Christus kommt bald!

Kapitel 18

Die Zeit der Trübsal

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Der Beginn der Zeit der Trübsal

Die Zeit der Angst beginnt, wenn Christus sein Werk als Mittler für die Menschen beendet. Dann ist der Fall eines jeden Menschen entschieden, und es wird kein sühnendes Blut mehr geben, das ihn von der Sünde reinigt. Wenn also Jesus die Fürsprache des Menschen beendet hat, erfolgt die gewichtige Ankündigung: "Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig." Offenbarung 22,11. Dann wird der Geist Gottes, der das Böse in Schranken hielt, von der Erde zurückgezogen. Patriarchen und Propheten 174.175 (1890).

Gottes Volk ist vorbereitet

Sobald die dritte Engelsbotschaft abgeschlossen ist, bittet die Gnade Christi nicht länger für die sündigen Bewohner der Erde. Gottes Volk hat seine Aufgabe vollendet; es hat den "Spätregen", "die Erquickung vor dem Angesicht des Herrn", empfangen und ist auf die bevorstehende schwere Stunde vorbereitet. Engel eilen im Himmel hin und her. Einer, der von der Erde zurückkehrt, verkündigt, daß sein Werk getan ist; die letzte Prüfung ist über die Welt gegangen, und alle, die gegen die göttlichen Vorschriften treu gewesen sind, haben "das Siegel des lebendigen Gottes" empfangen. Dann beendet Jesus seinen Mittlerdienst im himmlischen Heiligtum ... Christus hat sein Volk versöhnt und dessen Sünden ausgetilgt. Die Vollzahl seiner Untertanen ist erreicht; "das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel" sollen den Erben des Heils gegeben werden, und Jesus wird als König und Herr regieren. Der große Kampf 614 (1911).

Eine unvorstellbare Feuerprobe

Die uns bevorstehende Zeit der Trübsal und Angst wird einen Glauben erfordern, der Mühsal, Verzug und Hunger erdulden kann, einen Glauben, der nicht wankt, wenn er auch schwer geprüft wird ... Eine trübselige Zeit, wie sie nie zuvor gewesen ist, wird bald über uns hereinbrechen. Wir werden dann einer Erfahrung bedürfen, die wir jetzt nicht besitzen und die zu erstreben viele zu träge sind. Es geschieht oft, daß die Trübsal in der Vorstellung viel größer erscheint als sie in Wirklichkeit ist; dies ist aber nicht der Fall bei den uns bevorstehenden entscheidenden Prüfungen. Die lebhafteste Vorstellung kann die Größe der Feuerprobe nicht ermessen. Der große Kampf 622.623 (1911).

Wenn Jesus das Allerheiligste verläßt, wird sein Geist, der dem Bösen Einhalt gebietet, von Regierenden und Völkern zurückgezogen. Sie werden der Macht der Engel Satans überlassen. Dann werden durch ihren Rat und ihre Anweisungen solche Gesetze erlassen, daß keiner gerettet würde, wenn die Zeit nicht sehr kurz wäre. Testimonies for the Church I, 204 (1859).

Viele werden vor der leidvollen Zeit zur Ruhe gelegt

Es ist nicht immer das Beste, unbedingt um Heilung zu bitten ... Gott weiß, ob jene, für die gebetet wird, in den kommenden Versuchungen und Prüfungen bestehen werden oder nicht. Er weiß das Ende schon vom Anfang her. Viele werden deshalb zur Ruhe gelegt werden, ehe die Feuerprobe der Trübsalszeit über unsere Welt kommen wird. Counsels on Health 375 (1897).

Gott hat mich wiederholt darauf hingewiesen, daß viele der Kleinen vor der trübseligen Zeit zur Ruhe gelegt würden. Aber wir werden unsere Kinder wiedersehen, wenn wir einst die himmlischen Stätten betreten. Für die Gemeinde geschrieben II, 263 (1899).

