Mit dem Evangelium von Haus zu Haus

Kapitel 6

Ein Werk der Seelenrettung

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Die Wichtigkeit der Buchevangelisation muß erkannt werden, ist sie doch ein hervorragendes Mittel, Gefährdete, aufzufinden und sie Christus zuzuführen. Buchevangelisten sollten nie daran gehindert werden, von der Liebe Christi zu reden und ihre Erfahrungen im Dienste ihres Meisters zu berichten. Sie sollten unbefangen mit denen reden oder beten, die erweckt worden sind. Die einfache Darstellung der Liebe Christi zu uns Menschen wird ihnen die Türen öffnen und ihnen selbst in die Heime der Ungläubigen Zugang verschaffen. Testimonies for the Church VI, 324.

Wer in der Buchevangelisation in rechter Weise arbeiten will, muß Lehrer und Schüler zugleich sein. Während er andere zu lehren versucht, muß er selbst lernen, wie man die Arbeit eines Evangelisten versieht. Gehen Buchevangelisten mit demütigem Herzen und aufrichtigem Verlangen an ihre Aufgabe, so werden sie viele Gelegenheiten finden, zur rechten Zeit ein Wort mit Menschen zu sprechen, die vor Entmutigung schier vergehen. Nachdem sie für diese hilfsbedürftigen Seelen gearbeitet haben, können sie sagen: "Ihr waret weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn." Epheser 5,8. Im Hinblick auf das gegensätzliche sündige Verhalten anderer werden sie auch sagen können: "Solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unsers Gottes." 1.Korinther 6,11. Testimonies for the Church VI, 335.

Meine Brüder und Schwestern, vergeßt nicht, daß ihr eines Tages vor dem Allmächtigen stehen werdet, um Rechenschaft zu geben über alles, was ihr bei Leibesleben getan habt! Dann wird eure Arbeit als das erscheinen, was sie wirklich ist. Der Weinberg ist groß, und der Herr ruft nach Arbeitern. Laßt euch durch nichts von dem Werk der Seelenrettung abhalten! Die Buchevangelisation ist ein sehr erfolgreicher Weg, Seelen zu Christus zu führen. Willst du es nicht versuchen? The Review and Herald, 2. Juni 1903.

Verkündet die Herrlichkeit Christi!

Christi Angelegenheiten sind die wichtigsten und gehen allen anderen vor. Er hat Besitztümer in dieser Welt, die er geschützt und für sein ewiges Reich gerettet haben will. Zur Ehre und zum Ruhme des Vaters und des Sohnes sollen Christi Boten in seinem Namen vorangehen, denn sie und er sind eins. Sie sollen ihn der Welt offenbaren. Seine Angelegenheiten sind ihre Angelegenheiten. Sind sie aber seine Mitarbeiter, so werden sie auch Miterben des unverwelklichen Erbes Christi sein. The Review and Herald, 2. Juni 1903.

Die Buchevangelisation ist ein sehr verantwortungsvolles Werk. Es hat nicht nur für die Buchevangelisten selbst große Bedeutung, sondern auch für die Menschen, um die sie sich mühen. Der Buchevangelist bedenke, daß seine Arbeit ihrem Wesen nach Evangelisation ist. Gott will, daß jeder, dem er begegnet, gerettet werde. Er öffne sein Herz dem Einfluß des Heiligen Geistes. Er habe die Bibel zum Nachschlagen bei sich, und wenn er Gelegenheit hat, von Gottes Herrlichkeit zu künden, so bitte er um Gnade, weise reden zu können, so daß seine Worte den Zuhörern "ein Geruch des Lebens zum Leben werden." 2.Korinther 2,16. The Review and Herald, 16. Juni 1903.

Buchevangelisten sind Jäger und Fischer

Buchevangelisten werden zur Rettung von Menschen gebraucht. Die Buchevangelisation sollte jetzt eifrig und entschieden aufgenommen werden. Ein Buchevangelist mit sanftmütigem Herzen kann in Bescheidenheit und Demut viel Gutes tun. Wenn zwei zusammenarbeiten, werden sie sich in ihrem Eifer gegenseitig anregen und befruchten. Sie können die Wahrheit von Familie zu Familie tragen. So kommen sie mit dem Volk in enge Berührung und finden viele Gelegenheiten, vom Heiland zu sprechen. Laßt sie mit solchen, denen die verkündigten Wahrheiten zu Herzen gehen, singen und beten und den Familien die Worte Christi offenbaren! Sie dürfen Erfolg erwarten, denn ihnen gilt die Verheißung: "Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Buchevangelisten, die im Sinne des Meisters ans Werk gehen, spüren die Verbundenheit mit himmlischen Wesen.

