Vom Schatten Zum Licht

Kapitel 39

Die Zeit Der TrübsaL

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"Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk ‚‚ t--I eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen." (Daniel 12,1)

Gott Zieht Sich Zuruck

Wenn die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft abgeschlossen ist, gibt es keine Gnade mehr für die sündigen Bewohner der Erde. Gottes Volk hat seine Aufgabe vollendet. Es hat den "Spätregen", "die Erquickung von dem Angesicht des Herrn", empfangen und ist auf die bevorstehende schwere Stunde vorbereitet. Engel eilen im Himmel hin und her. Ein Engel kommt von der Erde zurück und verkündigt, dass die Aufgabe abgeschlossen ist. Die letzte Prüfung ist über die Welt gegangen, und alle, die den göttlichen Geboten treu geblieben sind, empfangen nun "das Siegel des lebendigen Gottes" (Offenbarung 7,2). Dann beendet Jesus seinen Vermittlerdienst im himmlischen Heiligtum. Er hebt seine Hand auf und spricht mit lauter Stimme: "Es ist vollbracht!", und alle Engelscharen legen ihre Kronen nieder, wenn Jesus feierlich verkündigt: "Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig." (Offenbarung 22,11) Jeder Fall, sei es zum Leben oder zum Tod, ist entschieden. Christus hat sein Volk versöhnt und dessen Sünden getilgt. Die Vollzahl seiner Untertanen ist erreicht. "Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel" werden den Erben des Heils übergeben, und Jesus wird als Herr aller Herren und König aller Könige herrschen.

Wenn er das Heiligtum verlässt, bedeckt Finsternis die Bewohner der Erde. In dieser angstvollen Zeit müssen die Gerechten ohne Vermittler vor einem heiligen Gott leben. Die Unbußfertigen werden nicht mehr zurückgehalten, und Satan hat nun vollständige Kontrolle über sie. Gottes Langmut ist zu Ende. Die Welt hat seine Gnade abgelehnt, seine Liebe verschmäht und sein Gesetz mit Füßen getreten. Die Gottlosen haben die Grenzen ihrer Bewährungsfrist überschritten, und der Geist Gottes, dem sie fortwährend widerstanden haben, ist ihnen letztlich entzogen worden. Sie werden nicht mehr durch die göttliche Gnade beschützt und sind dem Bösen wehrlos ausgeliefert. Satan wird nun die Welt in eine letzte große Trübsal stürzen. Sobald die Engel Gottes die wilden Stürme der menschlichen Leidenschaften nicht länger zurückhalten, können sich Zank und Streit ungehindert entfalten. Die ganze Welt wird in ein Verderben hineingezogen werden, das schrecklicher als jenes sein wird, das damals über das alte Jerusalem hereinbrach.

Ein einziger Engel tötete die Erstgeborenen der Ägypter und brachte große Klage über das Land. Als David gegen den Willen Gottes verstieß und das Volk zählen ließ, verursachte ein Engel jene schreckliche Vernichtung, mit der Davids Sünde bestraft wurde. Die gleiche zerstörende Macht, die heilige Engel ausübten, als Gott es befahl, führen böse Engel aus, wenn Gott es zulässt. Diese Kräfte stehen nun bereit und warten nur auf die göttliche Freigabe, um überall Verwüstungen anzurichten.

Jene, die Gottes Gesetz anerkennen, werden beschuldigt, Strafgerichte über die Welt gebracht zu haben. Man betrachtet sie als die Auslöser schrecklicher Naturkatastrophen, von Streit und Blutvergießen unter den Menschen, die die Welt mit Leid erfüllen. Die Macht, die die letzte Warnung begleitete, hat die Gottlosen in Wut versetzt. Ihr Zorn entbrennt gegen alle, welche die Botschaft angenommen haben, und Satan wird den Geist des Hasses und der Verfolgung mit noch größerer Entschlossenheit anfachen.

Als Gott sich letztlich von der jüdischen Nation zurückzog, bemerkten es weder die Priester noch das Volk. Obwohl Satan schon längst die Herrschaft über sie gewonnen hatte und äußerst schreckliche und bösartige Ausschreitungen an der Tagesordnung waren, betrachteten sich die Juden immer noch als die Auserwählten Gottes. Der Tempeldienst wurde fortgesetzt, auf dem verunreinigten Altar wurde weiterhin geopfert, und täglich flehte man um den göttlichen Segen, obwohl man sich an dem Blut des treuen Gottessohns schuldig gemacht hatte und seine Diener und Apostel umbringen wollte. Ebenso wird die Welt nichts davon ahnen, wenn die unwiderrufliche Entscheidung im Heiligtum ausgesprochen wird und über das Schicksal der Menschen endgültig entschieden ist. Religiöse Formen werden weiterhin vom Volk beachtet, obwohl sich der Geist Gottes endgültig zurückgezogen hat, und der satanische Eifer, mit dem sie der Fürst des Bösen für seine niederträchtigen Ziele beeinflusst, wird dem Eifer für Gott ähneln.

Der Sabbat ist zu einem besonders kontroversen Thema in der ganzen Christenheit geworden. Religiöse und weltliche Führer haben sich vereinigt, um die Sonntagsfeier zu erzwingen. Eine kleine Minderheit weigert sich jedoch hartnäckig, dieser allgemeinen Forderung nachzukommen. Dadurch wird sie weltweit diskriminiert. Es wird eindringlich gefordert werden, dass die Wenigen, die sich der kirchlichen Verordnung und dem staatlichen Gesetz widersetzen, nicht geduldet werden dürfen. Es ist besser, sie leiden zu lassen, als dass ganze Nationen in Unordnung und Gesetzlosigkeit fallen. Dasselbe Argument verwendeten die Obersten des Volkes Israel vor fast 2000 Jahren gegenüber Christus. Der verschlagene Kaiphas sagte: "Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht." (Johannes 11,50) Diese Begründung scheint berechtigt, und es wird schließlich einen Erlass geben, welcher alle, die den Sabbat des vierten Gebotes halten, anprangert, dass sie die härtesten Strafen verdienten und dass das Volk nach einer gewissen Zeit die Freiheit habe, sie umzubringen. Der Katholizismus in der Alten und der abgefallene Protestantismus in der Neuen Welt verfolgen das gleiche Ziel und richten sich gegen alle, welche die göttlichen Vorschriften beachten.

