Leben und Wirken von Ellen G. White

Kapitel 47

Verstärktes Vertrauen

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Während des Sommers 1890 widmete Frau White die meiste Zeit dem Schreiben. Im Oktober wurde sie gebeten, die allgemeinen Versammlungen in Massachusetts, New York, Virginien und Maryland zu besuchen. Nachdem sie ein paar Tage in Adams Center, N. Y., zu gebracht hatte, besuchte sie die allgemeine Versammlung in South Lancaster nach Salamanca, N. Y., zog sie sich eine schwere Erklärung zu, und sie war zu Beginn der Salamanca Versammlung infolge der zehntägigen schweren Arbeit zu South Lancaster sehr erschöpft und litt an Heiserkeit und einem bösen Halse.

Es hatten sich von allen Teilen Pennsylvaniens und vom südwestlichen New York ungefähr zweihundert Geschwister eingefunden. Die Versammlungen wurden meistens im Opernhause abgehalten, aber am Sabbatnachmittag und Sabbatabend in der Kongregationalistenkirche. Frau White sprach am Sabbatnachmittag über die Notwendigkeit einer größeren Anstrengung von seiten unserer Gemeinden, Glauben und Liebe zu pflegen. Am Sonntagmorgen sprach sie im Opernhause. Es war eine große Zuhörerschaft zugegen, die alle Sitze und Gänge füllte und sich bis nahe heran zur Sprecherin um das Rednerpult drängte. Ihr Thema war Mäßigkeit, und sie erörterte des längeren die Pflicht der Eltern, ihre Kinder so zu Angewohnheiten der Wahrhaftigkeit und Selbstbeherrschung zu erziehen, dass sie nicht zu unterliegen brauchen, wenn sie versucht werden, berauschende Getränke zu trinken.

Nach dieser Versammlung war Frau White so völlig erschöpft, dass ihre Sekretärin, Frl. Sara McEnterfer, in sie drang, nach ihrem Heim in Battle Creek zurückzukehren und im Sanatorium Behandlung zu nehmen. Ältester A. T. Robinson und andere, denen die übrigen Versammlungen, denen sie beizuwohnen versprochen hatte, am Herzen lagen, baten sie, dass sie die Hoffnung, für die Fortsetzung ihrer Arbeiten Gesundheit und Stärke zu erlangen, nicht aufgeben solle.

Unter großer Schwierigkeit nahm sie am Montagnachmittag an einer Versammlung teil, und dann fühlte sie, dass sie sich entschließen müsse, was sie in bezug auf das Besuchen der Versammlung in Virginien, die gleich darauf folgte, tun solle.

In dem Heime des Bruders Hicks, wo sie sich aufhielt, wurde sie von einer alten Dame besucht, die in ihrem christlichen Leben den heftigsten Widerstand von seiten ihres Mannes zu erdulden hatte. Die Unterhaltung dauerte eine Stunde. Danach gedachte sie, ermattet, schwach und beunruhigt wie sie war, sich nach ihrem Zimmer zu rückzuziehen und zu beten. Nachdem sie die Treppe erklommen hatte, kniete sie am Bett nieder, und ehe sie die ersten Worte ihrer Bitte dargebracht hatte, wurde sie gewahr, dass das Zimmer mit dem Geruch von Rosen angefüllt war. Indem sie aufschaute, um zu sehen, woher der Geruch komme, sah sie das Zimmer von einem milden, silberfarbigen Lichte durchflutet. Sofort verschwanden ihr Schmerz und ihre Mattigkeit. Ihr beunruhigter und entmutiger Gemütszustand war beseitigt, und Hoffnung, Trost und Frieden erfüllten ihr Herz.

Als sie dann alles Bewusstsein von ihrer Umgebung verlor, wurden ihr im Gesichte viele Dinge betreffs des Fortschritts des Werkes in verschiedenen Teilen der Welt gezeigt, wie auch die Verhältnisse, die dem Werke halfen oder ihm hinderlich waren.

Unter den vielen Sachen, die ihr gezeigt wurden, waren mehrere, welche die in Battle Creek herrschenden Zustände offenbarten. Dieselben wurden ihr in einer vollständigen und bemerkenswerten Weise vorgeführt.

