Mit dem Evangelium von Haus zu Haus

Kapitel 4

Die Auswahl der Buchevangelisten

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Da die Verbreitung unserer Bücher und Schriften ein Missionswerk ist, hat sie auch vom Missionsstandpunkt aus zu erfolgen. Nur solche Männer und Frauen können als Buchevangelisten eingestellt werden, die das Wesentliche dieses Dienstes erkennen, die nicht des Gewinnes wegen kommen, sondern um den Menschen Licht zu bringen. Unser ganzer Dienst geschehe zur Ehre Gottes und zur Erleuchtung derer, die in der Finsternis leben. Egoismus, Gewinnsucht, Ehrsucht oder Postenjägerei sollten unter uns nicht einmal erwähnt werden. Testimonies for the Church VI, 317.

Sorgfältige Auswahl fördert den Erfolg

Der Beruf des Buchevangelisten ist wichtiger, als allgemein zugegeben wird. Deshalb muß bei der Auswahl von Buchevangelisten ebenso große, Sorgfalt und Weisheit angewendet werden wie bei der Auswahl der Männer für das Predigtamt. Junge Menschen können angelernt werden, eine viel bessere Arbeit mit einem viel niedrigeren Kostenaufwand als bisher zu verrichten. Erhebt das Banner, und laßt die Selbstverleugnenden und Selbstaufopfernden, die Gott und Menschen lieben, sich dem Heer der Mitarbeiter anschließen! Laßt sie kommen, nicht um ein ruhiges Leben zu führen, sondern um gegebenenfalls unter Widerstand und Schwierigkeiten tapfer und guten Mutes zu sein! Laßt solche Menschen in die Arbeit eintreten, die von unseren Büchern und Schriften ein gutes Zeugnis geben können, weil sie selbst deren Wert einschätzen. Testimonies for the Church V, 405.406.

Wenn unsere Brüder nicht wollen, daß die Botschaft falsch und mißverständlich dargestellt wird, so müssen sie bei der Auswahl der Buchevangelisten sehr vorsichtig sein. Alle treuen Arbeiter sollten gute Verdienstmöglichkeiten erhalten; aber die Gewinnspanne sollte nicht erhöht werden, um dadurch Buchevangelisten zu kaufen. Sie würden dadurch selbstsüchtig und verschwenderisch. Sucht sie durch den Geist wahrer Missionsarbeit zu beeindrucken und sie mit den für den Erfolg nötigen Eigenschaften zu erfüllen. Mit der Liebe Jesu im Herzen wird der Buchevangelist es als besondere Gnade empfinden, durch seine Arbeit Licht zu verbreiten. Er wird bei all seinen Anliegen lernen, planen und beten. Testimonies for the Church V, 403.

Die Befähigung zum Buchevangelisten

Manche eignen sich für eine bestimmte Tätigkeit besser als andere. Darum wäre es falsch, zu denken, daß jeder ein Buchevangelist sein könne. Vielen liegt dieser Beruf nicht; man sollte sie deshalb nicht für ungläubig oder unwillig halten. Gott stellt keine unvernünftigen Forderungen. Die Gemeinde gleicht einem Garten, in dem mancherlei Blumen wachsen, eine jede nach ihrer Art. Obwohl sie in vielerlei Hinsicht voneinander abweichen, hat doch jede ihren eigenen Wert.

Gott erwartet nicht, daß jeder einzelne seines Volkes mit seinen unterschiedlichen Anlagen für jeden Platz geeignet sei. Alle mögen daran denken, daß die anvertrauten Gaben verschieden sind. Es steht keinem Menschen zu, einem anderen eine Aufgabe gegen dessen persönliche Überzeugung vorzuschreiben. Es ist recht, zu beraten und Pläne vorzuschlagen, aber jedem Menschen steht es frei, Belehrung von Gott zu suchen, denn er dient ihm und ist sein Geschöpf. Testimonies for the Church VI, 333.334.

Junge Männer und junge Frauen, die im Predigtdienst, in der Bibelarbeit und in der Buchevangelisation wirken sollen, dürfen nicht zu einer handwerklichen Tätigkeit genötigt werden. The Review and Herald, 16. Mai 1912.

Anständige Kleidung, gute Umgangsformen und Einfühlungsvermögen sind erste Bedingung

Überall werden Boten Gottes gebraucht. In allen Teilen des Feldes sollen Buchevangelisten ausgewählt werden; keine unzuverlässigen Männer und Frauen, die zu nichts taugen und nie Erfolg haben, sondern solche mit gutem Leumund, mit Feingefühl, Scharfblick und Geschicklichkeit. Diese Menschen brauchen wir als erfolgreiche Buchevangelisten. Hierfür befähigte Menschen nehmen diese Arbeit auf, aber in unüberlegter Weise schmeicheln ihnen manche Prediger, daß ihre Gaben doch vom Predigtpult aus besser zur Geltung kämen als in ihrem Dienst als einfache Buchevangelisten. Auf diese Weise wird dieses Werk herabgewürdigt. So werden sie bewogen, alles zu tun, um die Anerkennung als Prediger zu erlangen. Die dazu hätten herangebildet werden können, in gut evangelistischer Weise Familien zu besuchen, mit ihnen zu sprechen und zu beten, werden dem Werk entzogen, um mangelhafte Prediger abzugeben, während das für die Botschaft erntereife Feld vernachlässigt wird. Der tüchtige Buchevangelist sollte wie der Prediger aus seinem Dienst ein genügendes Einkommen haben, wenn er treu seine Arbeit verrichtet. Testimonies for the Church IV, 389.390.

Es müssen Menschen mit den besten Anlagen und Fähigkeiten ausgewählt werden, die das Werk verständnisvoll und zielbewußt angreifen und mit Ausdauer betreiben. Ein gründlich durchdachter Plan muß genau durchgeführt werden. Die örtlichen Gemeinden sollten an der Schriftenverbreitung und Missionsarbeit regen Anteil nehmen. Testimonies for the Church IV, 390.

Die notwendige religiöse Erfahrung

Christliche junge Menschen sollen ausgesucht werden, um die Bücher mit der gegenwärtigen Wahrheit hinauszutragen. Jugendliche ohne religiöse Erfahrung sollten nicht als Buchevangelisten angenommen werden, weil sie die kostbare Botschaft Gottes noch gar nicht richtig vertreten können. Man wird weder ihnen noch dem Werk des Herrn gerecht, wenn man solche jungen Menschen in die Buchevangelisation schickt, denn sie ist eine bedeutende Aufgabe, und die sie beginnen, sollten für Christus Zeugnis ablegen können. The Review and Herald, 7. Oktober 1902.

Erfahrungen kann man am besten in der Buchevangelisation erlangen. Achtet darauf, daß diese Seelen wirklich bekehrt sind, bevor ihr sie ermutigt, in irgendeinem Zweig des Werkes zu arbeiten Dann aber laßt sie arbeiten, und Gott wird mit ihnen wirken. Manuskript 126, 1899.

Ein heiliges Werk

Wir sollten die Buchevangelisation als ein heiliges Werk betrachten. Wer unreine Hände und ein verderbtes Herz hat, den sollten wir nicht dazu ermutigen, es zu beginnen. Die Engel Gottes können ungeheiligte Menschen nicht in die Häuser begleiten. Wer also nicht bekehrt ist, wer verderbte Gedanken hegt, wer alles, was er anfaßt, durch seine Fehlerhaftigkeit verunreinigt, der sollte sich im Umgang mit der Wahrheit Gottes zurückhalten. The Review and Herald, 20. Mai 1890.