Ratschläge für die Sabbatschule

Kapitel 3

Ein Mittel zur Seelengewinnung

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Das höchste Ziel

Es sollte das Ziel der Sabbatschule sein, Seelen zu gewinnen. Der Arbeitsablauf mag richtig sein, die Einrichtung die beste, die man sich wünscht; wenn aber die Kinder und Jugendlichen nicht zu Christus geführt werden, ist die Sabbatschule ein Misserfolg. Wenn Menschen nicht zu Christus gebracht werden, schwindet unter dem Einfluss einer rein äußerlichen Frömmigkeit die Möglichkeit, sie geistlich zu erreichen. Der Lehrer sollte mitwirken, indem er an die Herzenstür derer klopft, die Hilfe benötigen. Wenn Schüler auf das Wirken des Geistes reagieren und ihre Herzenstür auftun, um Jesus einzulassen, wird er ihr Verständnis öffnen, sodass sie göttliche Dinge erfassen können. Die Aufgabe des Lehrers ist bescheiden. Wenn sie jedoch im Geist Jesu erledigt wird, kommen durch den Einfluss des Geistes Gottes Tiefe und Wirkung hinzu.

In der Sabbatschule sollte viel mehr persönlich gearbeitet werden. Die Notwendigkeit dieser Art von Arbeit wird nicht so erkannt und geschätzt, wie es sein sollte. Der Lehrer sollte aus einem mit Dankbarkeit für Gottes Liebe erfüllten Herzen, das ihm geschenkt wurde, in einer liebevollen und ernsten Weise für die Bekehrung seiner Schüler wirken.

Zuerst persönliche Erlösung, dann Dienst

Wie können wir der Welt beweisen, dass die Sabbatschule nicht nur ein bloßer Vorwand ist? Sie wird an ihren Früchten gemessen. Man wird sie aufgrund des Wesens und des Handelns ihrer Schüler bewerten. Wir sollten der christlichen Jugend in unseren Sabbatschulklassen Verantwortung übertragen, damit sie ihre Fähigkeiten entwickeln und geistliche Kraft erlangen kann. Die Jugend sollte sich zuerst Gott weihen und dann in ihrer jungen Erfahrung unterwiesen werden, anderen zu helfen. Dadurch werden ihre Fähigkeiten geübt und die jungen Menschen lernen, wie sie Pläne legen und diese dann zum Wohl ihrer Kameraden umsetzen können. Sie sollten die Gesellschaft derer suchen, die der Hilfe bedürfen. Dies sollte nicht geschehen, indem man an stumpfsinnigen Gesprächen teilnimmt, sondern indem man den Charakter Christi offenbart und mit Gott zusammenarbeitet, sodass die gewonnen werden, die sich Gott noch nicht übergeben haben ...

Eifer im angemessenen Verhältnis zum Vorrecht

Wir stehen in unseren Bemühungen, der Jugend zu helfen, sträflich hinter unserer Pflicht zurück. Wir haben großes Licht erhalten, aber es mangelt an Eifer und Ernsthaftigkeit. Es fehlt an der Leidenschaft des Geistes, die den Vorrechten angemessen wäre, deren wir uns erfreuen. Wir müssen uns der kühlen Atmosphäre des Unglaubens entledigen, die uns umgibt, und uns Gott nahen, sodass er sich uns naht.

Wir sollten unsere Jugend erziehen, damit sie lernt, wie man für die Rettung von Seelen arbeitet. Wenn wir die Jugend für diese Aufgabe ausbilden, werden wir auch lernen, wie wir noch wirksamer arbeiten können, und wir werden erfolgreiche Mitarbeiter in den Händen Gottes zur Bekehrung unserer Schüler sein. Wir müssen vom Geist ernsthafter Arbeit erfüllt sein, Christus ergreifen und ihn als unsere einzige Kraftquelle in Anspruch nehmen. Unser Denken muss weit werden, damit wir die Dinge, die das ewige Leben betreffen, noch klarer erfassen. Unsere Herzen müssen erweicht und der Gnade Christi unterworfen werden, damit wir wahre Erzieher werden können.

Leiter und Lehrer sollten sich fragen: "Glaube ich dem Wort Gottes? Gebe ich mich dem hin, der sich selbst für mich gab, einen schrecklichen Tod am Kreuz erlitt, damit ich nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe? Glauben wir, dass Jesus die Seelen um uns zu sich zieht -- sogar diejenigen, die in Unbußfertigkeit dahinleben und auf sein Werben nicht antworten?" Dann sage mit reuigem Herzen: "Meister, ich will mich dir mit meinem ganzen Einfluss weihen. Ich will mich dir nahen. Ich vertraue auf dich, allein auf dich, der du das Herz durch die Kraft des Heiligen Geistes berührst und bezwingst." Testimonies on Sabbath School Work 47-50.

Die wichtigste Lektion

Wenn die jungen Leute, die ja stark sind, ihre äußersten Kräfte einsetzen, um die Bibel zu studieren, wird ihr Geist wertvolle Erkenntnisse sammeln, die wie ein Licht auf alle scheinen, die ihnen begegnen. Die Sabbatschule sollte ein Ort sein, wo diejenigen, die in der göttlichen Erkenntnis Fortschritte gemacht haben, die Möglichkeit erhalten, neue Ideen in Bezug auf den Glauben des Volkes Gottes einzubringen.

Wenn alle, die bekennen, Christen zu sein, es auch in der Tat und in der Wahrheit wären, würde die Sabbatschule nicht länger eine trockene Pflichtübung sein. Die Lehrer würden dann die Lehre verstehen, die Christus Nikodemus erteilte. Sie würden deren Bedeutung für das Schicksal der Menschen erfassen und weitergeben. Jesus sagte zu dem Obersten in Israel: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen." Solange jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Wesen des himmlischen Reiches nicht verstehen, noch seine geistliche Natur erfassen. Christus sprach zu Nikodemus diese Worte:

"Du brauchst nicht so sehr Gelehrsamkeit, sondern vielmehr eine innere Erneuerung. Es ist nicht so wichtig, dass deine Neugier befriedigt wird, sondern dass du ein neues Herz erhältst. Solange diese Veränderung, die alles neu macht, nicht stattgefunden hat, wird es dich der Rettung kein bisschen näher bringen, wenn ich als von Gott Beglaubigter mit dir über meine Vollmacht, meine Aufgabe, meinen Auftrag rede."

