Ein Aufruf zur Gesundheitsevangelisation

Kapitel 4

Christliches Hilfswerk

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Die Bedürftigen unterstützen

Unsere Gemeinden haben eine Aufgabe zu erfüllen, von der nur wenige eine Vorstellung haben. Christus sagt: "Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war ein Fremdling, und ihr nahmt mich auf, ich war nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir." Wir werden unsere Mittel einsetzen müssen, um Arbeiter im Erntefeld zu unterstützen, und wir werden uns über die eingebrachten Garben freuen. Während dies richtig ist, gibt es eine bisher ungetane Arbeit, die aufgenommen werden muß. Die Mission Christi war es, die Kranken zu heilen, die Hilflosen zu ermutigen und die, die gebrochenen Herzens waren, aufzurichten. Diese Arbeit der Wiederherstellung muß unter den bedürftigen und leidenden Menschen fortgesetzt werden. Gott ruft euch nicht nur zur Wohltätigkeit auf, sondern erwartet euren frohen Gesichtsausdruck, eure aufmunternden Worte und euren Händedruck. Erleichtert einige der Kinder Gottes von ihrer Bürde. Manche sind krank und haben die Hoffnung aufgegeben. Bringt ihnen den Sonnenschein zurück. Es gibt Menschen, die ihren Mut verloren haben. Sprecht mit ihnen, betet für sie. Es gibt welche, die das Brot des Lebens brauchen. Lest ihnen aus dem Wort Gottes vor. Da ist jemand seelisch krank und ermangelt des Trostes und der heilenden Medizin. Betet für ihn und bringt ihn zu Jesus Christus. Bei all eurer Arbeit wird Christus gegenwärtig sein und die menschlichen Herzen beeindrucken.

Das ist die Art der ärztlichen Missionsarbeit, die getan werden muß. Bringt die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in die Räume der Kranken und Leidenden. Lehrt die Armen, wie man richtig kocht. "Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte" -- mit zeitlicher und geistlicher Speise. Manuskript 105, 1898.

Das Evangelium den Armen bringen

Die Armut der Menschen, zu denen wir gesandt werden, soll uns nicht daran hindern, für sie zu arbeiten. Christus kam auf die Erde, um inmitten der Armen und Leidenden zu leben und zu wirken. Sie empfingen den größten Teil seiner Aufmerksamkeit. Heute besucht er die Armen und Bedürftigen in der Person seiner Kinder, lindert das Leid und mindert die Schmerzen.

Wenn Leid und Not weggenommen würden, könnten wir die Barmherzigkeit und Liebe Gottes nicht verstehen. Wir hätten keine Möglichkeit, den mitleidenden und mitflühlenden himmlischen Vater kennenzulernen. Nie erscheint das Evangelium lieblicher, als wenn es in die bedürftigsten und ärmsten Gegenden gebracht wird. Dort scheint sein Licht am klarsten und kräftigsten. Die Wahrheit aus dem Wort Gottes betritt die ärmliche Behausung des Bauern; Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit erhellen die einfachen Hütten der Armen und bringen den Kranken und Leidenden Freude. Engel Gottes sind gegenwärtig, und der schlichte Glaube, der zutage tritt, macht aus der Brotkruste und dem Glas Wasser ein Festessen. Der Erlöser, der die Sünden vergibt, heißt die Armen und Unwissenden willkommen und gibt ihnen von dem Brot, das vom Himmel herunterkommt, zu essen. Sie trinken vom Wasser des Lebens. Jene, die verachtet und verstoßen waren, werden durch den Glauben und die Vergebung zu würdigen Söhnen und Töchtern Gottes erhoben. Über die Welt erhaben, sitzen sie mit Christus an himmlischen Orten. Sie mögen keine irdischen Reichtümer besitzen, aber sie haben die kostbare Perle gefunden. Testimonies for the Church VII, 226.227.

