Ratschläge für die Sabbatschule

Kapitel 4

Der Lehrer und seine Arbeit

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Die größte aller Wissenschaften

Ein begrenzter Verstand kann kaum ermessen, was es bedeutet, den Menschen in allen missionarischen Bemühungen Jesus Christus als den Gekreuzigten vor Augen zu führen. "Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt." "Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm." Das ist die Bürde unserer Arbeit. Wenn jemand meint, er sei fähig, in der Sabbatschule oder in der gewöhnlichen Schule die Wissenschaft der Erziehung zu lehren, muss er zuerst die Furcht des Herrn lernen, die der Anfang der Weisheit ist. Nur so kann er die höchste aller Wissenschaften unterrichten. Fundamentals of Christian Education 272.

Die Auswahl der Lehrer

Die Jugend und die Kinder sollten nicht in einer oberflächlichen Art und Weise unterrichtet werden. Die Lehrer, die zur Verteidigung der Wahrheit berufen sind, sollten alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Maßstab zu heben. Es kann kein größerer Fehler in eurer Sabbatschule begangen werden, als junge Männer und Frauen als Mitarbeiter einzusetzen, die große Mängel in ihrer religiösen Erfahrung offenbart haben ... Setzt den Maßstab in euren Sabbatschulen nicht herunter. Eure Kinder müssen Lehrer haben, deren Beispiel und Einfluss für sie zum Segen wird und nicht zum Fluch. Man sollte ihnen stets ein hohes Bewusstsein von der Tugend, der Reinheit und der Heiligkeit vermitteln, die das christliche Leben auszeichnen. Ihre Vorstellungen über diesen Punkt dürfen nicht unklar bleiben. In diesen Dingen sollte niemand unweise oder unwissend vorangehen. Ermutigt weder durch Wort noch Schrift solche Männer oder Frauen, denen ein hohes sittliches Wertgefühl fehlt und deren vergangenes Leben einen Mangel an Gewissenhaftigkeit und Aufrichtigkeit erkennen lässt. Sie sind vielleicht scharfe, geistreiche und kluge Denker. Wenn ihr Herz jedoch nicht vom Geist Gottes erfüllt ist und sie keinen rechtschaffenen Charakter offenbaren, verweist ihr Einfluss nur auf irdische und nicht auf himmlische Dinge. Wo immer sie sich befinden und was sie auch tun mögen, sie richten Schaden an.

Wir brauchen dringend Männer und Frauen, die spüren, wie schrecklich die Sünde ist, und die jede Ungerechtigkeit hassen. Wir brauchen Männer und Frauen, die geistlichen Scharfsinn besitzen, um die Bedürfnisse der Sache Gottes zu erkennen, und die mit einer ergebenen, selbstlosen Einstellung arbeiten und ihr eigenes Ich immer in Christus verborgen halten. Wir wollen junge Menschen haben, denen Gott zustimmen kann. Sie sollten praktische Frömmigkeit an den Tag legen und ein Gewissen besitzen, das Gefahren schnell wahrnimmt und bemerkt. Es müssen Männer und Frauen sein, die nicht überheblich sind und die Hässlichkeit der Seele nicht unter einem Mantel der Frömmigkeit zu verbergen suchen. Sie fühlen ihre Schwäche und die Unvollkommenheit ihres Charakters und klammern ihre hilflose Seele an Jesus Christus. Wer jedoch selbstzufrieden ist und meint, erhaben über alle Kritik zu sein, wird in der Praxis eine sehr mangelhafte Arbeit leisten. So sagte es auch der Apostel: "Wenn ich schwach bin, so bin ich stark." Er war sich seiner Schwachheit bewusst und ergriff durch den Glauben Jesus Christus und seine Gnade ...

Jeder Mitarbeiter in der Sabbatschule, der durch die umwandelnde Gnade Christi vom Tode zum Leben hindurchgedrungen ist, wird offenbaren, wie tief der Geist Gottes an seinem Herzen wirkt. Wer versucht, andere zu führen, und vorgibt, Seelen auf dem Pfad der Heiligkeit zu geleiten, während sein eigenes Leben von Vergnügungssucht sowie von Stolz und dem Hang zur Eitelkeit gekennzeichnet ist, der ist ein untreuer Knecht. Sein Leben stimmt nicht mit seinem Bekenntnis überein. Sein Einfluss ist für Gott eine Zumutung. Solche Menschen benötigen eine tief greifende Bekehrung. Ihre Herzen sind so mit Unrat gefüllt, dass es keinen Platz für erhebende und edle Wahrheiten gibt. Der Seelentempel muss gereinigt, geläutert und gesäubert werden, weil Satan und nicht Gott im Herzen wohnt.

Es ist unverzichtbar, dass man bei der Auswahl von Männern und Frauen für Vertrauensstellungen sorgfältig vorgeht. Ihr solltet etwas über ihr vergangenes Leben und über die Wesenszüge, die sie entwickelt haben, in Erfahrung bringen. Es ist besser, wenn eure Klassen zwar doppelt so voll, aber von gottesfürchtigen Lehrern geleitet werden, als wenn ihr mehr Lehrer habt, deren Einfluss jedoch nicht im Einklang mit dem heiligen Charakter der Wahrheit, die wir bekennen, steht, denn ihr Einfluss wäre verheerend. Testimonies on Sabbath School Work 22-26.

Unverzichtbare Eigenschaften

Wer die Pflicht hat, Lehrer auszuwählen, sollte sich davor hüten, Leute, die keinen guten Einfluss ausüben, in dieses Amt zu drängen. Wie benimmt sich der Lehrer? Ist er pünktlich? Ist er sauber und ordentlich? Darauf sollte man achten, weil diese Eigenschaften bei einem Lehrer unverzichtbar sind. Wie kann er seiner Klasse diese notwendigen Fähigkeiten vermitteln, wenn er kein gutes Vorbild für Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Gelassenheit und Ordnung ist? Wenn der Lehrer nicht an seinem Platz ist, die Klasse sich selbst überlassen bleibt und der Lehrer atemlos und verspätet hereinkommt, führt sein Einfluss sie auch dazu, unpünktlich und unordentlich zu sein. Testimonies on Sabbath School Work 95-96.

Ausgeglichener Verstand und ausgewogener Charakter

Ein ausgeglichener Verstand und ein ausgewogener Charakter sind bei einem Lehrer in jeder Hinsicht erforderlich. Legt diese Aufgabe nicht in die Hände von jungen Frauen und Männern, die noch keine Ahnung haben, wie man mit Menschen umgehen muss. Sie wissen so wenig davon, wie die Kraft der Gnade ihr eigenes Herz und ihren Charakter beherrschen kann, dass sie vieles verlernen und völlig neue Lektionen in der christlichen Erfahrung lernen müssen. Sie haben nie gelernt, wie man seine eigene Seele, seinen Charakter und sogar das Denken gehorsam Christus unterstellt.

Bei Kindern und Jugendlichen wird man die unterschiedlichsten Charaktere antreffen ... Viele dieser Kinder haben in ihrem Heim keine rechte Erziehung genossen. Sie wurden sträflich vernachlässigt. Manche konnten tun, was sie wollten. An anderen nörgelte man herum und entmutigte sie auf diese Weise. Man erwies ihnen nur wenig Freundlichkeit. Die Fröhlichkeit fehlte und man fand kaum anerkennende Worte für sie. Die fehlerhaften Eigenschaften der Eltern wurden auf sie weitervererbt und die Erziehung, die sie durch ihre unvollkommenen Eltern erhalten haben, erwies sich hinsichtlich der Charakterbildung als nachteilig. Solides Bauholz wurde dabei nicht verwendet.

Es gibt nichts Wichtigeres, als diese Kinder und Jugendlichen zu erziehen und zu formen. Lehrer, die in diesem Bereich des Weinbergs Gottes arbeiten, müssen zuerst lernen, wie man beherrscht bleibt, sein Temperament und seine Gefühle unter Kontrolle hält und sich der Führung des Heiligen Geistes Gottes unterstellt. Sie sollten zeigen, dass sie nicht nur eine einseitige Erfahrung, sondern einen ausgeglichenen Verstand und einen ausgewogenen Charakter besitzen. Dann kann man ihnen vertrauen, weil sie gewissenhafte Christen sind und dem obersten Lehrer unterstehen. Fundamentals of Christian Education 266-267.

