Leben auf dem Land

Kapitel 6

Der Zuzug zu unseren Einrichtungen

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Keine Niederlassung rund um unsere Einrichtungen

In unseren Tagen wünscht der Herr, dass seine Leute über die ganze Erde zerstreut leben. Sie sollten sich nicht rund um unsere Einrichtungen ansiedeln. Jesus sagte: "Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur." Markus 16,15. Als die Jünger ihrer Neigung folgten, in großer Anzahl in Jerusalem zu bleiben, ließ Gott Verfolgung zu, und sie wurden in alle Teile der bewohnten Erde zerstreut. Seit Jahren sind Botschaften der Warnung und dringliche Bitten an unser Volk ergangen, die ihm eindringlich einschärfen, in des Meisters großes Erntefeld zu treten und selbstlos für Seelen zu arbeiten. Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde VIII, 216 (1904).

Zerstreut euch in die ungewarnten Orte

Viele Glieder unserer großen Gemeinden tun im Grunde genommen gar nichts. Sie könnten ein gutes Werk verrichten, wenn sie sich, anstatt sich zusammenzuscharen, in Orte zerstreuen würden, in denen die Wahrheit noch keinen Eingang gefunden hat. Bäume, die zu dicht gepflanzt werden, gedeihen nicht. Der Gärtner muss sie auseinanderpflanzen, damit sie mehr Raum zum Wachstum haben und nicht verkümmern oder erkranken. Dieselbe Regel lässt sich auch auf unsere großen Gemeinden anwenden. Viele Glieder verlieren ihr geistliches Leben, weil diese Arbeit an ihnen nicht verrichtet wurde. Sie werden schwach und untüchtig. Umgepflanzt würden sie Raum haben, stark und lebendig zu werden.

Es ist nicht Gottes Absicht, dass sich sein Volk in größeren Gemeinwesen ansiedelt oder niederlässt. Christi Jünger sind auf Erden seine Stellvertreter. Gott will, dass sie sich über das ganze Land in kleine und große Städte und Dörfer verteilen wie Lichter in der Finsternis der Welt. Sie sollen Missionare für Gott sein und durch ihren Glauben und ihre Werke die unmittelbare Nähe des kommenden Heilands bezeugen.

Die Laienglieder unserer Gemeinden können eine Aufgabe erfüllen, die sie bis jetzt noch kaum in Angriff genommen haben. Niemand ziehe allein um eines weltlichen Vorteils willen in einen neuen Ort. Wo sich aber ein Weg öffnet, den Lebensunterhalt zu verdienen, sollten sich eine oder zwei fest in der Wahrheit gegründete Familien niederlassen, um dort Missionsarbeit zu treiben. Sie müssen von der Liebe zu Seelen erfüllt sein und sich gedrungen fühlen, für sie zu wirken. Sie sollen darüber nachdenken, wie diese zur Wahrheit gebracht werden können. Sie können unsere Schriften verbreiten, Versammlungen in ihren Häusern abhalten, sich mit ihren Nachbarn befreunden und sie zu den Versammlungen einladen. Auf diese Weise können sie ihr Licht in guten Werken leuchten lassen. Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde VIII, 240.241 (1904).

Lasst euch nicht von unseren Einrichtungen anlocken

Jene, die sich in der Nähe unseres Verlagshauses, des Sanatoriums und der Schule in Takoma Park niederlassen wollen, sollten auf Ratschläge hören, bevor sie umziehen. Zu denen, welche Mountain View als günstigen Wohnort betrachten, weil dort Pacific Press eingerichtet werden soll, würde ich sagen: Schaut euch nach anderen Plätzen der Welt um, welche das Licht benötigen, das euch anvertraut ist. Denkt daran, dass Gott jedem Menschen sein Werk gegeben hat. Wählt einen Ort, wo ihr Gelegenheit habt, euer Licht inmitten der sittlichen Dunkelheit scheinen zu lassen.