Die Wahrheit kennen und anderen weitergeben

Christus erteilte Nikodemus eine Unterweisung, die für jeden Lehrer, jeden Mitarbeiter in der Sabbatschule, für jeden Jugendlichen und für jedes Kind bedeutsam ist. Sicherlich ist es wichtig, sich mit den Begründungen für unseren Glauben vertraut zu machen. Die für uns wichtigste Erkenntnis ist jedoch die Erfahrung und Bedeutung unserer Wiedergeburt. Der große Mangel in unseren Sabbatschulen ist die Tatsache, dass es uns am Licht des Lebens fehlt. Überall in unseren Reihen brauchen wir Männer und Frauen, die zu den Füßen Jesu gelernt haben, was Wahrheit ist und wie man sie anderen weitergibt. Heilige Männer werden benötigt -- Männer, die demütig und mit Christus verbunden sind, um unsere Jugend in der Sabbatschule zu erziehen.

Die größte Not

Nikodemus kam zum Herrn und dachte, dass er mit ihm ausführlich Punkte von geringerer Bedeutung erörtern würde. Jesus legte jedoch die wichtigsten Grundsätze der Wahrheit dar und zeigte Nikodemus, dass er zuallererst Herzensdemut, einen lernwilligen Geist und ein neues Herz benötige. Er zeigte ihm, dass er von neuem geboren sein müsse, wenn er in das Reich Gottes eingehen wolle. Würden nicht gerade Leute in verantwortungsvollen Stellungen in der Sabbatschule gereizt und verärgert reagieren, würde ich ihnen bezeugen, dass auch sie es nötig haben, wiedergeboren zu werden, obwohl sie Oberste in Israel sind? Nikodemus wunderte sich darüber, dass Christus so mit ihm sprach, wie er es tat, ohne seine Stellung als Leiter in Israel zu beachten. Er war nicht gewillt, die Wahrheit anzunehmen, und darum antwortete er Christus mit sehr ironischen Worten. "Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?" Er offenbarte -- wie viele andere auch -- die Tatsache, dass der natürliche Mensch nichts vom Geist Gottes vernimmt, wenn dem Gewissen die durchdringende Wahrheit nahe gebracht wird. In diesen Menschen gibt es nichts, was auf geistliche Dinge anspricht. Geistliche Dinge werden nämlich geistlich erkannt. Obwohl Nikodemus die Worte Jesu nicht begriff, wurde Jesus nicht ungeduldig oder entmutigt. Er versuchte, die Wahrheit noch deutlicher zu formulieren. In feierlicher und stiller Erhabenheit wiederholte Jesus seine Worte in einer Art und Weise, die Nikodemus von der göttlichen Wahrheit überzeugen sollte: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden."

Wie eine lebendige Quelle

Jeder wahre Christ ist eine lebendige Quelle, die unaufhörlich von den unerschöpflichen Gnadenströmen gespeist wird, stets erfrischt ist und alle um sich herum erquickt. Wer mit Gott zusammenarbeitet, offenbart einen Missionsgeist. Er empfängt nämlich ständig, damit er anderen unablässig das Licht und den Segen des Himmels weitergeben kann. Alle, die ihr Herz öffnen, um viel zu empfangen, werden imstande sein, viel zu geben.2

Wie bedauerlich ist es, wenn man daran denkt, wie viel in der Sabbatschule mechanisch abläuft und es kaum Beweise dafür gibt, dass in den Herzen der Lehrer wie auch der Schüler eine sittliche Veränderung stattgefunden hat! Wenn das Wirken des Geistes Gottes die Herzen erreicht, werden wir viele sehen, die ernstlich nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit trachten. Dann werden irdische Dinge den ihnen zustehenden, untergeordneten Platz einnehmen, und himmlische Dinge werden in der Zuneigung der Kinder Gottes höchste Priorität besitzen. Testimonies on Sabbath School Work 72; Sabbath School Worker, 1. August 1892, p. 9.

Was das Werk am meisten benötigt

Wie sieht die religiöse Erfahrung derer aus, die in der Sabbatschule mitarbeiten? Das Licht der Wahrheit scheint in den Geist und das Herz der Lehrer und Schüler, damit sie es an die weiterreichen, die ohne Christus leben. Die rettende Botschaft muss jenen verkündet werden, die ihr Herz noch nicht geöffnet haben, um die himmlische Gabe zu empfangen. Die Aufmerksamkeit derer, die gleichgültig zu sein scheinen, sollte nachdrücklich auf die Wahrheit gelenkt werden. Wenn alle eine Bürde für die Seelen verspürten, für die Christus starb, wie stark würde man sich für jedes Mittel interessieren, das der Erlösung von Seelen dient! Wie wenig würden unsere Gedanken dem eigenen Ich nachgeben oder bei der Kleidermode und der Suche nach Vergnügungen verweilen. Wenn wir verstünden, wie wichtig es ist, unsere Mittel für die Sache Gottes einzusetzen, die jeden Cent braucht, der nicht für tatsächliche Bedürfnisse benötigt wird, wie wenig Geld würden wir für Unterhaltung und Vergnügen ausgeben!

Betet darum, dass der Heilige Geist in eure Herzen dringt. Dann werdet ihr das Joch Christi auf euch nehmen, seine Last tragen und in die völlige Einheit mit Jesus hineinwachsen. Unsere Vorstellungen sind zu beschränkt. Wir benötigen eine umfassendere Sicht, damit wir die Bedürfnisse der Sache Gottes begreifen.

