Ein Aufruf zur Gesundheitsevangelisation

Kapitel 5

Ein umfassender Dienst

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Christus -- unser Vorbild

Christus hat uns ein Beispiel gegeben. Er lehrte die Wahrheiten des Evangeliums aus der Schrift und heilte überdies die Kranken, die herbeikamen, um bei ihm Linderung zu suchen. Er war der größte Arzt, den die Welt je kannte. Mit seinem Dienst an den Kranken verband er die Verkündigung der seelenrettenden Wahrheiten.

Der Arzt als Evangelist

Genauso sollten unsere Ärzte arbeiten. Sie tun die Arbeit des Herrn, wenn sie als Evangelisten wirken und dazu anleiten, wie man vom Herrn Jesus seelisch heil werden kann. Jeder Arzt sollte wissen, wie man im Glauben für die Kranken betet, aber auch die richtigen Behandlungen erteilt. Gleichzeitig sollte er auch ein Prediger Gottes sein, der Buße und Bekehrung sowie die Erlösung von Seele und Leib lehrt. Solch eine Verknüpfung der Arbeit wird seine Erfahrung bereichern und seinen Einfluß stark erhöhen.

Eines weiß ich: Die größte Arbeit unserer Ärzte besteht darin, den richtigen Zugang zu den Menschen der Welt zu finden. Die Welt geht in ihrer Sünde unter, und wer wird die Arbeit in unseren Städten aufnehmen? Der größte Arzt ist der, der in den Fußspuren Jesu Christi wandelt. Counsels on Health 544.

Der Prediger als ärztlicher Missionar

Oft wird der Prediger dazu gerufen, die Rolle eines Arztes zu übernehmen. Er sollte eine Ausbildung haben, die ihn befähigt, einfache Heilmethoden zur Linderung der Leiden anzuwenden. Prediger und Bibelarbeiter sollten sich für diesen Bereich der Arbeit vorbereiten, denn darin folgen sie dem Beispiel Christi. Durch Unterricht und Praxis sollen sie genauso gut vorbereitet sein, die Krankheiten des Körpers zu bekämpfen, wie sündenkranke Seelen zu heilen, indem sie sie auf den großen Arzt verweisen. Sie erfüllen damit den Auftrag, den Christus den zwölf und später den siebzig Jüngern gab: "In was für eine Stadt ihr aber kommt, ... macht die Kranken darin gesund und sprecht zu ihnen: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen." Christus steht an ihrer Seite, genauso bereit, die Kranken zu heilen, wie damals, als er selber auf Erden war. Medical Ministry 253.

Menschen da abzuholen, wo sie sind, ungeachtet ihrer Stellung und ihres Zustands, und ihnen auf jede nur mögliche Weise zu helfen, ist der Dienst des Evangeliums. Es mag für die Prediger nötig werden, in die Häuser der Kranken zu gehen und zu sagen: "Ich bin bereit, dir zu helfen, und ich werde mein Bestes geben. Ich bin kein Arzt, aber ich bin Prediger und diene gerne den Kranken und Niedergeschlagenen." Menschen, die körperlich krank sind, sind fast immer auch krank an der Seele, und wenn die Seele krank ist, erkrankt auch der Körper. Medical Ministry 238.

Gesundheitsgrundsätze lehren

Alle, die das Evangelium verkündigen, sollten die einfachen Behandlungen durchführen können, die so sehr helfen, Schmerzen zu lindern und Krankheiten zu beseitigen. The Ministry of Healing 146.

Jeder, der das Evangelium verkündigt, sollte sich bewußt sein, daß ein Teil seiner Aufgabe darin besteht, Kurse über gesundes Leben zu halten. Diese Arbeit wird sehr benötigt. Die Weit ist dafür offen. The Ministry of Healing 147.

Die Missionskrankenschwester

Der Missionskrankenschwester bieten sich viele Aufgabenbereiche. Für gut ausgebildete Schwestern besteht die Möglichkeit, in den Familien Interesse für die Wahrheit zu wecken. In fast jedem Stadtteil gibt es viele, die nie Gottesdienste besuchen. Wenn diese Menschen vom Evangelium erreicht werden sollen, muß es zu ihnen nach Hause kommen. Oft ist die Linderung ihrer physischen Nöte die einzige Möglichkeit, um sie zu erreichen. Wenn Missionskrankenschwestern die Kranken pflegen und die Nöte der Armen lindern, finden sie viele Gelegenheiten, um mit den Menschen zu beten, ihnen aus dem Wort Gottes vorzulesen und mit ihnen über den Erlöser zu sprechen. Die Schwestern können mit den Hilflosen und für sie beten, die nicht die Willenskraft aufbringen, ihre von Leidenschaften erniedrigten Triebe zu steuern. Sie können einen Hoffnungsfunken in das Leben der Niedergeschlagenen und Entmutigten bringen. Ihre selbstlose Liebe, die sich in uneigennütziger Freundlichkeit und Güte ausdrückt, macht es den Leidenden leichter, an die Liebe Christi zu glauben.

Viele glauben nicht an Gott und haben das Vertrauen in die Menschheit verloren. Aber sie freuen sich über Zuneigung und Hilfsbereitschaft. Wenn sie erleben, wie jemand ohne den Anreiz irdischer Anerkennung oder Belohnung zu ihnen nach Hause kommt, den Kranken dient, den Hungrigen zu essen gibt, die Nackten kleidet, die Traurigen tröstet und mit Zartgefühl alle auf den hinweist, für dessen Liebe und Barmherzigkeit menschliche Mitarbeiter nur Boten sind -- wenn sie das sehen, werden ihre Herzen berührt. Dankbarkeit entspringt, und Glaube wird entfacht. Sie sehen, daß Gott um sie besorgt ist, und wenn sein Wort aufgeschlagen wird, sind sie bereit, zuzuhören. The Review and Herald, 9. Mai 1912.

Gruppen sollen organisiert und gründlich ausgebildet werden, um als Krankenschwestern, Evangelisten, Prediger, Buchevangelisten und Studentenmissionare zu arbeiten. Sie sollen ihren Charakter nach dem göttlichem Vorbild vervollkommnen. Sich vorzubereiten, um die höhere Bildung in der Schule des Himmels zu empfangen, soll jetzt unser Ziel sein.

Wartet nicht

Mitarbeiter -- ärztliche Missionare -- werden jetzt gebraucht. Ihr könnt es euch nicht leisten, Jahre mit der Vorbereitung zu vergeuden. Bald werden Türen, die jetzt für die Wahrheit offen stehen, für immer verschlossen sein. Verbreitet die Botschaft jetzt. Wartet nicht und gestattet es dem Feind nicht, von den Gebieten, die jetzt vor euch offen liegen, Besitz zu ergreifen. Laßt kleine Gruppen ausgehen und die Arbeit tun, die Christus seinen Jünger aufgetragen hat. Laßt sie als Evangelisten unsere Bücher und Zeitschriften verbreiten und wem sie begegnen, von der Wahrheit erzählen. Laßt sie für die Kranken beten und ihnen in ihrer Krankheit nicht mit Medikamenten, sondern mit den Heilmitteln der Natur helfen. Lehrt sie, wie sie ihre Gesundheit wiedererlangen und Krankheiten vermeiden können. Testimonies for the Church IX, 171.172.