Den Hilflosen helfen

Die Bedürftigen, Unterdrückten, Leidenden und Hilflosen zu gewinnen ist genau die Arbeit, die jede Gemeinde schon lange tun sollte, wenn sie an die gegenwärtige Wahrheit glaubt. Wir sollten das zarte Mitgefühl des Samariters erkennen lassen ... die Hungrigen speisen, Verstoßene und Bedürftige zu uns nach Hause nehmen und jeden Tag die Gnade und Kraft von Gott annehmen, die uns befähigen, in die tiefsten Tiefen des menschlichen Elends vorzudringen und denen zu helfen, die sich unmöglich selbst helfen können. Wenn wir diese Arbeit tun, haben wir die gute Gelegenheit, Christus, den Gekreuzigten, zu verherrlichen.

Jedes Gemeindeglied sollte es als seine besondere Verpflichtung empfinden, für die Menschen in der Nachbarschaft zu wirken. Lernt, wie ihr denen am besten helfen könnt, die kein Interesse an religiösen Dingen haben. Wenn ihr Freunde und Nachbarn besucht, zeigt euer Interesse an ihrem geistlichen und weltlichen Wohlbefinden. Stellt Christus als den Erlöser dar, der Sünden vergibt. Ladet eure Nachbarn zu euch ein und lest mit ihnen aus der kostbaren Bibel und aus Büchern, die ihre Wahrheiten erklären. Dies wird, gemeinsam mit dem Singen einfacher Lieder und innigen Gebeten, ihre Herzen berühren. Gemeindeglieder sollen sich diese Arbeit zur Gewohnheit machen. Testimonies for the Church VI, 276.

Zeugnis von der Kraft des Christentums

Christus hat seiner Gemeinde einen heiligen Auftrag erteilt, dessen Erfüllung in jeder Phase viel Selbstverleugnung erfordert. Wenn die, die an ihn glauben, das Kreuz auf sich nehmen, ihm auf dem Pfad der Selbstverleugnung nachfolgen und bereitwillig alles in ihrer Macht Stehende zum Segen für die tun, für die Christus gestorben ist, dann wird die Kraft des Christentums bezeugt, und in den Herzen vieler, die jetzt Ungläubige sind, wird der Glaube an den entspringen, der sein Leben gab, um eine schuldige Weit vor der ewigen Vernichtung zu erretten. Brief 43, 1903.

Größerer Glaube erforderlich

Als Christus-Gläubige brauchen wir größeren Glauben. Wir müssen eifriger im Gebet werden. Viele fragen sich, warum ihre Gebete so leblos sind, ihr Glaube so schwach und schwankend ist, ihre christliche Erfahrung so dunkel und ungewiß. "Haben wir nicht gefastet" sagen sie, "und sind wir vor dem Herrn der Heerscharen nicht voller Klage einhergegangen?" In Jesaja 58 zeigt uns Christus, wie dieser Zustand verändert werden kann. Er sagt: "Das ist aber ein Fasten, das ich erwähle: laß los, welche du beschwerst; gib frei, welche du drängst; reiß weg allerlei Last, brich dem Hungrigen dein Brot, und die, so im Elend sind, führe ins Haus, so du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht von deinem Fleisch." Jesaja 58,6.7. Das ist das Rezept, das Christus dem zaghaften, zweifelnden und zitternden Herzen verschreibt. Wer voller Sorgen und klagend vor dem Herrn geht, stehe auf und helfe jemandem, der Hilfe benötigt.

Jede Gemeinde benötigt die führende Kraft des Heiligen Geistes, und jetzt ist die Zeit, darum zu bitten. Doch bei all seinem Wirken für die Menschen plant Gott die Zusammenarbeit mit den Menschen ein. Daher ruft der Herr die Gemeinde zu größerer Frömmigkeit auf, zu mehr Verantwortungsgefühl und zu einer klareren Vorstellung von den Verpflichtungen dem Schöpfer gegenüber. Er ruft sie auf, ein reines und geheiligtes, arbeitendes Volk zu sein. Die christlichen Hilfsdienste sind ein Weg dahin, denn der Heilige Geist steht in Verbindung mit allen, die den Dienst Gottes tun. Testimonies for the Church VI, 266.267.

Geistlich und seelisch lebendig bleiben

Es gibt die unterschiedlichste Arbeit zu verrichten -- entsprechend den vielfältigen Begabungen und Fähigkeiten. Am Tag Gottes wird kein einziger eine Ausrede dafür haben, daß er nur seinen eigenen selbstsüchtigen Interessen nachgegangen ist. Dadurch, daß man anderen dient, bleibt man selbst lebendig.