Was das Werk Gottes am meisten braucht, sind Gott geweihte junge Männer und Frauen, die eine persönliche Verantwortung für den Fortschritt des Werkes verspüren und mit den göttlichen Mächten zusammenwirken, um Licht in der moralischen Finsternis der Welt zu verbreiten. Testimonies on Sabbath School Work 57.

Die Wirkung der Wahrheit

Wenn die Grundsätze der Wahrheit dem Herzen eingeprägt werden, Vorschrift für Vorschrift und Satzung für Satzung, wird richtiges Handeln die Folge sein. Die Bibel enthält die göttlichen Richtlinien, um Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder durch die Wirrnisse dieses Lebens in den Himmel zu führen. Christus betete: "Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit." Wie hoch die Erkenntnis durch Bibelstudien auch sein mag -- wenn Jugendliche die erkannte Wahrheit nicht in die praktische Tat des Alltags umsetzen, bleiben alle Bemühungen, sie zu erheben und zu veredeln, vergeblich. Das liegt im Wesen der Jugend. Die Eltern tragen die wichtige Verantwortung, mit den Lehrern in der Sabbatschule zusammenzuarbeiten.

Es gibt Herzen, die der Herr bereits mit seinem Heiligen Geist berührt hat. Die Gnade beginnt ihr Werk in der Seele erst dann, wenn das Herz gedemütigt und erniedrigt worden ist. Dann wird nicht mehr um die Oberherrschaft gerungen. Der Stolz ist verschwunden. Dann empfindet man die tiefe Liebe Christi, der sein Leben für sündige Geschöpfe opferte. Es besteht kein Verlangen mehr nach Selbsterhöhung. Der bekehrte Mensch sieht, dass sein Erlöser ein Leben der Demut führte, und wünscht in seinen Fußspuren zu wandeln. Der Missionsgeist wird in seinem Herzen entfacht. Während er demütig und umsichtig im Einklang mit seinem Glauben lebt, kommt er erst zur Ruhe, wenn er sich in der Seelengewinnung für Christus einsetzt. Er möchte, dass jeder erfährt, wie kostbar die Liebe seines Erlösers ist. Testimonies on Sabbath School Work 25.

Eine Frage für jeden Lehrer und Schüler

Wenn du die Schrift studierst, ein selbstloses Interesse an anderen offenbarst und die Dinge tust, die dem Heiland gefallen, wirst du in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes wachsen. Jeder Lehrer und Schüler sollte sich fragen: "Welchen guten Dienst kann ich für den leisten, der starb, damit ich leben kann?" Der Meister gibt folgende Antwort: "Suche und rette, was verloren ist." Du solltest wie Christus in Geduld, mit Interesse und dem festen Entschluss wirken, sich im Dienst für Zeit und Ewigkeit nicht entmutigen zu lassen. Du musst glauben, dass Jesus durch menschliche Bemühungen, die seinem Dienst geweiht sind, viel bewirken kann. Welches höhere Vorrecht könnten wir uns wünschen, als mit Gott zusammenzuarbeiten und das Beste aus den uns anvertrauten Kräften zu machen, damit genau diese Aufgabe erledigt werden kann?

Wenn junge Männer und Frauen besonnen sind und Frömmigkeit und Hingabe entwickeln, werden sie ihr Licht anderen leuchten lassen. Eine belebende Kraft wird die Gemeinde durchwehen. Es wäre gut, wenn man dem Bibelstudium eine Stunde widmen könnte. Die jungen Leute, bekehrte und unbekehrte, sollten sich zum Gebet und zum Austausch ihrer Erfahrungen versammeln. Die Jugend sollte die Möglichkeit erhalten, ihre Gefühle auszudrücken. Es wäre gut, zuerst einen urteilsfähigen Leiter auszuwählen, der wenig spricht, aber viel ermutigt und ab und zu ein Wort fallen lässt, um Jugendlichen am Anfang ihres Glaubenslebens zu helfen und sie zu stärken. Sobald sie ein bisschen Erfahrung gesammelt haben, sollte einer von ihnen die Leitung übernehmen. Nach einiger Zeit sollte sie dann ein anderer übernehmen und so können Mitarbeiter herangezogen werden, die Gottes Wohlwollen finden. Testimonies on Sabbath School Work 48-49.

Kraft und Weisheit sind verheißen

Jeder wahre, aufrichtige Arbeiter sollte zur Weiterarbeit ermutigt werden und bedenken, dass jeder nach seinen Werken belohnt wird. Wenn du arbeitest, denke dabei an Gottes Ehre. Du solltest dich nicht weigern, Verpflichtungen zu übernehmen, nur weil du dir deiner Schwäche und Unvollkommenheit bewusst bist. Gott kann dir Kraft und Weisheit schenken, wenn du dich ihm weihst und demütig bleibst. Niemand sollte die Mitarbeit ablehnen, nur weil er zu faul ist. Keiner sollte anderen im Übereifer seinen Dienst aufdrängen, wenn dieser nicht erwünscht ist.

Die Pflicht, für andere zu arbeiten

Jeder wahre Arbeiter darf Gott dankbar sein, dass ihm die Möglichkeit geboten wurde, für den Meister zu wirken. Halte nach Gelegenheiten Ausschau, Gutes zu tun und die Kräfte zu entfalten, die Gott dir geschenkt hat. Suche täglich nach der Gnade, die dich befähigt, Gutes zu tun.