Die Zeit Der "Angst Für Jakob"

Das Volk Gottes wird dann in eine solche Trübsal und Not hineingeraten, wie sie der Prophet Jeremia als eine Zeit der "Angst für Jakob" beschrieben hat: "So spricht der Herr: Angstgeschrei vernehmen wir: Schrecken und kein Friede. Fragt doch und schaut, ob je ein Mann Kinder zur Welt bringt. Warum sehe ich alle Männer mit den Händen auf den Hüften wie eine Gebärende? Jedes Gesicht ist verstört und leichenblass. Denn groß ist jener Tag, keiner ist ihm gleich. Eine Notzeit ist es für Jakob, doch wird er daraus gerettet." (Jeremia 30,5-7 EÜ)

Jakobs Nacht der Angst (1. Mose 32,25-31), als er im Gebet um die Befreiung aus der Hand Esaus rang, ist ein Sinnbild für die Erfahrung, die das Volk Gottes in der Zeit der Trübsal erleiden muss. Weil er seinen Vater überlistet hatte, um sich den Segen zu verschaffen, der seinem Bruder Esau zugedacht war, musste Jakob um sein Leben fürchten und fliehen, aufgeschreckt durch die Todesdrohung seines Bruders. Nach vielen Jahren der Verbannung machte er sich auf Gottes Geheiß mit seinen Frauen und Kindern sowie seinen Herden auf den Weg in seine Heimat. Als er die Grenze des Landes erreichte, erschreckte ihn die Nachricht, dass Esau ihm an der Spitze einer Gruppe von Kriegern entgegenkam und sicher Rache üben wollte. Jakobs unbewaffnete Schar schien ein hilfloses Opfer der Gewalt und des Gemetzels zu werden. Zur Belastung durch die Angst kam noch die bedrückende Last der Selbstanklage, denn es war seine eigene Sünde, die ihn in diese Gefahr gebracht hatte. Die Gnade Gottes war seine einzige Hoffnung, und seine einzige Verteidigung war das Gebet. Doch ließ er nichts ungetan, um das begangene Unrecht an seinem Bruder wieder gutzumachen und die drohende Gefahr abzuwenden. So sollten die Nachfolger Christi beim Herannahen der trübseligen Zeit jede Anstrengung unternehmen, um sich vor den Menschen ins richtige Licht zu rücken, Vorurteile abzubauen und die Gefahr abzuwenden, die der Gewissensfreiheit droht.

Jakob schickt seine Familie weg, damit sie seine Not nicht miterleben muss, und bleibt allein im Gebet mit Gott. Er bekennt seine Sünde, anerkennt dankbar die Barmherzigkeit Gottes und erinnert in tiefer Demut an den Bund Gottes mit seinen Vätern und die Verheißung, die ihm in jener Nacht in Bethel und im Land seiner Verbannung gemacht wurde. Er befindet sich an einem Wendepunkt in seinem Leben; alles steht auf dem Spiel. In der Dunkelheit und Einsamkeit betet er weiter und demütigt sich vor Gott. Plötzlich legt sich eine Hand auf seine Schulter. Er meint, ein Feind trachte ihm nach dem Leben, und so kämpft er mit der Kraft der Verzweiflung gegen seinen Angreifer. Bei Tagesanbruch lässt ihn der Fremde seine übermenschliche Macht spüren. Bei diesem Griff scheint der starke Mann wie gelähmt und wird ein hilfloser, weinender Bittsteller am Hals seines geheimnisvollen Gegners. Nun weiß Jakob, dass er mit dem Engel des Bundes gekämpft hat. Er ist kampfunfähig und leidet heftige Schmerzen, gibt aber sein Ziel nicht auf. Lange Zeit war er ratlos gewesen, wurde von einem schlechten Gewissen geplagt und litt unter seiner Sünde. Jetzt aber will er die Gewissheit haben, dass sie ihm vergeben ist. Der göttliche Besucher scheint ihn verlassen zu wollen, aber Jakob klammert sich an ihm fest und fleht um einen Segen. Der Engel drängt: "Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an", aber der Patriarch ruft aus: "Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich." (1. Mose 32,27 ZÜ) Was für ein Vertrauen, welche Entschlossenheit und Ausdauer kommen hier zum Ausdruck! Wenn diese Forderung aus einer überheblichen und vermessenen Haltung heraus gestellt worden wäre, würde Jakob augenblicklich vernichtet worden sein. Doch sie kam aus der Gewissheit eines Menschen, der seine Schwachheit und Unwürdigkeit eingestanden hatte und auf einen gnädigen und bundestreuen Gott vertraute.

"Er kämpfte mit dem Engel und siegte." (Hosea 12,5) Durch Demut, Reue und Übergabe errang dieser sündhafte, irrende Sterbliche die Anerkennung der Majestät des Himmels. Er klammerte sich zitternd an Gottes Verheißungen, und der unendlich liebende Gott konnte die Bitte dieses Sünders nicht abweisen. Als Beweis dieses Triumphs und dieser Ermutigung für andere, diesem Beispiel zu folgen, erhielt Jakob einen neuen Namen, der nicht mehr an seine Sünde, sondern an seinen Sieg erinnerte. Gott sicherte Jakob damit gleichzeitig zu, dass er sich auch bei Menschen durchsetzen werde. Er fürchtete sich nicht mehr vor dem Zorn seines Bruders, denn der Herr war sein Schutz.

Zuvor hatte Satan Jakob vor Gottes Engeln angeklagt und das Recht beansprucht, ihn wegen seiner Sünden zu vernichten. Er wirkte auf Esau ein, gegen ihn in den Kampf zu ziehen. Während Jakob eine Nacht hindurch rang, drängte ihm Satan ein Gefühl der Schuld auf, um ihn zu entmutigen und seine Bindung zu Gott zu zerbrechen. Jakob war am Rande der Verzweiflung. Er wusste jedoch, dass er ohne Hilfe vom Himmel umkommen würde. Seine große Sünde hatte er aufrichtig bereut, und nun bat er um Gottes Barmherzigkeit. Er ließ sich von seinem Ziel nicht abbringen, sondern hielt den Engel fest und brachte seine Bitte unter schmerzlichem Flehen vor, bis er sich durchsetzte.