Der Zorn des Drachen

Der große Betrüger sagt: "Unser wichtigstes Anliegen ist es, diese Sekte der Sabbathalter zum Schweigen zu bringen ... Wir werden letztendlich ein Gesetz erlassen, um alle zu vernichten, die sich unserer Autorität nicht beugen wollen." Testimonies to Ministers and Gospel Workers 472.473 (1884).

Satans Ziel besteht darin, zu veranlassen, daß sie von der Erde beseitigt werden, damit seine Vorherrschaft über die Welt nicht in Frage gestellt werden kann. Testimonies to Ministers and Gospel Workers 37 (1893).

Über die Gemeinde der Übrigen wird eine große Prüfung und Trübsal kommen. Wer die Gebote Gottes hält und hat den Glauben Jesu, wird den Zorn des Drachen und seiner Heerscharen spüren. Satan zählt die Bewohner der Erde zu seinen Untertanen. Er hat die Herrschaft über die abgefallenen Kirchen erlangt, doch es gibt eine kleine Schar, die sich seiner Herrschaft widersetzt. Wenn er sie vom Erdboden vertilgen könnte, so würde sein Triumph vollkommen sein. Wie er auf die heidnischen Völker einwirkte, Israel zu vernichten, so wird er in naher Zukunft die gottlosen Mächte der Erde aufwiegeln, das Volk Gottes zu vernichten. Testimonies for the Church IX, 231 (1909).

Die Gläubigen werden beschuldigt

Ich sah, daß die vier Engel die vier Winde halten, bis Jesus sein Werk im Heiligtum getan hat, und dann werden die sieben letzten Plagen kommen. Diese Plagen empören die Gottlosen gegen die Gerechten, denn sie denken, daß wir die Gerichte Gottes über sie gebracht haben und daß, wenn sie uns aus dem Wege schaffen könnten, die Plagen aufhören würden. Frühe Schriften von Ellen G. White 27 (1851).

Wenn der Gnadenengel seine Flügel zusammenfaltet und sich entfernt, wird Satan all die Bosheit ausüben, wie er es schon lange tun wollte. Stürme und Unwetter, Krieg und Blutvergießen -- daran hat er seine Freude, und dadurch will er seine Ernte einbringen. Er wird die Menschen so sehr täuschen, daß sie behaupten werden, diese Katastrophen wären die Folge der Entweihung des ersten Tages der Woche. Von den Kanzeln der Volkskirchen wird man hören, daß die Welt gestraft wird, weil der Sonntag nicht so verehrt wird, wie es sein sollte. The Review and Herald, 17. September 1901.

Nachdrücklich wird darauf hingewiesen, daß die wenigen, die sich der Verordnung der Kirche und den Gesetzen des Staates widersetzen, nicht länger geduldet werden können. Es sei besser, sie hart zu bestrafen, als eine ganze Nation in Verwirrung und Gesetzlosigkeit zu stürzen. Die gleiche Begründung wurde vor mehr als 1800 Jahren von den Obersten des Volkes Israel gegen Jesus vorgebracht ... Diese Beweisführung wird als stichhaltig angesehen werden. The Great Controversy 615; Der große Kampf 616 (1911).

Der Todeserlaß

Ein Befehl wurde erlassen, die Heiligen zu töten. Das veranlaßte sie, Tag und Nacht um Erlösung zu flehen. Early Writings 36.37 (1851).

Wie damals, als Nebukadnezar, der König von Babylon, einen Erlaß herausgab, daß alle, die sich nicht vor seinem Bilde verneigen wollten, getötet werden sollten, so wird auch eine Verordnung erlassen, daß alle, die der Sonntagsheiligung nicht nachkommen, mit Gefängnis und Tod bestraft werden sollen ... Sorgfältig sollte deshalb jeder auf das 13. Kapitel der Offenbarung achten, denn es betrifft jeden Menschen, groß und klein. Manuscript Releases I, 91 (1896).

