Erziehung

Kapitel 15

Grundsätze für das Berufsleben

[AUDIO]

"Wer ehrlich ist, lebt gelassen und ohne Furcht; ein Unehrlicher aber wird irgendwann ertappt." Sprüche 10,9.

Gottes Wort bietet Hinweise und Rat für alle Bereiche des Lebens, also auch für die Gebiete Arbeit und Beruf.

Als Geheimnis des Erfolgs gelten in der Bibel: Fleiß, Ehrlichkeit, Sparsamkeit, Selbstbeherrschung und Lauterkeit. Immer wieder nimmt die Heilige Schrift auf solche Verhaltensweisen Bezug. In der Sammlung von Aussprüchen König Salomos ist das besonders häufig zu beobachten. Dort stößt man an vielen Stellen auf praktische Regeln, die bis heute aktuell sind für alle, die im Berufsleben stehen, seien sie nun Arbeitgeber oder Arbeitnehmer. Zur Veranschaulichung mögen folgende Aussprüche dienen:

"Wenn du einen siehst, der in seinem Beruf tüchtig ist, kannst du sicher sein: Er wird Königen dienen, nicht gewöhnlichen Leuten."1

"Wer hart arbeitet, bekommt seinen Lohn -- wer allerdings nur dumm schwätzt, wird arm!"2

"Der Faulpelz will zwar viel, erreicht aber nichts; der Fleißige bekommt, was er sich wünscht, im Überfluß."3

"Der Säufer und Schlemmer wird faul und hat schließlich nur noch Lumpen am Leib."4

"Wer jedes Gerücht weiterträgt, plaudert auch Geheimnisse aus. Darum meide Leute, die zuviel reden."5

"Wer wirklich etwas gelernt hat, geht sparsam mit seinen Worten um. Wer sich beherrschen kann, zeigt, daß er Verstand hat."1

"Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einläßt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los."2

"Handele nicht so wie Menschen, denen Gott gleichgültig ist, nimm sie dir nicht zum Vorbild."3 "Kann man etwa barfuß über glühende Kohlen laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen?"4

"Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einläßt, schadest du dir nur."5

"Viele sogenannte Freunde schaden dir nur, aber ein wirklicher Freund steht mehr zu dir als ein Bruder."6

"Ein zuverlässiger Mensch wird reich beschenkt; doch wer sich um jeden Preis bereichern will, bleibt nicht ungestraft."7

"Erschwindelter Reichtum schwindet bald; was man langsam erwirbt, das vergrößert sich noch."8

"Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod."9

"Wer sich Geld leiht, wird zum Sklaven seines Gläubigers."10

"Wer sich für die Schulden eines anderen verbürgt hat, wird es eines Tages bereuen. Wer sich darauf gar nicht erst einläßt, hat seine Ruhe."11

"Versetze keine Grenzsteine. Mache den Armen und Bedrängten niemals ihr Eigentum streitig! Der Herr ist ihr starker Befreier, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen."12

"Wer sich bei reichen Leuten mit Geschenken einschmeichelt oder wer den Armen unterdrückt, um sich Gewinn zu verschaffen, der wird schließlich im Elend enden."1 "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen."2

Vom Einhalten solcher Grundregeln hängt es ab, ob sich eine Gesellschaft positiv entwickelt oder entartet. Sie gelten für Christen und Nichtchristen gleichermaßen, gläubige Menschen sollten sich ihnen in allem, was sie tun, natürlich besonders verbunden fühlen. Schließlich haben diese Grundsätze etwas damit zu tun, ob unser Eigentum und Leben sicher ist oder nicht. Sie sind auch die Voraussetzung dafür, daß man anderen vertrauen und mit ihnen zusammenarbeiten kann. Letztlich gehen all diese Regeln auf Gottes Gebote zurück, wie Gott sie in seinem Wort offenbart und zugleich in unser Herz geschrieben hat, selbst wenn davon heute bei vielen Menschen nur noch wenig zu erkennen ist.

