Ein Aufruf zur Gesundheitsevangelisation

Kapitel 7

Das Werk der Temperenz (Mäßigkeit)

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Das Werk der Temperenz wiederbeleben

Boten sollten bestimmt werden, die in jeder Stadt verständlich machen können, was das Wort Gottes zum Thema Mäßigkeit zu sagen hat. Manuskript 52, 1900.

Die zahme Art, mit der die Frage der Temperenz von unserem Volk behandelt wird, steht nicht im Einklang mit den Erfordernissen unserer Zeit. Die Verkündigung unserer Ansichten im Hinblick auf die Mäßigkeit sollte jetzt mit ganzem Herzen in Angriff genommen werden. Brief 302, 1907.

Unsere Bemühungen in Sachen Mäßigkeit müssen um ein Vielfaches zunehmen. In allen Städten, in denen wir wirken, sollte das Thema der christlichen Temperenz auch in unsere Predigten einfließen. Wir sollten den Menschen die Gesundheitsreform in ihrer ganzen Tragweite vorstellen und besonders bemüht sein, der Jugend, den Erwachsenen und alten Menschen die Grundsätze der christlicher Lebensweise nahezubringen. Dieser Bereich der Botschaft bedarf einer Erweckung. Laßt die Wahrheit wie eine brennende Lampe scheinen. Manuskript 61, 1909.

Eine Chance für junge Männer

Werden junge Männer jetzt ihre Herzen vor Gott demütigen und sich in seinen Dienst stellen? Wollen sie nicht das heilige Vermächtnis annehmen und Lichtträger für eine Welt werden, die im Begriff steht, vom Zorn eines gekränkten Gottes verzehrt zu werden?

Der Konsum von alkoholischen Getränken, die den Verstand ausschalten, sowie von Tabak, der das Gehirn benebelt und die Lebenskräfte vergiftet, nimmt zu. Sind junge Männer bereit, für die Sache der Mäßigkeit laut ihre Stimme zu erheben und die Tragweite für den christlichen Glauben aufzuzeigen? Wollen sie sich am heiligen Feldzug gegen Süchte und Lüste beteiligen?

Unsere moderne Zivilisation ist ein künstliches Leben und fördert Übel, die gesunde Grundsätze zerstören. Und der Herr steht vor der Tür! Wo sind die Männer, die im vollen Vertrauen auf Gott an die Arbeit gehen und bereit sind, zuzupacken und ein Wagnis einzugehen?

Gott ruft: "Mein Sohn, gehe und arbeite heute in meinem Weinberg." Wenn sich die jungen Männer von heute Gott übergeben, wird er sie zu auserwählten Werkzeugen machen, um den Menschen statt Irrtum und Aberglauben die Wahrheit zu verkünden. Möge Gott diese Bürde auf starke junge Männer legen, in denen sein Wort wohnt und die die Wahrheit an andere weitergeben. Manuskript 134, 1898.

Die Folgen der Genußsucht deutlich machen

Den Menschen muß vor Augen gehalten werden, daß das richtige Gleichgewicht der geistigen und sittlichen Kräfte zum Großteil von der richtigen Verfassung des Körpers abhängt. Alle Betäubungs- und unnatürlichen Reizmittel, die den Körper schwächen und verfallen lassen, führen dazu, daß die geistigen und moralischen Kräfte abnehmen. Unmäßigkeit zählt zu den ersten Ursachen des sittlichen Verfalls in der Welt. Indem der Mensch einer entarteten Eßlust frönt, verliert er die Kraft, der Versuchung zu widerstehen.

Die Vertreter einer Lebensweise der Mäßigkeit haben die Aufgabe, in dieser Richtung Erziehungsarbeit zu leisten. Lehrt die Menschen, daß Gesundheit, Charakter und Leben durch den Verzehr von Reizmitteln gefährdet sind, denn diese regen die erschöpften Kräfte auf unnatürliche und sprunghafte Weise zu neuer Leistungskraft an. The Ministry of Healing 335.

Viele könnten vor Entwürdigung bewahrt werden

Mir wurde gezeigt, daß man in der ärztlichen Missionsarbeit auf zutiefst entwürdigte Menschen stoßen wird, die einmal eine edle Gesinnung und höchste Begabungen besaßen. Sie können durch den richtigen Dienst aus ihrem gefallenen Zustand befreit werden. Die Wahrheit in Christus soll diesen Menschen dargereicht werden, nachdem man sich mitfühlend um sie gesorgt und die körperlichen Bedürfnisse gestillt hat. Der Heilige Geist arbeitet mit den menschlichen Werkzeugen zusammen, die sich um solche Menschen bemühen, von denen manche es schätzen werden, ihren religiösen Glauben nun auf einen Felsen gründen zu können.

