Briefe an junge Liebende

Kapitel 7

Schatten über dem Nest

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Salomos Beispiel

Salomo wollte seine Beziehungen zu dem mächtigen Reich im Süden Israels stärken, doch dabei wagte er sich auf verbotenes Gebiet. Satan wußte, was Salomos Gehorsam bewirken würde. Darum versuchte er bereits in den ersten Jahren der Herrschaft des jungen Königs -- jenen wunderbaren Jahren, die sich durch dessen Weisheit, Wohltätigkeit und Aufrichtigkeit auszeichneten --, Einflüsse wirksam zu machen, die Salomos Grundsatztreue heimtückisch untergraben und ihn veranlassen würden, sich von Gott zu trennen. Der Feind hatte schließlich Erfolg mit seinen Bemühungen: "Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids." 1.Könige 3,1.

Vom menschlichen Standpunkt aus schien sich diese Heirat sehr segensreich auszuwirken, obwohl sie im Gegensatz zu den Lehren des Gesetzes Gottes stand; denn Salomos heidnische Frau wurde bekehrt und mit ihm in der Anbetung des wahren Gottes einig. Außerdem leistete der Pharao dem Volk Israel einen außerordentlichen Dienst, indem er Geser eroberte, die Kanaaniter, "die in der Stadt wohnten", umbrachte und die Stadt "seiner Tochter, Salomos Frau," als Mitgift gab. 1.Könige 9,16. Diese Stadt baute Salomo wieder auf und stärkte auf diese Weise allem Anschein nach sein Reich an der Küste des Mittelmeeres ganz wesentlich. Doch indem er mit einem heidnischen Volk ein Bündnis einging und dieses durch die Heirat mit einer götzendienerischen Prinzessin besiegelte, mißachtete er unbesonnen die weise Vorkehrung, die Gott zur Reinerhaltung seines Volkes getroffen hatte. [5.Mose 17,17-20] Die Hoffnung, daß seine ägyptische Frau wirklich bekehrt werden würde, war nur eine schwache Entschuldigung für seine Sünde.

Eine Zeitlang machte Gott in seiner großen Barmherzigkeit diesen schrecklichen Fehler unwirksam. Durch weises Verhalten hätte auch der König bis zu einem großen Ausmaß diese bösen Mächte noch im Zaum halten können, die er durch seine Unvorsichtigkeit heraufbeschworen hatte. Doch Salomo hatte bereits begonnen, die Quelle seiner Macht und Herrlichkeit aus den Augen zu verlieren. Seine persönlichen Neigungen gewannen die Oberhand über seine Vernunft, sein Selbstvertrauen wurde immer größer, so daß er nun die Ziele des Herrn auf seine eigene Weise zu erreichen versuchte. Politische und wirtschaftliche Bündnisse mit den umliegenden Nationen würden diese, so überlegte er, zur Erkenntnis des wahren Gottes führen. Deshalb ging er mit einem Volk nach dem anderen unheilige Bündnisse ein. Oft wurden diese Bündnisse durch Heiraten mit heidnischen Prinzessinnen besiegelt. Die Befehle Jahwes wurden beiseitegesetzt zugunsten der Sitten der Völker, die rund um Israel wohnten.

Salomo schmeichelte sich mit dem Gedanken, daß seine Weisheit und die Macht seines Beispiels seine Frauen vom Götzendienst zur Anbetung des wahren Gottes führen würden. Er dachte auch, daß die auf diese Weise zustande gekommenen Bündnisse die Nachbarvölker in enge Berührung mit Israel bringen würden. Trügerische Hoffnung! Salomos Fehler, sich für stark genug zu halten, um dem Einfluß seiner heidnischen Lebensgefährtinnen widerstehen zu können, war verhängnisvoll. Verhängnisvoll war auch die Selbsttäuschung, die ihn hoffen ließ, daß er trotz seiner eigenen Übertretung des Gesetzes Gottes andere dahin führen könnte, dieses Gesetz zu achten und seinen heiligen Vorschriften zu gehorchen. Prophets and Kings 53-54.

Schatten über dem Nest

Das Herz sehnt sich nach menschlicher Liebe, aber diese Liebe ist nicht stark, rein oder kostbar genug, um an die Stelle der Liebe Jesu zu treten. Nur in ihrem Erlöser kann die Frau Weisheit, Kraft und Gnade finden, um die Sorgen, Verantwortungen und Kümmernisse des Lebens zu ertragen. Sie sollte Jesus zu ihrer Stärke und zu ihrem Führer machen. Die Frau sollte sich Christus übergeben, bevor sie sich einem irdischen Freund hingibt; sie soll auch keine Beziehung eingehen, die damit im Widerstreit steht.

Menschen, die das wahre Glück finden wollen, müssen über allem, was sie besitzen und tun, den Segen Gottes haben. Es ist der Ungehorsam Gott gegenüber, der die Schuld daran trägt, daß so viele Herzen und Heime mit Elend erfüllt sind. Meine Schwester, wenn du nicht ein Heim möchtest, von dem die Schatten niemals weichen, dann verbinde dich nicht mit einem Menschen, der ein Feind Gottes ist.