Ich bitte diejenigen, die im Werke Gottes Verantwortung tragen, keine geschäftlichen Unternehmungen zwischen sich und das Werk der Seelenrettung treten zu lassen; denn diese dürfen Zeit und Fähigkeiten derer, die ein Volk auf die Wiederkunft des Herrn vorzubereiten haben, nicht in Anspruch nehmen. Die Wahrheit muß leuchten wie ein brennendes Licht, denn die Zeit ist kurz. Der Feind wird alles tun, um unserem Herzen Dinge von geringerer Bedeutung wesentlicher und dafür das eigentliche Werk, das vor allem getan werden müßte, unbedeutend erscheinen zu lassen. The Review and Herald, 2. Juni 1903.

Schlichte Worte -- starke Wirkung

Um alle Menschen erreichen zu können, müssen wir ihnen dort begegnen, wo sie leben. Selten werden sie aus eigenem Antrieb zu uns kommen. Nicht allein von der Kanzel aus werden Menschenherzen von der göttlichen Wahrheit berührt; es gibt noch ein anderes Arbeitsfeld, das wohl geringer, aber ebenso versprechend ist. Man findet es in den Wohnungen der Niedrigen wie in den Villen der Reichen. The Desire of Ages 152.

Tragt die Bücher zu Geschäftsleuten und Lehrern des Evangeliums, deren Sinn noch nicht auf die besonderen Wahrheiten für diese Zeit gelenkt worden ist. Die Botschaft muß "auf den Landstraßen" verkündigt werden, also Menschen, die tätigen Anteil am Leben der Welt nehmen, Lehrern und Führern des Volkes. Tausende können auf dem einfachsten, bescheidensten Weg erreicht werden. Die Gebildetsten, auf die man als die begabtesten Menschen in der Welt schaut, werden oft durch die einfachen Worte eines Gläubigen, der Gott liebt, erfrischt, weil er von dieser Liebe in so natürlicher Weise spricht wie der Weltmensch von den Dingen, die ihn am meisten interessieren. Oft haben gut vorbereitete und gewählte Worte wenig Einfluß. Aber die wahrhaftige und ehrliche Überzeugung, die ein Kind Gottes mit natürlichen, einfachen Worten zum Ausdruck bringt, hat die Kraft, Herzenstüren zu öffnen, die Christus und seiner Liebe lange verschlossen waren. The Review and Herald, 20. Januar 1903.

Die Menschen, die weitab von größeren Siedlungen wohnen, können wir allein durch Bücher erreichen. Ich nenne sie Zaungäste der Botschaft. Gerade denen sollen unsere Buchevangelisten die Bücher mit der Heilsbotschaft bringen.

Unsere Buchevangelisten sollen Gottes Heilskünder werden, die in entlegenen Ortschaften von Haus zu Haus gehen und alle, die sie dort treffen, auf das Wort Gottes hinweisen. Sie werden dort gewiß Menschen finden, die begierigen Herzens aus der Heiligen Schrift lernen wollen ... Alles in meinen Kräften Liegende möchte ich tun, um die Menschen auf allen Haupt- und Nebenstraßen zu erreichen. Brief 155, 1903.

Überall warten Menschen auf das Wort Gottes

In den weltberühmten Kurorten und den Mittelpunkten des Touristenverkehrs, dort wo viele Tausende Gesundung und Vergnügen suchen, sollten Prediger und Buchevangelisten wohnen, die die Aufmerksamkeit der Menge zu fesseln vermögen. Diese Evangelisten können dann den günstigsten Augenblick erkennen, um die Botschaft für unsere Zeit zu bringen und womöglich Versammlungen abzuhalten. Nehmt geschickt alle Gelegenheiten wahr, um zu Menschen zu sprechen! Begegnet ihnen voll Kraft des Heiligen Geistes mit der Botschaft Johannes des Täufers: "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen." Das Wort Gottes muß klar und mächtig dargeboten werden, damit alle, die Ohren zum Hören haben, auch die Wahrheit hören können. So tritt das Evangelium der gegenwärtigen Wahrheit auch denen in den Weg, die es noch nicht kennen. Viele werden es annehmen und in ihre Heime in allen Teilen der Welt weitertragen. The Review and Herald, 25. Januar 1906.

