Leben auf dem Land

Kapitel 3

Ein Aufruf an die Eltern

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Haltet die Kinder von den Brutstätten der Gottlosigkeit fern

Eltern dürfen nicht durch zeitliche Vorteile in Versuchung gebracht werden, die Erziehung ihrer Kinder zu vernachlässigen. Wenn irgend möglich, ist es die Pflicht der Eltern, ein Heim für ihre Kinder auf dem Land einzurichten. Die Kinder und die Jugend sollten sorgfältig behütet werden. Haltet sie von den Brutstätten der Bosheit fern, die in den Städten vorhanden sind. Lasst sie umgeben sein von den Einflüssen eines wahren christlichen Heims -- eines Heims, in dem Christus wohnt. Brief 268, 1906.

Vor den Plagen

Bevor die gewaltigen Plagen über die Bewohner der Erde hereinbrechen, ruft der Herr alle wahren Israeliten auf, sich auf das Ereignis vorzubereiten. An die Eltern sendet er den Warnruf: "Versammelt eure Kinder in euren eigenen Heimen, trennt sie von denen, die die Gebote Gottes missachten, die Böses lehren und Übles tun. Verlasst so schnell wie möglich die großen Städte. Errichtet Gemeindeschulen. Bietet euren Kindern das Wort Gottes als Grundlage ihrer gesamten Erziehung an." Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde VI, 197 (1901).

Der Herr hat mich angewiesen, unsere Leute davor zu warnen, in den Städten nach Wohnungen für ihre Familien zu suchen. Vätern und Müttern sei gesagt: Versäumt es nicht, eure Kinder auf dem eigenen Grundstück heranwachsen zu lassen! Manuskript 81, 1900.

Die Seelen der Kinder oder Bequemlichkeit und Wohlstand

Lasst die Kinder nicht länger den Versuchungen der Städte, die reif zur Zerstörung sind, ausgesetzt sein. Der Herr hat uns Warnungen und Ratschläge gegeben, die Städte zu verlassen. Lasst uns keine Investitionen in den Städten mehr machen. Väter, Mütter, wie schätzt ihr den Wert der Seelen eurer Kinder ein? Bereitet ihr eure Angehörigen auf die Entrückung in die himmlischen Höfe vor? Bereitet ihr sie darauf vor, Mitglieder der königlichen Familie zu werden, Kinder des himmlischen Königs? "Was nütze es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele". Markus 8,36. Wie lassen sich Bequemlichkeit, Wohlstand und die Annehmlichkeiten des Lebens mit dem Wert der Seelen eurer Kinder vergleichen? Manuskript 76, 1905.

Christliche Eigenschaften sind an abgelegenen Orten leichter zu erreichen

Es gibt nicht eine unter hundert Familien, die in ihrem körperlichen, geistigen und geistlichen Zustand Fortschritte macht, wenn sie in der Stadt wohnt. Glaube, Hoffnung, Liebe und Glück können viel besser an abgeschiedenen Orten erlangt werden, wo es Felder, Hügel und Bäume gibt. Nehmt eure Kinder weg von dem Anblick und Lärm der Stadt, weg von dem Geklapper und dem Gerassel von Straßenbahnen und Zügen, und ihr Geist wird viel gesünder werden. Es wird viel leichter sein, ihren Herzen die Wahrheit des Wortes Gottes nahe zu bringen. Manuskript 76, 1905.

Schickt die Kinder in die Schulen in der Stadt, wo jede Art der Versuchung sie ablenkt und verdirbt, und das Werk der Charakterbildung wird für Eltern und Kinder zehnmal schwerer sein. Fundamentals of Christian Education 326 (1894).

Zuflucht auf dem Land

Lasst die Eltern begreifen, dass die Ausbildung ihrer Kinder ein wichtiges Werk der Seelenrettung ist. Auf dem Land gibt es eine Menge nützlicher Dinge zu tun. Sie fördern die körperliche Gesundheit durch Stärkung der Nerven und Muskeln. "Heraus aus den Städten!" ist meine Botschaft für die Erziehung unserer Kinder.

Gott gab unseren ersten Eltern die Mittel wahrer Erziehung, als er sie anwies, den Boden zu bebauen und sich um ihr Gartenheim zu kümmern. Nach dem Sündenfall wurde durch den Ungehorsam gegenüber Gottes Forderungen das Werk des Ackerbaus ungleich schwieriger, da die Erde wegen des Fluches der Sünde Dornen und Disteln hervorbrachte. Aber die Arbeit selbst wurde nicht wegen der Sünde verordnet. Der große Meister selbst segnete die Arbeit der Bodenbearbeitung.

"Wie in den Tagen Noahs"

Es ist Satans Absicht, Männer und Frauen in die Städte zu locken. Um sein Ziel zu erreichen, erfindet er jede Art von Neuheit und Vergnügungen sowie jede Art von Erregung. Die heutigen Städte dieser Erde werden wie die Städte vor der Sintflut.

