Christus kommt bald!

Kapitel 3

"Wann wird das geschehen?"

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Die Frage der Jünger

Christus hatte zu vielen Zuhörern gesprochen (Matthäus 24,2); nun aber, da er allein auf dem Ölberg saß, traten Petrus, Johannes und Jakobus zu ihm mit der Bitte: "Sage uns, wann wird das geschehen? und welches wird das Zeichen deines Kommens und des Endes der Welt sein?",In seiner Antwort an die Jünger trennte Jesus die Zerstörung Jerusalems nicht von dem großen Tag seines Kommens. Er verband die Schilderung jener beiden Ereignisse. Hätte er die künftigen Dinge so geschildert, wie er sie vor seinem Auge sah, dann wären die Jünger unfähig gewesen, dies alles zu ertragen. In seiner Barmherzigkeit verknüpfte er harmonisch die Schilderung dieser beiden entscheidungsvollen Ereignisse und überließ es den Jüngern, deren Bedeutung herauszufinden. Das Leben Jesu 625 (1898).

Zeitpunkt unbekannt

Viele, die sich selbst Adventisten nannten, setzten Zeitpunkte für sein Kommen fest. Das ist mehrmals geschehen, doch es erwies sich stets als falsch. Der genaue Zeitpunkt des Kommens unseres Herrn ist Sterblichen verborgen. Selbst die Engel wissen weder Tag noch Stunde. "Von dem Tag aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein der Vater." Matthäus 24,36. Testimonies for the Church IV, 307 (1879).

Wir sollen weder den genauen Zeitpunkt für die Ausgießung des Heiligen Geistes noch für das Kommen Christi wissen ... Warum hat uns das Gott vorenthalten? Selbst wenn er es getan hätte, würden wir davon nicht in rechter Weise Gebrauch machen. Eine solche Kenntnis würde nur das Werk Gottes, ein Volk für diesen Tag vorzubereiten, nachhaltig verzögern. Wir sollen nicht in einer Erregung über den Zeitpunkt leben ...

Niemand kann sagen, daß er in einem, in zwei oder fünf Jahren kommen wird, noch können wir behaupten, daß es nicht vor zehn oder zwanzig Jahren geschehen könnte. The Review and Herald, 22. März 1892.

Wir nähern uns dem großen Tag des Herrn. Die Zeichen erfüllen sich. Und doch haben wir nicht den Auftrag, Tag oder Stunde des Kommens Christi zu verkündigen. Der Herr hat uns das in seiner Weisheit verborgen, damit wir allezeit bereit sind, unseren Herrn Jesus Christus in den Wolken des Himmels zu erwarten. Brief 28, 1897.

Der genaue Zeitpunkt der Wiederkunft Christi ist allein Gottes Geheimnis. Das Leben Jesu 630 (1898).

Datierungen gehören nicht zum Auftrag

Wir gehören nicht zu denen, die die genaue Zeitspanne festlegen, die noch vor dem zweiten Kommen Jesu mit großer Kraft und Herrlichkeit verstreichen wird. Wohl haben einige solche Zeitbestimmungen gemacht, und wenn sie dann nicht zutrafen, haben diese überheblichen Geister nicht einmal Tadel angenommen, sondern immer wieder neu Zeitpunkte festgelegt. Diese vielen aufeinanderfolgenden Fehlankündigungen haben sie als falsche Propheten abgestempelt. Fundamentals of Christian Education 335 (1895).

Gott hat keinem Menschen aufgetragen zu verkündigen, daß noch fünf, zehn oder zwanzig Jahre vor dem Abschluß der Geschichte dieser Welt vergehen werden. Er will keinem Menschen eine Entschuldigung für die versäumte Vorbereitung auf sein Kommen geben. Keiner soll wie jener ungetreue Knecht sagen können "Mein Herr kommt noch lange nicht", denn das führt dazu, die Gelegenheiten und Vorzüge zu vernachlässigen, die uns zur Vorbereitung auf diesen großen Tag gegeben sind. The Review and Herald, 27. November 1900.

Terminfestlegung führt zu Unglauben

Weil die Termine, die immer wieder festgelegt wurden, verstrichen sind, ist die Welt hinsichtlich des nahen Kommens Christi entschieden ungläubiger als je zuvor. Für die Fehlschläge der Zeitberechner haben sie nur Verachtung übrig, und weil die Menschen auf diese Weise betrogen worden sind, wenden sie sich von der Wahrheit ab, wie sie im Wort Gottes zum Ausdruck kommt, daß das Ende aller Dinge nahe vor der Tür steht. Testimonies for the Church IV, 307 (1879).