Die Zeit der Trübsal wird bald über Gottes Volk kommen. Dann wird auch die Verordnung erlassen, wonach es denen, die den Sabbat des Herrn weiterhin heiligen, verboten wird, zu kaufen oder zu verkaufen, und sie mit harter Strafe oder sogar mit dem Tod bedroht werden, wenn sie nicht den ersten Tag der Woche als Ruhetag feiern. In Heavenly Places 344 (1908).

Die im Kampf gegen die Gebote Gottes verbundenen Mächte der Erde werden verfügen, daß "die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven" (Offenbarung 13,16) sich durch die Feier des falschen Sabbats nach den Gebräuchen der Kirche richten müssen. Alle, die sich weigern, diesen Gebräuchen nachzukommen, werden gesetzlich bestraft werden, und man wird sie schließlich des Todes schuldig erklären. Der große Kampf 605 (1911).

Der Zorn der Menschen wird vor allem gegen die entbrennen, die den Sabbat des vierten Gebotes heiligen. Schließlich wird ein weltweiter Erlaß sie als des Todes würdig bezeichnen ... Mitten in einer Zeit der Not ... werden seine Auserwählten unerschütterlich standhalten. Mit all seinem bösen Heer kann Satan nicht einmal die Schwächsten der Heiligen Gottes verderben. Propheten und Könige 358.359 (1914).

Wie zur Zeit des Königs Ahasveros

Der Erlaß, der schließlich gegen Gottes Volk der Übrigen ergehen wird, wird dem des Ahasveros gegen die Juden sehr ähneln. Heute sehen die Feinde der wahren Gemeinde in der kleinen Schar, die das Sabbatgebot hält, einen Mardochai am Tor. Daß Gottes Volk sein Gesetz ehrt, ist ein beständiger Vorwurf für jene, die die Furcht des Herrn verworfen haben und seinen Sabbat mit Füßen treten. Propheten und Könige 424 (1914).

Ich sah die führenden Männer der Erde miteinander beraten, während Satan mit seinen Engeln geschäftig um sie herum war. Ich sah ein Schreiben, von dem Abschriften in vielen Teilen des Landes verteilt wurden. Es erteilte dem Volk die Freiheit, die Gläubigen nach einer bestimmten Frist umzubringen, sollten diese nicht ihren seltsamen Glauben widerrufen, den Sabbat aufgeben und den ersten Tag der Woche feiern. Early Writings 282.283 (1858).

Wenn Gottes Volk dem Herrn vertraut und sich im Glauben auf seine Macht verläßt, dann wird Satan in unserer Zeit mit seinen Schlichen ebensowenig zum Ziel kommen wie in den Tagen Mardochais. The Signs of the Times, 22. Februar 1910.

Die Übrigen suchen Zuflucht bei Gott

"Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt ... Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen." Daniel 12,1. Wenn diese Zeit der Trübsal kommt, wird jedes Schicksal endgültig entschieden sein. Es gibt fortan keine Bewährungszeit, keine Gnade mehr für die Unbußfertigen. Sein Volk hat das Siegel des lebendigen Gottes empfangen.

Diese kleine Schar der Übrigen ist nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen in dem tödlichen Kampf mit den Mächten der Erde, die von dem Heer des Drachen angeführt werden. Sie suchen bei Gott ihre Zuflucht. Der Erlaß, der von den höchsten irdischen Machthabern herausgegeben wurde, nötigt sie unter Androhung von Verfolgung und der Todesstrafe, das Tier anzubeten und sein Malzeichen anzunehmen. Möge Gott dann seinem Volk helfen; denn was kann es in einem solch furchtbaren Kampf ohne seinen Beistand ausrichten? Testimonies for the Church V, 212.213 (1882).