In einem Psalm heißt es: "Für mich war es gut, daß ich erkennen mußte: ‚So geht es nicht weiter!' Denn da erst lernte ich, wie hilfreich deine Gebote sind. Ja, dein Gesetz läßt sich nicht mit Bergen von Gold aufwiegen."3 Und das trifft nicht etwa nur im übertragenen, geistlichen Sinne zu, sondern hat auch im ganz alltäglichen und beruflichen Leben seine Bedeutung. Selbst in einer Zeit, da die Jagd nach Geld einen so hohen Stellenwert hat, die Konkurrenz so groß ist und das Geschäftsgebaren immer skrupelloser wird, sind sich viele noch darin einig, daß für einen jungen Menschen, der am Anfang seines Berufslebens steht, Aufrichtigkeit, Fleiß, Sparsamkeit und Anstand ein besseres Startkapital sind als viel Geld.

Allerdings ist noch nicht viel gewonnen, solche Eigenschaften zu befürworten und vielleicht auch noch zuzugeben, daß sie ihren Ursprung in der Bibel haben. Man muß auch das Prinzip anerkennen, auf dem sie alle beruhen: Das Eigentumsrecht Gottes! Er ist der Schöpfer und Eigentümer aller Dinge, wir sind nur deren Verwalter. All unsere Gaben und Fähigkeiten sind nur anvertrautes Gut und sollen in seinem Sinne verwendet werden. Bildhaft hält uns Jesus unsere Verantwortung vor Augen wenn er sagt: "Es ist wie bei einem Mann, der verreist. Er verläßt sein Haus und weist alle Untergebenen an, ihre Arbeit in eigener Verantwortung zu tun."1 Wer diese Verantwortung ernst nimmt und sich ihr stellt, ehrt damit Gott, wird selbst gesegnet und zugleich zum Segen für andere.

Leben nach Gottes Plan

Unser Leben -- auch das berufliche -- liegt in Gottes Hand und soll sich nach Gottes Plan entfalten.

Solange wir unsere Aufgaben seinem Willen entsprechend wahrnehmen, zeichnet er für das, was dabei herauskommt, verantwortlich. Insofern brauchen wir uns auch nicht ängstlich zu sorgen, sondern als "Gottes Mitarbeiter"2 nur an seine Vorgaben zu halten. Zum Beispiel erwartet er von uns Fleiß, Treue, Sorgfalt und einen verantwortungsbewußten Umgang mit Geld. Er will, daß wir mit den uns verliehenen Gaben das Bestmögliche erreichen. Dabei sollen wir unsere Fähigkeiten nutzen, ohne allerdings dem Irrtum zu verfallen, wir könnten das alles aus eigener Kraft.

Gott, der Israel in der Wüste mit Nahrung versorgte, der Elia unbeschadet durch die Hungersnot brachte, wird auch für uns sorgen. "Hört also auf", sagt Jesus, "voller Sorgen zu denken: ‚Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?' Wollt ihr denn leben wie Menschen, die Gott nicht kennen und sich nur mit diesen Dingen beschäftigen? Euer Vater im Himmel weiß ganz genau, daß ihr das alles braucht. Gebt nur Gott und seiner Sache den ersten Platz in eurem Leben, so wird er euch auch alles geben, was ihr nötig habt."3

Gott, der den Menschen die Fähigkeit schenkte, Wohlstand zu erlangen, hat an diese Gabe eine Verpflichtung geknüpft. Von allem, was wir erwerben, beansprucht er einen bestimmten Teil für sich. "Der zehnte Teil von jeder Ernte an Getreide und Früchten gehört als heilige Abgabe dem Herrn ... Auch von den Rindern und Schafen gehört jedes zehnte Stück dem Herrn."1 Als Jakob in eine ungewisse Zukunft blickte und Gottes Segen erbat, gelobte er: "An der Stelle, wo ich den Stein aufgestellt habe, soll der Herr verehrt und angebetet werden. Von allem, was er mir schenkt, will ich ihm den zehnten Teil zurückgeben!"2

"Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus",3 lautet Gottes Gebot. Damit appelliert er weniger an unsere Dankbarkeit oder Großzügigkeit, sondern an unsere Ehrlichkeit und Treue. Der Zehnte gehört Gott, und er erwartet von uns, daß wir ihm zurückgeben, was ihm gehört, denn "von einem Verwalter verlangt man, daß er zuverlässig ist."4 Und wie Ehrlichkeit eine der Grundlagen für unser Verhältnis zu Gott ist, so soll sie auch unser Verhalten in Familie, Gesellschaft und Beruf bestimmen. Wir sind nämlich Gott und der Welt verpflichtet.

Alles, was wir sind und haben, verdanken wir der Liebe unseres Erlösers. Er sorgt für unsere elementaren Bedürfnisse, indem er uns Nahrung, Kleidung und Obdach gibt. Und weil er uns nicht nur geschaffen, sondern auch durch sein Blut erkauft hat, gehören wir ihm auch ganz -- nach Leib, Seele und Geist. Deshalb darf er von uns Dankbarkeit erwarten, die sich auch in einem entsprechenden Verhalten zu unseren Mitmenschen zeigt.

Wie eng Empfangen und Weitergeben in dieser Hinsicht verbunden sind, geht aus folgenden Bibeltexten hervor. Paulus fordert die Gläubigen auf: "Nehmt vielmehr in gegenseitiger Liebe Rücksicht aufeinander."5 Und Jesus sagt: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan."6

Den Christen in Rom schrieb der Apostel Paulus: "Ich bin allen verpflichtet, den Menschen mit einer hohen Kultur, wie den Unzivilisierten, den Gebildeten und den Unwissenden."1 Diese innere Einstellung erwartet Christus auch von uns. Alles, worin wir in unserem Leben mehr gesegnet wurden als andere, verpflichtet uns denen gegenüber, die unsere Hilfe brauchen. Das gilt sowohl für unseren privaten Bereich, als auch für unser Leben in Beruf und Gesellschaft. Alles, was wir erwerben und besitzen, gehört letztlich nicht uns, sondern ist eine Leihgabe von Gott. Wir sind nur Verwalter. Wenn wir das vergessen, gerät unser Leben in eine bedrohliche Schieflage. Wie wir mit dem uns anvertrauten Gut umgehen und unserer Verpflichtung gegenüber Gott und den Menschen nachkommen, hat Auswirkungen auf dieses Leben, aber auch auf das zukünftige. Auch darüber hat die Bibel einiges zu sagen.

"Der Freigebige wird immer reicher, der Geizhals spart sich arm. Wer mit anderen teilt, wird selbst beschenkt; wer den Durst anderer stillt, den läßt man nicht verdursten."2

"Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden, denn das ist unvernünftig! Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg -- wie gewonnen, so zerronnen!"3

"Gebt, was ihr habt, dann wird Gott euch so reich beschenken, daß ihr gar nicht alles aufnehmen könnt. Mit dem Maßstab, den ihr an andere legt, wird Gott auch euch messen."4

"Ehre den Herrn mit deinen Opfergaben: bringe ihm das Beste vom Ertrag deiner Arbeit. Dann werden deine Kornspeicher sich füllen und deine Weinfässer überlaufen."5

"Bringt den zehnten Teil eurer Ernte in vollem Umfang zu meinem Tempel, damit in den Vorratsräumen kein Mangel herrscht! Stellt mich doch auf die Probe, und seht, ob ich meine Zusage halte! Denn ich verspreche euch, daß ich dann die Schleusen des Himmels wieder öffne und euch mit allem überreich beschenke ... Darauf gebe ich, der Herr, der allmächtige Gott, mein Wort!"6

