------------------------Christus ist Sieger CS III 1 Vorwort CS 1 1 "Gott ist die Liebe", 1. Januar CS 2 1 Die Schöpfung, 2. Januar CS 3 1 In jeder Hinsicht vollkommen, 3. Januar CS 4 1 Eine tragische Veränderung, 4. Januar CS 5 1 Es gibt keine Rechtfertigung für die Sünde, 5. Januar CS 6 1 Satans Taktik aufgedeckt, 6. Januar CS 7 1 Unsere Entscheidungen bestimmen unser Schicksal, 7. Januar CS 8 1 An den Früchten erkennbar, 8. Januar CS 9 1 Betet den Schöpfer und Erlöser an, 9. Januar CS 10 1 Die Autorität Gottes wurde beiseite gesetzt, 10. Januar CS 11 1 Die Auseinandersetzung ins Gedächtnis zurückgerufen, 11. Januar CS 12 1 Die Bedeutung des Sabbats, 12. Januar CS 13 1 Die erste Übertretung ist durch nichts zu rechtfertigen, 13. Januar CS 14 1 Auch im Paradies war Arbeit nötig, 14. Januar CS 15 1 Versuchung wird manchmal als Vergnügen getarnt, 15. Januar CS 16 1 Satan drängt: Verlass dich auf dich selbst! 16. Januar CS 17 1 Eine Warnung vor falschem Wissen, 17. Januar CS 18 1 Es lohnt sich, die Gärten Eden und Gethsemane zu vergleichen, 18. Januar CS 19 1 Die Konsequenzen der Sünde, 19. Januar CS 20 1 Die Ergebnisse des Widerstrebens gegen Gottes Pläne, 20. Januar CS 21 1 Die Sünde erzwang eine Änderung der Pläne Gottes, 21. Januar CS 22 1 Gott kündigte Satan sein Schicksal an, 22. Januar CS 23 1 Feindschaft zwischen Christus und Satan, 23. Januar CS 24 1 Nur Christus konnte die Sünde sühnen, 24. Januar CS 25 1 Die Engel staunten über Gottes Rettungsplan, 25. Januar CS 26 1 Gefallene Menschen können mit Gott eins werden, 26. Januar CS 27 1 Sucht nicht die Weisheit der Narren, 27. Januar CS 28 1 Die Hoffnung verzögert, aber nicht ausgelöscht, 28. Januar CS 29 1 Treue zu Gott erregt die Wut der Boshaften, 29. Januar CS 30 1 Abels Opfer stellte Christi Opfer dar, 30. Januar CS 31 1 Bitterkeit führt zur Treulosigkeit, 31. Januar CS 32 1 Ein neuer Anfang mit Set, 1. Februar CS 33 1 Sets Nachkommen weichen vom Plan Gottes ab, 2. Februar CS 34 1 Eine Zeit unübertroffener geistlicher Möglichkeiten, 3. Februar CS 35 1 Mit wem gehst du? 4. Februar CS 36 1 Henochs Erfahrung kann zu unserer Erfahrung werden, 5. Februar CS 37 1 Wie wandelte Henoch mit Gott? 6. Februar CS 38 1 Henochs Beispiel ist eine Herausforderung für uns heute, 7. Februar CS 39 1 Kanäle der Gnade Gottes, 8. Februar CS 40 1 Persönliche Frömmigkeit und Mission miteinander verbinden, 9. Februar CS 41 1 Überall mit Gott wandeln, 10. Februar CS 42 1 Henochs Glaube war stets offensichtlich, 11. Februar CS 43 1 Strebt immer die günstigste Lage an! 12. Februar CS 44 1 Jesus im Herzen tragen, 13. Februar CS 45 1 Henoch hielt sich an Gottes Gesetz, 14. Februar CS 46 1 Sich in die Gegenwart Christi drängen, 15. Februar CS 47 1 Unser Glaube muss ständig wachsen, 16. Februar CS 48 1 Der Wert eines lebendigen Glaubens, 17. Februar CS 49 1 Noah hatte einen echten Glauben, den auch wir haben können, 18. Februar CS 50 1 Nur zwei Klassen von Menschen -- nur ein Arche der Sicherheit, 19. Februar CS 51 1 Wird unser Glaube standhalten, wenn wir geprüft werden? 20. Februar CS 52 1 Die Konsequenzen der Übertretung des Gesetzes Gottes, 21. Februar CS 53 1 Verteidiger des göttlichen Gesetzes, 22. Februar CS 54 1 Mehr als zu glauben, ist nötig, 23. Februar CS 55 1 Werden wir Sicherheit suchen, wenn es zu spät ist? 24. Februar CS 56 1 In der Welt, aber nicht von der Welt, 25. Februar CS 57 1 Jesus ist unwandelbar durch die ganze Ewigkeit, 26. Februar CS 58 1 Eine einzige Absicht im Leben, 27. Februar CS 59 1 Mehr vom Himmel -- weniger von uns selbst, 28. Februar CS 60 1 Christen sind Gottes Werkzeuge, 29. Februar CS 61 1 Der Charakter bewirkt einen Unterschied im Leben, 1. März CS 62 1 Ein schlechter Charakter führt zum Abfall von Gott, 2. März CS 63 1 Manche unternehmen viel, um Gott zu meiden, 3. März CS 64 1 Es gibt immer noch Erbauer babylonischer Türme, 4. März CS 65 1 Abrahams Glaube auf dem Prüfstand, 5. März CS 66 1 Die Konsequenzen von Entscheidungen, 6. März CS 67 1 Lots Erfahrung dient uns als Warnung, 7. März CS 68 1 Die Wichtigkeit, unseren Wohnort sorgfältig auszusuchen, 8. März CS 69 1 Gott hört unsere Fürbitten, 9. März CS 70 1 Was Engel für uns tun können, hat Grenzen, 10. März CS 71 1 Gebt Gott nichts weniger als Gehorsam aus Liebe, 11. März CS 72 1 Sucht nach der biblischen Wahrheit um jeden Preis, 12. März CS 73 1 Widersteht der Einladung zur Erlösung nicht, 13. März CS 74 1 Strebt nach dem himmlischen Erbe, 14. März CS 75 1 Seid wachsam, die Gemeinschaft mit Gott nicht zu verlieren, 15. März CS 76 1 Abrahams Mangel an Glauben -- eine Warnung für uns, 16. März CS 77 1 Die schwerste Prüfung für Abrahams Glauben, 17. März CS 78 1 Die gegensätzlichen Charaktere von Jakob und Esau, 18. März CS 79 1 Opfere niemals deine Integrität und verachte dein Erstgeburtsrecht nicht, 19. März CS 80 1 Sucht nach der Himmelsleiter wenn alles hoffnungslos scheint, 20. März CS 81 1 Die Wahrheit erhebt uns zum Himmel, 21. März CS 82 1 Christus -- unsere einzige "Himmelsleiter", 22. März CS 83 1 Wertvolle Lehren aus Jakobs Erfahrung, 23. März CS 84 1 Die Liebe zu Gott führt zur Sicherheit in ihm, 24. März CS 85 1 Unser Charakter zeigt sich oft in unseren Kindern, 25. März CS 86 1 Der Charakter zeigt sich in der Reaktion auf die Umstände, 26. März CS 87 1 Am Ende wird die Wahrheit siegen, 27. März CS 88 1 Rechtschaffenheit ist wahre Größe, 28. März CS 89 1 Die Umstände brauchen uns nicht zu beherrschen, 29. März CS 90 1 Der Charakter zeigt sich im Verhalten, 30. März CS 91 1 Das Laster siegt nicht über die Tugend, 31. März CS 92 1 Wie Mose können auch wir im Glauben wachsen, 1. April CS 93 1 Gott hat andere Ausbildungsmethoden, 2. April CS 94 1 Wir dürfen Gott ganz und gar vertrauen, 3. April CS 95 1 Wir arbeiten für Zeit und Ewigkeit, 4. April CS 96 1 Gottes äußeres Siegel bezeugt das innere Vertrauen, 5. April CS 97 1 Die Ergebnisse der Verhärtung des Herzens gegen Gott, 6. April CS 98 1 Gottes Schutzschild in der Wüste: die Wolkensäule, 7. April CS 99 1 Gott befreit sein Volk aus Feindeshand, 8. April CS 100 1 Am Ende werden Gottes Feinde umkommen, 9. April CS 101 1 Nur echter Glaube wird die Prüfung bestehen, 10. April CS 102 1 Die Sünde des Unglaubens führt von Gott weg, 11. April CS 103 1 "Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote zu halten?", 12. April CS 104 1 Die Israeliten und die Wichtigkeit des Sabbats, 13. April CS 105 1 Eine Warnung vor unbeherrschter Esslust, 14. April CS 106 1 Die Wege eines Christen gehen nicht nur über grüne Auen, 15. April CS 107 1 Christen sollten Wert auf Reinlichkeit legen, 16. April CS 108 1 Gottes Gesetz wurde nicht nur für Israel gegeben, 17. April CS 109 1 Eingefleischte Rebellion ist unheilbar, 18. April CS 110 1 Mose war ein Vorbild echter Demut, 19. April CS 111 1 Gott schätzt geheiligte Kühnheit, wenn wir uns ihm nahen, 20. April CS 112 1 Himmlische Beobachter registrieren jedes Wort, 21. April CS 113 1 Achte darauf, keinen falschen Bericht zu geben, 22. April CS 114 1 Äußere keine Worte des Unglaubens, 23. April CS 115 1 Vertrauen und gehorchen lernen, 24. April CS 116 1 Menschen wie Kaleb werden dringend gebraucht, 25. April CS 117 1 Wenn wir vor Schwierigkeiten und Prüfungen stehen, 26. April CS 118 1 Echte moralische und geistige Stärke stammt von Gott, 27. April CS 119 1 Nimm Zurechtweisung an und profitiere von ihr, 28. April CS 120 1 Gott -- und nicht uns -- gebührt die Ehre, 29. April CS 121 1 Unglaube und Unzufriedenheit erheben Satan, 30. April CS 122 1 In einer Vision sah Mose das verheißene Land, 1. Mai CS 123 1 Das Grab kann Gottes schlafende Heilige nicht halten, 2. Mai CS 124 1 Die Auferweckung des Mose beweist Satans Niederlage, 3. Mai CS 125 1 Wir sollen die Wahrheit taktvoll sagen, 4. Mai CS 126 1 Gott tut Wunder nicht ohne Grund, 5. Mai CS 127 1 Wir können dem Herrn vertrauensvoll folgen, 6. Mai CS 128 1 Siege werden durch Gottes Macht errungen! 7. Mai CS 129 1 Unser Blick muss stets auf Jesus gerichtet sein, 8. Mai CS 130 1 Vertrauen auf Christus garantiert echten Erfolg, 9. Mai CS 131 1 Wie Gott scheinbar "kleine" Sünden ansieht, 10. Mai CS 132 1 Vor Gott kann man keine Sünde verstecken, 11. Mai CS 133 1 Gott hält seine Versprechen getreu, 12. Mai CS 134 1 Vergesst niemals, wie Gott euch in der Vergangenheit geführt hat, 13. Mai CS 135 1 Manchmal erfüllt Gott ungeheiligte Wünsche, 14. Mai CS 136 1 Gott möchte sein Volk führen -- wenn es ihn nur führen lässt! 15. Mai CS 137 1 Ungehorsam unter fadenscheinigen Vorwänden, 16. Mai CS 138 1 Freundlichkeit siegt über Selbstsucht, 17. Mai CS 139 1 Die Wirkung einer freundlichen Antwort, 18. Mai CS 140 1 Gottes Anweisungen müssen sorgfältig beachtet werden, 19. Mai CS 141 1 Eine Sünde zwingt oft zur nächsten, 20. Mai CS 142 1 In Unglücken offenbart sich der Charakter, 21. Mai CS 143 1 Davids Reue war ebenso groß wie seine Schuld, 22. Mai CS 144 1 Gottes Vergebung heißt, seine Rechtfertigung empfangen, 23. Mai CS 145 1 Davids Erfahrungen sind unseren ähnlich, 24. Mai CS 146 1 Ist Gottes Bestrafung der durch Menschen vorzuziehen? 25. Mai CS 147 1 Unsere Vorstellung von Gott gründet sich auf unsere Erfahrungen, 26. Mai CS 148 1 Gemeindehäuser sollen zur Ehre Gottes gebaut werden, 27. Mai CS 149 1 Kapellen sollten angemessene Gotteshäuser sein, 28. Mai CS 150 1 Wir brauchen Leiter mit unterschiedlichen Gaben, 29. Mai CS 151 1 Sei sorgfältig beim Aufbau von Freundschaften, 30. Mai CS 152 1 Wer seine Lauterkeit drangibt, riskiert sein Seelenheil, 31. Mai CS 153 1 Wohlstand kann zu geistlichem Niedergang führen, 1. Juni CS 154 1 Satan sorgt für überwältigende Versuchungen, 2. Juni CS 155 1 Hüte dich vor Menschen, die Gottes Geboten widersprechen, 3. Juni CS 156 1 Wut auf Gottes Boten, 4. Juni CS 157 1 Geistliche Höhepunkte können Tiefpunkte nicht verhindern, 5. Juni CS 158 1 Schau auf Jesus, wenn du hart versucht wirst, 6. Juni CS 159 1 Das Größte ist nicht immer das Beste, 7. Juni CS 160 1 Führen lernen, indem man dient, 8. Juni CS 161 1 Wie antworten wir, wenn Gott ruft? 9. Juni CS 162 1 Einfache Aufgaben bereiten auf den höheren Dienst vor, 10. Juni CS 163 1 Die Alltagspflichten des Lebens sind wichtig, 11. Juni CS 164 1 Zorn kann bewirken, dass wir Gottes Segen verpassen, 12. Juni CS 165 1 Im Netz der Sünde gefangen, 13. Juni CS 166 1 Der Wert von Menschen im Gegensatz zu jemandes guten Ruf, 14. Juni CS 167 1 Für seine Grundsätze einstehen, 15. Juni CS 168 1 Gottes Wort ist die Grundlage der Charakterbildung, 16. Juni CS 169 1 Eine falsche Wahl der Freunde hat böse Folgen, 17. Juni CS 170 1 Gott gebührt die Ehre auch für Gedanken, die er uns eingibt, 18. Juni CS 171 1 Für Gott einstehen, wenn es darauf ankommt, 19. Juni CS 172 1 Gott ist in jeder Prüfung bei uns, 20. Juni CS 173 1 Gott warnt vor Egoismus und Stolz, 21. Juni CS 174 1 Wir entscheiden über unser ewiges Geschick, 22. Juni CS 175 1 Gott braucht immer noch Menschen, die unbestechlich sind, 23. Juni CS 176 1 Eine hohe Stellung schließt die Notwendigkeit des Gebets nicht aus, 24. Juni CS 177 1 Glaube und Werke sollen zusammengehen, 25. Juni CS 178 1 Sorgfältige Planung ist im Werk Gottes nötig, 26. Juni CS 179 1 Unsere Worte und Taten haben starken Einfluss, 27. Juni CS 180 1 Jesus nimmt reumütige Menschen an und tritt für sie ein, 28. Juni CS 181 1 Der ganze Himmel hört unseren Lobpreis und Dank an Gott, 29. Juni CS 182 1 Die Lehren aus der biblischen Geschichte lernen, 30. Juni CS 183 1 Beständiges Gebet ist nötig, um Satans List zu widerstehen, 1. Juli CS 184 1 Christus weigerte sich, mit Satan zu argumentieren, 2. Juli CS 185 1 Keine Versuchung konnte Jesus zur Sünde verleiten, 3. Juli CS 186 1 Jesus bewies, dass wir die Gebote Gottes halten können, 4. Juli CS 187 1 Christus begegnete Versuchungen mit der Heiligen Schrift, 5. Juli CS 188 1 Christus konnte seinen Auftrag nur durch Leiden erfüllen, 6. Juli CS 189 1 Der Erlöser wurde getröstet, nachdem er die Probe bestanden hatte, 7. Juli CS 190 1 Die Engel nehmen in Zeiten der Versuchung Anteil, 8. Juli CS 191 1 Gottes Macht ist da, um uns Sieg zu geben, 9. Juli CS 192 1 Jede überwundene Versuchung ist ein kostbarer Sieg, 10. Juli CS 193 1 Jesus hat die Macht, jeden Menschen zu retten, 11. Juli CS 194 1 Hüte dich vor Satans Verdrehungen der Heiligen Schrift! 12. Juli CS 195 1 Jesus gibt uns die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, 13. Juli CS 196 1 Wir können uns immer auf ein "So spricht der Herr" verlassen, 14. Juli CS 197 1 Inniges und aufdringliches Gebet wird Gottes Hilfe bringen, 15. Juli CS 198 1 Der Sieg wird im Namen Jesu errungen, 16. Juli CS 199 1 Christus ist immer bei uns, 17. Juli CS 200 1 Die Erlösung liegt in Reichweite jedes Menschen, 18. Juli CS 201 1 Alle können durch Christus Überwinder sein, 19. Juli CS 202 1 In Christus können wir vollkommene Menschlichkeit besitzen, 20. Juli CS 203 1 Alle sind berufen, Kinder Gottes zu werden, 21. Juli CS 204 1 Unser Einfluss wirkt zum Guten oder zum Bösen, 22. Juli CS 205 1 Wir sollen von jedem Wort Gottes leben, 23. Juli CS 206 1 Jesus ist unser Vorbild, wie wir Satan überwinden können, 24. Juli CS 207 1 Unser Heiland wurde genauso versucht wie wir, 25. Juli CS 208 1 Am Ende werden wir den König in seiner Schönheit sehen, 26. Juli CS 209 1 Durch göttliche Hilfe können wir Sieger über Satan sein, 27. Juli CS 210 1 Sind wir auf die Wiederkunft Christi vorbereitet? 28. Juli CS 211 1 Lieber leiden als der Versuchung nachgeben, 29. Juli CS 212 1 Christus weiß, wie er uns helfen kann zu überwinden, 30. Juli CS 213 1 Jesus hat den Sieg für uns errungen, 31. Juli CS 214 1 Vertraue darauf, dass Christus dir die Kraft zum Überwinden gibt, 1. August CS 215 1 Alle können Gott, den Vater, kennen, 2. August CS 216 1 Der Schöpfer der Welt wurde ein hilfloses Baby, 3. August CS 217 1 Christus begriff immer besser, was er im Dienst seines Vaters tun sollte, 4. August CS 218 1 Jesus ist ein Vorbild für Kinder und Jugendliche, 5. August CS 219 1 Jesus gebrauchte vertraute Gegenstände, um Wahrheiten zu vermitteln, 6. August CS 220 1 Die Tradition wurde dem Gesetz Gottes vorgezogen, 7. August CS 221 1 Menschen können nur durch Christus überwinden, 8. August CS 222 1 Jesus lehrte durch seine Worte und sein Vorbild, 9. August CS 223 1 Jesus kümmert sich um menschliche Probleme und Unsicherheiten, 10. August CS 224 1 Wasser wurde zu Wein, 11. August CS 225 1 Das lebendige Wasser kommt von Jesus, 12. August CS 226 1 Keine Stellung ist zu gering, um in Christus ehrbar zu sein, 13. August CS 227 1 Christus will in seinen Nachfolgern ein neues Herz erschaffen, 14. August CS 228 1 Niemals sprach jemand so wie er, 15. August CS 229 1 Durch die Wahrheit in Jesus sind wir geheiligt, 16. August CS 230 1 Der Herr vertraut uns, dass wir guten Samen für eine gute Ernte säen, 17. August CS 231 1 Christus heilte den Gelähmten und vergab ihm seine Sünden, 18. August CS 232 1 Das Herz muss mit Gottes Liebe erfüllt werden, 19. August CS 233 1 Die Berührung des Glaubens ist heilend, 20. August CS 234 1 Die Bergpredigt, 21. August CS 235 1 Reiner, selbstloser Glaube wird von Gott belohnt, 22. August CS 236 1 Jesus begleitet uns durch alle Stürme des Lebens, 23. August CS 237 1 Der vorhergesagte Messias wird abgelehnt, 24. August CS 238 1 Singen drängt Satans Macht zurück, 25. August CS 239 1 Die Pharisäer wollten Christi Vollmacht nicht anerkennen, 26. August CS 240 1 Adams unrühmlicher Fall wurde durch Christus wettgemacht, 27. August CS 241 1 Glaube an die Wahrheit und praktiziere sie! 28. August CS 242 1 Verfolgung -- zur Zeit Jesu und heute, 29. August CS 243 1 Von Jesus lernen, 30. August CS 244 1 Jesus will uns ewiges Leben schenken, 31. August CS 245 1 Christus identifiziert sich mit unserem Kummer, 1. September CS 246 1 Jesus schätzt die Gabe eines Dienstes aus Liebe, 2. September CS 247 1 Viele erlebten Christi triumphalen Einzug nach Jerusalem, 3. September CS 248 1 Jesus ist tief bekümmert, wenn wir seine Liebe zurückweisen, 4. September CS 249 1 "Mein Haus soll ein Bethaus genannt werden", 5. September CS 250 1 Gottes Volk soll keine heuchlerische Zurschaustellung betreiben, 6. September CS 251 1 Christus wünscht sich, dass wir Frucht bringen, indem wir für ihn arbeiten, 7. September CS 252 1 Wer an Jesus glaubt, sollte ihn persönlich kennen, 8. September CS 253 1 Mit dem Tod des Erlösers war Satans Macht über uns gebrochen, 9. September CS 254 1 Christus kam, um seinem Volk Frieden zu verleihen, 10. September CS 255 1 Das wahre Passalamm, Jesus, wurde für unsere Sünden geopfert, 11. September CS 256 1 Wenn wir groß sein wollen, müssen wir demütig dienen, 12. September CS 257 1 Wir müssen uns in der großen Quelle reinigen lassen, 13. September CS 258 1 Habsucht und Gier führen ins Verderben, wenn sie gefrönt werden, 14. September CS 259 1 Wer Zweifel und Unglauben sät, verrichtet die Arbeit Satans, 15. September CS 260 1 In Gethsemane stand unser Schicksal auf dem Spiel, 16. September CS 261 1 Christus nahm die Schuld der Welt freiwillig auf sich, 17. September CS 262 1 Als Jesus verraten wurde, empfand er dasselbe wie wir in einer solchen Lage, 18. September CS 263 1 Unser Charakter entscheidet über unseren Platz in der Geschichte, 19. September CS 264 1 Wie Pilatus können wir durch Schweigen verwerfen, 20. September CS 265 1 Die Geschichte wiederholt sich: Christi Nachfolger werden verfolgt, 21. September CS 266 1 Trotz eindeutiger Beweise schwankte Pilatus, 22. September CS 267 1 Der Retter der Welt wurde von seinem eigenen Volk verworfen, 23. September CS 268 1 Wirst du Jesus wählen? 24. September CS 269 1 Jeder von uns muss seine Schwächen kennen, 25. September CS 270 1 So lange wir auf Gott schauen, hat Satan keine Macht über uns, 26. September CS 271 1 Christus wurde für uns gekreuzigt, 27. September CS 272 1 Jesus wurde für uns zur Sünde gemacht und litt ganz alleine, 28. September CS 273 1 Er wurde wegen unserer Übertretungen verwundet, 29. September CS 274 1 Christi Nachfolger werden von der Welt gehasst, 30. September CS 275 1 Der Tempeldienst endete mit dem Tod Christi, 1. Oktober CS 276 1 Männer und Frauen stehen mutig für Christus ein, 2. Oktober CS 277 1 Es gibt immer ein Licht in der Dunkelheit, 3. Oktober CS 278 1 "Er ist auferstanden!", 4. Oktober CS 279 1 Das Zeugnis der Bewacher des Grabes, 5. Oktober CS 280 1 Die Erstlingsfrüchte des Sieges Christi über den Tod, 6. Oktober CS 281 1 Jesus will uns Macht zum Überwinden geben, 7. Oktober CS 282 1 Die Frage nach der Oberherrschaft Gottes ist geklärt, 8. Oktober CS 283 1 Ist Gottes Gesetz reformbedürftig? 9. Oktober CS 284 1 Die ganze Schöpfung ist durch den großen Kampf betroffen, 10. Oktober CS 285 1 Gottes Gesetz ist endgültig gerechtfertigt, 11. Oktober CS 286 1 Gottes Sohn wurde an unserer Stelle verwundet, 12. Oktober CS 287 1 Der große Empfang für Christus im Himmel, 13. Oktober CS 288 1 Die Verheißung der göttlichen Kraft, 14. Oktober CS 289 1 Zwei verzweifelte Jünger schöpfen neue Hoffnung, 15. Oktober CS 290 1 Die Jünger werden über die wahre Identität Jesu aufgeklärt, 16. Oktober CS 291 1 Jesus gibt sich seinen Jüngern zu erkennen, 17. Oktober CS 292 1 "Der Herr ist wirklich auferstanden!", 18. Oktober CS 293 1 Jesus öffnete das Verständnis seiner Jünger, 19. Oktober CS 294 1 Wenn der Heilige Geist als Beistand kommt, 20. Oktober CS 295 1 Das Versprechen des Heiligen Geistes: "Ihr werdet Kraft empfangen.", 21. Oktober CS 296 1 Die Kraft des Geistes ließ die Welt erbeben, 22. Oktober CS 297 1 Der Widerstand der religiösen Führer, 23. Oktober CS 298 1 "Wir müssen Gott gehorchen", 24. Oktober CS 299 1 Die Gefahr sich der Reue über seine Sünden zu verschließen, 25. Oktober CS 300 1 In unserer Zeit wird der Geist erneut kommen, 26. Oktober CS 301 1 Stephanus, der erste christliche Märtyrer, 27. Oktober CS 302 1 Philippus, der Evangelist, 28. Oktober CS 303 1 Aus Saulus wird Paulus, der Apostel der Heiden, 29. Oktober CS 304 1 Timotheus, ein vorbildlicher junger Mensch, 30. Oktober CS 305 1 Der geliebte Jünger Johannes wird zum Autor der Offenbarung, 31. Oktober CS 306 1 Gottes Botschaft an sein Volk, 1. November CS 307 1 Die Offenbarung ist ein offenes Buch für unser Studium, 2. November CS 308 1 Das Zeugnis Jesu offenbart Gottes ewige Liebe, 3. November CS 309 1 Christi Werk für unsere Rettung wird beschrieben, 4. November CS 310 1 In die Zukunft gesehen, 5. November CS 311 1 Wir sind verantwortlich für die Erkenntnis, die wir erhalten haben, 6. November CS 312 1 Die Gefahr der Gleichgültigkeit gegenüber dem Licht der Erkenntnis, 7. November CS 313 1 Die Verfolgung in den ersten Jahrhunderten, 8. November CS 314 1 Die Urgemeinde wurde von Satans Nachfolgern verdorben, 9. November CS 315 1 Es gibt zwei Klassen von Nachfolgern Christi, 10. November CS 316 1 Sie werden auch euch verfolgen, 11. November CS 317 1 Die Grundsätze der Reformation sollen heute hochgehalten werden, 12. November CS 318 1 Den Unterschied zwischen Gottvertrauen und Anmaßung verstehen, 13. November CS 319 1 Sei treu bis zum Tod! 14. November CS 320 1 Dem Gewissen zu folgen, brachte Jesu Nachfolger in Lebensgefahr, 15. November CS 321 1 Gott offenbart seine Geheimnisse in jedem Zeitalter, 16. November CS 322 1 Gott ruft uns auf, Kinder des Lichts zu sein, 17. November CS 323 1 Kein übereiltes, unbesonnenes Vorgehen, 18. November CS 324 1 Kontroversen vermeiden und Harmonie fördern, 19. November CS 325 1 Wir sollen die Wahrheit kennen und praktizieren 20. November CS 326 1 Die Leute müssen erzogen werden, die Bibel zu erforschen, 21. November CS 327 1 Gute und böse Engel sind immer gegenwärtig, 22. November CS 328 1 Die Bücher Daniel und Offenbarung gemeinsam studieren, 23. November CS 329 1 Das Buch Daniel ist jetzt für das Studium entsiegelt, 24. November CS 330 1 Die Gegner der frühen Adventbewegung spotteten, 25. November CS 331 1 Das Zeugnis William Millers, 26. November CS 332 1 Die Botschaft der drei Engel: ein Ruf der Umkehr zu Gottes Wort, 27. November CS 333 1 Das Gesetz Gottes hat keine Veränderung nötig, 28. November CS 334 1 Der Engel aus Offenbarung 10 verkündet Gottes letzte Botschaft, 29. November CS 335 1 An der Wahrheit festhalten, wie sie in Jesus ist, 30. November CS 336 1 Durchforscht die Bibel, um die Wahrheit zu bestätigen, 1. Dezember CS 337 1 Gott ermächtigt keinen, eine Zeit für Christi Wiederkunft festzusetzen, 2. Dezember CS 338 1 Es gibt keine weiteren prophetischen Zeitangaben, 3. Dezember CS 339 1 Wir sind aufgerufen, anders als die Welt zu sein, 4. Dezember CS 340 1 Lebt jeden Tag, als ob es der letzte ist, 5. Dezember CS 341 1 Jetzt ist keine Zeit für Kompromisse, 6. Dezember CS 342 1 Manche wählen lieber die Rebellion als den Gehorsam, 7. Dezember CS 343 1 Wer Gottes Gebote hält, gehört zu seinem Eigentum, 8. Dezember CS 344 1 Unsere Aufgabe ist die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft, 9. Dezember CS 345 1 Gott will uns ein neues Herz geben, 10. Dezember CS 346 1 Gottes Volk soll nicht verborgen bleiben, 11. Dezember CS 347 1 "Wann wird das geschehen?", 12. Dezember CS 348 1 Wir sind Soldaten des Herrn, 13. Dezember CS 349 1 Das Siegel Gottes ist der Sabbat, 14. Dezember CS 350 1 Wer der gegenwärtigen Wahrheit glaubt, muss stark im Herrn sein, 15. Dezember CS 351 1 Die biblischen Berichte über Vergangenes sind auch heute wichtig, 16. Dezember CS 352 1 Wir sollen die letzte Warnungsbotschaft an die Welt geben, 17. Dezember CS 353 1 Wer sich nicht Gott weiht, wird ein Werkzeug Satans, 18. Dezember CS 354 1 Lasst uns auf der Seite Christi stehen, 19. Dezember CS 355 1 Wir sind Mitarbeiter Gottes, 20. Dezember CS 356 1 Verkündigt die alte Evangeliumslehre, 21. Dezember CS 357 1 Seid vorsichtig, "neues Licht" anzunehmen, 22. Dezember CS 358 1 Nicht nur glauben, sondern den Willen des Vaters tun! 23. Dezember CS 359 1 Der Heilige Geist hilft, Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden, 24. Dezember CS 360 1 Der Todeserlass gegen Gottes Volk, 25. Dezember CS 361 1 Alle Offenbarungen der Bibel stammen von Jesus Christus, 26. Dezember CS 362 1 Engel werden die Bitten selbstloser Mitarbeiter erfüllen, 27. Dezember CS 363 1 Christus klopft an deine Herzenstür, 28. Dezember CS 364 1 Wir stehen an der Grenze des verheißenen Landes, 29. Dezember CS 365 1 Der Heilige Geist führt zum echten Glauben, 30. Dezember CS 366 1 Die Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan ist zu Ende, 31. Dezember ------------------------Vorwort CS III 1 Das zentrale Thema dieses Buches ist die große Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan. Jeder Mensch ist darin einbezogen. Ellen G. White hat das am eigenen Leibe erfahren, als sie mit 30 Jahren einen lähmenden Schlaganfall erlitt. Sie wollte gerade den Bericht über ihre erste Vision niederschreiben, die sie im März 1858 erhalten hatte. Der Herr sagte ihr, Satan habe versucht, sie zu töten, damit sie das Gesehene nicht niederschreiben konnte. Auf der Grundlage dieser Vision veröffentlichte Ellen G. White im gleichen Jahr ein kleines Buch mit 219 Seiten. Es trug den Titel "Spiritual Gifts" (Geistliche Gaben), Band 1; heute ist es ein Teil von "Early Writings" (im Deutschen bekannt als "Erfahrungen und Gesichte" oder "Frühe Schriften"). Das war der Beginn ihrer langen schriftstellerischen Beschäftigung mit dem Thema des großen Kampfes, die bis in ihr letztes Lebensjahr dauerte, als sie das Buch "Propheten und Könige" vollendete. CS III 2 Dieses Thema wird ausführlich in den fünf Büchern der sogenannten "Entscheidungsserie" behandelt: "Patriarchen und Propheten", "Propheten und Könige", "Das Leben Jesu" (bzw. "Der Eine -- Jesus Christus"), "Das Wirken der Apostel" und "Der große Kampf". Das vorliegende Andachtsbuch ergänzt diese grundlegenden Werke. Es beginnt dort, wo die große Auseinandersetzung begann, mit Luzifer im Himmel, und verfolgt sie bis zum Ende der Weltgeschichte. Der Text für den 1. Januar stammt vom Anfang des Buches "Patriarchen und Propheten", die Abschnitte für den 31. Dezember findet man auf den letzten Seiten des Buches "Der große Kampf". Es fällt auf, dass der erste Satz mit dem allerletzten identisch ist: "Gott ist die Liebe." CS III 3 Fast 90 Prozent der Texte dieses Andachtsbuches sind Briefen, Predigten und Manuskripten von Ellen G. White entnommen. Wer häufig ihre Bücher liest, wird einiges von diesem Material wiedererkennen, denn manche Auszüge sind auch in den zahlreichen zusammengestellten Büchern verwendet worden, die seit ihrem Tod herausgegeben wurden. Zu ihnen gehören die Andachtsbücher, die in den letzten 50 Jahren erschienen sind. Weiteres Material findet man in "Manuscript Releases", Band 1 bis 21, und in "Sermons and Talks", Band 1 und 2. CS III 4 Wir beten darum, dass dieses Andachtsbuch alle Leserinnen und Leser dazu befähigt, sich noch sorgfältiger auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten, damit sie einmal zu denen gehören, die in der Ewigkeit die Früchte des Sieges genießen können, den Christus auf Golgatha errungen hat. Die Treuhänder des Ellen G. White-Nachlasses. ------------------------"Gott ist die Liebe", 1. Januar CS 1 1 Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 1.Johannes 4,16. CS 1 2 "Gott ist die Liebe." 1.Johannes 4,16. Sein Wesen, sein Gesetz sind Liebe. So war es immer, so wird es immer sein. "Der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt" (Jesaja 57,15), der "seine ewigen Bahnen" zieht (Habakuk 3,6, Zürcher), ändert sich nicht. Bei ihm ist "keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis". Jakobus 1,17. CS 1 3 Jede Offenbarung der Schöpfermacht ist zugleich ein Ausdruck unendlicher Liebe. Die Herrschaft Gottes schließt die Fülle des Segens für alle Geschöpfe ein ... Die Geschichte des großen Kampfes zwischen Gut und Böse, von seinem Ursprung im Himmel bis zur Niederwerfung des Aufruhrs und der vollständigen Ausrottung der Sünde, ist ebenfalls eine Offenbarung der unwandelbaren Liebe Gottes. CS 1 4 Der Herr des Weltalls stand bei seinem Liebeswerk nicht allein. Er hatte einen Mitarbeiter, der seine Absichten und seine Freude am Glück seiner Geschöpfe teilen konnte ... Durch seinen Sohn wirkte der Vater bei der Erschaffung aller himmlischen Wesen. "Denn in ihm ist alles geschaffen, ... es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen." Kolosser 1,16. Engel sind Gottes dienstbare Geister. Sie strahlen von dem Licht, das immerwährend von seiner Gegenwart ausgeht, und eilen auf raschen Flügeln, seinen Willen auszuführen. Aber der Sohn, der Gesalbte Gottes, "der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens ... trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort" (Hebräer 1,3) und hat den Vorrang vor allen ... CS 1 5 Die Grundlage der Herrschaft Gottes ist das Gesetz der Liebe. Das Glück aller vernunftbegabten Wesen hängt von ihrer vollständigen Übereinstimmung mit diesen erhabenen Grundsätzen der Gerechtigkeit ab. Gott wünscht von allen seinen Geschöpfen Dienst aus Liebe, der aus der Würdigung des göttlichen Charakters kommt. Er hat keinen Gefallen an erzwungenem Gehorsam. Jeder hat die persönliche Freiheit, ihm aus freiem Willen zu dienen. Patriarchen und Propheten 9.10. ------------------------Die Schöpfung, 2. Januar CS 2 1 Gott betrachtete alles, was er geschaffen hatte, und er hatte Freude daran: alles war sehr gut. Es wurde Abend und wieder Morgen: der sechste Tag. 1.Mose 1,31 (GNB). CS 2 2 Wie schön war die Erde, als sie aus der Hand des Schöpfers hervorging! Gott präsentierte dem Universum eine Welt, in der nicht einmal sein Auge, das alles sieht, einen Fehler, Makel oder Flecken entdecken konnte. Jedes Teil seiner Schöpfung hatte seinen bestimmten Platz und erfüllte den Zweck, für den es geschaffen worden war. Wie die Teile einer großen Maschinerie, die alle aufeinander abgestimmt und einander angepasst sind, wirkte alles perfekt zusammen ... Es gab keine Krankheit ... auch im Pflanzenreich fand sich keine Spur von Fäulnis. Gott schaute auf das Werk seiner Hände, das von Christus ausgeführt worden war (siehe Johannes 1,1-3; Kolosser 1,16), und bezeichnete es als "sehr gut". Er sah eine vollkommene Welt ohne eine Spur von Sünde oder Unvollkommenheit. CS 2 3 Doch dann kam eine Veränderung. Satan versuchte Adam und der versagte. Er, der Gott schon im Himmel die Treue aufgekündigt hatte und hinausgeworfen worden war (siehe Offenbarung 12,7-9), erzählte den Geschöpfen Gottes Unwahrheiten über ihren Schöpfer, und sie hörten seinen Geschichten zu und glaubten seinen Lügen. Siehe 1.Mose 3,1-5. Dadurch kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod. Siehe 1.Mose 2,17; 3,19; Brief 23, 1903. Siehe auch The Review and Herald, 21. Juli 1904. CS 2 4 Als Christus sah, dass es keinen Menschen gab, der als Mittler für die Menschheit eintreten konnte, betrat er selbst das Schlachtfeld und kämpfte gegen Satan. Nur er, "der Erstgeborene" Gottes (Kolosser 1,15), konnte die Menschheit befreien, die durch Adams Sünde dem Satan unterworfen war. CS 2 5 Der Sohn Gottes bot seinem Widersacher reichlich Gelegenheit, seine Künste an ihm zu erproben. Satan hatte die Engel im Himmel versucht, danach den ersten Adam. Adam war gefallen, und Satan nahm an, dass er auch Christus besiegen konnte, nachdem der die menschliche Natur angenommen hatte. Die von Gott abgefallenen Engelheere betrachteten Christi Engagement als einmalige Chance, über ihn zu triumphieren. Sie hatten sich nach einer Gelegenheit gesehnt, ihre Feindseligkeit gegen Gott zeigen zu können. Als die Lippen Christi im Tod verstummt waren, bildeten sich Satan und seine Engel ein, sie hätten tatsächlich gesiegt ... CS 2 6 Im Todeskampf konnte sich der Sohn Gottes nur auf seinen himmlischen Vater verlassen. Alles gelang ihm durch den Glauben. Er selbst war das stellvertretende Opfer, das Lösegeld, das bezahlt wurde, um die Gefangenen freizukaufen. Durch sich selbst hatte er der Menschheit die Rettung ermöglicht -- aber um welchen Preis! Manuskript 125, 1901; The Upward Look 357. ------------------------In jeder Hinsicht vollkommen, 3. Januar CS 3 1 [Gott sagte:] "Vollkommen hatte ich dich [Luzifer] geschaffen und du bliebst es, bis du in Sünde fielst." Hesekiel 28,15 (GNB). CS 3 2 Solange alle Geschöpfe die Gehorsamspflicht der Liebe anerkannten, herrschte im gesamten Weltall vollkommene Eintracht. Den Willen ihres Schöpfers zu erfüllen, bedeutete für die himmlische Schar Glück, seine Herrlichkeit widerzuspiegeln und sein Lob zu verkündigen, Freude. Und solange die Liebe zu Gott das Höchste für sie blieb, war die Liebe zueinander selbstlos und voller Vertrauen. Kein Missklang störte die himmlische Harmonie. Aber dieser glückliche Zustand änderte sich. Es gab einen, der die Freiheit missbrauchte, die Gott seinen Geschöpfen gewährte. Die Sünde nahm ihren Ursprung in dem, der nächst Christus von Gott die höchste Ehrenstellung empfangen hatte und unter den Bewohnern des Himmels der Angesehenste an Macht und Herrlichkeit war. Luzifer, der "schöne Morgenstern" (Jesaja 14,12), war der erste der ausgebreiteten Cherubim (siehe Hesekiel 28,14), heilig und unbefleckt. Er stand in der Gegenwart des Schöpfers, und die Strahlen der Herrlichkeit, die den ewigen Gott einhüllen, ruhten auf ihm ... CS 3 3 Aber nach und nach keimte in Luzifer das Verlangen nach Selbsterhöhung ... Obwohl alle seine Pracht von Gott war, betrachtete dieser mächtige Engel sie schließlich als ihm zukommend. Angesehener als die andern der himmlischen Schar, war er mit seiner Stellung doch nicht zufrieden; er begehrte jene Huldigung, die allein dem Schöpfer gebührt. Anstatt Gott bei allen Geschöpfen zum Höchsten zu erheben, bemühte er sich, ihre Anhänglichkeit für sich zu gewinnen. Ihn verlangte nach der Herrlichkeit, mit der der unendliche Vater seinen Sohn ausgestattet hatte. Dieser Engelfürst erstrebte das alleinige Hoheitsrecht Christi ... CS 3 4 Nun begann dieser Engelfürst, dem Sohn Gottes die Oberhoheit streitig zu machen und damit die Weisheit und Liebe des Schöpfers in Frage zu stellen. Alle Kräfte dieses überragenden Geistes, der nach Christus der bedeutendste unter den himmlischen Heerscharen war, richteten sich auf dieses Ziel. Aber Gott wollte Geschöpfe mit freier Entscheidungsmöglichkeit und ließ niemanden gegenüber der verwirrenden Spitzfindigkeit wehrlos, mit der der Aufruhr gerechtfertigt werden sollte. Ehe der große Streit begann, sollten alle eine klare Vorstellung vom Willen Gottes haben, dessen Weisheit und Güte die Quelle ihrer Freude war. Patriarchen und Propheten 10-12. ------------------------Eine tragische Veränderung, 4. Januar CS 4 1 [Der Teufel] ist von Anfang an ein Mörder gewesen und hat niemals etwas mit der Wahrheit zu tun gehabt, weil es in ihm keine Wahrheit gibt. Johannes 8,44 (GNB). CS 4 2 Ursprünglich arbeitete Satan eng mit Gott, Jesus und den heiligen Engeln zusammen. Er war im Himmel hoch erhöht. Von ihm gingen ein strahlender Lichtschein und eine Herrlichkeit aus, die vom Vater und vom Sohn stammten. Aber er wurde Gott untreu und verlor seine hohe und heilige Stellung als "schirmender Cherub". Hesekiel 28,14-16. Er wurde der Gegner Gottes, ein Abtrünniger, und wurde deshalb aus dem Himmel ausgeschlossen. Siehe Offenbarung 12,9 ... Er rief alle abgefallenen Engel unter seine Fahne und schloss mit ihnen ein Bündnis gegen den Gott des Himmels. Mit Ausdauer und Entschlossenheit arbeitete er daran, seine Rebellion auszubreiten und auch die Mitglieder der menschlichen Familie zu veranlassen, sich von der biblischen Wahrheit abzuwenden und unter sein Banner zu treten. CS 4 3 Sobald Gott durch Jesus Christus unsere Welt erschaffen und Adam und Eva in den Garten Eden gesetzt hatte (siehe 1.Mose 2,7.8), gab Satan seine Absicht bekannt, den Vater und die Mutter der ganzen Menschheit mit seiner eigenen Natur in Übereinstimmung zu bringen und sie in seine Reihen der Rebellen einzufügen. Satan war fest entschlossen, bei den Nachfahren der ersten Menschen das Bild Gottes auszulöschen und ihnen stattdessen den Stempel seines eigenen Wesens aufzudrücken. Um dieses Ziel zu erreichen, griff er zu täuschenden Methoden. Deshalb wird er "der Vater der Lüge" genannt, der "Verkläger" Gottes und aller, die ihm treu sind, und ein "Mörder von Anfang an". Johannes 8,44; Offenbarung 12,10. Er setzte jede Macht ein, die ihm zur Verfügung stand, um Adam und Eva dafür zu gewinnen, bei seinem Abfall von Gott mitzumachen. Tatsächlich gelang es ihm, seine Rebellion in unsere Welt zu bringen ... CS 4 4 Seit damals hat Satan in allen Generationen und Zeitaltern menschliche Werkzeuge um sich geschart, durch die er seine teuflischen Absichten ausführt und die seine Pläne und Absichten in dieser Welt ausführen. Die verseuchte Quelle des Bösen ergießt sich ständig in die menschliche Gesellschaft. Da Satan Gott nicht von seinem Thron stoßen kann, hat er ihn satanischer Eigenschaften beschuldigt und für sich selbst Gottes Charakterzüge beansprucht ... Mit der List einer Schlange und unehrlichen Methoden hat er die Verehrung der Menschen auf sich gezogen, die eigentlich Gott gebührt, und seinen satanischen Thron zwischen den menschlichen Anbetern und dem göttlichen Vater postiert. Manuskript 39, 1894; The Review and Herald, 14. April 1896. ------------------------Es gibt keine Rechtfertigung für die Sünde, 5. Januar CS 5 1 [Gott sagte:] "Deine Schönheit hatte dich [Luzifer] überheblich gemacht; aus lauter Eitelkeit hattest du deine Weisheit preisgegeben." Hesekiel 28,17 (GNB). CS 5 2 Luzifers Sünde ist nicht zu erklären. Er brach Gott die Treue. Sein Jammern und Klagen erweckte bei den anderen Engeln Mitgefühl und viele nahmen denselben Standpunkt ein wie Satan [Luzifer]. Wie konnte der Herr diese Anklagen und Vorwürfe entkräften? CS 5 3 Wegen der großen Macht der Anklagen Satans war es nicht Gottes Absicht, ihn so zu behandeln, wie er es verdient hatte. Der große Verführer hätte die Schuld für sein Vorgehen denen zugeschoben, die unter ihm standen, und den Eindruck erweckt, dass es gar nicht zu einer Rebellion gekommen wäre, wenn er nach seinem Urteil hätte handeln können. CS 5 4 Satans verurteilende Haltung führte ihn zur Erstellung einer Theorie über die Gerechtigkeit, die mit Gnade unvereinbar ist. Er behauptete, Gottes Sprecher und Bevollmächtigter zu sein und erklärte seine Entscheidungen deshalb für gerecht, rein und irrtumsfrei. So setzte er sich auf den Richterstuhl und erklärte seine Urteile für unfehlbar. Hier wirkte seine unbarmherzige Gerechtigkeit, die Gott verabscheut, weil sie ein Zerrbild der wahren Gerechtigkeit ist. CS 5 5 Aber woher sollte das Universum wissen, dass Luzifer kein vertrauenswürdiger und gerechter Führer war? In den Augen der Engel hatte er Recht. Sie konnten nicht wie Gott hinter die Fassade schauen. Sie konnten nicht wissen, was Gott wusste. Darauf hinzuwirken, Satan zu demaskieren und den Engelheeren zu zeigen, dass er seinen eigenen Maßstab aufgerichtet hatte und sein Urteil nicht Gottes Urteil war, würde einen Zustand [der Verwirrung] erzeugen, der vermieden werden musste. CS 5 6 Es war Satans täuschende Macht, die viele Engel dazu veranlasste, Gott untreu zu werden. Gott war ehrlich und gerecht. Satan war im Unrecht -- und das wusste er auch ganz genau. Nun musste er sich entscheiden: Wollte er sich unterordnen und erneut auf Gottes Seite stellen oder weiterhin lügen, um sich selbst zu stützen? Durch Spitzfindigkeiten und arglistige Täuschungen konnte er sich anscheinend einen Vorteil verschaffen, doch nur für kurze Zeit. Gott kann nicht lügen (siehe Hebräer 6,18), er handelt geradeheraus. Luzifer konnte die Wahrheit sagen, wenn es seinen Absichten diente, aber er konnte auch krumme Wege gehen, um Demütigungen und Niederlagen zu vermeiden ... Der wahre Charakter Satans konnte dem Universum nicht sofort offenbart werden. Gott gestattete ihm, eine Zeit lang seine krummen Wege zu verfolgen, bis er sich selbst als Ankläger, Betrüger, Lügner und Mörder entlarvte. Siehe Offenbarung 12,10; Johannes 8,44. Als Mörder [des Sohnes Gottes] verlor Satan endgültig die Zuneigung der Wesen im Universum, die Gott treu geblieben waren. Durch den Kreuzestod Christi wurde dem Betrüger die Maske vom Gesicht gerissen. Brief 16, 1892. ------------------------Satans Taktik aufgedeckt, 6. Januar CS 6 1 Wie bist du vom Himmel gefallen, du hell leuchtender Morgenstern [lateinisch: Luzifer]! Zu Boden wurdest du geschmettert, du Welteroberer! Jesaja 14,12 (Hfa). CS 6 2 Mit Verachtung wies [Satan] die Begründungen und dringenden Bitten der treuen Engel zurück und brandmarkte sie als irregeleitete Sklaven ... Nie wieder würde er den Vorrang Christi anerkennen. Er war entschlossen, die von ihm beanspruchte Ehre zu fordern und den Befehl über alle zu übernehmen, die seine Anhänger werden wollten. Allen denen, die in seine Reihen eintreten würden, versprach er eine neue, bessere Herrschaft, unter der sie Freiheit genießen sollten. Eine große Zahl von Engeln bekundete die Absicht, seine Führung anzuerkennen ... CS 6 3 Noch bedrängten die treuen Engel ihn und seine Anhänger, sich Gott zu unterwerfen. Sie führten ihm die unabwendbaren Folgen einer Ablehnung vor Augen: Der Schöpfer würde ihren Einfluss zunichte machen und ihre aufrührerische Verwegenheit streng bestrafen ... CS 6 4 Viele waren geneigt, diesen Rat zu beachten, ihre Unzufriedenheit zu bedauern und um die Gunst des Vaters und des Sohnes nachzusuchen. Aber Luzifer hatte schon eine andere Täuschung bereit. Der mächtige Empörer behauptete jetzt, dass die Engel, die sich ihm angeschlossen hatten, zu weit gegangen seien, als dass eine Umkehr noch möglich wäre. Er kenne das göttliche Gesetz und wisse, Gott werde ihnen nicht vergeben ... Ihm und seinen Anhängern bliebe nur, ihre Freiheit zu behaupten und die Rechte mit Gewalt zu gewinnen, die man ihnen freiwillig nicht zugestand. CS 6 5 Für Satan traf es zu, dass er schon zu weit gegangen war, aber nicht für jene, die durch seine Täuschungen verführt worden waren ... Aber Liebe zu [Satan], Stolz und der Wunsch nach unbegrenzter Freiheit gewannen die Oberhand. Sie wiesen die Angebote der göttlichen Liebe und Gnade zurück ... CS 6 6 Gott konnte nur Mittel anwenden, die mit Wahrheit und Gerechtigkeit vereinbar waren. Was Gott nicht konnte, war jedoch Satan möglich: Schmeichelei und Täuschung zu gebrauchen ... Deshalb gestattete es Gott, dass Satan die Art seiner Ansprüche offenbaren konnte und die Auswirkungen der von ihm vorgeschlagenen Änderungen des göttlichen Gesetzes zeigen konnte. Sein eigenes Werk musste ihn verdammen. Satan hatte von Beginn an behauptet, kein Rebell zu sein. Das gesamte Weltall musste den Betrüger ohne Maske sehen. CS 6 7 Selbst nach der Verstoßung aus dem Himmel vernichtete die unendliche Weisheit Satan nicht. Gott ist nur ein Dienst in Liebe angenehm, darum muss die Treue seiner Geschöpfe auf der Überzeugung von seiner Gerechtigkeit und Güte beruhen. Patriarchen und Propheten 16-18 [überarbeitet]. ------------------------Unsere Entscheidungen bestimmen unser Schicksal, 7. Januar CS 7 1 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg -- und läuft geradewegs in den Tod. Sprüche 16,25 (Hfa). CS 7 2 Die Prinzipien des Charakters Gottes wurden den Engeln als Grundlage ihrer Erziehung ständig vor Augen gehalten. Diese Prinzipien sind Güte, Barmherzigkeit und Liebe. Siehe 2.Mose 34,6. Alle, die eine Vertrauensstellung innehaben und über Macht und Einfluss verfügen, sollen selbstverständliche Erkenntnisse beachten und gerne annehmen. Sie sollen Gottes Prinzipien anerkennen und alle, die Gott dienen, durch die Darstellung der Wahrheit, Gerechtigkeit und Güte [Gottes] davon überzeugen, dass sie die einzige Macht sind, die angewandt werden soll. Zwang darf niemals zum Tragen kommen ... CS 7 3 Diese Prinzipien sollen auch die Grundlage der Erziehung in jeder Institution auf der Erde sein. Die Regeln, die Gott uns gab, sollen in jeder Gemeinde beachtet und respektiert werden. Gott hat das angeordnet. Siehe Matthäus 28,20. Seine Art der Regierung soll geistig-moralisch sein. Nichts darf mit Zwang geschehen. Die Wahrheit soll die beherrschende Macht sein. Jeder Dienst soll freiwillig und aus Liebe zu Gott erfolgen. Alle, die mit einer einflussreichen Stellung geehrt wurden, sollen Gott darstellen, denn in ihrem Amt handeln sie an Gottes Stelle ... CS 7 4 Satans Darstellungen der Regierung Gottes und seine Verteidigung seiner Anhänger waren eine ständige Anklage gegen Gott. Dabei gab es keinen Grund zum Murren und Klagen! Und doch erlaubte Gott Satan, seine Theorien in die Praxis umzusetzen. Er hätte Satan und seine Sympathisanten so einfach behandeln können, wie man eine Murmel aufhebt und auf die Erde wirft. Doch dadurch hätte er einen Präzedenzfall jener Gewalt gegen Menschen geschaffen, die heute so reichlich in den Zwangs-Prinzipien in unserer Welt sichtbar wird. Die Prinzipien Gottes gehören nicht in diese Kategorie. Jegliche Gewaltanwendung findet sich ausschließlich dort, wo Satan regiert. Gott wird nie mit solchen Mitteln arbeiten. Er bietet nicht die geringste Ermutigung für einen Menschen, sich wie ein Gott über einen anderen zu erheben und ihm geistige oder körperliche Leiden zuzufügen. Dieses Prinzip ist voll und ganz eine Erfindung Satans ... CS 7 5 Im Rat des Himmels wurde beschlossen, nach Prinzipien zu handeln, die Satans Macht nicht sofort zerstören würden, denn es war Gottes Absicht, die Dinge auf eine Grundlage zu stellen, die die ewige Sicherheit [des Universums vor weiteren Rebellionen] gewährleistete ... Gottes Ordnung musste sich im deutlichen Kontrast zu jener neuen Ordnung zeigen, die Satan entwarf. Die zerstörerischen Prinzipien der Herrschaft Satans mussten offenbar werden. Im Gegensatz dazu sollten die Grundsätze der Gerechtigkeit, wie sie im Gesetz Gottes ausgedrückt werden, als unwandelbar, ewig und vollkommen erwiesen werden. Manuskript 57, 1896; Manuscript Releases XVIII, 360.361. ------------------------An den Früchten erkennbar, 8. Januar CS 8 1 Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Matthäus 7,20. CS 8 2 Wenn diejenigen, die im Dienst Gottes stehen, zu Anklagen Zuflucht nehmen, benutzen sie satanische Prinzipien, um den Teufel auszutreiben. Das wird niemals wirken! Vielmehr wird Satan wirken! Er wirkt am menschlichen Verstand durch seine verkehrten Prinzipien. Sie werden von Menschen übernommen, die vorgeben, Gottes Herrschaft treu ergeben zu sein. Woran können wir erkennen, dass sie in Wirklichkeit untreu und unloyal sind? "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." Matthäus 7,20. CS 8 3 Der Herr sah voraus, wie Satan seine Macht einsetzen würde, und stellte ihm die Wahrheit als Kontrast zur Lüge vor Augen. Im Verlauf der Auseinandersetzung war Satan immer wieder bereit, sich überzeugen zu lassen und seinen Irrtum einzugestehen. Aber dann warfen ihm jene, die er verführt hatte, vor, er würde sie im Stich lassen. Was sollte er tun -- sich Gott unterordnen oder den Weg der Täuschung weitergehen? Er entschied sich, die Wahrheit zu verleugnen und nahm Zuflucht zu Falschaussagen und Betrug. Und Gott gestattete Satan, damit fortzufahren und seine Prinzipien zu demonstrieren. CS 8 4 Gott konnte sich behaupten, und er zog die ungefallenen Welten und das himmlische Universum auf seine Seite, aber um einen schrecklichen Preis. Sein einzigartiger Sohn wurde als Opfer preisgegeben. Jesus Christus offenbarte einen Charakter, der gänzlich dem Wesen Satans widersprach. Wie der Hohepriester sein prächtiges Amtsgewand ablegte und seinen Opferdienst im weißen Leinenkleid eines gewöhnlichen Priesters versah, so entäußerte sich Christus, nahm die Gestalt eines Sklaven an und brachte das Sündenopfer dar (siehe Philipper 2,6-8), wobei er selbst der Priester und das Opfer war. CS 8 5 Indem Satan den Herrscher des Universums ermorden ließ, durchkreuzte er allerdings seine eigenen Absichten. Der Tod des Gottessohnes machte Satans Tod unausweichlich. Satan durfte so lange weitermachen, bis seine Herrschaftsweise den ungefallenen Welten und dem himmlischen Universum deutlich wurde. Als er das Blut des Gottessohnes vergoss, verscherzte er sich sämtliche Sympathien und wurde von allen als das erkannt, was er wirklich war: ein Lügner, Dieb und Mörder. Siehe Johannes 8,44. CS 8 6 Gott weiß, dass dieselbe Handlungsweise auf der ganzen Welt verbreitet ist. Männer und Frauen kommen an Weggabelungen und müssen wählen: rechts oder links? Tausende schlüpfen in ein Gewand, das sie für eine undurchdringliche Tarnung halten, und entscheiden sich für das Unrecht ... Gott zwingt niemanden, er lässt allen die freie Wahl. Doch er sagt: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." Matthäus 7,20. Der Herr wird niemand als klug bezeichnen, der nicht zwischen einem Baum, der stachlige Beeren trägt, und einem, der Oliven trägt, unterscheiden kann. Manuskript 57, 1896; Manuscript Releases XVIII, 361-363. ------------------------Betet den Schöpfer und Erlöser an, 9. Januar CS 9 1 Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen. Matthäus 4,10. CS 9 2 Wer Gott gehorcht, der wird gesegnet. Gott verspricht, dass er deine Kinder, Ländereien und alle Werke deiner Hände segnen wird. Siehe 5.Mose 28,2-4.12. Meinst du, Satan würde das ohne einen Kampf um die Vorherrschaft zulassen? Der Feind wirkt heute genauso scharfsinnig und entschlossen auf das Denken ein, wie er es damals bei Adam und Eva tat. Menschen sammeln sich unter Satans Standarte, und er umzingelt sie mit seiner Macht. Doch wer erkennt, dass Gottes Gesetz in seinem Wesen unveränderlich ist, wird sich für die Seite Christi entscheiden. Wenn Gott eine einzige Vorschrift seines Gesetzes hätte ändern können, um der gefallenen Menschheit entgegenzukommen, wäre es für Christus unnötig gewesen, auf die Erde zu kommen und [für uns] zu sterben. CS 9 3 Starb Christus etwa, um die ganze Menschheit statt des wahren Gottes Götzen anbeten zu lassen, wo doch das Gebot sagt: "Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen"? (Matthäus 4,10, vergleiche 5.Mose 6,13). Der Herr machte "Himmel und Erde ... und ruhte am siebenten Tage ... und heiligte ihn." 2.Mose 20,11. Er gab ihn dir, damit er als Gottes Gedenktag beachtet wird, eine Erinnerung, dass der lebendige Gott die Himmel über uns und die Erde unter unseren Füßen erschaffen hat. Er machte die hohen Bäume und kleidete die Blumen farbig ein. Dann schuf der Herr des Himmels die Menschen und gab ihnen den Sabbat. Wozu? Es war ein Geschenk an alle Nachkommen Adams. Hätten sie immer das vierte Gebot gehalten, hätte es in dieser Welt niemals einen ungläubigen Menschen gegeben, denn es bezeugt, dass "der HERR Himmel und Erde gemacht [hat] und das Meer und alles, was darinnen ist." V. 11 ... CS 9 4 Er hält seine Hände über seine geschaffenen Werke. Wunderst du dich darüber, dass der Teufel das Gesetz Gottes wirkungslos machen möchte, den Maßstab des Charakters Gottes? Es wird auch der Maßstab im Gericht sein (siehe Jakobus 2,10-12), wenn alle Bücher geöffnet werden und jeder Mensch nach seinen Taten beurteilt wird. Siehe Offenbarung 20,12. Und die Namen sind -- wie hat er gesagt? -- "in (meine) beiden Handflächen eingezeichnet". Jesaja 49,16 (EB). Die Male der Kreuzigung haben sie dort eingegraben. Die Menschen sind Gottes Eigentum -- durch die Schöpfung und durch die Erlösung ... CS 9 5 Was geben wir Satan, wenn wir seiner Auffassung zustimmen, dass Gottes Gesetz abgeschafft werden muss? Wir geben dem ganzen erschaffenen Universum einen fehlbaren Gott -- einen Gott, der ein Gesetz erließ, das so fehlerhaft war, dass er es wieder wegnehmen musste. Das ist alles, was Satan will. Können wir es uns wirklich leisten, für eine andere Seite als die Seite Gottes zu arbeiten? Manuskript 10, 1894; Sermons and Talks I, 232-235. ------------------------Die Autorität Gottes wurde beiseite gesetzt, 10. Januar CS 10 1 [Gott sagte:] "Durch die Menge deiner Sünden ... hast du [Luzifer] deine Heiligtümer [d.h. dich selbst] entweiht." Hesekiel 28,18 (EB). CS 10 2 Die Luzifer erwiesenen hohen Ehren wurden von ihm nicht als Gabe Gottes geschätzt und stimmten ihn nicht dankbar gegenüber seinen Schöpfer. Er brüstete sich mit seiner Herrlichkeit und erhabenen Stellung und strebte danach, Gott gleich zu sein. Siehe Jesaja 14,12-14. Die himmlischen Heerscharen liebten und ehrten ihn. Engel hatten Freude daran, seine Anordnungen auszuführen, und er war mehr als sie alle mit Weisheit und Herrlichkeit ausgestattet. Siehe Hesekiel 28,12. Doch der Sohn Gottes war der anerkannte Herrscher des Himmels, eins mit dem Vater in Macht und Gewalt. Siehe Johannes 10,30. An allen Ratschlüssen Gottes hatte Christus Anteil, während Luzifer es nicht gestattet war, auf diese Weise Gottes Absichten mitzubestimmen. "Warum", so fragte sich dieser gewaltige Engel, "sollte Christus die Oberherrschaft haben? Warum wird er auf diese Weise höher geehrt als ich?" Der große Kampf 498 [überarbeitet]. CS 10 3 Bis zum Ende des Kampfes im Himmel hörte der große Rebell nicht auf, sich zu rechtfertigen. Als verkündet wurde, dass er mitsamt seinen Sympathisanten vom Ort der Glückseligkeit verbannt werden müsse (siehe Offenbarung 12,9), gestand er offen seine Verachtung des Gesetzes Gottes ein. Er brandmarkte die göttlichen Gebote als Einschränkung ihrer Freiheit und erklärte seine Absicht, die Aufhebung des Gesetzes zu erreichen. Satan und seine Anhänger schoben einmütig die Schuld an ihrer Rebellion Christus zu und behaupteten, sie hätten nicht rebelliert, wenn sie nicht getadelt worden wären. CS 10 4 Satans Erhebung soll dem ganzen Universum für alle Zeiten eine Lehre sein, denn sie zeugt unaufhörlich von der Natur und den schrecklichen Folgen der Sünde. Die Auswirkungen von Satans Herrschaft über Menschen und Engel machen deutlich sichtbar, welche Konsequenzen es hat, wenn Gottes Autorität beiseite gesetzt wird. Sie bezeugen, dass das Wohlergehen aller Geschöpfe Gottes untrennbar mit der Existenz seiner Herrschaft und seines Gesetzes verbunden ist. Auf diese Weise soll die Geschichte dieses furchtbaren Experimentes der Rebellion alle heiligen intelligenten Wesen davor schützen, über die Natur der Übertretung getäuscht zu werden, und sie davor bewahren zu sündigen und die Strafe dafür zu erleiden. CS 10 5 Gott kann die Zeichen seiner wunderbaren Gnade und Liebe jederzeit von den Verstockten zurückziehen. Wenn die Menschen doch nur darüber nachdächten, wohin es führen muss, wenn sie Gott so undankbar sind und sein unendliches Geschenk an diese Welt -- Christus -- missachten. Wenn sie weiterhin lieber Gottes Gesetz übertreten als ihm zu gehorchen, werden schließlich die gegenwärtigen Segnungen und die große Gnade Gottes, die sie jetzt genießen, ohne sie zu schätzen, der Anlass für ihr ewiges Verderben sein. Manuskript 125, 1907; Sermons and Talks I, 388.389. ------------------------Die Auseinandersetzung ins Gedächtnis zurückgerufen, 11. Januar CS 11 1 [Gott sagte:] "Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine." Hesekiel 28,16. CS 11 2 Ich ergänze gerade das Buch "Der große Kampf", das auch die Geschichte von Satans Fall und dem Eintritt der Sünde in unsere Welt enthält. Ich habe jetzt eine viel lebendigere Vorstellung als jemals zuvor von dieser großen Auseinandersetzung zwischen Christus, dem Fürsten des Lichts, und Satan, dem Fürsten der Finsternis. Wenn ich die verschiedenen Winkelzüge Satans erkenne, mit denen er irrende Menschen in den Untergang führt und sie wie er selbst zu einem Übertreter des heiligen Gesetzes Gottes macht, wünsche ich mir, dass Gottes Engel auf die Erde herabkommen könnten, um dieses Thema in seiner umfassenden Bedeutung darzustellen. CS 11 3 Es schmerzt mich besonders, wenn ich an die Menschen denke, die in voller Absicht von dem abweichen, was sie als wahr und richtig erkannt haben, und dem heiligen Gesetz Gottes ungehorsam sind. So wie Adam und Eva der Lüge Satans "Ihr werdet sein wie Gott" (1.Mose 3,5) glaubten, so hoffen diese Menschen, dass sie durch ihren Ungehorsam eine höhere Ebene erreichen und irgendeine schmeichelhafte Position erringen. Das macht mir solchen Kummer, dass ich -- während andere schlafen -- viele Stunden im Gebet verbringe. Ich bete, Gott möge machtvoll eingreifen, damit die verhängnisvolle Täuschung entlarvt wird, der Menschen verfallen sind, und sie einfach zum Kreuz von Golgatha führen. Dann beruhige ich mich selbst mit dem Gedanken, dass all diese Menschen durch das Blut des Herrn Jesus erkauft worden sind. Siehe Offenbarung 5,9. Wir mögen diese Menschen lieben, doch Golgatha bezeugt, wie sehr Gott sie liebt. Siehe Johannes 3,16. Dieses Werk ist nicht unser Werk, sondern das des Herrn. CS 11 4 Wir sind nur Werkzeuge in seinen Händen, die seinen Willen ausführen sollen -- und nicht unseren. Wir sehen die Menschen, die dem Geist der Gnade Gehässigkeiten entgegenbringen, und zittern um sie. Wir sind traurig und enttäuscht, dass sie Gott und der Wahrheit nicht mehr treu sind, aber wir werden einen noch tieferen Kummer spüren, wenn wir an Jesus denken, der sie mit seinem eigenen Blut erkauft hat. Wir würden all unseren Besitz hingeben, um einen dieser Menschen zu retten, doch das können wir nicht. Wir würden sogar unser Leben opfern, um jemanden für die Ewigkeit zu retten, aber selbst dieses Opfer könnte das nicht bewirken. CS 11 5 Das eine große Opfer ist durch das Leben, den Dienst und den Tod Jesu Christi gebracht worden. Siehe 1.Petrus 1,18.19. Über die Größe dieses Opfers sollten wir intensiv nachsinnen! Dann wären wir besser imstande zu begreifen, wie großartig die Erlösung ist. Testimonies for the Church V, 625.626. ------------------------Die Bedeutung des Sabbats, 12. Januar CS 12 1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und so vollendete Gott am siebenten Tag seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 1.Mose 2,1.2. CS 12 2 Menschliche Philosophie erklärt, dass es eine unbestimmte Zeitperiode in Anspruch nahm, um die Welt zu schaffen. Sagt Gott das so? Nein, er sagt: Der Sabbat "ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Israeliten. Denn in sechs Tagen [und nicht in sechs unbestimmten Zeitperioden, denn sonst könnten wir unmöglich den Tag heilig halten, der im vierten Gebot bestimmt ist] machte der HERR Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich." 2.Mose 31,17. Bitte lest einmal sorgfältig [2.Mose 20] durch. Dort sagt Gott: "Gedenke [vergiss nicht] des Sabbattages, dass du ihn heiligst ... Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist und ruhte am siebenten Tag. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn." 2.Mose 20,8.11. CS 12 3 Obwohl sie die Aussprüche Gottes vor sich haben, verkünden Menschen, die angeblich Gottes Wort predigen, Annahmen des menschlichen Verstandes und Grundsätze und Gebote von Menschen. Durch ihre Traditionen setzen sie Gottes Gesetz außer Kraft. Die ausgeklügelte Theorie, dass die Entstehung der Welt eine unbestimmte Zeitperiode in Anspruch nahm, gehört zu Satans Lügen. Gott spricht mit den Menschen in einer Sprache, die sie verstehen können. Er behandelt dieses Thema nicht so vage, dass es die Menschen ihren Theorien anpassen können. Wenn der Herr erklärt, dass er die Welt in sechs Tagen erschuf und am siebten Tag ruhte, dann meint er damit Tage von 24 Stunden, die durch Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gekennzeichnet sind. CS 12 4 Gott hätte die Missachtung des Sabbatgebotes niemals unter Todesstrafe gestellt (siehe 2.Mose 31,15), wenn er seinem Volk nicht vorher ein klares Verständnis des Sabbats gegeben hätte. Siehe 2.Mose 16,22-30 ... Als Gott das Fundament der Erde legte, legte er auch den Grund für den Sabbat. Siehe 1.Mose 2,1-3. Als "die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten" vor Freude (Hiob 38,7), hielt Gott einen Ruhetag für Adam und Eva für wichtig -- sogar im Paradies. Als er ihnen den Sabbat gab, berücksichtigte er ihre geistliche und körperliche Gesundheit. CS 12 5 Gott erschuf die Welt in sechs buchstäblichen Tagen, und am siebten buchstäblichen Tag ruhte er von all seinen Werken und erquickte sich. Siehe 2.Mose 31,17. Demnach hat er den Menschen sechs Tage zum Arbeiten gegeben ... Indem Gott den Sabbat aussonderte, schenkte er der Welt ein besonderes Erinnerungszeichen. Er sonderte nicht einen Tag oder irgendeinen der sieben Tage aus, sondern einen ganz bestimmten Tag, nämlich den siebten Tag der Woche. Indem wir den Sabbat feiern, zeigen wir, dass wir Gott als den wahren, lebendigen Gott anerkennen, der Himmel und Erde geschaffen hat. Brief 31, 1898. ------------------------Die erste Übertretung ist durch nichts zu rechtfertigen, 13. Januar CS 13 1 So spricht der HERR: "... Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich bin's, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben und der seinem ganzen Heer geboten hat." Jesaja 45,11.12. CS 13 2 Adam und Eva bekamen ihr Wissen direkt von Gott, denn sie hatten persönlichen Umgang mit ihm, und sie lernten etwas über ihn durch seine Werke. Alle geschaffenen Dinge waren in ihrer ursprünglichen Vollkommenheit ein Ausdruck der Gedanken Gottes. Für Adam und Eva wimmelte die Natur von göttlicher Weisheit. Doch durch ihre Übertretung des Gebotes Gottes wurden die Menschen vom direkten Kontakt mit Gott abgeschnitten und konnten nichts mehr von ihm lernen und zu einem gewissen Grad auch nicht mehr durch Gottes Werke ... Auf jeder Seite des großen Buches seiner geschaffenen Werke können wir immer noch seine Handschrift erkennen. Die Natur erzählt noch von ihrem Schöpfer. Aber in unserem gefallenen Zustand, mit geschwächten Kräften und eingeschränktem Wahrnehmungsvermögen sind wir unfähig, sie richtig zu deuten. Wir benötigen die umfassendere Selbstoffenbarung Gottes, die er uns in seinem Wort gegeben hat. Education 16.17; vergleiche Erziehung 15. CS 13 3 Alle Wesen im Himmel nahmen freudigen Anteil an der Erschaffung der Welt und der ersten Menschen. Sie waren "zum Bilde Gottes" geschaffen und sollten nach der Absicht des Schöpfers die Erde bevölkern. Siehe 1.Mose 1,27.28. Sie sollten in engem Kontakt mit dem Himmel leben und Stärke aus der großen Kraftquelle erhalten und in sich aufnehmen. Von Gott [am Leben] erhalten, sollten sie [ewig] sündlos leben. Siehe 1.Mose 3,22. CS 13 4 Satan beschloss, Gottes Plan zu vereiteln. Wir brauchen nicht die Motive zu verstehen versuchen, die das Wesen, das Christus im Himmel am nächsten stand, antrieben, Neid und Eifersucht unter die Engel zu bringen. Er teilte seine Abneigung Gott gegenüber vielen mit, und es entstand ein Krieg im Himmel, der mit der Ausstoßung Satans und seiner Anhänger endete. Siehe Offenbarung 12,7-9. Wir brauchen unser Gehirn nicht mit der Suche nach einer Antwort auf die Frage zu strapazieren, warum Satan so handelte, wie er es tat. Könnte man einen Grund dafür finden, gäbe es eine Entschuldigung für die Sünde. Aber es gibt für sie keine Rechtfertigung. Und es gibt keinen Grund dafür, dass Menschen denselben Boden betreten wie Satan vor ihnen. CS 13 5 Nachdem Satan aus dem Himmel geworfen war, beschloss er, sein Reich auf dieser Erde aufzurichten. Durch ihn kam die Sünde in die Welt und mit ihr der Tod. Siehe Römer 5,12. Weil Adam [und Eva] auf seine falsche Darstellung [des Wesens] Gottes hörten, verloren sie ihre hohe Stellung, und die Schleusen des Leides öffneten sich über unserer Welt. CS 13 6 Es gibt keine Rechtfertigung für Adams Übertretung. All seine Bedürfnisse wurden reichlich gestillt. Mehr brauchte er nicht. Nur ein einziges Verbot wurde ihm auferlegt ... Dies benutzte Satan als Mittel, boshafte Gedanken einzuflüstern. Siehe 1.Mose 3,1. Manuskript 97, 1901. ------------------------Auch im Paradies war Arbeit nötig, 14. Januar CS 14 1 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und [er] gebot dem Menschen und sprach: "... Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen." 1.Mose 2,15-17. CS 14 2 Gott schuf Adam und Eva mit der Absicht, dass sie aktiv und nützlich sein sollten. Das heilige Paar wurde in das Paradies gebracht und war dort mit allem umgeben, was schön anzusehen war oder ihrer Ernährung diente. Siehe 1.Mose 2,8; 1,29. Ein herrlicher Garten wurde für sie in Eden angelegt. Darin standen stattliche Bäume aller Art, die nützlich waren oder dem Schmuck dienten. Blumen von seltener Schönheit in allen Farbtönen und Formen verströmten ihren Duft. Lustige Singvögel zwitscherten zum Lob des Schöpfers ihre fröhlichen Lieder. CS 14 3 Das Paradies entzückte das sündlose Paar, aber das genügte nicht. Sie brauchten etwas, um ihren wundervollen Organismus in Bewegung zu bringen. Der sie geschaffen hatte, wusste auch, was ihnen gut tat. Hätte Nichtstun sie glücklich gemacht, hätte Gott sie in ihrem unschuldigen Zustand ohne Beschäftigung gelassen. Doch er wies ihnen ihre Arbeit zu, sobald er sie erschaffen hatte. Siehe 1.Mose 1,28. Sie sollten ihre Beschäftigung und ihr Glück darin finden, dass sie die Dinge pflegten, die Gott gemacht hatte. Siehe 1.Mose 2,15. Ihr Hunger wurde von den Früchten des Gartens mehr als gestillt. CS 14 4 Geistige und körperliche Arbeit dient zu unserem Besten. Jede Fähigkeit des Denkens und jeder Muskel des Körpers hat seine bestimmte Aufgabe und sie müssen alle eingesetzt werden, damit sie sich entwickeln und ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen. Jedes Rädchen dieses lebendigen Mechanismus muss zum Laufen gebracht werden. Der ganze Organismus muss ständig bewegt werden, damit er leistungsfähig bleibt und das Ziel seiner Erschaffung erreicht. Manuskript 58, 1890. CS 14 5 Christus wird als der zweite Adam bezeichnet. Siehe 1.Korinther 15,45. Rein und heilig, in enger Verbindung mit Gott, der ihn liebte, begann er am gleichen Ausgangspunkt wie Adam. Doch der erste Adam war in jeder Hinsicht in einer besseren Situation, als Christus es war. Ein liebevoller Gott hatte in Eden für das heilige Paar wunderbar vorgesorgt. Die Natur war rein und unverdorben. Früchte, Blumen und schöne, hohe Bäume gediehen im Garten Eden. Alles, was Adam und Eva brauchten, war im Überfluss vorhanden. CS 14 6 Doch dann kam Satan und flößte Zweifel an Gottes Weisheit ein ... Eva fiel unter der Versuchung und Adam nahm die verbotene Frucht aus der Hand seiner Frau. Siehe 1.Mose 3,6. Er versagte bei der kleinsten Prüfung, die sich Gott ausdenken konnte, um seinen Gehorsam zu prüfen. Damit öffneten sich die Schleusen des Elends über unsere Welt ... "Durch den Ungehorsam des einen Menschen [sind] die Vielen zu Sündern geworden." Römer 5,19; Manuskript 20, 1898; Manuscript Releases VIII, 39.40. ------------------------Versuchung wird manchmal als Vergnügen getarnt, 15. Januar CS 15 1 Die Schlange ... fragte [Eva]: "Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?" 1.Mose 3,1 (Hfa). CS 15 2 Um sein Vorhaben unauffällig zu Wege zu bringen, bediente sich Satan der Schlange als Werkzeug, eine Tarnung, die für seine Betrugsabsichten passte. Sie war damals eins der klügsten und schönsten Geschöpfe auf Erden. Sie hatte Flügel und während sie durch die Lüfte flog, erschien sie in blendender Helligkeit mit der Farbe und Brillanz polierten Goldes. In den reich beladenen Zweigen des verbotenen Baumes ruhend, labte sie sich an der köstlichen Frucht. Sie konnte also schon die Aufmerksamkeit eines Beobachters fesseln. So lauerte der Verderber im Garten des Friedens auf seine Beute. CS 15 3 Die Engel hatten Eva davor gewarnt, sich bei ihrer täglichen Arbeit im Garten von ihrem Mann zu trennen. Mit ihm zusammen käme sie weniger in die Gefahr der Versuchung als allein. Aber sie war so in ihre angenehme Beschäftigung vertieft, dass sie sich unbewusst von seiner Seite entfernte. Als sie merkte, dass sie allein war, überkam sie eine Ahnung von der Gefahr. Aber sie verscheuchte ihre Befürchtungen. Besaß sie denn nicht genügend Klugheit und Kraft, das Böse zu erkennen und ihm zu widerstehen? Vergessen war die Warnung der Engel. Bald stand sie vor dem verbotenen Baum. Sie betrachtete ihn aufmerksam und mit einem Gemisch von Neugier und Staunen. Die Frucht war sehr schön, und Eva fragte sich, weshalb Gott sie ihnen wohl vorenthielte. CS 15 4 Das war die Gelegenheit für den Versucher. Als ob er die Gedanken ihres Herzens erkennen könnte, sprach er sie an: "Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?" 1.Mose 3,1. Eva war überrascht und erschrocken, als sie das Echo ihrer eigenen Gedanken hörte ... CS 15 5 Auf die verführerische Frage des Versuchers erwiderte sie: "Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esst nicht davon, rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt!" Da sprach die Schlange zu Eva: "Ihr werdet keineswegs sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist." 1.Mose 3,2-5 ... CS 15 6 So hat es Satan seit Adams Tagen immer wieder gehalten und damit großen Erfolg gehabt. Er verleitet die Menschen dazu, Gottes Liebe und Weisheit zu bezweifeln, und möchte erreichen, dass ihr Geist dauernd in unehrerbietiger Neugier, in ruhelosem, forschenden Verlangen in die Geheimnisse göttlicher Macht und Weisheit einzudringen versucht. In ihrem Bemühen, das zu erforschen, was Gott nach seinem Willen vorenthalten hat, übersehen unendlich viele die Wahrheiten, die Gott offenbart hat und die für ihre Errettung notwendig sind. Patriarchen und Propheten 29-31 [ergänzt]. ------------------------Satan drängt: Verlass dich auf dich selbst! 16. Januar CS 16 1 [Die Schlange sagte:] "Aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet -- ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist." 1.Mose 3,5 (Hfa). CS 16 2 Unsere Ureltern hörten auf den Versucher und verloren dadurch ihr schönes Heim in Eden. Satan traf mit seinen Versuchungen bei Eva auf offene Ohren; er spürte, dass sie geneigt war, dem Wort Gottes zu misstrauen ... Satan wollte ihnen die Übertretung des Gesetzes als wirklich segensreich erscheinen lassen und versuchte den Anschein zu erwecken, dass Gott ihnen etwas Großartiges vorenthielt, indem er ihnen verbot, die Frucht des einen Baumes zu essen. "Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet", sagte er, "ihr werdet sein wie Gott" -- ihr werdet in Wissen und Macht wie Gott selbst werden. 1.Mose 3,5 (Hfa) ... Aber welch eine Öffnung [der Augen] war das! "Ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist." Dieses Wissen erwarben sie tatsächlich, aber was war das für eine Erkenntnis? Es war das Wissen um den Fluch der Sünde, das sie erlangten. Eva begehrte das Objekt, das Gott verboten hatte. Sie zeigte, dass sie ihm und seiner Güte misstraute, und offenbarte ihr Verlangen, unabhängig zu sein und das zu tun, was sie für das Beste hielt. Eva bot Adam die Frucht an und wurde dadurch zu seinem Versucher. Sie würde wie Gott sein, sich selbst Gesetz sein und keine Einschränkung dulden. Aber das, was anscheinend eine kleine Sünde war, machte sie zur Übertreterin des göttlichen Gesetzes ... CS 16 3 Der Herr Jesus kam in unsere Welt und wurde von demselben Feind auf die Probe gestellt. Er ging über den gleichen Boden, auf dem Adam fiel, aber er blieb standhaft. Er widerstand dem Teufel und wurde für die Menschheit zum Überwinder. Satan kam mit maßgeschneiderten Versuchungen zu Christus und wollte ihn dazu verführen, die Pläne und das Gesetz Gottes in Frage zu stellen und eine unabhängige Stellung einzunehmen. Doch dem Versucher wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht! Christus ließ sich auf keine Debatte mit Satan ein. Er begegnete dem Feind Gottes mit dem Wort Gottes: "Es steht geschrieben." Siehe Matthäus 4,3-10. CS 16 4 "Wisst ihr nicht, dass ... ihr nicht euch selbst gehört?" 1.Korinther 6,19. "Gott hat einen hohen Preis bezahlt, um euch freizukaufen." V. 20 (Hfa). Und was für ein Preis das war: das Opfer Christi, um eine zugrunde gehende Welt zu retten ... Alle, die sich mit Christus verbunden haben, werden sich innerlich von der Welt distanzieren und absondern. Siehe 2.Korinther 6,17. Sie werden sich nicht aus eigener Entscheidung "in die Welt" hineinbegeben. Siehe Johannes 17,16.18. Sie werden sich durch ihre Bekanntschaften nicht auf den Weg der Versuchung begeben. Sie werden sich nicht von den Maßstäben der Welt prägen lassen, sondern es vorziehen, in die Schule Christi zu gehen und von dem großen Lehrer zu lernen. Er lädt jeden Menschen ein: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken ... Lernt von mir." Matthäus 11,28.29; Manuskript 21, 1898. ------------------------Eine Warnung vor falschem Wissen, 17. Januar CS 17 1 Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht, biss hinein und reichte sie ihrem Mann und auch er aß davon. 1.Mose 3,6 (Hfa). CS 17 2 Es gibt ein falsches Wissen -- das Wissen um das Böse und die Sünde, das durch die listige Strategie Satans in diese Welt gekommen ist. Das Streben nach diesem Wissen wird durch ungeheiligte Wünsche und Ziele angetrieben. Seine Lektionen haben einen hohen Preis und doch wollen viele nicht einsehen, dass sie sie besser nicht gelernt hätten ... CS 17 3 In der Berufsausbildung wie auch auf allen anderen Gebieten sind egoistische, nur aufs Diesseits ausgerichtete Ziele gefährlich für die Seele. Im Unterrichtssystem werden viele Ideen befürwortet, die nicht von dem Heiligen stammen, der in der Ewigkeit wohnt, sondern von Menschen, die ihre gelehrten Studien zum Götzen machen und eine Wissenschaft anbeten, die Gott von der Bildung ausschließt. Doch weil diese Irrtümer in ein attraktives Gewand gehüllt sind, werden sie allgemein angenommen ... CS 17 4 Es ist gut, wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen. Doch der Erwerb dieses Wissens ist das Verlangen vieler, die sich Gott nicht geweiht haben und nicht daran denken, wie sie ihre Errungenschaften nutzen werden. Die Welt ist voller Männer und Frauen, die keinen Sinn dafür haben, dass sie Gott für die ihnen anvertrauten Gaben verpflichtet sind ... Sie streben nach Auszeichnung. Ihr Lebensinhalt ist die Jagd nach einer Spitzenstellung ... CS 17 5 Manche Menschen wurden von Gott mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten ausgestattet. Sie sind tiefe Denker, tatkräftig und gründlich. Doch viele von ihnen sind auf die Erreichung ihrer egoistischen Ziele versessen ohne Berücksichtigung der Ehre und Verherrlichung Gottes. Einige dieser Menschen haben das Licht der Wahrheit erkannt, doch weil sie sich selbst verehrten und Gott nicht zur obersten Priorität in ihrem Leben machten, sind sie von der biblischen Wahrheit abgewichen und skeptisch und ungläubig geworden. CS 17 6 Wenn diese Menschen durch Gottes Züchtigung gehemmt werden und durch Not und Kummer veranlasst werden, nach ihrer früheren Denkungsart zu fragen, wird der Nebel des Skeptizismus aus ihrem Denken verschwinden. Einige von ihnen bereuen, kehren zur ersten Liebe zurück und lenken ihre Füße auf den Weg, den der Herr den Erlösten gebahnt hat ... Wenn es zu diesem erstaunlichen Wandel kommt, werden die Gedanken vom Geist Gottes in neue Bahnen gelenkt, der Charakter wird verändert und das Verlangen der Seele streckt sich nach himmlischen Zielen aus ... Die Gnade, die Christus verleiht, ... wird sie zum Kreuz Jesu führen, und sie werden aktive, hingebungsvolle und loyale Mitarbeiter Gottes sein, die zur Ausbreitung der himmlischen Wahrheit beitragen. Manuskript 52, 1900; Manuscript Releases XX, 40.41. ------------------------Es lohnt sich, die Gärten Eden und Gethsemane zu vergleichen, 18. Januar CS 18 1 Durch Adams Ungehorsam wurden alle Menschen vor Gott schuldig; aber weil Jesus Christus gehorsam war, sollen alle von Gott freigesprochen werden. Römer 5,19 (Hfa). CS 18 2 Das Leben Jesu Christi sollte gründlich durchdacht und ständig mit dem Wunsch studiert werden, die Gründe zu verstehen, die sein Kommen überhaupt nötig machten. Wir können die richtigen Schlüsse nur durch gründliches Erforschen der Heiligen Schrift ziehen. Dazu hat uns Christus aufgefordert, als er sagte: "Sie ist es, die von mir zeugt." Johannes 5,39. Beim Durchforschen der Bibel können wir den sittlichen Wert [und Nutzen] des Gehorsams entdecken im Kontrast zur Sündigkeit des Ungehorsams. "Wie durch den Ungehorsam eines Menschen die Vielen zu Sündern wurden, so werden durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten." Römer 5,15. CS 18 3 Studiert sorgfältig den Garten Eden mit seinem Schandfleck des Ungehorsams und vergleicht ihn mit dem Garten Gethsemane, wo der Erlöser der Welt übermenschliche Qualen litt, als die Sündenlast der ganzen Welt auf ihn gelegt wurde. Hört auf das Gebet des Gottessohnes: "Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!" Matthäus 26,39. Zum zweiten Mal betete er: "Mein Vater, ist's nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!" V. 42. Er betete noch ein drittes Mal mit denselben Worten. Siehe V. 44. Hier [in Gethsemane] zitterte der geheimnisvolle Kelch in den Händen des Sohnes Gottes. Sollte er den blutigen Schweiß von seinem gequälten Gesicht wischen und die Menschheit einfach aufgeben? Ein schreckliches Bild erscheint vor seinem inneren Auge: das ganze Elend, der Jammer und Untergang einer verlorenen Welt. CS 18 4 "Als er in ringendem Kampf war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen." Lukas 22,44 (EB). "Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn." V. 43. Der Konflikt ist ausgestanden; Jesus hat sich entschlossen seinen Vater zu ehren, indem er dessen Willen erfüllt und den Fluch auf sich nimmt, der als Folge der Sünde auf der Menschheit liegt. Siehe Galater 3,13. "Er wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz." Philipper 2,8 (EB). Dies war in Adams Ungehorsam enthalten und zeigt, was der Gehorsam des Gottessohnes für uns bedeutet ... CS 18 5 Das Glück der Menschen hängt vom Gehorsam gegenüber den Gesetzen Gottes ab. Siehe 5.Mose 28,1-14. Indem sie Gottes Geboten gehorchen, sind sie von einem Schutzwall umgeben, der sie gegen das Böse abschirmt. Niemand kann auf Dauer glücklich sein, der sich von Gottes konkreten Forderungen abwendet und einen eigenen Maßstab aufrichtet, von dem man meint, ihn gefahrlos befolgen zu können. Manuskript 1, 1892; Manuscript Releases VI, 336-338. ------------------------Die Konsequenzen der Sünde, 19. Januar CS 19 1 Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. 1.Mose 3,8. CS 19 2 Adam dachte nicht über die Konsequenzen nach, die sein Ungehorsam nach sich zog. Er entschied sich nicht, Gott zu verachten und widersprach ihm in keiner Weise; er handelte einfach gegen Gottes ausdrückliches Gebot. Siehe 1.Mose 3,17. Wie viele machen heute dasselbe und ihre Schuld wiegt viel schwerer, weil sie das Beispiel von Adams Ungehorsam mit seinen schrecklichen Konsequenzen haben, das sie vor den Folgen der Übertretung des Gesetzes Gottes warnt. Sie haben also völlige Klarheit über dieses Thema und können deshalb auch ihre Schuld nicht rechtfertigen, wenn sie Gottes Autorität leugnen und ihm nicht gehorchen ... CS 19 3 Adam gab der Versuchung nach. Die Sache mit der Sünde und ihren Konsequenzen ist vor uns klar ausgebreitet, und wir können von der Ursache auf die Wirkung schließen: Wir können erkennen, dass nicht die Größe und Bedeutung einer Handlung die Sünde ausmacht, sondern der Ungehorsam gegen Gottes ausdrücklichen Willen, der eigentlich eine Leugnung Gottes ist, weil man die Gesetze seiner Regierung ablehnt ... Das Gesetz des Egoismus wird aufgerichtet und das eigene Wollen an die erste Stelle gesetzt. Wenn einem der erhabene und heilige Wille Gottes vorgestellt wird, dem man gehorchen, und den man respektieren und ehren soll, dann möchte der menschliche Wille lieber tun, was ihm passt und seinen eigenen Antrieben folgen. Dadurch kommt es zum Konflikt zwischen dem Menschen und Gott. CS 19 4 Der Sündenfall unserer Ureltern zerbrach die goldene Kette des unbedingten Gehorsams des menschlichen Willens gegenüber dem göttlichen. Gehorsam wurde nun nicht mehr als absolute Notwendigkeit angesehen. Die Menschen folgen ihren eigenen Vorstellungen, wie Gott schon über die Bewohner der alten Welt [vor der Sintflut] urteilte: "Alles Dichten und Trachten ihres Herzens war nur böse immerdar." 1.Mose 6,5. Der Herr Jesus erklärte dagegen: "Ich [habe] die Gebote meines Vaters gehalten." Johannes 15,10 (EB). Wie hat er das getan? Als ein Mensch! "Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun", o Gott. Hebräer 10,9. Vor den Anklagen der Juden stand er mit seinem reinen, tugendhaften, heiligen Charakter und forderte sie mit der Frage heraus: "Wer von euch überführt mich einer Sünde?" Johannes 8,46 (EB) ... CS 19 5 Wir sollen Gott nicht als übernatürliche Wesen dienen, sondern mit der Natur, die wir haben und die der Sohn Gottes erlöst hat. Durch die Gerechtigkeit Christi werden wir begnadigt vor Gott stehen und so, als hätten wir nie gesündigt. Wir werden niemals Kraft aus der Überlegung schöpfen, was wir vollbringen könnten, wenn wir Engel wären. Vielmehr sollen wir uns im Glauben an Jesus Christus wenden und unsere Liebe zu Gott zeigen, indem wir seinen Geboten gehorchen. Siehe 1.Johannes 5,3; Manuskript 1, 1892; Manuscript Releases VI, 337-342. ------------------------Die Ergebnisse des Widerstrebens gegen Gottes Pläne, 20. Januar CS 20 1 "Warum hast du das getan?", wandte sich der HERR an die Frau. "Die Schlange hat mich dazu verführt!", verteidigte sie sich. 1.Mose 3,3 (Hfa). CS 20 2 Gottes Absicht bestand darin, den Himmel [an Stelle der gefallenen Engel] mit den Menschen zu bevölkern, wenn sie sich als gehorsam gegenüber jedem seiner Worte erweisen. Adam musste auf die Probe gestellt werden, damit deutlich wurde, ob er treu wäre wie die loyalen Engel, oder ungehorsam sein würde. Hätte er diese Prüfung bestanden, hätte er seine Kinder gelehrt, nur Gott treu zu bleiben. Sein Verstand und seine Gedanken wären dem Verstand und den Gedanken Gottes ähnlich gewesen ... CS 20 3 Satan, der gefallene Engelfürst, war neidisch auf Gott. Er beschloss, die Absicht Gottes durch Scharfsinn, Täuschung und Betrug zu durchkreuzen. Er begegnete Eva nicht als Engel, sondern in der Gestalt einer Schlange, geschickt, schlau und hinterlistig. Er sprach sie an mit einer Stimme, die von der Schlange zu kommen schien ... Als Eva zuhörte, verblassten die warnenden Hinweise, die Gott gegeben hatte. Sie gab der Versuchung nach, und als sie dann Adam versuchte, vergaß er ebenfalls Gottes Warnungen. Siehe 1.Mose 3,1-6. Er glaubte den Worten, die der Feind Gottes gesprochen hatte ... Die Lüge, die Satan Eva erzählt hat -- "Keineswegs werdet ihr sterben!" (V. 4, EB) -- ist seit Jahrhunderten von einer Generation zur nächsten wiederholt worden. So hat Satan unsere Ureltern versucht, und so versucht er uns auch heute ... CS 20 4 Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben, und ein Engel "mit einem blitzenden Schwert bewachte den Weg zu dem Baum des Lebens" (V. 23.24) und versperrte so dem untreuen und ungehorsamen Paar den Zugang, damit die Gesetzesübertretung nicht verewigt wurde [indem sie ewig lebten, siehe V. 22]. Beachte diesen Punkt: Der Herr hatte zu dem gefallenen und ungehorsamen Adam nicht das gleiche Vertrauen wie zu Adam, als er noch loyal und treu war und von "jedem Wort [lebte], das aus dem Mund Gottes ausgeht." Matthäus 4,4 (EB) ... CS 20 5 Adams und Evas Augen wurden tatsächlich geöffnet, aber wofür? Sie sahen ihre Schande und ihren Untergang, sie erkannten, dass sie das himmlische Lichtkleid verloren hatten, das ihr Schutz gewesen war. Ihre Augen wurden geöffnet, und sie sahen ihre Nacktheit als Frucht ihrer Gesetzesübertretung. Siehe 1.Mose 3,7 ... CS 20 6 Alle, die heute Satan gestatten, sie als Werkzeuge zu benutzen, um andere zum Ungehorsam gegen Gottes Gebote zu verleiten, stehen unter Gottes Fluch. Wir sind nur dann sicher, wenn wir von ganzem Herzen einem "So spricht der Herr" vertrauen. Das ist eine Erklärung der Wahrheit. Wer sich mit seiner angeblichen Weisheit und Erhöhung, aus welchen Motiven auch immer, von der Wahrheit abbringen lässt und sich auf selbst gewählte Pfade wagt, folgt einem falschen Führer, der ihn auf Irrwege leiten wird. Brief 91, 1900. ------------------------Die Sünde erzwang eine Änderung der Pläne Gottes, 21. Januar CS 21 1 Zur Frau aber sagte Gott: "... Es wird dich zu deinem Mann hinziehen, aber er wird über dich herrschen." Und zum Mann sagte Gott: "... Deinetwegen ist der Acker verflucht. Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren dein Leben lang." 1.Mose 3,16.17 (GNB). CS 21 2 Eva traf die Ankündigung, dass Leid und Schmerz hinfort ihr Teil sein sollten. Und der Herr sprach: "Dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein." 1.Mose 3,16. Bei der Erschaffung hatte Gott sie dem Adam gleichgestellt. Wären beide Gott gehorsam geblieben -- in Übereinstimmung mit seinem großen Gesetz der Liebe --, hätten sie miteinander in Einklang leben können. Aber die Sünde brachte Uneinigkeit. So konnte nur die Unterordnung des einen ihre Eintracht bewahren. CS 21 3 Eva war die erste bei der Übertretung gewesen. Als sie sich entgegen der göttlichen Weisung von ihrem Gefährten trennte, geriet sie in Versuchung. Als sie ihn dazu überredete, sündigte auch Adam, und nun wurde sie ihrem Mann unterstellt. Und dennoch hätte dieses Urteil, auch wenn es aus den Folgen der Sünde erwuchs, für das gefallene Menschengeschlecht ein Segen werden können, wenn die im göttlichen Gesetz verankerten Grundsätze befolgt worden wären. Aber der Mann missbrauchte diese ihm übertragene Vorrangstellung. Das machte das Los der Frau nur all zu oft bitter und ihr Leben zur Last. CS 21 4 Im Garten Eden, ihrem Heim, war Eva an der Seite ihres Mannes vollkommen glücklich gewesen. Aber wie die ruhelosen Evas der Gegenwart lebte sie in der hoffnungsvollen Erwartung, in einen höheren Wirkungskreis aufzusteigen, als der war, den Gott für sie bestimmt hatte. Bei dem Versuch, sich über ihre ursprüngliche Stellung zu erheben, fiel sie tief unter sie hinab ... CS 21 5 Zu Adam sprach der Herr: "Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -- ... Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden." 1.Mose 3,17-19. CS 21 6 Es war nicht Gottes Wille, dass das sündlose Paar etwas vom Bösen erfahren sollte. Freigebig hatte er ihnen Gutes gewährt und das Böse vorenthalten. Aber gegen sein Wort hatten sie von dem verbotenen Baum gegessen und würden es ihr Leben lang tun, damit aber auch die Kenntnis des Bösen behalten. Von nun an würde das Menschengeschlecht von Satan angefochten werden. Statt Freude an der Arbeit, wie Gott es wünschte, sollten Sorge und Mühsal, Enttäuschung, Kummer, Schmerz und schließlich der Tod ihr Los sein. Patriarchen und Propheten 35.36. ------------------------Gott kündigte Satan sein Schicksal an, 22. Januar CS 22 1 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: "... Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe." 1.Mose 3,14.15. CS 22 2 Zwischen den guten und den bösen Mächten, den treuen und den abgefallenen Engeln, tobt ein Kampf. Christus und Satan stimmen nicht überein und sie werden es auch nie. In jedem Zeitalter hat die wahre Gemeinde Gottes einen entschlossenen Kampf gegen die Werkzeuge Satans geführt. Bis zum Ende der Auseinandersetzung wird dieser Kampf weitergehen -- zwischen den bösen Engeln und bösen Menschen auf der einen Seite und den heiligen Engeln und treuen Gläubigen auf der anderen Seite. CS 22 3 Die Auseinandersetzung wird noch heftiger werden, je näher wir dem Ende kommen. Menschen, die mit Satans Helfern zusammenarbeiten, werden vom Herrn als "Kinder des Teufels" bezeichnet. 1.Johannes 3,10. Natürlicherweise gibt es keine Feindschaft zwischen gefallenen Engeln und gefallenen Menschen, denn beide sind boshaft. Böse Engel und böse Menschen sind in einer verzweifelten Allianz gegen das Gute verbunden. Satan wusste: Wenn es ihm gelang, die Menschen ebenso zu verleiten wie die Engel, sich seiner Rebellion anzuschließen, hatte er eine starke Streitmacht auf seiner Seite, mit deren Unterstützung er den Aufstand fortsetzen konnte. Im Heer des Bösen gibt es Mißtöne und Uneinigkeit, aber im Kampf gegen den Himmel sind sie fest miteinander verbündet. Ihr Ziel ist es, Gott zu entmachten, und weil sie so viele sind, hegen sie die Hoffnung, den Allmächtigen tatsächlich entthronen zu können. CS 22 4 Als Adam und Eva in den Garten Eden gebracht wurden, waren sie unschuldig und sündlos, in ungetrübter Harmonie mit Gott. In ihren Herzen herrschte keine natürliche Feindschaft. Doch als sie ungehorsam wurden, war ihre Natur nicht länger sündlos. Sie wurden böse, weil sie sich auf die Seite des gefallenen Feindes gestellt und genau das getan hatten, was Gott ihnen verboten hatte. Hätte Gott hier nicht eingegriffen, hätten die gefallenen Menschen eine feste Allianz mit Satan gegen den Himmel geschlossen. Doch dann sagte Gott: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen." 1.Mose 3,15. Da wusste Satan, dass irgendeine Vorkehrung getroffen wurde, um die gefallenen Menschen in eine günstigere Lage zu stellen, so dass ihre Natur zur Frömmigkeit erneuert werden konnte -- und das, obwohl es ihm gelungen war, die Menschen zur Sünde zu verführen, seiner Lüge zu glauben und Gott anzuzweifeln. Er begriff, dass seine verführerischen Aktionen auf ihn selbst zurückwirken und er so gestellt werden würde, dass er unmöglich der Sieger werden konnte ... Gott versprach, ein neues Prinzip in die Herzen der Menschen einzupflanzen: einen Hass gegen Sünde, Täuschung, Heuchelei und alles, was Satans Merkmale von Hinterlist trägt. Manuskript 72, 1904. ------------------------Feindschaft zwischen Christus und Satan, 23. Januar CS 23 1 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: "... Ich will Feindschaft setzen zwischen ... deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen." 1.Mose 3,14.15. CS 23 2 Der Herr sagte über Satan, "die alte Schlange" (Offenbarung 12,9), dass er Christus "in die Ferse stechen" würde, doch Christus sollte ihm "den Kopf zertreten". Gott sei Dank -- Satan kann den Kopf nicht anfassen. Der Apostel Paulus sagte: "Also diene ich nun selbst mit dem Sinn Gottes Gesetz." Römer 7,25 (EB). Der Verstand und das Herz sind dem Dienst Christi verschrieben, während Satan Menschen und gefallene Engel angeworben hat, die sich seiner Truppe angeschlossen haben, um sich gegen das Gute zu verbünden. Sie können nur "in die Ferse stechen", während die Standhaften, die Gottes Gesetz verteidigen, den Kopf Satans verwunden, wenn er gerade zu triumphieren scheint, indem er sie quälen und töten lässt. CS 23 3 Diese vorhergesagte Feindschaft zwischen Satan und Christus reicht sehr weit. Es ist die Fortsetzung des ungelösten Konflikts zwischen Christus und seinen Nachfolgern und Satan mit seinen Engeln und gefallenen Menschen, die sich in einer verzweifelten Allianz verbünden, um die Nachfolger Christi am Ende der Geschichte zu beschimpfen, zu verletzen, zu verwunden und schließlich auszurotten. Diese Auseinandersetzung zwischen Satan und Christus wurde hier auf dieser Erde ausgetragen. Satan kränkte den Sohn Gottes unaufhörlich und weckte im Denken der Menschen Vorurteile gegen ihn. Nicht nur die Lehren und Worte Christi wurden entstellt, missdeutet und in ihrer Bedeutung verdreht, sondern überallhin folgten ihm Unwahrheiten. Die falschen Darstellungen, die die IIohenpriester, Pharisäer und Sadduzäer ihren Zuhörern in die Ohren bliesen, weckten die übelsten Leidenschaften von Ehebrechern, Unzüchtigen und Betrügern und erregten brennende Vorurteile, die es Jesus beinahe unmöglich machten, die dreieinhalb Jahre seines öffentlichen Dienstes auf dieser Erde durchzustehen. CS 23 4 Warum also sollten jene, die Gottes Wahrheit in die Welt tragen, entmutigt und verzagt sein? Christus sagte: "Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat." Johannes 15,18. Ihr seid "nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin." Johannes 17,16. Sie werden "euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden um meinetwillen." Matthäus 5,11 (EB). "Es kommt die Zeit, dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit. Und das werden sie darum tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen." Johannes 16,2.3. CS 23 5 Satans Boshaftigkeit erreichte ihren Höhepunkt, als der Herr der Herrlichkeit gekreuzigt wurde. Wir müssen damit rechnen, dass in unserer Zeit die Herzen der Menschen offen sein werden für Vorurteile und die Unwahrheiten, boshaften Missdeutungen und Verleumdungen jener, die diese Art satanisches Vorgehen lieben. Das ist eine Weisheit von unten. Sie wurde in der Hölle geboren, und ihre Wirkungen werden genauso aussehen wie zur Zeit Christi. Manuskript 55, 1886. ------------------------Nur Christus konnte die Sünde sühnen, 24. Januar CS 24 1 Denkt daran, was es Gott gekostet hat, euch aus der Sklaverei der Sünde zu befreien ... Christus hat euch losgekauft, aber nicht mit Geld, sondern mit seinem eigenen kostbaren Blut, das er als unschuldiges, reines Lamm Gottes für uns geopfert hat. 1.Petrus 1,18.19 (Hfa). CS 24 2 Der ganze Himmel trauerte über den Fall des Menschen. Die von Gott geschaffene Welt war vom Fluch der Sünde getroffen und ihre Bewohner zu Schmerz und Tod verurteilt. Es schien kein Entrinnen für die Gesetzesübertreter zu geben. Die Engel hielten inne bei ihren Lobgesängen. In den himmlischen Höfen wurde das Verderben beklagt, das durch die Sünde bewirkt worden war. CS 24 3 Gottes Sohn, der erhabene Himmelsfürst, war von Mitleid für das gefallene Geschlecht erfüllt. Sein Herz wurde von unendlichem Erbarmen bewegt, wenn er an die Leiden der verlorenen Welt dachte. Aber Gottes Liebe hatte schon einen Plan für die Erlösung der Menschen ersonnen. Die Übertretung des göttlichen Gesetzes forderte das Leben des Sünders. Im gesamten Weltall aber gab es nur einen, der diesen Forderungen zugunsten des Menschen genügen konnte. Da Gottes Gesetz so heilig ist wie er selbst, konnte nur ein Wesen, das Gott gleich war, für die Übertretung sühnen. Niemand außer Christus war imstande, den gefallenen Menschen vom Fluch des Gesetzes loszukaufen und ihn wieder mit dem Himmel in Einklang zu bringen. Christus wollte Schuld und Schande der Sünde auf sich nehmen, die für einen heiligen Gott so beleidigend war, dass sie Vater und Sohn trennen musste ... CS 24 4 Er setzte sich vor dem Vater für die Sünder ein. Lange verweilten beide in geheimnisvoller Unterredung und hielten den "Rat des Friedens" (Sacharja 6,13, EB) für die gefallenen Menschenkinder. Das Heer des Himmels erwartete das Ergebnis mit so lebhafter Anteilnahme, dass Worte sie nicht auszudrücken vermögen. Der Erlösungsplan war zwar schon vor der Erschaffung der Erde gelegt worden, denn Christus ist "das Lamm, das erwürgt ist von Anfang der Welt." Offenbarung 13,8. Doch bedeutete es selbst für den König des Weltalls einen Kampf, seinen Sohn für das schuldig gewordene Geschlecht in den Tod zu geben. [Johannes 3,16 zitiert] ... Welch ein Geheimnis ist die Erlösung! Gott liebt eine Welt, die ihn nicht liebte! Wer kann die Tiefen dieser Liebe ermessen, die "alle Erkenntnis übertrifft"? Epheser 3,19 ... CS 24 5 Gott offenbarte sich in Christus und "versöhnte in Christus die Welt mit ihm selber". 2.Korinther 5,19. Der Mensch war durch die Sünde so entartet, dass er aus eigener Kraft nicht wieder mit dem in Übereinstimmung kommen konnte, dessen ganzes Wesen Reinheit und Güte ist. Aber nachdem Christus den Menschen von der Verdammnis des Gesetzes erlöst hatte, konnte er göttliche Kraft schenken, um das menschliche Bemühen zu unterstützen. So wurde es für Adams gefallene Kinder durch Reue und Glauben an Christus wieder möglich, "Gottes Kinder" zu werden. Vgl. 1.Johannes 3,2. Patriarchen und Propheten 40.41. ------------------------Die Engel staunten über Gottes Rettungsplan, 25. Januar CS 25 1 Alle Engel sind nur Wesen, die Gott dienen. Er sendet sie aus, damit sie allen helfen, denen er Rettung und Erlösung schenken will. Hebräer 1,14 (Hfa). CS 25 2 Der Plan, durch den die Errettung des Menschen einzig möglich war, schloss mit seinem unendlichen Opfer den ganzen Himmel ein. Die Engel empfanden keine Freude, als Christus ihnen den Erlösungsplan darlegte, denn sie begriffen, dass er ihrem geliebten Gebieter unaussprechliches Leid bringen musste. Erstaunt und bekümmert lauschten sie, als er ihnen sagte, dass er aus des Himmels Reinheit und Frieden, seiner Freude und Herrlichkeit und seinem unsterblichen Leben hinabsteigen und in Berührung kommen müsse mit der Erniedrigung der Erde, um Schmerz, Schande und Tod zu erleiden. CS 25 3 Er sollte zwischen den Sünder und dessen Strafe treten, doch würden ihn nur wenige als den Sohn Gottes aufnehmen. Dazu müsse er seine hohe Stellung als Herr des Himmels aufgeben, auf Erden erscheinen, sich als Mensch demütigen, damit er durch eigene Erfahrungen die Sorgen und Versuchungen der Menschenkinder kennen lernte. Dies alles sei notwendig, damit er denen helfen könne, die versucht werden. Siehe Hebräer 2,18. CS 25 4 Wenn seine Sendung als Lehrer beendet sein würde, müsse er den Händen gottloser Menschen ausgeliefert und jeder Beschimpfung und Quälerei ausgesetzt werden, zu denen Satan sie anstiften könnte. Er müsse als schuldiger Sünder zwischen Himmel und Erde hängen und den grausamsten Tod sterben. Die Stunden seines Todeskampfes würden so schrecklich sein, dass die Engel ihr Antlitz verhüllen müssten, weil sie den Anblick nicht ertragen könnten. Er habe Seelenangst zu erdulden, der Vater würde sein Angesicht verbergen, während die Strafe der Übertretung, die Sündenlast der ganzen Welt, auf ihm läge. CS 25 5 Die Engel fielen vor ihrem Herrn nieder und boten sich als Opfer für die Menschen an. Aber ihr Leben genügte nicht, die Schuld zu bezahlen. Nur er, der die Menschen schuf, hatte auch die Macht, sie zu erlösen. Doch sollten die Engel am Erlösungsplan tätigen Anteil haben. Christus sollte "eine kleine Zeit niedriger ... als die Engel" sein, auf dass er "... für alle den Tod schmeckte". Hebräer 2,9. Er sollte Mensch werden, darum würde seine Kraft jener der Engel nicht gleichen. Dann sollten sie ihm dienen, ihn stärken und ihm in seinen Leiden Linderung schaffen. Sie sollten "dienstbare Geister" sein, "ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen". Hebräer 1,14. Ihre Aufgabe sollte sein, die Frommen vor dem Einfluss böser Engel zu schützen und vor der Finsternis zu bewahren, die Satan ständig um sie her verbreitet ... CS 25 6 Christus versicherte den Engeln, dass er durch seinen Tod viele loskaufen und den, "der Gewalt über den Tod hatte" (Hebräer 2,14), vernichten würde. Patriarchen und Propheten 41.42. ------------------------Gefallene Menschen können mit Gott eins werden, 26. Januar CS 26 1 Wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen. Siehe, Neues ist geworden. 2.Korinther 5,17 (EB). CS 26 2 Die Menschen haben ihre Verbindung mit Gott zertrennt. Ihre Seelen wurden durch das tödliche Gift der Sünde gelähmt und kraftlos. Aber dann hallte eine Ankündigung durch die himmlischen Höfe: "Ich habe ein Sühnopfer gefunden! Ein göttliches Leben wird als Lösegeld für die Menschheit gegeben. Einer, der dem Vater gleich ist, ist der Stellvertreter der Menschen geworden." ... Gott schenkte ihnen seinen einzigartigen Sohn, damit sie Teilhaber der göttlichen Natur werden können (siehe 2.Petrus 1,4), indem sie das Heilmittel gegen die Sünde annehmen und die göttliche Gnade Christi in ihrem Leben wirken lassen ... Gefallene Menschen können mit Gott eins werden, indem sie die Kraft Gottes in Anspruch nehmen, die in ihre Reichweite gestellt wurde. Um uns den Segen des ewigen Lebens zu geben, kam Christus in die Welt. CS 26 3 "Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden." 2.Petrus 2,4. Das Element des Bösen, das durch die ersten gefallenen Engel in den Himmel eingeführt wurde, wird dort nie wieder hineinkommen dürfen. Aber solange wir auf dieser Erde leben, werden wir dem Bösen begegnen und müssen dagegen ankämpfen. Um jeden Menschen tobt ein Kampf. Alle, die sich dafür entscheiden, ihren Eigenwillen durchzusetzen und sich weigern, zum Weg des Herrn bekehrt zu werden, wird Satan in seinem Dienst benutzen. Das Wissen, das sie über göttliche Dinge erworben haben, wird dann mit dem Wissen verbunden, das Satan benutzt, um seine Seite im großen Kampf zu stärken ... CS 26 4 Bei Christus herrscht Gnade im Überfluss und jene, die sich auf die Seite des Erlösers stellen, werden zu neuen Geschöpfen. Siehe 2.Korinther 5,17 (EB). Sie werden im Charakter mit Gott eins. Darin besteht die Liebe! Der Sohn Gottes pflanzt die Tugenden seines Charakters in alle ein, die ihn in ihr Leben aufnehmen. Durch sein grenzenloses Opfer erhebt er die Menschheit aus der Stellung von Sklaven Satans und macht Männer und Frauen zu Söhnen und Töchtern des himmlischen Königs. Siehe Johannes 8,34-36 ... CS 26 5 Christus kam, um für die gefallene Menschheit zu leiden, denn Satan prahlte damit, dass niemand seinen Machenschaften widerstehen und in dieser Welt ein makelloses Leben führen könne. Der Erlöser nahm die menschliche Natur an, unterwarf sich allen Versuchungen, von denen Menschen bedrängt werden, und überwand sie auf jedem Gebiet. Siehe Hebräer 4,15. Der Bericht seines Lebens wurde der Welt gegeben, damit niemand an der Macht der Gnade Gottes zweifeln muss. Für jeden Menschen, der nach einem vollkommenen christlichen Charakter strebt, wird diese Welt zu einem Schlachtfeld, auf dem der Kampf zwischen Gut und Böse ausgefochten wird. Und jeder, der Christus vertraut, wird den Sieg erlangen. Brief 38, 1907. ------------------------Sucht nicht die Weisheit der Narren, 27. Januar CS 27 1 Und Gott der HERR sprach: "Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was Gut und Böse ist." 1.Mose 3,22. CS 27 2 In jedem Zeitalter hat die Menschen ihre Neugier getrieben, nach dem "Baum der Erkenntnis" zu suchen. Oft meinen sie, dass sie eine bedeutungsvolle Frucht pflücken. Hinterher stellen sie wie damals Salomo fest, dass dies Eitelkeit und Nichtigkeit war im Vergleich mit jener Wissenschaft wahrer Heiligkeit, die ihnen die Tore der Stadt Gottes öffnen wird. Siehe Prediger 2,15.16. Der menschliche Ehrgeiz sucht nach einer Art von Erkenntnis, die ihm Ehre, Selbsterhöhung und Vorherrschaft sichert. So hat Satan auch auf Adam und Eva eingewirkt, bis sie Gottes Einschränkung zerrissen. Damit begann ihre Ausbildung beim Lehrer der Lüge, die ihnen das Wissen vermittelte, das Gott ihnen verweigert hatte: die Folgen der Übertretung kennenzulernen. CS 27 3 Die Menschen hatten eine praktische Erkenntnis des Bösen, aber Christus kam in diese Welt, um ihnen zu zeigen, dass er für sie den Baum des Lebens gepflanzt hat, dessen "Blätter zur Heilung der Völker dienen". Offenbarung 22,2. CS 27 4 Die ganze Gnadenzeit ist eine Phase, in der die Menschen geprüft und erprobt werden; doch alle, die Christus gehorchen, werden die Worte des inspirierten Johannes an sich erfahren: "Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben." Johannes 1,12. Der Herr Jesus kam, um jeden ernsthaften Wahrheitssucher zu stärken und um den Vater zu offenbaren. Er ließ nicht zu, dass irgendetwas sein Denken von dem großen Werk ablenkte, in Männern und Frauen das moralische Bild Gottes wiederherzustellen. Und jeder Mensch muss erkennen, dass die große und vordringliche Aufgabe seines Lebens darin besteht, diese Gottähnlichkeit zu empfangen und den Charakter auf das zukünftige Leben vorzubereiten ... CS 27 5 Satan ist ständig darum bemüht, die Wahrheiten zu verdunkeln, die für das Wohlergehen der Menschheit lebenswichtig sind, indem er den Gehorsam gegenüber Gottes Geboten als unwichtig darstellt und unklar macht. Dabei müssen doch die gefallenen Menschen zum Gehorsam Gott gegenüber zurückkehren und in Gemeinschaft mit Gott wandeln wie es einst Henoch tat. Siehe 1.Mose 5,22-24. Gott wird allen Menschen helfen, dass zu erreichen, wenn sie ihre Lektionen aus seinem Wort lernen ... CS 27 6 Satan möchte das Gehirn mit Eindrücken so überfluten, dass keine Zeit bleibt darüber nachzudenken, was man mit dem erworbenen Wissen anfangen will, wie die Qualität der Ausbildung ist oder ob diese Studien derart sind, auch eine größere Erkenntnis über Gott und Jesus Christus zu vermitteln, der von ihm gesandt wurde. Siehe Johannes 17,3. Wenn ihre Ausbildung dem Maßstab der Welt entspricht und sie nach Wissen streben, um in der Welt als groß und gebildet zu gelten, werden sie von Gott als Narren bezeichnet. Manuskript 67, 1898. ------------------------Die Hoffnung verzögert, aber nicht ausgelöscht, 28. Januar CS 28 1 Aber zu der von Gott festgesetzten Zeit sandte er seinen Sohn zu uns ... Er sollte uns befreien ... damit Gott uns als seine Kinder annehmen konnte. Galater 4,4.5 (Hfa). CS 28 2 Das Kommen des Heilandes wurde bereits im Garten Eden vorhergesagt. Siehe 1.Mose 3,15. Als Adam und Eva zum ersten Mal die Verheißung hörten, warteten sie auf ihre rasche Erfüllung. Voller Freude empfingen sie ihren erstgeborenen Sohn in der Hoffnung, dass er der Erlöser sein möchte. Doch die Erfüllung dieser Verheißung ließ auf sich warten. Jene, die sie zuerst empfingen, starben, ohne erlebt zu haben, dass sie sich erfüllt hätte. Von den Tagen Henochs an wurde diese Verheißung durch Patriarchen und Propheten weitergegeben und die Hoffnung auf seine Erscheinung am Leben erhalten, und dennoch kam er nicht. Erst die Weissagung Daniels offenbarte den Zeitpunkt seines Kommens (siehe Daniel 9,24-27), doch nicht alle verstanden, diese Botschaft richtig zu deuten ... Die Hand der Unterdrücker lastete schwer auf Israel und viele sprachen nun: "Es dauert so lange, und es wird nichts aus der Weissagung." Hesekiel 12,22. CS 28 3 Wie die Gestirne unbeirrbar ihre ewige Bahn ziehen, so erfüllen sich auch die Absichten Gottes. Vor langer Zeit hatte der Herr durch die Symbolik einer großen Finsternis und eines rauchenden Ofens Abraham die Knechtschaft Israels in Ägypten kundgetan und dabei seinem Diener erklärt, dass ihr Aufenthalt dort 400 Jahre währen würde; danach aber sollten sie "ausziehen mit großem Gut". Siehe 1.Mose 15,13-17. Das stolze Reich der Pharaonen bekämpfte leidenschaftlich diese Verheißung Gottes. Doch vergebens; denn als die Zeit der Erfüllung gekommen war, "an eben diesem Tage zog das ganze Heer des Herrn aus Ägyptenland". 2.Mose 12,41. Mit der gleichen Sicherheit war im Rate Gottes auch die Zeit des ersten Advents Christi bestimmt worden. Als die Weltenuhr diese Stunde anzeigte, wurde Jesus in Bethlehem geboren. CS 28 4 "Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn." Galater 4,4. Er hat in seiner Vorsehung die Bewegungen der Völker, die Wogen menschlicher Bestrebungen und Einflüsse gelenkt, bis die Welt für das Kommen des Erlösers reif war. Damals waren die Völker unter einer Herrschaft vereinigt; sie redeten allgemein eine Sprache [Griechisch], die auch überall als Schriftsprache galt. Von weither kamen die zerstreut wohnenden Juden nach Jerusalem, um gemeinsam die jährlichen Feste zu feiern. So konnten sie auch nach der Rückkehr in ihre Heimatorte überall die Kunde von der Ankunft des Messias verbreiten ... CS 28 5 Während nur wenige die Sendung Christi wirklich verstanden, war die Erwartung weit verbreitet, dass er als mächtiger Fürst kommen werde, um in Israel sein Reich aufzurichten und den Völkern die ersehnte Freiheit zu bringen. Das Leben Jesu 23.24.26. ------------------------Treue zu Gott erregt die Wut der Boshaften, 29. Januar CS 29 1 Abels Opfer nahm der Herr an, das von Kain aber nicht. 1.Mose 4,4.5 (Hfa). CS 29 2 Der Herr gab Kain und Abel genaue Anweisungen über die Opfer, die sie ihm bringen sollten. Abel, der Schafhirte war, gehorchte dem Befehl Gottes und brachte ein Lamm als Brandopfer. Siehe 1.Mose 4,2.4. Dieses geschlachtete Lamm war ein Symbol für "das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt". Johannes 1,29 (GNB). Kain opferte die Früchte des Ackers, die er selbst gezogen hatte. Siehe 1.Mose 4,3. Er wollte sich nicht von Abel abhängig machen, um ein Opfertier zu bekommen, und ging deshalb nicht zu ihm. Er hielt seine eigene Leistung für vollkommen und diese brachte er Gott dar ... CS 29 3 Kain unterhielt sich mit Abel über ihre Opfer und beschuldigte Gott der Parteilichkeit, [weil er sein Opfer nicht gnädig ansah. Siehe V. 5]. Abel setzte sich bei seinem Bruder [für Gott] ein und wiederholte ihm exakt die Worte, mit denen Gott ihnen die geforderten Opfer beschrieben hatte. Kain fühlte sich provoziert, weil sich sein jüngerer Bruder wagte, ihn zu belehren. Er ließ es zu, dass sich sein Herz mit Neid und Eifersucht füllte. Er hasste seinen Bruder, weil der ihm vorgezogen worden war. Als Kain weiter über diese Sache nachdachte, wurde er noch wütender. Er erkannte seinen Fehler, denn er hatte an Stelle des angemessenen Opfers eines Lammes dem Herrn nur seine eigenen Produkte dargebracht. Doch er beschloss, sich selbst zu rechtfertigen und Abel zu verdammen. Satan wirkte durch ihn und erfüllte ihn mit dem Drang, seinen Bruder zu erschlagen ... CS 29 4 Durch diese Geschichte will Gott jedem lehren, dass man seinem Wort unbedingt gehorchen soll. Kain und Abel stehen für zwei Parteien von Menschen: die Bösen und die Gerechten, diejenigen, die ihren eigenen Weg gehen und die anderen, die sich gewissenhaft darum bemühen, dem Weg des Herrn zu folgen, um gerecht zu handeln und zu urteilen ... CS 29 5 Abel versuchte nicht, Kain zum Gehorsam zu zwingen. Es war Kain, der unter dem Einfluss Satans mit Zorn erfüllt wurde und Gewalt anwandte. Siehe 1.Johannes 3,12. Er war außer sich vor Wut, weil er Abel nicht dazu bringen konnte, Gott ungehorsam zu sein und weil Gott Abels Opfer angenommen hatte, seines aber ablehnte, weil es nicht die Anerkennung des Erlösers zeigte. Da erschlug Kain seinen Bruder. Siehe 1.Mose 4,8. CS 29 6 Die beiden Parteien, für die Kain und Abel stehen, werden bis zum Abschluss der Weltgeschichte existieren. Der Mensch, der Gutes tut und Gott gehorcht, bekämpft nicht den Übertreter des heiligen Gesetzes Gottes. Doch alle, die Gottes Gesetz missachten, unterdrücken und verfolgen andere Menschen. Sie folgen ihrem Führer, der Gott und alle anklagt, die durch ihren Gehorsam vollkommen gemacht werden ... Der Geist, der Menschen dazu treibt, andere anzuklagen, zu verurteilen, einzusperren und umzubringen, ist in unserer Welt stark geworden. Es ist dieser Geist, der stets in den "Kindern des Ungehorsams". wirkt Epheser 2,2. Manuskript 136, 1899. ------------------------Abels Opfer stellte Christi Opfer dar, 30. Januar CS 30 1 "Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?", fragte ihn [Kain] der HERR. "Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf." 1.Mose 4,6.7 (Hfa). CS 30 2 Im Wirken des Volkes Gottes gibt es immer wieder Zeiten mit Prüfungen und Versuchungen. Gott hat nicht geplant, dass wir Männer, Frauen und Jugendliche vor Verpflichtungen abschirmen sollen, die ihren Charakter auf die Probe stellen. Gott wird sein Wirken offenbaren und seine Eigenschaften all den demütigen Menschen verleihen, die ihn suchen. Auch Satan wird sein Wirken zeigen und jeden Menschen, den er versucht, ebenso mit seinen Eigenschaften ausstatten: seinen Unterstellungen, seiner üblen Nachrede und den Anklagen gegen die Brüder. CS 30 3 Wegen dieser Lage der Dinge kann der Herr unmöglich jene schützen, die sich selbst auf die Seite des Feindes begeben, denn Gott zwingt den menschlichen Verstand nicht. Er schenkt helle Lichtstrahlen -- wie eine Lampe, die alle führen und leiten kann, die in diesem Lichtschein gehen möchten. Jene Lampe ist "sein Wort, ... meines Fußes Leuchte". Psalm 119,105. Doch wenn Menschen den Pfad, der von den himmlischen Lichtstrahlen beleuchtet wird, nicht beachten und lieber einen Weg einschlagen, der ihren natürlichen Neigungen entspricht, dann werden sie in der Dunkelheit voranstolpern und nicht wissen, worüber sie gerade gestolpert und weshalb sie gefallen sind. Sie werden sogar diejenigen anklagen und hassen, die für ihre Füße einen ebenen Weg schaffen. CS 30 4 Die Geschichte von Kain und Abel wird sich wiederholen. Kain bestand auf seinen eigenen Vorstellungen, als er dem Herrn sein Opfer darbrachte. Abel dagegen war fest entschlossen, Gottes Anweisungen zu folgen. Er wollte sich nicht auf Kains Weg begeben. Obwohl Kains Opfer durchaus akzeptabel war (siehe 2.Mose 34,26), fehlte ihm etwas, nämlich das, was das Opfer überhaupt notwendig machte: das Blut des geschlachteten Lammes [das Christus darstellte]. Zwischen den beiden Brüdern konnte es keine Harmonie geben, es musste zur Kontroverse kommen. Abel konnte Kain nicht nachgeben, ohne gleichzeitig schuldig zu werden, indem er dem speziellen Gebot Gottes zuwider gehandelt hätte ... Der Herr bevorzugte Abels Opfer, weil es korrekt war. Siehe Hebräer 11,4. Sein Opfer war deshalb wertvoll, weil es den Erlösungsplan Gottes vorzeichnete: das kostbare Opfer seines einzigartigen Sohnes als Hoffnung und Erlösung der gefallenen Menschheit. Kain war sehr wütend, als Gott Abels Opfer annahm, während er gleichzeitig durch kein Zeichen zu verstehen gab, dass er auch Kains Opfer annahm, dem ja das wichtigste Merkmal fehlte: die symbolische Darstellung des Erlösers der Welt. Doch der Herr gab seinen Willen und Weg nicht auf, um Kain zu beschwichtigen. Vielmehr redete er vernünftig mit ihm: "Warum bist zu so zornig? Warum starrst du auf den Boden? Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; wenn du aber Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens." 1.Mose 4,6.7 (GNB). Brief 16, 1897. ------------------------Bitterkeit führt zur Treulosigkeit, 31. Januar CS 31 1 Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. 1.Mose 4,5. CS 31 2 Ich flehe alle an, die ständig murren und sich selbst bedauern, weil irgendetwas gesagt oder getan wurde, was ihnen nicht passte und was sie -- ihrer Meinung nach -- nicht gebührend berücksichtigte: Denkt daran, dass ihr damit das Werk fortsetzt, was Satan im Himmel begonnen hat. Sie folgen seinen Fußspuren und säen Unglauben, Streit und Treulosigkeit, denn keiner kann feindselige Gefühle hegen und sie auf Dauer verbergen. Sie müssen anderen erzählen, dass sie nicht so behandelt wurden, wie sie sollten. Dadurch werden andere dazu gebracht zu murren und sich zu beklagen. Das ist die Wurzel der Bitterkeit, die aufwächst und durch die viele verdorben werden ... CS 31 3 So wirkt Satan heute durch seine bösen Engel. Er schließt sich mit Menschen zusammen, die behaupten, im Glauben zu stehen. Jene, die sich darum bemühen, Gottes Werk treu voranzutreiben, ... werden so schwere Versuchungen erleben, wie Satan durch die bringen kann, die angeblich die Wahrheit kennen. Je mehr Erkenntnisse und Wissen diese Gegner besitzen, desto größer ist Satans Erfolg. Die Wurzel der Bitterkeit reicht tief und wird anderen mitgeteilt. So werden viele verdorben ... CS 31 4 Satan muss Menschen täuschen, um sie in die Irre zu führen ... Er muss unterschwellig arbeiten, einen täuschenden Einfluss ausüben, falsche Ansprüche als Wahrheit ausgeben und aufkeimenden Verdacht einschläfern. Satan wird Versuchung und Sünde in das Gewand der Rechtschaffenheit kleiden, und durch diese Täuschung wird er viele auf seine Seite ziehen. Christus nannte Satan einen Lügner und Mörder. Siehe Johannes 8,44. Wenn doch die unachtsamen Menschen von Gott Weisheit lernen würden ... CS 31 5 Prüfungen und Versuchungen werden auf jeden Menschen zukommen, der Gott liebt. Der Herr wirkt keine Wunder, um dies zu verhindern und sein Volk vor Satans Versuchungen zu schützen. Wenn sie hart versucht werden, liegt das an den Umständen, die durch Satans Abfall so gestaltet wurden, dass Versuchungen zugelassen werden, damit der Charakter sich entwickelt. Er entscheidet über die Eignung der Menschen für die himmlische Heimat. Dafür sind Charaktere erforderlich, die sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben dem Druck ungünstiger Umstände standhalten. Manuskript 57, 1896; Manuscript Releases XVIII, 363-365. ------------------------Ein neuer Anfang mit Set, 1. Februar CS 32 1 Adam zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set ... [Eva sprach bei seiner Geburt:] "Gott hat mir einen anderen Sohn gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat." 1.Mose 5,3; 4,25. CS 32 2 Der nächste Sohn, der Adam geboren wurde, sollte der Erbe der göttlichen Verheißung und des geistlichen Geburtsrechts sein. Sein Name Set bedeutete soviel wie "Ersatz", "denn Gott hat mir", so sagte die Mutter, "einen andern Sohn gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat." 1.Mose 4,25. Set hatte eine vornehmere Statur als Kain oder Abel und ähnelte Adam mehr als seine anderen Söhne. Dazu besaß Set ein edles Wesen und trat in Abels Fußstapfen. Doch hatte er von Natur aus nicht mehr gute Eigenschaften geerbt als Kain. Zur Erschaffung Adams sagt der Bericht: "Zum Bilde Gottes schuf [Gott] ihn." 1.Mose 1,27. Aber nach dem Fall zeugte Adam "einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde". 1.Mose 5,3 ... CS 32 3 Alle Kinder Adams, die Gott treu blieben, ehrten den Sabbat. Aber Kain und seine Nachkommen achteten nicht den Tag, an dem Gott geruht hatte. Sie wählten ihre Arbeits- und Ruhezeiten ohne Rücksicht auf Jahwes ausdrückliches Gebot ... Eine Zeit lang hielten sich die beiden Gruppen voneinander fern. Das Geschlecht Kains breitete sich von seinem ersten Wohnort über die Ebenen und Täler aus, wo zuvor die Kinder Sets wohnten. Diese wiederum zogen sich in die Berge zurück, um dem verderblichen Einfluss der Kainiten zu entgehen. Solange diese räumliche Trennung bestand, pflegten die Nachkommen Sets auch reinen Gottesdienst. Aber im Laufe der Zeit wagten sie, Verbindungen mit den Talbewohnern einzugehen. Das hatte schlimme Folgen. "Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren." 1.Mose 6,2. Die jungen Kainitinnen fesselten Sets Söhne so sehr, dass sie sich mit ihnen verheirateten ohne zu bedenken, wie sehr dies Gott missfiel. Viele Anbeter Gottes erlagen den Verlockungen, die sie jetzt ständig vor Augen hatten. Sie ließen sich zur Sünde verleiten und verloren ihr besonderes, heiliges Gepräge ... CS 32 4 Nahezu tausend Jahre lebte Adam als Zeuge für die Folgen der Sünde. Siehe 1.Mose 5,4.5. Treu suchte er, gegen die Flut des Bösen anzukämpfen ... Er sah die immer mehr um sich greifende Verdorbenheit, die schließlich den Untergang der Welt durch eine Flut herbeiführen musste. Das vom Schöpfer ausgesprochene Todesurteil (siehe 1.Mose 3,19) war ihm zuerst schrecklich erschienen. Nachdem er aber fast tausend Jahre lang die Folgen der Sünde hatte ansehen müssen, empfand er es als Gnade, als Gott seinem leidgeprüften und sorgenvollen Dasein ein Ende setzte. Patriarchen und Propheten 58-60 [ergänzt]. ------------------------Sets Nachkommen weichen vom Plan Gottes ab, 2. Februar CS 33 1 Set zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enosch. Zu der Zeit fing man an, den Namen des HERRN anzurufen. 1.Mose 4,26. CS 33 2 Nachdem Gott Henoch in den Himmel geholt hatte (siehe 1.Mose 5,24), zogen die "Kinder der Menschen", die die Anbetung Gottes ablehnten, etliche von den "Gottessöhnen" auf ihre Seite. Siehe 1.Mose 6,1.2. Damals bildeten sich zwei Parteien von Menschen und so wird es bis zum Ende bleiben. Die Anbeter Gottes nannten sich "Söhne Gottes." Diese Nachkommen Sets gingen in die Berge und bauten sich dort Häuser, wo sie von den Nachkommen Kains getrennt waren. In ihrer Bergheimat meinten sie, sich vor der herrschenden Bosheit und dem Götzendienst der Nachkommen Kains abschirmen zu können. Doch nachdem ihnen Henoch mit seinen Ermahnungen und seinen Einfluss genommen war, begannen sie, sich mit den Nachkommen Kains zu verbinden. CS 33 3 Hier möchte ich euren Gedanken einprägen, dass es immer zwei Parteien geben wird: die treuen Zeugen und die Gegner Gottes. Er hat für jeden Menschen, der auf dieser Erde lebt, einen Test und eine Prüfung vorgesehen. Es gibt immer Zeugen, die treu zu Gott stehen und seine Gerechtigkeit repräsentierten, und jene, die Gott entgegenstehen und die Herrschaft Satans repräsentieren. Es ist das Vorrecht aller, die diese beiden Parteien sehen, sich zu entscheiden, zu welcher Gruppe sie gehören wollen ... CS 33 4 Die Nachkommen Sets hätten ihre Rechtschaffenheit vor Gott bewahren und einen rettenden Einfluss auf die Bewohner der vorsintflutlichen Welt ausüben können. Doch stattdessen begannen sie, sich an dem Sittenverfall zu beteiligen, der in den Tälern herrschte. CS 33 5 Die Nachkommen Kains verachteten alle zeremoniellen Opfer, die das "Lamm Gottes" darstellten, "das die Sünde der Welt wegnimmt". Johannes 1,29 (EB) ... Hier erkennen wir die beiden Parteien, die in jenem degenerierten Zeitalter deutlich hervortraten. Nicht überall herrschte Sittenverfall, aber auch nicht überall Treue ... CS 33 6 Die Nachkommen Kains traten das Gesetz Gottes mit Füßen. Sie beteten Götzen an und verehrten das Geschöpf anstelle des Schöpfers. Die Nachkommens Sets anerkannten die Macht des lebendigen Gottes, seine Regierung und sein Recht zu herrschen. Gott duldete die Verderbtheit und Bosheit dieser langlebigen Rasse so lange, bis er erklärte, dass er sie nicht länger ertragen wollte. Siehe 1.Mose 6,3. Er schickte seine Engel mit dem Auftrag zu Noah, ihm Gottes weitere Pläne mit den Bewohnern der alten Welt mitzuteilen. Siehe V. 13.17-19. Der treue "Prediger der Gerechtigkeit" (2.Petrus 2,5) verkündete ihnen fortan die Botschaft, dass ihre Gnadenzeit in 120 Jahren zu Ende sein würde. Manuskript 86, 1886. ------------------------Eine Zeit unübertroffener geistlicher Möglichkeiten, 3. Februar CS 34 1 Aber obwohl sie Gott kannten, gaben sie ihm nicht die Ehre, die ihm zusteht, und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken gingen in die Irre, und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster. Römer 1,21 (GNB). CS 34 2 Trotz der Bosheit der vorsintflutlichen Welt war das keine Zeit der Unwissenheit und Barbarei, wie oft vermutet worden ist. Die damaligen Menschen waren durchaus in der Lage, einen hohen sittlichen und geistigen Stand zu erreichen. Sie verfügten über erstaunliche Körper- und Geisteskräfte und ihre Vorteile, religiöse wie wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, waren unübertroffen. Es wäre falsch, aufgrund ihres hohen Alters auf eine späte geistige Reife zu schließen. Ihre Verstandeskräfte wurden früh entwickelt und alle, die Gott fürchteten und in Übereinstimmung mit seinem Willen lebten, nahmen ihr ganzes Leben lang noch zu an Weisheit und Erkenntnis. So wie das Lebensalter der Menschen [nach der Sintflut] abgenommen hat und ihre körperlichen Stärke sich verringerte, so haben auch die geistigen Kräfte nachgelassen ... CS 34 3 Die Menschen vor der Flut hatten weder Bücher noch geschriebene Berichte, aber bei ihrer guten körperlichen und geistigen Verfassung ein hervorragendes Gedächtnis. Sie waren in der Lage, alles Mitgeteilte zu verstehen, zu behalten und es ihrerseits den Nachkommen unbeeinträchtigt zu überliefern ... Der Vorzug jener Menschen, damals Gotteserkenntnis durch seine Werke zu gewinnen, blieb bis heute unübertroffen. Es war demnach keine Zeit geistlicher Finsternis, sondern vielmehr großer Erkenntnis. Alle Menschen konnten sich von Adam unterrichten lassen und die Gottesfürchtigen wurden dazu von Christus und den Engeln unterwiesen ... CS 34 4 Der Skeptizismus konnte die Existenz des Gartens Eden nicht bezweifeln, solange sein Eingang von wachsamen Engeln versperrt wurde. Siehe 1.Mose 3,24. Die Schöpfungsordnung, der Zweck des Gartens, die Geschichte der beiden Bäume, die so eng mit dem Schicksal des Menschen verbunden waren, blieben unbestrittene Tatsachen. Gottes Dasein und höchste Autorität sowie die Verbindlichkeit seines Gesetzes waren Wahrheiten, die Menschen nur zögernd in Frage stellten, solange Adam lebte [930 Jahre]. CS 34 5 Trotz der überhandnehmenden Gottlosigkeit gab es eine Reihe frommer, edler Männer, die durch die Gemeinschaft mit Gott geadelt wurden und wie in himmlischer Vertrautheit lebten. Sie besaßen einen überragenden Verstand und wunderbare Errungenschaften. Sie hatten einen großen und heiligen Auftrag: sie sollten einen rechtschaffenen Charakter entwickeln und eine Lektion der Frömmigkeit lehren -- und das nicht nur ihren Zeitgenossen, sondern auch künftigen Generationen. Die Heilige Schrift nennt nur einige der hervorragendsten Männer. Aber Gott hatte zu allen Zeiten treue Zeugen und aufrichtige Anbeter. Patriarchen und Propheten 60-62 [überarbeitet]. ------------------------Mit wem gehst du? 4. Februar CS 35 1 Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander? Amos 3,3. CS 35 2 Selbst einige von denen, die sich um die Herrschaft über Satan bemühen, entwickeln eine Neigung, Verkehrtes zu tun. Das Böse gewinnt die Oberhand über das Gute, weil sie nicht voll und ganz auf Christus vertrauen. Sie bleiben mit ihm nicht eng verbunden (siehe Johannes 15,4.5) und weil sie sich nicht genügend von Gott abhängig machen, zeigen sie Widersprüche in ihrem Charakter. Doch keiner ist gezwungen, solcherart Menschen als enge Gefährten zu wählen. Die Versuchungen des Lebens begegnen uns überall. Wer sich darüber beklagt, dass Gemeindeglieder kalt, stolz, hochmütig und Christus unähnlich wären, muss sich nicht mit solchen Leuten abgeben. Es gibt genügend andere, die warmherzig und selbstlos sind und sogar ihr Leben opfern würden, um andere zu retten. Deshalb soll keiner zum Ankläger der Gemeindeglieder werden. Lasst das Unkraut gemeinsam mit dem Weizen wachsen, denn Christus hat gesagt, dass es so sein soll. Siehe Matthäus 13,30. Allerdings ist niemand gezwungen, selbst Unkraut zu sein, nur weil es bei der Ernte nicht nur Weizen gibt. CS 35 3 Wer das Leben und den Charakter Jesu ablehnt und ihm nicht ähnlich werden möchte, zeigt, dass er mit Gott nicht übereinstimmt. "Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich", erklärte Christus, "und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut." Matthäus 12,30. Wer Gott liebt, wird dessen Feinde nicht zu seinen Freunden machen. Die Frage wird gestellt: "Solltest du dem Gottlosen helfen und die lieben, die den HERRN hassen?" 2.Chronik 19,2. Echte Christen werden enge Gemeinschaft mit Nicht-Christen nicht wählen. CS 35 4 Wenn der Herr Menschen in dieser Welt eine besondere Stellung gibt, so wie damals Josef und Daniel, wird er auch dafür sorgen, dass sie nicht vom Bösen verdorben werden. Wir müssen das Gute vom Bösen unterscheiden können. Wir brauchen all die Unterstützung und Belehrung, die aus einem echten Glauben erwachsen. Wir müssen auf die biblischen Lehren hören, die frei von den Spitzfindigkeiten und Täuschungen des großen Betrügers sind. Wir müssen in einer geistlichen Atmosphäre leben, die so rein wie möglich ist, damit wir in das Haus unseres Charakters feste Stützbalken einziehen. CS 35 5 Durch die Verbundenheit mit Menschen, die kein Vertrauen auf Gott haben, werden uns vom Meister der Täuschung unmerklich falsche Ideen in Verstand und Herz eingepflanzt. Willst du die Gemeinschaft mit Menschen wählen, die kein Interesse an Gott haben oder sich bewusst von ihm abgewandt haben und sein Gesetz offen übertreten? Willst du dich durch deine eigene Entscheidung von denen trennen, die Gott lieben? Willst du dich so weit vom Licht der Erkenntnis entfernen wie möglich? Das ist der Weg der Täuschung! Du wirst nie an einen Ort kommen, wo du zuviel Licht erhältst, aber weh denen, die sich eher für die Finsternis als für das Licht entscheiden! Manuskript 49, 1893. ------------------------Henochs Erfahrung kann zu unserer Erfahrung werden, 5. Februar CS 36 1 Jetzt haben sie alle den einen Vater: sowohl Christus, der die Menschen in die Gemeinschaft mit Gott führt, als auch die Menschen, die durch Christus zu Gott geführt werden. Darum schämt sich Christus auch nicht, sie seine Brüder [wörtlich: Geschwister] zu nennen. Hebräer 2,11 (Hfa). CS 36 2 Über Henoch steht geschrieben, dass er 65 Jahre alt war, als er einen Sohn zeugte. Danach "wandelte er mit Gott" 300 Jahre lang. 1.Mose 5,21.22. Schon vorher hatte Henoch Gott ernst genommen und geliebt und seine Gebote gehalten ... Doch nach der Geburt seines ersten Sohnes erreichte er eine höhere Erfahrung. Er wurde in eine noch engere Beziehung zu Gott gezogen und erkannte noch viel deutlicher seine Verpflichtungen und seine Verantwortung als ein Sohn Gottes ... CS 36 3 Welch ein Segen, dass wir einen Henoch haben! ... Trotz der großen Verdorbenheit um ihn herum wandelte er mit Gott und sein Licht schien in jener verdorbenen Zeit. Und wenn Henoch unter derartigem Sittenverfall mit Gott wandeln konnte, warum können Männer und Frauen in der heutigen Zeit nicht ebenso eng mit ihm verbunden leben? CS 36 4 Viele von uns kennen etwas von dieser Erfahrung. Wir fühlen uns sehr schwach, wenn wir trauern und Kummer haben, aber wissen wir auch, dass Jesus bei uns ist, mitfühlt und uns helfen wird. Wir können mit unserem besten Freund sprechen -- er ist direkt an unserer Seite. Wir müssen nicht erst in den Himmel hinauffahren, um ihn herabzuholen (siehe Römer 10,6), denn er ist bei uns, um uns zu helfen. CS 36 5 Wenn wir mit Menschen durch die Straßen gehen, die sich nicht um Gott oder himmlische Dinge kümmern, können wir ihnen von Jesus erzählen. Wir haben etwas Wertvolleres als sie, zu dem wir aufschauen können -- Jesus. Er ist bei uns in diesem Zeitalter, in dem die moralischen Werte verfallen. Wir können ihm von dem Leiden unserer Seele erzählen, von der Bosheit der Welt und nichts von all dem muss uns aufhalten. Wir können mit Jesus sprechen. Wir können mit ihm genauso reden wie Henoch mit Gott sprach; er konnte seinem Herrn seine Versuchungen und Belastungen erzählen ... CS 36 6 Henoch bildete einen rechtschaffenen Charakter. Das Ergebnis war: "Er wurde zu Gott entrückt und musste nicht sterben." Hebräer 11,5 (GNB). Wenn der Herr wiederkommt, wird es etliche geben, die ebenfalls verwandelt werden, ohne den Tod zu sehen (siehe 1.Korinther 15,51), und wir würden gern wissen, ob wir zu dieser Gruppe gehören. Wir möchten wissen, ob wir voll und ganz auf der Seite Gottes stehen -- ob wir "Teilhaber der göttlichen Natur" geworden sind und "dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen" sind. 2.Petrus 1,4 (EB). Das erreichen wir nicht, indem wir versuchen, einen einfachen Weg zu gehen, auf dem uns keine Versuchungen und Schwierigkeiten begegnen, sondern indem wir uns in die rechte enge Beziehung zu Gott begeben und ihm es überlassen, für die Konsequenzen zu sorgen. Manuskript 83, 1886. ------------------------Wie wandelte Henoch mit Gott? 6. Februar CS 37 1 Öffne mir die Augen, damit ich die Wunder erkenne, die dein Gesetz enthält. Psalm 119,18 (Hfa). CS 37 2 Könnten eure Augen geöffnet werden, würdet ihr nicht nur gute Engel sehen, die sich bemühen, Herzen zu beeindrucken, sondern auch böse Engel, die die Botschaft der Wahrheit Gottes wirkungslos zu machen versuchen. Solange wir in dieser Welt leben, sind wir gefährdet, es sei denn, wir bitten den Gott des Himmels beständig, uns vor dem Sittenverfall der Welt zu bewahren. Jesus hat uns gesagt, was in diesen letzten Tagen los sein wird. "Die Gesetzlosigkeit nimmt überhand" (Matthäus 24,12, EB), doch alle, die sich dem Einfluss des Heiligen Geistes öffnen, werden genügend Stärke erhalten, um der Verdorbenheit dieses entarteten Zeitalters widerstehen zu können. CS 37 3 "Henoch wandelte mit Gott" 300 Jahre lang, bevor er in den Himmel entrückt wurde. 1.Mose 5,22.24. Damals waren die gesellschaftlichen Zustände nicht günstiger für die Vervollkommnung eines christlichen Charakters als heute. Und wie wandelte Henoch mit Gott? Er erzog seinen Verstand und sein Herz, um ständig zu spüren, dass er in der Gegenwart Gottes war. Wenn er in Unsicherheit geriet, betete er zu Gott um Bewahrung. Er weigerte sich, irgendeinen Weg einzuschlagen, der Gott missfallen würde. Er hielt sich "den Herrn allezeit vor Augen". Psalm 16,8. Er betete: "Lehre mich deinen Weg, damit ich nicht in die Irre gehe. Siehe Psalm 119,33. Was soll ich tun zu deinem Wohlgefallen? Siehe Psalm 143,10. Wie soll ich dich ehren, mein Gott?"... CS 37 4 Wir möchten mit David beten: "Öffne mir die Augen, damit ich die Wunder erkenne, die dein Gesetz enthält." Psalm 119,18 (Hfa). Viele schließen die Augen, damit sie die Wahrheit nicht erkennen. Sie möchten die Mängel in ihren Lebensgewohnheiten und ihrem Charakter nicht sehen und wenn du etwas von Gottes Gesetz erwähnst, fühlen sie sich gestört. Damit zeigen sie, dass sie ihren eigenen menschlichen Maßstab aufgestellt haben und ihr Wille nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Wir wünschen uns, dass ihr nicht von Satan getäuscht werdet, dem ersten Gegner des Gesetzes Gottes. Wir sollten uns bewusst sein, dass sein Gesetz der einzige Maßstab ist, nach dem er uns beurteilen wird. Siehe Jakobus 2,10-12 ... Am Anfang sagte Gott: "Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, uns ähnlich!" 1.Mose 1,26 (EB). Doch die Sünde hat das sittliche Bild Gottes beinahe ausradiert. Deshalb kam Jesus in unsere Welt, um uns ein lebendiges Beispiel zu geben, damit wir wissen, wie wir auf den Wegen des Herrn leben können. Jesus war das Ebenbild des Vaters. Sein makelloser Charakter steht uns vor Augen. Dieses Beispiel sollen wir nachahmen. Wir müssen Jesus studieren, nachahmen und ihm folgen, dann werden wir seine Eigenschaften und Liebenswürdigkeit in unseren Charakter hineinbringen. Indem wir das tun, stehen wir durch den Glauben vor Gott, gewinnen im Konflikt mit den Mächten der Finsternis die Kraft der Selbstbeherrschung zurück und die Liebe zu Gott, die Adam verlor. Manuskript 6a, 1886; Sermons and Talks I, 31-34. ------------------------Henochs Beispiel ist eine Herausforderung für uns heute, 7. Februar CS 38 1 [Gott hat] "uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch [sie der] göttlichen Natur teilhaftig würdet, nachdem ihr dem in der Welt durch Begierde herrschendem Verderben entflohen seid." 2.Petrus 1,4 (Zürcher). CS 38 2 Es war für Henoch in seiner Zeit nicht leichter, ein rechtschaffenes Leben zu führen, als es für uns heute ist. Damals war die Welt genauso wenig geeignet ein Wachstum in Gnade und Heiligkeit zu fördern wie heute. Aber Henoch widmete Zeit für das Beten und enge Gemeinschaft mit Gott und das machte ihn fähig, "dem Verderben [zu entfliehen], das durch die Begierde in der Welt ist". 2.Petrus 1,4 (EB). Es war seine [Art der] Verehrung Gottes, die ihn für die Verwandlung geeignet machte. Siehe 1.Mose 5,24; Hebräer 11,5. CS 38 3 Wir leben inmitten der Gefahren der Endzeit und müssen unsere Stärke aus derselben Quelle schöpfen wie Henoch. Wir müssen "mit Gott wandeln". Das erfordert eine Trennung von der Welt. Wir können vor ihren verunreinigenden Einflüssen nur bewahrt bleiben, wenn wir dem Beispiel des treuen Henoch folgen und "mit Gott wandeln". 1.Mose 5,22. Doch wie viele sind Sklaven "menschlicher Leidenschaften, [der] Gier nach Besitz und Macht [und einem] Leben voller Selbstgefälligkeit und Hochmut." 1.Johannes 2,16 (Hfa). Das ist der Grund, dass sie keine "Teilhaber der göttlichen Natur" sind und nicht "dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen" sind. 2.Petrus 1,4 (EB). Sie dienen und ehren sich selbst. Sie denken ständig: "Was soll ich essen und trinken? Was soll ich anziehen?" CS 38 4 Viele reden über Opfer und Verzicht und haben keine Ahnung, was das ist. Sie haben nicht einmal den ersten Schluck davon gespürt. Sie sprechen über das Kreuz Christi und bekennen sich zum Glauben, aber sie haben keine Erfahrung darin "sich selbst (zu) verleugnen, (ihr) Kreuz auf sich (zu) nehmen" (Matthäus 16,24) und es Jesus hinterher zu tragen [damit "unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt" wird; Römer 6,6]. Hätten sie Anteil an der göttlichen Natur, würde derselbe Geist in ihnen wohnen wie in ihrem Herrn. Die gleiche Liebe, das gleiche Mitgefühl würde sich in ihrem Leben zeigen. Sie würden dann nicht darauf warten, dass die Notleidenden und Bedauernswerten zu ihnen kommen, und müssten nicht erst flehentlich gebeten werden, deren Leid wahrzunehmen. Es wäre für sie genauso natürlich, den Bedürftigen zu helfen und ihren Bedürfnissen zu dienen, wie es damals für Christus selbstverständlich war herumzuziehen und Gutes zu tun. Siehe Matthäus 25,35.36; 4,23.24. CS 38 5 Jeder, der sich zur Religion Christi bekennt, sollte die Verantwortung erkennen, die auf ihm ruht. Alle sollten spüren, dass dies eine individuelle Aufgabe ist, ein persönlicher Kampf, und jeder für sich in seinem Alltagsleben Christus bezeugen muss. Wenn das jedem bewusst ist und jeder die Aufgaben anpackt, sind wir stark wie eine Armee mit erhobenen Fahnen. Die himmlische Taube [der Heilige Geist] wird über uns schweben, die "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) uns bescheinen und das Licht der Herrlichkeit Gottes wird uns ebensowenig verschlossen bleiben wie damals Henoch. Manuskript 1, 1869; Sermons and Talks II, 5.6. ------------------------Kanäle der Gnade Gottes, 8. Februar CS 39 1 Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matthäus 5,16. CS 39 2 Der Heilige Geist wartet auf Kanäle, durch die er wirken kann. Wenn alle die Aufgabe anpacken, die ihnen übertragen ist, werden Tausende gerettet werden. Satan wird nicht immer triumphieren. Der Geist Gottes wird auf die Gemeinde ausgegossen werden, sobald die Gefäße aufnahmebereit sind ... Warum üben wir nicht mehr Glauben aus, damit sich die göttlichen Segnungen des Heiligen Geistes in großem Maß vermehren und menschliche Werkzeuge zahlreicher werden, damit die Herrlichkeit des Herrn offenbar wird? CS 39 3 Mein lieber Sohn Edson, je demütiger du bleibst, je näher du Gott kommst und ihm zeigst, dass du ihm wie ein Kind vertraust, umso sicherer wirst du wandeln. Deine Kraft liegt vollständig bei Gott -- und hängt von deinem schlichten und völligen Vertrauen ab. Die Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten müssen mehr durch den Glauben leben und weniger von Gefühlen abhängig sein ... CS 39 4 Der besänftigende und beherrschende Einfluss des Geistes Gottes auf das Denken und das Herz der Menschen wird dazu führen, dass die wahren Kinder Gottes "mitsitzen in der Himmelswelt in Christus Jesus". Epheser 2,6 (EB) ... Eine sanfte und selbstbeherrschende Gesinnung wird allen eigen sein, die auf Christus sehen. Die Liebe Jesu führt immer zu christlicher Freundlichkeit; sie veredelt die Sprache und reinigt die Ausdrucksweise. Dadurch zeigt sich, mit wem wir Gemeinschaft pflegen -- dass wir wie Henoch "mit Gott wandeln". 1.Mose 5,22. Da gibt es keine stürmischen Ausbrüche, auch keine Schärfe, sondern die Sprache und die innere Haltung gleichen einem süßen Duft. CS 39 5 Wir müssen uns intensiv mit dem Wort Gottes befassen. Es ist wie eine Mine mit kostbarem Gold. Viel davon wurde flüchtig angesehen, aber es muss noch tiefer gegraben werden, um die kostbareren Schätze zu bergen. Viele haben nur an der Oberfläche herumgestöbert in gleichgültiger, schlampiger Weise, während andere sorgfältiger suchen mit mehr Gebet und Ausdauer und verborgene wertvolle Schätze finden ... CS 39 6 Lass dich nicht von dem beeinflussen, was andere sagen, denken oder tun. Du möchtest, dass Jesus in dir wohnt. Er liebt dich. Er hat dich mit den Seilen seiner Liebe zu sich gezogen. Siehe Jeremia 31,3. Lass deutlich werden, dass dein "Leben mit Christus in Gott verborgen ist". Kolosser 3,3. Rede nicht vorschnell, benutze keine ordinären Worte oder Jargonausdrücke. Es soll deutlich werden, dass du dir des Begleiters bewusst bist, den du ehrst und dem du keine Schande bereiten möchtest. Denkt nur daran, liebe Kinder [Edson und seine Frau Emma]: wir sind Repräsentanten Christi! Zeigt seine Wesensart in euren Worten und in eurem Verhalten, damit andere "eure guten Werke sehen und Gott preisen". Matthäus 5,16. Brief 171, 1897.