Wenn du es in der Vergangenheit versäumt hast, Gutes zu tun, soll dich das zutiefst beschämen und dazu führen, sorgfältig darauf zu achten, keine Gelegenheiten mehr verstreichen zu lassen, um ein Segen für andere zu sein. Wie oft hätte der Arbeiter seine Beschäftigung aufnehmen können, aber er war nicht pflichtbewusst auf seinem Posten! Man hätte Worte sagen können, um schwachen Seelen, die mit Versuchungen kämpften, zu helfen und sie zu stärken, aber sie wurden nie gesprochen. Wohlüberlegte persönliche Bemühungen hätten unternommen werden können, um eine Seele vor dem Tod zu retten und eine Menge Sünden zu bedecken, aber es gab niemanden, der diese Anstrengungen auf sich nahm. Wer nachlässig war, wird seinen Versäumnissen am Tag Gottes gegenüberstehen. Das Blut Jesu, das von aller Sünde reinigt, ist überaus kostbar. Weil wir die erlösende Liebe Christi verstanden haben, sollten wir jede Gelegenheit ergreifen, Gutes zu tun. Diese Augenblicke sind unbeschreiblich wertvoll, wenn man sie zur Verherrlichung Gottes nutzt. Wer irdische Reichtümer anstrebt, achtet ständig auf jede Gelegenheit, den begehrten Gegenstand zu erwerben. Wer für Christus arbeitet, sollte genauso ernstlich bemüht sein, Seelen für ihn zu gewinnen. Er darf mit Christus zusammenarbeiten, wenn er das Vorbild Christi nachahmt und all denen Gutes tut, die in seinen Einflussbereich treten.

Um Christi willen lasst die Lehrer und leitenden Mitarbeiter in euren Sabbatschulen Männer und Frauen sein, die Gott lieben und fürchten. Sie sollten sich der Verantwortung ihrer Aufgabe bewusst sein. Sie müssen über Seelen wachen und Gott für den Einfluss Rechenschaft ablegen, den sie auf die ausüben, die ihnen anvertraut sind.

An Gottes Verheißungen glauben

Unser Glaube muss wachsen, sonst können wir nicht nach dem göttlichen Ebenbild erneuert werden und die Forderungen Gottes lieben und ihnen gehorchen. Lasst uns folgendes Gebet mit aufrichtigen Lippen sprechen: "Herr, vermehre meinen Glauben und gib mir göttliche Erleuchtung. Denn ohne deine Hilfe kann ich nichts tun." Kommt in Demut und beugt eure Knie vor Gott. Öffnet vor dem Herrn eure Bibeln. Sie enthalten göttliche Verheißungen. Handelt ihnen entsprechend. Schließt mit Gott einen Bund, dass ihr seinen Forderungen nachkommen wollt. Sagt ihm, dass ihr zu glauben bereit seid -- ohne irgendeinen anderen Beweis als nur die Verheißung. Das ist keine Anmaßung. Aber wenn ihr nicht mit Eifer arbeitet und ernstlich und zielstrebig vorangeht, wird sich Satan einen Vorteil verschaffen, und ihr werdet im Unglauben und in Finsternis gelassen.

Die Worte und Verheißungen Gottes sind die einzige Grundlage unseres Glaubens. Nehmt das Wort Gottes als Wahrheit, als eine lebendige Stimme, die zu euch redet, und gehorcht gewissenhaft jeder Forderung. Gott steht treu zu seinen Verheißungen. Er wird mit den Bemühungen der Leiter und Lehrer zusammenwirken. Unsere Segnungen werden durch unseren schwachen Glauben begrenzt. Gott ist gern bereit zu geben. Er ist die Quelle aller Kraft. Wir müssen unser Herz in Sanftmut und Heiligkeit bewahren. Wir können täglich reiche Beweise seiner Liebe und Barmherzigkeit empfangen, wenn wir uns selbstlos um das Wohl anderer bemühen. Ich bitte die Mitarbeiter in unseren Sabbatschulen, die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen und sich als treue Soldaten Jesu Christi zu erweisen. Gott wird jedes Werk belohnen, das zu seiner Ehre getan wird. Testimonies on Sabbath School Work 26-29.

Die Bemühungen geistlich ausrichten

Damit wir den Willen Gottes tun können, müssen wir sein Wort erforschen. Wir müssen seine Lehre kennen und alle uns anvertrauten Fähigkeiten einsetzen. Wir sollten eifrig beten und im einfachen, aufrichtigen Dienst für Gott brennen. Wer als Lehrer in der Sabbatschule dient, sollte nach göttlicher Wahrheit hungern und dürsten, damit er diesen Geist denen vermitteln kann, für die er verantwortlich ist. Er muss seine Schüler dahin führen, nach Wahrheit wie nach verborgenen Schätzen zu suchen. Wir dürfen unsere Sabbatschulen nicht so abwickeln, dass unsere Schüler zu Heuchlern erzogen werden. Denn solche können die Interessen des wahren Glaubens nicht vorantreiben. Damit der Geist des Herrn in eurer Schule ist, müsst ihr der Suche nach Gott mehr Aufmerksamkeit widmen als allen rein äußerlichen Dingen. Übertriebene Ansprüche dieser Art sind in der Sabbatschule fehl am Platz und die rein routinemäßige Durchführung der Schule ist nur wenig wert, wenn der Geist Gottes die Herzen der Lehrer und Schüler nicht erweicht und umformt. Testimonies on Sabbath School Work 76.

Studiere jede einzelne Person

Bei jedem echten Unterricht ist die persönliche Ebene wichtig. Wenn Christus lehrte, ging er auf jeden Menschen einzeln ein. Durch persönlichen Kontakt und Umgang bildete er die Zwölf aus. Seine kostbarsten Unterweisungen vermittelte er im vertraulichen Gespräch mit oft nur einem Zuhörer. Er eröffnete dem hochangesehenen Rabbi im nächtlichen Gespräch auf dem Ölberg und der verachteten Frau am Brunnen von Sychar seine kostbarsten Schätze. In diesen Zuhörern erkannte er nämlich ein empfindsames Herz sowie einen offenen und empfänglichen Geist. Selbst die Menschenmenge, die seine Schritte so oft hemmte, war für Christus keine bunt zusammengewürfelte Masse menschlicher Wesen. Er sprach unmittelbar zu jedem Geist und wandte sich an jedes Herz. Er beobachtete die Gesichter seiner Zuhörer, bemerkte jede Regung in den Gesichtszügen und den flüchtigen, zustimmenden Blick, der zeigte, dass die Wahrheit die Seele erreicht hatte. Dann wurde in seinem Herzen die Saite mitfühlender Freude angestimmt ...

