Ratschläge für die Sabbatschule

Kapitel 6

Richtlinien für die Abwicklung der Sabbatschule

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Das Ziel verfolgen

Man sollte das Ziel der Sabbatschule vor lauter Organisation, die viel Zeit in Anspruch nimmt, nicht aus den Augen verlieren und diese Zeit für andere und wichtigere Dinge nutzen. Wir sollten uns immer vor Formen und Zeremonien hüten, die das wirkliche Ziel, für das wir arbeiten, verdunkeln. Wir stehen in der Gefahr, die Organisation so zu übertreiben, dass die Sabbatschule ermüdend wird, obwohl sie doch eigentlich ein Ort der Ruhe, der Erfrischung und des Segens sein sollte.

Die Reinheit und Einfachheit der Sabbatschule sollte nicht in Fragen des formalen Ablaufs untergehen, sodass man den biblischen Themen nicht mehr genügend Zeit widmen kann. Die Schönheit und der Erfolg der Sabbatschule liegen in ihrer Schlichtheit und im aufrichtigen Dienst für Gott. Ohne Organisation und geordneten Ablauf kann man nichts tun, doch können diese leider auch so bestimmend werden, dass größere und wichtigere Aufgaben in den Hintergrund treten. Man sollte den Schülern weniger über die äußeren Formalitäten und den Ablauf erzählen als vielmehr über die Erlösung ihrer Seelen. Das sollte der leitende Gedanke der Sabbatschule sein.

Die Gefahr kalter Formalität

Wenn die Lehrer und Leiter die gute alte Geschichte von der Liebe Jesu mit der Liebe Jesu im eigenen Herzen wiederholen, wird sie eine Kraft ausstrahlen, die Seelen überzeugt und zur Bekehrung führt. Wenn die Liebe und Sanftmut Jesu euer Herz berührt hat, werdet ihr fähig sein, für eure Schüler zu arbeiten. Ihr müsst die Einfachheit des Evangeliums im Blick behalten. Mit der Hilfe von oben können wir treu für den Meister arbeiten. Man sollte den Schülern ständig die Tatsache vor Augen führen, dass ohne Arbeit am Herzen alle unsere Bemühungen vergeblich sind.

Zuneigung und Liebe sollten in allen Tätigkeiten der Lehrer und Leiter der Sabbatschulen sichtbar werden. Kalte Formalität muss durch ernsten Eifer und Tatkraft ersetzt werden. Die Liebe Jesu sollte die ganze Sabbatschule erfüllen, damit die Schüler lernen, sie als die höchste Erziehung zu betrachten. Strenge oder Kritiksucht sollten in der Sabbatschule und gewöhnlichen Schule keinen Platz haben. Sie sollten aus den Herzen der Lehrer und aller, die eine leitende Aufgabe in der Schule ausüben, verbannt werden.

Man sollte nicht stolz auf die Formen oder die mechanischen Abläufe in der Schule sein, sondern auf das Gute, das man vollbringt, wenn man Seelen zu Jesus Christus führt. Man kann Maschinen herstellen, die dem menschlichen Willen gehorchen und mit erstaunlicher Genauigkeit arbeiten, aber Leben haben sie keines in sich. So sind auch Schulen, in denen die Form vorherrscht -- wie Marmor ohne Leben. Wenn sich alle Mitarbeiter der Schule der Bedeutung ihrer Arbeit bewusst sind und fühlen, dass ihre Anstrengungen auch Bedeutung für die Ewigkeit haben, wird man in jedem Bereich Ordnung und Harmonie erkennen können. Testimonies on Sabbath School Work 89-90.

Das Übel des Formenwesens

Das Übel ist nicht eine Folge von Organisation, sondern rührt daher, dass die Organisation überbewertet wird und lebendige Frömmigkeit fast unwichtig werden lässt. Wenn Formen und Routine eine übersteigerte Bedeutung erlangen und die Fortführung des Werkes zu einer schwerfälligen statt einfachen Angelegenheit wird, entspringt daraus Übel. Im Vergleich zum Aufwand erreicht man nur wenig. Das Ziel von Organisation ist jedoch das genaue Gegenteil. Würden wir jegliche Organisation beseitigen, wäre das so, als ob wir das niederreißen wollten, was wir aufgebaut haben. Man konnte sowohl in der Sabbatschule als auch im Missionsverein nachteilige Folgen sehen, weil Routine überbetont wurde, während eine lebendige Erfahrung aus den Augen verloren wurde. Viele der vermeintlichen Verbesserungen, die eingeführt wurden, trugen den Stempel des Menschen. Für die Sabbatschule wurden Männer und Frauen als Leiter und Lehrer ausgesucht, die nicht geistlich gesinnt waren und kein lebendiges Interesse an der ihnen anvertrauten Aufgabe besaßen. Dinge können jedoch nur durch die Hilfe des Heiligen Geistes in Ordnung gebracht werden ...

Wenn sich einige Leute Gott ganz weihten und dann ihre Fähigkeiten in der Sabbatschule einbrächten, ständig an Kenntnissen zunähmen und sich so bildeten, dass sie imstande wären, andere mit den besten Methoden zu unterweisen, würde ein ganz anderer Zustand herrschen. Die Mitarbeiter sollten nicht nach Wegen suchen, eine Show zu veranstalten, oder viel Zeit für schauspielerische Darbietungen und musikalische Vorführungen aufwenden. Das nützt niemandem. Es ist nicht gut, Kinder zu schulen, um Reden für besondere Anlässe zu halten. Sie sollten für Christus gewonnen werden. Statt Zeit, Geld und Einsatz für solche Darbietungen zu vergeuden, sollte man sich ganz darauf einstellen, Garben für die Ernte zu sammeln.

Viele scheinen zu denken, es sei für die Sabbatschule nur wichtig, sie zu organisieren und die Schüler so zu drillen, dass sie eine Reihe von Zeremonien und Formen befolgen. Wenn man einige Personen als Lehrer gewönne, würde die Sabbatschule von alleine laufen. Man wählt oft Lehrer, die nicht in der Lage sind, Seelen zu Christus zu führen, weil sie seinen Wert für sich selbst nicht verstehen. Wer den Wert von Menschen nicht erkennt und nicht so arbeitet, wie Christus das wünscht, wird dazu beitragen, die Herde zu zerstreuen. Bedenkt dieses Wort: "Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut." Wenn Lehrer nicht die Bürde verspüren, Seelen zu Christus zu führen, werden sie der Wahrheit gegenüber irgendwann gleichgültig. Sie werden sorglos und die Atmosphäre, mit der sie sich umgeben, wird dazu führen, die Herde zu zerstreuen. Mit solchen Leuten in der Sabbatschule muss man einen ständigen Kampf führen. Denn wenn Lehrer mitarbeiten, die sich nicht wirklich für diese Aufgabe interessieren, werden die Schüler dieselbe Haltung einnehmen. Fundamentals of Christian Education 253-254.

Mitarbeiter in der Sabbatschule

Wer in der Sabbatschule mitarbeitet, sollte sich selbst Gott geweiht haben. Es sollten Männer und Frauen mit einem starken Glauben und einem herzlichen Mitgefühl sein, die im Geist brennen und an allem interessiert sind, was zum Werk Gottes gehört. Sie sollten sich dem Werk mit selbstlosem Einsatz hingeben. Wie groß das Opfer auch sein mag, sie sollten sich selbst auf den Altar legen und mit lautem Schreien und mit Tränen um die Bekehrung jener Jugendlichen bitten, die ihrer Obhut anvertraut worden sind. Alle, die für den Herrn in der Sabbatschule arbeiten wollen, sollten jeglichen selbstsüchtigen Ehrgeiz austilgen. "Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst." Es sollte das oberste Ziel des Mitarbeiters in der Sabbatschule sein, die Jugend dahin zu erziehen, ihre Pflichten in der Furcht Gottes und in Einfachheit zu erfüllen.