* ------------------------Persönliche Frömmigkeit und Mission miteinander verbinden, 9. Februar CS 40 1 Bleibt fest in der Liebe Gottes und wartet geduldig auf den Tag, an dem euch unser Herr Jesus Christus in seiner Barmherzigkeit zum ewigen Leben führen wird. Judas 21 (Hfa). CS 40 2 Wir sind Gottes Kinder und er unterrichtet uns über das, was heute ist und was in der Zukunft geschehen wird. Wachsames Warten und ernstes Aufsehen sind erforderlich, um sich auf die ernsten Ereignisse vorzubereiten, die bald stattfinden. Reife Männer und Frauen, die mit Christus verbunden sind, werden nicht die ganze Zeit passiv abwarten, nachdenken und Gott betrachten. Natürlich sollen wir ruhige Stunden mit Gebet und Nachsinnen verbringen, wenn wir uns von geschäftiger Hektik und Aufregungen zurückziehen, um mit Gott Gemeinschaft zu pflegen und von ihm seine Absicht für uns zu lernen. Doch darüber dürfen wir nicht vergessen, dass wir der Welt eine hoffnungsvolle Warnungsbotschaft bringen sollen. CS 40 3 "Henoch wandelte mit Gott" (1.Mose 5,22) und gleichzeitig verkündigte er den Bewohnern der damaligen Welt eine Warnungsbotschaft. Siehe Judas 14-15. Seine Worte und Taten und sein Vorbild der Frömmigkeit waren ein ständiges Zeugnis zugunsten der Wahrheit. In einer Zeit, die für die Entwicklung eines reinen, heiligen Charakters nicht förderlicher war als die heutige, gehorchte er stets Gottes Geboten. Damals wurde die Welt derart verdorben, dass der Herr sie durch eine Flut reinwaschen musste. Er stellte sie förmlich auf den Kopf, um sie von dem Sittenverfall zu befreien. CS 40 4 Henoch war heilig, weil er mit Gott wandelte auf Gottes Weise. Er war für die Welt ein Beispiel derer, die bei Jesu Wiederkunft "auf den Wolken in die Luft entrückt werden", um dort dem Herrn zu begegnen. 1.Thessalonicher 4,17. Auch wir sollen so sein wie Henoch. Die [Pflege der] persönlichen Frömmigkeit muss mit ernsten und energischen Warnungen und Appellen verbunden werden. Wir sollen auf das hinweisen, was ist und was danach schnell folgen wird. Uns wird gesagt: "Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt! Seid brennend im Geist! Dient dem Herrn!" Römer 12,11. Wir müssen uns ernsthaft bemühen, unserem König den Weg freizumachen und ein Volk auf sein Kommen vorzubereiten. Siehe Lukas 3,4; 1,17. Unsere inneren Lampen müssen mit Öl gefüllt sein und brennen. Siehe Matthäus 25,1-8. Der Dienst für Gott fordert den ganzen Menschen: das Herz, den Verstand, die Seele und alle Kräfte. Rückhaltlos sollen wir uns Gott hingeben, damit wir "das Bild des himmlischen tragen" statt "das Bild des irdischen". 1.Korinther 15,49. Wir müssen sensibler werden, damit wir die Aufgabe richtig begreifen, die für alle Gruppen unserer Gesellschaft getan werden muss ... Wir sollen das Mitgefühl offenbaren, das der große Hirte hat (siehe Johannes 10,11), wenn er "die Lämmer in seinem Arm sammelt" (Jesaja 40,11) und die ganze Herde sorgsam vor Schaden bewahrt, und sie auf sicheren Wegen führt. Wer Christus nachfolgt, soll dessen Mitgefühl und Anteilnahme zeigen und auch seine tiefe Sehnsucht, jene Wahrheiten weiterzugeben, die für den Empfänger ewiges Leben bedeuten. Brief 97, 1902; Manuscript Releases XII, 213.214. ------------------------Überall mit Gott wandeln, 10. Februar CS 41 1 Aber auch bei euch in Sardes sind einige, denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte. Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen; denn sie sind es wert. Offenbarung 3,4 (Hfa). CS 41 2 Gerade die Männer und Frauen, die am meisten zu tun haben, haben es am nötigsten, sich immer Gott vor Augen zu halten. Siehe Psalm 16,8. Wenn Satan ihren Gedanken seine Vorschläge aufdrängt, können sie in das verborgene Zelt des Allerhöchsten hineingezogen werden, wenn sie ein "So spricht der Herr!" schätzen. Die Verheißungen Gottes sind ihr Schutz. Mitten im Alltagsgetriebe und in aller geschäftigen Hektik werden sie einen stillen Rastplatz finden. Wenn sie Gott fest vertrauen, dann wird er ihr Ruheplatz sein. CS 41 3 Nimm Gott überallhin mit. Seine Tür steht jedem seiner Söhne und Töchter offen. Der Herr ist jedem nahe, der ihn sucht. Siehe Jesaja 55,6. Warum sind viele in Versuchungssituationen auf sich selbst gestellt? Weil sie sich den Herrn nicht ständig vor Augen halten. Gerade dort, wo man am wenigsten an Gott denkt, musst du das Licht des Lebens mit dir tragen. Wenn du Gott aus den Augen verlierst, wenn dein Vertrauen wankt und die Verbindung unterbrochen ist, dann ist deine Seele in echter Gefahr. Du wirst deine Rechtschaffenheit nicht bewahren können. CS 41 4 Der Herr ist unser Helfer und Verteidiger. Er hat dafür gesorgt, dass kein Mensch, der ihm vertraut, vom Feind überwunden werden soll. Siehe 1.Korinther 10,13 (EB). Christus ist seinen Nachfolgern genauso nahe, wenn sie gezwungen sind, in irgendeiner Weise mit der Welt zu verkehren, als wenn sie sich in seinem Haus versammeln, um ihn anzubeten. Denkt an diese Worte [Christi]: "Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben, die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln." Offenbarung 3,4.5. CS 41 5 Diese Worte gelten allen, die in Verbindung mit der Welt leben und deshalb Versuchungen und Einflüssen ausgesetzt sind, die täuschend und verführerisch sind. Während ihr Denken bei dem verweilt, der ihre Sonne und ihr Schutzschild ist, wird der Schmutz und die Finsternis ihrer Umgebung auch nicht einen Flecken oder eine Spur auf ihren Kleidern hinterlassen. Sie werden mit Christus wandeln. Sie werden beten, vertrauen und sich dafür einsetzen, dass Menschen gerettet werden, die am umkommen sind. Sie versuchen, die Fesseln zu sprengen, die Satan ihnen angelegt hat, und sie werden nicht zuschanden, wenn sie durch ihr Gottvertrauen Christus zu ihrem Freund und Gefährten machen. Der große Verführer wird ständig Versuchungen und Täuschungen anbringen, um das zu zerstören, was Gottes Mitarbeiter aufgebaut haben. Doch wenn sie auf Gott vertrauen, wenn sie von Herzen demütig und sanftmütig sind und auf dem Weg Gottes bleiben, wird sich der Himmel über sie freuen, denn sie werden den Sieg erlangen. Manuskript 97, 1898. ------------------------Henochs Glaube war stets offensichtlich, 11. Februar CS 42 1 Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: "Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels." Judas 14-15. CS 42 2 Henoch war ein engagierter Mitarbeiter Gottes. Er suchte sich kein leichtes und bequemes Leben. Er verbrachte seine Zeit auch nicht mit nutzlosem Grübeln oder dem Streben nach eigenem Glück. Er blieb den Festlichkeiten und Vergnügungen fern, die ständig die Aufmerksamkeit der Spaß-Liebenden in der vorsintflutlichen Welt gefangen hielt. Damals war das Denken vieler beherrscht von weltlichem Vergnügen -- Vergnügen, die sie von Gott wegführten. Doch Henoch nahm das Leben ernst. Er schlenderte nicht müßig durch die Straßen und verweilte nicht an Orten, wo solche zweifelhaften Vergnügungen stattfanden, als wäre er ein unbekümmerter Weltmensch. Er beteiligte sich nie an oberflächlichen Gesprächen mit verdorbenen Leuten, als wäre er einer von ihnen. Er mischte sich nur als Gottes Botschafter unter Menschen, die sündigten oder die Bosheit bewusst förderten. Er warnte sie und bat sie dringend, sich von ihren bösen Gewohnheiten abzukehren, sie zu bereuen und Gott zu suchen. CS 42 3 Henoch führte ein aktives, eifriges Leben der Selbstverleugnung. Er wandelte mit Gott in einer Welt, die so verdorben war, dass der Herr sie später durch die Sintflut zerstörte. Wenn er in Kontakt mit Gottlosen kam, war er zwar unter ihnen, aber keiner von ihnen, sondern jemand, dessen Absichten, Ziele, Taten und Hoffnungen ihre Wurzeln nicht nur in dieser Zeit, sondern in der Ewigkeit hatten. Er gab den klugen Leuten seiner Zeit keinen Grund, sein Bekenntnis und seinen Glauben anzuzweifeln. Durch ernste Worte und entschlossene Taten zeigte er, dass er von der Welt getrennt war. Siehe Johannes 17,14.18. Nach Phasen der Zurückgezogenheit mischte er sich wieder unter die Gottlosen, um sie zu ermahnen, sich vom Bösen abzuwenden und das Gute zu wählen. Als treuer Mitarbeiter Gottes versuchte er, sie zu retten. Er warnte die Welt. Er predigte den Glauben an den Messias, der die Sünder erlöst und ihre einzige Hoffnung ist. CS 42 4 In diesem Sinne war Henoch ein Adventist. Er lenkte das Denken seiner Zuhörer auf den großen Tag Gottes, an dem Christus wiederkommen wird, um das Werk eines jeden einzelnen zu beurteilen. Siehe Judas 14-15; Matthäus 15,27 ... Wie Henoch müssen wir mit Gott wandeln und unseren Willen dem seinen unterordnen. Wir müssen bereit sein, dorthin zu gehen, wohin Jesus uns führt, und bereit sein, um seinetwillen zu leiden. Wir offenbaren die Echtheit unseres Glaubens, indem wir uns bemühen, Menschen zu retten, für die Christus gestorben ist, indem wir Schwierigkeiten bewältigen und uns "von der Welt unbefleckt halten". Jakobus 1,27. Treue Christen suchen nicht den bequemsten Platz oder die leichteste Bürde. Sie sind dort zu finden, wo die Arbeit am schwersten und ihre Hilfe am nötigsten ist. Manuskript 36, 1902. ------------------------Strebt immer die günstigste Lage an! 12. Februar CS 43 1 Wir werden dann immer daran erinnert, mit welcher Selbstverständlichkeit ihr euren Glauben in die Tat umsetzt, mit welcher Liebe ihr für andere sorgt und mit welcher Hoffnung und Geduld ihr auf das Wiederkommen unseres Herrn Jesus Christus wartet. 1.Thessalonicher 1,3 (Hfa). CS 43 2 Durch die Belehrungen, die uns im Alten und Neuen Testament gegeben werden, möchte Gott uns verständlich machen, dass wir uns und unsere Angehörigen nicht in vertrauliche Gemeinschaft mit Menschen bringen sollen, die in Gedanken, Worten und Taten verdorben sind. Wenn Mitarbeiter mit wenig Erfahrung in enge Beziehungen zu dieser Menschengruppe gestellt werden, besteht die Gefahr, dass sie sich diesen Leuten durch ständige Beobachtung anpassen und ihren Maßstab für Heiligkeit und Wahrheit absenken. Sie stehen in der Gefahr, dass ihnen die Verdorbenheit nicht mehr so abscheulich vorkommt, obwohl sie sie doch verändern wollen, und sie die Wahrheit mit dem vermischen, was gemein und niedrig ist ... CS 43 3 Der Unterschied zwischen einem guten und einem bösen Menschen ist nicht immer auf eine natürliche Neigung zum Guten zurückzuführen. Wahre Güte ist das Ergebnis der Umwandlung der menschlichen Natur durch Gottes Macht. Durch das Vertrauen auf Christus können gefallene Menschen, die er freigekauft hat, jenen Glauben erhalten, "der durch die Liebe tätig ist" (Galater 5,6) und die Seele von aller Befleckung reinigt. Siehe Apostelgeschichte 15,9. Dann erscheinen christusähnliche Eigenschaften, denn durch das Aufsehen auf Christus werden wir in sein Bild verwandelt. Siehe 2.Korinther 3,18 ... CS 43 4 Wenn Menschen durch Umstände, die sie nicht beeinflussen können, gezwungen sind, sich dort aufzuhalten, wo sie von offener und ausgesprochener Bosheit umgeben sind, dann sollten sie daran denken, dass Gott und die Engel bei ihnen sind. Ihre einzige Sicherheit besteht darin, zu Jesus aufzublikken, dem "Anfänger und Vollender des Glaubens". Hebräer 12,2. Ihre Eltern und Geschwister mögen auf der Seite des Feindes stehen, doch sie haben die Gewissheit, vom Herrn beschützt zu werden. Es mag ihr Leben kosten, dass sie für die Wahrheit einstehen, doch am Ende werden sie gerettet, während die Bösen umkommen ... CS 43 5 Henoch ließ sich nicht bei boshaften Menschen nieder. Er wohnte nicht in Sodom, um die Bürger von Sodom zu retten. Er lebte mit seiner Familie dort, wo die Atmosphäre so unverdorben wie möglich war. Ab und zu ging er zu den anderen Leuten und brachte ihnen die Botschaft, die Gott ihm aufgetragen hatte. Jeder Besuch in dieser anderen Welt war für ihn schmerzhaft. Er sah und begriff etwas vom Aussatz der Sünde. Nachdem er seine Botschaft verkündet hatte, nahm er jedes Mal einige Menschen, die die Warnungsbotschaft angenommen hatten, an seinen zurückgezogenen Wohnort mit. Einige von ihnen wurden [durch Gott] zu Überwindern und starben, bevor die Flut kam. Doch andere hatten schon so lange unter dem verderblichen Einfluss der Sünde gelebt, dass sie Rechtschaffenheit nicht ertragen konnten. Sie bewahrten die Reinheit ihres Glaubens nicht, sondern fielen in ihre alten Gewohnheiten und Praktiken zurück. Manuskript 42, 1900. ------------------------Jesus im Herzen tragen, 13. Februar CS 44 1 [Jesus betete:] "Sie bleiben in mir und ich in dir: So sind wir vollständig eins. Und die Welt wird erkennen, dass du es bist, der mich gesandt hat, und dass du meine Jünger liebst, wie du mich liebst." Johannes 17,23 (Hfa). CS 44 2 Henoch dachte nicht nur viel [über Gott] nach, betete oft und legte die Rüstung der Wachsamkeit an, sondern nachdem er Gott angefleht hatte, ging er los, um die Ungläubigen anzuflehen. Er verbarg die Wahrheit nicht, um sich bei den Ungläubigen beliebt zu machen, denn so hätte er ihr Seelenheil vernachlässigt. Seine enge Beziehung zu Gott gab ihm den Mut, die Werke Gottes zu wirken. "Henoch wandelte mit Gott" (1.Mose 5,22) und "er hat das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe". Hebräer 11,5 (EB). Das ist das Vorrecht eines jeden Gläubigen heute, des Gläubigen, der bei Gott wohnt und bei dem Gott Wohnung nimmt. Siehe Johannes 14,23. "Ich in ihnen und du in mir", sagt Jesus. Johannes 17,23. Mit Gott zu wandeln und das Zeugnis zu haben, ihm zu gefallen, ist eine Erfahrung, die nicht auf Henoch und Elia, auf die Patriarchen und Propheten sowie die Apostel und Märtyrer beschränkt bleiben soll. Es ist nicht das Vorrecht, sondern die Pflicht eines jeden, der Christus nachfolgt, Jesus im Herzen zu haben wie in einem Schrein und ihn mit in ihr Alltagsleben zu nehmen. Dann werden sie in der Tat Frucht bringen. Siehe Johannes 15,5.16 ... CS 44 3 Viele, denen Gott Einfluss und Güter anvertraut hat, haben das Vorbild Christi aus den Augen verloren und folgen den Maßstäben dieser Welt statt dem Beispiel Jesu. Männer und Frauen, die mit viel Geld gesegnet wurden, mit Häusern und Grundstücken, erziehen ihre Kinder meist zu einem Leben der Faulheit und selbstsüchtigem Genießen. Dadurch werden sie nicht nur für dieses Leben unbrauchbar, sondern auch für das zukünftige ewige Leben ungeeignet. Christus gab den Menschen während seiner Erdenjahre ein ganz anderes Beispiel: In seiner Jugend arbeitete er mit seinem Vater im Handwerk des Zimmermanns. Doch den jungen Leuten von heute bringt man bei, der Wert eines Menschen hinge vom Besitz ab. Das sichere Ergebnis einer solchen Erziehung zeigt sich in dem Stolz, der Eitelkeit, der Vergnügungssucht und den sündigen Praktiken, die in unserer Zeit weit verbreitet sind. CS 44 4 Wo es Untätigkeit in Fülle gibt, wirkt Satan mit seinen Versuchungen, um das Leben und den Charakter zu verderben. Wenn Jugendliche nicht zu nützlicher Arbeit erzogen werden, ob sie nun reich oder arm sind, dann sind sie in Gefahr, denn Satan wird für sie Beschäftigungen nach seinem Geschmack finden. Junge Leute, die nicht durch feste Prinzipien geschützt sind, betrachten die Zeit nicht als einen kostbaren Schatz, als ein von Gott anvertrautes Gut, für das jeder Mensch Rechenschaft ablegen muss. Auch Geld ist eine von Gott anvertraute Gabe. Es wird den Eltern nicht gegeben, um benutzt zu werden in extravaganter Weise den Stolz zu befriedigen und so sich selbst und ihre Kinder zu ruinieren, sondern damit sie über Mittel verfügen, um Not leidenden Menschen Gutes zu tun. Manuskript 43, 1900. ------------------------Henoch hielt sich an Gottes Gesetz, 14. Februar CS 45 1 Der Herr sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. 1.Mose 6,5 (Hfa). CS 45 2 Gott hatte eine erste Gemeinde, als Adam, Eva und Abel die gute Nachricht von Jesus, ihrem Retter, freudig begrüßten und annahmen. Sie haben damals das Versprechen Gottes und seine Gegenwart in ihrem Leben genauso erfahren wie wir es heute tun. Immer wenn Henoch ein oder zwei Leute fand, die bereitwillig die Botschaft annahmen, die er ihnen brachte (siehe Judas 14-15), kam der Sohn Gottes zu ihnen und vereinte sich mit ihnen in der Anbetung Gottes. Siehe Matthäus 18,20. Zur Zeit Henochs gab es unter den boshaften Erdbewohnern durchaus einige, die an Gott glaubten. Der Herr hat bis jetzt weder seine wenigen Getreuen ohne seine Gegenwart gelassen noch die Welt ohne einen seiner Zeugen. CS 45 3 Henoch war in der Zeit, in der er lebte, ein öffentlicher Lehrer. Er verkündigte die Wahrheit und lebte sie aus. Der Charakter dieses Lehrers, der "mit Gott wandelte" (1.Mose 5,24), entsprach in jeder Hinsicht seinem großen und heiligen Auftrag. Henoch war ein Prophet, der so redete, wie ihn der Heilige Geist trieb. Siehe 1.Petrus 1,10.11; 2.Petrus 1,21. Er war ein helles Licht inmitten der moralischen Finsternis, ... ein Mann, der mit Gott wandelte und seinem Gesetz gehorchte -- dem Gesetz, dem Satan nicht gehorchen wollte, das Adam übertreten und Abel gehalten hatte und deswegen ermordet wurde. Und nun wollte Gott dem Universum demonstrieren, dass Satans Behauptung falsch war, Menschen könnten Gottes Gesetz nicht halten. Er wollte zeigen, dass Menschen, obwohl sie gesündigt haben, so eine Beziehung zu Gott haben können, dass sie die Gesinnung und den Geist Gottes haben und lebende Repräsentanten Christi sind. Henoch, dieser heilige Mann, wurde von Gott erwählt, die Bosheit der Welt öffentlich zu brandmarken und gleichzeitig der Welt zu beweisen, dass ein Mensch durchaus das ganze Gesetz Gottes halten kann ... CS 45 4 Henoch wandelte mit Gott in einer Welt, von der die Bibel berichtet, "dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar." 1.Mose 6,5. Henochs rechtschaffenes Leben stand in krassem Gegensatz zu dem der boshaften Menschen um ihn herum. Seine Frömmigkeit, seine Reinheit und seine unerschütterliche Treue waren Folgen seines Wandels mit Gott. Die Bosheit der Menschen in der Welt um ihn war das Ergebnis ihres Wandels mit Satan, dem großen Betrüger ... CS 45 5 Henoch war eine beispielhafte Persönlichkeit. Doch er wird [in der Bibel] nicht gelobt, und er wird nicht erhoben. Er tat einfach das, was jeder Sohn und jede Tochter Adams tun kann. Manuskript 43, 1900. ------------------------Sich in die Gegenwart Christi drängen, 15. Februar CS 46 1 Früher war es auch in euch dunkel und finster ...; aber heute ist das anders: Durch Christus ist es licht und hell in euch geworden. Epheser 5,8 (Hfa). CS 46 2 Wie denkst du über Christus? Was bedeutet er dir persönlich? Ist dein Gottvertrauen in ihm verankert? Hast du ihn als deinen Erlöser angenommen? Glaubst du, dass er dich von der Sünde erlöst und dir seine Gerechtigkeit zurechnet? Siehe Matthäus 1,21; Römer 4,5. CS 46 3 "Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht." Johannes 3,19. Sie wollen nicht in das Licht treten, weil sie fürchten, dass ihre Taten getadelt werden. Viele Menschen haben diese Einstellung. Ihre Namen stehen auf der Gemeindeliste, sie beachten religiöse Zeremonien, aber sie haben keine "Liebe zur Wahrheit". 2.Thessalonicher 2,10. Sie sind mit einem Platz vor der Tür zufrieden. Sie drängen sich nicht in die Gegenwart Christi, um mit ihm die Herrlichkeit seines königlichen Lebens zu teilen. Ihre Charaktere wurden nicht in Übereinstimmung mit der Wahrheit gebracht. Sie haben nicht den "Glauben, der durch die Liebe tätig ist" (Galater 5,6) und die Seele reinigt. Siehe Apostelgeschichte 15,9. Üble Nachrede, böse Unterstellungen und unehrliche Taten werfen einen dunklen Schatten auf ihren Lebensweg. Ihr Gottvertrauen sinkt in diesen Schatten der Schande und sie spüren, dass sie von Christus getrennt sind. Sie tragen einen Stachel im Gewissen und fühlen sich in ihrem Leben verurteilt. Sie haben ein Verlangen, sich vor Gott zu verstecken. "Das Licht (ist) in die Welt gekommen", aber sie "lieben die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten (sind) böse". Johannes 3,19 ... CS 46 4 Jetzt ist die Zeit, um unserer ewigen Interessen willen auf Christus zu vertrauen ... Er ist "das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt." Johannes 1,29 (EB). Er sagt: "Ich will mein Gesetz ... in ihr Herz schreiben." Hebräer 8,10. Er erschafft in allen, die vertrauensvoll zu ihm kommen, das göttliche Prinzip der Heiligkeit, das in der Seele regiert und den Verstand erleuchtet. "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen." Matthäus 11,28.29. Das ist eine Einladung! So lud Gott Henoch ein, bevor die Welt durch die Flut zerstört wurde ... Christus war genauso Henochs Heiland, wie er unser Erlöser ist, und in seiner Macht konnte Henoch trotz der Verdorbenheit jenes entarteten Zeitalters einen christlichen Charakter vervollkommnen. CS 46 5 Die Stimme, die zu uns sagt: "Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Dunkelheit umherirren" (Johannes 8,12, Hfa), sagte dieselben Worte zu Henoch und versicherte ihm, dass er nicht in der Finsternis der Unwissenheit gehen müsse, wenn er dem Retter nachfolgt. Der Herr unterrichtete Henoch und machte ihn zu seinem Wächter. Er war ein treuer Zeuge für Gott. Er warnte die Bewohner der alten Welt davor, dem Beispiel der Nachkommen Kains zu folgen. Sie sollten lieber dem lebendigen Gott dienen. Manuskript 13, 1899. ------------------------Unser Glaube muss ständig wachsen, 16. Februar CS 47 1 Bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern [d.h. in Demut, siehe 2.Korinther 7,15]. Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu (seinem) Wohlgefallen. Philipper 2,12.13 (EB). CS 47 2 Das Wissen, dass wir Menschen Gott gefallen können, ist ein wunderbarer Anreiz uns ausdauernd und intensiv [um unsere Errettung] zu bemühen -- mit Anstrengungen, die dem Wert des Zieles entsprechen, das wir erreichen wollen. "Wir sind Gottes Mitarbeiter, ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau." 1.Korinther 3,9 ... "Henoch wandelte mit Gott." 1.Mose 5,22. Er gab sich nicht mit seinem Umgang [mit anderen Menschen] zufrieden, sondern "wandelte mit Gott". Er hat "Gott gefallen". Hebräer 11,5. Dem Herrn gefällt es nicht, wenn seine Geschöpfe Sünder sind. Wir sollen immer mit Gott wandeln und von Jesus lernen, der jede Versuchung überwunden hat, die uns bedrängt. "Jesus Christus musste mit denselben Versuchungen kämpfen wie wir, auch wenn er nie gesündigt hat." Hebräer 4,15 (Hfa). CS 47 3 Der Herr zieht Menschen nahe an seine Seite. Er will mit ihnen gehen, mit ihnen arbeiten, will sie lehren, wie er als Mensch jede Versuchung überwand und wie sie durch die Vorkehrungen, die er getroffen hat, ebenso überwinden können. Siehe Hebräer 2,18. Bei jeder "Versuchung schafft (Gott) auch den Ausgang" (1.Korinther 10,13, EB), wenn wir demütig mit Gott wandeln. "Ohne Glauben"-stets wachsenden Glauben -- "ist es unmöglich Gott zu gefallen." Hebräer 11,6 ... CS 47 4 Wir Menschen können in unserem gefallenen Zustand genau das tun, was Gott von uns erwartet -- durch die Hilfe, die er uns bereitgestellt hat. Im Vertrauen auf den Sohn Gottes können wir unseren Weg gehen, arbeiten und leben. Gott hat keinen Gefallen an Menschen, die wie Tiere leben. Er hat die Menschen ihm ähnlich geschaffen. Siehe 1.Mose 1,26 (EB). Gott beabsichtigt, dass sie seinen Charakter besitzen, indem sie seinem Gesetz gehorchen, das der Ausdruck seines göttlichen Wesens ist. Der Herr hat ihnen Verstand, Vernunft und Gefühle gegeben. Diese Gaben wurden ihnen anvertraut, damit sie sie anwenden und ausbilden. Gott hat ihnen ein Gewissen gegeben, das sorgfältig gepflegt und wertgeschätzt werden soll. Er hat ihnen Erkenntnisse und Tugenden gegeben. Diese anvertrauten Fähigkeiten sollten den Vorrang einnehmen, den Gott ihnen zugewiesen hat. CS 47 5 Der Herr erwartet von jedem, dass er die Fähigkeit zum Vertrauen anwendet. Es ist der eigentliche Kern des Christentums, dass man das Unsichtbare im Glauben ergreift und ständig die geistliche Tüchtigkeit in Anspruch nimmt, die wir in Christus finden. Wenn Menschen sich nicht ständig verbessern, indem sie Gottes Gaben anwenden, können sie unmöglich den Glauben haben, "der durch die Liebe tätig ist" (Galater 5,6) und die Seele reinigt. Siehe Apostelgeschichte 15,9. Das Gewissen muss mit dem Leben und Charakter Gottes verbunden sein. Das meint es, mit Christus geistlich zu wandeln, "Teilhaber der göttlichen Natur" zu sein und das "Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist", überwunden zu haben. 2.Petrus 1,4 (EB). Brief 195, 1899. ------------------------Der Wert eines lebendigen Glaubens, 17. Februar CS 48 1 Wenn schon ihr hartherzigen, sündigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, dann wird doch der Vater im Himmel erst recht denen seinen Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten. Lukas 11,13 (Hfa). CS 48 2 Jesus versichert uns, dass Gott auf keinen Fall die größte Gabe zurückhält, die er uns geben kann. Er sagt: "Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel (gibt), den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten." Lukas 11,13 (EB). Doch "bitte im Glauben und zweifle nicht". Jakobus 1,6. Der mangelnde Glaube ist daran Schuld, dass so viele unserer Gemeindeglieder schwach sind. Christus sagte am Grab des Lazarus zu Marta: "Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen." Johannes 11,40. CS 48 3 Dies [der Heilige Geist] ist der größte Segen, der Gottes vertrauensvollen Kindern geschenkt werden kann. Doch viele haben nicht die besondere Eigenschaft eines lebendigen Glaubens. Sie meinen sie hätten Glauben, aber das ist nur der Gedanke oder die Tat eines Augenblicks. Sie klopfen nicht beharrlich an Gottes Tür, sie halten ihm ihre Bitten nicht ständig vor. Siehe Lukas 11,9.10. Wir sollen nicht nur gelegentlich an Gott denken. Unsere Gebete sollten so inbrünstig und ernst sein wie die Bitten eines Freundes in Not [in der Geschichte Jesu], der mitten in der Nacht um einige Brotlaibe bittet, [um sie seinem überraschenden Gast vorzusetzen]. Siehe Lukas 11,5-8. Je mehr du bittest, um so enger bist du mit Gott geistlich verbunden. Du kannst so weit kommen, dass du immer mehr Segnungen empfängst, weil du einen größeren Glauben hast. CS 48 4 Wenn du fest darauf vertraust, dass dein himmlischer Vater dir die nötige Hilfe zukommen lässt, wird er dich nicht enttäuschen. Gott hat einen ganzen Himmel voller Segnungen, die er über alle ausschütten möchte, die ernsthaft um jene Hilfe ersuchen, die nur der Herr schenken kann. Henoch wandelte mit Gott, indem er im Glauben auf Jesus [den Sohn Gottes] blickte, ihn ständig um etwas bat und darauf vertraute, dass sich jedes seiner Worte erfüllen würde. Er hielt sich eng an Gottes Seite und gehorchte jedem seiner Worte. Und der Bericht kommt durch die ganzen Geschlechter bis in unsere Zeit: "Henoch wandelte mit Gott." 1.Mose 5,22. Das war ein wunderbares Leben, eins mit Gott. Christus war sein Gefährte. Er lebte in inniger Gemeinschaft mit Gott. CS 48 5 Henoch machte über die letzten Tage prophetische Aussagen. Er verkündigte: "Seht, der Herr kommt mit vielen tausend heiligen Engeln, um über alle Menschen Gericht zu halten und alle Gottlosen zu verurteilen, die sich gegen seinen Willen aufgelehnt haben. Ihr gottloses Treiben und ihr höhnisches Geschwätz wird er dann bestrafen." Judas 14-15 (Hfa). Manuskript 111, 1898. ------------------------Noah hatte einen echten Glauben, den auch wir haben können, 18. Februar CS 49 1 Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch den Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt. Hebräer 11,7. CS 49 2 Noah wurde angewiesen eine Arche zu bauen, um sich und seine Familie zu retten. Siehe 1.Mose 6,13-18. Über ihn sagte Gott: "Noah ... habe ich gerecht vor mir erfunden in dieser Generation." 1.Mose 7,1 (EB). Auch von Noah heißt es: "Er wandelte mit Gott." Noah hielt sich nicht mit der Frage auf: "Was werden die Leute von mir denken, wenn ich dieses Schiff auf trockenem Land baue?" Er glaubte genau das, was Gott ihm gesagt hatte, und begann die Arbeit mit dem Wissen und nach dem Plan, den Gott ihm gegeben hatte. Siehe 1.Mose 6,14-16. Er musste viele Zimmerleute anstellen, die ihm beim Bau dieses Riesenprojektes halfen. Viele von ihnen waren in jener Zeit gläubige Menschen. Doch der größte Teil der Welt Noahs waren Ungläubige, und sie machten ihn zur Zielscheibe ihres Spotts. Sie verspotteten ihn, weil er ein großes Schiff auf trockenem Land baute. CS 49 3 Die Erdoberfläche sah noch beinahe so aus, wie sie Gott geschaffen hatte, obwohl einige Veränderungen eingetreten waren. Die Leute schauten die erhabenen Bäume und die wunderbaren Dinge in der Natur an, die Gott gemacht hatte, und sagten: "Es ist unmöglich, dass Gott all dies vernichten wird." Was sie vor Augen sahen und ihre Sinne wahrnahmen, beeindruckte sie stärker als die Botschaft vom Himmel. Noah stand dort in seiner treuen Rechtschaffenheit als ein Zeuge in jener Generation. CS 49 4 Abel, Henoch und Noah waren Repräsentanten Gottes gegenüber den Bewohnern der alten Welt. Jeder dieser Männer war mit den Geboten Gottes geprüft worden: Würden sie Gott gehorchen und genau so handeln, wie er es ihnen gesagt hatte, oder würden sie ungehorsam sein und die Folgen erleben? Wäre Noah so gewesen wie viele [Christen] heute, die sagen: "Glaube, glaube nur; alles, was du tun musst, ist glauben", dann hätte er der Welt nicht ihr Urteil gesprochen. Siehe Hebräer 11,7. Doch Noah hatte jenen echten Glauben, den Glauben, der [durch Taten] wirksam wird. Er bezeugte durch seinen Glauben und seine Werke den Menschen der vorsintflutlichen Welt, dass er Gott vertraute. Wäre er mit den Worten vor der Aufgabe zurückgeschreckt: "Ich kann diese Arche nicht bauen, denn die Leute werden mich für verrückt halten, wenn ich auf trockenem Land dieses Schiff baue", dann hätte er keinen Einfluss zum Guten auf sie gehabt. Doch er glaubte genau das, was Gott gesagt hatte, und setzte es in die Tat um. Die Menschen hielten ihn für verrückt. Sie lachten Noah aus und verspotteten ihn, doch er blieb an der Arbeit und baute die Arche nach den Anweisungen Gottes. Als er seine letzte Botschaft an die Menschen dieses entarteten Zeitalters ausrichtete, als er vor ihnen stand um sie [vor der Sintflut] zu warnen, kehrten sie ihm den Rücken und verspotteten ihn. Sie hatten die Gebete gehört, die Noah Tag für Tag für sie zum Himmel schickte. Sein Herz streckte sich nach ihnen aus, als er ihnen seine allerletzte Botschaft übermittelte. Manuskript 86, 1886. ------------------------Nur zwei Klassen von Menschen -- nur ein Arche der Sicherheit, 19. Februar CS 50 1 Da sprach Gott zu Noah: "Ich habe beschlossen, die gesamte Menschheit zu vernichten, denn wo man auch hinsieht, herrscht Grausamkeit. Darum werde ich alles auslöschen!" 1.Mose 6,13 (Hfa). CS 50 2 In der Zukunft wird es Umstürze geben und "Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit". Lukas 21,25 (EB). Satan wird mit intensiver Geschäftigkeit wirken. Die Erde wird von den Schreien leidender, untergehender Völker erfüllt sein. Kriege werden toben. Die ganze Welt wird ins Chaos stürzen, während aus dem Innern der Erde feurige Massen aufsteigen, um die Bewohner der Erde zu vernichten (siehe 2.Petrus 3,10), die in ihrer Boshaftigkeit den Bewohnern der vorsintflutlichen Welt gleichen. CS 50 3 Auch in der Zeit [vor der Sintflut] gab es -- wie heute -- zwei Parteien von Menschen: die Gerechten und die Bösen. Henoch und andere wandelten mit Gott in Rechtschaffenheit. Doch die große Mehrheit der Bewohner der Erde hatte sich dem Unrecht ergeben und ihre Bosheit stieg vor Gott auf. Siehe 1.Mose 6,11.12 ... Gott gab [Noah] den Auftrag, dass eine Arche für alle gebaut werden sollte, die vor der kommenden Vernichtung errettet werden wollten. Siehe V. 13-18. Gott stand kurz davor, ein Machtwort gegen die Bosheit zu sprechen, die furchtbare Ausmaße angenommen hatte. Er war im Begriff, sich die Kleider der Vergeltung anzuziehen und sein Gericht an den Übertretern seines Gesetzes zu vollstrecken. Manuskript 72, 1902; Manuscript Releases XVIII, 92.93. CS 50 4 Als Noah seine Warnungsbotschaft verkündete, hörten einige auf ihn und halfen ihm beim Bau der Arche. Doch sie blieben nicht dabei. Die bösen Einflüsse setzten sich durch. Da wandten sie sich von der Wahrheit ab und wurden zu Spöttern. CS 50 5 Genauso wird es in den letzten Tagen der Weltgeschichte sein. Wer heute die Botschaft der Wahrheit hört, aber nicht daran glaubt, wird in der verbreiteten sittlichen Untreue zu Fall kommen, so wie es damals zu Noahs Zeiten mit allen geschah, die nicht fest gegründet waren. Sie hielten nicht bis zum Ende ihrer Prüfungszeit durch. Wenn der Herr jeden nach seinen Taten belohnt (siehe Römer 2,5.6), werden diese Menschen begreifen, dass Gott Wahrheit ist und seine Botschaft für sie Leben und Rettung bedeutet hätte, wenn sie die Beweise akzeptiert und die genannten Bedingungen erfüllt hätten. Dann wird ihnen klar, dass sie gerettet worden wären, wenn sie nicht das einzige Mittel zur Rettung ausgeschlagen hätten. CS 50 6 Die Prüfungen, die Gottes Volk durchstehen muss, mögen lang und schwer sein, doch der Herr vergisst niemals jemanden. Wer an die Wahrheit glaubt und den Geboten gehorcht, wird seine Zuflucht in Christus finden. Sie werden unter dem sicheren Schutz seiner ewigen, liebenden Fürsorge stehen, solange sie entschlossen auf der Seite Gottes und seines Gesetzes stehen, das sein Königreich seit jeher regiert hat und immer regieren wird. Manuskript 42, 1900. ------------------------Wird unser Glaube standhalten, wenn wir geprüft werden? 20. Februar CS 51 1 Noah tat alles, was ihm der Herr gebot. 1.Mose 7,5. CS 51 2 Gott sagte zu Noah, dass er mit seiner Frau, seinen Söhnen und Schwiegertöchtern in die Arche gehen sollte. Siehe 1.Mose 6,18. Daran sehen wir, wie wenige der Botschaft des Himmels, dem Wort Gottes, glauben wollten und dadurch vor den Wassern der Sintflut bewahrt blieben. Die Folgen der Übertretung des göttlichen Gesetzes waren an der Bevölkerung und an der Erde deutlich zu sehen. Überall herrschten Gewalt und Verdorbenheit. CS 51 3 Doch dann kam der Tag, an dem die Bewohner der vorsintflutlichen Welt etwas beobachteten, was sie noch nie zuvor gesehen hatten. Jene, die vorher gelacht und gelästert und Noah verhöhnt hatten, konnten erleben, dass etwas Wunderbares geschah: Durch den Wald, über die Felder, und von überall her kamen Tiere, immer zwei und zwei, und bahnten sich den Weg zur Arche. Siehe 1.Mose 7,8.9. Diese Tiere gehorchten dem Befehl Gottes, aber die Menschen waren ungehorsam. Dann konnte man so etwas wie eine dunkle Wolke am Himmel sehen, als die Vögel auf die Arche zuflogen. Dies machte in dem Moment einen gewaltigen Eindruck auf die Menschen. Doch als sie sich miteinander unterhielten, verdrängten sie in ihrem Unglauben und ihrer Verdorbenheit diese Erinnerung aus ihrem Gedächtnis. CS 51 4 Dann erhielt Noah und seine Familie den Befehl: "Geht in die Arche." 1.Mose 7,1. Die Gnadenzeit für die Menschen der vorsintflutlichen Welt war vorüber. Noah ging in die Arche, und die Leute sahen ein blendendes Licht: ein Engel kam vom Himmel und verschloss die massive Tür. Siehe V. 16 ... Noah war mit seiner Familie in der Arche eingeschlossen und die Ungerechten waren ausgeschlossen. Die Gnade Gottes wurde von jener verdorbenen und bösen Generation zurückgezogen ... CS 51 5 Nun mussten Noah für seine Familie eine besondere Prüfung bestehen: [sie waren] sieben Tage lang in der Arche eingeschlossen, doch es fiel immer noch kein Tropfen Regen. Siehe V. 4.7. Die Witze und spöttischen Bemerkungen [nahmen zu] und der Triumph ihrer Feinde schien vollständig zu sein. Doch sobald die sieben Tage verstrichen waren, zogen derart schwarze und schwere Wolken auf, wie man sie nie zuvor gesehen hatte. Sie wurden immer dunkler, und der Regen begann herabzufallen. Siehe V. 10.12. CS 51 6 Bis zu diesem Tag hatte es noch nie geregnet, nur "ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land". 1.Mose 2,6. Deshalb hatten die Leute gedacht, sie hätten Grund zum Triumphieren. Doch es regnete immer weiter, und da machten sie sich ernste Gedanken. Aber um sie zu verdrängen, stürzten sie sich tiefer in ihre Schandtaten und schauten ernst [zum Himmel] auf, ob es nicht Anzeichen gab, dass die Wolken zurückwichen -- doch es gab keine. Der Regen steigerte sich, bis es in Strömen goss. Manuskript 86, 1886. ------------------------Die Konsequenzen der Übertretung des Gesetzes Gottes, 21. Februar CS 52 1 Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich. Denn Weisung (oder Gesetz) geht von mir aus und mein Recht werde zum Licht der Völker. Jesaja 51,4 (EB mit Anmerkung). CS 52 2 Gott hatte die Waffen in der Erde verborgen, mit denen er die Welt zu jener Zeit reinigen wollte. Wasserströme begannen aus den Tiefen der Erde hervorzukommen und nahmen an Stärke zu, bis sie Steine hochschleuderten und Bäume entwurzelten. Meint ihr nicht, dass nun mancher froh gewesen wäre, wenn er jetzt in der Arche Zuflucht gefunden hätte? Einige erreichten die Arche und baten um Einlass, aber es war zu spät. Einige begannen, mit ihren Familien umzuziehen und kletterten auf die höchsten Hügel im Land ... und versuchten, dort Schutz zu finden. Einige kletterten auf die höchsten Bäume und dachten, sie wären dort sicher, aber diese Bäume wurden entwurzelt, und sie wurden von den Wassern der Erde begraben. CS 52 3 So kamen die Menschen dieser langlebigen Rasse in der Sintflut um. Auch die Tiere starben, außer denen, die in der Arche waren. Siehe 1.Mose 7,21-23. Christus sagte: "So wie es zu den Zeiten Noahs war, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging, und die Sintflut kam und brachte sie alle um." Lukas 17,26.27. Genauso wird es sein, wenn Christus bei seiner Wiederkunft offenbar werden wird. CS 52 4 Das Gesetz Gottes wurde zum ersten Mal von Satan im Himmel übertreten. Er hat seinen Kampf gegen das Gesetz bis heute weitergeführt und wird ihn bis zum Ende der Zeit fortsetzen. Die Prüfung, die Menschen in vergangenen Zeitaltern auferlegt wurde, wird auch den Menschen von heute nicht erspart bleiben: Werden Männer und Frauen die Regierung Gottes, der über das Universum herrscht, anerkennen und seine Herrschaft ehren? Haben sich die Bewohner der alten Welt dadurch verbessert, dass sie Gottes Gesetz mit Füßen traten? Hat es ihren Zustand verbessert, dass sie sich von dem Gesetz ihres Schöpfers abwandten? Wird es die Menschen unserer Zeit irgendwie besser machen, wenn sie Gottes heiliges Gesetz zertreten und missachten? CS 52 5 Genau dieselben Konsequenzen, die an den Bewohnern der vorsintflutlichen Welt mit ihrer Übertretung des göttlichen Gesetzes zu erkennen sind, wird an den Bewohnern der Erde dieses Zeitalters deutlich werden. Damals wurden die Rechte und das Eigentum, sogar das menschliche Leben nicht geachtet, sondern verletzt. "Alles Dichten und Trachten ihres Herzens war nur böse immerdar." 1.Mose 6,5. Die Menschen beteten alles Mögliche an, aber nicht Gott. So ist es auch in der heutigen Welt: Täuschung und Betrug, Untreue und Götzendienst herrschen in einem alarmierenden Ausmaß. Manuskript 86, 1886. ------------------------Verteidiger des göttlichen Gesetzes, 22. Februar CS 53 1 Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat. Jakobus 1,25. CS 53 2 Wird ein Volk glücklich, wenn es die Gesetze Gottes ignoriert und abschafft? Die Länder hier [in Europa] haben ihre Gesetze, und ihre Bürger sind nur dann sicher, wenn sie diesen Gesetzen gehorchen. Ihr wisst, wie streng die Einhaltung dieser Gesetze gefordert wird. Wenn ihr einen Polizisten seht, neben dem ein Mann mit Handschellen steht, könnt ihr sicher sein, dass dieser Mann die Gesetze des Landes übertreten hat. Er hat seine Freiheit verscherzt und wird ins Gefängnis gebracht, weil er das Gesetz übertreten hat. CS 53 3 Sollte jemand die Ansicht vertreten, dass der Herr des Universums kein Gesetz hat, um sein Königreich zu regieren? Ist es die Lehre Christi oder des Himmels, dass Gottes Gesetz für die Menschen auf dieser Erde keine verbindlichen Forderungen habe? Dabei sind doch die Zehn Gebote der große moralische Maßstab, an dem die Rechtschaffenheit aller Wesen im Himmel und auf der Erde gemessen wird. Siehe Jakobus 2,10-12. Dieses große Gesetz ist die Grundlage aller Gesetze für die Völker und die Familien. CS 53 4 Es ist ein Meisterstück des Teufels zu sagen, dass das Gesetz Gottes abgetan sei und für die Menschen nicht mehr gelte. Wir wissen, dass Mörder, Ehebrecher und Diebe sofort mit diesem Gesetz in Konflikt geraten. Siehe 2.Mose 20,13-15. Es gibt Menschen, die sich wünschen, dieses Gesetz wäre abgeschafft, damit sie ihrer Phantasie und ihrer Bosheit freien Lauf lassen können. Wenn wir eine Person sehen, die von Polizisten abgeführt wird, halten wir sie nicht für jemanden, der das Gesetz gehalten, sondern der es übertreten hat. CS 53 5 Jeder Mensch, der auf der Erde lebt, muss Prüfungen und Versuchungen bestehen. Es werden Umstände kommen, unter denen wir nach Gottes Vorsehung unseren Glauben verteidigen müssen. Wir sollen entscheidende Beweise bringen, auf welcher Seite wir stehen. Wir werden entweder entschlossene Verteidiger des heiligen Gesetzes Gottes sein oder wir stehen auf der Seite der Übertreter. Wir werden auf die Probe gestellt wie damals Noah. Hat er in jener Zeit wegen der fast überall herrschenden Verdorbenheit etwa argumentiert, es würde sich für ihn nicht lohnen, abseits zu stehen und allein für Gottes Gesetz einzutreten? Als Gottes Ehrenmann bezog er Stellung auf der Seite des Rechts, weil es Recht war. Manuskript 86, 1886. ------------------------Mehr als zu glauben, ist nötig, 23. Februar CS 54 1 Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern. Jakobus 2,19. CS 54 2 In naher Zukunft werden wir etwas davon begreifen, was es heißt, auf die Probe gestellt zu werden. Es werden Landesgesetze erlassen werden, die mit unserem Gehorsam gegenüber Gottes Geboten unvereinbar sind. Dann wird die Prüfung kommen, auf welcher Seite wir stehen: auf der Seite Gottes oder auf der Seite seiner Gegner. Jeder Einzelne von uns sollte auf das vorbereitet sein, was bald in unserer Welt kommen wird. Keiner von euch kann sich mit einem Sprung in die Stellung begeben, wo er diese Prüfung besteht. Nur wenn wir geduldig und ständig Gutes tun, erlangen wir die charakterliche Stärke, die uns befähigt, auch die Prüfung am Ende zu bestehen. Durch standhafte Integrität an jedem Tag und Bitten zu Gott bekommen wir die Kraft, der Prüfung standzuhalten. CS 54 3 Alle möglichen Einflüsse werden auf uns einstürmen, um uns zu veranlassen, die Forderungen Gottes auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch wenn wir bereit sein wollen, dem Sohn Gottes in den Wolken des Himmels zu begegnen (siehe 1.Thessalonicher 4,17), müssen wir uns jetzt darauf vorbereiten ... Wir brauchen einen lebendigen Glauben und eine lebendige Religion. Es ist nötig, dass unser Glaube durch unsere Werke vollkommen gemacht wird. Siehe Jakobus 2,22. Und diejenigen, die immerzu rufen: "Glaube nur, du brauchst nur zu glauben und du wirst gerettet!", wollen wir fragen: "Was sollen wir denn glauben? Welche Glaubenspunkte sind denn in dieser Zeit der besondere Prüfstein?" ... CS 54 4 Jesus erzählte einmal ein Gleichnis von einem Mann, der darum bat, dass jemand von den Toten zu seinen Verwandten gehen möge, um sie zu warnen, damit sie glauben. Siehe Lukas 16,19-30. Doch Christus sagte dazu: "Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht." V. 31 (EB) ... CS 54 5 Wir lesen, dass auch "die Teufel glauben ... und zittern" (Jakobus 2,19), doch dieser Glaube rettet sie nicht. Wir wünschen uns einen Glauben, der eine biblische Grundlage hat, einen Glauben, der einen lebendigen Erlöser und einen lebendigen Gott ergreift ... Nur das Blut Christi kann den Sünder von den Flecken der Sünde reinigen. Siehe 1.Johannes 1,7. Hätten die Bewohner der alten Welt dieses Gesetz anerkannt, hätte es ihnen gezeigt, was Sünde ist, und sie hätten es nicht gewagt zu sündigen ... CS 54 6 Gott sammelt und bindet die Menschen zusammen, die ihn lieben und ihm dienen, und auch die Bösen werden in Bündel zusammengebunden, bereit für die Feuer des letzten Tages. Siehe Matthäus 13,30. Es liegt allein an uns, zu welchem Bündel wir dann gehören -- ob wir bei den Garben des guten Weizens sind oder beim Unkraut, das schon für die Feuer des letzten Tages gebündelt wird ... Der ewige Lohn wird denen gegeben, die Gott treu und gehorsam sind. Manuskript 86, 1886. ------------------------Werden wir Sicherheit suchen, wenn es zu spät ist? 24. Februar CS 55 1 Alle Quellen in der Tiefe brachen auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich. 1.Mose 7,11 (Hfa). CS 55 2 Die Menschen, die vor der Sintflut lebten, wurden gewarnt, doch [Jesus] stellt fest "Sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin." Matthäus 24,39 ... Sie sahen Noah mit seiner Frau, seinen Söhnen und deren Frauen in die Arche gehen. Hinter ihnen wurde die Tür verschlossen. Siehe 1.Mose 7,13.16. Nur acht Personen betraten den Zufluchtsort, der sie vor dem Sturm bewahrte, und eine Woche lang mussten sie dort auf den Regen warten. Siehe V. 10 ... Tag für Tag stieg die Sonne am freien Himmel auf und täglich war Noah versucht zu zweifeln. Doch der Herr hatte gesagt, dass die Flut kommen würde (siehe V. 4), und Noah fand in diesem Wort Ruhe. CS 55 3 Am Ende der sieben Tage zogen sich Wolken zusammen. Das war ein ganz neuer Anblick, denn keiner hatte jemals Wolken gesehen ... Immer dicker zogen sich die Wolken zusammen, und bald begann der Regen zu fallen. Immer noch meinten die Leute, das wäre nicht alarmierend. Aber bald schien es, als wären im Himmel Fenster geöffnet (siehe V. 11), denn der Regen kam in Strömen herab. Eine Zeit lang konnte der Erdboden den Regen aufnehmen, aber dann begann das Wasser zu steigen, von Tag zu Tag höher. Jeden Morgen, wenn die Leute feststellten, dass es immer noch regnete, sahen sie sich verzweifelt an und jeden Abend wiederholten sie die Worte: "Es regnet immer noch!" Und so ging es jeden Morgen, jeden Abend. Vierzig Tage und Nächte strömte der Regen herab. Siehe V. 12. Das Wasser drang in die Häuser und trieb die Leute in die Tempel, die sie für ihre Götzen erbaut hatten. Doch die Tempel wurden weggerissen. Die Erde brach auf und das Wasser, das in ihrem Innern verborgen war, brach hervor. Siehe V. 11. Große Steine wurden in die Luft geschleudert. CS 55 4 Überall sah man fliehende Menschen, die nach einer Zuflucht suchten. Nun war die Zeit gekommen, wo sie überglücklich gewesen wären, wenn man sie in die Arche eingeladen hätte. Voller Angst riefen sie: "Wo finden wir einen sicheren Platz?" Einige schrien zu Noah und flehten um Einlass in die Arche. Doch in dem fürchterlichen Wüten des Sturmes gingen ihre Stimmen unter. Einige klammerten sich an die Arche, bis sie von den Fluten weggespült wurden. Gott hatte alle, die seinem Wort vertrauten, sicher eingeschlossen, und kein anderer konnte dort hinein. Eltern mit ihren Kindern kletterten in die höchsten Äste der Bäume, die noch standen, aber als sie gerade diese Zuflucht erreicht hatten, riss der Sturm den Baum um und stürzte sie in das schäumende Wasser. Siehe V. 19.21 ... CS 55 5 Wo waren nun die Arche und jene, die die Menschen vorher verspottet und verhöhnt hatten? Bewahrt durch die Macht Gottes (siehe 2.Petrus 2,5) schwamm das riesige Schiff sicher auf dem Wasser. Siehe V. 17. Und Noah und seine Familie waren darin sicher geborgen. The Signs of the Times, 10. April 1901. ------------------------In der Welt, aber nicht von der Welt, 25. Februar CS 56 1 Darum befiehlt euch Gott: "Verlasst sie, und trennt euch von ihnen [den Ungläubigen]! Rührt nichts Unreines an! Dann will ich euch annehmen." 2.Korinther 6,17 (Hfa). CS 56 2 "Weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe der meisten erkalten" (Matthäus 24,12, EB), aber sollten wir deshalb unser Licht verbergen? Siehe Matthäus 5,15. In einer Zeit, in der das Unrecht vorherrscht, sollte sich das Volk Gottes besonders intensiv für die Wahrheit einsetzen. Wenn ihr seht, dass die Liebe in vielen Menschen erkaltet, solltet ihr arbeiten, um der Welt Christus zu zeigen. Gesetz und Evangelium sind so eng miteinander verwoben wie der Kettfaden und der Schussfaden [beim Weben]. Hier "begegnen sich Gnade und Wahrheit, [und] Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküsst." Psalm 85,11 (EB). Wir möchten Gottes Standard entsprechen. Er hat ein Gesetz, das vernunftbegabte Menschen regieren soll, und es dient zu unserem Glück, wenn wir es beachten. Wir sollen Gott lieben. Siehe Matthäus 22,37. Liebe, die zum Ungehorsam führt, ist die Eingebung des Teufels. Liebe, die zum Gehorsam führt, ist die Eingebung des Himmels. Siehe 1.Johannes 5,3. "Geht aus von ihnen [den Ungläubigen] und sondert euch ab, spricht der Herr" (2.Korinther 6,17), und weiter: "Reinigt euch!" (Jakobus 4,8; vergleiche 2.Korinther 7,1). Aber woher wissen wir, dass wir schmutzig sind? Das zeigt uns das Gesetz Gottes. Siehe Römer 7,7. Die ersten vier Gebote behandeln unsere Pflichten Gott gegenüber und die letzten sechs dulden keinen Egoismus gegenüber unseren Freunden und Bekannten. Wenn ich merke, dass ich versage, flüchte ich zu dem, der meine Stärke ist. Ich weiß, dass er Sünden vergibt, die aus Unwissenheit geschehen. Jesus ist ein sündenvergebender Retter. Siehe 1.Johannes 1,9; 2,1.2. Jesus hielt die Gebote seines Vaters (siehe Johannes 15,10), und er sagt: "Selig seid ihr, wenn ihr's tut." Johannes 13,17. Solche werden [in den Himmel] eingelassen. Siehe Matthäus 7,21. CS 56 3 Wenn wir Gott gehorchen, werden wir ein glückliches Familienleben haben. Lehrt die Kinder, immer Gottes Gebote zu befolgen. Das war im Volk Israel wichtig (siehe 5.Mose 6,6.7) und ist es heute nicht weniger. Dein Bekenntnis, die Gebote zu halten, wird dir keinen Einlass in die Heilige Stadt verschaffen. Binde die Gebote auf dein Herz siehe (V. 6.8) und lebe sie in jeder Tat aus ... Wollt ihr nicht von heute an versuchen, der Welt Christus darzustellen? Ihr werdet einen Ort der Geborgenheit haben und fröhliche Christen sein. Wir sind lange genug bedrückt gewesen. Sollten wir nicht besser die Höhle verlassen und uns zu Gott stellen? Dann werden wir Christus bei uns haben und können über die Erlösung reden wie damals die Jünger, als sie mit Jesus zusammen waren und von ihm lernten. Tragt das Licht Jesu in die Welt (siehe Matthäus 5,14.16), tragt es zu euren Nachbarn. CS 56 4 Wenn wir Christus in unsere Erfahrung hineinbringen, werden wir einander lieben, und die härtesten Herzen werden sich öffnen ... Wenn wir uns demütigen und in jedem Augenblick seine bekehrende Kraft annehmen, werden wir mit seiner Gerechtigkeit umhüllt. Manuskript 27, 1891; Sermons and Talks II, 97.98. ------------------------Jesus ist unwandelbar durch die ganze Ewigkeit, 26. Februar CS 57 1 Jesus Christus ist und bleibt derselbe. Wie er gestern war, so ist er auch heute, und so wird er für immer und ewig bleiben. Hebräer 13,8 (Hfa). CS 57 2 Den Menschen soll die Macht Christi dargestellt werden -- ein gekreuzigter Erlöser, der ewiges Leben gibt. Wir sollen ihnen zeigen, dass das Alte Testament genauso das Evangelium in Symbolen und Schatten darstellt (siehe Hebräer 8,4.5), wie es das Neue Testament tut, wo die frohe Botschaft ihre Kraft entfaltet. Das Neue Testament bringt keine neue Religion und das Alte Testament ist keine alte Religion, die von einer neuen abgelöst wurde. Das Neue Testament bringt nur den Fortschritt und die Entfaltung des Alten. Abel glaubte bereits an Christus [den Sohn Gottes] und wurde genauso durch seine Macht erlöst wie Petrus und Paulus. CS 57 3 Henoch war ebenso ein Repräsentant Christi wie der geliebte Jünger Johannes. "Henoch wandelte mit Gott und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg." 1.Mose 5,24 (EB). Ihm wurde die Botschaft vom zweiten Kommen Christi anvertraut. "Henoch, der siebente Nachkomme Adams, hat auch ihnen die Strafe angekündigt, als er sagte: ‚Gebt Acht! Der Herr kommt mit vielen tausend heiligen Engeln, um über alle Menschen Gericht zu halten. Alle, die nicht nach Gott gefragt haben, werden dann verurteilt für die Taten, mit denen sie sich gegen ihn aufgelehnt (haben), und für die frechen Reden, mit denen sie ihn beleidigt haben'." Judas 14-15 (GNB). Die Botschaft, die Henoch verkündete, und seine Entrückung in den Himmel waren ein überzeugender Beweis für die damals Lebenden. Diese Tatsache konnten Methusalem und Noah mit Vollmacht anführen, um zu zeigen, dass die Gerechten tatsächlich verwandelt und entrückt werden. CS 57 4 Der Gott, der damals mit Henoch ging, war unser Herr und Erlöser Jesus Christus. Er war schon damals "das Licht der Welt", so wie er es heute ist. Johannes 8,12. Die damals Lebenden waren nicht ohne Lehrer, die ihnen den Weg zum Leben zeigten. Henoch und Noah waren Christen. Das Evangelium wurde schon im Buch Levitikus [dem 3. Buch Mose] im Beispiel [von Tieropfern und Priestern] gegeben. Unbedingter Gehorsam wird von uns heute wie damals verlangt. Wie wichtig ist es also, die Bedeutung seines Wortes zu verstehen. Auf der Welt werden sich nur zwei Parteien entwickeln -- die Gehorsamen und die Ungehorsamen. Das muss in all unserem Wirken deutlich werden. Wenn uns nur bewusst bliebe, dass Christus verborgen ständig an unserer Seite ist! Siehe Matthäus 28,20. "Ich stehe zu deiner Rechten, um dir zu helfen!" Siehe Psalm 16,8. Wir sollen seine Zeugen sein (siehe Apostelgeschichte 1,8) und die Sünder von ihrer Sünde überzeugen. Niemand kann gegen seinen Willen gezwungen werden, doch man kann sie überzeugen. Christus hat die Wunder-wirkende Kraft, die das vollbringt. Siehe Lukas 5,8. Brief 119, 1895. ------------------------Eine einzige Absicht im Leben, 27. Februar CS 58 1 Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Augen klar (wörtlich: schlicht, einfältig) ist, so wird dein ganzer Leib Licht sein. Matthäus 6,22 (EB mit Anmerkung). CS 58 2 Hier steht "dein Auge", nicht die Augen eines anderen [sind gemeint]. Die reichen Erfahrungen, die wir als Vorrecht haben dürfen, bleiben uns versagt, wenn wir erwarten, dass ein anderer für uns sieht und uns in unserer geistlichen Erfahrung führt, als wären wir blind. Wir müssen einen klaren Blick für die Ehre Gottes haben, die alleinige und beständige Absicht, den eigenen Egoismus und die Meinung anderer Menschen außen vor zu lassen und nicht zu fragen: "Wenn ich jenen Kurs einschlage, werde ich dann mehr Besitz erlangen oder welchen verlieren?" Alle, die bei Gott Weisheit suchen, müssen große Einfachheit schätzen, dann werden ihre Füße nicht straucheln. "Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. Der Gottlosen Weg aber ist wie das Dunkel; sie wissen nicht, wodurch sie zu Fall kommen werden." Sprüche 4,18.19. CS 58 3 Ein Mensch, der Gott wirklich liebt und Ehrfurcht vor ihm hat und mit der redlichen Absicht danach strebt, seinen Willen zu tun, wird seinen Körper, seinen Verstand, sein Herz, seine Seele und alle Kräfte in den Dienst Gottes stellen. So war es bei Henoch. "Er wandelte mit Gott." 1.Mose 5,22. Sein Denken war nicht verdorben durch ein unreines, fehlerhaftes Sehvermögen. Wer fest entschlossen ist, den Willen Gottes zu seinem eigenen zu machen, muss Gott in jeder Hinsicht dienen und gefallen. Dann wird der Charakter harmonisch und ausgewogen sein, konsequent, freudig, hoffnungsvoll und treu. CS 58 4 "Wenn aber dein Auge böse ist" (Matthäus 6,23), wenn du über egoistische Ziele nachdenkst und nur auf sie hinarbeitest, dann ist der ganze Charakter fehlerhaft und der ganze Körper von Finsternis erfüllt. Solche Menschen schauen nicht auf Jesus. Sie betrachten seinen Charakter nicht und deshalb werden sie auch nicht in sein Bild verwandelt. Siehe 2.Korinther 3,18. Das geistliche Sehvermögen ist fehlerhaft und der Weg von der Erde zum Himmel wird von Satans Schatten verdunkelt. So hat es Satan gern, denn dann kann er den verblendeten Menschen in den Untergang führen. CS 58 5 "Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!" Matthäus 6,23. Unser Gewissen ist die regulierende Instanz und wenn Menschen es zulassen, dass ihr Gewissen verdorben wird, können sie Gott nicht richtig dienen. Ihr Lebensziel zeigt der Welt, ob sie Christen sind oder gegen Gott rebellieren. Ihr ganzes Leben ist dann ein Fehlschlag. Es ist verdreht und zweideutig und all ihre Fähigkeiten sind in eine falsche Richtung gelenkt. Ihr Glaubensbekenntnis mag richtig sein, doch ihr Glaube ist verdorben und das zeigt sich in ihrer Lebenspraxis, die auch andere in die Irre führt. "Keiner kann zwei Herren dienen; entweder wird er den einen lieben und den anderen hassen oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." V. 24. Brief 128, 1897; Manuscript Releases XIII, 154.155. ------------------------Mehr vom Himmel -- weniger von uns selbst, 28. Februar CS 59 1 Sie kommen aus Verfolgung, Leid und Bedrängnis. Im Blut des Lammes haben sie ihre Kleider reingewaschen. Offenbarung 7,14 (Hfa). CS 59 2 Ich wünschte, ich könnte eure Gedanken auf die zukünftige Herrlichkeit richten und jedem das große Opfer einprägen, das gebracht werden musste, um die Menschen zu erlösen. Es liegt an dir, ob du diese Herrlichkeit erleben wirst ... Gott hat jedem einzelnen Gaben gegeben, doch wenn wir versäumen, sie zu pflegen, werden wir versagen und das ewige Leben verlieren. Siehe Matthäus 25,14.15.24-30. Alles, was getan werden konnte, um uns zu erheben, ist bereits für uns getan worden. Doch wenn wir unseren Teil nicht tun, war das Opfer [Jesu] vergeblich. Sollten wir "auf der Waage gewogen und zu leicht befunden" werden? Daniel 5,27. Oder werden wir bei der "großen Schar ... mit weißen Kleidern" sein? Offenbarung 7,9. Das hängt von unserem Verhalten ab. Wenn wir in der Werkstatt Gottes bleiben, wird er uns verschönern und polieren und dann sind wir für die himmlischen Wohnungen tauglich. CS 59 3 Welch ein unvergleichlich bezauberndes Wesen hat unser liebevoller Heiland! Irdische Schätze sind nichts! Es reicht uns, wenn wir nach Golgatha schauen. Ich wünsche mir, dass jeder die angebotene Erlösung annimmt. Alle müssen [dazu] etwas tun und wenn sie dann als Sieger hervorgehen, werden sie rufen: "Würdig, würdig ist das Lamm, das für uns geschlachtet wurde." Siehe Offenbarung 5,12. Möchtest du ewiges Leben haben? Dann musst du dich von den sündigen Vergnügungen der Welt abwenden. Die Bosheit dieses Zeitalters ist genauso groß wie damals zu Noahs Zeit. Doch es gab einen Mann, der sogar in dieser unehrlichen und entarteten Generation "mit Gott wandelte". Siehe 1.Mose 5,22. Henoch hielt seinen Verstand auf Gott ausgerichtet, und Gott ließ ihn nicht allein, sondern nahm ihn schließlich von dieser sündigen Welt fort. Siehe V. 24. Dieser Mann ist ein Beispiel aller, die in den Himmel entrückt werden, wenn Christus kommt, um sein Volk zu holen. Siehe 1.Thessalonicher 4,16.17. Sind wir bereit für die Erscheinung Christi? Suchen wir Gott ständig, um die Stärke zu besitzen, den listigen Angriffen des Feindes zu widerstehen? Haben wir unsere "Kleider gewaschen und ... im Blut des Lammes hell gemacht"? Offenbarung 7,14. CS 59 4 Gott meint es ernst mit uns und beansprucht alle unsere Kräfte. Wir brauchen den großen Arzt, um uns zu heilen. Wir brauchen mehr vom Himmel und weniger von uns selbst. Wir müssen "Teilhaber der göttlichen Natur" sein. 2.Petrus 1,4 (EB). Oh, "welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen!" 1.Johannes 3,1. Der Sohn Gottes verließ seinen Thron im Himmel und gab sein Leben für uns hin. Er "wurde arm um euretwillen." 2.Korinther 8,9. Er bekleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit. Bist du bereit, nun im Gegenzug deine selbstsüchtigen Wünsche zu verleugnen und deinem Erlöser zu folgen? Verschwende doch nicht die kurzen Augenblicke, die dir bleiben, indem du weltlichen Ruhm suchst und so das kostbare Geschenk des ewigen Lebens verlierst! Manuskript 40, 1886. ------------------------Christen sind Gottes Werkzeuge, 29. Februar CS 60 1 Der Herr ruft: "Ihr habt Durst? Kommt her, hier gibt es Wasser! Auch wer kein Geld hat, kann kommen. Nehmt euch Brot und esst." Jesaja 55,1 (Hfa). CS 60 2 Bevor Christus seine Göttlichkeit in eine menschliche Gestalt kleidete und in unsere Welt kam, sandte Gott seine Botschaft durch Menschen wie Noah, Henoch, Set und Methusalem. Lot richtete die Botschaft in Sodom aus. Ein ganzes Heer von Boten verkündete den kommenden Retter. Doch heutzutage soll die Botschaft überall verkündet werden. Siehe Matthäus 24,14 ... Alles ist für das Fest vorbereitet. Siehe Lukas 14,17. Die letzte Einladung soll an alle Völker ergehen, bis in die letzten Winkel der Erde. Das ist unsere Aufgabe. Siehe Offenbarung 14,6. Die Boten sollen jetzt in einem spezielleren Sinn rufen: "Hört genau zu!" Die Botschaft soll von menschlichen Wesen verkündet werden. Es war der Herr selbst, der in unsere Welt kam, um die Botschaft zu verkündigen. Erzählt den Leuten, dass Christus in menschlicher Gestalt kam, damit seine Menschlichkeit die Menschheit berühren und seine Göttlichkeit die Gottheit ergreifen kann. Seine Diener müssen miteinander verbunden werden. Er sagt: "Ihr seid Gottes Mitarbeiter." 1.Korinther 3,9. "Ihr seid Gottes Hausgenossen. Ihr seid Gottes Bauwerk [ein Tempel]." Siehe Epheser 2,19.21. Wenn seine Mitarbeiter vom Heiligen Geist ergriffen sind, kann eine großes Werk getan werden. "Nötigt sie, hereinzukommen", wird den Botschaftern aufgetragen, "dass mein Haus voll werde." Lukas 14,23. Der Herr will, dass wir es ernst meinen. Wenn wir uns völlig Gott hingegeben haben, wird der Heilige Geist mit uns [und durch uns] wirken. CS 60 3 Schaut euch die Welt von heute an, die ihr behauptet Christen zu sein! Ist euch die Situation bewusst, wenn ihr seht, wie die Güte und Liebe eines sehr geduldigen Gottes verachtet und entschieden abgelehnt wird? [Das geschieht durch] sterbliche, gefallene Menschen, die Gottes Gnade und Frieden dringend brauchen, und sie sind alle eingeladen zu kommen. Der Herr Jesus, der große Lehrer, spricht diese Einladung aus, aber oft wird ihr mit leichtsinnigen Ausreden begegnet oder man wendet sich mit Scherzen oder Verachtung von ihr ab. Dabei dürfen alle kommen, die es wollen, und die wohlwollende Einladung annehmen. Warum können die Menschen nicht einsehen, wie wichtig es ist, den Ruf anzunehmen und mit Gott Frieden zu schließen? CS 60 4 Der Teufel ist nicht tot. Er will die Menschen verleiten, ihre Ohren zu verschließen, damit sie nicht hören. Tausende, die eigentlich diese prüfende Botschaft an die Welt weitergeben sollten, vergraben ihre anvertrauten Gaben in der Erde. Siehe Matthäus 25,18. Sie benutzen ihre Kräfte [und Fähigkeiten] nicht, um Menschen an den reich gedeckten Tisch einzuladen! Das sind treulose und faule Diener, die Gott zur Rechenschaft ziehen wird. Siehe V. 19.26. Doch wir können Gott danken, dass es einige treue Stimmen gibt, dass sich immer noch etliche verantwortlich fühlen, die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln daran arbeiten, Menschen zu nötigen, [zum Fest Gottes] zu kommen. Brief 89, 1898. ------------------------Der Charakter bewirkt einen Unterschied im Leben, 1. März CS 61 1 Der HERR kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben ... denn die Gesegneten des HERRN erben das Land; aber die er verflucht, werden ausgerottet. Psalm 37,18.22. CS 61 2 Die Ehrfurcht, mit der sich ... Sem und Jafet ihrem Vater gegenüber verhielten und damit vor dem göttlichen Gesetz, verhieß ihnen und ihren Nachkommen eine hellere Zukunft. Der Spruch über diese Söhne lautete: "Gelobt sei der Herr, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht! Gott breite Jafet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems und Kanaan sei sein Knecht!" 1.Mose 9,26.27. Sems Linie sollte das auserwählte Volk des göttlichen Bundes und des verheißenen Erlösers werden. Jahwe war der Gott Sems. Von ihm würden Abraham und das Volk Israel abstammen und aus diesem wiederum Christus kommen. "Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist!" Psalm 144,15. Und Jafet sollte "wohnen in den Zelten Sems". An den Segnungen des Evangeliums sollten hauptsächlich die Nachkommen Jafets Anteil haben ... CS 61 3 Noahs Weissagung war keine eigenmächtige Zornesandrohung oder Gnadenverkündigung. Sie legte weder Charakter noch Schicksal seiner Söhne fest. Aber sie zeigte die Folgen der selbsterwählten Lebensweise und des Charakters, den jeder entwickeln würde. Es war ein Ausdruck der Absicht Gottes mit ihnen und ihren Nachkommen im Hinblick auf ihre Wesensart und Verhaltensweise. In der Regel erben Kinder die Veranlagungen und Neigungen ihrer Eltern und folgen ihrem Beispiel. So werden die Sünden der Eltern von den Kindern von einer Generation zur andern praktiziert. So wiederholte sich die Schlechtigkeit und Unehrerbietigkeit Hams [gegenüber seinem Vater Noah; siehe 1.Mose 9,22-25] bei seinen Nachkommen und brachte über viele Generationen Fluch. "Ein einziger Bösewicht verdirbt viel Gutes." Prediger 9,18. CS 61 4 Wie reich wurde andererseits Sems Achtung vor seinem Vater belohnt und welche glänzende Reihe frommer Männer tritt in seiner Nachkommenschaft auf! "Der Herr kennt die Tage der Frommen" und ihr "Geschlecht wird zum Segen sein". Psalm 37,18.26. "So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied [wörtlich: Generation EB] hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten." 5.Mose 7,9. Patriarchen und Propheten 94.95 [überarbeitet]. ------------------------Ein schlechter Charakter führt zum Abfall von Gott, 2. März CS 62 1 Fluch über Kanaan! Er wird seinen Brüdern als der letzte ihrer Knechte dienen müssen! 1.Mose 9,25 (GNB). CS 62 2 Um nach der Sintflut die unbewohnte, von Verderbtheit gereinigte Erde wieder zu bevölkern, hatte Gott nur eine Familie gerettet, Noah und seine Angehörigen. Zu ihm hatte er gesagt: "Dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit." 1.Mose 7,1. Doch bei seinen drei Söhnen zeigten sich bald wieder die charakterlichen Merkmale der untergegangenen Welt. Schon in Sem, Ham und Jafet, den Stammvätern des Menschengeschlechts, war die Wesensart ihrer Nachkommen erkennbar [wörtlich: vorgeschattet]. CS 62 3 Unter dem Einfluss des Heiligen Geistes sagte Noah die Geschichte der drei großen Menschenrassen voraus, die von ihnen herkommen sollten. Als er die Nachkommen Hams allerdings mehr im Sohne als im Vater skizzierte, sagte er: "Verflucht sei Kanaan und sei seinen Brüdern ein Knecht aller Knechte!" 1.Mose 9,25 ... In seiner Pietätlosigkeit zeigte sich ein hässlicher Charakter. Diese schlechten Eigenschaften vererbten sich auf Kanaan und seine Nachkommen, die durch ihre fortgesetzte Schuld Gottes Strafgerichte heraufbeschworen ... CS 62 4 Obwohl der Fluch der Weissagung sie zur Sklaverei verdammt hatte, hielt Gott das Verhängnis Jahrhunderte lang zurück. Er ließ ihre Gottlosigkeit und Verderbtheit zu, bis die Grenzen seiner Geduld erreicht waren. Dann gingen sie ihres Besitztums verlustig und wurden Knechte der Nachkommen Sems und Jafets ... CS 62 5 Eine Zeitlang blieben Noahs Nachkommen in den Bergen wohnen, wo die Arche gelandet war. Aber als sie zahlenmäßig wuchsen, führte der Glaubensabfall bald zur Trennung. Die ohne Gott und Gesetzeszwang leben wollten, fühlten sich durch das Beispiel und die Verkündigung ihrer gottesfürchtigen Mitmenschen ständig behelligt. Deshalb beschlossen sie nach einiger Zeit, sich von denen zu trennen, die Gott verehrten. Sie zogen in die Ebene Sinear am Ufer des Euphrat. Siehe 1.Mose 11,2. Die Schönheit und die Fruchtbarkeit des Bodens lockten zum Ansiedeln, also entschieden sie sich zu bleiben. CS 62 6 Ferner planten sie, hier eine Stadt und in ihr einen Turm von solch gewaltiger Höhe zu bauen, dass er einmal die Bewunderung der Welt erregen sollte. Siehe V. 4. Der Sinn dieses Unternehmens war, kleine, verstreute Ansiedlungen zu verhindern. Gott hatte den Menschen geboten, sich über die ganze Erde auszubreiten, sie zu füllen und sich untertan zu machen. Siehe 1.Mose 9,1. Aber die Erbauer von Babel wurden sich einig, beieinander zu bleiben und ein Reich zu gründen, das schließlich die ganze Welt umfassen sollte ... Der bis in den Himmel aufstrebende großartige Turm sollte als ein Denkmal der Macht und Weisheit seiner Erbauer gelten und ihren Ruhm bis zu den fernsten Geschlechtern weiterleben lassen. Patriarchen und Propheten 94-96. ------------------------Manche unternehmen viel, um Gott zu meiden, 3. März CS 63 1 "Auf! Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht!", schrien sie. "Dadurch werden wir überall berühmt. Wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, weil der Turm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält." 1.Mose 11,4 (Hfa). CS 63 2 Einige von Noahs Nachkommen fielen schon bald von Gott ab ... Sie zogen eine Strecke weit ... und wählten sich eine große Ebene als Wohnort. Sie bauten dort eine Stadt und hatten die Idee, einen hohen Turm zu bauen, der bis in die Wolken reichen sollte. Sie wollten dort zusammen wohnen und verhindern, dass sie in alle Winde zerstreut wurden. Siehe 1.Mose 11,2-4. Sie meinten, sie könnten sich selbst retten, falls eine erneute Flut käme, denn sie wollten den Turm höher bauen, als die Wasser der Sintflut gestiegen waren. Siehe 1.Mose 7,20. Die ganze Welt würde sie [deshalb] ehren ... Bevor sie den Turm vollendet hatten, war er bereits bewohnt. Die prächtig ausgestatteten Räume weihten sie ihren Götzen ... The Signs of the Times, 20. März 1879. CS 63 3 Doch auch unter Bewohnern Babels gab es einige, die Gott ernst nahmen und von den Behauptungen der Gottlosen verführt und in deren Pläne hineingezogen wurden. Sie wollten sich nicht an diesem Bündnis beteiligen, das Gottes Pläne durchkreuzen sollte. Sie ließen sich von den wunderbaren Darstellungen und dem großartigen Ausblick [auf die Zukunft] nicht täuschen. Um dieser treuen Menschen willen verzögerte der Herr seine Gerichte und gab den Menschen Zeit, ihren wahren Charakter zu offenbaren ... CS 63 4 Dieses Bündnis wurde aus Rebellion gegen Gott geboren. Die Bewohner der Ebene Schinar richteten ein Königreich zur Selbsterhebung auf, und nicht zur Ehre Gottes ... Entschlossene Individuen, inspiriert vom ersten großen Rebellen, würden sich von ihm immer weiter treiben lassen und keinen Widerstand und kein Hindernis dulden, das ihren Plänen entgegenstand, und sich auf ihrem bösen Weg nicht stoppen lassen. An die Stelle der Gesetze Gottes würden sie Regeln setzen, die mit ihren egoistischen Wünschen übereinstimmen, damit sie ihre Absichten ausführen könnten. CS 63 5 Doch Gott lässt die Welt nie ohne Zeugen für ihn. Auch beim ersten großen Glaubensabfall nach der Flut gab es Menschen, die Gott liebten und Ehrfurcht vor ihm hatten. Sie demütigten sich und flehten ihn an: "O Gott, setze dich für deine Sache ein und vereitle die Pläne und Methoden der Menschen!" "Da kam der Herr vom Himmel herab [weil der Turm so klein war], um sich die Stadt und das Bauwerk anzusehen, dass sich die Menschen errichteten." 1.Mose 11,5 (Hfa) ... CS 63 6 Gott hat lange Geduld mit der Verdorbenheit der Menschen und gibt ihnen reichlich Gelegenheit zur Umkehr und Reue, aber er merkt sich die Kunstgriffe, mit denen sie der Autorität seines gerechten und heiligen Gesetzes zu widerstehen versuchen. Als ein Beweis seines Missfallens über den Bau dieses Turmes verwirrte er die Sprache der Bauleute, so dass keiner mehr die Worte seiner Mitarbeiter verstehen konnte. Siehe 1.Mose 11,6.7. Manuskript 94, 1903; Manuscript Releases VIII, 42.43. ------------------------Es gibt immer noch Erbauer babylonischer Türme, 4. März CS 64 1 Der Herr durchkreuzt die Beschlüsse der Völker, er macht ihre stolzen Pläne zunichte. Doch was er selbst sich vornimmt, das führt er auch aus; sein Plan steht für alle Zeiten fest. Psalm 33,10.11 (GNB). CS 64 2 Die Pläne der Erbauer Babels endeten für sie in Schande und Mißerfolg. Das Monument ihres Stolzes wurde zum Monument ihrer Torheit. Doch die Menschen gehen immer wieder denselben Weg: sie verlassen sich auf sich selbst und weisen Gottes Gesetz zurück. Dieses Prinzip versuchte Satan im Himmel durchzusetzen. Es beherrschte auch Kain, als er sein Opfer darbrachte. CS 64 3 Es gibt auch in unserer Zeit [eine Art] Turmbauer. Ungläubige bauen ihre Theorien auf mutmaßliche Schlussfolgerungen der Wissenschaft und verwerfen das geoffenbarte Wort Gottes. Sie erkühnen sich, über Gottes geheiligte Herrschaft zu urteilen, sie missachten sein Gesetz und betonen, dass die menschliche Vernunft völlig genügt. Denn "weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun." Prediger 8,11. CS 64 4 In der vorgeblich christlichen Welt wenden sich viele von den klaren biblischen Lehren ab und bauen sich ein Glaubensbekenntnis aus menschlichen Überlegungen und gefälligen Unwahrheiten auf und weisen auf ihren Turm hin als den Weg, in den Himmel zu kommen. Menschen lauschen denen nur zu gern, die mit Beredsamkeit lehren, dass die Übertreter nicht sterben werden und dass man die Seligkeit auch ohne Gehorsam gegen Gottes Gebot erlangen könne. Wenn aber die bekennenden Nachfolger Christi den göttlichen Maßstab anlegten, kämen sie alle zur Übereinstimmung. Aber solange sie menschliche Weisheit über sein heiliges Wort stellen, werden Trennung und Zwiespalt bestehen bleiben. CS 64 5 Die Bibel bezeichnet die verwirrende Vielfalt der Glaubensbekenntnisse und Gefolgschaften treffend mit dem Ausdruck "Babylon", den der Prophet auf die weltliebenden Kirchen der letzten Zeit anwendet. Siehe Offenbarung 14,8; 18,2-5. Viele suchen sich schon hier durch den Erwerb von Reichtum und Macht einen Himmel zu verschaffen. "Sie höhnen und reden in Bosheit; Verkehrtes reden sie" (Psalm 73,8, Zürcher), treten menschliche Rechte mit Füßen und missachten die göttliche Autorität. Stolz mögen sie eine Zeit lang Macht und Erfolg bei all ihren Unternehmungen genießen, aber am Ende werden Enttäuschung und Elend stehen. CS 64 6 Die Zeit ist gekommen, dass der Höchste mit der Untersuchung beginnt; er wird herabkommen und sehen, was die rebellischen Menschen gebaut haben. Seine souveräne Macht wird dabei offenbar werden und die aus menschlichem Hochmut entstandenen Werke stürzen ... "Der Herr macht zunichte der Heiden Rat und wehrt den Gedanken der Völker. Aber der Ratschluss des Herrn bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für." Psalm 33,10.11. Patriarchen und Propheten 99.100 [überarbeitet]. ------------------------Abrahams Glaube auf dem Prüfstand, 5. März CS 65 1 Der HERR sagte zu Abram: "... Deine Nachkommen sollen zu einem großen Volk werden; ich werde dir viel Gutes tun; deinen Namen wird jeder kennen und mit Achtung aussprechen. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben." 1.Mose 12,1.2 (Hfa). CS 65 2 Es war keine kleine Prüfung für Abraham, auf Gottes Ruf hin seine Heimat und seine Bekannten zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das er nicht kannte. Siehe 1.Mose 12,1.4. Als er dann in dem Land ankam, fand er es von den Kanaanitern bewohnt vor (siehe V. 6) und musste all ihrem Götzendienst begegnen. Das war eine schwere Prüfung für Abrahams Gottvertrauen. Er konnte keinen Besitz erkennen, den er als sein Eigentum beanspruchen konnte, und das verwirrte ihn. Doch dann ließ sich der Gott des Himmel herab und verkündete ihm das Evangelium und zeigte ihm den Besitz, der sein ewiges Erbteil sein sollte. Siehe V. 7; Kap. 13,14-16; Hebräer 11,10. CS 65 3 Abraham zog von einem Ort zum anderen, wie es ihm ratsam erschien, um seine Leute zu versorgen -- und das waren nicht wenige: Er hatte über 400 ausgebildete Knechte. Siehe 1.Mose 14,14. Überall, wo er sein Zelt aufschlug, baute er daneben einen Altar. Siehe Kap. 12,7.8; 13,18. Er betete Gott an jedem Ort an, wo er hingerufen wurde. Dadurch erzog er seine Familie, Gott zu lieben und zu ehren ... CS 65 4 Gottes Kinder sollten überall, wo sie hingehen, die wahren Grundsätze ihres Glaubens mitnehmen. Wenn an den Plätzen die Sünde herrscht, man Gott vergessen hat oder Götzen anbetet, dann ist es an der Zeit, dass sie ihre wahren Prinzipien zeigen. In einer bequemen und angenehmen Umgebung spüren wir die Notwendigkeit nicht so deutlich, uns in jedem Augenblick auf Gott zu verlassen. Deshalb bringt uns Gott in seiner Voraussicht oft in Situationen, die uns spüren lassen, dass wir seine Hilfe und Stärke brauchen ... CS 65 5 Der Herr hat eine Auseinandersetzung mit seinem Volk und er wünscht, dass jeder von uns dahin kommt, seinen Forderungen zu gehorchen. Wenn er uns eine Aufgabe überträgt, dann sollte keiner fragen: "Ist das auch bequem? Wird es mir gefallen, das zu tun?" Wenn Gott es sagt, genügt das. Wir sollen die Bibel vornehmen, wir sollen studieren und erkennen, was Gott von uns persönlich will, und dann gilt es zu folgen, wie Abraham es tat -- im Vertrauen und in fester Zuversicht. Siehe Hebräer 11,8. CS 65 6 Verständlicherweise ging Abraham diese erste Prüfung schon sehr nahe -- alles zu verlassen und in die Fremde zu ziehen ... Widrige Umstände folgten Abraham eine Zeit lang und brachten ihn in versuchliche Situationen und in Prüfungen von Gott. Siehe 1.Mose 12,10-20 ... Als der Herr ihm einen Einblick in das ewige Leben und die gereinigte Erde gab, die seine Heimat werden sollte, war er zufrieden gestellt. Manuskript 19, 1886; Manuscript Releases X, 120.121. ------------------------Die Konsequenzen von Entscheidungen, 6. März CS 66 1 Da sprach Abram zu Lot: "... Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken." 1.Mose 13,8.9. CS 66 2 Abraham wurde geprüft, um zu sehen, ob er auf Gottes Stimme hören und gehorchen würde oder nicht. Der Herr sah, dass es für sein geistliches Wachstum nicht das Beste war, wenn er in seinem Land und unter seinen Verwandten blieb, wo er keinen Einfluss auf sie ausüben konnte, der für sie zum Segen war. Siehe Josua 24,2-3. Deshalb sagte Gott zu ihm, er solle sie verlassen. Siehe 1.Mose 12,1. Abraham war ein reicher Mann (siehe Kap. 13,2), aber in großer Anspruchslosigkeit gehorchte er Gott und zog fort in ein unbekanntes Land, wo er das Leben eines Fremdlings führte. Siehe Hebräer 11,8.9. Als er sein Zuhause und seine Verwandtschaft verließ, versicherte ihm Gott, dass er im Land Kanaan irdische Größe und Wohlstand besitzen würde. Siehe 1.Mose 12,2. CS 66 3 Warum setzte Abraham seine Mittel nicht dafür ein, diesen Wohlstand zu erlangen? Warum investierte er seine Mittel nicht, um sich mehr Reichtum und Einfluss zu sichern als alle seine Mitmenschen, mit denen er in Kontakt kam? Abraham tat gar nichts, um sich selbst zu verherrlichen. Er strebte nicht nach Macht. Er strebte nicht nach Größe, indem er Städte baute und sie nach seinem Namen benannte. Er war zufrieden. CS 66 4 Der biblische Bericht erzählt, dass Abraham seinen Neffen Lot mitnahm. Siehe V. 5. Sie wohnten eine Zeit lang beieinander. Doch ihre Familien waren groß und die Hirten Abrahams und die Hirten Lots stritten sich wegen [der Weiden für] ihre Herden. "Da sprach Abram zu Lot: ‚Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen?'" 1.Mose 13,8.9 ... Lot entschied sich für das Land von Sodom. Abraham wohnte im Bergland von Kanaan, während Lot in den Städten der Ebene wohnte und "seine Zelte bis nach Sodom" aufschlug. "Aber die Leute von Sodom waren böse und sündigten sehr wider den HERRN." V. 11-13. CS 66 5 Hier wird eine weitere Trennung deutlich. Es macht einen großen Unterschied, wann und wie eine Trennung geschieht. Lot hatte das Vorrecht, nachzuforschen, sehr sorgsam zu sein, wohin er gehen würde. Er konnte sich die Gesellschaft, in die er seine Familie brachte, sorgfältig auswählen. Doch ohne einen Gedanken an die [boshaften] Bewohner wählte er eine Landschaft, die schön gelegen war und eine reiche Ernte verhieß. Lot zog als reicher Mann hinein und kam mit leeren Händen heraus. Das war die Konsequenz seiner Wahl. Es macht einen großen Unterschied, ob man sich selbst in eine Lage bringt, in der man die beste Hilfe von guten Einflüssen hat, oder ob man nur zeitliche Vorteile wählt. Es gibt viele Wege, die nach Sodom führen. Wir brauchen von Gott gesalbte Augen (siehe Offenbarung 3,18), damit wir den Weg erkennen können, der uns näher zu Gott führt. Brief 109, 1899. ------------------------Lots Erfahrung dient uns als Warnung, 7. März CS 67 1 Da wählte sich Lot die ganze Ebene des Jordan, und Lot brach auf nach Osten; so trennten sie sich voneinander. 1.Mose 13,11 (EB). CS 67 2 Abrahams kennzeichnende Charakterzüge wurden deutlich, als es zwischen den Hirten zum Streit kam und Abraham [zu Lot] sagte: "Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben! Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das Land ist groß genug. Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du den Westen wählst, gehe ich nach Osten. Wenn du lieber nach Osten ziehst, gehe ich nach Westen." 1.Mose 13,8.9 (Hfa). Lot sah, dass das Land in der Nähe von Sodom am besten für seinen weltlichen und zeitlichen Wohlstand war, und er wählte diesen Wohnort. Siehe V. 10.11. Wäre Lot genauso höflich gewesen wie Abraham, hätte er diesem [als dem Älteren] die Wahl überlassen. Doch Abraham vertrat nicht den Standpunkt, irgendjemand überlegen zu sein. Er nahm eine bescheidene Stellung ein. Eigentlich hätte er das Recht gehabt zu wählen, doch er entschied sich, in dieser Sache höflich zu sein. CS 67 3 Lot überlegte nicht, ob sich seine Wahl positiv auf seine Moral und seine Beziehung zu Gott auswirken würde; er dachte nur an seinen weltlichen Wohlstand. Doch später geriet er in eine sehr lästige Situation, weil die Bewohner von Sodom so boshaft waren. Er wurde mit seiner Familie verschleppt, als feindliche Könige die Städte Sodom und Gomorra eroberten. Siehe 1.Mose 14,8-12. Abraham [erfuhr davon und] zog los, um Lot zu befreien [was ihm auch gelang; siehe V. 14-16]. Als der König von Sodom Abraham vorschlug, sich etwas von der Kriegsbeute zu nehmen, zeigte sich erneut die wahre Vornehmheit von Abrahams Charakter. Er sagte, er wolle "nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen", damit niemand behaupten konnte, er hätte "Abraham reich gemacht". V. 21-23. Gott hatte Abraham großen Reichtum versprochen. Siehe Kap. 13,15. Aber Abraham wollte nicht in den Ruf kommen, dass ihm gottlose Menschen die Schätze gegeben hätten, die er besaß. Daran sehen wir, dass Abraham jeden Schritt im Gottvertrauen ging. CS 67 4 Wir lesen (in 1.Mose 18) von den Besuchern, die zu Abraham kamen, als er gerade vor seinem Zelt saß ... Das waren Engel Gottes, und einer von ihnen war kein Geringerer als der Sohn Gottes. Siehe V. 13. Als diese Gäste auftauchten, waren sie Fremde, doch Abraham befolgte ihnen gegenüber die Regeln echter Höflichkeit. Das Wort Gottes sagt: "Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt." Hebräer 13,2. Genau das tat Abraham. Als sich die himmlischen Gäste Abraham zu erkennen gaben, sagten sie ihm auch, was sie mit Sodom vorhatten. Siehe 1.Mose 18,17.20.21 ... Obwohl Abraham nicht in Sodom wohnte und nicht mit Sodom verbunden war, hatte er doch ein starkes Interesse, dass diese Stadt nicht zerstört würde, wenn Gott sie verschonen konnte. Siehe V. 22-33; Manuskript 19, 1886. ------------------------Die Wichtigkeit, unseren Wohnort sorgfältig auszusuchen, 8. März CS 68 1 Lot schaute sich nach allen Seiten um. Er sah, dass es in der Jordanebene reichlich Wasser gab. 1.Mose 13,10 (GNB). CS 68 2 Die Augen von Abrahams Verstand waren nicht verschlossen, als er entschied, dass es das Beste wäre, wenn er sich von Lot trennte, obwohl er für ihn wie ein Vater gewesen war. Doch er konnte dauernden Zank und Streit nicht ertragen, selbst wenn es nur unter den Hirten war. Siehe 1.Mose 13,6.7. Er wollte seinen Seelenfrieden nicht durch unschöne Meinungsverschiedenheiten stören lassen. Die Trennung fiel ihm schwer, aber sie musste sein. CS 68 3 Abraham überließ Lot die Wahl, wohin er gehen wollte (siehe V. 9), damit er später nicht versucht wurde zu denken, Abraham habe bei der Trennung seine eigenen Interessen im Sinn gehabt. Lot wählte einen wunderbaren Ort in der Nähe von Sodom. Siehe V. 11.12. Das Land seiner Wahl bot alle möglichen natürlichen Vorteile (siehe V. 10), doch Lot versäumte, die Sitten und die Religion der Sodomiter zu untersuchen. Uns wird berichtet, wie es mit ihm weiterging. Eines Tages musste er aus der verdorbenen Stadt fliehen, in der Verbrechen jeder Art herrschten. Siehe 1.Mose 19. Er konnte zwar noch seine Töchter und Schwiegersöhne warnen, doch sie hörten genauso wenig auf seine Warnung wie vorher auf seine guten Ratschläge. Siehe V. 14. Sie [die Schwiegersöhne] spotteten über seinen Glauben an Gott und kamen um, als Sodom zerstört wurde. CS 68 4 Darin steckt eine Lehre für uns alle. Wir sollten sehr sorgfältig vorgehen bei der Auswahl eines Heimes für unsere Familien. Wir sollten Gottes Hilfe bei der Erziehung unserer Kinder erbitten und bei ihrer Wahl ihres Lebensberufes. Jede Familie sollte stets zu Gott aufblicken und darauf vertrauen, dass er sie richtig führen wird. Ein gutes Urteilsvermögen ist nötig, damit wir keinen falschen Weg einschlagen, nur um weltlichen Gewinn zu erlangen. CS 68 5 Der Wille des Herrn soll auch unser Wille sein. Gott muss der Erste, der Letzte und der Beste in allem sein. Wir sollen genauso lernbereit sein wie kleine Kinder und besonnen vorangehen, mit völligem Vertrauen auf Gott. Unsere ewigen Interessen spielen bei den Schritten, die wir gehen, eine Rolle: Werden wir himmelwärts vorankommen zu der Stadt, "deren Baumeister und Schöpfer Gott ist" (Hebräer 11,10), oder erdwärts zu Sodoms wunderbaren Attraktionen? CS 68 6 Gott fragt nicht unsere Meinung oder unsere Vorlieben um Rat. Er weiß, was Menschen nicht wissen: er kennt die Folgen jeder Entscheidung. Deshalb sollten wir unseren Blick auf ihn richten und nicht auf die weltlichen Vorteile, die uns Satan präsentiert. Manuskript 50, 1893; Sermons and Talks I, 219.220. ------------------------Gott hört unsere Fürbitten, 9. März CS 69 1 Abraham trat näher heran und fragte: "Willst du wirklich Unschuldige und Schuldige zusammen vernichten?" 1.Mose 18,23 (Hfa). CS 69 2 Wir erfahren, dass Abraham nahe an Gott herantrat und fragte: "Willst du denn den Gerechten [zusammen] mit dem Gottlosen umbringen?" 1.Mose 18,23. Einerseits besaß Abraham einen wahren Sinn für Demut und Bescheidenheit, wie es jedes Gotteskind haben sollte, andererseits lag ihm das Seelenheil der Sünder sehr am Herzen. Er wird als ein Mensch geschildert, der sich Gott nähert. Er tritt ganz nahe an die himmlischen Boten heran und verhandelt mit ihnen, wie ein Kind mit seinen Eltern verhandelt. Er denkt an Lot, der sein Haus in Sodom errichtet hat und durch die Heirat seiner Töchter in der ganzen Stadt Beziehungen hat. Deshalb beginnt Abraham mit fünfzig [Gerechten, die in der Stadt leben], und der Herr sagt zu, dass er die Stadt um dieser fünfzig willen verschonen wird. Siehe V. 24.26. Schließlich handelt Abraham die Zahl auf zehn herunter, und auch da verspricht der Herr, dass er die Stadt verschonen wird, falls zehn [Gerechte] darin wohnen. Siehe V. 27-33. Abraham appelliert nicht weiter an Gott, aber er hofft, dass sich in Sodom wenigstens zehn rechtschaffene Menschen finden. CS 69 3 Doch als die Engel nach Sodom kamen, fanden sie nicht einmal fünf Gerechte in dieser prächtigen Stadt. Siehe 1.Mose 19,15.16. Daraus können wir den Schluss ziehen, dass es prächtige Städte geben mag, die den größten Reichtum haben, in denen aber nicht einmal fünf Menschen leben, die [vor Gott] gerecht sind. Da wir das zukünftige unsterbliche Leben anstreben, sollte jeder von uns darauf achten, unter solchen Umständen zu leben, die für die Entwicklung eines christlichen Charakters so günstig wie möglich sind. Gott ruft uns wiederholt dazu auf, jede Bindung aufzugeben, die uns unheiligen Einflüssen aussetzt. Er sagt: "Geht aus von ihnen [den Ungläubigen] und sondert euch ab." 2.Korinther 6,17. CS 69 4 Wir erleben Abraham als einen Repräsentanten Gottes, dessen Geschichte uns über einen langen Zeitraum hinweg überliefert wurde. Seine Anteilnahme und Besorgnis um Sodom soll uns lehren, uns ebenso intensiv für die Menschen zu interessieren, die in unserer Umgebung leben. Obwohl wir die Sünde hassen sollen, sollen wir die Menschen lieben, für die Christus starb. Und wir dürfen Gott überaus dankbar dafür sein, dass wir den Einen haben, der sich im Himmel für uns einsetzt. Siehe 1.Johannes 2,1. CS 69 5 Jesus kennt den Wert jedes Menschen, weil er selbst den Preis für jeden von uns bezahlt hat. Als er mit Todesqualen am Kreuz hing, betete er für seine Feinde und sagte: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Lukas 23,34. Auch er setzte sich, wie damals Abraham, für schuldige Menschen ein so wie ein Mensch für einen anderen plädiert. Auch wir sollten so ernsthaft für die Menschen beten, die in geistlicher Finsternis leben. Manuskript 19, 1886. ------------------------Was Engel für uns tun können, hat Grenzen, 10. März CS 70 1 Am Abend kamen die beiden Engel nach Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie sah, ging er ihnen entgegen und verneigte sich tief. 1.Mose 19,1 (Hfa). CS 70 2 Lot war lange in Abrahams Haushalt gewesen und wurde dadurch so geprägt, dass er dieselbe höfliche Gesinnung hatte, die Abraham offenbarte. Diese Männer [die Engel waren] sahen aus wie normale Menschen, als sie zu Lot kamen. Wäre er nicht so höflich gewesen, wäre er vielleicht mit der Stadt Sodom umgekommen. Die Bewohner Sodoms waren dermaßen verdorben, dass sie die Männer missbrauchen wollten, die die Botschaft [Gottes] brachten und von Lot aufgenommen worden waren. Siehe 1.Mose 19,4.5. Doch die Engel Gottes bewahrten Lot davor, von dem Mob vor seiner Haustür in Stücke gerissen zu werden. Sie straften sie mit Blindheit, sodass sie den Eingang nicht finden konnten. Siehe V. 10.11. CS 70 3 Nach dieser Darbietung der Bosheit [Sodoms] eröffneten die Engel Lot die Absicht ihres Besuches. Sie drängten ihn, wenn er Söhne oder Töchter in der Stadt habe, sie [schnell] herauszubringen. Lot durfte zu seinen Verwandten gehen und ihnen sagen, dass die Stadt zerstört werden sollte und sie deshalb fliehen müssen. Doch all seine dringenden Bitten und Warnungen waren zwecklos. Siehe V. 12-14. Sie spotteten über das, was sie "seine abergläubischen Ängste" nannten. In Sodom war ja alles wie schon immer, und sie konnten nirgends ein Anzeichen einer drohenden Zerstörung erkennen. CS 70 4 Aber als Lot zurückkam, hatte es der Engel eilig und befahl ihnen, aus Sodom zu fliehen. Siehe V. 15. Lot war scheinbar wie gelähmt von der Vorstellung, dass er ohne seinen Besitz gehen musste, nur mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Die Engel nahmen sie schließlich bei der Hand und führten sie aus der Stadt. Siehe V. 16 ... Sobald sie die Stadt verlassen hatten und auf dem Weg ins Gebirge waren, sagte der Engel: "Rette dein Leben und ... bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend." Der Befehl lautete "Sieh nicht hinter dich!" V. 17 ... CS 70 5 Doch Lots Frau schaute auf die Stadt zurück und auf all das, was sie dort zurücklassen musste. Da kam Gottes Fluch über sie, und sie wurde in eine Salzsäule verwandelt. Siehe V. 26 ... Wir erkennen, dass Lot einen Fehler machte, als er nach Sodom zog. Hier verlor er nicht nur seinen gesamten Besitz, er verlor auch -- bis auf zwei -- alle seine Kinder. Das ist eine Lehre, die wir uns zu Herzen nehmen sollten. Manchmal ergeben sich für Gottes Kinder sehr verheißungsvolle Gelegenheiten, aber sie müssen sich jede Seite der Angelegenheit genau ansehen bevor sie entscheiden. Die wichtigste Frage sollte bei jedem von uns lauten: "Wie wirkt sich das auf meine Beziehung zu Gott aus?" Manuskript 19a, 1886. ------------------------Gebt Gott nichts weniger als Gehorsam aus Liebe, 11. März CS 71 1 Wer behauptet: "Ich kenne Gott", ihm aber nicht gehorcht, ist ein Lügner und die Wahrheit lebt nicht in ihm. 1.Johannes 2,4 (GNB). CS 71 2 Jemand hat [dir] von mir berichtet, dass ich gesagt habe, du könntest nicht gerettet werden, wenn du den Sabbat nicht hältst. Findest du die Forderungen des vierten Gebotes wirklich unwichtig? Wird nicht die gewohnheitsmäßige Unterordnung unter den Willen unseres himmlischen Lehrmeisters den gehorsamen [Nachfolger Jesu] dazu führen, ständig zu fragen: "Was fordert mein Herr? Was ist Gottes Wille für mich?" und nicht: "Was gefällt mir?" oder "Was ist das Bequemste oder Angenehmste für mich und meine Mitmenschen?" Ist es denn [wirklich] seltsam, dass jemand dies oder jenes tun sollte, weil der Geist Gottes ihn davon überzeugt hat und er sich der Tatsache bewusst ist, dass er seine Erlösung aufs Spiel setzt, wenn er sich weigert oder Gottes Forderung einfach ignoriert? Ist es denn so schwer zu begreifen, dass unser Gehorsam gegenüber dem ganzen Gesetz Gottes für das ewige Leben absolut notwendig ist? Siehe Jakobus 2,10-12. Ist dies für einen Christen wirklich ein unergründliches Geheimnis -- sich seine Errettung zu sichern, egal wieviel es seinem Egoismus und seinen selbstsüchtigen Interessen kostet? Gibt uns das Wort Gottes irgendeine Gewissheit dafür, dass wir so oder so in den Himmel kommen, ob wir nun Gottes Gesetz übertreten oder es befolgen? Wenn ja, dann wären die ganzen Forderungen Gottes als eine Bedingung für die Erlösung ein großer Fehler! CS 71 3 Wurden die Menschen, die in der Sintflut umkamen, für ihren Ungehorsam gegenüber Gottes Forderungen bestraft? Oder wurden sie von den Wassern der Flut direkt in Gottes Herrlichkeit gespült, weil unser barmherziger Gott zu gütig ist, um die letztendliche Strafe für die Übertretung seines Gesetzes zu vollstrecken? Wurden die Sodomiter für ihren Ungehorsam bestraft und nur Lot gerettet? Oder wurden die Bewohner Sodoms von dem Feuer, das vom Himmel fiel, direkt in die Herrlichkeit getragen? Hat Gott Befehle gegeben? Dann müssen wir gehorchen, ohne zu zögern oder einen Schleichweg zu suchen, auf dem wir ohne Gehorsam gerettet werden können. Das würde bedeuten, einen anderen Weg hinauf [zum Himmel] zu klettern. Aber die Majestät des Himmels sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Johannes 14,6. "Ich habe die Gebote meines Vaters gehalten." Johannes 15,10 (EB). CS 71 4 Wir sollten aber die Gebote nicht halten, bloß um in den Himmel zu kommen, sondern um dem Einen Freude zu bereiten, der starb, um die Sünder von der Strafe zu erlösen, die auf die Übertretung des Gesetzes seines Vaters steht. Die Rettung des Sünders hängt davon ab, ob er Gottes Gesetz gehorcht. Keiner sollte auf die Gnade Gottes pochen oder sie herausfordern, indem er sich frei fühlt, so viel zu sündigen, wie er es wagt ... Es ist ein unheilvoller Entschluss, Christus mit so weitem Abstand wie möglich nachzufolgen und sich dem Rand des Abgrundes so weit wie möglich zu nähern ohne hineinzustürzen. Brief 35, 1877. ------------------------Sucht nach der biblischen Wahrheit um jeden Preis, 12. März CS 72 1 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 1.Johannes 5,3. CS 72 2 Christus brachte ein großes Opfer, als er am Kreuz für uns starb. Was sind wir bereit, für seine Liebe zu opfern? Jesus sagt: "Liebt ihr mich, werdet ihr meine Gebote halten." Johannes 14,15. Er meinte nicht, dass wir uns eins, zwei oder neun [aus den Zehn Geboten] herauspicken sollten, sondern dass wir alle zehn halten. All seine Gebote müssen befolgt werden. Johannes spricht von denen, die angeblich Gott lieben, aber seinen Forderungen nicht gehorchen: "Wer behauptet: ‚Ich kenne Gott', ihm aber nicht gehorcht, ist ein Lügner, und die Wahrheit lebt nicht in ihm." 1.Johannes 2,4 (GNB). "Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer." 1.Johannes 5,3. CS 72 3 Vielleicht sagst du jetzt: "Du meinst, dass sich die ganze gelehrte Welt irrt und nur jenes kleine Häufchen -- völlig in der Minderheit, auf die man als ungebildete und einfache Leute herabschaut -- gerettet wird?" Ich antworte: "Jesus hielt sich während seines Erdenlebens zu den einfachen Menschen. Er nahm keinen Platz an der Seite der gebildeten Rabbiner oder Volksführer ein. Er wurde nicht bei den Machthabern der Erde gefunden, sondern unter dem niedrigen Volk. Die Wahrheit wurde noch nie bei der Mehrheit gefunden. Sie war immer bei der Minderheit zu finden." CS 72 4 Die himmlischen Engel flogen nicht zur Schule der Propheten, sie sangen ihre Loblieder nicht über dem Tempel oder den Synagogen, sondern sie gingen zu Menschen, die demütig genug waren, die Botschaft anzunehmen. Siehe Lukas 2,8-14. Sie sangen die frohe Kunde von einem Erlöser über den Feldern von Bethlehem, während die Großen, die Herrscher und die Geehrten im Dunkeln blieben, weil sie mit ihrer Stellung völlig zufrieden waren und sich nicht nach einer größeren Frömmigkeit sehnten als sie besaßen. Die Lehrer in den Prophetenschulen, die Schriftgelehrten, Priester und Obersten waren die ärgsten Verfolger Christi. Menschen, die den größten Anspruch auf geistliche Erkenntnis erhoben, waren genau diejenigen, die Christus geringschätzten, ablehnten und kreuzigen ließen. CS 72 5 Große Männer und Frauen und angeblich gute Menschen können mit ihrer Engstirnigkeit und herausgehobenen Position Furchtbares anrichten und sich dabei noch schmeicheln, sie täten Gott einen Dienst. Siehe Johannes 16,2. Auf solche Leute kann man sich nicht verlassen. Wahrheit, biblische Wahrheit, wollen du und ich um jeden Preis haben. Wie die edlen Gläubigen in Beröa wollen wir täglich und unter ernstem Gebet in der Schrift forschen (siehe Apostelgeschichte 17,11), damit wir wissen, was wahr ist, und dann wollen wir der Wahrheit gehorchen, egal was es uns kostet und ohne Bezugnahme auf berühmte oder gute Menschen. Wenn die Wahrheit in der Bibel steht, dann können wir sie genauso dort finden wie die Guten und die Großen der Erde. Ich bete darum, dass Gott uns hilft, weise zur Erlösung zu sein. Brief 35, 1877. ------------------------Widersteht der Einladung zur Erlösung nicht, 13. März CS 73 1 Wenn ihr heute seine Worte hört, dann verschließt eure Herzen nicht. Hebräer 3,15 (Hfa). CS 73 2 Wer vermag das Jammern und Klagen zu beschreiben, das an der Schwelle zwischen Zeit und Ewigkeit anheben wird, wenn der gerechte Richter seine Stimme erhebt und erklärt: "Es ist zu spät!" Lange standen die breiten Türen des Himmels offen und die himmlischen Boten haben immer wieder eingeladen und dringend gebeten: "Wer da will, der komme und nehme das Wasser des Lebens umsonst." Offenbarung 22,17. "Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht." Hebräer 3,15. Doch einmal kommt der Zeitpunkt, an dem das Urteil gefällt wird: "Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig." Offenbarung 22,11. CS 73 3 Die Tore des Himmels schließen sich, das Angebot der Rettung verstummt. Dann heißt es im Himmel: "Es ist geschehen." Offenbarung 16,17. Diese Zeit ist nicht mehr fern. Ich flehe dich an: Gib dir wirkliche Mühe für die Ewigkeit und ergreife die Hoffnung, die dir im Evangelium angeboten wird. "Ringe danach, durch die enge Pforte einzugehen" (Lukas 13,24, EB), denn wenn du es bloß versuchst, wird es dir nicht gelingen. CS 73 4 Die Welt ist von dem Fluch, den die Sünde bringt, schwer belastet. Sie ist förmlich von Sünde überflutet, von Gewalt und Verdorbenheit, wie zur Zeit Noahs. Und doch sind viele gerade in dieser furchtbaren Ära der Weltgeschichte am Schlafen. Sie haben aufgehört sich zu bemühen, Christen zu werden. Die Befriedigung der eigenen Selbstsucht und menschliche Sicherheiten gefährden immer noch das ewige Wohlergehen. Ist das nicht tollkühn? Satans Nachfolger nennen es vielleicht ehrbar und lobenswert, jene Unabhängigkeit des Denkens zu zeigen, die dich dazu führt, deine früheren Verhaltensmaßregeln mit Gleichgültigkeit zu betrachten und dir einzubilden, du hättest einen besseren Weg gefunden. Wenn du auf diese Vorschläge hörst, wirst du durch den Betrug der Sünde innerlich verhärtet ... CS 73 5 Was sollen dir denn all die weltlichen Vergnügen bringen, wenn die ganze Welt begraben wird wie damals Sodom und zerstört wird wie Gomorra? Diese Städte sollen anderen Sündern ein mahnendes Beispiel geben, damit sie erkennen, dass auch ihr Tag kommen wird. Siehe 2.Petrus 2,6. CS 73 6 Zu spät werden sie erkennen, dass sie ihr Erstgeburtsrecht verkauft haben. Siehe 1.Mose 25,31-34; Hebräer 12,16. Die Krone, die sie hätten haben können, funkelt jetzt auf dem Kopf eines anderen. Das Erbe, das sie hätten antreten können, ist verloren. Gib darauf Acht, wie du mit der Versuchung spielst. Gib darauf Acht, wie du mit deiner eigenen Stärke prahlst. Christus ist deine ewige Stärke. Vertrau dich Gott an und nimm seine Kraft in Anspruch, dann wird er dich zum Überwinder machen, und du wirst die Siegeskrone tragen. Siehe Jakobus 1,12; Brief 21, 1867. ------------------------Strebt nach dem himmlischen Erbe, 14. März CS 74 1 Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir [in Kapernaum] geschehen sind, dann würde es heute noch stehen. Matthäus 11,23 (GNB). CS 74 2 Gott versprach Abraham und seinen Nachkommen, dass sie Ländereien und Besitztümer haben würden, doch sie waren nur "Gäste und Fremdlinge auf Erden" Hebräer 11,13.9. Das Erbe und das Land, das Abraham und seinen Nachkommen gehören soll, wird erst dann ausgeteilt, wenn diese Erde gereinigt ist. Siehe V. 10. Dann wird Abraham das Anrecht auf seine Ländereien und Besitztümer bekommen und auch seine Nachkommen werden ihr Anrecht darauf empfangen. Siehe V. 16. Jeder von uns sollte sich stets vor Augen halten, dass diese Welt nicht unsere eigentliche Heimat ist, sondern dass wir ein Erbe auf der neuen Erde haben. Die Zerstörung von Sodom und Gomorra ist ein Symbol dafür, wie diese Welt einmal durch Feuer vernichtet werden wird. Siehe 2.Petrus 2,6; 3,12. Es ist für jeden gefährlich, seine Hoffnungen auf dieses [irdische] Leben zu setzen. Wir wollen "zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten". Matthäus 6,33 ... CS 74 3 Die Landschaft um Sodom und Gomorra war wie der Garten Eden. Siehe 1.Mose 13,10. Der Herr hatte seinen Segen über diesen Teil der Erde reichlich ausgegossen. Alles war schön und lieblich, doch das veranlasste die Leute nicht, den Geber zu ehren. Als "der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel herabregnen ließ" (1.Mose 19,24), welch eine Verwüstung war das! Wie leicht konnte der sengende Wind Gottes jenen herrlichen Ort zu einem hässlichen Platz machen. CS 74 4 In der Zerstörung Sodoms liegt eine Lehre für die Menschen, die zur Zeit Jesu lebten, und diese Botschaft ist für uns aufgeschrieben "Du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch des heutigen Tages. Doch ich sage euch: Es wird dem Land der Sodomer erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir." Matthäus 11,23.24. Wir können erkennen, dass ihre Schuld an der Menge des Lichts gemessen wurde, das auf sie schien. Diese Lehre gilt jedem einzelnen von uns, dem Gott das kostbare Licht der Wahrheit offenbart hat ... CS 74 5 Vielleicht meinst du, du hast die Wahrheit ja angenommen und verstanden und könntest da stehen bleiben und nicht weitergehen. Es ist eine Sache, die Wahrheit anzunehmen und zu behalten, aber es ist etwas anderes, die Wahrheit zu haben "wie (sie) in Jesus ist". Epheser 4,21. Während du deine Arbeit tust und deine Hände und dein Denken mit nützlichen Tätigkeiten beschäftigt sind, brauchst du auch Ruhe zur Andacht, zum Nachdenken [über Gott] und zum ernsten Gebet. Du möchtest, dass das Licht, das vom Himmel kommt, auch etwas in dir bewirkt. Du wünschst dir den Glauben, der mit Gold verglichen wird. Siehe 1.Petrus 1,7. Du willst die Liebe Jesu in deinem Herzen pflegen und dir bewusst sein, dass dieselben Engel, die Abraham und Lot erschienen, auch bei dir sind. Manuskript 19a, 1886. ------------------------Seid wachsam, die Gemeinschaft mit Gott nicht zu verlieren, 15. März CS 75 1 [Gott sagte:] "Ich selbst habe [Abraham] auserwählt; und er soll seine Nachkommen auffordern, so zu leben, wie es mir gefällt. Sie sollen das Recht achten und Gerechtigkeit üben." 1.Mose 18,19 (Hfa). CS 75 2 Es gibt für jeden von uns Hoffnung, aber nur auf einem Weg: indem wir uns an Christus klammern und jegliche Energie einsetzen, um die Vollkommenheit seines Charakters zu erlangen. Die scheinheilige Religion, die Sünde auf die leichte Schulter nimmt und ständig bei der Liebe Gottes zum Sünder verweilt, bestärkt die Sünder in dem Glauben, dass Gott sie retten wird, während sie bewusst und absichtlich weitersündigen. So handeln viele, die bekennen, an die Wahrheit für diese Zeit zu glauben. Die Wahrheit wird von ihrem Alltagsleben ferngehalten. Deshalb hat sie keine Kraft mehr, um den Menschen zu überzeugen und ihn zu bekehren. Dabei müssen wir mit jedem Nerv, jedem Muskel und allen Geisteskräften danach streben, die Welt mit ihren [gottfernen] Sitten, Praktiken und Moden zu verlassen ... CS 75 3 Das Leben vieler Menschen zeigt, dass sie keine lebendige Verbindung mit Gott haben. Sie driften von ihm ab in das Flussbett der Welt hinein. Sie haben in Wirklichkeit keinen Anteil an Christus. Sie lieben das Vergnügen und stecken voller egoistischer Pläne, Hoffnungen und Ambitionen. Sie dienen dem Feind unter dem Deckmantel, Gott zu dienen. Sie sind in der Knechtschaft eines Sklavenhalters, und diese Abhängigkeit haben sie selbst gewählt und machen sich so zu willigen Sklaven Satans ... CS 75 4 Gibt es nicht Gründe, weshalb der Geist Gottes nicht unter seinem Volk wirkt? Die Wahrheit lässt man [draußen] in den Vorhöfen. Die Gemeinschaft mit Gott wird aufgegeben, um weltliche Verwandtschaft und Freunde zufrieden zu stellen, deren Herzen ständig der Wahrheit widerstreben ... CS 75 5 Gottes Segen lag auf Abraham, weil er den Glauben zu Hause praktizierte. Gott, der die Wohnungen der Gerechten segnet, sagt [über Abraham]: "Denn ich habe ihn erkannt, damit er ... seinem Haus nach ihm befehle, dass sie den Weg des HERRN bewahren." 1.Mose 18,19 (EB). Er wird die Wahrheit nicht verraten ... CS 75 6 Ihr Eltern, wenn ihr Gottes Segen erfahren möchtet, dann handelt so wie Abraham. Unterdrückt das Böse und fördert das Gute. Gelegentlich sind Anordnungen nötig, anstatt sich nur nach den Neigungen und Vorlieben der Kinder zu richten. Blinde Zuneigung wird nicht das Gesetz des Hauses sein. Nachgiebigkeit, die die wahre Grausamkeit ist, wird nicht praktiziert werden ... Bringt eure Kinder zum Gottesdienst mit ... Satan wird ganz sicher von ihnen Besitz ergreifen, wenn wir nicht wachsam sind. Fördert ihre Gemeinschaft mit den Gottlosen nicht, sondern zieht sie von ihnen weg. Geht selbst von ihnen aus (siehe 2.Korinther 6,17) und zeigt ihnen, dass ihr auf der Seite Gottes steht. Brief 53, 1887. ------------------------Abrahams Mangel an Glauben -- eine Warnung für uns, 16. März CS 76 1 Am nächsten Morgen nahm Abraham Brot und einen Schlauch mit Wasser, gab beides Hagar, legte ihr das Kind auf die Schulter und schickte sie fort. 1.Mose 21,14. CS 76 2 Abraham hatte die Verheißung eines Sohnes (siehe 1.Mose 15,4) hingenommen, ohne Fragen zu stellen, aber er vermochte nicht, auf die Erfüllung dieses Gotteswortes zu seiner Zeit und auf seine Weise zu warten. Denn der Herr zögerte die Erfüllung heraus, um Abrahams Glauben an die Macht Gottes auf die Probe zu stellen, und er bestand sie nicht. Sara hielt es für unmöglich, dass ihr in ihrem hohen Alter noch ein Kind geschenkt würde. Um aber die göttliche Absicht trotzdem zu verwirklichen, schlug sie Abraham eine Zweitehe mit einer ihrer Mägde vor. Siehe 1.Mose 16,2. Die Vielweiberei war so weit verbreitet, dass man sie gar nicht mehr als etwas Sündhaftes ansah. Aber sie blieb eine Übertretung des göttlichen Gesetzes und wurde für die Heiligkeit und den Frieden des Familienkreises verhängnisvoll ... CS 76 3 Obwohl er Hagar nur auf Saras dringende Bitte geheiratet hatte, warf sie ihm das jetzt [als Hagar schwanger war und Sara verachtete; siehe V. 4] als seine Schuld vor. Sie wünschte die Vertreibung der Nebenbuhlerin. Aber das lehnte Abraham ab. Hagar sollte die Mutter seines Sohnes der Verheißung werden, wie er sehnsüchtig hoffte ... "Als nun Sara sie demütigen wollte, floh sie von ihr." 1.Mose 16,6. [Hagar] machte sich auf den Weg in die Wüste. Als sie allein und verlassen an einer Quelle ausruhte, erschien ihr ein Engel des Herrn in menschlicher Gestalt. Siehe V. 7. Er ... befahl ihr: "Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand." V. 9 ... Und zur dauernden Erinnerung an [Gottes] Barmherzigkeit sollte sie ihr Kind Ismael nennen, "Gott hört". V. 11. CS 76 4 Als Abraham nahezu hundert Jahre alt war, wiederholte Gott die Verheißung mit der Versicherung, dass der künftige Erbe das Kind Saras sein würde. Siehe 1.Mose 17,1.16. Aber Abraham verstand die Verheißung noch immer nicht ... Isaaks Geburt (siehe Kap. 21,2.3) brachte nach lebenslangem Warten die Erfüllung ihrer sehnlichsten Hoffnungen und erfüllte die Zelte Abrahams und Saras mit Freude. Für Hagar dagegen bedeutete das die Vernichtung ihrer ehrgeizigen Pläne. Im Lager hatte man den herangewachsenen Ismael allgemein als Erben der Reichtümer und Segnungen angesehen, die Abrahams Nachkommen verheißen waren. Nun wurde er plötzlich zur Seite geschoben, und in ihrer Enttäuschung hassten Mutter und Sohn das Kind Saras. Die allseitige Freude steigerte ihre Eifersucht noch, bis Ismael sich eines Tages unterstand, den Erben der göttlichen Verheißung öffentlich zu verspotten. Siehe V. 9. Sara sah in Ismaels Aufsässigkeit eine dauernde Quelle der Zwietracht und so drängte sie Abraham, Hagar und Ismael aus dem Lager zu entfernen. Siehe V. 10 ... CS 76 5 Diese Lehre, die Abraham über die Heiligkeit der Ehe erteilt wurde, kann allen zur Warnung dienen. Patriarchen und Propheten 124-126. ------------------------Die schwerste Prüfung für Abrahams Glauben, 17. März CS 77 1 Und [Gott] sprach [zu Abraham]: "Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!" 1.Mose 22,2 (EB). CS 77 2 Als Abraham 120 Jahre alt war und in Beerscheba wohnte, bekam er eines Nachts in einer Vision den erschreckenden Befehl: "Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, der dir ans Herz gewachsen ist, den Isaak! Geh mit ihm ins Land Morija auf einen Berg, den ich dir nennen werde, und opfere ihn mir dort als Brandopfer." 1.Mose 22,2 (GNB). Seinen Sohn, seinen einzigartigen Sohn, den Sohn der Verheißung, sollte er opfern. In dieser Nacht fand Abraham keinen Schlaf mehr ... Gott hatte ihm versprochen, dass sein Name [und Geschlecht] von Isaak weitergeführt werden sollte (siehe 1.Mose 21,12), doch jetzt wurde sein Glaube auf eine harte Probe gestellt. Abraham hatte sich an die Verheißung geklammert, dass er von seiner Ehefrau Sara einen Sohn bekommen würde (siehe 1.Mose 17,15.16.19), und Gott hatte sein Versprechen auch erfüllt ... Gott klammerte Ismael aus dieser Sache aus, denn er sprach von "deinem einzigen Sohn Isaak". 1.Mose 22,2 ... CS 77 3 Gott hatte Abraham zugesagt, dass seine Nachkommen durch Isaak so zahlreich sein würden wie der Sand am Meer. Siehe 1.Mose 22,17. Als Abraham nun in die Nacht hinausging, meinte er die Stimme Gottes erneut zu hören, die ihn 50 Jahre zuvor aus Chaldäa herausgerufen und gesagt hatte: "Sieh hinauf zu den Sternen am Himmel! Kannst du sie zählen? So unzählbar werden deine Nachkommen sein." 1.Mose 15,5 (GNB). Konnte das wirklich dieselbe Stimme sein, die ihm nun befiehlt seinen Sohn zu töten? Er ruft sich die Verheißung ins Gedächtnis: "Ich will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen zählen." 1.Mose 13,16. Ist es nicht eher die Stimme eines Fremden, die anordnet seinen Sohn zu opfern? Kann Gott sich selbst widersprechen? Soll sich Abraham der einzigen Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißungen berauben? Muss er kinderlos werden? CS 77 4 Doch Abraham überlegt nicht [weiter], er gehorcht. Seine einzige Hoffnung ist, dass der Gott, der alle Dinge tun kann, seinen Sohn wieder von den Toten auferweckt. Siehe Hebräer 11,17.19. Das Messer ist erhoben, doch es senkt sich nicht, denn Gott ruft: "Es ist genug." Siehe 1.Mose 22,10.11. Der Glaube des Vaters und die Unterordnung des Sohnes sind bis zum Äußersten geprüft worden. "Jetzt weiß ich, dass du Gott gehorchst. Du warst bereit, mir sogar deinen einzigen Sohn zu opfern." 1.Mose 22,12 (GNB). CS 77 5 Abrahams Prüfung war die härteste, die einem Menschen auferlegt werden kann. Hätte er sich damals von Gott abgewandt, wäre er nicht zum Vater aller Gläubigen geworden. Siehe Römer 4,16. Wäre er von Gottes Gebot abgewichen, hätte die Welt ein großartiges Beispiel für Gottvertrauen und Sieg über Unglauben eingebüßt ... Nichts ist zu kostbar, um es Gott zu geben. Brief 110, 1897. ------------------------Die gegensätzlichen Charaktere von Jakob und Esau, 18. März CS 78 1 Der HERR gab [Rebekka] die Antwort: "Zwei Völker trägst du jetzt in deinem Leib, in deinem Schoß beginnen sie zu streiten. Das eine wird das andere unterwerfen: der Erstgeborene wird dem Zweiten dienen." 1.Mose 25,23 (GNB). CS 78 2 Der heranwachsende Esau liebte die Befriedigung seiner Selbstsucht. Alle seine Interessen galten nur der Gegenwart. Jede Einschränkung ließ ihn aufbegehren. Ihm gefiel das ungebundene Umherstreifen, und so wählte er bald das Leben eines Jägers. Gleichwohl war er des Vaters Liebling. Siehe 1.Mose 25,27.28. Der Wagemut und die Kraft seines ältesten Sohnes beeindruckten den ruhigen, friedliebenden Hirten [Isaak] immer wieder. Furchtlos durchstreifte Esau Berge und Wüsten und kehrte heim mit Wildbret für den Vater und mit spannenden Berichten über sein abenteuerliches Leben. CS 78 3 Jakob war nachdenklich, fleißig und fürsorglich. Er dachte mehr an die Zukunft als an die Gegenwart. Er war mit dem häuslichen Leben zufrieden und damit beschäftigt, für die Herden zu sorgen und den Acker zu bebauen. Seine geduldige Beharrlichkeit, Sparsamkeit und Voraussicht schätzte die Mutter an ihm. Seine Gefühle waren tief und stark und seine höflichen, unablässigen Aufmerksamkeiten trugen viel mehr zu ihrem Glück bei als die gelegentlichen ungestümen Zärtlichkeiten Esaus. Jakob war Rebekkas Lieblingssohn. Siehe V. 28 ... Esau liebte die religiöse Verehrung nicht, er hatte keine Neigung zu einem geistlichen Leben. Die mit dem geistlichen Erstgeburtsrecht verbundenen Anforderungen waren ihm ein lästiger und geradezu verhasster Zwang. Esau empfand Gottes Gesetz ... als ein Joch der Knechtschaft. Mit seinem Hang zur Zügellosigkeit begehrte er nichts so sehr wie die Freiheit, tun und lassen zu können, was er wollte. Für ihn bedeuteten Macht und Reichtum, Gelage und Lustbarkeiten das Glück. Er war sehr stolz auf die uneingeschränkte Freiheit seines wilden, umherstreifenden Lebens ... CS 78 4 Jakob wusste durch seine Mutter von der göttlichen Ankündigung, dass ihm das Erstgeburtsrecht zufallen sollte (siehe 1.Mose 25,23), und war von unsagbarem Verlangen nach den Vorrechten erfüllt, die ihm damit übertragen würden ... Das Ziel seiner Sehnsucht galt dem geistlichen Erstgeburtsrecht. Mit Gott in der Weise zu verkehren, wie es der gerechte Abraham erlebt hatte, das Versöhnungsopfer für die Familie darzubringen, der Ahnherr des erwählten Volkes und des verheißenen Messias zu sein -- das waren die Vorrechte und Ehren, die sein sehnsüchtiges Verlangen entfachten ... CS 78 5 Mit heimlichem Verlangen saugte er alles auf, was sein Vater über die geistliche Bedeutung des Erstgeburtsrechts sagte, und genauso sorgfältig hütete er, was er von der Mutter erfuhr. Unablässig beschäftigten ihn diese Dinge, sodass sie zum beherrschenden Interesse seines Lebens wurden ... Er war überzeugt, dass sich die ihn betreffende Verheißung nicht erfüllen könne, solange Esau die Rechte des Erstgeborenen behielt. So grübelte er unausgesetzt, wie er in den Besitz des Segens kommen könnte, die seinem Bruder so unwichtig, ihm dagegen so kostbar erschienen. Patriarchen und Propheten 154-156 [überarbeitet]. ------------------------Opfere niemals deine Integrität und verachte dein Erstgeburtsrecht nicht, 19. März CS 79 1 Jakob hatte gerade Linsen gekocht. "Gib mir schnell etwas von dem roten Zeug da", rief Esau, "ich bin ganz erschöpft!" ... Jakob sagte: "Nur wenn du mir vorher dein Erstgeburtsrecht abtrittst!" ... Esau ... verkaufte so sein Erstgeburtsrecht an seinen Bruder. 1.Mose 25,29-33 (GNB). CS 79 2 Um der augenblicklichen Freude willen gibt man zu viel den Wünschen und Neigungen nach. Da fehlt der echte innere Hunger nach geistlicher Stärke und himmlischer Weisheit. Den Versuchungen wird nachgegeben, die Lust befriedigt -- und das trennt von Gott ... CS 79 3 Du erinnerst die Sache mit Esau. Er erreichte den Wendepunkt seines Lebens, ohne es zu wissen. Was er als eine Sache ansah, die kaum einen Gedanken wert war, war die Handlung, die seine vorherrschenden Charakterzüge offenbarte. Sie zeigte seine Vorlieben und wie [gering] er das schätzte, was heilig war und an dem er unverletzlich hängen sollte. Er verkaufte sein Erstgeburtsrecht um eines kleinen Genusses willen, der sein momentanes Bedürfnis befriedigte. Siehe 1.Mose 25,29-34. Dies bestimmte den weiteren Verlauf seines Lebens. Für Esau bedeutete ein Bissen Essbares mehr als der Dienst für seinen [göttlichen] Meister. Brief 5, 1877. CS 79 4 Wenn das Volk Gottes doch nur bedenken würde, dass eine einzige falsche Handlung einen Fleck in der Geschichte und in ihrer Erfahrung hinterlässt, der einzig und allein durch das Blut Christi abgewaschen werden kann. Jede Handlung im Leben sollte sorgfältig überdacht werden, denn sie schickt wie eine sprudelnde Quelle Ströme des Segens oder Ströme des Bösen in die Welt. Wer seine Bibel kennt, sollte das Leben Christi führen. Alle sollten bedenken, dass sie ein Werk tun, das bis in die Ewigkeit reicht ... CS 79 5 Niemand in unserer Welt kann eine selbstsüchtige Handlung tun, ohne in der Gefahr zu stehen, sein [geistliches] Erstgeburtsrecht für eine Eintopf-Mahlzeit zu verkaufen. Sie sollten sich daran erinnern, dass Esau von seinem Verlangen beherrscht wurde. Triebe und Neigungen regierten diesen Mann und er verkaufte seine Seele, um seinen Appetit zu befriedigen. Macht das auch irgendjemand unter denen, die die Wahrheit für diese Zeit kennen? ... CS 79 6 "Seht darauf, ... dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser [wörtlich: Profaner] wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt[srecht] verkaufte." Hebräer 12,16. Wie viele, deren Namen auf den Gemeindelisten stehen, werden um egoistischer Vorteile willen ihre Integrität opfern und die Konsequenzen riskieren! Weil sie ihr sinnliches Verlangen befriedigen wollen, tappen sie ungeschützt in Satans Fallen. Sie lassen sich vom Egoismus dazu treiben, ihren inneren Frieden und ihr Seelenheil zu verkaufen. CS 79 7 Nachdem Esau seinen Hunger gestillt hatte, bedauerte er, was er getan hatte. "Denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obgleich er sie mit Tränen eifrig suchte." Hebräer 12,17 (EB). Möge der Herr geben, dass sich jeder, der den Namen Christi nennt [angenommen hat], von allem Unrecht abwendet! Siehe 2.Timotheus 2,19; Brief 47, 1894. ------------------------Sucht nach der Himmelsleiter wenn alles hoffnungslos scheint, 20. März CS 80 1 Jakob erwachte aus dem Schlaf und rief: "Wahrhaftig, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!" 1.Mose 28,16 (GNB). CS 80 2 Die Engel Gottes stiegen auf der geheimnisvollen Leiter auf und nieder und als Jakob erwachte, sagte er: "Fürwahr -- der HERR ist an dieser Stätte und ich habe es nicht erkannt!" 1.Mose 28,12.16 (EB). So geht es auch uns. Wenn unsere Augen geöffnet würden, könnten wir die Engel Gottes sehen, die uns umgeben. Die bösen Engel sind auch da, die uns zu zerstören versuchen, doch die guten Engel treiben sie zurück. CS 80 3 Jakob dachte, er könnte sich das Recht der Erstgeburt durch List und Tücke aneignen, doch er wurde enttäuscht. Siehe 1.Mose 27. Er dachte, er hätte nun alles verloren: seine Beziehung zu Gott, sein Zuhause und alles. Da war er nun, ein betrübter Flüchtling. Doch was tat Gott? Er sah Jakobs hoffnungslose Lage und seine Enttäuschung und er sah, dass hier ein Werkzeug war, das eines Tages Gott Ehre bereiten würde. Sobald er Jakobs Zustand sah, zeigte er ihm die geheimnisvolle Leiter, ein Symbol für Jesus Christus. Da ist ein Mann, der alle Verbindung zu Gott verloren hat, und der Gott des Himmels schaut ihn an und beschließt, dass Christus den Abgrund überbrücken soll, den die Sünde gerissen hat. CS 80 4 Vielleicht haben wir schon gedacht: "Ich sehne mich nach dem Himmel, doch wie kann ich ihn erreichen? Ich sehe keinen Weg." Genauso dachte Jakob und deshalb zeigte ihm Gott die Vision mit der Leiter. Jene Leiter verband die Erde mit dem Himmel -- mit Jesus Christus. Ein Mensch kann sie hinaufklettern, denn die Leiter steht auf der Erde und die oberste Sprosse reicht bis an den Himmel. Siehe 1.Mose 28,12. Er steigt [sozusagen] fort von den Gewohnheiten, Praktiken und Moden der Welt immer höher auf den Himmel zu. Das Licht und die Herrlichkeit Gottes ruhen auf jeder Sprosse dieser geheimnisvollen Leiter und die Menschen klettern -- ja, worauf eigentlich? Sie klettern auf Jesus Christus. An wen klammern sie sich? An Jesus Christus. Mit wem werden sie eins? Mit Jesus Christus ... CS 80 5 Nun erkennen wir, dass die Zinne erreicht werden kann, dass Gott oben auf der Leiter steht und mit ausgebreiteten Armen jedem Menschen hilft, der in das ewige Reich Gottes kommen möchte. Sein heiliger Name sei hoch gelobt! Ihr Bewohner dieser Erde, preist ihn! Warum? Weil Jesus Christus, dessen langer menschlicher Arm die ganze Menschheit umarmt, während er mit seinem göttlichen Arm den Thron des Allmächtigen umklammert, den Abgrund mit seinem eigenen Leib überbrückt hat. Dieses [winzige] Atom, unsere Welt, die durch die Sünde vom Kontinent des Himmels getrennt und zu einer Insel wurde, wird wieder in seine ursprüngliche Stellung gesetzt, weil Christus den Abgrund überbrückt hat -- ja, er selbst ist die Brücke! Ist eine Seele in Gefahr? Gott steht schon bereit, ihr zu helfen. Und alle Engel des Himmels werden ausgesandt, um ihr beizustehen. Manuskript 5, 1891. ------------------------Die Wahrheit erhebt uns zum Himmel, 21. März CS 81 1 [Jesus sagte:] Ich bin die Tür für die Schafe. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet. Er wird ein- und ausgehen und Weideland finden. Johannes 10,9 (GNB). CS 81 2 Die Wahrheit ist ein aktives und wirksames Prinzip, welches das Herz und das Leben prägt, sodass man ständig weiter erhoben wird. Man steigt [sozusagen] die Jakobsleiter empor zu dem Herrn, der über der Leiter steht. Bei jedem Schritt aufwärts bekommt der Wille neue Entschlusskraft zum Handeln ... Die Herrlichkeit Gottes, die sich über der Leiter zeigt, kann nur von dem geschätzt werden, der immer weiter hinaufklettert und sich danach sehnt, die höheren, edleren Ziele zu erreichen, die Christus zeigt. Alle körperlichen und geistigen Fähigkeiten müssen dafür eingesetzt werden ... "Unsere Berufung und Erwählung festzumachen" (2.Petrus 1,10) erfordert viel größeren Fleiß (siehe V. 5, EB), als viele für diese wichtige Angelegenheit aufbringen. "Denn wenn ihr dies tut" (V. 10) -- nach diesem Plan der Addition lebt (siehe V. 5-7) und "in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus" wachst 2.Petrus 3,18, -- dann werdet ihr Schritt für Schritt auf der Jakobsleiter immer höher steigen und "ihr werdet niemals straucheln". 2.Petrus 1,10 (EB) ... CS 81 3 Wir wollen einmal über die Leiter nachdenken, die Jakob gezeigt wurde. Siehe 1.Mose 28,12. Die Menschheit war vom direkten Kontakt zu Gott abgeschnitten. Sie hatten vielleicht das verlorene Paradies im Blick, doch sie konnten keinen Weg hineinfinden. Wie sollten sie mit Gott Gemeinschaft pflegen? Adams und Evas Sünde hatte alle Kommunikation zwischen Himmel und Erde unterbrochen. Bevor Adam und Eva das Gesetz Gottes übertraten, war die Gemeinschaft von Erde und Himmel ungetrübt und lebhaft gewesen. Sie waren durch einen Weg verbunden, den die Gottheit oft beschritt. Aber die Übertretung des göttlichen Gesetzes blockierte diesen Pfad. Dadurch wurde die Menschheit von Gott getrennt. CS 81 4 Als Satan unsere Ureltern zum Ungehorsam gegenüber dem heiligen Gesetz Gottes verführt hatte, sah es so aus, als sei jede Verbindung zwischen Himmel und Erde gekappt und der Kontakt zwischen der Menschheit und dem unendlichen Gott abgebrochen. Die Menschen konnten zwar zum Himmel aufschauen, doch wie konnten sie ihn erreichen? Es gibt eine Freudenbotschaft für unsere Welt: Der Sohn Gottes, der Sündlose, der Eine, der vollkommen gehorchte, wird zum Weg, auf dem man das verlorene Paradies wieder erreichen kann. Siehe Johannes 14,6. Durch Christus, unseren Stellvertreter und Bürgen, können wir die Gebote Gottes halten. Wir können wieder zur Treue gegenüber Gott zurückkehren, und er wird uns annehmen. CS 81 5 Christus ist die Leiter, ... deren Fuß auf der Erde steht und deren Spitze bis in den Himmel reicht. Die zerbrochenen Sprossen sind repariert worden. Ein direkter Weg wurde aufgeschüttet, auf dem die "Mühseligen und Beladenen" gehen können. Sie können den Himmel betreten und dort "Ruhe finden". Matthäus 11,28 (EB). Manuskript 13, 1884; Manuscript Releases XIX, 341-353. ------------------------Christus -- unsere einzige "Himmelsleiter", 22. März CS 82 1 [Jakob] träumte: ... eine Leiter war auf die Erde gestellt und ihre Spitze berührte den Himmel; ... Und siehe, der HERR stand über ihr und sprach: "... das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft." 1.Mose 28,12.13 (EB). CS 82 2 Die Leiter ist das Kommunikationsmedium zwischen Gott und der Menschheit. Durch die symbolische Leiter wurde Jakob das Evangelium verkündet. Wie sich die Leiter von der Erde bis hinauf zum höchsten Himmel streckte und die Herrlichkeit Gottes über der Leiter zu sehen war, so hat Christus in seiner göttlichen Natur die Unendlichkeit erreicht und war mit dem Vater eins. Siehe Johannes 10,30. Und wie die Leiter mit ihrer Spitze in den Himmel stieß und dennoch ihren Fuß auf der Erde hatte, so kleidete Christus -- obwohl er Gott war -- seine Göttlichkeit in menschliche Gestalt und wurde auf der Welt "der Erscheinung nach als Mensch erkannt". Philipper 2,6.7. Die Leiter wäre nutzlos, wenn sie nicht auf der Erde stünde oder nicht in den Himmel reichte. CS 82 3 Gott erschien in seiner Herrlichkeit oben über der Leiter, sah mit Anteilnahme auf den irrenden und sündigen Jakob herab und richtete an ihn ermutigende Worte. Der Vater betrachtet die sündigen Menschen durch Christus hindurch. Die dienenden Engel kommunizieren durch das Medium dieser Leiter mit den Erdbewohnern. Menschen können nur gerettet werden, wenn sie sich fest an Christus klammern. Wir steigen zum Himmel auf, indem wir Schritt für Schritt die Leiter hinaufklettern -- die ganze Höhe des Werkes Christi. Wir müssen uns fest an Christus halten und durch die Verdienste Christi hinaufklettern. Wer loslässt, kann nicht mehr weiterklettern, und wer fällt, der kommt um ... CS 82 4 Allen Männern und Frauen, die zum Himmel aufschauen, stellt sich die Frage: "Wie kann ich in die Wohnungen für die Gesegneten kommen?" Das geschieht, indem wir "Teilhaber der göttlichen Natur" werden und "dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist", entfliehen. 2.Petrus 1,4 (EB). Es geschieht, indem wir durch das Blut Jesu in das Allerheiligste [des himmlischen Heiligtums] eintreten und die Hoffnung ergreifen, die uns im Evangelium angeboten wird. Siehe Hebräer 10,19.22.23 ... Es geschieht, indem wir "in Christus sind" (siehe 1.Korinther 1,30) und gleichzeitig von ihm geführt werden, indem wir glauben und arbeiten: auf Jesus vertrauen und an dem Plan der Addition [der christlichen Wesensmerkmale; siehe 2.Petrus 1,5-7] arbeiten, während wir uns an Christus festhalten und ständig höher aufsteigen, Gott entgegen ... CS 82 5 Wir weisen euch auf die Wohnungen hin, die Christus für alle vorbereitet, die ihn lieben. Siehe Johannes 14,2.3. Wir zeigen auf "die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist." Hebräer 11,10 ... Steige Stufe um Stufe nach oben, dann wirst du Gott erreichen, der über der Leiter steht, und seine heilige Stadt. Keiner, der fest entschlossen auf dieser Leiter emporklettert, wird das ewige Leben versäumen. Denn "so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus." 2.Petrus 1,11. Manuskript 13, 1884; Manuscript Releases XIX, 353-355. ------------------------Wertvolle Lehren aus Jakobs Erfahrung, 23. März CS 83 1 Dann bat [der Engel]: "Lass mich los, der Morgen dämmert schon!" Aber Jakob erwiderte: "Ich lasse dich nicht eher los, bis du mich gesegnet hast!" 1.Mose 32,27 (Hfa). CS 83 2 Wer Menschen, die versucht werden, ihre Schuld vorhält, wird sie auf keinen Fall dazu motivieren, es besser zu machen ... Haltet ihnen lieber die Möglichkeiten vor Augen, die ihnen offen stehen! Weist sie auf die Gipfel hin, die sie erklimmen können! Helft ihnen, die Gnade des Herrn in Anspruch zu nehmen und seiner vergebenden Kraft zu vertrauen. Jesus wartet darauf, sie bei der Hand zu nehmen und ihnen die Kraft für ein edles, rechtschaffenes Leben zu geben. CS 83 3 Gott bringt Menschen oft in eine Krise, um ihnen die eigene Schwäche bewusst zu machen und sie auf die Quelle der Kraft hinzuweisen. Wenn sie "im Gebet beharrlich sind und wachen" (Kolosser 4,2) und "recht kämpfen" (2.Timotheus 2,5), werden ihre früheren Schwächen zu ihren Stärken. Jakobs Erfahrung enthält viele wertvolle Lehren für uns. Gott lehrte Jakob, dass er aus eigener Kraft niemals den Sieg erringen konnte. Die ganze Nacht rang Jakob mit dem Engel [dem Boten Gottes, d.h. Christus]. Schließlich wurde der hartnäckige Kämpfer durch einen Schlag auf seine Hüfte außer Gefecht gesetzt. Siehe 1.Mose 32,25.26. Nun war er behindert und litt starke Schmerzen, doch er ließ trotzdem nicht los. Als gebrochener Mann, voller Reue, klammerte er sich an den Engel ... und flehte um Segen. Siehe V. 27. Er musste unbedingt die Gewissheit bekommen, dass seine Sünde vergeben war. Seine Entschlossenheit wurde stärker, sein Glaube ernster und ausdauernder, bis zum Letzten. Der Engel versuchte, sich zu befreien. Er drängte: "Lass mich los, der Morgen dämmert schon!" doch Jakob antwortete: "Ich lasse dich nicht eher los, bis du mich gesegnet hast!" V. 27 (Hfa). Wäre dies Ausdruck einer arroganten, anmaßenden Selbstsicherheit gewesen, wäre Jakob sofort getötet worden, doch er besaß die Gewissheit eines Menschen, der seine eigene Unwürdigkeit bekennt und dennoch der Treue Gottes vertraut ... Durch seine Reue und Hingabe an Gott behauptete sich dieser sündige und fehlerhafte Sterbliche bei der Majestät des Himmels. Er klammerte sich mit zitternden Händen an Gottes Versprechen, und das Herz der unendlichen Liebe konnte sich nicht von der flehenden Bitte eines Sünders abwenden. Als Beweis dafür, dass Jakob vergeben worden war, wurde sein Name ["der Hinterlistige"; siehe 1.Mose 27,36] verändert. Sein neuer Name erinnert an diesen Sieg. Der Engel sagte: "Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel ["Gotteskämpfer"]; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen." 1.Mose 32,29. CS 83 4 Werden wir von Gott Stärke erlangen und einen Sieg nach dem anderen erringen? Oder werden wir es mit eigener Kraft versuchen und schließlich besiegt umfallen, erschöpft von vielen vergeblichen Versuchen? Lasst uns durch rückhaltlose Hingabe an Gott die Kraft erlangen, die jeder haben muss, der im Kampf gegen das Böse siegreich sein möchte. Manuskript 2, 1903. ------------------------Die Liebe zu Gott führt zur Sicherheit in ihm, 24. März CS 84 1 Wenn sich ein Heer gegen mich lagert, so fürchtet sich mein Herz nicht; wenn sich auch Krieg gegen mich erhebt, trotzdem bin ich vertrauensvoll. Psalm 27,3 (EB). CS 84 2 Ihr sollt euch vor allem bewusst machen, "dass ihr nicht euch selbst gehört", sondern dem, der euch mit einem unendlichen Preis erkauft hat, und dass ihr nicht nur verpflichtet, sondern auch dazu bestimmt seid, "Gott in eurem Leib" und in eurem Geist zu verherrlichen, die ihm gehören. 1.Korinther 6,19.20 (EB). Möge diese übergroße Liebe euch dazu drängen (siehe 2.Korinther 5,14), Christus nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit dem Leben zu bekennen und zur Ehre Gottes Frucht zu bringen. Siehe Johannes 15,8. CS 84 3 Wir durchqueren ein Feindesland. An jeder Ecke lauern Gegner, die uns aufhalten wollen. Doch unsere Feinde sind gleichzeitig auch die Feinde des Herrn, und obwohl sie stark und geschickt sind, kann sie der "Urheber unserer Errettung" (Hebräer 2,10, EB), der uns leitet, vertreiben. Wie die Sonne die Wolken vertreibt, so wird die "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) alle Hindernisse bei unserem Vorankommen wegräumen. Wir können unsere Seele aufmuntern, indem wir auf die unsichtbaren Dinge sehen, die uns auf unserer Reise erfreuen und beleben. Wir können mit Fug und Recht sagen: "Deine Gegenwart ist unsere Sicherheit, unser Schatz, unsere Ehre und Freude." ... Beten wir darum, dass Christus uns überallhin begleitet und dort wohnt wo wir wohnen? Wenn wir ohne Christus in dieser Welt leben, wird er ohne uns in der besseren Welt leben. Doch wenn wir uns durch einen lebendigen Glauben an ihn klammern und mit Jakob sagen: "Ich lasse dich nicht los" (1.Mose 32,27, EB), wenn wir dringlich bitten: "Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!" (Psalm 51,13), dann gilt uns das Versprechen: "Niemals werde ich ... dich im Stich lassen!" Hebräer 13,5 (GNB). CS 84 4 Wir können es uns nicht erlauben, so zu leben, dass wir diese großartige Erlösung vernachlässigen, die uns so frei angeboten wird. Das Bewusstsein der Ansprüche Gottes an uns als unser Vater wird uns davon abhalten, ihn zu verletzen. Es wird uns antreiben, ihm Freude zu bereiten. Als seine Kinder müssen wir im Licht wandeln und uns dem würdig erweisen, der uns "berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit" (1.Petrus 5,10) und seinem unvergänglichen Reich. Wir haben die Geschichte von einem Prinzen gelesen, der das Bild seines Vaters immer an seinem Herzen trug. Wenn er bei wichtigen Entscheidungen in der Gefahr stand, den Vater zu vergessen, zog er das Bild heraus, betrachtete es und sagte sich: "Ich will nichts tun, was einem so hervorragenden Vater nicht entspricht." Gott hat an uns als Christen Ansprüche, die wir niemals aus den Augen verlieren sollten ... CS 84 5 Gottes Volk wird als "eine Krone ..., ein Diadem in der Hand Gottes" bezeichnet. Jesaja 62,3 (EB). Satan würde gerne diesen Schatz des Herrn rauben, doch Gott hat ihn gesichert, sodass Satan ihn nicht erlangen kann ... Wir sind sicher, völlig sicher vor seinen Spitzfindigkeiten, wenn wir unerschütterlich auf Gott vertrauen. Brief 8, 1873. ------------------------Unser Charakter zeigt sich oft in unseren Kindern, 25. März CS 85 1 Jakob liebte Josef mehr als die anderen Söhne, weil er ihn noch im hohen Alter bekommen hatte. Darum ließ er für ihn ein besonders vornehmes und prächtiges Gewand anfertigen. 1.Mose 37,3 (Hfa). CS 85 2 Jakob hatte das Erbteil des Glaubens erwählt. Er hatte es zwar durch List, Verrat und Lüge erlangt, aber Gott hatte seine Sünde zugelassen, um die Korrektur dieser Wesenszüge zu erreichen ... Die Sünde Jakobs und die daraus entstehenden Ereignisse brachten auch eine Wirkung zum Bösen mit sich. Im Charakter und Leben seiner Söhne wurde ihre bittere Frucht sichtbar ... CS 85 3 Einer aber war so ganz anders -- Rahels älterer Sohn Josef. Seine ungewöhnliche körperliche Schönheit schien ein Spiegelbild seines Inneren zu sein ... Er lauschte den Unterweisungen seines Vaters und liebte es, Gott zu gehorchen ... Weil seine Mutter tot war, hing seine Zuneigung um so inniger am Vater. Und auch Jakob war diesem Sohn seines Alters besonders zugetan. Er "hatte Josef lieber als alle seine Söhne" 1.Mose 37,3. CS 85 4 Doch selbst dieses Glück sollte Kummer und Leid verursachen. Jakob zeigte seine Vorliebe für Josef auf ungeschickte Weise. Das erregte natürlich die Eifersucht der anderen Söhne ... Dass der Vater Josef auch noch einen kostbaren Überrock schenkte (siehe V. 3, Hfa), wie ihn eigentlich nur Leute von Rang trugen, war ebenso unklug. In den Augen der Söhne war das ein erneuter Beweis seiner Parteilichkeit ... Ihr Groll steigerte sich noch, als Josef eines Tages von einem Traum erzählte, den er gehabt hatte. Siehe V. 5-10 ... Als der junge Mann so vor seinen Brüdern stand und sein schönes Gesicht von innerer Erleuchtung durch den Geist Gottes strahlte, konnten selbst sie ihre Bewunderung nicht verbergen. Aber sie wollten ihrem bösen Wandel nicht entsagen. Sie hassten diese Unschuld, die ihren Sünden ein Vorwurf war ... CS 85 5 Um Weideland für die Herden zu finden, mussten die Brüder im Land umherziehen und waren oft alle monatelang von zu Hause fort ... Als aber nach geraumer Zeit kein Lebenszeichen von ihnen eintraf, wurde ihr Vater um ihre Sicherheit besorgt ... Deshalb schickte er Josef aus, um sie zu suchen und ihm Nachricht über ihr Ergehen zu bringen. Siehe V. 12-14 ... CS 85 6 Josef kam heran. Er war froh, dass er das Ziel seiner langen Reise endlich erreicht hatte, und ahnte nicht, welche Gefahr ihm drohte. Aber statt des erwarteten Grußes erschreckten ihn die zornigen, rachsüchtigen Blicke, die er wahrnahm. Die Brüder packten ihn und rissen ihm den Rock vom Körper ... Roh schleppten sie ihn zu einer tiefen Grube und warfen ihn hinein. Siehe V. 23.24. Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass es daraus kein Entkommen gab, überließen sie ihn dem Hungertode, aber "sie setzten sich nieder, um zu essen". V. 25. Einigen von ihnen war jedoch unbehaglich zumute. Sie spürten nichts von der erwarteten Genugtuung über ihre Rache. Da sahen sie eine Schar Reisender näher kommen. Patriarchen und Propheten 182-185 [überarbeitet]. ------------------------Der Charakter zeigt sich in der Reaktion auf die Umstände, 26. März CS 86 1 Da sagte Juda: "Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder töten und den Mord auch noch verheimlichen? Nichts! Los, wir verkaufen ihn an die Ismaeliter. Schließlich ist er immer noch unser Bruder." 1.Mose 37,26.27 (Hfa). CS 86 2 Nun schlug Juda vor, Josef diesen heidnischen Händlern zu verkaufen, statt ihn dem Hungertode preiszugeben. Während sie ihn auf diese Weise sicher aus dem Wege räumten, wurden sie doch nicht an seinem Blut schuldig. "Er ist unser Bruder", betonte er, "unser Fleisch und Blut." 1.Mose 37,27. Diesem Vorschlag stimmten alle zu, und schnell zogen sie Josef aus der Grube. Siehe V. 28. CS 86 3 Als er die Kaufleute sah, wurde Josef die schreckliche Wahrheit blitzartig klar. Sklavenlos war ein Schicksal, das man mehr fürchtete als den Tod. In seiner furchtbaren Angst flehte er den einen und den andern Bruder an, aber vergebens. Einigen tat er wohl Leid, aber Furcht vor dem Gespött der andern verschloss ihnen den Mund. Alle hatten das Gefühl, dass sie schon zu weit gegangen waren, als dass sie jetzt noch den Rückzug antreten konnten. Verschonten sie Josef, würde er zweifellos dem Vater alles über sie berichten. Der würde ihre Grausamkeit gegen seinen Lieblingssohn nicht ungestraft lassen. So verhärteten sie sich gegen seine Bitten und übergaben ihn den heidnischen Händlern. Die Karawane brach auf und war bald entschwunden ... CS 86 4 Als sich die Karawane der Südgrenze Kanaans näherte, konnte der junge Mann in der Ferne die Hügel erkennen, zwischen denen die heimatlichen Zelte standen. Bei dem Gedanken an seinen gütigen Vater weinte er in seiner Einsamkeit und Not bitterlich ... Er fürchtete sich vor der Zukunft. Wie war seine Lage doch so ganz anders geworden: aus dem liebevoll umsorgten Sohn war ein verachteter, abhängiger Sklave geworden! ... CS 86 5 Aber nach Gottes Vorsehung sollte selbst diese Erfahrung segensreich für ihn werden. In wenigen Stunden hatte er gelernt, was er sonst vielleicht in Jahren nicht begriffen hätte. So innig ihn der Vater liebte, hatte er doch mit seiner Nachsicht und Parteinahme nicht gut an ihm gehandelt ... Seine Charakterschwächen waren dadurch unterstützt worden und mussten nun abgelegt werden. Josef war im Begriff gewesen, selbstzufrieden und anmaßend zu werden ... CS 86 6 Dann aber gingen seine Gedanken zu dem Gott seiner Väter ... Man hatte ihm von Gottes Verheißungen an Jakob und ihrer Erfüllung erzählt. Siehe 1.Mose 28,13-15; 33,18 ... Er war ganz durchdrungen von dem mutigen Entschluss, Gott treu zu bleiben und sich unter allen Umständen so zu verhalten, wie es sich für einen Diener des Königs der Himmel geziemte. Er wollte dem Herrn mit ungeteiltem Herzen dienen, Prüfungen und Schicksalsschlägen ... standhaft begegnen und jede Pflicht treu erfüllen. Das Erlebnis dieses einen Tages war zum Wendepunkt in Josefs Leben geworden. Das furchtbare Elend hatte aus einem verwöhnten Jungen einen besonnenen, tapferen und selbstbeherrschten Mann gemacht. Patriarchen und Propheten 185-188. ------------------------Am Ende wird die Wahrheit siegen, 27. März CS 87 1 Nicht weicht das Zepter von Juda [Jakobs Sohn] noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis dass der Schilo (oder: Herrscher) kommt, dem der Gehorsam der Völker gehört. 