Mit dem Evangelium von Haus zu Haus

Kapitel 15

Das Zusammenwirken mit anderen Evangeliumsarbeitern

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Das Schrifttum ist ein machtvolles Mittel, das Gott ausersehen hat, in Verbindung mit der Verkündigung der Prediger allen Sprachen und Nationen die Wahrheit zu bringen. Life Sketches of Ellen G. White 217.

Auch dort, wo die Menschen die Botschaft aus dem Munde eines Predigers hören, sollte der Buchevangelist seinen Dienst in Gemeinschaftsarbeit mit dem Prediger fortsetzen. Denn mag der Prediger die Botschaft auch noch so gewissenhaft vortragen, so sind die Hörer doch nicht imstande, alles zu behalten. Die Verbreitung von Schriften ist daher notwendig, um Verständnis für die Wichtigkeit der gegenwärtigen Wahrheit zu wecken, aber auch, um sie in der Wahrheit zu wurzeln und zu gründen und gegen alle verführerischen Irrtümer zu festigen. Zeitschriften und Bücher sind besondere Mittel des Herrn, durch die den Menschen die Botschaft für diese Zeit beständig vor Augen gehalten wird. Die Schriften werden Seelen erleuchten und ihren Glauben stärken; dadurch werden sie ein weit größeres Werk vollbringen, als es durch die Predigt des Wortes allein geschehen könnte. Die stillen Boten werden den Menschen durch die Buchevangelisten ins Haus gebracht, sie unterstützen die Predigt des Evangeliums in jeder Weise; denn der Heilige Geist wird die Gemüter beim Lesen der Bücher ebenso von der Wahrheit überzeugen wie die Herzen der Hörer, die der gepredigten Botschaft Gottes lauschen. In gleicher Weise begleiten Engel die Bücher mit der Botschaft des Herrn, wie sie auch dem Prediger dienstbare Geister sind. Testimonies for the Church VI, 315.316.

Die Zusammenarbeit mit dem Prediger

Für die Verbreitung der gegenwärtigen Wahrheit unter allen Nationen und Geschlechtern ist die Zusammenarbeit mit dem Prediger in der Tat sehr wesentlich. Sie sollte in einer Art durchgeführt werden, die ganz der göttlichen Botschaft entspricht, die wir lieben. Durch die Buchevangelisation können viele aufgeklärt werden, die bis jetzt noch in Ungerechtigkeit und Irrtum befangen sind. Durch diese Tätigkeit kann ein Volk vorbereitet werden, um am Tag des Herrn, der so nahe ist, zu bestehen. The Review and Herald, 20. Mai 1890.

Bibelarbeit und ärztliche Mission sind Teile der Evangelisation

Die Verkündigung des Wortes ist vom Herrn dazu ausersehen, seine Warnungsbotschaft der Welt kundzutun. In der Schrift wird der treue Lehrer als Hirte der Herde Gottes dargestellt. Man soll ihn achten und seine Arbeit würdigen. Hand in Hand mit dem Predigtamt geht wahre ärztliche Missionsarbeit; die Buchevangelisation hingegen erstreckt sich auf beides, auf die ärztliche Mission und das Predigtamt. Denen, die in dieser Arbeit stehen, darf ich zurufen: Sagt bei euren Besuchen den Menschen, daß ihr Diener am Evangelium seid und daß ihr den Herrn lieb habt. Testimonies for the Church VI, 323.

Ich habe Briefe erhalten, in denen nach den Pflichten des Buchevangelisten gefragt wurde. Manche haben bei ihren Besuchen günstige Gelegenheit gefunden, die Wahrheit für diese Zeit vorzutragen, und sind fast dazu genötigt worden, Bibellesungen abzuhalten. Diese Gelegenheiten konnten sie mit gutem Gewissen nicht ungenutzt vorübergehen lassen. Anderseits trafen auch Briefe ein, nach denen unsere Buchevangelisten ihre Arbeit vernachlässigten, um über Lehrpunkte Bibellesungen zu halten. Diese Bibellesungen hätten aber Vorurteile erweckt und das habe dem Buchevangelisten die Ablieferung der Bücher erschwert. Und nun wurde Rat erbeten, was in solchen Fällen zu tun sei.

Haltet euch nicht bei Lehrpunkten auf!

Wir sind der Ansicht, daß beide Aussagen die Wahrheit enthalten: Buchevangelisten bieten sich günstige Gelegenheiten, das Volk zum besseren Verständnis der Bibel zu führen, aber durch die Art und Weise, wie sie diese Gelegenheiten benutzen, können auch Vorurteile geschaffen und das Werk gehindert werden. Wenn der Buchevangelist seine Arbeit aufnimmt, sollte er sich nicht ablenken lassen, sondern mit Sorgfalt und Energie seine Aufgabe erfüllen. Ist er treu in seiner Arbeit, dann versäumt er keine Gelegenheit, denen zu helfen, die nach Licht suchen und die der Tröstung durch die Heilige Schrift bedürfen. Der Buchevangelist, der sich auf Gott verläßt, der um himmlische Weisheit bittet, damit er in seiner Arbeit nur Gutes wirke, wird bald die Nöte derer erkennen, mit denen er in Berührung kommt. Er wird jede Möglichkeit wahrnehmen, Seelen zu Christus zu führen, wobei nicht die Lehrsätze das wichtigste sind, sondern die Gnade und Güte Gottes in seinem Heilsplan. Im Geiste Christi wird er stets zur rechten Zeit das rechte Wort zu dem finden, der dessen bedarf.

Die Seele braucht vor allem die Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, den unser Vater gesandt hat. Die Bibel enthält viele praktische Lehren, die der Buchevangelist getrost darstellen kann. Wenn er auf diese Weise praktisches Christentum mitzuteilen vermag, so speist er das Volk, das gerade dieser köstlichen Nahrung bedarf. Manual for Canvassers 35.36.

Forschet in der Schrift!

Wir haben ein großes Werk für den Meister zu tun, wenn wir denen das Wort Gottes erschließen, die in der Finsternis des Irrtums leben. Junge Freunde, handelt so, als ob ihr einen heiligen Befehl erhalten hättet! Ihr sollt fleißig in der Heiligen Schrift forschen. "Seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist." 1.Petrus 3,15. Laßt durch euer christliches Benehmen erkennen, daß ihr euch bewußt seid, eine Botschaft zu besitzen, die den Menschen von Nutzen ist. Ist diese Botschaft Gottes in die Seele eingeprägt, dann wird sie die ganze Persönlichkeit verklären und das Wesen widerspiegeln, das nur ein Christ besitzen kann. Testimonies for the Church V, 401.

Besucht der Buchevangelist die Menschen in ihrem Heim, so wird er des öfteren Gelegenheit finden, ihnen aus der Bibel oder aus Büchern vorzulesen, die die Wahrheit enthalten. Trifft er Wahrheitsucher, so kann er Bibellesungen mit ihnen halten, also gerade das, was suchende Seelen benötigen. Gott braucht solche in seinem Dienst, die auf diese Weise ihren tiefen Anteil an Seelen bekunden, die sonst verlorengehen. Sie werden denen Licht bringen, die auf die Unterweisung Gottes warten. Testimonies for the Church VI, 324.