Die Flucht aus den Städten

Die von verschiedenen Machthabern der christlichen Welt erlassenen Gesetze entziehen den Gläubigen, die Gottes Gebote halten, den Schutz der Regierungen. Sie sind dadurch der Willkür jener ausgeliefert, die sie vernichten wollen. So wird Gottes Volk genötigt sein, aus den Städten und Dörfern zu fliehen, um in kleineren Gruppen an verlassenen, einsamen Orten zu wohnen. Viele werden in den Bergen Zuflucht finden ... Angehörige der verschiedenen Völker und Schichten, hoch und niedrig, reich und arm, schwarz und weiß, werden ungerechte und harte Gefangenschaft erdulden müssen. Gottes Kinder werden schwere Tage verbringen hinter Schloß und Riegel, einige zum Tode verurteilt, andere anscheinend dem Hunger überlassen in finsteren, ekelerregenden Verliesen. The Great Controversy 626; Der große Kampf 626 (1911).

Durch ein allgemeines Gesetz wird der Zeitpunkt bestimmt, an dem alle umgebracht werden sollen, die Gottes Gebote halten. Ihre Feinde wollen dem Erlaß in einigen Fällen zuvorkommen und versuchen, die Kinder Gottes zu töten. Aber niemand kann an den mächtigen Wächtern vorbei, die um jeden treuen Menschen stehen. Einige werden bei ihrer Flucht aus den Städten und Dörfern überfallen, aber die gegen sie erhobenen Waffen zerbrechen und fallen machtlos zu Boden wie Strohhalme. Andere werden von Engeln in Gestalt von Soldaten verteidigt. The Great Controversy 631; Der große Kampf 631 (1911).

Nicht alle Gläubigen befinden sich zu dieser Zeit am gleichen Ort. Sie sind in verschiedenen Gruppen überall auf der Erde verstreut. Aber sie werden einzeln geprüft, nicht gruppenweise. Jeder muß die Prüfung selbst bestehen. The S.D.A. Bible Commentary IV, 1143 (1908).

Der Glaube der einzelnen Gemeindeglieder wird so geprüft werden, als ob es keinen anderen Menschen auf der Welt gäbe. The S.D.A. Bible Commentary VII, 983 (1890).

Nutzlos: Häuser und Ländereien

Häuser und Ländereien werden den Heiligen zur Zeit der Trübsal von keinem Nutzen mehr sein, weil sie dann vor dem wütenden Pöbel fliehen müssen. Zu der Zeit kann ihr Besitz nicht mehr verkauft werden, um die Sache Gottes voranzutreiben ... Ich erkannte, daß so mancher an seinem Besitz festhielt und Gott nicht danach fragte, was diesbezüglich seine Pflicht wäre. Gott schwieg dazu. Sie konnten weiterhin ihr Eigentum behalten. Doch in der Zeit der Trübsal belastete sie ihr Besitz wie ein Berg, der sie zu erdrücken drohte. Sie versuchten, ihn loszuwerden, aber es war ihnen nicht möglich ... Wer sich belehren läßt, dem wird Gott in Notzeiten zeigen, wann und wieviel er verkaufen soll. Early Writings 56.57 (1851).

Es ist jetzt zu spät, um sich an irdische Schätze zu klammern. Bald werden unnötig gewordene Häuser und Ländereien niemandem mehr nützen, denn der Fluch Gottes wird immer schwerer auf der Erde lasten. Der Aufruf wird kommen: "Verkauft, was ihr habt, und tut Gutes damit." Lukas 12,33. Diese Botschaft sollte gewissenhaft erwogen werden -- eingeprägt in die Herzen --, damit Gottes Eigentum durch Spenden zurückgegeben wird, um sein Werk auf dieser Erde zu fördern. Manuscript Releases I, 348 (1901).

Wie die Zeit der Angst für Jakob

Schließlich wird gegen alle, die den Sabbat des vierten Gebots heiligen, eine Verordnung erlassen. Darin werden die härtesten Strafen angedroht. Man wird dem Volk freie Hand lassen, diese Getreuen nach einer bestimmten Frist umzubringen. Der Katholizismus in der Alten und der abgefallene Protestantismus in der Neuen Welt werden in ähnlicher Weise gegen jene vorgehen, die alle göttlichen Gebote befolgen. Dann wird Gottes Volk in Trübsal und Not geraten, die von dem Propheten Jeremia als Zeit der Angst für Jakob beschrieben wurde. The Great Controversy 615.616; Der große Kampf 616 (1911).