Die Zeit für die Abreise von Salamanca war auf Dienstagvormittag, den 4. November, festgesetzt worden. Am Morgen kamen die Ältesten A. T. Robinson und W. C. White zu Frau White, um zu sehen, wozu sie sich entschlossen haben. Dann erzähle sie ihnen ihre Erfahrung vom vergangenen Abend und von ihrem Frieden und ihrer Freude während der Nacht. Sie sagte, dass sie während der Nacht keine Neigung verspürt habe, zu schlafen, denn ihr Herz sei so voll Freude und Fröhlichkeit gewesen. Viele Male hätte sie die Worte Jakobs wiederholt: "Gewisslich ist der Herr an diesem Ort, und ich wusste es nicht."

"Hie ist nichts anders denn Gottes Haus, und hie ist die Pforte des Himmels. 1.Mose 28,16.17.

Sie war völlig entschlossen, die Versammlungen zu besuchen, wie sie vorher anberaumt waren. Dann wollte sie den Brüdern erzählen, was ihr betreffs der Arbeit in Battle Creek gezeigt worden war; aber ihre Gedanken richteten sich sofort auf andere Dinge, und sie erzählte das Gesicht nicht. Sie erzählte es nicht bis zur Generalkonferenz, die im folgenden März in Battle Creek abgehalten wurde.

Der übrige Teil des November und der Monat Dezember wurden in östlichen Staaten zugebracht, und zwar auf Versammlungen in Washington und Baltimore, und in Norwich, Lynn und Danvers, Mass. Der Januar und Februar wurden mit Arbeiten in Battle Creek und der Vorbereitung für die Generalkonferenz zugebracht.

Vorschläge in bezug auf Zentralisation

Während des Jahres 1890 wurde von den leitenden Männern, welche mit der Leitung der Review and Herald Verlagsgesellschaft zu tun hatten, ernstlich der Vorschlag erwogen, das Werk der Verlagshäuser unter einem kontrollierenden Ausschuss zu vereinigen. Die vorgeschlagene Verschmelzung der Verlagsinteressen wurde befürwortet als ein Mittel, um Einheit, Sparsamkeit und Tüchtigkeit zu erzielen. Gleichzeitig wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass in nicht allzuferner Zeit alle Sanatorien unter ein Eigentumsrecht und unter Einzelkontrolle gebracht werden möchten. Von denselben Personen, die die Vereinigung der Verlagshäuser und ärztlichen Anstalten befürworteten, wurde die Theorie vorgebracht, dass die beste Art und Weise, um Vertrauen zu dem Werke der Siebenten-Tags-Adventisten zu begründen, darin bestehe, dass die Einrichtungen zu Battle Creek gestärkt würden, indem man sie mit großen und festen Gebäuden und mit hinreichenden Hilfsmitteln versehe.

Aber diejenigen, die mit den im einheimischen und in den Missionsfeldern herrschenden Zuständen vertraut waren, fühlten, dass ein größeres Bedürfnis vorherrsche, das Werk im Felde zu erweitern und viele einflussreiche Mittelpunkte zu gründen. Sie fühlten, dass in dem Hauptmittelpunkte bereits unverhältnismäßig große Geldsummen verausgabt worden waren. Und ferner begünstigten die leitenden Männer im Verlagshause in Californien keinen Plan der Vereinigung, der die Lähmung des Werkes an der pazifischen Küste zur Folge haben könnte.

Vorgeschlagene Änderungen in Plänen

Unter denen, die in der Sache der Religionsfreiheit tätig waren, hatten sich ernste Meinungsunterschiede gezeigt betreffs der besten Art und Weise der Handhabung jenes sich schnell entwickelnden Werkes. Mehrere Jahre hatten das Blatt "American Centinel" und die Prediger der Gemeinschaft die Frage der Religionsfreiheit als einen wichtigen Teil der Dritten Engelsbotschaft hingestellt. Aber während des Jahres 1890 hatten die leitenden Sprecher der "National Liberty Association" eine offene Tür gefunden, um die Prinzipien, die sie befürworteten, zu verkündigen und ihren Protest gegen religiöse Gesetzerlasse vor großen Zuhörerschaften weltlicher und nichtchristlicher Leute zu verkündigen, und es schien ihnen ein weiser Plan zu sein, diese Gelegenheiten zu benutzen, und dass er dass es auch konsequent sei, diese Prinzipien sehr klar hervortreten zu lassen, und zwar abgesondert von den Lehren der Heiligen Schrift über die Heiligkeit des Sabbats und die Nähe der Wiederkunft Christi. Sie drangen darauf, dass der Plan des "Centinel" geändert werde, und erklärten, dass wenn dies nicht geschähe, sie vorschlagen würden, dass ein anderes Blatt in Battle Creek herausgeben werde ‚dessen redaktionellen Ziele mehr in Übereinstimmung mit ihrer Art und Weise der Vorführung der Wahrheit seinen.