Eine Harte Glaubensprufung

So wie Satan auf Esau eindrang, gegen Jakob in den Kampf zu ziehen, so wird er die Gottlosen in der Zeit der Trübsal aufwiegeln, Gottes Kinder zu vernichten. Und so wie er Jakob anklagte, wird er seine Anklagen gegen das Volk Gottes vorbringen. Er nennt die Welt seine Untertanen, und nur die kleine Gruppe, die Gottes Gebote hält, widersetzt sich seinem Herrschaftsanspruch. Wenn er sie von der Erde ausrotten könnte, wäre sein Triumph vollkommen. Er sieht, dass sie von heiligen Engeln beschützt wird, und schließt daraus, dass ihre Sünden vergeben worden sind; aber er weiß nicht, dass ihre Fälle im himmlischen Heiligtum bereits entschieden wurden. Satan kennt die Übertretungen genau, zu denen er diese Menschen verführt hat, und er bringt ihre Sünden nun in höchst übertriebener Form vor Gott und behauptet, diese Personen verdienten es genauso, von Gottes Gnade ausgeschlossen zu werden, wie er selbst. Er erklärt, dass der Herr in seiner Gerechtigkeit ihnen ihre Sünden nicht vergeben könne, während er und seine Engel vernichtet würden. Der Gegner Gottes beansprucht sie als seine Beute und verlangt ihre Auslieferung, um sie zu vernichten.

Während Satan Gottes Kinder wegen ihrer Sünden verklagt, lässt Gott es zu, dass der Böse diese Menschen bis zum Äußersten versucht. Ihr Gottvertrauen, ihr Glaube und ihre Standhaftigkeit werden ernsthaft geprüft. Wenn sie auf ihre Vergangenheit blicken, sinkt ihre Hoffnung, denn sie können in ihrem Leben wenig Gutes entdecken. Sie sind sich ihrer Schwachheit und Unwürdigkeit völlig bewusst. Deshalb versucht Satan sie mit dem Gedanken zu quälen, ihre Fälle seien hoffnungslos, und der Makel ihrer Verunreinigung könne niemals abgewaschen werden. So hofft er, ihren Glauben zu zerstören, damit sie seinen Versuchungen nachgeben und sich von Gott abwenden.

Obwohl Gottes Volk von Feinden umgeben sein wird, die es auf seinen Untergang abgesehen haben, fürchten sich diese Gläubigen nicht vor der Verfolgung um der Wahrheit willen. Sie sorgen sich vielmehr darum, ob sie auch jede Sünde bereut haben, um nicht etwa durch unvergebene Schuld selbst die Erfüllung der Verheißung Christi zu verhindern: "Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen." (Offenbarung 3,10) Wenn sie die Gewissheit der Vergebung erlangen könnten, dann würden sie weder vor Folter noch vor dem Tod zurückschrecken. Wenn hingegen offenkundig würde, dass sie unwürdig seien und ihr Leben aufgrund ihrer Charaktermängel verlieren müssten, dann würden sie Gottes heiligem Namen Schande bereiten.

Überall hören sie von Anschlägen und Verrat und sehen die deutlichen Auswirkungen der Empörung. In ihnen erwächst ein starkes inneres Verlangen, dass dieser große Abfall und diese Bosheit der Gottlosen bald zu einem Ende kommen möge. Während sie aber Gott bitten, doch der Rebellion Einhalt zu gebieten, machen sie sich selbstkritisch Vorwürfe, keine Kraft mehr zu haben, Satans Angriffen zu widerstehen und sie zurückzudrängen. Sie meinen, wenn sie stets ihre ganze Fähigkeit in den Dienst Christi gestellt hätten, wären sie von Erfolg zu Erfolg gekommen, und Satans Helfershelfer hätten dann weniger Macht, sie zu bedrängen.

Sie quälen sich vor Gott, weisen darauf hin, wie sehr sie ihre vielen Sünden bereut haben und berufen sich auf das Versprechen des Erlösers: "Sie suchen Zuflucht bei mir und machen Frieden mit mir, ja, Frieden mit mir." (Jesaja 27,5) Ihr Glaube lässt nicht nach, obwohl ihre Gebete nicht unmittelbar erhört werden. Trotz größter Angst, Schrecken und Not hören sie nicht auf, zu Gott zu flehen. Wie sich damals Jakob an den Engel klammerte, ergreifen sie die Kraft Gottes, und der Schrei ihres Inneren ist: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn." (1. Mose 32,27)

Kein Kompromiss Mit Der Sunde

Hätte Jakob nicht vorher seine Sünde - die Erlangung des Erstgeburtsrechts durch Betrug - bereut, hätte Gott sein Gebet nicht erhört und auch sein Leben nicht gnädig bewahrt. Wenn also Gottes Volk in der trübseligen Zeit noch nicht bekannte Sünden entdecken würde, während es in Angst und Schrecken gepeinigt wird, könnte es überwältigt werden. Die Verzweiflung würde ihren Glauben ersticken, und sie hätten kein Vertrauen mehr, Gott um ihre Errettung zu bitten. Während sie sich ihrer Unwürdigkeit wohl bewusst sind, haben sie keine verborgene Schuld zu enthüllen. Ihre Sünden sind bereits durch das Gericht beurteilt und getilgt worden, und es existiert keine Erinnerung mehr an sie.

Satan verleitet viele Menschen zu der Annahme, dass Gott kleine Fehltritte im Leben übersieht. Der Herr zeigt jedoch am Beispiel Jakobs, dass er das Übel absolut nicht billigt oder duldet. Alle, die versuchen, ihre Sünden zu entschuldigen oder zu verbergen und die zulassen, dass sie als nicht bereut und daher unvergeben in den Büchern des Himmels stehen bleiben, wird Satan leicht überwinden. Je höher ihr Anspruch an die Frömmigkeit und je ehrenhafter ihre Stellung ist, die sie einnehmen, desto strenger wird ihr Handeln in den Augen Gottes beurteilt und desto sicherer wird ihr großer Gegner über sie siegen. Alle, die ihre Vorbereitung auf den Tag des Herrn aufschieben, können diese während der trübseligen Zeit oder später nicht mehr nachholen. Solche Fälle sind hoffnungslos.

Namenschristen, die unvorbereitet den letzten Kampf miterleben werden, können ihre Sünde nur noch mit Worten brennender Angst bekennen, während die Gottlosen über ihr Leid frohlocken. Solche Bekenntnisse haben einen ähnlichen Wert wie die von Esau oder Judas. Die so handeln, beklagen sich über die Folgen der Übertretung, nicht aber über die Schuld selbst. Sie fühlen keine wahre Reue, keine Abscheu vor dem Übel. Aus Furcht vor Strafe gestehen sie ihre Sünden ein. Doch wie einst Pharao würden sie dem Himmel wiederum trotzen, sollten die Gerichte sie verschonen.