Kleidung und Verhalten

Der Sabbatschullehrer sollte ein Nachfolger Christi sein. Wer jedoch nicht bewiesen hat, ein Jünger Jesu zu sein, und nicht durch ein entsprechendes Leben zeigt, dass er Christ ist, sollte nicht aufgefordert werden, als Sabbatschullehrer tätig zu sein. Er hat es nämlich nötig, zuvor selbst von jemand anderem in den grundlegenden Dingen wie der Liebe und Furcht Gottes unterwiesen zu werden. "Ohne mich", sagte Christus, "könnt ihr nichts tun." Welchen Wert hätte denn der Unterricht von einem Menschen, der die Macht Christi nie persönlich erfahren hat? Es wäre völlig widersinnig, solch eine Person zu drängen, eine Sabbatschulklasse zu übernehmen. Es ist jedoch noch schlimmer, einer Klasse zuzumuten, unter dem Einfluss eines Lehrers zu stehen, dessen Kleidung und Verhalten den Erlöser, dem er zu dienen vorgibt, verleugnet.

Die Herzen derer, die in der Sabbatschule unterrichten, sollten von der Wahrheit Gottes erwärmt und belebt sein. Die Lehrer sollten nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes sein. Sie sollten von Christus so wie die Reben vom Weinstock genährt werden. Der Tau der himmlischen Gnade sollte auf sie fallen, damit ihre Herzen wie kostbare Pflanzen sind, deren Knospen sich öffnen, größer werden und wie im Garten Gottes einen dankbaren Duft verbreiten. Lehrer sollten eifrig im Wort Gottes studieren und immer den Beweis erbringen, dass sie täglich Lektionen in der Schule Christi lernen. Sie sollten zeigen, dass sie imstande sind, anderen das Licht weiterzugeben, das sie von dem empfangen haben, der der große Lehrer und das Licht der Welt ist.

Lehrer sollten ihre Verantwortung fühlen und jede sich bietende Gelegenheit zur Verbesserung nutzen, damit sie den bestmöglichen Dienst verrichten und zwar so, dass Seelen gerettet werden. Sowohl Lehrern als auch Schülern muss bewusst sein, wie wichtig es ist, das Wort Gottes fleißig und ausdauernd zu studieren. Sie sollten oft Gemeinschaft mit Gott pflegen. So werden kleine Versuchungen sie nicht bezwingen. Sie können der Trägheit und Gleichgültigkeit erfolgreich widerstehen. Müßiggang und Genusssucht sollten von denen nicht geduldet werden, die vorgeben, Arbeiter Christi zu sein. Testimonies on Sabbath School Work 54-55.

Ein Vertreter des wahren Glaubens

Ein wirklich bekehrter Mitarbeiter in der Sabbatschule wird nicht nach den Gebräuchen und Gepflogenheiten der Welt geformt, sondern bleibt moralisch unabhängig. Er setzt ein Beispiel, das mit seinem Bekenntnis übereinstimmt. Er trennt sich von der Welt und bleibt ihrer Gesinnung und ihren Modetorheiten fern. Er lässt sich kein bisschen von seiner festen Absicht abbringen, eins mit Christus zu sein, und gibt auch kein Jota von seiner Treue zu Gott preis. Damit widersetzt er sich dem Stolz, befriedigt keine selbstsüchtigen Freuden und verschwendet nicht seine Mittel, um irgendwelchen Neigungen nachzugeben oder den Hang zur Eitelkeit zu stillen. Er wird ein Vorbild im Geist, im Verhalten und in der Kleidung sein.

Lieber Mitarbeiter in der Sabbatschule, welchen Maßstab willst du erreichen -- den Maßstab Christi oder den der Welt? Wirst du sagen, "Oh, ich werde das Kreuz Jesu tragen und ihm folgen?" Willst du nicht lernen, wie er sanft im Überzeugen zu sein und ernstlich im Ermahnen? Willst du nicht die erhabenen Grundsätze der Wahrheit verkörpern und in deinem Leben und Wesen zeigen, was der Glaube Christi in dir bewirkt hat? Sollten wir nicht alle dem Aufruf des Apostels gehorchen: "Zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt."

Es ist wichtig, dass wir der Jugend den wahren Glauben veranschaulichen. Solch ein Glaube wird eine belebende Macht sein und einen alles durchdringenden Einfluss ausüben. Aus einer vom Herzen kommenden Hingabe entspringen Freude, Frische und ständiges Wachstum. Das ist der Glaube, den die Jugend sehen muss, wenn sie zu Christus hingezogen werden soll. Diese Art von Religion wird ihren göttlichen Eindruck in der Seele hinterlassen und ihr Besitzer wird sowohl geistig als auch körperlich von der erfrischenden Gnade Gottes erneuert.

Ihr, die ihr Erzieher und Lehrer in unseren Sabbatschulen und gewöhnlichen Schulen seid, versucht es ein Jahr lang und dann schaut, ob ihr nicht sagen könnt: "Der Herr hat in wunderbarer Weise für uns gewirkt. Viele Seelen wurden zu unserem Meister geführt, als kostbare Garben für die himmlischen Scheunen." Testimonies on Sabbath School Work 45-46.

Selbstprüfung

Der Herr wünscht, dass sich die Lehrer unserer Sabbatschulen selbst prüfen, ob sie in der Liebe Gottes stehen. Gott testet und durchleuchtet alle in ihrer Lebenserfahrung und in ihrer Arbeit für Gott, um den Charakter zu prüfen. Die Lehrer sollten ständig lernen und nach einem gründlicheren Verständnis streben, nach einem richtigen Urteil in den Dingen Gottes. Lehrer stehen in der Gefahr, selbstsicher und mit überhöhtem Selbstbewusstsein erfüllt zu sein, sodass sie ihre eigenen Mängel nicht mehr erkennen und engherzige Ansichten hegen. Sie erweitern nicht ihren Horizont. Statt immer mehr Fähigkeiten zu entwickeln, werden sie immer selbstgefälliger. Sie lassen Jesus nicht in ihre Herzen dringen und ihr Leben nicht von ihm bestimmen. Der Lehrer sollte seine Kräfte entwickeln und seine Sprechweise ausbilden, damit er deutlich redet und sich verständlich ausdrückt. Die geistigen Kräfte sollten gefördert werden. Man darf sie nicht verkümmern lassen, und die Gedanken dürfen nicht so verworren sein, dass man unsere Glaubenslehren weder erklären noch verstehen kann. Wenn der Lehrer keine wirkliche Gottesfurcht, Reinheit und Selbstverleugnung beweist und auch nicht bereit ist, Unannehmlichkeiten zu ertragen, ist er nicht für das große und feierliche Werk geeignet. Es ist die Pflicht des Lehrers, seine Kräfte und seinen Geist zu erforschen und seine wahre Stellung vor Gott durch genaue Überprüfung zu erkennen ...

Das Vorbild des Lehrers

Wer die Pflichten eines Lehrers übernimmt, aber noch nicht genug geeignet ist und wer sich die Verantwortung seiner Stellung bewusst macht, wird sein Äußerstes einsetzen, um zu lernen. Er wird Ehrfurcht, Freundlichkeit und Entschlossenheit entwickeln. Verhalte dich so, dass deine Klasse darin erzogen wird, erhabene Gedanken zu pflegen und Ehrfurcht vor Gott zu haben. Während du deine Gedanken in einfacher Sprache darlegst und über Gott, über Christus, über sein Leiden und seine Auferstehung als für dich wirkliche Tatsachen sprichst, sollte deine Redeweise die Gedanken hoch über irdische Dinge erheben und die Schüler spüren lassen, dass sie sich in der Gegenwart des Unendlichen befinden.

Die Sabbatschule ist kein Ort für Leute, die das Thema nur oberflächlich behandeln wollen und sich locker und in einem leichtfertigen Ton über ewige und entscheidende Wahrheiten, die höher als der Himmel und weiter als das Universum sind, unterhalten. Das Verhalten einer Klasse spiegelt letztlich die Haltung ihres Lehrers wider, denn er ist das Vorbild, das sie vor sich haben. Wenn sie unhöflich und respektlos sind und es auch bleiben, hat das seinen Grund, und die Sache muss genau untersucht werden.

Ehrfürchtig und doch fröhlich

Der Lehrer sollte Ehrfurcht besitzen und doch fröhlich sein. Statt sich oberflächlich über alles hinwegzusetzen, sollte er nach den tiefen Dingen Gottes forschen. Gekünsteltes Getue wirkt unnatürlich. Die Klasse muss den Eindruck gewinnen, dass der Glaube echt und etwas Wünschenswertes ist, denn er bringt Frieden, Ruhe und Glück. Ihr solltet eurer Klasse nicht den Eindruck vermitteln, dass eine kalte und unfreundliche Gesinnung mit echtem Glauben gleichzusetzen ist. Der Friede und die Herrlichkeit der Gegenwart Christi sollen sich in euren Gesichtern widerspiegeln, und eure Lippen sollen Dankbarkeit und Lob äußern.