Wir benötigen heute in der Erziehungsarbeit die gleiche persönliche Anteilnahme und dieselbe Aufmerksamkeit für die individuelle Entwicklung eines jeden. Viele scheinbar wenig verheißungsvolle Jugendliche sind reich mit Talenten ausgestattet, die jedoch nicht genutzt werden. Ihre Fähigkeiten bleiben verborgen, weil es ihren Erziehern an Scharfsinn fehlt. In vielen Jungen oder Mädchen, die äußerlich so wenig anziehend sind wie ein unbehauener Stein, kann kostbares Material entdeckt werden, das der Prüfung durch Hitze, Sturm und Druck standhält. Der wahre Erzieher behält im Blick, was seine Schüler werden können, und erkennt den Wert des Materials, an dem er arbeitet. Er hat ein persönliches Interesse an jedem Schüler und versucht, dessen Anlagen zu entwickeln. Wie unvollkommen die Bemühungen seiner Schüler auch sein mögen, der Lehrer wird zu jeder Anstrengung ermutigen, die dazu führt, in Übereinstimmung mit den richtigen Grundsätzen zu leben. Education 231-232.

Persönliche Arbeit für Klassenmitglieder

Unsere Lehrer sollten bekehrte Männer und Frauen sein, die wissen, was es bedeutet, mit Gott zu ringen. Sie werden nicht eher ruhen, bis sich die Herzen der Kinder Gott zugewandt haben und ihn lieben, loben und verherrlichen. Wer möchte ein ernster Mitarbeiter in unseren Sabbatschulen sein? Wer wird sich besonders um die Jugendlichen kümmern, mit ihnen reden und beten und persönliche Aufrufe an sie richten, damit sie ihre Herzen Jesus übergeben, um Christus ein süßer Wohlgeruch zu sein? Wenn wir die Größe des Werkes betrachten und feststellen, wie wenig es geschätzt wird, rufen wir betrübt aus: "Wer wird diese ernste Verpflichtung auf sich nehmen und über die Seelen als jemand wachen, der darüber einmal Rechenschaft ablegen muss?" Wir sind Christi Vertreter auf Erden. Wie erfüllen wir unsere Aufgabe? Vertreter Christi stehen täglich in Gemeinschaft mit ihm. Ihre Worte sind sorgfältig gewählt und ihre Rede ist mit Gnade gewürzt; ihre Herzen sind mit Liebe erfüllt und ihre Bemühungen erweisen sich als ehrlich, ernstlich und ausdauernd, um Seelen zu retten, für die Christus starb. Alle sollten ihr Äußerstes für die Erlösung unserer kostbaren Kinder und Jugendlichen tun. Nach und nach werden sie dann freudig die Worte Jesu vernehmen: "Recht so, du guter und treuer Knecht, ... geh hinein zu deines Herrn Freude!" Worin besteht diese Freude? Im Betrachten der erlösten Heiligen, die durch die Mitwirkung der Mitarbeiter Gottes und durch das Blut Jesu Christi errettet worden sind. Testimonies on Sabbath School Work 14.

Hausbesuche

Lehrer und Mitarbeiter im Sabbatschulwerk, ich wende mich im Namen Gottes an euch. Ich sage euch Folgendes: Wenn ihr keine lebendige Verbindung mit Gott habt und ihn nicht oft im Gebet anruft, werdet ihr nicht in der Lage sein, euer Werk mit himmlischer Weisheit zu verrichten und Seelen für Christus zu gewinnen. Wer für Gott arbeitet, muss sich mit Demut kleiden. Der Herr wird den demütigen Mitarbeiter, der einen lernwilligen Geist und eine ehrfürchtige Liebe zur Wahrheit und Gerechtigkeit an den Tag legt, anerkennen und segnen, wo immer er sich befinden mag. Wenn ihr so seid, wird dies in eurer Fürsorge für eure Schüler sichtbar werden, indem ihr euch in besonderer Weise um ihre Erlösung bemüht. Ihr werdet euch ihnen in liebendem Mitgefühl nähern, sie in ihren Heimen besuchen, ihre wahren Lebensumstände kennen lernen und euch mit ihnen über ihre Erfahrung in geistlichen Dingen unterhalten. Dann werdet ihr sie in den Armen eures Glaubens zum Thron des Vaters emportragen. Testimonies on Sabbath School Work 68-69.

Die Lämmer weiden

In seinem Auftrag an Petrus bat unser Erlöser zuerst: "Weide meine Lämmer!" und gebot ihm danach: "Weide meine Schafe!" Während sich Christus an den Apostel wandte, sagte er allen seinen Dienern: "Weidet meine Lämmer!" Als Jesus seine Jünger ermahnte, die Kleinen nicht zu verachten, richtete er sich an alle Jünger zu allen Zeiten. Seine Liebe und Sorge für Kinder sind ein kostbares Vorbild für seine Nachfolger. Wenn Sabbatschullehrer die Liebe verspürten, die sie für diese Lämmer empfinden sollten, würden viel mehr Seelen für die Herde Christi gewonnen werden. Wiederholt bei jeder passenden Gelegenheit für die Kinder die Geschichte der Liebe Jesu. Räumt in jeder Predigt auch Zeit für sie ein, damit sie daraus Nutzen ziehen können. Der Diener Christi kann in diesen kleinen Kindern bleibende Freunde gewinnen, und seine Worte mögen für sie wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen sein. Testimonies on Sabbath School Work 113.