Die Geschichte Jakobs bezeugt auch, dass Gott jene nicht verwerfen wird, die getäuscht, versucht, betrogen und zur Sünde verleitet worden sind und sich in wahrer Reue an ihn gewandt haben. Satan will diese Menschen vernichten, doch Gott wird seine Engel senden, um sie in Zeiten der Gefahr zu schützen und zu trösten. Die Angriffe Satans sind schlimm und zielstrebig, seine Täuschungen schrecklich, aber Gott wacht über die Seinen, sein Ohr hört auf ihre Schreie. Ihre Trübsal ist groß, und die Flammen des Feuerofens scheinen sie zu verschlingen. Doch sie werden aus der Hand dessen, der sie läutert, wie gereinigtes Gold aus dem Feuer hervorkommen. Gottes Liebe zu seinen Kindern in der Zeit ihrer schwersten Prüfungen ist ebenso stark und warmherzig wie in ihren sonnigsten Tagen. Doch sie müssen durch diesen Feuerofen hindurch. Ihre Liebe zum Irdischen muss verzehrt werden, damit das Bild Christi sich in ihnen vollkommen widerspiegelt.

Glauben Lernen

Die Zeit der Trübsal und der Angst, die vor uns liegt, wird einen Glauben erforderlich machen, der Mühsal, Verzug und Hunger erdulden kann, einen Glauben, der nicht wankt, auch wenn er schwer geprüft wird. Allen wird eine Zeit der Gnade gewährt, um sich auf jene Tage vorzubereiten. Jakob war erfolgreich, weil er Ausdauer und Entschlossenheit bewies. Sein Sieg ist auch ein Beweis der Macht beharrlichen Gebets. Wer sich auf die Verheißungen Gottes stützt, wie Jakob dies tat, und so ernst und beharrlich ist wie er, wird wie dieser Erfolg haben. Wer nicht bereit ist, Selbstverleugnung zu üben, mit Gott zu ringen und lange und ernstlich um Gottes Segen zu bitten, wird diesen nicht empfangen. Mit Gott ringen - wie wenige wissen, was das bedeutet! Wie wenige haben sich jemals von ganzem Herzen so ernstlich an Gott gewandt, dass sie alle ihre Kräfte dafür einsetzten. Wenn Wogen der Verzweiflung, die durch keine Sprache zu beschreiben sind, über den Bittenden hinwegrollen, klammern sich nur wenige mit unbeirrbarem Vertrauen an die Verheißungen Gottes.

Wer in der heutigen Zeit nur wenig Glauben übt, steht in äußerster Gefahr, von Satan verführt zu werden und sich dem Gewissenszwang zu beugen. Selbst wenn er die Prüfung bestehen sollte, fällt er in noch tiefere Bedrängnis und Seelenqual, weil er es sich nie zur Gewohnheit gemacht hat, auf Gott zu vertrauen. Die Entwicklung seines Glaubens, die er vernachlässigt hat, muss er nun unter äußerst entmutigenden Umständen nachholen.

Wir sollten Gott heute kennen lernen und seine Verheißungen erproben. Engel schreiben jedes ernste und aufrichtige Gebet auf. Wir sollten eher unsere egoistischen Ziele aufgeben, als die Gemeinschaft mit Gott zu vernachlässigen. Die größte Armut, die tiefste Selbstverleugnung mit Gottes Anerkennung sind besser als Reichtum, Ehre, Bequemlichkeit und Freundschaft ohne ihn. Wir müssen uns Zeit nehmen für das Gebet. Wenn uns weltliche Angelegenheiten zu sehr in Anspruch nehmen, gibt uns Gott vielleicht dadurch Zeit, dass er uns unsere Götzen in Form von Gold, Häusern oder fruchtbaren Ländereien wegnimmt.

Junge Menschen könnten nicht zum Sündigen verführt werden, wenn sie sich weigerten, einen Weg zu betreten, auf dem sie nicht um Gottes Segen bitten können. Wenn die Botschafter, die der Welt die letzte und ernste Warnung bringen, nicht auf kalte, teilnahmslose und träge Weise, sondern eifrig und in vollem Vertrauen wie Jakob um den Segen Gottes bitten würden, dann hätten sie viele Gelegenheiten, bei denen sie sagen könnten: "Ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet." (1. Mose 32,31) Der Himmel würde sie als Prinzen betrachten, die über Gott und die Menschen den Sieg davongetragen haben.

Diese Zeit der Bedrängnis, "wie sie nie gewesen ist" (Markus 13,19), wird bald über uns hereinbrechen. Wir werden dann eine Erfahrung brauchen, die wir jetzt noch nicht besitzen und die zu erstreben viele zu träge sind. Eine Zeit der Trübsal sieht im Vorfeld oft schlimmer aus, als sie dann in Wirklichkeit ist. Das ist bei jener Krise jedoch nicht der Fall. Die lebhafteste Phantasie kann sich das Ausmaß dieser Prüfung nicht vorstellen. In dieser Zeit der Trübsal steht jeder allein vor Gott. Wenn auch Noah, Daniel und Hiob darunter wären, "so wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Sie würden durch ihre Gerechtigkeit weder Söhne noch Töchter retten, sondern allein ihr eigenes Leben" (Hesekiel 14,20).

Während unser Hoherpriester uns mit Gott versöhnt, sollten wir uns um Vollkommenheit in Christus bemühen. Unser Erlöser konnte nicht einmal in Gedanken dazu gebracht werden, der Macht der Versuchung nachzugeben. In menschlichen Herzen hingegen findet Satan immer einen Winkel, wo er sich einnisten kann. Sündhafte Neigungen werden gepflegt, wodurch seine Versuchungen ihre Macht entfalten können. Christus aber erklärte von sich: "Es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich." (Johannes 14,30) Satan konnte am Sohn Gottes nichts finden, wodurch er den Sieg hätte gewinnen können. Er hielt die Gebote seines Vaters, und in ihm war keine Sünde, die Satan zu seinem Vorteil hätte ausnutzen können. In diesem Zustand müssen sich jene befinden, die in der trübseligen Zeit bestehen werden.