Wer mit Gott regelmäßig Gemeinschaft pflegt, strahlt in seinem Angesicht das Licht Gottes aus. Kinder hassen das Dunkel der Wolken und die Traurigkeit. Ihre Herzen sprechen auf Fröhlichkeit, Freudigkeit und Liebe an. Ein Lehrer sollte zwar klare Grundsätze verkörpern, aber nicht streng, fordernd und herrschsüchtig sein. Er muss sich vielmehr durch eine würdevolle Autorität auszeichnen. Fehlt ihm diese Fähigkeit, wird er kein erfolgreicher Lehrer sein. Kinder erkennen schnell die Schwächen oder Charakterfehler des Lehrers. Sein Verhalten hinterlässt einen Eindruck. Die Worte, die er spricht, werden die Wirkung auf die Kinder verfehlen, solange sie in seinem Wesen nicht ein Vorbild sehen. Ein wirklich christlicher Charakter zeigt sich im täglichen Leben und wird in der Charakterbildung eurer Klasse weit wirksamer sein als all euer Unterricht und eure noch so oft wiederholten Belehrungen. Gott hat jeden von uns so sehr in das große Netz der Menschheit eingebettet, dass wir unbewusst die Lebensweise, die Handlungen und die Gewohnheiten der Menschen übernehmen, mit denen wir in Verbindung stehen. Möge Gott uns davor bewahren, dass wir auch nur den Geringsten dieser Kleinen von dem Weg abbringen, der für die Erlösten des Herrn bereitet ist, damit sie darauf wandeln. Der Lehrer sollte praktische Gottesfurcht besitzen, damit der Charakter und die Liebe Jesu durch ihn offenbar werden.

Die Sabbatschule ist kein Ort der Unterhaltung, um die Kinder zu belustigen und abzulenken. Wenn sie richtig durchgeführt wird, haben diese Dinge auch ihren Platz. Trotzdem ist sie vielmehr ein Ort, wo Kinder und Jugendliche erzogen werden und wo man die Bibel öffnet, um sie zu verstehen, und zwar Vorschrift für Vorschrift, Satzung für Satzung, hier ein wenig, da ein wenig. Sie ist ein Ort, wo das Licht der Wahrheit vermittelt wird. Nicht jeder, der in unserer Sabbatschule wirkt, ist für diese Arbeit befähigt. Jeder Lehrer sollte verspüren, dass er mehr wissen muss und sich besser mit denen vertraut machen sollte, mit denen er zu tun hat. Er muss sich mit den besten Methoden der Wissensvermittlung beschäftigen. Und wenn er sein Bestes gegeben hat, muss ihm klar sein, dass er noch immer zu kurz gekommen ist. Testimonies on Sabbath School Work 95-98.

Der Einfluss des Lehrers

Unser eigener Charakter und unsere Erfahrung bestimmen den Einfluss, den wir auf andere ausüben. Wenn wir andere Menschen von der Macht der Gnade Christi überzeugen wollen, müssen wir die Kraft dieser Gnade in unserem eigenen Herzen und Leben kennen gelernt haben. Das Evangelium, das wir zur Seelenrettung verkündigen, muss das Evangelium sein, durch das unsere eigene Seele gerettet worden ist. Nur wenn wir einen lebendigen Glauben an Christus, unseren persönlichen Erlöser, bekunden, wird unser Einfluss in einer zweifelnden Welt greifbar werden. Wenn wir Sünder aus einem reißenden Strom ziehen wollen, müssen unsere eigenen Füße fest auf dem Felsen Jesus Christus stehen.

Das Christentum braucht keine äußerlichen Markenzeichen wie das Tragen eines Kreuzes oder einer Krone. Sein Zeichen ist die Einheit des Menschen mit Gott. Durch die Macht seiner Gnade, die sich in der Veränderung des Charakters zeigt, wird die Welt davon überzeugt, dass Gott seinen Sohn als ihren Erlöser gesandt hat. Kein anderer Einfluss, der den Menschen umgibt, übt solche Macht aus wie der Einfluss eines selbstlosen Lebens. Das stärkste Argument für das Evangelium ist ein liebevoller und liebenswürdiger Christ. Testimonies on Sabbath School Work 115-116.

Geduld mit den Eigensinnigen

Denke daran, dass du nicht die Gedanken anderer Leute lesen kannst. Du kennst nicht die Beweggründe, die zu Handlungen führten, die du als falsch ansiehst. Viele haben keine richtige Erziehung genossen. Ihr Charakter ist entstellt. Er scheint in jeglicher Hinsicht hart, knorrig und krumm zu sein. Aber die Gnade Christi kann ihn verändern. Schiebe solche Menschen nie einfach beiseite und treibe sie nie in Entmutigung und Verzweiflung, indem du sagst: "Du hast mich enttäuscht und ich werde dir nicht mehr helfen." Wenn wir provoziert werden und unüberlegt ein paar Worte äußern, von denen wir meinen, dass sie verdient sind, können diese Sätze den Einfluss zunichtemachen, der die Herzen dieser Menschen mit dem unseren verbinden sollte.

Ein Leben nach Grundsätzen, geduldige Nachsicht und ein von Provokationen unbeeindruckbarer Geist sind immer das schlüssigste Argument und der feierlichste Aufruf. Wenn du Gelegenheiten und Vorteile hattest, die anderen nicht beschieden waren, bedenke das und sei immer ein weiser, gewissenhafter und freundlicher Lehrer.

Wenn du möchtest, dass das Wachs den Abdruck eines Siegels klar und deutlich wiedergibt, schlägst du das Siegel nicht hastig und heftig in das formbare Wachs, sondern drückst es vorsichtig und langsam nieder, bis es in seiner Form hart wird. Gehe in gleicher Weise mit menschlichen Seelen um. Der christliche Einfluss muss beständig spürbar sein. Das ist das Geheimnis seiner Kraft. Alles hängt davon ab, ob du die Wesenszüge Christi dauerhaft offenbarst. Hilf denen, die sich geirrt haben, indem du ihnen von deinen Erfahrungen erzählst. Zeige ihnen, wenn du selbst grobe Fehler gemacht hast, wie dir die Geduld, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft deiner Arbeitskollegen neuen Mut und neue Hoffnung geschenkt haben.

Erst im Gericht wirst du erfahren, wie sich freundliches und rücksichtsvolles Verhalten denen gegenüber auswirkte, die ohne Grundsätze lebten und unverständig und unwürdig waren. Wenn uns Undankbarkeit widerfährt und unser Vertrauen in heilige Dinge missbraucht wird, sind wir geneigt, unsere Verachtung und unsere Entrüstung zu zeigen. Das erwarten die Schuldigen ohnedies; darauf sind sie vorbereitet. Wenn man ihnen jedoch in freundlicher Nachsicht begegnet, sind sie überrascht. Das erweckt in ihnen oftmals bessere Neigungen und verstärkt den Wunsch nach einem edleren Leben. Testimonies on Sabbath School Work 116-117.

Toleranz für andere

Jede Verbindung, die man im Leben eingeht, erfordert Selbstbeherrschung, Nachsicht und Mitgefühl. Wir unterscheiden uns in unseren Veranlagungen, unseren Gewohnheiten und unserer Erziehung so sehr, dass auch die Art und Weise, Dinge zu bewerten, sehr verschieden ist. Jeder urteilt anders. Unser Verständnis der Wahrheit und unsere Vorstellungen in Bezug auf die Lebensgestaltung sind nicht in jeder Hinsicht gleich. Es gibt keine zwei Menschen, deren Erfahrung in jedem Punkt gleich ist. Die Schwierigkeiten, mit denen eine Person zu kämpfen hat, sind nicht die Probleme einer anderen. Die Pflichten, die ein Mensch leicht erfüllt, sind für einen anderen äußerst schwer und verwirrend.

Die menschliche Natur ist so schwach, so unwissend und so empfänglich für Missverständnisse, dass jeder in der Bewertung anderer Vorsicht walten lassen sollte. Wir verstehen nur wenig davon, wie unsere Handlungen die Erfahrung anderer beeinflussen. Was wir sagen oder tun, mag uns belanglos erscheinen. Würden unsere Augen jedoch geöffnet, könnten wir sehen, welch überaus wichtige Folgen zum Guten oder Bösen sich daraus ergeben. Testimonies on Sabbath School Work 117.

Persönliche Weiterentwicklung

Weil es im Umfeld der Jugend so viele minderwertige Charaktere und so viel Heuchelei gibt, ist es wichtig, dass die Worte des Lehrers, seine Einstellung und sein Verhalten das Erhabene und das Wahre darstellen. Kinder entdecken schnell, wenn sich jemand verstellt oder wenn jemand Schwächen oder Fehler hat. Der Lehrer kann vor seinen Schülern nur dann Achtung erlangen, wenn er in seinem eigenen Charakter die Grundsätze offenbart, die er ihnen beizubringen versucht ...