Vernachlässige nicht die Kinder

Obwohl schon einiges für die Erziehung und religiöse Ausbildung der Jugend gemacht worden ist, mangelt es noch an vielem. Man müsste noch viel mehr junge Leute ermutigen und ihnen helfen. Die persönliche Anstrengung, die nötig ist, bleibt aus. Nicht nur die Prediger haben dieses feierliche Werk der Rettung der Jugend vernachlässigt. Auch die Gemeindeglieder werden sich vor dem Meister für ihre Gleichgültigkeit und Pflichtvergessenheit verantworten müssen.

Der Herr wird nicht geehrt, wenn man die Kinder vernachlässigt und achtlos übergeht. Sie müssen erzogen werden und Disziplin und Geduld lernen. Sie brauchen mehr als nur gelegentliche Beachtung und mehr als ein ermutigendes Wort. Man muss für sie sorgfältig, gründlich und unter Gebet wirken. Ein Herz, das mit Liebe und Mitgefühl erfüllt ist, wird das Herz der Jugendlichen, die scheinbar gleichgültig und ohne Hoffnung sind, erreichen. Testimonies on Sabbath School Work 114-115.

Die kleine Herde führen

Unsere Sabbatschulleiter und -lehrer sollten ständig beten. Ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen worden ist, kann wie ein guter Same im Gemüt eines Jugendlichen wirken und so kleine Füße auf den rechten Weg führen. Aber ein falsches Wort kann sie auf den Pfad des Untergangs lenken. Testimonies on Sabbath School Work 112.

Versammelt die Kinder

Versammelt die kleinen Kinder mit sanfter Stimme, wie auch die Jugend und die Alten, und legt ihnen die Aufgabe vor, Geheimnisse zu lösen, welche die Weisen der Erde nicht erfassten, obwohl sie einen großartigen Verstand besaßen. Die bedeutsamen Wahrheiten des Wortes Gottes sind für alle da, die demütig sind und bereitwillig zu den Füßen des göttlichen Lehrers lernen. Jesus freute sich über diese Tatsache im Geist und sagte: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. Ja, Vater, so hat es dir wohlgefallen."

Lasst nicht zu, dass eure Arbeit durch engherzige Vorstellungen beschränkt wird. "Der Acker ist die Welt." Die Lehren der Wahrheit werden auf jeder Seite des Wortes Gottes klar offenbart. Trotzdem besitzt der Feind die Macht, den Verstand von selbstzufriedenen Menschen zu blenden, sodass sie die deutlichsten und einfachsten Aussagen nicht verstehen. Die Wahrheit sollte unseren Kindern beigebracht werden. Sie sollten mit der Offenbarung des Wortes Gottes gewappnet werden und zu erklären imstande sein, was in der Schrift der Wahrheit geschrieben steht. Der Prediger soll von seinem Pult mit Lippen, die mit Kohlen vom himmlischen Altar berührt worden sind, Worte des Lebens sprechen, die sich ihren Weg in das Herz und die Seele derer bahnen, die, obwohl sie klug in der Weisheit dieser Welt sind, doch nicht die Weisheit verstehen, die von oben kommt.

Die Frage "Was ist Wahrheit?" sollte mit entschiedenem Interesse gestellt werden. Wir müssen auf das Gebot Gottes reagieren und von einem Licht zu noch größerem Licht schreiten. Die Soldaten Christi stehen nie sorglos und untätig still. Es gilt, fortwährend Verbesserungen anzubringen. Die Vorsehung Gottes führt uns auf dem Weg des Gehorsams Schritt für Schritt weiter. Eltern und Lehrer sollten dem Verstand der Kinder einprägen, dass sie der Herr in diesem Leben prüft, um zu sehen, ob sie ihm in Liebe und Ehrfurcht gehorchen wollen. Wer Christus nicht hier auf dieser Erde Gehorsam zollen möchte, würde es auch nicht in der ewigen Welt tun. Der Herr versucht, sie für die himmlische Wohnung tauglich zu machen, die Jesus für alle, die ihn lieben, vorbereitet hat. Testimonies on Sabbath School Work 31-32.

Die religiöse Erfahrung der Kinder

Der Glaube hilft Kindern, besser zu lernen und eine Arbeit zuverlässiger zu verrichten. Ein kleines Mädchen von zwölf Jahren bezeugte auf einfache Weise, dass sie Christin ist. "Ich spielte lieber als zu lernen. Ich war in der Schule faul und vergaß oft meine Aufgaben. Heute lerne ich jede Lektion gut, um Gott zu gefallen. In der Schule habe ich öfter Dummheiten angestellt. Wenn die Lehrer nicht auf mich Acht gaben, machte ich Späße für die anderen Kinder. Nun möchte ich Gott gefallen, indem ich mich gut benehme und mich an die Schulregeln halte. Zu Hause war ich selbstsüchtig, wollte keine Botengänge machen und war schlecht aufgelegt, wenn mich meine Mutter vom Spielen wegrief, damit ich ihr bei der Arbeit helfe. Jetzt ist es für mich eine echte Freude, meiner Mutter in allen Dingen zu helfen und ihr zu zeigen, dass ich sie liebe."

Wenn ihr eure Kinder unterweist, denkt nicht an eine ferne Zukunft, wenn sie bereits alt genug sind, zu bereuen und der Wahrheit zu glauben. Schon sehr kleine Kinder können richtige Ansichten von ihrem Zustand als Sünder und vom Weg der Erlösung durch Christus entwickeln, wenn sie richtig unterwiesen werden. Testimonies on Sabbath School Work 112.