In der Sabbatschule fehlt es nicht an Formen, sondern an Erkenntnis in geistlichen Dingen. Wie sehr brauchen die Mitarbeiter eine Taufe mit dem Heiligen Geist, damit sie wahre Missionare für Gott werden! Sie sollten lernen, ihrem Geist alles abzuverlangen, um zu einer besseren Kenntnis der biblischen Wahrheit zu gelangen. Die Sabbatschullehrer sollten täglich um himmlische Erleuchtung bitten, sodass sie in der Lage sind, dem Verständnis der Jugend die Schätze der Heiligen Schrift zu eröffnen. Warum wollt ihr euch nicht vor dem Herrn demütigen? Warum sollen euer Charakter und eure Arbeit nicht den Stempel des Heiligen Geistes tragen? Es gibt zu viel Selbstzufriedenheit unter denen, die sich in der Sabbatschule einbringen, zu viel Formenwesen und Routine. All das zielt darauf ab, die Seelen von der Quelle des lebendigen Wassers wegzuführen. Testimonies on Sabbath School Work 73-74.

Ausbildung für die Sabbatschule

Es mangelt uns an geschulten Kräften. Wir haben keine Männer, die ausreichend ausgebildet sind, um unseren Sabbatschulen und Gemeinden angemessen vorzustehen. Viele kennen zwar die Wahrheit, verstehen sie aber noch nicht hinreichend, um sie selbst darlegen zu können. Sie sind nicht darauf vorbereitet, sie in einer solchen Weise zu erklären, dass den Menschen ihr heiliger und majestätischer Charakter klar wird. Statt weniger Disziplin benötigen sie eine gründlichere Ausbildung. Niemand kann voraussehen, wozu er einmal berufen wird. Er kann in Lebenslagen geraten, in denen er eine schnelle Auffassungsgabe und ausgewogene Argumente braucht. Deshalb gereicht es Christus zur Ehre, wenn unter uns die Zahl der gut ausgebildeten Mitarbeiter steigt. Sie werden besser in der Lage sein, die Wahrheit in einer klaren, vernünftigen Weise weiterzugeben. Sie sollte so fehlerfrei wie nur möglich erklärt werden. Fundamentals of Christian Education 256-257.

Abhängigkeit von Gott

Unsere Sabbatschulen sind nicht so, wie Gott sie sich wünscht. Man verlässt sich zu sehr auf Formen und Routine, während die Leben spendende Kraft Gottes für die Bekehrung von Seelen, für die Jesus gestorben ist, nicht sichtbar wird. Die Prioritäten müssen geändert werden, wenn unsere Sabbatschulen den Zweck erfüllen sollen, zu dem sie da sind ... Wenn sich Sabbatschulleiter und -lehrer Gott vorbehaltlos hingeben, werden sie nicht nur Beschlüsse fassen, sondern sie auch in die Tat umsetzen. Sobald die Mitarbeiter in den Sabbatschulen und der gewöhnlichen Schule ihre eigentliche Arbeit aufnehmen und sich dabei ihrer Abhängigkeit von Gott voll bewusst sind, wird ihnen die Gnade Christi verliehen, die sich mit ihren menschlichen Anstrengungen verbindet. Jeder Mitarbeiter sollte verstehen, dass das Zusammenwirken der menschlichen Bemühungen mit der göttlichen Kraft die Überzeugung und Bekehrung von Seelen zur Folge hat.

Ein Dienst zur Seelenrettung

Sowohl die Lehrer und Leiter unserer Sabbatschulen als auch die Prediger am Pult sollten ihre Seelen völlig Gott weihen, weil alle in gleicher Weise an der Aufgabe, Seelen zu Christus zu bringen, Anteil haben. So wie Christus sollte jeder an seinem Ort im Geist der Liebe für die Irrenden und Unbußfertigen arbeiten. Das möchte Jesus in der Sabbatschule verwirklicht sehen ... Die Engel Gottes, die das Angesicht des Vaters im Himmel schauen, beobachten die Kinder und die Jugend, die ihr als lebende Vertreter Gottes den Weg der Erlösung lehrt. Denkt daran, Sabbatschulleiter und -lehrer: Ihr befindet euch in der Gegenwart der himmlischen Engel und verrichtet das Werk, das von eurer Treue oder Untreue Christus gegenüber zeugt ...

Unterstützt durch den Heiligen Geist

Unsere Sabbatschulleiter und -lehrer müssen bekehrt sein, befreit von ihrer gewohnheitsmäßigen Gleichgültigkeit. Die kostbaren Lehren der Wahrheit sollten nicht in einer langweiligen, leblosen Weise unterrichtet werden. Vielmehr sollten die Bemühungen der Lehrer von der Leben spendenden Kraft begleitet werden, die sie durch die tägliche Gemeinschaft mit dem Herrn und die Annahme der hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit erlangen, um Seelen für Christus zu gewinnen. Sie müssen ihren Geist ständig auf Christus richten, damit sich ihre Gedanken und Empfindungen durch einen geistlichen Charakter auszeichnen. Sie müssen ihre Lehrweise und die Methode des Unterrichtens der Führung des Geistes unterstellen. Die höchste Offenbarung des Heiligen Geistes am Menschen besteht darin, ihn zu befähigen, die besten Kräfte einzusetzen. Gott wirkt in ihnen das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

"Ohne mich", sagt Christus, "könnt ihr nichts tun." Der Arbeiter bleibt nicht auf sich alleine gestellt. Der Geist Gottes ist ihm gegeben, sodass er nach Gottes Wohlgefallen wollen und vollbringen kann und er keine Vorsorge für das Fleisch treffen muss, um den Begierden zu verfallen. Lehrer, folgt der Führung des Geistes! So wie der Geist Gottes die Herzen der Kinder und Jugendlichen zieht, zieht auch ihr sie mit Zärtlichkeit und Liebe. Ladet sie ein und bittet sie, ihre Herzen Gott zu übergeben.

Die Kinder und Jugendlichen sind Gottes erkauftes Eigentum. Er hat sie mit einem unendlichen Preis erkauft. Jesus liebt die Kleinen. Er schaut die Jüngeren mit Erbarmen an. Er weiß nämlich, wie Satan versucht, sie auf den breiten Weg zu locken und diesen für ihre Augen anziehend zu gestalten. Jesus bittet die Engel, sich in besonderer Weise um diese unerfahrenen Seelen zu kümmern, in ihren Heimen, in ihrem Schulleben und in der Sabbatschule. Der Geist bemüht sich beständig um sie und versucht, sie zu Gott zu ziehen. Wer mit Gott zusammenarbeitet, wird seine Pflicht verspüren und ernstlich darum bemüht sein, Seelen für Christus zu gewinnen. Testimonies on Sabbath School Work 41-44.

Beharrliche Treue ist vonnöten

Solch eine geduldige, andächtige und beharrliche Treue, wie sie diese Heiligen Gottes [Kaleb, Hanna und Tabea] besaßen, ist selten. Die Gemeinde kann jedoch nicht ohne sie gedeihen. Sie wird in der Gemeinde gebraucht, in der Sabbatschule und in der Gesellschaft. Testimonies on Sabbath School Work 109.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Unsere Mitarbeiter in der Sabbatschule müssen in besonderer Weise mit dem Geist Christi erfüllt werden. Sie können nicht mit Christus zusammenarbeiten, solange er nicht durch den Glauben im Herzen wohnt ... Man muss sich noch entschiedener um die religiöse Entwicklung der Kinder kümmern. Die leitenden Mitarbeiter und die Lehrer sollten um vollkommene Einigkeit ringen. Eltern, Kinder und Lehrer müssen zusammenarbeiten. Jeder Arbeiter sollte sich um Weisheit und Taktgefühl bemühen, damit er die zielgerichteten Anstrengungen, die Gott fordert, unternehmen kann. Wir sollten Takt und Scharfblick entwickeln, um die Gelegenheiten, Gutes zu tun, schnell erfassen zu können und das Beste aus ihnen zu machen. Testimonies on Sabbath School Work 20.