1.Mose 49,10 (EB mit Anmerkung). CS 87 2 Die große Auseinandersetzung zwischen dem Fürsten des Lebens und dem Fürsten der Finsternis ist weitergegangen und mit jeder nachfolgenden Generation heftiger geworden. Der Kampf zwischen Richtig und Falsch, Wahrheit und Irrtum, zwischen dem Reich des Lichts und dem Reich der Finsternis ist tatsächlich unerbittlich ausgetragen worden. Die Wahrheit hat gegen den Irrtum gekämpft und der Irrtum gegen die Wahrheit. Dieser Konflikt besteht schon seit Jahrtausenden ... Am Ende wird die Wahrheit, wie sie "in Jesus ist" (Epheser 4,21, EB), den Sieg erringen, den die Vorhersagen uns versichern. Aber allem menschlichen Anschein nach überwältigt der Irrtum die Wahrheit. Die Mehrzahl der Menschen wird in [eine Art von] Abgötterei mitgerissen werden. Sie werden etwas [als verehrungswürdig] erheben, das Christus nicht erhoben hat, und versuchen, Gottes großen Maßstab der Gerechtigkeit niederzureißen ... Satan wird als der Urheber der Sünde bezeichnet. "Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre." 1.Johannes 3,8. Satan erlebte seine erste offenkundige Niederlage, als er Christus in der Wüste nicht zur Sünde verführen konnte. Siehe Matthäus 4,1-11 ... CS 87 3 "Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen." 1.Mose 49,10. Diese Prophezeiung wurde von Jakob auf dem Sterbebett ausgesprochen und richtete sich an seine Söhne. Doch ihre eigentliche Bedeutung bezog sich auf zukünftige Generationen ... Das Zepter ist ein Stab, den Führer und Herrscher als Zeichen ihrer Autorität in der Hand hielten ... "Es wird das Zepter von Juda nicht weichen." Das Zeichen seiner Stammesschaft soll bestehen bleiben. Juda sollte nicht aufhören, ein abgesonderter Stamm zu sein [im Gegensatz zu den übrigen Stämmen Israels], bis Schilo kommt ... Tatsächlich behielt der Stamm Juda trotz all der ungünstigen Verhältnisse seinen Vorrang bis zum Kommen Christi ... Der sterbende Jakob äußerte diese Weissagung etwa 1700 Jahre vor dem Tod Jesu. Christus selbst zog den Vorhang zurück, damit Jakobs Auge die Geschichte seiner Nachkommen wahrnehmen konnte ... Er sah, dass in diesem Stamm [Juda] ein "wunderbarer Ratgeber" (Jesaja 9,6, EB) emporkam. Das war der versprochene "Nachkomme" (1.Mose 3,15), "Schilo" (1.Mose 49,10, EB), der von Gott Gesandte, der ein geistliches Königreich aufrichten sollte. Siehe Johannes 18,37. Jakob sah auch die Zeit voraus, in der das Zepter nicht mehr in der Hand Judas sein würde. Die Völker werden unter der Fahne Christi versammelt werden. Als die Juden vor Pilatus erschienen, um Christi Verurteilung zu erreichen, sagten sie: "Wir haben keinen König außer dem Kaiser." Johannes 19,15 (EB). Dadurch gaben sie offen zu, dass das Zepter tatsächlich von Juda gewichen war. Manuskript 110, 1897. ------------------------Rechtschaffenheit ist wahre Größe, 28. März CS 88 1 Und [Josefs] Herr sah, dass der HERR mit ihm war; denn alles, was er tat, das ließ der HERR in seiner Hand glücken, sodass er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener wurde. Der setzte ihn über sein Haus; und alles, was er hatte, tat er unter seine Hände. 1.Mose 39,3.4. CS 88 2 Gott kann die demütigsten Nachfolger Christi "kostbarer als feinstes Gold" machen, ja sogar "wertvoller als Goldstücke aus Ofir" (Jesaja 13,12), wenn sie sich seiner umwandelnden Hand überlassen. Sie sollten entschlossen sein, den edelsten Gebrauch von jeder Fähigkeit und jeder Gelegenheit zu machen. Das Wort Gottes soll Gegenstand ihres Studiums und ihr Führer sein, wenn sie entscheiden, was in jedem Fall das Beste ist. Sie sollen sich intensiv mit dem vollkommenen Vorbild [Christus] befassen, dessen fehlerloser Charakter in den Evangelien beschrieben wird. Es gilt, die eine lebenswichtige Lektion zu lernen: dass wahre Größe allein in Rechtschaffenheit [oder: Güte, Tugend] besteht ... Der schwächste Nachfolger Christi ist mit der unendlichen Macht ein Bündnis eingegangen. Oft kann Gott mit gelehrten Männern und Frauen nur wenig anfangen, weil sie nicht die Notwendigkeit spüren, sich auf den zu stützen, der die Quelle aller Weisheit ist ... CS 88 3 Wenn du auf deine eigene Stärke und Weisheit vertraust, wirst du bestimmt versagen. Gott ruft uns zu einer ganzen und vollständigen Hingabe auf und wird sich mit nichts weniger zufrieden geben. Je schwieriger deine Stellung ist, umso mehr brauchst du Jesus. Die Liebe zu Gott und seine Gottesfurcht hielten Josef auch am Königshof rein und unbefleckt ... CS 88 4 Es ist unmöglich, an vornehmer Stelle zu stehen, ohne gefährdet zu sein. Der Sturm braust über die bescheidene Blume im Tal hinweg, ohne ihr zu schaden, während er mit dem hohen Baum auf dem Berg kämpft. Viele Menschen hätte Gott gut gebrauchen können in ihrer Armut. Darin hätte er sie zu etwas Nützlichem machen können und sie hinterher mit Herrlichkeit gekrönt, doch der Wohlstand hat sie verdorben. Sie wurden in den Abgrund gezogen, weil sie vergaßen, demütig zu sein, vergaßen, dass Gott ihre Stärke war, -- und wurden unabhängig und selbstbezogen. CS 88 5 Josef bestand die Charakterprüfung unter schwierigen Umständen, und das Gold [der Rechtschaffenheit] verlor seinen Schimmer auch durch Reichtum nicht. Auch als er der zweitmächtigste Mann Ägyptens war, zeigte er dieselbe Wertschätzung für Gottes Willen wie in der Gefängniszelle. Siehe 1.Mose 41,39-43; 39,20-23. Josef nahm seinen Glauben überall mit hin, und das war das Geheimnis seiner unerschütterlichen Treue. Als ein Repräsentant Christi brauchst du die alles durchdringende Macht wahrer Frömmigkeit [Gottesverehrung]. Du musst "mit Christus in Gott verborgen" sein. Kolosser 3,3. Du bist nur sicher, wenn du die Hand Christi festhältst. Du musst dich vor Anmaßung und Ähnlichem hüten und den Geist [die Gesinnung] schätzen, der lieber Leiden in Kauf nimmt, als zu sündigen. Kein Sieg, den wir erringen können, ist so kostbar wie der Sieg über den eigenen Egoismus. Selbstsüchtiger Ehrgeiz und Machtstreben werden verschwinden, wenn Christus von uns Besitz ergreift. Manuskript 14, 1889. ------------------------Die Umstände brauchen uns nicht zu beherrschen, 29. März CS 89 1 [Josef sagte:] "Wie könnte ich ... gegen Gott sündigen?" 1.Mose 39,9 (Hfa). CS 89 2 Viele machen die Umstände verantwortlich und behaupten als Entschuldigung für ihren [moralischen] Zustand, sie hätten es eben schlecht getroffen, indem sie in die Gesellschaft derer geworfen wurden, die unreligiös und unbeherrscht sind und jeder Neigung folgen. Aber lass dich nicht täuschen. Du kannst deine Umgebung gestalten, statt dich ihr zu beugen und deinen Charakter von den Umständen prägen zu lassen. [Wahre] Frömmigkeit [Gottesverehrung] wird der Prüfung standhalten, weil sie eine lebendige Wurzel hat, die sie versorgt, eine Quelle, die sie stärkt. CS 89 3 Es ist die Verdorbenheit des menschlichen Herzens, die dazu führt, die Gesellschaft von gleichgültigen und unheiligen Leuten zu lieben. Das wahre Geheimnis aller wahren Nachfolger Jesu und ihrer beständigen und unbestechlichen Integrität besteht darin, dass sie die Wahrheit und Rechtschaffenheit lieben. Ihr sittliches Empfinden ist nicht verdorben, und obwohl sie vom Bösen umgeben sind, hält sie das tiefgehende Werk der Wahrheit an ihren Herzen treu und standhaft zu Gott, selbst unter sehr schlechten Umständen. Diese Frucht wächst auf dem Baum des Christseins, ein Gottvertrauen, das Gottes Gegenwart und Hilfe in allen Situationen erkennt. Sie haben eine ständige Angst davor, Gottes Missfallen hervorzurufen, weil sie ihn verehren und lieben. Dieses Prinzip bewahrte Josef mitten in der Versuchung. Siehe 1.Mose 39,9.10. Du musst wahres Vertrauen in Gott kultivieren, in seine gnädige Güte und seine ständige Gegenwart. Du musst beten wie nie zuvor. CS 89 4 [Dein Freund] Albert ist dir keine Hilfe und auch du hilfst ihm nicht, weil du keine Macht oder Einfluss zum Guten ausübst. Dein Einfluss verstärkt [vielmehr] die Versuchungen Satans, euch gegenseitig von Wahrheit, Reinheit und Heiligkeit wegzuführen. Die Engel erröten bei euren Worten und Taten. Ihr seid einander zum Versucher geworden. Ihr beide habt es bitter nötig, eure Seelen am Fuß des Kreuzes zu demütigen und Sanftmut und Herzensdemut zu lernen. Siehe Matthäus 11,29. Es ist wahre Frömmigkeit, die mit dem Charakter verwoben wird, die junge Männer zu einem Licht in der Welt macht. Siehe Matthäus 5,14.16 ... CS 89 5 Ehrfurcht vor Gott -- wie wenig gibt es sie! ... Manche ähneln den Menschen, die beim Bau der Arche halfen. Sie hören die Wahrheit, und sie haben die Chance, Menschen mit moralischem Wert zu werden, doch sie suchen die verdorbene Gesellschaft statt der guten. Sie tun sich mit solchen zusammen, deren Einfluss sie von Gott wegführt. Obwohl sie daran mitarbeiten, die Wahrheit[sverkündigung] vorzubereiten, die ein Volk bereit macht, am Tag des Herrn zu bestehen, werden sie ebenso mit der Welt untergehen wie damals Noahs Zimmerleute, die beim Bau der Arche halfen. Gott helfe dir, dass du nicht zu diesen Leuten gehörst! Brief 36, 1887; Manuscript Releases XVIII, 260-262. ------------------------Der Charakter zeigt sich im Verhalten, 30. März CS 90 1 Josef war ein ausnehmend schöner Mann. So kam es, dass Potifars Frau ein Auge auf ihn warf. Eines Tages forderte sie ihn auf: "Komm mit mir ins Bett!" Josef wies sie ab: "... Wie könnte ich ein so großes Unrecht begehen und mich gegen Gott versündigen?" 1.Mose 39,6-9 (GNB). CS 90 2 Josef wurde -- gemäß Gottes Vorsehung -- seines glücklichen Zuhauses sowie der Lehren und dem Vorbild seines gottesfürchtigen Vaters beraubt. Sein [Sklaven-]Los führte ihn in eine Familie von finsteren Heiden. Hier wurde seine Tugend auf eine schwere Probe gestellt. Es ist immer eine kritische Zeit im Leben eines jungen Mannes, wenn er von dem Einfluss seines Elternhauses und weisen Ratschlägen getrennt ist und neuen Lebenssituationen und Prüfungen ausgesetzt ist ... CS 90 3 Gott war auch in der neuen Umgebung mit Josef. Siehe 1.Mose 39,2. Josef erfüllte seine Pflichten und litt Unrecht, aber tat kein Unrecht. Deshalb liebte und schützte ihn Gott, denn er nahm seine religiösen Grundsätze in alles mit, was er tat. Josef unterscheidet sich von vielen jungen Leuten, die sich anscheinend geradewegs auf das Feld des Feindes drängen und sich den heftigen Angriffen Satans aussetzen. Josef litt wegen seiner Rechtschaffenheit, während die Prüfungen anderer selbst hervorgerufen wurden. Josef verbarg seinen Glauben und seine ehrenhafte Frömmigkeit nicht, um Verfolgungen zu entgehen. CS 90 4 Der Herr schenkte Josef Erfolg, doch mitten im Wohlergehen erlebte er den ärgsten Angriff. Die Ehefrau seines Dienstherren war eine freizügige Frau, die seine Schritte dahin drängte, die Hölle zu ergreifen. Siehe 1.Mose 39,7.10. Würde Josef die Reinheit seines Charakters den Verlockungen einer verdorbenen Frau opfern? Oder würde er daran denken, dass Gott ihn stets beobachtete? Nur wenige Versuchungen sind für junge Männer gefährlicher oder verhängnisvoller als sinnliche Verführungen, und keine wird, wenn man ihr nachgibt, die Seele und den Körper für Zeit und Ewigkeit nachhaltiger ruinieren. Josefs Wohlergehen für die Zukunft hing von der Entscheidung eines Augenblicks ab. Er richtete seinen Blick zum Himmel und bat um Hilfe. Er schlüpfte aus seinem lockeren Obergewand und ließ es in den Händen der Versucherin. Siehe V. 12. Während seine Augen von seinem festen Entschluss anstatt von unheiliger Leidenschaft leuchteten, rief er: "Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen?" V. 9 (EB) ... CS 90 5 Wahrer Glaube wirkt sich aus auf alle Gedanken des Verstandes, die heimlichen Wünsche des Herzens, alle Motive der Handlungen, alle Objekte und Richtungen unserer Zuneigungen und das ganze Gefüge unseres Lebens. "Du, Gott, siehst mich" wird dann unser Leitwort sein, der Schutz unseres Lebens ... CS 90 6 Josef war ein Christ ... Er nahm Anteil an den Nöten seiner Mitgefangenen. Er war freundlich, denn er war ein christlicher Gentleman. Gott bereitete ihn durch seine Erziehung vor auf eine Lebenssituation mit großer Verantwortung, Ehre und Einfluss. Und Josef war bereit, die Lektionen zu lernen, die Gott ihn lehren wollte. Brief 3, 1879; Manuscript Releases IV, 220-223. ------------------------Das Laster siegt nicht über die Tugend, 31. März CS 91 1 [Potifar] ließ Josef festnehmen und in das königliche Gefängnis bringen ... Aber der HERR in seiner Treue stand ihm bei. Er verschaffte ihm die Gunst des Gefängnisverwalters. 1.Mose 39,20.21 (GNB). CS 91 2 Wo immer du [Ellen Whites Sohn Edson] auch hingestellt wirst, musst du dich durch feste Grundsätze wappnen. Betrete deinen Lebensweg mit dem Entschluss, dich durch Gottes Hilfe eng an das zu halten, "was wahrhaftig ist, ehrbar, ... liebenswert [und] was einen guten Ruf hat." Philipper 4,8. Die Ehrfurcht vor Gott, gepaart mit der Liebe, die edel, rein und erhebend ist, wird dich vor unehrlichem Handeln bewahren ... Wie angenehm und befriedigend wird deine Erinnerung dein ganzes Leben hindurch sein, wenn deine Hände trotz vieler und heftiger Versuchungen von Unehrlichkeit sauber geblieben sind und dein Herz unbefleckt blieb, weil du dich keiner Versuchung hingegeben hast ... CS 91 3 Welch eine Lehre für alle Jugendlichen enthält die Geschichte Josefs! Er bewahrte seine moralische Integrität unter den härtesten Versuchungen. Der Angriff auf seine Tugend war heftig und raffiniert und kam aus solch einer Quelle und in solch einer Form, dass er höchstwahrscheinlich das jugendliche Denken verdarb. Josef wurde durch seine religiösen Grundsätze gerettet. Sie ließen ihn diesem satanischen Vorhaben sofort und entschlossen widerstehen. Die Verführerin, die ihr Ziel nicht erreichen konnte, versuchte bösartig, den jungen Mann zu ruinieren, dessen Tugend sie nicht verderben konnte. Sie klagte Josef genau des Verbrechens an, das er gerade nicht begehen wollte. Siehe 1.Mose 39,7-18 ... Gott benutzte den Gefängnisaufenthalt dieses treuen Jugendlichen als Mittel zu seiner Erhöhung. Siehe Kap. 41,9-14.38-43. Hätte Potifars Frau nicht so boshaft gehandelt, wäre Josef niemals Premierminister von Ägypten geworden. CS 91 4 Obwohl das Böse zu triumphieren schien, während die Tugend in den Schmutz getreten wurde, verschlimmerte Josef sein Los nicht durch Klagen. Er besaß echtes Gottvertrauen ... Gott lehrte Josef wichtige Lektionen. Er bereitete ihn vor auf eine Vertrauensstellung mit hohen Ehren und großem Einfluss. Josef lernte zu regieren, indem er zuerst gehorchen lernte. Er demütigte sich [vor Gott], und Gott erhob ihn. Die Religion der Bibel erniedrigt niemals den Menschen, der sie annimmt, im Gegenteil: sie erhebt und veredelt alle, die ihre Lehren annehmen und befolgen. Die Ehrfurcht vor Gott ist eine starke Verteidigung für alle jungen Leute. Mit diesem Schutzschild können sie unverdorben auch die verführendsten Szenen durchstehen. CS 91 5 Mein lieber Sohn [Edson], erhebe dich nicht über die Schlichtheit eines demütigen Christenlebens. Lass den Charakter Josefs zu deinem Charakter werden. Lass seine Stärke, Versuchungen zu widerstehen, auch deine Stärke sein. Deine Bemühungen werden Erfolg haben, wenn du sie in Gottes Stärke unternimmst. Jesus ist immer da, um zu helfen. Möge der Segen Christi immer auf dir ruhen. Darum betet deine Mutter. Brief 20, 1868. ------------------------Wie Mose können auch wir im Glauben wachsen, 1. April CS 92 1 Auch Mose vertraute Gott. Sonst hätte er sich -- als er erwachsen war -- nicht geweigert, noch länger als Sohn der Pharaonentochter zu gelten. Lieber wollte er gemeinsam mit dem Volk Gottes Unterdrückung und Verfolgung erleiden, als weiter das gottlose Leben am Königshof zu genießen. Hebräer 11,24.25 (Hfa). CS 92 2 Ägypten war damals das mächtigste Reich der Welt und hier wurde Mose die höchste Ehrenstellung angeboten. Doch er ließ sich nicht auf diese reizvolle Versuchung ein, sondern konnte ihr widerstehen, "denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn" Hebräer 11,27. CS 92 3 Mose bezog seine innere Stärke aus der engen Verbindung mit der Quelle aller Kraft, dem Herrn der himmlischen Heerscharen. Dadurch wuchs er über irdische Verlockungen hinaus und gab sich völlig Gott hin. Er sah sich selbst als Gottes Eigentum. Einerseits war er mit den politischen Interessen des Landes Ägypten befasst, doch gleichzeitig studierte er die Gesetze der Regierung Gottes und dabei konnte sein Gottvertrauen wachsen. Sein Glaube war ihm der höchste Wert. Er war tief verwurzelt in dem, was er von klein auf gelernt hatte, und die kulturellen Einflüsse, die auf ihn einwirkten, sollten ihn auf die große Aufgabe vorbereiten, die Israeliten aus der Sklaverei zu befreien ... CS 92 4 Als er den Ägypter erschlagen hatte, wurde ihm bewusst, dass er den Plan Gottes nicht begriffen hatte. Er floh aus Ägypten und wurde Schafhirte. Siehe 2.Mose 2,11.12.15; 3,1. Nun plante er keine großen Heldentaten mehr, sondern wurde sehr demütig. Die Nebel, die seinen Verstand umlagert hatten, wurden vertrieben, indem er sein Denken dadurch zur Disziplin erzog, dass er Gott als seine einzige Zuflucht betrachtete. Nun konnte er Gottes Gegenwart in seinem Alltagsleben wahrnehmen. Die ganze Natur schien von der Nähe des Unsichtbaren erfüllt zu sein. Er hatte Gott als einen persönlichen Gott kennen gelernt, und während er immer mehr und immer tiefer über sein Wesen nachdachte, verschärfte sich sein Wahrnehmungsvermögen für Gottes Gegenwart. Er fand Geborgenheit in den Armen des Ewigen. Gott "redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet." 2.Mose 33,11. Die hellen Strahlen der "Sonne der Gerechtigkeit" (siehe Maleachi 3,20) schienen in sein Herz und in alle Kammern seines Denkens. Gott war sein Zufluchtsort, seine Wohnung, seine Heimat ... CS 92 5 Auch du kannst -- wie Mose -- durch das Vertrauen zu Gott den Unsichtbaren wahrnehmen und dadurch standhaft bleiben. Der Herr möchte dir eine kostbare Erfahrung schenken. Er hat eine Aufgabe für dich. Du kannst dann ewige Inhalte besser wahrnehmen und verstehen. Gott ist allen sehr nahe, die ihn von ganzem Herzen rufen. Welche Chancen und welchen Ruhm kann dir die Welt bieten im Vergleich mit dem Vorrecht, ein Sohn, eine Tochter Gottes zu sein? ... CS 92 6 Die dunklen Schatten werden bald verfliegen, der Morgen kommt, die Auseinandersetzung wird bald beendet sein. Eine Krone des Lebens liegt für jeden bereit, der auch an den Leiden Christi Anteil hatte. Siehe Offenbarung 2,10; Römer 8,17. Brief 21, 1893; Manuscript Releases XIV, 14-16. ------------------------Gott hat andere Ausbildungsmethoden, 2. April CS 93 1 Aber Mose floh vor dem Pharao und hielt sich auf im Lande Midian. 2.Mose 2,15. CS 93 2 Mose arbeitete 40 Jahre lang als Schafhirte. Siehe 2.Mose 3,1; Apostelgeschichte 7,29.30. In dieser Zeit wurde er darauf vorbereitet, sich selbst zu verstehen und innerlich heil zu werden, indem er seinen Egoismus fahren ließ, sodass der Herr seinen Willen in ihm vollbringen konnte. Der Herr nimmt sich keine intellektuellen oder emotionalen Roboter als Mitarbeiter. Verstand und Gefühl sind wichtig für die Mitarbeit, aber diese menschlichen Elemente der Persönlichkeit müssen von Defekten gereinigt werden, denn sie sind dadurch geschädigt worden, dass man den eigenen Kopf durchgesetzt hat statt Gottes Willen zu tun. Mose befand sich im Trainingslager Gottes. Er musste einen langen Prozess des geistigen Trainings über sich ergehen lassen, bis er in der Lage war, das große Volk Israel zu führen. CS 93 3 Wen Gott erwählt, den erfüllt er auch mit seinem Geist. Doch diese Inspiration erfahren nur jene, die sich nicht selbst für großartig halten. Ein Mensch, den Gott zur Erfüllung seiner Pläne gebrauchen kann, wird bescheiden von sich denken und immer lernbereit bleiben. Gott wird von keinem fordern, sich wie ein blutiger Anfänger zu fühlen und Minderwertigkeitsgefühle zu entwickeln, sodass er immer unfähiger und untauglicher wird. Gott ruft jeden seiner Mitarbeiter dazu auf, seine Verstandeskräfte optimal zu nutzen und gleichzeitig ebenso eifrig zu beten, zu hoffen und zu vertrauen. CS 93 4 Viele müssen -- wie damals Mose -- auf vielen Gebieten umlernen, um das zu begreifen, was sie wissen und verstehen müssen. Mose selbst musste zuerst erzogen werden durch härteste geistige und moralische Disziplin, und Gott arbeitete an ihm, bevor Mose dazu tauglich war, andere in ihrem Denken und Herzen zu erziehen. Mose war am ägyptischen Königshof ausgebildet worden. Dort hatte man keine Mittel gescheut, ihn zu einem tüchtigen Heerführer auszubilden. Die falschen Theorien der ägyptischen Götzenanbeter waren seinem Denken eingeprägt worden; die Einflüsse, von denen er umgeben war, und die Dinge, die er täglich gesehen hatte, konnten nicht so leicht abgeschüttelt oder korrigiert werden. CS 93 5 So ergeht es vielen, die auf irgendeinem Gebiet falsch geprägt worden sind. Die falschen Werte einer Prägung ohne Gott müssen entfernt werden -- Stück für Stück, Punkt um Punkt, wie damals aus dem Denken des Mose. [Sein Schwiegervater] Jitro half ihm in verschiedenen Bereichen zu einem gesunden Gottvertrauen und dem richtigen Glauben, soweit er ihn selbst verstand. Mose strebte aufrichtig und ehrlich nach dem Licht, in dem er Gott erkennen konnte, und Jahwe offenbarte sich ihm. Die gründliche und systematische Ausbildung seines Verstandes in Ägypten und seine Ausbildung zum Schafhirten in der frischen Luft des Berglandes machten ihn zu einem scharfen Denker und einem Menschen, der das Wort Gottes energisch in die Praxis umsetzte. Manuskript 45, 1890; Manuscript Releases II, 324-326. ------------------------Wir dürfen Gott ganz und gar vertrauen, 3. April CS 94 1 In solchem Vertrauen verließ Mose Ägypten und fürchtete sich nicht vor dem Zorn des Königs. Er hatte den unsichtbaren Gott vor Augen, als ob er ihn wirklich sehen würde, und das gab ihm Mut und Ausdauer. Hebräer 11,27 (GNB). CS 94 2 Mose war ein Kind Gottes und für eine bestimmte Aufgabe auserwählt. Da ihn die Tochter des Pharao adoptiert hatte (siehe 2.Mose 2,10), wurde er am Königshof hoch geachtet. Weil er zum Enkel des Königs bestimmt war, schmeichelten ihm alle, denn sie betrachteten ihn als den künftigen Thronfolger. CS 94 3 Mose war ein Geistesmensch und Gott hatte ihn in seiner Vorsehnung an einen Ort gestellt, wo er sich Wissen und Können für eine große Aufgabe aneignen konnte. Er wurde gründlich und sorgfältig zum Heerführer ausgebildet. Wenn er in einen Krieg zog, hatte er großen Erfolg, und wenn er dann aus der Schlacht zurückkehrte, sang das ganze Heer Loblieder auf seine Leistungen. CS 94 4 Trotzdem behielt Mose immer im Hinterkopf, dass Gott durch ihn sein Volk Israel befreien wollte. Allerdings bekam er im Dienst des Pharao und durch die Ausbildung unter den Ägyptern eine gewisse Prägung, die ihn zunächst für das wunderbare Werk, das ihm aufgetragen war, untauglich machte. Diese Schwäche wurde sichtbar, als er seine Brüder besuchte und beobachtete, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug. Da handelte Mose eigenmächtig, "erschlug den Ägypter und verscharrte ihn im Sand". 2.Mose 2,11.12 ... CS 94 5 Damit Mose später für seine Lebensaufgabe tauglich wurde, musste ihn der Gott des Himmels von seiner bisherigen Umgebung trennen. Mose sollte eine neue Schule besuchen: die Schule der Vorsehung Gottes. Welch eine große Veränderung im Leben und der Beschäftigung des Mose! ... CS 94 6 Vom menschlichen Standpunkt betrachtet würde man Mose ein völliges Versagen bescheinigen. Doch statt diesem ausgebildeten Befehlshaber, den man für seine Aufgaben als absolut befähigt einschätzte, freie Hand zu lassen, die ihm vorhergesagte Aufgabe zu erfüllen, schickte ihn der Herr in die Berge, um eine Ausbildung zu erhalten, die ihn tauglich machte, der Befehlshaber Israels zu werden ... CS 94 7 Gott wollte, dass Mose auch allein gegen alle stehen konnte, indem er sich allein auf Gottes starken Arm verließ. Er sollte beten und glauben lernen ... Jeder sollte damit seine persönliche Erfahrung machen. Wir sollten lernbereit an die Umstände herangehen, die uns Gottes Vorsehung in den Weg stellt, und die entsprechenden Lektionen lernen ... Wenn wir davon abhängig sind, dass uns andere unterstützen und den Rücken stärken, wenn wir uns auf menschliche Hilfe verlassen, dann können wir unsere eigenen Grenzen nicht richtig einschätzen, denn wir verlassen uns dann immer noch nicht allein auf Gott, der unser einziger Helfer ist. In Situationen, die wir allein durchstehen müssen, können wir die Hauptwurzel unseres Glaubens nur an dem einzig sicheren Halt festmachen: am unendlichen Gott. Manuskript 36, 1885. ------------------------Wir arbeiten für Zeit und Ewigkeit, 4. April CS 95 1 [Der HERR] erschlug die Ägypter und errettete unsere Häuser. 2.Mose 12,27. CS 95 2 Für jeden von uns stehen ewige Interessen auf dem Spiel. Jeder wird auf die Probe gestellt und versucht. Viele handeln so, als gäbe es keinen Teufel, keinen Versucher, keine Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse. Wenn ihr euch nicht klar macht, dass ihr Widerstand leisten müsst, werden eure Füße unter euch wegrutschen. Dann wird irgendjemand in unsere Gemeinden mit einer Botschaft kommen und ihr werdet Wahrheit nicht vom Irrtum unterscheiden können und quasi die Dunkelheit als Licht annehmen. CS 95 3 "Erinnert euch daran, wie ihr die Botschaft anfangs gehört und aufgenommen habt! Richtet euch doch nach ihr und lebt wieder wie damals! Wenn ihr nicht wach seid, werde ich euch wie ein Dieb überraschen; ihr werdet nicht wissen, in welcher Stunde ich komme." Offenbarung 3,3 (GNB). CS 95 4 Viele verstricken sich in enge Bindungen zur Welt. Viele haben das von Gott gesandte Licht nicht beachtet, das uns anweist, unsere Kinder unter optimalen Lebensumständen großzuziehen, wo sie die Wahrheit hören. Sie nahmen auch die Anweisung Gottes nicht ernst, nach der sie ihre Kinder aus den öffentlichen Schulen nehmen und in Schulen anmelden sollten, wo sie die Wahrheiten der Bibel kennenlernen können, eine nach der anderen, ein Gebot nach dem anderen. Ihre Schuldbildung sollte sie auf die Erziehung vorbereiten, die in der höheren Schule im Himmel fortgesetzt wird. CS 95 5 Als Gottes Gerichte über das Ägypten kurz vor der Vollstreckung standen, gab Christus den Israeliten durch Mose die Anweisung, ihre Kinder in die Häuser zu rufen und drinnen zu halten. Falls einige von ihnen in einem ägyptischen Haus blieben, würden sie den Plagen nicht entkommen. Siehe 2.Mose 12,22.23. Deshalb solltest du deine Kinder in deiner Nähe halten und sie so weit wie möglich vor schlechten und gottlosen Einflüssen bewahren. Der Herr möchte, dass ihr eure Kinder auf das ewige Leben vorbereitet. Wenn wir nicht Acht geben, werden unsere Kinder dieselbe skeptische Einstellung in sich aufsaugen, die damals die Israeliten offenbarten, was dazu führte, dass Gott sie nicht ins verheißene Land bringen konnte. Siehe Psalm 106,24-26. CS 95 6 Wir wollen die ganze Waffenrüstung Gottes anlegen (siehe Epheser 6,11-17) und uns als Menschen erweisen, die ihren Herrn in den Wolken des Himmels erwarten. Wenn ihr das tut, werden Menschen zu Gott umkehren. Eure Prediger werden dann nicht monatelang arbeiten, ohne einen einzigen Menschen von der Wahrheit überzeugen zu können. Wir sollen danach streben, Menschen zu Jesus zu führen, wie Fischer und Jäger nach Beute suchen. Manchmal wirst du einen Fisch fangen (siehe Lukas 5,6.10), manchmal auch nicht, aber wir sollen einfach damit weitermachen, weil es Gottes Werk ist und weil wir wissen, dass er uns eine wichtige Botschaft für die ungläubigen Menschen aufgetragen hat. Diese Botschaft wird sich ihren Weg in viele Menschenherzen bahnen und sie gewinnen. Manuskript 161, 1904. ------------------------Gottes äußeres Siegel bezeugt das innere Vertrauen, 5. April CS 96 1 Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was habt ihr da für einen Brauch?, so sollt ihr sagen: "Es ist das Passaopfer des HERRN, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete." 2.Mose 12,26.27. CS 96 2 Jeder Mensch lässt sich von einer der beiden Mächte prägen -- entweder vom Fürsten des Lebens oder vom Fürsten der Finsternis ... Wenn wir uns von der Sünde versklaven lassen, werden wir den Lohn bekommen, der jedem Übertreter des göttlichen Gesetzes vor dem Richterstuhl Christi zugesprochen wird. Siehe Römer 6,23 ... Dann wird jedem Menschen vorgeführt, wie viele Einladungen eines vergebungsbereiten Gottes er leichtfertig ignoriert oder sogar abgelehnt hat. Das Urteil wird verkündet, das über das Geschick des Menschen entscheidet: ewiges Glück oder Strafe im Zornesfeuer Gottes, das die Geschichte der bösen Menschen endgültig abschließen wird. CS 96 3 Die Bedingung, die den Hebräern in Ägypten in der Nacht genannt wurde, als die Erstgeborenen getötet wurden, war eindeutig: Jede Familie sollte zeigen, dass ihr Vertrauen in die Botschaft Gottes zum genauen Gehorsam gegenüber Gottes Anweisungen führte. Die Hebräer sollten alle Familienangehörigen im Haus zusammenrufen. Sie sollten das Passa-Lamm essen, nachdem sie schon alles für die Abreise gepackt hatten. Sie sollten sogar beim Essen den Wanderstab in der Hand halten. Siehe 2.Mose 12,8.11. Gott wollte sein Gerichtshandeln beginnen (siehe V. 12) und das sollte Pharao klar machen, dass der Herr allein Gott war und neben ihm kein anderer existierte. CS 96 4 Der Engel Gottes würde an allen Häusern der Hebräer vorübergehen, die an den Türschwellen und Pfosten mit Blut bestrichen waren. Das sollte das entscheidende Zeichen sein. Siehe V. 7.13. CS 96 5 Nehmen wir einmal an, die Bewohner eines Hauses wären gleichgültig gewesen und hätten ihre Kinder nicht ins Haus geholt. Oder nehmen wir an, die Kinder, die ja in Ägypten geboren und aufgewachsen waren, hätten diese Anordnung auf die leichte Schulter genommen, sie als unnötige Schikane abgetan und ähnliche Ausflüchte und Vorwände gesucht wie jene Menschen, die [im Gleichnis Jesu] zur Hochzeitsfeier eingeladen waren. Siehe Matthäus 22,2-5; Lukas 14,18-20. Wie hätten sie dann vor Gottes Gericht verschont bleiben können? Dann hätte der Schlag einen erstgeborenen Hebräer ebenso getroffen wie den erstgeborenen Ägypter. CS 96 6 In welchem Zustand befinden sich die Menschen, "die Gottes Gebote [halten] und den Glauben Jesu bewahren"? Siehe Offenbarung 14,12 (EB). Wenn sich Familienangehörige weigern, dem Herrn zu gehorchen, indem sie den Sabbat übertreten, dann kann ihnen Gottes Siegel nicht aufgedrückt werden. Die Versiegelung (siehe Offenbarung 7,2.3) ist ein Versprechen Gottes, seine Auserwählten unter allen Umständen zu schützen und zu bewahren. Dieses Siegel zeigt, dass du von Gott auserwählt wurdest. Siehe 2.Timotheus 2,19. Er hat dich als sein Eigentum gezeichnet. Wer Gottes Siegel trägt, der gehört Christus, ist von ihm erkauft worden und keiner kann uns aus seinen Händen reißen. Siehe Johannes 10,28. Manuskript 59, 1895; Manuscript Releases XV, 223-225. ------------------------Die Ergebnisse der Verhärtung des Herzens gegen Gott, 6. April CS 97 1 Und der HERR verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, sodass er die Israeliten verfolgte, obwohl sie unter dem Schutz einer mächtigen Hand ausgezogen waren. 2.Mose 14,8 (Bruns). CS 97 2 Pharao sah sich zum Einlenken gezwungen, als ihm durch starkes und überzeugendes Licht klar wurde, dass Jahwe der einzig wahre Gott war. Doch sobald der Druck nachließ, kehrte sein Unglaube zurück und drängte das Licht zurück, das Gott ihm geschenkt hatte. Als er sich weigerte, das erste Wunder als echt anzuerkennen (siehe 2.Mose 7,9-13), säte er den Samen des Unglaubens. Der bringt, wenn man ihn wachsen lässt, eine entsprechende Ernte hervor. Hinterher ließ sich der König durch keinerlei Beweis des göttlichen Eingreifens überzeugen. Er verhärtete sein Herz und ging auf der Straße des Unglaubens einen Schritt nach dem anderen, bis schließlich alle Erstgeborenen Ägyptens -- der Stolz jeder Familie -- weggerafft worden waren. Siehe 2.Mose 12,29.30. Und nachdem Pharao das Volk Israel endlich in die Freiheit entlassen hatte, jagte er ihm nach. Siehe 2.Mose 14,8.9. Er wollte das Volk zurückholen, das durch den Arm des Allmächtigen befreit worden war. Doch er kämpfte gegen eine Macht, die stärker war als menschliche Kräfte, und er ertrank mit seiner gesamten Streitmacht im Roten Meer. Siehe V. 26-28. CS 97 3 Wer Gottes Gesetz verachtet, begeht dieselbe Sünde, die damals der Pharao beging: er verhärtet sein Herz. Die Stimme Gottes wird zurückgewiesen, dafür nimmt man von Menschen erdachte Theorien an, von Satan eingeflüsterte Gedanken und Täuschungen. Der Heilige Geist wird abgewiesen und verdrängt. Dann werden die Schandtaten der Väter an ihren Kindern heimgesucht. Siehe 2.Mose 34,7. CS 97 4 Der Geist Gottes hält das Böse unter der Kontrolle des Gewissens. Wenn die Menschen sich über den Einfluss des Geistes erhaben fühlen, ernten sie viele Schandtaten ... Warnungen bewirken dann immer weniger. Nach und nach verlieren sie die Ehrfurcht und den Respekt vor Gott ... Alle sollten sich darüber informieren, mit welchen Strategien die menschliche Seele zerstört wird. Menschen gehen nicht deshalb verloren, weil Gott irgend ein Urteil gegen einen Mann oder eine Frau erlassen hätte. Gott macht die Menschen auf keinen Fall blind für geistliche Erkenntnisse. Im Gegenteil: Er schenkt ihnen genügend Licht und Beweise, die sie befähigen, zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden. Aber er zwingt sie nicht, die Wahrheit anzunehmen. Er lässt sie frei das Gute oder das Böse wählen. Wenn die Menschen den Beweisen widerstehen, die genügen, ihr Urteil in die richtige Richtung zu lenken, und einmal das Böse wählen, werden sie es beim zweiten Mal um so bereitwilliger tun. Beim dritten Mal werden sie sich noch schneller von Gott zurückziehen und sich absichtlich auf die Seite Satans stellen. Und auf diesem Weg werden sie weitergehen, bis sie im Bösen gefestigt sind und die Lüge glauben, die sie als Wahrheit angenommen haben. Manuskript 126, 1901; Sermons and Talks II, 183.184. ------------------------Gottes Schutzschild in der Wüste: die Wolkensäule, 7. April CS 98 1 Zugleich machten sie Mose bittere Vorwürfe: "Gibt es etwa in Ägypten nicht genug Gräber für uns? Warum führst du uns hierher? Wir sollen wohl hier in der Wüste sterben! Was hast du uns nur angetan!" 2.Mose 14,11 (Hfa). CS 98 2 Aus der Erfahrung der Israeliten beim Auszug aus Ägypten können wir eine Menge lernen. Über eine Million Menschen waren in ein Tal geführt worden, das von Bergen umgeben war, und viele von ihnen meinten, das wäre ein Irrweg. Denn vor ihnen lag das Rote Meer und hinter ihnen kamen die Verfolger rasch näher -- Pharaos Truppen. Siehe 2.Mose 14,9. CS 98 3 Als die Israeliten ihre Wanderung begannen, wurden sie von einer Wolkensäule geführt. Siehe 2.Mose 13,20-22. Die Menschen hatten lange in einem Land gelebt, das von abergläubischen Vorstellungen geprägt war. Deshalb staunten sie über diese Wolke. Manche betrachteten sie voller Angst, während andere meinten, sie sei ein gutes Omen. Als die Menschen am Ufer des Roten Meeres Rast machten, sahen sie in der Ferne die blitzenden Rüstungen und die Streitwagen der ägyptischen Armee näher kommen. Panischer Schrecken erfüllte ihre Herzen. Manche schrien zum Herrn um Hilfe, doch die Mehrheit lief zu Mose und begann zu klagen und zu jammern. Siehe 2.Mose 14,10-12 ... CS 98 4 Mose war sehr beunruhigt, weil sein Volk so wenig Gottvertrauen zeigte, obwohl sie doch mehrfach miterlebt hatten, wie mächtig Gott zu ihren Gunsten eingegriffen hatte ... Dem äußeren Anschein nach gab es keine Chance auf Rettung, falls Gott sie nicht befreite. Doch weil sie in diese Situation durch den Gehorsam gegenüber der göttlichen Führung [durch die Wolkensäule] gekommen waren, fürchtete Mose die Konsequenzen nicht. Seine ruhige und zuversichtliche Antwort lautete: "Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird." 2.Mose 14,13 ... CS 98 5 Es war [für Mose] nicht einfach, die Scharen der Israeliten in einer Wartestellung vor dem Herrn zu halten. Da ihnen Disziplin und Selbstbeherrschung fehlten, wurden sie unvernünftig und aggressiv ... Sie waren der übernatürlichen Wolkensäule gefolgt, weil sie darin ein Zeichen Gottes sahen, das ihnen befahl, voranzugehen. Doch nun fragten sie sich, ob die Wolkensäule nicht vielmehr der Vorbote eines großen Unglücks war. Hatte sie sie nicht auf die falsche Seite des Berges geführt -- in eine Sackgasse? ... CS 98 6 Als die Ägypter nahe herangekommen waren und meinten, leichte Beute zu machen, schwebte die Wolke plötzlich majestätisch nach oben, zog über die Israeliten hinweg und ließ sich zwischen ihnen und dem ägyptischen Heer nieder. Siehe V. 19. Eine finstere Mauer hatte sich zwischen die Verfolgten und ihre Verfolger geschoben. Die Ägypter konnten das Lager der Hebräer nicht mehr sehen und wurden zum Anhalten gezwungen. Siehe V. 20. Als es Nacht wurde, begann die Wolkenmauer auf der Seite der Hebräer wie ein Flutlicht zu strahlen, sodass das hebräische Lager taghell erleuchtet wurde. Gerade das, was die Leute vorher in Angst und Schrecken versetzt hatte, erwies sich nun als ihr Schutz. Manuskript 6a, 1903. ------------------------Gott befreit sein Volk aus Feindeshand, 8. April CS 99 1 Der HERR ließ die ganze Nacht über einen starken Ostwind wehen, der das Wasser zurücktrieb. So verwandelte sich das Meer in trockenes Land. Das Wasser teilte sich, es stand auf beiden Seiten wie eine Mauer, und die Israeliten gingen trockenen Fußes mitten durchs Meer. 2.Mose 14,21.22 (GNB). CS 99 2 "Geht voran!", befahl Mose, und dieser Befehl wurde von den Hauptleuten der verschiedenen Abteilungen weitergegeben. Gehorsam betrat das Volk Israel den Weg, der so ungewöhnlich und auf übernatürliche Weise für sie gebahnt worden war. Das Licht der Feuersäule beschien die schaumgekrönten Wellen und beleuchtete die Straße, die wie eine riesige Furche durchs Meer gepflügt worden war. CS 99 3 Als die Wolke langsam weiterzog, entdeckten die ägyptischen Wachposten, dass die Israeliten ihr Lager abgebrochen hatten. Sofort wurde das mächtige Heer in Marsch gesetzt. Die Ägypter hörten den Klang vieler Füße, die über steinigen Boden gingen, doch sie konnten immer noch nichts sehen, denn die Wolke, die den Israeliten ein Flutlicht bescherte, war für die Ägypter eine undurchdringlich schwarze Mauer. Siehe 2.Mose 14,20. Sie folgten den Geräuschen und gerieten auf den Wunderpfad, den Gott für sein Volk bereitet hatte. Die ganze Nacht marschierten sie weiter, kamen aber nur langsam voran, weil ihre Streitwagen dort nur schwer fahren konnten. Siehe V. 23.25. Und doch ließen sie sich nicht abbringen und hofften, schon bald die Wolke zu durchbrechen und die Flüchtigen überwältigen zu können. CS 99 4 Schließlich verblassten die Schatten der Nacht, der Morgen dämmerte und das Heer der Verfolger hatte die fliehenden Hebräer beinahe eingeholt ... Vor ihren erstaunten Augen verwandelte sich die geheimnisvolle Wolke plötzlich in eine Feuersäule, die von der Erde bis zum Himmel reichte. Donner grollten und Blitze zuckten. "Wasser ergossen sich aus dem Gewölk, die Wolken donnerten und deine Pfeile fuhren einher. Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde erbebte und wankte." Psalm 77,18.19. CS 99 5 Die Ägypter waren bestürzt und verwirrt. Mitten im Aufruhr der Elemente, in dem sie die Stimme eines zornigen Gottes vernahmen, wollten sie umkehren und wieder ans Ufer flüchten. Doch Mose streckte seinen Stab aus, und die aufgetürmten Wassermassen stürzten brüllend zusammen und begruben die ägyptische Armee in schwarzer Tiefe. Siehe 2.Mose 14,26-28. CS 99 6 Der Morgen offenbarte der israelitischen Volksmenge, was von ihren mächtigen Feinden übrig geblieben war: schwer gepanzerte Leichen, die an den Strand gespült waren. Siehe V. 30. Diese eine Nacht hatte sie aus schrecklicher Gefahr befreit ... Jahwe allein hatte sie gerettet und ihm wandten sich ihre Herzen voll Dankbarkeit und Vertrauen zu. In Lob- und Dankliedern brachten sie ihre Empfindungen zum Ausdruck. Siehe 2.Mose 15; Manuskript 6a, 1903. ------------------------Am Ende werden Gottes Feinde umkommen, 9. April CS 100 1 Der HERR aber trieb die Ägypter mitten ins Meer. 2.Mose 14,27 (EB). CS 100 2 Auf der ganzen Welt gibt es kein Reich, das von Gott unabhängig wäre, denn er hat ja alles geschaffen. Und wenn die Menschen einer Nation oder einer Gesellschaft zwar die Gesetze begreifen, die dazu dienen, die Untertanen des Herrschers über das ganze Universum zu regieren, diese Gesetze aber bewusst übertreten, dann stellen sie sich selbst unter das Verdammungsurteil des Gesetzes, das unser höchster Herrscher bei Grundlegung der Welt aufgerichtet hat ... CS 100 3 Da der Pharao so starrköpfig war, befahl ihm Gott, die Israeliten aus der Sklaverei zu entlassen. Er weigerte sich, und der Herr strafte das ganze Reich, weil der irdische Herrscher das Volk Gottes nicht freigeben wollte, damit sie ein Reich unter göttlicher Führung aufrichten konnten. Die Weigerung des Pharao brachte viele Plagen über Ägypten, bis der widerspenstige König gezwungen war, dem Plan Gottes zuzustimmen. Siehe 2.Mose 12,29-32. Danach verhärtete er sein Herz aber gleich wieder gegen Gott und rebellierte offen, indem er seine ungeheuer große Armee losschickte. Siehe 2.Mose 14,5-8. Sie sollte die Israeliten zurückholen, damit sie dem ägyptischen Herrscher weiterhin Sklavendienste leisteten. CS 100 4 Der Herr griff auf übernatürliche Weise ein, um sein Volk zu retten. Er baute mitten durchs Rote Meer eine Straße. Die Wassermassen wurden wie eine stabile Mauer aufgetürmt, und dazwischen wurde ein Fluchtweg geschaffen, auf dem das Volk Israel seinem Führer Mose folgen konnte. Siehe 2.Mose 14,22. CS 100 5 Das große ägyptische Heer wagte es, das Meer auf demselben Pfad zu durchqueren. Eine dunkle Wolke zog vor ihnen her, und doch drängten sie weiter. Als die ganze Armee mit Pharaos Pferden, Streitwagen und Reitern mitten im Meer stand, sagte der Herr zu Mose: "Streck deine Hand über das Meer aus!" V. 23.26 (EB). Die Israeliten waren inzwischen aufs trockene Land gekommen, doch sie hörten schon die Schreie der sie verfolgenden Soldaten. Als Mose seinen Stab über das Meer streckte, stürzte die Wassermauer ein; das Meer kehrte in sein gewohntes Bett zurück. Alle Ägypter dieser riesigen Armee ertranken, kein einziger entkam. Siehe V. 27.28. Alle starben, weil sie entschlossen waren, ihren eigenen Willen durchzusetzen und Gottes Plan abzulehnen. Damit war ihre Gnadenzeit zu Ende. CS 100 6 Genauso wird es allen ergehen, die sich dafür entscheiden, das Licht abzulehnen, das Gott ihnen schenkt, und die hartnäckig einen Kurs verfolgen, der das Gesetz des obersten Herrschers ungültig machen soll. Damit widerstreben sie dem Gesetz dessen, der über das ganze Universum herrscht, und bekennen ihre Feindschaft gegen den ausdrücklichen Willen des großen "Ich bin". Siehe 2.Mose 3,14 (EB). Manuskript 35, 1906; Manuscript Releases XXI, 64.65. ------------------------Nur echter Glaube wird die Prüfung bestehen, 10. April CS 101 1 So sah Israel die mächtige Hand, mit der der HERR an den Ägyptern gehandelt hatte. Und das Volk fürchtete den HERRN, und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose. 2.Mose 30,31 (GNB). CS 101 2 Der Siegesgesang der Israeliten schallte über das Rote Meer. Doch ihr Gottvertrauen sollte schon bald wieder auf die Probe gestellt werden. Der Herr wollte wissen, wie weit er sich auf die Treue seines Volkes verlassen konnte. Drei Tage lang wanderten sie in die Wüste hinein und fanden kein Wasser. "Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter ... Da murrte das Volk wider Mose und sprach: ‚Was sollen wir trinken?'" 2.Mose 15,22-24. Anstatt auch unter schwierigen Umständen dem Herrn zu vertrauen und ihn ernst zu nehmen, überhäuften sie ihren Führer mit Vorwürfen. CS 101 3 Genauso verhalten sich viele Menschen auch heute. Satans Strategie bleibt immer dieselbe. Wenn alles glatt geht, meinen die Leute, sie hätten Gottvertrauen. Doch wenn sie Leid, Unglück oder Enttäuschungen erleben, sinkt ihnen der Mut. Ein Glaube, der von Umständen oder von der Umgebung abhängt und der nur wirksam ist, wenn alles glatt läuft, ist kein echter Glaube. CS 101 4 In seiner Not schrie Mose zum Herrn. Siehe V. 25. Das hätten die Israeliten auch tun sollen. Sie waren ja erst kurz zuvor wunderbar befreit worden. Der Herr hörte den Hilferuf seines Dieners, der vom Volk so arg verleumdet wurde. "Der Herr zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser und das Wasser wurde süß." V. 25. Es war nicht das Verdienst dieses Holzes, dass das Wasser süß wurde; vielmehr war es die Macht dessen, der in der Wolkensäule verborgen war und der alle Dinge tun kann ... CS 101 5 Hat das Volk daraufhin Gottes Geschenke geschätzt und anerkannt? Wurden sie innerlich von Dank und Lob erfüllt? Hielten sie einen Lobpreisgottesdienst ab wie damals am Ufer des Roten Meeres? Wir finden keinen Hinweis darauf, dass ihr Glaube durch Gottes Güte und Gnade und durch seine Liebesbeweise irgendwie gestärkt worden wäre ... CS 101 6 Wenn Schwierigkeiten uns auf die Probe stellen, wenn wir keinen Weg vor uns sehen, der Wohlstand und Bequemlichkeit verheißt, sondern möglicherweise einen Verlust dieser Annehmlichkeiten befürchten lässt, wenn wir unter Druck stehen, weil Opfer oder Verzicht von uns gefordert wird, wie werden wir uns dann gegen Satans Einflüsterungen wehren, der uns einreden will, dass es uns zukünftig nur noch schlecht gehen wird, dass alles in Scherben fällt und wir nichts als Sorgen und Probleme zu erwarten haben? ... In solchen Situationen sollten wir die Reste der himmlischen Segnungen und Erweise des Guten zusammensammeln und zum Herrn sagen: "Ich glaube an dich, ich vertraue deinen Dienern und ich glaube an dein Wirken. Ich will dir vertrauen." Brief 49, 1896. ------------------------Die Sünde des Unglaubens führt von Gott weg, 11. April CS 102 1 Er wurde ihnen zum Retter in all ihrer Not. Nicht Bote noch Engel -- er selbst hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seinem Erbarmen hat er sie erlöst. Und er hob sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. Sie aber, sie sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt. Jesaja 63,7-9 (EB). CS 102 2 Seit es zum ersten Mal Sünde gab, war Christus seinem Volk nahe, um die Autorität Satans anzufechten, denn er wusste, dass die Auseinandersetzung hier auf der Erde ausgetragen werden musste. Satan widerstand dem Sohn Gottes jedes Mal, wenn der sein Volk retten wollte. Christus war tagsüber in die Wolkensäule und nachts in die Feuersäule gehüllt und führte, leitete und beschützte die Israeliten auf ihrer Wanderung von Ägypten nach Kanaan. Siehe 1.Korinther 10,1.4. Doch wie ungern ließen sich die Israeliten führen! Wie unwillig waren sie, wenn der Engel des Herrn ihnen Befehle gab. Und wie eifrig waren sie darin, ihren eigenen Kurs zu verteidigen, ihre rebellischen Gefühle zu rechtfertigen und ihre eigenen Ideen und Pläne umzusetzen! CS 102 3 Es war der mächtige Ratgeber, der in der Wolken- und Feuersäule verborgen das Lager seines Volkes bewachte. Er war es, der sie korrigierte, wenn sie falsche Wege einschlugen, und sie ermutigte, dem wahren Gott zu vertrauen, dass er sie sicher ins Land der Verheißung bringen würde. Sie lebten ständig unter den Augen dessen, der niemals "schläft und schlummert". Psalm 121,4. Trotzdem murrten sie gegen Mose, den Gott doch als ihren sichtbaren Führer eingesetzt hatte und der mit Christus "von Angesicht zu Angesicht redete, wie ein Mann mit seinem Freund redet". 2.Mose 33,11. Obwohl es eine Tatsache war, dass der Herr durch seinen Diener Mose wirkte, verführte Satan sie dazu, üble Verleumdungen auszusprechen, eifersüchtig zu sein und herumzukritisieren. Sie gaben seinen Versuchungen nach, statt sich fest an [Gottes] Prinzipien zu halten. CS 102 4 Ihr Versagen wird im inspirierten Wort Gottes festgehalten. Es soll uns, die wir nahe ans Ende der Welt gekommen sind, eine Warnung sein (siehe 1.Korinther 10,11), damit wir nicht in dieselbe Falle des Unglaubens hineintappen und fallen ... Die Israeliten fielen unter der Macht des Feindes, weil sie ungläubige, böse Gedanken hegten, die sie von dem lebendigen Gott wegführten. Als sie sich dadurch erst einmal auf die Seite des Feindes gestellt hatten, nutzte er seinen Vorteil aus und machte sie bis zum bitteren Ende zu seinen Verbündeten. Die Sünde des Unglaubens, die ihr Vertrauen zum Sohn Gottes zerstörte, führte Israel von Gott weg. Zu einer Zeit, in der sie eigentlich Gott hätten loben, seinen Namen verherrlichen, von seiner Güte erzählen und von seiner Macht zeugen sollen, steckten sie tief im Unglauben, voller Selbstmitleid und Beschwerden. Der Verführer versuchte mit allen Mitteln, Zank und Streit unter dem Volk zu säen. Er wollte Neid und Hass gegen Mose wecken und sie alle zur Rebellion gegen Gott aufhetzen. Weil sie der Stimme des großen Betrügers Gehör schenkten, wurden sie angefochten, gerieten in Not und kamen schließlich alle um. Manuskript 65, 1895; The Signs of the Times, 25. April 1895. ------------------------"Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote zu halten?", 12. April CS 103 1 Wenn sie am sechsten Tag die eingesammelte Nahrung zubereiten, werden sie entdecken, dass es doppelt soviel ist wie sonst. 2.Mose 16,5 (Hfa). CS 103 2 Der Herr ließ zu, dass sein Volk Israel von den Ägyptern versklavt wurde, weil sie nicht in seinen Wegen wandelten, sondern ihn dauernd durch die Übertretung seiner Gebote entehrten. In der Unterdrückung und harten Knechtschaft konnten sie dabei den Ruhetag Gottes nicht halten. Weil sie so lange unter einem Volk lebten, das Götzen anbetete, wurde ihr Glaube verwirrt und verdorben. Die enge Gemeinschaft mit Menschen, die nichts von Gott halten oder nicht an ihn glauben, wird den gleichen Einfluss auf die Gläubigen von heute haben, wenn sie sich den Herrn nicht ständig vor Augen halten. Nur so kann sein Geist sie beschirmen ... CS 103 3 Pharao erlebte, wie mächtig Gottes Geist wirkte. Er sah die Wunder, die der Herr durch seinen Diener tat. Trotzdem wollte er dem Befehl Gottes nicht folgen. Auch als Gottes Gerichte das Land trafen, -- eines härter als das andere -- blieb er trotzig und widerspenstig. Weil er das Licht vom Himmel zurückgewiesen hatte, wurde er hart und ließ sich nicht mehr beeindrucken ... Wer die eigenen Ideen über den ausdrücklich erklärten Willen Gottes stellt, sagt damit dasselbe, wie damals der Pharao: "Wer ist der Herr, dem ich gehorchen müsste?" Wenn wir Licht zurückweisen, dann verhärten wir damit das Herz jedes Mal ein wenig mehr und verdunkeln unseren Verstand. Dadurch wird es Menschen immer schwerer, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, und sie widerstehen immer offener dem Willen Gottes. CS 103 4 Der Herr holte die Israeliten aus Ägypten heraus, damit sie seinen Sabbat heilig halten konnten. Er erklärte ihnen auch genau, wie sie das machen sollten. Diese Anweisungen schrieb Mose auf (siehe 2.Mose 16,23-26), damit sie allen Menschen der Erde bis zum Abschluss der Weltgeschichte weiterhelfen. Gott hat gesprochen -- wir wollen ihm zuhören und tun, was er sagt. CS 103 5 Als die Israeliten das Manna erhielten, wurden sie auch geprüft, ob sie sich an Gottes Gesetz hielten. Der Herr ließ den Israeliten durch Mose sagen: "Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Dann soll das Volk hinausgehen und den Tagesbedarf täglich sammeln, damit ich es prüfe, ob es nach meinem Gesetz leben will oder nicht." 2.Mose 16,4 (EB) ... CS 103 6 Obwohl Gott den Israeliten ganz genau erklärt hatte, wie und wann sie das Manna einsammeln sollten, gingen einige am siebten Tag vors Lager und wollten Manna holen. Sie fanden nichts (siehe V. 27) und der Herr sagte zu Mose: "Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten!" 2.Mose 16,28. Damit es diesbezüglich keine Missverständnisse mehr gab, kamen Gott-Vater und Gott-Sohn auf den Berg Sinai herab. Dort wurde jedes seiner Gebote feierlich verkündet, so dass alle Israeliten es hören konnten. Siehe 2.Mose 20,1-19; Manuskript 3, 1885. ------------------------Die Israeliten und die Wichtigkeit des Sabbats, 13. April CS 104 1 Ich habe euch den siebten Tag als Ruhetag gegeben; darum versorge ich euch am sechsten Tag mit der doppelten Menge Nahrung. Geht also am Sabbat nicht los, um Körner zu sammeln! Bleibt in euren Zelten! 2.Mose 16,29.30 (Hfa). CS 104 2 Bevor das Gesetz vom Sinai herab verkündet wurde, tat Gott jede Woche ein Wunder, um dem Volk klarzumachen, dass der Sabbat ihm gehört und heilig ist. Er ließ Manna vom Himmel fallen, das sie essen konnten, und sie sammelten diese Körner täglich ein. Am sechsten Wochentag sammelten sie doppelt so viel wie sonst, wie es Mose angeordnet hatte. Siehe 2.Mose 16,4.5.26 ... CS 104 3 "Die Israeliten lebten vierzig Jahre lang von Manna, bis sie an der Grenze Kanaans besiedeltes Land erreichten." 2.Mose 16,35 (Hfa). Gott wirkte also 40 Jahre lang jede Woche ein Wunder, um seinem Volk klarzumachen, dass sein Ruhetag heilig war. CS 104 4 Gott gab auch Anweisungen, ein Heiligtum zu bauen, an dem ihn die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung anbeten konnten. Siehe 2.Mose 25,8. Die Anweisung aus dem Himmel lautete, dieses Heiligtum unverzüglich zu bauen. Da diese Arbeit für Gott getan wurde und die Zeit drängte, argumentierten manche, man solle auch am Sabbat daran arbeiten, nicht nur an den Wochentagen. Christus hörte diese Vorschläge und merkte, dass die Leute nahe daran waren, in eine Falle zu tappen, als würde der Zeitdruck rechtfertigen, dass man auch am Sabbat handwerkliche Arbeiten durchführte. CS 104 5 Sie bekamen die Anweisung: "Haltet nur ja meine Sabbate!" 2.Mose 31,13 (EB). Obwohl die Arbeit am Heiligtum ohne Verzögerung durchgeführt werden sollte, durfte der Sabbat nicht als Arbeitstag missbraucht werden. Auch die Arbeit am Haus des Herrn muss für die Heiligung des Tages unterbrochen werden, den der Herr für sich reserviert hat. Gott achtet eifersüchtig auf die Ehre seines Gedenktages der Schöpfung. CS 104 6 Der Sabbat ist ein Zeichen zwischen Gott und seinem Volk. Siehe V. 13. Er ist ein heiliger Tag, den uns der Schöpfer geschenkt hat, damit wir ausruhen und Gedanken nachsinnen können, die uns Gott näher bringen. Gott wollte, dass der Sabbat zu allen Zeitaltern als beständiges Bundeszeichen beachtet wurde. Siehe V. 16 ... CS 104 7 Wenn wir am siebten Tag die Arbeit ruhen lassen, zeigen wir dadurch der Welt, dass wir auf Gottes Seite stehen, und dokumentieren unser Bestreben, in vollkommener Harmonie mit seinen Geboten zu leben. Wir anerkennen Gott als unseren höchsten Herrscher, der die Welt in sechs Tagen erschuf und am siebten Tag ruhte. Siehe V. 17 ... Der wahre Sabbat muss wiederhergestellt werden und seinen rechtmäßigen Platz als Gottes Ruhetag erhalten. Manuskript 77, 1900; The Review and Herald, 28. Oktober 1902. ------------------------Eine Warnung vor unbeherrschter Esslust, 14. April CS 105 1 Und sie sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst. 2.Mose 16,3. CS 105 2 Gott wollte sein Volk großzügig beschenken. Er hatte vor, sie in ein gutes Land zu bringen, das wegen seiner Fruchtbarkeit und seines Reichtums als "Land, in dem Milch und Honig fließen" bezeichnet wurde. Siehe 2.Mose 3,8.17; 13,5. Gott wollte sie dort als gesundes, starkes und mächtiges Volk ansiedeln -- wenn sie nur auf seine Anweisungen hörten! Die Israeliten hatten in Ägypten von reichen und üppigen Speisen gelebt, nicht gerade eine gesunde Ernährung! Nun wollte sie Gott durch die Wüste in das gute Land bringen, das er ihnen versprochen hatte. Unterwegs wollte er sie von der Fleischnahrung entwöhnen und ihnen stattdessen eine einfache, aber gesunde Nahrung geben. Sie sollten sich im fruchtbaren Kanaan als starkes Volk niederlassen, in dessen Stämmen es keinen schwächlichen Mann, keine kranke Frau und kein kränkelndes Kind gab ... CS 105 3 Seit Evas Ungehorsam im Paradies ist die unbeherrschte Esslust die vorherrschende Sünde in der Menschheit geblieben. Nachdem Eva von der Frucht gegessen hatte, überredete sie ihren Mann, ebenfalls davon zu essen. Siehe 1.Mose 3,6. Adam wurde nicht wie Eva betrogen (siehe 1.Timotheus 2,14), doch er ließ sich von ihr beeinflussen, da es ihr ja, wie sie sagte, nicht geschadet hatte. Also gab Adam der Versuchung durch seine Frau nach. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, von ihr getrennt zu werden. Er aß und verlor dadurch seine Rechtschaffenheit. Seit diesem bedauerlichen Vorfall, der die Sünde in unsere Welt brachte, haben unbeherrschte Esslust und der Einfluss, den jeder auf andere ausübt, der falsch handelt, unbeschreibliches Elend zur Folge. Auf keine andere Weise gelingt es Satan, die gefallenen Menschen so erfolgreich zu verführen wie durch die Esslust. CS 105 4 Während der Wüstenwanderung flackerten unter den Israeliten immer wieder Aufstände und Revolten auf, weil ihre entartete Esslust nicht befriedigt wurde. Mose wurde immer wieder in die Enge getrieben; er wurde immer wieder tief traurig, weil die Israeliten ständig murrten und sich darüber beklagten, dass Gott ihnen Fleischnahrung vorenthielt. Siehe 2.Mose 16,2.3; 4.Mose 11,4; 21,4.5. CS 105 5 Sie stellten sich dauernd Schwierigkeiten vor und rechneten mit dem Schlimmsten. Sie waren neidisch auf Mose und unterschoben ihm egoistische Motive -- als hätte er sie nur deshalb aus Ägypten geführt, damit sie in der Wüste umkamen (siehe 2.Mose 16,3) und er sich an ihrem Besitz bereichern konnte. Manuskript 32, 1885. ------------------------Die Wege eines Christen gehen nicht nur über grüne Auen, 15. April CS 106 1 Am Berg Horeb werde ich vor dir auf einem Felsen stehen. Schlag mit dem Stab an den Felsen! Dann wird Wasser aus dem Stein herausströmen und das Volk kann trinken. 2.Mose 17,6 (Hfa). CS 106 2 Auch wenn der Weg rau ist, sollen wir auf Gottes Führung und Macht vertrauen. Wir können viel aus den Erfahrungen lernen, die die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung machten. "Die Israeliten brachen aus der Wüste Sin auf und zogen von einem Lagerplatz zum nächsten, wie der Herr es ihnen befahl. Als sie in Refidim ihr Lager aufschlugen, fanden sie kein Trinkwasser." 2.Mose 17,1. CS 106 3 Der in der Wolkensäule verborgene Christus führte sie an. Auf seinen ausdrücklichen Befehl hin hatten sie an diesem Ort ihr Lager aufgeschlagen. Er wusste sehr gut, dass es in Refidim kein Wasser gab. Er brachte sein Volk ganz bewusst hierher, um ihr Vertrauen zu testen. Doch wie wenig erwiesen sie sich als ein Volk, auf das er sich verlassen konnte! Immer wieder hatte der Sohn Gottes sich seinem auserwählten Volk gezeigt. Er hatte die Erstgeborenen aller ägyptischen Familien erschlagen, um ihre Freilassung zu erwirken. Er hatte sie "mit mächtiger Hand" aus dem Land herausgeführt, in dem man sie als Sklaven unterdrückt hatte. 2.Mose 13,3. Er hatte ihnen Engelsbrot zu essen gegeben. Er hatte sich mit einem Bund verpflichtet, sie in das verheißene Land zu bringen. Siehe 2.Mose 6,4-8. Doch nun, da sich ein Problem ergab, rebellierten sie, misstrauten Gott und klagten Mose an, sie nur deshalb mit ihren Kindern aus Ägypten herausgeführt zu haben, damit sie in der Wüste verdursten. Siehe 2.Mose 17,3. Durch ihr Gejammer und ihren Mangel an Glauben entehrten sie Gott. Sie brachten sich selbst in eine Lage, in der sie seine Gnadengaben nicht mehr zu schätzen wussten. CS 106 4 Viele meinen, wenn sie ein Leben als Christen beginnen, dass sie von allen Nöten und Schwierigkeiten befreit seien. Dabei werden alle, die ihr "Kreuz auf sich nehmen" und Christus nachfolgen (siehe Matthäus 16,24), in ihrem Leben auch eine Erfahrung wie die Israeliten in Refidim machen. Das Leben ist kein Spaziergang der nur über grüne Auen und durch erfrischende Bäche führt. Siehe Psalm 23,1.2. Es werden uns Enttäuschungen anfechten, Entbehrungen kommen und sich Umstände ereignen, die uns in schwierige Situationen bringen. Obwohl wir auf dem schmalen Weg gehen (siehe Matthäus 7,14) und unser Bestes tun, so wie wir es uns denken, erleben wir schwere Prüfungen. Wir meinen, wir seien in unserer eigenen Weisheit weit weg von Gott gegangen. Unser Gewissen schlägt und wir folgern, dass wir nicht so leiden müssten, wenn wir konsequenter mit Gott gelebt hätten ... CS 106 5 Doch damals war es der Herr persönlich, der sein Volk nach Refidim geführt hatte. Vielleicht entscheidet er, uns auch dorthin zu bringen, um unsere Treue und Loyalität zu prüfen. Weil er es gut mit uns meint, führt er uns nicht immer zu den leichtesten Plätzen, denn dort könnten wir in unserer Selbstgenügsamkeit vergessen, dass der Herr unser Helfer zu allen Zeit ist, wenn wir etwas brauchen. Brief 24, 1896. ------------------------Christen sollten Wert auf Reinlichkeit legen, 16. April CS 107 1 Und der HERR sprach zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen! Und sie sollen ihre Kleider waschen. 2.Mose 19,10 (EB). CS 107 2 Falsche Gewohnheiten gehören zu den häufigsten Ursachen von Krankheiten. Ordnung und Sauberkeit sind Gesetze des Himmels. Die Anweisungen, die Mose gegeben wurden, bevor der Herr seine Gebote auf dem Berg Sinai verkünden wollte, waren in dieser Hinsicht sehr streng ... Die Israeliten wurden aufgefordert, ihre Kleider zu waschen, damit sie nicht schmutzig vor Gott standen. Er ist ein Gott der Ordnung und er erwartet von seinem Volk Ordnung und Sauberkeit. CS 107 3 Bei den Israeliten wurde niemals geduldet, dass jemand schmutzig blieb oder verschmutzte Kleidung trug. Wer eine Unreinheit hatte, wurde bis zum Abend vom Lager ausgeschlossen und musste sich und die Kleider waschen, bevor er oder sie zurückkehren durfte. Siehe 3.Mose 15. Außerdem wurde ihnen befohlen, ihren Abfall aus dem Lager zu schaffen. Siehe 3.Mose 6,4 ... CS 107 4 Der Herr erwartet von seinem Volk heute nichts anderes wie damals. Wenn Reinlichkeit so notwendig war für die Wüstenwanderer, die doch fast den ganzen Tag über an der frischen Luft waren, so ist Hygiene für uns um so wichtiger, weil wir in geschlossenen Häusern leben, wo Schmutz leichter zu sehen ist und viel ungesunder ist. CS 107 5 Das Sittengesetz der Zehn Gebote, das vom Sinai verkündet wurde, findet keinen Raum in den Herzen von Menschen, die gewohnheitsmäßig unordentlich und schmutzig sind. Wenn die Israeliten der Verkündigung dieser heiligen Gebote nur dann zuhören durften, wenn sie und ihre Kleider sauber waren, wie können dann diese reinen Vorschriften in die Herzen von Menschen geschrieben werden, die in ihrer Person und ihrem Heimen unsauber sind? CS 107 6 In Dörfern und Städten, die man als gesunde Wohngegend ansah, sind schreckliche Epidemien aufgetreten. Sie führten bei vielen zum Tod oder zu einer geschwächten Konstitution. In vielen Fällen enthielten die Grundstücke, auf denen die Opfer der Epidemien wohnten, die Krankheitskeime, die die Luft verunreinigten und von den Familienangehörigen und Nachbarn eingeatmet wurden ... CS 107 7 Als Lord Palmerston Premierminister von England war, wurde er einmal von schottischen Geistlichen gebeten, einen Fasten- und Gebetstag zur Abwehr der Cholera anzusetzen. Er antwortete: "Reinigt und desinfiziert eure Straßen und Häuser, fördert Hygiene und Gesundheit bei den Armen, sorgt dafür, dass sie ausreichend ernährt und warm gekleidet sind und führt überall richtige Sanitär-Maßnahmen ein. Dann ist es unnütz, noch zu fasten und zu und beten. Der Herr wird eure Gebete auch nicht erhören, solange ihr diese Vorsorgemaßnahmen vernachlässigt." Manuskript 58, 1890. ------------------------Gottes Gesetz wurde nicht nur für Israel gegeben, 17. April CS 108 1 Wenn ihr nun auf mich hört und euch an den Bund haltet, den ich mit euch schließen will, dann werde ich euch aus allen Völkern auserwählen. Mir gehört die ganze Welt, aber ihr seid in besonderer Weise mein Eigentum. Ja, ihr sollt ein heiliges Volk sein, das allein mir gehört. 2.Mose 19,5,6 (Hfa). CS 108 2 Seinem erhabenen Wesen entsprechend, wollte Gott die Verkündigung seines Gesetzes zu einem Ehrfurcht gebietenden Hoheitsakt machen ... Den Anordnungen entsprechend, trafen sie ihre Vorbereitungen. Auf ein weiteres Gebot hin ließ Mose einen Zaun um den Berg herum errichten, damit weder Mensch noch Vieh in den heiligen Bereich eindringen konnte. Siehe 2.Mose 19,10-12.23 ... CS 108 3 Am Morgen des dritten Tages richteten sich aller Augen auf den Berg. Sein Gipfel war mit einer dichten Wolke bedeckt, die immer dunkler wurde, bis sie sich herabsenkte und den ganzen Berg in Finsternis und Furcht erregendes Geheimnis hüllte. Dann ertönte ein Schall wie von einer Trompete, durch den das Volk aufgefordert wurde, Gott zu begegnen. Mose führte es bis an den Fuß des Berges. Aus der dichten Finsternis flammten grelle Blitze, und Donnerschläge hallten vom Berge, die sich als Echo an den umliegenden Höhen brachen. Siehe V. 16-18 ... CS 108 4 Nun hörte der Donner auf, die Posaune schwieg, die Erde hatte sich beruhigt. Eine Zeit lang herrschte feierliches Schweigen. Dann hörte man die Stimme Gottes aus der dichten Finsternis, die ihn verhüllte. Siehe V. 19. Vom Berge, umgeben von einer Engelschar, verkündete er sein Gesetz. Siehe 2.Mose 20 ... CS 108 5 Jahwe offenbarte sich aber nicht nur in der Furcht erregenden Majestät des Richters und Gesetzgebers, sondern auch als der mitleidsvolle Hüter seines Volkes. "Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe." 2.Mose 20,2. Sie kannten ihn schon als ihren Führer und Befreier, der sie aus Ägypten geleitet und ihnen den Weg durch das Meer gebahnt, der Pharao und seine Heerscharen besiegt und sich dadurch allen Göttern Ägyptens überlegen gezeigt hatte: Er verkündete ihnen nun sein Gesetz. CS 108 6 Es wurde nicht ausschließlich zum Wohle der Hebräer verkündigt. Gott zeichnete sie wohl aus, als er sie zu dessen Hütern und Bewahrern machte (siehe Römer 3,2), aber es sollte ein heiliges Vermächtnis für die ganze Welt sein. Die in den Zehn Geboten aufgestellten Forderungen sind allen Menschen zur Unterweisung und Lebensführung gegeben. Es sind zehn Regeln, die kurz, umfassend und gebieterisch die Pflichten gegen Gott und den Nächsten enthalten, und deren wesentliche Grundlage die Liebe ist. Patriarchen und Propheten 278.279. ------------------------Eingefleischte Rebellion ist unheilbar, 18. April CS 109 1 Als Mose so lange Zeit nicht vom Berg herabkam, versammelten sich die Israeliten bei Aaron und forderten ihn auf: "Mach uns eine Götterfigur, die uns den Weg zeigt! Wer weiß, was diesem Mose zugestoßen ist." 2.Mose 32,1 (Hfa). CS 109 2 Jeder kann frei entscheiden, ob er sich auf die Seite der Rebellen stellt oder sich mit denen vereint, die für Gott und die Wahrheit einstehen, also mit solchen, die sich ernsthaft, treu und selbstlos für die Sache Gottes eingesetzt haben, dabei Prüfungen und Ablehnung in Kauf nahmen und trotzdem mutig die Schlachten des Herrn schlugen. CS 109 3 Hat sich eine rebellische Einstellung erst einmal verfestigt, lässt sie sich nicht mehr kurieren. Sie ist im Himmel entstanden und zwar ausgerechnet in dem Engel, der Christus am nächsten stand. Dieser hohe Engelsfürst hatte Anhänger, die sich seiner Rebellion anschlossen. Satan, der Erzrebell, wurde aus dem Himmel verbannt, und seine Anhänger teilten sein Schicksal. Siehe Offenbarung 12,9. Seit damals ist es sein Ziel, so viele Menschen wie irgend möglich zur Rebellion gegen Gott aufzuhetzen. CS 109 4 Ein Engel sagte mir: "Die Rebellion wird immer wieder aufflackern, bis das Werk der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft (siehe Offenbarung 14,9-12) abgeschlossen ist. Wundere dich darüber nicht und lass dich davon auch nicht entmutigen. Er, der den obersten Rebellen besiegt hat, steht auch an der Spitze seines großen Werkes. Vielleicht wird Satan jubeln; vielleicht wird es für kurze Zeit so aussehen, als hätte er gewonnen. Doch der große Sieger beobachtet ihn auf Schritt und Tritt. Satan kann nur so weit gehen, wie es ihm erlaubt wird. Er darf zwar eine kurze Zeit wirken, damit die Aufrichtigen offenbar und die Treuen geprüft werden. Dann werden sich die Heuchler entlarvt haben und werden von denen getrennt, die ein reines Herz haben. Die Rebellen werden zur rechten Zeit aus der Mitte der Treuen ausgesondert, denn die Wahrheit hat Menschen jeder Art zusammengeführt. Siehe Matthäus 13,47-49. CS 109 5 Dann wurde mir die Wüstenwanderung Israels gezeigt. Bei den Israeliten war Rebellion an der Tagesordnung. Mose war nur vierzig Tage lang fort (siehe 2.Mose 24,18), doch diese Zeit war lang genug, um einen beispiellosen Abfall von Gott zu inszenieren. Dabei hatte Gott ihnen so viel Gunst erwiesen -- erst kurz zuvor hatten sie seine Stimme am Berg Sinai gehört. Feierlich und majestätisch hatte er ihnen die Zehn Gebote verkündet, und jeder Israelit konnte es hören. Sie hatten daraufhin furchtbare Angst bekommen. Zitternd hatten sie Mose angefleht, der große Jahwe möge nicht mehr zu ihnen sprechen, sondern Mose sollte seine Worte entgegennehmen und sie ihnen weitersagen. Siehe 2.Mose 20,18.19. Aber nun gossen sie sich ein Kalb, wandten sich von Gott ab und ergaben sich der niedrigsten Form des Götzendienstes, indem sie das Produkt ihrer eigenen Hände anbeteten." Siehe 2.Mose 32,4-6; Manuskript 1, 1865. ------------------------Mose war ein Vorbild echter Demut, 19. April CS 110 1 Vergib doch ihre Schuld! Wenn nicht, dann streiche meinen Namen aus dem Buch, in dem die Namen der Deinen eingetragen sind. 2.Mose 32,32 (GNB). CS 110 2 Nachdem die Israeliten am Sinai der Verkündung der Zehn Gebote zugehört hatten, fielen sie von Gott ab und beteten Götzen an. Darüber war der Herr zornig. Er sagte zu Mose: "Und nun lass mich, dass mein Zorn über sie entbrenne und sie vertilge; dafür will ich dich zum großen Volk machen." 2.Mose 32,10. Doch der Mann, der gelernt hatte, in der Wüste nach einem verirrten Lamm zu suchen, der lieber Kälte und Sturm in Kauf nahm, als ein Schaf umkommen zu lassen, wollte die Menschen, für die er sich verantwortlich fühlte, nicht aufgeben. Er flehte Gott an, Israel nicht aufzugeben, sondern ihre Übertretung zu vergeben. Siehe 2.Mose 32,30-32 ... CS 110 3 "Mose aber sprach zu ihm: Wenn nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von hier hinauf." 2.Mose 33,15. Er verließ sich nicht mehr auf sich selbst. Sein Motto hieß: Der Gott Israels ist meine Stärke und mein Führer. Er ließ sich nicht verehren wie die Könige anderer Völker. Immer wieder versicherte er den Israeliten, dass er nur das sei, was Israels Gott aus ihm gemacht habe. In allen Schlachten, die sie gewannen, erinnerte er sie daran, dass sie dafür keinen Ruhm beanspruchen konnten, denn es war der Gott Israels, der um ihretwillen den Sieg erfochten hatte. Siehe 5.Mose 1,29.30. CS 110 4 Als der Herr Mose sagte: "Mein Angesicht soll vorangehen" (2.Mose 33,14), sollte man annehmen, dass dieser vollmächtige Gottesmann damit zufrieden gewesen wäre. Doch das war nicht der Fall, sondern er flehte: "Lass mich deine Herrlichkeit sehen!" V. 18. Wurde Mose wegen dieser Anmaßung getadelt? ... Gott nahm diesen großen Glaubenshelden, stellte ihn in eine Felsspalte, und dort offenbarte er ihm seine Herrlichkeit. Siehe V. 21-23; Kap. 34,5-7 ... CS 110 5 Als Mose zu den Israeliten zurückkehrte, konnten sie ihn nicht anschauen; er hatte mit Gott gesprochen, und sein Gesicht strahlte die Herrlichkeit Gottes wider, die ihm offenbart worden war. "Die Haut seines Angesichts glänzte." 2.Mose 34,29.30. Deshalb musste er im Gespräch mit dem Volk sein Gesicht mit einem Schleier verhüllen. Siehe V. 33. CS 110 6 Nicht der anmaßende, prahlerische ungläubige Mensch, sondern der demütige und vertrauensvolle ist in den Augen Gottes groß. Damit er die Gebete seiner Kinder erhören kann, wünscht er sich, dass jeder eine ganz persönliche Beziehung zu ihm hat. Je näher wir Christus kommen und je klarer wir seine Liebenswürdigkeit und sein Leben erkennen, um so demütiger werden wir. Je weniger hoch wir uns selbst einschätzen, um so deutlicher werden wir die Herrlichkeit und Majestät Gottes erfassen. Wenn aber Menschen von sich selbst behaupten, sündenfrei und heilig zu sein, dann haben sie schon durch diese Aussage den Gegenbeweis erbracht. Manuskript 36, 1885. ------------------------Gott schätzt geheiligte Kühnheit, wenn wir uns ihm nahen, 20. April CS 111 1 Mose bat: "Lass mich deine Herrlichkeit sehen!" 2.Mose 33,18. CS 111 2 Wer eine verantwortliche Stellung [im Werk Gottes] bekleidet, muss erkennen, dass er zuerst bei Gott Einfluss haben muss, bevor er Menschen beeinflussen kann ... Gott hört auf die Bitten seiner selbstverleugnenden Mitarbeiter, die sich für den Aufbau seines Werkes einsetzen. Er ist sogar vom Himmel herabgekommen, um mit schwachen Sterblichen zu reden. Er hört nicht nur geduldig zu, sondern freut sich sogar über die hartnäckigen Bitten derer, die sich wirklich nach seiner Hilfe sehnen. CS 111 3 Sein Diener Mose spürte seine Unzulänglichkeit für die große Aufgabe, die vor ihm stand, und bat mit einer Ausdauer, die beinahe anmaßend erschien, um die ständige Gegenwart Gottes. Doch er wurde deshalb nicht getadelt. Der hartnäckige Bittsteller bekam die Antwort: "Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten." 2.Mose 33,14. Damit wurde ihm versprochen, dass er alle seine Lasten bei Gott ablegen durfte. Doch Mose ist in Gedanken so bedrückt von der Last der ungeheuren Verantwortung, dass er sich noch näher zu Gott hin drängt und seine Bitte erweitert. Siehe V. 15.16. Und Gott antwortet: "Auch das, was du jetzt gesagt hast, will ich tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen." V. 17. CS 111 4 Durch diesen Erfolg ermutigt, wagt sich Mose noch weiter vor. Er besitzt eine geheiligte Kühnheit, die ihn einen Punkt erreichen lässt, der sterblichen Menschen unbegreiflich ist. Der Diener Gottes ist durchs Gebet Gott immer näher gekommen und äußert nun eine Bitte, die noch kein sterblicher Mensch je auszusprechen gewagt hatte: "Lass mich deine Herrlichkeit sehen!" V. 18. Wird Gott seinen Knecht wegen dieser offensichtlichen Anmaßung zerschmettern? Zum dritten Mal kommt die Antwort: "Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen." V. 19 ... CS 111 5 Wie tief lässt sich Gott zu uns Menschen herab! Die Hand, welche die Welt erschuf, nimmt den Glaubenshelden und stellt ihn in eine Felsspalte, um ihm seine Herrlichkeit zu offenbaren und all seine Güte an ihm vorübergehen zu lassen. Siehe V. 21.22 ... CS 111 6 Der schärfste Verstand, die gründlichsten Forschungen, die glänzendste Rhetorik kann niemals die Weisheit und Macht Gottes bei denen ersetzen, die Verantwortung in seinem Werk tragen ... Gott hat alle Vorkehrungen getroffen, dass jeder Mitarbeiter die Hilfe bekommt, die nur Er allein geben kann. Wenn sie zulassen, dass sie von der Arbeit gehetzt, getrieben und verwirrt werden und keine Zeit für die persönliche Andacht und fürs Gebet haben, dann machen sie Fehler. Wenn Christus nicht seinen Schutzschild gegen Satan erhebt, wird er alle überwältigen, die sich bei der Erfüllung des Werkes in unserer Zeit engagieren. Manuskript 6, 1879. ------------------------Himmlische Beobachter registrieren jedes Wort, 21. April CS 112 1 Und sie sprachen: "Redet denn der Herr allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns?" Und der HERR hörte es. 4.Mose 12,2. CS 112 2 Aaron und Mirjam waren über Mose wegen seiner Ehe verärgert. Siehe 4.Mose 12,1 ... Sie meinten auch, Mose würde sich ihnen überlegen fühlen, während sie immer an zweiter Stelle standen. Diese Gefühle waren genau das, was Satan bei ihnen bewirken wollte. Sie waren ganz in seinem Sinne, damit er das Werk, das er im Himmel begonnen hatte, weiterführen konnte ... Satan konnte zwar den Kopf, die Vernunft und die Einsicht nicht beeinflussen. Aber er konnte einen Eindruck erwecken, der zu seinem subtilen Vorgehen passte ... Aaron und Mirjam wurden sich einig. Sie besprachen sich und sagten: "Redet denn der Herr allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns?" Achte auf den folgenden Satz: "Und der HERR hörte es." 4.Mose 12,2. CS 112 3 Der Herr hört vieles, was wir Menschen reden, und er weiß, dass der Strom des Bösen dadurch in Gang gesetzt wird, dass man heimlich böse Worte ausspricht. Würde man sich immer bewusst machen, dass ein Zeuge anwesend ist, der jedes Wort mit anhört, auch wenn es in einem abgeschirmten Zimmer gesprochen wird, gäbe es weniger persönliche Gespräche, bei denen menschliche Lippen den Verstand anderer mit Ideen und bösartigen Vorschlägen beeinflussen, die die Versuchungen des großen Verführers nachbeten ... CS 112 4 Es gab Einen, der Mose verteidigen konnte. Höre sein Zeugnis. Seine Worte sind uns bis heute überliefert und beweisen, dass Gott ganz anders denkt als ungeheiligte Menschen. CS 112 5 "(Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden.) ... Da kam der HERR hernieder in der Wolkensäule und trat in die Tür der Stiftshütte und rief Aaron und Mirjam, und die beiden gingen hin." 4.Mose 12,3.5. CS 112 6 Dann wies er sie zurecht: "Hört, was ich euch sage! Wenn ich einem Propheten unter euch etwas mitteilen will, erscheine ich ihm in einer Vision oder spreche im Traum zu ihm. Mit Mose aber rede ich anders. Denn er ist mein treuer Diener, ihm habe ich mein Volk anvertraut. Ich rede mit ihm von Angesicht zu Angesicht ... Nach diesen Worten entfernte sich der Herr voller Zorn, und die Wolke verschwand vom heiligen Zelt. Als Aaron sich zu Mirjam umdrehte, war ihre Haut weiß wie Schnee, denn sie war aussätzig geworden!" V. 6-10 (Hfa) ... CS 112 7 Weil Aaron und Mirjam dadurch ausgezeichnet wurden, dass sie an der Führung des Volkes beteiligt waren, hielten sie sich Mose gegenüber für gleichberechtigt -- und in der Tat hatten sie an dem Ganzen einen wichtigen Anteil. Sie waren der Meinung, dass ihnen ebenso wie Mose Ruhm und Ehre zustanden. Jeder von Gott gebrauchte Mensch sollte bedenken, dass in jeder Stellung, in die Gott ihn gestellt hat, er ihm völlig vertrauen muss. Brief 7, 1894. ------------------------Achte darauf, keinen falschen Bericht zu geben, 22. April CS 113 1 Gegen diese Völker können wir nicht antreten. Sie sind viel stärker als wir. 4.Mose 13,31 (Hfa). CS 113 2 Im Werk Gottes werden junge Menschen gebraucht, solche, die sich in Projekten mit Interesse engagieren und sie schwungvoll und energisch vorantreiben. Doch der Herr ist bei den alten, standhaften Führern, -- und wird zu ihnen stehen -- die in gefährlichen Zeiten treu zur Wahrheit standen. Wenn den jungen Führern der Boden des Glaubens unter den Füßen weggezogen zu werden scheint und ihre Häuser einstürzen (siehe Matthäus 7,27), dann wird man von den alten Kämpfern das Zeugnis hören, ähnlich wie es damals Kaleb äußerte: "Wir sind stark genug, das Land zu erobern. Wir müssen nur losziehen und es in Besitz nehmen!" 4.Mose 13,30 (Hfa). Doch schon meldete sich der Unglaube zu Wort: "Wir können es nicht! Das Volk im Land ist viel stärker als wir!" V. 31 (GNB). Ein zweifelndes Wort bahnt weiterem Unglauben den Weg. Satan lässt einen Menschen nicht so leicht in Ruhe, den er dazu bringen kann, Gott zu entehren, indem er seinen Unglauben ausspricht ... CS 113 3 Welche Wirkung hatte dieser Bericht auf die Versammlung? ... "Alle miteinander lehnten sich gegen Mose und Aaron auf, sie murrten und sagten: ‚Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben oder unterwegs in der Wüste!'" 4.Mose 14,2 (GNB) ... CS 113 4 Das vierzehnte Kapitel des vierten Buches Mose sollte jeder gründlich lesen, um zu erkennen, was dabei herauskommt, wenn Menschen einen falschen Bericht geben wie damals die Kundschafter, die die Wege für mehr als eine Million Menschen erkunden sollten ... CS 113 5 Jene, die mit ihren entmutigenden Berichten das ganze Lager ansteckten, dienten mit ihrer Rebellion den satanischen Mächten -- obwohl [Josua und Kaleb] ihnen widersprachen. Siehe 4.Mose 14,6-9. Sie zogen die entmutigte Menschenmenge auf ihre Seite, weil die ihren Interpretationen der Zustände im verheißenen Land glaubte. Das Volk stellte sich auf die falsche Seite. Angestachelt von bösen Engeln, schrien sie die treuen Kundschafter nieder. Sie wollten Josua und Kaleb steinigen (siehe V. 10), nur weil die es wagten eine zutreffende Schilderung des Landes zu geben. CS 113 6 Aber es gibt immer einen Beschützer für Menschen, die die Wahrheit bezeugen. Wodurch wurde das Leben von Josua und Kaleb gerettet? "Da erschien die Herrlichkeit des HERRN vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen Zelt." V. 10 (GNB) ... CS 113 7 Hier haben wir einen eindeutigen Beweis dafür, dass Gott über das rebellische Volk zornig war -- über Menschen, die mit großer Erkenntnis beschenkt wurden und wertvolle Gelegenheiten hatten, Gottes Willen zu erkennen, der ihnen von Christus selbst mitgeteilt worden war, ihrem in der Wolken- und Feuersäule verborgenen Führer. Siehe 1.Korinther 10,1-4. Brief 106, 1897; Manuscript Releases XV, 289-291. ------------------------Äußere keine Worte des Unglaubens, 23. April CS 114 1 Wir haben das Land durchzogen, in das du uns geschickt hast, und wir haben alles genau angesehen. Es ist wirklich ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Sieh hier seine Früchte! 3.Mose 13,27 (GNB). CS 114 2 Bisher hatten die Kundschafter Worte des Glaubens gesprochen, aber was kam dann? Nachdem sie die Schönheit und Fruchtbarkeit des Landes geschildert hatten, ließen sich außer zweien sämtliche Kundschafter über die Probleme und Gefahren aus, die den Israeliten bevorstanden, falls sie das Land Kanaan wirklich erobern wollten ... CS 114 3 Ihr Unglaube warf einen düsteren Schatten über die Versammlung. Jammern und Klagen mischte sich plötzlich mit dem Murmeln verwirrter Stimmen. Kaleb erfasste die Situation und versuchte mit aller Kraft dem schlechten Einfluss entgegenzuwirken, der durch seine ungläubigen Kameraden erzeugt worden war. Er widersprach ihrem Bericht nicht, denn die Mauern waren hoch und die Kanaaniter waren stark. Doch Gott hatte dieses Land seinem Volk Israel als Besitz zugesagt. CS 114 4 Kaleb drängte: "Lasst uns gleich losziehen und das Land in Besitz nehmen, denn wir können es mit Sicherheit erobern!" Doch die zehn anderen unterbrachen ihn und malten die Hindernisse in noch schwärzeren Farben. "Gegen diese Völker können wir nicht antreten. Sie sind viel stärker als wir ... Alle Menschen, die wir gesehen haben, sind groß und kräftig. Die Anakiter, die wir getroffen haben, sind Riesen. In deren Augen waren wir klein wie Heuschrecken, und so haben wir uns auch gefühlt." 4.Mose 13,33 (Hfa). CS 114 5 Es stimmt schon, dass Menschen, verglichen mit dem Gott Israels, eher Heuschrecken ähneln. Doch als die Kundschafter die Israeliten mit Heuschrecken gleichsetzten -- im Gegensatz zu den Kanaanitern --, wurde deutlich, wie wenig sie Gott vertrauten. Die Israeliten hatten die mächtigen Kräfte des Himmels auf ihrer Seite. Der Eine, der sie -- in der Wolkensäule verborgen -- durch die Wüste führte, kämpfte ja für sie. Sie hatten seine Macht am Roten Meer erlebt, als sein Wort das Wasser teilte und ihnen einen Weg mitten durchs Meer bahnte. Trotzdem ließen die Kundschafter zu, dass ihre Gedanken von Zweifeln erfüllt wurden, als sie die hohen Stadtmauern im verheißenen Land sahen. Mit dieser Einstellung kehrten sie zurück und gaben einen Bericht ohne Gottvertrauen ... CS 114 6 Das zeigt uns, was Verzweiflung und Unglaube anrichten können. Meine lieben Brüder und Schwestern, denkt daran, dass Schweigen Beredsamkeit ist, wenn euch Gedanken des Unglaubens und Misstrauens kommen. Äußert keine Worte des Unglaubens, denn sie sind wie Samen, der aufkeimt und entsprechende Frucht bringt. Wir alle reden zu viel und beten zu wenig. Wir denken an die Probleme, mit denen wir uns herumschlagen, und reden über sie. Dabei vergessen wir, dass wir dem Herrn vertrauen dürfen. Gottes Geist würde viel für Gottes Volk bewirken, wenn wir ihm Gelegenheit dazu geben würden! Manuskript 10, 1903. ------------------------Vertrauen und gehorchen lernen, 24. April CS 115 1 Mose wandte ein: "Wenn du nun ganz Israel auf einen Schlag tötest, dann werden alle diese Völker, die schon so viel von dir gehört haben, davon erfahren und sagen: ‚Der Herr konnte dieses Volk nicht in das Land bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hat. Er hat sie in der Wüste abgeschlachtet'." 4.Mose 14,13.15.16 (Hfa). CS 115 2 Der Herr hatte Abraham versprochen, dass er seine Nachkommen nach 400 Jahren aus der Sklaverei befreien werde. Siehe 1.Mose 15,13.14. Dieses Versprechen war erfüllt ... Und nun standen sie an der Grenze des verheißenden Landes und machten Gott Schande, indem sie misstrauischen Gedanken nachgaben. Siehe 4.Mose 14,1-3. CS 115 3 Wir werden immer wieder in schwierige Situationen kommen, aber sollen wir bis dahin warten, bevor wir lernen zu vertrauen und zu gehorchen? Jetzt und hier haben wir die Chance und das Vorrecht dazu. Wenn uns die Wahrheit erleuchtet, sollten wir die Lektion lernen. Lasst uns Gott anflehen, dass er uns eine rechte Erkenntnis seines Charakters gibt und uns zum Gehorsam bereit macht. CS 115 4 Wir sollen in der Kraft und Stärke des Gottes Israels standhalten. Werden wir das tun, liebe Schwestern und Brüder? Oder werden wir murren und klagen, die Hindernisse von allen Seiten betrachten und aus einem Maulwurfshügel einen Riesenberg machen? Gott gibt seinem Volk heute dieselben Beweise seiner Macht, wie damals den Israeliten, weil er unseren Glauben stärken will. Werden diese Beweise keine Wirkung zeigen? Oder werden wir uns so verhalten, als hätte Gott nicht zu unseren Gunsten eingegriffen? Der Herr möchte, dass wir seine Macht anerkennen und seine Gnade und seine großartige Rettungstat schätzen, die er unendlich teuer bezahlte -- mit dem Tod seines einzigartigen Sohnes. CS 115 5 Wir leben jetzt in der Bewährungszeit, in der wir getestet und auf die Probe gestellt werden. Gott prüft sein Volk, weil er sehen möchte, ob er zu unseren Gunsten eingreifen kann. Er kann nicht für uns wirken, wenn wir unsere Herzen den Einflüssen des Feindes öffnen. Er kann nicht mit uns zusammenarbeiten, wenn wir Menschen vertrauen, statt auf Jesus zu blicken und uns über seine Güte und Liebe zu freuen. Er möchte uns zu einem Volk machen, durch das er seine Schönheit und Gnade demonstrieren kann. Er wird es auch tun, wenn wir ihm die Möglichkeit dazu bieten, indem wir die Fenster unserer Seele für den Himmel öffnen und gleichzeitig gegen alles irdische Murren, Klagen, Jammern und Herumnörgeln verschließen ... CS 115 6 Wer heutzutage die auserwählten Mitarbeiter Gottes anklagt und dadurch das Vertrauen der Gemeindeglieder untergräbt, tut dasselbe wie damals die Israeliten. Der Herr hört jedes murrende Wort. Er hört jedes Wort, das von dem Einfluss derer ablenkt, die sich von ihm gebrauchen lassen und die Wahrheit verkünden, die Gottes Volk darauf vorbereiten soll, in den letzten Tagen standzuhalten. Manuskript 10, 1903; The General Conference Bulletin, 30. März 1903, p. 20. ------------------------Menschen wie Kaleb werden dringend gebraucht, 25. April CS 116 1 Kaleb aber beschwichtigte das Volk, das gegen Mose murrte, und sprach: "Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen." 4.Mose 13,30. CS 116 2 Menschen wie Kaleb sind während verschiedener Perioden der Geschichte des Werkes sehr nötig gewesen. Auch heute brauchen wir Mitarbeiter, die absolut treu sind und dem Herrn von ganzem Herzen folgen, Mitarbeiter, die nicht schweigen, wenn sie sprechen sollten, und die zu ihren Grundsätzen stehen, als wären sie aus Stahl, die nicht nach außen hin etwas vorgeben, was sie innerlich gar nicht sind, sondern die demütig mit Gott leben: geduldig, freundlich, pflichtbewusst und höflich, Mitarbeiter, die wissen, dass die Wissenschaft des Gebets darin besteht, dass man Vertrauen wagt und Werke zeigt, die Gott verherrlichen und zum Besten seines Volkes dienen ... CS 116 3 Gott will keine Leiter in seinem Werk haben, die einen zwiespältigen Dienst tun. Seine Diener sollen den Standpunkt einnehmen, dass sie nichts Böses gut heißen. Wer Jesus folgen will, muss sich zunächst von ganzem Herzen zu ihm bekehren und diese Hinwendung jeden Tag wiederholen. CS 116 4 Es kommt vor, dass ein Mensch durch eine Krise im Charakter festgelegt worden ist ... Manchmal haben Mitarbeiter ihr geistliches Wahrnehmungsvermögen ausgeschaltet. Sie können nicht zwischen dem Heiligen und dem Gewöhnlichen unterscheiden. Ihre Stimme ist dann am lautesten, wenn sie dem Feind in die Hände arbeiten. Es würde ihnen besser bekommen, wenn sie den Mund hielten. Das wäre echte Stärke. Schweigen ist in diesem Fall besser als viel reden. Es kommt eben darauf an, ob jemand den Standpunkt des Herrn vertritt oder die Meinung Satans. CS 116 5 Gottes Volk von heute hat viel mehr Erkenntnis als damals die Israeliten. Wir haben nicht nur mehr Licht, sondern auch die Anweisungen, die Gott durch Mose an das Volk weitergab. Gott definierte den Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Gewöhnlichen sehr genau und wollte, dass dieser Unterschied auch sorgfältig beachtet wird ... CS 116 6 Der Herr gab seinem Volk große Erkenntnis und wertvolle Anweisungen. Welchen Kummer, welche Scham, welche Seelenqual mussten Gottes treue Diener erleiden, die dabeistanden -- wie damals Josua und Kaleb --, als Gottes Volk seinen Führer verwarf ... und einen der Aufrührer wählte, der sie nach Ägypten zurück führen sollte. Siehe 4.Mose 14. Mit ihrem Gejammer beleidigten die Israeliten Gott höchstpersönlich. Gott hatte ihnen doch gezeigt, dass das Land Kanaan nun ohne Schutz war, so dass sie es einnehmen konnten. CS 116 7 Kaleb brachte zum Ausdruck, was damals galt und auch in Zukunft gültig ist: "Das Land, das wir erkundet haben, ist sehr gut! Dort gibt es alles im Überfluss! Wenn der Herr Gefallen an uns hat, wird er uns dorthin bringen und uns das Land schenken. Lehnt euch nicht gegen ihn auf! Ihr müsst keine Angst vor den Leuten dort haben. Wir werden sie leicht überwältigen, denn sie haben keinen Schutz mehr. Ihr braucht euch nicht vor ihnen zu fürchten, der Herr ist auf unserer Seite!" 4.Mose 14,7-9 (Hfa). Brief 39, 1899. ------------------------Wenn wir vor Schwierigkeiten und Prüfungen stehen, 26. April CS 117 1 Diese Leute hier werden das Land nicht sehen, das ich ihren Vorfahren versprochen habe. 4.Mose 14,23 (Hfa). CS 117 2 Wenn es in irgendeinem Bereich der Gemeindearbeit Probleme gibt, -- und damit muss man rechnen, denn die kämpfende Gemeinde ist noch nicht die siegreiche Gemeinde -- dann schaut der ganze Himmel zu, um zu sehen, wie Menschen sich verhalten, denen eine heilige Verantwortung übertragen wurde. Einige werden straucheln, einige werden auf verführerische Geister hören, einige werden die Dunkelheit wählen statt des Lichts, weil sie Gott nicht treu sind. Doch alle, die mit Christus eng verbunden bleiben, werden nicht versagen. Genau wie ihr Meister werden sie sich nicht entmutigen lassen ... CS 117 3 Der Herr fordert unsere ungeteilte Zuneigung. Wenn Menschen nur mit halbem Herzen auf seiner Seite stehen, werden sie in der Bewährungsprobe scheitern. Sobald der Feind seine Truppen zum Angriff auf sie loslässt und der Kampf heiß wird, zu einer Zeit, wenn die gesamten Verstandeskräfte und alle Fähigkeiten eines weisen Strategen nötig sind, um den Feind zurückzuschlagen, werden die Halbherzigen ihre Waffen gegen die eigenen Kämpfer richten. Sie schwächen die Hände derer, die für den Kampf stark sein sollten. CS 117 4 Gott stellt alle auf die Probe, die die Wahrheit kennen, um zu sehen, ob sie zuverlässig für den Herrn kämpfen, wenn sie unter Druck gesetzt werden von "Mächtigen und Gewaltigen, nämlich ... den Herrn der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, [von] den bösen Geistern unter dem Himmel." Epheser 6,12. Gefährliche Zeiten stehen uns bevor. Unsere einzige Sicherheit liegt in der Macht Gottes, die uns Tag für Tag verändert, wenn wir uns voll und ganz ihm hingeben und seinen Willen tun wollen und wenn wir mit ihm leben, als könnten wir ihn sehen. Siehe 1.Petrus 2,9. CS 117 5 Wenn wir an der Grenze des verheißenen Landes stehen, sollte keiner von uns die Sünde der treulosen Kundschafter wiederholen ... Sie vermittelten den Eindruck, es wäre dumm und anmaßend, die Eroberung dieses Landes zu planen. Mit ihrem Unglauben steckten sie die ganze Versammlung an. Siehe 4.Mose 13,31-33; 14,1.2 ... CS 117 6 Während die Menschen dem Zweifel Raum gaben und dem Bericht der treulosen Kundschafter glaubten, verstrich die goldene Gelegenheit. Die Bewohner des Landes wurden zum entschlossenen Widerstand aufgerüttelt. Weil Gottes Volk boshaften Unglauben hegte und sich gegen Gott auflehnte, konnte der Herr nicht zu seinen Gunsten eingreifen und damit seine Größe und seine Liebe zu seinem Volk unter Beweis stellen. Seine ursprünglichen Pläne konnten nicht verwirklicht werden ... Soll in diesen letzten Tagen Ähnliches geschehen, bevor wir ins himmlische Kanaan einziehen? Sollte Gottes Volk etwa demselben Geist nachgeben, der damals unter den Israeliten deutlich wurde? Männer und Frauen, die voller Zweifel und Kritikgeist stecken und über alles klagen, streuen Samen des Unglaubens und Misstrauens aus, die eine reiche Ernte hervorbringen. Manuskript 6, 1892. ------------------------Echte moralische und geistige Stärke stammt von Gott, 27. April CS 118 1 Nur meinen Diener Kaleb will ich in das Land bringen, das er erkundet hat; seine Nachkommen sollen dort leben. Denn in ihm war ein anderer Geist, er ließ sich nicht beirren und hat mir vertraut. 4.Mose 14,24 (GNB). CS 118 2 Die ganze Christenheit ist in den großen Kampf zwischen Glauben und Unglauben verwickelt. Jeder wird schließlich auf einer Seite stehen. Einige erwecken den Anschein, als blieben sie neutral; es sieht so aus, als würden sie sich nicht gegen die Wahrheit entscheiden. Doch sie stehen auch nicht mutig für Christus ein, weil sie fürchten ihren Besitz zu verlieren oder sich in Misskredit zu bringen. Solche Menschen werden schließlich zu den Feinden Gottes gezählt. Moral und Anstand können nicht von der Religion getrennt werden. In diesen letzten Tagen sind konservative Traditionen, die von außergewöhnlichen Persönlichkeiten der Vergangenheit aufgestellt und von gebildeten Menschen vertreten werden, nicht unbedingt ein sicherer Führer für uns. Der große Kampf, der vor uns liegt, ist mit nichts zu vergleichen, was es früher einmal gab ... CS 118 3 Keiner von uns ist sicher. Nicht einmal unsere Erfahrungen der Vergangenheit sind eine Garantie, wenn wir nicht so eng verbunden mit Christus leben, als sähen wir ihn. An jedem Tag und in jeder Stunde müssen wir von den Prinzipien der biblischen Wahrheit motiviert sein -- von Gerechtigkeit, von Gnade und von der Liebe Gottes. Jeder Mensch, der moralische und intellektuelle Stärke besitzen möchte, muss sie von der Quelle beziehen -- von Gott selbst. Frage dich bei jeder Entscheidung: "Möchte der Herr das so haben?" Mit der aufgeschlagenen Bibel vor dir kannst du deinen geheiligten Verstand und dein reines Gewissen konsultieren. Dein Herz muss vom Geist Gottes bewegt sein, deine Seele von ihm berührt, deine Vernunft und dein Intellekt von ihm geweckt sein. Die heiligen Prinzipien, die in seinem Wort niedergeschrieben sind, werden dich erleuchten und dir den Weg weisen. Ich sage dir: ... unsere wahre Quelle der Weisheit, Tugend und Stärke ist das Kreuz von Golgatha. Jesus Christus ist der "Anfänger und Vollender des Glaubens". Hebräer 12,2. Er sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Johannes 15,5. Jesus ist der einzig zuverlässige Garant für intellektuellen Erfolg und Fortschritt. CS 118 4 Wir müssen in allen Dingen Selbstbeherrschung praktizieren, damit unser Geschmack veredelt wird, unsere Esslust kontrolliert und unsere Leidenschaften beherrscht werden. Der Herr Jesus kann uns jede Gnadengabe schenken. Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Sanftmut, Güte, Vertrauen, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung heißen die Früchte, die am Baum des wahren Christseins wachsen. Siehe Galater 5,22.23 (EB) ... Wenn du von Gott erleuchtet werden willst, dann geh zum Thron der Gnade und du wirst Antwort bekommen. Der Vater und der Sohn haben einen Bund geschlossen, der besagte, dass die Welt durch Christus erlöst und freigekauft werden sollte. Er hat sich selbst geopfert, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben bekommt. Siehe Johannes 3,16. Keine menschliche Macht und kein Engel konnten einen solchen Bund schließen. Manuskript 16, 1890. ------------------------Nimm Zurechtweisung an und profitiere von ihr, 28. April CS 119 1 Ihr nehmt euch zuviel heraus! Alle Israeliten gehören dem HERRN in gleicher Weise, und er ist mitten unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des HERRN? 4.Mose 16,3 (GNB). CS 119 2 Manche Menschen geben zu, dass sie der Sache Gottes geschadet haben, wenn man sie korrigiert. Andere aber behaupten, der Kritiker habe eine lieblose Einstellung; dabei hatte er doch wahre Freundschaft bewiesen, indem er sie auf ihre Fehler hinwies. Manche werden unverschämt oder respektlos gegenüber denen, die sie zurechtweisen, oder sie setzen die Maske gekränkter Unschuld auf. Diese Märtyrermine ist eine gefährliche Heuchelei und soll Menschen täuschen, die sich leicht blenden lassen und immer schnell mit einem Übeltäter sympathisieren ... CS 119 3 [Korah, Datan und Abiram] beklagten sich und beeinflussten das Volk derart, dass es sich an ihrem Aufruhr beteiligte. Auch nachdem Gott seine Hand ausgestreckt hatte und die Übeltäter im Erdboden verschwinden ließ, worauf alle anderen schockiert zu ihren Zelten flohen, war der Geist der Rebellion noch nicht kuriert. Siehe 4.Mose 16,18-34. Wie sehr sie sich in diese Feindseligkeit hineingesteigert hatten, wurde deutlich, als der Herr sein Gericht vollstreckte. Am Morgen nach der Hinrichtung von Korah, Dathan, Abiram und ihren Verbündeten kamen die Leute zu Mose und Aaron und warfen ihnen vor: "Ihr habt das Volk des HERRN getötet!" 4.Mose 17,6 (GNB). Wegen dieser falschen Anklage gegen Gottes Diener wurden Tausende getötet, denn sie waren voller Sünde, Arroganz und vermessener Bosheit. Siehe V. 14. CS 119 4 Welches Gewicht wird dieses Beispiel aus der Geschichte Israels heute für uns haben? Sollen angeblich Gläubige sich dazu hinreißen lassen, aufgrund ihrer vordergründigen Gefühle zu urteilen, wie es damals die Israeliten taten? Wenn die Diener Gottes dazu aufgerufen werden, die unangenehme Aufgabe der Zurechtweisung auf sich zu nehmen, sollte sich kein anderer einmischen und zwischen den Übeltäter und Gott stellen. Wenn du die Angelegenheit nicht so siehst, wie sie dargestellt worden ist, dann halte dich zurück. Lass die Pfeile des Allmächtigen dort treffen, wo er sie hingelenkt hat ... CS 119 5 Tadel und Zurechtweisung können und werden schneller auf etliche zukommen, als sie meinen. Gott hält das Werk in seiner Hand. Es werden Erklärungen abgegeben werden, die den Glauben und die Treue der Gemeinde auf die Probe stellen. Unter denen, die große Erkenntnis hatten, gibt es auch solche, die sich innerlich weit von Gott entfernt haben und im Herzen von ihm abgefallen sind ... Aber wir dürfen uns darüber freuen, dass es noch nicht zu spät ist, Fehler zu korrigieren. Jesus ist ein auferstandener, lebendiger Erlöser und er verteidigt uns vor dem himmlischen Gerichtshof. "Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist." 1.Johannes 2,1. Sobald Sünder ihre Schuld einsehen, weil sie vom Wort Gottes überführt wurden, sobald sie bereuen und innerlich zerknirscht um Vergebung bitten und ihre Schuld eingestehen, wird der Herr sie hören und antworten. Brief 12, 1893. ------------------------Gott -- und nicht uns -- gebührt die Ehre, 29. April CS 120 1 [Mose] hob den Stab und schlug zweimal damit gegen das Gestein. Da strömte eine große Menge Wasser heraus ... Aber der Herr sprach zu Mose und Aaron: "Ihr habt mir nicht vertraut und meinen heiligen Namen nicht geehrt, sondern euch selbst in den Mittelpunkt gestellt." 4.Mose 20,11.12 (Hfa). CS 120 2 Es wäre die größte Dummheit in der Welt, wenn einer von uns sich auf seinen Erfolg etwas einbildete. Je demütiger wir mit Gott wandeln, um so mehr wird er sich uns zeigen und uns helfen. Der Herr hat nie geplant, seine Diener mit einer Arbeit zu beauftragen, die den entschiedenen Widerstand Satans und der bösen Engel hervorruft, ohne ihnen auch seine göttliche Hilfe zu gewähren. Der Grund, weshalb wir deshalb bei unseren Missionsprojekten so wenig Erfolg haben, liegt darin, dass wir uns mehr auf unsere eigenen Anstrengungen verlassen als auf die Hilfe, die Gott uns gewähren will ... Bedenke, wie Satan seine Mitarbeiter beherrscht und durch sie wirkt, um sein Werk der Finsternis und Täuschung voranzubringen. Du kannst darauf vertrauen, dass Jesus noch viel mehr für dich tun wird, damit du das Werk vollbringen kannst, das er dir aufgetragen hat ... CS 120 3 Der ganze Himmel nimmt Anteil an den Aktivitäten derer, die ins Reich Gottes kommen sollen. Christus sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Johannes 15,5. Deshalb können wir auch nicht ein winziges Stück Ruhm für uns selbst beanspruchen. Wenn du dich auch schwach fühlst, kannst du dich mit dem allmächtigen Gott verbünden. Ich weiß, dass ich nichts bin, doch Jesus ist ein mächtiger Retter. Ich kann nichts tun, doch Jesus kann großartige Dinge vollbringen. Gott möchte, dass ich mitarbeite, doch mein Einsatz wird ohne seine Hilfe nutzlos bleiben. CS 120 4 Die Israeliten riefen immer wieder: "Mose hat das getan!" und verloren dabei Gott aus den Augen. Gott wollte seinem Volk eine Lehre erteilen, und als Mose es wagte, die Ehre für sich zu beanspruchen, zeigte er dem Volk, dass nicht Mose, sondern Er selbst das Wasser aus dem Felsen hervorgebracht hatte. Schließlich hörte Mose das Urteil: "Du wirst nicht in das heilige Land kommen." Siehe 4.Mose 20,10-12. Der Herr demonstrierte dem Volk Israel, wer es in Wirklichkeit führte. CS 120 5 Wenn wir unsere Nichtigkeit spüren, hält es Christus für die richtige Zeit, uns seinen Geist zu geben. Er will uns mit seinem Heil umhüllen, wenn wir alle Verdienste und die ganze Ehre ihm zugestehen. Siehe 1.Korinther 1,30.31. Der Herr helfe uns, meine lieben Brüder und Schwestern, die kostbaren Lektionen in der Schule Christi zu lernen. Diese Lektionen heißen Sanftmut und Herzensdemut. Siehe Matthäus 11,29. Einige lernen diese Lektionen nie. Sie arbeiten aus sich heraus und begreifen gar nicht, wer die Quelle ihrer Kraft und Stärke ist. Manuskript 8, 1886. ------------------------Unglaube und Unzufriedenheit erheben Satan, 30. April CS 121 1 Der HERR sprach zu Mose: "Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange. Und es wird geschehen: jeder, der gebissen ist und sie ansieht, wird am Leben bleiben." 4.Mose 21,8 (EB). CS 121 2 Die Lektion, die Christus den Israeliten durch Mose in der Wüste erteilte, gilt allen, die unter der Krankheit Sünde leiden. Aus der Wolkensäule sprach Christus mit Mose und wies ihn an, eine kupferne Schlange zu formen und sie an einer Stange hoch aufzurichten. Alle, die von den Giftschlangen gebissen wurden, sollten zu ihr aufsehen und leben. Siehe 4.Mose 21,6-9. Was wäre geschehen, wenn sie stattdessen gesagt hätten: "Ich glaube nicht, dass es mir helfen wird dorthin aufzusehen, ich leide zu sehr unter dem Biss der Giftschlange."? Das Erziehungsziel hieß Gehorsam, bedingungsloser und blinder Gehorsam, ohne vorher erst nach dem Grund zu fragen oder die Wissenschaftlichkeit der Sache zu klären ... CS 121 3 Der Blick auf dich selbst wird dir weder Licht noch Hoffnung oder gar Frieden spenden. Je länger du grübelst, um so düsterer wird dir alles erscheinen und um so mutloser wirst du werden. Du erfreust den Feind Gottes und der Menschen sehr, wenn du in der dunklen Höhle bleibst, wo dich nicht ein einziger Lichtstrahl des Lebens erreicht. CS 121 4 Wenn Männer und Frauen nur wahrnehmen könnten, wie sehr sie durch ihren Unglauben und ihr Jammern und Klagen Satan erhöhen und ihm Ehre geben, während sie gleichzeitig Jesus Christus in seinem Wirken seiner Ehre berauben, sie ganz und gar von aller Sünde zu erlösen! ... Er zerbrach die Ketten des Grabes und kam heraus, nahm das Leben wieder an sich, das er für uns hingegeben hatte. Siehe Johannes 17.18. Er fuhr zum Himmel auf, führte das Gefängnis [des Todes] gefangen und empfing von Gott Gaben, die er uns weitergibt. Siehe Epheser 4,8 (Anmerkung LB). All seine Leiden erduldete er für uns ... Er will unser Helfer sein und unsere Zuflucht, immer dann, wenn wir ihn brauchen. In unserem christlichen Leben sollte erkennbar sein, dass er ein völlig genügender und gegenwärtiger Erlöser ist. CS 121 5 Schau einfach zu ihm auf und lebe. Wir verunehren Gott, wenn wir nicht aus dem dunklen Keller des Zweifels in den oberen Saal der Hoffnung und des Glaubens hinaufsteigen. Wenn das Licht in voller Kraft leuchtet, wollen wir uns mit der starken Hand des Glaubens an Jesus Christus klammern. Hör auf, deine Zweifel zu pflegen, indem du sie äußerst und dadurch in das Denken anderer Menschen einpflanzt. Auf diese Weise wirst du zum Mitarbeiter Satans! Sprich stattdessen über den Glauben, lebe ihn aus und kultiviere die Liebe zu Gott. Zeige der Welt, was Jesus dir alles bedeutet. Verherrliche seinen heiligen Namen. Erzähle von seiner Güte, sprich von seiner Gnade und erzähle von seiner Macht. Manuskript 42, 1890. ------------------------In einer Vision sah Mose das verheißene Land, 1. Mai CS 122 1 Du darfst das Land, das ich dem Volk Israel gebe, aus der Ferne sehen, aber du selbst wirst nicht hineinkommen. 5.Mose 32,52 (GNB). CS 122 2 Als Mose seine Erlebnisse als Führer des Volkes Gottes überschaute, beeinträchtigte eine falsche Handlung seine Lebensgeschichte. (Siehe 4.Mose 20,12.13; 5.Mose 32,51.) Wenn nur jene Sünde ausgelöscht werden könnte, würde er nicht mehr vor dem Tode zurückschrecken. Aber er war sich gewiss, dass Reue und Glauben an das verheißene Opfer alles waren, was Gott verlangte, und so bekannte Mose noch einmal seine Schuld und flehte im Namen Jesu um Vergebung. CS 122 3 Und nun eröffnete sich ihm in einem Gesicht das Panorama des ganzen verheißenen Landes. Jedes seiner Teile breitete sich vor ihm aus, nicht matt und unbestimmt in trüber Ferne, sondern in voller Schönheit stellte es sich seinen entzückten Blicken dar. Nicht in seiner damaligen Verfassung wurde es ihm gezeigt, sondern wie es unter Gottes Segen in Israels Besitz einmal werden würde. Ihm war, als sähe er ein zweites Eden. Die Berge waren von den Zedern des Libanon bedeckt, die Hügel mit reichen Ölbäumen und duftenden Weinstöcken; weite grüne Ebenen leuchteten im Blumenschmuck und zeugten von reicher Fruchtbarkeit. Hier gab es tropische Pflanzen, dort wogende Kornfelder, sonnige Täler, erfüllt vom Rauschen der murmelnden Bäche und dem Gesang der Vögel. Ansehnliche Städte und schöne Gärten wechselten ab mit fischreichen Seen. Herden weideten an den Abhängen, und selbst zwischen den Felsen sammelten wilde Bienen ihren Honig ... CS 122 4 Mose sah das auserwählte Volk in Kanaan wohnen, jeden Stamm in seinem Besitztum. Er tat einen Blick auf die Geschichte der Israeliten nach der Niederlassung im verheißenen Lande. Es war eine lange, traurige Darstellung ihres Abfalls und seiner Bestrafung, die vor ihm aufgetan wurde. Er sah, wie sie um ihrer Sünde willen unter die Heiden verstreut wurden und der Ruhm von Israel wich; wie ihre schöne Stadt in Trümmern lag und sie selbst als Gefangene in fremden Ländern lebten. Er sah sie in das Land ihrer Väter zurückkehren und schließlich unter die Herrschaft Roms kommen. CS 122 5 Er durfte den Zeitenlauf bis zur ersten Ankunft unseres Heilandes verfolgen und Jesus als Kind in Bethlehem schauen ... Mose folgte dem Heiland nach Gethsemane, erlebte seine Todesangst im Garten, den Verrat, die Verhöhnung und Geißelung -- die Kreuzigung ... CS 122 6 Und dann bot sich seinem inneren Blick noch ein Bild: die vom Fluch befreite Erde, lieblicher als das Land der Verheißung, das sich unlängst vor ihm ausbreitete. Dort gibt es keine Sünde, und der Tod hat keinen Zutritt. Siehe Offenbarung 21,1.4. Dort finden die Geretteten aus allen Völkern ihre ewige Heimat. Patriarchen und Propheten 454-457. ------------------------Das Grab kann Gottes schlafende Heilige nicht halten, 2. Mai CS 123 1 Und Mose, der Knecht des HERRN, starb dort im Land Moab nach dem Wort des HERRN. 5.Mose 34,5 (EB). CS 123 2 Nachdem die Sünde in die Welt gekommen war, hatte Gott das Paradies von der Erde fortgenommen, weil er nicht zulassen wollte, dass Eden vom Fluch gezeichnet wurde ... Als Mose diesen herrlichen Garten [in einer Vision] sah, lag helle Freude auf seinem Gesicht. Doch der Knecht Gottes wurde in noch fernere Zeiten versetzt: Er sah die durch Feuer von jeder Spur der Sünde gereinigte Erde, die den Heiligen in ihrem erneuerten Zustand als ewiger Besitz übergeben wird. Siehe 2.Petrus 3,10.13. Er sah, wie die Herrschaft über die Reiche dieser Erde den Heiligen des Höchsten übertragen wurde. Siehe Daniel 7,27 ... CS 123 3 Auf der neuen Erde werden die Prophezeiungen wahr werden, von denen die Juden meinten, sie würden sich beim ersten Kommen Christi erfüllen. Die Heiligen werden dann errettet und unsterblich sein. Auf ihren Häuptern werden sie die Kronen der Unsterblichkeit tragen. Ihre Gesichter werden vor Freude strahlen und das Bild ihres Erlösers widerstrahlen. CS 123 4 Mose sah das Land Kanaan der Zukunft, wenn es zur Heimat der Heiligen wird. Johannes, der Verfasser der Offenbarung, hat ebenfalls dieses Land gesehen und beschreibt es so: "Dann sah ich eine neue Welt: den neuen Himmel und die neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen und auch das Meer war nicht mehr da. Ich sah, wie die Stadt Gottes, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam: festlich geschmückt wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag. Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: ‚Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst als ihr Herr in ihrer Mitte leben'." Offenbarung 21,1-3 (Hfa) ... CS 123 5 Als Mose diese Szene betrachtete, stieg ihm die Siegesfreude ins Gesicht. Er konnte nun in vollem Umfang begreifen, was ihm die Engel gezeigt hatten. Er nahm alles, was ihm vor Augen gemalt wurde, voll und ganz in sich auf. Seine Überzeugungen waren fest, sein Verstand klar. "Seine Augen waren nicht schwach geworden und seine Kraft war nicht verfallen." 5.Mose 32,7. Dann schloss er die Augen zum Todesschlaf und die Engel Gottes begruben ihn auf dem Berg. Siehe V. 5.6. Dort lag er nun und schlief. CS 123 6 Doch nicht lange danach kam Christus und weckte Mose zu neuem Leben auf. Als er am Grab stand und Mose befahl, herauszukommen, stellte sich Satan neben ihn (siehe Judas 9) und behauptete: "Ich habe die Kontrolle über ihn. Ich führte ihn in Versuchung, und er gab ihr nach. Nicht einmal Mose konnte Gottes Gesetz halten. Er war ungehorsam und hat sich damit auf meine Seite der Auseinandersetzung gestellt. Er hat sich selbst die Ehre zugeschrieben, die Gott gebührte. Er gehört mir, denn durch seine Sünde hat er sich in meinen Herrschaftsbereich begeben und beugte sich meiner Macht." Manuskript 69, 1912; Manuscript Releases X, 158.159. ------------------------Die Auferweckung des Mose beweist Satans Niederlage, 3. Mai CS 124 1 Michael aber, der Erzengel, wagte es nicht, als er mit dem Teufel stritt und Wortwechsel um den Leib Moses hatte, ein lästerliches Urteil zu fällen, sondern sprach: "Der Herr schelte dich!" Judas 9 (EB). CS 124 2 Satan stritt mit aller Macht um den Leichnam des Mose. Erneut versuchte er, mit Christus darüber zu streiten, wie ungerecht Gottes Gesetz doch sei. Mit verführerischen Argumenten wiederholte er seine Anschuldigungen, er sei ungerecht behandelt worden. Seine Vorwürfe waren so heftig, dass Christus ihn nicht an sein grausames Handeln im Himmel erinnerte, wo er durch absichtliche Verdrehung von Tatsachen viele verführt hatte. Christus warf ihm auch nicht die Lügen vor, die er in Eden erzählt hatte und die zu Adams Übertretung führten. Er erwähnte auch nicht, dass Satan in den Israeliten die schlimmsten Leidenschaften entfacht hatte, um sie zur Rebellion zu treiben, bis Mose schließlich die Beherrschung verlor ... Christus brachte keine Anklagen gegen Satan vor, sondern weckte Mose von den Toten auf und nahm ihn in den Himmel mit. CS 124 3 Bei dieser Gelegenheit gebrauchte Christus erstmals seine Macht, um Satans Gewalt zu brechen und einem Toten neues Leben zu schenken. Damit begann er sein Werk, die Toten wieder lebendig zu machen. Dadurch bewies er, dass er tatsächlich "die Auferstehung und das Leben" ist (Johannes 11,25) und die Macht hat, alle freizukaufen, die Satan gefangen hält. Obwohl Menschen sterben, werden sie wieder ins Leben zurückgeholt (siehe ebenda). Die Frage war nämlich aufgeworfen worden: "Meinst du, ein toter Mensch wird wieder leben?" Hiob 14,14. Diese Frage war jetzt beantwortet. CS 124 4 Diese Tat war ein großer Sieg über die Mächte der Finsternis. Diese offene Machtbekundung war ein unwiderlegbares Zeugnis für die Überlegenheit des Sohnes Gottes. Satan hatte nicht damit gerechnet, dass der Körper nach dem Tod ins Leben zurückgeholt werden konnte. Er hatte den Schluss gezogen, dass das Urteil: "Du bist Erde und sollst zu Erde werden" (1.Mose 3,19) ihm das uneingeschränkte Recht über die Körper der Toten einräumte. Nun merkte er, dass ihm seine Opfer entzogen und Verstorbene zu neuem Leben auferweckt wurden. Nachdem Mose wieder zum Leben erweckt worden war, öffneten sich ihm die Tore des himmlischen Paradieses, und Jesus trat mit seiner Siegesbeute ein. Nicht länger war Mose ein Gefangener Satans. Als Folge seiner Sünde hatte Mose die Strafe für seinen Ungehorsam verdient und wurde dem Tod unterworfen. Als er zu neuem Leben auferweckt wurde, hatte er das Anrecht auf einen neuen Namen -- den Namen Jesu, seines Hauptes. CS 124 5 Die Tage der Verbannung [aus dem Paradies] sind beinahe vorüber. Die Zeit ist nahe, in der alle, die in ihren Gräbern schlafen, die Stimme Jesu hören werden und herauskommen, einige zu ewigem Leben, die anderen zu ihrer endgültigen Vernichtung. Siehe Johannes 5,28.29. Christus wird all seine Heiligen auferwecken, sie mit einem unsterblichen Körper verherrlichen (siehe 1.Korinther 15,52.53.43) und ihnen die Tore der Stadt Gottes öffnen. Manuskript 69, 1912; Manuscript Releases X, 159.160. ------------------------Wir sollen die Wahrheit taktvoll sagen, 4. Mai CS 125 1 Glücklich ist der zu nennen, der die Bewährungsproben besteht und im Glauben fest bleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben. Jakobus 1,12 (Hfa). CS 125 2 Unsere Prediger, die die Botschaft der Gnade und Warnung an die Welt weitergeben, machen manchmal starke Aussagen, die sie besser unterdrückt hätten. Jede Aussage sollte vorher gut durchdacht werden. Nicht ein Wort sollte gesprochen werden, das den Gegnern unseres Glaubens einen Vorteil einräumt. Nichts sollte aus Rachsucht gesagt werden, und es sollte nicht einmal der Eindruck entstehen, dass wir andere anklagen. Jeder sollte die Schriftstelle lesen, in der geschildert wird, wie Christus mit Satan um den Leichnam des Mose stritt. Siehe Judas 9. Jeder sollte darüber nachdenken, dass Christus sich nicht das Recht herausnahm, Satan schimpfend anzuklagen. CS 125 3 Die Wahrheit wird die Prüfung durch jede Art Widerstand aushalten. Sie soll klar, deutlich und in jeder Hinsicht auf Jesus bezogen dargelegt werden. Nicht ein Wort sollte gesprochen werden, das in den Gegnern der Wahrheit den Wunsch nach Vergeltung weckt. Nichts sollte getan werden, um den Geist des "Drachen" zu erregen, denn der wird sich und seine Drachennatur ohnehin schon bald offenbaren und gegen die kämpfen, die Gottes Gebote und den Glauben Jesu haben. Siehe Offenbarung 12,9.17; 14,12. In jedem von uns schlummern ererbte Neigungen und natürliche Wesenszüge, die gern nach außen dringen möchten. Doch wir müssen unseren Egoismus loslassen und ganz in Jesus aufgehen. Die Wahrheit muss in ihrer schönen, ernsten Eigenart deutlich werden -- erhaben, erhebend und veredelnd. Gebt dem Heiligen Geist Raum, damit er die Menschen im Sinne Gottes prägen kann, die sich vom Irrtum abkehren, zur Wahrheit hinwenden und von der Finsternis ins helle Licht gelangen ... CS 125 4 Wacht über jedes Wort und kontrolliert jedes Gefühl, damit ihr Satan keinen Anlass gebt, über die Gläubigen zu triumphieren. Die Zeit wird kommen, in der wir vor Königen und Herrschern, Richtern und Machthabern für die Wahrheit eintreten müssen. Siehe Matthäus 10,18. Dann wird es für manche Zeugen eine Überraschung sein, dass ihre unüberlegten Worte und Aussagen, als sie den Irrtum bloßstellten und die Wahrheit verkündeten, sehr wohl festgehalten wurden -- Worte, von denen sie meinten, niemand würde sich ihrer erinnern. Sie werden mit ihren eigenen Aussagen konfrontiert werden, und ihre Feinde werden daraus Vorteile ziehen, indem sie solche unüberlegten Worte so deuten, wie es ihnen passt. CS 125 5 Satans Mitarbeiter sind verkleidet jedem wahren Mitarbeiter Gottes auf der Spur. Wir sollten immer im Hinterkopf behalten: Wer sich für den Glauben einsetzt, muss sich an gute Prinzipien halten. Wenn sie dann in schwierige Situationen kommen, werden sie nicht verwirrt oder überrascht, indem sie mit ihren unüberlegten Äußerungen oder impulsiv gesprochenen Worten konfrontiert werden. Brief 66, 1894. ------------------------Gott tut Wunder nicht ohne Grund, 5. Mai CS 126 1 Die Priester mit der Bundeslade des Herrn standen auf festem Grund mitten im Jordan, und die Israeliten zogen trockenen Fußes an ihnen vorüber ans andere Ufer. Johannes 3,17 (Hfa). CS 126 2 In dieser Jahreszeit -- es war Frühling -- hatte die Schneeschmelze im Gebirge den Jordan so anschwellen lassen, dass er über die Ufer trat und an den üblichen Furten nicht zu überschreiten war. Siehe Johannes 3,15. Gott wollte Israels Übergang auf wunderbare Weise geschehen lassen ... CS 126 3 Zur bestimmten Zeit begann der Aufbruch, voran die Bundeslade auf den Schultern der Priester. Das Volk hatte Anweisung, sich so weit zurückzuhalten, dass der Abstand zwischen ihnen fast einen Kilometer betrug. Siehe Johannes 3,3.4. Alle beobachteten mit großer Aufmerksamkeit, wie die Priester zum Jordanufer hinabstiegen. Sie sahen sie mit der heiligen Lade ruhig auf den wilden, hoch angeschwollenen Strom zugehen. Als jedoch die Füße der Träger ins Wasser tauchten, ging die Flut oberhalb dieses Ortes plötzlich zurück und stand in großer Entfernung wie ein Wall, während sie unterhalb weiterfloss, und so das Flussbett offen dalag. Siehe V. 16.17 ... CS 126 4 Erst als alle drüben waren, wurde auch die Lade auf das Westufer getragen. Siehe Johannes 4,15-17. Kaum hatte sie einen sicheren Platz erreicht, so dass die Priester "mit ihren Fußsohlen aufs Trockene traten", brausten die aufgestauten Wassermassen in unwiderstehlicher Flut im gewohnten Flussbett dahin. V. 18. CS 126 5 Für spätere Geschlechter sollte ein Zeuge dieses großen Wunders erhalten bleiben. Während die Priester mit der Bundeslade noch mitten im Jordan standen, nahmen zwölf vorher bestimmte Männer -- aus jedem Stamm einer -- von dieser Stelle je einen Stein aus dem Flussbett und trugen ihn auf die Westseite. Siehe Johannes 4,8. Aus diesen Steinen sollte beim ersten Lagerplatz jenseits des Jordan ein Denkmal errichtet werden. Siehe V. 5.6 ... CS 126 6 Die Wirkung dieses Wunders gewann für die Hebräer und ihre Feinde größte Bedeutung. Für Israel war es eine Bürgschaft, dass Gottes Gegenwart und sein Schutz immer bei ihm waren -- ein Beweis, dass er durch Josua geschehen ließ, was einst Mose begann ... CS 126 7 Dieser göttliche Machtbeweis sollte auch die Furcht der umwohnenden Völker vor Israel steigern (siehe V. 24) und so einen leichteren, vollständigen Sieg vorbereiten ... Die Kanaaniter, ganz Israel und selbst Josua hatten einen unmissverständlichen Beweis erhalten, dass der lebendige Gott, der König Himmels und der Erde, unter seinem Volk war und es nicht verlassen würde. Patriarchen und Propheten 465-467. ------------------------Wir können dem Herrn vertrauensvoll folgen, 6. Mai CS 127 1 In der Nähe von Jericho sah Josua sich plötzlich einem Mann mit gezücktem Schwert gegenüber. Josua ging auf ihn zu und rief: "Gehörst du zu uns oder unseren Feinden?" "Zu keinem von beiden", erklärte der Fremde, "ich bin hier als Befehlshaber über das Heer Gottes." Johannes 5,13.14 (Hfa). CS 127 2 Nach Moses Tod wurde die Regierung an Josua übergeben. Siehe Johannes 1,1.2.5. Als Diener des Herrn bekam er eine ganz besondere Aufgabe. Sein Amt war mit großer Ehre und Verantwortung verbunden und die Anweisungen, die ursprünglich Mose galten, wurden auf markante Weise auf ihn übertragen. "Mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe. Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe." V. 2.3 ... CS 127 3 Dann sah Josua die Stadt Jericho mit ihren Festungsanlagen und Mauern. Da hob er sein Herz im Gebet zu Gott empor, denn es sah so aus, als wäre alles gegen ihn. Josua "wurde gewahr, dass ein Mann ihm gegenüberstand und ein bloßes Schwert in seiner Hand hatte." Johannes 5,13. Das war keine Vision, sondern Christus persönlich, der seine Göttlichkeit verborgen hatte und aussah wie ein Mensch ... CS 127 4 Wären Josuas Augen für die unsichtbare Welt geöffnet worden, hätte er die Engelscharen erblickt, die darauf warteten, die Mauern Jerichos einzureißen und die Stadt dem Volk Gottes auszuliefern. Nun konnte Josua voller Vertrauen die Anweisungen des Herrn befolgen und die Last der Verantwortung, die so schwer drückte, getrost ihm überlassen ... CS 127 5 Der Herr beschenkte sein auserwähltes Volk mit Erfolg und Wohlstand ... Gott erklärte dieses Volk zu seinem heiligen Eigentum. Er versprach, sie mit allem zu versorgen, was zu ihrem Glück diente, wenn sie sich treu an die Bundesvereinbarungen halten würden. Siehe 2.Mose 19,5.6; 5.Mose 28,1-14. CS 127 6 Die Anweisung, die Christus dem Mose gab, als er die Bedingungen für Israels Wohlergehen, Wohlstand und Gesundheit nannte, waren klar und eindeutig. "Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker -- denn du bist das kleinste unter allen Völkern --, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat er euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten." 5.Mose 7,6-8. CS 127 7 Diese Zusicherung gilt dem Volk Gottes auf seiner Pilgerreise zum himmlischen Kanaan, wo ein reiches Erbe für alle bereit liegt, die Gott lieben und seine Gebote halten. Siehe V. 9; Manuskript 134, 1899. ------------------------Siege werden durch Gottes Macht errungen! 7. Mai CS 128 1 Die Priester stießen in ihre Hörner, und als das Volk den Hörnerschall hörte, erhob es ein lautes Kriegsgeschrei. Da stürzte die ganze Mauer [Jerichos] zusammen und die Männer Israels drangen von allen Seiten in die Stadt ein und eroberten sie. Johannes 6,20 (GNB). CS 128 2 Johannes befolgte den göttlichen Befehl und ordnete das Heer. Es war kein Angriff geplant. Sie sollten nur mit der Lade Gottes um die Stadt marschieren und die Posaunen blasen. Siehe Johannes 6,3.4. Kriegsleute bildeten die Vorhut, auserlesene Männer, die aber diesmal nicht durch eigene Geschicklichkeit und Tapferkeit siegen sollten, sondern durch Gehorsam gegen Gottes Befehle. Ihnen folgten sieben Priester mit Posaunen. Siehe V. 8.9. Dann kam die Bundeslade, von einem Schein göttlicher Herrlichkeit umgeben und von Priestern getragen, deren Kleidung auf ihren heiligen Dienst hinwies. Ihnen folgte Israels Heer, jeder Stamm unter seinem Banner. Siehe V. 13 ... Man hörte keinen Laut außer dem Tritt der riesigen Schar und dem feierlichen Schmettern der Posaunen, das von den Bergen und in den Straßen Jerichos widerhallte ... CS 128 3 Sechs Tage lang zog Israel um die Stadt. Am siebenten ordnete Josua im ersten Morgengrauen das Heer des Herrn. Jetzt erhielt es den Befehl, siebenmal um Jericho zu marschieren und bei einem gewaltigen Posaunenton ein Kriegsgeschrei zu erheben, denn Gott hatte ihm die Stadt übergeben. Siehe V. 15.16 ... CS 128 4 Als der siebente Umzug beendet war, stand die lange Prozession still. Die Posaunen, die eine Zeitlang geschwiegen hatten, brachen nun mit einem Geschmetter los, dass die Erde erbebte. Da wankten die festen Steinmauern mit ihren schweren Türmen und Zinnen, hoben sich aus ihren Grundfesten und stürzten mit lautem Krachen zusammen. Die Einwohner Jerichos waren vor Schreck wie gelähmt, und die Scharen Israels drangen ein und besetzten die Stadt. Siehe V. 20. CS 128 5 Sie hatten den Sieg nicht aus eigener Kraft gewonnen; die Eroberung war ausschließlich dem Herrn zu verdanken. Deshalb sollte die Erstlingsfrucht des Landes -- nämlich die Stadt -- mit allem, was sie enthielt, dem Herrn als Opfer gehören ... Nur die gläubige Rahab blieb samt ihren Angehörigen nach dem Versprechen der Kundschafter verschont. Siehe V. 22-25 ... CS 128 6 Die vollständige Vernichtung der Einwohner Jerichos war nur der Vollzug eines früheren Befehles durch Mose über Kanaans Bevölkerung: Du sollst "an ihnen den Bann vollstrecken". 5.Mose 7,2 ... Vielen scheinen diese Gebote in Widerspruch zu dem Geist der Liebe und Barmherzigkeit zu stehen, die an anderen Stellen der Bibel zur Pflicht gemacht werden. In Wirklichkeit wurden diese Vorschriften von unendlicher Weisheit und Güte bestimmt ... Die Kanaaniter hatten sich dem widerwärtigsten, niedrigsten Heidentum ergeben; das Land musste von allem gereinigt werden, was Gottes gnadenvolle Absichten gewiss verhindert hätte. Patriarchen und Propheten 470-472. ------------------------Unser Blick muss stets auf Jesus gerichtet sein, 8. Mai CS 129 1 [Ich] jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Philipper 3,14. CS 129 2 Unser Leben lang werden wir Auseinandersetzungen mit den Mächten der Finsternis haben und werden kostbare Siege erringen. Unser Blick muss fest auf den "Siegespreis" gerichtet bleiben. Als Josua vom Jordan heraufkam und Jericho einnehmen wollte, traf er unterwegs auf ein majestätisches Wesen. Er rief den Fremden an: "Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?" Die Antwort lautete: "Ich bin der Fürst über das Herr des HERRN und bin jetzt gekommen ... Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehst, ist heilig." Johannes 5,13-15. Die Stadt Jericho wurde nicht vom israelitischen Führer Josua erobert, sondern vom Sohn Gottes selbst. CS 129 3 Diese Lektionen wurden dem Volk Israel immer wieder erteilt. Indem sie ihre Aufmerksamkeit dem Gott des Himmels zuwandten, zeigte ihnen Christus, dass sie die Ehre nicht für sich selbst beanspruchen sollten. Wir sollten uns nicht selbst erhöhen! Wenn wir meinen, etwas Besonderes zu sein, sollen wir uns vor Augen halten, dass wir auch nichts Besseres haben als andere Sterbliche -- mit Ausnahme dessen, was Gott uns gegeben hat. CS 129 4 Wenn wir in Nöten sind, sollen wir an das Volk Israel denken: Seine Geschichte wurde von inspirierten Autoren detailliert festgehalten. Allerdings sollten wir uns ihre Unzufriedenheit und ihre ständigen Klagen nicht zum Vorbild nehmen. Siehe 1.Korinther 10,10.11. Gott legte dem Mose keine verurteilenden Worte in den Mund. Das Volk Israel war ein besonderes Volk, das sich von den anderen unterschied. CS 129 5 Viele denken anscheinend, wenn sie die Religion Christi annehmen, gehen sie einen Schritt abwärts. Wer das meint, sollte von seinem hohen Ross herabsteigen, von seiner Selbstgerechtigkeit Abstand nehmen und sich vor Gott demütigen. Doch wer sich als sein Sohn oder seine Tochter eine enge Beziehung zum lebendigen Gott aufbaut, der macht Schritte nach oben ... CS 129 6 Wir sollten viel über den Himmel und über himmlische Themen sprechen und den Platz eines Bittstellers vor Gott einnehmen. Es ist gefährlich, wenn jemand von uns meint, ihn könne nichts mehr umwerfen. Wir sollten uns bewusst machen, dass unsere Füße auf heiligem Boden stehen. Reinigt den Tempel eures Denkens, Fühlens und Wollens von allem, was ihn verschmutzt, damit Christus hereinkommen und die Herrschaft übernehmen kann. Indem wir beständig auf Jesus Christus schauen, werden wir in sein Ebenbild verwandelt. Siehe 2.Korinther 3,18. Je enger wir mit ihm verbunden sind, um so deutlicher werden wir unsere Schwächen und Mängel erkennen ... Um die Macht und Stärke einer echten Beziehung mit Gott erleben zu können, müssen wir in Christus verborgen sein und uns rückhaltlos ihm übergeben ... Weihe ihm deine ganze Kraft, dein Denken und Fühlen, deine Fähigkeiten! Wo immer er dich hinstellt, und sei es auch eine bescheidene Stellung, da arbeite treu und zuverlässig. Manuskript 36, 1885. ------------------------Vertrauen auf Christus garantiert echten Erfolg, 9. Mai CS 130 1 In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Johannes 16,33. CS 130 2 Unser Herr weiß genau, in welcher Auseinandersetzung seine Nachfolger in diesen letzten Tagen stehen, wo Satans Werkzeuge sich mit bösen Menschen zusammentun, die das großartige Angebot der Erlösung vernachlässigen und ablehnen. Offen und geradeheraus schildert unser Retter, der mächtige General über die himmlischen Heerscharen, welch schwere Auseinandersetzung sie durchleben werden. Er weist auf die Gefahren hin, er unterrichtet uns über die Strategie des Kampfes und die schweren und gefährlichen Aufgaben, die zu erledigen sind. Dann erhebt er seine Stimme und ruft uns auf, erst einmal die Kosten zu überschlagen, bevor wir die Auseinandersetzung beginnen. Doch gleichzeitig ermutigt er uns, die Waffen für den Kampf zu ergreifen, denn wir dürfen damit rechnen, dass uns die himmlischen Heere zur Hilfe kommen, wenn wir die Wahrheit und die Sache Gottes verteidigen. CS 130 3 Schwache Menschen werden übernatürliche Kraft und Hilfestellung bekommen, wenn sie in ernste Kämpfe geraten, weil sie im Sinne des Allmächtigen handeln. Standhafter Glaube und vollkommenes Gottvertrauen werden uns den Erfolg sichern. Während das letzte Bündnis des Bösen gegen Gottes Volk geschlossen wird, fordert Gott seine Leute dazu auf, tapfer und stark zu sein und mutig zu kämpfen, denn sie haben einen Himmel zu gewinnen, und in ihren Reihen kämpfen nicht nur Engel, sondern der mächtige General des Heeres des Herrn führt seine Armee persönlich an. Als damals Jericho erobert wurde, konnte sich das Heer Israels keinesfalls rühmen, die Stadtmauern mit seiner beschränkten Kraft eingerissen zu haben -- nein, es war der Fürst über Gottes Heer, der die Schlacht in genialer Einfachheit geplant hatte, denn der Herr allein sollte die Ehre bekommen -- sterbliche Menschen sollten nicht bewundert und erhoben werden. Gott hat uns seine ganze Kraft zugesagt. CS 130 4 Was wir heute nötig haben, sind nicht großartige Talente, sondern demütige Herzen und persönlicher, hingebungsvoller Einsatz, gepaart mit Wachsamkeit, Gebet und ausdauerndem Arbeiten ... Christus hat seinen Stellvertreter geschickt, den Heiligen Geist, der seinen Mitarbeitern ganz nahe kommt, damit sie die Unwissenheit durch die hellen Strahlen der "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) beseitigen. Seine Stimme gibt uns Zuversicht: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Matthäus 28,20. Wir müssen uns stets bewusst bleiben, dass wir unter den Augen einer unsichtbaren Welt in einem Kampf stehen. Siehe 1.Korinther 4,9. CS 130 5 Wir sollen uns still auf Gott verlassen, während wir die Widerstände und den trotzigen Unglauben wahrnehmen und die Risiken überdenken, die wir auf uns nehmen müssen. Dann höre auf die Stimme Jesu: "Seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Johannes 16,33. Ja, Christus ist der Sieger. Er ist unser Führer, unser Hauptmann, und wir können zum Sieg gelangen. Weil Er lebt, werden wir auch leben. Brief 51, 1895. ------------------------Wie Gott scheinbar "kleine" Sünden ansieht, 10. Mai CS 131 1 So spricht der HERR ...: "Gebanntes ist in deiner Mitte, Israel. Du wirst vor deinen Feinden nicht bestehen können, bis ihr das Gebannte aus eurer Mitte weggetan habt." Johannes 7,13 (EB). CS 131 2 Wer sich zu Christus bekennt und dabei keine wirkliche Frömmigkeit besitzt, ist ein Irrlicht, ein verdrehter Wegweiser, der in die falsche Richtung zeigt ... Solche Menschen versäumen, die Grundsätze der Wahrheit, an die sie angeblich glauben, in ihrem Alltagsleben umzusetzen. Sie betrachten ihre Sünden und Irrtümer als Belanglosigkeiten. Als Achan die goldene Stange und den babylonischen Mantel stahl (siehe Johannes 7,21), meinte er auch, das wäre nur eine Kleinigkeit ... CS 131 3 Wegen der Sünde eines einzelnen Mannes zog sich Gott vom israelitischen Heer zurück. Der Herr wollte ihnen nicht helfen, während sie in der Sünde verharrten. Als die Israeliten gegen die Stadt Ai Krieg führten, wurden sie geschlagen. Siehe V. 4.5.11.12 ... CS 131 4 Entmutigt und verzagt kehrten sie zurück, denn sie waren von ihren Feinden besiegt worden. Josua zerriss seine Kleider und warf sich mit dem Gesicht zur Erde. Er lag bis zum Abend vor der Bundeslade, auch die Ältesten des Volkes lagen bei ihm, und alle hatten sich Asche und Staub auf den Kopf gestreut. Siehe V. 6. Josua sagte: "Ach Herr, warum hast du uns über den Jordan geführt? Etwa damit uns die Amoriter besiegen und umbringen? Wären wir doch geblieben, wo wir waren! Ich frage dich, Herr: Was kann ich jetzt noch sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden fliehen musste? Die Kanaaniter und alle anderen Völker dieses Landes werden davon hören. Sie werden uns umbringen und jede Spur von uns für immer auslöschen. Wie willst du deine Ehre dann noch retten?" Johannes 7,7-9 (Hfa). CS 131 5 Aus diesem Gebet Josuas kannst du erkennen, wenn du geistliches Urteilsvermögen besitzt, dass die von Achan als Kleinigkeit angesehene Sache bei den verantwortlichen Führern Israels großes Leid und Kummer auslöste ... Achan, der schuldig war, fühlte sich aber keineswegs belastet, sondern nahm das alles ziemlich gleichmütig hin ... CS 131 6 Bevor das Volk die Stadt Jericho einnahm, wurde ihm genau gesagt, wie es vorgehen sollte. Josua hatte ihnen eingeschärft: "Die Stadt und alles, was darin ist, soll dem Bann des HERRN verfallen sein." Johannes 6,17 ... Achan hatte das wohl gehört, aber er begehrte etwas von dem, was Gott zur Vernichtung bestimmt hatte. Siehe Johannes 7,21. Er wagte es sogar, das Gold und Silber zu stehlen, das eigentlich Gott geweiht war und zu seinem Heiligtum gebracht werden sollte. Siehe Johannes 6,19 ... CS 131 7 Hört die Worte aus dem Mund des Sohnes Gottes, der in der Wolkensäule verborgen war: "Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte ausrottet." Johannes 7,12. Brief 13, 1893; The Youth's Instructor, 25. Januar 1894. ------------------------Vor Gott kann man keine Sünde verstecken, 11. Mai CS 132 1 Derjenige, bei dem man etwas findet, das Gott gehört, muss verbrannt werden, zusammen mit seiner Familie und seinem Besitz. Denn er hat den Bund mit dem Herrn gebrochen und durch seine abscheuliche Tat Schande über Israel gebracht. Josua 7,15 (Hfa). CS 132 2 Der Herr nannte den Schuldigen nicht mit Namen, aber er gab Anweisungen für das weitere Vorgehen. "Und morgen früh sollt ihr herzutreten, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der Herr treffen wird, der soll herzutreten, ein Geschlecht nach dem andern; und welches Geschlecht der Herr treffen wird, das soll herzutreten, ein Haus nach dem andern; und welches Haus der Herr treffen wird, das soll herzutreten, Mann für Mann." Josua 7,14. CS 132 3 Indem Gott dieser Sache genau auf den Grund ging, zeigte er, dass er die Geheimnisse unehrlicher Menschen kennt, auch wenn sie meinen, sie blieben verborgen. Bei all dem Geschehen war Achan fest entschlossen, seine Schuld nicht zuzugeben, doch dann wurde er vom Herrn selbst der Sünde überführt. Hätte Josua Achan als den Schuldigen entlarvt, hätten viele mit ihm sympathisiert, der seine Unschuld beteuern würde, und ihn als das Opfer betrachtet, dem man übel mitgespielt hatte. So verhalten sich heutzutage viele, wenn Menschen wegen ihrer Sünde zurechtgewiesen werden, denn sie machen ihre Rechnung ohne Gott. Genau aus diesem Grund sagte Josua zu Achan: "Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und bekenne es ihm und sage mir, was du getan hast und verhehle mir nichts." Josua 7,19 (Hfa). Der Herr hatte Josua vorher mitgeteilt, was Achan getan hatte, aber da sich so viele von ihrem Mitleid leiten ließen und den Übeltäter entschuldigen würden, wollte der Herr dem Volk eine Lehre erteilen, von der wir auch heute profitieren können. Deshalb bat Josua den jungen Mann, seine Tat offen zuzugeben ... CS 132 4 Wäre Achan bestraft worden, bevor er selbst seine Schuld bekannt hatte, hätte das Volk -- von Natur aus rebellisch -- Josua vorgeworfen, er würde diesen jungen Mann zu hart behandeln. Sie hätten ihn der Unbarmherzigkeit bezichtigt, weil er eine so furchtbare Strafe verhängte ... CS 132 5 Achan gab seine Schuld zu: "Es ist wahr, ich bin es gewesen, ich habe das Gebot des Herrn, des Gottes Israels, verletzt. Unter der Beute sah ich einen wertvollen Mantel aus Babylonien, zwei Kilo Silber und einen Goldbarren, ein Pfund schwer. Ich konnte einfach nicht widerstehen und nahm es mit. Ich habe alles im Boden meines Zeltes vergraben, das Silber zuunterst." Josua 7,20.21 (Hfa) ... CS 132 6 "Das ganze Volk steinigte Achan und seine Familie, und anschließend wurden sie mit ihrem ganzen Besitz verbrannt." Johannes 7,25 (Hfa). Brief 13, 1893; The Youth's Instructor, 25. Januar 1894, 1. Februar 1894. ------------------------Gott hält seine Versprechen getreu, 12. Mai CS 133 1 Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, wie der HERR, euer Gott, die Völker dieses Landes besiegt hat; denn er war es, der für euch kämpfte. Josua 23,3 (GNB). CS 133 2 Die Jahre der Eroberungszüge waren vorüber. Josua hatte sich auf seinen friedlichen Altersruhesitz nach Timnath-Serah zurückgezogen. Siehe Josua 19,50 ... Der Herr bewog seinen treuen Diener dazu, dasselbe zu tun, was Mose schon vor ihm getan hatte: den Israeliten ihre Geschichte in Erinnerung zu rufen und ihnen neu bewusst zu machen, was Gott mit ihnen vereinbart hatte, als er ihnen seinen "Weinberg" zur Verfügung stellte. Siehe Jesaja 5,7. CS 133 3 Mehrere Jahre waren vergangen, seit sich das Volk in seinen Gebieten angesiedelt hatte, doch man konnte bereits sehen, wie sich dieselben Übel verbreiteten, die in der Vergangenheit dazu geführt hatten, dass Gott Israel richten musste. Als Josua die Beschwerden des Alters verspürte, beschlich ihn die Angst um die Zukunft seines Volkes. Er rief das Volk noch einmal zusammen und in seiner Rede schwang mehr mit als die Anteilnahme eines Vaters. Siehe Josua 23 ... Obwohl die Kanaaniter unterworfen waren, bewohnten sie immer noch einen großen Teil des Landes, das Israel zugesagt worden war. Josua beschwor das Volk, sich ja nicht bequem zurückzulehnen und den Auftrag des Herrn zu vergessen, diese götzendienerischen Völker völlig zu vertreiben. Siehe Josua 23,5.6 ... Josua appellierte an das Volk, nicht zu vergessen, was sie selbst erlebt hatten. Solange sie sich an Gottes Bedingungen hielten, hatte er seine Zusagen treu erfüllt ... Satan verführt viele mit der einleuchtenden Theorie, Gott würde sein Volk so sehr lieben, dass er Sünde im Volk entschuldige; die Strafandrohungen im Wort Gottes verfolgten zwar einen bestimmten moralischen Zweck, doch würden sie sich niemals wörtlich erfüllen. Dabei hat Gott in seinem Handeln an seinen Geschöpfen stets die Prinzipien der Gerechtigkeit angewandt, indem er das wahre Wesen der Sünde offenbarte und deren zwangsläufige Folgen demonstrierte: Elend und Tod. Eine Sündenvergebung ohne Bedingungen hat es nie gegeben und wird es nie geben. Eine solche Vergebung würde die Prinzipien der Gerechtigkeit aufheben, die die eigentliche Grundlage der Regierung Gottes darstellen ... CS 133 4 Gott hat die Folgen der Sünde klar und deutlich gezeigt. Wenn diese Warnungen nicht ernst zu nehmen sind, wie können wir dann wissen, dass seine Verheißungen erfüllt werden? Eine sogenannte Güte, die Gerechtigkeit ignoriert, ist keine Güte, sondern Schwäche ... Nachdem Josua dem Volk Israel die Güte Gottes vor Augen gemalt hatte (siehe Josua 24,2-13), rief er die Menschen im Namen Jahwes dazu auf, sich zu entscheiden, wem sie in Zukunft dienen wollten. Siehe V. 15 ... Josua wollte sie dazu anleiten, Gott freiwillig und nicht aus Zwang zu dienen. Die Liebe zu Gott ist die eigentliche Grundlage der Religion. Wer sich in Gottes Dienst stellt, weil er hofft, dafür belohnt zu werden, oder weil er sich vor Strafe fürchtet, erreicht damit gar nichts. Offener Abfall ist Gott nicht widerwärtiger als Heuchelei und rein formale Anbetung. Manuskript 135, 1899; The Youth's Instructor, 13. Juni 1901, 20. Juni 1901. ------------------------Vergesst niemals, wie Gott euch in der Vergangenheit geführt hat, 13. Mai CS 134 1 Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt ... Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen. Josua 24,15. CS 134 2 Jene, die immer noch aktiv im Werk Gottes sind und erfahren haben, wie Gott bei seinem Aufbau und Fortschritt gewirkt hat, können dem Beispiel Josuas folgen: Er stärkte den Glauben der Israeliten, indem er ihnen ins Gedächtnis rief, wie reich Gott sie in der Vergangenheit beschenkt und gesegnet hatte. Siehe Josua 24,1-13. Durch ein solches Erinnern werden sie selbst gesegnet und können auch diejenigen ermutigen, die diese Erfahrungen nicht persönlich gemacht haben. Wenn sie davon erzählten, welche Opfer damals von den Führern der Gemeinde gebracht wurden, und anderen bewusst machten, wie einfach und bescheiden die ersten Mitarbeiter waren und wie Gottes Macht sich darin manifestierte, dass sein Werk von Irrtum, Täuschung und übertriebenem Aufwand frei blieb, dann könnten sie damit die heutigen Mitarbeiter stark prägen und zum Guten beeinflussen. CS 134 3 Verlieren wir aus den Augen, was der Herr in der Vergangenheit für sein Volk getan hat, dann nehmen wir auch nicht wahr, wie er heute für uns wirkt. Die heutigen Mitarbeiter wissen kaum etwas von der Opferbereitschaft und dem Verzicht derer, denen der Herr bei der Entstehung unserer Gemeinde die Verantwortung übertragen hatte. Das sollte ihnen immer wieder erzählt werden ... Zwischen dem Fürsten des Lebens und dem Fürsten der Finsternis tobt eine harte Auseinandersetzung und dieser Kampf fordert von den treuen Mitarbeitern Gottes ständige Wachsamkeit ... Wenn Männer und Frauen sich weigern, die Wege Gottes anzunehmen, wenn sie aus irgendeinem Grund die Erkenntnis verwerfen, die ihnen vom Himmel zuteil wurde, dann werden sie sich schließlich unter denen wiederfinden, die sich für das Böse einsetzen ... Wenn sie allerdings merken, dass sie sich geirrt haben und einsehen, dass sie die falsche Einstellung hatten, dann sollen sie ihren Irrtum ehrlich und offen eingestehen ... Wenn sie ihre Herzen vor Gott demütigen, wie damals David, und bekennen, dass sie schuldig geworden sind, dann sichert ihnen Gottes Wort Vergebung zu. Siehe 2.Samuel 12,13 ... CS 134 4 Satan ist in seiner ganz besonderen Strategie für diese Zeit ermutigt worden. Jene, die Fehler machten, sich aber nicht demütigten, um ihre Schuld vollständig einzugestehen und in Ordnung zu bringen, werden bei ihrer inneren Haltung bleiben. Sie werden schließlich die Wahrheit als Irrtum bezeichnen und Irrtum Wahrheit nennen. Solche Mitarbeiter werden im großen Kampf eines Tages auf Satans Seite gefunden werden ... Gott erfüllt seine Verheißungen ebenso zuverlässig wie seine Strafandrohungen. Brüder und Schwestern, vielleicht liege ich schon still im Grab, bevor Gottes Warnrufe die erwünschte Wirkung bei euch zeigen und euer Denken und Fühlen und Wollen auf ihn hinlenken. Mit den Worten des Paulus rufe ich euch zu: "Weil wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir Menschen" "überall Buße [zu] tun". 2.Korinther 5,11 (EB); Apostelgeschichte 17,30 (EB). Manuskript 23, 1899. ------------------------Manchmal erfüllt Gott ungeheiligte Wünsche, 14. Mai CS 135 1 Der HERR aber sprach zu Samuel: "Gehorche der Stimme des Volks in allem, was sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll." 1.Samuel 8,7. CS 135 2 Wir haben einen lebendigen Führer und jeder, der von Gott in eine verantwortliche Stellung gerufen wird, muss sich bei jeder Entscheidung fragen: "Ist dies der Weg des Herrn?" Alle müssen ständig und unaufhörlich auf Jesus schauen, damit er sie führen kann und um jeden Preis seine Grundsätze befolgt werden. Entscheidend ist nicht, was sterbliche, begrenzte Menschen tun können, sondern was Gott durch begrenzte Menschen tun kann, die lernbereit, demütig, selbstlos und geheiligt sind. Wir haben von menschlichen Fähigkeiten nichts zu erwarten, wenn nicht die Macht Gottes mit den Menschen zusammenwirkt ... CS 135 3 Gott hat sterblichen Menschen die Fähigkeit zum Denken verliehen und ihnen verschiedene Gaben und Talente anvertraut, um zu prüfen, ob sie diese so einsetzen, wie er es möchte, ob sie seinen Willen verwirklichen und sich nicht nur auf sich selbst verlassen ... CS 135 4 Als die Israeliten einen König haben wollten, der sie "richte", wie ihn alle Heiden haben, "mißfiel [das] Samuel ... [Er] betete zum HERRN". 1.Samuel 8,5.6. Gott antwortete ihm: "Gib ihnen, was sie wollen! Mit ihrer Forderung lehnen sie ja nicht dich ab, sondern mich. Sie wollen mich nicht mehr als ihren König anerkennen." V. 7 (Hfa) ... Israel hatte es satt, von Menschen angeführt zu werden, die sich an Gott ausrichteten und ihnen ständig seine Ziele, seinen Willen und seine Ehre vorhielten, so wie es Gott angeordnet hatte. Sie wollten ihre Religion reformieren, damit sie durch äußeren Glanz in den Augen der Nachbarvölker an Prestige gewannen. So wie sie während der Wüstenwanderung dem ägyptischen Lauch und den Zwiebeln nachweinten, so wie sie damals murrten, weil ihre Esslust nicht befriedigt wurde, und behaupteten, sie würden lieber in die Sklaverei zurückgehen als auf leckeres Essen zu verzichten (siehe 4.Mose 11,5.18.19), so beleidigten sie nun Gott und schlugen ihn sozusagen ins Angesicht, indem sie seine weise Herrschaft von sich warfen. Sie gierten nach Reichtum und Prunk, damit sie sich mit den Nachbarvölkern vergleichen konnten ... CS 135 5 Satan flüsterte den Herzen der Israeliten ein, sie sollten ihrem eigenen -- satanischen -- Rat folgen. Sie waren vom Teufel wie verhext, ihre eigenen Absichten durchzusetzen, obwohl ihr alter Prophet ernsten Protest einlegte. Dabei hätten sie allen Grund gehabt, ihn zu respektieren und zu glauben, dass er die Worte sprach, die Gott ihm für sie aufgetragen hatte. Siehe 1.Samuel 11,10.19; Manuskript 40, 1890. ------------------------Gott möchte sein Volk führen -- wenn es ihn nur führen lässt! 15. Mai CS 136 1 Aber das Volk ließ sich von Samuel nicht umstimmen und weigerte sich, auf ihn zu hören. "Wir wollen einen König haben!", riefen sie. 1.Samuel 8,19 (Hfa). CS 136 2 Der Herr befahl Samuel, dem Volk zu geben, was es verlangte. Siehe 1.Samuel 8,7. Er sollte aber klarstellen, was für eine Sünde es war, sich für einen sterblichen Führer anstatt für Gott selbst zu entscheiden ... Gott hatte ursprünglich nicht vorgesehen, dass sein Volk von einem König regiert werden sollte. Das war der Stil der Völker, die Gott nicht kannten oder nichts von ihm wissen wollten. CS 136 3 Nach Samuels eindeutigen Aussagen bestand das Volk immer noch auf seinem Wunsch (siehe V. 19), und so gab er schließlich nach. Sie wollten unbedingt einen König haben. Sie waren zu der Ansicht gekommen, dass Samuel ihre Lage nicht richtig beurteilte. Wenn er nur die Umstände, die Motive und die Pläne kennen würde, wenn er nur die großen Vorteile mit ihren Augen sehen könnte, dann würde er ihnen schließlich zustimmen und ebenfalls einen König haben wollen, der vor ihnen herzog. Dann könnten die Nachbarländer nicht mehr über sie lächeln und auf sie herabsehen. In ihrer inneren Verblendung sahen sie nicht über Samuel hinaus; sie nahmen nicht wahr, dass es Gottes Wort war, das sie durch den Mund seines Dieners Samuel erreichte. Siehe V. 10. CS 136 4 Gott führte und leitete sein Volk und wirkte für sie auf Wegen, die unsichtbar blieben. Ihre Feinde konnten die Quelle ihrer Weisheit und Macht nicht erkennen; sie merkten nicht, wer für ihre wunderbare Befreiung und die wunderbaren Erfolge verantwortlich war und dafür gerühmt werden sollte. Gott wirkte zum Beispiel durch Gideon. Diese Befreiungstat geschah so, dass kein Mensch dafür den Ruhm beanspruchen konnte. Als sie von dem wunderbaren Sieg erzählten, konnte keiner das menschliche Genie für diesen Einfall loben. Siehe Richter 7,16-22 ... Die Macht, die Weisheit und die Kraft stammten vom Gott des Himmels. Doch die Israeliten wollten sie auf der Erde haben, sichtbar verkörpert durch einen Menschen. Hätten sie Gott verehrt, respektiert und als ihren höchsten Herrscher anerkannt, hätten sie niemals eine menschliche Autorität über sich gesetzt, die über sie herrschen konnte. Und doch ließ der Herr nicht zu, dass Saul ohne göttliche Erleuchtung in diese Vertrauensstellung [des Königs] gebracht wurde. Er wurde zu einer neuen Position berufen und der Geist Gottes kam auf ihn. Das führte zu einer totalen Veränderung seines Wesens. Siehe 1.Samuel 10,6.9. Der Herr gab Saul eine andere Einstellung und Denkweise, andere Ziele und Wünsche, als er vorher besaß. Diese Erleuchtung und die Gotteserkenntnis, die er hatte, sollten seinen Willen fest an den Willen Jahwes binden. CS 136 5 Als Saul Gottes Willen kannte, der ihm klar und deutlich mitgeteilt worden war, hat er da die Prüfung bestanden? Hat er Ehrfurcht vor Gott gezeigt? Als er in eine unangenehme Lage gebracht wurde, beachtete und gehorchte er dem ausdrücklichen Befehl Gottes nicht, sondern wagte es, ihn zu übertreten. Siehe 1.Samuel 15,1-3.9-11; Brief 12, 1888. ------------------------Ungehorsam unter fadenscheinigen Vorwänden, 16. Mai CS 137 1 "Was denkst du, worüber freut sich der Herr mehr: über viele Brand- und Schlachtopfer oder über Gehorsam gegenüber seinen Weisungen? Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren. Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen." 1.Samuel 15,22 (Hfa). CS 137 2 Die letzten Tage stehen uns bevor, und Satan wirkt mit seinen höllischen Künsten, um Menschen zu verführen und zu zerstören. Werden dann Menschen durch ein klares Zeugnis Gottes zurechtgewiesen, heißt es meistens: "Ich glaube wohl an die Zeugnisse, aber ich verstehe sie nicht." Der Herr hat ihre falsche Denk- und Handlungsweise richtiggestellt, weil er sie vor Unglück, Täuschung und vor dem Ruin bewahren möchte. Aber sie machen genauso weiter wie vorher, als hätten sie niemals "Licht" erhalten und wären nie gewarnt worden. Würden sie wirklich mit Gott in Übereinstimmung leben, dann würden sie nicht von ihm weggehen. Weil sie so weit von Gott entfernt sind, hören sie seine Stimme nicht, wenn er sie ruft: "Kehrt euch zu mir, so will ich mich euch kehren" (Sacharja 1,3) und: "Ich tilge deine Übertretungen." Jesaja 43,25. CS 137 3 Saul war ungehorsam gewesen; er hatte die Amalekiter nicht vollständig ausgerottet, wie Gott es befohlen hatte. "Als Samuel zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: Gesegnet seist du von dem HERRN! Ich habe das Wort des HERRN erfüllt." Und Samuel antwortete: "Was ist denn das für ein Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren kommt, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?" ... Die Antwort lautete -- und eine solche Ausflucht haben wir in ähnlichen Fällen schon oft gehört: "Von den Amalekitern hat man sie gebracht, denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern ..." 1.Samuel 15,13-15 (EB). Saul sagte nicht "meinem Gott", auch nicht "unserem Gott", sondern "deinem Gott". Viele geben zwar vor, Gott zu dienen, doch nehmen sie denselben Standpunkt ein wie Saul, indem sie das Gewand der Selbstgerechtigkeit über ihre ehrgeizigen Projekte, über Stolz und Prestige ausbreiten ... Samuel war empört, doch sah er Saul mit tiefem Mitleid und unverhülltem Kummer an, weil er darüber traurig war, dass der Mann, den er so aufrichtig liebte, einen solchen Weg eingeschlagen hatte. Doch diese seine Liebe durfte seine Lippen nicht verschließen ... Samuel sprach die schneidenden Worte aus, die ihm der Herr eingegeben hatte: "Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, so hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst." 1.Samuel 15,23 (EB) ... CS 137 4 Nur wenige vermögen die Trauer nachzuempfinden, die Samuel im Herzen trug, als er nach Rama zurückkehrte. Gott hatte ihm Saul anvertraut, aber auch die furchtbare Last auferlegt, Gottes Urteil über den Monarchen auszusprechen. CS 137 5 Sünder haben nur selten das Empfinden, das sie ein Tadel zu Recht trifft. Sie schieben die Schuld auf jene, die den Mund aufmachen und sie warnen, und betrachten das als persönlichen Angriff. In ihrer Verblendung sehen sie nicht, dass sie in ihrem trotzigen Widerstand gegen diese Warnung das letzte Angebot des Lichts und der Gnade von sich stoßen. Manuskript 1a, 1890. ------------------------Freundlichkeit siegt über Selbstsucht, 17. Mai CS 138 1 [Abigajil] befahl den Knechten: "Geht voraus, ich komme hinterher!" Ihrem Mann [Nabal] sagte sie nichts von ihrem Plan. 1.Samuel 25,19 (Hfa). CS 138 2 Der Herr möchte, dass die Ehefrau ihren Mann respektiert -- unter der Voraussetzung, dass es in Übereinstimmung mit dem Herrn geschieht. In der Person der Abigajil, der Frau Nabals, sehen wir das Beispiel einer Ehefrau, die sich im Sinne Christi verhält, während ihr Ehemann zeigt, was aus jemand werden kann, der sich der Kontrolle Satans überlässt. Als David vor Saul floh, hatte er sein Lager in der Nähe der Besitzungen Nabals aufgeschlagen. Er hatte die Herden und die Hirten dieses Mannes vor allen Plünderungen beschützt, solange er mit seinen Männern in Karmel blieb. Siehe 1.Samuel 25,15.16. Als er in eine Notlage geriet, schickte er Boten zu Nabal und bat höflich um etwas Verpflegung für sich und seine Männer. Doch Nabal gab ihm eine unverschämte Antwort; er vergalt Gutes mit Bösen und weigerte sich, seinen Überfluss mit den Nachbarn zu teilen. Siehe V. 2-11 ... Um seinen Egoismus zu rechtfertigen, beschuldigte Nabal David und seine Männer, entflohene Sklaven zu sein ... Einer der jungen Knechte Nabals befürchtete, dass dessen Unverschämtheit schlimme Konsequenzen haben könnte. Er berichtete Nabals Frau von diesem Vorfall, weil er wusste, dass sie eine andere Einstellung hatte als ihr Mann und eine sehr taktvolle und einfühlsame Frau war. Siehe V. 14. Als er ihr die schwierige Lage schilderte, erwähnte er den wahren Charakter Nabals: "Nun überleg doch, was zu tun ist! Unternimm etwas, sonst gibt es ein Unglück! Dann ist Nabal verloren, und wir alle mit ihm. Du weißt ja, wie niederträchtig er ist. Man kann mit ihm nicht reden!" V. 17 (Hfa). CS 138 3 Abigajil begriff, dass etwas geschehen musste, um die Konsequenzen von Nabals Fehlverhalten abzuwenden. Ihr wurde klar, dass sie die Verantwortung übernehmen musste, sofort etwas zu tun, ohne sich vorher mit ihrem Mann abzusprechen. Sie wusste, dass ein Gespräch mit ihm sinnlos war, da er sie nur beschimpft und ihren Vorschlag lächerlich gemacht hätte. Außerdem hätte er ihr vorgehalten, dass er der Herr des Hauses und sie als seine Frau ihm untergeordnet sei und seinen Befehlen gehorchen müsse ... Sie suchte einige Vorräte zusammen, von denen sie meinte, dass sie Davids Zorn beschwichtigen konnten, denn sie wusste, dass er entschlossen war, sich für die erlittene Kränkung zu rächen. Siehe V. 18.21.22 ... CS 138 4 Abigajils Vorgehen in dieser Sache wurde von Gott gutgeheißen. Die Umstände offenbarten ihren edlen Charakter und ihre Klugheit ... Abigajil brachte David Achtung entgegen. Sie zeigte, dass sie ihn ehrte und respektierte, brachte ihr Anliegen gut formuliert vor und hatte damit Erfolg. Während sie die Unverschämtheit ihres Mannes nicht entschuldigte, setzte sie sich doch für ihn ein und bat um sein Leben. Sie war nicht nur eine taktvolle Frau, sondern ein Mensch, der sich von Gott leiten ließ und genau wusste, wie Gott durch David wirkte und welche Pläne er mit ihm hatte. Siehe V. 28-31; Manuskript 17, 1891; Manuscript Releases XXI, 213.214. ------------------------Die Wirkung einer freundlichen Antwort, 18. Mai CS 139 1 Eine versöhnliche Antwort kühlt den Zorn ab, ein verletzendes Wort heizt ihn an. Sprüche 15,1 (GNB). CS 139 2 Abigajils versöhnliche Art und ihr Geschick ließen David ruhig und sanft werden. Er gab zu, geplant zu haben, Nabal und alle männlichen Mitglieder seines Haushalts umzubringen. Doch nun wollte er auf seinen Vergeltungsschlag verzichten. Er glaubte, dass der Herr Abigajil zu ihm geschickt hatte, um ihn davon abzuhalten, ein solches Blutbad anzurichten. Siehe 1.Samuel 25,32-35. Er versprach, ihre Bitte auch später nicht zu vergessen, wenn er über das Volk Israel herrschen würde, und sich nie für die Beleidigung zu rächen, die Nabal ihm zugefügt hatte. Nabal hatte die Boten Davids, die um Essen baten, mit leeren Händen weggeschickt, und doch gab er am gleichen Abend ein extravagantes Fest für sich und seine wilden Freunde. Er aß und trank so viel, dass er die ganze Nacht betrunken war. Siehe V. 36. Am nächsten Tag, als sein Rausch allmählich nachließ, erzählte ihm seine Frau, wie nahe er dem Tode gewesen war und auf welche Weise dieses Unglück abgewendet werden konnte ... Vor Schreck gelähmt setzte er sich nieder und erholte sich nicht mehr von diesem Schock. Siehe V. 37.38. CS 139 3 Aus dieser Begebenheit können wir lernen, dass es unter Umständen angemessen ist, wenn eine Frau prompt und unabhängig handelt und entschlossen das tut, was sie als den Weg des Herrn erkannt hat. Die Frau soll ihrem Ehemann als ebenbürtige Partnerin zur Seite stehen und die Verantwortlichkeiten des Alltags mit ihm teilen, während sie ihn respektiert und achtet als den Mann, der sie als lebenslange Partnerin gewählt hat. "Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat." Epheser 5,23 ... Wenn der Ehemann vom Geist Christi durchdrungen und geleitet wird, dann wird sich die Unterordnung seiner Frau positiv auswirken: sie wird ruhig und geborgen sein und sich wohl fühlen, denn er wird von ihr nur das verlangen, was gut und nützlich ist, und dies auf dieselbe Weise, wie Christus von seiner Gemeinde erwartet, dass sie sich ihm unterstellt ... Wenn der Ehemann einen edlen Charakter und ein reines Herz besitzt und sein Denken auf Gott ausgerichtet ist, wie es bei jedem wahren Christen sein sollte, wird das in der Ehe sichtbar werden. Wenn er die Gesinnung Christi hat, dann wird er den Körper seiner Frau nicht schädigen, sondern von Zärtlichkeit und Liebe erfüllt sein und danach streben, in Christus dem höchsten Maßstab gerecht zu werden. Er wird sich darum bemühen, seine Frau gesund und mutig zu erhalten ... CS 139 4 Die Beziehung zwischen dem Herrn Jesus und der Gemeinde als Modell für die Ehe ist von vielen Ehemännern nicht richtig dargestellt worden, weil sie sich nicht an das halten, was der Herr will. Siehe Epheser 5,21.25 ... Es war nicht Gottes Absicht, dass der Ehemann als Herr des Hauses die Herrschaft haben sollte, solange er sich nicht selbst Christus unterordnet. Manuskript 17, 1891; Manuscript Releases XXI, 214.215. ------------------------Gottes Anweisungen müssen sorgfältig beachtet werden, 19. Mai CS 140 1 "Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn verstoßen! In meinen Augen ist er nicht mehr König von Israel. Nimm dein Horn, füll es mit Öl und mach dich auf den Weg nach Bethlehem. Dort such Isai auf, denn ich habe einen seiner Söhne zum neuen König auserwählt." 1.Samuel 16,1 (Hfa). CS 140 2 Als Gott den David von der Schafherde seines Vaters wegrief und ihn zum König von Israel salben ließ, sah er in ihm einen Menschen, dem er seinen Geist geben konnte. Siehe 1.Samuel 16,13. David war empfänglich für den Einfluss des Heiligen Geistes. In seiner Vorsehung bildete der Herr ihn für seinen Dienst aus und bereitete ihn darauf vor, seine Absichten zu verwirklichen ... CS 140 3 In großer Begeisterung jubelt David über seine enge Beziehung zu Gott. "Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke! Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!" Psalm 18,2.3. Er ist meine Stärke und meine Kraft. Er ist die Quelle und die Grundlage all dessen, was mich reich und froh macht. Er ist wie der Schatten eines hohen Felsens in einem ausgedörrten Wüstenland. Er macht mich stark, er unterstützt mich. Er beschützt mich, auf ihn will ich vertrauen ... CS 140 4 Nachdem David König von Israel geworden war, machte ihm Gott keine Komplimente wegen seiner hohen Stellung, seiner Königswürde oder der Größe seines Reiches. Statt dessen gab er ihm genaue Anweisungen bezüglich der Pflichten, die auf ihm ruhten. Diese Anweisungen sollten auch von allen seinen Nachfolgern sorgfältig beachtet werden, denn es waren Worte des Herrn. Diese Worte sollten häufig wiederholt werden, damit zukünftige Generationen daraus lernen konnten ... CS 140 5 Je größer die Verantwortung ist, die jemand trägt, um so demütiger sollte er sein und um so genauer sollte er immer wieder prüfen, ob er seine Abhängigkeit von Gott vergisst und etwa hochmütig, arrogant, anmaßend und ruhmsüchtig wird. In dieser Gefahr stehen alle, die in Gottes besonderer Gunst stehen. Wenn sie nicht durch Gottes Weisheit klug werden und sich ständig darum bemühen, Gottes Wesenszüge zu entwickeln, dann kann es passieren, dass sie meinen, sie seien für alles befähigt genug ... CS 140 6 Männer und Frauen, die in verantwortliche Stellungen gerufen werden, sollten Ehrfurcht vor Gott haben und sich bewusst sein, dass sie nur Menschen sind und nicht Gott. Sie sollten ihr Führungsamt unter der Kontrolle Gottes und in Verantwortung vor ihm ausüben. Werden sie den Willen Gottes für sein Volk ausführen? Lassen sie zu, dass ihre Worte und Taten durch Selbstsucht getrübt werden? Werden sie, denen die Gemeinde das Vertrauen ausgesprochen hat und von denen man erwartet, dass sie Gott fürchten und seine Gebote halten, die hohe Stellung herabwürdigen, die Gottes Volk in diesen gefahrvollen Tagen innehaben sollte? Werden sie durch ihre Selbstsicherheit zu falschen Wegweisern, die auf den Weg der Freundschaft mit der Welt statt auf den zum Himmel weisen? Manuskript 163, 1902. ------------------------Eine Sünde zwingt oft zur nächsten, 20. Mai CS 141 1 Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: "So wahr der HERR lebt: der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat!" 2.Samuel 12,5 (Hfa). CS 141 2 Die Bibel hat nur wenig zum Lobe des Menschen zu sagen. Sie widmet auch den Vorzügen der Besten, die je lebten, nicht viel Raum. Dieses Stillschweigen hat seinen Grund. Alle guten Eigenschaften, die der Mensch besitzt, sind Gaben Gottes. Gutes geschieht durch Gottes Gnade in Christus ... CS 141 3 Selbstvertrauen und Selbstüberschätzung schufen die Voraussetzung für Davids Fall ... Es war Gewohnheitsrecht östlicher Herrscher, für Unrecht straffrei zu bleiben, was bei ihren Untertanen nicht geduldet wurde. Sie brauchten sich keine Schranken aufzuerlegen wie diese. Das alles trug dazu bei, Davids Bewusstsein für das Wesen der Sünde zu trüben ... Sobald es aber Satan gelingt, den Menschen von Gott, der einzigen Kraftquelle, zu trennen, wird er versuchen, unheilige Wünsche zu wecken ... CS 141 4 Nun endlich konnte er behaglich und sorgenfrei leben. Doch da kam für den Versucher die Gelegenheit, sich seiner Gedankenwelt zu bemächtigen ... Er war selbstsicher geworden und verlor dadurch seinen Halt an Gott. Er gab Satan nach und wurde schuldig ... Batseba, deren Schönheit dem König zum Fallstrick wurde, war die Frau des Hethiters Uria, eines der tapfersten und treusten Offiziere Davids. Siehe 2.Samuel 11,1-4 ... Alle Mühe Davids, seine Schuld zu verheimlichen, war vergeblich. Siehe V. 5-13. Er selbst hatte sich dem Bösen ausgeliefert ... und in seiner Verzweiflung fügte er überstürzt dem Ehebruch noch einen Mord hinzu. Siehe V. 14-17 ... CS 141 5 Nun erhielt der Prophet Nathan den Auftrag, David Gottes Missbilligung deutlich zu machen. Siehe 2.Samuel 12,1. Das war eine harte, schreckliche Botschaft. Wenige Herrscher hätten solchen Vorwurf hingenommen, ohne den Überbringer töten zu lassen. Nathan schreckte nicht davor zurück ... Er wandte sich an David als den von Gott gesandten Rechtswahrer seines Volkes und trug ihm die Geschichte einer ungerechten Bedrückung vor, die Wiedergutmachung verlangte. Siehe V. 1-4 ... CS 141 6 Nathan sah den König an; dann erhob er die rechte Hand zum Himmel und erklärte ernst: "Du bist der Mann!" V. 7. Und er fuhr fort: "Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel?" V. 9. Wie David mögen andere Schuldiggewordene versuchen, ihr Unrecht vor Menschen zu verheimlichen, aber "es ist alles bloß und aufgedeckt vor Gottes Augen, dem wir Rechenschaft geben müssen." Hebräer 4,13. "Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werde, und nichts ist heimlich, was man nicht wissen werde." Matthäus 10,26. CS 141 7 Die Vorwürfe des Propheten trafen David im Innersten. In tiefer Reue beugte er sich vor Gott. Mit bebenden Lippen bekannte er: "Ich habe gesündigt gegen den Herrn." 2.Samuel 12,13. Patriarchen und Propheten 693-697. ------------------------In Unglücken offenbart sich der Charakter, 21. Mai CS 142 1 David aber sprach zu allen seinen Großen, die bei ihm in Jerusalem waren: "Auf, lasst uns fliehen! Denn hier wird kein Entrinnen sein vor Absalom." 2.Samuel 15,14. CS 142 2 David war nie so sehr der Bewunderung wert wie in der Stunde seines Unglücks. Niemals stand diese Zeder Gottes aufrechter als im wütenden Sturm ... Er war traurig, seine Augen flossen über vor Kummer, doch ohne eine Spur von Selbstmitleid wendet er den Stätten seines Ruhmes -- und auch seines Verbrechens -- den Rücken und flieht um sein Leben. Siehe 2.Samuel 15,13.14. Schimi kommt aus dem Haus, als David vorübergeht, und überschüttet ihn mit Schimpfworten, bewirft ihn mit Steinen und Lehmklumpen. Siehe 2.Samuel 16,5-8. Einer von Davids Soldaten meint: "Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abhauen!" V. 9 (EB). Der König -- gedemütigt und bekümmert -- antwortet: "Ja, soll er doch fluchen! Denn wenn der HERR ihm gesagt hat: Fluche David! -- wer darf dann sagen: Warum tust du das?" V. 10 (EB) ... CS 142 3 Als der lange Zug durch Zadok und Abjatar angehalten wird, die gemeinsam mit den Leviten die Bundeslade, das Symbol für die Gegenwart Gottes, herbeitragen (siehe 2.Samuel 15,24), sieht David für einen kurzen Moment einen Hoffnungsstern zwischen den Wolken aufblitzen, denn wenn er dieses kostbare Stück mit sich führte, könnte er seine Situation wesentlich verbessern ... Doch wie selbstlos und edel ist dieser David. Obwohl die Wogen beinahe über ihm zusammenschlagen, steht sein Entschluss fest: er wendet sich an Gott, er schaut zum Himmel hinauf wie die hohe Zeder im Libanon. Der König befiehlt: "Bringt die Lade Gottes in die Stadt zurück ..." V. 25. Seine Ehrfurcht und sein Respekt vor der Bundeslade ließen nicht zu, dass er die Bundeslade auf seiner überstürzten Flucht in Gefahr brachte ... Er konnte nicht zulassen, dass die Stadt des Symbols beraubt würde, die ihr den Namen "Heiliger Berg" gibt. Hätte er egoistische Motive besessen und sich selbst hoch eingeschätzt, wäre er froh gewesen, alles um sich herum zu sammeln, was sein untergehendes Glück retten und seine Sicherheit garantieren konnte. Doch David schickt die heilige Lade an ihren Ort zurück und geht keinen Schritt weiter, bis er sieht, dass die Priester mit ihrer heiligen Traglast zurückkehren und sie wieder auf dem Berg Zion in die Stiftshütte stellen ... CS 142 4 Lauter als Schimis Stimme rief ihm das Gewissen die eigene Schuld ins Gedächtnis zurück. Immer stand ihm Uria vor Augen. Sein großes Verbrechen war der Ehebruch ... Obwohl er Uria nicht mit eigener Hand umgebracht hatte, wusste er, dass er an seinem Tod schuldig war. Siehe 2.Samuel 11,3-5.14.15 ... CS 142 5 Doch dann erinnerte er sich daran, wie oft Gott um seinetwillen eingegriffen hatte, und dachte: "Wenn er meine Reue annimmt, dann wendet er mir vielleicht wieder seine Gunst zu und verwandelt meine Trauer in Freude ... Wenn er aber doch keine Freude mehr an mir hat, wenn er mich vergessen hat, wenn er mich im Exil lässt oder mich sterben lässt, dann werde ich mich darüber nicht beklagen. Ich verdiene seine Strafgerichte und werde mich ihnen unterwerfen." Siehe 2.Samuel 15,25.26. Brief 6, 1880. ------------------------Davids Reue war ebenso groß wie seine Schuld, 22. Mai CS 143 1 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: "In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen." Jesaja 57,15 (EB). CS 143 2 Sünder haben selten das Empfinden, zu Recht getadelt zu werden ... Wie wenig fühlen sie mit demjenigen mit, dem vom Herrn diese schwere Last auferlegt wurde. Sie schlüpfen in die Märtyrerrolle und meinen, dass sie großes Mitleid verdienen, weil sie kritisiert wurden und man ihnen einen Rat gab, der ihren eigenen Ideen und Gefühlen zuwider lief. Vielleicht geben sie einiges zu, aber gleichzeitig halten sie verbissen und hartnäckig an ihren Irrtümern und eigenen Vorstellungen fest. "Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst." 1.Samuel 15,23. Die Absichten und Zwecke des Wortes Gottes werden abgelehnt. Siehe 2.Timotheus 3,16.17 ... CS 143 3 Wie anders war David! Obwohl er gesündigt hatte, beugte er sich jedes Mal unter die Strafe des Herrn, wenn Gott ihm scharfe Tadel sandte. Gott liebte David -- nicht weil er ein vollkommener Mensch gewesen wäre, sondern weil er nicht im eigensinnigen Widerstand gegen Gottes ausdrücklichen Willen verharrte. Er rebellierte nicht gegen Tadel und Zurechtweisung ... CS 143 4 David machte große Fehler, aber er wurde ebenso gedemütigt und seine Zerknirschung war genauso tief wie seine Schuld. Es gab keinen Menschen, der sich unter einem Schuldgefühl tiefer gedemütigt hätte als er. Er zeigte Stärke und Größe -- nicht immer im Widerstand gegen Versuchungen, aber in der inneren Zerknirschung und in aufrichtiger Reue, die sich auch nach außen zeigte. Siehe Psalm 32,5. Nie verlor er sein Vertrauen zu Gott, der den strengen Tadel durch den Mund seines Propheten ausrichten ließ. Siehe 2.Samuel 12,1-14. Er hasste den Propheten deshalb nicht. David wurde auch deshalb von Gott geliebt, weil er sich voll und ganz auf die Gnade Gottes verließ, den er schon immer geliebt, verehrt und gedient hatte. CS 143 5 Wem viel vergeben wird, der liebt viel. Siehe Lukas 7,47. David beriet sich nicht mit seinen Genossen, die gegen Gott sündigten. Hier versagen viele. Sie bleiben in totaler Finsternis, weil sie sich dafür entscheiden, den Rat von Menschen anzunehmen, die sich nichts vom Herrn sagen lassen. Sie werden die Sünde im Sünder entschuldigen, obwohl er sie nicht bereut, und werden über Fehler hinweggehen, die Gott nicht vergeben hat. David vertraute Gott mehr als Menschen; er akzeptierte seine Urteile als gerecht und gnädig. Wie viele tappen in Blindheit umher und führen andere auf dieselben Irrwege, wo schließlich beide umkommen, weil sie nicht auf die Tadel des Heiligen Geistes hören! Manuskript 1a, 1890. ------------------------Gottes Vergebung heißt, seine Rechtfertigung empfangen, 23. Mai CS 144 1 Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist! Psalm 32,1.2. CS 144 2 Manche machen den Fehler, bis in alle Einzelheiten die feinen Unterschiede zwischen Rechtfertigung und Heiligung definieren zu wollen. In die Definitionen beider Begriffe mischen sie oft ihre eigenen Ideen und Spekulationen. Warum wollen wir denn genauer sein als das inspirierte Wort Gottes, wenn es die lebenswichtige Frage der Gerechtigkeit durch Glauben erklärt? Warum versuchen wir, jedes Detail herauszuarbeiten, als würde die Rettung der Seele davon abhängen, dass man dies ganz genau versteht? Nicht jeder hat den gleichen Standpunkt. Mancher steht in der Gefahr, ein Atom zum Weltall aufzublähen und das Weltall auf ein Atom zu beschränken. CS 144 3 Wenn Sünder ihre Schuld bereuen, sich vor Gott beugen und die stellvertretende Versöhnungstat Christi für sich annehmen als ihre einzige Hoffnung in diesem und dem künftigen Leben, dann sind ihre Sünden vergeben. Das ist die Rechtfertigung aus dem Glauben. Jeder Mensch, der daran glaubt, soll seinen Willen voll und ganz auf den Willen Gottes abstimmen und in einer reumütigen und zerknirschten Haltung bleiben, der versöhnenden Verdienste des Erlösers vertrauen, an Stärke zunehmen und "von einer Herrlichkeit zur anderen" verklärt werden. 2.Korinther 3,18. Vergebung und Rechtfertigung sind ein und dasselbe ... CS 144 4 Rechtfertigung ist das Gegenteil von Verdammung. Gottes grenzenlose Gnade wird Menschen gewährt, die sie überhaupt nicht verdienen. Er vergibt die Sünden und Übertretungen, weil Jesus das stellvertretende Sühnopfer für unsere Sünden geworden ist. Durch den Glauben an Christus erlangt der Übertreter Gottes Wohlwollen und hat nun die starke Hoffnung auf das ewige Leben ... CS 144 5 David wurde seine Gesetzesübertretung vergeben, weil er sich vor Gott in Reue und innerer Zerknirschung demütigte und daran glaubte, dass Gott sein Versprechen wahr machen und tatsächlich verzeihen würde. Er bekannte seine Sünde, bereute sie und wandte sich wieder Gott zu. Siehe Psalm 51. Im Überschwang seiner Freude über die Gewissheit, dass ihm vergeben wurde, rief er aus: "Glücklich sind alle, denen Gott ihre Sünden vergeben und ihre Schuld zugedeckt hat! Glücklich ist der Mensch, dem Gott seine Sünden nicht anrechnet und der mit Gott kein falsches Spiel treibt!" Psalm 32,1.2 (Hfa). Der Segen erwächst aus der Vergebung, die Vergebung wird möglich durch den Glauben, dass die eingestandene und bereute Sünde vom großen Sündenträger weggetragen wurde. So kommt also all unser Segen von Christus. Sein Tod ist das sühnende Opfer für unsere Sünden. Er ist der große Mittler, durch den wir die Gnade und Gunst Gottes empfangen. Siehe Hebräer 4,14-16. Er ist in der Tat "der Anfänger und Vollender unseres Glaubens". Hebräer 12,2; Manuskript 21, 1891; Manuscript Releases IX, 300.301. ------------------------Davids Erfahrungen sind unseren ähnlich, 24. Mai CS 145 1 Wenn ich rufe zu dir, HERR, mein Fels, so schweige doch nicht, dass ich nicht, wenn du schweigst, gleich werde denen, die in die Grube fahren. Psalm 28,1. CS 145 2 David war ein Mensch, der für viele andere steht. Seine Geschichte ist für jeden interessant, der endgültige Siege anstrebt. In seinem Leben kämpften zwei Mächte um die Herrschaft. Der Unglaube zog seine Streitkräfte zusammen und versuchte das Licht auszulöschen, das vom Thron Gottes auf David herabschien. Tag für Tag tobte die Schlacht in seinem Innern, wobei Satan jeden Fortschritt in Frage stellte, der durch die Mächte der Gerechtigkeit bewirkt worden war. David begriff, was es heißt "mit Mächtigen und Gewaltigen, ... mit den Herren der Welt, die in der Finsternis herrschen" zu kämpfen. Epheser 6,12. Manchmal sah es so aus, als würde der Feind siegen. Doch am Ende siegte der Glaube und David jubelte über die rettende Macht Jahwes. CS 145 3 Der Kampf, den David durchmachte, muss auch von jedem anderen Nachfolger Christi durchlebt werden. Satan ist mit großer Macht herabgekommen "und weiß, dass er nur wenig Zeit hat". Offenbarung 12,12. Der Kampf wird vom gesamten himmlischen Universum beobachtet und Engel Gottes stehen bereit, um für jeden bedrängten Kämpfer, der für Gottes Sache eintritt, eine Standarte gegen den Feind aufzurichten, damit sie dann aus Siegesfreude singen können. Manuskript 38, 1905; The S.D.A. Bible Commentary III, 1142.1143. CS 145 4 Ob der Wille Gottes von ganzen Völkern missachtet wird oder von Einzelpersonen -- der Tag der Vergeltung wird kommen. Manche ignorieren Gottes Weisheit und richten sich nach menschlichen Vorstellungen oder Ratschlägen. David legte das Wort Gottes neben seinen Thron. Dadurch war er standhaft. Doch als er ihre Lehren verwarf, befleckte er seinen guten Ruf, der zu den besten gehört hatte ... Wir müssen unseren Glauben am Maßstab der Bibel ausrichten. Wir dürfen nicht die Haltung annehmen zu meinen, wir wären weise genug, Gottes Aussagen anzunehmen oder abzulehnen, wie es uns passt. Niemals sollten wir den Eindruck erwecken, dass Christen genauso denken und urteilen wie die Welt. Es gibt eine scharfe Trennlinie, die zwischen dem ewigen Gott und seiner Gemeinde auf der einen und der Welt auf der anderen Seite verläuft. Zwischen beiden kann es keine Einheit geben. Siehe 1.Johannes 2,15-17. Der eine entscheidet sich für einen Lebensstil im Sinne Gottes, der andere wählt Satans Lebensstil. Und es wird stets nötig sein, "für den Glauben zu kämpfen, der ein für allemal den Heiligen überliefert ist." Judas 3 ... CS 145 5 Wer ohne Gott lebt, wird die Bibel hassen, weil dieses Buch sie nicht nach Belieben sündigen lässt und nicht duldet, dass man die ererbten und erworbenen Charakterschwächen behält. Solche Menschen möchten ihre eigenen Ideen als Gedanken Gottes ausgeben. Sie widersprechen dem Wort Gottes aus demselben Grund, wie die Juden einst riefen: "Weg mit Christus!": weil es ihre Sünden beim Namen nannte und ihre bösen Taten entlarvte. Brief 16, 1888; Manuscript Releases XXI, 169. ------------------------Ist Gottes Bestrafung der durch Menschen vorzuziehen? 25. Mai CS 146 1 David sagte zu Gad: "Ich stehe vor einer schrecklichen Wahl! Aber wenn es denn sein muss, dann lieber in die Hand des HERRN fallen, denn er ist voll Erbarmen. In die Hand von Menschen will ich nicht fallen!" 2.Samuel 24,14 (GNB). CS 146 2 Indem David das Volk Israel zählen ließ, beleidigte er Gott. Er zog sich Gottes Tadel zu, denn er machte sich selbst zum Gott, als ob er die Stärke der israelitischen Streitkräfte an der Anzahl der Soldaten festmachen konnte. Siehe 2.Samuel 24,2-4.10. "Das ist das Wort des Herrn an Serubbabel: ‚Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.'" Sacharja 4,6. Gott sieht nicht auf die Zahl des Volkes Israel, um den Erfolg seines Werkes zu sichern. Seine Heere umfassen "Tausende mal Tausende und Zehntausende mal Zehntausende". Offenbarung 5,11. Diese arbeiten mit allen Menschen zusammen, die sich mit Gott verbünden und Kanäle seines Lichts sein möchten. Manuskript 17, 1898. CS 146 3 Wer aufrichtige und ehrliche Absichten hat, muss sich vor Gott viel weniger fürchten als vor Menschen mit Herzen aus Stahl. Die von menschlicher Verzweiflung gequälte Seele wendet sich von dem Fehlurteil und der Verdammung der Menschen ab, die nicht wissen, was im Herzen vorgeht, sich aber das Recht herausnehmen, ihre Mitmenschen zu richten. Dieser Mensch wendet sich an den Einen, in dem nicht einmal der Schatten eines Fehlurteiles ist. Er ist mit den Umständen der Versuchung vertraut. Gott kennt alle Taten der Vergangenheit und trotzdem ist die bekümmerte Seele bereit, ihm ihren Fall anzuvertrauen, weil sie weiß, dass er voller Gnade und Mitgefühl ist. CS 146 4 Als David aufgefordert wurde, die Strafe für seine Sünde selbst zu wählen, sagte er: "Ich will lieber dem Herrn als den Menschen in die Hände fallen, denn er ist sehr barmherzig." 2.Samuel 24,14 (Hfa). Er spürte, dass Gott seine inneren Kämpfe und seine Seelenangst kannte. Wenn die Menschen in der Lage wären, auch nur einen flüchtigen Blick auf den Charakter Gottes zu werfen, würden sie nichts von dem rachsüchtigen, herzlosen Geist sehen, der sich in Menschen zeigt. Sie würden sehen, dass Nöte und Prüfungen die erwählten Werkzeuge Gottes sind, um seine Kinder zu erziehen und in seiner Lebensweise zu unterrichten, damit sie seine Gnade in Anspruch nehmen ... Wenn Menschen, die Rückfälle erlebt haben, zum breiten Strom der Liebe Gottes geführt werden, dann rufen sie: "Wenn er mich geprüft hat, werde ich als geläutertes Gold herauskommen." Siehe 1.Petrus 1,6.7. Solche leidenden Seelen werden in widrigen Umständen geduldig, vertrauensvoll und in Gott siegreich gemacht ... CS 146 5 Wenn sterbliche und irrende Menschen zeigen, dass sie sich wichtiger nehmen als Gott, wenn sie sich selbst für gerecht halten, aber doch nicht die Freundlichkeit und Sanftmut besitzen, die das Leben unseres Herrn Jesus kennzeichnete, dann können wir gewiss sein: Wenn sie nicht umkehren und "Buße tun", wird ihr "Leuchter" schnell "von seiner Stätte weggerückt" werden. Offenbarung 2,5. Manuskript 7, 1895; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 354-356. ------------------------Unsere Vorstellung von Gott gründet sich auf unsere Erfahrungen, 26. Mai CS 147 1 Ich erinnere mich an deine großen Taten, Herr, und denke an die Wunder, die du einst vollbracht hast. Ich führe mir vor Augen, was du getan hast, immer wieder mache ich es mir bewusst. Psalm 77,12.13 (Hfa). CS 147 2 Gib acht, wie du die Heilige Schrift auslegst. Lies sie mit einem offenen Herzen, das Gottes Wort aufnehmen will, dann wird es Licht vom Himmel bringen und "den Einfältigen Einsicht" geben. Psalm 119,130 (EB). Damit sind nicht die Schwachsinnigen gemeint, sondern solche, die sich ihrer Grenzen bewusst sind und nicht versuchen, über ihr Vermögen originell und unabhängig zu sein in ihrem Streben nach Wissen, das über die wahre Erkenntnis hinausgeht ... CS 147 3 Der Psalmdichter David hat im Laufe seines Lebens immer wieder anders gedacht. In Zeiten, in denen ihm Gott seinen Willen und seine Wege offenbarte, war er obenauf. Als er dann die Kehrseite der Gnade und unveränderlichen Liebe Gottes erblickte, schien alles in eine dunkle Wolke eingehüllt zu sein ... Als er über die Schwierigkeiten und Gefahren des Lebens nachdachte, wirkten sie so bedrohlich, dass er sich wegen seiner Sünden von Gott verstoßen fühlte. Er sah seine Sünde in einem so klaren Licht, dass er ausrief: "Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und keine Gnade mehr erweisen?" Psalm 77,8. CS 147 4 Als er weinte und betete, bekam er ein klareres Bild der Wesenszüge und Eigenschaften Gottes. Durch den Einfluss himmlischer Engel merkte er, dass seine Vorstellung von Gottes Gerechtigkeit und Strenge übertrieben war ... Als David über Gottes Verheißungen für das Volk Israel nachdachte und sich bewusst machte, dass sie allen gelten, die sie so nötig haben wie Israel, nahm er sie für sich selbst in Anspruch ... CS 147 5 Indem David diese Verheißungen und Vorrechte für sich in Anspruch nahm, beschloss er, nicht mehr übereilt zu urteilen, sich nicht entmutigen zu lassen und in hilfloser Verzweiflung niederzuwerfen. Er fasste Mut, als er den ganzen Charakter Gottes betrachtete, wie er in seinen Lehren deutlich wird: seine große Geduld, seine überwältigende Größe und Gnade. Da begriff er, dass die Werke und Wunder Gottes (siehe Psalm 77,15-21) uneingeschränkte Gültigkeit haben. CS 147 6 Und noch einmal änderte sich Davids Erfahrung. Als er beobachtete, wie Gesetzesbrecher und Sünder Gottes gute Gaben empfingen und Vorteile hatten, während andere, die Gott aufrichtig liebten, mit Schwierigkeiten und Nöten zu kämpfen hatten, die die offensichtlichen Sünder nicht kannten, da hielt er Gottes Handeln für ungerecht ... "Denn ich beneidete die überheblichen Menschen: Ihnen geht es gut, obwohl Gott ihnen völlig gleichgültig ist." Psalm 73,3 (Hfa). David konnte das erst verstehen, als er in das Heiligtum Gottes ging: "Dort wurde mir auf einmal klar: entscheidend ist, wie ihr Leben endet! Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden und wirst sie ins Verderben stürzen." V. 17.18 (Hfa). "Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte". V. 28; Manuskript 4, 1896. ------------------------Gemeindehäuser sollen zur Ehre Gottes gebaut werden, 27. Mai CS 148 1 Und so vollendete Salomo das Haus des HERRN ... Und alles, was Salomo ins Herz gekommen war, im Haus des HERRN und in seinem Haus zu machen, war ihm gelungen. 2.Chronik 7,11 (EB). CS 148 2 Vor etwa 3000 Jahren wurde auf Gottes Geheiß der Tempel in Jerusalem erbaut. Das von Gott erwählte Volk war in jeder Hinsicht begünstigt worden. Sie wohnten inzwischen in teuren Häusern, doch Gott wurde immer noch im Zelt-Heiligtum angebetet. Siehe 2.Samuel 7,2. Hier weilte die Schechina, das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes, zwischen den Cherubim, und aus allem leuchtete die vollkommene Schönheit Gottes ... CS 148 3 Es gab Zeiten, in denen es nötig war, Gott an bescheidenen Orten anzubeten, doch der Herr hat deshalb weder seinen Geist zurückgehalten noch seine Gegenwart entzogen. Wenn es die beste Örtlichkeit war, die ihm die Menschen zu dieser Zeit bieten konnten, und sie ihn "im Geist und in der Wahrheit anbeteten" (Johannes 4,24), dann kritisierte oder verurteilte er ihren Einsatz in keiner Weise ... CS 148 4 Der Herr erinnerte David an die einfachen Verhältnisse, aus denen Gott ihn geholt und zu einer großen Verantwortung berufen hatte. Gott wollte, dass David nie vergaß, woher sein Wohlstand und sein Erfolg stammten. Siehe 2.Samuel 7,8.9. Beides waren Geschenke Gottes; sie kamen nicht aus ihm selbst oder aus irgendwelchen guten Eigenschaften, die er besessen hätte. Obwohl Gott ihm nicht gestattete, seinen Herzenswunsch in die Tat umzusetzen, gewährte er ihm die zweithöchste Ehre, diese Aufgabe seinem Sohn zu übertragen. Siehe V. 12.13. CS 148 5 Salomo erhielt von Gott besondere Weisheit. Siehe 1.Könige 5,9.10. Und doch suchte Salomo bei den Handwerkern seines Volkes und seiner Religion vergeblich nach jener Qualifikation und jenem Geschick, die er für nötig hielt, um dem Gott des Himmels einen ihm angemessenen Tempel zu erbauen. Deshalb musste er woanders nach Künstlern suchen, die dieser verantwortungsvollen Aufgabe gerecht werden konnten. Siehe 2.Chronik 2,2.6 ... CS 148 6 Wir haben von Gott nicht den Auftrag erhalten, ein Gebäude zu errichten, das dem Glanz und der Pracht des Tempels vergleichbar wäre. Doch sollen wir ein bescheidenes Anbetungshaus errichten, schlicht und einfach, hübsch und vollkommen gestaltet. Dann mögen diejenigen, die über finanzielle Mittel verfügen, einmal darüber nachdenken, ob sie beim Bau der Kapelle ebenso großzügig und geschmackvoll vorgehen und auf die Wahl des Standortes und der Ausstattung die gleiche Mühe wie bei ihren eigenen Häusern verwenden. Es wäre schön, wenn sie von Herzen bereit wären, Gott größere Ehre zu geben als sich selbst. Sie sollen geschmackvoll bauen, aber nicht extravagant. Das Haus soll allen Bedürfnissen entsprechen und sorgfältig gestaltet werden, damit Gott es annehmen kann, wenn es ihm geweiht wird, und er seinen Geist auf den Anbetern ruhen lässt, denen es allein um seine Ehre geht ... Jeder, ganz gleich, ob jung oder alt, kann Gaben und Spenden bringen und mithelfen, ein Haus für Gott zu bauen. Manuskript 23, 1886. ------------------------Kapellen sollten angemessene Gotteshäuser sein, 28. Mai CS 149 1 [Der König David] sprach zu dem Propheten Nathan: "Sieh doch, ich wohne in einem Zedernhause und die Lade Gottes wohnt unter Zeltdecken." 2.Samuel 7,2. CS 149 2 Während David in seinem Zedernpalast wohnte, schlug sein Gewissen, als er daran dachte, dass es noch keinen angemessenen Ort für die Bundeslade gab, die Gottes Gegenwart symbolisierte. Immer noch stand sie im Zeltheiligtum, das in der Wüste gebaut und während der fast 40-jährigen Pilgerschaft den ganzen Weg vom Berg Horeb nach Jerusalem getragen worden war. Doch nun war das Volk am Ende seiner Wanderschaft angelangt und hatte seine festen Wohnsitze eingenommen. David schaute sich um und sah viele teure Zedernholz-Häuser in der Umgebung, die Häuser der Bürger, die sich nun im fruchtbaren Land Kanaan angesiedelt hatten. Da kam ihm der Gedanke, einen Tempel zu errichten, der der Gegenwart Gottes würdiger war als dieses Zelt. Der Standort des Tempels wurde [von Gott] angezeigt (siehe 1.Chronik 21,18.25-30; 22,1), detaillierte Baubeschreibungen erstellt (siehe 1.Chronik 28,11-13), und so konnte Salomo an diese große Aufgabe herangehen ... CS 149 3 Viele Menschen bauten am Tempel (siehe 1.Chronik 22,1; 2.Chronik 2,16.17); das Gebäude war groß und erhaben (siehe 2.Chronik 3,3.4) und der Gott des Himmels honorierte ihre Mühe (sie 2.Chronik 7,1), denn sie hatten ihm ein Heiligtum gebaut, in dem sie zur gemeinsamen Anbetung zusammenkommen konnten. Alle, die ihn aufrichtig anbeteten, standen unter seinem Segen. Das erste Heiligtum wurde exakt nach Gottes Anweisungen gebaut (siehe 2.Mose 25,8.9; 39,43) und wurde in der Tat von ihm gesegnet. Siehe 2.Mose 40,34. In ihm bereitete sich das Volk darauf vor, einmal in einem Tempel anzubeten, der nicht mit Händen gemacht ist -- dem Tempel im Himmel. Siehe Hebräer 9,24. Die Steine des salomonischen Tempels wurden bereits im Steinbruch behauen und dann erst zum Tempelplatz gebracht. Man schob sie zusammen, ohne dass Axt- oder Hammerschläge gehört wurden. Auch die Balken wurden bereits im Wald hergestellt. Siehe 1.Könige 5,31.32; 6,7. In gleicher Weise wurde die Innenausstattung vorbereitet und gebrauchsfertig zum Tempel gebracht. CS 149 4 Genauso hat der mächtige Steinmetz der Wahrheit ein Volk aus dem Steinbruch der Welt gehauen und bearbeitet nun dieses Volk, damit es seinen Platz in seinem himmlischen Tempel ausfüllen kann. Wir wünschen uns sehr, dass der Baumeister der Wahrheit dies an uns tut ... Wir haben hier eine Bewährungsprobe zu bestehen, und wir müssen uns in Gottes Hand begeben. Alle rauen Stellen müssen glattgeschliffen werden. Wir kommen mit Charakterfehlern in die Gemeinde, doch wir dürfen sie nicht behalten. Wir müssen abgeschliffen und in den Tempel eingepasst werden. Wir müssen "Gottes Mitarbeiter" sein (1.Korinther 3,9), weil wir "Gottes Hausgenossen" (Epheser 2,19) und "Gottes Bau" (1.Korinther 3,9) sind. Deshalb müssen wir darauf achten, dass der Tempel nicht durch Sünde verunreinigt wird. Wir sollen keine toten, sondern "lebendige Steine" sein (1.Petrus 2,5), die das Bild Christi widerstrahlen. Wir müssen Anbeter sein, die Gott "im Geist und in der Wahrheit anbeten". Johannes 4,24. Manuskript 49, 1886; Manuscript Releases III, 230-232. ------------------------Wir brauchen Leiter mit unterschiedlichen Gaben, 29. Mai CS 150 1 Ich [David] ermahne euch nun: Achtet auf alle Gebote des HERRN, eures Gottes, und befolgt sie gewissenhaft! Dann werdet ihr im Besitz dieses schönen Landes bleiben, und ihr könnt es euren Nachkommen für alle Zeiten weitervererben. 1.Chronik 28,8 (GNB). CS 150 2 Der letzte große Akt, den David offiziell als König durchführte, war der Aufruf an sein Volk, sich seiner Beziehung zu Gott bewusst zu bleiben: sie waren die Untertanen, Gott war der eigentliche König ... CS 150 3 Treue gegenüber Gott ist nötig, um die Segnungen zu empfangen, die er allen verheißen hat, die seinen Geboten folgen. Alle, die in seinen Dienst treten, sollen seine Gebote ausleben. Wenn sie mit Herz, Verstand und ganzer Seele seinen heiligen Willen befolgen, werden sie zu Repräsentanten seines Königreiches werden. CS 150 4 Davids heiliges Vermächtnis sollte allen vor Augen stehen, die heute Verantwortung tragen, denn es ist heute für Gottes Volk genauso verbindlich wie zu Salomos Zeiten. Jetzt ist Gnadenzeit, jetzt wird Gottes Volk geprüft und genauso vor die Entscheidung gestellt wie zur Zeit Salomos. CS 150 5 Dieses ganze Kapitel (1.Chronik 28) ist für die Kinder Gottes von heute sehr wichtig ... Der Dienst für Gott wird nicht einer einzelnen Person und ihrem Urteilsvermögen übertragen, sondern unter allen aufgeteilt, die bereit sind, mit Anteilnahme und Selbstaufopferung zu arbeiten. Dadurch tragen alle die Verantwortung, die Gott ihnen je nach Geschick und Fähigkeiten überlassen hat. Die Interessen eines großen Volkes wurden damals Führern anvertraut, die durch ihre Begabungen geeignet waren, diese Verantwortung zu tragen. Einige wurden damit beauftragt, die geschäftlichen Belange zu erledigen, andere sollten sich um geistliche Anliegen kümmern, die mit dem Gottesdienst zu tun hatten. Der gesamte Gottesdienst und jeder Zweig des Geschäftslebens sollte das Siegel des Himmels tragen. "Heilig dem Herrn" (2.Mose 39,30) sollte das Motto der Mitarbeiter in allen Bereichen sein. Es wurde als lebenswichtig angesehen, dass alles ordentlich, gründlich, zuverlässig und prompt erledigt wurde. CS 150 6 Der Herr gibt allen Weisheit, die sich in seinem Dienst engagieren. Das Heiligtum, das durch die Wüste getragen wurde, und der Tempel in Jerusalem wurden nach detaillierten Bauplänen Gottes errichtet. Von allem Anfang an kümmerte er sich um die Gestaltung und später auch um die Ausführung seines Werkes. In dieser Zeit hat er seinem Volk viel Licht und viele Anweisungen darüber gegeben, wie sein Werk vorangetrieben werden soll -- nämlich auf einem hohen, feinen und edlen Niveau. Manuskript 81, 1900. ------------------------Sei sorgfältig beim Aufbau von Freundschaften, 30. Mai CS 151 1 Wenn aber jemand von euch nicht weiß, was er in einem bestimmten Fall tun muss, soll er Gott um Weisheit bitten, und Gott wird sie ihm geben. Denn er gibt sie allen gerne und hält niemandem seine Unwissenheit vor. Jakobus 1,5 (GNB). CS 151 2 Die gesamte Weisheit, die Menschen besitzen können, ist ein Geschenk Gottes. Er kann und will jedem Weisheit geben, der im Vertrauen darum bittet. Salomo erbat Weisheit von Gott, und er bekam sie im Übermaß. Siehe 2.Könige 5,9.10. Doch wie dachte die himmlische Welt über ihn, als er diese Weisheit missbrauchte und Gottes großes und heiliges Geschenk dazu benutzte, um sich selbst zu erhöhen? Gott erwählte ihn, damit er den Tempel bauen sollte, doch wie ging er mit diesem heiligen Vermächtnis um! Er schloss Bündnisse mit Völkern, die Götzen anbeteten. Ausgerechnet er, der bei der Einweihung des Tempels darum gebetet hatte, dass die Herzen aller ungeteilt dem Herrn gehören sollten (siehe 1.Könige 8,9), begann, sich innerlich von Gott zu entfernen. Er gefährdete sein Seelenheil durch die Freundschaft mit Menschen, die Gottes Feinde waren. Siehe 1.Könige 11,1-10. CS 151 3 Beim Aufbau von Freundschaften müssen wir sorgfältig auswählen. Enge Gemeinschaft mit Menschen, die nichts von Gott wissen wollen, wird unter Garantie den Maßstab unserer religiösen Grundsätze absenken. Salomos heidnische Frauen zogen sein Herz von Gott weg. Siehe V. 4. Seine Sensibilität nahm ab, er wurde hartherzig, weil er sein Mitgefühl mit anderen Menschen und seine Liebe zu Gott einbüßte. Sein Gewissen stumpfte ab; seine Herrschaft wurde zur Tyrannei. CS 151 4 Salomo bereitete seinen Niedergang schon dadurch vor, dass er im Ausland nach geschickten Künstlern suchte, die den Tempel bauen sollten. Siehe 2.Chronik 2,2.6. Gott war der Ausbilder seines Volkes gewesen; er hatte geplant, dass sie in seiner Weisheit bestehen sollten. Mit den Talenten, die er ihnen geben wollte, würden sie immer an erster Stelle stehen. Hätten sie reine Hände, ein aufrichtiges Herz sowie edle, geheiligte Motive gehabt, hätte ihnen der Herr seine Gnade geschenkt. Doch Salomo verließ sich auf Weltmenschen anstatt auf Gott. Seine angebliche Stärke erwies sich schließlich als Schwäche. Er brachte den Sauerteig böser Einflüsse nach Jerusalem, die später zu Polygamie und Götzendienst führten. Es steht außer Frage, wer Israel zur Sünde verführte. CS 151 5 Obwohl Salomo später umkehrte und bereute, konnte seine Reue die götzendienerischen Praktiken nicht mehr ausmerzen, die er unters Volk gebracht hatte. Wir werden immer ein gutes oder ein schlechtes Erbe hinterlassen. Die enge Gemeinschaft mit heidnischen Völkern wirkte sich negativ aus und verdarb gute Sitten. Wenn sich das Volk Gottes vom Gott aller Weisheit abwendet und auf Menschen schaut, die Gott nicht lieben, um von ihnen Weisheit zu erhalten und sich in seinen Entscheidungen von ihnen leiten lässt, dann wird der Herr zulassen, dass sie tatsächlich einer Weisheit folgen, die nicht von oben, sondern von unten kommt. Manuskript 44, 1894; The General Conference Bulletin, 25. Februar 1895. ------------------------Wer seine Lauterkeit drangibt, riskiert sein Seelenheil, 31. Mai CS 152 1 Ganz Israel konnte sehen, wie der Herr die Macht Salomos immer größer werden ließ. Er gab ihm Ehre und Anerkennung, wie sie kein israelitischer König vor ihm besessen hatte. 1.Chronik 29,25 (Hfa). CS 152 2 Salomo hatte anlässlich der Tempelweihe feierlich das Volk aufgerufen: "Euer Herz sei ungeteilt bei dem HERRN, unserem Gott." 1.Könige 8,61. Dennoch wählte er seinen eigenen Weg und trennte sich innerlich von Gott. Er hätte sich eng mit Gott verbünden und dadurch immer mehr Weisheit und Erkenntnis von ihm erlangen können, doch er verriet sein Vermächtnis und entfernte sich immer weiter von Gott. Siehe 1.Könige 11,1-4 ... CS 152 3 Wenn wir dieses Bild betrachten, wird uns klar, was aus Menschen wird, wenn sie Gott den Rücken kehren. Ein falscher Schritt bereitet den Weg für den zweiten und dritten, und jeder Schritt wird leichter gegangen als der vorherige. Wir sollten uns davor hüten, unser Seelenheil aufs Spiel zu setzen, indem wir von den Grundsätzen der Rechtschaffenheit und Lauterkeit abweichen. Wir stehen in Gefahr, wenn wir die göttlichen Schutzbestimmungen für Frieden und Gerechtigkeit auf die leichte Schulter nehmen. CS 152 4 Hatte der Herr einen Fehler gemacht, als er Salomo eine derart verantwortungsvolle Position übertrug? Aber nein. Gott bereitete ihn gut auf diese Verantwortung vor und versprach ihm Gnade und Kraft unter der Bedingung, dass Salomo gehorchte. Siehe 1.Könige 9,4.5. David sagte zu ihm: "Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele ... Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden ... So sieh nun zu, denn der HERR hat dich erwählt, dass du ein Haus baust als Heiligtum. So sei getrost und richte es aus!" 1.Chronik 28,9.10. CS 152 5 Der Herr stellt Menschen an verantwortliche Positionen, damit sie nicht ihren, sondern seinen Willen ausführen. Solange sie seine reinen Grundsätze der Herrschaft schätzen, wird er sie segnen und stärken und als seine Werkzeuge anerkennen. Gott verlässt keinen, der sich treu an seine Grundsätze hält. CS 152 6 Alle Verantwortungsträger sollten daran denken, dass wir bald in die Gefahren der letzten Tage kommen. Die ganze Welt wird von Gott beurteilt ... Niemand soll irrende, sterbliche Menschen zu seinen Führern machen. Gott ist der Eine, der hinter den Sterblichen steht, von dem sie alle Weisheit und Wissen empfangen und auch befähigt werden, etwas Gutes zu leisten. Und Gott will gerne jedem helfen. "Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott." Römer 2,11. CS 152 7 Wer von Gott besonders viele Gaben bekommen hat, soll sich in Acht nehmen, damit Stolz und Selbstsicherheit nicht die Oberhand gewinnen. Wer einen großen Einfluss ausübt und wem Menschen gerne folgen, der hat die ständige Fürbitte und den Rat anderer Mitarbeiter nötig. Sie sollen darum beten, dass er oder sie vor Stolz und Selbstüberhebung bewahrt bleibt. Manuskript 164, 1902. ------------------------Wohlstand kann zu geistlichem Niedergang führen, 1. Juni CS 153 1 Doch dann dachte ich über alles nach, was ich getan und erreicht hatte, und kam zu dem Ergebnis: Alles ist sinnlos; du könntest genauso gut mit der Hand nach dem Wind greifen. Letztlich kommt bei aller Mühe nichts heraus. Prediger 2,11 (GNB). CS 153 2 Salomo schrieb das Buch der Sprüche (siehe 1.Könige 5,12; Sprüche 1,1), doch nach einiger Zeit mischte sich seine Weisheit mit wertlosen Gedanken. Woher kam diese Spreu? Nachdem er als vielversprechender junger Mann zum Erwachsenen herangereift war, veränderte sich Salomos Geschichte. Er blieb seiner Reinheit und Verbundenheit mit Gott nicht treu. Er durchbrach die Schranken, die Gott aufgerichtet hatte, um sein Volk vor dem Götzendienst zu schützen. Der Herr hatte Israel als sein Volk aus allen anderen erwählt, damit es jene heiligen Wahrheiten bewahren sollte, die der Welt weitergegeben werden sollten. Siehe Römer 3,1.2. Doch Salomo liebte den Stolz auf politische Macht. Er ermutigte Bündnisse mit heidnischen Königreichen ... CS 153 3 In seiner frühen Regierungszeit wurde Salomo von der Königin aus Saba besucht. Sie wollte seine Weisheit kennen lernen. Nachdem sie ihm zugehört hatte, meinte sie, man habe ihr nicht einmal die Hälfte dessen geschildert, was sie mit eigenen Augen gesehen hatte. Siehe 1.Könige 10,1-7. Doch sein weiser und gerechter Regierungsstil änderte sich. Er, der Gott und die Wahrheit kennen gelernt hatte, trieb großen Aufwand, um seinen gottlosen Frauen Freude zu bereiten. Siehe 1.Könige 11,1-3.7.8. Er legte teure Parks und Gärten an, und Gottes Geld, das dafür gedacht war, den Armen im Volk zu helfen, wie Gott es befohlen hatte, wurde für die ehrgeizigen Projekte des Königs verbraucht und so seinem eigentlichen Zweck entzogen ... Die Notleidenden bekamen keine Häuser, Nahrung und Kleidung, wie Gott es angeordnet hatte. Durch Luxus und teure Geschenke wollte Salomo seinen Frauen gefallen und sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Dafür verbrauchte er das viele Geld, und außerdem belastete er die Armen zusätzlich mit einer hohen Steuer ... CS 153 4 Er konnte das Volk nicht mehr zum Guten beeinflussen, er war darin kraftlos wie ein Gelähmter. Er bemühte sich, das Licht mit der Finsternis zu mischen, gleichzeitig Gott und dem Mammon zu dienen. Er fühlte sich frei, seine Bedürfnisse ohne Einschränkung zu befriedigen. Aber Beliar lässt sich nicht mit innerer Reinheit verbinden. Siehe 2.Korinther 6,14.15. Der Weg, den Salomo verfolgte, brachte seine eigene Strafe mit sich. Salomo trennte sich von Gott, und die Erkenntnis Gottes verließ ihn ... CS 153 5 Jeder, der Geld zur Verfügung hat, sollte aus Salomos Geschichte lernen. Kompetente Menschen stehen ständig in der Gefahr zu meinen, dass Geld und Stellung ihnen Respekt sichert und sie nicht so peinlich genau sein brauchten. Doch Selbstüberschätzung ist nichts als eine Seifenblase. Indem Salomo die geschenkten Gaben missbrauchte, fiel er von Gott ab. Wenn Gott Menschen Wohlstand gibt, müssen sie sich davor hüten, ihren eigenen Vorstellungen zu folgen. Andernfalls gefährden sie die Schlichtheit ihres Glaubens, und ihre religiöse Erfahrung verschlechtert sich. Manuskript 40, 1898. ------------------------Satan sorgt für überwältigende Versuchungen, 2. Juni CS 154 1 Da ist jemand, den hat Gott zu Reichtum, Besitz und Ansehen kommen lassen; er hat alles, was ein Mensch sich wünschen kann. Aber Gott erlaubt ihm nicht, es zu genießen; irgendein Unbekannter wird sich ein gutes Leben damit machen. Prediger 6,2 (GNB). CS 154 2 Die Lebensgeschichte Salomos enthält viele Warnungen, die nicht nur jungen Leuten gelten, sondern auch den älteren und den Alten, die den Gipfel des Lebens bereits erklommen und die untergehende Sonne im Blick haben. Wir sehen und hören von der Unbeständigkeit der Jugend; die jungen Leute schwanken zwischen Recht und Unrecht und der Strom der bösen Triebe erweist sich oft als zu stark. Doch bei den reiferen Leuten erwarten wir keine Labilität und Untreue; wir rechnen damit, dass ihr Charakter gefestigt ist und ihre Grundsätze fest in ihnen verankert sind. Oft trifft das zu, aber es gibt auch Ausnahmen, zum Beispiel Salomo ... Als er eigentlich am stärksten sein sollte, zeigte er sich als der Schwächste ... CS 154 3 Wir müssen bei jeder Entscheidung fragen. "Ist dies der Weg des Herrn?" Solange wir leben, müssen wir unsere Gefühle und Leidenschaften mit fester Absicht kontrollieren. Wir sind von innen her verdorben und von außen treffen uns Versuchungen. Immer, wenn Gottes Werk vorangetrieben werden soll, organisiert Satan die Umstände so, dass die Versuchung mit überwältigender Kraft auf die Seele einstürmt. Solange das Leben währt, müssen wir unsere Gefühle und Triebe mit fester Absicht im Zaum halten ... CS 154 4 Viele haben ihre Augen vor der Gefahr verschlossen und sind ihren eigenen Weg gegangen, von Satan verzaubert und verführt, bis sie unter dem Ansturm seiner Versuchungen fielen. Dann gaben sie sich auf und verzweifelten. So erging es auch Salomo. Doch sogar für ihn gab es Hilfe. Aufrichtig bereute er seinen sündigen Weg und fand Hilfe. Niemand sollte sich in die Sünde hineinwagen in der Hoffnung, dass er sich daraus wieder befreien kann. Wer Sünde frönt, gefährdet damit sein ewiges Leben. Doch keiner, der gefallen ist, muss verzweifelt aufgeben ... CS 154 5 Der Missbrauch von edlen Talenten wie im Fall Salomos sollte uns eine Warnung sein. Nur Rechtschaffenheit ist wahre Größe. Jeder hinterlässt ein Erbe -- entweder ein gutes oder ein schlechtes. Auf dem südlichen Abhang des Ölbergs standen die Steine, die an Salomos Abkehr von Gott erinnerten ... Josia, der jugendliche Reformator, zerstörte in seinem Eifer für Gott diese Bilder der Astarte, des Kemosch und des Moloch (siehe 2.Könige 23,13.14), doch die zerbrochenen Steine und die massiven Ruinen blieben auf der gegenüberliegenden Seite des Berges Morija stehen, wo der Tempel Gottes stand. Wenn Fremde in späteren Generationen fragten: "Was ist mit den Ruinen, die gegenüber dem Tempel Gottes zu sehen sind?", gab man ihnen zur Antwort: "Das ist Salomos Berg des Frevels. Dort baute er Altäre für den Götzendienst, um seine heidnischen Frauen zu erfreuen." Brief 8, 1891. ------------------------Hüte dich vor Menschen, die Gottes Geboten widersprechen, 3. Juni CS 155 1 Und siehe, ein Mann Gottes kam von Juda auf das Wort des HERRN hin nach Bethel, während Jerobeam noch auf dem Altar stand und opferte ... Und der Altar barst, und die Asche wurde verschüttet vom Altar nach dem Wunderzeichen, das der Mann Gottes gegeben hatte auf das Wort des HERRN hin. 1.Könige 13,1.5. CS 155 2 Als Jerobeam [der König über die zehn Stämme Israels nach Salomo; siehe 1.Könige 12,20] sah, dass der Altar zerbrochen und die Asche auf dem Boden verstreut war, schrie er zornig auf: "Greift ihn. Und seine Hand verdorrte, die er gegen ihn ausgestreckt hatte und er konnte sie nicht wieder an sich ziehen." 1.Könige 13,4. Erschrocken bat er den Propheten: "‚Bitte, bete für mich zum Herrn, deinem Gott! Versuch ihn zu besänftigen und bitte darum, dass ich meinen Arm wieder bewegen kann!' Der Prophet betete für den König, und sofort war sein Arm wieder gesund." V. 6 (Hfa). CS 155 3 "Da lud König Jerobeam den Boten Gottes ein: ‚Komm mit mir in mein Haus, und iss etwas! Ich möchte dir ein Geschenk geben.' Doch der Prophet wehrte ab: ‚Selbst wenn du mir dein halbes Haus schenken würdest, käme ich nicht mit! Ich werde hier weder essen noch trinken, denn der Herr hat mir befohlen: Du sollst dort nichts essen und nichts trinken! Kehre auch nicht auf demselben Weg zurück, auf dem du nach Bethel gehst!'" V. 7-9 (Hfa). CS 155 4 Der Prophet weigerte sich, irgend etwas von Jerobeam anzunehmen, aber er versagte, als ihn ein alter Prophet aus Bethel in Versuchung führte ... Der lud ihn ein: "Komm doch zu mir nach Hause und iss etwas!" V. 11.15 (Hfa). Zunächst gab ihm der Mann Gottes die gleiche Antwort wie dem König Jerobeam. Siehe V. 16.17 ... Da belog ihn der alte Prophet: "Ich bin auch ein Prophet wie du! Ein Engel hat mir eine Botschaft des Herrn ausgerichtet. Er sagte zu mir: ‚Nimm ihn mit nach Hause, damit er bei dir essen und trinken kann!'" V. 18 (Hfa). Er behauptete, der Herr habe zu ihm gesprochen, aber das stimmte nicht. CS 155 5 Der Mann Gottes hatte ohne Furcht den Tadel ausgesprochen, den er im Auftrag Gottes weitergeben sollte. Er hatte nicht gezögert, den Götzendienst des Königs zu tadeln. Und er hatte sich der Einladung Jerobeams widersetzt, obwohl der ihm eine Belohnung versprochen hatte. Und dann ließ er sich doch überzeugen von einem, der behauptete, eine Botschaft vom Himmel zu haben. CS 155 6 Wenn der Herr einem Menschen ein Gebot gibt so wie damals diesem Boten, dann muss er selbst seinen Befehl wieder zurücknehmen. Wer sich von der Stimme Gottes abkehrt, um Gegenbefehle zu befolgen, hat die schlimmen Konsequenzen zu tragen. Weil dieser Prophet falschen Befehlen gehorchte, ließ Gott zu, dass er ums Leben kam. Siehe V. 24-26 ... CS 155 7 Der zerborstene Altar, der gelähmte Arm, der schreckliche Tod des Propheten als Folge seines Ungehorsams -- all das waren Beweise, die den König veranlassen sollten, von seinen verkehrten Wegen umzukehren. Doch wir lesen: "Trotz allem, was geschehen war, ließ Jerobeam sich nicht von seinen falschen Wegen abbringen." V. 33 (Hfa). Manuskript 1, 1912. ------------------------Wut auf Gottes Boten, 4. Juni CS 156 1 Ahab begrüßte den Propheten mit den Worten: "So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!" Elia widersprach: "Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des Herrn." 1.Könige 18,17.18 (Hfa). CS 156 2 Gott wäre mit Ahab gewesen, wenn er im Ratschluss des Herrn gewandelt wäre. Doch das tat Ahab nicht. Er heiratete eine Frau, die sich dem Götzenkult ergeben hatte. Isebel hatte mehr Einfluss auf den König als Gott. Sie verführte ihn und mit ihm das Volk zum Götzendienst. Siehe 1.Könige 16,31-33. Gott sandte Elia, der das Volk warnen sollte, doch weder der König noch das Volk wollten auf seine Worte hören. Sie betrachteten ihn als einen Unheilsboten. Schließlich ließ Gott eine Dürrezeit über das Land kommen. Siehe 1.Könige 17,1. CS 156 3 Erkannten die Menschen das Ziel und die Absicht dieses Gerichtes und beugten sie sich innerlich vor Gott? Nein. Isebel behauptete, die Propheten Jahwes hätten dieses Unheil verursacht. Sie verkündete, das ganze Land habe zu leiden, weil diese Leute ständig kritisierten; es gäbe keinen Frieden und keinen Wohlstand in Israel, bevor man diese Propheten hingerichtet hätte. Dadurch wurde der Hass gegen Männer geschürt, die Gott gesandt hatte, um das Volk zur Abkehr von ihrer Bosheit aufzurufen. Viele heilige Männer starben, weil sie Gottes Botschaft weitergaben. Elia wurde durch Gottes übernatürliches Handeln am Leben erhalten (siehe 1.Könige 17,4-9.14), denn er sollte vor dem König und der Königin die warnenden Botschaften Gottes und seine Strafandrohung verkünden. CS 156 4 "Geh und zeig dich dem Ahab", sagte Gott zu Elia. Als der König den Propheten traf, sagte Ahab: "Da bist du also -- der Mann, der Israel ins Unglück stürzt!" Doch Elia erwiderte: "Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deine Familie! Ihr habt die Gebote des HERRN missachtet; sogar du selbst verehrst die Baale!" 1.Könige 18,17.18 (GNB). CS 156 5 Er forderte Ahab auf, die Propheten Baals zusammenzurufen. Dann erlebten alle eine übernatürliche Manifestation der Macht Gottes. Den ganzen Tag über riefen die falschen Propheten ihren Götzen Baal an, ohne Antwort zu bekommen. Als Elia zum Gott des Himmels betete, folgte die Erhörung sofort. Die Baals-Propheten hatten wild und zusammenhanglos gebetet. Elia betete einfach und inbrünstig darum, Gott möge seine Überlegenheit über Baal zeigen und Israel dadurch wieder zu ihm zurückführen. Als sein Gebet zum Himmel aufstieg, wurde es sogleich beantwortet. Feuer fiel vom Himmel, verzehrte das Opfer und ließ auch das Wasser verdunsten, mit dem der ganze Altar durchtränkt war. Siehe V. 19.26-38. CS 156 6 Als die Israeliten diese Bekundung einer übernatürlichen Macht erlebten, riefen sie: "Der HERR ist Gott!" V. 39. Während sie innerlich von diesem Wunder bewegt und besänftigt waren, das sie gerade erlebt hatten, nutzte Elia die günstige Gelegenheit und tötete die falschen Propheten. Siehe V. 40; Manuskript 29, 1911. ------------------------Geistliche Höhepunkte können Tiefpunkte nicht verhindern, 5. Juni CS 157 1 Da schickte Isebel einen Boten zu Elia, der ihm ausrichten sollte: "Die Götter sollen mich schwer bestrafen, wenn ich dir nicht heimzahle, was du diesen Propheten angetan hast! Morgen um diese Zeit bist auch du ein toter Mann, das schwöre ich!" 1.Könige 19,2 (Hfa). CS 157 2 Gottes Kinder mögen noch so tapfer und mutig sein und ihren besonderen Auftrag erfolgreich ausgeführt haben, doch wenn sie nicht ständig zu Gott schauen und von dem Werk überzeugt sind, das Gott ihnen aufgetragen hat, werden sie ihren Mut verlieren. Nachdem Gott ihnen seine Macht auf übernatürliche Weise bekundet und sie für die Erfüllung seines Auftrags gestärkt hat, werden sich Umstände ergeben, die ihren Glauben auf die Probe stellen, und sie werden versagen, wenn sie nicht vorbehaltlos dem Herrn vertrauen. CS 157 3 So erging es auch Elia. Er hatte mit Gottes Hilfe die Propheten Baals besiegt. Gleichzeitig war er aber enttäuscht, dass Gottes Machtbekundung so wenig Wirkung gezeigt hatte. Unter den Drohungen der bösen Königin verließen ihn Mut und Glaube. Er verlor den Einen aus den Augen, unter dessen Schutz er stand. Er floh um sein Leben ohne Gott gefragt zu haben. Er war schrecklich niedergeschlagen (siehe 1.Könige 19,3.4), denn er hatte sich so viel von dem Wunder erhofft, das Gott vor dem Volk getan hatte. CS 157 4 Wenn Elia im Bewusstsein, dass er Gottes Willen erfüllt hatte, seine Zuversicht weiterhin auf Gott gesetzt und ihn zu seiner Zuflucht und Stärke gemacht hätte und er fest und unerschütterlich für die Wahrheit eingestanden wäre, dann hätte das den König und das Volk so stark beeindruckt, dass es zu einer Reformation gekommen wäre. Elia wurde durch Gottes Geist für die Auseinandersetzung gestärkt, doch dann gellte ihm plötzlich Isebels Drohbotschaft in den Ohren, als er gerade aus einem tiefen Schlaf erwachte, und er verlor seinen Halt in Gott ... CS 157 5 Dabei hätte er gerade jetzt Gottvertrauen und einen lebendigen, aktiven Glauben zeigen sollen. Er hätte nicht von seinem Platz fliehen dürfen. Gott hatte ihn eine wunderbare Bekundung seiner Macht erleben lassen, um ihm zu versichern, dass er ihn nicht verlassen wird, sondern dass seine Kraft völlig ausreicht, ihn am Leben zu erhalten, denn Gott war der Herr über alle Mächte im Himmel und auf Erden. CS 157 6 Doch Elia vergaß Gott und lief davon ... "Dann legte er sich nieder und schlief unter einem Ginsterstrauch ein. Und siehe da, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf, iss! Und als er aufblickte, siehe, da lagen neben seinem Kopf ein Brotfladen, auf heißen Steinen gebacken, und ein Krug Wasser. Und er aß und trank und legte sich wieder hin. Und der Engel des HERRN kehrte zurück, kam zum zweiten Mal und rührte ihn an und sprach: Steh auf, iss! Denn der Weg ist zu weit für dich." 1.Könige 19,5-7 (EB). CS 157 7 Mein Herz wird weich, wenn ich die Worte der Heiligen Schrift lese und spüre, wie viel Anteil die himmlische Familie an den treuen Dienern des Höchsten nimmt. "Da stand er auf und aß und trank, und er ging in der Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes, den Horeb." V. 8 (EB). Brief 62, 1900. ------------------------Schau auf Jesus, wenn du hart versucht wirst, 6. Juni CS 158 1 Da wünschte er sich, sterben zu können und sagte: "Es ist genug. Nun, HERR, nimm mein Leben hin! Denn ich bin nicht besser als meine Väter." 1.Könige 19,4 (EB). CS 158 2 Jesus wurde ebenso angefochten wie wir. Siehe Hebräer 4,15. Der "Urheber unseres Heils" wurde durch Leiden vollendet. Siehe Hebräer 5,8.9. In diesem Leben wird geprüft, ob wir Gottes Test bestehen. Wenn Satan uns versucht, werden wir geprüft. Werden wir durch die bezaubernde Macht Satans überwältigt? Oder überwinden wir Satans Versuchungen wie Christus sie überwand? Ist unser Denken so stark mit den Schätzen aus den himmlischen Schatzkammern der Wahrheit angefüllt, dass wir dem Feind der Seelen mit einem "Es steht geschrieben" entgegentreten können, wie Christus es tat (siehe Matthäus 4,3-10), anstatt mit unseren eigenen unüberlegten Antworten? Satan versteht mehr von der Heiligen Schrift als die meisten bekennenden Christen, denn er hat die Bibel sorgfältig studiert. Sein Wirken zielt darauf ab, die Wahrheit Gottes zu verdrehen, die Menschen zum Ungehorsam zu verführen und sie zu veranlassen das Bibelstudium zu vernachlässigen ... Es ist ein großer Fehler, Gott etwas vorschreiben zu wollen. Elia wusste nicht, was er sagte, als er Gott ersuchte, ihn sterben zu lassen, weil er genug vom Leben hatte. Siehe 1.Könige 19,4. Der Herr nahm ihn nicht beim Wort, denn Elia hatte noch einen Auftrag zu erfüllen. Haben wir vergessen, dass sogar Jesus, der Herrscher des Himmels, litt, als er versucht wurde? Siehe Hebräer 2,18; 5,8. Doch Jesus erlaubte dem Feind nicht, ihn in den Sumpf des Zweifels zu ziehen oder ihn mit dem Schlamm der Verzagtheit und Verzweiflung zuzuschütten ... CS 158 3 Gott hasst die Sünde. Satans Absicht ist es, uns zu bösen Taten zu verleiten. Mit großem Geschick hat Satan mit seiner bezaubernden Macht darauf hingearbeitet, das Gemüt zu faszinieren, damit der Mensch lieber die Sünde als die Gerechtigkeit wählt. Der Einfluss eines Menschen auf einen anderen ist gefährlich geworden, weil Satan unseren Verstand beeinflussen und kontrollieren kann und so den Einfluss einer Person auf eine andere in seine Dienste stellt. Doch der Herr Jesus verändert diese Abläufe durch seinen Heiligen Geist. Er nimmt die Sünde und die Schuld der Menschheit auf sich. Er zieht Menschen zu sich, heiligt sie und benutzt sie als seine Werkzeuge, damit sie ihre Kräfte genau zu dem entgegengesetzten Werk nutzen, als Satan es wünscht ... "Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch." Jakobus 4,7.8. Diese ermutigende Verheißung ist jedem angefochtenen Menschen kostbar! Wenn man in Anfechtung und Versuchung den Blick auf Jesus richtet und sich nahe an Gott hält, indem man von seiner Güte und Gnade spricht, dann kommt uns Jesus ganz nahe, und die Belästigungen, die uns vorher unerträglich erschienen, verschwinden ... CS 158 4 Vor uns liegen schwere Zeiten, aber das soll uns keine Sorgen machen. Wer sich ängstigt, der zeigt seinen Vertrauensmangel, denn Christus lädt uns ein: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken." Matthäus 11,28. Brief 43, 1892. ------------------------Das Größte ist nicht immer das Beste, 7. Juni CS 159 1 [Der HERR sprach zu Elia:] "Aber ich habe 7000 in Israel übriggelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat." 1.Könige 19,18 (EB). CS 159 2 "Elia stand auf, aß und trank und machte sich auf den Weg. Er war so gestärkt, dass er vierzig Tage und Nächte ununterbrochen wanderte, bis er zum Berg Gottes, dem Horeb, kam. Dort ging er in die Höhle hinein und wollte sich darin schlafen legen. Da hörte er plötzlich die Stimme des HERRN: ‚Elia, was willst du hier?' Elia antwortete: ‚HERR, ich habe mich leidenschaftlich für dich, den Gott Israels und der ganzen Welt, eingesetzt; denn die Leute von Israel haben den Bund gebrochen, den du mit ihnen geschlossen hast; sie haben deine Altäre niedergerissen und deine Propheten umgebracht. Ich allein bin übriggeblieben, und nun wollen sie auch mich noch töten'." 1.Könige 19,8-10 (GNB). CS 159 3 "Der HERR sagte: ‚Komm aus der Höhle und tritt auf den Berg vor mich hin! Ich werde an dir vorübergehen!' Da kam ein Sturm, der an der Bergwand rüttelte, dass die Felsbrocken flogen. Aber der HERR war nicht im Sturm. Als der Sturm vorüber war, kam ein starkes Erdbeben. Aber der HERR war nicht im Erdbeben. Als das Beben vorüber war, kam ein loderndes Feuer. Aber der HERR war nicht im Feuer. Als das Feuer vorüber war, kam ein ganz leiser Hauch. Da verhüllte Elia sein Gesicht mit dem Mantel, trat vor und stellte sich in den Eingang der Höhle." V. 11-13 (GNB). CS 159 4 Elias mürrisches Wesen war besänftigt. Der Herr wollte ihm zu verstehen geben, dass heftige, laute Machtbekundungen nicht immer die besten Ergebnisse erzielen. Die leise, sanfte Stimme kann dagegen beruhigen, besänftigen und große Dinge erreichen. CS 159 5 Der Herr überzeugte Elia davon, dass die Übeltäter nicht dauerhaft straffrei ausgehen würden. Er schickte ihn zurück [durch die Wüste], um drei Personen zu salben, die Gottes Absicht verwirklichen sollten, das götzendienerische Volk zu bestrafen. Siehe V. 15-17. Jeder sollte auf eine andere Weise Gottes Konflikt mit Israel [durch ihren Abfall] vergelten. CS 159 6 Und dann korrigierte der, der alle Herzen kennt, Elias Eindruck, er sei Gott als einziger treu geblieben. Siehe V. 14. Gott sagte: "Ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat." V. 18. CS 159 7 Der Herr wollte seinen Diener lehren, dass in seinem Werk nicht die große Schau, die mächtige Darbietung den besten Erfolg bringt. Es sind nicht immer die machtvollsten Präsentationen mit der Feder oder der Stimme, die das Beste bewirken. Brief 62, 1900. ------------------------Führen lernen, indem man dient, 8. Juni CS 160 1 [Der HERR sprach zu Elia:] "Elisa, den Sohn Schafats von Abel-Mehola, sollst du zum Propheten an deiner Stelle salben!" 1.Könige 19,16 (EB). CS 160 2 Versetzen wir uns einmal in die Lage Elisas, als er von Gott zu einer bestimmten Aufgabe berufen wurde. Elisa stammte aus einer Familie, die seit jeher den wahren Glauben Israels hochgehalten hatte. Er lebte nicht in einer dichtbevölkerten Stadt. Sein Vater war Landwirt. Siehe 1.Könige 19,19. Auch in dieser Zeit ... gab es noch Einzelne, die nicht versagt hatten und von Gott abgefallen waren. Diese Familie gehörte zu den "siebentausend in Israel, [die ihre] Knie ... nicht vor Baal gebeugt" hatten. V. 18. CS 160 3 Elia stand nun kurz vor dem Abschluss seiner irdischen Aufgabe. Ein anderer sollte das Werk weiterführen, das damals getan werden musste. Elia wurde nach Norden geschickt. Siehe V. 15 ... Inzwischen war das ganze Land aufgeblüht, als ob es die Zeit der Hungersnot und Dürre wettmachen wollte. Die starken Regenfälle hatten im Erdboden mehr erreicht als in den Herzen der Menschen; die Ackerkrume war für die Arbeit besser vorbereitet als die Israeliten, die von Gott abgefallen waren. CS 160 4 Elia schaute sich um und stellte fest, dass das Land weit und breit einem einzigen Mann gehörte -- einem Mann, der Baal nicht verehrt hatte und dessen Herz ungeteilt im Dienst Gottes geblieben war. Der Besitzer dieser Ländereien hieß Schafat. Auf seinem Hof wurde fleißig gearbeitet. Die Herden erfreuten sich an den grünen, saftigen Wiesen, und die tüchtigen Knechte säten gerade das Getreide aus. CS 160 5 Elias Aufmerksamkeit wurde auf Elisa gelenkt, den Sohn Schafats ... Er war weit entfernt von der Stadt und den Ablenkungen des Hoflebens erzogen worden. Er war daran gewöhnt worden, einfach zu leben und seinen Eltern und Gott zu gehorchen ... Obwohl Elisa sanft und ruhig war, besaß er Charakterstärke, Aufrichtigkeit und Treue sowie Liebe zu Gott und Ehrfurcht vor ihm waren prägende Merkmale seiner Persönlichkeit. Er besaß die Eigenschaften eines Leiters, doch gleichzeitig die Bescheidenheit eines Menschen, der bereit war zu dienen. Sein Verstand war daran gewöhnt, in kleinen Dingen zuverlässig zu sein, gleichgültig, worum es sich handelte. Als ihn Gott nun dazu rief, an vorderster Front für ihn zu arbeiten, war er innerlich darauf vorbereitet, auf seine Stimme zu hören ... CS 160 6 Er war in einem wohlhabenden Haus aufgewachsen, doch ihm war klar, dass er in allen Bereichen arbeiten musste, wenn er eine umfassende Ausbildung erlangen wollte. Er wollte nicht weniger Bescheid wissen als die Knechte seines Vaters. Er wollte zuerst lernen, wie man dient, um zu wissen, wie man andere führt, ausbildet und ihnen befiehlt. Während er sich nach Kräften bemühte, auf dem elterlichen Hof die ihm von Gott geschenkten Fähigkeiten einzusetzen und mit seinem Vater zusammenzuarbeiten, diente er damit Gott. Brief 12, 1897. ------------------------Wie antworten wir, wenn Gott ruft? 9. Juni CS 161 1 [Elia] fand Elisa, den Sohn Schafats, als er pflügte mit zwölf [Ochsengespannen] ... Elia ging zu ihm und warf seinen Mantel über ihn. 1.Könige 19,19 (Hfa). CS 161 2 Als Elia Elisa auf dem Feld sah, wo er gemeinsam mit den Knechten und zwölf Ochsengespannen pflügte, ging er hin, löste seinen Mantel und warf ihn Elisa im Vorbeigehen über. Während der dreieinhalb Jahre der Dürre und der Hungersnot hatte Schafats Familie den Auftrag und die Aufgabe Elias kennen gelernt. Der Geist Gottes gab Elisa ein, was dessen Handlung zu bedeuten hatte: es war das Zeichen, dass Gott ihn zum Nachfolger Elias berufen hatte. Es war dem Auftrag ähnlich, den Christus dem reichen Jüngling gab: Er sollte alles aufgeben -- Häuser, Ländereien, Freunde, Reichtümer, Annehmlichkeiten und Muße -- "und komm und folge mir nach". Matthäus 19,21. CS 161 3 Elia ging weiter, als wäre damit alles erledigt. Doch er wusste, dass Elisa die Bedeutung dieser Tat verstanden hatte. Er ging schweigend weiter und überließ Elisa die Entscheidung, ob er den Ruf annehmen oder ablehnen wollte. Elisa lief dem Propheten nach, und als er ihn eingeholt hatte, bat er um Erlaubnis, vorher von seinen Eltern und seiner Familie Abschied zu nehmen. Siehe 1.Könige 19,20. CS 161 4 Elia antwortete: "Geh nur, aber vergiss nicht, was ich mit dir gemacht habe!" V. 20 (GNB). Das war keine Zurückweisung, sondern ein Test, mit dem er Elisa auf die Probe stellte. Sollte sein Herz an seiner Familie und am Wohlstand hängen, dann konnte er daheim bleiben. Doch Elisa war auf den Ruf Gottes vorbereitet. Er war Gott nicht ungeduldig vorausgelaufen, bevor der Ruf kam, und als er nun berufen wurde, zeigte er, dass er weder zögerte noch sich zurückzog ... CS 161 5 Hätte Elisa Elia gefragt, was von ihm erwartet wurde und welche Aufgabe er zu erfüllen hatte, hätte der geantwortet: "Das weiß nur Gott, er wird es dir mitteilen. Wenn du auf den Herrn wartest, dann wird er dir jede Frage beantworten. Du kannst mich begleiten, wenn du sicher bist, dass Gott dich gerufen hat. Wenn nicht, dann lass es lieber. Komm nicht nur deshalb, weil ich dich gerufen habe. Du musst selbst die Gewissheit haben, dass Gott hinter mir steht, und dass es seine Stimme ist, die du hörst. Wenn du alles andere als wertlos ansiehst, um Gottes Gunst zu gewinnen, dann komm." CS 161 6 Alle sollten sich bewusst sein, dass der Herr keinen halbherzigen Dienst akzeptiert. Wer den Willen Gottes gerne tut, kann auch einen vollkommenen Dienst leisten ... Wenn wir weiterhin willig und freudig "der Erkenntnis des HERRN nachjagen", dann wird "sein Hervortreten sicher wie die Mörgenröte" sein. Hosea 6,3 (EB). CS 161 7 Elisa ließ sofort alles hinter sich, um seinen Dienst anzutreten. Siehe 1.Könige 19,21; Brief 12, 1897. ------------------------Einfache Aufgaben bereiten auf den höheren Dienst vor, 10. Juni CS 162 1 Elisa ist hier, der Sohn Schafats. Er stand im Dienst Elias, er hat ihm das Wasser über die Hände gegossen. 2.Könige 3,11. CS 162 2 Als Elisa Abschied nahm, geschah es nicht widerstrebend und mit bitterer Trauer. Die Familie gab ein Fest für ihn, denn schließlich war einem der Ihren eine hohe Ehre zuteil geworden. Und worin bestand die erste Aufgabe Elisas? Er sollte sich um die kleinen Dinge kümmern, und das gern und willig. Von ihm wird gesagt, dass er Wasser über die Hände seines Meisters Elia goss. Siehe 2.Könige 3,11. Er war der persönliche Diener des Propheten. Jede Arbeit, so gering sie erscheinen mag, die mit ganzer Hingabe des Ich für den Meister getan wird, wird von ihm als der höchste Dienst angenommen ... Demütiger, williger Dienst steht jedem bevor, der ein Kind Gottes sein will. CS 162 3 Nachdem Elisa einige Zeit im Dienst des Elia gestanden hatte, wurde er gerufen, seinen Platz an vorderster Front einzunehmen. Damals war keiner größer als er. Er hatte unter Elias Anleitung als Lehrling gearbeitet und dann kam die Zeit, dass der Hauptleiter weggenommen wurde. Nun wurde der Untergebene zum ersten Mann. So wie Elia auf die Entrückung vorbereitet war, so war auch Elisa bereit, seinen Platz als Nachfolger des Propheten einzunehmen ... CS 162 4 "Die Propheten der Prophetengemeinschaft in Jericho machten sich an Elisa heran und fragten: Weißt du, dass der HERR dir heute deinen Lehrer wegnehmen und ihn zu sich holen wird? Und wieder antwortete er: Ich weiß es; erinnert mich nicht daran! Zum dritten Mal bat ihn Elia: Bleib doch hier! Der HERR schickt mich an den Jordan. Aber Elisa erwiderte: So gewiss der HERR lebt und du selbst lebst: Ich weiche nicht von deiner Seite! So kamen die beiden zum Jordan. Elia rollte seinen Mantel zusammen und schlug damit auf das Wasser. Da teilte es sich, und beide gingen trockenen Fußes durch den Fluss ... Während sie so im Gehen miteinander redeten, kam plötzlich ein Streitwagen aus Feuer mit Pferden aus Feuer und trennte sie voneinander, und Elia fuhr in einem gewaltigen Sturm in den Himmel. CS 162 5 Elisa sah es ... Er hob den Mantel Elias auf, der zu Boden gefallen war, und kehrte an den Jordan zurück. Genau wie Elia schlug er damit auf das Wasser und rief: Wo ist der HERR, der Gott Elias? Da teilte sich das Wasser, und Elisa ging trockenen Fußes durch den Fluss." 2.Könige 2,5-14 (GNB) ... CS 162 6 Beim Pflügen des Ackers hatte Elisa gelernt, dass man nicht bei Fehlschlägen oder entmutigenden Gedanken verweilen darf. Er hatte jetzt seine Hand an den Pflug gelegt, um auf einem anderen Gebiet des Werkes zu arbeiten. Er wollte nicht aufgeben und sich nicht entmutigen lassen. Jedes Mal, wenn er aufgefordert wurde, sich zurückzuziehen, erklärte er: "So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht." V. 6; Brief 12, 1897. ------------------------Die Alltagspflichten des Lebens sind wichtig, 11. Juni CS 163 1 Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu. Lukas 16,10. CS 163 2 Als Elisa zum Nachfolger Elias ausgebildet wurde und ihn auf seinen Reisen begleitete, übernahm er die Stellung eines Dieners. Er musste die einfache Aufgabe verrichten, Elia Wasser über die Hände zu gießen. Siehe 2.Könige 3,11. Diesen bescheidenen Dienst behielt er bis zur letzten Reise bei. Da wurde ihm gezeigt, dass Elia von Gott verwandelt werden sollte. Als Elia ihn damals in den Dienst rief, ließ Elisa die zwölf Joch Ochsen stehen, folgte Elia ohne Klage (siehe 1.Könige 19,19-21), obwohl er eine reiche Familie zurückließ, die ihn liebte, und begleitete den Propheten durch sein wechselhaftes Leben, das keinerlei Sicherheiten bot. Willig führte er auch die einfachsten Arbeiten aus. Seine Beziehung zu Elia zeigte, dass er Charakterzüge besaß, die auch unter harten Prüfungen standhalten würden. Er hatte immer wieder Prüfungen und Versuchungen zu bestehen, doch er verließ sich gerade in schwierigen Umständen ganz auf Gott. Zuhause hätte er den Ton angeben können, doch im Dienst des Elia musste er eine neue Erfahrung machen: Er musste lernen, wie man unter einem Vorgesetzten arbeitet, um auf diese Weise zu lernen, wie er Gott dienen konnte. CS 163 3 Viele Menschen machen große Fehler bei ihrer Berufswahl. Sie überschätzen ihre Fähigkeiten. Wenn sie auf die Probe gestellt werden und in Auseinandersetzungen geraten, zeigt sich, dass sie eine andere Lebenserfahrung nötig hätten, um mit Christus zusammenzuarbeiten. Menschen, die nicht einsehen, dass sie Gott dienen, wenn sie einfache Arbeiten verrichten und Alltagspflichten erledigen, zeigen damit, dass sie für höhere Aufgaben nicht geeignet sind. Wer die bescheidenen Pflichten als unwichtig abtut und ignoriert, der beweist, dass ihnen keine große Verantwortung übertragen werden kann. CS 163 4 Manche haben die Vorstellung, die nur schwer zu verändern ist, weil sie sie unbewusst in ihr Weltbild aufgenommen haben, sie müssten eine vornehme und würdevolle Stellung wahren, sonst würde der Einfluss ihrer Verkündigung untergraben. Doch wenn diese Leute lernen, anderen zu dienen, begreifen sie, dass demütiger, aktiver Dienst etwas anderes ist, nämlich sich für die Alltagspflichten zu interessieren und eine Ausbildung zu erhalten, die einen befähigt, die gewöhnlichen Arbeiten im Leben in jedem normalen Beruf zu erfüllen -- und sei es den Boden zu bearbeiten, zu pflügen, säen oder ernten ... CS 163 5 Die einfachen, bescheidenen Pflichten des Alltags dürfen nicht vernachlässigt oder als etwas Niedriges angesehen werden. Echte Hinwendung zu Gott wird jedes Arbeitsgebiet und jede zwischenmenschliche Beziehung durchdringen wie ein Sauerteig. Wenn der Herr dann sieht, dass wir in kleinen Dingen treu und zuverlässig sind, dass wir fleißig und ausdauernd unsere körperlichen Kräfte einsetzen und mit unseren Händen das tun, was eben getan werden muss, dann wird er sagen: "Komm höher herauf. Dir kann man größere Verantwortung übertragen." Brief 64, 1897. ------------------------Zorn kann bewirken, dass wir Gottes Segen verpassen, 12. Juni CS 164 1 Aber [Naamans] Diener redeten ihm zu und sagten: "Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ‚Bade dich, und du wirst gesund!' Solltest du es da nicht erst recht tun?" 2.Könige 5,13 (GNB). CS 164 2 Ich denke oft an die Geschichte von Naaman. Er sehnte sich nach einem großen Wunder Gottes: er wollte von Lepra geheilt werden. Er hatte von dem Propheten Elisa und seiner Wunderkraft erfahren, und nun kam er zu ihm und wollte wissen, was er tun sollte, um gesund zu werden. Siehe 2.Könige 5,1-3.9. Elisa ließ ihm ausrichten: "Fahre an den Jordan und tauche siebenmal darin unter! Dann bist du von deinem Aussatz geheilt." V. 10 (GNB). CS 164 3 "Naaman war empört und sagte: ‚Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen und sich vor mich hinstellen, und dann würde er den HERRN, seinen Gott, beim Namen rufen und dabei seine Hand über der kranken Stelle hin- und herbewegen und mich so von meinem Aussatz heilen. Ist das Wasser des Abana und des Parpar, der Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Gewässer Israels? Dann hätte ich ja auch in ihnen baden können, um geheilt zu werden!' Voll Zorn wollte er nach Hause zurückfahren. CS 164 4 Aber seine Diener redeten ihm zu und sagten: Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ‚Bade dich, und du wirst gesund!' Solltest du es da nicht erst recht tun? CS 164 5 Naaman ließ sich umstimmen, fuhr zum Jordan hinab und tauchte siebenmal in seinem Wasser unter, wie der Mann Gottes es befohlen hatte. Da wurde er völlig gesund, und seine Haut wurde wieder so rein wie die eines Kindes." V. 11-14 (GNB). CS 164 6 Jeder Mensch hat gewisse unchristliche Charakterzüge geerbt. Es ist die große und edle Lebensaufgabe, diese Neigungen zum Bösen unter Kontrolle zu halten. Die kleinen Dinge, die uns begegnen, sind meist daran schuld, dass wir die Beherrschung verlieren. CS 164 7 Der Herr wird alle ehren, die in diesem Leben in kleinen Dingen treu waren. Siehe Matthäus 25,21.23 ... Ihnen wird auch dann nichts mangeln, wenn die schwereren Prüfungen kommen. Wer Gott in den kleinen Alltagspflichten ehrt, wird sich zu einem Menschen mit gesundem Urteilsvermögen entwickeln. In jeder Anfechtung wird er oder sie fest für das Recht einstehen. CS 164 8 Gott wird dich verstehen, wenn du ihm dein Herz öffnest. Er weiß, welche Erziehung jeder von uns nötig hat. Wenn du ihn darum bittest, wird er dir ganz bestimmt die Kraft geben, dem Bösen zu widerstehen. Dein Glaube wird wachsen, und du wirst für andere ein Beispiel für die bewahrende Macht Gottes sein. Brief 123, 1904. ------------------------Im Netz der Sünde gefangen, 13. Juni CS 165 1 Da dachte Elisas Diener Gehasi: "... Ich werde ihn einholen und dann soll er wenigstens mir etwas geben." 2.Könige 5,20 (Hfa). CS 165 2 Es kommt selten vor, dass es bei einer Sünde bleibt und nur ein Gebot oder eine Vorschrift des Sittengesetzes übertreten wird. Ungehorsam führt stets zu Komplikationen, die das verdorbene Gewissen noch tiefer verstricken, indem es in noch größere Versuchungen gerät und immer weiter sündigt ... CS 165 3 Das Herz, das nicht völlig der Herrschaft Jesu Christi ausgeliefert ist, hat eine Hintertür für Satan offen. Der Erzbetrüger wirft ein Gespinst von genialen Ausflüchten über die Seele, um ihre bösen Absichten auszuführen. All diese Entschuldigungen und Ausreden liegen offen vor Gott da; sie sind wie Spinnweben in den Augen dessen, der nie schlummert oder schläft. Wie schnell findet der Mensch doch eine klägliche Ausflucht und eine an den Haaren herbeigezogene Entschuldigung, um andere zu täuschen und den eigenen bösen Weg zu verbergen. Doch es gibt einen Richter, der alle Taten abwägt. Er kann nicht getäuscht werden und "lässt sich nicht spotten" Galater 6,7. Eines Tages wird er die tarnende Decke wegreißen, das Gewissen bloßstellen und all diese Ausflüchte wie Rauch wegpusten. CS 165 4 Der Herr hat seine Zeugen bei allen geschäftlichen Vorgängen. Elisa stellte Gehasi zur Rede, als dieser leugnete, Naaman gefolgt zu sein. "Wo bist du gewesen, Gehasi?" ... "Ich war die ganze Zeit hier, mein Herr!" antwortete Gehasi. Doch Elisa ließ sich nichts vormachen: "Glaub nur nicht, ich hätte nichts gemerkt! Ich war im Geiste dabei, als ein Mann vom Wagen stieg und dir entgegenkam. Gehasi, jetzt ist nicht die Zeit sich Geld und schöne Kleider zu besorgen, Olivenbäume und Weinberge zu kaufen, Rinder, Schafe und Ziegen anzuschaffen, Knechte und Mägde anzustellen. Der Aussatz, unter dem Naaman gelitten hat, wird nun dich befallen. Auch deine Nachkommen werden für immer unter dieser Krankheit zu leiden haben." 2.Könige 5,25-27 (Hfa). Gott hatte Elisa den ganzen Vorgang offenbart. Das Gespräch mit Naaman wurde ihm in all seinen Details gezeigt. Oh, wie sehr können die Mächte der Finsternis einen Menschen täuschen! CS 165 5 Elisa zeigte Gehasi seine innersten Gedanken, seinen Wunsch nach Bereicherung mit den materiellen Reichtümern Naamans. Er war ein Mensch, der im Heer des Herrn die Fahne hochhalten sollte. Doch er gab Satans Versuchungen nach und wurde für Naaman zum Stein des Anstoßes. In Naamans Gemüt und Denken war ein wunderbares Licht hereingebrochen; er hatte sich für die Wahrheit geöffnet und wollte von nun an dem lebendigen Gott dienen. Gehasi ging aus dessen Gegenwart als Leprakranker davon. Der Herr ruft dich auf, seinen Rat zu suchen. Sei dir selbst und Gott treu und versuche, dich und deine Kinder aus Satans Schlingen zu lösen. Brief 22, 1893. ------------------------Der Wert von Menschen im Gegensatz zu jemandes guten Ruf, 14. Juni CS 166 1 Der HERR sprach zu Jona ...: "Geh in die große und mächtige Stadt Ninive, und kündige ihren Einwohnern an, dass ich sie strafen werde. Denn ich kenne ihre Bosheit." Jona 1,2 (Hfa). CS 166 2 Als sich die Bürger von Ninive vor Gott demütigten und ihn um Gnade anflehten, erhörte er ihr Schreien. "Gott sah, dass die Menschen von ihren falschen Wegen umkehrten. Da ließ er das angedrohte Unheil nicht über sie hereinbrechen." Jona 3,5.10 (Hfa). CS 166 3 Doch Jona zeigte, dass er die Menschen in dieser bösen Stadt nicht wertschätzte. Ihm ging sein guter Ruf über alles, damit man ihn nicht für einen falschen Propheten hielt ... Als er erlebt, wie Gott seine Barmherzigkeit sprechen ließ und die Stadt verschonte, die so viel Böses getan hatte, kann Jona sich nicht mit Gottes Gnadenabsicht identifizieren. Siehe Jona 4,1.2. Er hat nicht die Interessen dieser Menschen im Auge. Es macht ihm keinen Kummer, dass so viele Menschen umkommen müssen, die niemals darin unterwiesen wurden, was recht ist. Hört euch an, wie er jammert: "‚Herr, lass mich sterben, das ist besser, als weiterzuleben!' Aber der HERR erwiderte: ‚Ist es recht von dir, so wütend zu sein?'" V. 3.4 (Hfa). CS 166 4 "Jona verließ Ninive. Östlich der Stadt machte er sich ein Laubdach und setzte sich in dessen Schatten nieder. Er wollte beobachten, was mit der Stadt geschehen würde. Da ließ der Herr eine Rizinusstaude über Jona emporwachsen. Sie sollte ihm noch mehr Schatten geben und seinen Missmut vertreiben. Jona freute sich sehr über die Pflanze." V. 5.6 (Hfa). CS 166 5 Dann erteilte Gott dem Jona eine ganz praktische Lektion. "Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, ließ Gott einen Wurm die Wurzeln des Rizinus zerfressen, und die Staude wurde welk und dürr. Als die Sonne aufging, schickte Gott einen glühend heißen Ostwind. Die Sonne brannte Jona so auf den Kopf, dass er erschöpft zusammenbrach. Er wünschte sich zu sterben und seufzte: ‚Tot sein ist besser als weiterleben!' Da fragte ihn Gott: ‚Ist es recht von dir, wegen dieser Rizinusstaude so zornig zu sein?' Jona antwortete: ‚Mit vollem Recht bin ich wütend, am liebsten wäre ich tot!' Der HERR erwiderte: ‚Du hast dich mit dieser Staude keinen Augenblick abmühen müssen, nichts brauchtest du für sie zu tun. In einer Nacht ist sie gewachsen, und in der nächsten ging sie zugrunde. Trotzdem hättest du sie gerne verschont. Ich aber sollte Ninive nicht verschonen, diese große Stadt, in der mehr als 120000 Menschen leben, die Gut und Böse nicht unterscheiden können, und dazu noch so viele Tiere?'" V. 7-11 (Hfa). CS 166 6 Die Geschichte von Ninive enthält eine Lektion, die du sorgfältig studieren solltest ... Du musst deine Pflichten gegenüber deinen Mitmenschen kennen, die unwissend und verdorben sind und deine Hilfe brauchen. Manuskript 164, 1897. ------------------------Für seine Grundsätze einstehen, 15. Juni CS 167 1 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, unrein zu machen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht unrein machen müsse. Daniel 1,8 (EB). CS 167 2 Daniel war noch ein Jugendlicher, als er gefangen nach Babylon gebracht wurde. Er war wohl fünfzehn oder sechzehn Jahre alt, denn er wird [im hebräischen Text] als "Kind" bezeichnet (siehe Daniel 1,4), womit gemeint ist, dass er noch als Jugendlicher zählte. Warum weigerte sich Daniel, von der üppigen Kost des Königs zu essen? Warum wies er den Wein zurück, der ihm doch auf Befehl des Königs serviert worden war? Er wusste, dass ihm der Wein mit der Zeit immer besser schmecken würde, bis er ihn schließlich lieber trinken würde als Wasser. CS 167 3 Daniel hätte argumentieren können, dass es für ihn keinen anderen Weg gab, als dem Befehl des Königs zu gehorchen und das zu essen und zu trinken, was die königliche Tafel bot. Doch er beriet sich mit seinen Kameraden ... Sie kamen zu dem Schluss, dass der Wein an sich schon eine Falle Satans war. Sie kannten die Geschichte von Nadab und Abihu aus den Heiligen Schriften. Siehe 3.Mose 10,1.2. Diese Männer hatten sich so sehr an Wein gewöhnt, dass sie ihn gerne tranken -- sogar vor ihrem Dienst im heiligen Zelt. Siehe V. 9.10. Dadurch war ihr Wahrnehmungsvermögen getrübt. Sie konnten nicht mehr zwischen dem heiligen Feuer und dem gewöhnlichen Alltagsfeuer unterscheiden. Weil ihr Gehirn benommen war, taten sie etwas, was der Herr allen untersagt hatte, die im Heiligtum Dienst taten ... Die Anweisungen, die Gott dem Volk gegeben hatte, wurden sorgfältig gehütet und häufig in Lieder gekleidet, die man die Kinder lehrte. Durch diese Lieder wurden ihnen die Wahrheiten Gottes eingeprägt. Siehe Sprüche 23,29-35 ... CS 167 4 Noch einen zweiten Grund zur Ablehnung fanden die jugendlichen Gefangenen: der König sprach vor den Mahlzeiten ein Gebet und sprach seine Götzen als Götter an ... Gemäß ihrer religiösen Unterweisung wurde durch diesen Akt das Essen und der Wein dem heidnischen Götzen geweiht. Daniel und seine drei Freunde hatten das Empfinden, dass sie den Gott des Himmels entehrten, wenn sie während eines solchen Götzenkultes am gleichen Tisch saßen ... CS 167 5 Von dieser Entscheidung (siehe Daniel 1,8) hing viel ab. Man betrachtete sie als Sklaven, hatte sie aber wegen ihrer Intelligenz und ihres guten Aussehens besonders begünstigt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sie ihren Glauben verleugnen würden, wenn sie auch nur zum Schein am Tisch des Königs sitzen und von den Speisen essen oder den Wein annehmen würden, selbst wenn sie ihn nicht tranken ... Sie wollten nicht etwas Besonderes sein, aber es blieb ihnen gar keine andere Wahl. Andernfalls wäre ihr Verhalten an den Höfen Babylons korrupt gewesen, und sie wären beim Essen und Trinken noch ganz anderen Versuchungen ausgesetzt worden. Die schädlichen Einflüsse hätten ihren Schutzwall eingerissen; sie hätten Gott Schande bereitet und ihren Charakter ruiniert. Manuskript 122, 1897. ------------------------Gottes Wort ist die Grundlage der Charakterbildung, 16. Juni CS 168 1 Da wandte sich Daniel an den Aufseher ... "Versuch es doch zehn Tage lang, uns nur Gemüse und Wasser zu geben. Danach vergleiche unser Aussehen mit dem der anderen jungen Männer, die von der Tafel des Königs essen. Und dann entscheide, was du in Zukunft mit uns tun willst." Daniel 1,12.13 (Hfa). CS 168 2 Daniel brachte sich in die richtige Beziehung zu Gott und zu seinen äußeren Umständen und Chancen. Er wurde als Gefangener nach Babylon gebracht und gemeinsam mit seinen Gefährten einem Ausbildungsprogramm unterzogen, das ihn auf den Dienst am Königshof vorbereiten sollte. Siehe Daniel 1,3.4. Essen und Trinken waren vorgeschrieben, doch wir lesen in der Bibel, dass er fest entschlossen war, sich weder mit der Nahrung des Königs noch mit dem Wein, den der König trank, zu verunreinigen. Siehe V. 5.8. CS 168 3 Diese Entscheidung traf Daniel nicht übereilt ... Er sagte zu dem Aufseher, der für ihn und seine Gefährten zuständig war: "Versuch es doch mit uns ... Nach zehn Tagen sahen Daniel und seine Freunde sogar gesünder und kräftiger aus als alle anderen, die von den königlichen Speisen bekamen." V. 11.12.15 (Hfa). CS 168 4 Aber das war noch nicht alles. Daniel und seine Gefährten suchten sich ihre Freunde nicht unter denen, die Werkzeuge des Fürsten der Finsternis waren. Sie schlossen sich nicht der Masse an, die Böses tat. Sie sicherten sich die Freundschaft des Aufsehers und zwischen ihm und ihnen gab es keine Spannungen. Sie fragten ihn um Rat und gleichzeitig lernte er von ihnen, weil sie sich so klug verhielten. CS 168 5 Es war Gottes Absicht, diese jungen Leute in Babylon zu Kanälen des Lichts werden zu lassen. Satan war fest entschlossen, dieses Ziel zu vereiteln. Er wirkte auf die anderen Jugendlichen ein, die sich geweigert hatten, für Gott einzustehen, und weckte in ihnen Neid, so dass sie auf Daniel und seine Freunde eifersüchtig wurden. Auf seine Einflüsterungen hin legten sie Pläne, ihnen eine Falle zu stellen, die solche raschen und konsequenten Fortschritte in ihrer Erkenntnis machten ... CS 168 6 Satan versuchte ihre Vernichtung herbeizuführen ... Sie aber studierten gewissenhaft das Wort Gottes, um den Willen Gottes kennen zu lernen. Durch den Glauben vertrauten sie darauf, dass der Eine, dem sie dienten, ihnen seinen Willen mitteilen wird. Gott belohnte ihr Vertrauen, indem er ihnen sein Wort eröffnete ... Sie machten das Wort Gottes zu ihrem Handbuch und betrachteten es als die Grundlage ihrer Charakterbildung. Damals hatten sie nur das Alte Testament ... CS 168 7 Satan warf immer wieder seinen Schatten über ihren Weg, um ihre vom göttlichen Licht erleuchtete Sicht der Dinge zu verdunkeln und ihren Glauben und ihr Gottvertrauen zu mindern. Doch sie gaben Satan nicht nach. Der Herr gab ihnen Weisheit und Kraft, um mit ihm im Gebet die Oberhand zu gewinnen. Brief 34, 1900. ------------------------Eine falsche Wahl der Freunde hat böse Folgen, 17. Juni CS 169 1 Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Einsicht und Verstand für jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und Träume jeder Art. Daniel 1,17. CS 169 2 Du lebst nur einmal auf dieser Welt. Deshalb solltest du dir keine jungen Männer und Frauen zu Freunden wählen, die dich auf Irrwege führen. Wende dich von diesen Versuchern ab, denn sie sind Satans Helfer. Sie werden von ihm benutzt, um Menschen zu veranlassen, Gott Schande zu bereiten ... Räume dem Feind keinen Vorteil ein. Studiere die Geschichte von Daniel und seinen Gefährten. Obwohl sie in ihrer Umgebung von allen Seiten der Versuchung ausgesetzt waren, für sich selbst zu leben, ehrten und verherrlichten Daniel und seine Freunde Gott in ihrem täglichen Leben. Sie beschlossen, alles Böse zu meiden. Sie weigerten sich, freiwillig auf den Pfad des Feindes einzuschwenken. Und Gott belohnte ihre Standhaftigkeit und Treue mit reichen Segnungen. CS 169 3 Jeder von uns gestaltet seine Zukunft selbst. Alle, die ein Leben anstreben, das vor Gott bestehen kann, müssen einen festen Standpunkt gegen die Verdorbenheit einnehmen, die sich wie eine Ekel erregende Seuche über die Welt ausbreitet. Sie müssen das Falsche zurückweisen und das Rechte wählen und jeder Versuchung tapfer widerstehen. Sie müssen kleine Versuchungen überwinden, dann werden sie stark genug, um große bestehen zu können. CS 169 4 Manche sagen: "Du brauchst es in den Kleinigkeiten nicht so genau zu nehmen." Das Gewissen solcher Leute passt sich den Einflüsterungen des Bösen an, bis sie gelernt haben, so zu handeln, dass sie zu Satans Heer gehören. Von kleinen Fehlern werden sie zu großen Fehlern geführt ... Die niederen Triebe bekommen die Oberhand und halten den ganzen Menschen unter der Tyrannei satanischer Macht. Die hohen, edlen Ziele, an denen sich der Mensch früher orientiert haben mag, werden durch die Hemmungslosigkeit förmlich weggeschwemmt ... CS 169 5 Tu dich mit Menschen zusammen, die auch treu zu Tugenden und zu Gott stehen. Sei lernbereit. Strebe die besten Leistungen an. Der Herr lobt entschlossene und ernsthafte Bemühungen, Wissen und Verständnis zu gewinnen, das dich für deinen Platz in der höheren Schule der himmlischen Höfe tauglich macht. Er freut sich über aufmerksame und fleißige Schüler ... CS 169 6 Bete wie Daniel -- dreimal am Tag, allein mit Gott (siehe 6,11). Bekenne jede Sünde, die du getan, und jeden Fehler, den du begangen hast ... Gott sagt: "Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr gesund werdet." Jakobus 5,16. Auf diese Weise errichtest du eine Trennmauer zwischen dir und der Sünde und lebst in Harmonie mit Gott. Er stellt sich dir als ein Gott vor, der deine ehrlichen Gebete hört und erhört. Er hat versprochen, dir zu vergeben und dich anzunehmen. Siehe 1.Johannes 1,9. Wie stark kann dich diese Gewissheit machen! "Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen" -- nahe, um sie zu erhören und zu segnen. Brief 134, 1901. ------------------------Gott gebührt die Ehre auch für Gedanken, die er uns eingibt, 18. Juni CS 170 1 Da wurde Daniel dies Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels. Daniel 2,19. CS 170 2 Daniel suchte den Herrn [im Gebet], als das Urteil verkündet wurde, dass alle Weisen im Königreich Babylon hingerichtet werden sollten, weil sie dem König Nebukadnezar einen Traum, den er vergessen hatte, nicht erzählen oder deuten konnten. Er forderte nämlich nicht nur die Interpretation des Traumes, sondern verlangte auch, dass man ihm den Traum erzählte. Siehe Daniel 2,1-5 ... CS 170 3 Die Magier hatten große Angst und zitterten. Sie erklärten, die Forderung des Königs sei unvernünftig, eine solche Leistung sei noch nie von jemandem verlangt worden. Der König wurde wütend und benahm sich wie alle Menschen, die viel Macht und wenig Selbstbeherrschung haben. Er beschloss, dass sie alle umgebracht werden sollten. Daniel und seine Freunde gehörten auch zu den Weisen. Deshalb sollten sie ihr Schicksal teilen. Siehe V. 10-13 ... CS 170 4 Daniel erschien vor dem König und bat um Zeit. Siehe V. 16. Er wollte diese Angelegenheit vor den obersten Gerichtshof des Universums bringen, für dessen Urteil es keine Berufungsmöglichkeit gibt. Als seine Bitte erfüllt wurde, legte Daniel diese Sache seinen Gefährten vor, die sich mit ihm in der Anbetung des wahren Gottes zusammengetan hatten. Sie überlegten sorgfältig, dann knieten sie nieder und baten Gott, er möge ihnen die Kraft und Weisheit geben, die ihnen in ihrer großen Not weiterhelfen konnte. Siehe V. 17.18 ... Sie beugten sich in Reue und übergaben ihren Fall dem großen Weltenrichter. Mehr konnten sie nicht tun ... Gott aber handelte. CS 170 5 Danach betete Daniel: "Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, dass du mir Weisheit und Stärke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart." V. 23 ... CS 170 6 Daniel hatte die Gesinnung Jesu Christi, deshalb setzte er sich für das Leben der anderen Weisen von Babylon ein. Siehe V. 27. Die Nachfolger Christi tragen nicht die typischen Merkmale Satans, dem es Freude macht, die Geschöpfe Gottes zu kränken und zu betrüben. Sie haben den Geist ihres Meisters, der sagte: "Ich bin gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist." Lukas 19,10 ... CS 170 7 Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu ihm: "Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann." Daniel 2,25 ... Demütig und bescheiden bekannte Daniel, dass diese Weisheit nicht von ihm selbst stammte, sondern vom Gott des Himmels kam. Er sagte, dass ihm auch der Traum gezeigt worden sei, denn Gott habe sich um seine Diener gekümmert und wolle den König die Gedanken seines Herzens wissen lassen. Siehe V. 28-30; Brief 90, 1894. ------------------------Für Gott einstehen, wenn es darauf ankommt, 19. Juni CS 171 1 Unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem Feuer und aus deiner Gewalt retten. Aber auch wenn er es nicht tut, musst du wissen, o König, dass wir nie deine Götter anbeten und uns nicht vor der goldenen Statue niederwerfen werden. Daniel 3,17.18 (Hfa). CS 171 2 Nebukadnezars wunderbarer Traum führte zu einer markanten Änderung seiner Ideen und Meinungen. Siehe Daniel 2,47. Für kurze Zeit ließ er sich von der Ehrfurcht vor Gott beeinflussen. Aber sein Herz war noch nicht von Stolz, weltlichem Ehrgeiz und Geltungssucht gereinigt. Nachdem der erste Eindruck verblasst war, dachte er nur noch an seine eigene Größe und überlegte, wie er den Traum zu seiner eigenen Ehre umsetzen konnte. CS 171 3 Die Worte "Du bist das goldene Haupt!" (V. 38) hatten ihn am tiefsten beeindruckt. Er beschloss, eine Statue bauen zu lassen, die das Original weit übertraf. Dieses Standbild sollte nicht -- wie das ihm gezeigte Bild -- vom Kopf bis zu den Füßen immer minderwertiger werden (siehe V. 32.33), sondern ganz und gar aus dem wertvollsten Metall bestehen. Dadurch sollte das ganze Bild die Größe Babylons repräsentieren. Nebukadnezar beabsichtigte, dass durch diese prächtige Statue die Prophezeiung hinsichtlich der kommenden Reiche leichter aus seiner Erinnerung und der Erinnerung all derer schwinden sollte, die von dem Traum und seiner Deutung erfahren hatten. Aus seiner Kriegsbeute nahm Nebukadnezar Gold, "ließ ein goldenes [Stand-] Bild machen" und befahl allen Offizieren und Beamten des Reiches, sich zur Einweihung des Bildes zu versammeln. Sobald das Orchester spielte, sollten sich alle niederwerfen und das Bild anbeten. Siehe Daniel 3,1.2.5 ... CS 171 4 Der festgesetzte Tag kam. Beim Klang der Musik fiel die große Menschenmenge nieder und "betete das goldene Bild an". V. 7. Doch die drei hebräischen jungen Männer Schadrach, Meschach und Abed-Nego (wir haben keinen biblischen Bericht darüber, ob Daniel bei dieser Gelegenheit anwesend war) machten dem Gott des Himmels keine Schande, indem sie sich vor diesem Götzenbild neigten. Dem König wurde von ihrer Weigerung berichtet. Siehe V. 12. Verärgert ließ er sie holen und versuchte, sie durch Drohungen dazu zu bringen, sich wie die vielen anderen vor dem Bild niederzuwerfen. Höflich, aber bestimmt erklärten sie, dass sie dem Gott des Himmels gehörten und daran glaubten, dass er die Macht habe, sie in dieser schweren Stunde zu bewahren. Siehe V. 13-18. CS 171 5 Des Königs Zorn kannte keine Grenzen. Er befahl, den Ziegelofen siebenmal heißer zu machen als normal, und die hebräischen Verbannten wurden unverzüglich dort hineingeworfen. Die Flammen fauchten so grimmig, dass die Männer, die die Hebräer in den Ofen warfen, auf der Stelle verbrannten. Siehe V. 19-22; Manuskript 110, 1904. ------------------------Gott ist in jeder Prüfung bei uns, 20. Juni CS 172 1 Und es versammelten sich ... die Verwalter und die Staatsräte des Königs; sie betrachteten diese Männer, über deren Leib das Feuer keine Macht gehabt hatte: das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, nicht einmal Brandgeruch war an sie gekommen. Daniel 3,27 (EB). CS 172 2 Plötzlich wurde der König blass. Erschrocken schaute er in die glühenden Flammen und wandte sich zu seinen Beamten um. Aufgeregt fragte er: "‚Haben wir nicht drei Männer gefesselt in den Ofen geworfen?' ‚Ja, sicher!' antworteten sie. ‚Warum sehe ich dann aber vier Männer ohne Fesseln im Feuer umhergehen?' rief der König. ‚Sie sind unversehrt, und der vierte sieht aus wie ein Sohn der Götter!'" Daniel 3,24.25 (Hfa). CS 172 3 Die hebräischen Geiseln hatten Nebukadnezar von Christus, dem kommenden Erlöser, erzählt. Aufgrund dieser Beschreibung erkannte der König in der vierten Gestalt den Sohn Gottes, der mit den drei Verurteilten im Ziegelofen umherging. Er lief zum Ofen und rief: "Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, kommt heraus!" V. 26 (Hfa). Sie folgten dem Befehl und zeigten sich der großen Menschenmenge. Sie waren unverletzt, nicht einmal Brandgeruch hing in ihren Kleidern. Siehe V. 27. Sie waren Gott treu geblieben und hatten sich als feuerfest erwiesen. Nur ihre Fesseln waren verbrannt. CS 172 4 Auf jeden von uns werden Prüfungen zukommen. Wir wissen nicht, wie viele von uns in besondere Stellungen gelangen, wo sie die Möglichkeit haben, für unseren Gott zu zeugen. Wir sollen in jedem Fall die Ehre unseres himmlischen Vaters im Blick behalten ... CS 172 5 Die Geschichte wird sich wiederholen. In dieser Zeit wird die Sabbatheiligung der Prüfstein sein ... Ein Gegen-Sabbat wird aufgerichtet werden, wie damals das goldene Standbild in der Ebene Dura aufgerichtet wurde. Maßgebliche Führer, die sich Christen nennen, werden die Welt dazu aufrufen, diesen gefälschten, selbstgemachten Sabbat zu halten. Wer sich weigert, wird unterdrückenden Gesetzen unterstellt. Das ist das "Geheimnis der Bosheit", der Plan satanischer Werkzeuge, der durch den "Menschen der Sünde" verwirklicht wird. Siehe 2.Thessalonicher 2,7.3 ... CS 172 6 Wir müssen alle Menschen vor der Anbetung des Tieres und seines Bildes warnen (siehe Offenbarung 14,9) -- vor der Verehrung des Götzen "Sonntag". Indem wir das tun, brauchen wir allerdings keinen Feldzug gegen die Ungläubigen zu starten. Wir stellen das Wort des Herrn in seiner wahren Würde und Reinheit einfach denen vor, die es nicht kennen oder bisher gegenüber den biblischen Lehren gleichgültig waren ... Wir brauchen ihnen nicht damit zu drohen, dass sie in die Hölle kommen, wenn sie nicht den Sabbat des vierten Gebots halten. Die Wahrheit selbst wird, von der Macht des Heiligen Geistes begleitet, Herzen überzeugen und bekehren. Manuskript 110, 1904. ------------------------Gott warnt vor Egoismus und Stolz, 21. Juni CS 173 1 "Man wird dich aus der menschlichen Gemeinschaft ausstoßen, und du musst unter den Tieren hausen ... Erst wenn sieben Zeiträume vergangen sind, wirst du erkennen: Der höchste Gott ist Herr über alle Königreiche der Welt." Daniel 4,22 (Hfa). CS 173 2 Der treue Daniel stand vor dem König. Er sollte ihm nicht schmeicheln oder den Traum umdeuten, um sich seine Gunst zu sichern. Eine heilige Pflicht war ihm auferlegt: Er musste dem König von Babylon die Wahrheit sagen: "Mein Herr und König, ich wünschte, die Botschaft würde deinen Feinden gelten, allen, die dich hassen! Du hast einen Baum gesehen ... dieser Baum bist du, mein König!" Daniel 4,16.19 (Hfa). CS 173 3 Meinen wir, das Königreich Babylon war in Gottes Augen wichtiger als die Mittel und Verantwortung, die er seinem auserwählten Volk anvertraut hat, das das Ende der Welt erleben wird? Wir sehen hier, wie der große "Ich bin" (siehe 2.Mose 3,14, EB) wirkt, um das Herz eines heidnischen Königs zu verändern. Es gibt wirklich einen "heiligen Wächter" (Daniel 4,10), der die Taten der Menschen zur Kenntnis nimmt und festhält. Das gilt besonders für Menschen, die für Gott eintreten, indem sie seine heilige Wahrheit innerlich aufnehmen und der Welt offenbaren ... CS 173 4 Im Traum des Nebukadnezar wird das wahre Objekt einer Regierung wunderbar durch einen großen Baum dargestellt. "Er besaß prächtige Blätter und trug viele Früchte. Den wilden Tieren bot er Schatten und Schutz, in seinen Zweigen nisteten die Vögel. Alle Menschen und Tiere ernährten sich von seinen Früchten." Daniel 4,9 (Hfa). Manuskript 29, 1895. CS 173 5 Der Prophet Daniel deutete den Traum des Königs und fügte die ernste Mahnung hinzu: "Darum, o König, lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Vergehen durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn dein Wohlergehen von Dauer sein soll!" V. 24 (EB) ... Zwölf Monate dauerte die Probezeit, die dem König eingeräumt wurde. Siehe V. 26. Während dieser Zeit wurden seine Taten im himmlischen Heiligtum eingeschätzt und beurteilt. CS 173 6 Eines Morgens, als Nebukadnezar sich auf dem Dach seines Palastes erging, sagte er: "Da zu meinen Füßen liegt Babylon, die herrliche Stadt! Mir zu Ehren zeigt sie ihre ganze Pracht. Ich habe sie zu meiner Residenz ausgebaut, denn ich bin ein großer und mächtiger König!" V. 26.27 (Hfa). Während der König sich mit seiner eigenen Wichtigkeit aufplusterte und noch ehe er diese Worte ausgesprochen hatte, hörte er eine Stimme vom Himmel: "Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Königtum ist dir genommen!" V. 28. Brief 71, 1894. ------------------------Wir entscheiden über unser ewiges Geschick, 22. Juni CS 174 1 Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels, dessen Werke allesamt Wahrheit und dessen Wege Recht sind und der die erniedrigen kann, die in Stolz einhergehen. Daniel 4,34 (EB). CS 174 2 Die Stärke eines Volkes oder eines Menschen ist nicht davon abhängig, wie gut seine Möglichkeiten sind, die das Land oder den einzelnen nach außen hin unbesiegbar erscheinen lassen. Man findet diese Stärke auch nicht in der Größe, derer man sich rühmt. Was sie allein groß und stark macht, ist die Macht Gottes und seine Absichten. Sie entscheiden selbst über ihr Schicksal, je nachdem, wie sie sich zu Gottes Plänen und Zielen stellen. Die menschliche Geschichtsschreibung erzählt von den Leistungen der Völker, ihren Siegen in Schlachten, ihrem Erfolg auf dem Weg zu weltlicher Größe. Gottes Geschichte aber schildert Männer und Frauen aus dem Blickwinkel des Himmels ... CS 174 3 Der Prophet Daniel beschrieb den Aufstieg und Fall von Königreichen. Als er dem König von Babylon den Traum vom großen Standbild deutete, erklärte er ihm, dass sein Reich von anderen abgelöst werde. Siehe Daniel 2,36-39. Seine Größe und Macht werde eine bestimmte Zeit andauern, dann werde ein zweites Reich aufkommen, das auch seine Prüfungszeit hätte, in der das Volk zeigen kann, ob es den einen Herrscher, den einzig wahren Gott, erhöhen würde. Wenn es das versäumt, wird seine Herrlichkeit schwinden und ein drittes Reich seinen Platz einnehmen. Auch dieses werde daraufhin geprüft, ob es Gott gehorche oder nicht, und dann auch verschwinden. Danach sollte ein viertes Reich, so stark wie Eisen, alle Völker der Welt unterdrücken. Siehe V. 40. Diese Aussagen wurden durch den unendlichen Gott begrenzten Menschen eröffnet und durch Propheten aufgeschrieben. Ihre Erfüllung lässt sich auf den Seiten der Geschichtsbücher nachverfolgen. Sie zeigen, dass Gott die regierende Macht ist. Siehe V. 20.21 ... CS 174 4 Die Stimme Gottes, die schon in vergangenen Zeitaltern vernommen wurde, schallt durch die Jahrhunderte, durch Generationen, die auf der Bühne der Weltgeschichte auf- und abgetreten sind ... Geschichte und Prophetie bezeugen, dass der Gott der ganzen Erde der Menschheit Geheimnisse durch seine erwählten Lichtträger offenbart. Siehe V. 22 ... Nebukadnezar wurde durch die schreckliche Demütigung, dass er einige Jahre den Verstand verlor, dazu gebracht, seine eigene Schwäche und die Überlegenheit des lebendigen Gottes anzuerkennen. Siehe Daniel 4,33.34 ... CS 174 5 Gott hat für jeden Menschen einen Platz in seinem großen Plan. Durch Wahrheit oder Lüge, durch Dummheit oder Weisheit erfüllt jeder einen Zweck und bringt bestimmte Resultate hervor. Und jeder entscheidet sein ewiges Schicksal selbst, je nachdem, ob er sich für den Gehorsam oder den Ungehorsam entscheidet. Jedem ist die freie Entscheidung über sein Handeln gegeben und jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich ... Wir sollten niemals sagen "Gott war ...", sondern "Gott ist" ... Könige werden abgesetzt und Nationen verschwinden, aber Menschen, die durch den Glauben mit Gott verbunden sind, werden ewig bleiben. Manuskript 36, 1896. ------------------------Gott braucht immer noch Menschen, die unbestechlich sind, 23. Juni CS 175 1 Frühere Statthalter hatten dem Volk schwere Lasten auferlegt. Sie verlangten von ihm nicht nur Brot und Wein, sondern täglich auch noch 40 Silberstücke für ihren Unterhalt. Auch ihre Leute unterdrückten das Volk. Weil ich Gott ernst nahm, tat ich dies alles nicht. Nehemia 5,15 (GNB). CS 175 2 Das Volk Israel wurde nach Babylon in die Gefangenschaft verschleppt, weil es sich von Gott getrennt hatte und meinte, es nicht mehr nötig zu haben, Prinzipien aufrechtzuerhalten, die nicht von den Anschauungen der Nachbarvölker beeinflusst waren. Weil die Israeliten sich von Gott getrennt hatten, demütigte er sie. Er konnte sich nicht mehr für ihr Wohlergehen einsetzen. Er konnte seine Bundesverheißungen nicht einhalten, solange sie den Prinzipien nicht treu blieben, die er ihnen gegeben hatte. Sie sollten sie eifrig einhalten, um vor den Methoden und Praktiken der heidnischen Völker bewahrt zu bleiben, die Gott Schande bereiteten ... Gott überließ sie also sich selbst, und so mussten die Unschuldigen mit den Sündern in Zion leiden. Siehe Daniel 9,4-14. CS 175 3 Doch unter den Israeliten gab es auch christliche Patrioten, die unbeirrbar zu Gottes Grundsätzen standen. Er betrachtete diese treuen und zuverlässigen Menschen mit Freude ... Sie mussten zwar mit den Schuldigen leiden, doch Gott benutzte in seiner Vorsehung dieses Exil als Mittel, um sie an die vorderste Front zu bringen. Während sie als Gefangene in Babylon wohnten, leuchtete ihr Beispiel der unbefleckten Rechtschaffenheit mit himmlischem Glanz. CS 175 4 Viele aus dem erwählten Gottesvolk hatten sich als unzuverlässig erwiesen. Sie trennten sich von Gott und wurden selbstsüchtig, hinterlistig und unehrlich. Im deutlichen Gegensatz dazu stand die Handlungsweise Daniels und seiner Freunde sowie die von Esra und Nehemia. Gott segnete diese Männer in besonderer Weise, weil sie fest für das Recht einstanden. CS 175 5 Nehemia wurde von Gott erwählt, weil er bereit war, mit Gott zusammenzuwirken und eine Erneuerung anzustreben ... Er ließ sich nicht von den Vorhaben grundsatzloser Menschen verführen und verderben, die man gekauft hatte, um ein böses Werk zu vollführen. Er ließ sich nicht einschüchtern oder in die Rolle eines Feiglings drängen. Siehe Nehemia 4. Wenn er sah, dass man nach falschen Grundsätzen handelte, dann schaute er nicht einfach zu und gab durch Schweigen seine Zustimmung, sondern er bezog eine feste, unerschütterliche Stellung auf der Seite des Rechts. Er ließ sich keinen Millimeter weit dazu verleiten, die Prinzipien zu verdrehen, die Gott aufgestellt hatte. Wie andere auch handeln mochten -- er konnte sagen: "Weil ich Gott ernst nahm, tat ich das alles nicht." Nehemia 5,15 (GNB). Manuskript 121, 1898. ------------------------Eine hohe Stellung schließt die Notwendigkeit des Gebets nicht aus, 24. Juni CS 176 1 Bitte erhöre doch mein Gebet und das Gebet aller, die dir dienen und dich ehren wollen. Und wenn ich beim König vorspreche, dann hilf mir und lass mich bei ihm Gnade finden! Nehemia 1,11 (Hfa). CS 176 2 Nehemia, der Hebräer im Exil, bekleidete am persischen Hof eine einflussreiche und hohe Stellung. Als Mundschenk des Königs (siehe Nehemia 1,11) war er ständig in der unmittelbaren Gegenwart des Königs und durch diese enge Beziehung, seine Fähigkeiten und seine bewährte Treue wurde er zum Berater des Königs. Er war ein Mann mit hohen Prinzipien, unerschütterlicher Grundsatztreue und bemerkenswerter Klugheit. CS 176 3 In diesem heidnischen Land, wo er vom Pomp und Glanz des Hoflebens umgeben war, vergaß Nehemia den Gott seiner Väter nicht und dachte ständig an das Volk, dem Gott seine heiligen Worte anvertraut hatte. Seine Ehrenstellung minderte weder seine Liebe zu Gott noch die Liebe zu seinen Volksgenossen ... Er schämte sich nicht, mit ihnen verwandt zu sein und dieselbe Religion zu haben. Siehe Nehemia 2,3. Er spürte, dass er die Wahrheit überall ehren musste. Er entschuldigte sich nicht dafür, dass er eine andere Religion hatte als der persische Hof ... CS 176 4 Für Jerusalem, die von Gott erwählte Stadt, waren schwere Zeiten angebrochen. Boten, die aus Juda kamen, schilderten Nehemia die dortigen Zustände. Man hatte den zweiten Tempel errichtet und auch Teile der Stadt wieder aufgebaut, doch ihr Wohlergehen war bedroht; der Tempeldienst gestört und die Bürger lebten in ständiger Alarmbereitschaft, weil die Mauern immer noch in Trümmern lagen und die Tore verbrannt waren. Siehe Nehemia 1,3. Die Hauptstadt des jüdischen Landes wurde allmählich zu einem verlassenen Ort und die wenigen verbliebenen Bürger waren tief verbittert, weil ihre götzendienerischen Gegner höhnten: "Wo ist denn euer Gott?" CS 176 5 Die Seele des hebräischen Patrioten wurde von diesen schlechten Nachrichten überwältigt. Seine Trauer war so groß, dass er "weinte und trug Leid tagelang und fastete". V. 4. Doch als der erste Ausbruch seines Kummers abgeklungen war, wandte er sich in seiner Not an den wahren Helfer. Der Bericht sagt, dass er "betete vor dem Gott des Himmels". V. 4. Er schüttete Gott sein Herz aus. Er wusste, dass die Not, die über Israel gekommen war, das Ergebnis des Ungehorsams war. In tiefer Demut kam er zu Gott und bat um Vergebung und Erneuerung seiner Gunst. Vertrauensvoll bekannte er seine Sünden und die Verfehlungen seines Volkes. Siehe V. 5-7. CS 176 6 Indem er sich an die Verheißung Gottes klammerte (siehe V. 8-10), brachte Nehemia vor dem Thron der göttlichen Gnade die Bitte vor, Gott möge sich doch seines reumütigen Volkes annehmen, seine Kraft erneuern und seine verwüsteten Orte wieder aufbauen. Manuskript 58, 1903. ------------------------Glaube und Werke sollen zusammengehen, 25. Juni CS 177 1 [Nehemia sagte]: "Mein König, wenn es dir gut erscheint und wenn du deinem Diener Vertrauen schenkst, dann lass mich doch nach Judäa gehen, in die Stadt, in der meine Vorfahren begraben sind, damit ich sie wieder aufbauen kann!" Nehemia 2,5 (GNB). CS 177 2 Schließlich konnte der Kummer, der auf Nehemias Herz lastete, nicht länger verborgen bleiben. Schlaflose Nächte, die dem ernsten Gebet gewidmet waren, und sorgenvolle Tage, verdunkelt durch hinausgeschobene Hoffnung, hinterlassen auf jedem Gesicht ihre Spuren. Das wachsame Auge des Monarchen, der immer sorgsam auf seine eigene Sicherheit bedacht sein muss, ist gewöhnt in Gesichtern zu lesen und Masken zu durchschauen. Als er erkennt, dass ein geheimer Kummer seinen Diener belastet, fragt er unvermittelt: "Warum siehst du so schlecht aus? Du bist doch nicht etwa krank? Nein, das ist es nicht -- irgend etwas macht dir das Herz schwer!" Nehemia 2,2 (GNB). CS 177 3 Die Frage erfüllt Nehemia mit Befürchtungen. Wird der König zornig sein, wenn er hört, dass sich sein Hofbeamter zwar äußerlich mit seinem Dienst beschäftigt, aber mit seinen Gedanken weit weg bei seinem bedrängten Volk ist? Und seine langgehegten Pläne zum Aufbau Jerusalems -- werden sie jetzt über den Haufen geworfen? Nehemia erzählt: "Der Schreck fuhr mir in die Glieder." V. 2 (GNB). Mit zitternden Lippen und Tränen in den Augen offenbart er dem König die Ursache seines Kummers: Die Stadt, in der seine Vorfahren begraben liegen, liegt in Trümmern, und ihre Tore sind durch Feuer zerstört. Siehe V. 3. Dieses Bekenntnis berührt den Monarchen und weckt sein Mitgefühl, ohne gleichzeitig die Vorurteile des Götzendieners zu wecken. Eine zweite Frage gibt Nehemia die Chance, auf die er lange gewartet hat: "Was begehrst du denn?" V. 4. CS 177 4 Doch der Mann Gottes antwortet nicht, bevor er nicht einen Höheren als den König Artaxerxes um Hilfe gebeten hat. "Ich schickte ein Stoßgebet zum Gott des Himmels." V. 4 (GNB). Das stille Gebet, das er an Gott richtete, hatte denselben Inhalt wie das Gebet, das er schon seit vielen Wochen vor Gott brachte: Gott möge seinem Gesuch Erfolg geben. Siehe Nehemia 1,11. Und nun, ermutigt durch den Gedanken, dass er einen allwissenden und allmächtigen Freund hat, der sich für ihn einsetzt, legt der Mann Gottes dem König ganz ruhig seinen Wunsch vor: Er möchte eine Zeit lang von seiner Aufgabe am Hof entbunden werden und die Vollmacht bekommen, die Trümmerstätten in Jerusalem aufbauen zu lassen, damit es wieder eine starke und befestigte Stadt wird. Siehe Nehemia 2,5. Von dieser Bitte hängen weitreichende Konsequenzen für die jüdische Hauptstadt und die ganze Nation ab. "Der König gewährte es mir, denn die gütige Hand meines Gottes stand mir bei", berichtet Nehemia V. 8 (GNB). CS 177 5 Während Nehemia die Hilfe Gottes erflehte, legte er die Hände nicht in der irrigen Ansicht in den Schoß, sich nun nicht mehr darum kümmern und keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Mit bewundernswerter Umsicht und Vorausschau organisierte er alles, was nötig war, um den Erfolg seines Vorhabens zu sichern. Manuskript 58, 1903. ------------------------Sorgfältige Planung ist im Werk Gottes nötig, 26. Juni CS 178 1 [Nehemia] sprach zum König: "Gefällt es dem König, so gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des Euphrat, damit sie mir Geleit geben, bis ich nach Juda komme, und auch Briefe an Asaf, ... damit er mir Holz gebe ... für die Stadtmauer." Nehemia 2,7.8. CS 178 2 Als Nehemia merkte, dass der König zuvorkommend auf seine Bitte einging, schöpfte er Mut, die Art Unterstützung zu erbitten, die er für die Ausführung seiner Pläne brauchte. Um seiner Mission Würde und Autorität zu geben und zu seiner eigenen Sicherheit auf der Reise sicherte er sich militärisches Geleit. Er erhielt königliche Briefe an die Gouverneure der Provinzen westlich des Euphrat, durch deren Gebiet er auf dem Weg nach Judäa reisen musste. Er erhielt auch einen Brief an den königlichen Forstaufseher, der für die Berge des Libanon verantwortlich war. Darin wurde der angewiesen, Nehemia sämtliches Bauholz zu liefern, das er für die Stadttore, die Mauern und die vorgeschlagenen Gebäude brauchte. Siehe Nehemia 2,6-8. CS 178 3 Das Beispiel dieses heiligen Mannes sollte allen Kindern Gottes eine Lehre sein. Sie sollen nicht nur voll Gottvertrauen beten, sondern mit weisem Eifer treu arbeiten. Wie viele Probleme schaffen wir uns und wie oft behindern wir das Wirken Gottes für uns, weil wir meinen, Umsicht, Vorausdenken und Gewissenhaftigkeit hätten wenig mit Religion zu tun ... Sorgfältige Überlegungen und ausgereifte Pläne sind für den Erfolg von Unternehmungen in der Sache Gottes heute genauso nötig wie damals zur Zeit Nehemias ... CS 178 4 Nehemia verlässt sich nicht auf Unwägbarkeiten. Die Mittel, die er nicht hat, besorgt er sich von denen, die sie ihm geben können. Die ganze Welt mit ihren Reichtümern und Schätzen gehört Gott, wenn sie sich auch jetzt im Besitz böser Menschen befindet. Wenn seine Diener weise und umsichtig vorgehen, sodass die gute Hand des Herrn über ihnen bleibt, dann können sie die Mittel bekommen, die sie brauchen, um Gottes Sache voranzutreiben. CS 178 5 Nehemias Erfahrungen beim Aufbau Jerusalems lehren uns wichtige Lektionen, die Gottes Volk braucht, solange noch Gnadenzeit ist. Die heutige Zeit ruft nach Männern und Frauen, die einen starken und entschiedenen Charakter haben. Paulus schreibt: "Werdet stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt." Epheser 6,10.11 (EB). Wenn die Mitarbeiter Gottes nicht auf der Hut sind, wird der Feind in jedes gute Werk etwas Böses mischen. Auf diese Weise wird er versuchen, Gottes Absichten zu durchkreuzen. Manuskript 58, 1903. ------------------------Unsere Worte und Taten haben starken Einfluss, 27. Juni CS 179 1 Esra hatte sich mit ganzem Herzen der Aufgabe gewidmet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu befolgen und die Israeliten seine Vorschriften zu lehren, damit sie sich in ihrer Lebensführung und Rechtsprechung daran hielten. Esra 7,10 (GNB). CS 179 2 Esra stammte von Aaron ab und war ein Priester, den Gott dazu erwählt hatte, für das Volk Israel Gutes zu bewirken. Er sollte der Priesterschaft Ehre bereiten, deren Herrlichkeit während des Exils fast ausgelöscht war. Esra war ein Mann mit großer Frömmigkeit und heiligem Eifer. Darüber hinaus war er ein Gelehrter und Experte für das Gesetz des Mose. Diese Qualifikationen machten ihn zu einem herausragenden Mann. CS 179 3 Esra war vom Geist Gottes beeindruckt worden, die geschichtlichen und poetischen Bücher der Bibel zu durchforschen. So wurde er mit dem Sinn und der Bedeutung des Gesetzes vertraut. Während des Exils war die Erkenntnis des Willens Gottes zum Teil verloren gegangen. Esra sammelte alle Abschriften des Gesetzes, die er finden konnte. Er verbreitete Abschriften dieser Bücher unter dem Volk Gottes und unterrichtete in den Schulen, die Propheten gegründet hatten, die Fächer "Gesetz" und "Prophetie". Das unverfälschte Wort Gottes, wie es von Esra eifrig gelehrt wurde, vermittelte eine Erkenntnis, die damals unschätzbar wertvoll war ... CS 179 4 Einige der Prophezeiungen standen kurz vor ihrer Erfüllung. Esra suchte eifrig nach dem Licht, das so lange verborgen war. Er eignete sich dieses Wissen an, damit er die Israeliten dazu erziehen konnte, wie sie die Prinzipien des göttlichen Wortes im praktischen Alltagsleben umsetzen konnten ... CS 179 5 Was Esra erkannt hatte, wollte er gerne andere lehren. Dadurch wurde er zum Sprecher Gottes, der seinen Mitmenschen die heiligen Grundsätze des Himmels nahe brachte ... Durch seine Lehrweise unterrichtete er andere in der Erkenntnis der Wahrheit, die für alle Ewigkeit lebendig sein wird ... CS 179 6 Während Esra damit beschäftigt war, sein Wissen an andere weiterzugeben, vermehrten und entwickelten sich seine pädagogischen Fähigkeiten. Er wurde ein Beispiel, das der Welt zeigte, was biblische Wahrheit bewirkt, wenn sie im täglichen Leben des Empfängers offenbart wird. CS 179 7 Esras Beispiel in Worten und Taten hatte großen Einfluss, denn der Geist Gottes war mit ihm ... Er bereitete sein Herz sorgfältig darauf vor, die Aufgabe zu erfüllen, von der er überzeugt war, dass Gott sie ihm übertragen hatte. Er erforschte die Worte, die bezüglich der Pflichten des Volkes Gottes niedergeschrieben worden waren. Er entdeckte dabei ein feierliches Versprechen des Volkes Gottes, ihm zu gehorchen und das Versprechen Gottes, die gehorsamen Israeliten zu segnen. Siehe 2.Mose 24,3-8; 3.Mose 26,3-13 ... CS 179 8 Jedem von uns wurde eine bestimmte Aufgabe zugewiesen. Wir können sie nur durch hingebungsvolles Bemühen erfüllen. Lassen wir uns von Esras Beispiel persönlich ansprechen? Es lehrt uns, wie wir unsere Bibelkenntnis praktisch nutzen können. Brief 100, 1907. ------------------------Jesus nimmt reumütige Menschen an und tritt für sie ein, 28. Juni CS 180 1 Und der Engel des HERRN sprach zu dem Satan: "Der HERR schelte dich, du Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, schelte dich! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist?" Sacharja 3,2. CS 180 2 Satan behauptet, ein Anrecht auf alle zu haben, die einmal unter seiner schwarzen Fahne marschierten, sich aber dann von der Sünde abgekehrt und dem lebendigen Gott zugewandt haben und ihre hilflosen Seelen auf Jesus warfen. Alle, die im Glauben die Verdienste Christi für sich persönlich in Anspruch nahmen, haben das verbriefte Wort Gottes, dass sie mit ihm versöhnt sind ... CS 180 3 Gott lässt Prüfungen seines auserwählten Volkes zu. In der Bibel wird das folgendermaßen formuliert: "Gott versuchte Abraham" (1.Mose 22,1), "Gott versuchte die Kinder Israel". Siehe 2.Mose 15,25; 5.Mose 8,2; 13,4. Das bedeutet: Gott erlaubte Satan, sie zu versuchen, damit sich zeigte, dass ihr Glaube sie ehrt und verherrlicht, wenn das Gericht stattfindet, bei dem jeder Mensch danach beurteilt wird, "was er getan hat bei Lebzeiten". 