Nach menschlichem Ermessen wird es den Anschein haben, als müsse Gottes Volk sein Zeugnis bald mit Blut besiegeln so wie einst die Märtyrer. Viele fürchten sogar, der Herr habe sie verlassen, und sie müßten in die Hand ihrer Feinde fallen. Es ist für sie eine Zeit furchtbaren seelischen Ringens. Tag und Nacht rufen die Bedrängten zu Gott um Befreiung ... So wie Jakob ringen sie mit Gott. Ihrem Gesichtsausdruck kann man den inneren Kampf entnehmen. Aber sie hören nicht auf, ernstlich zu beten. The Great Controversy 630; Der große Kampf 630 (1911).

Jakobs Erfahrung in jener Nacht des Ringens und der Angst versinnbildet die Trübsal, durch die Gottes Volk unmittelbar vor der Wiederkunft Christi gehen muß. Der Prophet Jeremia sah diese Zeit im Gesicht voraus und sagte: "Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede ... Wie kommt es, daß ... alle Angesichter so bleich sind? Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden." Jeremia 30,5-7. Patriarchen und Propheten 174 (1890).

Versöhnt durch Christus

Hätte Jakob nicht seine Schuld zuvor bereut, das Erstgeburtsrecht durch Betrug erlangt zu haben, hätte Gott sein Gebet nicht erhören und sein Leben nicht gnädig bewahren können. So wird es den Kindern Gottes in der Trübsalszeit gehen. Müßten sie mit unvergebenen Sünden rechnen, während sie sich in Angst und Not befinden, würden sie überwältigt. Verzweiflung würde ihren Glauben untergraben, und sie könnten Gott nicht mehr vertrauensvoll um Befreiung anflehen. Aber obwohl sie sich ihrer Unwürdigkeit voll bewußt sind, gibt es bei ihnen keine verborgenen Sünden. Das Versöhnungsblut Christi hat ihre Sünden getilgt, die sie nun nicht mehr mahnen können. Patriarchen und Propheten 176 (1890).

Die Kinder Gottes ... werden sich ihrer Versäumnisse sehr wohl bewußt sein, und wenn sie ihr Leben überdenken, wird ihre Hoffnung sinken. Aber wenn sie sich der Größe der göttlichen Barmherzigkeit und ihrer aufrichtigen Reue erinnern, dann werden sie sich auf Christi Verheißungen stützen, die hilflosen, einsichtigen Sündern gegeben wurden. Ihr Glaube wird nicht zerbrechen, weil ihre Gebete nicht sofort erhört werden. Sie werden sich an die Kraft Gottes halten, wie sich Jakob damals an den Engel klammerte. Wie er werden sie sagen: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn." 1.Mose 32,27. Patriarchs and Prophets 202; Patriarchen und Propheten 175 (1890).

Die Gläubigen bleiben am Leben

Gott wird nicht zulassen, daß die Ungläubigen jene umbringen, die auf die Entrückung warten und die sich nicht dem Erlaß des Tieres beugen oder sein Malzeichen annehmen. Ich sah, daß Satan, seine Heerscharen und alle, die Gott hassen, zutiefst befriedigt wären, wenn es den Gottlosen gestattet würde, die Gläubigen zu töten. Das wäre für sie ein großer Sieg in der letzten großen Auseinandersetzung über diejenigen, die so lange auf ihren geliebten Herrn gewartet haben. Die sich über die Vorstellung der Gläubigen lustig gemacht hatten, einmal in den Himmel aufgenommen zu werden, müssen nun mit eigenen Augen sehen, wie Gott persönlich für seine Nachfolger sorgt und sie wunderbar befreit. Early Writings 284 (1858).

Gottes Volk wird nicht frei von Leiden sein; aber während man es verfolgt und bedrängt, während es Entbehrung erträgt und Hunger leidet, wird es doch nicht umkommen. Der große Kampf 629 (1911).