Formelle Erwägung der vorgeschlagenen Veränderungen

Die Generalkonferenz für das Jahr 1891 wurde in Battle Creek vom 5. bis 25. März abgehalten. Sonntagvormittag den 15. März brachte das aus einundzwanzig Gliedern bestehende Komitee, das auf der vorhergehenden Generalkonferenz ernannt worden war, um die Vereinigung der Verlagsinteressen zu erwägen, seinen Bericht vor. Das Komitee sprach sich über die durch Vereinigung zu erreichenden Zwecke günstig aus, riet jedoch der Generalkonferenz, vorsichtig zu Werke zu gehen. Die Glieder schlugen dann vor, dass die Generalkonferenzgesellschaft reorganisiert werde, mit der Aussicht dass sie schließlich die Kontrolle über das ganze Verlagswerk der Gemeinschaft erlange.

In Übereinstimmung mit dem Gutachten dieses Komitees wurde die Generalkonferenzgesellschaft, deren ursprünglicher Zweck der war, als eine Vereinigung zu dienen, um Kircheneigentum zu besitzen, mit einem Ausschuss von einundzwanzig Gliedern reorganisiert, und es wurde ihr die Kontrolle über viele Zweige des Werkes übergeben, an deren Spitze die Verlagsinteressen standen.

Eine besondere Komitee-Beratung

Frühe in der Versammlung war von den Beamten der "Religious Liberty Asociation" und den Vertretern des Blattes "American Centinel" Ein Versuch gemacht worden, über Ziele und Pläne eine Verständigung zu erzielen. Zu diesem Zwecke wurde eine gemeinschaftliche Beratung anberaumt, die Sonnabendabend, den 7. März, nach der regelmäßigen Versammlung im Tabernakel gehalten werden sollte.

Bei dieser Beratung drückten Männer von starker Überzeugung und festem Entschluss ihre Ansichten und Gefühle sehr frei aus, und schließlich stimmten die Vertreter der "National Religous Liberty Association" dafür, dass, es sei denn der Plan des Blattes "American Centinel" werde geändert, die Gesellschaft eine andere Zeitschrift als ihr Organ ins Leben rufen werde. Diese gemeinschaftliche Versammlung dauerte bis ein Uhr Sonntagmorgen.

Der Sabbatgottesdienst

Sabbat, der 7. März, war ein Tag von tiefer Feierlichkeit. Am Vormittag sprach Ältester Haskell über die weltweite Verkündigung des Evangeliums. Wie in dem apostolischen Zeitalter das Evangelium in seiner Reinheit und mit einer Macht verkündigt wurde, die es in die ganze Welt hinaus trug, so wird Gott in diesen letzten Tagen jeden Lichtstrahl, der im ewigen Evangelium eingeschlossen liegt, hervorbringen und in der Kraft seines Geistes in alle Welt hinausstrahlen lassen.

Am Nachmittage sprach Frau White über die Wichtigkeit der Verkündigung des Wortes und die Gefahr, dass die Unterscheidungsmerkmale unsers Glaubens, unter den Eindrucke, dass dadurch Vorurteil vermieden wird, zugedeckt und im Hintergrunde gehalten werden. Wenn uns, wie wir glauben, eine besondere Botschaft aufgetragen worden ist, muss diese Botschaft verkündigt werden, und zwar ohne Bezugnahme auf die Gebräuche oder Vorurteile der Welt und unbeeinflusst von Einschüchterung oder Begünstigung. Einige werden die Botschaft annehmen und durch sie geheiligt werden, wenn auch große Massen ihr widerstehen und sie verwerfen. Aber sie muß überall hingetragen werden, bis selbst die Erde von ihrer Herrlichkeit erleuchtet ist. Besonders betonte sie die Gefahr, dass wir unsere erste Liebe verlassen, und die Wichtigkeit, dass alle, besonders diejenigen, die mit unsern leitenden Anstalten verbunden sind, eine lebendige Verbindung mit Christo, dem wahren Weinstock, haben. Wir müssen uns davor hüten, es der Welt nachzumachen und weltliche Pläne zu befolgen. Männer in verantwortlichen Stellungen sollten so oft wie Daniel in ernstem Flehen um göttliche Hilfe vor Gott treten.