2.Korinther 5,10. Gott kennt jedes Herz, jedes Motiv und jeden heimlichen Gedanken (siehe Psalm 139,1.2), aber er erlaubt Satan, dass er seine Gläubigen auf die Probe stellt, in Versuchungen führt und Belastungsproben unterzieht, damit ihr Vertrauen und ihre Zuversicht in Gott offenbar werden ... CS 180 4 Der Herr hasst die Sünde, aber er liebt den reumütigen, vertrauensvollen Sünder, vergibt ihm und nimmt ihn unter seinen Schutz und seine Kontrolle. Satan ist jedem auf den Fersen, aber Gott sorgt dafür, dass es bei jeder Versuchung, die er über seine geliebten Kinder kommen lässt, einen Ausweg gibt, damit niemand "über [sein] Vermögen versucht" wird. 1.Korinther 10,13 ... CS 180 5 "Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Jeschua, wie er vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen." Sacharja 3,1. Satans Strategie wird hier deutlich definiert: Er tritt dem versöhnenden und vermittelnden Wirken Christi entgegen ... Wenn Christus zwischen die angefochtenen Menschen und Satan tritt, wird der Feind wütend und beginnt eine Tirade von Schmähungen und Anschuldigungen. Er behauptet, Christus sei unfair, wenn er diese Menschen beschützt und eine Standarte gegen Satan aufrichtet ... CS 180 6 In Gegenwart der ungefallenen Welten, vor dem himmlischen Universum und in Anwesenheit des wütenden Feindes, der [die schuldigen Israeliten] als moralisch verdorben dargestellt hat und behauptete, sie müssten ihm ausgeliefert werden, wies Jesus die bösartigen Vorwürfe zurück, mit denen Satan die Gläubigen "Tag und Nacht vor Gott verklagte". Offenbarung 12,10. Jesus sagte "zu denen, die vor ihm standen", die die Auseinandersetzung beobachteten und die Entschlossenheit sahen, mit der Satan die Gerechten vernichten wollte: "‚Tut die unreinen Kleider von ihm!' Und er sprach [zum Hohenpriester Jeschua]: ‚Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen'." Sacharja 3,4. Manuskript 27, 1894. ------------------------Der ganze Himmel hört unseren Lobpreis und Dank an Gott, 29. Juni CS 181 1 Da redeten die miteinander, die den HERRN fürchteten, und der HERR merkte auf und hörte [es]. Und ein Buch der Erinnerung wurde vor ihm geschrieben für die, die den HERRN fürchten und seinen Namen achten. Maleachi 3,16 (EB). CS 181 2 Zwei Arten von Zeugen werden in den Worten des Propheten Maleachi erwähnt. Von der ersten Gruppe wird geschrieben: "‚Eure Worte sind anmaßend gegen mich', spricht der HERR ... Ihr sagt: ‚Nichts bringt es, Gott zu dienen. Und was ist der Gewinn, dass wir für seinen Dienst sorgen und dass wir in Trauer einhergehen vor dem HERRN der Heerscharen?'" Maleachi 3,13.14 (EB). Diese Worte beschreiben Menschen, die eigentlich die kostbare Wahrheit besser darstellen sollten und den Neubekehrten ein Vorbild geben sollten. Für all seine Nachfolger hat der Herr ein üppiges Fest mit himmlischen Dingen vorbereitet. Er hat bestimmt, dass alle, die ihm folgen, "nicht in der Finsternis wandeln, sondern ... das Licht des Lebens haben." Johannes 8,12 ... Der Herr ruft seine gläubigen und gehorsamen Nachfolger nicht dazu auf, den Altar mit Tränen zu bedecken, sondern fröhlich und glücklich zu leben ... CS 181 3 Maleachi wendet sich von dem dunklen Bild ab, das Satan diesen angeblichen Nachfolgern Jesu Christi vor Augen gemalt hat, denn es ist eine Verleumdung der Vaterliebe unseres Gottes. Satan hat dieses Bild eingerahmt, damit arme, ungläubige und trauernde Seelen es betrachten -- und sie haben das Bild bei sich aufgehängt, wo sie es ständig vor Augen haben. Doch der Herr präsentiert ein ganz anderes Bild, das jeder Gläubige betrachten soll: "Dann aber redeten diejenigen miteinander, die noch Ehrfurcht vor dem Herrn hatten, und der Herr hörte ihnen zu." Maleachi 3,16 (Hfa) ... CS 181 4 Schauen die Gläubigen, die sich in kleinen Gruppen, in bescheidenen Kapellen oder in Privathäusern treffen, immer wieder dieses Bild an, das der Herr der Heerscharen eingerahmt hat? ... Welche eine Hoffnung vermittelt dieses Bild, denn es zeigt den Herrn als jemand, der sich niederbeugt und den Worten seiner Zeugen zuhört! Das sollte uns inspirieren und darüber nachdenken lassen, dass das gesamte himmlische Universum voller Freude den Worten zuhört, mit denen der Name Gottes auf dieser Erde erhöht und gepriesen wird ... CS 181 5 Die Worte, denen Gott und die Engel mit Freude zuhören, sind solche, mit denen wir unsere Wertschätzung für das große Geschenk ausdrücken, das dieser Welt in Gottes einzigartigem Sohn gemacht wurde. Jedes Dankeswort für das Licht der Wahrheit, das in Form von Warnungsbotschaften gesandt wurde und die Finsternis des Irrtums zurückgedrängt hat, ist in den himmlischen Berichten festgehalten worden. Manuskript 32, 1894. ------------------------Die Lehren aus der biblischen Geschichte lernen, 30. Juni CS 182 1 All dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist. 1.Korinther 10,11 (EB). CS 182 2 Die Unterweisungen, die im Alten Testament niedergeschrieben wurden, sind ebenso das Wort Christi wie die Lehren im Neuen Testament. Christus war zur Zeit des Alten Testamentes ebenso der Erlöser der Menschen wie zur Zeit seines Menschseins. Er gab den Menschen im alten Israel dieselbe Chance, für ihr Seelenheil zu sorgen, wie später seinen Zuhörern. CS 182 3 Ein Charakter, der nach dem Bild Gottes geformt wurde, ist der einzige Schatz, den wir aus dieser Welt in die zukünftige mitnehmen können. Der Charakter, den wir während unserer Lebenszeit entwickeln, bestimmt unser ewiges Schicksal. Was im jetzigen Leben wirklich wertvoll ist, wird es auch in der kommenden Welt sein. Die Zukunft eines jeden wird von den Einflüssen bestimmt, von denen er oder sie sich prägen lässt. Wenn jemand die ererbten Neigungen zum Bösen hegt und pflegt, indem er egoistischen Neigungen, Leidenschaften und Wünschen nachgibt, kann er unmöglich ins Reich Gottes kommen. Siehe 1.Korinther 6,9.10. Doch wer danach strebt, die Neigungen zum Bösen zu unterdrücken und sich bereitwillig vom Geist Jesu leiten lässt, der wird verändert ... CS 182 4 Der Charakter Christi wurde beispielhaft gezeigt von Abel, Noah, Set, Henoch, Abraham, Josef, Mose, Josua, Samuel, David und der ganzen Schar derer, von denen berichtet wird, dass sie Charaktere hatten, die Gott gutheißen konnte. Außerdem werden uns negative Beispiele geschildert wie Kain und alle anderen, die Charaktere entwickelten, die der Wahrheit, Treue, Gehorsam und Gerechtigkeit entgegenstanden. Alle hatten die Chance, sich als Kinder der Familie Kains oder als Kinder der königlichen Familie zu erweisen ... Reinheit und Heiligkeit entwickeln sich nur durch Christus ... CS 182 5 Wir sollten auf die Stimme Christi hören, der in der Schöpfung und aus der Wolkensäule zu uns spricht, denn unser ewiges Wohlergehen hängt von unserem Gehorsam gegenüber der Stimme Gottes ab. Lasst uns wachsam vorangehen und nichts vernachlässigen, was Christus uns durch die heiligen Menschen des Altertums gezeigt hat, damit jede Generation davon Nutzen haben kann. CS 182 6 Alles, was Gottes Verstand geplant und seine Hand berührt hat, enthält Lektionen, die uns "zur Ermahnung geschrieben worden sind, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist." 1.Korinther 10,11 (EB). Was früher geschehen ist, wird wieder geschehen. Christi Worte des Wohlwollens oder Missfallens schallen von damals bis in unsere Zeit. Es geht bei den genannten Tatsachen um unser geistliches Wohlergehen und um unser ewiges Heil. Der Herr meint, was er sagt, und sagt, was er meint. Brief 34, 1899. ------------------------Beständiges Gebet ist nötig, um Satans List zu widerstehen, 1. Juli CS 183 1 Erfüllt vom Heiligen Geist, kam Jesus vom Jordan zurück. Und der Geist Gottes führte ihn in die Wüste. Lukas 4,1 (Hfa). CS 183 2 Warum wurde Jesus zu Beginn seines öffentlichen Dienstes in die Wildnis geführt, um versucht zu werden? Der Heilige Geist führte ihn dorthin und Jesus ging nicht um seinetwillen, sondern um unseretwillen, um für uns zu überwinden. Niemand zwang ihn dazu. Der Geist leitete ihn, damit sein Menschsein auf die Probe gestellt wurde. Jesus hatte es unternommen, an die Spitze der gefallenen Menschheit zu treten. CS 183 3 Christus war stets in vollkommener Übereinstimmung mit seinem Vater, auch in dieser Zeit. Als Repräsentant der Menschheit sollte er geprüft werden. Er wurde vom Geist in die Einöde geleitet, um den Feind persönlich zu besiegen, der beanspruchte, der Fürst über die Reiche der Welt zu sein. CS 183 4 In der Wildnis fastete Christus und spürte keinen Hunger. Er war ständig ins innige Gespräch mit seinem Vater vertieft, um sich darauf vorzubereiten, dem Gegner zu widerstehen. Deshalb hatte er kein Hungergefühl. Er verbrachte die Zeit im ernsten Gebet -- völlig auf Gott konzentriert. Er fühlte die unmittelbare Gegenwart seines Vaters. Ihn verlangte nach Kraft, um dem Feind zu begegnen, und der Zusicherung, dass er genügend Gnade bekommt, um all das auszuführen, was er für die Menschheit begonnen hatte. Der Gedanke an die Auseinandersetzung, die ihm bevorstand, ließ ihn alles andere vergessen. Seine Seele wurde mit dem Brot des Lebens genährt, so wie auch heute alle versuchten Menschen gestärkt werden, wenn sie bei Gott Hilfe suchen. Er aß von der Wahrheit, die die Kraft besitzt, von Satans Versuchungen zu erretten, und die er den Menschen bringen wollte. Jesus sah voraus, dass Satans Macht über gefallene und versuchte Menschen gebrochen wird. Er sah voraus, wie er Kranke heilte, Hoffnungslose tröstete, Verzweifelten neuen Mut gab und Armen die frohe Botschaft verkündete. Siehe Lukas 4,18. Das war die Aufgabe, die Gott für ihn vorgesehen hatte, und er bemerkte keinen Hunger, bis die vierzig Tage seiner Fastenzeit vorüber waren ... CS 183 5 Christus ist in der Einöde. Wilde Tiere sind seine einzige Gesellschaft und alles um ihn herum erinnert ihn daran, dass er ein Mensch ist. Plötzlich erscheint ein Engel -- anscheinend einer von denen, die er lange nicht mehr gesehen hat, und sagt zu ihm: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch diesem Stein hier, dass er zu Brot wird!" Lukas 4,3 (GNB). "Wenn du Gottes Sohn bist" -- darin lag die Andeutung von Zweifel. Die Worte nagen bitter in Satans Gemüt. Der Ton seiner Stimme drückt große Skepsis aus. Brief 159, 1903; Manuscript Releases XXI, 8.9. ------------------------Christus weigerte sich, mit Satan zu argumentieren, 2. Juli CS 184 1 So lange ein starker Mann, der dazu noch gute Waffen besitzt, sein Haus verteidigt, kann ihm niemand etwas rauben. Lukas 11,21 (Hfa). CS 184 2 Satan machte die Ansicht Jesu lächerlich, er -- der Herrscher des Himmels -- sei in der Wildnis zurückgelassen worden, um Hunger zu leiden. Würde Gott seinen eigenen Sohn so behandeln? Würde er ihn in der Wildnis bei wilden Tieren lassen, ohne Nahrung, ohne Gefährten und ohne Trost? Satan wollte damit andeuten, dass Gott niemals seinen Sohn in eine solche Lage brächte ... CS 184 3 Die Worte vom Himmel, "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe" (Matthäus 3,17), klangen Satan immer noch in den Ohren. Doch er war fest entschlossen, Christus den Glauben an diese Zusicherung zu rauben. Dieses Wort Gottes war Christi Versicherung seiner göttlichen Mission ... Es war Satans Absicht, ihn daran zweifeln zu lassen. Er wusste: Wenn er Jesu Gottvertrauen erschüttern könnte, hätte er die ganze Auseinandersetzung gewonnen. Für Satan bestand die Möglichkeit, Jesus zu überwinden. Satan hoffte, dass Jesus unter dem Druck der Entmutigung und des extremen Hungers sein Vertrauen in den Vater verlieren und ein Wunder für sich selbst vollbringen würde. Hätte er das getan, wäre der Erlösungsplan gescheitert. CS 184 4 Christus, der Sohn Gottes, antwortete Satan: "Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht'." Matthäus 4,4. Der Vater hatte ihn davor gewarnt, sich in einen Wortwechsel mit Satan einzulassen. Obwohl er den Teufel von Anfang an erkannte, ließ er sich nicht provozieren, mit ihm einen Streit zu beginnen. Gestärkt durch die Erinnerung an die Stimme aus dem Himmel ruhte er in der Liebe seines Vaters. Er wollte nicht mit der Versuchung verhandeln. CS 184 5 Satan versuchte den ersten Adam in Eden. [Eva] diskutierte mit dem Feind und räumte ihm so einen Vorteil ein. Siehe 1.Mose 3,1-5. Satan übte eine faszinierende Macht über Adam und Eva aus und hätte sie gern auch bei Christus angewandt. Doch nachdem er das Wort aus der Heiligen Schrift zitiert hatte, war Satan klar, dass er ohne Siegeschance war. CS 184 6 Satan kam zu Christus in der Hoffnung zu siegen. Er meinte, er hätte alle Vorteile auf seiner Seite. Doch er wurde durch die Sanftmut und Demut des Heilands überwunden und durch dessen festes Vertrauen auf Gottes Wort. Sanft und bescheiden und scheinbar hilflos war Christus stärker als der "starke Mann" mit Waffen. Lukas 11,21 (Hfa). Dabei gab sich Satan große Mühe, ihn zum Sündigen zu verleiten. Doch seine Anstrengungen blieben wirkungslos, Christus von seiner Treue zu Gott abzubringen. CS 184 7 Unser Heiland konnte die himmlische Offenbarung empfangen, ohne sich dabei selbst zu erhöhen ... Der Feind arbeitet geschickt und wagemutig, aber er ist nicht unbesiegbar. Er ist ein "starker Mann" mit guten Waffen, doch wenn wir uns dicht bei dem "Urheber unserer Errettung" halten (Hebräer 2,10, EB) und die Waffe einsetzen, die er uns gegeben hat, werden wir siegen. Brief 159, 1903; Manuscript Releases XXI, 9.10. ------------------------Keine Versuchung konnte Jesus zur Sünde verleiten, 3. Juli CS 185 1 Aber von dem Sohn [heißt es in Psalm 45,7,8]: "Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit und das Zepter der Gerechtigkeit ist Zepter deines Reiches." Hebräer 1,8. CS 185 2 In der Wildnis erduldete Jesus Christus Anfechtungen, die wir Menschen nicht verstehen können. Hier wurde er mit der subtilen Macht Satans, des gefallenen Engels, konfrontiert. Der Feind versuchte, beim Erlöser dieselbe Strategie anzuwenden wie damals bei Adam und Eva in Eden. Er fing damit an, die Hoheitsrechte Christi in Frage zu stellen. "Wenn du der Sohn Gottes bist", sagte er, "dann beweise es mir". Siehe Matthäus 4,3 ... CS 185 3 Satan wusste genau, wer Christus war, denn als der Heiland in die Gegend der Gadarener ging, schrien die Dämonen in den beiden Besessenen: "Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen uns zu quälen, ehe es Zeit ist?" Matthäus 8,29. Während Christus die Bewährungsprobe als zweiter Adam bestand, leuchtete die Schönheit seines Charakters durch seine Menschlichkeit hindurch. Satan konnte trotz dieser Verkleidung die Herrlichkeit und Reinheit des Heiligen sehen, mit dem er in den himmlischen Höfen zusammen gewesen war. Als er Christus anschaute, stiegen in ihm Erinnerungen daran auf, wie er damals gewesen war: schön und heilig. Doch Selbstüberhebung hatte ihn dazu getrieben, einen Platz anzustreben, der sich über dem von Christus befand. Das war fehlgeschlagen. Konnte er jetzt seinen Plan ausführen, da Christus als Mensch in einer geschwächten Position war? Ihm war klar: Wenn er Christus dazu veranlassen kann, auch nur ein wenig von seiner Treue zu Gott abzuweichen, hat er die ganze Welt in seiner Macht und kann sie beherrschen, wie es nur er mit seiner veränderten geistlichen Natur schafft. Doch der Eine, den Satan verführen wollte, war der Herr des Himmels, und alle Anstrengungen des Versuchers blieben erfolglos. Als Satan merkte, dass er den Sieg nicht erringen konnte, wurde er von bitterem Hass erfüllt ... CS 185 4 Da nahm er Christus auf die Tempelzinne mit und schlug ihm vor, er solle sich herabstürzen. Siehe Matthäus 4,5.6 ... Dadurch wollte er ihn zur Sünde der Anmaßung verleiten, denn die Engel würden ihn doch bestimmt beschützen. Doch keine Versuchung konnte den Erlöser dazu bringen, die Herausforderung anzunehmen ... CS 185 5 Der Gegner hatte offenbar die Macht, Christus willkürlich an andere Orte zu versetzen, denn er nahm ihn als nächstes auf einen sehr hohen Berggipfel mit und zeigte ihm dort alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht. Siehe V. 8 ... In diesem Augenblick leuchtete Jesu Göttlichkeit durch seine Menschlichkeit hindurch und der gefallene Engel sah den verherrlichten Jesus, der ihm befahl: "Weg mit dir, Satan!" V. 10 ... Als Befehlshaber in den himmlischen Höfen war Christus daran gewöhnt, dass die Engel ihm dienten. Zu jeder Zeit seines irdischen Lebens konnte er den Vater bitten, ihm zwölf Legionen Engel zu senden. Siehe Matthäus 26,53. Doch keine Schmeichelei und keine Versuchung, seine göttlichen Eigenschaften zu benutzen, konnte ihn dazu bringen, von dem Weg abzuweichen, den Gott vorgesehen hatte. Brief 7, 1900. ------------------------Jesus bewies, dass wir die Gebote Gottes halten können, 4. Juli CS 186 1 Der Versucher trat zu [Jesus] und sprach: "Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden." Matthäus 4,3. CS 186 2 Weil Christus seine Göttlichkeit mit dem Gewand des Menschseins überdeckte, konnte er sich mit der gefallenen Menschheit verbinden und ihr Erlöser werden. Es war nötig, dass er die Macht der Versuchung kennen lernte und durch all die Anfechtungen und Konflikte hindurchging, die wir durchmachen müssen, damit er wirklich der Erlöser sein konnte ... Satan, der mächtige Feind, der aus dem Himmel verwiesen worden war, hatte lange seinen Herrschaftsanspruch über die Erde behauptet. Christus kam, um ihn zu besiegen, damit auch wir durch Gottes Gnade den Sieg über den Feind unseres Seelenheils erhalten können. An der Spitze der Menschheit stehend, zeigte Christus durch seinen vollkommenen Gehorsam dem ganzen Universum, dass Menschen die Gebote Gottes halten können. CS 186 3 Christus blieb unter allen Umständen jeder Vorschrift des göttlichen Gesetzes treu -- ob es ihm gut ging oder er angefeindet wurde, ob man ihn annahm oder verwarf, ob er eine Hochzeit mitfeierte oder von Hunger gequält wurde. So führte er ein vollkommenes Leben als Beispiel für uns. Er erduldete jede Härte, die Arme und Notleidende durchmachen. Ohne zu sündigen, litt er unter Erschöpfung und Hunger. Er versteht jede unangenehme Lage, in die wir geführt werden könnten. Von seiner Kindheit an bestand er während seines ganzen Lebens alle Bewährungsproben. CS 186 4 Als Jesus in die Wildnis geführt wurde um versucht zu werden, leitete ihn der Geist Gottes dorthin. Siehe Lukas 4,1. Jesus lud die Versuchungen nicht ein. Er ging in die Einöde, um allein zu sein und seinen Auftrag und sein Wirken zu überdenken. Durch Fasten und Beten wollte er sich auf den Blut-gesäumten Weg vorbereiten, den er gehen musste. Doch Satan wusste, dass der Heiland in die Einöde gegangen war, und hielt dies für die beste Gelegenheit, sich ihm zu nähern. Schwach und vom Hunger entkräftet, erschöpft und übernächtigt von geistigen Kämpfen, "war sein Aussehen entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder." Jesaja 52,14 (EB). Das war Satans große Chance: Jetzt glaubte er, Christus überwinden zu können. CS 186 5 Die erste Versuchung sprach die Esslust an. Da kam jemand in der Verkleidung eines himmlischen Engels zum Heiland, als wäre er die Erhörung seiner Gebete. Er behauptete, im Auftrag Gottes das Ende des Fastens anzukündigen. Der Heiland war von Hunger geschwächt, alles in ihm schrie nach Nahrung, als Satan plötzlich vor ihm erschien. Er zeigte auf die Steine, die in der Wildnis verstreut lagen und Brotlaiben ähnlich sahen, und sagte: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach aus diesen Steinen Brot!" Matthäus 4,3 (Hfa). Manuskript 155, 1902; Sermons and Talks II, 217.218. ------------------------Christus begegnete Versuchungen mit der Heiligen Schrift, 5. Juli CS 187 1 Jesus antwortete: "Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht'." Matthäus 4,4. CS 187 2 Obwohl Satan als ein Lichtengel erscheint, verraten schon seine ersten Worte, wer er ist: "Wenn du Gottes Sohn bist ..." (Matthäus 4,3, GNB). Hierin liegt die Andeutung von Zweifeln. Würde Jesus tun, was Satan vorschlägt, hätte er diesen Zweifel eingestanden. Satan wusste, dass er die gesamte Auseinandersetzung gewonnen hätte, wenn er Christi Gottvertrauen erschüttern konnte. Er hoffte, dass Jesus unter dem Druck von Mutlosigkeit und extremem Hunger sein Vertrauen in seinen Vater verliert und ein Wunder für sich selbst wirkt. CS 187 3 Nicht ohne inneren Kampf konnte Jesus dem Erzbetrüger ruhig zuhören. Doch der Sohn Gottes brauchte Satan nicht zu beweisen, dass er wirklich Gott war. Er begegnete dem Versucher mit Worten der Heiligen Schrift: "Der Mensch lebt nicht nur von Brot; er lebt von jedem Wort, das Gott spricht." Matthäus 4,4 (GNB). Bei jeder Versuchung war seine Waffe in der Auseinandersetzung das Wort Gottes. CS 187 4 Als Christus dem Versucher entgegenhielt "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht" (Matthäus 4,4), wiederholte er damit die Worte, die er selbst etwa 1400 Jahre zuvor zum Volk Israel gesprochen hatte. Siehe 5.Mose 8,3. Und dieselben Worte sind auch uns als Mahnung geschrieben: Wir sollen mit dem Einen Gemeinschaft pflegen, der uns Leben gibt und der unser Herz schlagen lässt. Gott gibt jedem Mitglied seiner Familie auf Erden den Atem des Lebens. Er verdient deine aufrichtige Verehrung, deine ernsthafte Hingabe. Wenn du bedenkst, was Er für dich getan hat, wie kannst du dann anders, als ihn zu lieben? Er hat seinen Sohn als Lösegeld für unsere Sünde gegeben, damit du vor Gott in eine günstigere Lage kommst. CS 187 5 Würde die Welt die Ansprüche anerkennen, die Gott an sie hat, würden wir nichts von den furchtbaren Sünden hören und sehen, die jetzt so verbreitet sind. Wir würden nichts von den Morden, der Bosheit und Tyrannei lesen, von denen die Zeitungen täglich berichten. Doch die Menschen von heute haben Gott und sein Gesetz fast genauso vollständig vergessen wie damals die Bewohner der vorsintflutlichen Welt. Manuskript 155, 1902; Sermons and Talks II, 218. CS 187 6 Wenn Satan seine Gerissenheit auf den Verstand des Menschen ausüben kann, werden täuschende Einflüsse aufgenommen, als kämen sie direkt vom Himmel. Lässt man seine Täuschungen ins Denken einfließen, dann werden sich viele Menschen davon umgarnen lassen, bevor sie merken, dass sie gar nicht von Gott stammen, sondern vom Feind aller Gerechtigkeit. Manuskript 37, 1903; The Upward Look 135. ------------------------Christus konnte seinen Auftrag nur durch Leiden erfüllen, 6. Juli CS 188 1 Der Teufel sprach zu ihm: "Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab, denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): ‚Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt'." Matthäus 4,6. CS 188 2 Bei der zweiten Versuchung Jesu ging es um Anmaßung ... Satan nimmt an, dass er Jesus nun auf seinem ureigenen Gebiet begegnet. Der listige Gegner zitiert Worte, die aus dem Mund Gottes stammen. Er beweist, dass er mit der Heiligen Schrift vertraut ist. Doch beim Zitieren der Verheißung "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben" ließ er die Worte aus: "dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen" (Psalm 91,11), das heißt, auf allen Wegen, die Gott gewählt hat. Jesus weigerte sich, vom Weg des Gehorsams abzuweichen. Er wollte die Vorsehung nicht zwingen, zu seiner Rettung einzugreifen. Sonst hätte er darin versagt, uns ein Beispiel für Vertrauen und Unterordnung zu geben. Er wirkte kein Wunder für sich selbst. Seine wunderbaren Taten dienten immer dem Wohl anderer. Jesus erklärte Satan: "Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen'." Matthäus 4,7. Gott wird alle bewahren, die auf dem Weg des Gehorsams gehen, doch wer davon abweicht, begibt sich auf Satans Boden. Dort werden wir sicher versagen ... CS 188 3 Jesus blieb auch in der zweiten Versuchung Sieger, und nun zeigte Satan sein wahres Wesen: er behauptete, der Gott dieser Welt zu sein. Er versetzte Jesus auf einen hohen Berg und ließ alle Reiche der Welt in ihrer Herrlichkeit in einem Panorama an ihm vorüberziehen. Siehe Matthäus 4,8. Die Augen Jesu, die zuletzt Düsternis und Einöde gesehen hatten, betrachteten nun eine Szene von unübertrefflicher Schönheit und Pracht. Dann hörte er die Stimme des Versuchers: "Ich will dir die Macht über alle diese Reiche in ihrer ganzen Größe und Pracht geben. Sie ist mir übertragen worden, und ich kann sie weitergeben an wen ich will. Alles soll dir gehören, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest." Lukas 4,6.7 (GNB). CS 188 4 Christus konnte seine Aufgabe nur durch Leiden erfüllen. Vor ihm lag ein Leben voller Kummer, Härte und Konflikte sowie ein schändlicher Tod. Und nun konnte er sich vor dieser schrecklichen Zukunft bewahren, indem er Satans Oberherrschaft anerkannte. Doch damit hätte er den Sieg im großen Kampf verloren. Christus erklärte dem Versucher: "Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): ‚Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen'." Matthäus 4,10. Die Göttlichkeit Christi blitzte durch seine leidende menschliche Natur hindurch. Satan war gegen den Befehl "Weg mit dir!" machtlos. Gedemütigt und wütend musste er sich von der Gegenwart des Retters der Welt zurückziehen. Manuskript 155, 1902; Sermons and Talks II, 218.219. ------------------------Der Erlöser wurde getröstet, nachdem er die Probe bestanden hatte, 7. Juli CS 189 1 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm. Matthäus 4,11. CS 189 2 Nachdem der Feind verschwunden war, fiel Jesus erschöpft zu Boden. Er hatte die Prüfung bestanden, aber nun wurde er auf dem Kampfplatz ohnmächtig. Welche Hand war da, um seinen Kopf zu stützen? Wer sollte ihn pflegen und versorgen, damit er wieder zu Kräften kam? Sollte er sich selbst überlassen werden und umkommen, nachdem er den Sieg errungen hatte? Oh nein! Die Engel des Himmels hatten den Konflikt mit großem Interesse verfolgt, und nun kamen sie und versorgten den Sohn Gottes, der wie ein Sterbender am Boden lag. Er wurde durch Nahrung gestärkt und mit der Nachricht getröstet, dass ihn sein Vater liebt. Die Engel versicherten ihm, dass der ganze Himmel mit ihm über diesen Sieg triumphiert. So kehrte Jesus aus der Wildnis zurück, um seine Botschaft der Gnade und Erlösung mit Vollmacht zu verkünden. CS 189 3 Was wäre geschehen, wenn Satan gesiegt hätte? Welche Hoffnung hätten wir dann? Christus kam, um den ungefallenen Welten, den Engeln und den Menschen zu beweisen, dass es im Gesetz Gottes keine Regel gibt, die wir nicht befolgen können. Er kam, um Gott in Menschengestalt darzustellen. Er hielt sich an jede Anweisung, der auch wir gehorchen sollen. Manuskript 155, 1902; Sermons and Talks II, 219.220. CS 189 4 In ihren Kämpfen mit Satan erhalten die Menschen jegliche Hilfestellung, die Christus auch hatte. Sie müssen nicht überwunden werden. Wir können "mehr als Überwinder [sein] durch den, der uns geliebt hat" und sein Leben für uns hingab. Römer 8,37 (EB) ... Der Sohn Gottes kämpfte in seiner Menschlichkeit mit denselben heftigen, beinahe überwältigenden Versuchungen, die auch uns anfechten: Versuchungen, die Esslust zu befriedigen, anmaßende Risiken einzugehen auf Wegen, die uns Gott nicht gewiesen hat, den "Gott dieser Welt" (2.Korinther 4,4) anzubeten und ein ewiges Leben in Seligkeit dranzugeben, um die faszinierenden Vergnügungen dieses Lebens zu genießen. Jeder wird versucht, aber das Wort Gottes verspricht, dass wir nicht über unsere Tragfähigkeit hinaus geprüft werden. Siehe 1.Korinther 10,13. Wir können widerstehen und den listigen Feind besiegen. Jeder Mensch hat einen Himmel zu gewinnen und eine Hölle zu meiden. Die Engel sind gern bereit, allen zu Hilfe zu eilen, die versucht und geplagt werden. Er, der Sohn des unendlichen Gottes, erduldete die Prüfung und durchlitt die Anfechtung um unseretwillen. Das Kreuz von Golgatha steht lebendig vor jedem Menschen. Wenn jeder Fall vor Gericht kommt und die Menschen wegen ihrer Verachtung Gottes und der Missachtung seiner Ehre durch ihren Ungehorsam den Leiden [des zweiten Todes] ausgeliefert werden (siehe Offenbarung 21,8), dann hat niemand eine Ausrede, denn keiner hätte umkommen müssen. Es war ihrer eigenen Entscheidung überlassen, wem sie zum Führer ihres Lebens wählten, Christus oder Satan. Jeder Mensch kann in seinen großen Prüfungen dieselbe Hilfe bekommen, die auch Christus empfing. Brief 116, 1899. ------------------------Die Engel nehmen in Zeiten der Versuchung Anteil, 8. Juli CS 190 1 Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Psalm 91,11.12. CS 190 2 In der Bibel wird ausdrücklich gesagt, dass Satan sein Werk in den ungehorsamen Menschen tut. Siehe Epheser 2,2. Er wirkt nicht nur direkt auf sie ein, sondern verleitet durch ihren Einfluß auch andere zur Übertretung der Gebote -- ob sie sich dessen bewußt sind oder nicht. Wenn schon böse Engel eine solche Macht über ungehorsame Menschen haben, wie viel größer ist dann die Macht der guten Engel über die, die gehorsam sein möchten. Wenn wir unser Vertrauen auf Jesus Christus setzen und Gehorsam üben zur Gerechtigkeit, wirken Engel Gottes in unseren Herzen Gerechtigkeit ... CS 190 3 Engel kamen und dienten unserem Herrn während der Versuchung in der Wildnis. Himmlische Engel standen ihm bei, als er den Angriffen satanischer Werkzeuge ausgesetzt war. Noch nie war ein Mensch solchen Angriffen ausgesetzt. Das Schicksal der Menschheit stand auf dem Spiel. Bei dieser Auseinandersetzung benutze Christus keine eigenen Worte, sondern verließ sich auf [eine Aussage der Bibel]: "Es steht geschrieben." Matthäus 4,4. In diesem Konflikt wurde die Menschlichkeit Christi auf eine Weise geprüft, wie es niemand von uns durchmachen muss. CS 190 4 Der Fürst des Lebens und der Fürst der Finsternis trafen aufeinander, doch Satan vermochte weder in Wort noch in Tat den geringsten Vorteil zu erlangen. Dies waren reale und keine Scheinversuchungen. Christus litt wirklich unter den Versuchungen. Siehe Hebräer 2,18; 5,8. Himmlische Engel waren bei dieser Auseinandersetzung anwesend und wachten darüber, dass Satan nicht seine Grenzen überschritt und die menschliche Natur Christi vergewaltigte. In der letzten Versuchung bot Satan, der vorgab von Gott gesandt zu sein, Christus die ganze Welt mit ihrer Herrlichkeit an, wenn er ihn anbetete. Siehe Matthäus 4,8.9. Nun musste Christus einen Befehl geben und seine Autorität über alle satanischen Mächte ausüben. CS 190 5 Die Göttlichkeit Jesu leuchtete durch seine Menschlichkeit, und entschieden wies er Satan zurück: "Weg mit dir, Satan!", befahl Christus. Matthäus 4,10 ... Es war genug. Satan durfte nicht weiter gehen. Kein Mensch kann die Tiefe dieses Konflikts begreifen. Das Schicksal der Menschheit und das von Christus selbst standen auf dem Spiel. Ein Entgegenkommen oder ein Wort des Nachgebens -- und Satan hätte diese Welt als sein Eigentum beansprucht. Dann hätte der Fürst der Mächte der Finsternis seine Herrschaft angetreten. Da erschien Christus ein Engel vom Himmel, denn der Kampf war zu Ende. Nun sang der ganze Himmel das Lied des ewigen Sieges. Brief 116, 1899; Für die Gemeinde geschrieben I, 99.100 [überarbeitet]. ------------------------Gottes Macht ist da, um uns Sieg zu geben, 9. Juli CS 191 1 Seine göttliche Kraft hat uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch (seine) eigene Herrlichkeit und Tugend. 2.Petrus 1,3 (EB). CS 191 2 Wir sollen an Erkenntnissen teilhaben. Als ich Bilder sah von der Versuchungsszene in der Wildnis, auf denen Satan als Monster dargestellt wurde, dachte ich: Wie wenig wissen diese Künstler von der Bibel! Vor seinem Fall stand Satan Christus am nächsten und war der höchste Engel im Himmel. Siehe Hesekiel 28,14. Wie dumm ist die Annahme, er wäre Christus in der Wildnis in einer fürchterlichen Gestalt begegnet ... Nachdem der Heiland "vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn". Matthäus 4,2. In diesem Augenblick erschien ihm Satan. Er kam wie ein wunderschöner Engel des Himmels daher und behauptete, er habe den Auftrag von Gott, das Fasten des Heilands für beendet zu erklären. "Wenn du Gottes Sohn bist", sagte er, "dann befiehl doch, dass diese Steine hier zu Brot werden" (Matthäus 4,3, GNB). Aber in Satans Andeutung von Zweifeln erkannte Christus den Feind, dessen Macht er überwinden wollte. Dazu war er auf die Erde gekommen. Er würde diese Herausforderung nicht annehmen und sich durch die Versuchung nicht zum Handeln bewegen lassen ... CS 191 3 Christus hielt sich fest an Gottes Wort und behauptete sich. Wenn wir dieselbe Haltung einnehmen, wenn wir versucht werden, und uns weigern, gedanklich mit der Versuchung zu spielen oder mit dem Feind zu diskutieren, werden wir dasselbe erleben. Wenn wir beginnen, mit dem Teufel zu argumentieren, werden wir überwunden. Jeder von uns muss selbst erkennen, dass er im Kampf steht, und eine positive Einstellung zu Gott und seinem Willen einnehmen und darin beharren. Dadurch bekommen wir die verheißene göttliche Kraft, durch die wir "alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, ... geschenkt [bekommen] durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat" zur Herrlichkeit und Tugend. 2.Petrus 1,3. CS 191 4 Wir können tatsächlich an der göttlichen Natur Anteil bekommen. Wir werden auf verschiedene Weise versucht, doch wenn wir versucht werden, sollten wir immer daran denken, dass Gott dafür gesorgt hat, dass wir überwinden können ... Wer wahrhaft an Christus glaubt, bekommt Anteil an Gottes Natur und hat eine Kraft, die er in jeder Versuchung einsetzen kann. Er wird in der Versuchung nicht fallen und nicht der Niederlage preisgegeben werden. In Prüfungszeiten wird er Gottes Versprechen beim Wort nehmen und dadurch "dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist," entkommen. 2.Petrus 1,4 (EB). CS 191 5 Wir denken, es kostet uns etwas, eine solche Haltung gegenüber der Welt einzunehmen -- und das stimmt auch. Doch was hat unsere Rettung dem himmlischen Universum gekostet? Um uns zu Teilhabern der göttlichen Natur zu machen, gab der Himmel seinen kostbarsten Schatz hin. Der Sohn Gottes legte sein Königsgewand und seine Krone ab und kam als kleines Kind zu uns auf die Erde. Manuskript 9a, 1908. ------------------------Jede überwundene Versuchung ist ein kostbarer Sieg, 10. Juli CS 192 1 Wohl dem, der den HERRN fürchtet und auf seinen Wegen geht! Du wirst dich nähren von deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast's gut. Psalm 128,1.2. CS 192 2 Du sollst der Welt zeigen, worin deine Absicht besteht: ein Bürger des Paradieses zu werden. Deshalb soll kein unüberlegtes, respektloses Wort über deine Lippen kommen. Was du in der Öffentlichkeit sagst, wird nicht ohne Wirkung bleiben, wenn es mit dem übereinstimmt, was du in der Gemeinde äußerst. Deine Haltung, deine Worte und deine Einstellung machen einen ständigen Eindruck auf jene, mit denen du zusammen bist ... CS 192 3 Satan bietet jedem "die Reiche dieser Welt" an, wenn er dafür das tut, was er will. Darin bestand die große Verlockung, die er Christus in der Wildnis der Versuchung vor Augen malte. Siehe Matthäus 4,8.9. Und er sagt zu jedem Nachfolger Jesu: "Wenn du im Geschäftsleben nach meinen Methoden vorgehst, werde ich dich mit Reichtum belohnen." Jeder Christ wird manchmal in eine Konfliktsituation gebracht, in der sich seine Charakterschwächen zeigen. Wenn er dann der Versuchung widersteht, hat er kostbare Siege errungen ... Auf den letzten kühnen Angriff Satans, Jesus zu überwinden, antwortete der Erlöser: "Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): ‚Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen'." Matthäus 4,10. Bis dahin war Jesus den Versuchungen mit bejahenden Aussagen [was man tun soll] entgegengetreten, doch nun befiehlt er dem Versucher zu verschwinden, und Satan verlässt ihn -- besiegt, wo er auf einen Sieg gehofft hatte ... CS 192 4 Wer sich Erfolg erkauft mit dem furchtbaren Preis der Unterwerfung unter Satans Willen, wird feststellen, dass er ein Verlustgeschäft gemacht hat. Wer mit Satan handelt, muss hohe Preise zahlen. Die Vorteile, die er dem Menschen vor Augen malt, sind nichts als eine täuschende Fata Morgana. Die versprochenen großartigen Zukunftsaussichten erlangt man durch den Verlust all dessen, was gut, rein und heilig ist. Wir sollten Satan immer mit den Worten "Es steht geschrieben" überraschen ... CS 192 5 Ich sage dies allen, die Gott lieben und ernst nehmen. Menschen die vorbereitet sind, Werke der Gerechtigkeit zu vollbringen, werden sich nicht von den Verlockungen des Feindes verführen lassen. Engel Gottes stehen ihnen zur Seite, um sie zurückzuhalten, wenn sie zurückgehalten werden wollen. Was sie tun, wird von einem geschärften Empfinden für das Richtige geleitet. Sie werden befähigt, zwischen richtig und falsch, zwischen Wahrheit -- erhabener Wahrheit -- und dem Irrtum zu unterscheiden. Menschen, die Gottes Reich betreten, werden den höchsten Maßstab sittlicher Verantwortung erreicht haben. Sie werden nicht versucht haben, die Wahrheit zu verstecken oder andere zu betrügen. Sie haben Gott erhöht und sein Wort verteidigt. Sie haben keine Prinzipien falsch angewandt, um die Strategien Satans zu verteidigen. Brief 188, 1905. ------------------------Jesus hat die Macht, jeden Menschen zu retten, 11. Juli CS 193 1 So wird sich euer Glaube bewähren und sich wertvoller und beständiger erweisen als pures Gold, das im Feuer vollkommen gereinigt wurde. Lob, Preis und Ehre werdet ihr dann an dem Tag empfangen, an dem Christus wiederkommt. 1.Petrus 1,7 (Hfa). CS 193 2 Wir werden nicht durch unsere Intelligenz, nicht durch unsere Worte oder unseren Reichtum bewahrt. In ihnen finden wir keine Sicherheit. Wir werden nur durch Gottes Macht bewahrt durch einen Glauben, der auch erlöst. Wir leben in einer Zeit, in der wir durch festes Vertrauen mit einem unendlichen Gott verbündet sein müssen, sonst können wir die starken Mächte der Finsternis nicht überwinden, die uns zerstören wollen ... CS 193 3 Versuchungen werden kommen. Doch wenn Satan seinen höllischen Schatten über uns wirft, sollten wir uns im Glauben durch den Schatten zum Licht des Lebens ausstrecken -- zu dem, der uns nicht nur erschaffen hat, sondern uns durch sein eigenes Blut erlöste. Wir sind Christi geschätztes Erbe. Im lebendigen Glauben müssen wir mit ihm zusammenarbeiten und dadurch unsere eigene Rettung erwirken. Siehe Philipper 2,12.13 (EB). Mitten in Anfechtungen und Versuchungen hält uns seine Hand aufrecht und unterstützt uns ... CS 193 4 Wer an seinem Gottvertrauen bis zum Ende festhält, wird aus dem Feuerofen der Trübsal als Feingold herauskommen ... Wenn du in Schwierigkeiten bist, denke daran, dass ein Glaube, der sich in dem Feuerofen der Anfechtung bewährt hat, kostbarer ist als im Feuer geläutertes Gold. Siehe 1.Petrus 1,7 ... CS 193 5 Meinst du wirklich, dass -- nachdem Christus sein kostbares Leben hingegeben hat, um seine Geschöpfe zu erlösen -- er es versäumen würde, ihnen genügend Kraft zu geben, die sie befähigt, "durch das Blut des Lammes und das Wort ihres Zeugnisses" zu überwinden? Offenbarung 12,11. Er hat die Macht, jeden Einzelnen zu retten. Kurz vor seiner Himmelfahrt sagte er: "Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben." Matthäus 28,18 (GNB). Ihm wurde die Vollmacht zur Erlösung aller Menschen gegeben, denn er stand als Führer der Menschheit stellvertretend für sie ein. Beinahe sechs Wochen lang kämpfte der Sündlose einen Kampf mit den Mächten der Finsternis in der Wildnis der Versuchung und überwand -- nicht um seinetwillen, sondern um unseretwillen. Dadurch ermöglichte er es jedem Sohn und jeder Tochter Adams, durch die Verdienste seiner Sündlosigkeit ebenfalls zu überwinden ... CS 193 6 Nur wer in diesem Leben Heiligkeit auch praktiziert, wird "den König in seiner Schönheit sehen". Siehe Jesaja 33,14-17; Hebräer 12,14. Gebt alles wertlose und seichte Gerede auf und alles, das eine frivole und sensationelle Natur besitzt. Fülle deinen Verstand nicht mit Gedanken, die um weltliche Unterhaltung und Vergnügungen kreisen. Bemühe dich darum, deine Seele zu retten. Wenn du dein Seelenheil verlierst, wäre es besser für dich, nie geboren zu sein. Doch du brauchst deine Seele nicht zu verlieren. Du kannst jeden Augenblick dieses von Gott geschenkten Lebens dafür einsetzen, um seinem Namen Ehre zu bereiten. Stärke dich, damit du den Mächten der Finsternis widerstehen kannst und sie nicht den Sieg über dich erlangen. Manuskript 110, 1901; Sermons and Talks II, 174-176. ------------------------Hüte dich vor Satans Verdrehungen der Heiligen Schrift! 12. Juli CS 194 1 Aber der HERR hilft den Gerechten, er ist ihre Stärke in der Not. Und der HERR wird ihnen beistehen und sie erretten; er wird sie von den Gottlosen erretten und ihnen helfen, denn sie trauen auf ihn. Psalm 37,39.40. CS 194 2 Als Christus in der Wildnis den Versuchungen ausgesetzt war, wurde er in eine persönliche Auseinandersetzung mit Satan verwickelt, der selbst der Urheber der Sünde war. Satan war einst ein Thronengel in den himmlischen Höfen gewesen, ein "schirmender Cherub". Hesekiel 28,14. In seiner Machtfülle war er der nächste nach dem Sohn Gottes. Doch er erhob sich gegen Gott und verführte etliche Engel, bei diesem Aufstand mitzumachen. Dann kam es zu einem Kampf im Himmel, und Satan wurde mit seinen Anhängern hinausgeworfen. Siehe Offenbarung 12,7-9. Aus dem Himmel verbannt, beschloss Satan, seinen Herrschaftsbereich auf dieser Erde zu etablieren und die Menschen auf seine Seite zu bringen. Christus versprach aber, dass er -- der Sohn Gottes -- ihr Bürge werde, falls sie von der Versuchung überwunden werden. CS 194 3 Christus kam in unsere Welt, um dort zu stehen, wo Adam stand, und die Prüfungen zu bestehen, bei denen Adam versagt hatte ... Nach seiner Taufe ging er in die Wildnis und wurde dort vom Feind versucht. Vierzig Tage und Nächte lang fastete er. Als er Hunger spürte, kam Satan zu ihm, als wäre er ein Bote von den himmlischen Höfen, und versuchte ihn. Siehe Matthäus 4,1-3 ... CS 194 4 Der Feind kannte die Macht des Wortes Gottes gut. Er wusste, dass dieses Wort den Israeliten während ihrer Wanderung durch die Wildnis Brot verschafft hatte und dass es jetzt auch das beschaffen konnte, was Christus unbedingt brauchte [- Brot]. Doch das entsprach nicht dem Plan Gottes. Er wollte, dass Jesus nicht anders behandelt wurde als alle Menschen. Er sollte seine Wunder-wirkende Kraft nicht für eigene Zwecke einsetzen. Hätte er das getan, konnte Satan einwenden, er hätte die Probe mit unfairen Mitteln bestanden, indem er übernatürliche Kräfte benutzte. Folglich könne Gott auch nicht von Menschen verlangen, all seine Gebote zu halten, falls ihr Streben nach Gehorsam Leben zerstören würde ... CS 194 5 Satan wollte Christus dazu bringen, dass er sich der Sünde der Anmaßung schuldig machte, indem er sein Leben ohne Notwendigkeit in Gefahr brachte. Dabei zitierte er ein Bibelwort, aber nur teilweise. Er ließ die Wendung "auf allen deinen Wegen" aus, das heißt, auf den Wegen der Pflicht. Siehe Matthäus 4,6; Psalm 91,11.12. Hätte Christus sein Leben riskiert und damit Gottes gnädiges Eingreifen erzwungen, nur um Satan zu beweisen, dass er der von Gott gesandte Retter war, wäre er nicht auf dem Weg gegangen, der seiner Aufgabe entsprach. CS 194 6 Jeder sollte mit dem Wort Gottes gut vertraut werden, weil Satan die Bibel verdreht und falsch zitiert. Menschen machen es ihm nach, indem sie denen, die sie irreführen möchten, einen Teil aus der Heiligen Schrift präsentieren und den Teil verschweigen, der ihre Pläne zunichte machen würde. Manuskript 153, 1899. ------------------------Jesus gibt uns die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, 13. Juli CS 195 1 Aber allen, die [Jesus] aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Johannes 1,12 (GNB). CS 195 2 Wir sind Gottes Eigentum. Christus hat einen Preis für unsere Erlösung bezahlt, der in keiner Weise berechnet werden kann. Er gab sich selbst als ein lebendiges Opfer an Gott. Er trug die Sünden des Übertreters, damit Gott gerecht sein und gleichzeitig den reumütigen und vertrauenden Sünder rechtfertigen kann. Siehe Römer 3,25.26. In der Wildnis überwand Jesus jede Versuchung auf dem Gebiet der Esslust. Er fastete vierzig Tage und Nächte, und in diesem geschwächten Zustand griff Satan ihn an. Doch Christus antwortete ihm nicht mit eigenen Worten, denn Satan hätte sonst ein Streitgespräch angefangen ... Die einschmeichelnde Versuchung lautete: "Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brote werden!" Matthäus 4,3 (EB). Doch das "wenn" wurde nicht angenommen, so dass es keinen Anlass für ein Streitgespräch gab ... CS 195 3 Jesus bewies in seiner menschlichen Natur, dass wir in jeder Versuchung, mit der Satan uns bedrängt, bei Gott Hilfe finden, wenn wir seine Macht in Anspruch nehmen und durch Gehorsam mit ihm Frieden schließen ... CS 195 4 Der ganze Himmel sah dem Wirken des Feindes gegen Christus zu, als er im Interesse der Menschheit versucht wurde. Ebenso beobachtet der Himmel die Anstrengungen jedes einzelnen Menschen, der gerade von den Versuchungen bestürmt wird, die Männer und Frauen anfechten. Wenn wir der Versuchung widerstehen, wenn wir in keinem Punkt nachgeben, kann Satan gar nicht siegen. In den Büchern des Himmels wird dann neben deinem Namen stehen: "An dem und dem Tag versuchte Satan, einen meiner Freigekauften zu überwältigen und in seine Falle zu locken, doch dieser Mensch blickte zu mir auf, dem Überwinder, und ich stellte ihm (oder ihr) Engel zur Seite, die den mächtigen Feind zurückdrängten." ... CS 195 5 Und was werden jene antworten, die sich vom Licht und von der Erkenntnis abgewandt und ein gleichgültiges und selbstsüchtiges Leben geführt haben? Die Menge der Beweise, die ihnen gegeben wurde, die Anzahl der Gaben und Talente, die sie empfangen haben, und was sie ihren Erlöser dafür zurückgaben -- das alles wird ihr Schicksal für die Ewigkeit bestimmen. CS 195 6 Diejenigen, die Vorrechte, Gelegenheiten sowie Licht und noch mehr Licht empfingen, werden mit denen verglichen, deren religiöse Vorteile begrenzt waren, dafür aber mit Eifer und beharrlichem Streben das ewige Leben ergriffen haben. Über solche Menschen jubelt der Herr mit Freudenliedern. Manuskript 49, 1897. ------------------------Wir können uns immer auf ein "So spricht der Herr" verlassen, 14. Juli CS 196 1 Und der Teufel sprach zu [Jesus]: "Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde ... Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab." Lukas 4,3.9 (EB). CS 196 2 In der Wildnis der Versuchung wurden Jesus die Reichtümer der Welt als Bestechung angeboten. Satan begann seine Versuchungen erst, als Jesu menschliche Natur geschwächt war und nach dem Lebensnotwendigen schrie ... CS 196 3 Christi menschliche Natur wäre vor dem zurückgeschreckt, was ihn in der Wildnis erwartete. Doch er kam in die Welt, um den Händen des Thronräubers das menschliche Erbe Gottes zu entwinden ... Der Fürst der Finsternis wusste, dass nun der direkte Kampf mit dem Fürsten des Lebens begonnen hatte und versuchte, Christus in seinem geschwächten körperlichen Zustand zu überwinden. Der Beweis, den Satan forderte, bedeutete für Christus, dem Zweifel Raum zu geben und entsprechend zu handeln. Wenn er Satan den erwünschten Beweis lieferte, zeigte er dadurch, dass er diesen Zweifel teilte. Wäre Christus auf den Vorschlag des Feindes eingegangen, hätte Satan immer noch gesagt: "Gib mir ein Zeichen, damit ich glauben kann, dass du der Sohn Gottes bist." Aber Jesus gab ihm keines der geforderten Zeichen. Ein Wunder für sich zu wirken, hätte gezeigt, dass er Gott in Frage stellte. Das Zeichen, das größer als alle Wunder ist, ist das feste Vertrauen auf ein "So spricht der Herr". Solch ein Zeichen kann nicht diskutiert werden ... CS 196 4 Wie geschickt hatte Satan im Paradies Eva angesprochen! "Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?" 1.Mose 3,1. Soweit waren die Worte wahr, die Satan sagte, doch durch die Art, wie er sie äußerte, war es eine verborgene Verachtung der Worte Gottes, ein Zweifel an der Wahrhaftigkeit Gottes. Er versuchte, Eva den Gedanken einzuflüstern, dass Gott nicht so handeln würde, wie er es angekündigt hatte. Verweigerte er ihnen tatsächlich eine solch schöne Frucht, widerspräche das doch seiner Liebe und seinem Mitgefühl für sie. CS 196 5 Satan versuchte Christus, seine eigene Einstellung zu unterschieben: "Wenn du Gottes Sohn bist." Dadurch wollte er Christus mit seinen Zweifeln anstecken ... Würde Gott seinen eigenen Sohn wirklich so behandeln? ... CS 196 6 Einige werden in Versuchungen geraten, die Misstrauen gegen Gott und Anfragen an seine Liebe verursachen ... Sie werden zu Verrätern, rebellieren gegen Gott und gehen bereitwillig auf die Versuchungen dessen ein, den sie als ihren Führer erwählt haben. Sie werden Satans Werkzeuge, Sprachrohre, durch die er anderen Herzen die Zweifel und die Untreue übermitteln kann, mit denen er sie selbst erfüllt hat. Brief 3, 1897. ------------------------Inniges und aufdringliches Gebet wird Gottes Hilfe bringen, 15. Juli CS 197 1 [Jesus sagte:] "Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele ... werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können." Lukas 13,24. CS 197 2 Christus widerstand den vielfältigen Versuchungen Satans um unseretwillen und ermöglichte es uns, in seinem Namen für uns selbst Satan zu überwinden. Wenn wir belastet sind, wenn wir von Versuchungen unter Druck gesetzt werden, wenn sich die Gefühle und Neigungen des natürlichen Herzens durchsetzen wollen, dann sollten wir innig und aufdringlich im Namen Jesu zu unserem himmlischen Vater beten. Das wird Jesus auf den Plan rufen, so dass wir durch seinen allmächtigen und wirksamen Namen den Sieg erringen und Satan vertreiben können. Doch wir sollten uns nicht der trügerischen Hoffnung hingeben, wir wären sicher, wenn wir nur schwache Anstrengungen für uns selbst unternehmen ... Wir sind weniger dadurch gefährdet, dass uns die Welt Widerstand leistet; vielmehr ist unsere Neigung gefährlich, mit der Welt Freundschaft zu halten und das Beispiel derer nachzuahmen, die weder Gott noch seine Wahrheit lieben. Wenn wir um der Wahrheit willen irdische Dinge verlieren oder große Unannehmlichkeiten erdulden, weil wir Gottes Prinzipien treu sind, stehen wir nicht in der Gefahr, unseren Glauben zu verlieren und unsere Hoffnung aufzugeben. Aber wird sind gefährdet, Verluste zu erleiden, wenn wir uns von Satans Versuchungen betrügen und überwinden lassen. Anfechtungen werden etwas Gutes bewirken, wenn wir sie ohne Klagen annehmen und ertragen. Sie werden dazu beitragen, uns von unserer Liebe zur Welt zu trennen und uns dahin führen, Gott noch mehr zu vertrauen. CS 197 3 Nur bei Gott finden wir Hilfe. Wir sollten uns nicht damit schmeicheln, dass wir aus eigener Kraft stark oder weise wären, denn unsere eigene Stärke ist in Wirklichkeit Schwäche und unser Urteilsvermögen ist Torheit. Christus besiegte den Feind um unseretwillen, weil er mit unserer Schwäche Mitleid hatte (siehe Hebräer 4,15) und wusste, dass wir uns überwinden lassen und umkommen werden, wenn er uns nicht zu Hilfe kommt ... CS 197 4 Die Verdienste Christi erheben und veredeln die Menschheit. Durch den Namen und die Gnade Christi ist es möglich, die Entartung zu überwinden, die durch den Sündenfall ausgelöst wurde, und durch die erhabene und göttliche Natur Christi können wir mit dem unendlichen Gott verbunden werden. Es ist gefährlich zu meinen, wir könnten den ewigen Lohn durch ein einfaches oder gewöhnliches Bemühen gewinnen. Wir sollten daran denken, wie viel es unseren Erlöser gekostet hat, als er um unseretwillen den Kampf mit dem bösen, hinterlistigen Feind in der Wildnis der Versuchung ausgefochten hat. Satan wusste, dass von seinem Erfolg oder Versagen, Christus mit seinen vielfältigen Versuchungen zu überwinden, einfach alles abhing. Er wusste: Der Erlösungsplan wird bis zum Ende durchgeführt, seine Macht wird ihm genommen und sein Untergang ist besiegelt, wenn Jesus die Prüfung tatsächlich besteht, bei der Adam versagt hat. Manuskript 65, 1894; The Review and Herald, 5. Februar 1895. ------------------------Der Sieg wird im Namen Jesu errungen, 16. Juli CS 198 1 Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Offenbarung 3,21 (EB). CS 198 2 Die Versuchungen Satans waren sehr wirkungsvoll, um die menschliche Natur zu entarten, denn die Menschen konnten ihrem mächtigen Einfluss nicht widerstehen. Doch Christus hat als unser Vertreter um unseretwillen den schweren Kampf bestanden, indem er sich ganz und gar auf Gottes Kraft verließ. So kann er für uns ein vollkommenes Beispiel sein ... CS 198 3 Christus litt um unseretwillen mehr, als wir es begreifen können. Deshalb sollten wir Prüfungen und Leiden um Christi willen willkommen heißen, damit wir überwinden, wie auch Jesus überwand, und zum Thron unseres Erlösers erhoben werden. Siehe Offenbarung 3,21. Lasst uns das Leben und Leiden unseres geschätzten Erlösers um unseretwillen betrachten und bedenken: Wenn wir nicht bereit sind, Anfechtungen, Mühe und Konflikte auszuhalten, wenn wir nicht willens sind, an Christus mit seinen Leiden Anteil zu haben, werden wir auch nicht würdig erachtet, mit ihm auf seinem Thron zu sitzen. Siehe Römer 8,17. CS 198 4 Wir haben im Kampf mit unserem mächtigen Feind alles zu gewinnen und dürfen es nicht einen Augenblick wagen, seinen Versuchungen nachzugeben. Wir wissen, dass wir aus eigener Kraft unmöglich siegen können. Aber weil sich Christus erniedrigte und unsere menschliche Natur auf sich nahm, ist er mit unseren Bedürfnissen vertraut. Er selbst hat die schwersten Versuchungen ertragen, die Menschen zugemutet werden können. Er hat den Feind besiegt, indem er seinen Vorschlägen widerstand, damit wir lernen, wie wir Überwinder werden ... CS 198 5 Christus ist unser Vorbild, das vollkommene und heilige Beispiel, das uns zur Nachahmung gegeben wurde. Wir können das Ideal nie erreichen, aber wir dürfen es nachahmen und ihm so ähnlich werden wie wir es vermögen ... Wenn wir alles, was wir sind und haben, Gott übergeben und dann in prüfende und gefährliche Situationen geraten und mit Satan in Kontakt kommen, sollen wir daran denken, dass der Sieg unser ist, wenn wir dem Feind im Namen und in der Kraft des Siegers begegnen. Wenn wir uns auf diese Weise ganz auf Christus verlassen, dann wird eher jeder Engel zu unserer Rettung gesandt, als dass Gott zulässt, dass wir überwältigt werden. Doch wir dürfen nicht erwarten, den Sieg ohne Leiden zu erlangen, denn Jesus litt auch, als er für uns den Sieg errang ... CS 198 6 Das Leben des Christen ist voller Kampf, eine beständige Auseinandersetzung. Es ist eine Schlacht und ein Vormarsch. Doch jeder Akt des Gehorsams gegenüber Christus und der Selbstverleugnung um seinetwillen, jede Anfechtung, die gemeistert wird, und jeder Sieg, der über eine Versuchung erlangt wird, ist ein Schritt vorwärts zu der Herrlichkeit des endgültigen Sieges. Manuskript 65, 1894; The Review and Herald, 5. Februar 1895. ------------------------Christus ist immer bei uns, 17. Juli CS 199 1 Wir sehen nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig. 2.Korinther 4,18. CS 199 2 Vierzig Tage und Nächte fastete Christus in der Wildnis, wo er versucht wurde. Siehe Matthäus 4,1-3. Dort kam Satan mit großer Machtentfaltung zu ihm und hoffte, ihn in seiner Schwäche zu überwältigen. Die Versuchungen, denen Christus damals ausgesetzt war, waren in jeder Weise größer als die, die Adam erlebte. Doch der Erlöser wich auch nicht um Haaresbreite von seiner Treue zu Gott ab ... CS 199 3 Obwohl es so aussehen kann, als wärest du allein, bist du doch nicht verlassen, denn Christus ist bei dir. Du bist in bester Gesellschaft! Und du hast die Worte Gottes, die von den Propheten und Aposteln bis zu dir erklingen und dich zur Standhaftigkeit ermutigen. Viele dieser heiligen Menschen verloren ihr Leben, weil sie Gott treu blieben. Wenn du um der Wahrheit willen leidest, denke daran, dass das nichts Schlimmeres ist, als was andere vor dir schon durchgemacht haben. Paulus zum Beispiel musste große Anfechtungen und Nöte ertragen und doch schrieb er: "Was wir jetzt leiden müssen, dauert nicht lange und ist leicht zu ertragen, wenn wir bedenken, welch unendliche, unvorstellbare Herrlichkeit uns erwartet." 2.Korinther 4,17 (Hfa) ... CS 199 4 Wenn Schwierigkeiten aufkommen -- und sie werden es bestimmt -- dann denke daran, dass Jesus an deiner Seite steht als wirksame Hilfe in Zeiten der Not. Anfechtungen tapfer durchzustehen, gehört zum Kampf des Christen, und an diesem Kampf nimmt der ganze Himmel Anteil. Christus kennt die Versuchungen, denen du ausgesetzt bist. Er weiß, dass jeder, der die Wahrheit annimmt, ein Kreuz zu tragen hat, und er ist bereit, die nötige Hilfe zu gewähren. CS 199 5 Lass das Licht der Wahrheit in deinem Leben leuchten. Du fragst: "Wie mache ich das?" Wenn du vor deiner Bekehrung ungeduldig und leicht reizbar warst, so zeige deiner Umgebung jetzt, dass die Wahrheit einen heiligenden Einfluss auf dein Herz und deinen Charakter ausgeübt hat. Anstatt gereizt und ungeduldig zu sein, bist du fröhlich und zufrieden. Dadurch offenbarst du der Welt Christus ... CS 199 6 Im dem Augenblick, wo du um Hilfe betest, fühlst du vielleicht noch nicht die Freude und den Segen, den du gerne fühlen möchtest, doch wenn du glaubst, dass Christus deine Bitte hört und erhört, wird der Friede Christi zu dir kommen. Manuskript 8, 1885. ------------------------Die Erlösung liegt in Reichweite jedes Menschen, 18. Juli CS 200 1 Darum, Brüder, befleißigt euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen! Denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln. 2.Petrus 1,10 (EB). CS 200 2 In diesem Text finden wir unseren Lebensversicherungsplan. Hier sind die Anweisungen niedergeschrieben, wie wir uns das Leben sichern, das sich mit Gottes Leben messen kann ... Viele bekennen sich zur Religion Jesu Christi, aber sie leben sie nicht aus. Was nützt dann ihr Glaubensbekenntnis? Sie könnten genauso gut ihren Namen in den Sand schreiben -- wie lange würde er lesbar bleiben? CS 200 3 Die Religion Jesu macht uns zu besseren Männern und Frauen ... Christus kam in unsere Welt, um das verbildete Wesen der Menschheit wieder neu zu formen. Dabei hat er mit sehr verbogenen Charakteren zu tun. Gott möchte, dass wir seine Söhne und Töchter sind. Er wünscht sich, dass wir während unserer Gnadenzeit mit all den Gnadengaben ausgerüstet werden, die er uns durch "seine göttliche Kraft geschenkt hat". Nichts wird uns vorenthalten, das "zum Leben und zur Frömmigkeit dient, ... durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft." 2.Petrus 1,3. Dann gilt uns die großartige Verheißung, dass wir "Anteil bekommen an der göttlichen Natur". V. 4. Das bedeutet uns alles: Teilhaber der göttlichen Natur zu sein! CS 200 4 Welche Siege würden wir in unserer Lebenszeit erringen, wenn Christus damals in der Wildnis nicht Punkt für Punkt überwunden hätte -- und zwar für uns? Dort konfrontierte ihn der Feind mit den drei führenden Versuchungen, die auch uns treffen ... Christus hatte selbst den Plan ausgearbeitet, nach dem er in menschlicher Gestalt jede Versuchung ertragen sollte, die Männer und Frauen bedrängen. Siehe Hebräer 4,15. CS 200 5 Er sollte kein Wunder tun, um sich selbst Leid zu ersparen, sondern er sollte die Prüfung auf jedem Gebiet der Esslust bestehen, die über Menschen gebracht werden könnte ... Hätte sich Adam auf Gottes Worte verlassen, anstatt auf die Worte eines Fremden, hätte er das Gesetz Gottes nicht übertreten. Versuchungen werden jedem von uns begegnen, wie sie auch Jesus Christus bestürmt haben, und worin liegt dann unsere Hoffnung? Vielleicht werden wir von schmerzlichen Versuchungen bedrängt, doch wir können überwinden, weil Christus uns moralische Kraft in unsere Reichweite gestellt hat. CS 200 6 "Alles, was zur rechten Gottesverehrung nötig ist" (2.Petrus 1,3 wörtlich), alles, was zu unserer Erlösung erforderlich ist, wird in Reichweite eines jeden Menschen auf dieser Erde gestellt. Es gibt keine Ausrede für den, der in dem Bemühen zu überwinden stolpert oder versagt, denn Christus hat gesagt: "Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe." Offenbarung 3,21 (EB). Manuskript 49, 1894. ------------------------Alle können durch Christus Überwinder sein, 19. Juli CS 201 1 Kann ein Schwarzer seine Haut ändern, ein Leopard seine Flecken? Dann könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid. Jeremia 13,23 (EB). CS 201 2 Wir wissen, dass es in unserer Welt überall an Selbstbeherrschung mangelt. Es ist keine Sünde, wenn wir essen und trinken, um unseren Körper zu erhalten, und wenn wir für unser geistliches Wohlergehen sorgen. Doch wenn wir die Ewigkeit aus den Augen verlieren und die grundsätzlich notwendigen Dinge übertrieben wichtig nehmen, können sie zur Sünde werden. Wo wir uns auch hinwenden, überall herrschen Verbrechen und Bosheit. Ist es da nicht an der Zeit, dass wir beginnen, einmal persönlich nach den Ursachen zu forschen? ... CS 201 3 Satan wird durch die Schlange dargestellt. Siehe Offenbarung 12,9. Der Versucher ist überall um uns her und wenn Gott sagt: "Du sollst nicht ...", was bewirkt das? Oft hören wir auf den Versucher, anstatt Gott zu gehorchen. Und anstelle der angenehmen Dinge, die Satan uns verspricht, handeln wir uns Leid und Kummer ein ... CS 201 4 Als Christus als Säugling in Bethlehem geboren wurde, sangen die Engel: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen." Lukas 2,14. Satan und seine ganze Versammlung -- denn er behauptet, religiös zu sein -- waren fest entschlossen, alles zu unternehmen, damit Christus den Ratschluss des Himmels nicht ausführen sollte. Nachdem Jesus getauft war, kniete er am Jordanufer nieder und sprach ein Gebet, wie es der Himmel nie zuvor gehört hatte ... Die Herrlichkeit Gottes kam in Gestalt einer schimmernden Taube auf ihn herab und aus der Ewigkeit hörte man die Worte: "Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen." Lukas 3,22. Christus umarmt die Menschen mit der menschlichen Seite seines Wesens, aber gleichzeitig greift er mit seinem göttlichen Arm nach dem Thron des unendlichen Gottes. Das Gebet Christi durchbrach die Finsternis und kam vor Gott. Das heißt für jeden von uns, dass uns der Himmel offen steht. Das bedeutet, dass die Tore nun geöffnet sind, dass dem Sohn Gottes Herrlichkeit verliehen worden ist -- und allen, die an seinen Namen glauben ... CS 201 5 Christus ging "voll heiligen Geistes ... in die Wüste" (Lukas 4,1), um dort vom Teufel versucht zu werden ... Satan verließ das Schlachtfeld als besiegter Feind. Unser Heiland hatte sich auf gefährlichem Boden befunden, aber er blieb Sieger ... CS 201 6 Was hat er für die Menschheit bewirkt? Er hat sie sittlich und moralisch aufgewertet. Wir können Überwinder sein durch ihn, der allem Genüge getan hat. Auch für die völlig hoffnungslosen Fälle gibt es in Christus Hoffnung ... Weshalb ist Christus gekommen? Er wollte uns den Vater zeigen. Welch ein liebevolles und mitfühlendes Herz! ... Als Gott uns seinen Sohn gab, schenkte er uns den ganzen Himmel. Mehr konnte er nicht geben. Manuskript 27, 1893; Ein Tempel des Heiligen Geistes 309-313 [überarbeitet]. ------------------------In Christus können wir vollkommene Menschlichkeit besitzen, 20. Juli CS 202 1 [Jesus sagte:] Bleibt fest mit mir verbunden, dann wird mein Leben in euch sein! Denn so wie eine Rebe nur dann Früchte tragen kann, wenn sie am Weinstock ist, so werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir verbunden bleibt. Johannes 15,4 (Hfa). CS 202 2 Satan wollte die Regierung Gottes verändern und den Regeln in Gottes Reich seine eigene Prägung aufdrücken. Christus wollte sich diesem Ansinnen nicht anschließen, und so begann Satans Kampf gegen ihn und wurde immer heftiger. Weil Luzifer zunächst im Geheimen wirkte, -- nur Gott wusste davon -- wurde er zu einem hinterhältigen Wesen. Er erzählte Lügen, als wären sie wahr. CS 202 3 Er war aus dem Himmel ausgestoßen worden. Es sah so aus, als wäre Christus mit ihm in der Wildnis allein, als die Versuchungen begannen. Aber er war nicht allein, denn Engel umgaben ihn, so wie Gottes Engel auch beauftragt sind, denen zu dienen, die den furchtbaren Angriffen des Feindes ausgesetzt sind. Siehe Hebräer 1,14. Christus war in der Einöde mit dem konfrontiert, den er im Himmel bekämpft und besiegt hatte (siehe Offenbarung 12,7.8), und Satan verlor erneut. CS 202 4 In der Wildnis begegnete ihm Christus unter anderen Umständen, denn die göttliche Herrlichkeit, die ihn umgab, war nicht mehr sichtbar. Er hatte sich selbst erniedrigt und hat die menschliche Natur auf sich genommen. Siehe Philipper 2,7.8 ... Welche geistigen Qualen musste Christus durchleiden! Welchen Kummer! Welche inneren Kämpfe! Er stand dort in der Wildnis keinem hässlichen Monster gegenüber, so wie es manchmal dargestellt wird -- mit Fledermausflügeln und einem Pferdefuß -- sondern einem wunderschönen Lichtengel, der so aussah, als käme er gerade aus der Gegenwart Gottes ... CS 202 5 Wir können die Tiefe und Macht dieser Versuchungen gar nicht ermessen, bis uns der Herr dorthin bringen wird, wo er uns durch eine Offenbarung diese Szenen direkt zeigen kann -- und auch dann werden wir sie nur teilweise erfassen ... Die Anfechtungen und Prüfungen Jesu zeigen uns, dass er diesen Versuchungen hätte nachgeben können, sonst wäre der ganze Kampf nur eine Farce gewesen. Doch er ging auf die Werbungen des Feindes nicht ein und bewies damit, dass die menschliche Natur -- durch den Glauben mit der göttlichen Natur verbunden -- stark sein und den Versuchungen Satans widerstehen kann. Christi vollkommene Menschheit ist dieselbe, die wir durch die Verbindung mit Christus auch besitzen können. Als Gott konnte Christus genauso wenig versucht werden, wie im Himmel seine Treue auf die Probe gestellt werden konnte. Doch als er herabstieg und unsere Natur annahm, konnte er durchaus versucht werden. Er hatte ja nicht die Natur der Engel angenommen, sondern die der Menschen, die unserer Natur völlig gleich ist, abgesehen davon, dass sie keine Spur der Sünde in sich trug ... CS 202 6 Die Prüfung, die Christus zu bestehen hatte, war viel schwieriger als die von Adam und Eva, denn Christus nahm unsere menschliche Natur auf sich, die zwar gefallen, aber nicht verdorben war. Sie würde auch nicht verdorben werden, es sei denn, er folgte den Worten Satans anstatt den Worten Gottes. Manuskript 57, 1890; Manuscript Releases XVI, 180-183. ------------------------Alle sind berufen, Kinder Gottes zu werden, 21. Juli CS 203 1 Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn er offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 1.Johannes 3,2 (EB). CS 203 2 Hier bekommt Johannes einen Einblick in die unermessliche Liebe des ewigen Gottes. Johannes findet keine Worte, um sie zu beschreiben. Er ruft die Welt auf, sie zu betrachten. Im Alten Testament gab es Symbole und Schatten, die auf Christus hinwiesen. Siehe Hebräer 8,3-5. Diejenigen, die Christus während seines Dienstes auf der Erde begleitet hatten, beschrieben seine Werke im Neuen Testament. Dreieinhalb Jahre lang lernten die Jünger beim größten Lehrer, den die Welt je gesehen hatte ... Was brachte ihn hierher? Adam und Eva hatten das Gesetz Gottes in Eden übertreten ... CS 203 3 Christus betrachtete unsere Welt, bevor er hierher kam, und sah, wie Satan seine Macht über die Menschheit ausübte. Und weil Adam das Gesetz übertreten hatte, beanspruchte der Teufel nun die ganze Menschheit als sein Eigentum. Er wies auf Unglücksfälle und Krankheiten hin und schob die Schuld dafür Gott in die Schuhe. Er behauptete, Gott hätte kein Mitleid mit den Menschen -- sie könnten sich genauso gut unter seine Herrschaft begeben. Jesus hatte sich verpflichtet, sein eigenes Leben für die Rettung der Menschheit zu opfern. Er legte sein Königsgewand und seine Königskrone ab, damit er seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit bekleiden konnte ... CS 203 4 Seitdem Gottes Gesetz übertreten wurde, herrschte die Meinung vor, dass Menschen sein Gesetz unmöglich halten können. In Jesus Christus verband sich das menschliche Element mit dem göttlichen. Er kam in unsere Welt, um die Menschheit auf der Skala der moralischen Wertigkeit Gottes emporzuheben. Er betrat siegreich den Boden, auf dem Adam fiel. Er widerstand den Versuchungen Satans und überwand ihn. Satan kam ihm als Engel des Lichts entgegen, so wie er das auch bei uns zu tun vermag. CS 203 5 Jesus Christus ging als Sieger aus den Versuchungen in der Wildnis hervor. Am Ufer des Jordans schickte er ein Gebet zum Himmel, wie man es dort noch nie gehört hatte. Dieses Gebet durchdrang die Dunkelheit, die ihn umgab, und erreichte den höchsten Himmel. Die Himmel öffneten sich und der Heilige Geist kam in der Gestalt einer Taube -- glänzend wie poliertes Gold -- auf ihn herab, und von den Lippen des Unendlichen hörte man die Worte: "Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen." Lukas 3,22. Wahrscheinlich haben wir noch nicht begriffen, was dies für uns bedeutet. Wir sind in Christus von Gott angenommen. CS 203 6 Christus kam in unsere winzige Welt und ehrte sie, indem er die menschliche Natur annahm. Dadurch ehrte er die Menschheit in den Augen aller intelligenten Geschöpfe. Manuskript 16, 1893. ------------------------Unser Einfluss wirkt zum Guten oder zum Bösen, 22. Juli CS 204 1 Die Weisen und Verständigen aber werden leuchten wie die Sonne am Himmel. Und diejenigen, die vielen Menschen den richtigen Weg gezeigt haben, leuchten für immer und ewig wie die Sterne. Daniel 12,3 (Hfa). CS 204 2 Wahre Christen werden Ähnliches erleben wie Christus in der Wildnis der Versuchung -- besonders jene, die sich dafür einsetzen, Menschen aus den Fängen Satans zu befreien. Sie werden vom Feind aller Gerechtigkeit angegriffen und können durch Christi Gnade genauso überwinden, wie er es tat. Christen sollten nicht meinen, sie wären von Gott verlassen, weil sie schmerzhaften Versuchungen ausgesetzt sind. Wenn sie sich von ihnen nicht erschüttern lassen, wird Satan sie verlassen und Engel werden ihnen dienen, wie sie Jesus dienten. Siehe Matthäus 4,11. Mit nichts lässt sich der Trost vergleichen, den Christen genießen, wenn sie die Versuchung geduldig durchgestanden und Satan aus dem Feld geschlagen haben. Sie haben für Jesus gezeugt, indem sie sich ganz auf Gottes Wort verließen und sagten: "Es steht geschrieben". Dadurch haben sie jedem Vorstoß Satans widerstanden, bis sie ihn zurückgeschlagen und den Sieg errungen haben. CS 204 3 Wir dürfen keinesfalls auf Menschen herabsehen, nur weil sie schwer versucht werden und über ihnen die Wellen zusammenzustürzen scheinen. Wir müssen uns bewusst machen, dass auch Jesus auf allen Gebieten schmerzhaft versucht wurde, damit er allen helfen kann, die versucht werden. Siehe Hebräer 2,18 ... CS 204 4 Jeder von uns hat einen Einfluss auf andere. Unsere Worte und Taten hinterlassen einen unauslöschlichen Eindruck. Es ist unsere Pflicht, nicht für uns selbst zu leben, sondern zum Besten für andere, indem wir uns nicht von unseren Gefühlen leiten lassen, sondern von Prinzipien. Wir sollten immer daran denken, dass unser Einfluss zum Guten oder zum Bösen wirkt. Wir sind entweder ein Licht, das andere aufbaut, oder ein Sturm, der zerstört ... CS 204 5 Gottes Gesetz fordert, dass wir einander lieben, wie wir uns selbst lieben. Siehe 3.Mose 19,18. Daher muss jede Kraft und jeder Gedankengang auf dieses Ziel abgestimmt werden, damit wir möglichst viel Gutes bewirken können ... Wie zufrieden wird Gott als Geber sein, wenn wir seine königlichen Geschenke hochhalten, damit sie mit Macht auf andere wirken. Solche Menschen sind Verbindungsglieder zwischen Gott und Menschen und offenbaren den Geist Christi und die Wesenszüge des Himmels. Die Kraft der Heiligkeit, die man sieht, -- aber derer man sich nicht rühmt -- spricht beredter als die ausgefeilteste Predigt. Sie berichtet von Gott und zeigt den Menschen ihre Pflicht noch wirksamer, als bloße Worte es vermögen. Brief 39, 1887; Manuscript Releases XX, 137.138. ------------------------Wir sollen von jedem Wort Gottes leben, 23. Juli CS 205 1 Eine Stimme aus dem Himmel sagte: "Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt." Matthäus 3,17 (GNB). CS 205 2 Als sich Christus nach seiner Taufe am Jordanufer niederkniete, kam ein helles Licht herab wie eine Taube aus poliertem Gold und erleuchtete ihn. Vom Himmel hörte man eine Stimme sagen: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe." Matthäus 3,16.17 (EB). Wir lesen diese Worte, ohne ihre Bedeutung zu begreifen. Es scheint so, als könnten wir ihren Wert nicht ermessen. Sie sagen dir, dass du in dem Geliebten -- in Jesus -- angenommen bist. Christus umfasst mit seinem langen menschlichen Arm die gefallene Menschheit, während sein göttlicher Arm den Thron des Allmächtigen ergreift. Dadurch vereint er die Erde mit dem Himmel und verbindet gefallene, sterbliche Menschen mit dem ewigen Gott. Und diese Erde, die vom Himmel geschieden wurde, wird wieder mit ihm vereint. Durch Jesus Christus wird eine Verbindung mit dem Himmel eröffnet, so dass die Menschheit, die von Gott abgefallen war, wieder in seine Gunst zurückgebracht wird. Deshalb ging Jesus in die Wildnis und setzte sich Versuchungen aus, die hundertmal schwerer zu ertragen waren als die, denen Adam und Eva in Eden ausgesetzt waren ... CS 205 3 Hätten Adam und Eva von jedem Wort gelebt, das aus Gottes Mund kam (siehe 5.Mose 8,3), wären sie nie gefallen und hätten das Anrecht auf den Baum des Lebens nicht verloren. Siehe 1.Mose 3,17.22. Alle die von jedem Wort leben, das aus Gottes Mund geht, werden nun in die paradiesische Heimat zurückgebracht ... CS 205 4 Darin liegen Freude, Hoffnung und Frieden für jeden Mutlosen. Wir können es uns nicht leisten, die von Gott geschenkten Fähigkeiten nur alltäglichen Dingen zu widmen. Wir wünschen uns einen Glauben, der die Verheißungen ergreift, die uns im Evangelium angeboten werden ... CS 205 5 Ich erkenne Jesu unvergleichlich schönes Wesen. Ich spreche nie von Anfechtungen, die ich nicht ertragen kann, oder von Opfern, die ich nicht bringen kann. Ich sehe den Einen, der für mich starb, und er soll sich nicht vergeblich für mich geopfert haben. Ich will eine richtige Beziehung zu Gott aufbauen und möchte einen Halt von oben haben. Ich befasse mich nicht damit, was die Welt über mich sagt, sondern studiere, wie ich dem Herrn gefallen und meinen Auftrag in dieser Welt erfüllen kann ... CS 205 6 Wenn wir zuletzt Überwinder sein wollen, stehen uns Kämpfe bevor. Wir werden merken, dass "das Fleisch gegen den Geist kämpft und der Geist gegen das Fleisch". Galater 5,17. Es liegt an uns, wer oder was am Ende den Sieg davonträgt. Manuskript 16, 1886; Sermons and Talks II, 32-34. ------------------------Jesus ist unser Vorbild, wie wir Satan überwinden können, 24. Juli CS 206 1 Sie [die Heilige Schrift] lehrt uns, die Wahrheit zu erkennen, unsere Schuld einzusehen, uns von Grund auf zu ändern und so zu leben, dass wir vor Gott bestehen können. Sein Wort zeigt uns, wie wir als veränderte Menschen fähig werden, in jeder Beziehung Gutes zu tun. 2.Timotheus 3,16.17 (Hfa). CS 206 2 Christus begegnete und überwand die Hauptversuchungen, von denen wir angefochten werden. Sein Sieg über die Esslust, über Anmaßung und die Welt [die Liebe zu Macht und Ehre; siehe Matthäus 4,8.9] zeigt uns, wie wir überwinden können. Satan hat Millionen überwältigt, indem er sie auf dem Gebiet der Esslust versuchte und dahin führte, sich anmaßenden Sünden hinzugeben. Viele bekennen, Nachfolger Christi zu sein und behaupten durch ihren Glauben, dass sie in den Kampf gegen alles Böse ihrer Natur angemustert sind, und doch stürzen sie sich gedankenlos in versuchliche Lagen, aus denen sie nur durch ein Wunder unbeschadet herauskommen könnten. Stille Andachtszeit und Gebet hätte sie davor bewahrt und dahin geführt, die gefährlichen Situationen zu meiden, in die sie sich selbst gebracht und so Satan Macht über sich eingeräumt haben. CS 206 3 Die Verheißungen Gottes sind nicht dazu da, dass wir sie eilig in Anspruch nehmen, um uns zu beschützen, während wir unbekümmert in Gefahren hineinlaufen, die Naturgesetze übertreten oder den gesunden Menschenverstand und das Urteilsvermögen ignorieren, die uns Gott doch zum Gebrauch gegeben hat. Das ist kein echter Glaube, sondern Anmaßung. CS 206 4 Die Throne und Reiche dieser Welt und ihre ganze Pracht wurden Christus vor Augen gemalt. Siehe Matthäus 4,8. Niemals werden wir solch starke Versuchungen erleben wie jene, die ihn überfielen. Aber Satan kommt auch zu uns und lockt uns mit weltlichem Ruhm, mit Reichtum und den Vergnügungen des Lebens. Diese Versuchungen werden auf jeden abgestimmt und treffen Menschen in jeder Stellung und mit jeglichem Bildungsstand. Sie sollen sie von Gott abbringen, damit sie ihrem eigenen Ego mehr dienen als ihrem Schöpfer. "Das alles will ich dir geben", sagte Satan zu Christus. Matthäus 4,9. "Das alles will ich dir geben", sagt Satan auch zu uns. "Dieses ganze Geld, diese Grundstücke, diese Macht, diese Ehre und diese Reichtümer will ich dir schenken", und wir lassen uns bezaubern, betrügen und hinterhältig verführen zu unserem Ruin! Wenn wir uns der Weltlichkeit des Herzens und des diesseitigen Lebens ergeben, ist Satan zufrieden. CS 206 5 Der Heiland überwand den listigen Feind und zeigte uns, wie wir überwinden können. Er hat uns ein Beispiel gegeben, Satan mit der Bibel zurückzuweisen. Er hätte auf seine eigene göttliche Macht zurückgreifen und seine eigenen Worte gebrauchen können, doch sein Beispiel hätte uns dann nicht soviel genützt. Christus benutzte ausschließlich die Heilige Schrift. Deshalb ist es so wichtig, dass wir das Wort Gottes gründlich studieren und befolgen, damit wir -- wenn es darauf ankommt -- "für jedes gute Werk ausgerüstet" (2.Timotheus 3,17, EB) und insbesondere gestärkt sind, um gegen den listigen Feind zu bestehen. Siehe Epheser 6,11.17; Brief 1, 1872. ------------------------Unser Heiland wurde genauso versucht wie wir, 25. Juli CS 207 1 Man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. Jesaja 27,5 (EB). CS 207 2 Versuch dir einmal vorzustellen -- wenn du das kannst -- du wärest an Christi Stelle in der Wildnis. Du hörst keine menschliche Stimme, sondern bist von Dämonen umgeben, die vorgeben Engel vom Himmel zu sein und dir im Gewand überaus verlockender Angebote Satans listige Unterstellungen gegen Gott präsentieren, wie er es bei unseren Ureltern machte. Seine Weisheit ist sehr täuschend und kunstvoll, um dein Gottvertrauen zu untergraben und deinen Glauben und deine Gewissheit zu zerstören. Er beschäftigt deinen Verstand beständig, damit er einen Ansatzpunkt findet, den er zu seinem Vorteil nutzen kann, um dich in ein Streitgespräch zu verwickeln. Er tut so, als ob er deine heimlichen Gedanken lesen könnte, die du nicht äußern magst -- wie er das damals auch bei Eva tat. Siehe 1.Mose 3,1. CS 207 3 Er konnte von Christus kein einziges Wort herauspressen, das ihm weiterhelfen konnte. Jesus hielt ihm bei jeder Versuchung ein "Es steht geschrieben" entgegen. Er zitierte dabei nichts anderes als seine eigenen Worte, zu deren Niederschrift er damals Menschen inspiriert hatte. Siehe Matthäus 4,3-10 ... CS 207 4 Als unser Herr den großen Konflikt in der Wildnis bestehen musste und anscheinend der Macht Satans und seiner Engel ausgeliefert war, konnte er da in seiner menschlichen Natur tatsächlich den Versuchungen nachgeben? ... Als Gott konnte er nicht versucht werden, wohl aber als Mensch, und das ziemlich stark. Er hätte diesen Versuchungen erliegen können. Er musste als Mensch durch dieselbe Prüfung gehen, die Adam und Eva erlebten. Seine menschliche Natur war erschaffen, sie besaß nicht einmal die Macht der Engel. Sie war menschlich so wie unsere. Er begab sich auf das Gebiet, auf dem Adam versagte. Falls er die Prüfung um der gefallenen Menschheit willen bestand, konnte er in unserer menschlichen Natur Adams schändliches Versagen und seinen Fall wettmachen. Er hatte einen menschlichen Körper und einen menschlichen Verstand. Er hatte dieselben Knochen, dasselbe Fleisch wie wir. Siehe Hebräer 2,14 ... Er musste Enttäuschungen und Anfechtungen in seiner eigenen Familie verkraften, unter seinen Brüdern. Siehe Johannes 7,5. Er war nicht von reinen und liebenswürdigen Wesen umgeben wie in den himmlischen Höfen, sondern Schwierigkeiten ausgesetzt. Er kam in unsere Welt, um einen reinen, sündlosen Charakter zu bewahren und damit Satans Lüge zu widerlegen, dass es Menschen unmöglich sei, Gottes Gesetz zu halten ... CS 207 5 Indem wir an der göttlichen Natur Anteil bekommen (siehe 2.Petrus 1,4), können wir rein und heilig und unbefleckt [vor Gott] bestehen. Die Gottheit wurde nicht vermenschlicht; das Menschliche wurde nicht -- durch eine Vermischung der beiden Naturen -- vergöttlicht. Christus besaß nicht dieselbe sündige, verdorbene und gefallene Neigung zur Untreue, wie wir sie haben, sonst wäre er kein vollkommenes Sühnopfer gewesen. Manuskript 94, 1893; Manuscript Releases VI, 110-112. ------------------------Am Ende werden wir den König in seiner Schönheit sehen, 26. Juli CS 208 1 Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist. Offenbarung 2,7. CS 208 2 Wenn du merkst, dass in dir eine streitbare Gesinnung aufkommt, dann gehe einfach hinaus und sprich mit Menschen, die ein Zeugnis für Gottes Wahrheit brauchen, über die Liebe Christi zu uns. Sprich über seine Liebenswürdigkeit und dann wird die boshafte Einstellung aus deinem Herzen verschwinden. Wir brauchen praktische Erfahrungen darin, wie wir den Feind überwinden können und uns an den Allmächtigen klammern. Wir können es uns nicht leisten, das ewige Leben zu verlieren. CS 208 3 Ich muss dir sagen, dass der Himmel ein Ziel ist, das man erstreben muss. Man muss um ihn beten und sich für ihn einsetzen. Wir können nicht mit unseren unbekehrten Wesenszügen einfach in den Himmel hineinschlittern ... CS 208 4 Vergeude keine Zeit im Streitgespräch mit denen, die Gegenargumente vorbringen, denn der Feind wird dann noch anderen Menschen genügend einflüstern, was deine Zeit in Anspruch nehmen würde, es zu widerlegen. Deine Stärke besteht darin, beim Positiven zu bleiben. Als der Teufel mit Christus in der Wildnis zusammentraf, ließ sich Christus in keine Diskussion mit ihm ein. Satan versuchte ihn, ein Wunder zu tun, um Brot zu schaffen. So hätte Christus dem Feind einen entscheidenden Vorteil verschafft, denn Satan hätte einen ähnlichen Beweis seiner eigenen Kraft liefern können ... CS 208 5 Wenn also Leute Argumente gegen die Wahrheit vorbringen und versuchen, dich damit zu provozieren, rege dich nicht auf. Bleibe auf dem Weg des Positiven. Betone die Wahrheit "So spricht der Herr", und ich sage dir, der Feind wird bald den Wunsch verspüren, dir den Rücken zuzukehren ... CS 208 6 Wir sollten die Art der Kriegführung beenden, die uns der Feind aufdrängen will. Wir sollten ernsthaft mit der Arbeit beginnen, unsere ererbte und kultivierte Neigung zum Bösen zu überwinden. Lasst uns Gott anflehen, die boshafte Neigung, bei anderen Fehler zu suchen, wegzunehmen und uns stattdessen das Leben und die Liebe Christi zu schenken ... CS 208 7 Wir haben einen Himmel zu gewinnen und Christus möchte, dass wir ihn bekommen. Er starb, damit wir ihn erlangen. Jeder Mensch, der ins Reich Gottes gebracht wird, wird Christus die Ehre dafür geben und keinem Menschen. Christus wird uns die goldenen Tore öffnen und uns einladen, einzutreten ... Wir müssen den Himmel schon hier unten betreten oder wir werden später nie hineinkommen. Jetzt und hier auf der Erde müssen wir beginnen, das Leben Christi zu leben, dann wird es für dich der Himmel sein und auch für alle, die mit dir zusammenleben ... Und am Ende wirst du "den König in seiner Schönheit sehen" (siehe Jesaja 33,14-17), du wirst seinen unvergleichlichen Charme betrachten und -- indem du die goldene Harfe berührst -- den Himmel mit volltönender Musik und Lobliedern auf das Lamm Gottes erfüllen. Manuskript 97, 1906. ------------------------Durch göttliche Hilfe können wir Sieger über Satan sein, 27. Juli CS 209 1 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! 1.Korinther 15,57. CS 209 2 Wir sind zu einem immens hohen Preis in die vorteilhafte Lage versetzt worden, von der Sklaverei der Sünde befreit zu werden, die durch Adams Sündenfall eintrat ... Wir können den Wert einer Menschenseele erst ermessen, wenn wir die Größe des Opfers begreifen, das für die Rettung eines Menschen auf Golgatha gebracht wurde. Adams Sünde in Eden stürzte die Menschheit in hoffnungsloses Elend. Doch im Erlösungsplan wurde ein Weg geschaffen, auf dem alle entfliehen können, die mit den Bedingungen einverstanden sind. Eine zweite Prüfungszeit wurde uns durch das Opfer des Sohnes Gottes gewährt. Wir haben einen Kampf zu bestehen, doch wir können durch die Verdienste des Blutes Christi als Sieger daraus hervorgehen. CS 209 3 Gott sah, dass wir unmöglich aus eigener Kraft überwinden und den Sieg erlangen konnten. Die Menschheit ist seit dem Sündenfall mit jeder Generation schwächer geworden. Ohne die Hilfe Christi können wir dem Übel der Unmäßigkeit nicht widerstehen. Wie dankbar sollten wir deshalb sein, dass wir einen Retter haben, der bereit war, seine königlichen Kleider abzulegen und seinen Königsthron zu verlassen, seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit zu umkleiden und ein "Mann der Schmerzen" zu werden, der "mit Leiden vertraut" war. Jesaja 53,3 (EB) ... CS 209 4 Nach seiner Taufe wurde Jesus vom Geist in die Wildnis geführt und vom Teufel versucht. Siehe Lukas 4,1.2. Christus begann das Werk der Erlösung genau da, wo der Ruin begonnen hatte. Das zukünftige Wohlergehen der Welt hing von dem Kampf ab, der vom Fürsten des Lebens in der Einöde ausgefochten wurde. Gott sei dafür gedankt, dass er siegreich daraus hervorging und sich auf demselben Gebiet bewährte, wo Adam fiel. Dadurch konnte er Adams schändliches Versagen wettmachen. Satan verließ das Schlachtfeld als besiegter Gegner. Dieser Sieg gibt uns die Gewissheit, dass wir in unserer Auseinandersetzung mit dem Feind durch Gottes Hilfe zu unserem eigenen Nutzen als Sieger hervorgehen können ... CS 209 5 Satan meinte, er hielte alle Macht über diesen gefallenen Planeten in seinen Händen. Doch als Christus kam, um sich mit dem Fürsten der Finsternis zu messen, traf Satan auf den Einen, der seinen Versuchungen standhalten konnte. Die Worte Christi lauten: "Der Fürst dieser Welt kommt; er hat keine Macht über mich." Johannes 14,30 ... Der ganze Himmel wollte wissen, wie der Kampf zwischen Christus und Satan ausging ... Nun stellt sich die Frage: Werden wir uns diese Ausgangslage zu Nutze machen? Dann können wir "mehr als Überwinder" sein "durch den, der uns geliebt hat". Römer 8,37 (EB). Manuskript 26, 1887. ------------------------Sind wir auf die Wiederkunft Christi vorbereitet? 28. Juli CS 210 1 [Der Sohn Gottes] war in der Welt und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Johannes 1,10. CS 210 2 Die Welt konnte ihren Erlöser nicht länger als ein paar Jahre auf Erden ertragen. Kaum hatte er seine Mission angetreten, da wollten sie ihn schon wieder loswerden ... Jeder von uns hat die Frage zu klären: Bin ich auf die Wiederkunft des Menschensohnes vorbereitet? Wenn du Jesus als deinen persönlichen Retter durch einen lebendigen Glauben angenommen und deine Sünden bereut hast, dann bist du von Gott angenommen. Wenn Christus kommt, kannst du ihm in Frieden begegnen ... CS 210 3 Wir wollen die Schritte durchdenken, die der Menschensohn gehen musste, um den Erlösungsplan durchzuführen. Er stieg vom königlichen Thron herab, legte seine königlichen Gewänder ab, umkleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit und kam bereitwillig in diese Welt. Diese unsere Welt sollte das Schlachtfeld sein, auf dem Christus und "der Fürst dieser Erde" (Johannes 14,30) gegeneinander kämpfen sollten. Dabei ging es um die Frage: Wie kann Gott gerecht sein und sich an sein Gesetz halten und gleichzeitig den Sünder rechtfertigen? Dies konnte nur durch das Opfer des Sohnes Gottes geschehen ... CS 210 4 Die Zuneigung der himmlischen Engel, die sie zu Satan empfanden, ließ sich nur schwer aus ihren Herzen ausrotten. Satan vertrat den Standpunkt, dass das Gesetz Gottes gegen die himmlischen Intelligenzwesen gerichtet sei. Die Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan begann im Himmel und wird bis zum heutigen Tag auf der Erde weitergeführt. Sie wird nicht nur von den himmlischen Wesen beobachtet, sondern auch von allen Welten, die Gott geschaffen hat. Da erhebt sich eine Macht, die behauptet, das Recht zu haben, "Festzeiten und Gesetz zu ändern" (Daniel 7,25) -- das ist "der Mensch der Bosheit". 2.Thessalonicher 2,3. Doch hat er wirklich die Vollmacht, Zeiten und Gesetze zu ändern? Nein, denn Gottes Gesetz ist mit seinem eigenen Finger auf Steintafeln eingraviert und in seinem himmlischen Tempel niedergelegt. Siehe 2.Mose 31,18; 5.Mose 10,2.5. Anhand dieses großen moralischen Maßstabs wird jeder Mensch auf dieser Erde einmal gerichtet werden (siehe Jakobus 2,10-12) -- die Toten wie die Lebenden ... CS 210 5 Christus ging in die Wildnis, um dort die schwersten Versuchungen durchzustehen. Er wurde auf allen Gebieten ähnlich wie Adam versucht und bewährte sich genau dort, wo Adam stolperte und fiel ... Christus stand nun dort, wo einst Adam stand. Er trug die menschliche Natur und siegte zum Nutzen der Menschheit dort, wo der versagte. Und Christus bestand die Probe in allen Bereichen. Er widerstand auf dem Gebiet der Esslust ... Er wurde auf dem Gebiet des Machttriebes und der Anmaßung versucht und überwand den Feind in all diesen Bereichen ... Der Heiland der Welt überwand Satan und errang den Sieg auf allen Gebieten. Manuskript 11, 1886. ------------------------Lieber leiden als der Versuchung nachgeben, 29. Juli CS 211 1 Er demütigte dich, ... auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht. 5.Mose 8,3. CS 211 2 Der Zweikampf zwischen Christus und Satan wurde in der Wildnis ausgefochten, wobei Christus scheinbar keinen Freund auf seiner Seite hatte, der ihm helfen konnte. Satan arbeitete unterschwellig; Falschheit ist sein Handelskapital. Mit aller Macht versuchte er, Christus in seinem Menschsein zu überwältigen ... CS 211 3 Satan bezauberte den ersten Adam durch Spitzfindigkeiten, so wie er heute Männer und Frauen bezaubert und sie dazu bringt, Lügen zu glauben. Adam streckte sich nicht über seine Menschlichkeit nach göttlicher Kraft aus. Er glaubte den Worten Satans. Doch der zweite Adam sollte kein Sklave des Feindes werden. CS 211 4 Adam hatte einen Vorteil vor Christus: Als er vom Versucher angegriffen wurde, trug er noch keinerlei Folgen der Sünde an sich. Er stand in der Stärke des vollkommenen Menschseins vor Satan und besaß die vollständige Kraft des Verstandes und Körpers. Er war von der Pracht des Paradiesgartens umgeben und stand täglich in enger Verbindung mit himmlischen Engeln. So war es nicht bei Jesus, als er in die Wildnis ging und mit Satan zusammentraf ... CS 211 5 Jeder Trick, den sich der Feind ausdenken konnte, wurde gegen Christus eingesetzt. Als er körperlich geschwächt war, nach seinem langen 40-tägigen Fasten, trat der klügste der gefallenen Engel mit verlockenden Worten an ihn heran und versuchte, Jesus zu bewegen, seinen Willen dem Willen Satans unterzuordnen ... "Wenn du der Sohn Gottes bist", sagte er, "dann zeige deine Macht, indem du dich selbst von diesem quälenden Hunger befreist." "Befiehl doch, dass diese Steine hier zu Brot werden." Matthäus 4,3 (GNB) ... CS 211 6 Als Christus Satan antwortete: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes geht" (V. 4), wiederholte er die Worte, die er selbst vor über 1400 Jahren zu Israel gesagt hatte. Siehe 5.Mose 8,3. CS 211 7 In der Wildnis, als es keine anderen Nahrungsmittel gab, sandte Gott seinem Volk Manna vom Himmel. Siehe 2.Mose 16,4. Er versorgte sie ausreichend und beständig. Diese Fürsorge sollte ihnen zeigen, dass er sie nie im Stich lassen würde, solange sie ihm vertrauten und auf seinen Wegen gingen. Nun praktizierte der Heiland die Lektion, die er Israel gelehrt hatte. Auf den Befehl Gottes hin hatten die Israeliten Hilfe bekommen, und durch denselben Befehl würde auch Jesus Hilfe bekommen. Er wartete auf die Zeit Gottes, ihm Erleichterung zu verschaffen. Er war aus Gehorsam in die Wildnis gegangen, und er wollte sich keine Nahrung verschaffen, indem er auf Satans Vorschläge einging. Damit bewies er dem ganzen zuschauenden Universum, dass es ein weniger großes Unglück ist, Leid zu ertragen, als in irgendeiner Weise vom Willen Gottes abzuweichen. Manuskript 113, 1902. ------------------------Christus weiß, wie er uns helfen kann zu überwinden, 30. Juli CS 212 1 Du sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen. 5.Mose 6,13. CS 212 2 Wir sollen unsere Bitten nicht vor Gott bringen, um herauszufinden, ob er seine Zusagen erfüllen wird, sondern weil er sie erfüllt -- nicht um zu erproben, ob er uns liebt, sondern weil er uns liebt. CS 212 3 "Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg ... und spricht zu ihm: ‚Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten willst'." (Matthäus 4,8.9, EB) Das war Satans krönende Versuchung. Er legte seine ganze verführerische Macht hinein und übte den Zauber der Schlange aus. Er benutzte die Macht der Faszination und versuchte, Christus dahin zu bringen, seinen Willen ihm unterzuordnen. In seiner Schwachheit klammerte sich Christus an Gott. Die Göttlichkeit blitzte durch sein Menschsein hindurch. Christus offenbarte sich in diesem Moment als der Oberbefehlshaber des Himmels und sprach Worte, die zeigten, dass er alle Vollmacht besaß: "Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen'." V. 10 (EB). CS 212 4 Satan hatte bezweifelt, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes ist. In dieser endgültigen Zurückweisung hatte er den Beweis, am dem nicht zu rütteln war. Gegen diesen Befehl war er machtlos. Er wand sich in seiner Demütigung und Wut und war gezwungen, sich aus der Gegenwart des Welterlösers zurückzuziehen. Christi Sieg war genauso vollständig, wie es damals Adams Niederlage gewesen war. CS 212 5 Christus kannte die langen Jahre des Kampfes, die in Zukunft noch zwischen den Menschen und ihrem hinterlistigen Feind ausgefochten werden würden. Er ist die Zuflucht für alle, die ihn anrufen, wenn sie von Versuchungen bedrängt werden. Versuchungen und Anfechtungen werden wir alle erleben, doch wir müssen nicht vom Feind überwältigt werden. Unser Heiland hat um unseretwillen überwunden. Satan ist nicht unbesiegbar. Tag für Tag trifft er auf jene, die geprüft werden, und er versucht, durch List die Herrschaft über sie zu gewinnen. Er ist ein Meister darin, andere anzuklagen, und auf diese Weise ist er erfolgreicher als in jeder anderen Hinsicht. Christus wurde versucht, damit er aus eigener Erfahrung weiß, wie er jedem Menschen helfen kann, der nach ihm versucht wird. Siehe Hebräer 2,18. Die Versuchung an sich ist keine Sünde; die Sünde liegt in der Nachgiebigkeit. Wer auf Jesus vertraut, wird durch die Versuchung Siege erleben und größere Stärke gewinnen. CS 212 6 Christus ist bereit, allen zu vergeben, die ihm ihre Sünden bekennen. Siehe 1.Johannes 1,9. Der angefochtenen und kämpfenden Seele wird gesagt: "Man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir." Jesaja 27,5 (EB). Gott sei Dank, wir "haben einen Hohenpriester, der ... mitleiden [kann] mit unserer Schwachheit, ... [weil er] versucht worden ist in allem wie wir". Hebräer 4,15. Manuskript 113, 1902. ------------------------Jesus hat den Sieg für uns errungen, 31. Juli CS 213 1 Der Name des HERRN ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dorthin und wird beschirmt. Sprüche 18,10. CS 213 2 Noch nie hatten christliche Männer und Frauen in allen Lebensbereichen ein klares geistliches Unterscheidungsvermögen so nötig wie heute. Es ist gefährlich, Christus auch nur einen Augenblick aus dem Blickfeld zu verlieren. Seine Nachfolger müssen ernsthaft beten, ihm vertrauen und ihn innig lieben ... CS 213 3 Satan forderte von Christus ein Wunder als Beweis für seine Göttlichkeit. Doch größer als alle Wunder ist das feste Vertrauen auf ein: "So spricht der Herr." Diesem Zeichen konnte nicht widersprochen werden. Solange Christus sich daran hielt, konnte der Versucher keinen Vorteil gewinnen. CS 213 4 Christus wurde von den heftigsten Versuchungen bedrängt, als er gerade am schwächsten war. Daher dachte Satan, er würde die Oberhand gewinnen. Durch diese Strategie hat er über viele Männer und Frauen gesiegt. Wenn die körperliche Kraft erschöpft war und auch die Willenskraft geschwächt und der Glaube aufgehört hatte in Gott zu ruhen, dann wurden Menschen überwunden, die lange und entschieden für das Richtige eingestanden waren. Mose war erschöpft von der 40-jährigen Wüstenwanderung des Volkes, als sein Glaube einen kurzen Augenblick die Hand des Allmächtigen losließ. Siehe 4.Mose 20,2-12. Er versagte gerade an der Grenze des verheißenen Landes. So ging es auch Elia, der unerschütterlich vor König Ahab gestanden hatte und dem ganzen Volk Israel mitsamt den 450 Baalspropheten an der Spitze entgegentrat. Nach dem furchtbaren Tag auf dem Berg Karmel, als er die falschen Propheten getötet und das Volk seine Treue zu Gott öffentlich erklärt hatte, rannte Elia um sein Leben, weil ihn die götzendienerische Isebel bedrohte ... Siehe 1.Könige 18,17-46; 19,1-3. CS 213 5 Wenn jemand von dunklen Wolken eingeschlossen ist, von den Umständen verwirrt ist oder durch Armut oder Unglück angefochten wird, dann ist Satan zur Stelle, um uns zu versuchen und zu belästigen. Er greift an den schwächsten Stellen unseres Charakters an. Er versucht unser Vertrauen zu einem Gott erschüttern, der solche Zustände zugelassen hat. Wir werden versucht, Gott zu misstrauen und seine Liebe in Frage zu stellen ... CS 213 6 Christus befahl dem Versucher: "Geh hinweg, Satan!" Matthäus 4,10 (EB) ... So können auch wir der Versuchung widerstehen und Satan zwingen, uns zu verlassen. Jesus errang den Sieg, indem er sich Gott unterstellte und ihm vertraute. Durch den Apostel rät er uns: "Deshalb ordnet euch Gott unter! Leistet dem Teufel Widerstand, und er wird vor euch fliehen." Jakobus 4,7 (GNB). Wir können uns nicht selbst vor der Macht des Versuchers retten, denn er hat die Menschheit überwältigt. Wenn wir versuchen, in eigener Stärke zu bestehen, werden wir ein Opfer seiner Kunstgriffe. Doch "der Name des HERRN ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dorthin und wird beschirmt." Sprüche 18,10. Satan zittert und flieht vor dem schwächsten Menschen, der in diesem mächtigen Namen seine Zuflucht findet. Manuskript 15, 1908. ------------------------Vertraue darauf, dass Christus dir die Kraft zum Überwinden gibt, 1. August CS 214 1 Gott hat etwas aus uns gemacht: Wir sind sein Werk, durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nur, was Gott schon immer mit uns vorhatte. Epheser 2,10 (Hfa). CS 214 2 In deinem Bemühen zu überwinden wirst du auf viele Versuchungen stoßen, doch wenn du dich weiter bemühst, wird dir Christus großen Erfolg geben. Je bedeutender die Anfechtungen, um so wertvoller ist der Sieg, den du erringst. Wenn du nur zu der Quelle deiner Kraft fliehst, wirst du reichen Segen erhalten. Doch wir müssen lernen, all unsere Sorgen auf Jesus Christus zu werfen, der unser Helfer ist. Siehe 1.Petrus 5,7. Wir dürfen alle Belastungen und jeden Kummer dem Herrn im Gebet vorlegen. CS 214 3 An Jesus glauben, das ist etwas Großartiges. Viele meinen: "Glaube nur, vertraue nur, du musst nichts tun außer an Jesus glauben." Aber wir dürfen dies hinterfragen: Was gehört zu diesem Glauben, und was ist darin eingeschlossen? Viele von uns haben zwar einen formellen Glauben, aber wir bauen diesen Glauben nicht in unser Wesen ein. In der Bibel wird gesagt, dass der Teufel auch glaubt -- und dabei zittert. Siehe Jakobus 2,19. Als er noch im Himmel wohnte, glaubte er durchaus, dass Christus der Sohn Gottes ist, und als er dann auf der Erde war, bekämpfte er ihn. Er glaubte an Christus, aber konnte ihn das retten? Nein, weil er ihn nicht in sein Leben aufnahm und nicht in seinen Charakter hineinwebte. Wir brauchen jenen Glauben, der durch die Liebe aktiv wird und die Seele reinigt. Siehe Galater 5,6; Apostelgeschichte 15,9. Dieser Glaube an Christus wird uns dazu führen, dass wir alles ablegen, was in seinen Augen anstößig ist. CS 214 4 Wenn wir keinen Glauben haben, der sich praktisch auswirkt, nützt er uns nichts. Du magst zugeben, dass Christus der Retter der Welt ist, aber ist er dein ganz persönlicher Erlöser? Glaubst du heute, dass er dir Kraft und Stärke geben wird, um jeden Charakterfehler zu überwinden? ... Wir sollen in der engen Beziehung zu Christus zur "vollen Mannesreife" heranwachsen. Siehe Epheser 4,13. Dadurch wachsen wir zu einem kostbaren Tempel des Herrn. Siehe Epheser 2,21.22. Er sagt: "Ich will meine Wohnung unter euch haben ... und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein; und so sollt ihr mein Volk sein." 3.Mose 26,11.12 ... CS 214 5 Es ist ein entscheidender Unterschied, ob wir gerecht leben oder in Sünde. Zu einigen von uns mag Christus sagen, dass er beschämt ist, uns Brüder und Schwestern zu nennen. Siehe Hebräer 2,11. Aber an der Seite derer, die durch Bürden niedergedrückt werden, steht der mitfühlende Erlöser, um ihnen zu helfen ... CS 214 6 Er nahm unsere menschliche Natur an, damit er zu uns kommen konnte und die Versuchungen erlebte, die uns bedrängen ... Warum nehmen wir ihn dann nicht als unseren persönlichen Erlöser an? Wenn du die Wunden und Stachel der Sünde spürst, dann rufe den Retter an, um dir zu helfen! Manuskript 5, 1886. ------------------------Alle können Gott, den Vater, kennen, 2. August CS 215 1 Aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2,8. CS 215 2 Jesus Christus ist unser geistiger Prüfstein. Er offenbart uns den Vater ... Unser Verstand muss dafür offen sein, das Werk und die Worte Christi wertzuschätzen, denn er kam vom Himmel, um ein Verlangen nach dem "Brot des Lebens zu wecken, das er denen gibt, die nach geistlicher Erkenntnis hungern". Siehe Johannes 6,35. Das inspirierte Wort erklärt, dass sein Auftrag darin bestand, den "Armen gute Botschaft zu verkündigen ... [und] ein angenehmes Jahr des Herrn auszurufen". Lukas 4,18.19 (EB). Gottes Wort sagt, dass er "auf Erden das Recht aufrichten [wird] und die Inseln auf seine Weisung warten". Jesaja 42,4. Auch "die Heiden werden zu deinem Licht ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht". Jesaja 60,3. Er war der "Bote des Bundes" (Maleachi 3,1), der noch aufgerichtet werden sollte, und die "Sonne der Gerechtigkeit", die auf unsere Welt scheinen sollte. V. 20. CS 215 3 Adam und Eva waren zum "Bild Gottes" geschaffen worden. 1.Mose 1,27. Doch Satan war pausenlos am Wirken, um die Ähnlichkeit mit Gott zu zerstören. Das sündlose Paar gab der Versuchung nach. Dadurch wurde Gottes Bild so verzerrt, dass es nicht mehr zu erkennen war. Doch Christus legte zum zweiten Mal Hand an sein Werk. "Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn." Galater 4,4. Höre, o Himmel und staune, o Erde! Der von Gott bestimmte Lehrer erscheint, und er ist kein geringerer als der Sohn Gottes. Seine Göttlichkeit war in das Gewand des Menschseins gekleidet. CS 215 4 Christus kam, um Vollkommenheit in einer unvollkommenen Welt zu offenbaren, die durch Ungehorsam und Sünde entartet war. Das "ewige Wort" erschien in menschlicher Gestalt (siehe Johannes 1,14) und brachte alle Gnade, alle Heilkraft und alle Tüchtigkeit mit. Jesus brachte das "Brot des Lebens", das bei uns genauso wirkt wie der Baum des Lebens, wenn wir es aufnehmen. Siehe Johannes 6,51. Das inspirierte Wort Gottes sagt über diesen Lehrer: "Mose hat gesagt (5.Mose 18,15.19): ‚Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird. Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hören wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.'" Apostelgeschichte 3,22.23. CS 215 5 Die Frage, wie wir rechte Gotteserkenntnis erlangen, ist eine Frage, die über Leben und Tod entscheidet. Lies das Gebet, das Christus zu seinem Vater betete. Siehe Johannes 17. Es sollte nicht nur eine wichtige Lektion in der Ausbildung seiner Jünger sein, sondern allezeit denen nutzen, die die inspirierten Schriften lesen. "Vater", betete er, "die Stunde ist gekommen! Setze deinen Sohn in seine Herrlichkeit ein, damit der Sohn deine Herrlichkeit offenbar machen kann. Du hast ihm ja die Macht über alle Menschen gegeben, damit er denen, die du ihm anvertraut hast, ewiges Leben schenkt. Und das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus." Johannes 17,1-3 (GNB). Manuskript 15, 1898. ------------------------Der Schöpfer der Welt wurde ein hilfloses Baby, 3. August CS 216 1 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig. Es hatte ein ungewöhnliches Verständnis für den Willen Gottes, und Gottes Liebe ruhte sichtbar auf ihm. Lukas 2,40 (GNB). CS 216 2 Wir können nicht begreifen, wie Christus ein kleines, hilfloses Baby werden konnte ... Sein Gesicht hätte hell leuchten und seine Gestalt groß und schön aussehen können. Er hätte so kommen können, dass er alle bezauberte, die ihn sahen, aber so hatte Gott die Ankunft seines Sohnes bei der menschlichen Familie nicht geplant. Er sollte den anderen Menschen und der jüdischen Rasse gleich werden. Seine Gesichtszüge sollten nicht anders sein als die anderer Menschen. Er sollte äußerlich nicht so attraktiv sein, dass es ihn von anderen unterschied, sondern ein Teil der menschlichen Familie und als ein Mann vor dem Himmel und der Erde stehen. Er war gekommen, um unseren Platz einzunehmen. Er wollte für uns bürgen und die Schuld bezahlen, die Sünder Gott schulden. Er sollte auf der Erde ein reines Leben führen und beweisen, dass Satan gelogen hatte, als er behauptete, die Menschheit gehöre auf ewig ihm -- selbst Gott könne sie ihm nicht entreißen. CS 216 3 Die Menschen sahen Christus zunächst als kleines Baby, ein Kind. Seine Eltern waren sehr arm, und so gehörte ihm nichts, als was die Armen haben. Er machte alle Nöte durch, die arme und einfache Menschen vom Babydasein zum Kindesalter und von der Jugendzeit bis zum Mannesalter durchmachen ... CS 216 4 Je mehr wir darüber nachdenken, dass Christus als Kind hier auf unsere Erde kam, um so wunderbarer erscheint es. Wie kann es sein, dass das hilflose Baby in der Krippe von Bethlehem immer noch der Sohn Gottes ist? Obwohl wir es nicht verstehen können, dürfen wir doch glauben: der Schöpfer der Welten wurde um unseretwillen ein hilfloses Baby. Siehe Johannes 1,1.3.14. Obwohl er höher stand als irgendein Engel, obwohl er genauso groß war wie der Vater auf dem himmlischen Thron, wurde er einer von uns. In ihm wurden Gottheit und Menschheit zusammengeführt und darin liegt die Hoffnung für die gefallenen Menschen ... CS 216 5 Von Anfang an führte Christus ein Leben voll mühsamer Arbeit. Als er jung war, arbeitete er mit seinem Vater in der Zimmermannswerkstatt (siehe Matthäus 13,55) und zeigte damit, dass Arbeit nicht zu verachten ist ... Wer träge vor sich hinlebt, folgt nicht dem Beispiel, das Christus uns gab, denn er war von Kind an ein Vorbild an Gehorsam und Fleiß. Er war der Sonnenschein der Familie. Treu und fröhlich füllte er seinen Platz aus und erledigte auch die einfachsten Pflichten, die ihm in seinem bescheidenen Dasein aufgetragen wurden. Christus wurde eins mit uns, damit er uns Gutes erweisen konnte. The Youth's Instructor, 21. November 1895. ------------------------Christus begriff immer besser, was er im Dienst seines Vaters tun sollte, 4. August CS 217 1 Jesus erwiderte: "Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich dort sein muss, wo es um Gottes Sache geht." Lukas 2,49 (Hfa). CS 217 2 Jedes Jahr wanderten seine Eltern nach Jerusalem zum Passafest und als Jesus zwölf Jahre alt war, begleitete er sie in die Stadt. Als das Fest vorüber war, vergaßen ihn seine Eltern und machten sich mit einigen Verwandten auf den Heimweg. Sie wussten nicht, dass Jesus nicht bei ihnen war. Sie vermuteten, dass er irgendwo in der Reisegruppe steckte und gingen eine ganze Tagesreise weit, bis sie herausfanden, dass das nicht der Fall war. Da bekamen sie große Angst um ihn und kehrten nach Jerusalem zurück. Siehe Lukas 2,41-45 ... CS 217 3 Jesus wusste, dass Gott ihm diese Gelegenheit gegeben hatte, denen Licht zu schenken, die im Dunkeln tappten. Nach bestem Vermögen versuchte er, den Rabbinern und Schriftgelehrten die Wahrheit zu eröffnen. Er brachte diese Männer dazu, über verschiedene Bibeltexte zu sprechen, die von dem ersehnten Messias handelten. Sie erwarteten, dass er bei seinem Kommen in großer Herrlichkeit erscheinen und das jüdische Volk zur größten Nation der Erde erheben würde. Jesus fragte sie nun nach der Bedeutung der Schriftstellen, die vom einfachen Leben, von Leiden und Traurigkeit, von der Zurückweisung und dem Sterben des Gottessohnes handelten. Obwohl Christus wie ein Kind wirkte, das sich Hilfe von denen erbat, die viel mehr als er wussten, war es doch in Wirklichkeit er, der mit jedem seiner Worte Licht in ihren Verstand brachte ... CS 217 4 Während Christus die anderen lehrte, empfing er selbst mehr Einsicht in seine Aufgabe und größeres Verständnis für seinen Auftrag in dieser Welt, denn die Bibel sagt, dass er im Verständnis wuchs. Siehe Lukas 2,52 (GNB). Das hat vor allem den jungen Menschen in unserer Zeit viel zu sagen. Sie können Christus ähnlich sein, und indem sie Gottes Wort studieren und Einblicke gewinnen, die der Heilige Geist ihnen gibt, können sie das Licht auch an andere weitergeben ... CS 217 5 Die gelehrten Männer waren von den Fragen überrascht, die das Kind Jesus ihnen stellte ... Während einer Gesprächspause kam Maria, seine Mutter, zu ihm und fragte: "Kind, warum machst du uns solchen Kummer? Dein Vater und ich haben dich überall gesucht und große Angst um dich ausgestanden." (Lukas 2,48, GNB). Da leuchtete ein göttliches Licht auf seinem Gesicht auf. Er hob seine Hand und sagte: "Warum habt ihr mich gesucht? Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich dort sein muss, wo es um Gottes Sache geht." Lukas 2,49 (Hfa) ... Sie begriffen nicht, was er mit diesen Worten wirklich meinte, doch sie wussten, dass er ein treuer Sohn war, der sich ihnen unterordnete. Obwohl er Gottes Sohn war, "kehrte er mit seinen Eltern nach Nazareth zurück und gehorchte ihnen willig." V. 51 (GNB). The Youth's Instructor, 28. November 1895. ------------------------Jesus ist ein Vorbild für Kinder und Jugendliche, 5. August CS 218 1 Jesus nahm weiter zu an Jahren wie an Verständnis, und Gott und die Menschen hatten ihre Freude an ihm. Lukas 2,52 (GNB). CS 218 2 Als Jesus die Tiere sah, die als Opfer zum Tempel gebracht wurden, vermittelte ihm der Heilige Geist die Einsicht, dass sein Leben für das Leben der Welt geopfert werden sollte ... Von Anfang an war er von himmlischen Engeln beschützt worden, und doch war sein Leben ein einziger langer Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Satan versuchte, ihn in jeder Hinsicht zu versuchen und auf die Probe zu stellen. Er sorgte dafür, dass ihn die Leute missverstanden, damit sie die Erlösung nicht annahmen, die er ihnen brachte. Er wurde zu Hause wie draußen abgelehnt -- nicht etwa, weil er Böses tat, sondern weil sein Leben frei von jeder Spur der Sünde war und damit alle Unreinheit verdammte ... CS 218 3 Seine makellose Lebensführung war ein Tadel für andere. Viele mieden seine Gegenwart. Doch einige waren gern mit ihm zusammen, weil sie Frieden empfanden, wenn sie bei ihm waren. Er war freundlich und zankte nie um seine Rechte -- und doch verspotteten ihn die eigenen Brüder, hassten und verachteten ihn. So zeigten sie, dass sie "nicht an ihn glaubten". Johannes 7,5 ... Er stand über den Schwierigkeiten seines Lebens, als wäre er vom Licht des Angesichts Gottes eingehüllt. Er ertrug die Beleidigungen geduldig und war als Mensch ein Vorbild für alle Kinder und Jugendliche ... CS 218 4 Sein Leben war wie ein Sauerteig, der inmitten der Gesellschaft Einfluss ausübte. Unverdorben und ohne böse Absichten lebte er mitten unter oberflächlichen, gedankenlosen, brutalen und unheiligen Menschen. Er war mit den unehrlichen Steuereintreibern zusammen, mit den unbekümmerten Verschwendern, den ungerechten Samaritanern, den heidnischen Soldaten, den ungehobelten Bauern und der zusammengewürfelten Menschenmenge ... Er behandelte jeden Menschen, als ob er großen Wert besitze. Er lehrte die Menschen, sich als Persönlichkeiten zu sehen, denen wertvolle Talente verliehen wurden, die sie bei richtigen Einsatz erheben und veredeln werden und ihnen ewige Reichtümer sichern können. Durch sein Vorbild und sein Wesen lehrte er, dass jeder Augenblick des Lebens kostbar ist -- eine Zeit, in der man Samen für die Ewigkeit ausstreut. The Youth's Instructor, 12. Dezember 1895. CS 218 5 Jesus trug die Verantwortung für die Rettung der ganzen Menschheit auf seinem Herzen. Er wusste, dass die Menschen endgültig verloren gingen -- es sei denn, sie nehmen ihn an und veränderten ihre Ziele und ihre Lebensführung. Das lag als Last auf seiner Seele, und er musste diese Bürde alleine tragen ... Von seiner Jugend an war er von einer tiefen Sehnsucht erfüllt, diese Welt zu erhellen, und er nahm sich vor, dass sein Leben das "Licht der Welt" sein sollte. Johannes 8,12. Das war er auch, und dieses Licht scheint immer noch allen, die in der Finsternis sind. Siehe Johannes 1,4.5. Lasst uns in dem Licht wandeln, das er uns gegeben hat. The Youth's Instructor 2. Januar 1896. ------------------------Jesus gebrauchte vertraute Gegenstände, um Wahrheiten zu vermitteln, 6. August CS 219 1 Jesus benutzte immer wieder solche Beispiele, wenn er zu den Menschen sprach. In keiner seiner Predigten fehlten sie. Matthäus 13,34 (Hfa). CS 219 2 Der große Lehrer verkündete die Wahrheit einer Zuhörerschaft, von denen die meisten weder in den Rabbinerschulen noch in griechischer Philosophie ausgebildet werden konnten. Jesus äußerte die Wahrheit klar und ohne Umschweife. So gab er seinen Worten eine lebendige Kraft und machte sie eindrucksvoll ... Die Rabbiner und Schriftgelehrten hatten die Tür des Himmelreiches vor den Armen und Notleidenden praktisch verschlossen (siehe Matthäus 23,13) und überließen sie dem Verderben. In seinen Predigten sprach Christus immer nur wenige Themen auf einmal an, um die Zuhörer nicht durcheinander zu bringen. Er machte jeden Gedanken klar und eindeutig ... CS 219 3 Christus war der Urheber all der alten Perlen der Wahrheit. Durch das Wirken des Feindes wurden diese Wahrheiten verschoben. Sie waren aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgerissen und in den Rahmen des Irrtums gestellt worden. Christus sollte diese wertvollen Edelsteine wieder an die richtige Stelle im großen Rahmen der Wahrheit rücken. Die Grundsätze der Wahrheit, die er selbst zum Segen der Welt gegeben hatte, waren durch Satans Wirken vergraben worden, und es sah so aus, als wären sie ausgerottet. Christus rettete sie aus dem Schutthaufen des Irrtums, gab ihnen neue Lebenskraft und verfügte, dass sie wiederum als kostbare Juwelen leuchten und für alle Zeiten feststehen sollten. Er konnte jede dieser alten Wahrheiten benutzen, ohne sie von anderen zu kopieren, denn sie gingen alle auf ihn zurück ... CS 219 4 Wenn Christus diese Wahrheiten vorbrachte, störte er den gewohnten Gedankengang seiner Zuhörer so wenig wie möglich ... Stattdessen weckte er ihr Denken, indem er die Wahrheit mit solchen Gedankenbildern verknüpfte, die ihnen vertraut waren. Er gebrauchte in seinem Unterricht Illustrationen, die ihre schönsten Erinnerungen und ihre Sympathie weckten, damit er sie im tiefsten Innern berühren konnte. Indem er sich mit ihren Interessen identifizierte, benutze er Bilder aus dem großen Buch der Natur und verwendete Gegenstände, die ihnen vertraut waren. Die Lilie auf dem Feld, der Same, der vom Sämann ausgesät wird, das Keimen der Saat, die Ernte des Getreides, die Vögel am Himmel -- all diese Bilder benutzte er zum Verdeutlichen der Wahrheit Gottes, denn sie würden sie an seine Lehren erinnern, wenn sie sie später ansahen ... Auch wenn Satan Gottes Absichten missdeutete, seinen Charakter verzerrte und Menschen veranlasste, Gott in einem falschen Licht zu sehen, so hat doch Gottes Liebe zu seinen irdischen Kindern in all den Jahrhunderten nicht nachgelassen. Christi Wirken hatte das Ziel, den Vater als gnädig, mitfühlend, voller Güte und Wahrheit zu offenbaren. Siehe 2.Mose 34,6; Johannes 1,14 ... Der einzigartige Sohn Gottes vertreibt die höllischen Schatten, in die Satan den Vater eingewickelt hat, und erklärt: "Ich und der Vater sind eins. Wer mich sieht, der sieht den Vater." Johannes 10,30; 14,9. Manuskript 25, 1890; Manuscript Releases XIII, 240-243. ------------------------Die Tradition wurde dem Gesetz Gottes vorgezogen, 7. August CS 220 1 Jesus fuhr fort: "Sehr geschickt bringt ihr es fertig, das Gebot Gottes außer Kraft zu setzen, um eure überlieferte Vorschrift zur Geltung zu bringen!" Markus 7,9 (GNB). CS 220 2 Nicht einmal die am besten ausgebildeten Männer in den Tagen Christi -- Philosophen, Gesetzgeber, Priester -- konnten in ihrem Stolz und in ihrer Überlegenheit das Wesen Gottes richtig deuten ... "Als die Zeit erfüllt war", kam Christus in unsere Welt (Galater 4,4), die vom Fluch des Abfalls und geistlicher Bosheit geschädigt und verdunkelt war. Das jüdische Volk hatte sich selbst in den finsteren Mantel des Unglaubens gehüllt. Sie hielten sich nicht mehr an Gottes Gebote ... CS 220 3 Die Menschen, zu denen Jesus predigte, fühlten sich allen anderen Völkern überlegen. Sie prahlten stolz damit, dass ihnen die Worte Gottes anvertraut seien. Siehe Römer 3,2. Die Erde sehnte sich nach einem Lehrer, der von Gott gesandt war, doch als er genauso kam, wie es die Prophezeiungen vorausgesagt hatten, erkannten ihn die Priester und Lehrer des Volkes weder als ihren Erlöser noch verstanden sie die Art seines Kommens. Sie waren es nicht gewohnt, das Wort Gottes so zu nehmen, wie es dastand, und sie ließen auch die Bibel sich nicht selbst auslegen. Stattdessen lasen sie sie durch die Brille ihrer eigenen Grundsätze und Traditionen. So lange hatten sie versäumt, die Bibel zu studieren und darüber nachzusinnen, dass ihnen ihre Aussagen rätselhaft erschienen. Sie wandten sich von der Wahrheit Gottes ab und menschlichen Traditionen zu. CS 220 4 Das jüdische Volk hatte eine entscheidende Zeit in seiner Geschichte erreicht. Viel stand auf dem Spiel. Wird die menschliche Unwissenheit nachgeben? Gibt es ein Verlangen nach einer tieferen Erkenntnis über Gott? Wird daraus ein solcher Durst entstehen ähnlich wie es damals David nach einem Trunk aus den Brunnen von Bethlehem dürstete? Siehe 2.Samuel 23,15. Werden sich die Juden vom Einfluss irreführender Lehrer abwenden, die ihr Empfinden verdreht hatten, und Gott um seine Unterweisung bitten? ... CS 220 5 Als Christus als Mensch erschien, ergoss sich eine Flut von Licht auf die Welt. Siehe Johannes 1,4.5. Viele hätten ihn freudig aufgenommen und sich dafür entschieden, im Licht Gottes zu wandeln, wenn die Priester und Herrscher des Volkes Gott treu geblieben und es recht angeleitet hätten, indem sie ihnen die Wahrheiten der Bibel richtig auslegten. Doch die Leiter hatten die Heilige Schrift schon so lange Zeit falsch angewandt, dass das Volk von diesen Verdrehungen irregeführt war ... Das jüdische Volk als Nation weigerte sich, Jesus als den Messias anzunehmen. Sie wandten sich von dem Einen ab, der sie vor dem ewigen Verderben retten konnte. Ähnlich geht es auch in der heutigen so genannten Christenheit zu. Menschen, die behaupten, die Schrift zu verstehen, lehnen Gottes Gesetz ab und üben einen starken Einfluss gegen Gottes Gebote aus ... Was sind die Folgen? Betrachtet nur einmal den Lebensstil der jungen Leute in unserer Umgebung. Manuskript 24, 1891; Manuscript Releases XIX, 252-254. ------------------------Menschen können nur durch Christus überwinden, 8. August CS 221 1 Wer überwindet, den will ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. Offenbarung 3,12 (EB). CS 221 2 Nie werden die Menschen, die durch den einzigartigen Sohn des Vaters erlöst wurden, den furchtbaren Kampf völlig begreifen, den Satan mit täuschender, verführerischer Macht und verborgenem, tödlichem Hass gegen Jesus auf dieser Erde geführt hat. Die Erlösten, die zu Gottes Familie gehören, werden den Auftrag seines Sohnes erst dann völlig verstehen, wenn nach dem "Kampf am großen Tag Gottes" (Offenbarung 16,14) die Macht der Rebellion für immer gebrochen ist und Christi vermittelndes Wirken in seiner Tragweite deutlich geworden ist. Dann werden alle verstehen, wie Jesus als Mittler und als Heilmittel gegen die Sünde wirkte, um aus gefallenen Menschen reuige, demütige, sanftmütige und loyale Wesen zu machen. Dann wird der Unterschied zwischen denen, die Gott dienen, und denen, die ihm nicht dienen, für alle deutlich sichtbar entwickelt sein ... CS 221 3 Die Rebellion wird in unserer Welt so lange existieren, bis im Himmel die Worte "Es ist geschehen" gesprochen werden. Siehe Offenbarung 16,19. Die Rebellion wird in der Gemeinde von Mitgliedern verursacht, die sich innerlich gegen Gott und seine Bedingungen zur Erlösung wehren. Menschen wünschen sich große Freiräume, um sich selbst zu verwirklichen und Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie wissen oder begreifen nicht, dass sie in Wirklichkeit die Pläne Satans ausführen. Wenn sie das nicht einsehen wollen, sich nicht erleuchten und sich nichts sagen lassen, dann weisen sie damit das vermittelnde Heilmittel zurück, das dem Sünder zur Erlösung angeboten wurde -- nicht um ihn in, sondern von seiner Sünde zu retten. Siehe Matthäus 1,21. Das war die erklärte Absicht, als der Vermittlungsdienst Christi geplant wurde. CS 221 4 Als Christus den himmlischen Engelheeren zum ersten Mal seine Aufgabe und sein Wirken auf Erden ankündigte, erklärte er ihnen, dass er seine göttliche Stellung aufgeben und seinen heiligen Auftrag verbergen müsse, indem er so wie ein Mensch werde -- obwohl er in Wirklichkeit der Sohn des unendlichen Gottes war. Und als die Zeit erfüllt war, stieg er vom Thron der höchsten Herrschaft herab, legte seine königlichen Kleider und seine Krone ab und umkleidete seine Gottheit mit dem Menschsein. Siehe Philipper 2,6.7. Er kam auf diese Erde, um beispielhaft zu zeigen, was Menschen tun und sein müssen, um den Feind zu überwinden und mit dem Vater auf seinem Thron zu sitzen. Siehe Offenbarung 3,21 ... Er selbst machte es möglich, dass er von Menschen geschlagen wurde, die der Teufel dazu inspiriert hatte -- der Erzrebell, der aus dem Himmel verbannt worden war. Siehe Offenbarung 12,9. CS 221 5 Als Repräsentant der Menschheit führte Christus auf dieser Erde ein vollkommenes und konsequentes Leben, das immer mit dem Willen seines himmlischen Vaters übereinstimmte ... Ein Gedanke regierte sein Herz und seinen Verstand: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe." Lukas 22,42. Brief 303, 1903. ------------------------Jesus lehrte durch seine Worte und sein Vorbild, 9. August CS 222 1 Nicht einmal seine Brüder schenkten ihm Glauben. Johannes 7,5 (GNB). CS 222 2 Die Menschen erkannten, dass der Heilige Geist auf Jesus ruhte, als er zwölf Jahre alt war. Schon damals spürte er etwas von der Bürde des Auftrags, den er auf unserer Welt erfüllen sollte ... CS 222 3 Er kann sich in Versuchungen hineindenken, die Kinder erleben, denn er ertrug ihre Kümmernisse und Anfechtungen. Fest und standhaft wollte er immer das Richtige tun. Obwohl andere ihn zum Bösestun verleiten wollten, tat er niemals etwas Verkehrtes und ließ sich auch nicht im Geringsten vom Weg der Wahrheit und des Rechts abbringen. Er gehorchte immer seinen Eltern und erfüllte jede Pflicht, die sich ihm stellte. CS 222 4 Aber seine Kindheit und Jugendzeit war alles andere als glücklich und problemlos. Seine makellose Lebensführung weckte Neid und Eifersucht bei seinen Brüdern, denn sie "glaubten nicht an ihn". Johannes 7,5. Sie ärgerten sich, weil er sich oft ganz anders verhielt als sie und nicht mitmachte, wenn sie etwas Böses taten. The Youth's Instructor, 28. November 1895. CS 222 5 Weil Jesus so schnell beurteilen konnte, was richtig oder falsch war, ärgerten sich seine Brüder mächtig über ihn, denn sie hielten alles, was die Priester lehrten, für heilig und von Gott befohlen. Doch Jesus lehrte durch seine Worte und sein Beispiel, dass die Menschen Gott so anbeten sollen, wie er es ihnen geboten hat. Sie sollten sich nicht an die Zeremonien halten, die die religiösen Führer angeordnet hatten ... CS 222 6 Auch die Priester und Pharisäer ärgerten sich, weil dieses Kind ihre menschlichen Erfindungen, Grundsätze und Traditionen nicht akzeptieren wollte ... Da es ihnen nicht gelang, ihn davon zu überzeugen, dass die menschlichen Traditionen heilig wären, kamen sie zu Josef und Maria und beschwerten sich über sein Verhalten gegenüber ihren Bräuchen und Traditionen. Jesus wusste, was es heißt, wegen seines Glaubens von einem Teil der Familie abgelehnt zu werden. Er liebte den Frieden und sehnte sich nach der Liebe und dem Vertrauen der anderen Familienmitglieder. Er wusste, wie weh es tat, wenn sie ihm ihre Zuneigung entzogen. Er litt unter ihrem Tadel und wurde dafür kritisiert, dass er den geraden Weg ging und nicht mitmachte, wenn die anderen Böses taten, während er den Geboten Gottes treu blieb ... CS 222 7 Die Schriftgelehrten, Rabbiner und Pharisäer konnten Jesus nicht dazu zwingen, sich vom Wort Gottes abzuwenden und stattdessen menschlichen Traditionen zu folgen, aber sie konnten seine Brüder beeinflussen, ihm das Leben schwer zu machen. Seine Brüder bedrohten ihn und wollten ihn zwingen, einen falschen Weg einzuschlagen, doch er ging unbeirrt voran und machte die Heilige Schrift zu seinem Führer. The Youth's Instructor, 5. Dezember 1895. ------------------------Jesus kümmert sich um menschliche Probleme und Unsicherheiten, 10. August CS 223 1 [Der Speisemeister] rief den Bräutigam zu sich und sagte: "Jeder bringt doch zuerst den guten Wein auf den Tisch, und wenn die Gäste schon reichlich getrunken haben, folgt der schlechtere. Aber du hast den guten Wein bis zuletzt aufgehoben!" Johannes 2,9.10 (GNB). CS 223 2 Dem fröhlichen Fest einer jüdischen Hochzeit gingen feierliche religiöse Zeremonien voraus. Um sich auf die neue Beziehung vorzubereiten, führte das Hochzeitspaar vorgeschriebene Reinigungsriten durch und bekannte seine Sünden. CS 223 3 Der interessanteste Teil der Zeremonie fand am Hochzeitsabend statt, wenn der Bräutigam auszog, um seine Braut zu sich nach Hause zu holen. Am Haus seiner Braut wartete eine Gruppe der geladenen Gäste auf das Erscheinen des Bräutigams. Wenn er sich dem Haus näherte, wurde laut gerufen: "Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!" Matthäus 25,6. Die Braut, die ein schneeweißes Kleid trug und auf dem Kopf einen Blumenkranz, empfing den Bräutigam, und in Begleitung der Gäste verließ sie ihr Vaterhaus. Mit eindrucksvollem Aufwand, mit Gesang und Instrumentalmusik, zog die Prozession langsam im Licht von Fackeln zum Haus des Bräutigams, wo zum Fest alles vorbereitet war. CS 223 4 Für die Feier hatte man das beste Essen besorgt. Dazu wurde unvergorener Wein getrunken. Damals war es Sitte, dass ein Hochzeitsfest mehrere Tage dauerte. Bei einem solchen Fest stellte sich vor dem Ende heraus, dass der Traubensaft nicht ausreichte. Als der Ruf nach dem Getränk erklang, ging die Mutter Jesu zu ihrem Sohn. Sie dachte, er hätte vielleicht einen guten Vorschlag, wie man diese peinliche Situation beheben konnte und sagte zu ihm: "Sie haben keinen Wein mehr." Johannes 2,3 ... Die aktive Rolle, die Maria bei diesem Fest spielte, zeigt an, dass sie nicht nur ein Gast war, sondern eine Verwandte des Brautpaares. Man merkt, dass sie etwas zu sagen hatte, denn sie befahl den Dienern: "Was er euch sagt, das tut." V. 5 ... CS 223 5 Jesus sagte zu ihnen: "Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister!" V. 8 ... Diese Tat Jesu wurde für alle Zeiten im Bericht festgehalten, damit wir erkennen, dass Christus selbst in solch einer Unsicherheit, wie sie damals auftrat, es nicht versäumte, etwas zu tun. Allerdings wirkte er nie ein Wunder, um sich selbst zu helfen. Einige Tage vorher hatte er sich geweigert, den eigenen Hunger zu stillen, als er auf Satans Anregung hin einen Stein in Brot verwandeln sollte. Siehe Matthäus 4,3.4; Manuskript 126, 1903. ------------------------Wasser wurde zu Wein, 11. August CS 224 1 Dieses Wunder geschah in Kana. Dort in Galiläa zeigte Jesus zum ersten Mal seine göttliche Macht. Und seine Jünger glaubten an ihn. Johannes 2,11 (Hfa). CS 224 2 Jesus Christus ist der Ursprung aller missionarischen Arbeit in dieser Welt. Er wirkte Wunder, um Kranke zu heilen, doch vollbrachte er keines für sich selbst. Sein erstes berichtetes Wunder geschah auf einem Hochzeitsfest in Kana, wo er Wasser in Wein verwandelte ... CS 224 3 Durch dieses Wunder wollte Christus deutlich machen, dass unvergorener Traubensaft dem vergorenen Saft weitaus vorzuziehen ist. Christus erschuf auf keinen Fall alkoholischen Wein. Der Saft, den er damals machte, war genau derselbe, der frisch aus der Traube gepresst wird. Christus kannte die Wirkung von alkoholischem Wein. Als er den Gästen reinen, unvergorenen Saft gab, zeigte er ihnen den einzig sicheren Weg zum Genuss des Saftes der Weintrauben. CS 224 4 Christus wollte mit dieser Tat keine Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregen, sondern vielmehr eine wichtige Lehre erteilen. Er machte keinen alkoholischen Wein, und er trank auch keinen ... Christus verwandelte Wasser in Saft, und er verwandte frischen Traubensaft -- niemals alkoholischen Wein. Er ist auf allen Gebieten unser Vorbild. Vor seinem Tod gab er seiner Gemeinde als letztes Vermächtnis das Brot, das seinen Leib symbolisierte, der für die Sünden der Welt dahingegeben werden sollte, und den Kelch [mit dem roten Traubensaft], der sein vergossenes Blut darstellte. Siehe Matthäus 26,26-28. Doch dabei durfte nur ungesäuertes Brot und unvergorener Saft verwendet werden, nichts anderes. Siehe V. 18.29; 2.Mose 12,18-20. Beim Abendmahl darf nichts verwendet werden, was vergoren ist, denn vergorener Saft würde die Symbolik zerstören, die das reine Blut Christi darstellt. Wir können diese Frage als eindeutig geklärt betrachten. CS 224 5 Noch aus einem weiteren Grund wirkte Christus dieses Wunder. Er wollte dem Feind nicht nachgeben, als er versucht wurde, ein Wunder zu tun, um seine eigenen Bedürfnisse zu stillen, indem er einen Stein in Brot verwandelte. Siehe Matthäus 4,3.4. Doch auf dem Hochzeitsfest wollte er seine Sympathie und sein Wohlwollen gegenüber der Hochzeitsgesellschaft ausdrücken. Christus kam nicht in diese Welt, um das Heiraten zu verbieten, familiäre Beziehungen zu zerbrechen oder den Einfluss des häuslichen Kreises zu zerstören. Er kam auf die Erde, um wiederherzustellen, zu erheben, zu reinigen und jede Äußerung reiner Zuneigung zu veredeln. So sollte die Familie auf der Erde ein Symbol für die himmlische Familie werden. In einem christlichen Heim soll die Gnade Gottes den Charakter aller Mitglieder beherrschen und verändern. Dann wird auch die Gemeinde eine aktive, lebendige und arbeitende Gemeinde sein. In solchen Familien kann man das Lied singen: "Hier schweben die Engel herum, hier kreisen die Engel. Geht und tragt diese gute Botschaft in eure Heime." Manuskript 22, 1898. ------------------------Das lebendige Wasser kommt von Jesus, 12. August CS 225 1 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: "Gib mir zu trinken!" Johannes 4,7. CS 225 2 Überlege einmal, wie durch auftretende Umstände den Menschen die Wahrheit vor Augen gestellt wird. Erinnere dich an die Frau aus Samarien, die wie gewöhnlich zum Brunnen kam, um Wasser zu holen. Ein Fremder sitzt am Brunnen und bittet sie um einen Trunk. Ein Gespräch bahnt sich an. Jesus sagt zu ihr: "Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du zum Leben brauchst. Und ich würde es dir geben ... Jeder, der dieses Wasser trinkt, wird bald wieder durstig sein. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer Quelle, die bis ins ewige Leben hineinfließt." Johannes 4,10.13 (Hfa). CS 225 3 Die Frau erinnert sich an die schwere Arbeit, die sie täglich mit dem Wasserschöpfen hat, und denkt, es wäre ein großer Fortschritt, wenn sie ohne solche Mühen Wasser bekäme. Deshalb sagt sie: "Dann gib mir dieses Wasser, damit ich nie mehr durstig bin und nicht immer wieder herkommen und Wasser holen muss!" V. 15 (Hfa). Sie hat noch nicht begriffen, dass Jesus mit ihr über das wichtigste Anliegen der Seele spricht: über das Wasser des Lebens. CS 225 4 Die Worte, die Christus sprach, waren selbst das lebendige Wasser. Aber bald war ihr Interesse derart geweckt, dass sie ihren Wasserkrug stehen ließ und in die Stadt lief. Dort rief sie ihren Mitbürgern zu: "Da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Kommt mit und seht ihn euch an! Ist er vielleicht der versprochene Retter?" V. 29 (GNB). CS 225 5 Die Frau war gekommen, um Wasser zu holen, und da hörte sie vom Wasser des Lebens. Sie wurde von ihrer Sünde überzeugt, und sie glaubte an Jesus als den Messias. Auf diese Weise wird heiliges Öl ausgegossen und zwar durch die heiligen Boten, die durch die beiden Ölbäume symbolisiert werden. Siehe Sacharja 4,11-14. Der Prozess des Ausgießens geht weiter, denn der Empfänger des goldenen Öls teilt es mit anderen. Worte werden gesprochen und der unbewusste Einfluss, der Menschen umgibt, wird wahrgenommen, obwohl keine wohlüberlegten Worte geäußert wurden. Oft kann etwas gesagt werden, das wie ein ausgesäter Same wirkt ... CS 225 6 Der Herr hat ausreichend dafür gesorgt, dass die himmlischen Gnadengaben reichlich an alle ausgeteilt werden, damit die Wahrheit, wie sie in Jesus ist (siehe Epheser 4,21), den ersten Platz im Herzen einnimmt und den Tempel der menschlichen Seele für immer erfüllt. Die Folge ist eine vollständige Hingabe an Gott, und alle treuen Gläubigen werden Menschenfischer werden. Siehe Lukas 5,10. Sie werden um Weisheit bitten und den Auftrag Jesu ausführen: "Ihr seid das Licht der Welt ... Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." Matthäus 5,34.36. Brief 48, 1897. ------------------------Keine Stellung ist zu gering, um in Christus ehrbar zu sein, 13. August CS 226 1 [Die Menschen in Nazareth sagten:] "Er ist doch der Zimmermann, Marias Sohn. Wir kennen seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon. Und auch seine Schwestern wohnen bei uns. Alle sind Leute wie wir." Sie ärgerten sich über ihn. Markus 6,3 (Hfa). CS 226 2 Das demütige Leben, das Christus führte, sollte allen eine Lehre sein, die sich gern über andere erheben. Obwohl er keine Spur von Sünde in seinem Wesen trug, ließ er sich dazu herab, unsere gefallene menschliche Natur mit seiner Gottheit zu verbinden ... CS 226 3 Christus begann in aller Bescheidenheit seine große Aufgabe, die gefallene Menschheit aus der Erniedrigung der Sünde zu heben, indem er sie durch seine göttliche Macht erneuerte, die er mit seinem Menschsein verknüpft hatte. Er ging an den großen Städten und den berühmten Orten der Gelehrsamkeit und angeblichen Weisheit vorüber. Stattdessen machte er das bescheidene und verborgenen Dorf Nazareth zu seinem Zuhause. Siehe Lukas 4,16. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er an diesem Ort, von dem man allgemein sagte, er könnte nichts Gutes hervorbringen. Siehe Johannes 1,46. Während seines Erdenlebens ging er auf Wegen, die auch arme, vernachlässigte, leidende und trauernde Menschen gehen müssen, und nahm alles Elend auf sich, das die Notleidenden ertragen müssen ... Seine Familie zeichnete sich nicht durch Bildung, Reichtum oder eine Ehrenstellung aus. Viele Jahre lang arbeitete er im Handwerk eines Zimmermanns. CS 226 4 Die Juden prahlten damit, dass ihr Messias als König erscheinen werde, um seine Feinde zu besiegen und in seinem Zorn alle Heiden niederzutreten. Doch die bescheidene, [Gott] unterwürfige Lebensführung unseres Erlösers, die ihm eigentlich die Herzen des Volkes öffnen und ihnen Vertrauen auf seine Mission geben sollte, ärgerte und enttäuschte die Juden. Wir wissen alle, wie sie dann mit ihm umgingen ... Christus erhob die Menschen nicht, indem er ihren Stolz nährte. "Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tode am Kreuz." Philipper 2,8 (EB). So lange der menschliche Stolz nicht gedemütigt und unterworfen ist und so lange das widerspenstige Herz nicht vom Geist Christi besänftigt wurde, ist es unmöglich, dass Christus uns sein göttliches Wesen einprägen kann. Der demütige Mann aus Nazareth hätte alles, worauf die Welt stolz ist, mit Verachtung strafen können, denn er war der oberste Befehlshaber im Himmel. Doch er kam bescheiden auf unsere Welt, um uns zu zeigen, dass nicht Reichtum oder Position, Autorität oder irgendwelche Ehrentitel im himmlischen Universum respektiert und geachtet werden. Jene werden geehrt, die Christus nachfolgen und jede Pflicht, die sich ihnen stellt, durch die Rechtschaffenheit ihres Charakters und durch die Macht der göttlichen Gnade ehrenwert machen. CS 226 5 Es ist durch nichts gerechtfertigt, wenn sich Menschen in ihrem Stolz selbst erhöhen. "Denn so spricht der Hohe und Erhabene ... Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen." Jesaja 57,15. Brief 81, 1896. ------------------------Christus will in seinen Nachfolgern ein neues Herz erschaffen, 14. August CS 227 1 Jesus antwortete und sprach zu [Nikodemus]: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen." Johannes 3,3 (EB). CS 227 2 Jesus sprach von der notwendigen Veränderung der natürlichen, vererbten und gepflegten Neigungen des menschlichen Herzens, als er zu Nikodemus sagte: "Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen." Johannes 3,3 (EB) ... Damit sagte er eigentlich zu ihm: "Dir wird keine Diskussion weiterhelfen. Argumente werden kein Licht in deine Seele bringen. Du musst ein neues Herz bekommen, sonst kannst du das Himmelreich nicht einmal erkennen. Keine großartigen Beweise werden dich in die richtige Stellung [vor Gott] versetzen, sondern neue Ziele und eine neue Motivation zum Handeln. Du musst erneut geboren werden." Wenn diese Veränderung nicht stattfindet, wenn nicht alles von Grund auf erneuert wird, können die stärksten Beweise vorgebracht werden und werden doch nichts bewirken ... CS 227 3 Für Nikodemus war diese Aussage sehr demütigend. Irritiert griff er die Worte Christi auf und fragte: "Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?" V. 4 ... Doch der Heiland beantwortete sein Argument nicht mit einem Gegenargument. Feierlich hob er die Hand und sagte ernst: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen." V. 5 (EB) ... CS 227 4 Christi Worte lehrten Nikodemus, dass er sich wegen seiner geistlichen Unwissenheit eher schämen sollte (siehe V. 10), anstatt sich über die deutlichen Worte der Wahrheit zu ärgern und seine Zuflucht zur Ironie zu nehmen. Doch Christus sprach mit solch einer ernsten Würde und sein Blick und Tonfall drückten eine solche aufrichtige Liebe aus, dass Nikodemus nicht verletzt war, als ihm seine demütigende Stellung bewusst wurde ... CS 227 5 Diese Lektion an Nikodemus trifft auf alle genau zu, die heute im Volk Gottes Verantwortung tragen und deren Stimmen man häufig in Sitzungen hört und denselben Geist offenbaren wie damals Nikodemus. Die Worte Christi sind genauso an Vereinigungsvorsteher gerichtet, an Gemeindeälteste und alle, die verantwortliche Positionen in unseren Gemeinden innehaben ... CS 227 6 Nikodemus bekehrte sich aufgrund dieses Gespräches. Bei dieser nächtlichen Unterredung mit Jesus stand der überführte Mann unter dem besänftigenden und unterwerfenden Einfluss der Wahrheit, die sein Verstand erleuchtete und sein Herz beeindruckte ... Jesus sagte dem Nikodemus nicht nur, dass er ein neues Herz haben müsse, um das Reich Gottes zu erkennen, sondern erklärte ihm auch, wie er dieses neue Herz bekommen konnte. Siehe V. 14-16; vergleiche Das Leben Jesu 159.160; Brief 54, 1895. ------------------------Niemals sprach jemand so wie er, 15. August CS 228 1 So kehrte die Tempelpolizei zu den Hohenpriestern und Pharisäern zurück, ohne Jesus festgenommen zu haben. "Weshalb bringt ihr ihn nicht mit?" stellten sie die Soldaten zur Rede. "Noch nie hat ein Mensch so geredet wir dieser Mann!" entschuldigten sie sich. Johannes 7,45.46 (Hfa). CS 228 2 Christus kam genauso in diese Welt, wie es die alttestamentlichen Schriften vorausgesagt hatten. Trotzdem wurde er missverstanden und falsch beurteilt. Die Pharisäer waren erfüllt von rasendem Hass, weil sie merkten, dass seine Lehre eine Kraft und Anziehungskraft besaß, die ihren Worten völlig fehlte. Sie kamen zu dem Schluss, dass man seinen Einfluss nur dann unterbrechen konnte, wenn man ihn zum Tod verurteilte. Deshalb schickten sie Offiziere los, die ihn verhaften sollten. Doch als diese in Hörweite der Stimme Jesu kamen und seinen wohlwollenden Worten zuhörten, wurden sie davon so fasziniert, dass sie ihren Auftrag vergaßen ... CS 228 3 "Da regten sich die Pharisäer auf: ‚Habt ihr euch also auch von ihm beschwatzen lassen?' ... CS 228 4 Nikodemus wandte ein: ‚Seit wann verurteilt denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und ihm seine Schuld nachgewiesen hat?'" Johannes 7,46.47 (Hfa). CS 228 5 Die Lehre, die Christus Nikodemus erteilt hatte, war nicht vergeblich gewesen. Gewisse Überzeugungen bildeten sich in seinem Verstand, und er nahm Jesus von Herzen an. Seit seinem Gespräch mit dem Heiland durchforschte er die alttestamentlichen Schriften gründlich und erkannte die Wahrheit im Licht des Evangeliums. CS 228 6 Die Frage, die er stellte, war weise und hätte die Vorsitzenden sicher beeindruckt, wären sie nicht von Satan getäuscht gewesen. Doch sie waren derart von Vorurteilen erfüllt, dass kein Argument zugunsten dieses Jesus von Nazareth etwas galt, mochte es noch so schwerwiegend sein. Nikodemus bekam die Antwort: "‚Bist du etwa auch aus Galiläa? ... Du brauchst nur in der Heiligen Schrift nachzulesen. Dann weißt du: Kein Prophet kommt aus Galiläa!'" Johannes 7,51.52 (Hfa). CS 228 7 Die Priester und Führer des Volkes hatten sich täuschen lassen wie Satan es beabsichtigte, so dass sie nun glaubten, Jesus würde aus Galiläa stammen. Einige wussten, dass er in Bethlehem geboren war, aber sie blieben ruhig, um der Unwahrheit nicht ihre Schlagkraft zu nehmen. CS 228 8 Die Tatsachen waren klar. Das Licht war durch nichts getrübt. Und doch deuteten die Menschen das Wirken Christi ganz unterschiedlich, je nachdem, welche Einstellung sie hatten ... CS 228 9 Der Fürst des Friedens kam, um die Wahrheit zu verkünden, die Harmonie in das Durcheinander bringen sollte. Und doch wurde durch den, der Frieden und Wohlwollen bringen wollte, eine Auseinandersetzung in Gang gesetzt, die mit seiner Kreuzigung endete. Manuskript 31, 1899. ------------------------Durch die Wahrheit in Jesus sind wir geheiligt, 16. August CS 229 1 [Jesus betete zu seinem Vater:] "Lass sie dir immer ähnlicher werden und der Wahrheit gehorchen. Dein Wort ist die Wahrheit." Johannes 17,17 (Hfa). CS 229 2 Jeder Kämpfer, der sich in der geistlichen Auseinandersetzung engagiert, muss durch seine Verbindung zu Gott mutig sein. Wer auf der Seite des Lebensfürsten kämpft, muss seine Waffen nach außen richten. Er darf auf keinen Fall einen leeren Zwischenraum schaffen und dann mit seinen zerstörerischen Geschossen auf die zielen, die wie er selbst unter der Fahne des Fürsten Immanuel stehen. ["Immanuel ... heißt übersetzt: ‚Gott mit uns.'" Matthäus 1,23]. Wir haben keine Zeit, uns gegenseitig zu verletzen und niederzumachen. Es gibt viele, die sich die Worte Christi zu Herzen nehmen sollten, die er damals zu Nikodemus sprach: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen." Johannes 3,5 (EB) ... Viele nehmen für sich in Anspruch, Christi Nachfolger zu sein. Ihre Namen stehen auf den Gemeindelisten, doch sie sind ihrer Gemeinde keine Stütze. Sie sind nicht durch die Wahrheit geheiligt worden ... Nicht die bloße Annahme der Wahrheit, sondern das Ausleben der Wahrheit verändert den Menschen. Wer durch die Wahrheit geheiligt werden möchte, soll unter Gebet das Alte und das Neue Testament sorgfältig durchforschen, damit er weiß, was Wahrheit ist ... CS 229 3 Wer wahrhaft zu Christus bekehrt ist, muss immer aufpassen, keinen Irrtum anstelle der Wahrheit anzunehmen. Wer meint, es spiele keine Rolle, was er lehrmäßig glaubt, solange er nur an Jesus Christus glaubt, befindet sich in Gefahr. Einige sind der verhängnisvollen Täuschung verfallen, sie würden von Gott genauso angenommen, wenn sie andere Bedingungen erfüllen als die im Evangelium genannten. Statt Geboten Gottes zu gehorchen und seinen Forderungen nachzukommen, befolgen sie ein anderes Gesetz als das Gesetz Gottes -- und meinen dennoch, Gottes Forderungen erfüllt zu haben. Erst wenn sie diese Irrlehre aufgeben und in Übereinstimmung mit Gottes Forderungen kommen, können sie Mitglieder der Familie Gottes werden ... CS 229 4 Wer behauptet, geheiligt zu sein und gleichzeitig den Worten keine Beachtung schenkt, die Gott mit Autorität vom Berg Sinai herab gesprochen hat (siehe 2.Mose 20,1-17), zeigt damit, dass er oder sie Gott nicht den Gehorsam leistet, den der Gesetzgeber fordert ... "Ohne mich", sagt Christus, "könnt ihr nichts tun." Johannes 15,5. Vorsorge für unsere Vollkommenheit ist durch die Einheit mit Christus geschaffen. Siehe Kolosser 1,28 (EB). "Ich in ihnen und du in mir, dass sie in uns vollendet seien", betete Jesus. Johannes 17,23 (EB) ... CS 229 5 Welche Freude könnte der Himmel denen bieten, die sich hier in diesem Leben nicht zu Jesus hingezogen fühlen, um sein Wesen zu studieren und bei ihm im zukünftigen Leben zu sein? Sie werden lieber irgendwo anders sein als in der Gegenwart und Gesellschaft dessen, den sie nicht wertschätzen. Sie kannten ihn nicht während ihres irdischen Lebens und im Himmel können sie ihn auch nicht kennen lernen. Manuskript 40, 1894. ------------------------Der Herr vertraut uns, dass wir guten Samen für eine gute Ernte säen, 17. August CS 230 1 Gottes Reich ist mit einem Bauern zu vergleichen, der gutes Saatgut auf sein Feld säte. Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und schlich sich davon. Matthäus 13,24.25 (Hfa). CS 230 2 Der Herr muss in unserer Welt ein Werk vollbringen, aber er wird diese Aufgabe niemandem anvertrauen, der nichts von der Bibel weiß und nichts von den Geheimnissen des Himmelreiches versteht. In Gleichnissen schildert Jesus, wie sein Werk wächst und gedeiht als Ergebnis der Verkündigung seines Wortes -- der gegenwärtigen Wahrheit, die heute relevant ist. Er zeigt uns die Bildung einer Gemeinde, die vor der Welt als sein auserwähltes und treues Volk dastehen soll. Das Gleichnis vom Sämann zeigt die Art und Weise, wie wir arbeiten sollen. Die Verkündigung des Evangeliums gleicht dem Aussäen der Saat. Siehe Matthäus 13,1-8.18-23 ... CS 230 3 Das Gleichnis vom Weizen und Unkraut (siehe V. 24-30) zeigt das geheimnisvolle Wirken der göttlichen und satanischen Kräfte, die einander entgegenwirken und in einem lebenswichtigen Konflikt stehen. Diese Auseinandersetzung wird bis zum Ende der Geschichte unserer Erde weitergeführt. Der unvergängliche Same ist das lebendige Wort Gottes (siehe Lukas 8,11), das bei jedem, der es aufnimmt, zur persönlichen Heiligung führt und ihn durch die Teilhabe an der göttlichen Natur veredelt. CS 230 4 Dabei ist vieles zu bedenken. Wer sein Leben lang von der Sünde versklavt war und im klaren Gegensatz zum Willen Gottes gehandelt hat, muss gründlich bekehrt werden. Ansonsten wird der "Sauerteig der Bosheit" (1.Korinther 5,8) unterschwellig weiterwirken, so wie Satan als Engel des Lichts erschien und Christus veranlassen wollte, den Willen Gottes abzulehnen. Gottes hoher Maßstab der Gerechtigkeit ist dem Geschmack und den Vorlieben sündhafter Männer und Frauen widerwärtig. Hier stehen die aktive Wirksamkeit des Erlösers und die des Zerstörers im Widerstreit. CS 230 5 Der Weizen soll in die Scheune Christi gesammelt werden. Siehe Matthäus 13,30. Das Unkraut [in (Matthäus 13,25.38) wörtlich: "Lolch", nach rabbinischer Erklärung entarteter Weizen] gleicht dem Weizen, doch wenn die Ernte kommt, muss es weggeworfen werden. Es sah dem Weizen eine lange Zeit zum Verwechseln ähnlich. Satan bemüht sich gezielt, jene zu verführen und auf Irrwege zu leiten, die irgendwie mit dem Wort Gottes verbunden sind. Er wird alle möglichen Pläne erfinden, um die Zeitspanne seiner Kontrolle über sie zu verlängern. Der Herr des Himmels heißt es nicht gut, wenn die Beziehungen der Gemeinde vermischt und verdorben werden. Er möchte, dass sein Werk der Verkündigung des Evangeliums so geschieht, dass bösartige Evangeliumsarbeiter nicht ermutigt und in christlichen Versammlungen keine sündigen Verbindungen geduldet werden. Manuskript 7, 1900. ------------------------Christus heilte den Gelähmten und vergab ihm seine Sünden, 18. August CS 231 1 Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre zu ihm. Als Jesus sah, wie groß ihr Vertrauen war, sagte er zu dem Gelähmten: "Mein Sohn, fasse Mut! Deine Schuld ist dir vergeben." Matthäus 9,2 (GNB). CS 231 2 Als Christus als Mensch auf unsere Welt kam, hatte Satan die Juden dahin gebracht, dass sie eine Religion praktizierten, die den Mächten der Finsternis gefiel. Das bekennende Volk Gottes war von Gott abgefallen und folgte einem anderen Führer. Sie waren auf dem Weg ins Verderben, weil sie selbst verdorben waren. Doch dann kam Christus und forderte Satans Autorität heraus ... CS 231 3 Das Leben Christi wurde zu einem einzigen, langen Kampf. Satan erregte die bösen Herzen der Menschen und weckte Neid und Vorurteile gegen den Sohn Gottes, den Erlöser der Welt. Er brachte die Leute dazu, die Worte, Werke und den Auftrag Christi in Frage zu stellen und anzuzweifeln ... Die jüdischen Führer verfolgten Christus von einem Ort zum anderen, um eine Äußerung aufzuschnappen, die man falsch zitieren, aus dem Zusammenhang reißen und verzerrt veröffentlichen könnte und die so eine Bedeutung bekam, die weder geäußert noch beabsichtigt war. So wurde Christus von Menschen behindert, die beanspruchten, gerecht und heilig zu sein ... CS 231 4 Dadurch verführte Satan Menschen, die einen positiven Einfluss für Christus ausüben könnten, in dieser Auseinandersetzung für die Gegenseite zu arbeiten. Sie wurden seine Werkzeuge, durch die er Vorbehalte, Misstrauen, Zweifel und Hass in die Herzen der Menschen einflößte ... CS 231 5 Die Führer des Volkes waren immer darauf bedacht, eine Entschuldigung für ihren Unglauben zu finden. Als Christus seine überzeugendsten Wunder wirkte, waren sie bereit, irgendetwas aufzugreifen, das als Widerspruch zu seinem göttlichen Anspruch erscheinen konnte. CS 231 6 Bevor Jesus den Gelähmten heilte, sagte er zu ihm: "Sohn, deine Sünden sind dir vergeben." Matthäus 9,2 ... Bei diesem Wunder veränderte Christus das Herz dieses Mannes und erneuerte ihn im Denken wie im Körper. Dadurch zeigte er den Pharisäern, dass er durchaus die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben (siehe V. 6) und dem Sünder Gerechtigkeit und Frieden zu schenken. Und doch sahen die Pharisäer in seinen Worten voll göttlicher Kraft einen Anlass zum Unglauben und einen Vorwand zur Anklage ... Jesus erkannte, dass die Prinzipien tiefe Wurzeln hatten, die sie gegen die von ihm verkündeten Grundsätze vorbrachten; sie waren jedoch eine Täuschung und Unwahrheit und hatten ihren Ursprung im Feind aller Gerechtigkeit. Jesus sagte zum Volk: "Wer bereit ist, auf die Wahrheit zu hören, der hört auf mich." Johannes 18,37 (Hfa). Manuskript 65, 1895; The Signs of the Times, 25. April 1895. ------------------------Das Herz muss mit Gottes Liebe erfüllt werden, 19. August CS 232 1 Dann sucht [der ausgetriebene Dämon] sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ergreifen sie Besitz von dem Menschen. Matthäus 12,45 (Hfa). CS 232 2 Der Mann in diesem Gleichnis brach zwar mit Satan und weigerte sich, weiterhin seine Werke zu tun, doch das Problem war, dass er versäumte, den himmlischen Gast einzuladen, nachdem sein Inneres gereinigt und geschmückt worden war. Siehe Matthäus 12,44. Es reicht nicht, unser Herz leer zu räumen; das Vakuum muss mit der Liebe Gottes gefüllt werden und die Seele mit den Tugenden des Heiligen Geistes möbliert werden. Menschen können viele schlechte Gewohnheiten lassen und doch nicht wirklich geheiligt sein, weil sie keine enge Verbindung mit Gott pflegen. Sie vereinigen sich nicht mit Christus ... CS 232 3 Satan, der große Rebell, versucht, uns stets zur Sünde gegen Gott zu verlocken. Er will falsche Vorstellungen einführen, die unseren Verstand gegen den offenbarten Willen Gottes mit einer Schutzschicht versehen, ebenso die niederen Triebe gegenüber Reinheit und Selbstbeherrschung und unseren Willen gegenüber Gottes Willen. So wird eine Weisheit von unten in uns gepflanzt, die der Weisheit von oben entgegenwirkt. Soll Gottes Wille in den Hintergrund geschoben werden, damit unser Eigenwille die Herrschaft behält? Kann er die kontrollierende Macht in Gottes großem Kampf um die Rückgewinnung seiner Geschöpfe sein? ... CS 232 4 Ich bin davor gewarnt worden, dass wir von jetzt ab ständig in Auseinandersetzungen stehen. Die so genannte Wissenschaft und der Glaube werden gegeneinander ausgespielt, weil sterbliche Menschen die Macht und Größe Gottes nicht begreifen. Mir wurden diese Worte der Heiligen Schrift vorgestellt: "Aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten und mit ihren verkehrten Lehren die Jünger und Jüngerinnen zu verführen suchen, so dass sie nicht mehr dem Herrn, sondern ihnen folgen." Apostelgeschichte 20,30 (GNB). Das wird im Volk Gottes wirklich geschehen. Es wird in ihm Menschen geben, die nicht in der Lage sind, die herrlichen und wichtigen Wahrheiten für diese Zeit zu erkennen, -- Wahrheiten, die für ihre Sicherheit und ihre Rettung notwendig sind -- während sie Themen ausgiebig behandeln, die im Vergleich dazu Staubkörner sind und in denen kaum ein Korn Wahrheit steckt. Sie wurden durch die Macht Satans derart vergrößert, dass sie als äußerst wichtig erscheinen ... CS 232 5 Während alle, die an weltlichen Dingen hängen, ihre Religion der Welt unterordnen, fordert Gott von seinen Anbetern, dass sie die Welt ihrer Beziehung zu Gott unterordnen. Manuskript 16, 1890. ------------------------Die Berührung des Glaubens ist heilend, 20. August CS 233 1 Jesus drehte sich um, sah die Frau und sagte: "Nur Mut, meine Tochter! Dein Vertrauen hat dir geholfen." Matthäus 9,22 (GNB). CS 233 2 Satan zerstört; der Herr stellt wieder her. Jesus konnte nicht so als Arzt helfen, wie er sich das gewünscht hatte. Den Grund nannte er in den Worten: "Ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet." Johannes 5,40. Wir suchen überall nach Hilfe und Erleichterung außer bei dem Einen, der über seinem geöffneten Grab ausrief: "Ich bin die Auferstehung und das Leben!" Johannes 11,25 ... CS 233 3 Christus begegnete einer bedauernswerten Frau, die ihren gesamten Lebensunterhalt ausgegeben hatte, um von einer körperlichen Krankheit geheilt zu werden. Es wird von ihr berichtet, dass sie ihr gesamtes Vermögen für viele Ärzte aufgewandt hatte, doch es wurde nicht besser, sondern schlimmer mit ihr. Aber als sie im Vertrauen ein einziges Mal Christus berührte, wurde sie von ihrer jahrelangen Krankheit frei. Diese leidende Frau lief hinter Christus her und berührte sein Gewand. Dabei vertraute sie dem, der diese Kleider trug. Sofort wurde sie gesund. Siehe Markus 5,25-29. "Wer hat meine Kleider berührt?", fragte Jesus. Petrus wunderte sich über diese Frage und antwortete: "Du siehst, dass dich die Menge umdrängt und fragst: ‚Wer hat mich berührt?'" V. 30.31. CS 233 4 Christus sehnte sich danach, den Anwesenden eine Lehre zu erteilen, die sie nie wieder vergessen würden. Er wollte den Unterschied zwischen einer Berührung aus Gottvertrauen und einer zufälligen Berührung zeigen und sagte: "‚Jemand hat mich berührt. Ich spürte, wie heilende Kraft von mir ausging.' Als die Frau merkte, dass ihr Tun nicht verborgen geblieben war, trat sie zitternd vor und warf sich vor Jesus nieder. Vor dem ganzen Volk erklärte sie, warum sie ihn angefasst hatte und dass sie im selben Augenblick geheilt worden war." Lukas 8,45-47 (GNB). Jesus tröstete sie: "Meine Tochter, dein Vertrauen hat dir geholfen. Geh in Frieden und sei frei von deinem Leiden!" Markus 5,34 (GNB). CS 233 5 Warum kommen wir nicht vertrauensvoll zu Jesus? Viele berühren ihn wie zufällig und kommen nur mit seiner Person in Kontakt. Die Frau tat mehr als das: sie streckte ihre Hand im Glauben aus und wurde sofort geheilt ... Die Freunde der Wahrheit werden den ehren, der der Ursprung und Vollender ihres Glaubens ist. Siehe Hebräer 12,2. Christus wird sich als ein Arzt erweisen, der den Körper ebenso heilt wie die Seele. Wer mit Gott zusammenarbeitet, wird sich mit Christus unter dasselbe Joch spannen lassen und sich selbst -- seine Seele, seinen Körper und Geist -- in die richtige Beziehung zu Gott bringen ... CS 233 6 Der Wille von Männern, Frauen und Kindern muss durch die Zusammenarbeit mit Gott trainiert werden ... Das Lied, das der Freude an Gott sowie geistlicher und körperlicher Gesundheit entspringt, wird offenbar werden und den Segen weitertragen, den der Herr Jesus jedem Menschen schenkt, der ihm vertraut, denn dazu ist er in unsere Welt gekommen. Brief 106, 1898. ------------------------Die Bergpredigt, 21. August CS 234 1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Nachdem er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Matthäus 5,1 (Hfa). CS 234 2 Christi Predigt auf dem Berg soll in unser Alltagsleben einbezogen werden. Siehe Matthäus 7,24-27. Die Gebote sind so umfassend, dass sie sogar unsere Gedanken betreffen. Siehe Matthäus 5,27.28. Doch nur wenige beachten die Worte unseres Erlösers! Als Folge werden wir Widerständen begegnen. Einige werden behaupten, sie würden völlig vom Heiligen Geist geführt und bräuchten deshalb das Gesetz Gottes oder einen Teil der Bibel nicht. Wer beansprucht, große Erkenntnisse zu besitzen, aber nicht durch die Wahrheit geheiligt wurde, ist ein gefährlicher Mensch, aber man kann ihn einfach überprüfen: "‚Hin zur Weisung und zur Offenbarung!' Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, dann gibt es für sie keine Hoffnung." (Jesaja 8,20, EB mit Anmerkung). Wir müssen damit rechnen, von den Mächten der Finsternis angegriffen zu werden, doch wenn wir erfolgreich widerstehen, wird sich der Himmel freuen. Unser Seelenheil wird von den himmlischen Heerscharen als sehr wertvoll erachtet ... Wir dürfen uns nicht unter irgendeine Fahne stellen, sondern nur unter das Banner Christi. Manuskript 45, 1886. CS 234 3 Christus sprach wie nie ein Mensch zuvor. Siehe Johannes 7,46. Der Menschenmenge, die ihm bei der Bergpredigt zuhörte, machte er seine Lehren durch vertraute Bilder begreiflich. Er prägte ihnen das Gesetz Gottes mit seinen lebendigen und unvergleichlichen Prinzipien in ihren Verstand und in ihr Gewissen ein. Unter den Tausenden, die sich nach Christi Auferstehung und Himmelfahrt an einem Tag bekehrten (siehe Apostelgeschichte 2,41), waren auch diejenigen, die damals seine Worte gehört und an sie geglaubt hatten. CS 234 4 Als Jesus mitten unter den Menschen stand, gekleidet in menschliche Gestalt, sehnte er sich danach, seinen Jüngern die tiefen Geheimnisse des Erlösungsplans zu eröffnen, doch er musste traurig einräumen: "Ich hätte euch noch viel zu sagen, aber das würde euch jetzt überfordern." Johannes 16,12 (GNB). Das Zeitliche und Irdische war in ihren Gedanken derart mit dem Geistlichen und Ewigen vermischt, dass dabei das Heilige und Himmlische verdrängt wurde ... CS 234 5 Die Seele muss mit dem Geist des großen Lehrers erfüllt werden, damit der Verstand in die tiefen Gedanken Gottes eintauchen kann. Die Wahrheit wird das Denken erweitern und bereichern. Ihre Schönheit, ihre Reinheit, ihre Heiligkeit und belebende Kraft wird die Empfänger inspirieren. Sie werden sich nicht damit zufrieden geben, in ihrem Wirken eingeschränkt zu werden. Die sehnsüchtige Seele wird nach dem lebendigen Gott rufen: "Zeige mir deine Herrlichkeit." Siehe 2.Mose 33,18; Manuskript 104, 1898. ------------------------Reiner, selbstloser Glaube wird von Gott belohnt, 22. August CS 235 1 Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein Offizier der römischen Garnison zu ihm und sagte: "Herr, heile meinen Diener! Er liegt gelähmt im Bett und leidet entsetzlich." Jesus antwortete: "Ich will mitkommen und ihn heilen." Matthäus 8,5-7 (Hfa). CS 235 2 Der Hauptmann fühlte sich unwürdig. Trotz seiner Führungsposition war er ein demütiger Mensch. Er fand, er sei es nicht wert, Jesus Christus mit seiner Wunder-wirkenden Kraft in seinem Haus zu empfangen. Siehe Matthäus 8,8. Dessen Worte würden doch schon genügen, genauso wie er selbst seinem Untergebenen befehlen konnte: "‚Geh!', dann geht er. Wenn ich einem andern befehle: ‚Komm!', dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ‚Tu das!', dann führt er meinen Auftrag aus." Matthäus 8,9 (Hfa). CS 235 3 Er vertraute darauf, dass die bloßen Worte Christi seinen Knecht heilen konnten. "Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Und zur Volksmenge gewandt, sagte er: ‚Das ist sicher: Solch einen Glauben habe ich in Israel bisher nicht gefunden.'" V. 10 (Hfa) ... CS 235 4 Das jüdische Volk als Nation wollte den vorhergesagten Messias nicht annehmen, als er so kam, wie es die Vorhersagen angekündigt hatten. Und hier war ein Mann, der nicht zum Volk Israel gehörte und keine der Gelegenheiten hatte, die Israel in Fülle gehabt hatte, und der dennoch in seinem Glauben und seiner Wertschätzung Jesu dem Volk weit voraus war, das der Herr zum Verwalter der heiligsten und kostbarsten Wahrheit eingesetzt hatte. CS 235 5 Wer war ein echter Israelit -- Jude oder Heide, Barbare oder Skythe, Sklave oder Freier? "[Der Sohn Gottes] war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf." Johannes 1,10.11. Doch dieser Römer, ein Kommandeur mit Befehlsgewalt, kam zu Jesus mit der innigen Bitte für einen seiner Diener, der gelähmt war und von schlimmen Schmerzen geplagt wurde. Der Glaube dieses Offiziers war schlicht und selbstlos. Er bat Jesus nicht um ein Zeichen vom Himmel, sondern seinen leidenden Knecht gesund zu machen. Er sagte ihm, dass er sich unwürdig fühlte, Jesus in sein Haus einzuladen. Gott, der "in der Höhe und im Heiligtum" wohnt, wird doch zu "denen [kommen], die zerschlagenen und demütigen Geistes sind" und bei ihnen wohnen. Jesaja 57,15 ... CS 235 6 Lasst die Menschen das Licht in Wahrhaftigkeit empfangen, wie es im Wort Gottes dargeboten wird, dann werden sie eine feste Entschlossenheit entwickeln, die sie befähigt, in sittlichen Fragen unabhängig zu entscheiden und in Schwierigkeiten und Gefahren standzuhalten. Dann wird ihr Charakter derart geformt und von der Wahrheit geschützt, dass sie die bevorstehenden Tage der Versuchung und Prüfung durchhalten, wie stark auch der Druck sein mag oder wie schlimm die Not sie bedrängen mag, die der Tag der Vorbereitung Gottes bringen kann. Das Prinzip der Gerechtigkeit wirkt von innen nach außen und wird dann spürbar. Brief 114, 1895. ------------------------Jesus begleitet uns durch alle Stürme des Lebens, 23. August CS 236 1 Aber Jesus redete zu ihnen und sprach: "Seid guten Mutes! Ich bin's. Fürchtet euch nicht!" Matthäus 14,27 (EB). CS 236 2 Heute sollte ich darüber schreiben, wie Christus auf dem Wasser ging und den Sturm stillte. Siehe Markus 6,45-52 ... Die Szene stand mir lebhaft vor Augen: das Boot mit den Jüngern, das von den Wellen umhergeworfen wurde. Die Nacht war dunkel und stürmisch und ihr Meister nicht da. Die Wellen waren stark, sie hatten Gegenwind. Wenn Jesus bei ihnen gewesen wäre, hätten sie sich sicher gefühlt. Während dieser ganzen langen und mühseligen Nacht beugten sie sich über ihre Ruderblätter und erkämpften sich ihren Weg gegen den Wind und die Wellen. Siehe V. 48. Sie waren von Gefahr und Schrecken umgeben. Das waren starke Männer, die Härten und Risiken gewöhnt waren; Gefahren erschreckten sie so leicht nicht. CS 236 3 Sie erwarteten, ihren Heiland an einem bestimmten Treffpunkt an Bord zu nehmen, doch wie sollten sie diesen Ort ohne ihn erreichen? Ihre Mühe schien vergeblich, denn der Wind stand ihnen entgegen. Die Kräfte der Ruderer waren erschöpft und der gnadenlose Sturm ließ nicht nach. Er schleuderte die Wellen wütend gegen das Boot, als wollte er es mitsamt seinen Passagieren verschlingen. Ach, wie sie sich nach Jesus sehnten! In der Stunde der schlimmsten Gefahr, als sie alles verloren gaben, wurde ihnen kurz vor Sonnenaufgang Jesus inmitten des Blitzlichtes gezeigt: Er ging auf dem Wasser! Siehe Matthäus 14,25. Wie gut, Jesus hat sie nicht vergessen! Er hatte sein wachsames Auge während des ganzen furchtbaren Sturmes voller Zuneigung und mitfühlender Liebe auf sie gerichtet. In ihrer größten Not war er ihnen doch nahe gewesen ... CS 236 4 Gerade dann, als ihre Verzweiflung jede Hoffnung verdrängt hatte und sie sich ganz und gar verlassen fühlten, wurden sie vom Erlöser der Welt mit einem Mitgefühl beobachtet, das genauso zärtlich war wie das einer Mutter für ihr leidendes Kind -- und solche Liebe hat keine Grenzen. Die Jünger waren zuerst erschrocken, doch dann hörten sie mitten im brüllenden Sturm die Worte, nach denen sie sich am meisten gesehnt hatten: "Fasst Mut! Ich bin's, fürchtet euch nicht!" Markus 6,50 (GNB). Da kehrte ihre Zuversicht zurück: "Jesus, es ist Jesus!", riefen sie einander zu. "Wir brauchen keine Angst zu haben; es ist Jesus, unser Meister!" CS 236 5 Jesus befahl den Winden und dem aufgewühlten Wasser: "Seid ruhig und still." Siehe Markus 4,39; 6,51. Wie oft waren wir in unserem Leben in einer ähnlichen Lage wie die Jünger! Wie oft hat sich Christus uns offenbart und unsere Sorgen in Freude verwandelt. Der mächtige Retter, gnädige und barmherzige Erlöser, ist durch seine unendliche Macht befähigt, alle Stürme zu stillen -- und auch fähig, alle Herzen neu zu beleben. Er ist unser Erlöser. Wir dürfen ihm vertrauen -- im Sturm genauso wie im Sonnenschein. Brief 5, 1876. ------------------------Der vorhergesagte Messias wird abgelehnt, 24. August CS 237 1 [Jesus sagte:] "Ich versichere euch: Kein Prophet gilt etwas in seiner Heimat." Lukas 4,24 (GNB). CS 237 2 Mit großem Interesse wurde diese Auseinandersetzung von den himmlischen Engeln und den ungefallenen Welten beobachtet, als die Ehre des Gesetzes Gottes verteidigt wurde. Nicht nur für diese Welt, sondern für das ganze himmlische Universum und alle Welten, die Gott sonst noch erschaffen hat, musste die Auseinandersetzung ein für alle mal entschieden werden. Das Bündnis der Finsternis hielt nach der Spur einer Chance Ausschau, um über den göttlich-menschlichen Stellvertreter, den Bürgen der Menschheit, zu triumphieren. Dann hätte Satan, der abgefallene Engel, "Sieg!" geschrien und die Welt mit ihren Bewohnern wäre für immer sein Herrschaftsgebiet geworden. Doch Satan konnte nur die Ferse erreichen (siehe 1.Mose 3,15), an Jesu Kopf kam er nicht heran. Nun merkt er, dass sein wahres Wesen vor dem ganzen Himmel klar und deutlich offenbart ist und die himmlischen Wesen und die anderen Welten treu auf Gottes Seite bleiben werden. Er begreift, dass seine Aussichten, sie in Zukunft zu beeinflussen, völlig begraben sind. Christus wird als Mensch das demonstrieren, was die Auseinandersetzung für alle Zeiten beilegen wird ... CS 237 3 Wodurch wurde Jesu eigenes Volk dazu getrieben, soviel Spott und Hohn auf ihn zu häufen? Die Juden erwarteten einen irdischen Fürsten, der sie von der römischen Macht befreien sollte. Gott hatte ihnen vorausgesagt, dass Völker sie unterdrücken werden, falls sie sich weigerten, auf seinem Weg zu bleiben und seine Satzungen, Gebote und sein Gesetz zu befolgen. Siehe 5.Mose 28,15.48-50. Sie hatten damit geprahlt, dass Israels König, der Stern, der aus Juda aufsteigen sollte (siehe 4.Mose 24,17-19; 1.Mose 49,8.10), ihre Sklaverei zerbrechen und sie zu einem Königreich von Priestern machen würde. Siehe 2.Mose 19,6. Dabei war es nicht der Mangel an äußerer Ehre, Reichtum und Ruhm, der die Juden dazu brachte, Jesus abzulehnen. Die "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) schien mitten in der moralischen Finsternis so hell, dass der Gegensatz zwischen Sünde und Heiligkeit, zwischen Reinheit und Schmutz ganz klar wurde. Solches Licht war ihnen nicht willkommen ... CS 237 4 Die Aufgabe, die Christus angekündigt hatte, erfüllte er auch: er heilte Kranke, befreite von Dämonen Besessene und machte Leprakranke und Gelähmte gesund. Die Stummen sprachen, die Ohren der Tauben wurden geöffnet, Tote wieder lebendig und das Evangelium den Armen verkündigt. Siehe Lukas 4,17-21 ... Jedes Wunder, das Christus wirkte, überzeugte einige von seinem wahren Wesen, das genau mit den besonderen Merkmalen des Messias übereinstimmte, von dem die Propheten geschrieben hatten. Siehe Jesaja 61,1.2; 42,6.7. Doch diejenigen, die das Licht des Himmels nicht annahmen, wurden nur noch entschlossener in ihrem Widerstand gegen diese Beweise ... CS 237 5 Die Lehren Christi durch Vorbild und Beispiel waren das Aussäen der Saat, die später von den Jüngern kultiviert werden sollte. Manuskript 143, 1897. ------------------------Singen drängt Satans Macht zurück, 25. August CS 238 1 Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hofft mein Herz und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied. Psalm 28,7. CS 238 2 Der Herr Jesus kam in die Welt, um ein Leben zu führen, wie es jeder Mensch in seinem eigenen Interesse leben sollte: in demütigem Gehorsam. Wem Christus eine Probezeit eingeräumt hat, um einen Charakter zu bilden, der für die von ihm vorbereiteten Wohnungen taugt, soll in sein lebendiges Vorbild eintreten. Wer wirklich in der Schule Christi lernt, wird nicht prahlen, weil er Häuser und Grundstücke besitzt, denn der Herr hat ihm in seiner Voraussicht Güter zur Verfügung gestellt, um mit ihnen zu arbeiten ... CS 238 3 Christus nahm die menschliche Natur auf sich, damit er mit allen mitfühlen kann ... Er war innerlich nie so stark mit weltlichen Angelegenheiten beschäftigt, dass er keine Zeit oder Gedanken für die himmlischen hatte. Er konnte seiner Freude Ausdruck verleihen, indem er Psalmen und geistliche Lieder sang. Die Leute in Nazareth hörten oft seine Stimme, die sich in Lob und Dank zu Gott erhob. Häufig pflegte er durch Singen Gemeinschaft mit dem Himmel und alle, die mit ihm zu tun hatten und oft über ihre mühselige Arbeit klagten, wurden durch die angenehmen Melodien aufgeheitert, die aus seinem Mund kamen. Seine Danklieder schienen die bösen Engel zu vertreiben und erfüllten den Raum mit einem süßen Duft. CS 238 4 Auch darin steckt eine Lehre: wir können tatsächlich durch die Worte geistlicher Lieder mit Gott vertraut verkehren. Siehe Kolosser 3,16. Christus hob die Gedanken seiner Zuhörer über ihr irdisches Exil hinaus zu ihrem zukünftigen ewigen Heim ... Ein Gotteshaus mag sehr bescheiden im Vergleich zum Tempel Salomos sein, aber es wird von Gott deshalb nicht weniger anerkannt. Allen, die dort anbeten, ist es das Tor zum Himmel, wenn sie Gott im Geist und in Wahrheit anbeten (siehe Johannes 4,24) und in der Schönheit der Heiligkeit. Wenn Loblieder gesungen werden, wenn ernste, innige Gebete zum Himmel aufsteigen, wenn Lehren von den wunderbaren Werken Gottes wiederholt werden und die Dankbarkeit des Herzens in Gebet und Lied ausgedrückt wird, dann nehmen himmlische Engel diese Bemühungen auf und stimmen mit uns gemeinsam ein in den Lobpreis und den Dank an Gott. CS 238 5 Diese geistlichen Übungen drängen Satans Macht zurück. Sie vertreiben Jammern und Klagen, und so verliert Satan an Boden. Gott lehrt uns, dass wir uns in seinem Haus versammeln sollen, um die Eigenschaften der vollkommenen Liebe zu kultivieren. Das wird die Erdbewohner für die himmlischen Wohnungen tauglich machen, die Christus für alle vorbereitet hat, die ihn lieben. Siehe Johannes 14,2.3; 1.Korinther 2,9. Sie werden Sabbat für Sabbat im Heiligtum zusammenkommen, von einem Neumond zum nächsten (siehe Jesaja 66,23), und noch erhabenere Melodien anstimmen in Dankbarkeit und Lobpreis dem zu Ehren, "der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm" (Offenbarung 5,13) -- und das in alle Ewigkeit. Manuskript 24, 1898. ------------------------Die Pharisäer wollten Christi Vollmacht nicht anerkennen, 26. August CS 239 1 Aber die Pharisäer sprachen: "Er treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten." Matthäus 9,34. CS 239 2 Die machtvollen Taten Christi boten genügend Beweise für den Glauben. Doch die Pharisäer und Schriftgelehrten hatten kein Interesse an der Wahrheit. Sie mussten zwar anerkennen, dass Christus echte Wunder tat, aber sie verurteilten sie alle. Sie mussten zugeben, dass sein Werk von übernatürlicher Kraft begleitet wurde, aber sie erklärten, diese Kraft stamme von Satan. Siehe Matthäus 9,34. Glaubten sie das wirklich? Nein, aber sie waren fest entschlossen, der Wahrheit keinen Einfluss auf ihr Herz zu gewähren, damit sie nicht etwa bekehrt würden. Deshalb schrieben sie das Wirken des Heiligen Geistes dem Teufel zu ... CS 239 3 Welch ein mitfühlender Erlöser! Welche Art Liebe, unvergleichliche Liebe besaß er! Obwohl ihm die großen Männer Israels vorwarfen, dass er seine barmherzigen Werke durch den Obersten der Teufel wirkte und sie ihn verachteten und verleumdeten, tat er so, als sehe und höre er nichts. Das Werk, zu dem er aus dem Himmel herabkam, durfte nicht unverrichtet bleiben. Er erkannte, dass die Wahrheit den Menschen erklärt werden musste. Das Licht der Welt muss in die Dunkelheit der Sünde und des Aberglaubens hineinscheinen und den Irrtum im Gegensatz zur Wahrheit aufdecken ... CS 239 4 Christus setzt niemals Gewalt oder Druck ein, um Menschen an sich zu ziehen. Doch während die Wahrheit verkündet wurde, verschlossen sich die Herzen derer, die vorgaben Kinder Gottes zu sein. Dafür wurden andere zu Christus gezogen, die weniger Vorrechte hatten, sich aber nicht in den Mantel der Selbstgerechtigkeit hüllten. Ihr Verstand wurde überzeugt und motiviert, aktiv zu werden. Licht und Wahrheit strahlten durch das Universum ... CS 239 5 Satan versuchte, das großartige Versöhnungsopfer Christi vor der Welt verborgen zu halten, denn es offenbart die heilige Würde des Gesetzes und beeindruckt die Herzen, seine Forderungen als verbindlich anzusehen. Er kämpfte gegen das Wirken Christi und vereinte seine bösen Engel mit menschlichen Werkzeugen, um diesem Werk Widerstand zu leisten. Doch während er das unternahm, taten sich die himmlischen Intelligenzwesen mit menschlichen Werkzeugen zusammen, um das Werk der Wiederherstellung voranzubringen ... CS 239 6 Hier stehen sich die zwei großen Mächte gegenüber: die Macht der Wahrheit und Gerechtigkeit und das Wirken Satans, der Gottes Gesetz außer Kraft setzen möchte. Das menschliche Werkzeug, das sich von Satans Macht beeinflussen lässt, arbeitet in den Reihen des Feindes. Der Erlöser benutzt seine menschlichen Werkzeuge dazu, mit Gott zusammenzuarbeiten ... Wer ein Kind Gottes sein möchte, darf nicht erwarten, dass er es in seinem Leben einfach haben wird ... Wir sind in dieser Auseinandersetzung aber nicht allein gelassen. Jesus Christus ist der Anführer unserer Erlösung. Manuskript 61, 1899. ------------------------Adams unrühmlicher Fall wurde durch Christus wettgemacht, 27. August CS 240 1 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht. 1.Korinther 15,22. CS 240 2 Jesus Christus wird als "zweiter Adam" bezeichnet. Siehe 1.Korinther 15,45. Rein und heilig, eng verbunden mit Gott und von ihm geliebt, begann er dort, wo auch der erste Adam begonnen hatte. Aber der war in jeder Hinsicht in einer besseren Lage als Jesus. Er lebte in einem wunderbaren Paradiesgarten, den Gott in seiner Liebe für das heilige Paar vorbereitet hatte. Die natürliche Umgebung war rein und unbefleckt. Früchte, Blumen und herrliche hohe Bäume gediehen im Garten Eden. Adam und Eva waren reichlich mit allem versorgt, was sie brauchten. CS 240 3 Doch dann kam Satan und flößte ihnen Zweifel an der Weisheit Gottes ein. Er klagte ihren himmlischen Vater und Herrscher der Selbstsucht an, weil er ihre Loyalität durch das Verbot prüfte, vom Baum der Erkenntnis nicht zu essen. Siehe 1.Mose 2,16.17. Eva gab der Versuchung nach und Adam nahm die verbotene Frucht aus der Hand seiner Frau an. Siehe 1.Mose 3,5. Er versagte bei dem kleinsten Test, den der Herr sich ausdenken konnte, um seinen Gehorsam zu prüfen. Dadurch öffneten sich die Schleusen des Leides über unsere Welt. Adam war von Natur aus heilig und sündlos, rein und unverdorben. Er fiel trotzdem, weil er auf die Einflüsterungen des Feindes hörte. So wurden seine Nachkommen moralisch verdorben ... CS 240 4 Als Christus kam, betrat er eine Welt, die Gott untreu war, eine Welt, die von dem Fluch der Rebellion gegen den Schöpfer gezeichnet und verdorben war. Der Erzbetrüger hatte sein Werk mit großer Entschiedenheit vorangetrieben, bis der Fluch des Ungehorsams die Erde befallen hatte. Er hatte durch seine Erfindungen die Menschen verdorben ... Satan behauptete, selbst gnädig, gütig und wahrhaftig zu sein und schrieb seine wahren Eigenschaften Gott zu. Christus sollte in seiner menschlichen Natur diesen falschen Darstellungen entgegentreten und sie entlarven. CS 240 5 Jesus wurde von Satan hundertmal härter versucht als Adam -- und das unter Umständen, die in jeder Hinsicht schwieriger waren ... Er machte Adams schändliches Versagen wett und erlöste die Welt. Deshalb gibt es Hoffnung für alle, die zu Christus kommen und ihn als ihren Erlöser annehmen ... CS 240 6 Durch die Übertretung des Gesetzes wurde die Welt vom Himmel getrennt. Christus überbrückte den Abgrund und verband die Erde aufs Neue mit dem Himmel. In seiner menschlichen Natur bewahrte Jesus die Reinheit seines göttlichen Charakters. Er lebte das Gesetz Gottes aus und ehrte es in einer ungehorsamen Welt. Damit zeigte er den ungefallenen Welten, dem himmlischen Universum, Satan und allen gefallenen Söhnen und Töchtern Adams, dass die Menschen durch seine Gnade durchaus das Gesetz Gottes halten können! Er kam, um jeden reumütigen und glaubenden Menschen seine göttliche Natur und sein eigenes Bild zu verleihen. Manuskript 20, 1898; Manuscript Releases VIII, 39-41. ------------------------Glaube an die Wahrheit und praktiziere sie! 28. August CS 241 1 Denn durch den Glauben an Jesus Christus seid ihr nun alle zu Kindern Gottes geworden. Galater 3,26 (Hfa). CS 241 2 Jesus Christus stellt wieder her -- der Empörer Satan zerstört. Hierin besteht die Auseinandersetzung zwischen dem Fürsten des Lebens und dem "Fürsten dieser Welt" (Johannes 14,30), der Macht der Finsternis ... Der Erlöser der Welt beabsichtigte nicht, dass sein zurückgekauftes Erbe in seinen Sünden leben und sterben sollte. Doch weshalb werden so wenige [mit dem Evangelium] erreicht und gerettet? Was ist der Grund? Es liegt daran, dass viele bekennende Christen in derselben Weise wirken wie Satan. Sie lassen ihn für sich planen. Er bringt sie dahin, von Gott abzufallen, ihm die Treue zu brechen und gegen seine Vorschriften und Gesetze zu rebellieren. Das macht dem echten Christen viel Arbeit und Mühe, denn er muss den Gesetzesübertreter davon überzeugen, dass er ein Sünder ist, denn "Sünde ist die Übertretung des Gesetzes." 1.Johannes 4,3 (Zürcher). CS 241 3 Wie viel mehr könnte für Christus bewirkt werden, wenn alle, die das Licht der Wahrheit erkannt haben und bekennen, dem Wort Gottes zu glauben, dieses Wort auch ausleben und so der Lehre Christi Glanz verliehen ... Es gibt viele ernsthafte, kluge, warmherzige Männer und Frauen, die viel für Christus tun können, wenn sie sich zuerst selbst Gott hingeben und ihm nahe kommen, weil sie ihn von ganzem Herzen suchen. Siehe Jeremia 29,13.14 ... CS 241 4 Als Volk Gottes sind wir allem ausgesetzt, was auch Christus begegnete. Die Lauwarmen, die Habsüchtigen und die Selbstgerechten waren die größten Stolpersteine, auf die Jesus traf. Seine Mitarbeiter werden denselben entmutigenden Hindernissen begegnen ... Wer sich für Christus engagiert, muss bereit sein, die Wahrheit nicht nur zu verkündigen, sondern sie auch zu praktizieren ... In der himmlischen Ordnung werden keine Veränderungen vorgenommen, um große Wandlungen in der religiösen Welt herbeizuführen. Männer und Frauen müssen sich in dieser Notlage aufmachen und das goldene Öl -- die göttliche Mitteilung -- in reichem Maße empfangen. Siehe Sacharja 4,12. Das wird sie befähigen, sich zu erheben und zu leuchten, weil ihr "Licht gekommen und die Herrlichkeit des HERRN über [ihnen] aufgegangen" ist. Jesaja 60,1 (EB). CS 241 5 Jene, die behaupten, dem Wort Gottes zu vertrauen und trotzdem ihre ererbten und erworbenen Charakterzüge pflegen, sind die größten Stolpersteine, denen wir begegnen, wenn wir die großartigen, heiligen Wahrheiten für diese Zeit darstellen. Wer an die gegenwärtige Wahrheit glaubt, soll die Wahrheit auch praktizieren und ausleben. Sie sollen das Wort -- Jesus selbst (siehe Johannes 1,1.14) -- studieren und es förmlich essen. Damit "essen sie das Fleisch" des Gottessohnes und "trinken sein Blut". Johannes 6,53. Sie sollen jenes Wort, das "Geist und Leben" ist (siehe V. 63), in ihr tägliches, praktisches Leben hineinbringen. Das ist das "Brot ..., das vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt." V. 33. Brief 34, 1896. ------------------------Verfolgung -- zur Zeit Jesu und heute, 29. August CS 242 1 [Jesus sagte:] "Deshalb werden sie euch verfolgen, weil sie mich verfolgt haben." Johannes 15,20 (Hfa). CS 242 2 Wir lesen im Lukasevangelium, wie sich Jesus in der Synagoge von Nazareth selbst als der Messias zu erkennen gab, als er aus dem Propheten Jesaja vorlas: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn." Lukas 4,18.19 (EB) ... CS 242 3 Daraufhin flüsterte Satan den Zuhörern in der Synagoge seine Zweifel ein, und sie sagten: "Ist dieser nicht der Sohn Josefs?" V. 22 (EB) ... Schnell schlug die Stimmung um. Sie wurden mit Wut und Raserei erfüllt, weil Jesus ihnen ihren wahren geistlichen Abfall vorgehalten hatte. "Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen." V. 29 (EB). Aber Jesus wurde bei seiner Aufgabe von himmlischen Engeln beschützt. Er ging ungesehen mitten durch die Menge hindurch und zog weiter. Siehe V. 30 ... CS 242 4 Herodes und die boshaften Amtsträger brachten den Gerechten um, doch Christus tötete nie jemanden. Daher können wir den Geist der Verfolgung auf seinen Urheber Satan zurückführen, denn Menschen wünschen sich Gewissensfreiheit. Der Teufel ist ein Betrüger und Lügner, ein Mörder und ein "Verkläger der Brüder". Siehe Johannes 8,44; Offenbarung 12,10. Er liebt es, menschliches Elend zu sehen und jubelt über Verzweiflung. Wenn wir die grausamen Verfolgungen derer betrachten, die Gott gehorchen wollten, wie es ihnen ihr Gewissen befahl, so erkennen wir darin deutlich, wie "das Geheimnis der Bosheit" (2.Thessalonicher 2,7) wirkt ... CS 242 5 Diese Auseinandersetzung wurde beim Sohn Gottes eröffnet. Er wurde bedrängt, verachtet und abgelehnt, "ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut". Jesaja 53,3 (EB). Die Majestät des Himmels musste immer wieder den Schauplatz seiner Arbeit verlassen, weil Satan "in seine Ferse stach". 1.Mose 3,15. Schließlich erreichte Satans Boshaftigkeit ihren Höhepunkt, als er die Gemüter böser Menschen dazu bewegen und so sehr kontrollieren konnte, dass sie Jesus kreuzigten ... CS 242 6 Die Feindseligkeiten Satans werden auch weiterhin gegen die Nachfolger Jesu gerichtet sein -- wütend und entschlossen. Christus hatte zu seinen Getreuen gesagt: "Deshalb werden sie euch verfolgen, weil sie mich verfolgt haben." Johannes 15,20 (Hfa). Es kann keine Feindschaft zwischen gefallenen Engeln und gefallenen Menschen geben, die Satans Werke tun und sein Vergnügen teilen ... Wo immer das Böse existiert in der Ablehnung des Lichtes und der Wahrheit und der Abkehr vom lebendigen Gott, wird es sich gegen die Gerechten und Gehorsamen verbünden. Manuskript 62, 1886. ------------------------Von Jesus lernen, 30. August CS 243 1 [Jesus sagte:] "Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen." Matthäus 11,29 (EB). CS 243 2 Der große Kampf zwischen dem Fürsten des Lichts und dem Fürsten der Finsternis hat sich im Laufe der Zeit kein bisschen abgeschwächt. Dieser ernste Konflikt zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Wahrheit und Irrtum nimmt sogar noch an Intensität zu. Die "Synagoge [d. h. Versammlung] des Satan" (Offenbarung 2,9) ist äußerst aktiv und in dieser Zeit setzt der Feind seine verführerische Macht sehr subtil und unterschwellig ein. Jeder menschliche Verstand, der nicht völlig Gott geweiht ist und nicht unter der Herrschaft des Heiligen Geistes steht, wird durch satanische Werkzeuge verdorben werden. CS 243 3 Der Feind arbeitet ständig daran, Jesus Christus aus den menschlichen Herzen zu verdrängen und an Stelle der Eigenschaften Gottes seine eigenen in den Charakter der Menschen einzupflanzen. Er drängt ihrem Denken seine starken Täuschungen auf, um dadurch einen beherrschenden Einfluss zu gewinnen. Satan versucht, die Wahrheit auszurotten und den wahren Maßstab der Güte und Gerechtigkeit zu beseitigen, damit die bekennende christliche Welt ins Verderben rennt, indem sie sich von Gott trennt. Er arbeitet daran, den Egoismus weltweit auszubreiten und dadurch die Mission und das Werk Christi wirkungslos zu machen. CS 243 4 Christus kam in die Welt, um der Menschheit das Wesen Gottes zurückzubringen und sein Bild der menschlichen Seele wieder einzupflanzen. Sein Leben lang versuchte Christus, durch ständige, mühselige Anstrengungen, die Aufmerksamkeit der Welt auf Gott und seine heiligen Forderungen zu richten, damit Menschen mit dem Geist Gottes erfüllt und von Liebe motiviert werden und in ihrem Leben und Charakter die Eigenschaften Gottes offenbaren ... CS 243 5 Im Charakter Christi standen Majestät und Demut im Einklang. Selbstbeherrschung und die Bereitschaft zum Verzicht waren in jeder Tat seines Lebens erkennbar. Dabei gab es keine Spur von Engstirnigkeit, und keine kalte Strenge zeigte sich in seinem Verhalten, die seinen Einfluss auf seine Mitmenschen geschwächt hätte. Der Erlöser der Welt hatte eine Natur, die höher als die der Engel war. Mit seiner göttlichen Majestät waren Sanftmut und Demut so verbunden, dass er alle anzog ... CS 243 6 Unser Retter Jesus Christus verstand alle Bedürfnisse der Menschen. Er legte den großartigen Plan, durch den die gefallene Menschheit aus der Verdorbenheit der Sünde erhoben werden soll. In jeder Lebenslage, wie alltäglich sie auch war, stellte er den Vater dar. Siehe Johannes 14,7.9. Obwohl er die ganze Welt durch sein machtvolles Wort aufrecht erhält (siehe Hebräer 1,3), bückte er sich dennoch, um einem verwundeten Vogel zu helfen. Manuskript 39, 1894. ------------------------Jesus will uns ewiges Leben schenken, 31. August CS 244 1 Das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus. Johannes 17,3 (GNB). CS 244 2 Der Herr Jesus sagte zu seinen Jüngern, als er noch bei ihnen war: "Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen." Johannes 16,12 (EB). Er hätte ihnen wunderbare Enthüllungen machen können, die ihre Aufmerksamkeit so fesseln würden, dass sie seinen früheren Unterricht aus den Augen verloren hätten, über den sie doch nach seinem Wunsch ernsthaft nachdenken sollten. Doch er hielt Informationen zurück, über die sie zwar gestaunt hätten, die ihnen aber auch Anlässe für Spitzfindigkeiten, Missverständnisse oder Ablehnung gegeben hätten. Jesus wollte nicht, dass Personen mit wenig Vertrauen und geringer Frömmigkeit Gelegenheit hatten, die Wahrheit in Dunkelheit zu hüllen oder zu missdeuten und so Uneinigkeit verursachten. CS 244 3 Jesus konnte Geheimnisse offenbaren, die vielen Generationen bis zum Ende der Zeit Stoff zum Nachdenken und zur Forschung geliefert hätten. Als Quelle aller wahren Wissenschaft hätte er Menschen in die Untersuchung der Geheimnisse der Natur einführen können. Durch die Zeitalter hindurch wäre ihr Denken so gründlich beschäftigt gewesen, dass sie kein Bedürfnis verspürten, "das Fleisch des Menschensohnes zu essen und sein Blut zu trinken." Johannes 6,53. Jesus wusste nur zu gut, dass Satan ständig daran arbeitet, Neugier zu erregen und die Leute mit Vermutungen zu beschäftigen. Dadurch will er die großartigen und folgenschweren Wahrheiten ausschalten, die ihnen nach Christi Wunsch gegenwärtig sein sollten. "Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen." Johannes 17,3 (EB). CS 244 4 In den Worten, die Christus nach der Speisung der Fünftausend sprach, steckt eine Lehre für uns. Er sagte: "Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt!" Johannes 6,12. Diese Worte bedeuten mehr, als dass die Jünger die abgebrochenen Brotstücke in Körbe sammeln sollten. Jesus meinte, sie sollten auf seine Worte achten, die Heilige Schrift studieren und jeden einzelnen Lichtstrahl schätzen. Statt nach Erkenntnissen über Dinge zu suchen, die Gott nicht offenbart hat, sollten sie das, was er ihnen gegeben hat, sorgfältig einsammeln. CS 244 5 Satan versuchte, die Gotteserkenntnis aus dem Denken der Menschen auszuschalten und Gottes Wesenszüge aus ihren Herzen auszurotten ... Was Gott offenbart hatte, wurde falsch ausgelegt, falsch angewandt und mit satanischen Täuschungen vermischt. Satan wird die Schrift zitieren, um Menschen irrezuführen. Er versuchte, auch Christus auf diese Weise zu verführen. Siehe Matthäus 4,6. So versucht er, uns immer noch zu täuschen ... Christus kam, um die Wahrheiten geradezurücken, die verdreht worden waren, um irrezuführen. Er rief sie ins Gedächtnis und wiederholte sie, ... damit sie für immer feststehen. Manuskript 32, 1896; Manuscript Releases XVII, 20.21. ------------------------Christus identifiziert sich mit unserem Kummer, 1. September CS 245 1 "Hebt den Stein weg!" befahl Jesus. Aber Martha, die Schwester des Verstorbenen, sagte: "Herr ... Er ist doch schon vier Tage tot!" Johannes 11,39 (Hfa). CS 245 2 Nur Christus war imstande, die Leiden der vielen Menschen zu tragen. Wenn wir betrübt werden, wird er auch betrübt. Sein Körper war nie krank, aber er trug die Krankheit der anderen mit. Siehe Jesaja 53,4. Mit großem Mitgefühl betrachtete er die Leidenden, die sich um ihn scharten. Er stöhnte innerlich auf, wenn er sah, wie sich Satans Wirken in ihrem Leid offenbarte. Jedes Bedürfnis und jeden Kummer machte er zu seiner eigenen Angelegenheit ... Die Macht der Liebe zeigt sich in allen seinen Heilungen. Er vereinte seine Interessen mit der leidenden Menschheit. CS 245 3 Christus war die Gesundheit und Kraft in Person. Wenn Kranke in seine unmittelbare Gegenwart kamen, wurde der Krankheit in jedem Fall gewehrt. Deshalb ging er nicht sofort zu Lazarus, als er gerufen wurde. Siehe Johannes 11,3.6. Er hätte dessen Leid nicht mit ansehen können, ohne ihm Erleichterung zu verschaffen. Er konnte Krankheit und Tod nicht erleben, ohne Satans Macht zu bekämpfen. Jesus ließ den Tod des Lazarus zu, damit die Juden durch seine Auferstehung den letzten und krönenden Beweis dafür bekamen, dass er wirklich der Sohn Gottes war. CS 245 4 In diesen Auseinandersetzungen mit den Mächten des Bösen standen Christus stets die dunklen Schatten dessen vor Augen, was er bald durchmachen musste. Immer stand ihm vor Augen, womit er das Lösegeld für die Menschen bezahlen sollte. Wenn er Menschen leiden sah, dachte er daran, dass er noch größere Schmerzen, mit Hohn und Spott gemischt, und die größte Demütigung ertragen musste. Als er Lazarus von den Toten auferweckte, wusste er genau, dass er den Preis für dessen Leben am Kreuz von Golgatha bezahlen musste ... Christus war stark genug, um die ganze Welt zu retten. Am Grab des Lazarus weinte er (siehe Johannes 11,35) bei dem Gedanken, dass er nicht jeden retten konnte, den Satans Macht ins Grab gebracht hatte ... Aus dem Licht seiner erhabenen Reinheit sah er deutlich, dass die Krankheiten, an denen die Menschen litten, durch die Übertretung des göttlichen Gesetzes über sie gekommen waren. Jeden Leidensfall konnte er auf seine Ursache zurückführen ... Jesus wusste, dass nur er die Menschen aus der Grube herausziehen konnte, in die sie gefallen waren. Er allein konnte ihre Füße wieder auf den rechten Weg stellen. Nur seine Vollkommenheit konnte ihrer Unvollkommenheit nützen. Er allein konnte ihre Nacktheit mit dem fleckenlosen Kleid seiner Gerechtigkeit bedecken. Siehe Offenbarung 3,18 ... CS 245 5 Er kannte die Sünde nicht aus seiner eigenen Erfahrung. Er stand als fleckenloses Lamm Gottes vor der Welt. Siehe Johannes 1,29. Doch wenn sich leidende Menschen um ihn drängten, der in der Gesundheit eines vollkommenen Mannes vor ihnen stand, war er vom Leid betrübt wie sie. Das war wichtig, damit er seine vollkommene Liebe zur Menschheit zum Ausdruck bringen konnte. Manuskript 18, 1898. ------------------------Jesus schätzt die Gabe eines Dienstes aus Liebe, 2. September CS 246 1 Jesus war in Bethanien bei Simon, dem Aussätzigen, zu Gast. Während des Essens trat eine Frau an Jesus heran. Sie hatte ein Fläschchen mit sehr wertvollem Salböl; das goss sie Jesus über den Kopf. Matthäus 26,6.7 (GNB). CS 246 2 Aus dieser Begebenheit können wir viel lernen. Für Jesus, den Erlöser der Welt, nahte sich der Zeitpunkt, an dem er sein Leben für die sündige Menschheit hingeben würde. Doch wie wenig erkannten seine Jünger, was sie bald verlieren sollten. Maria konnte dieses Thema nicht bloß vernunftmäßig durchdenken. Ihr Herz war von reiner, heiliger Liebe erfüllt. Ihre Herzensabsicht war: "Was kann ich dem Herrn für alle seine Wohltaten an mir wiedergeben?" Dieses Salböl, das nach Einschätzung der Jünger sehr teuer war (siehe Markus 14,5), konnte ihre Liebe zu ihrem Meister nur dürftig ausdrücken. Doch Christus schätzte dieses Geschenk als Ausdruck ihrer Liebe, und Marias Herz füllte sich mit vollkommenem Frieden und Glück. CS 246 3 Christus freute sich über das aufrichtige Verlangen Marias, den Willen ihres Herrn zu tun. Er nahm diesen Reichtum reiner Zuneigung gerne an, den seine Jünger nicht verstanden, ja, nicht verstehen konnten ... Die Salbung durch Maria war das Geschenk der Liebe, und diese Liebe verlieh ihr in den Augen Christi den eigentlichen Wert ... CS 246 4 Jesus bemerkte, wie Maria zurückzuckte, weil sie befürchtete, sie könnte von dem Einen getadelt werden, den sie so sehr liebte und anbetete. Stattdessen hört sie lobende Worte. Er sagte: "Warum kränkt ihr die Frau durch eure Vorwürfe? Sie hat etwas Gutes für mich getan. Arme werdet ihr immer bei euch haben, ich dagegen werde nicht mehr lange bei euch sein. Mit diesem Salböl hat sie meinen Leib für mein Begräbnis vorbereitet. Überall da, wo man in der Welt Gottes Heilsbotschaft verkünden wird, wird man auch von ihr sprechen und von dem, was sie an mir getan hat." Matthäus 26,10-13 (Hfa). Das war die einzige Salbung, die Jesus empfing, denn [nach seinem Kreuzestod] stand der Sabbat vor der Tür, und sie hielten den Sabbat, so wie es im Gebot Gottes steht. Siehe Lukas 23,55.56 ... Das Verlangen, das Maria dazu trieb, ihrem Herrn diesen Dienst zu erweisen, war für Christus wertvoller als alle teuren Parfüms und kostbaren Salböle der Welt, denn damit zeigte sie, wie sehr sie den Erlöser der Welt schätzte. Es war die Liebe Christi, die sie drängte. Siehe 2.Korinther 5,14 ... CS 246 5 Maria erkannte durch den Einfluss des Heiligen Geistes in Jesus den Einen, der gekommen war, Menschen zu suchen und zu retten, die dem Verderben geweiht waren. Siehe Lukas 19,10. Jeder einzelne von den Jüngern hätte zu einer ähnlichen Verehrung inspiriert sein sollen. Manuskript 28, 1897. ------------------------Viele erlebten Christi triumphalen Einzug nach Jerusalem, 3. September CS 247 1 Jesus schickte zwei Jünger mit dem Auftrag voraus: "Wenn ihr in das Dorf kommt, werdet ihr dort eine Eselin mit ihrem Fohlen finden. Bindet sie los und bringt sie zu mir. Sollte euch jemand fragen, was ihr vorhabt, dann sagt einfach: ‚Der Herr braucht sie.'" Matthäus 21,2.3 (Hfa). CS 247 2 Es war die schönste Zeit im Jahr, als Christus im Triumph nach Jerusalem einzog. Der Ölberg war mit einem grünen Teppich überzogen, die kleinen Wälder prangten im frischen Grün verschiedener Tönung. Aus den Gebieten rund um Jerusalem waren viele Menschen herbeigeströmt mit dem ernsten Verlangen, Jesus zu sehen. Das krönende Wunder Jesu -- die Auferweckung des Lazarus von den Toten -- hatte einen starken Einfluss auf die Gemüter gemacht. Siehe Johannes 11,45. Eine große und begeisterte Menschenmenge kam dorthin, wo sich Jesus aufhielt. CS 247 3 Der Nachmittag war schon halb vorüber, als Jesus seine Jünger in das Dorf Betfage sandte ... Es war das erste Mal während seines Dienstes, dass sich Christus zum Reiten bereit erklärte. Die Jünger deuten dies als Zeichen dafür, dass er im Begriff stand, seine königliche Macht und Autorität auszuüben und seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron Davids einzunehmen. Voller Freude führten sie seinen Auftrag aus. Siehe Matthäus 21,4-6. Sie fanden das Eselfohlen so, wie es Jesus vorausgesagt hatte. Siehe Markus 11,4 ... CS 247 4 Als er den Eselsrücken besteigt, schwirren Lobesrufe und Triumphgeschrei durch die Luft ... Jesus trägt kein äußeres Zeichen seiner Königswürde und kein Staatsgewand. Ihm folgt auch kein Zug von bewaffneten Männern. Stattdessen ist er von einer Menschenmenge umringt, die unglaublich aufgeregt ist. Sie können ihre Freude und ihre Erwartung nicht zurückhalten, von der ihre Herzen bewegt sind ... CS 247 5 Die Rufe werden von den Bergen und Tälern zurückgeworfen: "Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!" Matthäus 21,9 ... Menschen, die früher einmal blind waren, gehen an der Spitze der wunderbaren Prozession ... Einer, den Jesus von den Toten auferweckt hat, führt das Reittier, auf dem Jesus sitzt. Die einstmals Gehörlosen und Stummen, deren Ohren geöffnet und deren Zunge gelöst wurde, verstärken die frohen Hosianna-Rufe. Menschen, die verkrüppelt gewesen sind, sind nun mit schwungvollen Schritten und dankbaren Herzen besonders eifrig dabei, Palmzweige abzubrechen und sie auf den Weg zu legen, um damit den mächtigen Heiler zu ehren. Der Leprakranke ist auch dabei, der damals die verhängnisvollen Worte des Priesters hörte, der ihn für unrein erklärte. Siehe 3.Mose 13,3. Die Witwe und das Waisenkind sind da und erzählen von seinen Wundertaten. Die auferweckten Toten sind da. Ihre Zungen, die einst durch die Macht Satans zum Schweigen gebracht wurden, greifen das freudige Lied auf ... Der ehemals Besessene ist da, und dieses Mal werden ihm seine Worte nicht durch Satans Macht im Munde verdreht. Siehe Markus 5,6-8; Manuskript 128, 1899. ------------------------Jesus ist tief bekümmert, wenn wir seine Liebe zurückweisen, 4. September CS 248 1 [Der Sohn Gottes] kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Johannes 1,11. CS 248 2 Die Menschenmenge [die Jesus auf seinem Triumphzug begleitet] hält auf dem Gipfel des Ölbergs an. Vor ihnen liegt die Stadt Jerusalem mit dem Tempel aus weißem Marmor, der von den Strahlen der untergehenden Sonne vergoldet wird. Bei diesem Anblick bricht die Menschenmenge erneut in Jubel aus, eifriger als zuvor ... Sie glauben, dass Christus jetzt den Thron Davids in Besitz nehmen und als irdischer König herrschen wird. Alle Augen richten sich auf ihn; sie wollen sehen, wie er von dieser Szene beeindruckt ist. Aber nein, der Menschensohn hat Tränen in den Augen! Siehe Lukas 19,41. CS 248 3 Christus weint über die ungehorsame Stadt, als er den Tempel betrachtet, der schon bald verwüstet werden wird (siehe Matthäus 24,1.2) und dessen Vorhang zerreißen wird, sobald die Juden den letzten Akt vollendet haben, der seinen Tod bewirkt. Siehe Matthäus 27,51 ... In Kürze wird der Erlöser der Welt von boshaften Händen gepackt und ans Kreuz geschlagen. Und die eigentlichen Mörder waren nicht die Römer oder die Heiden, sondern das Volk, für das er so viel getan hat und von dem er so viel erwartet hatte ... CS 248 4 Schon bald würde man in Jerusalem nichts mehr von der Gnade hören, die das Heil bringt. Das war die Ursache des großen Kummers Jesu ... Die mitfühlenden Tränen, die er über Jerusalem vergießt, sind die letzten Tränen einer abgewiesenen Liebe ... Diese Trauer kann die frohe Menschenmenge nicht begreifen. Sie weiß ja nicht, dass die Sünden des israelitischen Volkes schon bald das letzte große Unglück über sie bringen werden. Siehe Lukas 19,43.44. Aber eine rätselhafte Ehrfurcht befällt die Prozession und dämpft die Begeisterung ein wenig ... In dieser Menschenmenge befinden sich viele, die an ihrem eigenen Körper den Beweis dafür tragen, dass Gottes Macht unter ihnen weilt, und jeder von ihnen kann eine Geschichte über die barmherzigen Taten Christi erzählen. Indem sie Jesu wunderbare Werke anderen mitteilen, wird die Inbrunst ihrer Gefühle so verstärkt, bis sie unbeschreiblich intensiv sind. Die Jünger und das Volk stimmen in die Danklieder ein. CS 248 5 Aber dann kommen die Priester und die Führer des Volkes zu Jesus und fordern, die Lobeshymnen zu beenden. "Meister, verbiete das deinen Leuten!", sagen sie. Jesus antwortet ihnen: "Wenn sie schweigen, dann werden die Steine am Wege schreien." Lukas 19,39.40 (Hfa). CS 248 6 Christus war auf die Erde gekommen, um die Grundsätze des Reiches Gottes zu zeigen. Sein Charakter als Erlöser und Lebensspender war kurz zuvor am Grab des Lazarus demonstriert worden (siehe Johannes 11,43.44), aber in ihrem Stolz lehnten die Juden den Einen ab, der mächtig war und sie retten konnte. Wie anders wäre Jesu Haltung gegenüber den Priestern und Führern gewesen, wenn sie dem Vermächtnis treu gewesen wären, das Gott ihnen anvertraut hatte. Manuskript 128, 1899. ------------------------"Mein Haus soll ein Bethaus genannt werden", 5. September CS 249 1 Jesus trat in den Tempel ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Matthäus 21,12 (EB). CS 249 2 Die Tempelhöfe waren angefüllt mit Rindern, Schafen, Ochsen und Tauben. Über dem Lärm durch das Muhen der Rinder, das Blöken der Schafe und das Gurren der Tauben erhoben sich die Stimmen der Händler, die ihre Tiere zum Verkauf anboten. Die Pilger, die zum Passafest gekommen waren, brauchten Opfertiere, und sie mussten Höchstpreise für sie bezahlen. Jesus vertrieb die Händler aus den Tempelhöfen und nannte als Begründung: "Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): ‚Mein Haus soll ein Bethaus heißen'; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus." Matthäus 21,13. CS 249 3 Diese Tat Christi war sehr bedeutsam, wichtiger als die Zuschauer ahnten. Sobald sich die Priester und Pharisäer von ihrem Schock erholt hatten, der ihre schuldigen Seelen bei den Worten Christi ergriffen hatte, kehrten sie zum Tempel zurück. Sie waren aber nicht bekehrt und noch weniger demütig. Sie beschlossen, Christus herauszufordern: Er sollte erklären, woher er das Recht nahm, sie aus den Tempelhallen hinauszuwerfen. Beim Tempel angekommen merkten sie, dass während ihrer Abwesenheit Jesus erneut ein wunderbares Werk vollbracht hatte: die Kranken und Sterbenden waren alle gesund geworden. Siehe Matthäus 21,14. Sie staunten darüber, aber sie wollten ihren trotzigen Unglauben nicht aufgeben. Sie hatten sich bereits fest vorgenommen, Christus umzubringen und wollten auch Lazarus töten, der von den Toten auferweckt worden war. Siehe Johannes 11,46-53; 12,10.11. Ihnen war klar, dass die Leute so lange an Christus glauben würden, wie unter ihnen jemand lebte, der durch Jesu Vollmacht von den Toten auferweckt worden war. CS 249 4 Der Beweis, den Christus erbracht hatte, sollte nach seinem Plan jeden aufrichtigen Verstand überzeugen, aber die Priester und Führer des Volkes wollten keine Beweise. Ihr Bestreben war es, dass das Volk Jesus ablehnen und verurteilen sollte. Jeder zusätzliche Beweis verstärkte nur noch ihre Abneigung gegen ihn. Etwas wollten sie auf keinen Fall mehr: dass Jesus auf der Erde seine Wunder tut, sein rechtschaffenes, selbstloses und hingebungsvolles Leben in aller Öffentlichkeit führt und weiterhin anderen Menschen das zärtliche Mitgefühl entgegenbringt, das schon lange aus ihrem Leben verschwunden war. CS 249 5 Christus erfüllte den Auftrag, der ihm von seinem Vater übertragen worden war. "Der Geist des HERRN ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, auszurufen das Gnadenjahr des HERRN." Jesaja 61,1 (EB); vergleiche Lukas 4,18.19; Manuskript 128, 1899. ------------------------Gottes Volk soll keine heuchlerische Zurschaustellung betreiben, 6. September CS 250 1 Und als er einen Feigenbaum an dem Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: "Nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit!" Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. Matthäus 21,19 (EB). CS 250 2 Es war ungewöhnlich, dass ein Feigenbaum schon so früh im Jahr sein volles Blätterkleid trug. Die Feigen wachsen vor den Blättern, deshalb kann man von einem vollständig belaubten Feigenbaum erwarten, dass er auch Früchte trägt. Christus trat zu dem Baum und erwartete, Feigen zu finden, doch als er ihn von unten bis oben absuchte, fand er nur Blätter und verfluchte den Baum. CS 250 3 Diese Begebenheit ist im ganzen Dienst Christi einzigartig. So etwas war völlig untypisch für seine Art zu handeln ... Wo immer er hinkam, verbreitete er Gnade durch beratende Worte oder gütige Taten. Er war der Restaurator und Heiler. Er kam nicht, um die Welt zu verdammen, sondern um die Welt durch sich selbst zu retten. Siehe Johannes 3,17. Deshalb war es den Jüngern unbegreiflich, dass Jesus einen Baum für seine Unfruchtbarkeit bestrafte. Sie sagten zu ihm: "Wie schnell ist der Feigenbaum vertrocknet!" Matthäus 21,20. CS 250 4 Kurz zuvor war Christus im Triumph nach Jerusalem eingezogen. Zum zweiten Mal hatte er den Tempel gereinigt und die Händler aus den Vorhöfen vertrieben. Siehe V. 8-12 ... Sie hatten ihr Geschäft unehrlich geführt. Als Jesus ihnen zu verschwinden befahl, blitzte seine Göttlichkeit durch seine menschliche Natur hindurch. Keiner der Priester in ihren Prachtgewändern und keiner der Händler, die in das Gesicht Jesu schauten, riskierte es zu bleiben ... CS 250 5 Dies war ein Gleichnis auf die bevorstehende Zerstreuung des jüdischen Volkes. Und nun stellte Christus durch das Symbol des verdorrten Baumes seinen Jüngern den gerechten Zorn Gottes über die Entweihung der Tempelhöfe durch illegale Geschäfte dar und die kommende Vernichtung der jüdischen Nation. Dieser Baum, der vor Jesu Augen mit prächtigem Blätterschmuck prahlte, symbolisierte das jüdische Volk, das sich so weit von Gott getrennt hatte, bis die Juden in ihrem Stolz und ihrem Abfall ihr Urteilsvermögen verloren hatten und ihren Erlöser nicht erkannten ... CS 250 6 Dieser verdorrte Baum mit seinen prahlerischen Zweigen soll seine Lehre zu allen Zeiten bis zum Ende der Weltgeschichte wiederholen ... Wenn der Geist Satans zur Zeit Christi in ungeheiligte Herzen eingelassen wurde, um den Forderungen Gottes in jener Generation entgegenzuwirken, dann wird er mit Sicherheit auch in die bekennenden christlichen Kirchen unserer Tage hineinkommen. Die Geschichte wird sich wiederholen ... Doch die Menschen, die Gottes Geboten gehorchen, sind mit Gott nicht uneins. Sie nehmen das Wort Gottes als ihren Führer. Manuskript 32, 1898. ------------------------Christus wünscht sich, dass wir Frucht bringen, indem wir für ihn arbeiten, 7. September CS 251 1 [Der Vater] entfernt jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt; aber die fruchttragenden Reben reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringen. Johannes 15,2 (GNB). CS 251 2 Ich habe über die Lehre nachgedacht, die Christus seinen Jüngern erteilte, bevor er in den Garten Gethsemane ging. Er wusste, dass dies seine letzte Gelegenheit war, den Jüngern vor seiner Kreuzigung noch etwas beizubringen. Jesus zeigte auf einen Weinstock -- und Weinstöcke wurden von den Juden hoch geschätzt, respektiert und als etwas sehr Schönes angesehen. Dann sagte er: "Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, nimmt er weg." Johannes 15,1.2 (EB). CS 251 3 Dies ist etwas, das wir studieren sollten ... Wir haben die Gelegenheit, jetzt Frucht zu bringen. Wir können zeigen, dass wir fruchtbringende Reben am Weinstock sind. Wenn wir aber jetzt gleichgültig und leichtsinnig weiterleben, in welche Lage bringen wir uns dann? Jesus warnt uns davor, dass wir weggeworfen werden, denn ohne Christus können wir ja nichts bewirken. Siehe V. 5.6. Wenn wir wie ein toter Zweig sind, der keine Nahrung und keinen Saft aus dem lebendigen Weinstock zieht, werden wir vertrocknen. Jesus sagt, dass der Vater jede Rebe, die Frucht trägt, [von überflüssigen Blättern und Trieben] reinigt, damit sie noch mehr Frucht bringt. Siehe V. 2 ... CS 251 4 Wir haben in dieser Welt mit dem Feind zu kämpfen. Wir müssen den Mächten der Finsternis entgegentreten. Wir werden bis zum Ende der Geschichte in dieser Auseinandersetzung stehen. Auch unser Heiland hatte mit den Mächten der Finsternis zu kämpfen, und diese Mächte kämpften gegen ihn -- und das besonders, als er in unsere Welt gekommen war. Satan stand im Widerstreit mit ihm. Sobald Jesus seine Verstandeskräfte gebrauchen konnte, geriet er in Konflikt mit den Mächten der Finsternis. Gerade sein Kommen als Baby in Bethlehem sollte eine Standarte gegen den Feind erheben. CS 251 5 Als Jesus unsere Erde verließ, was unternahm er da? Wer soll die Auseinandersetzung jetzt weiterführen? Wo sind die sichtbaren Kämpfer, die hier in dieser Welt den Kampf aufnehmen und ihn bis zum Ende durchfechten? Es sind die Nachfolger Christi. Jeder Einzelne ist hier gemeint, nicht nur die beauftragten Prediger. Hier machen unsere Gemeindeglieder einen großen Fehler. Sie denken offenbar, dass die Prediger, die täglich, ja stündlich und minütlich in der Auseinandersetzung stehen, auf sie aufpassen müssten. Dabei ist hier jeder selbst gefordert. CS 251 6 Wir wissen nicht, welche Aufgaben Gott für uns bereithält ... Wenn wir nur einen einzigen Zentner [wörtlich: Talent] erhalten haben und ihn zu den Geldverleihern bringen (siehe Matthäus 25,24.27), dann beginnen wir mit diesem Talent zu arbeiten. Wenn Gott sieht, dass wir in den kleinen Dingen treu sind, gibt er uns ein weiteres Talent ... Und so vermehrt sich das Talent und wächst. Und je mehr wir zu den Geldverleihern bringen, desto mehr Talente können wir zur Ehre Gottes einsetzen. Manuskript 56, 1890. ------------------------Wer an Jesus glaubt, sollte ihn persönlich kennen, 8. September CS 252 1 Seht doch, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns schenkt! Denn wir dürfen uns nicht nur seine Kinder nennen, sondern wir sind es wirklich. Als seine Kinder sind wir Fremde für diese Welt, weil Gott für sie ein Fremder ist. 1.Johannes 3,1 (Hfa). CS 252 2 Wie viele Menschen haben heutzutage ein richtiges Bild von Jesus, dem Retter der Welt? Nur wenige kennen ihn! Nur wenige kennen den Vater! Wer Jesus kennt, kennt auch den Vater. Siehe Johannes 14,7. Jesus zu kennen, wie er wirklich ist, gehört zu den größten Segnungen, die der gefallenen Menschheit jemals zuteil werden können. Könnten wir nur den großartigen Erlöser so sehen, wie er ist! Viele haben nur einseitige Ansichten über Jesus. Sie anerkennen ihn zwar als den Retter der Welt, doch sie kennen ihn nicht als ihren persönlichen Heiland. Dabei ist das entscheidend: durch Jesus Christus den wahren Gott zu kennen. Siehe Johannes 17,3 ... CS 252 3 "Ein jeder, der solche Hoffnung hat, reinigt sich." 1.Johannes 3,3. Welche Hoffnung ist hier gemeint? Die, Jesus zu "sehen, wie er ist" (V. 2), der lebendige Glaube, der sich an den Arm des unendlichen Gottes klammert, das lebendige Vertrauen, das Christus als persönlichen Erlöser annimmt. Wer kennt ihn so? Alle flüchtigen Blicke auf Christus werden keinen einzigen Menschen retten. Kennst du ihn durch eine lebendige Vertrauensbeziehung? ... CS 252 4 Als Jesus auf unsere Erde kam, hatte er ein wunderbares Werk zu verrichten. Satan war mit den Zuständen hier zufrieden. Er beanspruchte diese Erde als sein Territorium und sich als den "Fürsten dieser Welt". Johannes 14,30. Christus kam, um seinen Anspruch und seine Macht anzufechten. Er kam, um die Menschheit von seiner Tyrannei zu befreien ... Das Schlachtfeld war diese kleine Welt; hier kämpfte der Fürst des Lebens gegen die Mächte der Finsternis. Wer würde siegen? Das ganze himmlische Universum, die Intelligenzwesen im Himmel beobachteten Christus und den Verlauf der Auseinandersetzung. Christus focht die Autorität Satans an und Satan verfolgte ihn auf jedem Schritt und war entschlossen, ihn durch seine Versuchungen zu überwinden. Er beabsichtigte, die Geduld Gottes mit der Menschheit zu ermüden und zu erschöpfen, damit er jeden einzelnen Menschen ins Verderben stürzen konnte ... CS 252 5 Welche Schwäche du auch hast, [wie sehr] du auch mit Fehlern behaftet sein magst -- bei Gott gibt es Hoffnung für dich. Unser geschätzter Erlöser kam, um jeden Menschen völlig zu retten, der zu ihm kommt. Siehe Hebräer 7,25 (EB) ... Und wer seinen Kopf mit irdischen Vergnügungen vollgestopft hat, zu dem kommt er, erhebt seine warnende Stimme und stellt dir die Ewigkeit vor Augen. Er öffnet vor dir den Himmel, dessen Schwelle von seiner Herrlichkeit leuchtet und strahlt, und diese Herrlichkeit strömt durch das Tor. Das Tor ist halb offen -- Gott sei Dank! Manuskript 86, 1894. ------------------------Mit dem Tod des Erlösers war Satans Macht über uns gebrochen, 9. September CS 253 1 [Jesus sagte:] "Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, weil der Herrscher dieser Welt schon auf dem Weg ist. Er hat keine Macht über mich." Johannes 14,30 (GNB). CS 253 2 Der Befehlshaber des Himmels wurde vom Versucher angegriffen. Sein Lebensweg war keinesfalls frei von Hindernissen. Man ließ ihn nicht frei und ungehindert durch seine Barmherzigkeit und Liebenswürdigkeit Menschen für sein Königreich gewinnen ... Kein Mensch auf dieser Welt ist vor der Macht des Verführers verschont geblieben. Die vereinigten Streitkräfte des Bösen wurden auf Jesu Spur gesetzt und engagierten sich in der Auseinandersetzung, um ihn, wenn möglich, zu überwinden ... CS 253 3 Satan erkannte im Charakter und in der Persönlichkeit Jesu das Ebenbild Gottes. Siehe Kolosser 1,15. Er wusste, dass sein Machtanspruch gebrochen war, wenn Christus seine Pläne verwirklichen konnte. Deshalb bestand das ganze Leben Christi in einem ständigen Kampf gegen satanische Werkzeuge ... CS 253 4 Der Heiland sagte kurz vor seiner Kreuzigung: "Der Fürst der Welt kommt, und in mir hat er gar nichts." (Johannes 14,30, EB). Obwohl in dieser Stunde die Macht der Finsternis herrschte (siehe Lukas 22,53), konnte Christus in Erwartung seines Sieges sagen: "Über den Fürsten dieser Welt ist bereits Gottes Urteil gesprochen." Johannes 16,11 (Bruns). "Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt gestürzt." Johannes 12,31 (Hfa). Er betrachtete das Erlösungswerk als bereits vollendet, deshalb konnte er sogar im Angesicht seines Todes von der großen endgültigen Befreiung sprechen und die zukünftigen Dinge so darstellen, als wären sie bereits gegenwärtig. Der einzigartige Sohn des unendlichen Gottes konnte den großen Plan erfolgreich zu Ende bringen, der die Rettung der Menschheit garantierte ... CS 253 5 Der Zustand der Welt vor dem ersten Kommen Christi ist ein Bild für den Zustand der Welt kurz vor seinem zweiten Kommen. Dieselbe Boshaftigkeit wird herrschen, und Satan wird die gleiche täuschende Macht über das Denken der Menschen ausüben ... Er stellt jetzt seine Armee von menschlichen Helfern zusammen, die sich im letzten Kampf gegen den Fürsten des Lebens engagieren soll, um Gottes Gesetz umzustürzen, das doch die Grundlage seiner Regierung ist. Satan wird mit übernatürlichen Darstellungen arbeiten, um in den Menschen die Überzeugung zu festigen, dass er wirklich das ist, was er zu sein vorgibt -- der Herrscher dieser Welt -- und dass der Sieg ihm gehört. Er wird seine Streitmächte gegen alle aufbieten, die Gott treu sind. Doch wenn er auch Schmerzen, Bedrängnis und menschliche Qual verursachen kann, kann er doch nicht die Seele beflecken ... Das Volk Gottes muss in diesen letzten Tagen damit rechnen, dass es in eine scharfe Auseinandersetzung gerät, denn das prophetische Wort sagt: "Der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin zu kämpfen gegen die übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu." Offenbarung 12,17; Brief 43, 1895; The Review and Herald, 29. Oktober 1895. ------------------------Christus kam, um seinem Volk Frieden zu verleihen, 10. September CS 254 1 [Jesus sagte:] "Zum Abschied gebe ich euch den Frieden, meinen Frieden, nicht den Frieden, den die Welt gibt. Erschreckt nicht, habt keine Angst!" Johannes 14,27 (GNB). CS 254 2 Wenn man damals im Orient das Haus eines Freundes betrat, grüßte man gewöhnlich mit dem Satz "Friede sei diesem Haus" und beim Verlassen wurden die gleichen Worte gesprochen. Doch Christus verabschiedete sich ganz anders. "Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch wie die Welt gibt." Johannes 14,27. In diesen Worten steckt so viel! Sie haben einen reichen Inhalt und werden bis an die Enden der Erde weitergetragen werden ... Christus brachte diesen Frieden mit sich, als er auf die Welt kam. Er wollte diesen Frieden verleihen, damit alle, die an ihn glauben, einen Frieden besäßen, "der höher ist als alle Vernunft". Philipper 4,7. Er, der Retter der Welt, hatte jenen Frieden während seines ganzen Erdenlebens bei sich getragen. Nun war die Zeit gekommen, sein Leben hinzugeben, damit dieser Schatz des Friedens für alle Zeit in den Herzen wohnen konnte durch den Glauben an ihn. Jesus hinterließ seinen Jüngern diesen Frieden. Er pflanzt und erhält ihn in den Herzen, die ihn gern willkommen heißen ... CS 254 3 Die Zeit war gekommen, in der Satan zum letzten Mal versuchte, Christus zu überwinden. Jesus erklärte: "In mir findet er nichts" (Johannes 14,30, Zürcher) -- keine Sünde, die mich unter seine Macht stellt. Er kann in mir nichts finden, was auf seine satanischen Vorschläge anspringt ... CS 254 4 Warum tobte dieser schwere Kampf mit dem Fürsten dieser Welt, obwohl Jesus doch während seiner Kindheit, Jugendzeit und seinem Leben als Erwachsener stets das Gesetz Gottes ausgelebt hat? ... Durch ein einziges Wort hätte Christus die Kräfte Satans beherrschen können. Doch er kam in die Welt, weil er jede Prüfung und jede Herausforderung durchmachen wollte, die Menschen ertragen können, ohne sich provozieren oder erregen zu lassen und ohne es durch Worte, Gedanken oder Taten zu vergelten. Zur Ehre und Herrlichkeit Gottes wollte er sich selbst dem Vater als lebendiges und fleckenloses Opfer darbringen ... Die ungefallenen Welten, die himmlischen Engel und die gefallene Menschheit beobachteten jede Bewegung des Repräsentanten des Vaters, der zugleich die vollkommene Menschheit repräsentierte. Sein Charakter war ohne jeden Makel ... CS 254 5 Der letzte Angriff stand kurz bevor. Der große Sieg, der errungen werden sollte, war die Vereinigung mit seinem auserwählten Volk, damit seine Gemeinde in enger Verbindung mit ihm bleiben konnte, obwohl Christus von der Erde in den Himmel zurückkehrte ... CS 254 6 Manchmal kommen unsere Prüfungen nicht einzeln, gefolgt von einer Zeit des Friedens und der Ruhe, sondern brechen über uns herein wie eine Woge, die alles zerstört, was ihr in den Weg kommt. Leiden machen niemand zum Christen, sondern sie entfalten in uns Menschen nur das Denken und Wollen Christi und die lebendigen Grundsätze der Tugend und Heiligkeit. Manuskript 44, 1897. ------------------------Das wahre Passalamm, Jesus, wurde für unsere Sünden geopfert, 11. September CS 255 1 Es kam nun der Tag, von dem an ungesäuertes Brot gegessen wurde und an dem die Passalämmer geschlachtet werden mussten. Jesus gab Petrus und Johannes den Auftrag: "Geht und bereitet das Passamahl für uns vor!" Lukas 22,7.8 (GNB). CS 255 2 Christus hatte Petrus und Johannes ausgesucht, die eng zusammenarbeiten sollten, um die Passa-Mahlzeit vorzubereiten ... "Er sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: ‚Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern?'" Markus 14,13.14 ... CS 255 3 Christus wollte sich gegen vorzeitige Aktionen absichern, die der geplanten Tat des Judas zuvorkommen könnten, indem die Verräter einfach zum Abendessen erschienen. Damals war es Sitte, dass die Bürger der Hauptstadt den fremden Pilgern Räume zur Verfügung stellten, in denen sie das Passamahl halten konnten. Die Botschaft Jesu wurde in Form eines Kommandos gegeben. Uns erscheint vielleicht die Art unpassend, wie diese beiden Männer aus Galiläa einen Fremden ansprechen sollten. Doch die Umstände waren genau so, wie Christus es vorausgesagt hatte. Die Jünger trafen einen Mann, der einen Wasserkrug trug. Sie folgten ihm und betraten hinter ihm das Haus. Dort wiederholten sie ihre Botschaft, und der Hausbesitzer ging bereitwillig darauf ein. Siehe V. 16 ... CS 255 4 Das war das letzte Passafest, das Jesus mit seinen Jüngern halten würde. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war. Er selbst war das wahre Passalamm (siehe Johannes 1,29; 1.Korinther 5,7) und am Tag, an dem man üblicherweise das Passa aß, sollte er geopfert werden. Er wusste, dass die Jünger die näheren Umstände, die sich mit diesem Ereignis verbanden, niemals vergessen würden. CS 255 5 Nachdem sich alle um den Tisch versammelt hatten, sagte er als erstes: "Von ganzem Herzen habe ich Verlangen danach, gerade dieses Mahl mit euch zu feiern, bevor ich leide. Ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es in der Königsherrschaft Gottes seine Erfüllung findet." Lukas 22,15.16 (Bruns) ... CS 255 6 An diesem letzten Abend mit seinen Jüngern hatte Jesus ihnen viel zu sagen. Wären sie für das empfänglich gewesen, was er ihnen gerne mitteilen wollte, hätte ihnen das herzzerreißenden Kummer, Enttäuschungen und Zweifel erspart. Doch Jesus merkte, dass sie nicht ertragen konnten, was er ihnen zu sagen hatte. Siehe Johannes 16,12. Als er in ihre Gesichter schaute, erstarben ihm die warnenden und tröstenden Worte auf den Lippen. Eine ganze Weile blieb es still. Jesus schien auf irgend etwas zu warten. Den Jüngern war unbehaglich zu Mute. Sie warfen sich Blicke zu, in denen Neid und Streit zu lesen waren ... Die Jünger hingen immer noch ihrem Lieblingstraum nach und meinten, Christus würde die Macht an sich reißen und seine rechtmäßige Stellung auf dem Thron Davids einnehmen. Und dabei hegte jeder die heimliche Hoffnung, dass er im neuen Reich die höchste Position einnehmen dürfte. Siehe Lukas 22,24; Manuskript 106, 1903. ------------------------Wenn wir groß sein wollen, müssen wir demütig dienen, 12. September CS 256 1 Die Jünger stritten sich darüber, wem unter ihnen der erste Platz zusteht. Lukas 22,24 (Hfa). CS 256 2 Die anderen Jünger waren empört über die Bitte des Jakobus und Johannes, rechts und links vom Thron Christi sitzen zu dürfen. Siehe Markus 10,35-37.41. Dass die beiden Brüder sich angemaßt hatten, um die höchsten Positionen zu bitten, regte die übrigen zehn Jünger dermaßen auf, dass eine Entfremdung im Jüngerkreis drohte. Sie fühlten sich falsch beurteilt und meinten, ihre Treue und ihre Begabungen würden nicht genügend geschätzt. Judas ging am härtesten mit Jakobus und Johannes ins Gericht. CS 256 3 Deshalb waren die Herzen der Jünger beim Betreten des oberen Saales mit beleidigten Gefühlen erfüllt. Judas drängte sich neben Christus auf die linke Seite und Johannes hielt sich rechts von ihm. Wenn es einen ersten Platz zu vergeben galt, dann war Judas fest entschlossen, ihn einzunehmen, und der Platz, dachten sie, war der neben Christus. Dabei war Judas ein Verräter. CS 256 4 Noch ein weiterer Grund zur Uneinigkeit kam auf. Bei einem Fest war es damals Sitte, dass ein Diener den Gästen die Füße wusch. Auch bei diesem Anlass hatte man dafür vorgesorgt. Der Wasserkrug, die Schüssel und das Handtuch standen bereit. Allerdings war kein Diener anwesend, und so war es Aufgabe der Jünger, diesen Dienst zu leisten. Doch jeder einzelne gab dem verletzten Stolz nach und war fest entschlossen, die Dienerrolle nicht zu übernehmen ... CS 256 5 Christus betrachtete die beunruhigten Gesichter seiner Jünger und stand vom Tisch auf. Er legte sein Obergewand ab, das ihn an der freien Beweglichkeit hinderte, nahm ein Handtuch und band es sich als Schürze um. Siehe Johannes 13,4.5 ... Judas war der erste, dem Jesus die Füße wusch. Er hatte sich bereits verpflichtet, Jesus in die Hände der Priester und Schriftgelehrten auszuliefern. Siehe Matthäus 26,14-16. Jesus kannte sein Geheimnis (siehe Johannes 13,11) -- und doch stellte er ihn nicht bloß. Er hatte Sehnsucht nach seiner Seele. Sein Herz schrie auf: "Wie könnte ich dich aufgeben?" Er hoffte, dass er durch das Waschen der Füße das Herz des irregeführten Jüngers berührte und ihn davor bewahrte, seinen Verrat zu vollenden. Und einen Moment lang ging es Judas durch und durch: Er verspürte den Impuls, seine Sünde hier und jetzt zu bekennen. Aber er wollte sich nicht demütigen und verhärtete sein Herz gegen die Reue. Er erhob keinen Einwand und protestierte nicht dagegen, dass sich der Heiland so tief demütigte. Er war über dessen Handlungsweise sogar verärgert. "Wenn sich Jesus so tief demütigt", dachte er, "kann er nicht Israels König sein." ... CS 256 6 Gott hätte selbst Judas, wenn er bereut hätte, angenommen und begnadigt. Die Schuld seiner Seele wäre durch das versöhnende Blut Christi abgewaschen worden. Aber in seiner Selbstsicherheit und Selbsterhöhung schätzte er seine Weisheit sehr hoch ein und rechtfertigte seine Absichten. Manuskript 106, 1903. ------------------------Wir müssen uns in der großen Quelle reinigen lassen, 13. September CS 257 1 Als [Jesus] zu Simon Petrus kam, sagte der: "Du, Herr, willst mir die Füße waschen?" Johannes 13,6 (GNB). CS 257 2 Als die Reihe an Petrus kam, konnte der sich nicht mehr zurückhalten. Er rief voller Staunen: "Herr, wie kommst du dazu, mir die Füße zu waschen?" Johannes 13,6 (Hfa). Ruhig antwortete Jesus: "Du verstehst jetzt noch nicht, was ich tue. Aber später wirst du es verstehen." V. 7 (Hfa). Petrus spürte intensiv, wie sehr sich sein Herr demütigte, und voller Liebe und Achtung rief er aus: "Niemals sollst du mir die Füße waschen!" Jesus erwiderte ernst: "Wenn ich dir nicht die Füße wasche, gehörst du nicht zu mir." V. 8 (Hfa). CS 257 3 Ein Lichtstrahl durchdrang das Denken des Jüngers. Petrus begriff, dass diese Handlung, gegen die er sich gewehrt hatte, ein Symbol für eine höhere Art der Reinigung war: der geistlichen Reinigung des Verstandes und Herzens. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, von Christus getrennt zu sein -- das wäre für ihn der Tod gewesen. Deshalb sagte er: "‚Herr, dann wasch mir auch die Hände und das Gesicht, nicht nur die Füße!' Jesus antwortete: ‚Wer gebadet hat, der ist ganz rein. Ihm braucht man nur noch den Straßenstaub von den Füßen zu waschen.'" V. 9.10 (Hfa). CS 257 4 Wer aus dem Bad kam, war sauber; nur die nackten Füße in den Sandalen wurden [auf dem Weg wieder] staubig und mussten noch einmal gewaschen werden. So waren auch Petrus und seine Gefährten in der großen Quelle gewaschen worden, die für jede Sünde und Befleckung geöffnet wurde. Siehe Sacharja 13,1 (EB). Christus anerkannte sie als die Seinen. Allerdings hatte die Versuchung sie zum Bösen verführt, und sie brauchten immer noch seine reinigende Gnade. Als Jesus sich mit dem Handtuch umgürtete, um den Staub von ihren Füßen zu waschen, wollte er durch diese Handlung jede Entfremdung, Eifersucht und Stolz aus ihren Herzen waschen. Das hatte viel weitreichendere Folgen als die bloße Reinigung ihrer staubigen Füße. Mit der Einstellung, die sie damals hatten, war kein einziger von ihnen darauf vorbereitet, ... am Passamahl oder dem Gedächtnismahl teilzunehmen, das Christus gerade einsetzen wollte. Ihre Herzen mussten gereinigt werden. Stolz und Selbstsucht führen zu Trennung und Hass, doch dies alles spülte Jesus weg, indem er ihre Füße wusch. CS 257 5 Dadurch wurde ihre Einstellung verändert. Als Jesus sie ansah, konnte er sagen: "Ihr seid rein." Johannes 13,10. Nun waren sie innerlich miteinander verbunden und liebten einander. Sie waren demütig und lernbereit geworden. Außer Judas war nun jeder bereit, dem anderen die höchste Stellung zu gönnen ... CS 257 6 Bevor die Symbole für den gebrochenen Leib Christi und sein vergossenes Blut genommen werden, sollen alle Uneinigkeiten zwischen den Geschwistern ausgeräumt werden ... Wir sollen uns darauf vorbereiten, mit Christus im Reich Gottes zu sitzen. Manuskript 106, 1903. ------------------------Habsucht und Gier führen ins Verderben, wenn sie gefrönt werden, 14. September CS 258 1 Jesus sprach: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten!" Johannes 13,21. CS 258 2 Die Jünger schauten sich gegenseitig prüfend ins Gesicht, während sie fragten: "Herr, bin ich es?" Matthäus 26,22. Die ganze Zeit hatte Judas still dabei gesessen, als ob ihn das alles nichts anginge. Doch nun zog er durch sein Schweigen alle Augen auf sich. Um den prüfenden Blicken der anderen Jünger zu entgehen, raffte er sich zu derselben Frage auf, die sie alle gestellt hatten: "Bin ich's, Rabbi?" Und Jesus antwortete ernst: "Du sagst es." V. 25. CS 258 3 Sogar jetzt noch konnte Judas seine Schuld bekennen, auch noch zu diesem Zeitpunkt konnte er den Bann brechen, der auf ihm lag. Christus war ihm ganz nahe und bereit, ihm zu helfen. Doch sein Stolz und die Versuchung des Feindes waren so stark, dass er keine Kraft hatte, aus der Falle zu entkommen. Statt sich selbst der Gnade eines barmherzigen Heilands auszuliefern, verhärtete er sich in seinem Widerstand ... CS 258 4 Die Geschichte des Judas erzählt das traurige Ende eines Lebens, das von Gott hätte geehrt werden können ... Judas hatte selbst einen Platz im Kreis der Jünger erbeten. Mit großem Ernst und scheinbar aufrichtig hatte er beteuert: "Ich will dir folgen, wohin du auch gehst, Herr." Lukas 9,57 (EB) ... CS 258 5 Die Jünger waren sehr darum bemüht, dass Judas in ihren Kreis aufgenommen wird. Er war ein Mann von beeindruckender Erscheinung, ein Mann mit scharfem Urteilsvermögen und Führungskraft. Sie empfahlen ihn Jesus als jemand, der ihm bei seiner Aufgabe eine große Hilfe sein könnte. CS 258 6 Das Gesicht des Judas war nicht abstoßend. Seine Züge waren lebhaft und klug, aber ihnen fehlte die Freundlichkeit und das Mitgefühl, das man bei einem wahrhaft bekehrten Menschen findet ... Indem er anderen diente, hätte Judas eine selbstlose Einstellung entwickeln können. Doch obwohl er täglich den Lehren Christi zuhörte und dessen selbstloses Leben beobachten konnte, pflegte er weiterhin seine habsüchtige Einstellung. Siehe Johannes 12,6 ... CS 258 7 Christus konnte in seinem Herzen lesen. In seinen Lehren sprach er ausführlich von den Grundsätzen der Wohltätigkeit, die die Habgier an der Wurzel packen. Siehe Lukas 16,1-13. Er malte Judas den abscheulichen Charakter der Gier vor Augen. Häufig bemerkte der Jünger, dass sein eigener Charakter geschildert und seine Sünde aufgezeigt wurde. Doch er bekannte sein Unrecht nicht und wollte auch nicht davon lassen. Er war mit sich selbst zufrieden, und anstatt der Versuchung zu widerstehen, verfolgte er weiterhin seine betrügerischen Praktiken ... CS 258 8 Obwohl Jesus Judas von Anfang an kannte (siehe Johannes 6,70.71), wusch er ihm die Füße. Und der Verräter hatte das Vorrecht, mit Christus gemeinsam am Abendmahl teilzunehmen ... Ihm wurde das Brot des Lebens und das Wasser der Erlösung angeboten. Ihm galt die Lektion, die der Heiland erteilte. Doch Judas weigerte sich, daraus Nutzen zu ziehen. Manuskript 106, 1903. ------------------------Wer Zweifel und Unglauben sät, verrichtet die Arbeit Satans, 15. September CS 259 1 Jesus antwortete ihnen: "Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel." Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf. Johannes 6,70.71. CS 259 2 Judas übte einen starken Einfluss auf die Jünger aus. Er war eine stolze Erscheinung und hatte hervorragende Fähigkeiten. Doch diese Gaben waren nicht Gott geweiht. Judas hatte den Versuchungen Satans die Kammern seines Denkens und die Tür seines Herzens geöffnet. Seine Energien waren seinen eigenen Interessen, seiner Selbsterhöhung und der Liebe zum Geld gewidmet. Siehe Johannes 12,6 ... CS 259 3 Dieser bedauernswerte, unabhängige Mensch hatte es schwer abseits des Geistes und der Lebenskraft Christi. Ständig fühlte er sich verurteilt, weil ihm die Lehren Jesu immer wieder ins Herz schnitten. Und doch ließ er sich nicht zu einer lebendigen Rebe umwandeln, die aus der engen Verbindung mit dem "wahren Weinstock" lebt. Siehe Johannes 15,1.5. Hätte Judas doch nur sein Herz vor Gott gedemütigt, als der Unterricht Christi die Prinzipien schilderte, die ganz klar auf ihn zutrafen. Dann wäre er nicht länger jemand geblieben, der die anderen Jünger in Versuchung führte, indem er den Samen des Unglaubens in ihre Herzen säte. CS 259 4 Satan hatte in das Herz und den Verstand des Judas den Samen gesät, den er seinen Gefährten übermittelte. Die nagenden Zweifel, die der Teufel in das Denken des Judas einschleuste, gab er an seine Brüder weiter. Er äußerte so viel Kritik gegenüber seinen Gefährten, dass er damit den Lehren Christi entgegen wirkte. Deshalb nannte Jesus den Judas einen "Teufel". Johannes 6,70 ... CS 259 5 Es ist unmöglich, eine neutrale Position einzunehmen. Jedem werden seine Aufgaben gemäß seinen Fähigkeiten gegeben werden. Siehe Matthäus 25,14.15. Und alle werden durch den Glauben an Christus einen Sinn für ihr Vorrecht haben, mit Christus verbunden zu sein ... Der Jünger, dessen Religion nur ein Lippenbekenntnis ist, unterscheidet sich von einem echten Nachfolger ... CS 259 6 Es reicht nicht, das Wort Gottes zu hören. Wenn wir nicht von Gott gelehrt werden, dann wird die Wahrheit nicht angenommen, die zur Rettung der Seele führt. Sie muss ins praktische Leben hineingebracht werden. Ein Mensch wird deutlich zeigen, ob er von Gott gelernt hat. Siehe Johannes 6,45. Und wenn nicht, dann liegt das nicht daran, dass Gott ihn nicht gerne unterrichtet hätte, sondern dass dieser Mensch nicht bereit war, diese Lehren anzunehmen und vom "Brot des Lebens" zu essen. Siehe Johannes 6,35.51. CS 259 7 "Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht [das Gott sendet] und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden." (Johannes 3,20 (EB). Ein solcher Mensch will nicht zurechtgewiesen werden ... Der Selbstgerechte sucht nicht nach tieferer Einsicht. Er liebt die Finsternis mehr als das Licht, weil er sich nicht so sehen möchte, wie Gott ihn sieht. "Wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbaren, dass sie in Gott gewirkt sind." V. 21 (EB). Manuskript 67, 1897; Siehe auch The Review and Herald, 2. November 1897. ------------------------In Gethsemane stand unser Schicksal auf dem Spiel, 16. September CS 260 1 Sie kamen zu einem Grundstück, das Gethsemane hieß. Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Bleibt hier sitzen, während ich beten gehe!" Markus 14,32 (GNB). CS 260 2 Als Christus seine Jünger bat, für sich und ihn zu beten und sie dann zurückließ, wählte er drei von ihnen aus -- Petrus, Jakobus und Johannes -- und ging mit ihnen noch tiefer in die Abgeschiedenheit des Gartens hinein. Siehe Markus 14,32.33. Diese drei Jünger hatten seine Verklärung miterlebt. Sie hatten die Besucher aus dem Himmel gesehen, -- Mose und Elia -- wie sie mit Jesus [über sein Lebensende in Jerusalem] sprachen. Siehe Lukas 9,28-31. Christus wollte auch jetzt gern mit ihnen zusammen sein ... CS 260 3 Er drückte ihnen sein Verlangen nach menschlicher Anteilnahme aus. Siehe Markus 14,34. Dann zog er sich auf Steinwurfweite von ihnen zurück, fiel auf sein Angesicht siehe (V. 35) und betete: "Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" Lukas 22,42 ... CS 260 4 Die übermenschliche Qual, mit der Jesus zu kämpfen hatte, trieb ihn zurück zu seinen Jüngern. Er hungerte nach Gemeinschaft mit anderen Menschen, doch er wurde enttäuscht (siehe Markus 14,37); sie boten ihm nicht die erhoffte Stütze ... CS 260 5 Stell dir vor, du würdest das qualvolle Gebet Christi im Garten Gethsemane hören! Während die Jünger unter den verzweigten Ästen der Ölbäume schlummerten, lag der Menschensohn -- "ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut" (Jesaja 53,3, EB) -- hingestreckt auf der kalten Erde. Als die Seelenqual über ihn kam, quollen große blutige Schweißtropfen aus seinen Poren und mischten sich mit dem Tau, der den Erdboden von Gethsemane befeuchtete. Siehe Lukas 22,44 ... CS 260 6 Hier zitterte der geheimnisvolle Kelch in seiner Hand. Hier hing das Schicksal einer verlorenen Welt in der Waagschale. Sollte er sich die blutigen Tropfen von der Stirn wischen und die Schuld einer todgeweihten Welt von seiner Seele abschütteln, die ihn unschuldig und unverdient der Strafe eines gerechten Gesetzes unterwarf? Sollte er sich weigern, der Stellvertreter und Bürge der Sünder zu werden? Sich weigern, ihnen noch eine zweite Chance zu geben, eine weitere Gnadenzeit einzuräumen? CS 260 7 Ihm stand die Trennung von seinem Vater bevor, -- die Strafe für die Gesetzesübertretung und Sünde -- damit das Gesetz Gottes groß gemacht und seine Unveränderlichkeit bezeugt wurde. Dies sollte die Auseinandersetzung zwischen dem Fürsten Gottes und Satan über den unwandelbaren Charakter dieses Gesetzes für alle Zeiten entscheiden. CS 260 8 Die Majestät des Himmels glich einem Menschen, der vor Qual verwirrt ist. Kein Mensch könnte solche Leiden ertragen, doch Christus hatte sich bewusst und überlegt in diesen Kampf begeben. Er hatte zu seinen Jüngern gesagt: "Ich muss mich ... taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollbracht ist!" Lukas 12,50. Nun war die "Stunde und die Macht der Finsternis" gekommen. Lukas 22,53. Manuskript 42, 1897. ------------------------Christus nahm die Schuld der Welt freiwillig auf sich, 17. September CS 261 1 In seiner Todesangst betete Jesus noch angespannter, und sein Schweiß tropfte wie Blut auf den Boden. Lukas 22,44 (GNB). CS 261 2 Christus wurde nicht gezwungen, die Schuld einer todgeweihten Welt zu tragen. Er hatte sich selbst bereit erklärt, sein Leben hinzugeben, um die Welt zu retten. Die Forderungen der Regierung Gottes waren wegen der täuschenden Worte und Taten Satans missverstanden worden. Sowohl der Vater als auch der Sohn hielten es für nötig, einen Vermittler einzusetzen ... CS 261 3 Das himmlische Universum hatte mit großem Interesse das ganze Leben Christi beobachtet -- jeden Schritt von der Krippe bis zu dieser furchtbaren Szene, bei der es um alles ging. Die ungefallenen Welten beobachten das Ergebnis dieser Auseinandersetzung. Sie sahen, wie der Sohn Gottes, ihr geliebter Befehlshaber, in übermenschlichen Qualen auf der Erde lag. Es sah so aus, als würde er bei dem Versuch, eine verlorene und umkommende Welt zu retten, auf dem Schlachtfeld sterben ... CS 261 4 Satan drängte ihm mit aller Kraft seine Versuchungen auf. Er redete ihm ein, dass die strenge Strafe für die Sünde der Welt, die Gott so widerlich war, zu groß wäre, als dass er je wieder als der reine, heilige und makellose Sohn Gottes angesehen werden könnte. CS 261 5 Christus stand nun in einer anderen Position als jemals zuvor. Bisher war er der Fürsprecher der anderen gewesen, aber nun sehnte er sich selbst nach einem Mittler. Konnte seine menschliche Natur diesen Druck aushalten? Sollten die Sünden einer von Gott abgefallenen Welt wirklich auf ihn gelegt werden -- alle Sünden seit Adams Übertretung bis zu denen am Ende der Weltgeschichte? ... CS 261 6 In dieser äußersten Krise, als ihm die Sündenlast der Welt das Herz und die Seele zerreißt, wird Gabriel gesandt, der ihn stärken soll. Siehe Lukas 22,43. Und während der Engel seinen geschwächten Körper stützt, nimmt Christus den bitteren Kelch an und erklärt sich bereit, ihn auszutrinken. Vor dem leidenden Gottessohn erscheint das Wehklagen einer verlorenen und todgeweihten Welt und von seinen blutverkrusteten Lippen kommen die Worte: "Wenn die gefallene Menschheit untergehen muss, wenn ich diesen Kelch nicht trinke, dann soll dein Wille geschehen und nicht meiner." Siehe Matthäus 26,42 ... Im Himmel ist es ganz still, keine Harfensaite wurde angerührt. Die Engel sehen ihren Herrn von Legionen satanischer Streitkräfte umzingelt. Seine menschliche Natur ist durch eine rätselhafte Angst bedrückt, die ihn erschauern lässt ... Doch gestärkt durch den Engel, den der Himmel gesandt hat, erhebt sich Jesus in Schweiß, Blut und Qualen und kommt zum dritten Mal zu seinen Jüngern ... Und wieder wird er enttäuscht. Er findet sie im tiefen Schlaf -- und das in der Stunde seiner bittersten Qual! Siehe Markus 14,40.41. Dieser Anblick macht die Engel sehr traurig ... Die biblische Vorhersage hatte angekündigt, dass der Mächtige "die Kelter alleine" treten würde; "niemand stand [ihm] bei". Jesaja 63,3.5. Manuskript 42, 1897. ------------------------Als Jesus verraten wurde, empfand er dasselbe wie wir in einer solchen Lage, 18. September CS 262 1 [Jesus sagte:] "Steht auf, wir wollen gehen; er ist schon da, der mich verrät." Markus 14,42 (GNB). CS 262 2 Nun hörten sie die schweren Schritte der Soldaten im Garten ... "Der Verräter hatte mit ihnen ein Erkennungszeichen ausgemacht: ‚Wem ich einen Begrüßungskuss gebe, der ist es. Den nehmt fest und führt ihn unter Bewachung ab!' Judas ging sogleich auf Jesus zu, begrüßte ihn mit ‚Rabbi!' und küsste ihn so, dass alle es sehen konnten." Markus 14,44.45 (GNB). "Aber Jesus fragte ihn: ‚Judas, willst du den Menschensohn mit einem Kuss verraten?'" Lukas 22,48 (Hfa) ... Zu der Menschenschar sagte Jesus: "Bin ich denn ein Schwerverbrecher, dass ihr mit Schwertern und Knüppeln gekommen seid, um mich zu verhaften? Jeden Tag habe ich öffentlich im Tempel gepredigt. Warum habt ihr mich nicht dort festgenommen? Aber auch dies geschieht, damit sich die Vorhersagen der Propheten erfüllen." Markus 14,48.49 (Hfa). CS 262 3 Johannes beschreibt diesen Vorfall wie folgt: "Mit einem Trupp römischer Soldaten und den Männern, die ihm die Hohenpriester und Pharisäer mitgegeben hatten, kam Judas dorthin. Sie trugen Fackeln und Lampen und waren schwer bewaffnet. Jesus wusste, was jetzt geschehen würde. Er ging dem Trupp entgegen und fragte: ‚Wen sucht ihr?' ‚Jesus von Nazareth!', war die Antwort. ‚Ich bin es!', erklärte da Jesus. Judas, sein Verräter, stand mitten unter den Soldaten. Als Jesus klar und offen sagte: ‚Ich bin es', wichen die Bewaffneten erschrocken zurück und fielen zu Boden ... Simon Petrus hatte ein Schwert dabei. Plötzlich zog er es und schlug damit Malchus, einem Diener des Hohenpriesters, das rechte Ohr ab. Aber Jesus befahl Petrus: ‚Stecke dein Schwert weg! Soll ich denn dem Leiden aus dem Weg gehen, das ich nach dem Willen meines Vaters auf mich nehmen muss?'" Johannes 18,3-6.10.11 (Hfa). CS 262 4 Als er das sagte, wurden die Jünger von Schrecken gepackt. Sie hatten sich inzwischen wieder zusammengefunden und umringten ihren Herrn. Doch auf den Vorschlag von Petrus hin "verließen ihn alle und flohen." Markus 14,50. CS 262 5 Die menschliche Natur Christi ähnelte der unseren. Dabei empfand er das Leid noch stärker als wir, weil seine geistliche Natur völlig frei von jeder Spur der Sünde war. Das Maß seiner Abneigung gegen Leiden entsprach ihrer Schwere. Sein Wunsch, dass ihm Leiden erspart blieben, war genauso stark, wie wir Menschen es empfinden ... CS 262 6 Wie stark war das Verlangen der menschlichen Natur Christi, dem Missfallen eines erzürnten Gottes zu entgehen! Wie sehr er sich nach Erleichterung sehnte, zeigt sich in seinen Worten: "Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst." Matthäus 26,39 (EB). All die angehäufte Schuld der ganzen Welt wurde auf den Sündenträger gelegt, auf den Einen, der völlig unschuldig war (siehe 2.Korinther 5,21), den Einen, der als einziger die Schuld sühnen konnte, weil er selbst stets gehorsam war. Sein Leben war eins mit Gott. Nicht die Spur einer Verdorbenheit lag auf ihm. Manuskript 42, 1897. ------------------------Unser Charakter entscheidet über unseren Platz in der Geschichte, 19. September CS 263 1 Kaiphas, der in jenem Jahr der Oberste Priester war, sagte: "... Seht ihr nicht, dass es euer Vorteil ist, wenn einer für alle stirbt und nicht das ganze Volk vernichtet wird?" Johannes 11,49.50 (GNB). CS 263 2 Mit Kaiphas endete die Reihe der jüdischen Hohenpriester. Dieser stolze, anmaßende und boshafte Mann bewies, dass er eigentlich unwürdig war, jemals das Kleid des Hohenpriesters zu tragen. Er hatte weder die Fähigkeiten noch die Autorität vom Himmel für diese Aufgabe bekommen ... In Wirklichkeit war Kaiphas gar kein Hoherpriester. Er trug zwar Priesterkleidung, doch er hatte keine lebendige Beziehung zu Gott ... CS 263 3 Der fingierte Prozess gegen Christus zeigt, wie niederträchtig die Priesterschaft geworden war. Die Priester bestachen Zeugen, die unter Eid Falschaussagen machten, nur um Jesus verurteilen zu können. Siehe Matthäus 26,59.60. Doch bei dieser Gelegenheit kam Christus die Wahrheit zur Hilfe. Siehe Markus 14,56 ... Dabei wurde offenbar, dass die Zeugenaussagen, die gegen ihn gemacht wurden, allesamt falsch waren, denn die Zeugen waren von Menschen gekauft worden, die in ihren Herzen die niedrigsten Elemente der Verdorbenheit hegten. Doch Gott wollte, dass die Männer, die Jesus dem Tod auslieferten, vorher bezeugt bekamen, dass er unschuldig war. "Ich finde keine Schuld an ihm!", erklärte Pilatus Johannes 18,38. Und als Judas den Priestern das Geld vor die Füße warf, das er für seinen Verrat an Christus bekommen hatte, bezeugte er: "Ich habe Unrecht getan, dass ich unschuldiges Blut verraten habe." Matthäus 27,4. CS 263 4 Einige Zeit vorher war der Oberste Rat der Juden zusammengerufen worden, um gemeinsam zu planen, wie man Christus verhaften und umbringen konnte. Da hatte Kaiphas gesagt: "Merkt ihr nicht, dass ihm die ganze Welt hinterherläuft?" Einige Mitglieder des Rates meldeten sich zu Wort und baten die anderen inständig, ihre Leidenschaften und ihren Hass gegen Christus zu bremsen. Sie wollten ihn gerne vor der Hinrichtung bewahren. Ihnen antwortete Kaiphas: "Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist (er hätte eigentlich sagen müssen: "einer korrupten Priesterschaft nützlich ist"), dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme." (Johannes 11,49.50, EB). Diese Worte wurden von einem Menschen gesprochen, der sich ihrer Tragweite gar nicht bewusst war ... Er verurteilte den Einen, dessen Tod die Notwendigkeit eines symbolischen Versöhnungsdienstes überflüssig machte. Jesu Tod wurde in jedem gebrachten Tieropfer im Vornherein dargestellt. Die Worte des Hohenpriesters bedeuteten viel mehr, als er selbst und seine Anhänger ahnten. Siehe V. 51. Dadurch bezeugte er, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass nun die Zeit gekommen war, in der das aaronitische Priestertum für immer aufhörte ... CS 263 5 Kaiphas war im Amt, als die Abbilder und Schatten Realität wurden und der wahre Hohepriester sein Amt antrat ... Ganz unterschiedliche Persönlichkeiten -- Gerechte und Ungerechte -- bekleiden verantwortliche Positionen. Je nachdem, welchen Charakter sie entwickelt haben, werden sie ihre Rolle in der Erfüllung der Geschichte spielen. Manuskript 101, 1897. ------------------------Wie Pilatus können wir durch Schweigen verwerfen, 20. September CS 264 1 Da spricht Pilatus zu ihm: "Weißt du nicht, dass ich die Vollmacht habe, dich loszugeben und Gewalt habe, dich zu kreuzigen?" Jesus antwortete: "Du hättest keinerlei Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre." Johannes 19,10.11 (EB). CS 264 2 Vor dem Richterstuhl steht Christus als gefesselter Gefangener. Der Richter betrachtet ihn misstrauisch und streng. Viele Menschen laufen herbei und überall stehen Schaulustige, als die Anklage verlesen wird: "Er behauptet, er wäre der König der Juden." "Er weigert sich, dem Kaiser Steuern zu zahlen." Siehe Lukas 23,2. "Er stellt sich selbst mit Gott gleich." Siehe Johannes 19,7. CS 264 3 Pilatus war davon überzeugt, dass man Christus keine Schuld nachweisen konnte (siehe Lukas 23,4.22), obwohl ihn die Priester und Führer des Volkes der Gotteslästerung angeklagt hatten. Doch die Juden standen unter den Einflüsterungen Satans wie damals Kain und andere Mörder, die sich entschieden haben, Leben zu zerstören statt zu retten. "Sie aber wurden noch ungestümer und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, dass er lehrt hier und dort in ganz Judäa, angefangen von Galiläa bis hierher." Lukas 23,5. CS 264 4 Da sah Pilatus eine Chance, wie er diesen Prozess gegen Christus loswerden könnte. Denn ihm war völlig klar, dass ihn die jüdischen Führer aus Neid an ihn ausgeliefert hatten. "Und als er erfahren hatte, dass Jesus aus dem Machtbereich des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der auch selbst in jenen Tagen in Jerusalem war." V. 7 (EB). CS 264 5 Das war der Herodes, dessen Hände mit dem Blut Johannes des Täufers besudelt waren. Siehe Matthäus 14,1-11. "Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er wollte ihn schon lange einmal kennen lernen. Er hatte viel von ihm gehört und hoffte nun, selbst eines seiner Wunder mitzuerleben." V. 8 (GNB). CS 264 6 Doch Christus hatte in dieser Welt nicht die Aufgabe, die Neugier von Fürsten, Herrschern, Schriftgelehrten, Priestern oder Bauern zu befriedigen. Er kam, um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz hatten. Siehe Lukas 4,18 ... Wenn Christus etwas äußern konnte, wodurch die Wunden einer von der Sünde verletzten Seele geheilt wurden, schwieg er nicht. Doch die kostbaren Perlen der Wahrheit sollten nicht "vor die Säue geworfen" werden, hatte er seine Jünger angewiesen. Matthäus 7,6. Das Verhalten Christi und sein Schweigen vor Herodes drückten mehr aus als viele Worte. CS 264 7 Das jüdische Volk hatte seinen lang ersehnten Messias zur Hinrichtung ausgerechnet an die Macht ausgeliefert, von der sie selbst unterdrückt wurden. Sie wollten erreichen, dass der Fürst des Lebens verurteilt wurde -- der einzige, der sie von ihrer Knechtschaft befreien konnte. Manuskript 112, 1897. ------------------------Die Geschichte wiederholt sich: Christi Nachfolger werden verfolgt, 21. September CS 265 1 Aber Herodes und seine Soldaten hatten nur Spott für [Jesus] übrig. Zum Hohn ließ Herodes ihm ein Prachtgewand anziehen und schickte ihn in diesem Aufzug zu Pilatus zurück. Lukas 23,11 (GNB). CS 265 2 Die Geschichte wird sich wiederholen. Eine entscheidende Auseinandersetzung wird in der christlichen Welt ausgetragen werden. Menschen, die den Geboten des lebendigen Gottes untreu sind, werden in ihrer angemaßten Wichtigkeit von Satan dazu inspiriert werden, gegen die zu kämpfen, die dem Lamm Gottes nachfolgen, das die Sünden der Welt getragen hat. Siehe Johannes 1,29 ... Als Folge werden sie Andersdenkende unmenschlich behandeln. Siehe Offenbarung 12,17; 13,10 ... Wenn die bekennende Christenheit eine Lehre aus der Art ziehen würde, wie die Juden damals Christus behandelt haben, und sich in Gott dazu entschlössen, niemals genauso zu handeln, dann würden sie nicht am Tod Christi schuldig werden, indem sie seine treuen Nachfolger töten. CS 265 3 Eine große Gruppe der Priester und Ältesten begleitete Jesus zu Herodes. Als Christus vor ihn gebracht wurde, redeten diese Priester, Obersten und Schriftgelehrten aufgeregt auf ihn ein und brachten ihre Vorwürfe gegen Christus vor. Siehe Lukas 23,10. Doch der Regent über den vierten Teil des Landes schenkte diesen Anklagepunkten wenig Beachtung. Er fand, dass sich Jesus keines Deliktes schuldig gemacht hatte. Die römischen Soldaten wussten, dass sie den primitiven, brutalen und verrohten Mob und die Priester und Obersten zufrieden stellen konnten, wenn sie Christus mit all der Verachtung behandelten, die boshafte, korrupte Soldaten veranlassen konnten. Dabei wurden sie von den jüdischen Würdenträgern unterstützt ... Sie stellten die Majestät des Himmels, den König der Herrlichkeit, als einen Hochstapler dar und machten ihn zur Zielscheibe ihres Spottes. CS 265 4 Sie ließen den "König der Ehren" (Psalm 24,7.8) so lächerlich erscheinen, wie es nur möglich war. Sie warfen ihm ein altes, purpurfarbenes Königsgewand um, das früher irgendeinem König gedient hatte. Siehe Lukas 23,11. Sie steckten Jesus ein altes Schilfrohr in die Hand und drückten ihm einen Kranz von grausamen Dornenzweigen auf das königliche Haupt. Siehe Johannes 19,2. Die scharfen Dornen durchbohrten die Kopfhaut des Heiligen und ließen ihm das Blut über das Gesicht laufen und in den Bart tropfen. Die verächtlichsten Reden wurden vor ihm gehalten. Doch Christus warf ihnen nicht einmal vorwurfsvolle Blicke zu. Sie verhüllten sein Angesicht mit einem alten Stoffstück, schlugen ihm ins Gesicht und sagten: "Weissage uns, Christus, wer ist's, der dich schlug?" Matthäus 26,67.68. Dann rissen sie das Tuch beiseite, spuckten ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit dem Schilfrohr mit all der brutalen Kraft verdorbener Soldaten. Sie nahmen groteske Stellungen ein und benutzten die gemeinsten Ausdrücke, während sie sich in verhöhnender Demut vor ihm beugten. Siehe Markus 15,19 ... CS 265 5 Die Juden hatten sich einen Beweis für seine Göttlichkeit durch ein Wunder gewünscht, doch hier hatten sie einen viel überzeugenderen Beweis, als es ein Wunder je gewesen wäre. Manuskript 112, 1897. ------------------------Trotz eindeutiger Beweise schwankte Pilatus, 22. September CS 266 1 Von da an trachtete Pilatus danach, [Jesus] freizulassen. Die Juden aber schrien: "Lässt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser." Johannes 19,12. CS 266 2 Nachdem Herodes im Sinne Satans gehandelt hatte, schickte er Christus zu Pilatus zurück, ohne ein Urteil über ihn gefällt zu haben. Siehe Lukas 23,11. Pilatus war von der Wahrheit überzeugt und überführt, aber nicht bereit, sich ihr zu unterwerfen. Siehe Johannes 18,36-38. Er schien von unsichtbaren Kräften beeinflusst zu werden, seine Überzeugung über den "Heiligen Israels" (siehe Jesaja 41,14) offen zu bekennen. Bei aller Unentschlossenheit musste er einräumen, dass Jesus keine falschen Ansprüche auf den Thron erhob und es in seinen Worten und in seinem Verhalten nicht die Spur einer Täuschung gab ... Vor der satanischen und fast irrsinnigen Menschenmenge plädierte er für die Strafe der Geißelung statt der Kreuzigung. Siehe Lukas 23,22. CS 266 3 Die entschlossenen Priester und Volksführer hatten geplant, dass die Geißelung auf keinen Fall ausgelassen werden sollte, doch sie gaben sich mit keiner geringeren Strafe als der Kreuzigung zufrieden. So ist die menschliche Natur heute, wenn sie von Satan beherrscht wird ... CS 266 4 Pilatus wollte Christus nicht verurteilen und dachte, er könnte -- den jüdischen Führern zum Trotz -- an das Mitgefühl und die Menschlichkeit der Volksmasse appellieren. Er wusste, dass er in dieser Hinsicht von den Priestern und Obersten nichts zu erwarten hatte. Deshalb hielt er eine kurze Rede, in der er erklärte, er finde keinerlei Schuld in Christus. Siehe Johannes 19,4. Er bestätigte die Einschätzung des Herodes, dass die Zeugenaussagen gegen Christus wertlos waren, weil sie nicht miteinander übereinstimmten ... CS 266 5 Doch dann handelte Pilatus gegen bessere Erkenntnis, entgegen der überwältigenden Beweise und seiner eigenen Überzeugung. Die Priester und Obersten merkten, dass sie alles erreichen konnten, was sie nur wollten. Pilatus hatte die Beweislage und die Gerechtigkeit auf seiner Seite. Hätte er fest auf seiner Überzeugung bestanden, dass Christus unschuldig war, wäre ihm die spätere Reue und Verzweiflung eines Menschen erspart geblieben, der seine Unschuld der tödlichen Feindschaft und dem Hass eines neidischen und angeblich religiösen Volkes geopfert hatte. Also wurde Jesus ausgepeitscht. Siehe Markus 15,15. CS 266 6 Eine Botschaft von Gott warnte Pilatus vor dem, was er gerade tun wollte ... Während er den Häftling verhörte, bekam seine Frau Besuch von einem Engel aus dem Himmel. In einer nächtlichen Vision sah sie Jesus und sprach mit ihm ... Dabei hörte sie, wie Pilatus das Todesurteil aussprach und sah, wie er Christus seinen Mördern auslieferte. Sie erwachte mit einem Schreckensschrei, verlangte einen Stift und Papier und schrieb ihm einige warnende Worte. Als Pilatus mitten im Dilemma steckte, bahnte sich ein Bote den Weg und überreichte ihm die Nachricht von seiner Frau: "Lass dich nicht weiter ein mit diesem Gerechten; ich habe heute im Traum seinetwegen viel durchgemacht." Matthäus 27,19 (Bruns). Manuskript 112, 1897. ------------------------Der Retter der Welt wurde von seinem eigenen Volk verworfen, 23. September CS 267 1 Als nun die Volksmenge versammelt war, sprach Pilatus zu ihnen: "Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas oder Jesus, der Christus genannt wird?" Matthäus 27,17 (EB). CS 267 2 Ein anderer Weg drängte sich Pilatus wie von selbst auf, auf dem er den Einen vielleicht retten konnte, den er den irrsinnigen Volksführern nicht ausliefern wollte, weil er wusste, dass sie ihn aus Eifersucht vor Gericht gestellt hatten. Siehe Markus 15,10. Ein heidnischer Brauch, der nicht den Funken von Gerechtigkeit enthielt, hatte sich eingebürgert: Bei großen Volksfesten wurde ein zum Tode verurteilter Häftling freigelassen. Siehe Johannes 18,39. Würde es Pilatus gelingen, durch diesen Trick das zu erreichen, was er gerne wollte: einen Mann zu retten, von dessen Unschuld er überzeugt war? Er wusste, dass Jesu Macht -- selbst als gefesselter Angeklagter -- nicht die Macht eines gewöhnlichen Mannes, sondern Gottes war. Er befand sich in einer furchtbaren inneren Auseinandersetzung. Er wollte den aufrichtigen und unschuldigen Christus neben den bekannten Verbrecher Barabbas stellen und redete sich ein, der Kontrast zwischen Unschuld und Schuld müsste derart überzeugend wirken, dass sich das Volk für Jesus von Nazareth entscheiden würde. CS 267 3 Barabbas hatte sich für den Messias ausgegeben und dabei viel Unheil angerichtet. Unter Satans Täuschung hatte er behauptet, dass ihm alles gehörte, was er durch Diebstahl, Raub und Mord an sich reißen konnte. Siehe Markus 15,7. Ein großer Unterschied zwischen den beiden Männern wurde deutlich. Barabbas war ein berüchtigter Verbrecher, der durch satanische Hilfe übernatürliche Dinge getan hatte. Er beanspruchte religiöse Vollmacht und das Recht, eine andere Ordnung einzuführen ... CS 267 4 Dieser falsche Messias beanspruchte dasselbe wie Satan im Himmel: ein Recht auf alles. Christus war auch in seiner Erniedrigung noch der rechtmäßige Eigentümer aller Dinge. In ihm war keine Spur von Finsternis ... CS 267 5 Barabbas und Christus standen nebeneinander, und das ganze himmlische Universum sah die beiden. Das Volk sah sie an. Wo waren nun die Stimmen, die nur wenige Tage zuvor die Wundertaten Christi verkündet hatten? ... Da war die wankelmütige Menschenmenge von einer Begeisterungswelle himmlischen Ursprungs erfasst worden. Sie hatten heilige Loblieder gesungen und Hosianna geschrien, als Christus in Jerusalem einritt. Siehe Matthäus 21,9. Nun wurde ihnen die Entscheidung überlassen. Pilatus fragte: "Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas oder Jesus, der Christus genannt wird?" Matthäus 27,17 (EB) ... CS 267 6 Da stieg ein Schrei zum Himmel auf, der für die ganze Welt eine furchtbare Tragweite hat. Der ganze Himmel hörte jenen Ruf, in den alle einzustimmen schienen -- mit einem Eifer und einer Raserei, die ihrer eigenen Wahl entsprang. Sie zeigten auf Jesus und "schrien laut: ‚Nein! Nicht den! Wir wollen Barabbas!'" Johannes 18,40 (Hfa) ... Der Retter der Welt wurde verworfen und der schuldige Mörder verschont. Manuskript 112, 1897. ------------------------Wirst du Jesus wählen? 24. September CS 268 1 [Pilatus sagte:] "Es ist aber üblich, dass ich euch jedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen freilasse. Soll ich euch den König der Juden freigeben?" Johannes 18,39 (GNB). CS 268 2 Der Einfluss des großen Kampfes zwischen dem Fürsten des Lichts und dem Fürsten der Finsternis ist im Laufe der Zeit um nichts geringer geworden ... CS 268 3 Um unseretwillen begegnete Christus den ausgeklügelten Versuchungen Satans und gab uns ein Beispiel, wie wir in dieser Auseinandersetzung Satan überwinden können. Jesus ermutigt seine Nachfolger und sagt: "Seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Johannes 16,33. Satan hat sich meisterhaft darum bemüht, die Sünde zu verewigen. Er veranlasste alle seine bösen Werkzeuge, gegen Jesus Christus anzugehen. Er verführte die Menschen, sich vor Götzen zu beugen und bekam dadurch die Oberherrschaft über die Reiche der Welt. Der "Gott dieser Welt" zu sein (2.Korinther 4,4), sah er als das zweitbeste an, wenn er schon nicht den Thron Gottes im Himmel erlangen konnte. Mit seinen Plänen hatte er zum großen Teil Erfolg. Als Jesus auf der Erde war, bewegte Satan das Volk der Juden, den Sohn Gottes abzuweisen und an seiner Stelle Barabbas zu wählen. Siehe Matthäus 27,21.22. CS 268 4 Jesus Christus kam, um den angemaßten Anspruch Satans auf die Reiche dieser Welt anzufechten. Der Konflikt ist noch nicht beendet und wird sich in seiner Intensität noch steigern, je näher wir dem Ende der Zeiten kommen. Wenn sich die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus nähert, werden Satans Werkzeuge von unten bewegt werden. Satan wird nicht nur in Menschengestalt erscheinen, sondern auch Jesus Christus personifizieren (siehe Matthäus 24,24-26), und die Welt, die die Wahrheit abgelehnt hat, wird ihn als den "Herrn aller Herren und König aller Könige" (Offenbarung 19,16) anerkennen. Er wird seinen Einfluss auf die menschliche Vorstellungskraft ausüben und sowohl das Denken der Menschen als auch ihre Körper verderben. Er wird durch die Menschen wirken, die sich dem Ungehorsam verschrieben haben, und zwar so bezaubernd und mit hypnotischem Einfluss wie eine Schlange. Was für ein Schauspiel wird unsere Welt den himmlischen Intelligenzwesen liefern! Welch ein schrecklicher Anblick für Gott, den Schöpfer der Welt! CS 268 5 Satan wirkte darauf hin, das Denken zu verwirren und zu irritieren, als er unsere Ureltern zur Sünde verführte. Siehe 1.Mose 3,1-5. Er wird genauso unterschwellig und subtil arbeiten, wenn wir uns dem Ende der Weltgeschichte nähern. All seine verführerische Macht wird auf seine menschlichen Untertanen einwirken, um so das Werk zu vollenden, die Menschheit irrezuführen. Siehe 2.Thessalonicher 2,9-12. So täuschend wird er wirken, dass Leute sich genauso verhalten werden wie zur Zeit Christi, als sie gefragt wurden: "Wen soll ich euch freilassen, Christus oder Barabbas?" Dann wird fast weltweit der Schrei ertönen: "Barabbas! Barabbas!" Und wenn als nächstes die Frage gestellt wird: "Was soll ich denn mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?", wird sich wieder der Ruf erheben: "Kreuzige ihn!" Markus 15,12.13 (EB). Manuskript 39, 1894; The Review and Herald, 14. April 1896. ------------------------Jeder von uns muss seine Schwächen kennen, 25. September CS 269 1 [Jesus sagte:] "Simon, Simon! Der Satan ist hinter euch her, die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber ich habe für dich gebetet, damit du den Glauben nicht verlierst. Wenn du dann zu mir zurückkehrst, so stärke den Glauben deiner Brüder!" Lukas 22,31.32 (Hfa). CS 269 2 Satan drängt sich immer zwischen die Menschen und Gott. Stets will er erreichen, dass sein menschliches Werkzeug lieber seine Einflüsterungen weitergibt als die Worte Gottes ... CS 269 3 Wie wenig verstand Petrus seine eigene Schwäche! Er war der Ansicht, dass seine Einstellung völlig richtig war, auch als er versuchte, den ernsten Worten Christi ihre Wirkung zu nehmen, mit denen er den Jüngern eine Zukunft voller Kummer und Leiden eröffnete, sowohl für ihn als auch für sie. Siehe Matthäus 16,21-23. Ihnen stand eine Prüfung bevor, weil ihr Herr vom Volk abgewiesen und gedemütigt, schließlich verurteilt und hingerichtet werden würde. Christus wusste, dass Petrus sie nur bestehen würde, wenn er seine Einstellung änderte. Auf die warnenden Worte seines Meisters (siehe Lukas 22,31.32) antwortete er: "Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen." Jesus entgegnete ihm: "Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst." V. 33.34. CS 269 4 Daran sehen wir, wie leicht die menschliche Natur getäuscht werden kann und sie schnell irregeführt wird, weil Satan erlaubt wird, zwischen die menschliche Seele und Jesus zu treten. Dann müssen die Worte Jesu mit Vollmacht gesprochen werden: "Geh weg von mir, Satan!" Matthäus 16,23 (EB). "Lass mich meinen Dienern nahe kommen, damit sie nicht überwunden werden und damit sie meinen Worten glauben, und nicht denen von Verführern, denn was ich sage, ist Wahrheit und Gerechtigkeit." ... CS 269 5 Gottes Getreue, die durch Christus aus dem Feuer gerettet wurden, sind sich ihrer eigenen Sünden bewusst und fühlen sich demütig und beschämt. Siehe Sacharja 3,1-3. Gott sieht und anerkennt ihre Reue und registriert ihre Trauer über die eigene Sünde, die sie nicht loswerden oder selbst auslöschen können. Doch wenn sie beten, werden ihre Gebete erhört, und aus diesem Grund stellt sich Satan hin, um Christus zu widerstehen ... Er tritt zwischen den reumütigen, vertrauenden Menschen und Christus und versucht, seinen höllischen Schatten über die Seele zu werfen, damit ihr Glaube gedämpft wird und die Worte Gottes wirkungslos werden ... CS 269 6 Wenn Satan zwischen einen Menschen und Jesus Christus steht, werden die Liebe, die Annahme und die Vergebung Christi ausgeblendet. Männer und Frauen werden dann unentwegt darum ringen, sich ein Kleid der Gerechtigkeit zu weben, um ihre Schwächen und Sünden zuzudecken, während Christus doch möchte, dass sie so zu ihm kommen, wie sie sind (siehe Matthäus 11,28), und ihm als ihrem persönlichen Retter vertrauen. In seiner innigen Liebe bringt ein vergebender Vater dann sein bestes Gewand herbei, um sein zurückkehrendes Kind darin einzuhüllen. Siehe Lukas 15,22; Brief 65, 1894; Manuscript Releases VII, 201-203. ------------------------So lange wir auf Gott schauen, hat Satan keine Macht über uns, 26. September CS 270 1 Wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle! 1.Korinther 10,12 (EB). CS 270 2 Kurz bevor Petrus fiel, sagte Christus zu ihm: "Simon, Simon! Der Satan ist hinter dir her, die Spreu vom Weizen zu trennen." Lukas 22,31 (Hfa). Welch ein treuer Freund war der Heiland dem Petrus! Wie mitfühlend war seine Warnung! Doch Petrus nahm sie Jesus übel und in seiner Überheblichkeit erklärte er selbstsicher, dass er ihn auf keinen Fall verleugnen würde. Siehe Matthäus 26,33. "Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen", versicherte Petrus. Lukas 22,33. Diese Selbstsicherheit wirkte sich verhängnisvoll aus. Damit lud er Satan ein, ihn zu prüfen, und durch die Künste des listigen Feindes fiel er herein. Als Christus ihn am meisten brauchte, stand er auf der Seite des Widersachers und leugnete offen, seinen Herrn zu kennen. Siehe Matthäus 26,69-74. CS 270 3 Doch selbst als Petrus ihn verleugnete, zeigte Christus, dass er ihn immer noch liebte. In der Gerichtshalle, umgeben von Menschen, die ihm nach dem Leben trachteten, dachte Jesus an seinen leidenden, irrenden Jünger, drehte sich zu ihm um und blickte ihn an. Siehe Lukas 22,61. In diesem Blick las Petrus die Liebe und das Mitgefühl des Heilands, und eine Flut von Erinnerungen überschwemmte ihn ... Ihm wurde klar, dass er genau das getan hatte, was er vorher weit von sich gewiesen hatte. Siehe V. 61 ... Noch einmal schaute er zu seinem Meister hin und sah eine frevlerische Hand, die sich hob, um Jesus ins Gesicht zu schlagen. Er konnte diese Szene nicht länger ertragen und rannte mit gebrochenem Herzen vom Gerichtsgebäude weg. Siehe V. 62. CS 270 4 Allein in der Dunkelheit hastete er weiter; er wusste nicht wohin, und das war ihm auch egal. Schließlich fand er sich im Garten Gethsemane wieder. Er dachte daran, wie der Heiland während seines quälenden Kampfes im Garten immer wieder zu ihnen gekommen war und nach Mitgefühl und Trost gesucht hatte. Siehe Matthäus 26,36-45 ... Dort, wo Jesus in Seelenqualen sein Herz ausgeschüttet hatte, fiel Petrus auf sein Angesicht und wünschte sich zu sterben ... Wäre er sich selbst überlassen worden, wäre er besiegt worden. Doch der, der gesagt hatte: "Vater, ... ich weiß, dass du mich allezeit hörst" (Johannes 11,42), der mächtig genug war, ihn zu retten, der trat jetzt für ihn vor Gott ein. Christus rettet alle vollständig, die zu ihm kommen. Siehe Hebräer 7,25. CS 270 5 Heute stehen viele in einer ähnlichen Lage wie Petrus, als er selbstsicher erklärte, er würde seinen Herrn niemals verleugnen. Wegen ihrer Überheblichkeit werden sie eine leichte Beute der Vorhaben Satans. Jene, die sich ihrer Schwäche bewusst sind, vertrauen einer Macht, die höher ist als sie selbst. Und so lange sie zu Gott aufschauen, hat Satan keine Macht über sie ... CS 270 6 Es gibt einige Lehren, die wir erst dann beherzigen, wenn wir versagt haben. Petrus war nach seinem Fall ein besserer Mensch ... So wie Feuer das Gold reinigt, so reinigt Christus sein Volk durch Versuchungen und Anfechtungen. Siehe 1.Petrus 1,6.7; Manuskript 115, 1902. ------------------------Christus wurde für uns gekreuzigt, 27. September CS 271 1 Als sie zu der Stelle kamen, die "Schädel" genannt wird, nagelten die Soldaten Jesus ans Kreuz und mit ihm die beiden Verbrecher, den einen links von Jesus, den anderen rechts. Lukas 23,33 (GNB). CS 271 2 Weil Adam und Eva Gottes Gesetz übertreten hatten, wurden sie aus dem Garten Eden verbannt. Siehe 1.Mose 3,17.23. Christus litt als unser Vertreter außerhalb der Grenzen Jerusalems. Er starb dort, wo Verbrecher und Mörder hingerichtet wurden: außerhalb des Tores. Siehe Hebräer 13,12. Einen tiefen Sinn enthalten die Worte: "Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns." Galater 3,13. The Desire of Ages 741. CS 271 3 Auf ihn als unsern Stellvertreter und Bürgen wurde unser aller Ungerechtigkeit gelegt. Er wurde den Übertretern gleichgerechnet, damit er uns von der Verdammnis des Gesetzes erlösen konnte. Die Schuld der Menschen seit Adam lastete schwer auf seinem Herzen, und der Zorn Gottes über die Sünde, die furchtbare Bekundung seines Missfallens an der Gottlosigkeit, erfüllte die Seele Christi mit Bestürzung. Sein ganzes Leben hindurch hatte er der gefallenen Welt die frohe Botschaft von der Gnade und der vergebenden Liebe des Vaters verkündigt; das Heil auch für den größten Sünder war stets das Ziel seines Wirkens gewesen. Doch nun, da er selbst die schreckliche Sündenlast trug, konnte er das versöhnliche Angesicht des Vaters nicht sehen! Ein Schmerz, den kein Mensch nachempfinden kann, durchdrang sein Herz, da ihm in dieser Stunde der höchsten Not die göttliche Gegenwart entzogen war. Siehe Matthäus 27,46. Seine Seelenqual war so groß, dass er die körperlichen Schmerzen kaum wahrnahm. CS 271 4 Satan quälte den Heiland mit heftigen Versuchungen. Der Blick Jesu konnte nicht durch die Pforten des Grabes dringen. Keine aufhellende Hoffnung zeigte ihm sein Hervorkommen aus dem Grabe als Sieger oder bestätigte ihm die Annahme seines Opfers beim Vater. Er befürchtete, das Maß der Sünde könnte in den Augen Gottes so schwer wiegen, dass er auf ewig von seinem Vater getrennt wäre. Er fühlte die Seelenangst, die den Sünder befallen wird, wenn die erlösende Gnade nicht länger mehr für das schuldige Geschlecht Fürbitte einlegt. Es war das Gefühl für die auf ihm ruhende Sündenlast, die den Zorn des Vaters auf ihn -- den Stellvertreter der Menschen -- fallen ließ und die den Leidenskelch so bitter machte, dass sein Herz brach. Siehe Psalm 69,21; The Desire of Ages 753.754. CS 271 5 Inmitten der schrecklichen Finsternis, scheinbar von Gott verlassen (siehe Matthäus 27,45.46), hat Jesus den Leidenskelch bis zur Neige geleert. Siehe Johannes 18,11. In diesen furchtbaren Stunden verließ er sich auf die Beweise der Annahme seines Vaters, die ihm vorher gegeben worden waren. Er kannte das Wesen seines Vaters und er verstand auch seine Gerechtigkeit, Erbarmen und große Liebe. In festem Glauben verließ er sich auf Gott, dem er stets freudig gehorcht hatte. Als er sein Leben nun demütig Gott anvertraute, wurde das Gefühl, der Vater habe ihn verlassen, langsam zurückgedrängt. Durch den Glauben wurde Christus Sieger. The Desire of Ages 757 [überarbeitet]. ------------------------Jesus wurde für uns zur Sünde gemacht und litt ganz alleine, 28. September CS 272 1 Die Schmach bricht mir mein Herz und macht mich krank. Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine. Psalm 69,21. CS 272 2 Der Sohn Gottes, fleckenlos und ohne Makel, hing am Kreuz. Sein Fleisch war von den Misshandlungen zerrissen; die Hände, die er so oft segnend ausgestreckt hatte, waren an das Holz genagelt; die Füße, die unermüdlich Wege der Liebe gegangen waren, hatte man ans Kreuz geheftet; das königliche Haupt war von der Dornenkrone verwundet; die bebenden Lippen waren im Schmerz verzogen! Alles, was der Heiland erduldete -- die von seinem Kopfe, seinen Händen und Füßen fallenden Blutstropfen, die seinen Körper quälenden Schmerzen und die unaussprechliche Seelenqual, als der Vater sein Antlitz verbarg (siehe Matthäus 27,46) -- es ist deinetwegen geschehen! Für dich hat er sich bereit gefunden, jene Schuldenlast zu tragen; für dich hat er die Macht des Todes gebrochen und die Pforten des Paradieses wieder geöffnet. Das Leben Jesu 756. CS 272 3 Durch die Leiden Jesu am Kreuz wurden Weissagungen erfüllt. Jahrhunderte vor der Kreuzigung hatte der Heiland die Behandlung, die ihm widerfahren würde, vorausgesagt mit den Worten: "Hunde haben mich umgeben und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. Ich kann alle meine Knochen zählen; sie aber schauen zu und sehen auf mich herab. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand." Psalm 22,17-19. Die Weissagung, die sich auf seine Kleider bezog, erfüllte sich buchstäblich, ohne dass es dazu eines Anstoßes oder einer Einmischung der Freunde oder Feinde Jesu bedurfte. Die Kriegsknechte, die ihn gekreuzigt hatten, erhielten seine Gewänder. Der Heiland hörte ihren Zank, als sie die Kleider unter sich teilten. Sein Gewand war ohne Naht in einem Stück gewebt, und so sagten sie: "Lasst uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll." Johannes 19,24 ... CS 272 4 Es war erlaubt, den am Kreuze Sterbenden einen betäubenden Trank zu reichen, um das Schmerzgefühl zu dämpfen. Ein solcher Trunk wurde auch Jesus angeboten, aber als er ihn schmeckte, wies er das Getränk zurück. Siehe Matthäus 27,34. Er wollte nichts nehmen, was seinen Geist trüben könnte; sein Glaube musste seinen festen Halt an Gott bewahren! Das war seine einzige Stärke. Die Sinne betäuben aber hieße, Satan einen Vorteil einräumen. CS 272 5 Noch am Kreuz ließen Jesu Feinde ihre Wut an ihm aus. Priester, Oberste und Schriftgelehrte verhöhnten gemeinsam mit dem Pöbel den sterbenden Heiland. Bei der Taufe und bei der Verklärung Jesu war Gottes Stimme gehört worden, die Christus als seinen Sohn verkündete. Siehe Matthäus 3,17; 17,5. Auch kurz vor dem Verrat hatte der Vater die Gottheit des Sohnes bezeugt. Siehe Johannes 12,28. Doch jetzt am Kreuz schwieg der Himmel. Kein Zeugnis zu Jesu Gunsten erschallte. Allein erlitt er die Misshandlungen und ertrug er den Spott verderbter Menschen. The Desire of Ages 746 [überarbeitet]. ------------------------Er wurde wegen unserer Übertretungen verwundet, 29. September CS 273 1 Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Jesaja 53,5. CS 273 2 Gott hat einen Streit mit den Bewohnern dieser Welt. Satan ist ihnen in der Verkleidung eines Lichtengels erschienen und unter seiner Anleitung beugt sich die Mehrzahl der Christen an abgöttischen Altären nieder und betet einen unbekannten Gott an ... Die Menschheit brach Gottes Gesetz und missachtete seinen Willen. Gottes Gesetz offenbart der Welt die Eigenschaften seines Charakters und nicht ein Punkt oder Komma konnte daran verändert werden, um den Menschen in ihrem gefallenen Zustand entgegenzukommen. Doch gab Gott ihnen unmissverständliche Beweise dafür, dass er sie liebte und dass Gerechtigkeit die Grundlage seiner Regierung ist und ein Beweis seiner Liebe. Er vollstreckte die Strafe für die Gesetzesübertretung, ließ sie aber auf einen Stellvertreter kommen -- seinen einzigartigen Sohn. CS 273 3 Gott konnte sein Gesetz nicht abschaffen, um die Menschheit zu retten, denn dies würde den Ungehorsam verewigen und die ganze Welt unter Satans Kontrolle bringen. Doch "so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzig-einen Sohn gab, damit jeder, der auf ihn vertraut, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." Johannes 3,16 (Bruns). In diesem wunderbaren Geschenk zeigt sich, wie groß Gottes Güte ist. Er liebte sündige Menschen so sehr, dass er in seinem Sohn sich selbst hingab, damit sie eine zweite Chance bekommen, eine Probezeit, eine neue Gelegenheit, ihren Gehorsam zu zeigen. Er liebte die Menschen so sehr, dass er um ihrer Rettung willen seinen Sohn an die Welt hingab -- und in dieser Gabe schenkte er ihnen den ganzen Himmel! Das war die einzige Vorsorge, die Gott treffen konnte. Durch dieses Geschenk wurde Sündern ein Weg bereitet, auf dem sie zur Loyalität zurückkehren konnten. CS 273 4 Gott ruft alle Menschen auf, sein "Opferlamm" zu betrachten, das die Sünden der Welt trägt. Siehe Johannes 1,29. Christus hebt die Sündenlast vom Sünder und stellt sich selbst unter das Verdammungsurteil des Gesetzgebers. Er kam in diese Welt, um als Mensch das Gesetz auszuleben. Damit wurde Satans Vorwurf widerlegt, Menschen könnten niemals das Gesetz Gottes halten. CS 273 5 Jesus hielt das Gesetz als ein Mensch, und als er von den Pharisäern falsch beschuldigt wurde, wandte er sich an sie und fragte mit einer Stimme voller Autorität und Macht: "Kann mir einer von euch auch nur eine einzige Sünde nachweisen?" Johannes 8,46 (Hfa). Er kam, um dem himmlischen Universum, den ungefallenen Welten und sündigen Menschen zu zeigen, dass Gott alle Vorsorge für die Menschheit getroffen hatte und dass durch die zugerechnete Gerechtigkeit Christi alle, die ihn im Glauben annehmen, ihre Loyalität gegenüber Gott durch das Halten des Gesetzes zeigen können. (Siehe Römer 8,3.4, Hfa). Indem reumütige Sünder Christus als ihren persönlichen Heiland ergreifen, bekommen sie Anteil an der göttlichen Natur. Siehe 1.Petrus 1,4; Manuskript 63, 1897. ------------------------Christi Nachfolger werden von der Welt gehasst, 30. September CS 274 1 [Jesus zu seinen Jüngern:] "Wenn die Menschen euch hassen, dann vergesst nicht, dass man mich schon vor euch gehasst hat. Diese Welt würde euch lieben; aber ihr müsstet zu ihr gehören. Doch ihr gehört nicht mehr dazu. Ich selbst habe euch aus der Welt herausgerufen. Darum hasst sie euch." Johannes 15,18.19 (Hfa). CS 274 2 Die Nachfolger Christi sollten sich immer bewusst sein, dass sie all die bösen Bemerkungen gegen Christus und all seine Misshandlungen auch um seinetwillen ertragen müssen, weil sie ihm folgen. Die Frömmigkeit einer Kirche mag angeblich groß sein; wenn aber die Wahrheit Gottes den Herzen nahegebracht wird und dann die Überzeugung von der Wahrheit gegen besseres Wissen zurückgewiesen und verachtet wird, nur damit man bei der Mehrheit beliebt bleibt, beziehen solche Menschen ... Stellung auf der Seite des Feindes, weil sie Wahrheit und Licht ablehnen. Satan hetzt sie durch dämonische Einflüsse mit einer Intensität auf, die seinen Hass gegen Gott und seine Gesetze offenbart. Sie verabschieden dann Gesetze, durch die Andersdenkende unterdrückt werden ... CS 274 3 So wie Christus grundlos gehasst wurde, so wird auch sein Volk ohne Ursache gehasst -- nur deshalb, weil es den Geboten Gottes gehorsam ist und seine Werke tut. Wenn Jesus, der rein, heilig und makellos war, der nur Gutes in unserer Welt tat, wie ein gemeiner Verbrecher behandelt und zum Tod verurteilt wurde, ohne dass es nur den geringsten Beweis einer Schuld gegeben hätte, was können dann seine Jünger erwarten? Doch nur die gleiche Behandlung, ganz gleich ob ihre Lebensführung fehlerlos und ihr Charakter rechtschaffen ist. Von Menschen erlassene Gesetze, die von satanischen Werkzeugen unter dem Vorwand des Guten und der Eindämmung des Bösen fabriziert wurden, werden hoch gehalten, während Gottes heilige Gebote verachtet und mit Füßen getreten werden ... CS 274 4 Wir sehen, wie angeblich rechtschaffene Menschen die Gesinnung Satans ausleben können, um ihre bösen Absichten durch Neid, Eifersucht und religiösen Fanatismus auszuführen ... Zwischen Satan und dem Sünder gibt es keinen Krieg, auch nicht zwischen gefallenen Engeln und gefallenen Menschen. Beide haben dieselben Eigenschaften, beide sind böse, weil sie von Gott abgefallen sind und sündigen ... CS 274 5 Die Vorhersage, die in Eden gemacht wurde (siehe 1.Mose 3,15), bezieht sich in einem besonderen Sinn auf Christus und auf alle, die ihn als den einzigartigen Sohn Gottes annehmen und sich zu ihm bekennen. Christus hat sich dem Kampf gegen den Fürsten und die Mächte der Finsternis verschrieben und versprochen, der Schlange "den Kopf zu zertreten". 