie spürten die Last für verlorene Menschen. Das Evangelium sollte bis an die Enden der Erde getragen werden, darum beanspruchten sie die Ausrüstung mit der Kraft, die Christus ihnen verheißen hatte. Dann wurde der Heilige Geist ausgegossen und Tausende an einem Tag bekehrt. The Southern Watchman, 1. August 1905.

Christus hat seiner Gemeinde die Gabe des Heiligen Geistes versprochen. Diese Verheißung gehört uns so gut wie den ersten Gläubigen. Doch wie jede andere Verheißung auch ist sie an Bedingungen geknüpft. Es gibt viele, die an die Verheißungen des Herrn glauben und vorgeben, sie in Anspruch zu nehmen. Sie sprechen über Christus und über den Heiligen Geist und empfangen dennoch keinerlei Segen. Sie übergeben ihre Seele nicht der göttlichen Wirksamkeit, damit sie geleitet und beherrscht werde. Wir besitzen nicht die Fähigkeit, den Heiligen Geist in unseren Dienst zu nehmen, sondern der Heilige Geist muss sich unser bedienen. Gott wirkt durch den Geist in seinen Kindern "das Wollen und das Vollbringen zu seinem Wohlgefallen". Philipper 2,13. Doch viele Menschen wollen sich dem nicht unterwerfen; sie wollen sich auf sich selbst verlassen und empfangen darum nicht die himmlische Gabe. Nur denen, die demütig auf den Herrn harren und auf seine Führung und auf seine Gnadengabe Acht haben, wird der Heilige Geist zuteil. Die Kraft Gottes wartet darauf, dass die Menschen nach ihr verlangen und sie annehmen. Wird dieser verheißene Segen im Glauben beansprucht, so zieht er alle anderen Segnungen nach sich. Er wird nach dem Reichtum der Gnade Christi gegeben werden; er kann die Bedürfnisse jeder Seele befriedigen, soweit diese fähig ist, die göttliche Kraft aufzunehmen. Das Leben Jesu 671.

Die große Ausgießung des Geistes Gottes, die die ganze Erde mit Gottes Herrlichkeit erleuchten wird, kommt so lange nicht, bis wir ein erleuchtetes Volk sind, das aus persönlicher Erfahrung weiß, was es bedeutet, Mitarbeiter Gottes zu sein. Wenn wir eine völlige, ungeteilte Hingabe an den Dienst Christi vollziehen, wird Gott diese Tatsache durch eine Ausgießung seines Geistes in überwältigender Weise anerkennen. Das wird nicht geschehen, solange der größte Teil der Gemeinde noch nicht mit Gott zusammenarbeitet. The Review and Herald, 21. Juli 1896.

Für den Erfolg unentbehrlich

Die Gegenwart des Heiligen Geistes wird der Wahrheitsverkündigung der Mitarbeiter Gottes eine Macht verleihen, wie sie keine Ehre und Herrlichkeit der Welt zu geben vermag. Das Wirken der Apostel 52.

Gott fordert uns nicht auf, die Arbeit, die vor uns liegt, aus eigener Kraft zu tun. Er hat göttlichen Beistand bereitgestellt für alle Notlagen, in denen unsere menschlichen Mittel nicht ausreichen. Er gibt uns den Heiligen Geist, um uns in jeder Schwierigkeit zu helfen, um unsere Hoffnung und Gewissheit zu stärken, um unser Denken zu erleuchten und unsere Herzen zu reinigen. The Southern Watchman, 1. August 1905.

Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes waren die Jünger so von inniger Liebe für ihren Herrn und für alle jene ergriffen, für die er starb, dass durch ihre Worte und Gebete die Herzen berührt wurden. Sie sprachen in der Kraft des Heiligen Geistes, und unter dem Einfluss dieser Macht wurden Tausende bekehrt. Siehe Apostelgeschichte 2,32.33.41. Das Wirken der Apostel 21f.

Unbegrenzt ist die Brauchbarkeit eines Menschen, der sein Ich beiseite setzt, Raum schafft für das Wirken des Heiligen Geistes auf sein Herz und ein Leben führt, das Gott völlig hingegeben ist. The Southern Watchman, 1. August 1905.

Welchees Ergebnis hatte die Ausgießung des Geistes zu Pfingsten? Die frohe Botschaft des auferstandenen Erlösers wurde bis an die äußersten Grenzen der damals bekannten Welt getragen ... Durch ihre Arbeit wurden auserwählte Menschen der Gemeinde hinzugefügt, die ihrerseits, nachdem sie das Wort des Lebens empfangen hatten, ihr Leben der gleichen Arbeit widmeten: anderen die Hoffnung nahe zu bringen, die ihre Herzen mit Frieden und Freude erfüllte. Hunderte verkündigten nun die Botschaft: "Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" Matthäus 4,17. Sie konnten durch Drohungen weder zurückgehalten noch eingeschüchtert werden. Der Herr sprach durch sie. Und wohin sie auch gingen, wurden die Kranken geheilt und den Armen wurde das Evangelium gepredigt. Siehe z. B. Apostelgeschichte 8,4-8. So gewaltig kann Gott wirken, wenn sich Menschen völlig der Herrschaft seines Geistes ausliefern. The Southern Watchman, 1. August 1905.