Der Heilige Geist ist notwendig

Die Leiter und Lehrer in der Sabbatschule brauchen die Führung und Unterweisung durch den Heiligen Geist, damit sie wahre Erzieher sein können und fähig sind, die Gedanken zu beleben und die Dinge ins Gedächtnis zu rufen, die sie ihre Schüler gelehrt haben. Es ist die Aufgabe des Heiligen Geistes, klar und deutlich an die Worte und Werke Christi zu erinnern. So können alle, die im Unterricht über den Erlöser der Welt reden, die Kraft besitzen, Christus im Denken ihrer Klassen zu erhöhen. In allen Belangen der Sabbatschule ist die Hilfe des Heiligen Geistes notwendig, damit Personen ausgewählt werden, die wirklich Männer und Frauen Gottes sind und den verantwortungsvollen Posten eines Sabbatschulleiters, Lehrers und Mitarbeiters ausfüllen können.

Es ist nicht gut, die Schule immer nur unter der Leitung eines Mannes zu belassen. Er wird die Schule nämlich mit seinem Denken und seinen Vorstellungen prägen. Es sollte Mitarbeiter in der Schule geben, die in der Lage sind, neue Gedanken zu vermitteln und die Schule im geistlichen Leben voranzubringen. Es mag zwar jemand mit der Schule eng verbunden sein und ihr lange und treu gedient haben, aber trotzdem sollte man mehr das Wohl der Schule im Auge haben als die persönlichen Vorlieben von Lehrern oder Schülern. Wenn es offenkundig wird, dass die Schule von einer Veränderung Nutzen ziehen würde, legt dieser nichts in den Weg und lasst andere Mitarbeiter, die wissen, was es bedeutet, eine Bürde für Seelen zu verspüren, ihre Stelle einnehmen. Selbst wenn jemand aufgrund einer solchen Entscheidung aus seinem Amt ausscheidet, wird er, wenn er nicht sein Ich erheben will, eifrig jede Möglichkeit ergreifen, die Schüler in der Sabbatschule zu fördern und voranzubringen. Wer schon älter und erfahren in dieser Arbeit ist, hat erfasst, was die Sache Gottes vorantreibt. Jüngere Männer, die noch nicht so recht mit dem Werk vertraut sind, sollten dem Beispiel der älteren Geschwister folgen, die sich in dem treu erwiesen haben, was ihren Händen anvertraut war. Sie sollten sich auf diese Weise in Weisheit und Taktgefühl schulen, damit sich der Erfolg einstellt, der für eine gute Arbeit unerlässlich ist ...

Wichtige Fragen

Weshalb findet man in unseren Gemeinden so viele, die nicht in der Wahrheit gefestigt, verwurzelt und gegründet sind? Warum trifft man auf Leute, die in der Finsternis wandeln und kein Licht besitzen, deren Zeugnisse halbherzig, kalt und voller Klagen sind? Warum gibt es Menschen, deren Füße anscheinend immer wieder auf verbotene Pfade abirren und die immer eine Mitleid erregende Geschichte über Versuchungen und Niederlagen erzählen müssen? Haben die Gemeindeglieder ihre Verantwortung verspürt? Haben die Ältesten und Diakone der Gemeinde auf die Schwachen und Irrenden geachtet? Und sind sie sich bewusst, dass die Wankelmütigen in der Gefahr stehen, ihre Seelen zu verlieren? Habt ihr versucht, durch Anleitung und euer Beispiel die Füße der Irrenden auf den ewigen Fels zu stellen? Sind sich Sabbatschullehrer und -leiter bewusst, dass es ihre Aufgabe ist, die Füße der Jüngeren auf sichere Pfade zu leiten, und sie alle selbstsüchtigen Interessen hintanstellen müssen, damit sie Seelen für den Meister gewinnen können? Jeder Zweig des Werkes Gottes hat eine entschiedene Erneuerung nötig.

Eine Leben spendende Kraft

In unserer Sabbatschule lassen wir wunderbare Gelegenheiten ungenutzt verstreichen. Männer und Frauen mit unterschiedlichen Talenten sollten in die Arbeit eintreten und in der Furcht Gottes ihr Bestes geben, um unsere Jugendlichen zu retten. Die oberste Verantwortung in der Sabbatschule sollte nicht Leuten, die alles rein routinemäßig abspulen, übertragen werden. Sie würden ihr eine Form überstülpen, die Formalität, enge Anweisungen und eine Vielzahl von Vorschriften mit sich bringt, aber das Leben der Sabbatschule erstickt. Natürlich ist Ordnung nötig, aber wir brauchen neben unseren Regeln und Vorschriften vor allem geistliche Erkenntnis. Wir benötigen Leben spendende Kraft, helle Begeisterung und eine echte Erneuerung, damit unsere Sabbatschulen wahre Frömmigkeit und Reinheit ausstrahlen. Dann wird man einen Glaubensfortschritt feststellen können und Gottesfurcht wird die Sabbatschule durchwehen. Dann werden die Leiter und Lehrer nicht mit einem toten und formalen Ablauf zufrieden sein, sondern alles unternehmen, damit ihre Sabbatschule die beste und wirkungsvollste auf der Welt wird. Das sollte das Ziel und das Bestreben aller Mitarbeiter in der Sabbatschule sein.

Wahre Sabbatschulleiter gesucht

Die Leiter in unseren Sabbatschulen sollten Männer und Frauen mit einer raschen Auffassungsgabe sein, die den Geist Gottes besitzen, der ihnen hilft, Charaktere zu lesen. Sie sollten über Organisationstalent verfügen, die Entwicklungsstufen der Persönlichkeit verstehen sowie Takt und Weisheit im Umgang mit unterschiedlichen Menschen an den Tag legen. Es gibt zwar viele, die die Aufgabe eines "Leiters" dem Namen nach ausfüllen können, aber wir brauchen Männer, die dieser Verantwortung wirklich gerecht werden. Es gibt viele, die, oberflächlich betrachtet, ihre Sache geschickt machen. Es gelingt ihnen jedoch nicht, Mut und Hoffnung zu vermitteln, die Gedanken anzuregen, die Kräfte zu beleben und solch ein Leben zu entfachen, dass die Schule eine lebendige, wachsende Macht zum Guten wird.

Auch für die Lehrer steht ein weites Arbeitsfeld offen. Sie sollten zu verstehen suchen, wie sie so arbeiten können, dass sie das Denken und Fühlen der Kinder weiterführen und weiterentwickeln. Sie sollten Weisheit von oben besitzen, damit sie erfolgreich mit den Jugendlichen und Kindern umgehen können. Viele Lehrer sind kurzsichtig und schlagen mit der Jugend einen Weg ein, der nicht zu guten Ergebnissen führt. Statt Fortschritt ist Rückschritt zu verzeichnen. Sowohl Mitarbeiter als auch Schüler benötigen die Ausgießung des Heiligen Geistes, sodass es keine krampfhaften Reformen gibt, sondern ein beständiges Wachstum in der Gnade, eine stete Zunahme an geistlichem Leben und an Kraft. Testimonies on Sabbath School Work 91-94.

Untauglich für wahre Leiterschaft

Unsere Sabbatschulen, die unsere Kinder und Jugendlichen unterweisen sollten, sind zu oberflächlich. Ihre Leiter müssen tiefer pflügen. Sie sollten mehr über ihre Aufgabe nachdenken und härter arbeiten. Sie sollten die Bibel gründlicher studieren und eine tiefere Glaubenserfahrung besitzen, um zu wissen, wie man Sabbatschulen im Sinne des Herrn durchführt und Kinder und Jugendliche zu ihrem Erlöser geleitet. Dieser Bereich des Werkes verkümmert immer mehr, weil es an leistungsbereiten, scharfsinnigen Männern und Frauen fehlt, die sich Gott verantwortlich fühlen und ihre Kräfte für das Gute einsetzen, aber nicht ihr Ich zur Schau stellen oder prahlen. Testimonies on Sabbath School Work 111.

Routinemäßig, aber geistlos

Wir müssen uns auf eine höhere Handlungsebene begeben. Lasst den Geist Jesu die Seelen der Mitarbeiter beleben. Ihre Pläne und Arbeitsmethoden werden dann dazu beitragen, dass sie Seelen für Jesus Christus gewinnen können. In unseren großen Gemeinden, wo es viele Kinder und Jugendliche gibt, ist die Gefahr groß, die Sabbatschule so zu gestalten, dass sie zu einer reinen Formsache herabgewürdigt wird und routinemäßig, aber geistlos, abläuft. Jesus fehlt einfach. Testimonies on Sabbath School Work 14.