Würde das Blut der treuen Zeugen Christi zu dieser Zeit vergossen, so könnte es nicht gleich dem Blut der Märtyrer wie ein Same sein, gesät, damit eine Ernte zu Gottes Ehre reife. Der große Kampf 634 (1911).

Gott versorgt seine Kinder

Der Herr hat mir wiederholt gezeigt, daß es nicht den Aussagen der Bibel entspricht, Vorkehrungen für die leiblichen Bedürfnisse während der Zeit der Trübsal zu treffen. Wenn die Gläubigen Nahrungsmittel horteten, dann würden sie ihnen in der Zeit der Trübsal, wenn Krieg, Hungersnot und Seuchen über das Land kommen, gewaltsam geraubt werden, und Fremde würden ihre Ernte einbringen.

Das wird die Zeit sein, in der wir uns ganz auf Gott verlassen müssen. Er wird uns versorgen. Brot und Wasser werden uns sicher sein in jener Zeit, und wir werden keinen Mangel haben noch Hunger leiden müssen, denn Gott ist in der Lage, selbst in der Wüste einen Tisch für uns zu decken. Wenn es notwendig wäre, würde er Raben senden, um uns zu speisen, so wie er es bei Elia tat, oder Manna vom Himmel regnen lassen wie bei den Israeliten. Early Writings 56; Frühe Schriften von Ellen G. White 46.47 (1851).

Ich sah, daß eine Zeit der Trübsal vor uns liegt, in der Gottes Volk gezwungen sein wird, von Brot und Wasser zu leben ... In der Zeit der Trübsal wird niemand mit seinen Händen arbeiten. Ihr Leiden wird ein seelisches sein, und Gott wird sie mit Nahrung versorgen. Manuskript 2, 1858.

Die Zeit der Trübsal steht unmittelbar bevor, und dann wird Gottes Volk genötigt sein, sich selbst zu verleugnen und nur soviel zu essen, daß es gerade reicht, das Leben zu erhalten. Aber Gott wird uns auf diese Zeit vorbereiten. In jener furchtbaren Stunde wird unsere Not Gottes Gelegenheit sein, uns mit seiner Kraft zu stärken und sein Volk zu erhalten. Testimonies for the Church I, 206 (1859).

Brot und Wasser ist alles, was den Übrigen für die Zeit der Trübsal zugesagt ist. The Story of Redemption 129 (1870).

In der Zeit der Trübsal unmittelbar vor der Wiederkunft Christi werden die Gläubigen durch den Dienst der Engel Gottes bewahrt. Patriarchs and Prophets 256 (1890).

In ständiger Verbindung mit Christus

Christus hat die Versöhnung für sein Volk vollbracht ... Nun sind alle gesammelt, die ihm angehören ... Wenn er das Heiligtum verläßt, breitet sich Finsternis über die Bewohner der Erde aus. In jener Zeit der Angst müssen die Gerechten ohne einen Fürsprecher vor dem heiligen Gott leben. The Great Controversy 613.614 (1911).

Mögen Gottes Kinder auch von ihren Feinden ins Gefängnis geworfen werden, so können doch selbst Kerkermauern nicht ihre Verbindung zu Christus abschneiden. Über allen irdischen Machthabern steht einer, der ihre Schwachheit kennt und mit jeder ihrer Prüfungen vertraut ist. Engel werden sie in ihren Zellen besuchen und ihnen Licht und Frieden bringen. Das Gefängnis wird zu einem Palast, weil es Menschen beherbergt, die reich am Glauben sind. Die düsteren Mauern werden von himmlischem Licht so erhellt wie damals, als Paulus und Silas um Mitternacht im Gefängnis zu Philippi beteten und Loblieder sangen. The Great Controversy 626; Der große Kampf 626.627 (1911).