Die Nützlichkeit des Lehrers hängt nicht so sehr von den erworbenen Fähigkeiten ab als von dem Maßstab, den er anstrebt. Der wahre Lehrer ist nicht mit stumpfsinnigen Gedanken, einem trägen Geist oder einem lückenhaften Gedächtnis zufrieden. Er strebt ständig nach höheren Zielen und besseren Methoden. Sein Leben zeichnet sich durch stetiges Wachstum aus. Im Wirken eines solchen Lehrers finden sich Frische und belebende Kraft, die seine Schüler erweckt und begeistert ...

Wir brauchen Lehrer, die schnell jede Gelegenheit erkennen und nutzen, um Gutes zu tun -- Lehrer, die Begeisterung mit echter Würde verbinden, die führen können und "im Lehren geschickt" sind. Sie sollten das Denken beflügeln, die Kräfte wecken sowie Mut und Lebensfreude vermitteln.

Die Begabungen eines Lehrers mögen begrenzt sein, sodass er vielleicht nicht so hohe akademische Fähigkeiten besitzt, wie es wünschenswert wäre. Wenn er jedoch einen wahren Einblick in die menschliche Natur besitzt und echte Liebe für seine Arbeit verspürt, wenn er ihre Größe schätzt und entschlossen ist, Fortschritte zu machen, wenn er bereit ist, ernstlich und ausdauernd zu arbeiten, dann wird er die Bedürfnisse seiner Schüler erfassen und sie durch seine mitfühlende, fördernde Haltung anspornen, ihm zu folgen, wenn er versucht, sie weiter und höher zu führen.

Die Kinder und Jugendlichen, um die sich der Lehrer zu bemühen hat, unterscheiden sich sehr in ihren Veranlagungen, ihren Gewohnheiten und ihrer Erziehung. Einige haben kein bestimmtes Ziel vor Augen und keine festen Grundsätze. In ihnen muss das Bewusstsein für ihre Pflichten und Möglichkeiten geweckt werden ...

Wer die Gelegenheiten und Vorrechte seiner Arbeit erkennt, wird nicht zulassen, dass irgendetwas seine ernsten Bemühungen um eine persönliche Weiterentwicklung behindert. Er scheut keine Mühe, um die höchsten und hervorragendsten Ziele zu erreichen. Alles, was er mit seinen Schülern erreichen möchte, wird er selbst sein wollen. Testimonies on Sabbath School Work 118-119.

Für zunehmende Fähigkeiten vorsorgen

Wir brauchen hingebungsvolle Lehrer, die Gott über alles und ihre Nächsten wie sich selbst lieben. Der Herr hat reichlich dafür gesorgt, dass die Fähigkeiten der Lehrer von einem Sabbat zum anderen zunehmen, damit sie zielgerichtet unterrichten können und so für Zeit und Ewigkeit arbeiten. In unseren Schulen brauchen wir junge Männer und Frauen, die eine lebendige Gläubigkeit und nicht nur eine minderwertige, oberflächliche Erfahrung besitzen. Wir brauchen Menschen mit einer tiefen inneren Frömmigkeit, die dem täglichen Lernen in der Schule Christi entspringt, damit sie anderen die kostbaren Lehren, die Christus sie gelehrt hat, weitergeben können.

Wer sich damit zufriedengibt, eine vorgegebene, trockene, stets wiederkehrende Abfolge einzuhalten, wird das Ziel verfehlen. Er wird scheitern und nicht das Werk vollbringen, das von einem Sabbatschullehrer getan werden sollte. Wenn aber alle, die sich an diesem wichtigen Bereich der Sache Gottes beteiligen, Christen im wahrsten Sinn des Wortes sind und das ihnen von Gott anvertraute Werk in seiner Furcht tun und mit Liebe für Seelen arbeiten, für die Christus starb, dann werden sie Mitarbeiter Gottes sein ...

Lehrer sollten Vorbilder sein

Die Lehrer sollten der Jugend in ihrer Einstellung, im Verhalten und in der Kleidung ein gutes Vorbild sein. Sie sollten schlichte und einfache Kleidung tragen. Ihre Haltung sollte so demütig wie die eines Kindes sein und doch rein und erhaben, da sie in der Gegenwart Gottes stehen, um ihren Schülern den Charakter Christi darzustellen. Sie sollten in einem Geist der Hingabe und mit einem sanften Herzen auf ihre Pflichten achten und sich daran erinnern, dass Jesus sagte: "Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel." ...

Die Lehrer sollten immer daran denken, dass es der Heilige Geist ist, der der Seele himmlische Dinge offenbaren muss. Sie sollten wissen, dass, wenn sie im Geist Christi arbeiten, dieser himmlische Helfer dem Verstand die göttliche Wahrheit einprägt. Wenn sie immer vor Augen hätten, dass Engel sie umgeben und sie auf heiligem Boden stehen, könnte eine viel wirkungsvollere Arbeit in unseren Sabbatschulen getan werden. Den Lehrern würde es nicht an geistlicher Gnade und Kraft mangeln, weil sie sich der göttlichen Gegenwart bewusst wären. Sie könnten verstehen, dass sie nur menschliche Werkzeuge waren, durch die Christus sein himmlisches Licht vermittelte. Ihre Bemühungen wären ernsthaft und kraftvoll und sie würden erkennen, dass "der Geist ihren Schwachheiten hilft." Testimonies on Sabbath School Work 41-43.

Christus ist das Vorbild

Lasst die Sabbatschullehrer nicht dem Beispiel derer folgen, die nicht in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus wachsen, auch wenn manche, die am heiligen Pult dienen, ihnen ein schlechtes Vorbild abgegeben haben. Wer als Mitarbeiter Gottes angenommen werden möchte, sollte nicht den Tonfall, das Verhalten oder die Vorstellungen eines anderen Menschen nachahmen. Er muss unmittelbar von Gott lernen und mit himmlischer Weisheit ausgestattet sein. Gott hat dem einen Arbeiter die gleiche Gabe des Verstandes und Denkvermögens gegeben wie dem anderen. Gemäß euren Fähigkeiten solltet ihr eure Talente den Wechslern geben. Der Herr möchte nicht, dass irgendein Mitarbeiter zum bloßen Schatten eines anderen, den er bewundert, herabgewürdigt wird. Der Lehrer muss zu dem vollen Maß der Fülle Christi hinwachsen und nicht zu dem Maß eines begrenzten, fehlerhaften, sterblichen Menschen. "Wachset in der Gnade!" Aber wo kann man Gnade finden? Nur in Christus, dem göttlichen Vorbild.

So lasst alle zu Christus aufschauen und das göttliche Vorbild nachahmen. Jeder Mitarbeiter muss seine Kräfte aufs Äußerste anstrengen, um im Einklang mit dem Plan Gottes zu arbeiten. Er sollte in der Schule Christi lernen, damit er weise ist, andere zu unterrichten. Alle, denen die Verantwortung eines Sabbatschullehrers anvertraut worden ist, benötigen die Weisheit und Erfahrung, die Gott dem Nachfolger Christi schenken kann. Der Lehrer sollte von Christi Sanftmut und Herzensdemut lernen. So kann er ein wahrer Lehrer sein und seine Schüler für Christus gewinnen, damit sie ihrerseits zuverlässige Missionare im großen Erntefeld werden. Testimonies on Sabbath School Work 76-77.

Liebe ist eine Macht

In unserer Arbeit für andere Menschen sieht man viel zu wenig Mitgefühl. Diese bittende, werbende und ziehende Kraft, die Gott von uns erwartet, ist nicht vorhanden. Durch sie werden Seelen mit ihm versöhnt. Wenn wir die Wahrheit so lehren, wie sie in Jesus ist, wird man den Glauben nicht als Last empfinden, sondern als Freude. Die Lehrer sollten in ihre Arbeit Sonnenschein, Dankbarkeit, Sanftmut und christliches Mitgefühl einfließen lassen. Sie sollten die Herzen ihrer Schüler mit dem Geist selbstloser Liebe durchdringen. Das ist nämlich der Geist, der auch den Himmel erfüllt. Sollten die Mitarbeiter in der Sabbatschule nicht allen Stolz und jegliche Eigenliebe aufgeben und von Herzen und aufrichtig Täter des Wortes werden? "Zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt." Echter Glaube vertraut auf Christus, unterwirft sich ihm bedingungslos und ist bereit, ihm nachzufolgen, wohin er auch geht. Wenn man dies tut, werden als Folge guter und zielgerichteter Bemühungen viele Seelen wie kostbare Garben dem Meister dargebracht.