Die Auswahl von Mitarbeitern

Christliche Frauen können einen guten Einfluss auf Jugendliche und Kinder ausüben. Ihre Fähigkeiten wurden ihnen von Gott anvertraut und sollten völlig dem Dienst des Meisters geweiht werden. Viele besitzen eine schnelle Auffassungsgabe und handeln auch sehr erfolgreich, aber sie müssen eng mit Gott verbunden sein. Sie werden nach neuen Mitteln und Wegen suchen, den Charakter zu entwickeln und der Jugend zu zeigen, wie sie ihre Talente, die Gott ihnen gegeben hat, einsetzen können.

Wenn ihr von Zeit zu Zeit Mitarbeiter auswählt, achtet darauf, keine persönlichen Vorlieben zu zeigen, sondern beruft nur die in Vertrauensstellungen, von denen ihr überzeugt seid, dass sie Gott lieben und fürchten und ihn zu ihrem Ratgeber machen. Wie großartig der Verstand auch sein mag, wenn diese Liebe und diese Gottesfurcht fehlen, wird es immer zu Misserfolgen kommen. Jesus sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Die Auswahl von Mitarbeitern sollte man nicht den Schülern der Sabbatschule überlassen. Die Mitarbeiter öfter zu wechseln, wird für die Sabbatschule von Vorteil sein, weil der Geist eines Mannes nicht das Denken aller anderen prägen sollte. Er mag zwar einige herausragende Fähigkeiten besitzen, aber doch in anderen Bereichen Fehler aufweisen. Ein anderer kann dann gerade über die Begabungen verfügen, die dem einen gefehlt haben. Unterschiedliche Denkweisen und Eigenschaften bringen neue Ideen sowie neue Denkrichtungen mit sich und das ist wichtig. Wählt aber vor allem Menschen, die in der Schlichtheit ihres Herzens in der Wahrheit wandeln, die Gott lieben und fürchten und ihre Lektionen in seiner Schule lernen. Solche Lehrer werden die Schüler weiter und höher tragen. Unter weisen Lehrern werden die Schüler ein größeres Interesse für das Wort Gottes entwickeln und einen tieferen Einblick in die Schrift bekommen. Macht Christus zum Thema jeder Lektion! Die Lehren, die Christus seinen Jüngern vermittelte, sind von größter Wichtigkeit. Testimonies on Sabbath School Work 83-84.

Ein Rat an die Sabbatschulleiter

In unseren Sabbatschulen sollte ernsthafte Arbeit verrichtet werden. Die, die diese Schulen leiten, sollten versuchen, mit Weisheit und Takt voranzugehen. Es ist eine schöne und wichtige Aufgabe, mit Menschen zu arbeiten, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und den Charakter richtig zu formen. Ein Lehrer ist weise, wenn er versucht, die Fähigkeiten und Kräfte der Studenten zu wecken, statt ständig Belehrungen zu erteilen.

Zuweilen habe ich Briefe erhalten, in denen ich gefragt wurde, was die Pflichten eines Sabbatschulleiters sind. Ein Mann war betrübt, weil er bei Lehrern und Schülern kein tieferes Interesse wecken konnte. Er sagte, dass er viel Zeit damit verbracht habe, mit ihnen zu reden, und ihnen alles, von dem er dachte, das sie es verstehen sollten, erklärte. Trotzdem schien es kaum jemanden zu interessieren. Sie ließen sich geistlich nicht bewegen. Ich würde diesem aufrichtigen Bruder und allen anderen, die unter ähnlichen Schwierigkeiten arbeiten, sagen: Versuche herauszufinden, ob du nicht in großem Maß selbst für dieses mangelnde religiöse Interesse verantwortlich bist.

Ermüdende Ausführungen

Viele versuchen, zu viel zu erreichen, und versäumen es, ihre Lehrer und Schüler zu ermutigen, alles zu verwirklichen, was sie tun können. Sie benötigen mehr Schlichtheit und Ernsthaftigkeit in Glaubensdingen. Sie halten in der Sabbatschule und während der Helfervorbereitung lange, trockene Reden. Dadurch ermüden sie sowohl das Denken der Lehrer als auch das der Schüler. Ihre Ausführungen sind völlig fehl am Platz. Sie passen ihre Unterweisung nicht den wirklichen Bedürfnissen der Sabbatschule an und versäumen es, die Herzen zu sich zu ziehen, weil ihre eigenen Herzen nicht mit geistlichem Mitgefühl erfüllt sind. Sie merken nicht, dass sie durch ihre langen und ermüdenden Reden das Interesse und die Liebe für die Schule ersticken ...

Wenn die Herzen der Mitarbeiter Christus zugeneigt sind und er durch einen lebendigen Glauben in ihnen wohnt, werden sie nicht einmal halb so viel reden und auch nicht ihre Klugheit herausstreichen, wie manche es jetzt tun. Was sie aber in Liebe und Einfachheit sagen, wird die Herzen erreichen. Sie werden den Lehrern, Schülern und Gemeindegliedern zu tiefst verbunden sein.

Die Macht der Einfachheit

Ein wahrer Erzieher wird die Gedanken seiner Hörer fesseln. Er wird nur wenige, aber dafür ernsthafte Worte sprechen. Wenn sie vom Herzen kommen, sind sie voller Mitgefühl und aufrichtiger Liebe für kostbare Seelen. Obwohl seine Ausbildung nicht die beste gewesen sein mag und er vielleicht nur wenige natürliche Fähigkeiten besitzt, werden ihn die Liebe zum Werk und die Bereitschaft, in Demut zu arbeiten, dazu befähigen, ein tiefes Interesse bei Lehrern und Schülern zu wecken. Die Herzen der Jugendlichen werden zu ihm hingezogen werden. Seine Arbeit wird kein bloßer Formalakt bleiben. Er kann die Fähigkeit besitzen, in Lehrern und Schülern kostbare Edelsteine geistlicher und geistiger Wahrheiten zu entdecken. Indem er andere unterweist, wird auch er selbst Fortschritte verzeichnen. Die Schüler erstarren nicht vor lauter Ehrfurcht, wenn sein profundes Wissen sichtbar wird. In einfacher Sprache teilen sie ihm mit, welchen Eindruck die Lektionen in ihrem Denken hinterlassen haben. Das Ergebnis ist ein tiefes und lebendiges Interesse an der Sabbatschule. Durch die Einfachheit des Evangeliums Christi erreichte er sie dort, wo sie sind. Ihre Herzen wurden erweicht und nun kann er sie nach dem Bild seines Meisters formen.

Ein heller und scharfer Verstand mag von Vorteil sein, aber die Stärke des Erziehers liegt in der Verbindung seines Herzens mit dem Licht und Leben der Welt. Er wird die Menschen lieben und sich immer darum bemühen, sie auf eine höhere Ebene zu heben. Er wird andere nicht ständig tadeln, sondern sein Herz wird von Mitleid erfüllt sein. Er wird sich selbst nicht als groß erachten und auch nicht ständig versuchen, seine eigene Würde hervorzuheben und zu festigen. Er wird in seinem Leben die Demut Jesu verkörpern. Er wird verspüren, wie wahr die Worte Christi sind: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Solche Lehrer werden dringend gebraucht. Gott wird mit ihnen arbeiten. "Lernt von mir," sagt Christus, "denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig." Viele, die in der Sabbatschule mitarbeiten, brauchen göttliche Erleuchtung. Es mangelt ihnen an geistlicher Einsicht, die sie dazu befähigen würde, die Bedürfnisse derer zu verstehen, für die sie arbeiten ...