Wir müssen uns schon in diesem Leben durch den Glauben an das versöhnende Blut Christi von der Sünde trennen. Unser Erlöser lädt uns ein, mit ihm zusammen zu arbeiten, unsere Schwäche mit seiner unerschöpflichen Kraft, unsere Unwissenheit mit seiner Weisheit, unsere Unwürdigkeit mit seinem Verdienst zu verbinden. Gott hat dieses Leben als Schule bestimmt, in der wir die Sanftmut, Demut und Selbstlosigkeit Jesu lernen sollen. Der Herr zeigt uns stets das wahre Lebensziel und nicht den Weg, den wir wählen würden, weil er uns leichter und angenehmer erscheint. Es liegt an uns, ob wir mit den Kräften des Himmels zusammenarbeiten und unseren Charakter nach dem göttlichen Vorbild gestalten lassen wollen oder nicht. Niemand kann diese Aufgabe aufschieben oder vernachlässigen, ohne Gefahr zu laufen, sein Seelenheil zu verlieren.

Gewaltige Täuschungen

In seiner Vision hörte der Apostel Johannes eine laute Stimme rufen: "Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat." (Offenbarung 12,12) Die Ereignisse, die durch diese Stimme aus dem Himmel angekündigt werden, sind schrecklich. Der Zorn Satans nimmt zu, je kürzer seine Zeit wird, und seine Täuschungen und Zerstörungen erreichen in der trübseligen Zeit ihren Höhepunkt.

Erschreckende übernatürliche Erscheinungen werden bald am Himmel als Zeichen der Macht von Wunder wirkenden Dämonen zu sehen sein. Die Geister der Teufel werden zu den Königen der Erde und über die ganze Welt gehen, um Menschen in ihrem Betrug gefangen zu halten und sie mit Satan in seinem letzten Kampf gegen die Herrschaft des Himmels zu vereinen. Herrscher und Untergebene werden in gleicher Weise betrogen. Menschen werden vorgeben, Christus zu sein, und den Titel und die Verehrung beanspruchen, die nur dem Erlöser der Welt zukommen. Sie werden Wunderheilungen vollbringen und behaupten, sie hätten Offenbarungen vom Himmel erhalten, die jedoch dem Zeugnis der Heiligen Schrift widersprechen.

Als Krönung dieses Täuschungsmanövers wird sich Satan selbst als Christus ausgeben. Die Kirche hat lange behauptet, auf die Wiederkunft des Erlösers als Ziel ihrer Hoffnung zu warten. Nun wird der große Betrüger den Anschein erwecken, dass Christus gekommen sei. In verschiedenen Teilen der Erde wird sich Satan den Menschen in schillerndem Glanz als majestätisches Wesen darstellen, das eine täuschende Ähnlichkeit mit dem Sohn Gottes hat, wie ihn Johannes in der Offenbarung beschreibt (Offenbarung 1,13-15). Die Herrlichkeit, die ihn umgibt, übertrifft alles, was sterbliche Augen jemals gesehen haben. Es ertönt der Jubelruf: "Christus ist gekommen! Christus ist gekommen!" Menschen werfen sich vor ihm nieder, während er seine Hände erhebt und sie segnet, wie Christus seine Jünger segnete, als er auf Erden war. Seine Stimme ist sanft und leise, aber dennoch voller Wohlklang. In mildem, mitfühlendem Ton wiederholt er einige der großartigen himmlischen Wahrheiten, die schon Jesus ausgesprochen hatte. Er heilt die Krankheiten der Menschen, tritt dadurch wie Christus auf und behauptet nun, er habe den Sabbat auf den Sonntag verlegt. Er ordnet an, dass alle jenen Tag heiligen sollen, den er gesegnet hat. Er erklärt alle zu Gotteslästerern, die den siebten Tag heiligen und sich weigern, auf seine Engel zu hören, die er mit Licht und Wahrheit zu ihnen sandte. Dies ist eine starke, beinahe überwältigende Täuschung. Wie die Samariter, die sich von Simon dem Magier täuschen ließen, lässt sich auch diese Menge, vom Geringsten bis zum Vornehmsten, durch Satans Zaubereien betören und ruft aus: "Dieser Mann ist die Kraft Gottes, die man ›die Große‹ nennt." (Apostelgeschichte 8,10 ZÜ)

Aber das Volk Gottes lässt sich davon nicht täuschen. Die Lehren dieses falschen Messias stimmen nicht mit der Heiligen Schrift überein. Er spricht seinen Segen über die Anbeter des Tieres und dessen Bild aus. Genau von diesen Menschen sagt die Bibel, dass der unvermischte Zorn Gottes über sie ausgegossen wird.

Nicht Allein In Der Not

Es wird Satan außerdem nicht erlaubt sein, die Art und Weise der Ankunft Christi nachzuahmen. Der Erlöser hatte seine Jünger vor einer derartigen Täuschung gewarnt und die Art und Weise seiner Wiederkunft deutlich vorhergesagt. "Es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. ... Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein." (Matthäus 24,24-27.31; 25,31; Offenbarung 1,7; 1. Thessalonicher 4,16.17) Jesu Wiederkunft kann nicht gefälscht werden. Die ganze Welt wird sie erkennen und bezeugen.

Nur wer fleißig in der Bibel geforscht und die Liebe zur Wahrheit angenommen hat, wird vor dieser mächtigen Täuschung geschützt sein, die die ganze Welt fesselt. Durch das biblische Zeugnis werden die Gläubigen den Verführer in seiner Maskerade entlarven. Für alle wird es eine Zeit der Prüfung geben. Durch den Ausleseprozess bei der Versuchung offenbart sich der echte Christ. Ist das Volk Gottes jetzt so fest auf sein Wort gegründet, dass es sich nicht von dem täuschen lässt, was es mit seinen Sinnen wahrnimmt? Wird es sich in solch einer Entscheidungsstunde an die Bibel und nur an die Bibel halten? Wo immer möglich wird Satan versuchen, sie davon abzuhalten, sich auf diesen Tag so vorzubereiten, dass sie standhaft bleiben können. Er wird Umstände herbeiführen, die ihren Weg versperren und die sie an irdische Güter binden. Diese werden für sie zu drückenden Lasten, die ihre Herzen mit den Sorgen für dieses Leben so beschweren, dass der Tag der Prüfung unerwartet wie ein Dieb über sie kommt.

