Mit dem Evangelium von Haus zu Haus

Kapitel 10

Von angenehmer Stimme und Sprache

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Von allen Gaben, die Gott den Menschen verliehen hat, ist keine köstlicher als die Sprache. Wenn sie durch den Heiligen Geist geheiligt ist, kann sie viel Gutes bewirken. Mit der Zunge überzeugen und überreden wir; mit ihr bringen wir Gott Gebet und Danksagung dar; durch sie übermitteln wir auch köstliche Gedanken über des Heilands Liebe. Wird die Redegabe richtig angewendet, so kann der Buchevangelist den köstlichen Samen der Wahrheit in viele Herzen streuen. Testimonies for the Church VI, 337.

Der Sprecherziehung sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wir mögen Kenntnisse haben, doch unsere Arbeit wird mißlingen, wenn wir nicht wissen, wie wir unsere Stimme richtig gebrauchen sollen. Was nützt unsere ganze Bildung, wenn wir unsere Gedanken nicht in die ihnen angemessenen Worte kleiden können? Wissen allein wird uns wenig nützen, es sei denn, wir pflegen die Gabe der Beredsamkeit. Diese Gabe allerdings bedeutet eine wunderbare Macht, um so mehr, wenn sie noch mit der Fähigkeit verbunden ist, kluge, hilfreiche Worte zu sprechen, die die Menschen aufmerken lassen. Testimonies for the Church VI, 380.

Junge Männer, junge Frauen, hat Gott euch den Wunsch ins Herz gelegt, ihm zu dienen? Dann bildet vor allem eure Stimme aus, so gut es irgend möglich ist, damit ihr anderen die köstliche Wahrheit deutlich machen könnt. Testimonies for the Church VI, 381.

Sprecht klar und deutlich!

Wenn ihr sprecht, soll jedes Wort lautrein und voll klingen, und jeder Satz muß bis zum letzten Wort klar und deutlich zu verstehen sein. Viele senken die Stimme, wenn sie ans Ende eines Satzes kommen. Dabei sprechen sie so undeutlich, daß die überzeugende Kraft ihres Gedankens verlorengeht. Worte, die des Aussprechens überhaupt wert sind, sind auch wert, mit klarer, deutlicher Stimme, mit Betonung und Nachdruck ausgesprochen zu werden. Sucht aber niemals nach Worten, die den Eindruck der Gelehrsamkeit hervorrufen. Je einfacher ihr sprecht, desto besser werden eure Worte verstanden werden. Testimonies for the Church VI, 383.

Von der Macht der Rede

Der Buchevangelist, der klar und bestimmt über die Vorzüge seines Buches reden kann, wird erfahren, daß dies sehr dazu verhilft, eine Bestellung zu bekommen. Vielleicht hat er Gelegenheit, ein Kapitel vorzulesen; dann kann er durch den Wohlklang seiner Stimme und die richtige Betonung der Worte seinem Zuhörer den Inhalt so einprägsam vor Augen führen, als ob er es erlebe.

Die Fähigkeit, klar, deutlich, volltönend und wohlklingend zu sprechen, ist in jedem Zweige des Werkes unschätzbar. Wer Prediger, Evangelist, Bibelarbeiter oder Buchevangelist werden will, muß einer solchen Ausbildung Aufmerksamkeit schenken. Wer in einen Zweig dieses Werkes eintreten will, bedarf der Anleitung, seine Stimme so zu gebrauchen, daß sie einen entschiedenen Eindruck zum Guten macht, Die Wahrheit darf nicht durch eine mangelhafte Aussprache beeinträchtigt werden. Manual for Canvassers 23.24.

Männer und Frauen wandern im Dunst und Nebel des Irrtums umher. Sie sehnen sich danach zu wissen, was Wahrheit ist. Erzählt es ihnen nicht mit hochtrabenden Worten, sondern mit der Einfachheit der Kinder Gottes. Manual for Canvassers 39.40.

Werdet nicht unachtsam in euren Reden, weil ihr euch unter Ungläubigen befindet; sie nehmen euch zum Maßstab. Denkt über die Belehrung nach, die Nadab und Abihu, den Söhnen Aarons, gegeben wurde. Sie "brachten das fremde Feuer vor den Herrn, das er ihnen nicht geboten hatte". Sie nahmen das gewöhnliche Feuer und legten es auf ihre Räuchfässer. "Da fuhr ein Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie, daß sie starben vor dem Herrn. Da sprach Mose zu Aaron: Das ist's, was der Herr gesagt hat: Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volke erweise ich mich herrlich." 3.Mose 10,1-3. Buchevangelisten sollen dessen eingedenk bleiben, daß sie Mitarbeiter Gottes sind, um Seelen zu retten, und daß sie nichts Gemeines oder Niedriges in seinen heiligen Dienst bringen dürfen. Laßt das Gemüt mit reinen, heiligen Gedanken erfüllt und die Worte gut gewählt sein! Verhindert nicht den Erfolg eurer Arbeit durch leichtfertige und unbesonnene Worte! Manual for Canvassers 24.