Kritik und Heftigkeit sollen vermieden werden

Sabbatschulleiter, ihr sollt in Gegenwart eurer Lehrer oder Schüler nie schelten oder euch beklagen. Wenn ihr die Sabbatschule zum Guten beeinflussen wollt, dann legt die Peitsche beiseite und übt einen vom Himmel beseelten Einfluss aus, der die Gedanken aller in eurer Umgebung zu euch zieht. Wenn ihr Pläne und Regeln für die Sabbatschule festlegt, dann lasst sie so weit wie möglich die Meinung der Sabbatschule widerspiegeln. In manchen Sabbatschulen weht eine scharfer, kritischer Wind. Formen und Regeln werden überbewertet, während die wichtigeren Dinge wie die Barmherzigkeit und Liebe Gottes vernachlässigt werden. Alle sollten fröhlich sein. Wenn Wolken einen Menschen umhüllen, dann lasst ihn ins Sonnenlicht treten, bevor er an der Sabbatschule teilnimmt. Eine Mutter, die ständig über das redet, was sie entmutigt, und ihren Kindern gegenüber deren Mangel an Wertschätzung beklagt, kann sie auch nicht wirklich führen. Genauso wird es euch Lehrern und Leitern gehen. Wenn ihr diesbezüglich einen Mangel feststellt, vermindert euren Einfluss nicht noch dadurch, dass ihr davon redet. Versucht durch stille Einflussnahme das Übel zu beseitigen. Plant und überlegt, wie ihr sicherstellen könnt, dass eure Sabbatschule gut organisiert und diszipliniert abläuft. Testimonies on Sabbath School Work 16-19.

Beobachtungen eines Kindes

Ein Abteilungsleiter für die Sabbatschule wandte sich bei einer Gelegenheit an eine Sabbatschule und sprach dabei sehr trocken, langatmig und uninteressant. Eine Mutter wollte von ihrer zehnjährigen Tochter wissen, ob ihr die Sache Spaß gemacht habe, und fragte dann auch: "Was hat der Prediger gesagt?" Das kleine Mädchen antwortete: "Er redete und redete und redete und sagte letztlich nichts." Nun, wir wünschen uns keinen Bericht wie diesen über unsere Arbeit. Wir wollen für unsere Aufgabe die bestmögliche Ausbildung erhalten, die wir bekommen können, damit wir andere erfolgreich in den Dingen unterweisen können, die wir selbst gelernt haben. Testimonies on Sabbath School Work 111-112.

Pünktlichkeit

Viele besitzen die bedauerliche Schwäche, dass sie jeden Sabbatmorgen zu spät kommen. Sie achten sehr genau auf ihre eigene Zeit und können es sich nicht leisten, auch nur eine Stunde davon zu verlieren. Wenn es aber um die Zeit des Herrn geht, um den einen Tag von sieben, den der Herr für sich beansprucht und den wir ihm widmen sollten, dann vergeuden sie einen beträchtlichen Teil davon, indem sie am Morgen zu lange schlafen. Darin berauben sie Gott. Das führt dazu, dass sie in allem verspätet sind. In der Familie löst das Betretenheit aus und ist die Ursache dafür, dass alle zu spät zur Sabbatschule oder Versammlung erscheinen. Warum können wir nicht so früh wie die Vögel aufstehen und Gott Lob und Dank bringen? Versucht es, Geschwister! Trefft eure Vorbereitungen am Tag zuvor und erscheint pünktlich zur Sabbatschule und zur Versammlung. Ihr werdet damit nicht nur zum Segen für andere, sondern werdet auch selbst reichen Segen empfangen. The Youth's Instructor, 19. März 1879.

Pünktlichkeit und Entschlossenheit im Werk Gottes sind höchst wichtig. Testimonies for the Church III, 500.

Fangt zur vereinbarten Zeit an

Konferenzen und Gebetsstunden sollten nicht langweilig sein. Alle sollten so pünktlich wie möglich zur vereinbarten Zeit kommen. Auch wenn es noch Leute gibt, die sich um eine halbe Stunde oder fünfzehn Minuten verspäten, sollte man nicht warten. Wenn nur zwei anwesend sind, können sie doch die Verheißung Jesu in Anspruch nehmen. Die Zusammenkunft sollte, wenn möglich, zur vereinbarten Zeit eröffnet werden, ob nun viele oder nur wenige anwesend sind. The Review and Herald, 30. Mai 1871.

Der Umgang mit irrenden Schülern

In unserer Arbeit in der Sabbatschule wird es geschehen, dass wir es mit Menschen zu tun bekommen, die Fehler begehen und in Sünde und Irrtum verfallen. Christus gab uns in seinem Wort klare Anweisungen, wie wir mit denen umgehen sollten, die einem Irrtum erliegen. Viele haben jedoch versagt, als es galt, diese Ratschläge ins Leben umzusetzen. Sie haben sie nicht studiert und in ihrem Herzen aufbewahrt; sie haben es dem Heiligen Geist nicht ermöglicht, das verdunkelte Verständnis zu erleuchten und das steinerne Herz des Lehrers und Schülers zu erweichen und zu zerbrechen. Der Heilige Geist wird das Herz feinfühlig und mitfühlend machen und es von Stolz und Selbstsucht befreien.

Schüler in der Sabbatschule werden durch ihr Fehlverhalten wahrscheinlich das tun, was den Lehrer ärgert. Der Lehrer sollte aber keine scharfen Worte sprechen und unbeherrscht reagieren. Wenn er es doch tut, gebraucht er nicht das Schwert des Geistes, sondern die Waffen Satans. Obwohl das Fehlverhalten des Schülers ärgerlich ist und obwohl das Böse beseitigt, die Regeln befolgt und das Recht beachtet werden müssen, sollte der Lehrer wie Jesus handeln und Barmherzigkeit mit Recht verbinden. Er sollte auf das Kreuz von Golgatha schauen und dort erkennen, wie Güte und Treue einander begegneten, wie sich Gerechtigkeit und Friede die Hand reichten. Durch das göttliche Opfer kann der Mensch dort mit Gott versöhnt werden. Wenn ihr die Liebe Christi betrachtet, wird euer Herz besänftigt, um die Jugend wie jüngere Glieder der Familie des Herrn zu behandeln. Ihr werdet euch daran erinnern, dass sie Christi Eigentum sind. Ihr werdet geneigt sein, mit ihnen so umzugehen, wie Christus es mit euch getan hat.

Wenn man einen Jugendlichen schroff behandelt, wird ihm das nicht helfen, seinen Fehler einzusehen oder sich zu bessern. Regeln und Vorschriften in der Sabbatschule sollten im Geist Jesu befolgt werden. Wenn man jemanden zurechtweisen muss, sollte diese unangenehme Aufgabe mit Bedauern und Liebe erledigt werden. Seht es nicht als eure Pflicht an, einen Schüler öffentlich zu tadeln und ihn so vor der ganzen Schule zu demütigen. Das ist kein gutes Beispiel für die Schüler, weil es wie ein Same ist, der eine ähnlich schlechte Ernte hervorbringen wird. Gebt die Fehler eines Schülers nie außerhalb des Kreises preis, in dem sie bekannt sein sollten. Wenn man das tut, weckt man nur Sympathie für den Übeltäter. Dabei entsteht der Eindruck, dass man ihn ungerecht behandelt hat. Stellt man den Übeltäter bloß, wird er vielleicht auf das Schlachtfeld Satans gestoßen, und ab diesem Augenblick könnte es stetig bergab mit ihm gehen. Christus erträgt uns lange und wir sollten ihm ähnlich sein. Er verwirft uns nicht, weil wir Fehler begangen haben, sondern weist uns in Zärtlichkeit zurecht und zieht uns durch seine Liebe an sich.

Weisheit und Geduld sind nötig

Wenn Lehrer sehen, dass sich ein Schüler nicht in den Klassenverband einfügen lässt, sollten sie ihn in eine andere Klasse setzen. Möglicherweise kann ein anderer Lehrer diesen Schüler bändigen. Was dem einen Lehrer fehlt, besitzt vielleicht ein anderer. Wenn ihr aber das Vertrauen des Jugendlichen gewinnen und ihn durch Bande der Liebe und des Mitgefühls an euer Herz binden könnt, dann könnt ihr eine Seele für Christus gewinnen. Der Charakter des eigensinnigen, eigenwilligen und unabhängigen Jungen wird sich vielleicht wandeln.