Zwei oder dreimal während des Vortrags begann sie, ihre Erfahrung zu Salamanca mitzuteilen, aber jedes Mal zögerte sie, ließ den Punkt unerwähnt und fuhr fort, von andern Dingen zu sprechen. Dieser Vortrag machte einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer.

Spät am Nachmittag wurde in der östlichen Vorhalle des Tabernakels eine Predigerversammlung abgehalten. Frau White war zugegen und legte es den Versammelten ans Herz, sich Gott tiefer zu weihen. Am Schlusse dieser besonderen Versammlung wurde sie vom Ältesten O. A. Olsen gefragt, ob sie der Predigerversammlung am Sonntagmorgen beiwohnen werde. Sie erwiderte, dass ihre Arbeit getan sei und dass sie die Bürde ihm überlassen werde. Dann wurde geplant, dass die Ältesten Olsen und Prescott die Versammlung leiten sollten.

Am Sonntagmorgen, ungefähr zwanzig Minuten nach fünf, gingen die Brüder A. T. Robinson, W. C. White und Ellery Robinson auf ihrem Wege nach der Morgenversammlung an Frau Whites Wohnung vorüber. Sie sahen ein Licht in ihrem Zimmer, und ihr Sohn eilte hinauf, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen.

Er fand sie eifrig schreibend vor. Sie sagte ihm dann, dass ein Engel Gottes sie ungefähr um drei Uhr aufgeweckt und ihr geboten habe, nach der Predigerversammlung zu gehen und einige Dinge zu erzählen, die ihr zu Salamanca gezeigt worden waren. Sie sagte, sie sei dann schnell aufgestanden und habe ungefähr zwei Stunden geschrieben.

In der Predigerversammlung hatte man soeben eine Zeit ernstlichen Gebets beendet. Als Frau White mit einem Paket Manuskripten in der Hand eintrat. Sichtlich überrascht, sagte Ältester Olsen: "Es freut uns, dich zu sehen, Schwester White. Hast du heute morgen ein Botschaft für uns?"

"Gewiss habe ich eine solche", war ihre Erwiderung. Sie sagte dann, dass es nicht ihre Absicht gewesen sei, der Morgenversammlung beizuwohnen, aber dass sie sehr früh aufgeweckt und instruiert worden sei, sich vorzubereiten, den Brüdern einige Sachen mitzuteilen, die ihr in Salamanca gezeigt worden waren. Sie erzählte kurz ihre Erfahrung auf der Salamanca Versammlung und sagte, dass in dem ihr daselbst gegebenen Gesichte der Herr ihr die Zustände und die Gefahren des Werkes an vielen Plätzen gezeigt habe. Es wurden ihr Warnungen gegeben, die sie Männern in verantwortlichen Stellungen verkündigen sollte. Besonders in Battle Creek umgaben große Gefahren das Werk, aber Männer erkannte es nicht, weil ihre Augen durch Unbußfertigkeit erblindet waren.

Betreffs einer Gelegenheit sagte ihr Führer: "Folge mir", und sie wurde in eine Beratungsversammlung eingeführt, in der Männer ihre Ansichten und Pläne mit großem Ernste und Eifer, aber nicht nach Erkenntnis, befürworteten. Ein Bruder stand vor der Versammlung mit einer Zeitschrift in der Hand und kritisierte den Charakter ihres Inhaltes. Die Zeitschrift war der "American Centinel". Auf gewisse Artikel hinweisend, sagte er: "Dieses muss herausgenommen, und jenes geändert werden. Wenn der ‚Centinel' nicht solche Artikel wie diese enthielte, dann könnten wir das Blatt benutzen." Die Artikel, gegen welche Einspruch erhoben wurde, handelten vom Sabbat und vom zweiten Kommen Christi.