Diesen Menschen, die Gott liebt und deren er sich erbarmt, sollten keine Lehren aufgedrängt werden, die ihnen fremd klingen. Während sich ärztliche Missionare um ihre körperlichen Nöte kümmern, arbeitet der Heilige Geist mit den menschlichen Helfern zusammen, um die moralischen Kräfte zu wecken. Die Kräfte des Geistes werden angeregt, und viele dieser armen Menschen werden für das Reich Gottes gerettet werden. Medical Ministry 242.243.

Zu völliger Enthaltsamkeit verpflichten

Auf das Thema Mäßigkeit sollte mit Nachdruck hingewiesen werden. Ein Versprechen, sich aller berauschenden Getränke und des Tabaks zu enthalten, sollte abgegeben werden. Unmäßige Gewohnheiten hindern den Verstand an der Erkenntnis der Wahrheiten, die den Menschen weise machen und erretten. Das Gehirn muß vom benebelnden Einfluß der alkoholischen Getränke und des Tabaks befreit werden. Dann werden Menschen erkennen, daß Christus zu ihrer Errettung gestorben ist. Brief 187, 1904.

Verantwortung der Eltern

Oft beginnt die Unmäßigkeit zu Hause. Durch üppige und ungesunde Speisen werden die Verdauungsorgane geschwächt, und das Verlangen nach Speisen, die noch anregender sind, wird geweckt. Dadurch wird der Appetit dazu erzogen, nach immer Stärkerem zu verlangen. Das Bedürfnis nach Genußmitteln stellt sich immer häufiger ein, und es fällt zunehmend schwer, ihm zu widerstehen. Der Organismus speichert in größeren oder kleineren Mengen Gift, und je schwächer er wird, desto stärker wird das Verlangen nach diesen Dingen. Ein Schritt in die falsche Richtung bereitet den Weg für den nächsten. Viele, die niemals Wein oder andere Spirituosen kredenzen würden, beladen ihren Tisch mit Speisen, die ein solches Verlangen nach starken Getränken auslösen, daß es fast unmöglich ist, der Versuchung zu widerstehen. Falsche Eß- und Trinkgewohnheiten zerstören die Gesundheit und bereiten den Weg für die Trunksucht.

Die Notwendigkeit für Temperenzfeldzüge wäre bald erschöpft, wenn der Jugend, die die Gesellschaft formt und gestaltet, richtige Grundsätze in bezug auf Mäßigkeit eingepflanzt werden könnten. Mögen Eltern in ihren eigenen vier Wänden einen Feldzug gegen die Unmäßigkeit beginnen -- mit Grundsätzen, die sie ihre Kinder vom Säuglingsalter an zu befolgen lehren. Dann dürfen sie auf Erfolg hoffen.

Es ist die Aufgabe der Mütter, ihren Kindern zu helfen, richtige Gewohnheiten und einen unverdorbenen Geschmack zu entwickeln. Steuert die Eßlust der Kinder und lehrt sie, Genußmittel zu verabscheuen. Erzieht eure Kinder zu sittlicher Stärke, um dem Bösen, das sie umgibt, zu widerstehen. Lehrt sie, sich nicht von anderen schwankend machen zu lassen oder starken Einflüssen nachzugeben, sondern andere zum Guten zu beeinflussen. The Ministry of Healing 334.335.

Ein klares Zeugnis ist notwendig

Jede Gemeinde benötigt ein klares und starkes Zeugnis, das der Posaune einen deutlichen Klang verleiht. Wenn wir das sittliche Empfinden in Sachen Mäßigkeit in allen Dingen wecken können, wird ein sehr großer Sieg errungen sein.

Mose predigte viel über dieses Thema. Der Grund, warum das Volk nicht in das verheißene Land zog, lag darin, daß es wiederholt seiner Eßlust frönte. Neun Zehntel der Bosheit unter den Kindern von heute ist durch die Unmäßigkeit im Essen und Trinken verursacht. Adam und Eva verloren das Paradies, weil sie ihrer Eßlust nachgaben. Wir gewinnen es nur zurück, wenn wir diese zügeln. The Review and Herald, 21. Oktober 1884.

Wenn ein Leben der Mäßigkeit als Teil des Evangeliums vorgestellt wird, werden viele erkennen, wie notwendig eine Reform für sie ist. Sie werden einsehen, was für ein Übel berauschende Getränke darstellen und daß völlige Enthaltsamkeit der einzige Standpunkt ist, den Gottes Volk mit gutem Gewissen vertreten kann. Wenn dies gelehrt wird, werden viele Menschen Interesse am Bibelstudium bekommen. Testimonies for the Church VII, 75.

Je mehr wir uns dem Ende der Zeit nähern, desto stärker müssen wir in der Frage der Gesundheitsreform und der christlichen Temperenz auftreten und sie noch positiver und entschiedener darstellen. Wir müssen unaufhörlich darum bemüht sein, die Menschen zu unterrichten, nicht nur mit unseren Worten, sondern auch durch unser Leben. Wenn Lehre und Leben übereinstimmen, üben sie einen gewaltigen Einfluß aus. Manuskript 87, 1908.