"Wenn ihr euch nach meinen Anweisungen richtet und meine Gebote befolgt, werde ich euch mit Segen überschütten. Ich werde zur rechten Zeit Regen schicken, so daß die Felder reichen Ertrag bringen und die Bäume Früchte tragen. Ihr werdet dann so viel ernten, daß die Dreschzeit sich bis zur Weinlese ausdehnt und die Weinlese bis zur nächsten Aussaat. Ihr werdet genügend zu essen haben und sicher in eurem Land wohnen. Ich werde dafür sorgen, daß in eurem Land Frieden herrscht. Wenn ihr euch schlafen legt, braucht ihr nicht zu befürchten, daß euch jemand aufschreckt."1

"Lernt wieder, Gutes zu tun! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, tretet den Gewalttätern entgegen, und schafft den Waisen und Witwen Recht!"2

"Wie glücklich ist, wer für die Hilflosen sorgt! Wenn er in Not gerät, holt der Herr ihn heraus und erhält ihn am Leben; jeder im Land wird ihn glücklich preisen. Der Herr überläßt ihn nicht der Willkür seiner Feinde."3

"Einem Bedürftigen helfen heißt Gott etwas leihen, der wird es voll zurückerstatten."4

Wer seinen Besitz so einsetzt, legt ihn gut an. Wie klug jemand sein Geld auch investieren mag, eines Tages muß er doch alles zurücklassen. Wer weggibt, um Gott zu ehren und Not zu lindern, sammelt "Schätze im Himmel", das heißt, er offenbart eine Wesensart, die im Himmel und auf Erden wichtiger ist als alles, was einer an materiellen Gütern ansammeln kann.

Ehrlichkeit im Berufsleben

"Herr, wer darf dein heiliges Zelt betreten? ... Jeder, der aufrichtig lebt und andere gerecht behandelt, der durch und durch ehrlich ist und andere nicht verleumdet. Jeder, der seinen Mitmenschen kein Unrecht zufügt, der Nachbarn und Verwandte nicht bloßstellt. Jeder, der keine Freundschaft pflegt mit denen, die Gott verworfen hat, der alle achtet, die den Herrn ernst nehmen. Jeder, der hält, was er geschworen hat, auch wenn ihm daraus Nachteile entstehen."1

Und auf die Frage, wer denn vor dem heiligen Gott bestehen könne, antwortete der Prophet Jesaja: "Wer gerecht ist und die Wahrheit sagt; wer Ausbeutung und Erpressung verabscheut; wer Bestechungsgelder ablehnt; wer sich nicht in Mordpläne einweihen und verstricken läßt; wer nicht zuschaut, wo Böses geschieht. Wer richtig handelt, der wird ruhig und sicher leben wie auf einer hohen Burg, die von schützenden Mauern umgeben ist. Er hat immer genug zu essen, und auch an Wasser fehlt es ihm nie."2

In der Heiligen Schrift ist die Geschichte eines Mannes überliefert, der im Wohlstand lebte und im wahrsten Sinne des Wortes erfolgreich war. Ein Mann, den man im Himmel und auf Erden ehrte. Hiob selbst berichtet von seiner Lebenserfahrung:

"Wäre mein Leben doch wieder wie früher, wie in jenen Tagen, als Gott mich noch bewahrte, als sein Licht noch meine Wege beleuchtete und ich in seinem Licht durchs Dunkle ging! Ja, damals, in der Blüte meines Lebens, da zog Gott mich ins Vertrauen, der Segen seiner Freundschaft stand über meinem Haus. Er, der Allmächtige, war bei mir, und meine Kinder waren um mich her. Milch und Butter hatte ich im Überfluß, aus der Olivenpresse im Felsen floß das Öl in Strömen! Wenn ich zum Stadttor hinaufging, um dort im Rat meinen Platz einzunehmen, dann traten die jungen Leute ehrfürchtig zur Seite, die Alten erhoben sich und blieben stehen. Fürsten hörten auf zu reden, ihr Gespräch verstummte, wenn ich kam. Selbst die einflußreichen Leute wurden still und hielten ihre Zunge im Zaum. Jeder, der mich hörte, wußte nur Gutes von mir zu sagen, und wer mich sah, der lobte mich. Denn ich rettete den Armen, der um Hilfe schrie, und das Waisenkind, das von allen verlassen war. Dem Sterbenden stand ich bei, und er wünschte mir Segen; der Witwe half ich, und sie konnte wieder fröhlich singen. Ich bekleidete mich mit Gerechtigkeit, hüllte mich ins Recht wie in einen Mantel, trug es wie einen Turban. Meine Augen sahen für den Blinden, meine Füße gingen für den Lahmen. Den Armen wurde ich ein Vater, und den Streitfall eines Unbekannten prüfte ich genau."1

"Kein Gast ist je von meinem Haus hungrig weggegangen, keinen Fremden ließ ich draußen auf der Straße übernachten, nein, meine Tür stand dem Wanderer stets offen - meine Männer können es bezeugen!"2

"Ja, auf mich hörten die Leute, sie warteten schweigend auf meinen Rat. Nach mir sprach kein zweiter mehr; meine Worte sogen sie auf. Sie warteten auf mich wie auf den Regen, lechzten nach meinen Worten wie Felder nach den Frühjahrsschauern. Den Mutlosen lächelte ich aufmunternd zu, und mein froher Blick gab ihnen neue Zuversicht. Ich traf für sie Entscheidungen und saß unter ihnen wie ihr Oberhaupt, ja, ich thronte wie ein König inmitten seiner Truppen; ich gab ihnen Trost in ihrer Trauer."3

Die Bibel zeigt aber auch, welche Folgen es hat, wenn wir Gottes Grundsätze mißachten und uns weder um ihn noch um unsere Mitmenschen kümmern. Zu denen, die Gottes gute Gaben eigensüchtig für sich behalten, sagt der Herr:

"Achtet doch einmal darauf, wie es euch ergeht! Ihr habt reichlich Samen ausgesät und doch nur eine kümmerliche Ernte eingebracht. Das Korn reicht nicht zum Sattwerden und der Wein nicht für einen ordentlichen Schluck. Ihr müßt frieren, weil ihr nicht genug anzuziehen habt. Und das Geld, das einer für seine Arbeit bekommt, zerrinnt ihm zwischen den Fingern. Deshalb sagt der Herr der ganzen Welt: Merkt ihr denn nicht, weshalb es euch so schlecht geht? ... Ihr habt viel erhofft und wenig erreicht. Wenn ihr den Ertrag eurer Arbeit in eure Häuser bringen wolltet, war er wie weggeblasen. Wißt ihr denn nicht, warum ich es so kommen ließ? Ihr laßt mein Haus in Trümmern liegen, und jeder denkt nur daran, wie er sein eigenes Haus baut ... Weiter sagte der Herr: ‚Schaut doch einmal von heute aus zurück! Bevor ihr anfingt, die Mauern meines Tempels wiederaufzubauen, gab es von einem Feld statt der erwarteten zwanzig Sack Korn nur zehn und von einem Weinberg statt der erwarteten fünfzig Krüge Wein nur zwanzig.'"1

"Nun, ist es in Ordnung, daß man Gott beraubt? Ihr aber beraubt mich und fragt auch noch: ‚Wo haben wir dich beraubt?' Ihr habt mir den Zehnten von euren Ernten ... nicht ordnungsgemäß übergeben. Ein Fluch liegt auf euch, weil das ganze Volk mich betrügt."2 "Deshalb gibt es weder Tau noch Regen, und es kann nichts mehr wachsen."3