Obwohl es notwendig ist, dass ihr Liebe und Mitgefühl für eure Schüler zeigt, ist es eine deutliche Schwäche, wenn man parteiisch ist und dadurch Argwohn und Eifersucht weckt. Kinder erkennen schnell die Vorlieben des Lehrers und der bevorzugte Schüler vergleicht seine Stärke, sein Geschick und seine Fähigkeiten bezüglich Klassenführung oft mit denen des Lehrers. Er könnte sich dazu entschließen, der Meister sein zu wollen. Wenn der Lehrer nicht die Gnade Christi besitzt, wird er Schwächen zeigen und sich ungeduldig, fordernd und streng verhalten. Der Anführer der Klasse teilt seine Absichten oft anderen Schülern mit und dann gibt es gemeinsame Bemühungen, die Herrschaft an sich zu reißen. Wenn der Lehrer durch die Gnade Christi selbstbeherrscht auftritt und die Zügel mit einer festen und doch geduldigen Hand festhält, wird er das ungestüme Element bändigen, seine Selbstachtung bewahren und seinen Schülern Respekt abnötigen. Wenn die Ordnung erst einmal wiederhergestellt ist, sollte man Freundlichkeit, Güte und Zuneigung walten lassen. Es kann sein, dass immer wieder Aufmüpfigkeit aufkommt, aber dann zügelt euer Temperament. Redet nicht scharf mit dem Übeltäter und entmutigt keine Seele, die mit den Mächten der Finsternis kämpft. Seid still und erhebt euer Herz im Gebet um Hilfe zu Gott. Engel werden euch zur Seite stehen und euch helfen, die Fahne gegen den Feind zu erheben. Statt den Irrenden zu verwerfen, könnt ihr vielleicht eine Seele für Christus gewinnen. Testimonies on Sabbath School Work 77-80.

Wie man sich Respekt verschafft

Lehrer sollten sich bewusst sein, dass sie jede Schwierigkeit im Geist Jesu meistern müssen. Begegnet Streitlust nicht mit Streitlust. Ihr werdet mit Sturheit, Eigensinn, Trägheit und Dreistigkeit zu tun haben. Seid aber in allen Lebenslagen freundlich und liebevoll. Sichert euch durch Geduld und Selbstbeherrschung die Zuneigung eurer Schüler und lasst sie wissen, dass ihr ihnen nur Gutes tun wollt. Zeigt euren Schülern, dass ihr ihnen vertraut. Besucht sie in ihren Heimen und ladet sie zu euch nach Hause ein. Es soll sichtbar werden, dass eure Liebe zu ihnen nicht nur aus frommen Worten besteht, sondern in Taten und Wahrheit.

Der Lehrer braucht nicht auf seine Würde zu pochen. Er kann sich den Respekt seiner Schüler nur dadurch verschaffen, dass er sich wie Christus verhält und Freundlichkeit und christliche Höflichkeit an den Tag legt. Der Lehrer sollte seine Schüler so erziehen, wie Christus seine Jünger erzog. Er sollte Eindrücke hinterlassen, die nie mehr verblassen. Sein Einfluss soll seine Schüler nach dem göttlichen Vorbild formen. Wenn er das tut, wird seine Arbeit Wert für die Ewigkeit besitzen. Der Lehrer sollte in seinen Schülern das sittliche Empfinden wecken und auch den Wunsch, sich dem Wirken Gottes zu öffnen.

Den Willen brechen

Wer selbstsüchtig, reizbar, herrisch, grob und derb ist und die Gefühle anderer nicht achtet, sollte nie als Lehrer angestellt werden. Er wird einen verhängnisvollen Einfluss auf seine Schüler ausüben, sie nach seinem schlechten Charakter formen und so das Böse verewigen. Personen mit einem solchen Charakter werden sich bemühen, den Willen eines widerspenstigen Kindes zu brechen. Christus erlaubt es nicht, mit Irrenden so zu verfahren. Durch himmlische Weisheit, durch Demut und Sanftmut des Herzens können Lehrer den Willen beeinflussen und auf den Weg des Gehorsams führen. Niemand sollte jedoch meinen, dass er durch Drohungen die Zuneigung der Schüler gewinnen kann. Wir müssen so arbeiten, wie Christus es tat.

Viele erkennen die Tragweite eines Fehlers, wenn ihn ein anderer begeht, unterschätzen aber seine negativen Folgen, wenn er ihnen selbst unterläuft. Überall begegnen wir Menschen, die sich überhaupt nicht im Klaren darüber sind, dass sie Eigenschaften besitzen, die verändert werden müssen. Andere können ihre zweifelhaften Wesenszüge erkennen. Werden sie aber darauf aufmerksam gemacht, meinen sie, dass man sie falsch beurteilt. Der Lehrer sollte sein Herz sehr genau im Licht der Ewigkeit prüfen, damit er seinen Schülern ein Beispiel gibt, das dem entspricht, was er für sie verwirklicht sehen möchte. Er sollte täglich in der Schule Christi lernen und wie die Rebe am Weinstock in Christus bleiben, damit er anderen das vermitteln kann, was er selbst von Christus empfangen hat.

Selbstdisziplin

Der Lehrer, der seinen Schülern Disziplin beibringen möchte, muss zuerst selbst unter der Führung Christi stehen. Jesus hat gesagt: "Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben." Mit göttlicher Erleuchtung könnt ihr so arbeiten, wie Christus es tat. Sein Licht kann durch euch auf den Pfad jedes unbußfertigen Übertreters, dem ihr begegnet, leuchten. Unterweist du wirklich in den Wegen Gottes? Wenn du ein bekehrter Lehrer bist, wirst du in der Lage sein, die Seelen, für die Christus gestorben ist, zu gewinnen und wirst sie nicht wegtreiben; du wirst sie an dich ziehen und nicht wegstoßen. Du wirst die Schafe und Lämmer der Herde Christi behüten und für sie sorgen. Wenn sie umherirren, lässt du sie nicht in ihr Verderben laufen, sondern du wirst hingehen, das zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Der ganze Himmel ist bereit, dich in diesem guten Werk zu unterstützen. Die Engel werden dir in deinen Bemühungen helfen, den Schlüssel zum Herzen derer zu finden, die schwer zu verändern sind und in Widerspenstigkeit verharren. Du wirst durch Christus besondere Gnade und Kraft empfangen. Er kann dich aus seiner unermesslichen Fülle versorgen. Dann wirst du in der Lage sein, mit Gott zusammenzuarbeiten. Du wirst in deinen Anstrengungen, die Verlorenen zu retten, eins mit Christus sein, und das Ergebnis deiner Liebesmühe wird man nicht nur jetzt sehen, sondern in alle Ewigkeit. Testimonies on Sabbath School Work 80-82.

Sich an die Kindheitserfahrung erinnern

Einige Eltern -- und auch manche Lehrer -- scheinen zu vergessen, dass auch sie einmal Kinder waren. Sie wirken erhaben, kalt und herzlos. Wo immer sie Jugendlichen begegnen, sei es zu Hause, in der Schule, Sabbatschule oder in der Gemeinde, verbreiten sie eine Atmosphäre der Autorität. Ihr Gesicht zeigt gewöhnlich einen ernsten, tadelnden Ausdruck. Kindliche Fröhlichkeit oder Eigensinnigkeit und der Bewegungsdrang des jungen Lebens finden in ihren Augen keine Entschuldigung. Belanglose Vergehen werden als grobe Sünde behandelt. Eine solche Disziplin ist Christus nicht ähnlich. Kinder, die so erzogen werden, fürchten ihre Eltern oder Lehrer, aber sie lieben sie nicht. Sie vertrauen ihnen nicht ihre kindlichen Erfahrungen an. Einige der wertvollsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens werden so zu Tode erstarren -- wie eine zarte Pflanze durch einen eisigen Windstoß.