1.Mose 3,15. Alle Söhne und Töchter Gottes sind seine Auserwählten, seine Soldaten, die "mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis herrschen, und gegen geistliche Bosheit an höherer Stelle kämpfen." Epheser 6,12. Das ist ein fortgesetzter Kampf, der nicht eher endet, bis Christus zum zweiten Mal kommt. Manuskript 104, 1897. ------------------------Der Tempeldienst endete mit dem Tod Christi, 1. Oktober CS 275 1 Im selben Augenblick zerriss der Vorhang, der im Tempel das Allerheiligste abschloss, von oben bis unten. Die Erde bebte, und die Felsen zerbrachen. Matthäus 27,51 (Hfa). CS 275 2 Am Tag nach der Kreuzigung Jesu drängten sich die Gottesdienstbesucher in den Tempelhöfen ... Doch nie zuvor wurde der Tempeldienst mit solch widerstreitenden Gefühlen durchgeführt. Die Posaunen und Musikinstrumente und die Stimmen der Sänger waren so laut und klar wie immer, aber ein seltsames Empfinden durchzog alles. Immer mehr fragten nach dem seltsamen Ereignis, das hier stattgefunden hatte. Bisher war das Allerheiligste vor eindringlichen Blicken abgeschirmt gewesen ... CS 275 3 Nur einmal im Jahr wurde dieser innere Raum betreten und dann nur vom Hohenpriester. Siehe Hebräer 9,7. Nun sah man Neugier und Schrecken auf vielen Gesichtern, denn diese Abteilung des Tempels war für alle Blicke offen. In dem Augenblick, als Christi Leben endete, riss der schwere Vorhang, der aus reinem Leinen mit violettem und rotem Purpur gewebt war (siehe 2.Mose 26,31), von oben bis unten durch. Dieser Ort, wo Gott den Priestern begegnet war, um seine Herrlichkeit zu zeigen, dieser Ort, der bisher Gottes heiliger Audienzraum gewesen war, lag nun offen vor aller Augen da. Er wurde vom Herrn nicht länger anerkannt. CS 275 4 Viele, die damals zu den Zeremonien des Passafestes zusammengekommen waren, nahmen daran nie wieder teil. Sie sollten von Gott neues Licht, neue Einsichten erhalten. Die Jünger würden ihnen verkünden, dass der große Lehrer bereits gekommen war. CS 275 5 Wie gewohnt brachten die Leute ihre Kranken und Leidenden in die Tempelhöfe und fragten: "Wer kann uns etwas über Jesus von Nazareth sagen?" Einige waren von weither gekommen, um ihn zu sehen und zu hören ... Sie wollten sich nicht abweisen lassen, aber man vertrieb sie aus den Tempelhöfen und so wurde den Bürgern von Jerusalem der Kontrast zwischen diesen Szenen und denen während des Lebens Jesu deutlich. CS 275 6 Überall hörte man den Ruf: "Wir wollen Christus, den großen Arzt!" Die Welt war ohne Christus schwarz und finster. Nicht nur die Jünger, die Kranken und Leidenden empfanden so, sondern auch die Priester und Führer des Volkes. Die jüdischen Obersten und selbst die römischen Behörden merkten bald, dass es schwerer war, mit einem toten Christus zurecht zu kommen, als früher mit dem lebenden. Die Leute erfuhren, dass Jesus von den Priestern ums Leben gebracht worden war. Sie wollten mehr über seinen Tod wissen. Die Einzelheiten seiner Gerichtsverhandlung wurden zwar so geheim wie möglich gehalten, doch während der Zeit, in der Jesus im Grab lag, war sein Name in aller Munde, und die Berichte vom Schauprozess und der Unmenschlichkeit der Priester und Volksführer machten bereits überall die Runde. Manuskript 111, 1897; Manuscript Releases XII, 417-419. ------------------------Männer und Frauen stehen mutig für Christus ein, 2. Oktober CS 276 1 [Josef aus Arimathäa] ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam von Jesus freizugeben ... Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch und legte ihn in sein eigenes Grab, das in einen Felsen gehauen und noch unbenutzt war. Matthäus 27,58-60 (GNB). CS 276 2 Die Priester wurden von klugen Leuten aufgefordert, die alttestamentlichen Prophezeiungen über den Messias zu erklären. Während sie versuchten, mit fabrizierten Unwahrheiten zu antworten, benahmen sie sich wie Geisteskranke. Viele Menschen waren inzwischen davon überzeugt, dass sich die Heiligen Schriften erfüllt hatten ... Josef war ein Jünger Christi, doch in der Vergangenheit hatte er sich nicht zu ihm bekannt, weil er sich vor den jüdischen Führern fürchtete. Siehe Johannes 19,38. Nun aber ging er mutig zu Pilatus und bat um den Leichnam Christi. Er war ein reicher Mann (siehe Matthäus 27,57) und das gab ihm einen gewissen Einfluss beim Gouverneur. Hätte er diesen Gang hinausgezögert, wäre die Leiche des Erlösers mit den Leichen der Räuber unehrenhaft in ein Massengrab geworfen worden. CS 276 3 Nikodemus, einer der obersten Führer und ein Schriftgelehrter, war ebenfalls ein Anhänger Christi. Er war bei Nacht zum Heiland gekommen, weil niemand wissen sollte, dass er innerlich beunruhigt war. In jener Nacht hörte er die wichtigste Rede, die je von Menschenlippen gekommen war. Siehe Johannes 3. Diese Worte gingen ihm durch und durch. Er war durch sie erleuchtet worden, doch er hatte sich noch immer nicht öffentlich zu Christus bekannt. Er gehörte zu den Leuten, von denen Johannes schrieb: "Doch gab es unter den führenden Männern viele, die an Jesus glaubten. Aber aus Angst vor den Pharisäern, die allen Nachfolgern Jesu mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft des jüdischen Volkes drohten, bekannten sie sich nicht öffentlich zu ihm." Johannes 12,42 (Hfa). Trotzdem hatte sich Nikodemus darum bemüht, Christus nach besten Kräften zu verteidigen. Bei einer Gelegenheit fragte er die Priester: "Seit wann verurteilt denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und ihm seine Schuld nachgewiesen hat?" Johannes 7,51 (Hfa) ... Nach der Kreuzigung kam Nikodemus zum Kreuz und brachte eine Kräutermischung aus Myrrhe und Aloe, um damit den Leib Christi einzubalsamieren. Siehe Johannes 19,39. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie grausam die Priester Jesus behandelt hatten. Er hatte bemerkt, wie geduldig und gottähnlich er sich verhalten hatte, selbst in seiner tiefsten Erniedrigung. Nun erkannte er das wahre Wesen des Hohenpriesters viel deutlicher. Mutig kam er herbei, um den gebeutelten Körper seines Erlösers zu tragen (siehe Johannes 19,40), der allgemein als Verbrecher galt. Dadurch identifizierte er sich mit Christus in dessen Schande und Tod. Mit dem Tod Christi waren die Hoffnungen der Jünger ausgelöscht. Häufig wiederholten sie die Worte: "Dabei hatten wir gehofft, dass er der von Gott verheißene Retter ist, der Israel befreien sollte." Lukas 24,21 (Hfa) ... Sie trafen sich im oberen Raum [wo sie Passa gefeiert hatten] und verschlossen und verriegelten die Türen (siehe Johannes 20,19), weil sie wussten, dass sie das Schicksal ihres geliebten Lehrers jederzeit teilen konnten. Manuskript 111, 1897; Manuscript Releases XII, 419.420. ------------------------Es gibt immer ein Licht in der Dunkelheit, 3. Oktober CS 277 1 Da bebte plötzlich die Erde, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, rollte den Stein weg und setzte sich darauf. Matthäus 28,2 (GNB). CS 277 2 Hätten die Jünger nach der Kreuzigung und Bestattung Christi -- statt ihrem Kummer nachzuhängen -- all das sorgfältig überdacht, was Christus ihnen vorher erklärt hatte, um sie auf diese Zeit vorzubereiten, hätten sie Licht in der Dunkelheit gesehen und wären nicht in eine derart hoffnungslose Verzweiflung gestürzt. CS 277 3 Bevor irgendjemand zur Gruft kam, gab es ein großes Erdbeben. Siehe Matthäus 28,2. Der mächtigste Engel im Himmel, der nun die Stellung einnahm, von der Satan abgefallen war, erhielt vom Vater einen besonderen Auftrag. Bekleidet mit der Rüstung des Himmels durchtrennte er auf seinem Weg die Dunkelheit. Sein Gesicht leuchtete hell wie ein Blitz und seine Kleider glitzerten wie Schnee. Siehe V. 3. Sobald seine Füße den Boden berührten, bebte sie unter seinen Tritten. Die römischen Soldaten hielten ihre ermüdende Wache, als dieses wunderbare Schauspiel stattfand. Sie wurden befähigt, diesen Anblick zu ertragen, denn sie sollten als Augenzeugen von der Auferstehung Christi berichten. Siehe V. 11. CS 277 4 Der Engel kam zur Gruft, rollte den Stein weg, als wäre es ein Kiesel, und setzte sich darauf. Siehe V. 2. Das Licht des Himmels umschloss die Grabhöhle und der ganze Himmel wurde von der Herrlichkeit vieler Engel erleuchtet. Dann hörte man Gabriels Stimme: "Dein Vater ruft dich, komm heraus!" Und Jesus verließ das Grab mit den Schritten eines mächtigen Siegers. Die Engel brachen in Siegesgeschrei aus, denn die ganze himmlische Familie wartete sehnlich darauf, ihn wieder bei sich zu haben. Der mächtige Engel und das ganze himmlische Heer beugten sich anbetend vor dem König des Himmels, als er vor dem leeren Grab des Josef verkündete: "Ich bin die Auferstehung und das Leben." Johannes 11,25. CS 277 5 Als Christus am Kreuz ausrief: "Es ist vollbracht!" (Johannes 19,30), gab es ein starkes Erdbeben, das viele Grabhöhlen öffnete. Siehe Matthäus 27,51.52. In ihnen waren Menschen bestattet, die Gott treu und loyal gewesen waren, und zu Lebzeiten ihre Stimme gegen jedes böse Werk erhoben und den Herrn der Heerscharen geehrt hatten. Als nun der Lebensspender aus der Gruft kam und rief: "Ich bin die Auferstehung und das Leben", holte er all diese Heiligen aus ihren Gräbern heraus. Sie hatten sich während ihres Lebens unbeirrt für die Wahrheit eingesetzt, selbst um den Preis ihres Lebens. Und nun sollten sie Zeugen dessen sein, der sie vom Tod auferweckt hatte. Siehe V. 53. "Diese sind nicht länger Satans Gefangene", sagte Christus. "Ich habe sie befreit. Ich habe sie aus dem Grab gebracht als die Erstlingsfrüchte meiner Macht. Sie sollen nun immer bei mir sein und niemals mehr Tod oder Leid erleben." Manuskript 115, 1897. ------------------------"Er ist auferstanden!", 4. Oktober CS 278 1 [Der Engel sagte:] "Er [Jesus] ist nicht hier; er ist auferstanden! Habt ihr vergessen, was er euch in Galiläa gesagt hat: ‚Der Menschensohn muss den Gottlosen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.'" Lukas 24,6.7 (Hfa). CS 278 2 Der Sabbat war vorüber. Am nächsten Morgen kam Maria Magdalena ganz früh zur Gruft, als es noch dunkel war. Siehe Johannes 20,1. Sie war als erste da, die anderen Frauen sollten sie dort treffen. Sie hatten duftende Kräuter bereitet, um den Leichnam ihres Herrn einzubalsamieren. Siehe Markus 16,1.2. [Als diese Frauen zum Grab kamen], erschraken sie sehr, denn sie konnten den Anblick der Engel nicht ertragen und verhüllten ihre Gesichter. Die Engel mussten ihre Herrlichkeit noch mehr verbergen, bevor sie mit den Frauen sprechen konnten. Die zitterten vor Ehrfurcht, deshalb sagte einer der Engel: "Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden, wie er es vorhergesagt hat. Kommt und seht euch die Stelle an, wo er gelegen hat." Matthäus 28,5.6 (Hfa) ... CS 278 3 Nun weinte Maria nicht länger. Ihr Herz war voller Freude und Jubel. [Sie lief zu den anderen Jüngern; siehe Johannes 20,2] ... Während sie abwesend war, erschien Christus den Frauen, die aus einer anderen Richtung zum Grab gekommen waren. Siehe Matthäus 28,9 ... [Die Engel sagten zu ihnen]: "Beeilt euch, geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Er wird nach Galiläa gehen, um euch dort zu treffen." (V. 7, Hfa). Bisher hatte sich Christus den elf Jüngern noch nicht gezeigt. Die Frauen liefen zu ihnen und erzählten ihnen von dieser wunderbaren Neuigkeit. V. 8 ... Auf diese Weise verabredete sich Christus mit seinen Jüngern zu einem offiziellen Treffen in Galiläa. Und wer erinnerte die Frauen, die Christus im Grab suchten, an die Worte, die der Heiland früher zu ihnen gesagt hatte? Es war Christus selbst (siehe V. 10), der auferstanden war, wie er es angekündigt hatte. CS 278 4 In diesem Zusammenhang bringt Markus eine sehr bedeutsame Bemerkung, die man nicht übersehen sollte. Der Engel sagte zu den Frauen: "Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa." Markus 16,7. Wie tröstlich war diese Botschaft, die Petrus von den Frauen ausgerichtet wurde. Das letzte Mal hatte Jesus ihn angesehen, nachdem er ihn dreimal verleugnet hatte. Christus hatte Petrus nicht vergessen und dass nun sein Name erwähnt wurde, zeigte Petrus, dass ihm vergeben worden war ... CS 278 5 Der wunderbare Unterricht, den Christus seinen Jüngern erteilte, sollte nie seine Wirkung verlieren, aber sie mussten an die Lektionen erinnert werden, die Christus ihnen wiederholt gegeben hatte, während er noch bei ihnen war. Der Engel sagte: "Habt ihr vergessen, was er euch in Galiläa gesagt hat: ‚Der Menschensohn muss den Gottlosen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.'" Lukas 24,6.7 (Hfa). Die Jünger wunderten sich selbst, dass sie vorher nicht an all das gedacht hatten. Manuskript 115, 1897. ------------------------Das Zeugnis der Bewacher des Grabes, 5. Oktober CS 279 1 Als die Wächter [den Engel] sahen, zitterten sie vor Angst und fielen wie tot zu Boden. Matthäus 28,4 (GNB). CS 279 2 Wo waren die römischen Wächter? Sie durften den mächtigen Engel sehen, der auch das Siegeslied bei Jesu Geburt gesungen hatte. Nun sangen er und die anderen Engeln das Lied von der erlösenden Liebe ... CS 279 3 Als die himmlische Schar vor ihren Augen verborgen wurde, standen sie auf und liefen so schnell, wie es ihre zitternden Gelenke erlaubten, zum Tor des Gartens. Als sie [aus dem Tal] heraufkamen, schwankend wie Blinde oder Betrunkene, erzählten sie mit leichenblassen Gesichtern allen, die sie trafen, von der wunderbaren Begebenheit, die sie miterlebt hatten. Boten liefen ihnen schnell zu den Oberpriestern und Führern voraus und erzählten ihnen die Ereignisse, so gut sie es vermochten. Die Wächter waren auf dem Weg zu Pilatus, doch die Priester und Volksführer sandten ihnen eine Nachricht mit der Aufforderung, zu ihnen zu kommen. Die hartgesottenen Soldaten bildeten einen seltsamen Anblick, als sie von der Auferstehung Christi berichteten und auch von der großen Schar, die er als der Lebensspender [aus den Gräbern] mitgebracht hatte. Siehe Matthäus 27,52.53; 28,11. CS 279 4 Sie hatten gar keine Zeit nachzudenken oder etwas anderes als die Wahrheit zu sagen. Sie meinten, ihr Bericht würde sich von selbst diesen angeblich gerechten Männern empfehlen. Doch die Volksführer waren davon überhaupt nicht erbaut ... Sie bestachen die Soldaten, damit sie eine Lüge erzählten, und die Priester garantierten ihnen, sie selbst übernähmen die volle Verantwortung für ihr Verhalten, falls diese Sache Pilatus zu Ohren käme -- womit fest zu rechnen war. Siehe Matthäus 28,12-14. Sie bestachen selbst Pilatus, damit er schwieg. Und sie taten noch mehr. Durch besondere Boten sandten sie einen vorbereiteten Bericht in jeden Teil des Landes ... CS 279 5 Viele waren zum Glauben an Jesus gekommen, als sie die furchtbaren Szenen [seines Leidens] miterlebten. Sie erinnerten sich an die Stimme, die am Fuß des Kreuzes unter all dem Lärm und der Verwirrung zu hören gewesen war, denn "der Hauptmann und die Soldaten, die den gekreuzigten Jesus bewachten, erschraken sehr bei diesem Erdbeben und allem, was sich sonst ereignete. Sie sagten: ‚Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!'" Matthäus 27,54 (Hfa) ... Alle Augen wandten sich dorthin, woher diese Stimme kam. Wer hatte das gesagt? Es waren der Hauptmann und die römischen Soldaten -- Heiden und Götzenanbeter ... Was gab diesen Männern so viel Einsicht und überzeugte sie derart, dass sie nicht anders konnten, als ihren Glauben an Jesus zu bekennen? Es war die Predigt, die sie in jeder Handlung Christi und in seinem Schweigen unter grausamer Misshandlung gehört hatten ... In diesem gefolterten, verwundeten und gebrochenen Körper am Kreuz erkannte der Hauptmann die Gestalt des Sohnes Gottes. Manuskript 115, 1897. ------------------------Die Erstlingsfrüchte des Sieges Christi über den Tod, 6. Oktober CS 280 1 Die Erde erbebte und die Felsen zerrissen und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach [Jesu] Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Matthäus 27,52.53. CS 280 2 Während seines Dienstes auf der Erde weckte Jesus Tote zum Leben auf -- den Sohn der Witwe in Nain, die Tochter des Jairus und Lazarus. Siehe Lukas 7,12-15; 8,49-55; Johannes 11,39-44. Allerdings wurden diese Personen nicht mit Unsterblichkeit bekleidet. Nach ihrer Auferweckung waren sie weiterhin dem Tod und dem Verfall unterworfen. Doch jene, die bei der Auferstehung Christi aus dem Grab kamen, wurden zum ewigen Leben auferweckt. Sie waren die "Schar der Gefangenen", die mit ihm in den Himmel auffuhren (siehe Epheser 4,8) -- als Trophäen seines Sieges über den Tod und das Grab ... CS 280 3 Diese Auferweckten gingen in die Stadt [Jerusalem] und erschienen dort vielen Leuten. Sie sagten: "Christus ist von den Toten auferstanden und mit ihm sind auch wir auferweckt worden." Einige erschraken bei ihrem Anblick. Doch sie waren der unwiderlegbare Beweis nicht nur für ihre eigene Auferweckung, sondern auch für die des gekreuzigten Erlösers. Nach seiner Auferstehung zeigte sich Christus niemandem außer seinen Nachfolgern, doch es fehlte nicht an Zeugnissen seiner Auferstehung. Sie kamen aus verschiedenen Quellen. Dazu gehörten auch die 500 Männer, die in Galiläa zusammenkamen, um ihren auferstandenen Herrn zu sehen. Siehe Matthäus 28,16.17; 1.Korinther 15,6. Dieses Zeugnis konnte nicht ausgelöscht werden. Die heiligen Tatsachen der Auferstehung Jesu wurden verewigt. CS 280 4 Die mit Christus Auferstandenen wurden dem himmlischen Universum als Siegestrophäen vorgestellt. Sie waren Kostproben der Auferweckung aller, die Jesus Christus als ihren persönlichen Heiland annehmen und ihm vertrauen. Sie waren ein Symbol für die Auferstehung der Gerechten. Dieselbe Kraft, die Christus von den Toten auferweckte, wird seine Gemeinde -- als seine Braut -- auferwecken und mit ihm verherrlichen "über alle Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen" und den himmlischen Höfen. Epheser 1,19-21 ... CS 280 5 Christus war der "Erstling unter denen, die entschlafen sind". 1.Korinther 15,20. Genau diese Szene, die Auferstehung Christi von den Toten, wurde symbolisch bei einem der jüdischen Feste [Passa] vorgeschattet, "das Fest der Juden" genannt. Johannes 6,4. Sie kamen zum Tempel, wenn die ersten Ähren geerntet waren, und feierten ein Erntedankfest. Die ersten Früchte der Getreideernte wurden feierlich dem Herrn geweiht. Siehe 3.Mose 23,10.11 ... CS 280 6 Als Christus [zum Himmel] aufsteigt, während er noch seine Jünger segnet, umringt ihn ein Engelheer wie eine Wolke. Christus nimmt die "Schar der Gefangenen" als Siegesbeute mit. Er will sie selbst dem Vater als die "Erstlinge" der Entschlafenen bringen und sie ihm als Garantie dafür präsentieren, dass er der Sieger über den Tod und das Grab ist. Manuskript 115, 1897. ------------------------Jesus will uns Macht zum Überwinden geben, 7. Oktober CS 281 1 Wer überwindet, dem will ich [Christus im Himmel] geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. Offenbarung 3,21. CS 281 2 Satan kämpft und ringt um unsere Seelen. Er wirft seinen höllischen Schatten über unseren Lebensweg ... Seht von seiner Macht weg und blickt auf den Einen, der stark genug ist, uns völlig zu retten. Siehe Hebräer 7,25 (EB). Warum durchbricht dein Gottvertrauen nicht den Schatten und dringt dorthin, wo Christus ist? "Er ist aufgefahren zur Höhe und hat Gefangene mit sich geführt und hat den Menschen Gaben gegeben." Epheser 4,8. Er wird dich lehren, dass Satan jeden als sein Eigentum beansprucht, der sich nicht mit Christus verbindet und ihm gehören will. CS 281 3 Satan ist der Urheber des Todes. Was tat Christus, nachdem er Satan selbst unter die Herrschaft des Todes gebracht hatte? Seine allerletzten Worte, bevor er sein Leben aushauchte, waren: "Es ist vollbracht!" Johannes 19,30. Da merkte der Teufel, dass er sich selbst ein Bein gestellt hatte. Durch sein Sterben bewerkstelligte Christus den [sicheren] Tod Satans und schenkte der Menschheit die Chance auf Unsterblichkeit. CS 281 4 Und was tat Christus, nachdem er auferstanden war? Er ergriff seine Macht und nahm das Zepter in die Hand. Siehe Offenbarung 1,18. Er öffnete die Gräber und brachte eine große Schar von Gefangenen heraus. Siehe Matthäus 27,52. Damit bewies er jedem Erdenbürger und allen geschaffenen Wesen, dass er die Vollmacht über den Tod hat und die Gefangenen des Todes retten kann. CS 281 5 Nicht alle, die an Jesus glaubten, wurden damals ins Leben zurückgebracht. Es war nur eine Kostprobe dessen, was geschehen wird, damit wir wissen, dass der Tod und das Grab ihre Gefangenen nicht halten sollen, weil Christus diese [Gläubigen] in den Himmel holte. Und wenn er mit Macht und in großer Herrlichkeit wiederkommt, wird er die Gräber öffnen. Wieder wird der Kerker gesprengt und die Toten werden in herrlicher Unsterblichkeit herauskommen. CS 281 6 Hier sind die Trophäen, die Christus mit sich nahm und dem himmlischen Universum und den übrigen von Gott erschaffenen Welten präsentierte. Nun ist jede Spur von Zuneigung ausgelöscht, die sie jemals zu Luzifer hegten, der einst ein "schirmender Cherub" war. Siehe Hesekiel 28,14. Gott gab ihm die Gelegenheit, seinen Charakter zu entwickeln. Hätte Gott das nicht getan, würden einige denken, Luzifers Anklagen gegen Gott hätten doch ihre Berechtigung und ihm sei keine faire Chance eingeräumt worden. CS 281 7 Der Fürst des Lebens und der Fürst der Dunkelheit kämpften miteinander. Der Fürst des Lebens siegte, aber um einen unendlich hohen Preis. Sein Sieg bedeutet unsere Rettung ... Musste unser Heiland nicht etliches überwinden? Hielt er im Kampf mit dem Fürsten der Dunkelheit nicht so lange durch, bis er auf allen Gebieten gesiegt hatte? Dann überließ er sein Werk den Händen seiner Nachfolger. Wir haben etliches zu tun. Manuskript 1, 1889. ------------------------Die Frage nach der Oberherrschaft Gottes ist geklärt, 8. Oktober CS 282 1 Erhebt, ihr Tore, eure Häupter und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe! Psalm 24,7 (EB). CS 282 2 Der ganze Himmel beobachtet die Auseinandersetzung ... Christus war das Licht der Welt, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er erschuf die Welt, doch die Welt wollte ihn nicht annehmen. Siehe Johannes 1,3-5.10.11. Der ganze Himmel registrierte, wie Jesus von einem Ort zum anderen gehen musste, weil man ihm nach dem Leben trachtete. Er wurde verachtet und abgelehnt, verspottet und beschimpft, doch obwohl er dermaßen geschmäht wurde, schmähte er nicht zurück. Doch Satan hörte nicht auf, ihn zu verfolgen, bis Christus am Kreuz hing. Der ganze Himmel und alle von Gott geschaffenen Welten sahen der Auseinandersetzung zu. Würde Christus den Rettungsplan zu Ende führen, den er begonnen hatte, um Menschen aus dem Abgrund der Sünde zu ziehen? ... Als sie Christi Auferstehung sahen, dachte keiner weiter an den großen Rebellen. Die Frage war nun endgültig geklärt, ob das Gesetz Gottes unveränderlich war und für alle denkenden Wesen im Himmel und auf Erden galt. CS 282 3 Christus war noch vierzig Tage bei seinen Jüngern. Dann wurde er von ihnen weggeholt in den Himmel (siehe Apostelgeschichte 1,3.9) und die große Schar der Gefangenen [die auferweckten Heiligen] begleitete ihn und eine Menge himmlischer Engel. Als sie sich der Stadt Gottes näherten, rief der Engel, der Christus zur Seite stand: "Erhebt, ihr Tore, eure Häupter und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!" Psalm 24,7 (EB) ... Dieser Retter ist jetzt unser Vermittler, der für uns eine Versöhnung vor dem Vater erwirkt ... Und dieser kostbare Erlöser kommt wieder ... Wenn er zum zweiten Mal kommt, wird er weder die Dornenkrone tragen noch jenen Purpurmantel. Siehe Johannes 19,2. Niemand wird seine Stimme erheben und "Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!" schreien. Vielmehr werden die Engelschar und alle, die darauf warten, ihn zu empfangen, rufen: "Würdig, würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde." Offenbarung 5,12. Als göttlicher Sieger trägt er nun statt der Dornenkrone ein herrliches Diadem und statt des alten Königsgewandes, in das man ihn zum Hohn gehüllt hatte, trägt er ein Gewand, das heller ist als das weißeste Weiß. Und die Hände, die durch die grausamen Nägel zerrissen worden waren, werden wie Gold schimmern ... CS 282 4 Die Toten, die von Gott gerecht gesprochen wurden, kommen aus ihren Gräbern, und die noch Lebenden, die zu Gott gehören, werden mit den anderen zusammen entrückt, um dem Herrn in der Luft zu begegnen, und sie werden für immer mit ihm zusammen sein. Siehe 1.Thessalonicher 4,15-17. Sie werden die Stimme Jesu hören, die klangvoller ist als jede Musik, die jemals ein menschliches Ohr vernommen hat, die sagt: "Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!" Matthäus 25,34. Manuskript 11, 1886. ------------------------Ist Gottes Gesetz reformbedürftig? 9. Oktober CS 283 1 Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16 (Hfa). CS 283 2 Die Rebellion gegen Gottes Gesetz wurde von Satan im Himmel in Gang gebracht. Durch diese Rebellion wurde die Sünde quasi geboren ... Satan behauptete, Gott hätte ihn ungerecht behandelt. Er kritisierte Gottes Regierungskonzept und erklärte, das Gesetz Gottes sei willkürlich und stünde den Interessen des himmlischen Universums entgegen. Es müsse geändert werden. CS 283 3 Für die Welten, die Gott geschaffen hatte, ging es um entscheidende Dinge. Würden diese angeblichen Schwachstellen im Gesetz Gottes so einleuchtend dargestellt, dass die Bewohner des himmlischen Universums recht damit hätten, wenn sie behaupteten, das Gesetz könnte verbessert werden? Würde es Satan gelingen, ihr Vertrauen in Gottes Gesetz zu untergraben? CS 283 4 In seiner Weisheit griff Gott nicht zu gewaltsamen Mitteln, um Satans Aufstand zu unterdrücken. Solche Maßnahmen hätten nur Sympathie für Satan geweckt und seinen rebellischen Geist eher noch verstärkt, anstatt seine Grundsätze zu ändern. Hätte Gott ihn kurzerhand bestraft, hätten viele gemeint, er sei ungerecht behandelt worden. Dann hätte er noch viel mehr Wesen in seinen Abfall hineingezogen. CS 283 5 Es war nötig, Satan Zeit einzuräumen, damit er seine Grundsätze entfalten konnte. Er hatte jede Möglichkeit, seine Sicht der Dinge darzustellen. Dabei ging er sehr geschickt vor. Immer, wenn seine Position in ihrem wahren Licht erkannt wurde, veränderte er sie in eine andere. Indem er falsche Beschuldigungen aufstellte und die Ziele und den erklärten Willen Gottes falsch zitierte, sicherte er sich Sympathisanten. CS 283 6 Adam und Eva wurden auf die Probe gestellt und versagten ... Satan betrog Eva und sie war Gott ungehorsam. Siehe 1.Mose 3,1-6.13. Das erste Paar gab der Versuchung nach und wurde dadurch unter Satans Herrschaft gebracht. Der Feind gewann die Oberhand über die Menschheit und brachte den Tod, die Strafe des Ungehorsams. Siehe Römer 6,23. CS 283 7 Jesus erklärte, dass er selbst die Strafe für die Sünde tragen und Satan überwinden werde, indem er in die Welt komme und den Feind auf seinem eigenen Gebiet stellen würde. Als Christus seinen Feldzug begann, trat ihm Satan entgegen und kämpfte um jeden Zentimeter. Dabei strengte er seine Kräfte aufs Äußerste an, um ihn zu besiegen. In diesem Kampf ging es um so viel! ... Die Fragen, die beantwortet werden sollten, waren: Ist Gottes Gesetz unvollkommen, muss es verbessert oder gar abgeschafft werden? Oder ist es unveränderlich? Ist Gottes Regierung auf Dauer tragfähig? Oder muss sie verändert werden? Nicht nur für die Bewohner der Stadt Gottes, sondern für die des gesamten Universums mussten diese Fragen beantwortet werden. Manuskript 1, 1902. ------------------------Die ganze Schöpfung ist durch den großen Kampf betroffen, 10. Oktober CS 284 1 Jesus ... sprach [am Kreuz]: "Es ist vollbracht!" Johannes 19,30. CS 284 2 Von der Krippe bis zum Kreuz folgte Satan dem Sohn Gottes. Versuchungen brachen über ihn herein wie ein Gewitter. Doch je heftiger die Auseinandersetzung entbrannte, um so mehr wurde Christus mit den Versuchungen vertraut, mit denen wir zu tun haben, und um so besser war er darauf vorbereitet, den Versuchten zu helfen. Siehe Hebräer 2,18. Die Härte der Prüfung Christi stand im direkten Verhältnis zum Wert der Sache, die durch seinen Erfolg gewonnen oder sein Versagen verloren würde. Dabei ging es nicht nur um die Interessen unserer Welt. Sie war zwar das Schlachtfeld, doch alle Welten, die Gott geschaffen hatte, waren vom Ausgang der Auseinandersetzung betroffen. CS 284 3 Satan versuchte Christus niederzuwerfen, damit er als oberster Herrscher regieren könnte. Er plante den Mord an und Christus hoffte, dass Jesus einen derartigen Tod nicht ertragen würde. Er versuchte damit zu beweisen, dass Christus nicht wirklich selbstaufopfernd sei. Satan hetzte die Menschenmenge auf, die Kreuzigung Christi zu fordern. Der ganze Himmel beobachtete, wie Christus Schritt für Schritt erniedrigt wurde -- durch den Prozess, die Ablehnung und den Tod. Als er am Kreuz ausrief "Es ist vollbracht!" (Johannes 19,30), war die Schlacht beendet. Das Blut des Unschuldigen wurde für die Schuldigen vergossen. Das Leben, das er hingab, kaufte die gesamte Menschheit vom ewigen Tod frei und besiegelte das Schicksal dessen, "der Gewalt über den Tod hatte, nämlich den Teufel". Hebräer 2,14. CS 284 4 Satan wollte den Anschein erwecken, dass er sich für die Freiheit des Universums einsetzte. Selbst als Christus schon am Kreuz hing, war der Feind entschlossen, seine Argumentation derart abzuwandeln und so verführerisch und hinterhältig zu formulieren, dass alle überzeugt würden, Gottes Gesetz sei tyrannisch. Er selbst plante all das Böse und hetzte die Gemüter auf, um Christus Leiden zuzufügen. Er stiftete die falschen Anklagen gegen den Einen an, der immer nur Gutes getan hatte. Er selbst inspirierte die Grausamkeiten, die das Leiden des Sohnes Gottes noch verschlimmerten -- des Reinen, Heiligen und Unschuldigen. Durch dieses Vorgehen hat Satan eine Kette geschmiedet, durch die er selbst gefesselt werden wird. Das himmlische Universum wird bezeugen, dass Gott gerecht ist, wenn er ihn bestraft. Der ganze Himmel erkannte, wie es weiter gegangen wäre, wenn Satan noch bei ihnen wäre. Die Herzen aller Wesen im himmlischen Universum wurden sich darin einig, dass Gottes Gesetz unveränderlich ist. Sie unterstützen die Regierung dessen, der für die Rettung der Gesetzesbrecher "auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat" (Römer 8,32), sondern ihn die Strafe für unsere Sünde tragen ließ. CS 284 5 In seinem gesamten Dienst verteidigte Christus durch Wort und Tat die Ehre des göttlichen Gesetzes. Zu diesem Zweck kam er in die Welt. Manuskript 1, 1902. ------------------------Gottes Gesetz ist endgültig gerechtfertigt, 11. Oktober CS 285 1 Unterweise mich, dass ich bewahre dein Gesetz und es halte von ganzem Herzen. Psalm 119,34. CS 285 2 Nachdem Christus in den Himmel aufgefahren war, legte er den himmlischen Wesen das gesamte Szenario der Auseinandersetzung dar. Er schilderte die wütenden Attacken Luzifers, die ihn von der Erfüllung seiner Aufgabe auf der Erde abhalten sollten. Nun erkannten sie die Verdrehungen und Anklagen des ehemals erhobenen Engels in ihrem wahren Licht. Es war nun klar, dass sein angeblich makelloser Charakter täuschend war. Sein geheimer Plan, um sich selbst zur obersten Position zu erheben, wurde nun völlig durchschaut ... Als diese Angelegenheit endgültig geklärt war, brachte jedes ungefallene Wesen seine Entrüstung über Satans Rebellion zum Ausdruck. Mit einer Stimme rühmten sie, dass Gott rechtschaffen, gnädig, selbstaufopfernd und gerecht ist. Sein Gesetz war gerechtfertigt worden. CS 285 3 Von Anfang an hatte Satan darauf abgezielt, die Menschheit von Gott zu trennen. Und in jedem Zeitalter hat er dasselbe Ziel verfolgt. Dieselbe Methode der Täuschung, dieselbe Logik, die er in Eden gebrauchte, um das sündlose Paar zu verführen, hat er auch seither angewandt. Seine Strategie heißt schon immer Täuschung. Satan behauptet, religiös zu sein. Er hat eine Versammlung, in der es Anbeter gibt ... Er beeinflusst Menschen aller Klassen und arbeitet an den Menschen jeden Alters. Manchmal nimmt er eine Tarnung von Frömmigkeit, Reinheit und Heiligkeit an. Oft "verstellt er sich als Engel des Lichts". 2.Korinther 11,14. Er hat die Augen der Menschen verblendet, so dass sie nicht hinter die Fassade sehen und seine wahren Ziele erkennen können. CS 285 4 Gott ist allmächtig, allwissend und unwandelbar. Er geht immer einen geraden Weg. Sein Gesetz ist Wahrheit (siehe Psalm 119,86) -- eine unveränderliche, ewige Wahrheit. Seine Vorschriften decken sich mit seinen Charaktereigenschaften. Doch Satan lässt sie in einem falschen Licht erscheinen. Indem er sie verdreht, versucht er, den Menschen einen ungünstigen Eindruck von Gott zu vermitteln. Während seiner ganzen Rebellion hat er versucht, Gott als ungerechtes, tyrannisches Wesen darzustellen. CS 285 5 Doch Satans Heuchelei wurde von Christus demaskiert -- durch sein Leben, den Prozess und seinen Tod. Christus nahm die menschliche Natur an und durch sein vollkommenes Leben erwies er, wie falsch die Ansprüche Satans sind. Das am Kreuz vergossene Blut Christi ist das ewige, unwiderlegbare Zeugnis dafür, dass Gottes Gesetz genauso unveränderlich ist wie sein eigener Charakter. Die Kreuzigung Christi war ein Mord, der von Satan veranlasst und von Menschen ausgeführt wurde, die sich von Gott getrennt hatten. Am Tag des Gerichtes, wenn der Tod Christi am Kreuz in seiner ganzen Realität sichtbar wird, werden alle Gegenstimmen verstummen. Jeder wird dann erkennen, dass Satan ein Rebell ist. Manuskript 1, 1902. ------------------------Gottes Sohn wurde an unserer Stelle verwundet, 12. Oktober CS 286 1 [Christus,] der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 1.Petrus 2,24. CS 286 2 Zu Recht war der ganze Himmel erstaunt von dem Empfang, der ihrem geliebten Befehlshaber in unserer Welt bereitet wurde. Ein Volk, das von sich behauptete, an die Prophetie zu glauben, verleugnete ihn und blieb dabei, trotz aller Warnungen und Vorhersagen. Sie verschlossen ihre Augen vor dem Licht und erfüllten alle Einzelheiten der Prophezeiungen. Dabei waren sie so blind und vom Feind der Seelen derart getäuscht, dass sie sich einbildeten, Gott damit einen Dienst zu tun! Erstaunlich ist, dass ihn nun die ganze Welt ablehnen wird, wie es damals ein Volk getan hat ... CS 286 3 Seine Hände wurden von Nägeln durchbohrt und sein heiliges Haupt mit Dornen gekrönt. Er wurde tatsächlich von Satan verletzt, der seine Werkzeuge zu den grausamsten Handlungen anstiftete ... Unsere Erlösung wurde durch das unendliche Leiden des Sohnes Gottes erwirkt ... Die Ferse Christi wurde tatsächlich gestochen (siehe 1.Mose 3,15), indem er als Mensch Qualen litt. Eine Trauer drückte seine Seele nieder, die schwerer war als jeder Kummer, den die von ihm geschaffenen Menschen je erlebten. Auf ihn wurde unsere ganze Schuld und unser ganzes Leiden gelegt. Siehe Jesaja 53,4.5 ... CS 286 4 Können Männer und Frauen, für die Christus starb, überhaupt nachempfinden, wie viel Gottes geliebter Sohn litt, damit die Söhne und Töchter Adams wieder in ihre Heimat Eden zurückgebracht werden können? ... Der Kampf war so schlimm, dass Jesus vor Schwäche zusammenbrach, bis Engel kamen und ihn stärkten. Siehe Lukas 22,43.44. CS 286 5 Jesus stieg vom Kampfplatz zum Himmel auf und trug an seinem eigenen Leib die Wunden und Narben als Siegestrophäen. Sein Sieg führte dazu, dass der Erzrebell, der vor seiner Rebellion ein herrlicher Fürst gewesen war, seine Macht verlor. Siehe Hesekiel 28,14. Nun erschallte Jubel im Himmel und die Nachricht von der Rettung der verdorbenen Menschheit wurde allen Welten übermittelt. Die Tore des Himmels wurden weit geöffnet für reumütige Menschen, die ihre Rebellion beenden und zur Treue gegenüber Gottes Gesetz zurückkehren ... CS 286 6 Das große Haupt der Gemeinde überließ seine Aufgabe seinen Dienern, die in seinem Namen weiterarbeiten sollten ... Christi Nachfolger sind in der Auseinandersetzung mit Satan nicht auf ihre eigene begrenzte Kraft angewiesen. Der Urheber unserer Rettung steht an der Spitze, auch wenn er von Menschenaugen nicht gesehen wird. Doch im Vertrauen auf Gott erkennen wir unseren Führer und gehorchen seinen Befehlen. Manuskript 75, 1886. ------------------------Der große Empfang für Christus im Himmel, 13. Oktober CS 287 1 Erhebt, ihr Tore, eure Häupter und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe! Psalm 24,9 (EB). CS 287 2 Christus sehnte sich danach, dass beladene, unterdrückte und erschöpfte Menschen zu ihm kamen, damit er ihnen Licht und Leben, Freude und Frieden verleihen konnte, wie man es sonst nirgendwo findet. Siehe Matthäus 11,28. Die schlimmsten Sünder waren die Ziele seines tiefen, aufrichtigen Interesses, Mitgefühls und seiner Liebe. Doch als er menschliche Anteilnahme am nötigsten hatte, als er am schlimmsten angefochten und am heftigsten versucht wurde, ließen ihn die Jünger im Stich, von denen er sich am meisten versprochen hatte. Siehe Matthäus 26,36-45. Er "trat die Kelter allein und niemand unter den Völkern war mit" ihm. Jesaja 63,3. Überall hörte er spöttische Rufe, blanken Hohn und Gotteslästerungen. Was konnten seine Jünger in einer Welt erwarten, die den Sohn des lebendigen Gottes nicht ertragen konnte? ... CS 287 3 Christi Werk war vollendet, als er seinen letzten Atemzug am Kreuz tat und laut aufschrie: "Es ist vollbracht!" Johannes 19,30. Nun war der Weg geöffnet und der Vorhang [im Tempel] zerriss entzwei. Siehe Matthäus 27,51. Jetzt konnten sich Sünder Gott ohne Opfergaben und ohne den vermittelnden Dienst eines Priesters nähern. Christus selbst ist ein Priester "geworden in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks". Hebräer 6,20. Der Himmel war seine Heimat. Er kam in diese Welt, um das Wesen des Vaters zu offenbaren. Siehe Johannes 1,14.18. Seine Aufgabe auf dem Feld seiner Erniedrigung und seines Kampfes war nun erfüllt. Er stieg in die Himmel hinauf und "hat sich" für immer "gesetzt zur Rechten" Gottes. Hebräer 1,3; 8,1 ... CS 287 4 Im Grab Josefs [von Arimathäa] hüllte er sich in das Kleid der Unsterblichkeit. Er blieb dann noch so lange in der Welt, bis alle Zweifel an seiner Auferstehung ausgeräumt waren ... Er stand von den Toten auf, um sich seinen Jüngern zu zeigen und sie auf seine Himmelfahrt vorzubereiten, wo er dann vor dem himmlischen Universum verherrlicht werden sollte ... CS 287 5 Der ganze Himmel wartete gespannt darauf, dass der Sohn Gottes endlich sein Zögern beendete, in einer Welt zu bleiben, die von dem Fluch der Sünde gezeichnet ist. Er stieg in einer Wolke von Engeln vom Ölberg auf, die ihn im Triumphzug zur Stadt Gottes führten ... Ein ganz anderer Empfang als auf der Erde wurde Christus bereitet, als er in den Himmel zurückkehrte ... Hier begegnete ihm kein Kummer und kein Leid an jeder Ecke. Es gab keine stirnrunzelnden Priester, die ihren Scharfsinn benutzten, um ein Wort von ihm aufzuschnappen, dass sie falsch interpretieren konnten und so Gelegenheit hatten, ihn zu verspotten, beleidigen und misshandeln ... CS 287 6 Im gleichen Maße, wie Christus sich vorher erniedrigte und litt, wurde er erhöht. Siehe Philipper 2,6-11. Er konnte nur dadurch zum Erlöser und Befreier werden, dass er zuerst das Opfer war. Manuskript 128, 1897. ------------------------Die Verheißung der göttlichen Kraft, 14. Oktober CS 288 1 [Jesus sagte:] "Ich aber werde den Geist, den mein Vater versprochen hat, zu euch senden. Wartet hier in der Stadt, bis das eintritt und ihr mit der Kraft von oben gestärkt werdet." Lukas 24,49 (GNB). CS 288 2 Christus verherrlichte auf Erden das Gesetz und brachte es zu Ehren, indem er dessen Bedingungen zur Rettung einer verlorenen Welt akzeptierte. Danach eilte er in den Himmel zurück, um sein Werk und seine Mission zu vollenden, indem er seinen Jüngern den Heiligen Geist sandte. Dadurch wollte er den Gläubigen zusichern, dass er sie nicht vergessen hatte, obwohl er nun in der Gegenwart Gottes war, wo stets die völlige Freude herrscht. CS 288 3 Der Heilige Geist sollte in dieser Welt zu denen kommen, die Christus liebten. Dadurch wurden sie befähigt -- dank der Verherrlichung Christi, ihres Hauptes -- jede Gabe zu empfangen, die sie zur Erfüllung ihres Auftrages benötigten. Der Lebensspender hielt nicht nur "die Schlüssel des Todes" in seinen Händen (siehe Offenbarung 1,18), sondern einen ganzen Himmel reicher Segnungen. "Alle Macht im Himmel und auf Erden" wurde ihm übergeben. Matthäus 28,18 (EB). Sobald er seinen Platz in den himmlischen Höfen eingenommen hatte, konnte er diese Segnungen an alle austeilen, die ihn annehmen ... CS 288 4 Christus sandte den Heiligen Geist als den teuersten Schatz, den die Welt je empfangen konnte. Die Gemeinde wurde mit der Vollmacht des Heiligen Geistes getauft und die Jünger befähigt, voranzugehen und Christus zu verkünden. Siehe Apostelgeschichte 2,4. Sie taten dies zuerst in Jerusalem, wo der rechtmäßige König schändlich entehrt worden war, und danach bis hin zu den entlegensten Teile der Erde. Siehe Apostelgeschichte 1,8. CS 288 5 Der Vater übergab alle Ehre seinem Sohn, setzte ihn an seine rechte Seite, und erhob ihn weit über alle Fürstentümer und Gewalten. Siehe V. 34-36; Epheser 1,20.21. Er drückte seine große Freude und sein Entzücken aus, indem er den Gekreuzigten herzlich willkommen hieß und ihn mit Herrlichkeit und Ehre krönte. All die Gunstbezeugungen, die er seinem Sohn entgegenbrachte, indem er das große Versöhnungsopfer annahm, gelten auch seinem Volk. Wer sich in Liebe mit Christus vereint, wird in dem geliebten Gottessohn angenommen. Sie litten mit Christus in seiner tiefsten Erniedrigung, und seiner Verherrlichung gilt ihr großes Interesse, weil sie in ihm bei Gott angenommen sind. Der Vater liebt sie, wie er seinen Sohn liebt. Siehe Johannes 17,23. Christus Immanuel [d.h. "Gott mit uns"; siehe Matthäus 1,23] -- steht zwischen dem Vater und den Gläubigen. Während er seinen Auserwählten die Herrlichkeit des Vaters zeigt, bedeckt er ihre Mängel und Gesetzesübertretungen mit den Kleidern seiner fleckenlosen Gerechtigkeit ... CS 288 6 Wenn sich Gottes Volk durch den Gehorsam gegenüber seinen Vorschriften heiligt, wird der Herr in ihrer Mitte wirken. Er wird demütige, bereuende Menschen erneuern und ihr Wesen rein und heilig machen. Manuskript 128, 1897. ------------------------Zwei verzweifelte Jünger schöpfen neue Hoffnung, 15. Oktober CS 289 1 Am selben Tag gingen zwei, die zu den Jüngern von Jesus gehört hatten, nach dem Dorf Emmaus, das zwölf Kilometer von Jerusalem entfernt lag. Unterwegs unterhielten sie sich über alles, was geschehen war. Lukas 24,13.14 (GNB). CS 289 2 Am ersten Tag der neuen Woche nach der Kreuzigung Christi hatten die Jünger allen Grund, sich zu freuen und zu jubeln. Aber dieser Tag war nicht für alle ein Freudentag. Für einige war es ein Tag der Unsicherheit und Verwirrung ... Die Frauen hatten eine Nachricht überbracht, aus der eindeutig hervorging, dass Christus vom Tod auferstanden war, und sie hatten ihn selbst lebendig im Garten gesehen. Siehe Matthäus 28,8-10. CS 289 3 Doch die Jünger vertrauten dem scheinbar immer noch nicht. Ihre Hoffnungen waren mit Christus gestorben. Und als sie die Nachricht von seiner Auferstehung hörten, unterschied sich das so stark von ihren bisherigen Vorstellungen, dass sie es nicht glauben konnten ... Einige der Jünger hatten von Augenzeugen einen ziemlich vollständigen Bericht der Ereignisse des Freitags bekommen. Andere sahen die Kreuzigungsszene mit eigenen Augen. Am Nachmittag des ersten Wochentages beschlossen zwei der Jünger, so ruhelos und unglücklich wie sie waren, wieder in ihr Zuhause nach Emmaus zurückzukehren. Dieses Dorf lag etwa zwölf Kilometer von Jerusalem entfernt. Siehe Lukas 24,13 ... CS 289 4 Sie waren noch nicht weit gekommen, als sich ein Fremder zu ihnen gesellte. Siehe V. 15. Doch sie waren derart in ihre Traurigkeit und Enttäuschung versunken, dass sie ihn nicht genau ansahen. Sie setzten ihr Gespräch fort und redeten sich alles vom Herzen ... Jesus wusste, dass sie in Liebe an ihm hingen. Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu schließen, ihre Tränen abzuwischen und Freude und Glück in ihre Herzen zu pflanzen. Doch zuerst musste er ihnen einige Lektionen erteilen, die sie nie vergessen würden ... CS 289 5 Sie erzählten ihm von der Enttäuschung über ihren Meister. "Unsere führenden Priester und die anderen Ratsmitglieder haben ihn zum Tod verurteilt und ihn ans Kreuz nageln lassen." Mit von Enttäuschung verwundeten Herzen und zitternden Lippen sagten sie: "Und wir hatten doch gehofft, er sei der erwartete Retter, der Israel befreien soll! Aber zu alledem ist heute auch schon der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist!" V. 20.21 (GNB). CS 289 6 Warum erinnerten sich die Jünger nicht an die Worte Christi und erkannten nicht, dass alles so geschehen war, wie es sein sollte? Warum machten sie sich nicht bewusst, dass der letzte Teil der Vorhersagen Jesu -- er werde am dritten Tag auferstehen -- sich genau so erfüllen würde wie der erste Teil? Siehe Matthäus 16,21; 17,22.23; 20,18.19. An diesen Teil hätten sie sich erinnern sollen -- die Priester und Volksführer hatten ihn nicht vergessen. Siehe Matthäus 27,62.63; Manuskript 113, 1897. ------------------------Die Jünger werden über die wahre Identität Jesu aufgeklärt, 16. Oktober CS 290 1 Dann erklärte ihnen Jesus, was in der Heiligen Schrift über ihn gesagt wird -- von den Büchern Mose angefangen bis zu den Propheten. Lukas 24,27 (Hfa). CS 290 2 Die [zwei] Jünger [auf dem Weg nach Emmaus; siehe Lukas 24,13-15.25-27] fragten sich insgeheim, was dieser Fremde wusste, dass er so zu ihrem Innersten durchdringen konnte und mit solchem Ernst und Mitgefühl, mit solcher Sanftheit und Hoffnung sprach. Zum ersten Mal seit dem Verrat Christi im Garten Gethsemane schöpften sie neuen Mut. Immer wieder schauten sie ihren Begleiter ernsthaft an und dachten, er spreche genauso, wie Christus gesprochen hätte. Sie waren sehr erstaunt und ihre Herzen begannen in Erwartung, Hoffnung und Freude zu pochen. Siehe V. 32 ... CS 290 3 Es gibt viele, die die Geschichte des Alten Testamentes herabwürdigen. Sie vertreten die Ansicht, das Alte Testament sei durch das Neue ersetzt worden und nun zu nichts mehr nütze. Doch Christi erstes Werk für seine Jünger [nach seiner Auferstehung] bestand darin, ihnen von Anfang des Alten Testamentes an zu beweisen, dass er in die Welt kommen und all die Erfahrungen durchleben musste, die er während seines Menschseins gemacht hatte. [Auch] die Verwerfung des Sohnes Gottes hatten die Propheten deutlich vorhergesehen. Siehe 1.Petrus 1,11; Jesaja 53 ... CS 290 4 Christus wollte, dass die Vorstellungen seiner Jünger in jeder Einzelheit klar und richtig waren. Sie mussten so gut wie möglich den Kelch des Leidens verstehen, der ihm zugeteilt worden war. Er zeigte ihnen, dass sich in der furchtbaren Auseinandersetzung, die sie jetzt noch nicht verstehen konnten, aber verstehen sollten, der Bund erfüllte, der vor Grundlegung der Welt geschlossen worden war. Christus musste so sterben, wie alle Übertreter des Gesetzes sterben müssen, wenn sie in ihrer Sünde verharren. All dies musste geschehen, doch es würde nicht mit einer Niederlage enden, sondern mit einem herrlichen und endgültigen Sieg ... CS 290 5 Als die Jünger ihr Haus betreten wollten, tat der Fremde so, als wollte er weitergehen. Siehe Lukas 24,28. Die Jünger fühlten sich zu ihm hingezogen. "Sie aber baten ihn dringend: ‚Bleibe bei uns; es wird Abend, und der Tag geht zur Neige!'" Christus nahm die Einladung ohne weiteres an. "Da trat er bei ihnen ein und blieb." V. 29 (Bruns). CS 290 6 Hätten die Jünger damals nicht auf ihrer Einladung beharrt, hätten sie nie erfahren, dass ihr Reisegefährte kein anderer als der auferstandene Herr war. Siehe V. 30.31. Christus drängt seine Gesellschaft niemals auf. Er nimmt an Menschen Anteil, von denen er weiß, dass sie ihn brauchen. Doch wenn sie gleichgültig und sorglos weitergehen und gar nicht an den himmlischen Gast denken oder ihn nicht bitten, bei ihnen zu bleiben, dann geht er weiter. Dadurch erleiden viele einen großen Verlust. Sie kennen Christus nicht näher als die Jünger, die neben ihm hergingen, während er unterwegs mit ihnen sprach. Manuskript 113, 1897. ------------------------Jesus gibt sich seinen Jüngern zu erkennen, 17. Oktober CS 291 1 Und es geschah, als [Jesus] mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Lukas 24,30.31. CS 291 2 Das einfache Abendbrot ist vorbereitet. Es wird vor den Gast hingestellt und er streckt die Hände aus, um das Essen zu segnen. Warum zucken die [zwei] Jünger erstaunt zurück? Ihr Gefährte breitet die Hände genau so aus, wie es ihr Meister immer getan hat. Sie schauen noch einmal hin und da sehen sie die Nägelmale in seinen Händen. Beide rufen gleichzeitig: "Es ist der Herr Jesus! Er ist von den Toten auferstanden!" CS 291 3 Sie springen auf und wollen ihm zu Füße fallen, um ihn anzubeten. Doch er ist ihren Blicken entschwunden. Sie schauen auf den Platz, wo eben noch der Eine saß, dessen Leib kürzlich in der Gruft gelegen hat, und sagen zueinander: "Brannte es nicht wie ein Feuer in unserem Herzen, als er unterwegs mit uns sprach und uns den Sinn der Heiligen Schriften aufschloss?" Lukas 24,32 (GNB). CS 291 4 Mit dieser großartigen Neuigkeit können sie nicht einfach sitzen bleiben und sich unterhalten -- sie müssen sie weitersagen. Ihre Müdigkeit und ihr Hunger sind verflogen. Voller Freude machen sie sich sofort wieder auf denselben Weg, den sie gekommen sind, und beeilen sich, um den anderen Jüngern die gute Nachricht zu bringen. Siehe V. 33. Der Mond ist untergegangen, aber die "Sonne der Gerechtigkeit" (siehe Maleachi 3,20) hat sie beschienen. Ihre Herzen hüpfen vor Freude. Sie fühlen sich wie in einer neuen Welt. Christus ist ein lebendiger Heiland. Nun trauern sie nicht mehr über seinen Tod, sondern freuen sich über ihren lebenden Erlöser ... CS 291 5 An einigen Stellen ist die Straße gefährlich, doch sie klettern über die steilen Stellen und rutschen über die glatten Felsen. Sie wissen und sehen nicht, dass sie von dem beschützt werden, der vorher den Weg mit ihnen gegangen war. Mit dem Wanderstab in der Hand hasten sie vorwärts und wünschen sich, noch schneller laufen zu können, als es ratsam ist. Sie verirren sich, dann finden sie den richtigen Weg wieder. Manchmal rennen sie, manchmal stolpern sie voran, ihr unsichtbarer Begleiter immer dicht neben ihnen. CS 291 6 Als sie nach Jerusalem kommen, gehen sie zu dem großen Saal, in dem Christus mit seinen Jüngern die Stunden des letzten Abends vor seinem Tod verbrachte. Siehe Lukas 22,11.12. Es ist spät, aber sie wissen, dass die Jünger nicht schlafen werden, bevor sie genau erfahren, was mit dem Leib ihres Herrn geschehen ist. Sie finden die Tür des Raumes fest verriegelt. Sie klopfen, aber keine Reaktion erfolgt. Alles bleibt still. Dann nennen sie ihre Namen. Die Tür wird vorsichtig geöffnet, doch sobald sie den Raum betreten haben, wird sie wieder verschlossen, um Spione auszusperren. Manuskript 113, 1897. ------------------------"Der Herr ist wirklich auferstanden!", 18. Oktober CS 292 1 Nun erzählten die beiden [Jünger], was auf dem Wege nach Emmaus geschehen war und dass sie ihren Herrn daran erkannt hatten, wie er das Brot austeilte. Noch während sie berichteten, stand plötzlich Jesus mitten im Kreis der Jünger. "Friede sei mit euch!", begrüßte er sie. Lukas 24,35.36 (Hfa). CS 292 2 Die Wanderer finden alle in erstaunter Aufregung vor. Der Raum ist von Stimmen erfüllt, die Gott danken und preisen. Sie rufen: "Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon [Petrus] erschienen." Lukas 24,34 (EB). Da erzählen die Wanderer -- noch atemlos von der Eile, mit der sie ihren Weg gegangen sind -- die wunderbare Geschichte, wie sie entmutigt und hoffnungslos dahinwanderten und ein Fremder zu ihnen stieß. Verwundert und hoffnungsvoll berichten sie, wie er ihnen die Heilige Schrift erklärte und sie ihn dann zum Bleiben einluden. Sie erzählen, wie sie das Abendessen vorbereiteten und ihn an der Art erkannten, wie er die Hände ausbreitete, um das Essen zu segnen. Siehe V. 35 ... CS 292 3 Gerade haben sie zu Ende erzählt -- einige meinen, sie können das nicht glauben, es sei einfach zu schön, um wahr zu sein --, als plötzlich noch ein Anderer vor ihnen steht. Jedes Auge ist auf den Fremden gerichtet. Niemand hat an der Tür geklopft, kein Schritt war zu hören. Die Jünger sind erschrocken und fragen sich, was das zu bedeuten hat. Da hören sie eine Stimme, die keinem anderen als ihrem Meister gehört. Klar und deutlich kommen die Worte von seinen Lippen: "Friede sei mit euch!" V. 36. CS 292 4 Johannes berichtet: "Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: ‚Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.' Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: ‚Nehmt hin den heiligen Geist!'" Johannes 20,20-22. CS 292 5 Niemand darf es wagen, überheblich an das Werk Gottes heranzugehen. Männer und Frauen dürfen erst dann vorangehen, wenn der Heilige Geist offensichtlich auf ihnen ruht. Nur unter der Aufsicht des Heiligen Geistes können die Nachfolger Christi so arbeiten, wie er es tat. CS 292 6 An diesem Abend zeigte Jesus seinen Jüngern seine Hände und Füße, damit jeder eventuelle Zweifel ausgeräumt wurde, ob er wirklich der Christus sei. Er sagte: "‚Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.' ... ‚Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und in den Propheten und Psalmen.' Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen und sprach zu ihnen: ‚So steht geschrieben und so musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten.'" Lukas 24,39.44-46 (EB). Manuskript 113, 1897. ------------------------Jesus öffnete das Verständnis seiner Jünger, 19. Oktober CS 293 1 Da öffnete er ihnen das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden. Lukas 24,45. CS 293 2 Die Aussagen Christi dürfen nicht bloß nach dem Maß des Verständnisses der Hörer wertgeschätzt werden. Sie müssen vielmehr in der wichtigen Bedeutung betrachtet werden, die Christus ihnen beimaß. Er nahm alte Wahrheiten, deren Urheber er selbst war, und stellte sie vor seine Zuhörer in das Licht des Himmels. Das war eine völlig andere Darstellung. Seine Erklärung brachte eine Flut von Sinn, Klarheit und geistlicher Bedeutung hinein. CS 293 3 Nach seiner Auferstehung öffnete Christus das Verständnis seiner Nachfolger, so dass sie die Heiligen Schriften verstanden. Siehe Lukas 24,45-47. Alles war durch die Künste Satans verändert worden. Die Wahrheit war durch den Müll von Irrtümern zugeschüttet und menschlichen Augen verborgen. Als Christus auf seine Erniedrigung, Verwerfung und Kreuzigung hinwies, konnten die Jünger die Bedeutung seiner Worte nicht begreifen. Man hatte sie bisher gelehrt, dass der Messias ein weltliches Königreich aufrichten würde; wenn er von seinen Leiden sprach, konnten sie seine Worte nicht verstehen. Siehe Lukas 9,44.45 ... CS 293 4 Christus wollte seinen Jüngern viele Wahrheiten weitergeben, die er [aber] nicht ansprechen konnte, weil sie nicht in dem Licht voranschritten, das auf die levitischen Gesetze und den Opferdienst schien. Sie nahmen die neue Erkenntnis nicht an, sie gingen nicht im neu geschenkten Licht weiter und drangen nicht zu noch größerer Klarheit vor, zu der die göttliche Vorsehung sie leiten würde. CS 293 5 Aus demselben Grund verstehen auch heute Nachfolger Christi wichtige Wahrheitspunkte nicht. Selbst die, die anderen die Wahrheit [der Bibel] lehren, haben ein so schwerfälliges Verständnis, dass ihnen viele Dinge erst eröffnet werden können, wenn sie im Himmel angekommen sind. Das sollte aber nicht so sein. Doch wenn der Verstand engstirnig wird, meinen sie, alles zu wissen und stecken einen Wahrheitspunkt nach dem anderen ab, von denen sie [aber] nur eine blasse Ahnung haben. Menschen verschließen sich, als gäbe es für sie nichts mehr zu lernen. Und wenn der Herr versucht, sie weiterzubringen, halten sie mit dem vermehrten Licht nicht Schritt. Sie bleiben an dem Punkt hängen, an dem sie einen Lichtschimmer zu sehen meinen; dabei ist es nur ein Glied in der lebendigen Kette der Wahrheiten und Verheißungen Gottes, die man erforschen sollte ... CS 293 6 Die Entfaltung der Wahrheit ist die Belohnung des demütigen Suchers, der Ehrfurcht vor Gott hat und mit ihm wandelt. Die Wahrheit, die der Verstand als Wahrheit annimmt, kann sich ständig vergrößern und weiter entwickeln ... Indem unser Verstand ihre Kostbarkeit wertschätzt, wird er erhoben, veredelt und geheiligt. Manuskript 143, 1897; Manuscript Releases XVI, 122.123. ------------------------Wenn der Heilige Geist als Beistand kommt, 20. Oktober CS 294 1 [Jesus sagte:] "Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen." Johannes 15,26 (EB). CS 294 2 Es ist nicht recht, wenn wir Zeit, Verstandes- und Muskelkräfte zum Erwerb materieller Güter einsetzen und dabei die Ewigkeit vergessen. Wir sollten stattdessen Garben für die Scheune des Meisters sammeln. Siehe Matthäus 13,30 ... Der Herr möchte, dass wir uns entwickeln und wachsen wie der Same, der in die Erde gestreut wird: "Zuerst der Halm, danach die Ähre, danach der volle Weizen in der Ähre." Markus 4,28 ... CS 294 3 Einige haben gefragt: "Was soll ich tun, damit ich den Heiligen Geist empfange?" Bittet Gott, dass er eure Herzen mit einem hellen Licht durchleuchtet. Tut nichts aus selbstsüchtiger Befriedigung. Nehmen wir einmal an, dass die bekennenden Nachfolger Christi ihn auf dieser Erde [tatsächlich] darstellen -- werden Weltmenschen das nicht erkennen und merken, dass sie von Jesus gelernt haben? Wir brauchen die Religion Christi. Sie wird die Früchte der Liebe, der Freude und des Friedens hervorbringen. Siehe Galater 5,22. Der Meister möchte, dass wir von ihnen nicht nur einen knappen Vorrat haben, sondern sie im Überfluss tragen. CS 294 4 (Johannes 15,17-21) weist auf den Gegensatz zwischen Christus und der Welt hin und auf die Verfolgungen, die er und seine Nachfolger erleiden werden ... Wir möchten Christus kennen, denn ihn zu kennen bedeutet ewiges Leben. Siehe Johannes 17,3. In (Johannes 16,1-3) weist er auf Prüfungen und Konflikte hin. Er fragt dich, ob du sie ertragen kannst. Dann weist er auf ewige Wirklichkeiten hin und zeigt dir die zahllosen Engel, die "ausgesandt (werden) zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen". Hebräer 1,14. Obwohl er dir [auch] die Heere zeigt, die gegen dich aufmarschiert sind, sagt er dir, dass du nicht entmutigt sein musst, denn der Herr der himmlischen Heerscharen ist bei dir, so wie er zu Josuas Zeit beim Volk Gottes war. Siehe Johannes 1,13.14 ... Wir möchten wissen, wie wir den Kampf kämpfen sollen. Der Sieg liegt nicht beim Prediger oder beim Laienglied, sondern beim Herrn der Heerscharen, der den Kampf für uns bestreitet. [Siehe 2.Mose 14,14; 1.Korinther 15,57!] ... "Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, ... mit den bösen Geistern unter dem Himmel" (Epheser 6,12) -- aber Gott ist mit uns. CS 294 5 Wir sollen nicht meinen, dass menschliche Klugheit den Erfolg brächte. Menschen mögen alles gelernt haben, was man verstehen kann, und doch können sie allein sein. Ohne Christus können sie nichts bewirken. Siehe Johannes 15,5. Lebst du demütig vor ihm? Oder hegst du heimliche Sünden oder Groll auf irgendjemanden? Suchst du Gott von ganzem Herzen? Wir können es ertragen, auf alles zu verzichten außer auf den Geist Gottes. Manuskript 27, 1891. ------------------------Das Versprechen des Heiligen Geistes: "Ihr werdet Kraft empfangen.", 21. Oktober CS 295 1 [Jesus sagte zu seinen Jüngern:] "Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde." Apostelgeschichte 1,8 (EB). CS 295 2 Nach seiner Auferstehung fuhr Christus zum Himmel auf, um die vorgesehene Ehre zu empfangen. Vor dem himmlischen Universum und den ungefallenen Welten sollte er inthronisiert werden. Der Vater wollte den Gläubigen auf unserer Welt ein Signal dafür geben, dass seinem Sohn bei seiner Rückkehr in den Himmel ein glorreicher Empfang bereitet wurde. "Er wurde doch arm um (unseret)willen, damit (wir) durch seine Armut reich würden." 2.Korinther 8,9 ... Als Christus zum Himmel aufgehoben wurde, streckte er seine Hände segnend über seine Jünger aus. Während sie ihm nachschauten, um ihren Herrn so lange wie möglich zu sehen, wurde er von der himmlischen Schar in die jubelnden Ränge der Cherubim und Seraphim aufgenommen. Als sie ihn zu seiner himmlischen Heimat begleiteten, sangen sie triumphierend: "Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott, lobsinget dem Herrn! Er fahrt einher durch den Himmel." Psalm 68,33.34. CS 295 3 Christus beschloss, seinen Nachfolgern auf der Erde und denen, die später an ihn glauben würden, ein Geschenk aus Anlass seiner Krönung, die ein Freudenfest im Himmel war, zu geben. Welches Geschenk konnte er machen, das in seinem Wert groß genug wäre, um die Übernahme seiner Mittlerschaft am Thron Gottes hervorzuheben und zu schmücken? Es musste seiner Größe und Königswürde angemessen sein. So schickte Christus seinen Stellvertreter, die dritte Person der Gottheit, den Heiligen Geist. Siehe Apostelgeschichte 2,33. Dieses Geschenk konnte nicht überboten werden ... CS 295 4 Am Pfingsttag gab Christus seinen Jüngern den Heiligen Geist als ihren Beistand. Er sollte immer bei seiner Gemeinde bleiben. Während der gesamten Geschichte des jüdischen Volkes offenbarte sich der Geist Gottes häufig in markanter Weise, aber nicht im vollen Ausmaß. Der Heilige Geist hatte darauf gewartet, dass Christus gekreuzigt wurde, auferstand und zum Himmel zurückkehrte. Seit Jahrhunderten stiegen Gebete auf, die um die versprochene Erfüllung mit dem Heiligen Geist flehten, und nicht eine dieser ernsten Bitten war vergessen worden. Nun schickten die Jünger zehn Tage lang ihre Bitten zum Vater und Christus im Himmel legte sein vermittelndes Wort für sie ein. Er beanspruchte die Gabe des Geistes, damit er ihn auf sein Volk ausgießen konnte ... Sobald Christus auf dem Thron saß, wurde der Geist geschickt, so wie er es versprochen hatte. Siehe Lukas 24,49. Wie ein rauschender, gewaltiger Sturm fiel er auf die Versammelten und erfüllte das ganze Haus. Siehe Apostelgeschichte 2,1-4. Er kam mit Fülle und Vollmacht, als wäre er Jahrhunderte lang zurückgehalten worden, doch nun wurde er auf die Gemeinde ausgegossen, damit er der Welt weitergegeben würde. Und welche Folgen hatte diese Ausgießung? Tausende wurden an einem Tag bekehrt. Siehe Apostelgeschichte 2,41; Manuskript 44, 1898. ------------------------Die Kraft des Geistes ließ die Welt erbeben, 22. Oktober CS 296 1 "In den letzten Tagen", spricht Gott, "will ich allen Menschen meinen Geist geben. Eure Söhne und Töchter werden aus göttlicher Eingebung reden, eure jungen Männer werden Visionen haben und die alten Männer bedeutungsvolle Träume." Apostelgeschichte 2,17 (Hfa). CS 296 2 Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes gingen die Jünger als Zeugen hinaus. Angetan mit der göttlichen Rüstung erzählten sie die wunderbare Geschichte von der Krippe und dem Kreuz. Sie waren bescheidene Männer, doch sie gingen mit der Wahrheit voran. Nach dem Tod ihres Herrn waren sie eine hilflose, enttäuschte und entmutigte Schar -- wie Schafe ohne einen Hirten --, doch nun marschierten sie vorwärts als Zeugen der Wahrheit. Sie trugen keine Waffen außer dem Wort und dem Geist Gottes, um damit über jeden Widerstand zu triumphieren ... Sie wurden in ihrem Wesen verändert und mit den Banden christlicher Liebe aneinander gebunden ... Sie sprachen mit einer Beredsamkeit, die Gott ihnen verlieh, und einer Vollmacht, die die Welt erschütterte ... CS 296 3 Die Kapitel drei bis fünf der Apostelgeschichte geben einen Bericht über diesen Zeugendienst. Die Menschen, die den Erlöser verworfen und gekreuzigt hatten, rechneten damit, dass die Jünger entmutigt und enttäuscht wären und ihren früheren Herrn bereitwillig verleugnen würden. Verblüfft hörten sie das klare, freimütige Zeugnis, das durch die Vollmacht des Heiligen Geistes gegeben wurde. Die Worte und Taten der Jünger waren ein Spiegelbild der Worte und Taten ihres Meisters, und ihre Zuhörer meinten: "Sie haben von Jesus gelernt, denn sie sprechen so wie er." "Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus und große Gnade war bei ihnen allen." Apostelgeschichte 4,33. CS 296 4 Die Hohenpriester und Obersten hielten sich für kompetent, um zu entscheiden, was die Apostel zu tun und zu lehren hätten. Siehe V. 18. Als die Apostel weiterhin an allen Orten von Jesus erzählten (siehe V. 20), taten sie durch den Heiligen Geist vieles, was die führenden Juden nicht gutheißen konnten. Die Gefahr bestand, dass die Auffassungen und Lehren der Rabbiner in schlechtes Licht gerieten. CS 296 5 Durch die Apostel kam es zu einer wunderbaren Erregung. Die Menschen brachten ihre Kranken (siehe Apostelgeschichte 5,16) ... und die Geheilten lobten Gott laut und rühmten den Namen Jesu, den Einen, der von den Juden verurteilt, verhöhnt, bespuckt, mit Dornen gekrönt, ausgepeitscht und gekreuzigt worden war. Und nun wurde dieser Jesus weit über die Priester und Volksführer erhoben. Die Apostel erklärten sogar, dass er von den Toten auferstanden war. Siehe Apostelgeschichte 4,2. Die Führer des jüdischen Volkes beschlossen, dass diesem Werk ein Ende gesetzt werden müsse, denn es bewies, dass sie am Tod Jesus schuld waren. Brief 38, 1896. ------------------------Der Widerstand der religiösen Führer, 23. Oktober CS 297 1 [Die Sadduzäer] waren empört, weil Petrus und Johannes in aller Öffentlichkeit lehrten, dass es eine Auferstehung von den Toten gibt, wie es Jesu Auferstehung ja bewiesen habe. Deswegen ließen sie die beiden Apostel verhaften und über Nacht ins Gefängnis sperren. Apostelgeschichte 4,2.3 (Hfa). CS 297 2 Die Versicherung der Apostel, dass sie Jesus nach seiner Auferstehung gesehen hatten und er in den Himmel gefahren war, warfen fundamentale Prinzipien der Lehre der Sadduzäer über den Haufen. Siehe Matthäus 22,23. So etwas konnte nicht geduldet werden. Die Priester und Führer waren empört, verhafteten die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis. Siehe Apostelgeschichte 4,3. Doch die Jünger ließen sich davon nicht einschüchtern oder niederdrücken. Siehe V. 8-13 ... CS 297 3 "Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus und sprach: ‚Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte dieses Lebens!'" (Apostelgeschichte 5,19.20, EB). Hier sehen wir, dass man Autoritätspersonen nicht immer gehorchen soll, auch wenn sie vielleicht vorgeben, Lehrer biblischer Wahrheiten zu sein. Siehe V. 27-29. Heute sind viele empört und gekränkt, wenn sich eine Stimme erhebt, die Ansichten darlegt, die von ihren eigenen Glaubensüberzeugungen abweichen. Haben sie ihre Auffassungen nicht schon lange als die Wahrheit vertreten? Genauso argumentierten die Priester und Rabbiner zur Zeit der Apostel: Was denken sich diese ungebildeten Männer, manche von ihnen nur Fischer, Ansichten zu vertreten, die den Lehren widersprechen, die ausgebildete Priester und Volksführer dem Volk beigebracht haben? Sie haben kein Recht sich in die grundlegenden Prinzipien unseres Glaubens einzumischen! CS 297 4 Doch wir erkennen, dass der Gott des Himmels manchmal Menschen beauftragt, etwas zu lehren, was andere als Gegensatz zu den etablierten Lehren ansehen. Weil die einstigen Verwalter der Wahrheit ihrem heiligen Vermächtnis untreu wurden, wählt sich der Herr andere, die die Lichtstrahlen der "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) gerne auffangen und Wahrheiten verkünden, die mit den Ansichten der religiösen Führer nicht übereinstimmen. Und dann lassen solche blinden Leiter ihrer vermeintlich gerechten Empörung gegen sie freien Lauf, weil sie langgehegte Legenden beiseite gelassen haben ... CS 297 5 Doch der Heilige Geist wird von Zeit zu Zeit die Wahrheit durch seine erwählten Werkzeuge offenbaren (siehe Johannes 16,13) und niemand, nicht einmal ein Priester oder Herrscher, hat das Recht zu sagen: "Du darfst deine Meinung nicht veröffentlichen, weil ich nicht an sie glaube." Dieses erhobene "Ich" könnte versuchen, die Lehren des Heiligen Geistes zu unterdrücken. Brief 38, 1896. ------------------------"Wir müssen Gott gehorchen", 24. Oktober CS 298 1 Petrus und die anderen Apostel erwiderten: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!" Apostelgeschichte 5,29 (Hfa). CS 298 2 Die Grundlage der Probleme in den meisten religiösen Auseinandersetzungen ist das selbstsüchtige Streben nach Vorherrschaft. Und dabei geht es oft um Themen, die überhaupt nicht wichtig sind und nur deshalb wichtig genommen werden, weil Menschen ihnen so viel Gewicht beimessen. Siehe dazu Matthäus 12,31-37; Markus 14,55.56; Lukas 5,21; Matthäus 9,3. CS 298 3 Aber wir wollen die Geschichte der Männer weiter verfolgen, die die jüdischen Priester und Obersten für gefährlich hielten, weil sie bei fast allen theologischen Themen neue und seltsame Lehren vorbrachten. Denn die Apostel gehorchten dem Befehl des Heiligen Geistes: "Geht in den Tempel und verkündet dort allen die Botschaft vom neuen Leben durch Jesus!" Apostelgeschichte 5,20 (Hfa) ... CS 298 4 Hätten die Priester und Führer gewagt, ihre Gefühle gegen die Apostel offen auszuleben, gäbe es einen anderen Bericht, denn der Engel Gottes beobachtete diese Situation, um Gott zu ehren, falls sie seinen Dienern Gewalt angetan hätten. "Die Apostel wurden in den Gerichtssaal gebracht, wo der Hohepriester sie verhörte. ‚Haben wir euch nicht streng verboten, jemals wieder von diesem Jesus zu reden?', begann er ... Petrus und die anderen Apostel erwiderten: ‚Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!' ... [Die Kreuzigung und Auferstehung Jesu] ‚werden wir immer bezeugen und auch der Heilige Geist, den Gott allen gibt, die ihm gehorchen.' Diese Worte versetzten die Mitglieder des Gerichtshofes in maßlose Wut, und sie beschlossen, die Apostel töten zu lassen." Apostelgeschichte 5,27-29.32.33 (Hfa). CS 298 5 Da beeinflusste der Heilige Geist den Pharisäer Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, der im Volk hoch angesehen war. Siehe V. 34. Dieser gab den Rat: "‚Lasst diese Männer in Ruhe! Wenn es ihre eigenen Ideen und Taten sind, für die sie sich einsetzen, werden sie scheitern. Steht aber Gott dahinter, könnt ihr ohnehin nichts dagegen unternehmen. Oder wollt ihr gegen Gott kämpfen?' Das überzeugte alle." V. 38.39 (Hfa). CS 298 6 Allerdings war ihr Verstand so von Satan beherrscht, dass sie -- trotz der Wunder der Heilung der Kranken und der Befreiung der Diener Gottes aus dem Gefängnis (siehe Apostelgeschichte 5,12.16.18.19) -- derart mit Vorurteilen und Hass erfüllt waren, dass sie kaum zurückzuhalten waren. "Man rief die Apostel wieder herein, ließ sie auspeitschen und verbot ihnen noch einmal, von Jesus zu reden. Dann wurden sie freigelassen. Die Apostel aber verließen den Gerichtssaal voller Freude darüber, dass Gott ihnen das Vorrecht gegeben hatte, für Jesus Verachtung und Schmerzen zu ertragen. Sie verkündeten weiter jeden Tag öffentlich im Tempel und auch in Privathäusern, dass Jesus der schon lange erwartete Messias ist." V. 40-42 (Hfa). Brief 38, 1896. ------------------------Die Gefahr sich der Reue über seine Sünden zu verschließen, 25. Oktober CS 299 1 [Gamaliel sagte zu den Ratsmitgliedern:] "Steht aber Gott dahinter, könnt ihr ohnehin nichts dagegen unternehmen. Oder wollt ihr gegen Gott kämpfen?" Apostelgeschichte 5,39 (Hfa). CS 299 2 Wir erkennen, welche Beweise den Priestern und Volksführern gegeben wurden und wie sie dennoch dem Geist Gottes widerstanden. Wer beansprucht, klüger und frömmer als andere zu sein, kann einen schrecklichen und -- für sich selbst -- verhängnisvollen Fehler begehen, wenn er zulässt, dass sein Verstand von einer anderen Macht geprägt wird und er seinen Weg im Widerstand zum Heiligen Geist weiter verfolgt. Der Herr Jesus war, vertreten durch den Heiligen Geist, in jener Gerichtsverhandlung [des Hohen Rates, der die Apostel verhörte; siehe Apostelgeschichte 5,27.28] anwesend, ohne dass sie ihn bemerkten. Einen kurzen Moment spürten sie durch den Heiligen Geist die Überzeugung, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes war, doch sie stumpften ihr Gewissen ab und wurden blinder und härter als zuvor. Selbst nachdem sie den Heiland gekreuzigt hatten, sandte ihnen Gott in seiner Gnade ... einen weiteren Ruf zur Umkehr gerade in dem Vorwurf der Apostel, sie hätten den Fürsten des Lebens ermordet. Siehe Apostelgeschichte 5,30.31. CS 299 3 Nicht allein ihre Schuld, den Sohn Gottes umgebracht zu haben, schnitt sie von ihrem Heil ab, sondern ihr Beharren, das Licht und die Überzeugung abzulehnen, die ihnen der Heilige Geist vermittelte. Der Geist, "der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt" (Epheser 2,2, EB), brachte sie dazu, gerade die zu misshandeln, die ihnen im Auftrag Gottes eine Botschaft ausrichteten. Siehe Apostelgeschichte 5,40. Die Bosheit der Rebellion tauchte wieder auf und wurde mit jedem weiteren Widerstand gegen Gottes Diener und ihre göttliche Botschaft noch größer. CS 299 4 Jeder Akt des Widerstandes macht das Nachgeben schwerer. Als Führer des Volkes fühlten sich die Priester und Obersten verpflichtet, ihr Vorgehen zu verteidigen. Sie mussten beweisen, dass sie im Recht gewesen waren. Da sie sich der Opposition gegen Christus verschrieben hatten, wurde jeder Widerstand ein zusätzlicher Anreiz, den bisherigen Kurs weiter zu verfolgen. Die Ereignisse ihrer bisherigen Gegnerschaft [gegen Christus] waren für sie wie kostbare Schätze, die man eifersüchtig hütet. Und der Hass und die Bosheit, die zu solchen Taten führte, richtete sich gezielt gegen die Apostel. CS 299 5 Der Geist Gottes offenbarte seine Gegenwart denen, die unabhängig von der Angst [vor Menschen] oder [dem Streben nach] öffentlicher Gunst die ihnen aufgetragene Wahrheit verkündigten. Durch die Demonstration der Macht des Heiligen Geistes erkannten die jüdischen Führer ihre Schuld, indem sie die von Gott gesandten Beweise ablehnten. Aber sie wollten ihren boshaften Widerstand nicht aufgeben. Ihre Widerspenstigkeit wurde immer entschlossener und bewirkte den Ruin ihrer Seelen. Es war nicht so, dass sie nicht hätten nachgeben können -- aber sie wollten es nicht. Brief 38, 1896. ------------------------In unserer Zeit wird der Geist erneut kommen, 26. Oktober CS 300 1 Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange. Jakobus 5,7 (EB). CS 300 2 Wir haben gelehrt und rechnen damit, dass ein Engel vom Himmel herabkommt und die Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet. Siehe Offenbarung 18,1. Dann werden wir eine Ernte von Menschen ähnlich wie zu Pfingsten erleben. Dieser mächtige Engel bringt aber keine sanfte und angenehme Botschaft, sondern er spricht Worte, die darauf abzielen, die Herzen der Menschen bis in die Tiefe aufzuwühlen. Siehe V. 2.3 ... Werden wir als menschliche Helfer mit den Werkzeugen Gottes zusammenarbeiten, indem wir die Botschaft dieses starken Engels verkünden, der die ganze "Erde mit seinem Glanz erleuchten" soll? V. 1. CS 300 3 Wie umfassend und weit verbreitet muss die Macht des Fürsten des Bösen sein, dass sie nur durch die mächtige Kraft des Heiligen Geistes unterworfen werden kann! Untreue gegenüber Gott und Gesetzesübertretungen in jeder Form haben sich über die Welt verbreitet. Wer Gott treu bleiben will und in seinem Dienst engagiert ist, wird zum Ziel aller möglichen Waffen der Hölle. Wenn Menschen, die große Erkenntnisse hatten, kein entsprechendes Gottvertrauen besitzen und keinen Gehorsam [leisten], werden sie bald von dem vorherrschenden Glaubensabfall angesteckt und von einem anderen Geist kontrolliert. CS 300 4 Andere, die weniger Erkenntnis hatten und sich nie mit der Wahrheit [der Gemeinde Jesu] verbanden, werden unter dem Einfluss des Heiligen Geistes auf das Licht reagieren, wenn es sie erleuchtet. Die Wahrheit, die ihren Einfluss auf jene verloren hat, die ihre kostbaren Lehren schon längst vernachlässigt haben, wird denen schön und anziehend erscheinen, die bereit sind, im Licht zu wandeln ... CS 300 5 Mitten im Durcheinander irreführender Lehren wird Gottes Geist ein sicherer Führer sein und alle beschützen, die den Beweisen der Wahrheit keinen Widerstand geleistet haben ... Wir haben keine Zeit, uns mit Menschen zu beraten. Satans Macht hat offensichtlich die Oberhand. Er möchte alle Dinge der Welt seinen eigenen Absichten anpassen und Menschen mit seiner eigenen Gesinnung und Natur durchtränken. Die Auseinandersetzung wird schrecklich sein ... Das Bündnis satanischer Engel und böser Menschen wirkt als Werkzeug der Ungerechtigkeit. Sie werfen ihre ganze Stärke in den Kampf, des Bösen gegen das Gute ... CS 300 6 Als der Heilige Geist aus der Höhe ausgegossen wurde, durchflutete das Licht die Gemeinde Gottes. Christus war die Quelle dieses Lichtes. Sein Name war in aller Munde, seine Liebe erfüllte jedes Herz. So wird es auch sein, wenn der Engel vom Himmel herabkommt und mit großer Vollmacht die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet. Brief 25, 1892. ------------------------Stephanus, der erste christliche Märtyrer, 27. Oktober CS 301 1 Sie schrien [Stephanus] nieder, hielten sich die Ohren zu, um seine Worte nicht länger hören zu müssen, stürzten sich auf ihn und zerrten ihn aus der Stadt. Hier steinigten sie ihn. Apostelgeschichte 7,57.58 (Hfa). CS 301 2 Stephanus war der erste christliche Märtyrer ... Die Feinde Gottes und der Wahrheit waren von Hass und Feindseligkeit erfüllt. Satan beeinflusste sie, der Wahrheit zu widerstehen. Stephanus musste sich im Wortstreit mit den geschicktesten und trügerischsten Männern messen, die darauf hofften, ihn zu verwirren und seine Argumente zu widerlegen. Siehe Apostelgeschichte 6,9. Hätte Stephanus nicht die Heilige Schrift durchforscht und sich mit Beweisen aus dem Wort Gottes gewappnet, hätte er diese Probe nicht bestanden. Doch er kannte die Grundlage seines Glaubens. Er war standhaft und bereit, seinen Gegnern zu antworten. CS 301 3 Stephan ging siegreich aus diesen Auseinandersetzungen hervor. Siehe V. 10. Er sprach zuversichtlich und weise und mit einer Vollmacht, die die Feinde der Wahrheit erstaunte und in Verlegenheit brachte. Als sie merkten, dass sie bei jedem neuen Vorstoß verwirrt und widerlegt wurden, wollten sie nur noch eins: ihn vernichten! Hätten diese angeblich ehrlichen und weisen Männer wirklich nach der Wahrheit gesucht, hätten sie zugeben müssen, dass sie die Beweise nicht widerlegen konnten ... Doch das war nicht ihre Absicht und entsprach nicht ihrem Wesen. Sie hassten Christus, sie hassten alle seine Nachfolger und brachten Stephanus um. Manuskript 17, 1885. CS 301 4 Stephanus, ein Mensch, der von Gott geliebt wurde und der sich einsetzte, Menschen für Christus zu gewinnen, verlor sein Leben, weil er ein triumphales Zeugnis für den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser gab. Der Bericht sagt, dass er "voller Gnade und Kraft" war und "Wunder und große Zeichen unter dem Volk" tat. Apostelgeschichte 6,8 ... Doch der Geist, der sich bereits im bitteren Widerstand gegen den Retter der Welt gezeigt hatte, wirkte immer noch in den "Kindern des Ungehorsams". Epheser 2,2. Der Hass, den die Feinde der Wahrheit dem Sohn Gottes entgegengebracht hatten, wurde jetzt auch im Hass gegen seine Nachfolger offenbar ... CS 301 5 In dem Lichtschein, den sie im Gesicht des Stephanus sahen (siehe Apostelgeschichte 6,15), bekamen die führenden Männer einen Beweis von Gott. Doch sie verachteten diesen Beweis. Hätten sie ihn nur beachtet! Wären sie doch umgekehrt! Aber sie wollten nicht, und so tadelte Gott sie durch den Mund seines treuen Zeugen: "Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr." Apostelgeschichte 7,51 (EB) ... CS 301 6 Hier kämpften zwei Heere gegeneinander, das Heer des Himmels und das Heer falscher religiöser Eiferer. Auf welcher Seite wollte diese Gruppe in Zukunft stehen? Sie konnten immer noch bereuen und Vergebung empfangen, selbst nachdem sie diese schreckliche Bosheit gegen Christus in der Person seines Heiligen [Dieners Stephanus] begangen hatten. Manuskript 11, 1900. ------------------------Philippus, der Evangelist, 28. Oktober CS 302 1 Der Finanzverwalter der äthiopischen Königin ... war in Jerusalem gewesen, um den Gott Israels anzubeten. Jetzt befand er sich auf der Rückreise ... und las im Buch des Propheten Jesaja. Der Geist Gottes sagte zu Philippus: "Lauf hin und folge diesem Wagen!" Apostelgeschichte 8,27-29 (GNB). CS 302 2 Ein himmlischer Bote wurde zu Philippus [einem der gewählten Diakone; siehe Apostelgeschichte 6,5] gesandt, um ihm seine Aufgabe an dem äthiopischen Finanzverwalter zu zeigen. Der Evangelist (siehe Apostelgeschichte 21,8) wurde angewiesen: "Geh in Richtung Süden und zwar auf die einsame Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt." Apostelgeschichte 8,26 (Hfa) ... CS 302 3 Heute wie damals führen die Engel all jene, die geleitet werden wollen. Dieser Engel hätte den Auftrag selbst erfüllen können, doch das ist nicht Gottes Arbeitsweise. Gläubige müssen sich mit anderen Gläubigen verbinden und als Gottes Werkzeuge für die Verlorenen arbeiten. CS 302 4 Philippus verstand seine Aufgabe. Dieser hochgestellte Mann [der Äthiopier]wurde zum Heiland hingezogen (siehe Johannes 12,32) und er widerstrebte dieser Anziehung nicht. Er schob nicht seine hohe Stellung als Ausrede vor, weshalb er den Gekreuzigten nicht annehmen konnte. Der Evangelist fragte ihn: "‚Verstehst du denn, was du da liest?' Der Äthiopier sagte: ‚Wie kann ich es verstehen, wenn mir niemand hilft!' Und er forderte Philippus auf, zu ihm in den Wagen zu steigen", um ihm das Wort Gottes zu erklären. Apostelgeschichte 8,31 (GNB). "Da begann Philippus ihm das Evangelium von Jesus anhand dieses Prophetenwortes [aus Jesaja 53,7.8; siehe V. 32-34] zu erklären. Als sie bald darauf an einer Wasserstelle vorüberfuhren, sagte der Äthiopier: ‚Dort ist Wasser! Kannst du mich jetzt gleich taufen?' ‚Wenn du von ganzem Herzen an Christus glaubst, kann ich es tun', erwiderte Philippus ... Gemeinsam stiegen sie ins Wasser und Philippus taufte ihn." Apostelgeschichte 8,35-37 (Hfa) ... CS 302 5 Während die himmlischen Engel ihre Aufgaben erfüllen, sind böse Agenten damit befasst, das Gemüt in eine andere Richtung zu lenken. Satan legt uns ständig Stolpersteine in den Weg, sodass der fragende Verstand, der das Wort Gottes gern verstehen möchte, durcheinander gerät. So hat er auch an Christus gearbeitet, als er ihn in der Wildnis zur Sünde verführen wollte. Siehe Matthäus 4,3-10. Was Christus damals erlebte, wurde für uns aufgeschrieben, damit wir die Methoden und Absichten Satans verstehen. Hätte Philippus den Finanzverwalter verlassen, während der noch unentschlossen war, dann hätte er Christus vielleicht niemals angenommen. Böse Engel warten auf eine Gelegenheit, den Menschen ihre Unwahrheiten aufzudrängen und den gerade erweckten Verstand von der Suche nach Wahrheit abzulenken. Die Mitarbeiter des Herrn müssen sich seinem Dienst von ganzem Herzen weihen, damit sie ihre Aufgabe schnell begreifen. Als kluge Haushalter (siehe 1.Korinther 4,1) müssen sie jede Gelegenheit nutzen, um andere Menschen über Gottes Gnade zu unterrichten und sie zu Christus zu ziehen. Manuskript 11, 1900. ------------------------Aus Saulus wird Paulus, der Apostel der Heiden, 29. Oktober CS 303 1 Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?" "Wer bist du, Herr?" fragte Saulus. Die Stimme sagte: "Ich bin Jesus, den du verfolgst!" Apostelgeschichte 9,4-5 (GNB). CS 303 2 Saulus wurde von den gebildetsten Lehrern seiner Zeit unterrichtet. Er war ein Schüler Gamaliels. Siehe Apostelgeschichte 22,3. Saulus war Schriftgelehrter und Staatsmann. Er war ein Mitglied des Hohen Rates [der Juden] und setzte sich eifrig für die Unterdrückung des Christentums ein. Siehe Apostelgeschichte 9,1. Er spielte bei der Steinigung des Stephanus eine Rolle. Siehe Apostelgeschichte 7,58. Wir lesen weiter über ihn: "Saulus aber verwüstete die Gemeinde, indem er der Reihe nach in die Häuser ging; und er schleppte sowohl Männer als auch Frauen fort und überlieferte sie ins Gefängnis." Apostelgeschichte 8,3 (EB). Doch seine Karriere als Christenverfolger wurde plötzlich gestoppt. Er war unterwegs nach Damaskus, um dort alle Christen zu verhaften, die er finden könnte. Siehe Apostelgeschichte 9,2. "Kurz vor der Stadt umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: ‚Saul, Saul, warum verfolgst du mich?'" V. 3.4 (GNB) ... Der bekehrte Saulus wurde [später] Paulus genannt. Siehe Apostelgeschichte 13,9. Er verband sich mit den Jüngern und wurde einer der führenden Apostel. Manuskript 95, 1899. CS 303 3 Obwohl die Apostel in den Auseinandersetzungen mit bösartigen Menschen und finsteren Mächten oft niedergeworfen wurden, befähigte sie Gott dennoch, sich wieder erneut in das Gefecht zu begeben mit der Aussicht, in ihrem Bemühen entweder zu siegen oder zu sterben. Am eigenen Leib -- in den blauen Flecken, Wunden und Striemen, die sie um Jesu willen bekamen -- trugen sie den Beweis der Kreuzigung Christi und zeigten, dass sie Teilhaber in seinem Leiden sind. Gerade ihre Errettung und Bewahrung in vielfältigen Schwierigkeiten und Prüfungen bezeugte, dass Jesus lebt. Dank seiner Macht lebten auch sie. Manuskript 58, 1900. CS 303 4 Als treuer und loyaler Zeuge wurde Stephanus von den Feinden Christi zu Tode gesteinigt. Siehe Apostelgeschichte 7,58. Dass Gott die bösen Menschen triumphieren ließ, erweckte gewiss nicht den Eindruck, als würde Gott sein Werk auf der Erde stärken. Aber gerade durch diesen Umstand [wie sich Stephanus verteidigte und wie er starb; siehe Apostelgeschichte 7] wurde Paulus zum Glauben bekehrt und durch seine Worte wurden Tausende in das Licht des Evangeliums geführt. Brief 10, 1879. CS 303 5 Jene, die als Mitarbeiter Gottes ausgewählt werden, sollen treue und zuverlässige Männer und Frauen sein, die sich von Gott belehren lassen und das weitergeben, was sie empfangen. Sie sollen ohne Zögern den Willen Gottes verkünden und alle, mit denen sie in Kontakt kommen, auf den besseren Weg weisen. Eine Macht, durch die sie bei jedem Angriff den Sieg erlangen können, ist ihnen stets zugänglich und diese Macht wird sie dazu befähigen, in allen Schwierigkeiten, die ihnen begegnen, zu überwinden. Brief 150, 1900. ------------------------Timotheus, ein vorbildlicher junger Mensch, 30. Oktober CS 304 1 "Niemand hat ein Recht, auf dich [Timotheus] herabzusehen, weil du noch so jung bist. Allerdings musst du in jeder Beziehung ein Vorbild sein, in allem, was du sagst und tust: in der Liebe, im Glauben und in deiner ganzen Gesinnung." 1.Timotheus 4,12 (Hfa). CS 304 2 Durch richtige Erziehung wurden Timotheus gute Grundsätze eingepflanzt, sodass er in Verbindung mit dem großen Heidenapostel Paulus als Glaubenslehrer eingesetzt werden konnte. Siehe 1.Timotheus 4,13. Er war noch jung und doch trug er die große Verantwortung mit christlicher Sanftmut. Er war zuverlässig, standhaft und treu. Deshalb machte ihn Paulus zu seinem Mitarbeiter und Reisebegleiter. Siehe 1.Korinther 16,10. So konnte Timotheus von den Erfahrungen des Paulus bei der Evangeliumsverkündigung und dem Aufbau der Gemeinden profitieren ... CS 304 3 Paulus liebte Timotheus, weil Timotheus Gott liebte. Sein gutes Wissen um praktische Frömmigkeit und seine Erkenntnis der Wahrheit verliehen ihm Würde und Einfluss ... Der moralische Einfluss, den sein Elternhaus auf ihn hatte, war enorm: er war weder launisch noch impulsiv, und auch nicht unbeständig. Das Wort Gottes war die Regel, von der er sich führen ließ ... CS 304 4 Viele arbeiten eher aus einem Impuls heraus als aus Erfahrung und [gutem] Urteilsvermögen. Doch Timotheus war besonnen und überlegt. Er fragte sich bei jedem Schritt: "Ist das Gottes Weg?" ... Er hatte keine speziellen übernatürlichen Gaben, doch seine Arbeit war wertvoll, weil er seine von Gott verliehenen Fähigkeiten als geweihte Gaben im Dienst für ihn nutzte. Der Heilige Geist fand in Timotheus jemanden, den er prägen und formen konnte, weil er sich dem Formungsprozess unterwarf. CS 304 5 Das höchste Ziel unserer Jugend sollte nicht darin bestehen, etwas Neuem nachzujagen, sondern sich den Lehren der Heiligen Schrift zu unterstellen. Dadurch können sie die Eigenschaften besitzen, die im Himmel besonders geschätzt werden. In ihrer Lehrtätigkeit werden sie die ursprüngliche Wahrheit verständlich machen, so dass sie anderen nicht fremd vorkommt, sondern vertraut. Sie werden sie in ihre Alltagsgedanken und in ihr praktisches Leben hineinweben. CS 304 6 Wir erkennen den Vorteil, den Timotheus durch ein richtiges Beispiel an Frömmigkeit und echter Gottesbeziehung hatte. Siehe 2.Timotheus 1,5 ... Die offensichtliche geistliche Kraft in der Frömmigkeit seines Elternhauses hielt ihn rein in seiner Sprache und frei von verderbenden Ansichten. Von klein auf hatte Timotheus die Heiligen Schriften kennen gelernt. Siehe 2.Timotheus 3,15. Er hatte den Nutzen vom Alten Testament und das Manuskript eines Teils des Neuen Testamentes, nämlich die Lehren [und Taten] Christi ... CS 304 7 Ein edler und ausgewogener Charakter entsteht nicht durch Zufall. Er ist das Ergebnis der Charakterbildung in der frühen Jugendzeit und des Auslebens des Gesetzes Gottes in der Familie. Brief 33, 1897. ------------------------Der geliebte Jünger Johannes wird zum Autor der Offenbarung, 31. Oktober CS 305 1 Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan. Offenbarung 1,1. CS 305 2 Nachdem Christus zum Himmel aufgefahren war, beunruhigte Johannes durch sein Zeugnis über Christus die [jüdischen] Autoritäten. Mit Vollmacht bezeugte er, dass Christus der auferstandene Erlöser war. Siehe Apostelgeschichte 4,1.2.13. Die Römer hatten Christus gekreuzigt, um die jüdischen Führer zufrieden zu stellen. Nun wollten sie ihnen einen weiteren Gefallen tun, indem sie Johannes dorthin brachten, wo seine Stimme weder von Juden noch von Heiden gehört werden konnte. Er wurde auf die Insel Patmos verbannt. Siehe Offenbarung 1,9. CS 305 3 Offensichtlich ließ der Herr zu, dass seine Feinde triumphierten. So sah es dem äußeren Anschein nach aus. Doch Gottes Hand bewegte sich unsichtbar in der Finsternis. Gott ließ es zu, dass sein treuer Diener dorthin gebracht wurde, wo Christus ihm eine noch wunderbarere Offenbarung seiner selbst vermitteln konnte, um sie der Welt weiterzugeben ... Er war auf einer wüsten Insel verborgen, aber dort besuchte ihn Christus, gewährte ihm einen wundervollen Blick auf seine Herrlichkeit und ließ ihn wissen, was auf der Erde geschehen würde ... Johannes wurde der Gemeinschaft seiner Brüder beraubt, doch keiner konnte ihm das Licht und die Offenbarung Christi nehmen. Ein großes Licht sollte von Christus auf seinen Diener scheinen. Dieser geliebte Jünger hatte [schon] große Vorrechte genossen. Mit den anderen Jüngern war er mit Jesus durchs Land gezogen, hatte von ihm gelernt und sich seiner Worte erfreut ... Am heiligen Sabbattag zeigte sich der auferstandene Erlöser Johannes (siehe Offenbarung 1,10) und das Zeugnis, das damals gegeben wurde, gilt auch uns. Gott möchte, dass wir die Heilige Schrift durchforschen, damit wir wissen, was in den letzten Tagen der Weltgeschichte geschehen wird ... CS 305 4 [Die Verse aus Offenbarung Kap. 1] geben ein kraftvolles Zeugnis, aber ihre wahre Bedeutung wird nur verschwommen wahrgenommen. Jeder, der in der Schrift forscht, sollte jedes einzelne Wort im ersten Kapitel der Offenbarung sorgfältig überdenken, denn jeder Satz und jedes Wort haben Gewicht und Konsequenzen. CS 305 5 Dass Christus Johannes erschien, sollte allen -- Gläubigen wie Ungläubigen -- ein Beweis sein, dass wir einen auferstandenen Christus haben. Siehe Offenbarung 1,18. Das sollte der Gemeinde lebendige Kraft verleihen. Manchmal ziehen sich dunkle Wolken um Gottes Volk zusammen. Es scheint so, als wollten Unterdrückung und Verfolgung sie auslöschen. Doch in solchen Zeiten lernen wir am meisten. So wie die Sterne in den dunklen Nächten am hellsten strahlen, so werden die hellsten Lichtstrahlen der Herrlichkeit Gottes in der tiefsten Finsternis offenbart. Je dunkler der Himmel ist, um so klarer und markanter sind die Strahlen der "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20), unseres auferstandenen Erlösers. Manuskript 106, 1897. ------------------------Gottes Botschaft an sein Volk, 1. November CS 306 1 Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis bringen, um euch auf die Probe zu stellen. Zehn Tage lang werdet ihr leiden müssen. Doch wenn du mir [Christus] treu bleibst, treu bis zum Tod, werde ich dir den Preis des Siegers geben: das ewige Leben. Offenbarung 2,10 (Hfa). CS 306 2 Johannes war mit dem Heiland während seines Dienstes auf der Erde eng verbunden gewesen. Er hatte seine wunderbaren Worte gehört und seine wundervollen Taten gesehen und deshalb konnte er davon ein klares Zeugnis geben. Er sprach aus einem vollen Herzen, das von Liebe zu Christus überfloss, und keine Macht konnte seine Worte bremsen ... CS 306 3 Wie sein Meister wehrte sich auch Johannes nicht, als man ihn töten wollte. Als ihn seine Feinde in einen Kessel mit kochendem Öl warfen, dachten sie, sie würden nichts mehr von ihm hören. Doch als die Worte gesprochen wurden, die satanischen Ursprungs waren: "So sterben alle, die an den Betrüger Jesus Christus von Nazareth glauben", erklärte Johannes: "Mein Herr hat sich geduldig all dem unterworfen, was Satan und seine Engel ersinnen konnten, um ihn zu demütigen und zu quälen. Er gab sein Leben hin, um die Welt zu retten. Er starb, damit wir leben können. Ich empfinde es als eine Ehre, um seinetwillen zu leiden. Ich bin nur ein schwacher, sündiger Mensch, doch Christus war ‚heilig, unschuldig, unbefleckt und von den Sündern geschieden'. Hebräer 7,25. Er sündigte nicht, es ist auch ‚kein Betrug in seinem Munde gewesen'." Jesaja 53,9. Die Worte des Johannes, die er sprach, während er von seinen Feinden gequält wurde, taten ihre Wirkung. Dieselben Leute, die ihn in den Kessel geworfen hatten, zogen ihn auch wieder heraus. CS 306 4 Danach wurde Johannes auf die Insel Patmos verbannt (siehe Offenbarung 1,9), wo er von seinen Gefährten im Glauben getrennt war. Seine Feinde nahmen an, dass er dort durch die schwierige Lage und die Vernachlässigung zugrunde gehen würde. Doch Johannes fand selbst dort Freunde und konnte Menschen zu Gott führen. Und seine Feinde hatten gemeint, sie hätten den treuen Zeugen endlich an einen Ort gebracht, wo er die Juden oder die bösartigen Herrscher der Welt nicht länger beunruhigen konnte ... CS 306 5 Christus, sein Vater und die himmlischen Engel waren die Gefährten des Johannes auf der Insel Patmos. Von ihnen bekam er Belehrungen, die er denen weitergab, die -- wie er -- von der übrigen Welt getrennt waren. Dort schrieb er die Visionen und Offenbarungen auf, die er von Gott empfing. In ihnen wird davon berichtet, was am Ende der Weltgeschichte geschehen würde. Wenn seine Stimme nicht länger für die Wahrheit eintreten konnte, wenn er nicht mehr von dem Einen zeugen konnte, den er liebte und dem er diente, dann sollten die Botschaften, die ihm an jener steinigen, unfruchtbaren Küste gegeben wurden, hinausgehen wie eine brennende Lampe. "Alle Nationen, Stämme, Sprachen und Völker" (Offenbarung 14,6) würden die festen Absichten Gottes kennen lernen, die nicht nur die jüdische Nation, sondern alle Völker auf der Erde betrafen. Manuskript 150, 1899. ------------------------Die Offenbarung ist ein offenes Buch für unser Studium, 2. November CS 307 1 Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Offenbarung 1,3. CS 307 2 Viele haben die Ansicht vertreten, die Offenbarung wäre ein versiegeltes Buch und sie wollen keine Zeit für das Studium ihrer Geheimnisse investieren. Sie sagen, man solle lieber auf die Herrlichkeit der Erlösung sehen; die Geheimnisse, die Johannes auf der Insel Patmos offenbart wurden, seien demgegenüber weniger der Erwägung wert. CS 307 3 Doch so betrachtet Gott dieses Buch nicht. Er erklärt [durch Johannes]: "Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht." Offenbarung 22,18.19 ... CS 307 4 Der Herr offenbarte seinem Knecht Johannes die Geheimnisse dieses Buches mit der Absicht, dass sie von allen studiert werden können. In diesem Buch werden Szenen geschildert, die jetzt in der Vergangenheit liegen, und einige mit ewiger Bedeutung, die in unserer Zeit geschehen. Andere Prophezeiungen werden sich erst am Ende der Zeit vollständig erfüllen, wenn die letzte große Auseinandersetzung zwischen den Mächten der Finsternis und dem Fürsten des Himmels stattfinden wird ... CS 307 5 Viele der Vorhersagen werden sich schnell hintereinander erfüllen. Die Geschichte wird sich wiederholen, alte Auseinandersetzungen werden zu neuem Leben erwachen und Gottes Volk wird von allen Seiten Gefahren ausgesetzt sein. Die Leute strömen zusammen, drängen sich und streiten um den Vorrang. Das, was alltäglich und vergänglich ist, fesselt ihre Aufmerksamkeit, so dass man kaum noch an ewige Interessen denkt. CS 307 6 Menschen mit Energie, Eifer und Ausdauer werden alle ihre von Gott gegebenen Fähigkeiten dafür einsetzen, in Kooperation mit Satans Gewaltherrschaft das Gesetz Gottes unwirksam zu machen. Betrüger aus allen Gesellschaftsschichten und Klassen werden behaupten, verdienstvoll und zuverlässig zu sein. Das Gemeine und Unreine wird übertrieben werden gegenüber dem Wahren und Heiligen. Dadurch wird das Nachgemachte angenommen und der wahre Maßstab der Heiligkeit [das Gesetz Gottes] abgetan, [ähnlich] wie damals von Adam und Eva das Wort Gottes abgetan wurde und sie die Lüge Satans glaubten. Manuskript 143, 1901. ------------------------Das Zeugnis Jesu offenbart Gottes ewige Liebe, 3. November CS 308 1 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Drangsal und dem Königtum und dem Ausharren in Jesus, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen. Offenbarung 1,9 (EB). CS 308 2 Durch einen "Bruder und Mitgenossen in der Bedrängnis" (Offenbarung 1,9) offenbarte Christus seinem Volk den schrecklichen Konflikt, den sie vor seiner Wiederkunft durchmachen müssen. Bevor ihnen die Szenen ihres bitteren Kampfes eröffnet werden, werden sie daran erinnert, dass andere Gläubige diesen [Leidens-]Kelch ebenfalls getrunken haben und mit der [Leidens-]Taufe getauft wurden. Siehe Markus 10,38. Gott, der diese früheren Zeugen seiner Wahrheit stärkte und ermutigte, wird sein Volk auch in der letzten Auseinandersetzung nicht verlassen. CS 308 3 Es war eine Zeit bitterer Verfolgung und großer Finsternis, in der Satan scheinbar über die treuen Zeugen Gottes triumphierte, als Johannes trotz seines fortgeschrittenen Alters zur Verbannung verurteilt wurde. Er wurde von seinen Glaubensgeschwistern getrennt und von seinem Missionswerk abgeschnitten, doch er war nicht von Gottes Gegenwart getrennt. Der wüste Ort seines Exils erwies sich ihm als Tor des Himmels. Er sagt: "Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn" -- dem heiligen Tag, den Gott gesegnet und als sein Eigentum abgesondert hat (siehe 1.Mose 2,3; Jesaja 58,13) -- "und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, die sprach: ‚Was du siehst, das schreibe in ein Buch ...' Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich." Offenbarung 1,10-13 ... Christus wandelte inmitten der goldenen Leuchter. Dadurch wird seine enge Beziehung zu den Gemeinden symbolisiert. Siehe V. 20. Er ist in Verbindung mit seinem Volk ... Obwohl er der Hohepriester und Mittler im himmlischen Heiligtum ist (siehe Hebräer 8,1.2), geht er doch inmitten der Gemeinden auf der Erde auf und ab ... CS 308 4 Als der Heiligen Geist erneut auf dem Propheten ruhte, sieht er "eine Tür aufgetan im Himmel" und hört eine Stimme, die ihn aufruft, die Dinge zu betrachten, die danach geschehen werden. Offenbarung 4,1. Er schreibt: "Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer. Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder und ein Regenbogen war um den Thron." V. 2.3. Gott war von dienenden Engeln umgeben, die nur darauf warteten, seinen Willen auszuführen. Johannes sah um den Thron Gottes den Regenbogen der Verheißung, der das Zeichen seines Bundes mit Noah war (siehe 1.Mose 9,12.13) -- ein Versprechen der Gnade Gottes für jeden, der seine Schuld bereut und an Christus glaubt. Er ist ein ewiges Zeugnis dafür, dass "Gott die Welt [so sehr] geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16. Damit wird der ganzen Welt erklärt, dass Gott sein Volk im Kampf mit dem Bösen nicht vergessen wird. Manuskript 100, 1893. ------------------------Christi Werk für unsere Rettung wird beschrieben, 4. November CS 309 1 Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda ... Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Offenbarung 5,6. CS 309 2 Der Erlöser wurde Johannes als "Löwe von Juda" und als "geschlachtetes Lamm" bildhaft dargestellt. Hierin drückt sich das gesamte Erlösungswerk aus. Diese Symbole zeigen die Einheit von allmächtiger Kraft und selbstaufopfernder Liebe. Als "Löwe von Juda" wird Christus seine Auserwählten verteidigen und sie siegreich herausführen, weil sie ihn als "Lamm Gottes" annehmen, "das die Sünde der Welt wegnimmt". Johannes 1,29 (EB). Christus, das geschlachtete Lamm, das verachtet und abgelehnt wurde, das Opfer des Zornes Satans und der Schmähungen und Grausamkeiten von Menschen -- wie mitfühlend war seine Anteilnahme mit seinem Volk, das noch in der Welt war. Und genauso tief, wie seine Demütigung und seine Opferbereitschaft als "Lamm Gottes" war, genauso groß wird auch seine Macht in Herrlichkeit als der "Löwe von Juda" sein, wenn er sein Volk befreit. CS 309 3 Johannes wurden die großen Ereignisse in der Zukunft eröffnet, die die Herrschaft von Königen erschüttern und alle irdischen Mächte zum Zittern bringen werden. Er sah die letzten Szenen der Weltgeschichte, die Aufrichtung der Herrschaft dessen, der "König aller Könige" (Offenbarung 19,16) sein wird und "dessen Reich ewig ist". Daniel 7,27 ... Er sah, wie Christus die Huldigung aller himmlischen Engel entgegen nahm (siehe Offenbarung 5,11.12) und hörte das Versprechen, dass Gottes Volk -- welch eine Trübsal auch über sie kommen würde -- "in allem überwinden [wird] durch den, der [sie] geliebt hat" (Römer 8,37; siehe auch Offenbarung 7,14), wenn sie nur geduldig ausharren würden ... CS 309 4 Johannes war nun darauf vorbereitet, die spannenden Szenen zu sehen in der großen Auseinandersetzung zwischen denen, "die Gottes Gebote halten" (Offenbarung 12,17) und denen, die Gottes Gesetz unwirksam machen wollen. Er sah eine wunderwirkende Macht aufsteigen, die alle Erdenbürger verführen würde, die nicht mit Gott verbunden sind. Sie "sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war." Offenbarung 13,11-14 ... Über die Menschen, die Gott treu bleiben und sich nicht den Gesetzen irdischer Herrscher beugen, die gegen die Autorität des himmlischen Königs gerichtet sind, sagt der Autor der Offenbarung: "Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren." Offenbarung 14,12 (EB). CS 309 5 Diese Lehren dienen zu unserem Nutzen. Wir müssen unser Vertrauen auf Gott gerichtet halten, denn es steht uns eine Zeit bevor, die jeden Menschen auf die Probe stellen wird. Christus erzählte auf dem Ölberg von den furchtbaren Gerichten, die seiner Wiederkunft vorangehen werden. Siehe Matthäus 24,6-13.29.30 ... Diese Vorhersagen erfüllten sich teilweise bei der Zerstörung Jerusalems, doch sie besitzen eine direktere Anwendung auf die letzten Tage. Manuskript 100, 1893. ------------------------In die Zukunft gesehen, 5. November CS 310 1 Es werden Zeichen geschehen ... und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde. Lukas 21,25.26. CS 310 2 Johannes wurde auch Zeuge der schrecklichen Szenen, die als Zeichen der Wiederkunft Christi geschehen werden. Er sah Armeen, die sich für eine Schlacht rüsteten, und Menschen, deren Herzen vor Angst versagten. Er sah, wie die Erde aus ihrer Bahn bewegt wurde (siehe Lukas 21,26), wie die Berge mitten ins Meer geworfen wurden (siehe Offenbarung 6,14) und wie die [dadurch verursachten] Wellen brausten und tobten. Er sah, wie die "Schalen des Zornes" ausgegossen wurden, so dass Seuchen, Hungersnöte und Tod über die Erdenbewohner kamen. Siehe V. 1-4. CS 310 3 Der mäßigende Einfluss des Heiligen Geistes wird bereits von der Welt zurückgezogen. Wirbelstürme, Orkane, Unwetter, Feuer und Überschwemmungen, Unglücke auf See und an Land geschehen schnell hintereinander. Die Wissenschaft versucht all das zu erklären. Die zunehmenden Zeichen um uns her, die von der nahen Ankunft des Gottessohnes erzählen, führt man auf andere Ursachen zurück. Die Menschen können die Wächterengel nicht sehen, die die "vier Winde" noch zurückhalten, bis "die Knechte Gottes an ihren Stirnen versiegelt" sind. Offenbarung 7,1.3. Doch wenn Gott seinen Engeln befiehlt, diese "Winde" loszulassen, wird sich solch eine Szene des Streites ereignen, die niemand beschreiben kann. CS 310 4 Wir stehen an der Schwelle großer und ernster Ereignisse. Die Vorhersagen erfüllen sich schnell. Der Herr steht vor der Tür. Siehe Jakobus 5,9. Bald werden wir in eine Zeitspanne eintreten, die für alle Lebenden von überragender Bedeutung ist. Die Auseinandersetzungen der Vergangenheit werden wieder aufleben. Neue Kontroversen werden ausbrechen. Was sich bald in unserer Welt abspielen wird, davon kann man nicht einmal träumen. Satan arbeitet durch menschliche Werkzeuge. CS 310 5 Gottes Diener sollen sich in dieser großen Notlage nicht auf sich selbst verlassen. Der Ablauf der kommenden Ereignisse liegt in der Hand Gottes. Die Welt ist nicht ohne einen Herrscher; die Majestät des Himmels hat das Schicksal der Völker wie auch die Interessen seiner Gemeinde in seinen eigenen Händen ... CS 310 6 Eine wichtige Zukunft liegt vor uns. Ihre Prüfungen und Versuchungen zu meistern und ihre Aufgaben zu erfüllen, wird großes Gottvertrauen und Beharrlichkeit erfordern. Doch wir können herrlich triumphieren, denn nicht ein einziger wachsamer, betender und vertrauender Mensch wird von den Täuschungen des Feindes umgarnt werden. Der ganze Himmel nimmt Anteil an unserem Wohlergehen und wartet nur darauf, dass wir seine Weisheit und Kraft in Anspruch nehmen. In der bevorstehenden Prüfungszeit wird Gott jeden mit einem Schutzsiegel zeichnen, der "sein Wort von der Geduld bewahrt" hat. Offenbarung 3,10. Manuskript 100, 1893. ------------------------Wir sind verantwortlich für die Erkenntnis, die wir erhalten haben, 6. November CS 311 1 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn. Matthäus 7,14 (GNB). CS 311 2 Der sanfte, geliebte Jünger [Johannes] schrieb: "Wer sagt: ‚Ich kenne [Christus]' und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner und in dem ist die Wahrheit nicht." 1.Johannes 2,4. Das Wort Gottes ist klar und deutlich. Es ist eine gefährliche Sache, sich als ein Nachfolger Jesu zu bekennen, ihn aber in seinen Taten zu verleugnen, indem man einer seiner Forderungen gegenüber gleichgültig ist. CS 311 3 Die Geschichte der Reformation lehrt uns, dass die Gemeinde Christi niemals zu einem Stillstand kommen und aufhören soll, sich zu reformieren. Gott steht an der Spitze und sagt zu ihr wie damals zu Mose: "Geht voran!" "Sage den Israeliten, dass sie weiterziehen!" 2.Mose 14,15. Gottes Werk geht voran. Schritt für Schritt kommt sein Volk vorwärts durch Konflikte und Prüfungen zum endgültigen Sieg. Die Kirchengeschichte lehrt uns, dass Gottes Volk vorbereitet sein soll für neue Einsichten, für sich eröffnende Wahrheiten, die in seinem Wort offenbart sind. Die Geschichte des Fortschritts der Wahrheit inmitten von Irrtum und geistiger Finsternis zeigt uns, dass Gottes Wahrheit von der Mehrheit weder geschätzt noch begehrt wird. Wer in der Reform voranging und der Stimme Gottes -- "Geht voran!" -- gehorchte, war Opposition, Folter und dem Tod ausgesetzt. Im Angesicht von aufgesperrten Gefängnissen und angedrohter Folter und Tod schätzten sie die Wahrheit für ihre Zeit als so wichtig ein, dass sie lieber ihr Leben opferten als ihren Glauben. Ihr Leben war ihnen nicht wichtig, wenn es für die Wahrheiten Gottes geopfert wurde. Die Wahrheit ist in unserer Zeit genauso wichtig, wie sie es in den Tagen der Märtyrer war ... Was wäre geschehen, wenn die Menschen in der Zeit Luthers ihren Ungehorsam gegenüber Gottes Forderungen mit den Argumenten entschuldigt hätten: "Gott ist zu gnädig, um mich dafür zu verurteilen, dass ich diese unpopuläre Wahrheit nicht annehme. Unsere Glaubenslehrer und unsere religiösen Führer nehmen sie auch nicht an. Ich riskiere es, Gottes Gesetz zu übertreten, weil die Welt es ablehnt ... Ich bin mit meiner Religion zufrieden ... Ich wage es, mit der Masse zu gehen." CS 311 4 Wenn ich mit der Masse mitlaufe, sagt mir die Bibel, dass ich auf der breiten Straße gehe, die zum Tod führt. Siehe Matthäus 7,13. Der König des Himmels sagte: "Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!" V. 14. Wir sind verantwortlich für die Erkenntnis, die als Licht in unserer Zeit scheint. Christus weinte über Jerusalem, weil sie die Zeit ihrer Heimsuchung nicht erkannte. Siehe Lukas 19,41-43. Die widerliche Undankbarkeit, der hohle Formalismus und die heuchlerische Unaufrichtigkeit von Jahrhunderten riefen diese Tränen nicht mehr unterdrückbaren Schmerzes in den Augen Jesu hervor. Brief 35, 1877. ------------------------Die Gefahr der Gleichgültigkeit gegenüber dem Licht der Erkenntnis, 7. November CS 312 1 Die Menschen werden gerichtet, weil das Licht zwar in die Welt gekommen ist, sie aber die Finsternis mehr lieben als das Licht. Denn alles, was sie tun, ist böse. Johannes 3,19 (Hfa). CS 312 2 [Jesus stellt] den Verlust eines Menschen als Katastrophe dar, zu der im Vergleich der Gewinn der ganzen Welt bedeutungslos ist. Siehe Matthäus 16,26 ... Jerusalem ist ein Symbol für jeden, der die gegenwärtigen Vorrechte vernachlässigt und das Licht zurückweist, das Gott ihm gesandt hat. Sind die Ratschläge Gottes geschätzt worden? Sind die Aufrufe und Warnungen seiner Diener akzeptiert worden? Sind Einwände [gegen Irrtümer] beachtet worden? Würde doch ein jeder für sich die goldenen Gelegenheiten "dieser Zeit" nutzen, damit nicht das Wort [von Christus] ergeht: "Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen." Lukas 19,42. Wenn uns heute Licht [der Erkenntnis] scheint, sollen wir es annehmen, wertschätzen und entsprechend handeln ohne erst darauf zu warten, ob bedeutende Leute oder Gelehrte es akzeptieren ... CS 312 3 Christus sagte: "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." Matthäus 5,17 ... Jesus schaute in die zukünftigen Jahrhunderte und erkannte, dass die Christenheit einmal denken und lehren würde, dass der Tod Christi das Gesetz des Vaters abgeschafft hätte. Deshalb macht er eine klare Aussage, damit jeder Bescheid weiß, der in dieser Sache nicht getäuscht werden will ... Viele sind gestorben, ohne den Sabbat gehalten zu haben. Sie waren gute Menschen und lebten die Erkenntnis aus, die sie hatten. Sie konnten nicht für Licht verantwortlich sein, das sie nie hatten. Wir müssen uns für das Licht verantworten, das in unserer Zeit scheint. Es wäre töricht, wollten wir unsere Übertretung des göttlichen Gesetzes damit entschuldigen, dass gute Menschen in früherer Zeit es auch nicht hielten ... CS 312 4 Es ist gefährlich, dem Licht [göttlicher Wahrheit] gegenüber gleichgültig zu sein. Wenn angeblich große und gute Menschen dem Gesetz Gottes nicht gehorchen, ist das für uns Grund genug, es ebenfalls zu übertreten? ... Es waren Schriftgelehrte, Volksführer, Priester und Männer in religiösen Ämtern, solche, die meinten, ihre Gerechtigkeit wäre allen anderen überlegen (siehe Lukas 18,10-12), die Christus verfolgten. Diese frommen Heuchler waren die schlimmsten Feinde Jesu ... Es waren die Lehrer des Volkes, die Jesus verspotteten, als er am Kreuz hing. Siehe Matthäus 27,41-43. CS 312 5 Die bekennenden Christen von heute, die Licht zurückweisen, werden in keiner günstigeren Position sein als die Juden zur Zeit Jesu und werden keinesfalls denen vorgezogen, die das Licht der Wahrheit annehmen und wertschätzen. Wenn die Juden damals gewusst hätten, dass Jesus der Fürst des Lebens war, hätten sie ihn nicht gekreuzigt. Siehe 1.Korinther 2,8; Apostelgeschichte 3,15.17. Doch warum wussten sie das nicht? Weil sie jeden Beweis zurückwiesen, der ihnen zeigte, dass Christus wirklich der Messias war ... [Die bekennenden Christen] werden die [treuen] Gläubigen als ein kleines, schwaches Volk ansehen, als Fanatiker, und werden spöttisch über sie reden. Brief 35, 1877. ------------------------Die Verfolgung in den ersten Jahrhunderten, 8. November CS 313 1 Wieder andere wurden verhöhnt und gefoltert, weil sie an Gott festhielten. Man legte sie in Ketten und warf sie ins Gefängnis. Hebräer 11,36 (Hfa). CS 313 2 Als Jesus seinen Jüngern das Schicksal Jerusalems und die Szenen seiner Wiederkunft offenbarte, sagte er ihnen auch von der Erfahrung seines Volkes voraus -- von der Zeit seiner Himmelfahrt an bis zu seiner Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit zu ihrer Befreiung. Vom Ölberge aus sah der Heiland die Stürme, die über die apostolische Gemeinde hereinbrechen würden. Sein Auge drang weiter in die Zukunft und sah die grimmigen, verwüstenden Stürme, die seine Nachfolger in den kommenden Jahrhunderten der Finsternis und Verfolgung erschüttern würden ... CS 313 3 Die Geschichte der Urgemeinde zeugt von der Erfüllung der Worte des Heilands. Die Mächte der Erde und der Hölle vereinigten sich gegen Christus in der Person seiner Nachfolger ... Man beraubte Christen ihrer Besitztümer und vertrieb sie aus ihrem Zuhause ... Viele besiegelten ihr Zeugnis mit ihrem Blut ... CS 313 4 Unter den ärgsten Verfolgungen hielten diese Zeugen für Jesus ihren Glauben rein ... Mit Worten des Glaubens, der Geduld und der Hoffnung ermutigten sie einander, Entbehrungen und Bedrängnis auszuhalten. Der Verlust aller irdischen Segnungen vermochte sie nicht zu zwingen, ihrem Glauben an Christus abzusagen. Prüfungen und Verfolgungen waren nur Stufen, die sie ihrer Ruhe und ihrem Lohn näher brachten ... CS 313 5 Vergeblich waren Satans Anstrengungen, die Gemeinde Christi durch Gewalt zu zerstören. Der große Kampf, in dem die Jünger Jesu ihr Leben hingaben, hörte nicht auf, als diese treuen Bannerträger auf ihrem Posten fielen. Durch ihre Niederlage blieben sie Sieger. Gottes Mitarbeiter wurden erschlagen, doch sein Werk ging ständig voran. Das Evangelium wurde weiter verbreitet und die Zahl seiner Anhänger wuchs ständig ... Ein Christ [der Kirchenvater Tertullian] erklärte, als er den heidnischen Herrschern Vorhaltungen machte, die die Verfolgung eifrig betrieben: "Ihr könnt uns foltern, kränken und quälen. Eure Boshaftigkeit stellt unsere Schwäche auf die Probe, aber eure Grausamkeit bringt euch nichts. Sie wirkt nur als umso stärkere Einladung, die andere dazu bringt, unsere Überzeugung zu teilen. Je mehr wir niedergemäht werden, um so mehr werden wir neu ausschlagen. Das Blut der Christen ist ein Same." [Apologeticum, Kap. 50] CS 313 6 Tausende wurden eingesperrt und umgebracht, aber andere sprangen in die Bresche und füllten ihre Plätze. Und die um ihres Glaubens willen den Märtyrertod erlitten, waren nun in Christus sicher und wurden von ihm als Überwinder angesehen. Sie hatten "den guten Kampf gekämpft" und werden die Krone der Herrlichkeit empfangen, wenn Christus wiederkommt. 2.Timotheus 4,7.8. Die Leiden, die die Christen erduldeten, brachten sie einander und ihrem Erlöser näher. The Spirit of Prophecy IV, 39-42 fast identisch mit: Der große Kampf 39-42. ------------------------Die Urgemeinde wurde von Satans Nachfolgern verdorben, 9. November CS 314 1 Trotzdem habe ich etwas an dir auszusetzen: Du unternimmst nichts gegen diese Isebel, die sich als Prophetin ausgibt. Durch ihre Lehre verführt sie die Gläubigen zu einem zügellosen Leben und ermuntert sie, ohne Bedenken das Fleisch der Götzenopfer zu essen. Offenbarung 2,20 (Hfa). CS 314 2 Das Beispiel [der Märtyrer] in ihrem Leben und die Bestätigung [ihres Glaubens] in ihrem Sterben waren ein ständiges Zeugnis für die Wahrheit. Wo man es am wenigsten erwartet hätte, verließen Satans Untertanen seinen Dienst und stellten sich unter das Banner Christi ... CS 314 3 Der große Gegner versuchte nun mit List zu erreichen, was er mit Gewalt nicht geschafft hatte. Die Verfolgungen hörten auf und an ihre Stelle traten die gefährlichen Verlockungen irdischen Wohlstandes und weltlicher Ehre. Götzendiener wurden veranlasst, einen Teil des christlichen Glaubens anzunehmen, während sie andere wichtige Wahrheiten ablehnten. Sie erklärten, Jesus als den Sohn Gottes anzunehmen und an seinen Tod und seine Auferstehung zu glauben, aber sie waren nicht von ihrer Schuld überführt und spürten kein Bedürfnis, [ihre Sünden] zu bereuen oder ihr Denken zu ändern. Zu einigen Zugeständnissen bereit, schlugen sie vor, dass auch Christen Konzessionen machen sollten, damit sich alle auf der gemeinsamen Plattform des Glaubens an Christus vereinen konnten. CS 314 4 Nun war die Gemeinde in einer furchtbaren Gefahr, gegen die im Vergleich dazu Gefängnis, Folter, Feuer und Schwert Segnungen waren. Einige dieser Christen blieben standhaft und erklärten, sie könnten keine Kompromisse machen. Andere meinten, wenn sie einige Züge ihres Glaubens aufgeben oder verändern würden und sich mit denen vereinigen, die das Christentum nur teilweise angenommen hatten, könnte das ein Mittel für ihre vollständige Bekehrung sein ... Unter dem Deckmantel eines angeblichen Christentums schlich sich Satan selbst in die Kirche ein, um den Glauben [der Christen] zu verfälschen und ihren Verstand vom Wort der Wahrheit abzulenken. CS 314 5 Schließlich senkte der größere Teil der Christenheit seine Maßstäbe und eine Verbindung zwischen Christentum und Heidentum kam zustande. Obwohl die Götzenanbeter behaupteten, bekehrt zu sein und sich der Kirche anschlossen, hielten sie doch an ihrem Götzendienst fest. Sie wechselten nur die Gegenstände ihrer Anbetung [von Götterdarstellungen] zu Bildern von Jesus, ja sogar von Maria und den Heiligen. Der faule Sauerteig des Götzendienstes, der auf diese Weise in die Kirche gelangte, setzte sein unheilvolles Werk fort. Falsche Lehren, abergläubische Gebräuche und götzendienerische Zeremonien wurden in ihren Glauben und ihren Gottesdienst einverleibt. Als sich die Nachfolger Christi mit Götzendienern vereinten, wurde die christliche Religion verdorben und die Kirche verlor ihre Reinheit und Kraft. Allerdings gab es etliche, die durch diese Täuschungen nicht irregeführt wurden. The Spirit of Prophecy IV, 42-43 fast identisch mit: Der große Kampf 42.43. ------------------------Es gibt zwei Klassen von Nachfolgern Christi, 10. November CS 315 1 Dann wird es mit dem Reich [Gottes] sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und ausgingen dem Bräutigam [Christus] entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Matthäus 25,1.2 (EB). CS 315 2 Unter denen, die vorgaben, Christi Nachfolger zu sein, hat es immer zwei Klassen gegeben. Während die eine das Leben des Heilands erforscht und sich ernsthaft bemüht, die eigenen Fehler zu korrigieren und dem Vorbild Jesu ähnlich zu werden, scheut die andere die klaren, praktischen Wahrheiten, die ihre Irrtümer bloßstellen. Selbst in ihrer besten Verfassung bestand die Gemeinde nicht nur aus treuen, reinen und aufrichtigen Menschen. Unser Heiland lehrte, dass die, welche absichtlich der Sünde frönen, nicht in die Gemeinde aufgenommen werden sollen. Siehe Matthäus 18,15.17. Aber er verband sich mit Männern, die Charakterfehler hatten, und gewährte ihnen den Nutzen seiner Lehren und seines Beispiels, damit sie Gelegenheit hatten, ihre Fehler einzusehen und zu korrigieren. CS 315 3 Unter den zwölf Aposteln gab es einen Verräter. Judas wurde nicht wegen, sondern trotz seiner Charakterfehler aufgenommen. Er wurde mit den Jüngern verbunden, damit er durch die Unterweisung und das Vorbild Christi lernen konnte, was einen christlichen Charakter ausmacht. Auf diese Weise sollte er dahin geführt werden, seine Fehler einzusehen, sie zu bereuen und mit Hilfe der göttlichen Gnade Gottes seine "Seele durch den Gehorsam gegen[über der] Wahrheit ... [zu] reinigen". 1.Petrus 1,22 (EB). Aber Judas wandelte nicht in dem Licht, das ihm so gnädig schien. Indem er der Sünde frönte, lud er die Versuchungen Satans ein. Siehe Johannes 12,4.6. Seine schlechten Wesenszüge wurden vorherrschend. Er überließ finsteren Mächten die Herrschaft über sein Denken. Er wurde wütend, wenn seine Fehler getadelt wurden, und so wurde er [schließlich] dazu gebracht, das furchtbare Verbrechen, seinen Meister zu verraten, zu begehen. Siehe Johannes 13,2; Matthäus 26,24.25. In ähnlicher Weise hassen alle, die unter einem frommen Mantel Böses hegen und pflegen, diejenigen, die ihren Frieden stören, indem sie ihren sündigen Wandel verurteilen. Wenn sich ihnen eine günstige Gelegenheit bietet, werden sie -- wie Judas -- diejenigen verraten, die versucht haben, sie zu ihrem Besten zurechtzuweisen. CS 315 4 Auch die Apostel begegneten in der Gemeinde Menschen, die sich zur Frömmigkeit bekannten, während sie im Geheimen Unredlichkeit hegten. Ananias und Saphira handelten wie Betrüger: Sie gaben vor, Gott ein vollständiges Opfer zu bringen, obwohl sie habgierig einen Teil davon zurückhielten. Siehe Apostelgeschichte 5,1-10 ... Als [später] Prüfungen und Verfolgungen über die Nachfolger Christi hereinbrachen, wollten nur noch solche seine Jünger werden, die bereit waren, um der Wahrheit willen alles aufzugeben. Dadurch blieb die Gemeinde vergleichsweise rein, solange die Verfolgung andauerte. Doch als sie aufhörte, kamen Neubekehrte in die Gemeinde, die weniger aufrichtig und hingebungsvoll waren. So wurde Satan der Weg eröffnet, [in ihr] Fuß zu fassen. The Spirit of Prophecy IV, 44.45 (fast identisch mit: Der große Kampf 43.44). ------------------------Sie werden auch euch verfolgen, 11. November CS 316 1 Alle, die in der Bindung an Jesus Christus ein Leben führen wollen, das Gott gefällt, werden Verfolgungen erleiden. 2.Timotheus 3,12 (GNB). CS 316 2 Herodes und die boshaften Amtsträger brachten den Gerechten um, doch Christus tötete nie jemanden. Daher können wir den Geist der Verfolgung auf seinen Urheber Satan zurückführen, denn Menschen wünschen sich Gewissensfreiheit. Der Teufel ist ein Betrüger und Lügner, ein Mörder und "Verkläger der Brüder". Siehe Johannes 8,44; Offenbarung 12,10. Er liebt es, menschliches Elend zu sehen und jubelt über Verzweiflung. Wenn wir die grausamen Verfolgungen derer betrachten, die Gott gemäß ihrem Gewissen gehorchen wollten, so erkennen wir darin das Wirken des "Geheimnisses der Bosheit". 2.Thessalonicher 2,7. Der Herr sagte zu Satan, jener "alten Schlange" (Offenbarung 12,9): "[Evas] Nachkomme ... soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn [Christus] in die Ferse stechen." 1.Mose 3,15. Christus zermalmte den Kopf der Schlange in spezieller Weise, aber diese Prophezeiung reicht weiter. Es ist die Ankündigung einer unermüdlichen Auseinandersetzung zwischen Christus und seinen Nachfolgern und Satan mit seinen Engeln und menschlichen Werkzeugen auf dieser Erde bis zum Ende der Zeit. Dieser Kampf wurde gegen den Sohn Gottes eröffnet. Er wurde bedrängt, verachtet und abgelehnt, "ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut". Jesaja 53,3 (EB). Die Majestät des Himmels musste immer wieder den Schauplatz seiner Arbeit verlassen, weil Satan "ihm in die Ferse stach". Schließlich erreichte Satans Boshaftigkeit ihren Höhepunkt, als er die Gemüter böser Menschen dazu bewegen und so sehr kontrollieren konnte, dass sie Jesus kreuzigten. Er hat den Kindern Gottes seit jeher nachgestellt und ihnen Elend und Tod gebracht ... Jesaja, Daniel und Johannes haben diese Kämpfe und Unterwerfungen vorausgesagt, die Gottes Volk durchmachen muss, und den Triumph Satans in seinen scheinbaren Siegen. CS 316 3 Die Feindseligkeiten Satans werden auch weiterhin gegen die Nachfolger Jesu gerichtet sein ... Wo immer das Böse in der Ablehnung des Lichtes und der Wahrheit und in der Abkehr vom lebendigen Gott existiert, wird es sich gegen die Gerechten und Gehorsamen verbünden. Gefallene Engel und gefallene Menschen vereinen sich in einer verzweifelten Gemeinschaft. Das ist die Verbindung, die die Verfolger der Gläubigen eingegangen sind. Satan rechnete damit, dass er die Menschen als Verbündete in seiner Unternehmung gegen den Himmel hätte, wenn er sie verführen konnte, wie er damals die Engel getäuscht und verführt hatte, in seinem Kampf mitzumachen ... CS 316 4 Die Wahrheit bringt keine Auffassungen, die mit Traditionen und Legenden vermischt sind. Die Religion Jesu Christi präsentiert die Wahrheit rein und unverdorben. Sie hält jeder Untersuchung stand und, wer aufrichtig nach Wahrheit sucht, wird sie finden. Wahre Religion erregt die Gedanken und Gefühle nicht, sondern appelliert an den Verstand und den Willen. Sie entwickelt sich ständig und erhebt sich immer höher himmelwärts. Manuskript 62, 1886. ------------------------Die Grundsätze der Reformation sollen heute hochgehalten werden, 12. November CS 317 1 Schreib alles auf, was du siehst -- was die Gegenwart und was die Zukunft betrifft. Offenbarung 1,19 (GNB). CS 317 2 Das Prinzip, das wir in dieser Zeit hochhalten sollen, ist dasselbe, das von den Anhängern des Evangeliums zur Zeit der großen Reformation vertreten wurde. Als sich die Fürsten 1529 beim Reichstag zu Speyer versammelten, sah es so aus, als würde die Hoffnung der Welt zerstört. Dieser Versammlung wurde das Edikt des Kaisers vorgelegt, das die religiöse Freiheit einschränkte und verbot, die Lehren der Reformation weiter zu verbreiten ... CS 317 3 Angelegenheiten, die für die Welt bedeutungsvoll waren, hingen von der Handlungsweise einiger Glaubenshelden ab. Die Anhänger der Reformation trafen sich und beschlossen einmütig: "Wir erheben Einspruch gegen diesen Erlass. In Gewissensangelegenheiten hat die Mehrheit keine Macht." Sie unterzeichneten eine Protestnote und übergaben sie den versammelten [Reichs-] Staaten ... CS 317 4 In der letzten Auseinandersetzung hat Gott das Banner der Wahrheit und der Religionsfreiheit, das die Reformatoren hochhielten, unseren Händen anvertraut. Wer von ihm mit der Erkenntnis seines Wortes beschenkt wurde, ist für diese große Gabe verantwortlich. Wir sollen Gottes Wort als höchste Autorität anerkennen. Wir müssen selbst seine Wahrheiten annehmen. Das ist eine individuelle Entscheidung. Und wir werden diese Wahrheiten nur dann wertschätzen können, wenn wir sie für uns selbst, durch eigenes Studium des Wortes Gottes erforscht haben ... CS 317 5 Die protestantischen Kirchen haben inzwischen Lehren angenommen, die das Wort Gottes verurteilt. Sie werden diese in den Vordergrund stellen und dem Gewissen des Volkes aufzwingen, so wie damals zur Zeit Luthers die päpstlichen Autoritäten ihre Dogmen den Vertretern der biblischen Wahrheit aufdrängten. Derselbe Kampf wird erneut ausgetragen werden und jeder Mensch wird dazu aufgerufen sein zu entscheiden, auf welche Seite der Auseinandersetzung er oder sie stehen will. CS 317 6 Wenn Menschen nicht bereit sind, die Wahrheit einzusehen und anzunehmen, weil das ein Kreuz beinhaltet, dann öffnen sie die Tür für Satans Versuchungen. Er wird sie dazu führen, wie damals Eva in Eden, einer Lüge zu glauben. Siehe 2.Thessalonicher 2,10.11. Die Wahrheit, durch die sie geheiligt werden konnten, wird beiseite geschoben. Stattdessen nimmt man die angenehme Täuschung an, die vom Zerstörer der Seelen präsentiert wird. CS 317 7 Häufig liegen die kostbarsten Wahrheiten anscheinend dicht neben folgenschweren Irrtümern. Christus hat allen innere Ruhe verheißen, die von ihm lernen. Siehe Matthäus 11,29. Scharen von Menschen übersehen, dass diese Ruhe nur gefunden wird, indem wir Christi Joch [des Gehorsams und der Dienstbereitschaft] auf uns nehmen und seine Last tragen und dabei seine Sanftmut und Demut besitzen. Siehe V. 29.30; Manuskript 100, 1893. ------------------------Den Unterschied zwischen Gottvertrauen und Anmaßung verstehen, 13. November CS 318 1 Auch von Übermütigen halte deinen Knecht zurück; lass sie mich nicht beherrschen! Dann bin ich tadellos und bin rein von schwerem Vergehen. Psalm 19,14 (EB). CS 318 2 Die großartige Wahrheit, dass wir uns zur Erlösung völlig auf Christus verlassen müssen, liegt dem Irrtum der Anmaßung sehr nahe. Die Freiheit in Christus (siehe Galater 5,1.13) wird von Tausenden irrtümlich für Gesetzlosigkeit gehalten. Weil Christus kam, um uns vom Verdammungsurteil des Gesetzes zu erlösen (siehe Galater 3,13), erklären viele, dass das Gesetz selbst abgeschafft worden sei und dass alle, die es halten, "aus der Gnade gefallen" seien. Galater 5,4. Weil Wahrheit und Irrtum so nahe beieinander liegen, werden alle, die sich nicht vom Heiligen Geist leiten lassen, dahin gebracht, den Irrtum anzunehmen, und begeben sich dadurch unter die Macht der Täuschungsmanöver Satans. Indem er die Menschen dahin geführt hat, Irrtum als Wahrheit anzunehmen, wirkt er darauf hin, sich die Gunst der protestantischen Welt zu sichern. Jeder Mensch muss vor seinen Listen auf der Hut sein. Wir müssen regelmäßige Bibelleser sein und der Heiligen Schrift gehorchen ... Jeder sollte sich aufrichtig fragen: "Was ist Wahrheit?" Wenn wir gegen die falschen Lehren bestehen wollen, die uns jetzt überall begegnen und die Gottes Wahrheit in eine Lüge verwandeln, brauchen wir die himmlische Salbung [den Heiligen Geist] ... CS 318 3 Jene frühen Reformatoren, deren Proteste uns den Namen Protestanten gegeben haben, wussten, dass Gott sie berufen hatte, der Welt das Licht des Evangeliums zu bringen, und sie waren bereit, ihren Besitz, ihre Freiheit und ihr eigenes Leben zu opfern. Sind wir in der letzten Auseinandersetzung des großen Kampfes ebenso treu gegenüber dem uns anvertrauten Gut [der Wahrheit]? ... Luthers Schreibfeder war eine Macht. Seine Schriften, die überallhin verbreitet wurden, wühlten die Welt auf. Dieselben Mittel haben wir auch heute zur Verfügung und dazu noch viel mehr Möglichkeiten. Bibeln und Veröffentlichungen in vielen Sprachen, die die Wahrheit für diese Zeit darstellen, stehen uns zur Verfügung und können leicht in jeden Teil der Welt getragen werden ... CS 318 4 Die Wahrheit muss an den dunklen Orten der Erde verkündet, Widerstände müssen überwunden werden. Ein großes Werk liegt vor uns und wer die Wahrheit kennt, sollte sich in seiner Fürbitte um Hilfe einsetzen. Siehe Matthäus 9,37.38 ... Der Geist Christi muss auf sie ausgegossen werden und sie müssen sich darauf vorbereiten, im Gericht [Gottes] zu bestehen. Wenn sie sich Gott ganz hingeben, werden ihre Bemühungen, anderen die Wahrheit zu bringen, von großer Überzeugungskraft begleitet sein. Wir dürfen nicht länger auf Satans verzaubertem Boden schlafen, sondern müssen all unsere Hilfsmittel requirieren und alle Gelegenheiten nutzen, die uns die Vorsehung gegeben hat ... Uns ist dabei versprochen: "Ich [Christus] bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." Matthäus 28,20 (EB). Manuskript 100, 1893. ------------------------Sei treu bis zum Tod! 14. November CS 319 1 Er wird dich behüten wie eine Henne, die ihre Küken unter die Flügel nimmt. Seine Treue schützt dich wie ein starker Schild. Psalm 91,4 (Hfa). CS 319 2 Der Körper von Jan Hus wurde verbrannt. Das Konzil hatte alles Mögliche gegen den Mann unternommen, dessen einziges Verbrechen darin bestand, dass er das Konzil von Konstanz nicht als unfehlbare Instanz annehmen konnte. Er wollte dessen Urteil nicht über die Stimme Gottes in seinem Wort setzen. Doch Gott wird die Vergangenheit wieder aufrollen und alle Gerichtsverfahren in Erinnerung rufen, ob nun jemand verurteilt oder begnadigt wurde ... Die Biografie dieses gerechten Mannes gehört zu den kostbarsten Schätzen, die die Gemeinde besitzt. Wir haben den Nutzen von den Berichten, die uns von den Machenschaften des Bösen erzählen im Gegensatz zu den Taten derer, die in all den Jahrhunderten "von einem jedem Wort (lebten), das aus dem Mund Gottes geht". Matthäus 4,4. CS 319 3 Dieser Erfahrungsschatz ist uns als kostbares und wertvolles Vermächtnis hinterlassen worden. Wenn sich die Geschichte wiederholt, wenn die großen Männer und Frauen der Erde auf ihrer Suche nach Licht, Wahrheit und Beweisen die Bibel links liegen lassen, wenn menschliche Gesetze über die Gebote Gottes gestellt werden und wenn es als Verbrechen betrachtet wird, Gott mehr zu gehorchen als den bürgerlichen Gesetzen (siehe Apostelgeschichte 5,29), dann können wir einen Weg gehen, auf dem uns schon viele vorangegangen sind. CS 319 4 Der Herr stützt seine treuen [Zeugen] bis zum Ende. Das sollte uns ermutigen. Den Gerechten in allen Zeitaltern soll es die Zuversicht geben, dass der Herr sich nicht ändert. Die Aussagen des Wortes Gottes und die Genauigkeit, mit der Gott sie in der Geschichte zur Erfüllung brachte -- beide geben uns Gewissheit und Unterweisung von größtem Wert ... Die Lebensgeschichte des Jan Hus steht da als ein Zeugnis, wie ein Denkmal, das die Aufmerksamkeit der Welt auf die Verheißung lenkt: "Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." Offenbarung 2,10. In den Geschichtsbüchern der Völker lebt Hus immer noch. Sein gottesfürchtiges Verhalten und sein standhafter Glaube, sein reines Leben und seine Gewissenhaftigkeit, mit der er der ihm eröffneten Wahrheit folgte, das alles wollte er nicht aufgeben, selbst um einem grausamen Tod zu entgehen. Dieser triumphale Tod wurde vom ganzen Himmel mit angesehen, vom gesamten Universum. Satan stach dem Nachkommen der Frau in die Ferse, doch durch die Hinrichtung des Jan Hus wurde ihm der Kopf zertreten. Siehe 1.Mose 3,15 ... Auf den Zinnen des Himmels drängen sich Scharen von Engeln, die die Auseinandersetzung der Menschen mit dem Fürsten der Finsternis beobachten ... Mit großer Anteilnahme schauen sie zu und warten, ob ein Kind Gottes, das gejagt, verwirrt, verfolgt, verrraten, geschmäht und verurteilt wird wie sein Meister, zum Himmel aufsieht und um Kraft bittet. Der Himmel wartet darauf, dass wir seine Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Manuskript 38, 1887. ------------------------Dem Gewissen zu folgen, brachte Jesu Nachfolger in Lebensgefahr, 15. November CS 320 1 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 121,1.2 (EB). CS 320 2 Wir fuhren [mit der Eisenbahn] durch die Schweiz. Als die Wagen [des Zuges] langsam voran rollten, konnten wir die Landschaft in Ruhe betrachten ... CS 320 3 Hier, zwischen den Felsen und Höhlen, hatte der Herr ein Versteck für sein Volk bereitet. Diese Kapellen, die hoch über den steilen Felsen gebaut sind, die für Menschen unzugänglich erscheinen, waren so angeordnet, um Sicherheit und Schutz zu bieten. Sie erinnern uns, dass es eine Zeit gab, in der Gottes Kinder leiden mussten, weil sie -- wie einst Daniel -- sich in ihren Herzen vorgenommen hatten, Gott nach den Vorschriften ihres eigenen Gewissens anzubeten. Siehe Daniel 6,11. Sie konnten nicht erlauben, dass irgendjemand ihr Gewissen sein sollte. Sie fühlten sich sicherer in der Wildnis der Felsen und Berge, wo wilde Tiere wohnten, als sich der Gnade von Menschen anzuvertrauen, die von einer falschen Religion und satanischem Eifer angesteckt waren, menschliche Gebräuche und Traditionen aufrechtzuerhalten, die im direkten Widerspruch zur Religion der Bibel standen. Diese Leute waren grausam wie blutdurstige Wölfe und wollten alle ausrotten, die es wagten, von den Lehren des Papsttums abzuweichen [z. B. die Waldenser]. Diese Männer und Frauen nahmen die Bibel -- und nur die Bibel -- als ihre Grundlage, bis deren herrliche Lichtstrahlen menschliche Traditionen aus ihrem Weg räumten und sie den Weg des Herrn deutlich erkannten ... CS 320 4 Der "Mensch der Bosheit" [2 Th 2,3, gemeint ist das Papsttum] ist das Werkzeug Satans. Er benutzt seine erfinderischen Fähigkeiten. Dann müssen sich die Nachfolger Jesu auf einen Kampf auf Leben und Tod einstellen. Die kirchlichen Autoritäten, verbunden mit den staatlichen Behörden, machten sich an die Arbeit, das Gewissen zu verkrüppeln, um selbst für jeden das Gewissen sein zu können. Wer davon abweicht und diesen großen Männern der Welt in ihrem religiösem Glauben und ihrer [Art der] Anbetung widerspricht, wird endlose Fragen aufwerfen und sein Licht nicht für sich behalten können [das wussten die treuen Gläubigen]. Je mehr sie über diese Frage nachdachten, umso mehr erkannten sie, was alles damit zusammenhing, menschlichen Traditionen den Rücken zu kehren und sich dem Wort Gottes zuzuwenden. Doch sie mussten sich der Auseinandersetzung stellen und sich davon nicht durch den Selbsterhaltungstrieb angesichts enormer Gefahren und Risiken abhalten lassen. Der Erlöser der Welt hatte ihnen in seinem Leben ein Vorbild gegeben. Manuskript 52, 1886. ------------------------Gott offenbart seine Geheimnisse in jedem Zeitalter, 16. November CS 321 1 [Daniel sagte:] "Aber es gibt einen Gott im Himmel, der das Verborgene ans Licht bringt. Dieser Gott hat dich, König Nebukadnezar, in die fernste Zukunft blicken lassen." Daniel 2,28 (Hfa). CS 321 2 In vergangenen Zeitaltern hat der Gott des Himmels seine Geheimnisse den Propheten eröffnet und das tut er immer noch. Siehe Amos 3,7. Die Gegenwart und die Zukunft liegen klar vor ihm und er zeigt seinen Knechten, was in der Zukunft geschehen soll. Der Allwissende überblickte die Zeitalter und sagte durch seine Propheten den Aufstieg und Fall von Königreichen voraus, Jahrhunderte bevor die Ereignisse stattfanden. Siehe Daniel 7/8. Die Stimme Gottes hallt durch die Zeitalter und sagt den Bewohnern der Erde, was geschehen wird. Könige und Fürsten nehmen zur festgesetzten Zeit ihre Plätze ein. Sie meinen, sie würden ihre eigenen Absichten ausführen, doch in Wirklichkeit erfüllen sie die Vorhersagen, die Gott durch seine Propheten übermittelt hat ... CS 321 3 Die Ungläubigen und Gottlosen erkennen die Zeichen der Zeit nicht. Sie mögen sich aus Unwissenheit weigern, die inspirierten Berichte anzuerkennen. Doch wenn angebliche Christen spöttisch über die Wege und Mittel sprechen, die der große "Ich bin" (2.Mose 3,14, EB) angewandt hat, um seine Pläne und Absichten bekannt zu machen, dann zeigen sie, dass sie "weder die Schrift noch die Kraft Gottes" kennen. Matthäus 22,29 ... Der Christ, der die Wahrheit annimmt -- und zwar die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit --, wird die biblische Geschichte in ihrer wahren Bedeutung erfassen. Die Vergangenheit, die Geschichte des jüdischen Volkes von seiner Entstehung an bis zum Ende, die [oft] verächtlich und spöttisch als "dunkle Zeiten" abgetan wird, wird beim Studium immer mehr Licht zu Tage fördern. CS 321 4 Die Worte von Menschen versagen und wer sich von ihren Beteuerungen abhängig macht, hat guten Grund zum Zittern, denn sie werden eines Tages Schiffbruch erleiden. Aber Gottes Wort ist unfehlbar und bleibt ewig ... Gott lebt und regiert. Seine Herrlichkeit ist nicht beschränkt auf einen Tempel, der von Menschenhänden gebaut ist. Siehe Apostelgeschichte 17,24. Er hat den Himmel nicht gegenüber seinem Volk verschlossen. So wie Gott zur Zeit des jüdischen Volkes seine Geheimnisse seinen Knechten, den Propheten, offenbart hat, so tut er es auch in unserem Zeitalter. CS 321 5 Das Standbild, das Nebukadnezar in einer nächtlichen Vision gezeigt wurde (siehe Daniel 2,28-34), stellt die Königreiche der Welt dar. Die Metalle des Bildes, die die verschiedenen Reiche symbolisieren, nehmen an Wert und Reinheit immer mehr ab. "Das Haupt dieses Bildes war aus feinem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Bronze, seine Schenkel aus Eisen, seine Füße teils aus Eisen, teils aus Ton." V. 32.33 (EB). So nahmen also die Königreiche, die durch sie dargestellt wurden, im Wert ab ... Hätten sie sich stets die Ehrfurcht vor Gott vor Augen gehalten, hätte er ihnen Weisheit und Kraft gegeben, die sie [die Reiche Europas] miteinander verbunden und stark erhalten hätte. Manuskript 39, 1899. ------------------------Gott ruft uns auf, Kinder des Lichts zu sein, 17. November CS 322 1 Als Christen sind wir Kinder des Lichts, Kinder des hellen Tages; wir gehören nicht zur Nacht mit ihrer Finsternis. 