Gewinnende und freundliche Worte helfen dem Werk Gottes

Alle, die für Christus wirken, müssen aufrichtig, zuverlässig und felsenfest gegen die Grundsätze und gleichzeitig freundlich und höflich sein. Freundlichkeit ist eine der Tugenden des Geistes. Mit Menschenherzen zu arbeiten, ist das größte den Menschen je anvertraute Werk, und wer Zutritt zu den Herzen haben will, muß die Mahnung beachten: Seid "barmherzig, freundlich"! 1.Petrus 3,8. Die Liebe wird zustande bringen, was Beweisführungen nicht vermögen. Aber das Verdrießlichsein eines Augenblicks, eine einzige mürrische Antwort, ein Mangel an christlicher Höflichkeit und Freundlichkeit in irgendeiner kleinen Sache kann sowohl den Verlust von Freunden als auch des Einflusses nach sich ziehen.

Der Diener des Evangeliums muß sich bemühen, das zu sein, was Christus hier auf Erden war. Christus ist unser Vorbild nicht allein in seiner fleckenlosen Reinheit, sondern auch in Geduld, Sanftmut und Liebenswürdigkeit. Sein Leben veranschaulicht wahre Freundlichkeit. Für die Bedürftigen und Unterdrückten hatte er stets einen gütigen Blick und ein Wort des Trostes. Seine Gegenwart reinigte die Atmosphäre des Hauses. Wie der Sauerteig wirkte sein Leben unter der menschlichen Gesellschaft. Rein und ohne Sünde wandelte er unter den Gedankenlosen, den Ungebildeten, den Ungefälligen, unter unehrenhaften Zöllnern, ungerechten Samaritern, heidnischen Soldaten, groben Bauern und der gemischten Menge ...

Die Religion Jesu macht das harte und rauhe Gemüt weich und verfeinert das ungeschliffene und schroffe Benehmen. Sie macht die Worte sanft und das Betragen lieblich. Laßt uns von ihm lernen, eine erhabene Auffassung von Reinheit und Rechtschaffenheit mit seiner sonnigen Gemütsstimmung zu verbinden! Ein gütiger, freundlicher Christ ist der mächtigste Beweis, der für das Christentum erbracht werden kann.

Freundliche Worte wirken auf die Seele wie Tau und sanfte Regenschauer. Die Schrift sagt von Christus, daß seine Zunge gelehrt war, so daß er wußte, "mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden". Jesaja 50,4. Und der Herr gebietet uns: "Eure Rede sei allezeit lieblich", "daß es holdselig sei zu hören".

Etliche, mit denen ihr in Berührung kommt, mögen rauh und unfreundlich sein, seid deshalb aber nicht minder gütig. Wer seine Selbstachtung bewahren will, muß alle Vorsicht walten lassen, die Selbstachtung anderer nicht unnötigerweise zu verwunden. Diese Regel sollte selbst gegen den Wunderlichsten und Dümmsten genau beachtet werden. Gospel Workers 121.122.

Die Stimme des Heilandes

Die Stimme des Heilandes war wie Musik in den Ohren derer, die an die eintönige, kraftlose Predigtweise der Pharisäer und Schriftgelehrten gewöhnt waren. Er sprach langsam und eindrucksvoll und betonte jene Wörter, denen seine Hörer besondere Beachtung schenken sollten ... Die Gewalt der Sprache ist von großem Wert, und die Stimme sollte zum Segen derer gepflegt werden, mit denen wir in Berührung kommen. Counsels to Parents, Teachers, and Students, 240.

Allen, die Christus nicht kennen, sollten wir von ihm erzählen. Laßt uns so handeln wie Christus! Wo immer er war, in der Synagoge, am Wegesrande, im Schiff ein wenig abseits vom Ufer, beim Gastmahl des Pharisäers oder zu Tisch beim Zöllner, immer sprach er von den Dingen einer höheren Welt. Er verknüpfte die Natur und die täglichen Ereignisse mit den Worten der Wahrheit. Er rührte die Herzen seiner Zuhörer an, denn er hatte ihre Kranken geheilt, ihre Traurigen getröstet und ihre Kinder in seine Arme genommen und sie gesegnet. Ihre Blicke hefteten sich an ihn, wenn er den Mund auftat, und jedes Wort bedeutete für eine der Seelen um ihn ein Geruch des Lebens zum Leben.

So sollte es auch bei uns sein. Laßt uns, wo wir auch sind, die Gelegenheit wahrnehmen, um anderen vom Heiland zu erzählen! Wenn wir Christi Beispiel folgen und Gutes tun, werden sich auch uns die Herzen öffnen. Nicht schroff, sondern mit Herzenstakt, den die göttliche Liebe schenkt, können wir von ihm erzählen, der "auserkoren unter vielen Tausenden und ganz lieblich" ist. Dies ist das beste aller Werke, in dem wir die Gabe der Beredsamkeit anwenden können. Diese Gabe wurde uns geschenkt, damit wir Christus als den sündenvergebenden Heiland darstellen können. Christ's Object Lessons 338.339.