Lächelt, ihr Eltern und Lehrer! Wenn euer Herz auch traurig ist, soll man das eurem Gesicht nicht ablesen können. Der Sonnenschein eines liebenden, dankbaren Herzens sollte das Angesicht erhellen. Entspannt euch, gebt eure eiserne Würde auf! Passt euch den Bedürfnissen der Kinder an und helft ihnen, euch zu lieben! Ihr müsst ihre Zuneigung gewinnen, wenn ihr ihren Herzen religiöse Wahrheiten einprägen wollt. Fundamentals of Christian Education 68.

Die Macht der Stille

Wer über andere Kontrolle ausüben will, muss sich zuerst selbst beherrschen. Wer mit einem Kind oder Jugendlichen jähzornig umgeht, wird Verbitterung wecken. Wenn ein Elternteil oder Lehrer die Geduld verliert und Gefahr läuft, unweise Worte zu sprechen, sollte er lieber ruhig bleiben. In der Stille liegt eine wunderbare Macht.

Der Lehrer muss damit rechnen, auf verkehrte Ansichten und verstockte Herzen zu treffen. Wenn er sich mit ihnen auseinander setzt, sollte er jedoch nie vergessen, dass er selbst einmal Kind war und Disziplin benötigte. Selbst jetzt, mit all den Vorteilen, die Alter, Erziehung und Erfahrung mit sich bringen, irrt er oft und ist auf Barmherzigkeit und Nachsicht angewiesen. Wenn er die Jugend ausbildet, sollte er bedenken, dass er es mit Menschen zu tun hat, die eine ähnliche Neigung zum Bösen haben wie er. Sie müssen noch vieles lernen, und manche tun sich beim Lernen viel schwerer als andere. Den schlechten Schüler sollte er geduldig tragen und seine Unwissenheit nicht tadeln, sondern jede Gelegenheit nützen, um ihn zu ermutigen. Mit empfindsamen, nervösen Schülern sollte er sehr sanft umgehen. Im Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheiten sollte er ständig Mitgefühl und Nachsicht denen gegenüber walten lassen, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Die Aufforderung des Heilandes -- "Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!" -- sollte die Regel aller sein, die Kinder und Jugendliche ausbilden. Diese sind die jüngeren Glieder der Familie des Herrn und erben mit uns die Gnade des Lebens. Die Regel Christi sollte man dem Schwerfälligsten, dem Jüngsten, dem Ungeschicktesten und selbst dem Irrenden und Aufsässigen gegenüber gewissenhaft anwenden ...

Christi offene Arme

Der göttliche Lehrer erträgt die Irrenden in all ihrer Verkehrtheit. Seine Liebe erkaltet nicht. Seine Anstrengungen, sie zu gewinnen, hören nie auf. Mit offenen Armen wartet er, um die Irrenden, die Aufrührerischen und selbst die Abgefallenen immer wieder willkommen zu heißen. Sein Herz wird von der Hilflosigkeit des kleinen Kindes berührt, das roher Gewalt ausgesetzt ist. Der Ruf menschlicher Leiden erreicht sein Ohr nie vergeblich. Obwohl in seinen Augen alle kostbar sind, wendet sich sein Mitgefühl und seine Liebe doch am stärksten denen zu, die eine rohe, trotzige und störrische Haltung an den Tag legen. Er schließt nämlich von der Ursache auf die Wirkung. Wer sehr leicht versucht wird und am meisten zum Irrtum neigt, ist der besondere Gegenstand seiner Fürsorge.

Alle Eltern und Lehrer sollten sich die Eigenschaften dessen zu eigen machen, der sich der Betrübten, der Leidenden und Versuchten annimmt. Jeder sollte "mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren, weil er auch selber Schwachheit an sich trägt." Jesus behandelt uns viel besser, als wir es verdienen. Wie er uns behandelt hat, sollten auch wir andere behandeln. Keine Handlungsweise von Eltern oder Lehrern kann gerechtfertigt werden, wenn sie nicht mit dem übereinstimmt, was der Erlöser unter ähnlichen Umständen getan hätte. Testimonies on Sabbath School Work 119-121.

Disziplin und Ordnung sind wichtig

In unseren Sabbatschulen sollten Disziplin und Ordnung herrschen. Kinder, die diese Schulen besuchen, sollten die Vorrechte schätzen, deren sie sich erfreuen. Man muss von ihnen verlangen, die Regeln zu beachten. Testimonies on Sabbath School Work 7-8.

Wenn Christus durch den Glauben im Herzen wohnt, erscheint dem Lehrer die Sünde widerwärtig. Während er einerseits Liebe, Freundlichkeit und Sanftmut für die ihm anvertrauten Schüler aufbringt, verspürt er andererseits als treuer Diener, dass er strafen und die Ordnung in seiner Klasse aufrechterhalten muss. Wenn er die Wahrheit liebt, offenbart sich die Liebe des Heilandes in seinen Worten und in seinem Verhalten. Das Wort Gottes ist für ihn kein toter Buchstabe. Er wird nicht nur ein Lippenbekenntnis ablegen, sondern von Herzen dienen. Testimonies on Sabbath School Work 25-26.

Selbstbeherrschung bewahren

Die Schüler in eurer Klasse mögen verdorben und starrköpfig sein und dem Bösen zuneigen. Sie mögen eure Geduld sehr strapazieren. Trotzdem sind ihre Herzen wie ein Acker, auf den ihr himmlischen Samen säen könnt und der eine gute Ernte erbringen wird. Wenn der Lehrer nicht mit dem Geist Gottes erfüllt ist, wird er sich entmutigen lassen und seine Selbstbeherrschung verlieren. Durch ein ungeduldiges Wort oder eine scharfe Rüge kann er seinen ganzen Einfluss verlieren, und seine Arbeit wird zu einem Misserfolg. Testimonies on Sabbath School Work 44.

Rügen, Beschuldigungen und Ärger sind nutzlos

Es bringt nichts, wenn man seine Schüler rügt, beschuldigt und sich ärgert, weil sie einen unruhigen und boshaften Geist offenbaren. Denkt daran, dass ihr in Geduld mit Gott zusammenarbeiten sollt und der ganze Himmel an dem Werk interessiert ist, das ihr tut. Jeder Bereich im Werk Gottes bedeutet seelische Mühe und Plage. "Seid mutig und seid stark!" Fragt euren Meister, der sich der Demütigung unterwarf und den Tod am Kreuz ertrug, was er von euch erwartet. Bringt alle euch anvertrauten Talente in das Werk ein und bringt sie zu den Wechslern. Durch die Gnade Christi werdet ihr fähig sein, ein kostbares Werk für den Meister zu verrichten. Der Reichtum der göttlichen Mittel steht euch zur Verfügung und durch Gebet und Glauben könnt ihr die Verheißungen Gottes ergreifen und auf eure Bedürfnisse anwenden.

Die Liebe, eine besänftigende Macht

Weihe dich und deinen ganzen Besitz dem Dienst dessen, der sich aus lauter Liebe selbst für dich hingegeben hat. Jesus sagt: "Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet." Das bedeutet in der Sabbatschule das Gleiche wie in der Arbeit des Predigers. Jetzt ist die goldene Gelegenheit, den kostbaren Samen zu säen, der aufgehen und Frucht zum ewigen Leben bringen wird. Nun kannst du ein Geruch des Lebens zum Leben sein. Wenn du die Wahrheit, die du durch eine tiefe Erfahrung empfangen hast, anderen weitergibst, besitzt sie eine Leben spendende Kraft, die Herzen beeindruckt und zu Jesus führt. Wenn Jesus zieht und seine Mitarbeiter im Einklang mit ihm arbeiten und sich das Herz doch nicht von der Macht göttlicher Liebe beeindrucken und unterwerfen lässt, muss es wirklich hart sein. Testimonies on Sabbath School Work 69-70.