Helft den Unmäßigen!

Bei eurer Arbeit werdet ihr Menschen finden, die gegen ihre Begierden ankämpfen. Sprecht Worte, die sie ermutigen und stärken! Laßt es nicht zu, daß Satan den letzten Hoffnungsfunken in ihren Herzen auslöscht. Gerade zu dem, der irrt und zagt und voller Angst mit dem Bösen ringt, spricht Christus: "Komm her zu mir!" Er reicht ihm seine helfende Hand und richtet ihn auf. Dieselbe Arbeit, die er tat, könnt ihr als seine Boten tun, während ihr von Ort zu Ort zieht. Arbeitet im Glauben, und erwartet gewiß, daß Seelen für den gewonnen werden, der sein Leben für Männer und Frauen dahingab, damit sie sich auf Gottes Seite stellen! Wirkt mit Gott, um den Trunkenbold und den Tabaksüchtigen den Gewohnheiten zu entreißen, die ihn unter das unvernünftige Tier erniedrigen! The Review and Herald, 27. Januar 1903.

Betet für Kranke und Entmutigte!

Christus säte den Samen der Wahrheit, wo immer er sich befand. Als seine Nachfolger könnt ihr überall am häuslichen Herd für den Meister zeugen und durch dieses Bekenntnis in den Heimen wertvolle Arbeit verrichten. Wenn ihr auf diese Weise den Menschen nahekommt, begegnet ihr oft Kranken und Entmutigten. Wenn ihr mit Christus eng verbunden seid und sein Joch tragt, werdet ihr täglich von ihm lernen, wie man Beladene, Enttäuschte, Traurige und Verzagte tröstet und ihnen Botschaften des Friedens ins Herz gibt. Ihr könnt die Entmutigten auf Gottes Wort hinweisen und die Kranken im Gebet vor den Herrn bringen. Sprecht im Gebet mit Christus wie mit einem vertrauten, sehr lieben Freund! Legt als Gotteskinder ein freundliches, ungezwungenes und würdiges Betragen an den Tag, das gewiß Anerkennung finden wird. Testimonies for the Church VI, 323.324.

Die Notwendigkeit göttlicher Führung

Die Forderungen Gottes sollen uns stets vor Augen stehen. Wir dürfen niemals vergessen, daß wir über das, was wir hier auf Erden getan haben, Rechenschaft geben müssen. Von diesem Gedanken erfüllt, werden Buchevangelisten auf Seelen achten. Sie werden aufrichtigen Herzens um Weisheit bitten, daß sie ein Wort zur rechten Zeit zu denen sprechen können, die der Hilfe bedürfen. Solche Evangelisten werden Herz und Gesinnung beständig durch Gehorsam gegen das Wort Gottes veredeln und läutern. Sie schätzen den Wert der Seele richtig ein und trachten bei jeder Gelegenheit danach, die Reichtümer der Gnade Christi kundzutun. Der Buchevangelist gehe mit dem Gebet auf seinen Lippen voran: "Herr, was willst du, daß ich tun soll?" Er arbeite im Angesicht Gottes und in der Gegenwart heiliger Engel. Er trachte immer danach, vor Gott Anerkennung zu finden, so werden seine Bemühungen nicht fruchtlos bleiben.

Wir dürfen weniger auf Streitfragen eingehen und müssen viel mehr von Christus zeugen. Unser Erlöser ist der Mittelpunkt unseres Glaubens und unserer Hoffnung. Wer von Jesu unvergleichlicher Liebe sprechen kann und damit Herzen bewegt, ihm ihre besten und heiligsten Gefühle zu weihen, tut ein großes und erhabenes Werk. Fleiß in der Buchevangelisation und getreue Darstellung des Kreuzes auf Golgatha verdoppeln die Verwertbarkeit des Buchevangelisten. Wir können wohl Richtlinien für die Arbeit geben, aber wir können keine Formel aufzeichnen, in deren Rahmen sich jeder zu bewegen hat; denn die Gegebenheiten sind ständigen Veränderungen unterworfen.

Sprecht von der Liebe Christi!