Ich habe gehört, daß Bruder [A.G.] Daniells, so wie die Dinge liegen, einen Termin festgesetzt hat, indem er behauptet, daß der Herr in den nächsten fünf Jahren kommen werde. Nun hoffe ich, daß dadurch nicht allgemein der Eindruck entstehen wird, wir würden Termine festlegen. Solche Äußerungen sollten nicht gemacht werden. Sie richten nichts Gutes aus. Versucht nicht, auf solcher Grundlage eine Erweckung herbeizuführen; laßt vielmehr angemessene Vorsicht walten in jedem Wort, das ihr von euch gebt, damit Fanatiker nichts aufgreifen können, um emotionale Erregung hervorzurufen und den Geist Gottes zu betrüben.

Wir dürfen Menschen nicht so aufwühlen, daß es zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen kommt. Ich habe das Empfinden, daß wir in jeder Hinsicht vorsichtig sein müssen, denn Satan tut sein Äußerstes, um sich mit seinen Ränken und Anschlägen einzuschmuggeln, die sich als Macht zum Bösen erweisen. Alles, was aufwühlt und auf falscher Grundlage zu Erregung führt, sollte vermieden werden, denn die Auswirkungen zeigen sich ganz gewiß. Brief 34, 1887.

Es wird innerhalb der Gemeinde immer Gruppierungen geben, die mit fanatischem Eifer Irrtümer feilbieten. Sie meinen, Gott habe sie dazu berufen, Zeit und Stunde der Erfüllung noch ausstehender Prophezeiungen zu enthüllen. Darüber kann Satan sich nur freuen; denn ihre ständigen Fehldatierungen schaffen Verwirrung und führen letztlich zum Unglauben. Für die Gemeinde geschrieben II, 85 (1897).

Keine datierbare Prophezeihung mehr nach 1844

Bei unserer Versammlung in Jackson habe ich diesen Fanatikern nachdrücklich gesagt, daß sie die Arbeit Satans tun. Aber sie waren unbelehrbar und behaupteten nach wie vor, daß beispielsweise die Prüfungszeit im Oktober 1884 zu Ende gehen würde. Der Herr hat mir gezeigt, daß es in der von ihm nach 1844 gegebenen Botschaft keinerlei zeitliche Festlegungen mehr gibt. Für die Gemeinde geschrieben II, 74 (1885).

Unsere Haltung hat immer darin bestanden, zu warten und zu wachen, ohne Verkündigung einer bestimmten Zeit zwischen dem Abschluß der prophetischen Zeiten im Jahr 1844 und der Zeit des Kommens unseres Herrn. Manuscript Releases I, 270 (1888).

Den Menschen wird keine weitere Botschaft bezüglich einer bestimmten Zeit gegeben. Nach diesem Zeitabschnitt (Offenbarung 10,4-6), der sich von 1842 bis 1844 erstreckt, wird es keine genaue Angaben über die prophetische Zeit mehr geben. Die längste Zeitrechnung reicht bis zum Herbst 1844. The S.D.A. Bible Commentary VII, 971 (1900).

Ellen Whites Naherwartung

Mir wurde eine Gruppe gezeigt, die bei der Konferenz anwesend war. Der Engel sagte: "Einige werden Nahrung für die Würmer werden, einige werden von den sieben letzten Plagen getroffen werden, einige werden lebend auf der Erde bleiben, um beim Kommen Jesu verwandelt zu werden." Testimonies for the Church I, 131.132 (1856).

Weil die Zeit kurz ist, sollten wir sorgfältig und mit doppeltem Einsatz der Kräfte arbeiten. Unsere Kinder werden wohl nicht mehr auf das College gehen. Testimonies for the Church III, 159 (1872).

Es ist wirklich nicht weise, jetzt noch Kinder zu bekommen. Die Zeit ist kurz, die Gefahren der letzten Tage stehen unmittelbar bevor, und die kleinen Kinder werden vorher weitgehend hinweggenommen werden. Brief 48, 1876.

In diesem Zeitalter, wo bald die Abschlußszenen der Weltgeschichte stattfinden werden und uns die Zeit der Trübsal bevorsteht, wird es für Männer und Frauen um so besser sein, je weniger Ehen geschlossen werden. Testimonies for the Church V, 366 (1885).

Die Stunde wird kommen -- sie ist nicht mehr weit --, und einige von uns, die jetzt glauben, werden noch auf dieser Erde leben und das Vorhergesagte bestätigt sehen, die Stimme des Erzengels hören und die Posaune Gottes, die von den Bergen, Ebenen und dem Meer bis an die äußersten Enden der Erde erschallt. The Review and Herald, 31. Juli 1888.

Sucht nach der Wahrheit wie nach verborgenen Schätzen ... Die Zeit der Prüfung steht unmittelbar bevor, denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits eingesetzt und die Gerechtigkeit Christi, des sündenvergebenden Erlösers, offenbart. Für die Gemeinde geschrieben I, 382 (1892).