"Ich kenne eure Vergehen, eure zahllosen Verbrechen! Ihr beutet die Armen aus ... Aber die Strafe läßt nicht auf sich warten: Ihr werdet eure neuen Häuser aus behauenen Steinen nicht bewohnen und den Wein aus euren neu angelegten Weinbergen nicht trinken."4 "Der Herr wird einen Fluch auf euer Tun legen; er wird euch so verwirren, daß euch nichts mehr glücken wird ... Deine Söhne und Töchter werden vor deinen Augen zu einem fremden Volk in die Sklaverei geführt; du wirst dich in Sehnsucht nach ihnen verzehren, aber du wirst ohnmächtig zusehen müssen."1

"Wer auf unrechtmäßige Weise zu Reichtum gekommen ist, dem geht es wie einem Vogel, der fremde Eier ausgebrütet hat und zusehen muß, wie die Jungen ihm davonlaufen: In den besten Jahren muß er alles hergeben, und am Ende steht er mit leeren Händen da."2 Wie wir unsere Arbeit tun, für unser Geschäftsgebaren und unsere Buchführung müssen nicht nur vor Menschen bestehen, sondern vor allem vor den Augen der himmlischen "Revisoren". Sie sind Beauftragte Gottes, der keine faulen Kompromisse gutheißt, der Böses nicht duldet und Unrecht nicht beschönigt.

"Wundere dich nicht, wenn du siehst, wie man die Armen auf dem Lande unterdrückt und ihnen gerechtes Urteil verweigert. Denn ein Mächtiger deckt den anderen, und beide deckt einer, der noch mächtiger ist."3 "Gott überwacht die Wege jedes Menschen und sieht genau, was einer unternimmt. Für ihn ist kein Dunkel so dunkel, daß Unheilstifter sich verstecken könnten."4

"Sie reißen das Maul auf und lästern den Himmel ... ‚Gott merkt doch nichts!' sagen sie. ‚Was weiß der da oben von dem, was hier vorgeht?'"5 "Und sollte ich schweigen zu all diesem Unrecht? Hältst du mich etwa für deinesgleichen? Ich verlange Rechenschaft von dir, ich halte dir jede Schändlichkeit vor Augen!"6

"Und als ich aufblickte, sah ich eine Buchrolle daherfliegen ... Darauf steht ein Fluch geschrieben, der jeden ereilt, der gestohlen oder einen Meineid geschworen hat. Zu lange schon sind diese Vergehen im ganzen Land ungestraft geblieben. Der Herr der ganzen Welt sagt: ‚Ich sende diesen Fluch in das Haus jedes Diebes und in das Haus eines jeden, der unter Berufung auf meinen Namen einen Meineid schwört. Der Fluch setzt sich dort fest und zerstört das ganze Haus, die Balken samt den Steinen.'"7

Gottes Gesetz verurteilt jeden Übeltäter. Er kann versuchen, diese warnende Stimme zu überhören oder zu verdrängen, doch das wird nichts nützen, denn sie verschafft sich immer wieder Gehör, verfolgt ihn und raubt ihm den Frieden -- und das, wenn nötig, so lange er lebt. Im Gericht sagt sie gegen ihn aus und wird schließlich zu einem verzehrenden Feuer für Leib und Seele.

"Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Womit will er es dann zurückkaufen?"1 Das ist eine Frage, über die jeder von uns nachdenken sollte: Eltern und Kinder, Lehrer und Schüler. Sie geht alle an, ob sie nun jung oder alt sind. Geschäftliche Vorhaben und Lebenspläne werden erst dann sinnvoll und nutzbringend, wenn sie sich nicht nur auf die wenigen Jahre des irdischen Lebens beschränken, sondern die Ewigkeit mit einbeziehen. Junge Leute müssen es lernen, sich an den richtigen Grundsätzen zu orientieren und nach dem zu streben, was dauerhafter ist als irdisches Gut. Und ihr Älteren und Erfahreneren sollt ihnen dabei helfen. Wer in "himmlische Güter" investiert, wird sehr bald merken, daß ihm das schon auf dieser Erde zugute kommt.