Oftmals bleibt die Darlegung verschiedener Glaubenspunkte ohne besondere Wirkung, denn viele Menschen stehen unter dem Eindruck, daß andere ihnen ihre Lehren aufdrängen wollen. Verweilen wir hingegen bei der überwältigenden Liebe Christi, dann bewegt Gottes Gnade die Herzen. Viele suchen ernstlich nach Licht und wissen nicht, was sie tun sollen, um selig zu werden. Erzählt ihnen von der Liebe Gottes und von dem Opfer, das am Kreuz auf Golgatha dargebracht wurde, um die Verlorenen zu retten. Sagt ihnen, daß sie ihren eigenen Willen dem Willen Gottes unterordnen sollen, und "so jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei". Johannes 7,17. Testimonies for the Church IV, 324; Manual for Canvassers 36-38.

Meidet umstrittene Lehrpunkte!

Etliche Buchevangelisten entfalten einen Eifer, dem ihr Wissen nicht gewachsen ist. Weil sie der Weisheit ermangeln und eine so starke Neigung haben, als Prediger und Theologen aufzutreten, ist es fast notwendig geworden, unseren Buchevangelisten Beschränkungen aufzuerlegen. Wenn des Herrn Stimme ruft: "Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?", dann gibt der Heilige Geist die Antwort in die Herzen: "Hier bin ich; sende mich!" Jesaja 6,8. Vergeßt aber nicht, daß zuvor die glühende Kohle vom Altar eure Lippen berührt haben muß! Dann werden eure Worte weise und heilige Worte sein. Ihr besitzt dann auch die Weisheit, was ihr sagen und was ihr nicht sagen sollt. Dann versucht ihr auch nicht mehr zu zeigen, was für vorzügliche Theologen ihr seid. Ihr werdet euch dann vorsehen, den Geist des Widerspruchs zu wecken oder Vorurteil dadurch zu erregen, daß ihr umstrittene Lehrpunkte berührt. Ihr werdet genug Gedanken finden, worüber ihr reden könnt, ohne Widerspruch hervorzurufen. Vielmehr werden sich die Herzen öffnen und dem Verlangen nach tieferer Erkenntnis des Wortes Gottes Raum geben.

Seid bereit zur Verantwortung!

Der Herr wünscht, daß ihr Seelengewinner seid. Zwar sollt ihr den Menschen keine Lehrpunkte aufzwingen; aber doch sollt ihr allezeit bereit sein "zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmütigkeit und Furcht." 1.Petrus 3,15.16. Warum mit Furcht? -- Wir sollen uns fürchten, daß unsere Worte Selbsteingenommenheit atmen könnten; auch davor, unbedachte Worte zu reden, oder daß unsere Worte und unser Betragen nicht in Übereinstimmung mit Christus sein könnten. Habt enge Verbindung mit Christus und verkündet die Wahrheit, wie sie in ihm ist! Testimonies for the Chruch VI, 324.325.

Arbeitet, wie Paulus arbeitete! Ob Paulus vor den mürrischen Pharisäern oder der römischen Obrigkeit, vor reich oder arm, vor Gelehrten oder Ungelehrten, vor dem Lahmen von Lystra oder den bekehrten Sündern im Kerker in Mazedonien war, überall sprach er von Christus als dem, der unsere Sünden trug, um uns seine Gerechtigkeit schenken zu können. Manual for Canvassers 34.

Der Buchevangelist -- ein Diener des Evangeliums

Der verständige, gottesfürchtige und die Wahrheit liebende Buchevangelist verdient Achtung, denn er nimmt eine Stellung ein, die der eines Predigers des Evangeliums nahekommt. Viele junge Prediger und solche, die sich auf das Predigtamt vorbereiten, könnten viel Gutes tun, wenn sie sich nach wahrhafter Bekehrung in der Buchevangelisation betätigten. Sie würden die Menschen aufsuchen und ihnen unsere Schriften anbieten; so würden sie Erfahrungen sammeln, die sie durch bloßes Predigen nicht erlangen können. Wenn sie von Haus zu Haus gehen, haben sie Gelegenheit, mit Menschen zu reden und dabei die Liebe Christi zu verkündigen. In dem Bemühen, anderen zum Segen zu werden, würden sie selbst gesegnet werden und eine tiefere Glaubenserfahrung erlangen. Ihre Schriftkenntnis nähme sehr zu, und sie lernten immer besser, wie man Seelen für Christus gewinnt.