Erklärungen für die Verzögerung

Die lange dunkle Nacht macht uns zu schaffen, aber der Morgen wird aus Barmherzigkeit hinausgezögert, weil der Meister, sollte er kommen, so viele unvorbereitet finden würde. Testimonies for the Church II, 194 (1868).

Hätten die Adventisten nach der großen Enttäuschung von 1844 ihren Glauben festgehalten und hätten sie vereint und in der Kraft des Heiligen Geistes die Botschaft des dritten Engels der Welt verkündigt, dann hätten sie die Erlösung Gottes gesehen. Der Herr hätte mächtig mit ihren Bemühungen zusammengewirkt, das Werk wäre vollendet worden, und Christus wäre schon früher gekommen, um sein Volk zu empfangen, damit es seinen Lohn erhalte ... Es war nicht der Wille Gottes, daß das Kommen Christi so hinausgezögert werden sollte ...

Vierzig Jahre lang schlossen Unglauben, Murren und Rebellion das alte Israel vom Land Kanaan aus. Die gleichen Sünden haben das Eintreten des modernen Israel ins himmlische Kanaan verzögert.

In keinem der beiden Fälle waren die Verheißungen Gottes schuld daran. Unglaube, Weltlichkeit, mangelnde Hingabe und Streit unter dem Volk, das sich zum Herrn bekennt, haben uns so viele Jahre in dieser Welt der Sünde und der Sorgen gehalten. Evangelism 695.696 (1883).

Hätte die Gemeinde Christi das ihr aufgetragene Werk nach seinem Willen ausgeführt, dann würde die Welt längst gewarnt worden sein und der Herr wäre mit großer Kraft und Herrlichkeit schon auf diese Erde gekommen. Das Leben Jesu 631 (1898).

An Bedingungen geknüpft

Die Engel Gottes zeigen in ihren Botschaften an die Menschen, daß die Zeit sehr kurz ist.7 So ist es mir immer dargestellt worden. Es stimmt, daß die Zeit länger gedauert hat, als wir es in den frühen Tagen dieser Botschaft erwarteten. Unser Heiland ist nicht so bald erschienen, wie wir es annahmen. Aber stimmt irgend etwas nicht mit dem Wort des Herrn? Nein! Niemals!

Wir sollten daran denken, daß Verheißungen und Drohungen Gottes gleichermaßen an Bedingungen geknüpft sind ...8 Wir müssen vielleicht noch viele weitere Jahre auf dieser Welt bleiben wie die Kinder Israel, aber um Christi willen sollte sein Volk nicht Sünde auf Sünde häufen und Gott für die Folgen seiner eigenen falschen Handlungsweise verantwortlich machen. Evangelism 695.696 (1901).

Worauf Christus wartet

Christus wartet voll Sehnsucht darauf, daß er in seiner Gemeinde Gestalt gewinnen kann. Wenn der Charakter Christi zum Wesensmerkmal seines Volkes geworden ist, wird er wiederkommen und es zu sich nehmen.

Jeder Christ darf die Wiederkunft seines Herrn nicht nur freudig erwarten, sondern kann sie sogar beschleunigen. 2.Petrus 3,12. Trügen alle, die seinen Namen bekennen, auch Frucht zu seiner Ehre, dann könnte auf der ganzen Welt in Windeseile der Same des Evangeliums ausgestreut werden. In Kürze wäre dann die große Ernte reif, und Christus käme, um den kostbaren Weizen einzubringen. BG, 53 (1900)

Durch die Verkündigung des Evangeliums liegt es in unserer Macht, Christi Wiederkunft zu beschleunigen. Wir sollen nicht nur auf sie warten, sondern auch sein Kommen beschleunigen. 2.Petrus 3,12. The Desire of Ages 633; Das Leben Jesu 631 (1898).

Er hat es gewissermaßen in unsere Macht gelegt, durch Zusammenarbeit mit ihm das ganze Elend zum Abschluß zu bringen. Education 264 (1903).

Auch Gottes Geduld hat Grenzen

Mit unfehlbarer Genauigkeit führt der Allmächtige Bericht von allen Nationen. Solange er in seiner Gnade zur Umkehr ruft, ist dieser Bericht noch offen. Aber wenn das von Gott festgesetzte Maß erreicht ist, wird sich sein Zorn offenbaren. Testimonies for the Church V, 208 (1882).

Gott führt einen Bericht über die Nationen. Was in den Büchern des Himmels verzeichnet steht, spricht gegen sie. Wenn aber ein Gesetz erlassen wird, daß die Übertretung des ersten Tags der Woche mit Strafe belegt, dann ist das Maß voll. The S.D.A. Bible Commentary VII, 910 (1886).