Eltern und Lehrer müssen versuchen, den Kindern von ihrer frühesten Jugend an die Wichtigkeit der Erlösung bewusst zu machen. Sie sollten die Kinder lehren, dass Gott ihr himmlischer Vater ist und sich seine Liebe zu ihnen in der Gabe seines eingeborenen Sohnes ausdrückt. Der Erlöser der Welt offenbart seine Liebe für sie darin, dass er auf unsere Erde kam, um zu sterben, damit wir leben können. Wenn man diese Lehren in Liebe und Sanftmut unterbreitet, hinterlassen sie im Denken und Fühlen der Jugendlichen einen bleibenden Eindruck. So wie die Fläche eines Spiegels Bilder und Gegenstände widergespiegelt, wenn das Sonnenlicht sie sichtbar macht, werden auch diese Themen vom Verstand reflektiert, wenn die Liebe Christi ihn erleuchtet. Testimonies on Sabbath School Work 100-101.

Einfachheit und Mitgefühl

Wie wichtig sind doch die Lehren, die man Kindern und Jugendlichen dadurch vermitteln kann, dass man die Schrift mit der Einfachheit, die Christus lehrt, eröffnet. Der Lehrer sollte alle seine schwer verständlichen und hochtrabenden Worte beiseitelegen und nur die einfachsten Ausdrücke verwenden, die vom Verstand der Jüngeren leicht erfasst werden können.

Wenn du ein erfolgreicher Lehrer sein möchtest, solltest du nicht nur einfache Unterrichtsmethoden anwenden, sondern auch Mitgefühl und Liebe in die Sabbatschule einbringen. Die Kinder nehmen diese Dinge wahr und werden von ihnen beeinflusst. Männer und Frauen sind nur erwachsene Kinder. Fühlen wir uns nicht durch Worte und Blicke echten Mitgefühls und wahrer Liebe angesprochen? Jesus, der göttliche Lehrer, überzeugte seine Jünger von seiner Liebe zu ihnen. Er nahm die menschliche Natur nur an, um den Menschen die Barmherzigkeit, Liebe und Güte Gottes zu veranschaulichen. Er hatte nur die Erlösung und das Glück seiner Geschöpfe im Sinn. Deshalb starb er. Während er die zärtlichsten Worte des Mitgefühls sprach, frohlockte er im Bewusstsein, dass er "überschwänglich" mehr zu tun gedachte, als wir bitten oder verstehen können. Täglich zeigte er den Menschen durch seine Segnungen, wie groß sein Zartgefühl und seine Liebe für die gefallene Menschheit war. Sein Herz erwies sich als eine Quelle unerschöpflichen Mitleids, aus dem das sehnsüchtige Herz mit dem Wasser des Lebens versorgt werden konnte.

Das Volk war über die Lehre Jesu erstaunt, denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten. Die Schriftgelehrten hatten sich bemüht, ihre Theorien zu begründen. Sie mussten hart arbeiten, um ihre Ansichten und ihren Einfluss auf das Denken der Leute aufrechtzuerhalten, indem sie die Fabeln und kindischen Überlieferungen dauernd wiederholten. Die Hauptmethode ihrer öffentlichen Unterweisung bestand darin, eine herzlose Abfolge nichtssagender Zeremonien zu durchlaufen und unsinnige Lehrmeinungen zu wiederholen. Die Lehre Jesu enthielt die bedeutsamsten Gedanken und die erhabensten Wahrheiten in ganz einfacher und verständlicher Form und "alles Volk hörte ihn gern." So sollte auch die Unterweisung in unseren Sabbatschulen erfolgen. Licht, himmlisches Licht, muss von Jesus, dem wunderbaren Lehrer, widergespiegelt werden. Die Seelen der Kinder und Jugendlichen müssen mit der göttlichen Herrlichkeit seines Wesens und seiner Liebe erleuchtet werden. So können die Kinder in angenehmer Einfachheit zu "Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt", hingeführt werden. Testimonies on Sabbath School Work 39-40.

Neue Themen sollen dargelegt werden

Die Seele sollte wie ein Schatzhaus sein, voll reicher und herrlicher Vorräte. Am Sprechpult, in der Sabbatschule, in der Gebetsversammlung und in der Gesellschaft sollten wir neue Themen vorbringen, mit denen wir andere erleuchten können. Wir sollten dem Beispiel Jesu folgen, der der vollkommene Lehrer war. Er erzog Menschen, indem er ihnen das Wesen des lebendigen Gottes offenbarte. "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen." Dieses wichtige Thema müssen wir dem Denken der Jugendlichen einprägen. Sie sollten eine Kenntnis des väterlichen Wesens Gottes haben, damit sie die vergänglichen Interessen den ewigen unterordnen können. Wenn sie das Wesen Gottes betrachten, wird in ihren Herzen der starke Wunsch geweckt, anderen von der Schönheit und Kraft der Wahrheit zu erzählen.

Die umwandelnde Kraft des Glaubens

Oh, dass doch alle Männer, Frauen und Kinder, die auf das Gemüt von Menschen einwirken, in ihrer Seele die Wahrheit trügen, damit diese im Geist, im Wort, im Wesen und in der Tat zum Ausdruck kommt! Die heiligende Kraft der Wahrheit sollte jeden, der in der Sabbatschule unterrichtet oder eine Stelle in unseren Einrichtungen innehat, zur Erfahrung führen, dass er sagen kann: "Ich weiß, an wen ich glaube." Im Glauben Jesu Christi liegt eine umwandelnde Kraft. Man muss sie bei uns an weit größerer Demut und an einem ernstlicheren, lebendigeren Vertrauen erkennen können. So können wir ein Licht für die Welt werden. Das Ich muss gedemütigt und Christus erhöht werden. Wie kommt es, dass gerade die, denen Gott eine Aufgabe in seinem Weinberg anvertraut hat, sich so leicht selbst erheben?

Fragen an das Herz

Warum scheinen so viele zu denken, dass eine verantwortungsvolle Stelle einen Menschen erhöht? Warum werden sie so selbstzufrieden, wenn sie doch völlig vom versöhnenden Opfer abhängig sind? Warum fehlt es manchen so sehr an Zartgefühl und warum geschieht so wenig Arbeit am Herzen? Der Grund liegt darin, dass diese Selbstgenügsamen nicht auf den Felsen gefallen und zerbrochen sind. Deshalb gibt es so wenig Gottvertrauen, so wenig ernsthafte, zerknirschte Reue und einen so großen Mangel an innigem Gebet. Jede Lehrkraft könnte sich gut folgende Fragen stellen: "Habe ich den Heiligen Geist empfangen, seitdem ich glaube? Habe ich Christus als meinen persönlichen Erlöser angenommen?" Diese Fragen sollten in feierlicher Weise beantwortet werden.

Jeder Augenblick ist kostbar

Wenn alle, die im Werk Gottes arbeiten, auch persönlich Christen sind, werden ihre Taten diesen Umstand offenbaren. Sie werden allen, denen sie begegnen, Christus zeigen. Sabbatschullehrer verbringen ihre Zeit nicht mit unwichtigen Dingen. Sie sind sich bewusst, dass jeder Augenblick Goldes wert ist und damit verbracht werden sollte, mit vollem Einsatz im Garten des Herrn zu arbeiten. Das Werk Christi im himmlischen Heiligtum, wo er jeden Augenblick sein eigenes Blut vor dem Gnadenthron darbringt und für uns Fürbitte einlegt, sollte unser Herz tief beeindrucken, damit wir uns des Wertes jedes Augenblicks bewusst werden. Jesus lebt immer und bittet für uns. Aber ein Augenblick, der sorglos verbracht wird, kann nie wieder zurückgeholt werden. Lehrer und Schüler sollten die große Tatsache bedenken, dass Christus nie aufhört, sein heiliges Werk im himmlischen Heiligtum zu vollbringen. Wenn ihr Christi Joch tragt und seine Lasten auf euch nehmt, werdet ihr an einer Aufgabe Anteil haben, die der unseres lebendigen Hauptes sehr ähnlich ist. Testimonies on Sabbath School Work 85-86.

Der Gesichtsausdruck verrät den Charakter

Die Lehrer der verschiedenen Klassen sollten jedes Kind in ihr Herz schließen und in ihre besondere Obhut nehmen.

Wenn der Lehrer nicht in enger Verbindung mit Gott steht, ist es unmöglich, dieses für die Ewigkeit bedeutsame Werk zu verrichten. Jesus sagte: "Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeuget." Ermutigt nicht dazu, die Wahrheit nur oberflächlich zu erforschen. Macht jeden Glaubenspunkt für das Denken der Kinder klar und deutlich. Überfordert ihren Verstand nicht mit zu vielen Themen auf einmal. Das kostbare Wort Gottes soll eine Leuchte für ihren Weg und ein Licht für ihre Füße sein. Macht ihnen deutlich, dass es für sie ein Vorrecht ist, im Licht zu wandeln. Für die Erlösten des Herrn wurde ein Pfad des Friedens, der Reinheit und der Heiligkeit geebnet, damit sie darauf wandeln. Christus ging auf diesem Weg voraus. Er ist der wahre Hirte. Wer ihm folgt, erspart sich Umwege und weicht gefährlichen Fallen aus.