Wenn der Erlass verschiedener Regierungen christlicher Länder gegen die rechtskräftig wird, die Gottes Gebote halten, und geltendes Recht ihnen den Schutz entzieht, wird sich das Volk Gottes zusammentun. Seine Getreuen werden Städte und Dörfer verlassen und vor denen fliehen, die ihnen nach dem Leben trachten, um in öden und einsamen Gegenden zu wohnen. Viele werden in einsamen Gebirgsgegenden Zuflucht finden. Wie die Christen in den Tälern des Piemonts werden sie die Höhen der Erde zu ihren Heiligtümern machen und Gott für "diese Feste und diesen Schutz" danken (Jesaja 33,16). Viele aber aus allen Völkern und Ständen, Hohe und Geringe, Reiche und Arme, Farbige und Weiße werden eine sehr ungerechte und grausame Gefangenschaft erdulden müssen. Gottes geliebtes Volk muss beschwerliche Tage durchmachen, gebunden in Ketten, hinter Schloss und Riegel gesetzt und zum Tode verurteilt. Es sieht so aus, als würden einige in finsteren, stinkenden Verliesen dem Hungertod überlassen. Kein Mensch hört ihr Klagen, niemand reicht ihnen die Hand zur Hilfe.

Wird der Herr sein Volk in der Stunde dieser Prüfung vergessen? Vergaß er den treuen Noah, als das Gericht über die vorsintflutliche Welt hereinbrach? Vergaß er Lot, als das Feuer vom Himmel herabfuhr, um die Städte der Ebene zu verzehren? Vergaß er Josef, als er in Ägypten von Götzenanbetern umgeben war? Vergaß er Elia, als ihn der Schwur Isebels bedrohte, wonach ihm das gleiche Schicksal widerfahren sollte wie den Propheten Baals? Vergaß er Jeremia in der dunklen und trostlosen Grube in seinem Gefängnis? Vergaß er die drei tapferen Jünglinge im Feuerofen oder Daniel in der Löwengrube?

"Zion aber sprach: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen. Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet." (Jesaja 49,14-16) Der Herr der Heerscharen hat gesagt: "Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an." (Sacharja 2,12)

Werden sie auch von Feinden ins Gefängnis geworfen, können Kerkermauern die Verbindung zwischen ihnen und Christus doch nicht unterbrechen. Einer, der all ihre Schwachheit sieht, der mit jeder Prüfung vertraut ist, steht über allen irdischen Mächten. Engel werden sie in ihren einsamen Gefängniszellen besuchen und ihnen Licht und Frieden vom Himmel bringen. Das Gefängnis wird wie ein Palast sein, denn dort wohnen die Reichen im Glauben, und die düsteren Wände werden mit himmlischem Licht erleuchtet werden wie damals, als Paulus und Silas um Mitternacht im Gefängnis zu Philippi Loblieder sangen.

Keine Gnade Mehr!

Die Gerichte Gottes werden jene treffen, die versuchen, sein Volk zu unterdrücken und zu vernichten. Seine Langmut macht die Gottlosen kühn in ihren Übertretungen. Doch ihrer Bestrafung werden sie nicht entrinnen, und diese wird schrecklich sein, weil sie so lange zurückgehalten wurde. "Denn der Herr wird sich aufmachen wie am Berge Perazim und toben wie im Tal Gibeon, dass er sein Werk vollbringe, aber fremd ist sein Werk, und dass er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat!" (Jesaja 28,21) Strafen zu vollstrecken ist für unseren barmherzigen Gott "ein fremdes Werk". "So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen" (Hesekiel 33,11). Der Herr ist "barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue ... und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand" (2. Mose 34,6.7). "Der Herr ist geduldig und von großer Kraft, vor dem niemand unschuldig ist." (Nahum 1,3) Durch schreckliche, aber gerechte Strafen wird er die Autorität seines mit Füßen getretenen Gesetzes verteidigen. Die strenge Vergeltung, die auf die Übertreter wartet, zeigt sich darin, dass der Herr zögert, das Gericht zu vollstrecken. Das Volk, mit dem er so lange Geduld gehabt hat und das er nicht eher schlagen will, bis das Maß der Ungerechtigkeit gegen Gott voll ist, wird schließlich den Wein des göttlichen Zorns trinken müssen, der keine Gnade mehr enthält.

Wenn Christus seine Vermittlertätigkeit im Heiligtum beendet, wird der lautere Zorn Gottes ausgegossen werden, der denen angedroht wurde, die das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen (Offenbarung 14,9.10). Die Plagen, die Gott über Ägypten kommen ließ, ehe er das Volk Israel befreite, gleichen den noch schrecklicheren und umfangreicheren Gerichten, die die Welt vor der endgültigen Befreiung des Volkes Gottes heimsuchen werden. Johannes beschreibt diese furchtbaren Plagen mit folgenden Worten: "Es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten." (Offenbarung 16,2) Das Meer "wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben. ... Und der dritte Engel goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und sie wurden zu Blut" (Offenbarung 16,3.4). So schrecklich diese Plagen auch sein werden, an Gottes Gerechtigkeit besteht kein Zweifel. "Gerecht bist du ... dass du dieses Urteil gesprochen hast; denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind's wert." (Offenbarung 16,5.6) Obwohl sie die Kinder Gottes nur verbal zum Tode verurteilt haben, werden sie genauso für schuldig erklärt, wie wenn sie deren Blut mit eigenen Händen vergossen hätten. In gleicher Weise gab Christus den Juden seiner Zeit die Schuld am Blut aller Heiligen seit Abel, das vergossen wurde, da sie den gleichen Geist wie diese Mörder besaßen und das gleiche Werk verrichten wollten.

In der nächsten Plage wird der Sonne Macht gegeben, "die Menschen zu versengen mit Feuer. Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze" (Offenbarung 16,8.9). Die Propheten schildern den Zustand der Erde zu dieser schrecklichen Zeit folgendermaßen: "Das Feld ist verwüstet ... das Getreide ist verdorben. ... Alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt; denn die Freude der Menschen ist zum Jammer geworden. ..." (Joel 1,10-12) "Der Same ist unter der Erde verdorrt, die Kornhäuser stehen wüst. . O wie seufzt das Vieh! Die Rinder sehen kläglich drein, denn sie haben keine Weide. ... Die Wasserbäche sind ausgetrocknet, und das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt." (Joel 1,17.18.20) "Die Lieder im Tempel sollen in Heulen verkehrt werden zur selben Zeit, spricht Gott der Herr. Es werden an allen Orten viele Leichname liegen, die man heimlich hinwirft." (Amos 8,3)

Hier handelt es sich nicht um weltweite Plagen, sonst würden die Bewohner der Erde völlig ausgerottet werden. Trotzdem werden sie die schrecklichsten Geißeln sein, die sterbliche Menschen je erlebt haben werden. Alle Gerichte, die vor Beendigung der Gnadenzeit über die Menschen kamen, waren mit Gnade vermischt. Das rettende Blut Christi schützte den Sünder davor, das volle Strafmaß zu erhalten. Doch beim Endgericht wird der Zorn Gottes ungehemmt und ohne Gnade ausgegossen werden.

