Diener des Evangeliums

Kapitel 76

Ärztliche Missionsarbeit in den Großstädten

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Ärztlicher Missionsdienst am Evangelium sollte sehr vorsichtig und gründlich betrieben werden. Das feierliche, heilige Werk der Seelenrettung muß in bescheidener und dennoch erhebender Weise vorangehen. Wo sind die Arbeitskräfte? Gründlich bekehrte Männer und Frauen, die wohl unterscheiden können und einen weiten Blick haben, sollten als Leiter handeln. Es erfordert ein gutes Urteilvermögen, um die richtigen Leute für diesen besonderen Dienst anzustellen -- Personen, die Gott lieben und in Demut vor ihm wandeln, die wirkungsvolle Werkzeuge in Gottes Hand sein können, um seine Absicht, die Erhebung und Errettung menschlicher Wesen, auszuführen.

Ärztliche Diener am Evangelium können vortreffliche Pionierarbeit verrichten; das Werk des Predigers muß sich völlig mit dem ihrigen verschmelzen. Der christliche Arzt sollte seine Arbeit der des Predigers gleich hochachten; er trägt eine doppelte Verantwortung, denn die Fähigkeiten des Arztes und des Evangelisten sind in ihm beide verbunden. Er hat ein großes, heiliges und sehr notwendiges Werk zu tun.

Arzt und Prediger sollten sich darüber klar sein, daß sie an dem gleichen Werk stehen; sie sollten in vollkommener Übereinstimmung zusammenwirken und zusammen beraten. Durch ihre Einigkeit bezeugen sie, daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, um alle, die an ihn als ihren persönlichen Heiland glauben, zu erretten.

Doktoren, die sich höhere Kenntnisse als die eines gewöhnlichen Arztes erworben haben, sollten in den Großstädten den Dienst für Gott aufnehmen und dort versuchen, die besseren Klassen zu erreichen. Solche, die Evangelisationsarbeit mit ärztlicher Missionsarbeit verknüpfen, stehen in ihrem Beruf ebenso hoch wie ihre geistlichen Mitarbeiter. Sie sollten ihre Bemühungen nicht nur auf die niederen Klassen beschränken; die höheren Klassen sind sehr vernachlässigt worden. Unter letzteren wird man viele finden, die auf die Wahrheit eingehen, weil sie folgerichtig ist und weil sie den hohen Charakter des Evangeliums bekundet. Manche von den auf diese Weise für Gottes Reichssache gewonnenen fähigen Männer werden energisch das Werk des Herrn betreiben.

Der Herr fordert alle, die Vertrauensstellen bekleiden, alle, denen er seine köstlichen Gaben anvertraut hat, auf, ihre Fähigkeiten und Mittel in seinem Dienst zu verwerten. Die Diener Christi sollten solchen Leuten deutlich unsern Arbeitsplan vorlegen und ihnen sagen, was wir gebrauchen, um dem Armen und Bedürftigen zu helfen und dem Werk eine feste Grundlage zu verschaffen. Etliche von ihnen werden vom Heiligen Geist gedrungen, des Herrn Mittel anzuwenden, um Gottes Sache zu fördern. Sie werden seine Absicht ausführen, indem sie sich daran beteiligen, einflußreiche Mittelpunkte in den Großstädten einzurichten. Interessierte Arbeiter werden sich veranlaßt fühlen, sich für die verschiedenen Zweige der Missionsarbeit anzubieten.

Das Gesundheitswerk

Hygienische Speisehäuser werden eingerichtet werden. Aber wie vorsichtig muß dies Werk betrieben werden! Jedes derartige Haus muß gleichzeitig eine Schule sein; die dort angestellten Arbeiter müssen beständig forschen und Versuche anstellen, um Verbesserungen in der Zubereitung gesundheitlicher Speisen zu treffen.

In den großen Städten können die Belehrungen in einem weiteren Maßstabe gefördert werden als in den kleineren. Aber an jedem Ort, der eine Gemeinde hat, sollten Unterweisungen in der Zubereitung einfacher und gesunder Speisen erteilt werden zum Nutzen derer, die den Gesundheitsgrundsätzen gemäß zu leben wünschen. Und die Gemeindeglieder sollten den Leuten in ihrer Nachbarschaft das Licht, das sie über diesen Gegenstand erhalten, mitteilen.

Kochschulen müssen an vielen Orten gegründet werden. Mag dies Werk auch in einer sehr bescheidenen Weise anfangen, so wird der Herr verständigen Köchinnen, die ihr Bestes tun, um andre zu belehren, Geschicklichkeit und Weisheit verleihen. Des Herrn Gebot ist: Wehret ihnen nicht, denn ich will mich ihnen als ihr Lehrer bekunden. Mit denen, die seinen Plan ausleben, will Gott wirken und sie lehren, durch die Zubereitung gesunder, billiger Speisen eine Reform in ihrer Diät hervorrufen zu können. Auf diese Weise werden die Armen ermutigt, die Grundsätze der Gesundheitsreform anzunehmen, und man leitet sie an, fleißig und selbständig zu werden.

Es ist mir gezeigt worden, daß fähige Männer und Frauen von Gott belehrt würden, in wohlgefälliger Weise gesunde und schmackhafte Gerichte herzustellen. Viele von ihnen waren jung, aber es waren auch etliche reiferen Alters unter ihnen. Ich bin unterwiesen worden, das Abhalten von Kochschulen an allen Orten, wo ärztliche Missionsarbeit geschieht, zu ermutigen. Jegliche Aufmunterung zur Reform sollte den Leuten gegeben werden. Laßt ihnen so viel Licht wie möglich zukommen, lehrt sie, jede nur mögliche Verbesserung in der Zubereitung der Speisen zu machen und ermutigt sie, andern das Gelernte mitzuteilen.

Aus dem Bericht der Wunder Christi, wie er am Hochzeitsfeste für Wein sorgte und dann bei einem späteren Anlasse die Menge speiste, können wir höchst wichtige Lehren ziehen. Der Handel mit Gesundheitsnährmitteln ist ein Werkzeug in des Herrn Hand, um einem Bedürfnis abzuhelfen. Der himmlische Versorger aller Nahrung wird sein Volk über die Zubereitung der besten Speisen für alle Zeiten und alle Fälle nicht in Unwissenheit lassen. Testimonies for the Church VII, 110-114.

Nur die Methode Christi wird wahren Erfolg erzielen, das Volk zu erreichen. Der Heiland verkehrte mit den Menschen als einer, der ihr Bestes wünschte. Er bewies ihnen Teilnahme, half ihren Bedürfnissen ab und gewann ihr Vertrauen. Dann gebot er ihnen: "Folget mir nach!"

Es ist notwendig, den Menschen durch persönliche Bemühungen nahe zu kommen. Wenn weniger Zeit auf das Predigen verwendet und mehr Zeit in persönlichem Dienst zugebracht würde, dann würde man größere Erfolge sehen. Den Armen sollte geholfen, für die Kranken gesorgt werden, die Traurigen und Betrübten sollten getröstet, die Unwissenden unterwiesen, die Unerfahrenen beraten werden. Wir sollen mit den Weinenden weinen und uns mit den Fröhlichen freuen. Begleitet von der Macht der Überredung, der Kraft des Gebets, der Macht der Liebe Gottes kann und wird dies Werk nicht ohne Frucht bleiben. In den Fußspuren des großen Arztes 147.148.