Kinderherzen sind sehr empfänglich

Die Sabbatschullehrer müssen sorgsam und unter Gebet vor Gott wandeln. Sie sollten sich bei ihrer Arbeit bewusst sein, dass sie darüber Rechenschaft ablegen müssen. Ihnen wurde die Gelegenheit gegeben, Seelen für Christus zu gewinnen. Je länger die Jugend unbußfertig bleibt, desto mehr wird sie in ihrem Widerstand gegen den Geist Gottes bestärkt. Mit zunehmendem Alter wird es immer wahrscheinlicher, dass die Aufgeschlossenheit für göttliche Dinge schwindet. Die Empfänglichkeit für den Einfluss des Glaubens lässt nach. Satan versucht täglich, Kinder in ihren Gewohnheiten des Ungehorsams und in ihrer Haltung der Unbußfertigkeit zu bestärken. So verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie Christen werden. Welchen Bericht werden gleichgültige Lehrer schließlich geben müssen? Warum verblendet moralische Zaghaftigkeit die Seele der Lehrer und lässt sie nur ungern geeignete Bemühungen für die Bekehrung der kostbaren Seelen der Jugendlichen und Kinder unternehmen? Warum gestatten sie es dem Heiligen Geist nicht, ihre Seele mit einer Atmosphäre zu umgeben, die moralische Finsternis vertreibt und anderen himmlisches Licht bringt? Testimonies on Sabbath School Work 44-45.

Die Macht christlicher Sanftmut

Der Herr Jesus Christus verspürt unendliche Zuneigung für alle, die er auf Kosten seines eigenen Leidens im Fleisch erkauft hat, damit sie nicht mit dem Teufel und seinen Engeln verloren gehen, sondern er sie als seine Erwählten beanspruchen kann. Sie sind die Frucht seiner Liebe, sein Eigentum. Er schaut mit unermesslichem Wohlwollen auf sie und verleiht seinen Geliebten, die an ihn glauben, den Wohlgeruch seiner eigenen Gerechtigkeit. Es erfordert Taktgefühl, Weisheit, menschliche Liebe und geheiligte Zuneigung zu den kostbaren Lämmern der Herde, um sie dahin zu führen, dass sie das Vorrecht erkennen und schätzen, sich der sanften Führung des treuen Hirten anvertrauen zu dürfen. Die Kinder Gottes werden so die Sanftmut Jesu Christi widerspiegeln.

Der Lehrer oder die Lehrerin kann diese Kinder durch die Liebe Christi, die den Tempel der Seele wie ein süßer Wohlgeruch erfüllt -- als ein Geruch des Lebens zum Leben -- ans Herz binden. Die Lehrer können durch die ihnen erwiesene Gnade Christi lebendige menschliche Werkzeuge sein und mit Gott zusammenwirken, um die Seele zu erleuchten, zu erheben, zu ermutigen und dazu beizutragen, sie von ihrer moralischen Befleckung zu reinigen. Das Bild Gottes wird in der Seele des Kindes offenbart und der Charakter wird durch die Gnade Christi verändert. Testimonies on Sabbath School Work 87.

Ein Ort zur Anwerbung christlicher Mitarbeiter

Christliche Lehrer und Studenten sind Gott für die gnädigen Vorrechte verantwortlich, deren sie sich erfreuen. Sie arbeiten nämlich mit Gott zusammen und zeugen in entscheidender Weise von der Macht der rettenden Gnade Gottes, und zwar aus irdischer und himmlischer Sicht. Die Wirksamkeit und der Einfluss derer, die für Gott arbeiten, stehen im Verhältnis zu ihrer sittlichen Größe und Reinheit. Wahre christliche Lehrer erkennen die Bedeutung der Sabbatschulbetrachtung, denn ihr Verständnis wird erweitert, um das Evangelium zu erfassen. Sie lassen ihr Licht für die leuchten, die bisher kein Interesse an den kostbaren Strahlen der Wahrheit gezeigt haben. Die Herzenstür muss geöffnet werden, damit das Licht aufgenommen werden kann, das vom Wort her scheint. Ein einziger christlicher Student, der das Wort Gottes annimmt, kann zur Quelle des Segens für seine Mitstudenten werden. Er kann anderen nützlich sein, wenn er die, die sich nicht für die Dinge Gottes interessieren, in geduldiger, freundlicher und ansprechender Art und Weise durch die Betrachtung führt und seine Erklärungen einfach und klar sind. Diese Arbeitsweise erfordert Weisheit von oben. Nur so kann sich der Mitarbeiter in einer angenehmen Weise denen nähern, die Hilfe brauchen, und sie zu Christus führen, wo die Bedürfnisse der Seele gestillt werden können ...

Wenn ein Jugendlicher bekehrt ist, dann lasst ihn nicht untätig bleiben. Gebt ihm etwas im Weinberg des Meisters zu tun. Beschäftigt jeden gemäß seinen Fähigkeiten. Der Herr hat jedem Menschen eine Aufgabe zugeteilt. Lasst uns in jeder Hinsicht mit dem Herrn zusammenarbeiten und alle Mittel einsetzen, durch welche die Kräfte derer, die mit der Schule verbunden sind, zum Nutzen entwickelt werden können. Die Bewohner der Welt stellen sich unter das Banner der zwei Führer dieser Welt. Christus, der Fürst des Lebens, und Satan, der Fürst der Finsternis, berufen Männer, Frauen und Jugendliche eindringlich in ihren Dienst. Es ist die Aufgabe des christlichen Lehrers und Schülers, ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, damit sich beständig neue Menschen den Reihen Christi anschließen. Ladet sie ein, sich unter das blutgetränkte Banner des Fürsten Immanuel zu stellen. Testimonies on Sabbath School Work 50-51.

Die Sabbatschule als Teil der missionarischen Ausbildung

Im Missionsfeld hat sich gezeigt, dass, unabhängig von der jeweiligen Redegewandtheit, beinahe die ganze Arbeit ein Misserfolg ist, wenn man es in der Vorbereitung versäumt, den Leuten zu zeigen, wie sie arbeiten, wie sie Versammlungen abhalten, wie sie sich in der Missionsarbeit einbringen und wie sie Menschen erfolgreich erreichen können. Auch in der Sabbatschule gibt es viel zu tun, um Menschen bewusst zu machen, was ihre Pflicht ist und wie sie ihren Beitrag leisten können. Gott beruft sie dazu, für ihn zu arbeiten, und die Prediger sollten sie in ihren Bemühungen anleiten. Testimonies for the Church V, 256.