Gott wird mit den Nationen abrechnen ... Wenn der Tag gekommen ist, an dem die Sünden die Grenze seiner Gnade erreicht haben, hat seine Geduld ein Ende. Wenn die Aufzeichnungen in den himmlischen Büchern voll sind von der Anhäufung der Schuld, wird Gottes Zorn hereinbrechen. Testimonies for the Church V, 524 (1889).

Gott trägt den Übertreter mit Langmut. Aber es gibt eine Grenze, die er nicht ungestraft überschreiten darf. Wenn die erreicht ist, zieht er das Angebot seiner Gnade zurück und das Gericht beginnt. Patriarchs and Prophets 162.165 (1890).

Der Zeitpunkt kommt, wo die Menschen mit ihrer Betrügerei und Unverschämtheit ein Maß erreicht haben, das Gott nicht überschreiten läßt. Dann müssen sie erfahren, daß Gottes Barmherzigkeit ihre Grenzen hat. Testimonies for the Church IX, 13 (1909).

Der Herr hat eine Grenze gesetzt, über die seine Strafgerichte nicht hinausgezögert werden können. Propheten und Könige 292 (1914).

Das Maß ist bald voll

Es wird noch ein wenig dauern, bis die Einwohner dieser Erde das Maß ihrer Ungerechtigkeit erfüllt haben, und dann wird der Zorn Gottes, der so lange schlummerte, aufwachen, und dieses Land des Lichts wird den Kelch seines unvermischten Zornes trinken. Testimonies for the Church I, 363 (1863).

Das Maß der Ungerechtigkeit ist fast voll, und die vergeltende Gerechtigkeit Gottes ist dabei, über die Schuldigen hereinzubrechen. Testimonies for the Church IV, 489 (1880).

Die Bosheit der Bewohner dieser Erde hat fast das Maß ihrer Ungerechtigkeit gefüllt. Diese Erde hat fast den Punkt erreicht, wo Gott dem Zerstörer erlauben wird, seinen Willen darauf auszuführen. Testimonies for the Church VII, 141 (1902).

Die Gesetzesübertretung hat fast ihre Grenze erreicht. Verwirrung erfüllt die Welt, und ein großes Entsetzen wird bald über alle Menschen kommen. Das Ende ist sehr nahe. Wir, die wir die Wahrheit kennen, sollten uns für das bereitmachen, was bald mit Übermacht plötzlich über diese Welt hereinbrechen wird. Testimonies for the Church VIII, 28 (1904).

Täglich den Herrn erwarten

Wir müssen uns dazu anhalten, über das bevorstehende Gericht nachzudenken. Wenn wir uns die Szenen des großen Tages Gottes vor Augen halten, wird dies Einfluß auf unseren Charakter haben. Ein Bruder sagte zu mir:

"Schwester White, glaubst du, daß der Herr in zehn Jahren kommt?"

"Macht es für dich etwas aus, ob er in zwei, vier oder zehn Jahren kommt?"

"Ich glaube", sagte er, "ich würde manche Dinge anders machen als jetzt, wenn ich wüßte, daß der Herr in zehn Jahren kommt."

"Was würdest du tun?", fragte ich.

"Ich würde mein Eigentum verkaufen und anfangen, ernsthaft im Worte Gottes zu forschen, und versuchen, die Menschen zu warnen, damit sie für sein Kommen bereit werden. Ich würde Gott anflehen, daß auch ich bereit werde, ihm zu begegnen."

Darauf sagte ich: "Wenn du wüßtest, daß der Herr in den nächsten 20 Jahren nicht kommt, würdest du dann anders leben?"

Er meinte: "Ich glaube schon."

Wie selbstsüchtig war doch das, was er zum Ausdruck brachte: daß er ein anderes Leben führen würde, wenn er wüßte, daß der Herr in zehn Jahren kommt! Henoch wandelte mit Gott 300 Jahre. Dies ist eine Lektion für uns, daß wir mit Gott jeden Tag leben sollen, und wir sind nicht in Sicherheit, wenn wir nicht warten und wachen. Manuskript 10, 1886.

Nicht mehr lange

Möge der Herr Tag und Nacht denen keine Ruhe geben, die in der Sache und dem Werk Gottes nachlässig und träge sind. Das Ende ist nahe. Jesus möchte, daß wir uns stets vor Augen halten, wie kurz die Zeit ist. Brief 97, 1886.

Wenn wir mit den Erlösten am gläsernen Meer stehen werden mit goldenen Harfen und Kronen der Herrlichkeit, vor uns die unermeßliche Ewigkeit, dann werden wir verstehen, wie kurz die Wartezeit der Prüfung war. Manuscript Releases I, 266 (1886).