Wir sollten es als stete Last empfinden, wenn wir die Erfüllung der Worte Christi sehen: "Wie es in den Tagen Noahs war, so wird sein das Kommen des Menschensohnes." Matthäus 24,37. In den Tagen vor der Flut wurde jede Art von Vergnügen erfunden, um Männer und Frauen zur Selbstvergessenheit und Sünde zu verleiten. Heute, im Jahr 1908, arbeitet Satan mit Heftigkeit daran, dass die gleichen Bedingungen des Bösen vorherrschen. Die ganze Erde ist verdorben. Die religiöse Freiheit wird von angeblichen Christen wenig beachtet, weil viele von ihnen kein Verständnis von geistlichen Dingen haben.

Wir können nicht übersehen, dass das Ende der Welt bald kommt. Satan wirkt am Verstand von Männern und Frauen, und viele scheinen mit einem Verlangen nach Vergnügen und Aufregung erfüllt zu sein. Wie es in den Tagen Noahs war, nimmt jede Art von Bösem beständig zu. Scheiden und Heiraten ist an der Tagesordnung. In Zeiten wie diesen sollte das Volk, das danach trachtet, die Gebote Gottes zu halten, nach abgelegenen Plätzen suchen, die sich fern von den Städten befinden. ...

Kein Verlust

Wer lässt sich warnen? Wir sagen zum wiederholten Mal: Heraus aus den Städten! Betrachtet es nicht als einen großen Verlust, dass ihr in die Hügel und Berge gehen müsst, sondern sucht nach dieser Zurückgezogenheit, wo ihr mit Gott allein sein könnt, um seinen Willen und seine Wege kennenzulernen. ...

Ich dränge unser Volk, es sich zum Lebenswerk zu machen, nach Geistlichkeit zu trachten. Christus steht vor der Tür. Dies ist der Grund, warum ich zu unserem Volk sage: "Betrachtet es nicht als einen Verlust, wenn ihr dazu aufgefordert werdet, die Städte zu verlassen und auf das Land zu ziehen. Dort warten reiche Segnungen für diejenigen, die sie ergreifen. Indem ihr die Schönheit der Natur betrachtet und die Werke des Schöpfers studiert, werdet ihr unmerklich in sein Bild verwandelt." Manuskript 85, 1908.

Die besten Ergebnisse des Lebens erreichen

Eine teure Wohnung, aufwendige Möblierung, Angeberei, Luxusgüter und Müßiggang schaffen nicht die Bedingungen für ein glückliches, erfolgreiches Leben. Jesus kam auf diese Erde, um das größte Werk zu vollbringen, das es unter Menschen je zu tun gab. Er kam als Gottes Botschafter, um uns zu zeigen, wie wir ein in jeder Hinsicht erfolgreiches Leben führen können. Was für Bedingungen waren es, die der ewige Vater für seinen Sohn gewählt hatte? Ein abgelegenes Heim im galiläischen Bergland, eine Familie, die ihren Unterhalt aus ehrlicher, die Selbstachtung fördernder Arbeit bezog, ein Leben in Einfachheit, die tägliche Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten und Mühsal, Selbstaufopferung, Sparsamkeit und geduldiger, freudiger Dienst, die Schulstunde mit der geöffneten Schriftrolle an der Seite seiner Mutter, die Stille der Morgen-und Abenddämmerung im grünen Tal, die heiligen Dienste der Natur, das Studium der Schöpfung und der Vorsehung sowie die Gemeinschaft der Seele mit Gott -- dies waren die Verhältnisse und Gelegenheiten der frühen Lebensjahre Jesu ...

Das Landerbe edler Männer

Das Gleiche gilt auch für die große Mehrheit der besten und edelsten Menschen aller Zeitalter. Lest die Lebensberichte von Abraham, Jakob und Joseph, von Mose, David und Elisa. Studiert das Leben von Männern späterer Zeiten, die Vertrauens- und verantwortungsvolle Positionen höchst ehrenhaft bekleidet haben, von Männern, deren Einfluss zum Guten in der Welt unübersehbar gewesen ist. Viele von ihnen wuchsen in ländlichen Heimen auf. Sie kannten keinen Luxus. Ihre Jugendzeit verbrachten sie nicht mit Vergnügungen. Viele hatten beständig mit Armut und Elend zu kämpfen. Sie lernten früh zu arbeiten, und ihr tätiges Leben in der frischen Luft stärkte und beflügelte ihre Fähigkeiten. Unter dem Zwang der Begrenzung auf ihre eigenen Möglichkeiten lernten sie, Schwierigkeiten durchzustehen und Hindernisse zu überwinden, und erlangten so Mut und Ausdauer. Sie lernten Selbstvertrauen und Selbstdisziplin. Sie blieben in hohem Maß vor schlechtem Umgang bewahrt und waren mit natürlichen Freuden und ehrlicher Kameradschaft zufrieden. Sie bevorzugten einfachen Geschmack und ein diszipliniertes Leben. Sie waren von Grundsätzen geleitet, und sie wuchsen rein, stark und lauter auf. Wenn sie dann in ihr Lebenswerk gerufen wurden, brachten sie die körperliche und geistige Kraft mit, den Schwung, die Fähigkeit zur Planung und Durchführung von Aufgaben sowie die Festigkeit im Widerstand gegen das Böse. Das machte sie zu einer positiven Kraft für das Gute in der Welt.