Ehe die Jünger ihr Amt in der Gemeinde ausüben konnten, musste Jesus ihnen erst seinen Geist eingeben ... So wollte er ihnen die Tatsache einprägen, dass sie ohne diesen Geist ihren Dienst nicht ausführen konnten. Der Heilige Geist ist der Atem des geistlichen Lebens in der Seele. Jemanden mit dem göttlichen Geist auszurüsten bedeutet, ihn mit dem Leben Christi zu erfüllen. Der Geist durchdringt den Empfänger mit den Eigenschaften Christi. Nur wer auf diese Weise von Gott unterwiesen ist, wer die nach innen gerichtete Wirksamkeit des Geistes spürt und in wem sich das christusähnliche Leben offenbart, der kann als Bevollmächtigter der Gemeinde dienen. Das Leben Jesu 806f.

Eigenartige und rasche Veränderungen werden bald stattfinden. Gottes Volk soll mit dem Heiligen Geist ausgerüstet werden, damit es mit himmlischer Weisheit den Anforderungen dieser Zeit gewachsen ist und, so weit wie möglich, den entmutigenden Entwicklungen der Welt entgegentreten kann. Wenn die Gemeinde nicht schläft, wenn die Nachfolger Christi wachen und beten, können sie ausreichende Erkenntnis haben, um die Bewegungen des Feindes zu verstehen und richtig einzuschätzen. Testimonies for the Church VI, 436.

Eine wenig geschätzte Verheißung

Christus erklärte, dass der göttliche Einfluss des Geistes bis zum Ende bei seinen Nachfolgern sein werde. Diese Verheißung wird aber nicht gebührend geschätzt und deshalb zeigt sich auch ihre Erfüllung nicht so, wie es der Fall sein könnte. Es wird über die Gabe des Geistes nur wenig nachgedacht; die Folge davon sind, wie nicht anders zu erwarten, geistliche Dürre, geistliche Finsternis, geistlicher Verfall und geistlicher Tod. Geringere Dinge nehmen die Aufmerksamkeit in Anspruch. An göttlicher Kraft, die zum Wachstum und Gedeihen der Gemeinde notwendig ist und alle andern Segnungen im Gefolge hat, mangelt es, obgleich sie in unermesslichem Reichtum angeboten wird. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 180f.

Untätiges Warten auf die Erquickung

Es gibt aber auch Menschen, die nicht weislich jede sich bietende Gelegenheit nutzen, sondern untätig auf eine besondere Zeit geistlicher Erquickung warten, durch die sich ihre Fähigkeit, andere zu erleuchten, beträchtlich vergrößern würde. Sie vernachlässigen die gegenwärtigen Pflichten und Vorrechte und lassen ihr Licht trübe brennen, während sie einer Zeit entgegensehen, in der sie ohne eigene Anstrengung besondere Segnungen empfangen, durch die sie umgewandelt und zum Dienst befähigt werden. Das Wirken der Apostel 55.

Der Stellvertreter Christi

Der Heilige Geist vertritt Christus, wenn auch bar allen menschlichen Wesens und völlig unabhängig davon. Der Heiland konnte durch seine menschliche Natur auf Erden nicht überall gegenwärtig sein. Es war darum ausschließlich zum Besten seiner Nachfolger, dass er wieder zum Vater ging und den Heiligen Geist als seinen Stellvertreter sandte. Siehe Johannes 14,16-18. Niemand konnte dann wegen seines Aufenthaltsortes oder wegen seiner persönlichen Verbindung mit Christus irgendeinen Vorteil haben. Durch den Heiligen Geist würde Jesus allen Menschen erreichbar sein. In diesem Sinne konnte er ihnen näher sein, als wenn er nicht zum Himmel aufgefahren wäre. Das Leben Jesu 667.

Der Heilige Geist wirkt von Anfang an

Von Anfang an hat Gott seinen Heiligen Geist dazu benutzt, durch menschliche Werkzeuge seine Absicht mit den gefallenen Menschen zu verwirklichen ... Dieselbe Kraft, die die Erzvater stärkte, Kaleb und Josua Glauben und Mut verlieh und das Werk der Urgemeinde erfolgreich gestaltete, hat Gottes treue Kinder zu allen Zeiten aufrecht erhalten. Das Wirken der Apostel 54.