An jenem Tag werden viele den Schutz der göttlichen Gnade begehren, die sie bis dahin verachtet haben. "Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der Herr, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des Herrn, es zu hören; dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des Herrn Wort suchen und doch nicht finden werden." (Amos 8,11.12)

Dennoch Bewahrt

Gottes Volk wird nicht ohne Leiden sein. Während es aber verfolgt und entmutigt wird und Entbehrung und Hunger erleidet, wird es doch nicht umkommen. Dieser Gott, der für Elia sorgte, wird an keinem seiner aufopferungswilligen Kinder vorbeigehen. Der die Haare auf ihren Häuptern zählt, wird für sie sorgen, und in Zeiten der Hungersnot werden sie gesättigt werden. Während die Gottlosen an Hunger und Seuchen zugrunde gehen, beschützen Engel die Gerechten und sorgen für ihre Bedürfnisse. Für den Gerechten gilt die Verheißung: "Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiss." (Jesaja 33,16) "Die Elenden und Armen suchen Wasser, und es ist nichts da, ihre Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der Herr, will sie erhören; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen." (Jesaja 41,17)

"Da wird der Feigenbaum nicht grünen, und es wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe werden aus den Hürden gerissen, und in den Ställen werden keine Rinder sein. Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil." (Habakuk 3,17.18)

"Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele." (Psalm 121,5-7)

"Er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird. Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen." (Psalm 91,3-10)

Trotzdem wird es aus menschlicher Sicht den Anschein haben, als ob Gottes Volk sein Zeugnis, wie einst die Märtyrer, bald mit Blut besiegeln müsste. Die Gläubigen werden befürchten, der Herr lasse es zu, dass sie durch die Hände ihrer Feinde fallen werden. Es ist eine Zeit schrecklicher Seelenangst. Tag und Nacht schreien sie zu Gott um Befreiung. Die Gottlosen frohlocken, und man hört ihren spöttischen Ruf: "Wo ist nun euer Glaube? Warum befreit euch Gott nicht aus unseren Händen, wenn ihr wirklich sein Volk seid?" Aber die Wartenden denken an den sterbenden Jesus am Kreuz auf Golgatha und an die Worte der Priester und Oberen, als diese höhnten: "Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz herab. Dann wollen wir an ihn glauben." (Matthäus 27,42) Wie Jakob ringen sie mit Gott. In ihrem Angesicht erkennt man ihren inneren Kampf. Die Gesichter sind bleich, und doch geben sie ihr ernstes Bitten nicht auf.

Könnten die Menschen mit den Augen des Himmels sehen, würden sie die Scharen erhabener Engel erblicken, die sich um die Gläubigen lagern, die das Wort Christi in Geduld bewahrt haben. Engel haben mitfühlend die Not gesehen und die Gebete der Gläubigen gehört. Sie warten auf das Wort ihres Anführers, um die Leidenden aus der Gefahrenzone herausreißen zu können. Doch sie müssen noch ein wenig warten. Das Volk Gottes muss aus dem bitteren Kelch trinken und mit einer besonderen Taufe getauft werden. Obwohl diese Verzögerung äußerst schmerzlich für sie ist, ist sie die beste Antwort auf ihre Bitten. Während sie vertrauensvoll auf das Eingreifen des Herrn warten, müssen sie Glaube, Hoffnung und Geduld üben. Das hatten sie in ihrer bisherigen Glaubenserfahrung noch zu wenig gelernt. Um der Auserwählten willen wird diese trübselige Zeit jedoch verkürzt werden. "Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze." (Lukas 18,7.8) Das Ende wird schneller kommen, als es die Menschen erwarten. Der Weizen wird geerntet und für die Scheune Gottes in Garben gebunden. Das Unkraut liegt in Bündeln zur Vernichtung durch das Feuer bereit.

Die himmlischen Wächter führen ihren Dienst getreu ihrem Auftrag weiter aus. Obwohl ein generelles Datum für den Vollzug des Todesurteils an den Gläubigen, welche die Gebote halten, festgesetzt ist, wollen ihre Feinde in einigen Fällen diesen Erlass früher als geplant ausführen. Sie werden versuchen, die Gläubigen zu töten, aber niemand kommt an den mächtigen Wächtern vorbei, die jeden treuen Gläubigen beschützen. Einige werden auf ihrer Flucht aus Städten und Dörfern angegriffen, aber die Schwerter, die gegen sie erhoben werden, zerbrechen und werden kraftlos wie Stroh. Andere werden durch Engel in der Gestalt von Soldaten beschützt.

Engel In Menschengestalt

Zu allen Zeiten hat Gott seinem Volk durch heilige Engel geholfen und es befreit. Himmlische Wesen haben aktiv an menschlichen Unternehmungen teilgenommen. Sie sind in Gewändern aufgetreten, die wie Blitze leuchteten, oder sie sind als Männer in der Kleidung eines Wanderers erschienen. Engel sind Männern Gottes in menschlicher Gestalt begegnet. Als ob sie ausruhen müssten, haben sie mittags unter Eichen geruht. Sie haben die Gastfreundschaft menschlicher Heime angenommen. Sie haben Reisenden in der Nacht den Weg gewiesen. Sie haben das Feuer des Altars mit eigenen Händen angezündet. Sie haben Gefängnistüren geöffnet und Diener des Herrn befreit. In himmlischer Ausrüstung kamen sie, um den Stein vom Grab des Erlösers wegzurollen.

Engel nehmen oft in Menschengestalt an Versammlungen der Gerechten teil und besuchen Zusammenkünfte der Gottlosen wie einst in Sodom. Sie zeichnen deren Taten auf, um festzustellen, ob die Grenzen von Gottes Langmut überschritten worden sind. Der Herr liebt Barmherzigkeit und im Interesse einiger Weniger, die ihm aufrichtig dienen, hält er Katastrophen zurück und verlängert für viele Menschen die Zeit des Friedens. Menschen, die gegen Gott sündigen, ahnen kaum, dass sie ihr eigenes Leben gerade den wenigen Treuen verdanken, die sie selbst so gerne verspotten und unterdrücken.