Alle unsere Prediger sollten Bücher mit sich führen, um sie dort, wohin sie kommen, zu verbreiten. Wo ein Prediger als Gast weilt, kann er ein Buch in der Familie zurücklassen, sei es käuflich oder leihweise. Auf diese Weise wurde in der Anfangszeit unserer Botschaft viel gearbeitet. Prediger waren als Buchevangelisten tätig und verwandten die aus dem Verkauf der Bücher erzielten Mittel, um dem Werk dort voranzuhelfen, wo Hilfe not tat. Sie reden mit Verständnis von dieser Arbeit, denn auf diesem Gebiet haben sie Erfahrungen gesammelt.

Niemand sollte denken, daß es einem Prediger des Evangeliums abträglich sei, wenn er sich der Buchevangelisation bedient, um durch sie die Botschaft Gottes unter den Menschen zu verbreiten. Verrichtet er dieses Werk, so arbeitet er auf die gleiche Weise wie der Apostel Paulus, der sagen konnte: "Ihr wisset von dem ersten Tage an, da ich nach Asien kam, wie ich die ganze Zeit bei euch gewesen bin, dem Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen, welche mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren; wie ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, indem ich sowohl Juden als Griechen bezeugte die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesum Christum." Apostelgeschichte 20,18-21 (EB). Der beredte Paulus, dem Gott sich in wunderbarer Weise offenbart hatte, ging in demütiger Gesinnung unter viel Tränen und Versuchungen von Haus zu Haus. Testimonies for the Church VI, 321.322.

Ein Diener des Evangeliums, der sich der Schriftenverbreitung widmet, erfüllt eine Aufgabe, die gewiß ebenso wichtig ist wie Sabbat für Sabbat die Wortverkündigung vor der Gemeinde. Gott sieht mit dem gleichen Wohlgefallen auf den treuen Buchevangelisten wie auf irgendeinen treuen Prediger. Beide Evangeliumsdiener tragen das Licht, und beide sollen in ihrem jeweiligen Lebensbereich ihr Licht leuchten lassen. Gott ruft jeden zur Zusammenarbeit mit dem großen Heiland auf. Er sendet sie auf die Haupt- und Nebenstraßen des Lebens. Jeder hat in seinem besonderen Wirkungsbereich eine Arbeit für Gott zu leisten. Wer in diesem Sinne seine Arbeit aufnimmt, leistet wahren Missionsdienst. Brief 186, 1903.

Manche eignen sich für die Buchevangelisation, wo sie mehr erreichen können als im Predigtamt. Wenn der Geist Christi in ihren Herzen wohnt, finden sie Gelegenheiten, um anderen Gottes Wort darzulegen und ihre Gedanken auf die besonderen Wahrheiten für unsere Zeit hinzulenken. The Review and Herald, 16. Februar 1905.

Dient dem Herrn mit Freuden!

Christus hatte Freude daran, den Hilfsbedürftigen zu helfen, die Verlorenen zu suchen, die Untergehenden zu retten, die Niedergebeugten aufzurichten, die Kranken zu heilen und den Bekümmerten und Notleidenden Worte der Teilnahme und des Trostes zu sagen. Je völliger wir von seinem Geist durchdrungen sind, um so eifriger werden wir für unsere Umgebung arbeiten; und je mehr wir für andere wirken, um so größer wird unsere Liebe zu dieser Arbeit und unsere Freude an der Nachfolge des Meisters. Unsere Herzen werden mit der Liebe Gottes erfüllt, und wir werden mit Eifer und Überzeugungskraft von dem gekreuzigten Heiland reden.

Ich frage die, zu denen das Licht der Wahrheit gekommen ist: Was wollt ihr in dem vor euch liegenden Jahr beginnen? Wollt ihr aufhören, miteinander zu streiten und den Glauben der Menschheit zu schwächen und zu zerstören? Oder wollt ihr eure Zeit darauf verwenden, das zu stärken, was noch übriggeblieben ist und nun im Sterben liegt? Wenn unser Volk durch eifrige Arbeit für den Herrn in Anspruch genommen ist, so wird man keine Klagen mehr hören. Viele werden aus der Verzagtheit aufwachen, die ihnen Leib und Seele zerstört. Sobald sie für andere arbeiten, werden sie in gottesdienstlichen Versammlungen viel Nützliches zu erzählen haben. Ihre Zeugnisse werden nicht düster und verdrießlich sein, sondern Mut und Freudigkeit ausstrahlen. Statt über die Fehler ihrer Geschwister und über ihre eigenen Schwierigkeiten nachzudenken und davon zu reden, werden sie über die Liebe Christi nachdenken, davon sprechen und sich bemühen, tüchtigere Diener zu werden. The Review and Herald, 27. Januar 1903.