Würden den Menschen die Augen geöffnet, sie erblickten Scharen von starken Engeln, die um jene lagern, welche das Wort der Geduld Christi bewahrt hat. In mitfühlender Besorgnis haben die Engel ihren Jammer gesehen und ihre Gebete gehört. Sie hoffen auf das Wort ihres Gebieters, um sie aus der Gefahr herauszureißen ... Der liebevolle Heiland wird gerade dann Hilfe senden, wenn wir sie brauchen. Der große Kampf 631.633 (1911).

Man kann sich die Erfahrung der Kinder Gottes unmöglich vorstellen, die erleben, wie die himmlische Herrlichkeit mit der Wiederholung früherer Verfolgungen zusammentreffen wird. Sie werden in dem Licht wandeln, das vom Thron Gottes ausgeht. Durch die Engel Gottes wird eine beständige Verbindung zwischen Himmel und Erde aufrechterhalten ...

Inmitten der Zeit der bevorstehenden Trübsal ... wird Gottes auserwähltes Volk unerschütterlich stehen. Satan und seine Schar können Gottes Kinder nicht vernichten, denn Engel von überlegener Stärke werden sie beschützen. Testimonies for the Church IX, 16.17 (1909).

Keine Sünde pflegen

Während unser großer Hoherpriester jetzt die Versöhnung für uns vollbringt, sollten wir versuchen, in Christus vollkommen zu werden. Nicht mit einem Gedanken gab unser Heiland der Macht der Versuchung nach. Satan findet in menschlichen Herzen diesen oder jenen Makel, den er sich zunutze macht; manche sündhafte Neigung wird gepflegt, durch die seine Versuchungen ihre Macht behaupten ... Satan vermochte nichts im Herzen des Sohnes Gottes zu finden, das ihm hätte helfen können, den Sieg davon zu tragen. Christus hatte seines Vaters Gebote gehalten, und es war keine Sünde in ihm, deren sich Satan zu seinem Vorteil hätte bedienen können. Dies ist der Zustand, der jenen eigen sein muß, die in der trübseligen Zeit bestehen sollen. Der große Kampf 623 (1911).

Sündlosigkeit erst im Himmel

Solange Satan regiert, müssen wir unser Ich verleugnen und Sünden, die uns bedrängen, überwinden. Solange unser Leben währt, werden wir keinen Ort, keinen Punkt erreichen, an dem wir innehalten und sagen könnten: Ich habe das Endziel erreicht! Nein, Heiligung ist die Frucht lebenslangen Gehorsams. Das Wirken der Apostel 558 (1911).

Der ständige Kampf gegen eine fleischliche Gesinnung bleibt. Wir brauchen dazu den reinigenden Einfluß der Gnade Gottes. Sie wird unseren Geist nach oben lenken und ihn daran gewöhnen, über reine und heilige Dinge nachzudenken. Testimonies for the Church II, 479 (1870).

Wir mögen in unseren Gedanken eine unrealistische Welt schaffen oder uns eine ideale Gemeinde vorstellen, in der Satans Versuchungen uns nicht mehr zur Sünde verleiten. Aber diese Vollkommenheit gibt es nur in unserer Einbildung. The Review and Herald, 8. August 1893.

Die Erlösten werden einst auch einen sündlosen Körper erhalten, aber das geschieht erst zu der Zeit, wenn Gott sie in den Himmel aufnimmt. Wohl wird Sünde in diesem Leben vergeben, aber Sündenvergebung löscht nicht automatisch die Folgen der Sünde aus. Erst bei seiner Wiederkunft wird Christus "unsern nichtigen Leib verwandeln ..., daß er gleich werde seinem verherrlichten Leibe." Philipper 3,21. Selected Messages II, 33; Für die Gemeinde geschrieben II, 34 (1901).