Obwohl es die Herrscher dieser Welt nicht wissen, haben in ihren Versammlungen oft Engel das Wort ergriffen. Menschliche Augen haben sie erblickt, menschliche Ohren haben ihre Aufrufe gehört, menschliche Lippen haben sich ihren Vorschlägen widersetzt und ihre Ratschläge verlacht, menschliche Hände haben sie beleidigt und misshandelt. In Ratsversammlungen und an Gerichtshöfen haben diese Boten gezeigt, dass sie genaue Kenntnisse der menschlichen Geschichte haben. Sie haben die Sache der Unterdrückten besser vertreten als deren fähigste und gewandteste Verteidiger. Sie vereitelten böse Absichten und Taten, die das Werk Gottes sehr behindert und seinem Volk großes Leid zugefügt hätten. "Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus" (Psalm 34,8) in der Stunde der Gefahr und Trübsal.

Das Volk Gottes erwartet mit großer Sehnsucht die Zeichen seines kommenden Königs. Wenn die Wächter angerufen werden: "Wächter, ist die Nacht bald hin?", wird ohne Zögern die Antwort ertönen: "Wenn auch der Morgen kommt, so wird es doch Nacht bleiben." (Jesaja 21,11.12) Licht erscheint auf den Wolken über den Bergspitzen. Bald wird seine Herrlichkeit offenbar. Die Sonne der Gerechtigkeit wird bald hervorleuchten. Der Morgen und die Nacht stehen beide nahe bevor: der Beginn eines endlosen Tages für die Gerechten und der ewigen Nacht für die Gottlosen.

Während die Bedrängten ihre Bitten noch zu Gott empor senden, scheint der Schleier, der sie von der unsichtbaren Welt trennt, fast weggezogen. Die Dämmerung des ewigen Tages lässt die Himmel erglühen, und wie die Melodie eines Engelchors dringen die Worte an das Ohr: "Steht fest in eurer Treue! Die Hilfe kommt!" Christus, der allmächtige Sieger, hält seinen müden Streitern eine Krone unvergänglicher Herrlichkeit bereit, und seine Stimme ertönt von den halb geöffneten Toren: "Siehe, ich bin mit euch! Fürchtet euch nicht! Ich kenne all euren Kummer, ich habe eure Sorgen getragen. Ihr kämpft nicht gegen unbesiegbare Feinde. Ich habe den Kampf für euch ausgefochten, und weil ihr meinen Namen tragt, kann euch niemand überwinden."

Die Hilfe Kommt Zur Rechten Zeit

Christus sendet seine Hilfe genau dann, wenn wir sie brauchen. Der Weg zum Himmel ist durch seine Fußstapfen geheiligt. Jeder Dorn, der unseren Fuß verwundet, hat auch seinen Fuß verletzt. Jedes Kreuz, zu dem er uns aufruft, es zu tragen, hat er vor uns getragen. Der Herr lässt Konflikte zu, um uns auf den Frieden vorzubereiten. Die Zeit der Trübsal ist eine schwere Prüfung für das Volk Gottes. Es ist aber auch die Zeit für jeden Gläubigen, aufzuschauen, und im Glauben kann er den Bogen der Verheißung sehen, der ihn umgibt.

"So werden die Erlösten des Herrn heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen. Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen gefürchtet hast, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen, und hast des Herrn vergessen, der dich gemacht hat ... und hast dich ständig gefürchtet den ganzen Tag vor dem Grimm des Bedrängers, als er sich vornahm, dich zu verderben? Wo ist nun der Grimm des Bedrängers? Der Gefangene wird eilends losgegeben, dass er nicht sterbe und begraben werde und dass er keinen Mangel an Brot habe. Denn ich bin der Herr, dein Gott, der das Meer erregt, dass seine Wellen wüten - sein Name heißt Herr Zebaoth -; ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner Hände geborgen." (Jesaja 51,11-16)

"Darum höre dies, du Elende, die du trunken bist, doch nicht von Wein! So spricht dein Herrscher, der Herr, und dein Gott, der die Sache seines Volks führt: Siehe, ich nehme den Taumelkelch aus deiner Hand, den Becher meines Grimmes. Du sollst ihn nicht mehr trinken, sondern ich will ihn deinen Peinigern in die Hand geben, die zu dir sprachen: Wirf dich nieder, dass wir darüber hin gehen! Und du machtest deinen Rücken dem Erdboden gleich und wie eine Gasse, dass man darüber hin laufe." (Jesaja 51,21-23)

Das Auge Gottes, das alle Zeiten überschaut, ist auf die Bedrängnis gerichtet, die seinem Volk begegnen wird, wenn sich irdische Mächte gegen es erheben. Wie die Gefangenen in der Verbannung lebt es in der Furcht vor dem Tod durch Hunger oder Gewalt. Aber der Heilige, der das Rote Meer für die Israeliten teilte, wird seine gewaltige Macht offenbaren und seine Gefangenschaft wenden. "Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient." (Maleachi 3,17) Wenn das Blut der treuen Zeugen in dieser Zeit vergossen würde, wäre es nicht mehr wie das Blut der Märtyrer eine Saat für eine neue Ernte zur Ehre Gottes. Ihre Treue wäre kein Bekenntnis, um andere von der Wahrheit zu überzeugen, denn die verhärteten Herzen haben den Wogen der Barmherzigkeit getrotzt, bis sie nicht mehr wiederkehren. Wenn die Gerechten jetzt ihren Feinden zum Opfer fielen, wäre dies ein Triumph für den Fürsten der Finsternis. Der Psalmist sagt: "Er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen." (Psalm 27,5) Christus hat durch Jesaja gesprochen: "Geh hin, mein Volk, in deine Kammer, und schließ die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe. Denn siehe, der Herr wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Bewohner der Erde. Dann wird die Erde offenbar machen das Blut, das auf ihr vergossen ist, und nicht weiter verbergen, die auf ihr getötet sind." (Jesaja 26,20.21) Die Erlösung wird für all jene herrlich sein, die geduldig auf die Wiederkunft des Herrn gewartet haben und deren Namen im Buch des Lebens geschrieben sind.