Wettkämpfe und Siegerpreise

Am Sabbatmorgen [Marshalltown, Iowa, Zeltplatz, 16. August 1884] traf sich eine große Gruppe zur Sabbatschule. Schnell teilte man alle Leute in Klassen auf, außer ein paar wenige, die sich Sitzplätze außerhalb des Zeltes gesucht hatten. Diese Besucher überließ man aber nicht sich selbst. Man wählte Lehrer aus und bildete zwei oder drei interessante Klassen. Alle waren wie Bienen beschäftigt, und überall, innerhalb und außerhalb des Zeltes, hörte man das Summen von Stimmen. Die Schule wurde gut und ordentlich durchgeführt und die Betrachtungen waren sehr interessant.3

Nachdem ich darum gebeten worden war, sprach ich rund 30 Minuten lang und warnte die Anwesenden davor, ihre Sabbatschule zu einer bloß mechanischen Angelegenheit verkommen zu lassen. Wir sollten nicht versuchen, Sonntagsschulen nachzuahmen oder das Interesse wach zu halten, indem wir Preise verleihen. Wir sollten nicht Belohnungen anbieten, denn das ruft Gegnerschaft, Neid und Eifersucht hervor. Manche von den eifrigsten und wertvollsten Schülern würden jedoch kaum Anerkennung erhalten. Schüler sollten nicht versuchen herauszufinden, wie viele Verse sie lernen und wiederholen können. Das belastet ein ehrgeiziges Kind zu sehr und entmutigt die anderen.

Probiert keine dieser Methoden in euren Sabbatschulen aus. Sabbatschulleiter und -lehrer sollten sich ernstlich darum bemühen, in ihren Schulen Leben und Interesse zu wecken. Welch ein Segen wäre es, wenn alle wie Jesus unterrichten würden! Er versuchte nicht, Aufmerksamkeit durch Redegewandtheit oder Gefühlsaufwallungen zu wecken. Im Gegenteil, seine Sprache war klar und er drückte seine Gedanken mit der größten Einfachheit aus. Er sprach mit einer liebevollen Ernsthaftigkeit. Wenn ihr lehrt, versucht, ihm so ähnlich wie nur möglich zu sein. Gestaltet eure Stunden interessant. Die Lehrer sollten zeigen, dass sie die Lektionen gründlich gelernt haben und selbst sehr daran interessiert sind. Man sollte die Schrift nicht in leichtfertiger oder oberflächlicher Weise auslegen, sondern jeder sollte darauf vorbereitet sein, der dargelegten Sache auf den Grund zu gehen. Testimonies on Sabbath School Work 110-111.

Sabbatschule und Gottesdienst

Die Sabbatschule in ... wurde von Bruder E. zum wichtigsten Thema gemacht. Sie fesselte zwar das Denken der Jugend, aber andere religiöse Pflichten kamen zu kurz. Nachdem die Sabbatschule beendet war, gingen der Sabbatschulleiter, eine Reihe von Lehrern und eine ganze Menge Schüler oft nach Hause, um sich auszuruhen. Sie waren der Meinung, dass ihre Pflicht für diesen Tag erledigt sei und sie keine weiteren Verpflichtungen hätten. Als die Glocke die Stunde des Gottesdienstes einläutete und die Leute ihre Heime verließen, um zum Gotteshaus zu gehen, begegneten sie einem großen Teil der Schüler auf deren Heimweg. So wichtig die Versammlung auch war, konnte man bei einem großen Teil der Sabbatschulteilnehmer kein Interesse dafür wecken, sich an den Unterweisungen zu erfreuen, die der Prediger über wichtige biblische Themen gab. Viele Kinder besuchten den Gottesdienst nicht mehr und die, die blieben, zogen aus der Predigt keinen Nutzen, weil sie diese nur als ermüdende Last empfanden. Testimonies on Sabbath School Work 7.

Kleine Zweigsabbatschulen

An vielen Orten können sich Gruppen von Leuten bilden, die den Sabbat halten. Oft werden es keine großen Gruppen sein. Man sollte sie aber nicht vernachlässigen oder zugrunde gehen lassen, weil es an geeigneten persönlichen Anstrengungen und an Ausbildung fehlt. Man sollte das Werk nicht zu früh sich selbst überlassen. Achtet darauf, dass alle die Wahrheit verstehen, im Glauben gut gegründet sind und sich für jeden Bereich des Werkes interessieren, bevor ihr sie verlasst und an einem anderen Ort die Arbeit aufnehmt ...

Im Missionsfeld hat sich gezeigt, dass, unabhängig von der jeweiligen Redegewandtheit, beinahe die ganze Arbeit ein Misserfolg ist, wenn man es in der Vorbereitung versäumt, den Leuten zu zeigen, wie sie arbeiten, wie sie Versammlungen abhalten, wie sie sich in der Missionsarbeit einbringen und wie sie Menschen erfolgreich erreichen können. Auch in der Sabbatschule gibt es viel zu tun, um Menschen bewusst zu machen, was ihre Pflicht ist und wie sie ihren Beitrag leisten können. Gott beruft sie dazu, für ihn zu arbeiten, und die Prediger sollten sie in ihren Bemühungen anleiten. Testimonies on Sabbath School Work 109.

Die Sabbatschule bei einer Zeltversammlung

Liebe Brüder und Schwestern, die ihr euch bei unseren Zeltversammlungen trefft, wir möchten ein paar Worte in Bezug auf die Sabbatschule an euch richten. Sie ist einer der wichtigsten Bereiche des Werkes und man sollte sie nicht dem Zufall überlassen oder einer beliebigen Leitung. Wenn man diese Schulen so durchführte, wie man sollte, würde man die Bemühungen am Predigtpult, die Wahrheit so darzulegen, dass man Seelen gewinnt, unterstützen. Würde man dann die Arbeit durch interessierte Mitarbeiter in der Sabbatschule weiterführen, könnte man viel Gutes erreichen. Aber es genügt nicht, die Sabbatschule mechanisch wie ein Uhrwerk ablaufen zu lassen. Man braucht geeignete Mitarbeiter. Die Lehrer sollten eine lebendige Beziehung zu Gott haben und sich danach sehnen, selbst zu studieren. Sie sollten ihre Zeit und moralische Ernsthaftigkeit für ihre Arbeit einsetzen und erst dann zufrieden sein, wenn sie Ergebnisse sehen ...

Es ist wichtig, dass man die Sabbatschulen anlässlich der Zeltversammlungen ordentlich, pünktlich und wirksam durchführt. Wenn dann die Leute nach Hause zurückkehren, werden sie sich in den verschiedenen Gemeinden in der eigenen Sabbatschule an dem orientieren, was sie erlebt haben. Lasst nicht zu, dass geschäftliche und andere Belange das Interesse an der Sabbatschule schmälern und man meint, sie habe keine besondere Bedeutung. Testimonies on Sabbath School Work 12-14.

Schulungen vor Ort empfohlen

Man sollte Schulungen für die Sabbatschule hauptsächlich in der Heimatgemeinde anbieten. Man kann dort viel konkreter arbeiten, und die Ergebnisse werden länger nachwirken. Diese Arbeit muss nicht von Predigern getan werden. Diese sollten frei sein, sich den geistlichen Bedürfnissen der Menschen zuzuwenden. Sie sollten andere lehren, was sie zu tun haben. Sie müssen die Leute darin unterweisen, wie sie selbst zum Herrn kommen und andere zu ihm hinführen können. Testimonies on Sabbath School Work 113-114.

Tagungen für die Sabbatschule

Frage:4 Schwester White, denkst du, dass man die Schulung von Mitarbeitern der Sabbatschule anderen Ausbildungsprogrammen gleichsetzen sollte? [Gemeint sind Schulungen für Buchevangelisten und missionarische Mitarbeiter sowie Kochkurse bei unseren Zeltversammlungen.]

Antwort: Ja, das sollte man. Zeltversammlungen sind aber nicht der geeignete Ort dafür. Man sollte Schulungen abhalten, aber zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort.

Frage: Nehmen wir einmal an, man würde eine eigene Tagung zur Sabbatschule einberufen.

Antwort: Das wäre in Ordnung. Alle, die in der Sabbatschule arbeiten, sollten daran teilnehmen. Man sollte aber nicht alle Teilnehmer der Zeltversammlung zurückbehalten, damit sie diese besonderen Dinge hören. Sie arbeiten ja nicht in diesem Bereich. Die Zeit auf der Zeltversammlung ist zu wertvoll, um sie auf diese Weise zu verbringen. Testimonies on Sabbath School Work 114.