Ausbildung für die Bibelarbeit

Die große Aufgabe, die Bibel in der Arbeit von Haus zu Haus zu öffnen, verleiht der Sabbatschule eine zusätzliche Bedeutung. Daher müssen die Lehrer in den Schulen Gott geweihte Männer und Frauen sein, die die Schrift verstehen und das Wort der Wahrheit recht austeilen können. Bibelstunden zu halten ist eine Idee, die im Himmel entstanden ist. Dadurch wird Hunderten von jungen Männern und Frauen der Weg in das Missionsfeld eröffnet, um ein wichtiges Werk zu tun, das sonst nicht getan werden könnte.

Die Bibel ist nicht angekettet. Sie kann an jede Tür gebracht werden und ihre Wahrheiten können jedem Menschen unterbreitet werden. Es gibt viele, die wie die edlen Bewohner von Beröa täglich die Schriften für sich untersuchen, um zu sehen, ob sich's so verhält oder nicht. Christus sagte: "Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeuget." Jesus, der Erlöser der Welt, bittet die Menschen nicht einfach nur, in der Schrift zu lesen, sondern in ihr zu "suchen". Das ist eine große und wichtige Aufgabe und sie wurde uns anvertraut. Wenn wir das tun, nützt uns das sehr. Der Gehorsam dem Gebot Christi gegenüber wird nämlich nicht unbelohnt bleiben. Der Herr wird diese treue Handlungsweise mit besonderen Zeichen seiner Gunst krönen, wenn wir dem Licht folgen, das in seinem Wort offenbart ist. Testimonies on Sabbath School Work 29-30.

Christen anderer Kirchen achten

Führt die Sabbatschulbetrachtung nicht in einer trockenen und geistlosen Weise durch. Hinterlasst im Denken der Leute den Eindruck, dass die Bibel und die Bibel allein die Richtschnur unseres Glaubens ist und Aussagen und Handlungen von Menschen nicht der Maßstab für unser Lehren oder Handeln sind. Die Kinder müssen die wichtige Lektion lernen, dass sie von jedem Funken von Selbstsucht und Engstirnigkeit frei sein müssen. Lehrt sie, dass Christus starb, um Sünder zu erretten, und wir mit großer Feinfühligkeit und Geduld für die arbeiten sollen, die nicht unseren Glauben teilen, denn ihre Seelen sind aus Gottes Sicht kostbar. Wir sollten niemanden geringschätzig behandeln. Für Heuchelei und Selbstgerechtigkeit gibt es keinen Platz.

Wir begegnen vielen wahren Christen, die nicht unserer Gemeinde angehören, aber nach der Erkenntnis leben, die sie besitzen. Sie stehen bei Gott in größerer Gunst als diejenigen, die mehr Licht besitzen, es aber nicht durch entsprechende Werke vergrößern.

Ein Geist der Toleranz

Einmal begegneten die Jünger einem Mann, der ein Werk im Namen Christi vollbrachte. Johannes bezog sich darauf und sagte zu Jesus: "Wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht nach mit uns." Jesus jedoch tadelte seine Einstellung und sagte seinen Nachfolgern: "Wer nicht wider uns ist, der ist für uns."

Was Weg, Wahrheit und Leben bedeuten, wird in den Worten, im Denken und Verhalten derer offenbar, die an Jesus glauben und von ihm lernen. Eltern und Lehrer sollten das einfühlsamste Interesse und das größte Mitgefühl für die bekunden, die nicht an die Wahrheit glauben. Sie sollten niemals, weder durch Wort noch durch Tat, eine Seele verletzen, die durch das Blut Christi erkauft wurde. Wenn die Älteren eine kalte, grobe und verständnislose Haltung an den Tag legen, werden die Kinder das Gleiche tun. Ihr Charakter wird nicht nach dem göttlichen Vorbild geformt. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen geduldig darauf aufmerksam machen, dass Gott sie auffordert, Missionare zu sein, und sie nicht selbstsüchtig, engstirnig und nur äußerlich fromm sein dürfen, sondern weitherzig in all ihren Vorstellungen und voller Mitgefühl für ihre Mitmenschen. Wenn alle in Liebe arbeiten und christliche Freundlichkeit offenbaren, werden sie Seelengewinner sein und dem Meister kostbare Garben darbringen.

Ausrichten nach einem höheren Maßstab

Eines ist sicher: Unter Siebenten-Tags-Adventisten ist vom Geist der Liebe sowohl in der Gemeinde als auch in der Sabbatschule viel zu wenig zu merken. Die Mitarbeiter und Lernenden setzen den Maßstab viel zu niedrig an. Jeder sollte nach umfassenderen, höheren und heiligeren Zielen streben und eine reine Atmosphäre einatmen. Unsere Sabbatschulklassen und Ausbildungsstätten sollten junge Menschen hervorbringen, die Missionare für Gott werden. Sie brauchen die beste Unterweisung und religiöse Ausbildung. Sie benötigen neben dem Wissen die Tugend, die von Gott kommt und sie auf schwierige und verantwortungsvolle Posten vorbereitet. Das geistige und geistliche Wachstum sollte genauso sichtbar werden wie die Zunahme der körperlichen Kräfte. Die Jüngeren sollten die Notwendigkeit erkennen, sowohl geistig als auch geistlich stark und kompetent zu sein. Vielen gelingt es nicht, diese Kraft zu erlangen, nicht weil es ihnen an Fähigkeiten mangelt, sondern weil sie darin versagen, sich fest entschlossen und mit entsprechendem Fleiß dafür einzusetzen. Sie sollten das Beste aus ihren Gelegenheiten machen und Verwalter werden, um die Lasten und Verpflichtungen derer zu tragen und zu teilen, die erschöpft und überlastet sind. Das Wichtigste aller missionarischen Bemühungen ist die Ausbildung von Arbeitern, damit diese in das Feld gehen können, um jedem Geschöpf das Evangelium zu predigen.