Besser als reiches Erbe

Besser als jedes andere Erbe, das ihr euren Kindern mitgeben könntet, wird das Geschenk eines gesunden Körpers, eines klugen Geistes und eines edlen Charakters sein. Wer versteht, was wahrer Lebenserfolg bedeutet, wird beizeiten klug sein und deshalb auch bei der Auswahl seines Heims die wichtigsten Dinge des Lebens im Blick behalten. Anstatt dort zu wohnen, wo nur die Werke von Menschen zu sehen sind, wo die Aussicht und die Geräusche häufig zu schlechten Gedanken verleiten, wo Unruhe und Verwirrung zu Erschöpfung und Unfrieden führen, geht lieber dorthin, wo ihr auf Gottes Werke schauen könnt. Findet die Ruhe des Geistes in der Schönheit, der Stille und dem Frieden der Natur. Lasst das Auge auf den grünen Feldern, auf den Wäldern und Hügeln ruhen. Schaut zum blauen Himmel auf, der nicht vom Staub und Qualm der Stadt verdunkelt ist, und atmet die erfrischende Luft des Himmels ein. Geht dorthin, wo ihr, abseits der Unruhe und Ausschweifung des Stadtlebens, eine freundschaftliche Beziehung zu euren Kindern entwickeln könnt, wo ihr ihnen dabei helfen könnt, durch seine Werke von Gott zu lernen, und wo ihr sie zu einem redlichen und sinnvollen Leben erziehen könnt. Vgl. Auf den Spuren des großen Arztes 298-300 (1905).

Segnungen des Lebens im Freien

Es wäre für dich gut, deine verwirrenden Sorgen beiseite zu legen und einen Zufluchtsort auf dem Land zu finden, wo es keine starken Einflüsse gibt, die die Moral der Jugend verderben.

Zwar wirst du nicht gänzlich frei von Plagen und verwirrenden Sorgen auf dem Land sein, aber dort könntest du viel Übel vermeiden und die Tür gegen die Flut der Versuchungen, die deine Kinder zu überwältigen drohen, schließen. Sie brauchen Beschäftigung und Abwechslung. Die Eintönigkeit des Heims macht sie aufsässig und unruhig. Sie haben die Gewohnheit angenommen, sich mit den bösen Burschen aus der Stadt zusammenzutun. Auf diese Weise erhalten sie eine Straßenerziehung ...

Auf dem Land zu leben wäre für sie sehr nutzbringend. Ein tätiges Leben draußen wäre der Gesundheit von Geist und Körper nur dienlich. Sie sollten einen Garten bearbeiten, wo sie ihr Vergnügen und nützliche Beschäftigung finden können. Das Heranziehen von Pflanzen und Blumen weckt Geschmack und Urteilsvermögen. Die Kenntnis von Gottes nützlichen und schönen Schöpfungswundern übt einen reinigenden und veredelnden Einfluss auf das Gemüt aus und verweist es auf den Schöpfer und Meister aller Dinge. Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde IV, 152-153 (1876).

Kein Wunder wird die Folgen eines falschen Kurses aufheben

Ich betrachte diese Blumen. Jedes Mal, wenn ich sie anschaue, denke ich an Eden. Sie sind ein Ausdruck der Liebe Gottes zu uns. Er gibt uns schon in dieser Welt einen kleinen Vorgeschmack von Eden. Er möchte, dass wir uns an den wunderschönen Dingen seiner Schöpfung erfreuen und an ihr einen Ausdruck dessen sehen, was er für uns tun will.

Er möchte, dass wir dort wohnen, wo wir uns frei bewegen können. Sein Volk sollte sich nicht in den Städten drängen. Er möchte, dass sie ihre Familien aus den Städten herausnehmen, damit sie sich besser auf das ewige Leben vorbereiten. In kurzer Zeit werden sie die Städte verlassen müssen.

Diese Städte sind von jeder Art von Schlechtigkeit erfüllt -- von Streiks, Morden und Selbstmorden. Satan ist in ihnen und beherrscht die Menschen in ihrem Werk der Zerstörung. Unter seinem Einfluss töten sie aus Lust am Töten, und dies werden sie immer mehr tun.

Können wir, wenn wir uns unter einen fragwürdigen Einfluss stellen, erwarten, dass Gott ein Wunder tut, um die Folgen unseres falschen Handelns aufzuheben? -- Nein, wirklich nicht. Verlasst die Städte so schnell wie möglich und erwerbt ein kleines Stück Land, wo ihr einen Garten anlegen könnt und eure Kinder das Wachstum der Blumen betrachten und die Grundsätze der Einfachheit und Reinheit lernen können. General Conference Bulletin, 30. März 1903.