Mit Klarheit sprach Frau White von den Ansichten und der Stellungnahme der Hauptredner in dieser Beratungsversammlung. Sie verwies auf den bitteren Geist, den einige bekundeten, und die falsche Stellungnahme anderer. Sie schloss ihre Bemerkungen mit der ernsten Bitte, dass alle die Wahrheit in ihrer Vollkommenheit emporhalten und dass die Wächter der Posaune einen gewissen Ton geben sollten. Eine feierliche Überzeugung ruhte auf den Versammelten, und alle fühlten, dass sie einer Botschaft vom Himmel zugehört hatten.

Ältester Olsen war bestürzt und wusste nicht, was er sagen sollte. Es hatte nichts gewusst von der besonderen Ausschusssitzung, die bis in die frühen Morgenstunden jener Nacht gedauert hatte und die gerade weniger als zwei Stunden vor der Zeit schloss, da der Engel Frau White geboten hatte, das ihr vier Wochen vorher gegebene Gesicht in dem dieselbe Versammlung genau geschrieben wurde, zu erzählen. Aber er brauchte nicht lange auf eine Erklärung zu warten. Bald erhoben sich die Männer, die in der Beratung in der vorhergehenden Nacht gewesen waren, um von ihrer Komiteeversammlung berichteten.

Einer sagte: "Ich war gestern abend in der Versammlung, und es tut mir leid, sagen zu müssen, dass ich mich auf der falschen Seite befand, und so nehme ich diese frühe Gelegenheit wahr, meine Stellung auf der rechten Seite einzunehmen."

Der Vorsteher der "National Religious Liberty Association" legte ein klares Zeugnis ab. Er sagte, dass eine Anzahl Brüder die Nacht vorher auf seinem Zimmer in der Review Druckerei zusammengekommen wären und gerade über die Dinge gesprochen hätten, auf die Frau White soeben hingewiesen hatte. Ihre Beratung hätte bis nach ein Uhr morgens gedauert. Er sagte, er wolle nicht versuchen, die Versammlung zu beschreiben; das sei unnötig, weil die von Frau White gegebene Beschreibung richtig und genauer sei als er sie geben könnte. Er gestand frei ein, dass die Stellung, die er eingenommen hatte, nicht richtig sei, und dass er jetzt seinen Irrtum sehen könne.

Ein anderer Bruder sagte, dass er in der Versammlung gewesen sei und dass die von Frau White gegebene Beschreibung in alle Einzelheiten wahr und richtig sei. Er war äußerst dankbar, dass Licht gegeben worden war, weil die Verschiedenheit der Ansichten eine sehr ernste Lage geschaffen hätte. Er glaubte, dass alle ehrlich in ihren Überzeugungen seien und ernstlich das Rechte zu tun wünschten, aber doch von entgegengesetzten Ansichten seien und sich nicht einigen könnten. Andere, die bei der späten Komiteeberatung betreffs des "Centinel" zugegen gewesen waren, legten Zeugnis davon ab, dass die Versammlung von Frau White richtig beschrieben worden war.

Andere Zeugnisse wurden abgelegt, welche Dankbarkeit bekundeten, dass über diese Frage, die mit so vielen Schwierigkeiten verbunden war, Licht gegeben worden war. Die Brüder drückten auch ihre Dankbarkeit aus, dass die Botschaft in solcher Weise gegeben worden war, dass alle nicht nur die Weisheit Gottes in der Botschaft, sondern auch seine Güte sehen konnten, dass er sie gerade zu einer Zeit sandte, da niemand zweifeln konnte, dass es eine Botschaft vom Himmel sei.

Diese Erfahrung befestigte den Glauben der Gläubigen und machte einen tiefen Eindruckt auf diejenigen, welche gefühlt hatten, dass ihr eigenes erfahrungsreiches Urteil in Geschäftssachen ein sicherer Führer sei als die Pläne für Verteilung der Verantwortlichkeit und die Gründung vieler einflussreicher Mittelpunkte, die ihre Brüder im Felde und die Zeugnisse verlangt hatten.