Es ist immer wieder so, dass, wenn eine Institution an einem Ort gegründet wird, es viele Familien gibt, die sich in der Nähe ansiedeln wollen. So war es in Battle Creek und in Oakland und -- in gewisser Hinsicht -- an fast jedem Ort, wo wir eine Schule oder eine Krankenanstalt haben. Fundamentals of Christian Education 494.495 (1904).

Bildet kein Jerusalem-Zentrum

Unsere Leute dürfen ... nicht als ein Jerusalem-Zentrum betrachten. Weil viele unserer Brüder dazu berufen sind, sich mit dem Verlagswerk hier zu verbinden, soll man nicht glauben, dass dies ein Platz sei, an dem sich viele unserer Leute mit ihren Familien niederlassen sollten. Jeder, der in der Verwaltung tätig ist, sollte sich zum Umzug bereithalten, falls Gott ihn an einen anderen Ort berufen sollte. Manuskript 148, 1905.

Drängt euch nicht an einen Ort und macht nicht den gleichen Fehler, der in Battle Creek gemacht wurde. Es gibt Hunderte von Orten, die das Licht benötigen, das Gott euch gegeben hat. Fundamentals of Christian Education 495 (1904).

Bleibt in kleinen Gemeinden, gründet neue Schulen

Viele Familien, die um der Ausbildung ihrer Kinder willen dorthin ziehen, wo sich unsere Schulen befinden, würden dem Meister einen besseren Dienst erweisen, wenn sie blieben, wo sie sind. Sie sollten ihre örtliche Gemeinde ermutigen, eine Gemeindeschule zu gründen, in der alle zu ihr gehörigen Kinder eine vielseitige, praktische und christliche Erziehung erhalten können. Es wäre für ihre Kinder, sie selbst und für das Werk Gottes besser, wenn sie in den kleineren Gemeinden blieben, wo man ihre Hilfe braucht, statt in die größeren Gemeinden zu gehen, in denen sie ständig in Versuchung sind, in geistliche Untätigkeit zu verfallen, weil man sie dort nicht benötigt.

Wo es auch nur einige Sabbathalter gibt, sollten sich die Eltern zusammenschließen, um einen Platz für eine Tagesschule zu beschaffen, auf der ihre Kinder und jungen Leute unterrichtet werden können. Sie sollten einen christlichen Lehrer anstellen, der als ein geheiligter Missionar die Kinder dazu erzieht, dass auch sie Missionare werden. Wir sollten Lehrer anstellen, die eine gründliche Ausbildung in den üblichen Fächern erteilen, wobei die Bibel zur Grundlage und zum Leitfaden allen Studiums gemacht wird. Die Eltern sollten die geistliche Rüstung anlegen und durch ihr Beispiel die Kinder lehren, Missionare zu sein. Counsels to Parents, Teachers and Students 173.174 (1913); vgl. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 409; vgl. Wie führe ich mein Kind 190.

Was sich die Engel wohl denken

Was müssen wohl die Engel fühlen, die das Ende kommen sehen und diejenigen beobachten, die vorgeben, die Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, den er gesandt hat, zu besitzen, sich aber zusammendrängen, gleichsam Kolonien bilden, Versammlungen besuchen und entmutigt und unbefriedigt sind, wenn dort nicht segensreich für ihre Seele und stärkend für die Gemeinde gepredigt wird, während sie buchstäblich nichts tun. Brief 16e, 1892.

Keine Zentren bilden

Die Leute werden ermutigt, sich in Battle Creek niederzulassen, ihren Zehnten zu zahlen und ihren Einfluss zugunsten des Aufbaus eines neuen Jerusalem geltend zu machen, was nicht nach Gottes Willen ist. Dadurch wird anderen Plätzen der Vorteil, dessen sie sich erfreuen sollten, vorenthalten. Vergrößert, breitet euch aus, jawohl; aber nicht an einem einzelnen Ort. Geht aus und gründet Mittelpunkte, von denen euer Einfluss auf Plätze ausstrahlen kann, wo nichts oder nahezu nichts getan worden ist. Brecht die kompakte Masse auf, damit die rettenden Strahlen des Lichts bis in die dunklen Ecken der Erde verbreitet werden können. Vgl. Zeugnisse für Prediger 218.