Im Wort Gottes sollten sie lernen, dass alle, die in den Himmel kommen wollen, einen vollkommenen Charakter haben müssen, um dem Herrn in Frieden begegnen zu können. Vielen Kindern und Jugendlichen kann man ihre Wesensart im Gesicht ablesen. Ihr Gesichtsausdruck verrät ihre Lebensgeschichte. Der wahre Mitarbeiter sollte dem Gemüt der Kinder einen makellosen, reinen und Christus ähnlichen Charakter einprägen, der ihre Gesichtszüge verändert. Wenn Christus in ihren Herzen die erste Stelle einnimmt, könnt ihr Reinheit und Erhabenheit, Frieden und Liebe in ihrem Gesichtsausdruck erkennen. Andere Gesichter lassen auf einen schlechten Charakter schließen. Selbstsucht, Verschlagenheit, Betrug, Lüge, Feindschaft und Eifersucht werden dort sichtbar. Wie schwer ist es für die Wahrheit, einen nachhaltigen Eindruck auf das Herz und das Angesicht solcher Leute zu machen!

Charakterbildung

Wir sollten auf die Charakterbildung besonderes Augenmerk legen. Habt die Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, damit sowohl der wichtigste als auch der unbedeutendste Mitarbeiter in unseren Sabbatschulen zu Gott erhoben und veredelt wird, sodass sich Jesus nicht ihrer schämen muss. Christus hat für die geistliche Bildung seiner Kinder gut vorgesorgt. Wenn Jesus im Menschen wohnt, wird das Herz mit den heiligen Gnadengaben seines Geistes erfüllt, was in der positiven Veränderung der Gesichtszüge sichtbar wird. Wenn du ein anziehendes und liebevolles Wesen haben möchtest, muss das göttliche Gesetz ins Herz geschrieben sein und im Leben umgesetzt werden. Testimonies on Sabbath School Work 20-22.

Die Lektionen praktisch gestalten

Die Lehrer sollten mit Herz und Seele in das Thema der Betrachtung einsteigen. Sie sollten überlegen, wie man die Lektion im Leben anwenden kann und wie man sie für Verstand und Herz der Kinder in ihrer Obhut interessant gestaltet. Lasst die Schüler aktiv dazu beitragen, biblische Fragestellungen zu lösen. Die Lehrer müssen den Unterricht lebendig gestalten, sodass die Übungen nicht trocken und langweilig sind.

Die Lehrer legen nicht so viel Augenmerk auf die Übungen der Sabbatschule, wie sie sollten. Sie müssen sich den Herzen der Schüler mit Geschick und Mitgefühl, mit geduldigen und doch energischen Bemühungen nähern, um in jedem Schüler Interesse an der Erlösung der Seele zu wecken. Diese Übungen sollten so gestaltet werden, wie der Herr es sich wünscht: als Gelegenheiten, um tiefes Sündenbewusstsein und eine Umwandlung des Herzens zu erfahren. Wenn diese Aufgabe geschickt und im Sinne Christi gelöst wird, werden Seelen überzeugt werden und die Frage stellen: "Was muss ich tun, dass ich gerettet werde?" Testimonies on Sabbath School Work 12-13.

Die Benutzung von Hilfsmitteln

Man hat schon manches versucht, um in den Kindern Interesse an der Sache Gottes zu wecken, aber noch nicht genug. Unsere Sabbatschulklassen sollten noch anziehender gestaltet werden. Die öffentlichen Schulen haben ihre Unterrichtsmethoden in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. Man benutzt Anschauungsmaterial, Bilder und Wandtafeln, um dem jugendlichen Geist schwierige Inhalte verständlich zu machen. Genauso kann man auch die gegenwärtige Wahrheit darlegen und sie für den regen Geist der Kinder zu einem höchst interessanten Gegenstand machen.

Oft kann man Eltern nur über ihre Kinder erreichen. Sabbatschullehrer können die Kinder in der Wahrheit unterweisen und diese werden dann den Glauben in ihr Heim tragen. Leider scheinen nur wenige Lehrer die Bedeutung dieses Bereiches unseres Werkes zu verstehen. Die Unterrichtsmethoden, die man so erfolgreich in den öffentlichen Schulen angewandt hat, könnte man auch mit ähnlich guten Ergebnissen in der Sabbatschule einsetzen. Sie könnten dazu beitragen, Kinder zu Jesus zu führen und sie in der biblischen Wahrheit zu unterweisen. So könnte man weit bessere Ergebnisse erzielen als durch die Aufwallung religiöser Gefühle, die genauso schnell vergehen, wie sie gekommen sind.

Die Liebe Christi sollte man pflegen. Wir brauchen mehr Glauben in dem Werk, von dem wir meinen, dass es vor dem Kommen Christi getan werden muss. Es sollten mehr selbstverleugnende, selbstlose, zielgerichtete Bemühungen zu sehen sein. Man muss sorgfältig und unter Gebet studieren, wie man erfolgreicher arbeiten kann. Durchdachte Pläne sollten gelegt werden. Unter uns gibt es kluge Köpfe, die Visionen entwickeln und Ideen umsetzen könnten, wenn man sie nur arbeiten ließe. Zielgerichtete und vernünftige Bemühungen hätten großartige Ergebnisse zur Folge. Testimonies on Sabbath School Work 9.

Fehler berichtigen

Wenn man die Sabbatschule richtig durchführt, ist sie ein wichtiges Werkzeug Gottes, um die Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen. Es darf nicht die Absicht der Lehrer sein, nur selbst zu reden. Vielmehr sollten sie die Klasse dazu bringen, ihr Wissen zu entfalten. Dann sollte der Lehrer die Lektionen mit einigen kurzen, aber treffenden Anmerkungen oder bildhaften Vergleichen dem Gedächtnis einprägen. Die Lehrer sollten die Lektion auf keinen Fall mechanisch durchgehen, sich dann setzen und die Kinder unbeaufsichtigt in die Luft starren oder flüstern und spielen lassen, wie wir es so oft gesehen haben. Solch eine Unterrichtsweise ist nicht förderlich, sondern häufig sogar schädlich. Wenn sich der Lehrer gut vorbereitet hat, kann jeder Augenblick gewinnbringend genutzt werden. Man sollte das tätige Gehirn der Kinder ständig beschäftigen. Sie sollten ihre Ideen äußern dürfen. Einmal wird man sie berichtigen müssen, das andere Mal ihnen zustimmen können. Der Lehrer sollte jedoch nie einfach da sitzen und sagen: "Ich bin mit dem Stoff durch." Es ist unmöglich, je mit der Lektion fertig zu sein. Testimonies on Sabbath School Work 18-19.

Geistliche Trägheit

In manchen Sabbatschulen vergibt man Posten an Personen, die zum Unterrichten nicht geeignet sind. Sie empfinden keine aufrichtige Liebe für andere Menschen. Sie verstehen nur teilweise die Tragweite der Wahrheit für den Alltag. Wie können sie dann die Kinder und Jugendlichen zur lebendigen Quelle führen? Die Lehrer sollten selbst tief von der Quelle der Erlösung trinken, und die Engel Gottes werden ihnen dienen. Sie werden dann wissen, welchen Weg der Herr für sie vorgesehen hat, um kostbare Jugendliche für Jesus zu gewinnen. Dies erfordert Geschick, Willenskraft, Durchhaltevermögen und einen Geist, wie Jakob ihn besaß, als er im Gebet rang und rief: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn." Wenn der Segen Gottes auf den Lehrern ruht, kann er an die, die unter ihrer Obhut stehen, weitergeleitet werden. Vertraut Jugendliche niemals Personen an, die geistlich träge sind und nicht nach hohen, erhabenen und heiligen Zielen streben. Man würde nämlich bei Lehrern und Schülern einen ähnlich gleichgültigen und heuchlerischen Geist beobachten, der zwar die Form besitzt, aber über keine Kraft verfügt. Testimonies on Sabbath School Work 13.

Konflikte in der Klasse

In der Sabbatschule sollte man solche Betrachtungen durchnehmen, die das Innerste von Herz und Verstand mit Licht erfüllen. Um dies zu erreichen, muss sich der Lehrer unter den Einfluss des Heiligen Geistes begeben, damit alle Selbstsucht besiegt, kein vorschnelles Wort gesprochen und keine unbedachte Handlung gesetzt wird. So kann die Gnade Gottes offenbar werden, die gemeinsam mit menschlichen Anstrengungen für die Seelenrettung wirkt. Dies sollte das große Ziel der Bemühungen in der Sabbatschule sein. Die Sabbatschule darf nicht ein Ort sein, an dem man Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten austrägt. All dies sollte man von der Sabbatschule fernhalten und stattdessen Harmonie erkennen können. Wenn jemand Vorstellungen äußert, die von Gliedern der Sabbatschule nicht gutgeheißen werden, lasst nicht eine kämpferische Haltung aufkommen, die nur zu Diskussionen und Auseinandersetzungen führt. Testimonies on Sabbath School Work 51-52.