1.Thessalonicher 5,5 (Hfa). CS 322 2 Die Bibel ist Gottes großer Wegweiser. Sie ist unseres "Fußes Leuchte und ein Licht auf [unserem] Wege". Psalm 119,105. Sie wirft ihr Licht voraus, damit wir den Weg erkennen können, auf dem wir reisen. Sie schickt aber ihre Strahlen auch zurück in die Geschichte und zeigt die vollkommene Harmonie in dem, was dem unerleuchteten Verstand als Irrtum und Disharmonie erscheint. In dem, was einem gottfernen Menschen ein unerklärliches Geheimnis zu sein scheint, erkennen Gottes Kinder Licht und Schönheit ... CS 322 3 Die Israeliten strichen Blut an ihre Türen zum Zeichen, dass sie Gottes Eigentum waren. Siehe 2.Mose 12,7.13. So wird auch in unserer Zeit jedes Gotteskind ein bestimmtes, von Gott bestimmtes Zeichen tragen ... Gott erklärt: "Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie erkannten, dass ich der HERR bin, der sie heiligt." Hesekiel 20,12. Wenn jemand behauptet, Gottes Gesetz wäre aufgrund der Aussagen der "Kirchenväter" abgeschafft worden, dann lehrte er Gebote von Menschen als Wahrheit ... CS 322 4 Wir leben in einer bedeutsamen Zeit der Weltgeschichte. Die große Auseinandersetzung steht uns bevor ... Der "Mensch der Bosheit" [2 Th 2,3, das Papsttum] hat mit erstaunlicher Ausdauer darauf hingearbeitet, einen nachgemachten Sabbat zu erheben. Die untreue protestantische Welt "wunderte sich über das Tier" [aus dem Meer, das Papsttum; Offenbarung 13,1-3] und hat die Beachtung des von Gott eingesetzten Sabbats als Untreue gegenüber den bürgerlichen Gesetzen bezeichnet. Regierungen haben sich darauf geeinigt, eine falsche Ruhetags-Einrichtung [den Sonntag] zu stützen, die durch keine Aussage Gottes in seinem Wort autorisiert wird ... CS 322 5 Die große Auseinandersetzung, die jetzt in Gang kommt, ist nicht bloß ein Kampf zwischen Menschen. Auf einer Seite steht der Fürst des Lebens, der als unser Stellvertreter und Bürge eintritt, auf der andere Seite steht der Fürst der Finsternis, der die gefallenen Engel kommandiert ... [Paulus fordert uns auf:] "Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt!" Epheser 6,11 (EB). CS 322 6 Ein erbitterter Konflikt wird zwischen denen herrschen, die Gott treu sind, und jenen, die sein Gesetz verachten. Die Kirche hat sich mit der Welt verbündet. Die Ehrfurcht vor dem Gesetz Gottes ist untergraben. Religiöse Führer haben Menschengebote als göttliche Lehren verkündet. Siehe Matthäus 15,9. Und wie es zur Zeit Noahs war, so ist es auch in diesem Zeitalter der Weltgeschichte. Siehe Matthäus 24,37-39 ... Die wirklich Treuen werden aber nicht vom Strom des Bösen weggerissen. Sie werden keinesfalls Spott und Verachtung auf das häufen, was Gott als heilig abgesondert hat [den Sabbat, siehe 1 Mo 2,3]. Jeder wird auf die Probe gestellt werden. Es gibt nur zwei Seiten. Auf welcher stehst du? Manuskript 39, 1899. ------------------------Kein übereiltes, unbesonnenes Vorgehen, 18. November CS 323 1 Deshalb bleibt ruhig und tut nichts Unüberlegtes. Apostelgeschichte 19,36 (Hfa). CS 323 2 In allem, was du tust, soll Christus erkennbar sein. Alle sollen merken, dass du ein lebendiger "Brief Christi" bist. 2.Korinther 3,3 ... Dein Leben soll die Herzen aller gewinnen, die mit dir zusammentreffen. In der heutigen Zeit wird zu wenig unternommen, um die Wahrheit für andere anziehend zu machen. Einige haben sich in ihren Vorträgen gedrungen gefühlt, die Kirchen anzugreifen. Durch ihre Kritiksucht versauern sie den Verstand [der Zuhörer]. Wir möchten [aber], dass unsere Herzen von der Liebe Jesu erweicht werden. Wenn die Wahrheit nicht in einer erfreulichen und akzeptablen Form dargebracht wird, werden sie viele unangenehm finden. Während wir die Wahrheit [schon] im Gegensatz zum Irrtum darstellen müssen, sollten wir sie so darlegen, dass so wenige Vorurteile wie möglich erregt werden ... Wir werden den Sabbat nicht brechen, wozu uns eine despotische Macht zu zwingen versuchen wird, [aber] wir werden durch Christi Weisheit klug vorgehen und nicht in unserer eigenen Gesinnung. Ein konsequenter, solider, liebenswürdiger Christ ist ein starkes Argument für die Wahrheit. Wir dürfen keine Worte aussprechen, die uns schaden -- das wäre [schon] schlimm genug, doch wenn wir anmaßend handeln oder etwas äußern, was Gottes Sache in Gefahr bringt, tun wir etwas Grausames, denn wir räumen dadurch Satan einen Vorteil ein. Wir sollen nicht übereilt und unbesonnen handeln, sondern immer von Jesus lernen und uns zeigen lassen, wie wir in seinem Geist vorgehen können, und die Wahrheit darstellen, "wie (sie) in Jesus ist". Epheser 4,21 (EB) ... CS 323 3 Jeder sollte sorgfältig sein und nicht den Grund verlassen, auf dem Gott ist. Unter den Anhängern der Reformatoren vergangener Jahrhunderte machten das viele. Luther hatte große Probleme mit solchen Leuten. Unbesonnen preschten sie leichtsinnig voran, obwohl Gott sie nicht gesandt hatte, und handelten übereilt und anstößig. Sie rannten Christus voraus und provozierten den Zorn des Teufels. In ihrem verfrühten und fehlgeleiteten Eifer verschlossen sie vielen Menschen die Tür, die sonst für ihren Meister sehr nützlich gewesen wären und viel Gutes getan hätten ... CS 323 4 Es gibt Leute, die durch hastige und unbesonnene Handlungen die Sache Gottes dem Feind in die Hände spielen. Es wird Leute geben, die sich rächen wollen, die von Gott abfallen und Christus in der Person seiner Heiligen verraten. Alle müssen Unterscheidungsvermögen lernen, denn auf der anderen Seite ist es gefährlich, zurückhaltend zu sein und dem Feind durch Zugeständnisse das Feld zu überlassen. Unsere Brüder und Schwestern sollten in dieser Hinsicht sehr umsichtig vorgehen, damit Gott geehrt wird ... Die beiden Heere werden klar erkennbar und von einander getrennt stehen. Der Unterschied wird so deutlich sein, dass viele von der Wahrheit überzeugt werden und sich auf die Seite derer stellen, die Gottes Gebote halten. Manuskript 6, 1889. ------------------------Kontroversen vermeiden und Harmonie fördern, 19. November CS 324 1 Wer überheblich ist, zettelt Streit an; der Kluge lässt sich etwas sagen. Sprüche 13,10 (Hfa). CS 324 2 Die Reformation wurde stark gebremst, weil Meinungsunterschiede in einigen Glaubenspunkten [öffentlich] bekannt gemacht wurden und jede Partei an den Dingen festhielt, in denen sie anderer Meinung war. Wir werden schon bald Gott "von Angesicht zu Angesicht sehen" und nicht nur "stückweise erkennen" (siehe 1.Korinther 13,12), aber bis dahin ist es ein Fehler, wenn du hart wirst und es als deine Pflicht betrachtest, deine Ansichten in krassem Widerspruch zu dem Glauben oder der Wahrheit darzustellen, wie wir sie als Adventvolk gelehrt haben. Das wird Schaden anrichten und nur schaden wie zur Zeit Martin Luthers. Wenn du dich zurückziehst und dich frei fühlst, deine Ideen ohne Bezug auf die Ansichten deiner Gefährten zu vertreten, wird eine Lage eintreten, von der du nicht träumst. CS 324 3 Mein Ehemann [James White] hatte in einigen Punkten Gedanken, die von den Ansichten seiner Brüder abwichen. Mir wurde gezeigt, dass, egal wie richtig seine Sicht war, Gott ihn nicht dazu berufen hatte, sie vor seinen Brüdern darzulegen und einen Meinungsstreit auszulösen ... Für spekulative Gedanken sollte man sich nicht öffentlich einsetzen, denn manche Sonderlinge lieben es, einen Punkt zu finden, den andere nicht akzeptieren. Sie argumentieren und beziehen alles auf diesen einen Punkt; sie drängen ihn anderen auf und vergrößern den Punkt, obwohl die Sache in Wirklichkeit nicht sehr wichtig ist und man sie unterschiedlich verstehen kann. Zweimal wurde mir gezeigt, dass alles im Hintergrund bleiben sollte, was unsere Prediger von den Punkten ablenken könnte, die für diese Zeit wesentlich sind. CS 324 4 Christus offenbarte viele Dinge nicht, die Wahrheiten sind, weil das Meinungsunterschiede hervorrufen und Dispute auslösen würde. Doch junge Männer, die nicht die Erfahrungen durchgemacht haben, die wir erlebt haben, möchten lieber bald einen Zusammenstoß haben als gar nicht. Nichts würde ihnen besser gefallen als eine scharfe Diskussion zu haben ... CS 324 5 Wir leben in der Erfüllung des großen Versöhnungstages, in einer Zeit, in der wir, unsere Sünden bekennen, unsere Herzen vor Gott demütigen sollen (siehe 3.Mose 16,29, EB mit Anmerkung) und uns auf die große Auseinandersetzung vorbereiten müssen. Wenn solche Streitfragen dem Volk [Gottes] vorgelegt werden, werden sie verwirrt, weil sie [zuerst] denken, dass der Eine Recht hat und dann dem Anderen Recht geben, der dem völlig widerspricht. Eine solche Konferenz würde ein vollständiger Verlust sein, schlimmer, als wenn es keine Zusammenkunft gegeben hätte. CS 324 6 In dieser Zeit, in der es lauter Meinungsverschiedenheiten und Streit gibt, muss es entschiedene Anstrengungen geben, solche Themen zu behandeln oder durch Stimme und Feder zu veröffentlichen, die Einigkeit offenbaren. Brief 37, 1887; Manuscript Releases XV, 20-22. ------------------------Wir sollen die Wahrheit kennen und praktizieren 20. November CS 325 1 [Jesus sagte:] "Wenn jemand [Gottes] Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede." Johannes 7,17 (EB). CS 325 2 Wir sollen nicht [zuerst] das Ergebnis festlegen und dann alles so interpretieren, dass dieser gesetzte Punkt erreicht wird. Hierin haben einige unserer großen Reformatoren versagt und aus diesem Grund streiten heute viele gegen die Wahrheit, die eigentlich starke Vorkämpfer für sie und Gott sein könnten ... Gott möchte, dass wir lernbereit sind -- an erster Stelle aus dem lebendigen Wort und an zweiter Stelle von unseren Kollegen. So ist es Gottes Ordnung. CS 325 3 Das Wort Gottes ist das große Spürgerät für Irrtümer. Wir glauben, dass mit ihm alles geprüft werden muss. Die Bibel muss unser Maßstab für jede Glaubenslehre sein. Wir müssen sie respektvoll studieren. Wir sollen keine Meinung übernehmen, ohne sie mit der Schrift verglichen zu haben. Hier finden wir Gottes Autorität, die in Glaubensangelegenheiten das letzte Wort hat. Das Wort des lebendigen Gottes soll alle [religiösen] Streitfragen klären. Wenn Leute ihre menschliche Klugheit mit Gottes Wort der Wahrheit vermengen und allen scharf widersprechen, die anderer Meinung sind, dann zeigen sie, dass sie keine wirkliche Ehrfurcht vor Gottes inspiriertem Wort haben. Sie vermischen das Menschliche mit dem Göttlichen, das Alltägliche mit dem Heiligen und setzen Gottes Wort herab ... CS 325 4 Doch Gott fordert mehr als nur eine korrekte Interpretation der Schrift. Er fordert uns auf, die Wahrheit nicht nur zu kennen, sondern die Wahrheit, "wie sie in Jesus ist" (Epheser 4,21, EB), auch zu praktizieren. Wir sollen die Gesinnung dessen, der uns die Wahrheit gab, auch im Alltag und im Umgang mit anderen ausleben. Wir sollen nicht nur nach der Wahrheit graben wie nach verborgenen Schätzen (siehe Sprüche 2,3-5), sondern es ist auch unbedingt nötig -- wenn wir Mitarbeiter Gottes sein wollen --, dass wir den Bedingungen zustimmen, die in seinem Wort genannt sind. Wir sollen die Gesinnung Christi in unsere Herzen bringen, damit unser Verständnis gestärkt wird und wir gute Lehrer werden, die anderen die Wahrheiten bekannt machen können, die uns in seinem Wort offenbart sind ... CS 325 5 Es gibt keine Sicherheit, dass unsere Lehre richtig und frei von allem Spreu und Irrtum ist, wenn wir nicht täglich den Willen Gottes tun. Wenn wir seinen Willen ausführen, dann werden wir auch "von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist". Johannes 7,17 (EB). Wir werden die Wahrheit in ihrer heiligen Schönheit sehen. Wir werden sie mit Respekt und Ehrfurcht annehmen und dann können wir das anderen darlegen, wovon wir wissen, dass es die Wahrheit ist ... Wer Gott und sein Werk [wirklich] liebt, wird so offen [so aufrichtig] sein wie der Tag. Er wird der wahren Bedeutung der Schrift nicht ausweichen und keine Ausflüchte machen. Gottes Wort ist unsere Grundlage für alle Glaubenslehren. Brief 20, 1888; The Ellen G. White 1888 Materials 42-44. ------------------------Die Leute müssen erzogen werden, die Bibel zu erforschen, 21. November CS 326 1 [Jesus sagte:] "Durchforscht nur die [heiligen] Schriften, ihr meint ja selbst, ewiges Leben in ihnen zu haben und sie sind es auch, die von mir zeugen." Johannes 5,39 (Bruns). CS 326 2 Die Gegenwart ist eine gefährliche Zeit für das Volk Gottes. Gott führt ein ganzes Volk heraus, nicht einen Einzelnen hier und da ... "Seht nun zu, wie ihr hört", lautet die Aufforderung Christi. Lukas 8,18 (EB). Wir sollen gut zuhören, damit wir die Wahrheit verstehen und sie ausleben können. Und wiederum [sagte Christus]: "Gebet acht auf das, was ihr hört." Markus 4,24 (Zürcher). Untersucht es genau, "prüft alles" (1.Thessalonicher 5,21), "glaubt nicht einem jeden Geist [Lehrer]". 1.Johannes 4,1 ... Diesen Rat gibt uns Gott. Werden wir auf ihn hören? CS 326 3 Ein Mensch kann die ganze Wahrheit hören und als richtig anerkennen, und doch nichts von persönlicher Frömmigkeit und erlebtem Glauben wissen. Er oder sie kann anderen den Weg zur Erlösung erklären und doch selber verloren gehen. Siehe 1.Korinther 9,27 ... Ein Mann, der Bosheit betrieben hatte und es immer noch tat, fragte [mich]: "Warum werden Menschen durch meinen Einfluss zur Wahrheit gebracht?" Ich antwortete ihm: "Christus zieht ständig Menschen zu sich hin (siehe Johannes 12,32) und wirft sein Licht auf ihren Pfad. Siehe Johannes 1,9. Wer nach Wahrheit sucht, den bewahrt Gott davor, den Charakter seines Lehrers zu durchschauen. Wenn der- oder diejenige selbst aufrichtig ist, sich Gott nähert, an ihn glaubt und die Sünden bekennt, dann wird er oder sie von Gott angenommen." ... CS 326 4 Zur Zeit der Reformatoren fürchteten einige den Einfluss derjenigen auf die Kirche, die im Irrtum waren. Deshalb stellte man eiserne Regeln auf, die dem einfachen Volk verboten, selbständig die Schrift zu lesen und sie zu interpretieren. So begann die Kirche, Andersdenkende mit Gewalt zu unterdrücken ... Wir sollten nie den Eindruck vorherrschen lassen, dass nur einige besonders Privilegierte die Bibel kennen und die anderen sich auf sie als Autorität in Lehrfragen beziehen müssen. Die Leute sollten dazu erzogen werden, selbstständig in der Bibel zu forschen, es zu wagen, selbst zu denken und die Bibel als ihren Leitfaden zu nehmen, ihren Maßstab des Glaubens. Auch wenn die Irrlehrer frech ihr Haupt erheben und die Wahrheit verunglimpfen durch verdrehte Ideen, falsche Interpretationen und Fehlanwendungen von Bibelstellen, sollten die Reformer niemals die religiöse Freiheit einschränken. CS 326 5 Die Gemeinde sollte immer daran denken, dass sie fehlbaren Sterblichen niemals die irrtumslose Weisheit des lebendigen Gottes zuschreiben darf ... Wir wünschen uns, dass alle ein reines Evangelium haben, die Notwendigkeit spüren, die Schrift persönlich zu studieren und selbst herausfinden, was die Stimme des Ewigen sagt, und sie sich fest an das große Herz der unendlichen Liebe binden. Brief 12, 1890. ------------------------Gute und böse Engel sind immer gegenwärtig, 22. November CS 327 1 Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben. Epheser 6,12 (Hfa). CS 327 2 Himmlische Engel stehen mit den Menschen in Verbindung. Keiner von uns kann sich durch irgendetwas, was wir tun können, selbst aufrecht erhalten. Wir sind, wo wir sind, und werden in jedem Augenblick von Gottes Macht erhalten. Ich denke, dass wir den Dienst der himmlischen Engel (siehe Hebräer 1,14) nicht so wichtig nehmen, wie wir es sollten ... Was würden wir ohne sie anfangen? Denkt doch einmal darüber nach, in welcher Lage wir wären, wenn wir den Dienst der himmlischen Engel nicht hätten ... CS 327 3 Wir treffen auf Widerstand von Menschen, doch hinter diesem Widerstand steht einer: der Fürst der finsteren Mächte mit seinen bösen Engeln, die ständig am Werk sind ... Wer regiert die Welt heute? Und wer hat sich dafür entschieden, sich unter das Banner des Fürsten der Finsternis zu stellen? Das ist fast die ganze Welt. Alle, die Jesus Christus nicht angenommen haben, wählten den Fürsten der Finsternis als ihren Führer. Sobald sie sich unter sein Banner stellen, haben sie Verbindung mit bösen Engeln. CS 327 4 Der Verstand eines Menschen wird entweder von bösen Engeln oder von Gottes Engeln kontrolliert ... Gott hat jede Vorkehrung getroffen und in seinem Plan alles so eingerichtet, dass wir nicht unseren eigenen Trieben ausgeliefert und nicht auf unsere eigenen begrenzten Kräfte angewiesen sind, um den Kampf gegen die Mächte der Finsternis in unserer menschlichen Stärke aufzunehmen, denn auf uns allein gestellt werden wir sicherlich versagen ... CS 327 5 In den Psalmen sagt David von Gott, er sei unsere "Zuflucht geworden", "ein starker Turm" (Psalm 61,4, EB), "meine Zuflucht und meine Burg". Psalm 91,2 (EB). Zu ihm können wir laufen und in Sicherheit sein. Siehe Sprüche 18,10 (EB). Wie kostbar ist der Gedanke, dass Gott unsere Zuflucht ist, dass er uns immer und überall zu Hilfe kommt, und wir ihn in jedem Notfall an unserer Seite haben. "Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie (uns) behüten auf allen (unseren) Wegen." Psalm 91,11 ... Wir haben in Gott einen Helfer (siehe Psalm 63,8) und wir können ihm vertrauen. Wir müssen ständig in seine Richtung schauen und daran denken, dass wir von Gottes Engeln umgeben sind und der Himmel mit uns in Verbindung steht, denn diese himmlischen Boten steigen auf der hell scheinenden Leiter [von der Jakob träumte] unablässig auf und ab. Siehe 1.Mose 28,12. CS 327 6 Wie ist es mit uns? Stehen wir in voller Rüstung da (siehe Epheser 6,11-17), so dass wir in Übereinstimmung mit den Engeln Gottes arbeiten können, die sich für uns einsetzen? Wenn wir uns von diesen Engeln trennen, indem wir unseren eigenen Weg gehen, dann stellen wir uns dorthin, wo der Böse uns versuchen kann. Manuskript 1, 1890; Sermons and Talks II, 57-59. ------------------------Die Bücher Daniel und Offenbarung gemeinsam studieren, 23. November CS 328 1 [Der Engel sagte zu Daniel:] "Nun bin ich hier, um dir zu sagen, wie es deinem Volk am Ende der Zeit ergehen wird. Denn auch diese Vision handelt von einer fernen Zukunft." Daniel 10,14 (GNB). CS 328 2 Daniel identifizierte sich mit den Sünden seines Volkes und bekannte ihre Schuld, als wäre es seine eigene. Er betete: "Ach Herr, höre! Ach Herr, sei gnädig! Ach Herr, merk auf! Tu es und säume nicht -- um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt." Daniel 9,19. Doch Gabriel, der himmlische Botschafter, nannte ihn dreimal einen [von Gott] "vielgeliebten Mann". Daniel 9,23; 10,11.19 (EB) ... CS 328 3 Wie können wir nur übersehen, wie eng das himmlische Universum mit dieser gefallenen Welt verbunden ist! Die Mitteilungen, die Daniel gegeben wurden, sollten uns mit Ehrfurcht, Demut und Sanftmut erfüllen und unseren Stolz in den Staub legen ... Wir können hier eine wunderbare Verbindung zwischen der himmlischen und dieser Welt erkennen. CS 328 4 Die Dinge, die Gott Daniel zeigte, wurden später durch die Offenbarung vervollständigt, die er [dem Jünger] Johannes auf der Insel Patmos gab. Diese beiden Bücher sollten sorgfältig durchgelesen werden. Zweimal fragte Daniel danach, wie lang es noch bis zur "Zeit des Endes" dauern würde. "Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht; und ich sagte: ‚Mein Herr, was wird der Ausgang davon sein?' Und er sagte: ‚Geh hin, Daniel! Denn die Worte sollen geheimgehalten und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes. Viele werden geprüft und gereinigt und geläutert werden. Aber die Gottlosen werden weiter gottlos handeln. Und die Gottlosen werden es alle nicht verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen ... Du aber geh hin auf das Ende zu! Und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage.'" Daniel 12,8-10.13 (EB). CS 328 5 Es war "der Löwe aus dem Stamm Juda", der das Buch [Daniel] entsiegelte (Offenbarung 5,5) und Johannes offenbarte, was in dieser "letzten Zeit" (Daniel 12,4) geschehen sollte. [Das Buch] Daniel stand an seinem Platz, um sein Zeugnis zu geben, das bis zur "Zeit des Endes" versiegelt war. Daniel 12,9 (EB). In dieser Zeit soll die Botschaft des ersten Engels unserer Welt verkündet werden. Siehe Offenbarung 14,6.7. Diese Angelegenheiten sind in dieser "letzten Zeit" unendlich wichtig ... Das Buch Daniel wird im Buch Offenbarung entsiegelt und es führt uns voran bis zu den letzten Szenen der Geschichte dieser Erde. CS 328 6 Das Beispiel Daniels zeigt uns, dass der Herr immer bereit ist, die Gebete eines reumütigen Menschen zu erhören. Wenn wir den Herrn von ganzem Herzen suchen, wird er unsere Bitten erhören. Hier wird gezeigt, woher Daniel sein Geschick und sein Verständnis bezogen hatte. Wenn wir Gott um Weisheit bitten, werden wir mit erweiterten Fähigkeiten und Kraft vom Himmel gesegnet. Siehe Jakobus 1,5. Wenn wir zu Gott kommen, wie wir sind, und zu ihm im Vertrauen beten, wie Daniel es tat, werden wir das Heil Gottes erleben. Wir müssen beten, wie wir nie zuvor gebetet haben. Brief 59, 1896; Manuscript Releases XVIII, 14-16. ------------------------Das Buch Daniel ist jetzt für das Studium entsiegelt, 24. November CS 329 1 Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle dies Buch auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden. Daniel 12,4. CS 329 2 Das Wort Gottes muss noch viel gründlicher durchforscht werden. Besonders die Bücher Daniel und Offenbarung verdienen eine Aufmerksamkeit, die sie nie zuvor in der Geschichte unseres Werkes bekommen haben. Dann werden wir über manches wie die römische Macht und das Papsttum weniger zu sagen haben, aber wir sollen die Aufmerksamkeit auf das lenken, was die Propheten und Apostel, inspiriert vom Geist Gottes, geschrieben haben ... CS 329 3 Lies das Buch Daniel. Rufe dir Stück für Stück die Geschichte der Reiche ins Gedächtnis, die dort dargestellt werden. Betrachte Staatsmänner, Konzilien, mächtige Armeen und erkenne, wie Gott wirkte, um Stolz zu demütigen und menschliche Ehre in den Staub zu legen. Gott allein wird als der Große dargestellt. In der prophetischen Schau erkennen wir, wie er einen mächtigen Herrscher absetzt und einen anderen einsetzt. Siehe Daniel 2,21. Er wird als der Herrscher des Universums offenbart, der sein ewiges Reich aufrichtet (siehe Daniel 2,44) -- der Uralte (siehe Daniel 7,9), der lebendige Gott, die Quelle aller Weisheit, der Lenker der Gegenwart und der Offenbarer der Zukunft. Lies und begreife, wie arm und schwach, wie kurzlebig und fehlerhaft, wie schuldig wir sterbliche [Menschen] sind ... CS 329 4 Das Licht, das Daniel direkt von Gott empfing, wurde ihm besonders für "die Zeit des Endes" gegeben. Daniel 8,17.19. Die Visionen, die er am Ufer des Ulai und des Tigris sah (siehe Daniel 8,2; 10,4), den beiden großen Flüssen Mesopotamiens, sind dabei, sich zu erfüllen und all die vorausgesagten Ereignisse werden bald stattfinden. CS 329 5 Überdenke die Lage des jüdischen Volkes, als Daniel die Prophezeiungen empfing. Die Israeliten waren im Exil, ihr Tempel war zerstört, so dass es dort keinen Versöhnungsdienst mehr gab. Siehe Daniel 9,16.17. Ihre Religion hatte ihr Zentrum in den Zeremonien des Opfersystems. Sie hatten die äußeren Formen überbetont, während sie die Gesinnung der wahren Anbetung verloren hatten ... Der Herr sorgte dafür, dass das Volk in Gefangenschaft kam. Er ließ den Tempeldienst aufhören, damit die äußeren Zeremonien nicht zum alleinigen Inhalt ihrer Religion wurden ... Die äußere Herrlichkeit war weggenommen, damit die geistliche [Herrlichkeit] offenbar werden konnte ... CS 329 6 Wenn Gott seinem Volk das Licht offenbarte, bediente er sich nicht nur einer Personengruppe. Daniel war ein jüdischer Fürst. Siehe Daniel 1,3. Auch Jesaja gehörte zur königlichen Dynastie. David war ein Schafhirte, Amos ein Viehzüchter, Sacharja ein Gefangener aus Babylon, Elisa ein Bauer. Der Herr erwählte als seine Repräsentanten Propheten und Fürsten, Adligen und Niedrige und lehrte ihnen durch Inspiration Wahrheiten, die sie seinem Volk weitergeben sollten. Brief 57, 1896; Manuscript Releases XVI, 333-335. ------------------------Die Gegner der frühen Adventbewegung spotteten, 25. November CS 330 1 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Römer 8,35. CS 330 2 Die Gegner des Adventglaubens benutzten Hohn und Spott anstelle biblischer Argumente. Die gleichgültigen und ungläubigen Menschen, ermutigt durch die Ansichten der religiösen Lehrer, nahmen ihre Zuflucht zu schimpflichen Beinamen, niedrigen und lästerlichen Witzeleien, um William Miller und sein Werk zu verhöhnen. Der grauhaarige Mann, der sein bequemes Zuhause verlassen hatte und nun auf eigene Kosten von Stadt zu Stadt, von Ort zu Ort reiste und unermüdlich die ernste Warnung vom nahen Gericht Gottes verkündigte, wurde spöttisch als Fanatiker, als Lügner und spekulierender Schelm öffentlich gebrandmarkt. CS 330 3 Zeit, Geld und Talente wurden darauf verwendet, die Adventisten falsch darzustellen und schlecht zu machen, indem man Vorurteile gegen sie weckte und sie der öffentlichen Verachtung preisgab. Geistliche befassten sich mit dem Zusammentragen schädigender Berichte -- absurde und boshafte Erfindungen -- und verbreiteten sie von der Kanzel. Ernsthafte Anstrengungen wurden unternommen, um die Aufmerksamkeit der Menschen vom Thema der Wiederkunft Christi abzulenken. Doch indem sie versuchten, die Adventbewegung zu zerstören, untergruben die Geistlichen [der populären Kirchen] den Glauben an das Wort Gottes. Das Studium der Prophezeiungen, die sich auf die Wiederkunft Christi und das Ende der Welt beziehen, wurde als [eine Art] Sünde hingestellt, etwas wofür sich Leute schämen müssten. Diese Ansicht machte manche zu Ungläubigen und viele nahmen sich die Freiheit heraus, ihre abscheulichen Triebe auszuleben. Dann schoben die Verursacher dieses Übels alle Schuld auf die Adventisten. CS 330 4 Den Brüdern Wesley begegneten ähnliche Vorwürfe von den Bequemlichkeit liebenden und ungläubigen Geistlichen [Englands]. Sie unterbrachen ständig die Arbeit [der Wesleys] und versuchten, ihren Einfluss zu zerstören. Man nannte sie lieblos und beschuldigte sie, stolz und eitel zu sein, weil sie den populären Lehrern ihrer Zeit nicht huldigten. Man warf ihnen Skeptizismus vor, unanständige Praktiken und Verachtung der Staatsgewalt. John Wesley warf diese Anklagen furchtlos auf die zurück, die selbst für die Übel verantwortlich waren, die sie den Methodisten vorwarfen ... CS 330 5 Der große Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum ist seit dem Sündenfall von einem Jahrhundert zum nächsten weitergeführt worden. Gott, die Engel und alle, die mit ihnen verbunden sind, haben die Menschen eingeladen, zur Umkehr gedrängt, zur Heiligung gerufen und zum Himmel gelockt, während Satan und seine Engel und menschliche Werkzeuge, die von ihnen inspiriert waren, alle Bemühungen bekämpft haben, der gefallenen Menschheit Segen und Heil zu bringen. The Spirit of Prophecy IV, 218-220. ------------------------Das Zeugnis William Millers, 26. November CS 331 1 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 2.Korinther 4,8.9. CS 331 2 William Miller brachte Satans Pläne durcheinander. Der Erzfeind versuchte, nicht nur seiner Botschaft die Wirkung zu rauben, sondern [auch] den Boten selbst zu vernichten. Als Miller die Bibelwahrheit auf seine Zuhörer persönlich anwandte, wurde die Wut vorgeblicher Christen angefacht, ähnlich wie damals der Zorn der Juden gegen Christus und seine Apostel erregt wurde. Kirchenmitglieder hetzten Angehörige niederer Klassen auf und bei mehreren Gelegenheiten verschworen sich Feinde Millers, ihn zu töten, wenn er den Vortragssaal verließ. Doch unter der Menge waren auch heilige Engel in Menschengestalt. Einer von ihnen nahm Millers Arm und führte den Knecht des Herrn wohlbehalten durch den wütenden Mob hindurch. Seine Aufgabe war noch nicht erfüllt; Satan und seine Helfer wurden in ihrer Absicht enttäuscht. CS 331 3 Als William Miller [einmal] seine Erwartungen bezüglich der Wirkung seiner Verkündigung mit der Art verglich, wie sie in der Christenheit aufgenommen wurde, erklärte er: "Es ist wahr, aber nicht erstaunlich, wenn man den Zustand und die Verdorbenheit dieses Zeitalters bedenkt, dass ich auf großen Widerstand von der Kanzel und der angeblich religiösen Presse gestoßen bin. Durch meine Predigten über die Wiederkunft Jesu wurde deutlich, dass nicht wenige unserer theologischen Lehrer in Wirklichkeit verkleidete Ungläubige sind ... Tatsächlich, wir leben in seltsamen Zeiten. Ich habe natürlich damit gerechnet, dass die Lehre von Christi baldiger Wiederkunft von Ungläubigen, Spöttern, Trinkern, Spielern und ähnlichen Leuten abgelehnt wird. Doch ich habe nicht erwartet, dass Prediger des Evangeliums und Professoren der Theologie sich mit den eben genannten Leuten zusammentun würden, um in Kaufhäusern und auf öffentlichen Plätzen die ernste Lehre von der Wiederkunft Christi zu verspotten." ... CS 331 4 Heute -- wie zur Zeit unseres Heilandes -- bauen die Leute den verstorbenen Propheten Grabmäler und loben sie in höchsten Tönen, während sie die lebenden Boten des Höchsten verfolgen. Siehe Matthäus 23,29-31. William Miller wurde von den Gottlosen und Ungläubigen verachtet und gehasst, doch die Welt wurde durch seinen Einfluss und seine Arbeit gesegnet. Durch seine Verkündigung bekehrten sich tausende Sünder, und Menschen, die vom Glauben abgekommen waren, wurden zurückgewonnen. Ganze Scharen wurden dazu geführt, die Bibel zu studieren und in ihr eine Schönheit und eine Herrlichkeit zu entdecken, die ihnen unbekannt gewesen war. The Spirit of Prophecy IV, 220.221. ------------------------Die Botschaft der drei Engel: ein Ruf der Umkehr zu Gottes Wort, 27. November CS 332 1 Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, ... [der] sprach mit großer Stimme: "Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!" Offenbarung 14,6.7. CS 332 2 Die Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft ist durch das inspirierte Wort festgelegt. Nicht ein Buchstabe oder ein Strichlein darf [von ihnen] entfernt werden. Keine menschliche Autorität hat das Recht, den Platz dieser Botschaften zu verändern, ebensowenig wie das Alte Testament durch das Neue ersetzen werden darf. Das Alte Testament verkündet das Evangelium in Bildern und Symbolen. Das Neue Testament bringt die Wirklichkeit. Das eine ist so wichtig wie das andere. Auch das Alte Testament enthält Lehren, die vom Sohn Gottes gesprochen wurden, und diese Lektionen haben ihre Kraft nicht im Geringsten eingebüßt. CS 332 3 Die ersten beiden Engelsbotschaften (siehe Offenbarung 14,6-8) wurden 1843 und 1844 verkündet, und wir sind nun bei der Verkündigung der dritten, aber alle drei Botschaften sollen weiterhin proklamiert werden. Es ist heute genauso wichtig wie zuvor, dass [die ersten beiden] für jene wiederholt werden, die nach Wahrheit suchen. Durch Veröffentlichungen und Verkündigung sollen wir diese Botschaften bekannt machen, ihre Aufeinanderfolge und die Anwendung der Prophezeiungen zeigen, die uns zur dritten Engelsbotschaft bringt. Es kann keine dritte ohne die erste und zweite Engelsbotschaft geben ... CS 332 4 Das Buch, das versiegelte wurde (siehe Daniel 12,4), war nicht das Buch der Offenbarung, sondern ein Teil der Prophezeiungen Daniels, die sich auf die "Zeit des Endes" (Daniel 8,17.19) beziehen ... Beim Öffnen des Buches wurde verkündet: "Es soll hinfort keine [prophetische] Zeit mehr sein [geben]." Offenbarung 10,6. Das Buch Daniel ist jetzt entsiegelt, und die Offenbarung, die Christus Johannes übermittelt hat, soll zu allen Bewohnern der Erde gebracht werden. Durch die vermehrte Erkenntnis soll ein Volk vorbereitet werden, in der "Zeit des Endes" zu bestehen. CS 332 5 Die Botschaft [des ersten Engels Offb 14,6.7] fordert alle "Nationen, Stämme, Sprachen und Völker" auf, die Aufmerksamkeit auf die Erforschung des Wortes Gottes zu richten und auf die Erkenntnisse über die Macht, die den Sabbat verfälscht hat ... Der Sabbat ist ein Denkmal, das erklärt, wer der lebendige Gott ist: der Schöpfer des Himmels und der Erde. Es ist niedergerissen worden und an seiner Stelle wurde der Welt ein unechter Sabbat gegeben. Dadurch wurde eine Lücke in das Gesetz Gottes gerissen. CS 332 6 In der ersten Engelsbotschaft werden die Menschen aufgerufen, Gott als den Schöpfer anzubeten, der die Welt machte und alles, was darinnen ist ... Die Botschaft, die von einem Engel verkündet wird, der "mitten durch den Himmel fliegt", ist das "ewige Evangelium" (Offenbarung 14,6), dieselbe gute Nachricht, die schon in Eden verkündet wurde, als Gott zur Schlange sagte: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen." 1.Mose 3,15. Manuskript 32, 1896; Manuscript Releases XVII, 6.7. ------------------------Das Gesetz Gottes hat keine Veränderung nötig, 28. November CS 333 1 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: "Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne". Jesaja 58,12. CS 333 2 Christus kam in unsere Welt, um den Charakter Gottes darzustellen, wie er in seinem heiligen Gesetz gezeigt wird, denn Gottes Gesetz ist eine Umschreibung seines Wesens ... Im 58. Kapitel des Buches Jesaja wird das Wirken derer beschrieben, die den Schöpfergott anbeten, "der Himmel und Erde gemacht hat". Offenbarung 14,7. "Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward." Jesaja 58,12. Gottes Denkmal, sein Sabbat (siehe V. 13), wird wieder aufgerichtet ... CS 333 3 Die Geschichte der Gemeinde und der Welt, der Treuen und der Untreuen wird hier [im Buch der Offenbarung] deutlich gezeigt. Die Treuen sind -- angeregt durch die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft (siehe Offenbarung 14,9-12) -- auf den Weg des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten eingeschwenkt und respektieren, ehren und verherrlichen den, "der Himmel und Erde gemacht hat". V. 7. Die gegnerischen Mächte haben Gott entehrt, indem sie eine Lücke in sein Gesetz gerissen haben. Dann lenkte das Licht des Wortes Gottes die Aufmerksamkeit auf seine heiligen Gebote und machte die Lücke sichtbar, die im Gesetz durch die Autorität des Papsttums gerissen wurde. Doch um diese Überzeugung [die unveränderten Gebote Gottes halten zu sollen] los zu werden, haben viele versucht, das ganze Gesetz zu zerstören. Aber konnten sie Gottes Gesetz zerstören? Nein, denn jeder, der die Heilige Schrift selbst studiert, wird erkennen, dass Gottes Gesetz unveränderlich feststeht und ewig ist. Siehe Matthäus 5,18. Und Gottes Denkmal, der Sabbat, wird in alle Ewigkeit bestehen bleiben (siehe 2.Mose 31,16.17; Jesaja 66,23) und auf den einzig wahren Gott im Unterschied zu allen falschen Göttern hinweisen. CS 333 4 Satan hat seine Anstrengungen, die er im Himmel begann, unermüdlich und beharrlich fortgesetzt, das Gesetz Gottes zu verändern. Er hat die Welt erfolgreich dahin gebracht, der Theorie zu glauben, die er im Himmel vor seinem Fall darstellte: Das Gesetz Gottes sei fehlerhaft und habe eine Veränderung nötig. Ein großer Teil der bekennenden christlichen Gemeinden zeigt durch die Haltung --, wenn auch nicht unbedingt durch ihre Worte --, dass sie diesen Irrtum akzeptiert haben. Doch wenn das Gesetz Gottes auch nur in einem "Buchstaben oder Tüpfelchen" (Matthäus 5,18) verändert worden wäre, hätte Satan auf der Erde erreicht, was er im Himmel nicht erreichen konnte. Er hat seine täuschende Falle gut vorbereitet und hofft, die Kirche und die Welt gefangen zu nehmen. Doch nicht jeder wird in die Falle tappen. Eine klare Trennungslinie wird zwischen den gehorsamen Kindern Gottes und den Ungehorsamen gezogen werden. Zwei großen Parteien bilden sich: die Anbeter "des Tieres und seines Bildes" und die Anbeter des wahren und lebendigen Gottes. Offenbarung 14,9.7; Manuskript 32, 1896; Manuscript Releases XVII, 8.9. ------------------------Der Engel aus Offenbarung 10 verkündet Gottes letzte Botschaft, 29. November CS 334 1 [Der Engel] hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein. Und er stellte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf die Erde. Offenbarung 10,2 (EB). CS 334 2 Die [erste Engels-]Botschaft, die verkündet, dass "die Stunde des Gerichts (Gottes) gekommen ist", wird in der Endzeit [an alle Menschen] weitergegeben Offenbarung 14,6.7. Der Engel in Offenbarung 10 wird mit einem Fuß auf dem Meer und einem auf dem Land dargestellt. V. 2. Das soll zeigen, dass die Botschaft in ferne Länder getragen wird. Der Ozean wird überquert und die Inseln im Meer werden die Verkündigung der letzten Warnungsbotschaft an unsere Welt hören ... CS 334 3 "Es wird hinfort keine Zeit mehr sein." V. 6. Diese Botschaft [des Engels] kündigt das Ende der prophetischen Zeitketten an. Die Enttäuschung derer, die erwartet hatten, unseren Herrn im Jahr 1844 zu sehen, war in der Tat bitter, denn sie hatten so eifrig nach seinem Erscheinen Ausschau gehalten. Es entsprach dem Plan des Herrn, dass diese Enttäuschung kam und offenbar wurde, was in ihren Herzen war. Nicht eine Wolke hat die Gemeinde überschattet, für die Gott nicht etwas vorbereitet hatte. Nicht eine widerstreitende Macht hat sich erhoben, um das Werk Gottes unwirksam zu machen, die Er nicht vorausgesehen hat. Er hat seine Gemeinde nicht in der Finsternis allein gelassen, sondern in prophetischen Erklärungen bildhaft dargestellt, was geschehen würde. Durch seine Vorsehung und sein Handeln in der Weltgeschichte hat er zur gegebenen Zeit das hervorgebracht, was die Propheten durch den Heiligen Geist inspiriert, vorhergesagt haben. All seine Absichten werden erfüllt. Sein Gesetz ist mit seiner Herrschaft verknüpft. Satanische Engel zusammen mit menschlichen Werkzeugen können es nicht zerstören. CS 334 4 Die Wahrheit ist inspiriert und Gott wacht über sie. Sie wird lebendig bleiben und Erfolg haben, auch wenn es manchmal so scheint, als würde sie überschattet. Das Evangelium Christi ist das Gesetz, das im Charakter beispielhaft gezeigt wird. Die Täuschungen, die man dagegen setzt, und die Irrtümer, von satanischen Werkzeugen gestaltet, werden schließlich für ewig zerbrochen. Die Wahrheit wird triumphieren und strahlen wie die Sonne zu Mittag. Die "Sonne der Gerechtigkeit" wird leuchten mit "Heil unter ihren Flügeln" (Maleachi 3,20) und die ganze Erde wird mit Christi Herrlichkeit erfüllt werden. Alles, was sich gemäß der Prophetie in der Vergangenheit erfüllen sollte, ist geschehen. Und was noch kommen soll, wird sich ereignen. In der Offenbarung hat "der Löwe aus dem Stamm Juda" das Buch Daniel für alle geöffnet (Offenbarung 5,5), die die Prophetie studieren, und deshalb steht Daniel an seinem Platz. Er gibt sein Zeugnis, das was der Herr ihm in Visionen offenbart hat, von großen und ernsten Ereignissen. Wir müssen sie kennen, denn wir stehen unmittelbar vor ihrer Erfüllung. Manuskript 32, 1896; Manuscript Releases XVII, 9-11. ------------------------An der Wahrheit festhalten, wie sie in Jesus ist, 30. November CS 335 1 Ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es auf; und es war in meinem Mund süß wie Honig und als ich es gegessen hatte, wurde mein Bauch bitter gemacht. Und [er] sagte zu mir: "Du musst wieder weissagen über Völker und Nationen ... und viele Könige." Offenbarung 10,10.11 (EB). CS 335 2 In der Geschichte und Prophetie schildert das Wort Gottes den langen, anhaltenden Konflikt zwischen Wahrheit und Irrtum. Diese Auseinandersetzung ist immer noch in Gang. Was geschehen ist, wird sich wiederholen. Alte Streitfragen werden wieder belebt, und ständig werden neue Theorien aufkommen. Trotzdem wird Gottes Volk wissen, wo es steht. Sie haben in ihrem Vertrauen auf die Erfüllung der Prophetie an der Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft aktiv mitgewirkt ... Sie sollen wie ein Felsen stehen bleiben und an ihrem anfänglichen Vertrauen standhaft bis zum Ende festhalten. CS 335 3 Eine umwandelnde Kraft begleitete die Verkündigung der ersten und zweiten Engelsbotschaft, wie sie auch der dritte Engelsbotschaft beiwohnt ... Wir haben die Heilige Schrift sorgfältig durchforscht -- Punkt für Punkt. Fast ganze Nächte wurden dem ernsthaften Bibelstudium gewidmet. Wir gruben nach der Wahrheit wie nach einem verborgenen Schatz. Der Herr offenbarte sich uns. Licht wurde auf die Prophezeiungen geworfen und wir wussten, dass Gott uns belehrt hatte ... CS 335 4 Nach der großen Enttäuschung [im Jahr 1844] waren es nur noch wenige, die weiterhin von ganzem Herzen im Wort Gottes suchten. Aber einige wollten sich nicht entmutigen lassen und verleugnen, dass der Herr sie [bis dahin] geführt hatte. Ihnen wurde die Wahrheit Punkt für Punkt eröffnet und mit ihren verehrten Erinnerungen und Zuneigungen verwoben ... Die Wahrheit leuchtete erneut auf, wunderschön in ihrer Einfachheit, geadelt mit einer Macht und ausgestattet mit einer Gewissheit, die wir vor der Enttäuschung nicht gekannt hatten. Nun konnten wir einmütig die Botschaft verkünden. Doch unter jenen, die nicht an ihrem Glauben und ihren Erfahrungen festhielten, gab es viel Durcheinander. Alle denkbaren Ansichten wurden als Botschaft der Wahrheit vorgebracht, aber der Herr sagte dazu: "Glaubt ihnen nicht, denn ich habe sie nicht gesandt." Siehe Jeremia 29,9. CS 335 5 Wir wandelten sorgfältig mit Gott. Die Botschaft sollte der Welt übermittelt werden und wir wussten, dass dieses gegenwärtige Licht ein ganz besonderes Geschenk Gottes war ... Seine enttäuschten [Kinder], die weiter nach Wahrheit suchten, wurden Schritt für Schritt dahin geführt, der Welt weiterzugeben, was ihnen mitgeteilt worden war ... Zuerst ging das Werk nur mühsam voran. Oft lehnten die Zuhörer diese Botschaft als unverständlich ab und die Auseinandersetzung begann, ganz ernst zu werden -- insbesondere über die Sabbatfrage. Doch der Herr offenbarte seine Gegenwart [durch Visionen]. Zu Zeiten wurde der Vorhang, der seine Herrlichkeit vor unseren Augen verbarg, zurückgezogen. Wir konnten ihn "in der Höhe und im [himmlischen] Heiligtum" sehen. Jesaja 57,15. Manuskript 32, 1896; Manuscript Releases XVII, 11.12. ------------------------Durchforscht die Bibel, um die Wahrheit zu bestätigen, 1. Dezember CS 336 1 Trachte danach, vor Gott als ein bewährter Arbeiter dazustehen, der sich seines Dienstes nicht zu schämen braucht, sondern mit dem Wort der Wahrheit recht umgeht. 2.Timotheus 2,15 (Bruns). CS 336 2 Der Herr wird das Denken [seiner Boten] nicht dazu führen, die Wahrheiten beiseite zu schieben, die der Heilige Geist Christi Dienern in der Vergangenheit eröffnet hat, um sie zu verkündigen. Viele werden aufrichtig im Wort Gottes nach Licht suchen, so wie es andere in der Vergangenheit durchforscht haben, und sie werden Licht im Wort Gottes erkennen. Aber sie haben nicht die Erfahrung derer mitgemacht, die diese Warnungsbotschaften [der drei Engel von Offenbarung 14] zuerst verkündigt haben. Weil ihnen diese Erlebnisse fehlen, schätzen sie den Wert der Wahrheiten nicht, die für uns Wegzeichen [oder: Marksteine] waren und uns zu der besonderen Gemeinde gemacht haben, die wir sind. Solche Leute wenden die Schriftstellen nicht richtig an und formulieren daher Theorien, die nicht korrekt sind. Es stimmt, dass sie viele Bibelverse zitieren und vieles lehren, was wahr ist. Allerdings ist die Wahrheit derart mit Irrtum durchsetzt, dass man zu falschen Schlüssen kommt ... CS 336 3 Satan wirkt darauf hin, dass sich die Geschichte des jüdischen Volkes in der Erfahrung derer wiederholt, die für sich in Anspruch nehmen, die gegenwärtige Wahrheit zu glauben [die in der dreifachen Engelsbotschaft offenbart wird]. Die Juden besaßen die alttestamentlichen Schriften und meinten, sie wären mit ihnen vertraut. Doch sie machten einen verhängnisvollen Fehler: Sie bezogen die Vorhersagen, die von dem herrlichen zweiten Kommen Christi in den Wolken des Himmels berichten, auf sein erstes Kommen. Da er nicht in der Art kam, wie sie es erwartet hatten, wandten sie sich von ihm ab ... CS 336 4 Derselbe Satan ist dabei, den Glauben der Gemeinde Gottes in unserer Zeit zu untergraben. Manche Leute sind bereit, jede neue Idee aufzugreifen. Die Prophezeiungen aus Daniel und der Offenbarung werden falsch interpretiert ... Diese Botschaften verrichten ihre Aufgabe, ein Volk darauf vorzubereiten, am großen Tag Gottes zu bestehen, wenn sie angenommen werden und entsprechend gehandelt wird. Wenn wir die Schrift durchforschen, um die Wahrheit zu bestätigen, die Gott seinen Dienern für die Welt [bereits] gegeben hat, werden auch wir die drei Engelsbotschaften verkündigen. CS 336 5 Es ist wahr, dass es Prophezeiungen gibt, die sich noch erfüllen müssen. Aber wieder und wieder haben einige ein völlig falsches Werk getan, dadurch, dass sie versuchen neues Licht in den Weissagungen zu finden und dabei sich von dem Licht abwenden, das Gott bereits gegeben hat. Die Botschaften aus (Offenbarung 14) sind jene, durch die die Welt geprüft werden soll. Sie sind das "ewige Evangelium" (Offenbarung 14,6) und sollen überall verbreitet werden. Manuskript 32, 1896; Manuscript Releases XVII, 12-15. ------------------------Gott ermächtigt keinen, eine Zeit für Christi Wiederkunft festzusetzen, 2. Dezember CS 337 1 [Jesus sagte:] "Niemand weiß, wann das Ende kommen wird. Keiner kennt den Tag oder die Stunde, auch nicht die Engel im Himmel, ja nicht einmal der Sohn Gottes. Allein der Vater kennt den Zeitpunkt." Matthäus 24,36 (Hfa). CS 337 2 Deine Ansichten haben einigen gefallen, aber das kommt daher, dass sie nicht das Unterscheidungsvermögen besitzen, um die wirkliche Bedeutung deiner Argumente zu erkennen. Sie überblicken nicht, wohin sie deine Ideen führen würden. Sie sind bereit, deinen Aussagen zuzustimmen, weil sie darin nur die richtigen Gedanken sehen. Doch sie sind irregeführt, weil du viele Schriftstellen verwoben hast, um deine Theorie zu konstruieren. Deshalb erscheint ihnen deine Argumentation so überzeugend. CS 337 3 Ganz anders sehen das allerdings jene, die eine praktische Erfahrung mit der Wahrheit haben, die sich auf die letzte Periode der Weltgeschichte bezieht. Sie sehen, dass du einige wertvolle Wahrheiten vertrittst, merken aber auch, dass du Schriftstellen falsch angewandt und in den Zusammenhang des Irrtums gestellt hast, wo sie nicht hingehören. So bekräftigen sie [angeblich] das, war gar keine gegenwärtige Wahrheit ist ... Gott hat mir gezeigt, dass du die Bibelstellen selbst nicht richtig verstehst, die du zusammengestellt hast ... CS 337 4 Ich musste deutliche Worte über jene sagen, die damals andere vom richtigen Weg wegführten. Mit Feder und Stimme habe ich die Botschaft übermittelt: "Folgt ihnen nicht." Die schwerste Aufgabe, die ich auf diesem Gebiet zu erfüllen hatte, betraf einen Mann, von dem ich wusste, dass er dem Herrn nachfolgen wollte. Eine Zeit lang meinte er, er hätte neues Licht bekommen. Er war sehr krank und lag im Sterben ... Jene, denen er seine Ansichten mitteilte, hörten ihm eifrig zu; einige hielten ihn für inspiriert. Er hatte eine Zeittafel entworfen und argumentierte von der Schrift her, dass der Herr zu einem bestimmten Zeitpunkt kommen würde -- ich meine im Jahr 1894. Vielen erschienen seine Gedankengänge fehlerlos zu sein. Sie erzählten von seinen machtvollen Ermahnungen auf dem Krankenbett. Wunderbare Bilder zogen an ihm vorüber. Doch aus welcher Quelle kam seine Inspiration? Es war das Morphium, das er gegen seine Schmerzen bekam ... CS 337 5 Niemand hat eine wahre Botschaft, die den Zeitpunkt festlegt, wann Christus kommt. Sei gewiss: Gott bevollmächtigt niemanden zu sagen, Christus würde sein Kommen noch fünf, zehn oder zwanzig Jahre verzögern. "Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint." Matthäus 24,44 ... CS 337 6 Wer mit Gott zusammenarbeitet, wird entschieden "für den Glauben kämpfen, der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist." Judas 3. Sie werden sich nicht von der gegenwärtigen Botschaft [der drei Engel] abwenden, die bereits "die Erde mit (ihrem) Glanz erleuchtet". Offenbarung 18,1. Gottes Ehre ist das Einzige, für das sich zu kämpfen lohnt. Der einzige Felsen, der stehen bleibt, ist der ewige Fels [Christus]. Die Wahrheit, wie sie in Jesus ist (siehe Epheser 4,21), ist in dieser Zeit des Irrtums unser Zufluchtsort. Brief 32, 1896. ------------------------Es gibt keine weiteren prophetischen Zeitangaben, 3. Dezember CS 338 1 Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit ... "Es soll hinfort keine Zeit mehr sein." Offenbarung 10,5.6. CS 338 2 Der mächtige Engel, der Johannes unterwies, war niemand anderes als Jesus Christus selbst. Vergleiche Offenbarung 10,1 mit Kap. 1,15.16. Dass er seinen rechten Fuß auf das Meer setzt und den linken aufs trockene Land (siehe Offenbarung 10,2), zeigt die Rolle, die er in den abschließenden Szenen der großen Auseinandersetzung mit Satan spielt. Diese Position zeigt seine überlegene Macht und Autorität über die ganze Erde an. Die Auseinandersetzung ist mit der Zeit härter und intensiver geworden. Das wird so weitergehen bis zu den abschließenden Ereignissen, in denen das meisterliche Wirken der finsteren Mächte seinen Höhepunkt erreicht ... CS 338 3 Nachdem die sieben Donner geredet haben, bekommt Johannes die Anweisung, ähnlich wie damals Daniel (siehe Daniel 12,4), in Bezug auf das Büchlein: "Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe dies nicht!" Offenbarung 10,4 (EB) ... Johannes sieht das kleine Buch unversiegelt [in der Hand des Engels; siehe V. 2]. Daher haben die Vorhersagen Daniels ihren richtigen Platz in der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft, die der Welt übermittelt werden sollen. Das Entsiegeln des Büchleins betraf die Botschaft [Daniels] in Bezug auf die Zeit [des Endes der 2300 Jahre, siehe Da 8,14.17]. CS 338 4 Die Bücher Daniel und Offenbarung sind eins. Das eine ist eine Prophezeiung, das andere eine Offenbarung. Das eine Buch ist versiegelt, das andere geöffnet ... Die besondere Information, die Johannes in den sieben Donnern gegeben wurde, war eine Beschreibung der Ereignisse, die während der [Verkündigung der] ersten und zweiten Engelsbotschaft [1843/44] geschehen würden ... Die erste und die zweite Engelsbotschaft (siehe Offenbarung 14,6-8) sollten verkündet werden, doch kein weiteres Licht sollte offenbart werden, bevor diese Botschaften ihr besonderes Werk getan hatten ... CS 338 5 Diese Zeit, über die der Engel einen feierlichen Eid schwört (siehe Offenbarung 10,6), ist nicht das Ende der Weltgeschichte, auch nicht das Ende der Gnadenzeit, sondern das Ende der prophetischen Zeit, die der Wiederkunft unseres Herrn vorausging. Das heißt, das Volk [Gottes] wird keine weitere Botschaft über eine bestimmte Zeit [zu verkündigen] haben. Nach dieser Zeitspanne, die von 1842 bis 1844 reicht, kann keine prophetische Zeit mehr ausfindig gemacht werden. Die längste Zeitrechnung reicht bis zum Herbst 1844. CS 338 6 Die Stellung des Engels, einen Fuß auf dem Meer, den anderen auf dem Land (Offenbarung 10,2), bezeichnet das weltweite Ausmaß der Verkündigung der Botschaft. Sie wird die weiten Meere überqueren und in anderen Ländern verkündet werden, ja in der ganzen Welt. Das rechte Verständnis der Wahrheit, die freudige Annahme der Botschaft wird im Essen des Büchleins dargestellt. Siehe V. 9. Die Wahrheit in Bezug auf die Zeit der [erwarteten] Wiederkunft unseres Herrn [1844] war für uns eine köstliche Botschaft. Manuskript 59, 1900; Manuscript Releases XIX, 319-321. ------------------------Wir sind aufgerufen, anders als die Welt zu sein, 4. Dezember CS 339 1 [Christus] hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken. Dies rede und ermahne und überführe mit allem Nachdruck! Titus 2,14.15 (EB). CS 339 2 Als wir damals die Wahrheit, die wir jetzt schätzen, als biblische Lehre erkannten, kam sie uns seltsam vor. Wir hatten mit starkem Widerstand zu tun, als wir sie den Leuten zum ersten Mal darstellten. Doch wie ernst und aufrichtig waren alle, die die Wahrheit liebten und ihr gehorchten! Wir waren wirklich ein besonderes Volk, anfangs nur wenige, ohne Reichtum, ohne weltliche Gelehrsamkeit und Ehre, doch wir vertrauten Gott und waren stark und erfolgreich, ein Schrecken für alle, die Böses taten. Unsere Liebe zueinander war stark und nicht leicht zu erschüttern. Die Macht Gottes zeigte sich in unserer Mitte, Kranke wurden geheilt und es herrschte eine ruhige, angenehme und heilige Freude. CS 339 3 Aber während die Erkenntnis weiter zugenommen hat, ist die Gemeinde nicht im Einklang mit dem [zunehmenden] Licht vorangekommen. Das feine Gold [des Glaubens] ist allmählich stumpf geworden und Kälte und Formalismus sind in Gemeinde eingezogen und haben ihre Kräfte gelähmt. Ihre großen Vorrechte und Gelegenheiten haben das Volk Gottes nicht vorangebracht und nicht zu größerer Reinheit und Heiligkeit erhoben. Die treue Anwendung der Gaben hätte die Gaben stark vermehrt. "Wem viel gegeben ist, ... von dem wird man um so mehr fordern." Lukas 12,48. Nur solche Menschen werden zu Kanälen des Lichts für die Welt, die die von Gott geschenkte Erkenntnis treu annehmen und wertschätzen und einen hohen Maßstab ansetzen in Bezug auf Selbstverleugnung und Selbstaufopferung. CS 339 4 Niemand hat das Recht, auf eigene Verantwortung in unseren Zeitschriften [kontroverse] Gedanken zu biblischen Lehren zu veröffentlichen und sie in den Vordergrund zu schieben, wenn bekannt ist, dass es über dieses Thema unterschiedliche Ansichten gibt und dadurch eine Auseinandersetzung angezettelt wird. Die Ersten-Tags-Adventisten haben das getan. Viele sind ihrem unabhängigen Urteil gefolgt und haben versucht, neue Ansichten darzulegen, bis es kein gemeinsames Handeln mehr unter ihnen gab -- vielleicht davon abgesehen, die Siebenten-Tags-Adventisten zu bekämpfen. Wir sollten ihrem Beispiel nicht folgen ... CS 339 5 Meine Brüder und Schwestern, wir können nicht einfach mit dem Strom der Welt schwimmen. Unsere Aufgabe besteht darin, dass wir "hinausgehen" (Offenbarung 18,4) und uns "absondern". 2.Korinther 6,17. Das ist der einzige Weg, wie wir "mit Gott wandeln" können wie Henoch. 1.Mose 5,22 ... Wie er sind wir dazu aufgerufen, einen starken, lebendigen und tatkräftigen Glauben zu haben. Nur so können wir Gottes Mitarbeiter sein. Wir müssen die Bedingungen erfüllen, die im Wort Gottes niedergeschrieben sind, oder wir sterben in unseren Sünden. Wir müssen wissen, welche Veränderungen unser Charakter durch die Gnade Christi auf moralischem Gebiet erfahren muss, damit wir für die himmlischen Wohnungen geeignet sind. Brief 53, 1887. ------------------------Lebt jeden Tag, als ob es der letzte ist, 5. Dezember CS 340 1 [Jesus sagte:] "Darum seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird ... Darum seid jederzeit bereit; denn der Menschensohn wird zu einer Stunde kommen, wenn ihr es nicht erwartet." Matthäus 24,42.44 (GNB). CS 340 2 Gott gibt keinem die Botschaft, dass es noch zehn oder zwanzig Jahre dauert, bis die Geschichte dieser Welt zu Ende geht. Und wenn es vierzig oder hundert Jahre wären, würde der Herr genauso wenig jemanden bevollmächtigen, das zu verkünden. Er möchte keinem lebenden Menschen einen Vorwand dafür geben, die Vorbereitungen auf seine Wiederkunft aufzuschieben. Er möchte nicht, dass jemand wie der untreue Haushalter sagt: "Mein Herr kommt noch lange nicht!" Matthäus 24,48. Dies führt zu einer leichtsinnigen Vernachlässigung der Gelegenheiten und Vorrechte, sich auf jenen großen Tag vorzubereiten. Jeder, der behauptet ein Diener Gottes zu sein, ist aufgerufen, seinen Dienst so zu verrichten, als wäre jeder Tag der letzte ... CS 340 3 Jeder, dem der Herr Einsichten durch sein Wort gegeben hat, soll dafür sorgen, dass er dieses Licht auch richtig anwendet. Alle sollen sich davor hüten es zu wagen, die Herde Gottes mit Nahrung zu füttern, die für diese Zeit unangemessen ist. Sprecht über das schnelle Erscheinen des Menschensohnes "auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit". Matthäus 24,30. Schiebt diesen Tag nicht in ferne Zukunft. Gott hat keinem die Erkenntnis gegeben zu sagen: "Mein Herr kommt noch lange nicht." Wir sollten uns fragen: Werde ich am Jüngsten Tag zur rechten oder zur linken Seite des Richters stehen? Siehe Matthäus 25,31-33 ... Es ist wichtig, dass jeder weiß, von welcher Atmosphäre er oder sie umgeben ist. Stehe ich in Partnerschaft mit dem Feind aller Gerechtigkeit und verrichte unwissentlich seine Arbeit? Oder bin ich mit Christus verbunden, tue sein Werk und versuche, andere Menschen noch fester in der Wahrheit zu verankern? CS 340 4 Satan wäre sehr zufrieden, wenn sich jeder mit ihm darin verbündet, das gegenseitige Vertrauen unter den Gläubigen zu schwächen und Zwietracht unter denen zu säen, die bekennen, die Wahrheit zu glauben. Satan kann seine Absichten viel besser durch angebliche Freunde Christi erreichen, die aber nicht in der Art Christi handeln und arbeiten. Wer sich in Gedanken und im Herzen von dem speziellen Werk Christi in dieser Zeit abwendet, wer nicht mit ihm darin zusammenarbeitet Menschen im Glauben zu festigen, indem er sie dazu führt seine Warnungen zu beachten, arbeitet für den Feind Christi ... CS 340 5 Jetzt ist die Zeit, dass wir uns auf den Herrn vorbereiten. Wir haben keine Zeit, ungläubig zu reden, Klatsch zu verbreiten; keine Zeit, die Arbeit des Teufels zu tun ... So lange Gottes Volk in dieser Welt ist, begegnet es Konflikten, Schwierigkeiten und Täuschungen, weil viele die Eigenschaften Satans wählen statt Gottes Merkmale. Manuskript 32a, 1896; Manuscript Releases XVIII, 58-62. ------------------------Jetzt ist keine Zeit für Kompromisse, 6. Dezember CS 341 1 Der Wächter aber sprach: "Wenn auch der Morgen kommt, wird es doch Nacht bleiben." Jesaja 21,12. CS 341 2 Wir gehen auf die letzte Auseinandersetzung zu. Jetzt ist nicht die Zeit Kompromisse zu machen, keine Zeit unsere Überzeugung zu verbergen. Wenn der Kampf schmerzlich wird, soll niemand zum Verräter werden. Siehe Matthäus 24,9.10. Es ist nicht die Zeit, unsere Waffen niederzulegen oder zu verbergen und Satan einen Vorteil in dem Krieg einzuräumen. Doch wenn ihr nicht "wacht und (eure) Kleider" "von der Welt unbefleckt" erhaltet (Offenbarung 16,15; Jakobus 1,27), werdet ihr nicht treu zu eurem Hauptmann stehen ... Ruft euren Mitwächtern zu: "Wenn auch der Morgen kommt, wird es doch Nacht bleiben." Jesaja 21,12. Jetzt ist nicht die Zeit, in unseren Anstrengungen nachzulassen, abgestumpft und geistlos zu werden, unser "Licht ... unter einen Scheffel" [Eimer für Getreide] zu stellen, einschmeichelnd zu reden, Schwindel zu prophezeien. Alle Kräfte sollen für Gott eingesetzt werden. Ihr müsst eure Treue zu Gott bewahren und euer Zeugnis für ihn und für die Wahrheit geben. Lasst euch nicht von irgendwelchen weltlichen Vorschlägen abbringen. Wir können uns jetzt keine Kompromisse leisten, [denn] eine aktuelle Angelegenheit liegt vor uns, die für die "Übrigen" vom Volk Gottes (Offenbarung 12,17) von lebenswichtiger Bedeutung ist, weil es um das ewige Heil geht. Am Vorabend der Krise ist keine Zeit, "ein böses, ungläubiges Herz [zu] haben, das abfällt von dem lebendigen Gott". Hebräer 3,12. CS 341 3 Der ursprüngliche Abfall von Gott begann mit Unglauben und Leugnung der Wahrheit. Doch wenn wir triumphieren wollen, müssen wir im festen Vertrauen auf Jesus schauen, den "Urheber unserer Rettung". Hebräer 2,10 (EB). Wir sollen dem Beispiel Christi folgen: In allem, was Jesus auf der Erde tat, hatte er stets nur die Ehre Gottes im Blick ... In Christus vereinte sich Göttlichkeit mit dem Menschsein, damit er uns Gottes Absichten offenbaren konnte und uns in eine enge Verbindung mit ihm bringen konnte. Diese Vereinigung wird uns fähig machen den Feind zu überwinden, denn durch Vertrauen in Christus werden wir göttliche Kraft bekommen. CS 341 4 Wir wachsen zahlenmäßig, unsere Einrichtungen vergrößern sich, und all dies erfordert Einheit unter den Mitarbeitern, eine vollständige Weihe und echte Hingabe an die Sache Gottes. Im Werk Gottes ist kein Platz für halbherzige Mitarbeiter, für solche, die "weder warm noch kalt" sind. Offenbarung 3,15.16. Geschwister, Gott ruft euch auf, Prediger wie Laien: Hört auf seine Stimme, wie sie in seinem Wort zu euch spricht. Nehmt seine Wahrheit in eure Herzen auf, damit ihr durch seine lebendige und heiligende Kraft zu einem geistlichen Menschen werdet. Manuskript 152, 1897. ------------------------Manche wählen lieber die Rebellion als den Gehorsam, 7. Dezember CS 342 1 Alle Völker werden vor [Christus] versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den [Ziegen-]Böcken scheidet und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Matthäus 25,32.33. CS 342 2 Die Welt ist unter Satans Anleitung fähig geworden das Werk zu tun, was er beabsichtigt hat: die Rebellion auf den Richterstuhl zu setzen und den Schöpfer des Himmels und der Erde vorzuladen, damit er nach menschlichem Urteil gerichtet wird. Satans Werkzeuge konfrontieren Gott mit dem Willen der Menschheit. In der letzten Auseinandersetzung werden die Leute versuchen, Gott vor ihren Richterstuhl zu stellen und ihn zu verurteilen, indem sie sein Gesetz nach dem Maßstab der Welt beurteilen. Doch der oberste Richter wird jeden Menschen "nach seinen Werken" richten. Siehe Römer 2,5-10. Der ganze Himmel hat auf diese Entwicklung gewartet. Dann hat jeder die Chance, sich zu entscheiden, auf welcher Seite er stehen wird. CS 342 3 In der gegenwärtigen Zeit erwirkt jeder sein eigenes Schicksal. Gott bringt der Welt Licht und Einsichten aus seinem Wort. Doch es wird Menschen geben, die sich eher für die Rebellion entscheiden als für den Gehorsam und diese Entscheidung wird für alle Zeiten gelten. Der Sünder wendet sich freiwillig ab von einem klaren "So spricht der Herr" und den wendet sich täuschenden Darstellungen Satans zu. Hat Gott nicht gesprochen? Hat er nicht deutlich gezeigt, welche Motive die menschlichen Herzen bewegen sollen? In ihrem Widerstand rebellieren sie gegen das Wort, die Macht und die Autorität Gottes, indem sie sagen: "Wir wollen nicht, dass dieser [Christus] über uns herrsche." Lukas 19,14. CS 342 4 Auch ihr müsst Stellung beziehen. Euch wird eine Belohnung angeboten, wenn ihr gehorsam seid, verbunden mit Gott als seine Söhne und Töchter. Andererseits wird uns die Gerichtsszene gezeigt. Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit wiederkommen wird, in Begleitung all seiner heiligen Engel (siehe Matthäus 24,30.31), dann wird "das Gericht gehalten und die Bücher (werden) aufgetan" (Daniel 7,10) und jeder wird "nach dem gerichtet, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken." Offenbarung 20,12 ... CS 342 5 Diese Welt wird erneut zerstört werden wie damals durch die Sintflut, diesmal nicht durch Wasser, sondern durch Feuer. Siehe 2.Petrus 3,6.7.10.12 ... Väter und Mütter müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, damit sie durch ihr Verhalten nicht etwa eine rebellische Haltung in ihren Kindern fördern. Wir spüren tief in unseren Herzen, welche Gefahren uns in diesen letzten Tagen bedrohen. Doch der Herr sieht es und versteht alle unsere Bedürfnisse ... CS 342 6 Wenn du dir selbst überlassen bleibst, wirst du deine Vernunft niemals richtig einsetzen. Doch der Herr wird dich nicht allein lassen. Er folgt dir durch seinen Heiligen Geist. Manuskript 10a, 1898. ------------------------Wer Gottes Gebote hält, gehört zu seinem Eigentum, 8. Dezember CS 343 1 Sie werden mir, spricht der Herr der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tag, den ich machen werde. Und ich werde sie schonen, wie ein Mann seinen Sohn schon, der ihm dient. Maleachi 3,17 (EB). CS 343 2 Es gibt nur zwei Stellen im ganzen Universum, wo wir unsere Schätze lagern können: im "Vorratshaus Gottes" (Maleachi 3,10) oder in der Scheune Satans. Gottes Werk geht nur langsam voran, weil Mittel fehlen. So können keine Mitarbeiter in Neulandgebiete gesandt werden. Und doch stehen noch Millionen unter der ungestörten Oberherrschaft Satans. CS 343 3 Satan ist schon eifrig dabei, seine Pläne für den letzten mächtigen Konflikt zu entwerfen, bei dem jeder Stellung beziehen wird. Nachdem das Evangelium fast zweitausend Jahren lang um die Erde gereist ist, wird Satan den Menschen dieselbe Szene vorspielen, die er damals Christus präsentierte. In einem wunderbaren Panorama wird er die Reiche der Welt in ihrer Herrlichkeit vor ihnen vorüberziehen lassen. Siehe Matthäus 4,8 ... Er wird ihnen bezaubernde Ansichten des Reiches Gottes zeigen und dann behaupten, dies wären Ansichten seines Reiches. Aber sind sie es? Gewiss nicht. CS 343 4 Schau dich um und höre auf die Stimmen und Mächte, die in unserer Welt das Sagen haben. Der himmlische Wächter sieht, dass die Welt mit Gewalt und Verbrechen erfüllt ist. Hört man irgendwo jemanden beten? Siehst du ein Zeichen, dass man Gott anerkennt? ... Schau dich um, der du zwischen Gehorsam und Ungehorsam schwankst. Schau in deiner Vorstellung auf die riesige Menschenmenge, die vor Satans Altar anbetet. CS 343 5 Der Einfluss der Macht der Bosheit (siehe 2.Thessalonicher 2,3.9.10) scheint die ganze Welt in ihren Klauen zu haben ... Zähle die Laster der Männer und Frauen auf, wenn du kannst. Aber es hat keinen Sinn, es zu versuchen. Reichtum wird durch alle Spielarten des Raubes erworben und dabei werden nicht nur Menschen bestohlen, sondern auch Gott. Siehe Maleachi 3,8. Die Leute benutzen seine Mittel, um ihre Selbstsucht zu befriedigen. Alles, was sie in die Finger bekommen, muss ihrer Gier dienen. Überall herrschen Habsucht und Sinnlichkeit ... CS 343 6 Aber sie sehen nicht alle Dinge ... Johannes sah diese Menschenmenge. Ihm wurde die Dämonenanbetung gezeigt und es sah so aus, als stünde die ganze Welt am Abgrund des Verderbens. Siehe Offenbarung 13,4. Doch als er mit starkem Interesse hinschaute, sah er einige von Gottes Volk, die seine Gebote hielten. Sie trugen das Zeichen [Siegel] "des lebendigen Gottes" "auf ihren Stirnen". Siehe Offenbarung 7,2.3; 14,1. Johannes rief: "Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus." Offenbarung 14,12. Manuskript 122, 1898. ------------------------Unsere Aufgabe ist die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft, 9. Dezember CS 344 1 Rufe laut aus voller Kehle, halte nicht zurück, erhebe deine Stimme wie eine Trompete, verkünde meinem Volk seine Untreue und dem Hause Jakob seine Sünden. Jesaja 58,1 (Bruns). CS 344 2 Der letzte große Konflikt wird nur kurz, aber schrecklich sein. Alte Auseinandersetzungen werden wieder aufleben und neue aufkommen. Die letzte Warnung muss der Welt übermittelt werden. Es liegt gegenwärtig [1899] eine besondere Vollmacht in der Verkündigung der Wahrheit für diese Zeit, aber wie lange wird das anhalten? [Leider] nur kurz. Wenn wir jemals eine Krise hatten, dann jetzt. CS 344 3 Wir sollen entschlossene Anstrengungen unternehmen, um die Botschaft für diese Zeit auffällig vor die Menschen zu bringen. [Das Werk des] dritten Engels soll mit großer Vollmacht vorangehen. Niemand sollte dieses Werk ignorieren oder als unwichtig betrachten. Die Wahrheit muss der Welt verkündet werden, damit sie das Licht sehen. Das ist unsere Aufgabe. Die Erkenntnis, die wir über die Botschaft des dritten Engels [gewonnen] haben, ist richtig. Das "Malzeichen des Tieres" (Offenbarung 14,9) ist genau das, was wir verkündigt haben. Allerdings wird jetzt noch nicht alles verstanden, was damit zusammenhängt, und es wird auch erst dann verstanden werden, wenn die Buchrolle [vollständig] geöffnet wird. Siehe Offenbarung 5,5; 8,1. Dennoch muss ein wichtiges Werk in unserer Welt getan werden. Der Herr befiehlt seinen Dienern: "Ruf, so laut du kannst! Lass deine Stimme erklingen, mächtig wie eine Posaune! Halte meinem Volk seine Vergehen vor, zähl den Nachkommen Jakobs ihre Sünden auf!" Jesaja 58,1 (Hfa). CS 344 4 Wir sollen kein Bündnis mit der Welt eingehen in der Annahme, wir könnten dadurch mehr erreichen. Wenn jemand im Weg steht und den Fortschritt des Werkes in den von Gott gewiesenen Bahnen behindert, wird er Gott missgefallen. Keine Linie unserer Glaubenslehren, die uns zu dem gemacht hat, was wir sind, soll abgeschwächt werden. Wir haben die alten Marksteine der Wahrheit, wir haben unsere Erfahrung und Pflicht. Wir sollen unsere Prinzipien standhaft verteidigen im vollen Angesicht der Welt. CS 344 5 Es ist nötig, dass Mitarbeiter ausgebildet werden, die das lebendige Wort Gottes allen Völkern, Sprachen und Stämmen eröffnen. Siehe Offenbarung 14,6. Menschen jeglicher Herkunft, mit aller Art von Fähigkeiten und verschiedenen Gaben sollen in ihrer von Gott gegebenen Rüstung dastehen (siehe Epheser 6,13-17) und harmonisch für ein gemeinsames Ergebnis zusammenarbeiten. Sie sollen sich darin vereinen, die Wahrheit allen Nationen und Völkern zu bringen, wobei jeder Mitarbeiter [Mann wie Frau] seine ganz besondere Aufgabe erfüllt. Es gibt ein weites Betätigungsfeld. Alle müssen in ihren Plänen und Entscheidungen das Ergebnis bedenken. Alles soll nach dem Plan Gottes vorangehen. Der ganze Leib [der Gemeinde] muss passend zusammengefügt sein (siehe Epheser 4,16), damit jedes Glied die Absichten dessen fördert, der sein Leben für die Welt hingab. Manuskript 3, 1899. ------------------------Gott will uns ein neues Herz geben, 10. Dezember CS 345 1 [Gott spricht:] "Ich will euch ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz." Hesekiel 36,26 (Hfa). CS 345 2 Die Wahrheiten des Wortes Gottes sind keine bloßen Ansichten, sondern Aussagen des Allerhöchsten. Jeder, der diese Wahrheiten in sein Leben übernimmt, wird im vollen Sinne "eine neue Kreatur". 2.Korinther 5,17. Dabei bekommt der Mensch keine neuen geistigen Kräfte, doch die Finsternis, die den Verstand durch Unwissenheit und Sünde verdunkelt hat, wird beseitigt. CS 345 3 Die Worte "Ich will euch ein neues Herz geben" (Hesekiel 36,26) bedeuten: "Ich will euch ein neues Denken geben." Die Veränderung des Herzens ist immer mit einer klaren Wahrnehmung der christlichen Pflichten und mit einem Verständnis der Wahrheit verbunden. Unsere Sicht der Wahrheit wird in gleichem Maße klarer werden, wie wir das Wort Gottes verstehen. Ein Mensch, der der Bibel seine ungeteilte Aufmerksamkeit zuwendet und dabei betet, wird ein klares Verständnis und ein ausgewogenes Urteilsvermögen bekommen, als hätte er oder sie durch die Hinwendung zu Gott einen höheren Intelligenzgrad erreicht ... Wir sind auf die Bibel angewiesen, wenn wir wissen wollen, wie die Geschichte unserer Welt begonnen hat, wie Adam und Eva geschaffen wurden und wie sie in Sünde fielen. Wenn wir das Wort Gottes wegnehmen, sind wir auf Fabeln und Vermutungen angewiesen. Und wer Irrtümer für wahr hält, dessen Denkfähigkeit wird unter Garantie abnehmen. Wir brauchen den authentischen Bericht vom Ursprung der Erde (siehe 1.Mose 1), vom Fall des "schirmenden Cherubs" [Satans; siehe Hesekiel 28,12-19] und vom Eintritt der Sünde in unsere Welt. Siehe 1.Mose 3. Ohne die Bibel würden wir von falschen Theorien verwirrt ... Christen können stets die Gemeinschaft mit Gott pflegen, wo sie auch sind. Und sie dürfen sich der Klugheit einer geheiligten Wissenschaft erfreuen. Ihre Denkfähigkeit kann gestärkt werden wie damals bei Daniel. Siehe Daniel 1,20 ... CS 345 4 Der Verstand, in dem der Irrtum sich einmal festgesetzt hatte, kann sich niemals frei in Richtung Wahrheit entfalten, auch nicht nach [gründlicher] Erforschung. Die alten Theorien werden ihren Platz behaupten. Das Verständnis über Dinge, die wahr, erhebend und heiligend sind, wird verwirrt sein. Abergläubische Ideen werden das Denken beeinflussen und sich mit dem Wahren mischen. Solche Ansichten haben immer einen herabziehenden Einfluss. Das christliche Wissen besitzt seine eigene Prägung mit maßloser Überlegenheit in allem, was die Vorbereitung auf das zukünftige, unvergängliche Leben betrifft. Das unterscheidet den gläubigen Bibelleser von dem Skeptiker oder dem Anhänger heidnischer Philosophie ... CS 345 5 In den Städten und verschiedenen Ländern unserer Welt wird es auch unter Ungläubigen einen "Überrest" geben, der das gesegnete Wort Gottes wertschätzen und den Heiland annehmen wird. Siehe Jesaja 10,21 (EB). Christus wird Männern und Frauen die Macht geben, Gottes Söhne und Töchter zu werden. Siehe Johannes 1,12; Manuskript 42, 1904. ------------------------Gottes Volk soll nicht verborgen bleiben, 11. Dezember CS 346 1 [Jesus sagte:] "Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben." Matthäus 5,14 (Hfa). CS 346 2 Daniel war ein Staatsmann in Babylon ... Durch seinen zuverlässigen Dienst zeigte er den Babyloniern, dass sein Gott ein lebendiger Gott war -- nicht nur eine Statue, wie sie sie verehrten. Gott wollte ihnen deutlich machen, dass es über dem König von Babylon noch einen höheren Herrscher gab (siehe Daniel 2,47) -- den Gott, den die hebräischen Jugendlichen anbeteten. Sie erhöhten Gott. Sie wussten, dass sie die Grundsätze der Wahrheit ausleben sollten und deshalb weigerten sie sich, das Fleisch von der Tafel des Königs zu essen und den Wein aus seinem königlichen Weinkeller zu trinken. Siehe Daniel 1,8. Ihr Verzicht auf den vorgeschriebenen Speiseplan führte dazu, dass sie sich bald in jeder Hinsicht äußerlich von den anderen Jugendlichen unterschieden, die ihrer Esslust nachgaben. Siehe V. 15. CS 346 3 Da gab es viele, die [spöttische] Bemerkungen machten, doch diese Jugendlichen waren auch in kleinen Dingen treu. Und sie sahen weit besser aus als die Jugendlichen, die am Tisch des Königs saßen. Ihre einfache Kost (siehe V. 12) hielt ihre Köpfe klar. Sie waren auf ihre Studien besser vorbereitet, denn sie kannten das Völlegefühl nicht, das durch den Verzehr üppiger Speisen verursacht wird. Sie waren auch körperlich besser für schwere Arbeit gerüstet, weil sie nie krank waren. Mit klarem Verstand konnten sie hart denken und arbeiten. Indem sie Gott gehorchten, taten sie genau das, was das Denken und das Gedächtnis stärkt. Gott beabsichtigte, dass Daniel und seine Gefährten mit den großen Männern von Babylon in enge Verbindung kamen, damit sie die Religion der Hebräer kennen lernten und wussten, dass Gott über alle Reiche herrscht ... CS 346 4 Ebenso beabsichtigt der Herr, dass Siebenten-Tags-Adventisten ihn bezeugen. Sie sollen sich nicht vor der Welt verbergen. Sie sollen "in der Welt sein", aber "nicht von der Welt" (Johannes 17,11.14.16), also sich in ihrer Verhaltensweise von der Welt unterscheiden. Sie sollen ihren reinen Charakter zeigen, damit die Welt erkennen kann, dass die Wahrheit, an die sie glauben und die sie gewissenhaft ausleben, sie in ihrem Verhalten ehrlich macht. Wer mit ihnen in Kontakt kommt, soll erkennen, dass sie durch die Wahrheit, an die sie glauben, geheiligt werden und die Wahrheit, angenommen und ausgelebt, sie zu Söhnen und Töchtern Gottes macht, zu Kindern des himmlischen Königs, Mitgliedern der königlichen Familie -- zuverlässig, treu, ehrlich und aufrichtig in den kleinen wie in den großen Dingen des Lebens ... CS 346 5 Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist wert, gut getan zu werden. Lasst uns in den kleinsten Pflichten so treu sein wie bei den Aufgaben, die die größten Opfer erfordern. Wer Daniels Beispiel folgt und nicht nur die Wahrheit bekennt, sondern sie auch auslebt und nach den Grundsätzen der Selbstbeherrschung handelt, dem wird der Herr dieselbe Unterstützung [und Förderung] geben wie damals Daniel. Manuskript 47, 1898. ------------------------"Wann wird das geschehen?", 12. Dezember CS 347 1 Als [Jesus] auf den Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und sprachen ...: "Sage uns, wann wird das [die Zerstörung des Tempels] geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?" Matthäus 24,3. CS 347 2 Christus warnte seine Jünger vor der Zerstörung Jerusalems und des Tempels. Siehe Matthäus 24,1.2. Dieses Ereignis wurde [bereits] von Daniel vorausgesagt. Siehe Daniel 9,26. Die Opfergaben waren nun ohne Wert, denn die Symbole waren durch das eine große Opfer zur Realität geworden ... Als Christus von der Zerstörung Jerusalems sprach, reichten seine prophetischen Worte über dieses Ereignis hinaus zur letzten Katastrophe, die am Jüngsten Tag geschehen wird. Dann wird sich der Herr aufmachen, um die Welt für ihre Bosheit zu bestrafen, wenn die Erde das vergossene Blut und die Getöteten nicht mehr länger zudeckt. Das ganze Kapitel [Matthäus 24] ist eine Warnung an alle, die die letzten Szenen dieser Weltgeschichte erleben. CS 347 3 An seine Jünger gewandt sagte Christus: "Lasst euch von keinem Menschen täuschen und verführen! Denn manche werden von sich behaupten: ‚Ich bin Christus!' Und viele werden sich von solchen Betrügern irreführen lassen." Matthäus 24,4.5 (Hfa). Viele falschen Erlöser werden aufstehen, behaupten Wunder zu tun und erklären, dass die Zeit zur Befreiung der jüdischen Nation gekommen sei. Sie werden viele irreführen. Diese Worte haben sich erfüllt. In der Zeit zwischen dem Tod Christi und der Belagerung Jerusalems traten viele falsche Messiasse auf. Doch diese Warnung gilt darüber hinaus auch allen, die in unserem Zeitalter leben. Dieselben Täuschungen, die vor der Zerstörung Jerusalems betrieben wurden, werden wieder geschehen. Dieselben Ereignisse, die bei der Eroberung der Stadt Jerusalem passierten, werden wieder stattfinden ... Vor der Zerstörung Jerusalems kämpften Menschen um die Oberherrschaft. Kaiser wurden ermordet. Rechtmäßige Thronfolger wurden erschlagen ... CS 347 4 Durch die Apostel gab Gott dem jüdischen Volk eine letzte Chance zur Umkehr. Er manifestierte sich durch seine Zeugen, in ihrer Verhaftung, ihrem Verhör und ihrer Einkerkerung. Und trotzdem sprachen ihre Richter das Todesurteil über sie aus ... So wird es wieder geschehen. Die Siebenten-Tags-Adventisten werden den Kampf um den [wahren] Ruhetag führen, der auf den siebenten Wochentag fällt ... Christus sagte seinen Jüngern, dass sie den Gerichten übergeben werden. Siehe Matthäus 10,17. Sie sollten sich aber keine Sorgen darüber machen, wie sie die Wahrheit verteidigen könnten, denn er werde ihnen die richtigen Worte eingeben und Weisheit verleihen, der all ihre Gegner nicht widersprechen oder widerstehen können. Siehe V. 19.20 ... CS 347 5 Magier und Zauberer, die für sich beanspruchten Wunderkräfte zu besitzen, zogen die Leute an sich in die Einsamkeit der Berge. Doch diese Vorhersage (siehe Matthäus 24,24.26) wurde auch für die Endzeit gegeben. Dieses Zeichen ist als ein Zeichen für die Wiederkunft Christi gegeben. Gruppen, von Satan inspiriert, werden sich bilden, um andere zu täuschen und irrezuführen. Manuskript 78, 1897. ------------------------Wir sind Soldaten des Herrn, 13. Dezember CS 348 1 Denn ich [Paulus] denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Römer 8,18 (EB). CS 348 2 Niemand, der in Kriegszeiten in eine Armee eintritt, wird darauf hoffen, es bequem zu haben, seine Wünsche erfüllt zu bekommen und eine gemütliche und bereichernde Zeit zu erleben. Jeder weiß, dass Bedrängnisse und Entbehrungen die Verpflichtungen sind. So lange der Krieg dauert, werden sie karge Nahrung haben und häufig knappe Rationen, lange ermüdende Märsche am Tag in der Hitze der brennenden Sonne, Übernachtungen unter freiem Himmel, wobei sie Regengüssen und kaltem Frost ausgesetzt sind. Sie riskieren ihre Gesundheit und auch das Leben, weil sie Zielscheiben des Feindes sind. CS 348 3 Das Leben des Christen lässt sich mit dem Leben eines Soldaten vergleichen und es bietet keine Anreize durch Bequemlichkeit und Befriedigung der Selbstsucht. Die Ansicht, dass Christen keine Konflikte oder Prüfungen erleben und alle zeitlichen Annehmlichkeiten, sogar den Luxus des Lebens genießen können, ist eine Farce. Das christliche Leben ist ein Kampf und ein Vormarsch, der Ausdauer erfordert. Eine schwere Arbeit muss getan werden. Es erweist sich oft als tödlich für das Christsein jener, die mit falschen Vorstellungen von einem leichten, angenehmen Leben in die Reihen Christi treten und Prüfungen erleben. Gott bietet seine Belohnung keinem Menschen an, dessen Leben in dieser Welt aus der Befriedigung des Ichs und des Vergnügens besteht ... CS 348 4 Wer unter dem blutgetränkten Banner des Fürsten Immanuel dient (siehe Matthäus 1,23), von dem wird erwartet, eine schwierige Aufgabe zu erfüllen, die jede von Gott geschenkte Kraft beansprucht. Sie werden schmerzhafte Prüfungen um Christi willen zu erdulden haben. Sie werden herzzerreißende Konflikte durchmachen, doch wenn sie treue Soldaten sind, werden sie mit Paulus sagen: "Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit." 2.Korinther 4,17 ... CS 348 5 Eine Armee würde schnell alle Kampfmoral einbüßen, wenn sie nicht lernt, die Befehle des Anführers zu befolgen. Jeder Soldat muss mit anderen gemeinsam handeln. Einheit ist Stärke und ohne Einheit sind alle Anstrengungen umsonst. Wenn Soldaten auch noch so hervorragende Fähigkeiten haben, kann man sich doch nicht auf sie verlassen, wenn sie sich das Recht herausnehmen, unabhängig von ihren Kameraden zu handeln. Solche Alleingänge können im Dienst Christi nicht geduldet werden ... CS 348 6 Wer lieber allein handelt, ist kein guter Soldat. Solche Menschen haben eine Krümmung in ihrem Charakter, die gerade gebogen werden muss. Sie mögen sich für gewissenhaft halten, aber sie tun die Werke Christi nicht. Sie können keinen wirkungsvollen Dienst leisten. Die Art ihrer Arbeit wird eher auseinander treiben, während Christus doch darum gebetet hat, dass seine Jünger eins sein mögen, wie er mit dem Vater eins war. Siehe Johannes 17,22.23. Brief 62, 1886. ------------------------Das Siegel Gottes ist der Sabbat, 14. Dezember CS 349 1 Ich bin der Herr, euer Gott. Lebt in meinen Ordnungen und ... und tut sie. Und heiligt meine Sabbate, damit sie zum (Bundes-)Zeichen seien zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, dass ich der Herr, euer Gott bin. Hesekiel 20,19.20 (EB). CS 349 2 Der Sabbat wurde der ganzen Menschheit als Gedenktag an das Schöpfungswerk Gottes gegeben. Siehe 2.Mose 20,8.11; Jesaja 56,6. Der große Jahwe ["Ich bin"] setzte den Sabbattag ein und heiligte ihn, als er die Grundlagen der Erde geschaffen hatte, die ganze Welt in sein schönes Gewand hüllte und alle wundervollen Dinge auf dem Land und im Meer machte ... Gott heiligte und segnete den Tag, an dem er von seinen wunderbaren Werken ruhte. Siehe 1.Mose 2,1-3. Und dieser Sabbat, von Gott geheiligt, sollte als ständiges Bundeszeichen gehalten werden. Siehe 2.Mose 31,13.16.17. Er war ein Denkmal, das durch alle Zeitalter hindurch bestehen sollte bis zum Ende der Weltgeschichte ... CS 349 3 Während ihres Aufenthaltes in Ägypten hatten die Israeliten so lange vom Götzendienst gehört und erlebt, wie er praktiziert wurde, dass sie zum großen Teil das Wissen über Gott und sein Gesetz verloren; ebenso wie ihr Empfinden für die Bedeutung und Heiligkeit des Sabbats. Das Gesetz wurde ein zweites Mal verkündet, um diese Dinge in ihre Erinnerung zu rufen. In Gottes Lebensregeln wurde die praktische Religion für die gesamte Menschheit definiert. Siehe Prediger 12,13 ... CS 349 4 Manche meinen, der Sabbat wäre nur den Juden gegeben worden, doch das hat Gott nie gesagt. Er übergab den Sabbat seinem Volk Israel als heiliges Vermächtnis, doch die Tatsache, dass er als Ort der Gesetzesverkündigung die Wüste Sinai wählte und nicht das Land Palästina, zeigt, dass es für alle Menschen gelten sollte. Das Gesetz der Zehn Gebote ist so alt wie die Schöpfung. Deshalb hat die Einrichtung des Sabbats auch keine engere Beziehung zu den Juden als zu allen anderen Menschen. Gott hat die Beachtung des Sabbats für alle Völker zur Pflicht gemacht. [Jesus] sagte deutlich: "Gott hat den Sabbat für den Menschen geschaffen". Markus 2,27 (GNB). Wer bei diesem Thema in der Gefahr steht, sich täuschen zu lassen, sollte lieber auf Gottes Wort hören als auf die Versicherungen von Menschen ... CS 349 5 Jeder Mensch wird auf die Probe gestellt wie damals Adam und Eva in Eden. So wie der Baum der Erkenntnis mitten in den Garten Eden gepflanzt wurde (siehe 1.Mose 2,9), so steht das Sabbatgebot mitten in den Zehn Geboten. Über die Frucht vom Baum der Erkenntnis sagte Gott: "Du sollst nicht (davon) essen, (sonst) musst du ... sterben." V. 17. Über den Sabbat sagte Gott: Ihr sollt ihn nicht verunreinigen, sondern heilig halten. Siehe 2.Mose 20,8.10; Hesekiel 22,8 ... So wie am Baum der Erkenntnis Adams Gehorsam geprüft wurde, so ist das vierte Gebot der Test, den Gott eingerichtet hat, um die Treue seines Volkes zu prüfen. Die Erfahrung Adams soll uns eine Warnung bis ans Ende der Zeit sein. Sie warnt uns, nichts aus dem Mund von Sterblichen oder von Engeln anzunehmen, was "den kleinsten Buchstaben ... vom Gesetz" Gottes wegnimmt. Matthäus 5,18. The Review and Herald, 30. August 1898. ------------------------Wer der gegenwärtigen Wahrheit glaubt, muss stark im Herrn sein, 15. Dezember CS 350 1 Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Epheser 6,10. CS 350 2 Echtes Christentum wird immer vorwärts streben und wird überall Feindschaft wecken, wo es vorhanden ist. Wer pflichtbewusst lebt, die Forderungen Gottes und die Boshaftigkeit der Sünde bezeugt und über das kommende Gericht spricht, wird als Störenfried bezeichnet. Jene, deren Zeugnis Befürchtungen weckt, verletzen den Stolz und erregen Widerstand. Der Hass des Bösen gegen das Gute existiert heute genauso wie zur Zeit Christi, als die Menschenmenge schrie: "Weg mit diesem Jesus! Lass Barabbas frei!" Lukas 23,18 (Hfa). Einige haben Interesse, an jeder [Spiel-]Art des Bösen festzuhalten. Das Böse hat seit jeher gegen das Gute gekämpft. Und da wir wissen, dass die Auseinandersetzung mit dem Fürsten der Finsternis beständig tobt und unerbittlich sein muss, sollen wir im Kampf vereint sein. Hört auf, gegen Leute eures eigenen Glaubens zu kämpfen. Niemand sollte Satan bei seinem Werk helfen. Es gibt genug, was wir in anderer Richtung tun können ... CS 350 3 Das erste Ereignis, das in der Bibel nach dem Sündenfall berichtet wird, ist die Verfolgung Abels. Siehe 1.Mose 4. Und das letzte Thema in der biblischen Prophetie ist die Verfolgung jener, die sich weigern das "Malzeichen des Tieres" anzunehmen. Siehe Offenbarung 13,15-17. Wir [die USA] sollten das letzte Volk auf Erden sein, das auch nur im geringsten Maß den Geist der Verfolgung gegen jene duldet, die Gottes Botschaft in die Welt tragen ... CS 350 4 Eine passive Frömmigkeit wird dieser Zeit nicht gerecht. Passivität sollte sich dort äußern, wo sie nötig ist: in Geduld, Freundlichkeit und Enthaltsamkeit [oder: Selbstbeherrschung]. Wir müssen aber der Welt eine entschiedene Warnungsbotschaft bringen. Der "Friede-Fürst" (Jesaja 9,5) kündigte an: "Ich bin nicht gekommen, Frieden (auf die Erde) zu bringen, sondern das Schwert." Matthäus 10,34. Das Böse muss angegriffen werden. Lüge und Irrtum müssen in ihrem wahren Charakter aufgezeigt und als Sünde getadelt werden. Das Zeugnis aller, die an die Wahrheit glauben, muss einstimmig sein. All eure kleinen Meinungsunterschiede, die einen Kampfgeist unter den Gläubigen wecken, sind Satans Mittel, um unser Denken von der großen und furchtbaren Angelegenheit abzulenken, die vor uns steht ... CS 350 5 Wer bekennt die besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu glauben, muss bekehrt und durch die Wahrheit geheiligt sein. Als Christen wurde uns die heilige Wahrheit anvertraut und wir dürfen sie nicht draußen in den "Vorhöfen" unseres Lebens belassen, sondern müssen sie ins "innere Heiligtum" unserer Seele bringen. Dann wird die Gemeinde durch und durch göttliche Vitalität besitzen ... Eine Frage wird alles durchdringen: Wer kommt der Christusähnlichkeit am nächsten? Wer tut das meiste, um Menschen für die Gerechtigkeit zu gewinnen? Wenn das das Streben aller Gläubigen ist, hat das Streiten ein Ende und das Gebet Christi [um Einheit; siehe Johannes 17,21-23] ist erhört. Brief 25, 1892. ------------------------Die biblischen Berichte über Vergangenes sind auch heute wichtig, 16. Dezember CS 351 1 Gott hatte [die Propheten] wissen lassen, dass diese Botschaft nicht ihnen selbst galt, sondern euch. Nun ist sie euch verkündigt worden und zwar von den Männern, die euch das Evangelium gebracht haben. Gott hatte sie dazu mit dem Heiligen Geist ausgerüstet. 1.Petrus 1,12 (Hfa). CS 351 2 Wir sind niemals aus Gottes Gedanken abwesend. Er ist unsere Freude und unser Heil. Jeder der alten Propheten sprach weniger für seine Zeit als vielmehr für unsere, sodass ihre Aussagen uns gelten. Siehe 1.Petrus 1,12; 1.Korinther 10,11. Die Bibel ist unser Lehrbuch gewesen und das ist gut so, denn sie ist Gottes wahrer Rat und der Dirigent aller heiligen Einflüsse, die die Welt seit ihrer Erschaffung besessen hat. Wir haben den ermutigenden Bericht, dass "Henoch mit Gott wandelte". 1.Mose 5,22. Wenn Henoch mit Gott wandelte, in jenem entarteten Zeitalter kurz vor der Zerstörung der Welt durch die Sintflut, dann können wir daraus Mut schöpfen und uns von seinem Beispiel anregen lassen. Wir brauchen nicht von der Welt verunreinigt werden, sondern können inmitten ihrer verderbenden Einflüsse und Tendenzen mit Gott wandeln. Wir können die Gesinnung Christi haben. Siehe Philipper 2,5. CS 351 3 "Henoch, der siebente von Adam an", hat schon damals die Wiederkunft des Herrn vorhergesagt. Siehe Judas 14. Dieses große Ereignis wurde ihm in einer Vision gezeigt. Und Abel "redet noch, obwohl er gestorben ist", vom Blut Christi, das allein unsere Gaben und Opfer vollkommen machen kann. Hebräer 11,4. Die Bibel hat alle ihre Schätze für diese letzte Generation angehäuft und zusammengefasst. Alle großen Ereignisse und feierlichen Transaktionen [im Heiligtumsdienst] der alttestamentlichen Geschichte haben sich und werden sich in der Gemeinde der Endzeit wiederholen. Da ist Mose, der immer noch spricht und uns die Bereitschaft zum Verzicht lehrt, weil er selbst lieber aus dem Lebensbuch gestrichen werden wollte als sein Volk, damit es gerettet werde. Siehe 2.Mose 32,31.32. David führt die Fürbitte der Gemeinde für die Rettung von Menschen auf der ganzen Welt an. Siehe Psalm 86,9; 98,2.3. Die Propheten bezeugen immer noch die Leiden Christi und die Herrlichkeit, die danach folgen sollte. Siehe 1.Petrus 1,11. Die ganzen gesammelten Wahrheiten werden uns als gültig dargestellt, damit wir von ihren Lehren bereichert werden. Wir stehen unter dem Einfluss des Ganzen. CS 351 4 Was für Menschen sollten wir sein, denen all diese reiche Einsicht als Erbe geschenkt wurde? Wenn wir die Einflüsse der Vergangenheit mit dem neuen und vermehrten Licht der Gegenwart vereinen, wird die entstehende Kraft allen gegeben, die dem Licht folgen. Ihr Glaube wird wachsen und sich in der gegenwärtigen Zeit als wirksam erweisen, eine Energie und eine sehr viel größere Ernsthaftigkeit erwecken, sowie eine vollständige Abhängigkeit von Gott, damit seine Macht die Welt wieder erfüllt und er das Licht der "Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) bis an die Enden der Erde schickt. Gott wird diese Welt in den letzten Tagen in dem Maße beschenken, wie die Gottlosigkeit anwächst, wenn sein Volk sein kostbares Geschenk in Anspruch nimmt und alle seine Interessen mit ihm verbindet. Brief 74, 1897. ------------------------Wir sollen die letzte Warnungsbotschaft an die Welt geben, 17. Dezember CS 352 1 [Jesus sagte:] "Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen." Matthäus 24,13.14 (EB). CS 352 2 In dieser Prüfungszeit reicht es nicht aus, ein bloß verstandesmäßiges Wissen der Wahrheit zu besitzen. Herzensarbeit muss getan werden ... Der Herr kann keinen Mitarbeiter gebrauchen, in dessen Erfahrung es keine echte Bekehrung gibt ... Werkzeuge Gottes passen nicht mit satanischen Werkzeugen zusammen. Während so viele sagen: "Wer ist der Herr, dass ich ihm gehorchen muss?" (2.Mose 5,2, Hfa), während überall mangelnder Glaube an Gott herrscht, sollen jene, die das Werk der dritten Engelsbotschaft repräsentieren, wie bekehrte Menschen handeln ... Ich hoffe, dass wir die Freude erleben, dass ein Werk geschieht, das frei von Selbstsucht ist und das die Missionsarbeit schnell voranbringt ... CS 352 3 Wenn es je eine Zeit in der Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten gab, in der sie aufstehen und leuchten sollten, dann ist das jetzt. Keine Stimme soll zurückgehalten werden, um die dreifache Engelsbotschaft zu verkündigen. Keiner sollte aus Furcht, weltliches Ansehen zu verlieren, einen einzigen Lichtstrahl verbergen, der von der Quelle allen Lichtes kommt. Es erfordert moralisches Rückgrat das Werk Gottes in der Endzeit zu tun, aber wir sollen uns dabei nicht von menschlicher Klugheit leiten lassen. Die Wahrheit sollte uns alles bedeuten. Wer sich in der Welt einen Namen machen möchte, der soll mit der Welt gehen. Die große Auseinandersetzung steht uns unmittelbar bevor, bei der jeder Flagge zeigen muss. Die ganze Christenheit wird daran beteiligt sein. Täglich, ja stündlich müssen wir von den Grundsätzen des Wortes Gottes bewegt werden. Das eigene Ich muss durch die Prinzipien der Gerechtigkeit, der Gnade und Liebe Gottes geheiligt werden. Bei jeder Unsicherheit solltest du beten und dich ernsthaft fragen: Ist das der Weg des Herrn? Mit der [aufgeschlagenen] Bibel vor dir berate dich mit Gott, was du nach seinem Willen tun sollst. Heilige Prinzipien sind im Wort Gottes offenbart. Die Quelle aller wahren Weisheit findet man im Kreuz von Golgatha. CS 352 4 Überall entdecken wir mehr und mehr Beweise dafür, dass die Botschaft, die wir von Gott empfangen haben, tatsächlich die letzte Warnungsbotschaft an die Kirchen der Welt ist. Doch ein Jahr nach dem anderen vergeht und die Kirchen sind immer noch nicht gewarnt. Ich bin angewiesen worden, mit meinen Brüdern und Schwestern zu sprechen und sie zu fragen: "Sind wir uns bewusst, dass wir das vernachlässigen?" Mir ist eine Botschaft nach der anderen für unsere Leiter gegeben worden, die sie ermutigte, überall dort mit der Arbeit zu beginnen, wo sich Türen öffnen. Wenn Arbeiter ans Werk gingen, würde der Herr ihre eigenen Seelen segnen und ihrem Bemühen Frucht schenken. Wenn die Menschen die Gründe für unseren Glauben erfahren, werden sie interessiert werden und sich bekehren. Heute sind viele wichtige Orte offen für jene, die sich für das Seelenheil anderer einsetzen. Brief 94, 1909. ------------------------Wer sich nicht Gott weiht, wird ein Werkzeug Satans, 18. Dezember CS 353 1 Viele werden geprüft und gereinigt und geläutert werden. Aber die Gottlosen werden weiter gottlos handeln. Und die Gottlosen werden es alle nicht verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen. Daniel 12,10 (EB). CS 353 2 Die Welt ist ein Theater. Die Schauspieler, die Bewohner unserer Welt, bereiten sich darauf vor, ihre Rolle im letzten großen Drama zu spielen. Siehe 1.Korinther 4,9. Gott hat man aus den Augen verloren. Es gibt keine einheitliche Absicht, mit Ausnahme von Zusammenschlüssen zu Parteien, um ihre Zwecke zu erreichen. Gott betrachtet das alles. Seine Absichten mit den rebellischen Untertanen werden sich erfüllen. Die Welt ist nicht Menschenhänden ausgeliefert worden, auch wenn Gott zulässt, dass eine Zeit lang die Elemente der Verwirrung und Unordnung die Oberhand haben. Eine Macht von unten ... arbeitet mit aller Täuschung der Ungerechtigkeit an allen, die sich in geheimen Gesellschaften vereinen. Wer der Leidenschaft zum Bündnis nachgibt, unterstützt die Pläne des Feindes. Entsprechende Wirkungen werden der Ursache folgen. CS 353 3 Die Übertretungen haben beinahe die Grenze erreicht. Überall auf der Welt herrscht Verwirrung und schon bald werden die Menschen von Schrecken ergriffen werden. Das Ende ist sehr nahe. Wir, die wir die Wahrheit kennen, sollten uns auf das vorbereiten, was schon bald als überwältigende Überraschung über die Welt hereinbrechen wird ... CS 353 4 Die Bösen haben Satan als ihren Führer gewählt. Unter seiner Herrschaft werden die wunderbaren Fähigkeiten des Denkens zur Herstellung von Werkzeugen der Zerstörung benutzt. Gott hat dem menschlichen Verstand große Macht verliehen, eine Macht, die zeigen kann, dass der Schöpfer den Menschen die Fähigkeit gegeben hat, ein großes Werk gegen den Feind aller Gerechtigkeit zu verrichten, eine Macht zu zeigen, dass Siege im Kampf gegen das Böse errungen werden können ... CS 353 5 Doch wenn Menschen, denen Gott Fähigkeiten anvertraut hat, sich in die Hände des Feindes begeben, werden sie zu einer zerstörerischen Macht. Wenn jemand Gott nicht zum Ersten, Letzten und zum Besten in allem macht, wenn er sich nicht ihm übergibt, um seine Absichten auszuführen, dann tritt Satan auf den Plan und benutzt den Verstand für seine Zwecke, der -- gottgeweiht -- viel Gutes geleistet hätte. Siehe Römer 6,13.19. Unter Satans Anleitung tun sie ein böses Werk mit großer und meisterlicher Kraft. Gott beabsichtigte, dass sie auf einer erhabenen Ebene handeln sollten, sein Denken nachvollziehen können und so eine Bildung erwerben, die sie befähigt, Werke der Gerechtigkeit zu wirken. Doch sie kennen eine solche Bildung nicht. Sie sind hilflos. Ihre Verstandeskräfte führen sie nicht auf den rechten Weg, weil sie unter der Kontrolle des Feindes stehen. CS 353 6 Der Weg zur Heiligkeit und zum Himmel führt über den Weg des Gehorsams. "Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16 (Hfa). Brief 141, 1902. ------------------------Lasst uns auf der Seite Christi stehen, 19. Dezember CS 354 1 [Jesus sagte:] "Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht." Matthäus 11,29.30. CS 354 2 Alle, die für den Meister arbeiten möchten, müssen das Joch Christi auf sich nehmen. Diese Unterordnung schließt Selbstaufopferung und völlige Hingabe des Körpers, der Seele und des Geistes ein. Wenn sie von Christus lernen, von seiner Sanftmut und Demut, werden sie entdecken, dass sein "Joch sanft und seine Last leicht" ist. Matthäus 11,29.30. Sie werden in seinem Dienst nicht müde werden ... Alle sollten Gott bitten und werden von ihm Weisheit erhalten (siehe Jakobus 1,5), um sein Werk mit der Unterstützung des Heiligen Geistes durchzuführen ... CS 354 3 Zeit ist kostbar. Das Schicksal von Menschen steht auf dem Spiel. Zu einem unendlich hohen Preis wurde ein Rettungsweg [für sie] geschaffen. Siehe 1.Petrus 1,18.19. Soll das große Opfer vergeblich sein, das Christus gebracht hat? Soll die Erde ganz und gar von Satans Werkzeugen kontrolliert werden? Die Rettung von Seelen hängt von der Hingabe und der Aktivität der Gemeinde Gottes ab. Der Herr ruft alle, die an ihn glauben, auf, seine Mitarbeiter zu sein. Solange sie leben, sollten sie nicht meinen, ihre Aufgabe wäre erfüllt. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Christus sagt: "Es ist geschehen!" (Offenbarung 16,17), wird sein Werk für die Rettung von Menschen nicht abnehmen, sondern an Bedeutung zunehmen. CS 354 4 Die Gnade Gottes zeigt sich in seiner großen Geduld. Er hält seine Gerichte zurück und wartet, bis die Warnungsbotschaft an alle ergangen ist. Siehe Matthäus 24,14. Viele haben die prüfenden Wahrheiten für diese Zeit noch gar nicht gehört. Der letzte Gnadenruf muss noch vollständiger in unserer Welt erschallen ... CS 354 5 Der schreckliche Zustand unserer heutigen Welt kann andeuten, dass der Tod Christi anscheinend beinahe vergeblich gewesen ist und Satan triumphiert hat. Die große Mehrheit der Bewohner der Erde gehört zum Reich Satans ... Christus hat sein Reich noch nicht aufgerichtet. "Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan [unterworfen] ist." Hebräer 2,8. CS 354 6 Doch wir sind nicht getäuscht worden. Trotz des anscheinenden Triumphs Satans auf der Erde führt Christus seinen Vermittlungsdienst im himmlischen Heiligtum weiter. Siehe Hebräer 8,1.2 ... Wenn wir sehen, wie sich die Vorhersagen erfüllen, sollte unser Vertrauen in den endgültigen Sieg des Reiches Christi wachsen. Wir sollen die uns verordnete Arbeit mutig anpacken. CS 354 7 Lasst uns durch den Wohlgeruch unserer Sprache und den Adel unseres Charakters deutlich machen, dass wir in der großen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse auf der Seite Christi stehen. Lasst uns unser Vertrauen in den Triumph des Kreuzes von Golgatha äußern. Alle unsere Gemeindeglieder sollten sich dafür entscheiden, dass Wahrheit und Gerechtigkeit in ihrem Leben verdeutlicht werden. Manuskript 57, 1903. ------------------------Wir sind Mitarbeiter Gottes, 20. Dezember CS 355 1 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. 1.Korinther 3,9. CS 355 2 In der Geschichte der Gemeinde wird es nie eine Zeit geben, in der Gottes Mitarbeiter die Hände in den Schoß legen und sich zurücklehnen können mit dem Gedanken: "Es ist Friede und Sicherheit". "Dann kommt plötzliches Verderben über sie." 1.Thessalonicher 5,3 (Zürcher). Alles mag vorangehen und offensichtlich gelingen, doch Satan ist hellwach und studiert [die Situation] und berät mit seinen bösen Engeln eine neue Angriffsmethode, mit der er Erfolg haben kann. Die Auseinandersetzung wird von Satans Seite aus immer härter werden, denn er wird von einer Kraft von unten beseelt. CS 355 3 Wenn das Werk des Volkes Gottes mit geheiligter, unwiderstehlicher Energie vorangetrieben wird, bewegt von einer Macht vom Thron Gottes, wird der Standard der Gerechtigkeit Christi in der Gemeinde aufgerichtet, dann wird die große Auseinandersetzung immer stärker und entschlossener werden. Ein Verstand wird gegen den anderen gestellt, Pläne gegen Pläne, Prinzipien des Himmels gegen Satans Grundsätze. Die Wahrheit in ihren unterschiedlichen Stufen wird mit dem Irrtum kämpfen, der seine Erscheinungsformen ständig verändert und vermehrt, um, "wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen". Matthäus 24,24 (EB) ... CS 355 4 Es besteht jetzt die Gefahr, dass wir die wichtigen Wahrheiten aus dem Blickfeld verlieren, die sich auf diese Zeitperiode beziehen, und nach Dingen suchen, die neu, seltsam und anziehend sind. Viele weigern sich eine Zurechtweisung anzunehmen, wenn sie vom Geist Gottes durch seine erwählten Werkzeuge ermahnt werden. Eine Wurzel der Bitterkeit wird in ihre Herzen gepflanzt [ein Groll] gegen die Diener des Herrn, die schwere, unangenehme Lasten tragen ... Sie haben nicht die moralische Kraft, die Dinge zu tun, die ihnen nützen würden. Sie sehen keine Notwendigkeit für Veränderungen und so weisen sie die Worte des Herrn zurück und hassen den Einen, der sie im Tor ermahnt. Siehe 5.Mose 16,18. Die Weigerung, auf die Ratschläge zu hören, die der Herr ihnen sendet, räumt Satan jeden Vorteil ein, sie zu den bittersten Feinden derer zu machen, die ihnen die Wahrheit gesagt haben. CS 355 5 Wir müssen unsere Arbeit ernsthaft betreiben. Wir dürfen nicht wie jemand [mit der Faust] kämpfen, "der in die Luft schlägt". 1.Korinther 9,26. Der Predigtdienst, die [evangelistische] Verkündigung und die Verlagsarbeit brauchen Menschen wie Kaleb, die etwas tun und wagen (siehe Richter 14,10-13; 15,13-17), Menschen, deren Augen klar sind, die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden, deren Ohren geweiht sind, um die Worte des treuen Wächters [Gott] zu verstehen. Der Geist vom Thron Gottes wird sich mitten in einer entarteten Christenheit bemerkbar machen, in einer korrupten Welt, die kurz davor steht, von den Strafgerichten verzehrt zu werden, die ein [durch Sünden] beleidigter Gott lange aufgeschoben hat. Manuskript 92, 1897; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 406-408. ------------------------Verkündigt die alte Evangeliumslehre, 21. Dezember CS 356 1 "Ändert euch und euer Leben! Wendet euch Gott zu!" forderte Petrus sie auf. "Lasst euch auf den Namen Jesu Christi taufen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt." Apostelgeschichte 2,38 (Hfa). CS 356 2 Meine Seele ist belastet, weil ich weiß, was uns bevorsteht. Alle denkbaren Täuschungen werden denen aufgedrängt, die keine tägliche, lebendige Verbindung mit Gott haben. Satans Engel wissen Böses zu tun und werden etwas erschaffen, das einige für fortschrittliche Erkenntnisse halten und als neu und wunderbar verkünden. In gewisser Hinsicht mag diese Botschaft wahr sein, aber sie ist mit menschlichen Erfindungen durchsetzt und wird menschliche Gebote als Glaubenslehre verbreiten ... Vieles, was anscheinend gut ist, muss unter Gebet sorgfältig untersucht werden, denn das sind bestechende Täuschungen des Feindes, um Menschen auf einen Weg zu lenken, der so dicht neben dem Weg der Wahrheit liegt, dass er davon kaum zu unterscheiden ist ... CS 356 3 Neuartige Verhältnisse sind im Predigtamt aufgekommen. Es besteht der Wunsch, sich ein Beispiel an anderen Kirchen zu nehmen; Schlichtheit und Demut sind beinahe unbekannt. Die jungen Prediger wollen originell sein und neue Ideen und Arbeitspläne einführen. Einige veranstalten Erweckungsversammlungen und führen auf diese Weise viele Leute in die Gemeinde. Doch wo sind die Neubekehrten, wenn die Erregung vorüber ist? Reue und Sündenbekenntnis sind nicht zu sehen. Der Sünder wird dazu gedrängt, an Christus zu glauben und ihn anzunehmen, ohne auf das vergangene Leben mit Sünden und Rebellion Bezug zu nehmen. Das [selbstsüchtige] Herz ist nicht zerbrochen, die Seele ist nicht zerknirscht. Die angeblich Bekehrten sind nicht auf den Felsen gefallen, auf Jesus Christus. Siehe Lukas 20,18 ... Der Herr möchte, dass seine Diener heute die alte Evangeliumslehre predigen. Dazu gehören Trauer über die [eigene] Sünde, Reue [Umkehr] und das Bekenntnis [der Sünden] ... Man muss mit Sündern arbeiten, ausdauernd, ernst und weise, bis sie erkennen, dass sie das Gesetz Gottes übertreten haben und Gott gegenüber bereuen und dem Herrn Jesus Christus vertrauen ... CS 356 4 Mitarbeiter [im Predigtdienst] sollten es nicht als Tugend betrachten, abseits zu stehen, weil sie nicht alle untergeordneten Punkte im selben Licht sehen. Wenn sie sich in den grundlegenden Wahrheiten einig sind, sollten sie keine Meinungsverschiedenheiten über unwichtige Dinge austragen. Sich mit schwierigen Fragen zu beschäftigen, die letztlich keine wichtigen Konsequenzen haben, führt dazu, das Denken von den Wahrheiten abzulenken, die für die Erlösung von Seelen lebenswichtig sind ... Ungläubige sind kritisch und suchen eine Ausrede zu fabrizieren, wenn sie die Wahrheit, "wie sie in Jesus ist" (Epheser 4,21, EB), nicht annehmen. Wo solche Meinungsverschiedenheiten unter uns bestehen, werden die Außenstehenden sagen: "Es ist früh genug, dasselbe zu glauben wie ihr, wenn ihr euch darüber einig werdet, was die Wahrheit ist." Dadurch ziehen die Gottlosen einen Vorteil aus den Spaltungen und Auseinandersetzungen, die unter Christen herrschen. Manuskript 82, 1894; The Review and Herald, 4. November 1965. ------------------------Seid vorsichtig, "neues Licht" anzunehmen, 22. Dezember CS 357 1 Wir haben uns keineswegs auf geschickt erfundene Märchen gestützt, als wir euch ankündigten, dass Jesus Christus, unser Herr, wiederkommen wird. 2.Petrus 1,16 (GNB). CS 357 2 Wir sollen um göttliche Erleuchtung bitten und gleichzeitig vorsichtig sein, alles anzunehmen, was als "neues Licht" bezeichnet wird ... Mir ist gezeigt worden, dass es die Absicht des Feindes ist, das Denken auf verborgene oder unwichtige Punkte zu lenken, die nicht völlig offenbart oder nicht wichtig zur Erlösung sind ... CS 357 3 Wir müssen die Prinzipien der dritten Engelsbotschaft klar und deutlich hervortreten lassen. Die großen Säulen unseres Glaubens werden jeder Belastung standhalten, die man ihnen auflegen kann. Unsere Prediger müssen damit aufhören ihre Steckenpferde zu reiten und zu meinen, andere müssen einen Punkt genauso sehen wie sie, sonst könnten sie nicht gerettet werden. Weg mit diesem Egoismus! Unsere große Aufgabe besteht darin, Menschen für Christus zu gewinnen ... CS 357 4 Das Volk Gottes wird eine Zeit der Trübsal durchleben, doch wir sollten das den Gläubigen nicht ständig vor Augen halten und sie damit zum Stehen bringen [wie Pferde durch die Zügel], sodass sie eine Trübsalzeit im Voraus haben. Es wird eine Zeit der Sichtung unter Gottes Volk geben, doch das ist nicht die Wahrheit, die wir jetzt in die Gemeinden tragen sollen. Die Sichtung wird das Ergebnis der Ablehnung der dargestellten Wahrheit sein. CS 357 5 Die Prediger sollten nicht meinen, sie hätten einige besonders fortschrittliche Ansichten und wenn die anderen sie nicht übernähmen, würden sie ausgesiebt und dann würde die Gemeinde sich erheben und vorangehen und aufwärts zum Sieg [eilen]. Satans Ziel wird erreicht, wenn die Leute Christus vorausrennen und ein Werk tun, das er ihnen niemals aufgetragen hat, aber auch dadurch, dass sie im Zustand Laodizeas bleiben, das heißt, lauwarm sind, sich reich und mit allen Gütern ausgestattet fühlen und meinen, nichts zu brauchen. Siehe Offenbarung 3,15-17. Beide Gruppen sind gleichermaßen Stolpersteine. CS 357 6 Einige eifrige Leute, die vor allem nach Originalität streben und dafür alle Energien einsetzen, haben einen schwerwiegenden Fehler gemacht, indem sie versuchten, etwas Überraschendes, Wunderbares, Faszinierendes vor die Leute zu bringen -- etwas, von dem sie meinen, dass andere es nicht begreifen können. Doch oft wissen sie nicht einmal selbst, wovon sie reden ... CS 357 7 Manche sind von Natur aus streitlustig ... Sie möchten gerne Streitgespräche anfangen und gerne für ihre besonderen Ansichten kämpfen. Doch sie sollten das beiseite schieben, denn es fördert die christlichen Tugenden nicht. Arbeitet mit aller Kraft darauf hin, das Gebet Christi zu beantworten, dass seine Jünger "eins seien, wie" er mit dem Vater "eins ist". Johannes 17,21.22. Manuskript 82, 1894; The Review and Herald, 4./11. November 1965. ------------------------Nicht nur glauben, sondern den Willen des Vaters tun! 23. Dezember CS 358 1 [Jesus sagte:] "Nicht, wer mich dauernd ‚Herr' nennt, wird in Gottes Reich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut." Matthäus 7,21 (Hfa). CS 358 2 Heiligkeit heißt, dem Gesetz Gottes vollkommen gehorsam zu sein, jedem "Du sollst" und "Du sollst nicht". Wer dieses Gesetz nicht beachtet und es durch seine ungeheiligten Aktionen niederreißt, rebelliert gegen Gott und kann unmöglich heilig sein ... CS 358 3 Tun jene wirklich die Werke Christi, die kühn behaupten sie wären geheiligt? Führen sie den Leuten das Gesetz vor Augen, das Gott am Berg Sinai gab? Sie erklären, sie hätten die Macht Gottes, doch die Schrift erklärt: "‚Nach dem Gesetz und Zeugnis!' Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte nicht haben." Jesaja 8,20 (unrev. Luther) ... CS 358 4 Eine andere Lehre, die verkündigt werden wird, besagt: Alles, was wir tun müssen, ist an Christus zu glauben; zu glauben, dass er unsere Sünden vergeben hat und dass wir nie mehr sündigen können, nachdem wir Vergebung empfangen haben. Das ist eine Falle Satans. Es stimmt, dass wir an Christus glauben müssen. Er ist unsere einzige Hoffnung auf Erlösung. Doch es stimmt genauso, dass wir täglich unsere persönliche Erlösung im Glauben ausarbeiten müssen, nicht anmaßend, sondern "mit Furcht und Zittern" [d.h. in Demut; Philipper 2,12; vergleiche 2.Korinther 7,15]. Wir sollen jede Kraft unseres Seins in seinen Dienst stellen und nachdem wir unser Bestes getan haben, sollen wir uns immer noch als "unnütze Knechte" betrachten. Lukas 17,10. Göttliche Macht wird sich mit unseren Anstrengungen vereinen, und wenn wir uns im Vertrauen an Gott klammern, wird Christus uns seine Weisheit und seine Gerechtigkeit verleihen. Siehe 1.Korinther 1,30. Durch seine Gnade werden wir befähigt, auf einem sicheren Fundament aufzubauen. CS 358 5 Es ist nicht Gottes Absicht, dass wir im Glaubensleben Zwerge bleiben. Er wünscht sich, dass wir ständig "in der Gnade und der Erkenntnis" der Wahrheit wachsen. 2.Petrus 3,18. Er möchte, dass wir in der Lage sind, heute eine bessere Arbeit für ihn zu leisten als gestern. Er hat den Himmel voller Segnungen für uns bereit und er wünscht sich, dass wir diese Segnungen in Anspruch nehmen ... und Gott als seine gehorsamen Nachfolger verherrlichen. CS 358 6 Indem wir Schritt für Schritt in der Erkenntnis unseres Herrn vorankommen, dürfen wir nicht damit rechnen, dass der Weg frei von Hindernissen ist. So gewiss wir danach streben, dem Herrn zu dienen, so gewiss wird Satan jede mögliche Anstrengung unternehmen, um unseren Untergang zu erwirken. Doch die Hilfe ist bei dem Mächtigen zu finden und er wird jedem seiner sich abmühenden Kinder, das ihn vertrauensvoll um Gnade bittet, die benötigte Hilfe zuteil werden lassen. Siehe Hebräer 4,16. Wir haben einen allmächtigen Erlöser, der in seinem Menschsein gesiegt hat. Wir sollen vorangehen in dem Werk, im Namen Jesu Christi zu überwinden. In seiner Stärke, die wir im Vertrauen beanspruchen, werden wir den Sieg über die Sünde erlangen. Siehe 1.Korinther 15,57; Manuskript 27, 1886. ------------------------Der Heilige Geist hilft, Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden, 24. Dezember CS 359 1 Denn wir haben euch die Frohe Botschaft nicht nur mit Worten nahe gebracht, sondern in Kraft, im Heiligen Geist und erfüllt von starker Glaubenszuversicht. 1.Thessalonicher 1,5 (Bruns). CS 359 2 Die Wahrheit, wie sie in Jesus ist, erweckt das Gewissen und verwandelt das Denken, denn sie wird zum Herzen vom Heiligen Geist begleitet. Ohne die Erleuchtung des Geistes Gottes können wir Wahrheit nicht vom Irrtum unterscheiden und werden den meisterhaften Verführungen und Täuschungen zum Opfer fallen, die Satan über die Welt bringen wird. Wir sind kurz vor dem Abschluss der Auseinandersetzung zwischen dem Fürsten des Lichtes und dem Fürsten der Finsternis und bald werden die Täuschungen des Feindes unseren Glauben prüfen, damit sich herausstellt, welcher Art er ist ... CS 359 3 Obwohl Satan darauf hinarbeitet, die Erde und insbesondere die Menschen mit Finsternis zu bedecken, wird der Herr seine bekehrende Kraft manifestieren. Ein Werk soll auf der Erde geschehen, das der Ausgießung des Heiligen Geistes zur Zeit der Apostel ähnlich ist, als sie den gekreuzigten Jesus verkündigten. Siehe Apostelgeschichte 2,22-24.37.41. Viele werden dann an einem Tag bekehrt, denn die Botschaft wird in Vollmacht verkündet. Dann wird man sagen können: "Unser Evangelium erging an euch nicht im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist." 1.Thessalonicher 1,5 (EB) ... Das Wirken des Geistes ist unermesslich groß. Aus dieser Quelle bekommt der Mitarbeiter Gottes seine Kraft und Wirksamkeit. Siehe Apostelgeschichte 1,8. Der Heilige Geist ist der Beistand und Tröster, die persönliche Gegenwart Christi bei den [gläubigen] Menschen. Siehe Johannes 14,16-18. Jeder, der in einfachem, kindlichem Vertrauen zu Christus aufblickt, wird durch den Geist Gottes "Teilhaber der göttlichen Natur". 2.Petrus 1,4 (EB). Wenn Christen von ihm geleitet werden, können sie wissen, dass sie "in Christus [vor Gott] vollkommen dargestellt" werden. Kolosser 1,28 (EB). So wie Christus, der das "Haupt über alles" ist (Epheser 1,22), [damals] am Pfingsttag verherrlicht wurde, so wird er erneut bei der abschließenden Evangeliumsverkündigung verherrlicht werden. Dann wird er ein Volk vorbereiten, in der letzten Prüfung, im abschließenden Konflikt der großen Auseinandersetzung bestehen zu können ... CS 359 4 Das Volk Gottes soll aus seiner engen Verflechtung mit Weltmenschen und Übeltätern herausgerufen werden, um im Kampf für den Herrn gegen die Mächte der Finsternis zu stehen. Wenn die Erde von der Herrlichkeit Gottes erleuchtet wird (siehe Offenbarung 18,1), werden wir ein Werk erleben, das ähnlich ist wie das Werk der Jünger, die vom Heiligen Geist erfüllt die Macht des auferstandenen Erlösers verkündeten. Siehe Apostelgeschichte 2,33-36. [Nachdem] das Licht des Himmels den verdunkelten Verstand all jener durchdrungen hatte, die von den Feinden Christi betrogen worden waren, konnten sie die falschen Darstellungen über ihn verwerfen, denn durch das Wirken des Heiligen Geistes sahen sie ihn nun "erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben". Apostelgeschichte 5,31. Manuskript 143, 1901. ------------------------Der Todeserlass gegen Gottes Volk, 25. Dezember CS 360 1 Die Schreiben wurden gesandt durch die Läufer in alle Länder des Königs, man solle vertilgen, töten und umbringen alle Juden, Jung und Alt, Kinder und Frauen, auf einen Tag. Ester 3,13. CS 360 2 Satan wird die Entrüstung der abgefallenen Christenheit gegen die demütigen "Übrigen" lenken, die sich gewissenhaft weigern, falsche Bräuche und Traditionen anzunehmen. Siehe Offenbarung 12,17 ... Die Kirchen werden sich mit den weltlichen Mächten zusammentun und sie werden den Kirchen die Macht verleihen, das Recht der Menschen zu zerstören, [Gott] gemäß seinem Wort anzubeten. Das Gesetz, das sich in naher Zukunft gegen Gottes Volk richten wird, ähnelt in mancher Hinsicht dem Erlass des [Königs] Ahasveros gegen die Juden in der Zeit Esters. Siehe Ester 3,13. Das persische Gesetz war der Feindschaft Hamans gegen [den treuen Juden] Mardochai entsprungen. Siehe V. 5.6 ... Die Entscheidung des Königs gegen die Juden beruhte auf der Vorspiegelung falscher Tatsachen, auf der falschen Darstellung dieses besonderen Volkes durch Haman. Siehe V. 8.9. Satan stiftete sie zu diesem Vorgehen an, weil er diejenigen ausrotten wollte, die das Wissen über den wahren Gott bewahrten ... CS 360 3 Die Geschichte wiederholt sich. Dasselbe Meisterhirn, das früher gegen die treuen Gläubigen Pläne schmiedete, ist jetzt am Werk, um die Kontrolle über die gefallenen Kirchen zu erringen. Durch sie will er dann alle verurteilen und töten, die den falschen Sabbat nicht heiligen wollen. "Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel." Epheser 6,12. Doch wenn Gottes Volk sein Vertrauen auf ihn setzt und sich im Glauben auf seine Macht verlässt, werden die Vorhaben Satans in unserer Zeit genauso ungewöhnlich scheitern wie in den Tagen Mardochais. CS 360 4 Ein Gesetz wird erlassen, dass alle, die das "Malzeichen des Tieres" nicht annehmen, weder "kaufen noch verkaufen" dürfen und schließlich werden sie zum Tode verurteilt. Siehe Offenbarung 13,15-17. Doch die Heiligen Gottes nehmen dieses Zeichen nicht an. Der Prophet [Johannes] hat die gesehen, "die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens". Sie standen am "gläsernen Meer", hielten "Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose ... und das Lied des Lammes". Offenbarung 15,2.3 ... CS 360 5 Paulus schreibt: "Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden." Römer 12,18 (EB). Aber es gibt einen Punkt, an dem es unmöglich ist, Einheit und Harmonie zu bewahren, ohne seine Grundsätze zu opfern. Dann wird die Trennung zur absoluten Pflicht. Die Gesetze der Nationen sollen respektiert werden, wenn sie nicht den Gesetzen Gottes widersprechen. Doch wenn es dabei einen Konflikt gibt, wird jeder treue Nachfolger Jesu sagen, wie damals Petrus, als man ihm befahl nie mehr im Namen Jesu zu lehren: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen." Apostelgeschichte 5,28.29. Manuskript 51, 1899. ------------------------Alle Offenbarungen der Bibel stammen von Jesus Christus, 26. Dezember CS 361 1 Keine Voraussage in den Heiligen Schriften darf eigenwillig gedeutet werden; sie ist ja auch nicht durch menschlichen Willen entstanden. Die Propheten sind vom Geist Gottes ergriffen worden und haben verkündet, was Gott ihnen aufgetragen hatte. 2.Petrus 1,20.21 (GNB). CS 361 2 Die ganze Bibel ist eine Offenbarung, denn alle Offenbarungen, die Menschen empfangen, stammen von Christus und haben ihren Mittelpunkt in ihm. Gott hat durch seinen Sohn zu uns geredet (siehe Hebräer 1,2), dem wir durch die Schöpfung und durch die Erlösung gehören. Siehe 1.Korinther 6,19.20. Christus kam zu Johannes, der auf die Insel Patmos verbannt war, und gab ihm die Wahrheit für diese letzte Zeit und zeigte ihm, "was in Kürze [wörtlich: Schnelligkeit] geschehen soll". Offenbarung 1,1.6. Jesus Christus ist der große Treuhänder der göttlichen Offenbarung. Durch ihn haben wir das Wissen über das, was wir in den abschließenden Szenen der Weltgeschichte erwarten sollen ... CS 361 3 Johannes, der geliebte Jünger (siehe Johannes 13,23), wurde erwählt, um diese Offenbarung zu empfangen. Er war der letzte Überlebende der ersten erwählten Jünger. Er nimmt im Zeitalter des Neuen Testaments die gleiche Ehrenstellung ein wie der Prophet Daniel im Zeitalter des Alten Testaments. Die Belehrungen, die Johannes übermittelt wurden, waren so wichtig, dass Christus selbst vom Himmel kam, um sie seinem Diener zu überbringen. Siehe Offenbarung 1,12-16. Er beauftragte ihn, sie an die Gemeinden zu senden. Siehe V. 11. Diese Belehrungen sollen der Gegenstand unseres sorgfältigen Studiums unter Gebet sein, denn wir leben in einer Zeit, in der Personen, die nicht vom Heiligen Geist belehrt wurden (siehe Johannes 16,13), falsche Theorien aufbringen werden ... CS 361 4 Nachdem die [prophetische] Zeit [im Jahr 1844] verstrichen war, vertraute Gott seinen treuen Nachfolgern die kostbaren Prinzipien der gegenwärtigen Wahrheit an ... Wer diese Erfahrungen selbst gemacht hat, soll felsenfest zu den Prinzipien stehen, die uns zu Siebenten-Tags-Adventisten gemacht haben ... Die Personen, die beim Aufbau unseres Werkes auf der Grundlage der biblischer Wahrheit mitgeholfen haben, die die Wegmarken kennen, die uns den richtigen Weg gewiesen haben, sollen als Mitarbeiter von höchstem Wert geschätzt werden. Sie können aus persönlicher Erfahrung über die Wahrheiten sprechen, die ihnen anvertraut wurden. Diese Mitarbeiter sollen nicht zulassen, dass ihr Glaube in den Unglauben verwandelt wird. Sie dürfen nicht erlauben, dass das Banner des dritten Engels (siehe Offenbarung 14,9-12) aus ihren Händen genommen wird. Sie sollen "die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende" festhalten. Hebräer 6,11. CS 361 5 Der Herr hat erklärt, dass die Geschichte der Vergangenheit genau erzählt werden soll, wenn wir das abschließende Werk beginnen. Jede Wahrheit, die er für die Endzeit gegeben hat, soll der Welt verkündet werden. Jede Säule, die er aufgerichtet hat, soll verstärkt werden. Wir können das Fundament nicht verlassen, das Gott selbst gelegt hat. Wir können jetzt nicht in irgendeine neue Organisation eintreten, denn das hieße, von der Wahrheit abzufallen. Manuskript 129, 1905. ------------------------Engel werden die Bitten selbstloser Mitarbeiter erfüllen, 27. Dezember CS 362 1 [Engel] sind ... allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen. Hebräer 1,14. CS 362 2 Im Wort Gottes finden wir Beispiele, wie himmlische Boten auf das Denken von Königen und Herrschern einwirken, während gleichzeitig auch satanische Engel an ihrem Verstand arbeiten. Keine menschliche Beredsamkeit, die sich in kraftvoll vorgebrachten menschlichen Meinungen äußert, kann das Wirken satanischer Engel verändern. Satan versucht ständig den Weg zu blockieren, damit die Wahrheit durch menschliches Tun gebunden wird. Wer Licht und Erkenntnis bekommen hat, steht in großer Gefahr, wenn er sich nicht ständig Gott ausliefert, sein Ich demütigt und die Gefahren der Zeit erkennt. CS 362 3 Himmlische Engel sind beauftragt, die Bitten all jener zu erfüllen, die selbstlos für die Interessen des Werkes Gottes arbeiten. Die ranghöchsten Engel in den himmlischen Höfen sind berufen, die Gebete zu erfüllen, die für den Fortschritt des Werkes Gottes aufsteigen. Jeder Engel hat seinen bestimmten Arbeitsplatz und darf ihn nicht verlassen, um etwas anderes zu tun. Würde ein Engel seinen Posten verlassen, könnten die Mächte der Finsternis einen Vorteil erlangen ... CS 362 4 Tag für Tag geht die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse weiter ... Als Gemeinde verstehen wir diese große Auseinandersetzung nicht so, wie wir sie verstehen sollten -- den Konflikt zwischen unsichtbaren Werkzeugen, zwischen den treuen und den untreuen Engeln. Böse Engel sind ständig am Wirken und planen ihre Angriffsstrategie, kontrollieren als Befehlshaber die Könige, die Herrscher und die menschlichen Kräfte, die Gott untreu geworden sind. CS 362 5 Ich rufe alle auf, die nicht für diese letzte große Auseinandersetzung bereit sind: Wacht auf! Ihr achtet nicht auf das, was bald über die Erde kommen wird. Menschliche Werkzeuge, die unter der Kontrolle gefallener Engel stehen, bringen ihre Ernte ein. Wer sich unter dem Schutz himmlischer Engel wiederfinden möchte, muss gänzlich zur Ehre Gottes leben und bereit sein, auf seinem Posten und an seinem Platz zu stehen ... CS 362 6 Um jeden einzelnen Menschen kämpfen gute und böse Engel. Doch die Person selbst entscheidet, wer dabei gewinnt. Ich rufe die Prediger Christi auf: Prägt dem Verstand all derer, die euch hören, noch stärker die Wahrheit vom Dienst der Engel ein. Lasst euch nicht auf fantasiereiche Spekulationen ein. Das geschriebene Wort ist unsere einzige Sicherheit. Wir müssen beten wie Daniel, damit wir von himmlischen Intelligenzwesen beschützt werden. Als "dienstbare Geister" werden Engel "ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben sollen". Hebräer 1,14. Betet ... betet wie nie zuvor. Wir sind nicht auf die Wiederkunft des Herrn vorbereitet. Wir müssen ein gründliches Werk für die Ewigkeit tun. Brief 201, 1899. ------------------------Christus klopft an deine Herzenstür, 28. Dezember CS 363 1 Siehe ich [Christus] stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftut, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl [die Hauptmahlzeit] mit ihm halten und er mit mir. Offenbarung 3,20. CS 363 2 Im Volk Gottes soll es keine Spaltung, keinen Streit und keinen Krieg gegeneinander geben. Die Streitkräfte der Gerechtigkeit müssen in ihrer Auseinandersetzung mit dem Bösen eine Einheit bilden. Die ganze Stärke des Volkes Gottes soll gegen die Mächte des Feindes gerichtet werden. Jedes Gotteskind soll seinen Willen auf die Seite des Willens Gottes stellen. Satans starke Anstrengungen gegen das Gute und der furchtbare Hass seiner Engel auf Gottes Werkzeuge zeigt, wie dringend nötig es ist, dass im Heer der Gerechtigkeit Einheit und Harmonie herrschen. CS 363 3 Eine schreckliche Auseinandersetzung steht uns bevor. Wir nähern uns dem "Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen". Offenbarung 16,14. Was bisher noch unter Kontrolle gehalten wurde, soll dann losgelassen werden. Siehe Offenbarung 7,1-3. Der Engel der Gnade faltet seine Flügel und macht sich bereit vom goldenen Thron herabzusteigen und die Welt der Kontrolle Satans zu überlassen. Ihn hat sie als ihren König erwählt, einen Mörder und Zerstörer von Anfang an. Siehe Johannes 8,44. CS 363 4 Die Fürstentümer und Mächte der Erde befinden sich in erbitterter Revolte gegen den Gott des Himmels. Sie sind von Hass gegen alle erfüllt, die ihm dienen. Bald, sehr bald wird der letzte große Kampf zwischen Gut und Böse ausgefochten. Die Erde wird das Schlachtfeld sein -- die Bühne der letzten Auseinandersetzung und des endgültigen Sieges. Hier, wo Satan schon seit langem Menschen gegen Gott geführt hat, soll die Rebellion endgültig niedergeschlagen werden. CS 363 5 Christus kam in Menschengestalt auf diese Erde, um als "Urheber unserer Errettung" (Hebräer 2,10) standhaft zu bleiben, damit wir nicht von Satans Macht überwunden werden. Und wenn der Feind auch scheinbar einen markanten Sieg über die Gerechtigkeit errungen hat, wirkte Gott in Gnade und Macht, seine Absichten zu durchkreuzen ... CS 363 6 Gottes Volk soll ein mutiges, entschlossenes Zeugnis für die Wahrheit ablegen und die Absichten Gottes darlegen, [sowohl] durch das gedruckte wie durch das gesprochene Wort ... Wenn wir uns Christus hingeben, spricht er unser Herz an und erfüllt uns mit seinem Geist. Wir haben keine Zeit unter uns zu kämpfen und zu streiten, keine Zeit, aufgrund von Vermutungen oder gehegten Vorurteilen zu arbeiten. Es ist zu spät dafür ... denn Christus steht vor der Tür. CS 363 7 Gesunde Lehre enthält die Wirklichkeit [Realität]. Sie ist kein [bloßer] Nebel, der verfliegt. Erkenntnisse sollen aus dem Wort Gottes hervorleuchten. Gott ruft sein Volk auf, ihm nahe zu kommen. Keiner darf sich zwischen ihm und sein Volk drängen. Christus klopft an die Tür des Herzens und möchte hereinkommen. Siehe Offenbarung 3,20. Wirst du ihn einlassen? Brief 153, 1901. ------------------------Wir stehen an der Grenze des verheißenen Landes, 29. Dezember CS 364 1 Sie brachten unter den Söhnen Israel ein böses Gerücht auf über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, und sagten: "Das Land, das wir durchzogen haben, ... frisst seine Bewohner und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchs." 4.Mose 13,32 (EB). CS 364 2 Wenn es im Werk Gottes am härtesten zugeht, ist das gerade die Zeit, in der die geistliche Kraft und die Weisheit eines jeden Mitarbeiters geprüft werden. Wenn Schwierigkeiten in einem Zweig des Werkes auftreten -- und das wird sicher geschehen, denn die kämpfende Gemeinde ist nicht die siegende Gemeinde -- schaut der ganze Himmel zu, um zu sehen, welchen Kurs diejenigen einschlagen, die mit heiliger Verantwortung betraut worden sind. Einige werden stolpern, einige werden auf verführerische Geister hören und einige werden lieber die Finsternis wählen statt das Licht, weil sie Gott nicht treu sind. [Doch] wer mit Christus verbunden bleibt, wird wie sein Meister weder fallen, noch entmutigt werden ... CS 364 3 Jetzt, da wir gerade an der Grenze des verheißenen Landes stehen, sollte niemand die Sünde der treulosen Kundschafter wiederholen. Sie gaben zu, dass das erforschte Land gut war, doch sie erklärten, dass die Bewohner des Landes stark seien. Siehe 4.Mose 13,27.28. Es gäbe dort Riesen und sie wären aus der Sicht der Bewohner wie Heuschrecken und kämen sich auch selbst so vor. Siehe V. 33. Alle Schwierigkeiten wurden vergrößert, bis sie als unüberwindliche Hindernisse erschienen. Sie ließen es als töricht und vermessen erscheinen, zu meinen, dieses Land sei zu erobern ... "Kaleb aber beschwichtigte das Volk ... und sprach: ‚Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen.'" V. 30. Das war die Sprache des Gottvertrauens. Doch die Kundschafter, die so entmutigend gesprochen hatten, ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Sie versuchten weiterhin das Volk davon abzuhalten, dem Herrn zu gehorchen und vorwärts zu gehen ... Sie übertrieben die Schilderung der Schwierigkeiten, bis die gesamte Volksversammlung aus Entmutigung und Angst den Verstand verlor. Siehe 4.Mose 14,1-3 ... Mitten im ganzen Gejammer und den bitteren Gefühlen riefen Kaleb und Josua dem Volk zu: "Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ... ist sehr, sehr gut." V. 7 (EB). Doch die Leute wollten das Schlimmste glauben und noch während Kalebs Stimme den Tumult übertönte, hielten sie [schon] Steine in der Hand, um die Männer zu erschlagen, die das wahre Zeugnis gaben. Siehe V. 10 ... CS 364 4 Während das Volk Zweifel hegte und den untreuen Kundschaftern glaubte, ging die goldene Gelegenheit für Israel vorüber ... Sollte es in diesen letzten Tagen geschehen, so kurz vor unserem Eintritt in das himmlische Kanaan, dass Gottes Volk die gleiche Gesinnung hegt, die damals die Israeliten offenbarten? Leute voller Zweifel, Kritik und Klagen können Samen des Unglaubens und Misstrauens säen, der eine überreiche Ernte hervorbringt. Die Geschichte Israels "ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist". 1.Korinther 10,11 (EB); Manuskript 6, 1892. ------------------------Der Heilige Geist führt zum echten Glauben, 30. Dezember CS 365 1 [Jesus sagte:] "... der Vater ... wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Johannes 14,16.17 (EB). CS 365 2 Welches Versprechen gab unser Herr Jesus Christus seinen Jüngern, um sie zu trösten angesichts seines Weggangs [zum Vater]? Er verhieß ihnen den heiligen Geist Gottes. Der göttliche Einfluss des Heiligen Geistes sollte mit dem menschlichen Verstand kooperieren, um den Jüngern alles in Erinnerung zu rufen, was Christus ihnen gesagt hatte. Siehe Johannes 14,26. Das große Bedürfnis in dieser gefährlichen Zeit ist der Heilige Geist, denn er bringt für den Empfänger alle anderen Segnungen mit sich. Wenn die Wahrheit geglaubt wird, verändert sie den Charakter. CS 365 3 Angesichts [der Menge] des Lichtes der Wahrheit, das in der heutigen Zeit scheint, werden wir für den Mangel an Heiligem Geist getadelt ... So lange [gläubige] Personen mit einer bloßen Theorie der Wahrheit zufrieden sind und ihnen das tägliche Wirken des Geistes Gottes an ihren Herzen fehlt, das sich äußerlich in einer Umwandlung des Wesens zeigt, schneiden sie sich von der Qualifikation ab, die sie für eine viel größere Wirksamkeit im Werk des Meisters ausrüsten würde ... CS 365 4 Die Taufe mit dem Heiligen Geist, wie sie am Pfingsttag geschah, wird zu einer Erweckung wahren Glaubens [oder: Frömmigkeit] führen und zur Verrichtung vieler wunderbarer Taten. Siehe Apostelgeschichte 2,43-47. Himmlische Wesen werden zu uns kommen und Männer und Frauen werden aussprechen, wozu sie "vom Heilgen Geist getrieben" werden. 2.Petrus 1,21. Siehe Apostelgeschichte 2,4. Doch wenn der Herr wirklich an Leuten wirken wird, wie er es am und nach dem Pfingsttag [damals] getan hat, werden viele, die behaupten die Wahrheit zu glauben, so wenig vom Wirken des Heiligen Geistes wissen, dass sie rufen: "Hütet euch vor Fanatismus!" Sie werden von denen, die mit dem Geist erfüllt sind, behaupten: "Sie sind voll von süßem Wein." Apostelgeschichte 2,13 ... Wenn Menschen sich nach Christus sehnen und mit ihm eins werden wollen, werden andere, die sich mit einer Form der Frömmigkeit zufrieden geben (siehe 2.Timotheus 3,5), ausrufen: "Passt auf, werdet nicht extrem." CS 365 5 Wenn himmlische Engel unter uns kommen und durch menschliche Werkzeuge wirken, wird es solide und ansehnliche Bekehrungen geben nach der Art der Bekehrungen damals am Pfingsttag. Siehe Apostelgeschichte 2,37.41. Nun ... sei vorsichtig und komm nicht in menschliche Erregung. Doch, obwohl wir uns davor hüten sollen, in menschliche Erregung zu kommen, sollten wir aber nicht zu denen gehören, die Anfragen an das Wirken des Heiligen Geistes stellen und daran Zweifel hegen. Es wird [leider] immer welche geben, die hinterfragen und kritisieren, wenn der Geist Gottes von Männern und Frauen Besitz ergreift, weil ihre eigenen Herzen nicht bewegt werden, sondern kalt und [vom Geist] nicht zu beeindrucken sind. Brief 27, 1894. ------------------------Die Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan ist zu Ende, 31. Dezember CS 366 1 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde ... Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Offenbarung 21,1.4. CS 366 2 Die Gottlosen erhalten ihre Belohnung auf Erden. Sie werden "Stroh sein und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth." Maleachi 3,19 ... Da die Sünden der Gerechten auf Satan gelegt wurden, muss er nicht nur für seine eigene Empörung leiden, sondern für alle Sünden, zu denen er das Volk Gottes verführt hat. Seine Strafe wird weit größer sein als die Strafe derer, die er getäuscht hat ... Satans Zerstörungswerk ist auf immer beendet ... CS 366 3 Während Gott für die Gottlosen ein "verzehrendes Feuer" darstellt, ist er für sein Volk "Sonne und Schild". Hebräer 12,29; Offenbarung 20,6; Psalm 84,12 ... Das Feuer, das die Gottlosen verzehrt, reinigt die Erde. Jede Spur des Fluches ist beseitigt. Keine ewig brennende Hölle wird den Erlösten die schrecklichen Folgen der Sünde vor Augen führen. Nur ein Erinnerungszeichen bleibt bestehen: Unser Heiland wird stets die Male seiner Kreuzigung tragen. Auf seinem verwundeten Haupt, an seiner Seite, seinen Händen und Füßen zeigen sich die einzigen Spuren des grausamen Werkes, das die Sünde gewirkt hat ... Diese Zeichen seiner Erniedrigung sind seine höchsten Ehren ... CS 366 4 In der Bibel wird das Erbe der Erlösten ein "Vaterland" genannt. Siehe Hebräer 11,14-16. Dort führt der himmlische Hirte seine Herde zum Brunnen "lebendigen Wassers". Siehe Johannes 10,11; Psalm 23,1.2; Offenbarung 22,1. "Der Baum des Lebens ... trägt jeden Monat seine Frucht und die Blätter des Baumes (dienen) zur Heilung der Nationen." Offenbarung 22,2 (EB). Dort sind ewig fließende Ströme, hell wie Kristall, und an ihren Ufern werfen schwankende Bäume ihren Schatten auf die für die Erlösten des Herrn bereiteten Wege ... In der Stadt Gottes "wird keine Nacht mehr sein". V. 5. Niemand wird der Ruhe bedürfen oder danach verlangen. Keiner wird müde werden, den Willen Gottes auszuführen und seinen Namen zu preisen. Wir werden ständig die Lebensfrische des Morgens fühlen und nie wird sein Ende kommen ... CS 366 5 Alle Schätze des Weltalls werden den Erlösten Gottes zur Erforschung offen stehen können. Frei von den Banden der Sterblichkeit erreichen sie in einem Flug, der sie nicht ermüdet, ferne Welten, die beim Anblick des menschlichen Leides von Schmerz ergriffen wurden und bei der frohen Kunde von einer erlösten Seele in Jubelliedern widerhallten. Siehe Lukas 15,7 ... Die dahingehenden Jahre der Ewigkeit werden ihnen reichere und immer herrlichere Offenbarungen Gottes und Christi bringen ... CS 366 6 Der große Kampf ist beendet. Sünde und Sünder sind nicht mehr. Das ganze Weltall ist rein. Eintracht und Freude herrschen in der ganzen unermesslichen Schöpfung. Von dem, der alles erschuf, fließt Leben, Licht und Freude über alle Gebiete des grenzenlosen [Welt-]Raumes. Vom kleinsten Atom bis zur größten Welt erklärt alle lebende und unbelebte Natur in ungetrübter Schönheit und vollkommener Freude: "Gott ist die Liebe." 1.Johannes 4,8; Der große Kampf 671-677.