Die 144.000

"Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron ... und niemand konnte das Lied lernen außer den Hundertvierundvierzigtausend." Offenbarung 14,2-3. Es ist das Lied Moses und des Lammes, ein Lied der Befreiung. Niemand außer den 144.000 kann dieses Lied lernen; denn es ist das Lied ihrer Erfahrung, und niemand sonst hat je eine solche Erfahrung gemacht. Diese sind's, die dem Lamm nachfolgen, wo es hingeht. Sie werden, da sie aus den Lebendigen der Erde heraus entrückt wurden, als Erstlinge Gottes und des Lammes [Offenbarung 14,4] angesehen. "Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal" (Offenbarung 7,14), sie haben die trübselige Zeit erfahren, eine Zeit, wie sie nie auf Erden war, seit Menschen darauf wohnen; sie haben die Angst eines Jakob ausgestanden, als sie während der letzten Gerichte Gottes über diese Erde ohne einen Mittler waren. The Great Controversy 648.649; Der große Kampf 648 (1911).

Gott will auch nicht, daß sie [sein Volk] sich über Fragen streiten, die ihnen geistlich nicht weiterhelfen, wie zum Beispiel: Wer wird zu den 144.000 gehören? Die Erwählten Gottes werden zweifellos in Kürze die Antwort erfahren. Für die Gemeinde geschrieben II, 184 (1901).

Gottes Volk wird befreit

Satans Heerscharen und die gottlosen Menschen werden sie zwar umringen und frohlocken, weil es augenscheinlich keinen Fluchtweg mehr für sie gibt. Doch inmitten ihres Jubels und Triumphes hört man gewaltige Donnerschläge. Der Himmel hüllt sich in Finsternis, nur erleuchtet von einem blendenden Lichtschein und der erschreckenden Herrlichkeit Gottes ... Die Grundfesten der Erde beben; Gebäude schwanken und fallen mit einem furchtbaren Krachen in sich zusammen. Das Meer kocht wie ein Wasserkessel, und die ganze Erde ist in heftiger Bewegung. Die Gefangenschaft der Gläubigen wendet sich, und ernst flüstern sie einander zu: "Wir sind gerettet. Es ist Gottes Stimme." Testimonies for the Church I, 353.354 (1862).

Wenn man daran geht, den Schutz menschlicher Gesetze denen zu entziehen, die die Gebote Gottes ehren, wird in verschiedenen Ländern zu gleicher Zeit eine Bewegung entstehen, jene Gläubigen zu vernichten. Wenn die in dem Erlaß bestimmte Zeit herannaht, verschwört sich das Volk, die verhaßte Sekte auszurotten, und beschließt, in einer Nacht den entscheidenden Schlag zu führen, der jene abweichenden Stimmen und Kritiker für immer zum Schweigen bringen soll.

Gottes Kinder, deren etliche in Gefängniszellen leben, etliche in den einsamen Schlupfwinkeln der Wälder und Berge verborgen sind, erflehen noch immer den göttlichen Schutz, während überall bewaffnete Männer, angetrieben von Scharen böser Engel, Vorkehrungen für das Werk des Todes treffen ... Mit Siegesgeschrei, mit Spott und Verwünschungen sind Scharen gottloser Menschen im Begriff, sich auf ihre Opfer zu stürzen; aber siehe, eine dichte Finsternis, schwärzer als die dunkelste Nacht, senkt sich auf die Erde hernieder ...

Es ist mitten in der Nacht, da Gott seine Macht zur Befreiung seines Volkes offenbart ... Mitten an dem aufgerührten Himmel ist eine Stelle von unbeschreiblicher Herrlichkeit, von wo aus die Stimme Gottes dem gewaltigen Rauschen vieler Wasser gleich ertönt und spricht: "Es ist geschehen", Offenbarung 16,17. Jene Stimme erschüttert die Himmel und die Erde ...

Die stolzesten Städte der Erde werden vernichtet. Die herrlichsten Paläste, an die die Großen der Welt ihre Reichtümer verschwendet haben, um sich selbst zu verherrlichen, zerfallen vor ihren Augen. Gefängnismauern stürzen zusammen, und Gottes Volk, das um seines Glaubens willen gefangengehalten worden war, wird frei. Der große Kampf 635-637 (1911).