Das Lesen der Lektion

Es tut mir leid, sagen zu müssen, dass in manchen Sabbatschulen die Gewohnheit herrscht, die Lektion einfach aus dem Heft abzulesen. Das sollte nicht so sein. Das wäre auch nicht nötig, wenn man die Zeit, die oft sinnlos und sogar in sündhafter Weise verbracht wird, dem Studium der Schrift widmen würde. Es gibt keinen Grund, warum die Lehrer oder Schüler die Sabbatschulbetrachtungen weniger gründlich vorbereiten sollten als die Hausaufgaben der Schule. Im Gegenteil, man sollte sie noch viel besser lernen, da sie Themen behandeln, die weit wichtiger sind. Hierin nachlässig zu sein, missfällt Gott. Testimonies on Sabbath School Work 10.

An der Oberfläche kratzen

Jeder Sabbatschullehrer sollte sich als Missionar für Gott empfinden. Er muss seine Zeit nützen und die Fähigkeit entwickeln, Erkenntnis im Wort Gottes zu erlangen, damit er sie seinen Schülern vermitteln kann. Lehrer machen sich für diesen Posten ungeeignet, wenn sie nicht lernen. Sie brauchen in ihrer Aufgabe frische Ideen, neue und weise Pläne, Lebendigkeit, Taktgefühl und Verstand. Sie müssen zum Unterrichten tauglich sein.

Der Lehrer darf sich nicht darauf beschränken, den genauen Wortlaut der Lektion zu wiederholen, obwohl er mit ihren Worten und Gedanken gut vertraut sein sollte. Bevor sich der Lehrer vor die Klasse stellt, sollte er einen klaren Plan im Kopf haben und wissen, was er an diesem Tag und bei dieser Gelegenheit erreichen möchte. Man kann es nicht als Unterricht bezeichnen, einfach eine Lektion vor der Klasse auswendig aufzusagen. Sprecht einfache Worte und formuliert eure Gedanken klar und deutlich. Versichert euch, dass die Schüler euch verstehen. Wenn sie eure Gedanken nicht erfassen können, bleibt eure Arbeit vergeblich. Kratzt nicht nur an der Oberfläche, sondern geht in die Tiefe. Die Bibel ist die Regel und Richtschnur des Lebens. Die gesunde Lehre muss dem Verstand und dem Herzen eurer Schüler nahe gebracht werden. Dann wird sie Frucht hervorbringen, und eure Bemühungen werden eine ausgewogene Lebensweise zur Folge haben. Testimonies on Sabbath School Work 24.

Endlose und langweilige Ausführungen

Wer Kinder unterweist, sollte langweilige Ausführungen vermeiden. Kurze Bemerkungen, auf den Punkt gebracht, werden einen guten Einfluss ausüben. Wenn viel zu sagen ist, sprecht lieber kurz und dafür öfter. Ein paar interessante Ausführungen hier und da werden von größerem Nutzen sein, als alles auf einmal zu sagen. Lange Reden belasten den kleinen Verstand der Kinder. Zu viele Worte führen sie dazu, auch geistliche Unterweisungen zu verabscheuen, so wie übermäßiges Essen den Magen belastet, den Appetit verringert und sogar Ekel vor Nahrung hervorrufen kann. Das Denken der Leute kann durch zu viel Reden übersättigt werden. Arbeitet für die Gemeinde. Aber besonders für die Jugend sollte gelten: Vorschrift für Vorschrift, Satzung für Satzung, hier ein wenig, da ein wenig. Gebt dem Verstand Zeit, die Wahrheiten, mit denen ihr ihn füttert, zu verdauen. Kinder sollten zum Himmel hingezogen werden, aber nicht hastig, sondern sehr behutsam. Testimonies on Sabbath School Work 107.

Was es bedeutet, mit Gott zusammenzuarbeiten

"Desgleichen ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen seien in allen Dingen. Dich selbst aber mache zum Vorbild guter Werke, mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, damit der Widersacher beschämt werde und nichts Böses habe, das er uns nachsagen kann."

Wo aufrichtige Frömmigkeit fehlt und die tägliche Gemeinschaft mit Gott vernachlässigt wird, ist der Sabbatschullehrer in seiner Unterrichtsweise trocken und langweilig. Seine Worte haben keine Kraft, die Herzen seiner Schüler zu erreichen.

Mit Gott zusammenzuarbeiten bedeutet sehr viel mehr, als einfach nur zur Sabbatschule zu gehen, die Gottesdienste zu besuchen, zu unterrichten und bei den sozialen Einsätzen Zeugnis abzugeben.

Mit Gott zusammenzuarbeiten meint, dass sich euer Herz nach der Erlösung sündiger Seelen sehnt, für die Christus gestorben ist. Es bedeutet auch, dass ihr mit Sorge für das Werk erfüllt seid und ständig darüber nachdenkt, wie ihr euren Unterricht interessant gestalten könnt. Es heißt auch, nach Wegen Ausschau zu halten, um mit allen euch anvertrauten Kräften genau so wie Christus zu arbeiten, damit Seelen für seinen Dienst gewonnen und durch das Band seiner unendlichen Liebe mit ihm verbunden werden.

Schaden durch ungeweihte Bemühungen

Wer mit Gott zusammenarbeitet, schreckt nicht vor heiligen Pflichten zurück, sondern ist um Christi willen bereit, Mühen und Entbehrungen zu ertragen und Vorwürfe zu erdulden. Er nimmt es auf sich, zurückgewiesen zu werden, auch wenn das schwer zu verkraften und für den menschlichen Stolz demütigend ist. Wer mit Gott zusammenwirkt, erinnert sich jedoch daran, dass auch Jesus Schmach und Beleidigungen sowie Ablehnung und Tod ertrug, damit er die Verlorenen retten kann. Jegliche Mitarbeit auf dem weiten Erntefeld erfordert Opfer und Selbstverleugnung. Dies bedeutet, dass man die Zeit, die man gewöhnlich mit Dingen von geringerer Wichtigkeit zubringt, nun dem Studium der Schrift widmet. So kann man erkennen, wie man erfolgreich in der Aufgabe arbeiten kann, für die man bestimmt ist. Das heißt, dass ihr mit dem Geist Gottes vertraut werden müsst. Das bedeutet auch, dass ihr viel beten und ernstlich darüber nachdenken müsst, wie ihr alle eure Fähigkeiten einsetzen und das Werk Gottes wirkungsvoll fördern könnt.

Ihr seid von Gott als seine Werkzeuge in Dienst gestellt. Euch wird aufgetragen, sein Reich auf Erden zu bauen. Ihr solltet euren Teil dazu beitragen, um die Seelen zu retten, für die Christus mit seinem eigenen Blut einen hohen Preis bezahlt hat. Ist es denn ein leichtes Unterfangen, in der Sabbatschule zu unterrichten, ohne das Herz für dieses bedeutsame Werk vorzubereiten? Viele, die sich verpflichten, eine Klasse zu unterrichten, haben nur wenig Interesse daran und schaden dem heiligen Werk durch ihre ungeweihten Bemühungen. Testimonies on Sabbath School Work 67-68.

Die Versuchung, das eigene Ich zu erhöhen

In allen Schulstufen, von der Grundschule bis zu fortgeschrittenen Klassen, müssen die Lehrer beständig zur großen Quelle des Lichts aufschauen, um Weisheit, Gnade und Kraft zu erhalten. Die brauchen sie, um die Herzen ihrer Schüler zu formen und verständig mit dem, was Christus mit seinem Blut erworben hat, umzugehen. Jeder Lehrer sollte ein bescheidener Nachfolger dessen sein, der sanftmütig und von Herzen demütig ist. Niemand sollte studieren oder arbeiten, um als angesehener Lehrer oder Mensch mit außergewöhnlichen Fähigkeiten zu gelten, sondern um Seelen zu Christus zu führen. Man steht in der Versuchung, in all seinen Handlungen das eigene Ich einfließen zu lassen. Das Werk wird jedoch Schaden erleiden, wenn das getan wird. Denn dies wird zu langen, trockenen Darlegungen führen, die für das Denken der Kinder uninteressant sind und ihnen auch nichts nützen. Testimonies on Sabbath School Work 35.