Schreckst du vor dieser Arbeit zurück, weil eine Last damit verbunden ist? Denk daran, daß das Ich aufgegeben werden muß, wenn du Christus gewinnen willst. Ernsthafter, selbstloser Einsatz wird Garben für Jesus einbringen. Demütige Mitarbeiter, die dem Aufruf Gottes gehorsam folgen, werden mit Sicherheit göttliche Hilfe erhalten. Der Herr ist ein mächtiger Helfer. Wenn sich die Mitarbeiter völlig auf ihn verlassen, wird er durch sie ein großes Werk tun. Historical Sketches of the Foreign Missions of the Seventh-day Adventists 182.

Nutze dein bescheidenes Talent

Beginne die ärztliche Missionsarbeit mit den Mitteln, die du zur Hand hast. Du wirst sehen, die Wege werden so geebnet, daß du Bibelkreise halten kannst. Gott im Himmel wird dich mit Menschen zusammenführen, die lernen müssen, wie sie ihre Kranken behandeln sollen. Wende praktisch an, was du über die Behandlung von Krankheiten weißt. So wird Leid gelindert werden, und du wirst Gelegenheit haben, den seelisch Hungernden das Brot des Lebens zu brechen.

Es ist die Aufgabe der Christen, die Welt davon zu überzeugen, daß die christliche Religion die Seele vom Mantel der Bedrückung und Trauer befreit und sie mit Freude und Fröhlichkeit kleidet. Wer Christus als Erlöser annimmt, der die Sünden vergibt, wird mit seinem Kleid des Lichtes bekleidet. Christus nimmt seine Sünden hinweg und verleiht ihm seine Gerechtigkeit. Die Freude ist vollkommen.

Wer hätte mehr Grund als die Christen, Lieder der Freude zu singen? Haben nicht sie die Erwartung, Angehörige der königlichen Familie und Kinder des himmlischen Königs zu sein? Ist nicht das Evangelium die gute Nachricht von der großen Freude? Wenn die Verheißungen Gottes frei und in vollem Umfang angenommen werden, wird das Leben von einem himmlischen Glanz erhellt ...

Ausdruck der Dankbarkeit

Wer wahrhaft bekehrt ist, wird so sehr mit der Liebe Gottes erfüllt sein, daß er sich danach sehnt, mit anderen die Freude, von der er erfaßt ist, zu teilen. Der Herr wünscht, daß seine Gemeinde der Welt die Schönheit der Heiligkeit vor Augen hält. Sie soll die Kraft des christlichen Glaubens bezeugen. Der Himmel soll sich im Charakter der Christen widerspiegeln. Das Lied der Dankbarkeit und des Lobpreises soll von jenen vernommen werden, die in der Dunkelheit leben. Unsere Dankbarkeit für die gute Nachricht des Evangeliums, für seine Verheißungen und Zusicherungen soll dadurch zum Ausdruck gebracht werden, daß wir anderen Gutes tun. Die ärztliche Missionsarbeit bringt den Erschöpften, Verwirrten und Leidenden Strahlen des himmlischen Lichts. Außerdem ist sie eine Quelle, die sich dem müden und durstigen Reisenden auftut. Bei jeder barmherzigen Tat und bei jedem Liebesdienst sind Engel Gottes anwesend. Wer dem Himmel am nächsten lebt, wird den Glanz der Sonne der Gerechtigkeit widerspiegeln. Manuskript 55, 1901.

Die Aufgabe und Freude all unseres Dienens ist es, Christus vor den Menschen zu erheben. Das ist das Ziel jedes wahren Dienstes. Laßt Christus sichtbar werden und das Ich in ihm verborgen sein. Das ist Selbstaufopferung, die für Wert erachtet wird. Testimonies for the Church IX, 147.

Rings um uns stehen Türen für den Dienst offen. Wir sollten unsere Nachbarn kennenlernen und bestrebt sein, sie zu Christus zu führen. Wenn wir das tun, wird er an uns seine Freude haben und uns beistehen. Testimonies for the Church IX, 171.