Von ganzem Herzen dienen

Der Herr wünscht sich in der Sabbatschule Lehrer, die von ganzem Herzen dienen, ihre Fähigkeiten durch Übung weiterentwickeln und sich in dem verbessern, was sie bereits erreicht haben. Der Herr möchte in seiner Gemeinde Christen sehen, die tätig sind. Denn jemand, der arbeitet, hat mit weniger Versuchungen zu kämpfen als der, der nur wenig zu tun hat. Wer wirklich an Christus glaubt, wird mit Gott zusammenarbeiten. Diese Menschen werden von seinem Geist beherrscht. Ihre Neigungen werden gereinigt und ihre Leidenschaften gesteuert. Kostbare Früchte werden in ihrem Leben zur Ehre Gottes sichtbar werden, weil alle, die wirklich an Christus glauben, sein Licht widerspiegeln. Testimonies on Sabbath School Work 53.

Das Wichtigste ist die Erlösung von Seelen

Der Lehrer hat wichtigen und heiligen Verpflichtungen nachzukommen, aber nichts im Werk ist bedeutsamer, als sich mit sanfter, liebender Fürsorge der Jugendlichen anzunehmen. Sie sollten spüren, dass wir sie als Freunde betrachten. Wenn ihr einmal ihr Vertrauen gewonnen habt, könnt ihr sie führen, sie leiten und leicht ausbilden. Die heiligen Beweggründe unserer christlichen Grundsätze müssen in unser Leben übertragen werden. Die Erlösung unserer Schüler ist die wichtigste Sache, die dem gottesfürchtigen Lehrer anvertraut worden ist. Er ist Christi Mitarbeiter und er sollte sich mit Entschlossenheit besonders darum bemühen, Seelen vor dem Verderben zu retten und sie für Jesus Christus zu gewinnen. Gott wird vom Lehrer dafür Rechenschaft verlangen. Jeder sollte ein Leben in Frömmigkeit und Reinheit führen und sich sehr bemühen, seiner Pflicht nachzukommen. Wenn das Herz in göttlicher Liebe erglüht, wird sich das in reiner Zuneigung ausdrücken. Das ist äußerst wichtig. Die Gebete werden inständig sein und ehrliche Warnungen werden gegeben. Wenn ihr das vernachlässigt, sind die Seelen unter eurer Obhut gefährdet. Verbringt weniger Zeit mit langen Reden oder Studien, die euch völlig in Anspruch nehmen, und schenkt diesen vernachlässigten Pflichten mehr Beachtung.

Ausdauer wird belohnt

Trotz all ihrer Bemühungen werden Lehrer vielleicht feststellen müssen, dass manche unter ihrer Obhut einen Charakter entwickeln, dem die Grundsätze fehlen. Das sittliche Verhalten ihrer Schützlinge lässt zu wünschen übrig, was vielfach auf ein verwerfliches Vorbild und die Vernachlässigung durch die Eltern zurückzuführen ist. In solchen Fällen können Lehrer alles in ihrer Macht Stehende tun und doch darin versagen, diese Jugendlichen zu einem reinen und heiligen Leben zu führen. Trotz der geduldigen Anstrengungen, ihnen Disziplin beizubringen, trotz liebevoller Arbeit und innigen Gebets werden sie von denen, in die sie große Hoffnungen gesetzt haben, enttäuscht. Zusätzlich müssen sie sich noch die Vorwürfe der Eltern gefallen lassen, weil sie nicht imstande waren, dem Einfluss ihres Beispiels und ihrer unweisen Erziehung entgegenzuwirken. Obwohl der Lehrer seine Pflicht getan hat, wird er diese Entmutigungen hinnehmen müssen. Er muss jedoch weiterarbeiten und darauf vertrauen, dass Gott mit ihm zusammenwirkt. Er sollte mutig auf seinem Posten stehen und im Glauben vorwärtsgehen. Andere werden für Gott gerettet werden und unter deren Einfluss wieder andere. Prediger, Sabbatschullehrer und Lehrer an unseren Schulen sollten ein Herz und eine Seele sein mit dem Ziel, unsere Jugend vor dem Untergang zu retten. Fundamentals of Christian Education 116-117.

Christus erheben

Wenn das Evangelium von denen, die behaupten, Christen zu sein, richtig dargestellt wird, bedeutet es Kraft und Weisheit Gottes. Christus, der für unsere Sünden gekreuzigt wurde, sollte jede Seele in ihrer Selbsteinschätzung vor Gott demütig werden lassen. Christus, der von den Toten auferstanden, in die Höhe aufgefahren und unser lebendiger Fürsprecher in der Gegenwart Gottes geworden ist, ist die Wissenschaft der Erlösung, die wir lernen und die wir an die Kinder und Jugendlichen weitergeben müssen. Christus sagte: "Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien." Diese Aufgabe fällt jedem Lehrer ständig zu. In dieser Sache sollte man nichts dem Zufall überlassen, denn auch die Aufgabe, die Kinder in der Schule zu unterrichten, verlangt viel von der Gnade Christi und erfordert die Unterwerfung des eigenen Ichs. Wer von Natur aus leicht reizbar und schnell erregt ist, wer oft und gern kritisiert und über andere schlecht denkt, sollte sich einen anderen Arbeitsbereich suchen, damit er seine unschönen Charakterzüge nicht auch noch auf die Kinder und Jugendlichen überträgt, die teuer erkauft sind. Der Himmel sieht in jedem Kind einen noch unreifen Menschen mit Fähigkeiten und Kräften. Es wird, wenn mit himmlischer Weisheit richtig gelenkt und entwickelt, zu einem menschlichen Werkzeug werden, durch welches der göttliche Einfluss wirken kann, um mit Gott zusammenzuarbeiten. Scharfe Worte und ständige Kritik verstören das Kind, verändern es aber nicht. Verzichte auf missmutige Worte. Unterstelle deinen Geist ganz Jesus Christus. Dann wirst du lernen, wie du mit denen, die unter deinem Einfluss stehen, mitleiden und mitfühlen kannst. Testimonies on Sabbath School Work 87-88.

Ganze Klassen bekehren sich

Als Arbeiter für Gott wünschen wir uns mehr von Jesus und weniger von unserem Ich. Wir sollten eine Bürde für andere Menschen verspüren und täglich darum bitten, dass uns Kraft und Weisheit für den Sabbat gegeben wird. Lehrer, trefft euch mit euren Klassen. Betet mit ihnen und bringt ihnen bei, wie sie beten können. Lasst euer Herz weich werden und eure Bitten kurz und einfach, aber aufrichtig sein. Sprecht wenige, aber gut gewählte Worte. Lasst eure Klassen von euren Lippen und von eurem Beispiel lernen, damit die Wahrheit Gottes in ihrem Herzen Wurzeln schlägt. Andernfalls können sie, wenn sie geprüft werden, die Versuchung nicht bestehen. Wir würden gerne sehen, wie sich ganze Klassen von jungen Leuten zu Gott bekehren und zu nützlichen Gemeindegliedern heranwachsen. Testimonies on Sabbath School Work 19-20.

Verschwendet eure Kräfte und Energien während der Woche nicht für weltliche und vergängliche Dinge, sodass ihr keinen Schwung und keine moralische Kraft mehr für den Dienst Jesu am Sabbat aufbringen könnt. Gerade jetzt muss ernsthaft gearbeitet werden. Kein Augenblick darf selbstsüchtig vergeudet werden. Lasst uns alles im Hinblick auf Gottes Ehre tun. Ruht nicht eher, bis jedes Kind in eurer Klasse zur rettenden Erkenntnis Christi gelangt ist. Testimonies on Sabbath School Work 14.

Die größte Freude

Allen, die in unseren Schulen als Lehrer angenommen wurden, eröffnet sich ein weites Betätigungsfeld, das wir bebauen, auf das wir Samen streuen und wo wir das herangereifte Getreide ernten dürfen. Was kann größere Genugtuung schenken, als mit Gott in der Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten, damit sie Gott lieben und seine Gebote halten? Führt die Kinder, die ihr in der Schule und in der Sabbatschule unterrichtet, zu Christus. Was kann euch mehr erfreuen, als zu sehen, wie Kinder und Jugendliche Christus als dem großen Hirten folgen? Er ruft und die Schafe und Lämmer hören seine Stimme und folgen ihm. Was kann mehr Sonnenschein in der Seele eines willigen und hingebungsvollen Arbeiters verbreiten, als wenn er weiß, dass seine beharrlichen und geduldigen Bemühungen im Herrn nicht umsonst waren, und er sieht, wie seine Schüler die Sonnenstrahlen der Freude in sich tragen, weil Christus ihnen ihre Sünden vergeben hat? Was kann einen Mitarbeiter Gottes mehr beglücken, als Kinder und Jugendliche zu beobachten, in die der Geist Gottes eine edle Gesinnung gepflanzt hat? In denen er in sittlicher Hinsicht das Bild Gottes wiederhergestellt hat? Kinder, die sich nach Frieden sehnen, der vom Friedefürsten kommt? Fundamentals of Christian Education 271.