Sich mit einem Ungläubigen zu verbinden bedeutet, sich auf das Gebiet Satans zu begeben. Du betrübst den Geist Gottes und verwirkst seinen Schutz. Kannst du es dir leisten, im Kampf um das ewige Leben solch furchtbare Übermacht gegen dich zu haben? Testimonies for the Church V, 362-365.

"Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel." Matthäus 18,19. Doch wie seltsame Dinge muß man sehen? Während einer der Partner, die so eng miteinander verbunden sind, mit der Andacht und dem Gebet beschäftigt ist, ist der andere gleichgültig und sorglos; während der eine den Weg zum ewigen Leben sucht, befindet sich der andere auf der breiten Straße, die zum Tod führt. Testimonies for the Church IV, 507.

Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander?

Mir wurden die Fälle von einigen Menschen gezeigt, die zwar bekennen, an die Wahrheit zu glauben, die jedoch einen großen Fehler begangen haben, indem sie einen Ungläubigen heirateten. Sie hegten die Hoffnung, daß der ungläubige Partner die Wahrheit annehmen würde; aber nachdem dieser sein Ziel der Eheschließung erreicht hat, ist er nun weiter von der Wahrheit entfernt als zuvor. Und dann setzen das schleichende Wirken und die beständigen Anstrengungen des Feindes ein, den gläubigen Partner von der Wahrheit wegzuziehen.

Viele sind es, die zur Zeit ihr Interesse an der Wahrheit und auch ihr Vertrauen in sie verlieren, weil sie sich mit dem Unglauben eng verbunden haben. Sie leben und atmen in einer Atmosphäre des Zweifels, des In -- Frage -- Stellens und des Unglaubens. Sie sehen und hören Unglauben, und schließlich hegen sie ihn selbst. Einige mögen den Mut haben, diesen Einflüssen zu widerstehen, aber in vielen Fällen wird der Glaube solcher Menschen unmerklich untergraben und schließlich zerstört.

Satan weiß sehr gut, daß die Stunde, in der viele junge Männer und Frauen den Bund der Ehe schließen, das Ende ihrer religiösen Erfahrung und Brauchbarkeit ist. Sie sind für Christus verloren. Für einige Zeit mögen sie sich anstrengen, weiterhin ein christliches Leben zu führen, doch all ihre Bemühungen sehen sich einem ständigen Einfluß in die Gegenrichtung gegenüber. Es war für sie einst ein Vorrecht und eine Freude, über ihren Glauben und ihre Hoffnung zu sprechen. Nun aber wollen sie dieses Thema nicht mehr berühren, denn sie wissen, daß der Mensch, mit dem sie ihr Schicksal verbunden haben, sich nicht dafür interessiert. Das Ergebnis ist, daß im Herzen der Glaube an die kostbare Wahrheit erstirbt und Satan diese Menschen heimtückisch mit einem Netz des Zweifels umspinnt.

Der Gläubige sagt sich, daß er in seiner neuen Beziehung dem Partner seiner Wahl Zugeständnisse machen muß. Gesellige, weltliche Vergnügungen werden hingenommen. Zuerst widerstrebt es dem Gefühl sehr, diese Dinge zu tun, aber das Interesse an der Wahrheit wird immer geringer, und der Glaube wird schließlich ausgetauscht gegen Zweifel und Unglauben.

Was sollte ein jeder Christ tun, wenn er in die schwierige Lage gerät, daß die Vernünftigkeit seines religiösen Grundsatzes auf die Probe gestellt wird? Mit nachahmenswerter Festigkeit sollte er freimütig bekennen: "Ich bin ein gewissenhafter Christ. Ich glaube, daß der siebente Tag der Woche der biblische Sabbat ist. Unser beider Glaube und unsere Grundsätze sind so, daß sie in entgegengesetzte Richtungen führen. Wir können nicht miteinander glücklich sein, denn wenn ich weiterhin danach trachte, eine immer vollkommenere Erkenntnis des Willens Gottes zu erlangen, werde ich der Welt immer weniger ähnlich sein. Wenn du nun weiterhin in Christus nichts Liebliches zu sehen vermagst und die Wahrheit nicht anziehend finden kannst, dann wirst du die Welt lieben, die ich nicht lieben kann, während ich die Dinge Gottes liebe, die du nicht lieben kannst.

Du wirst nicht glücklich sein. Du wirst eifersüchtig sein wegen der Gefühle, die ich Gott entgegenbringe, und ich werde in meinem Glaubensleben allein sein. Wenn deine Ansichten sich ändern, wenn dein Herz auf das, was Gott fordert, antwortet und du meinen Erlöser lieben lernst, dann können wir unsere Beziehung wieder neu beginnen."

So bringt der Gläubige für Christus ein Opfer, das sein Gewissen gutheißt und zeigt, daß er das ewige Leben als zu hoch einschätzt, als daß er das Risiko einginge, es zu verlieren. Er empfindet, daß es besser wäre, unverheiratet zu bleiben, als seine Lebensinteressen mit einem Menschen zu verbinden, der lieber die Welt erwählt als Jesus.

Soll ein Mensch, der sich auf der Suche nach Herrlichkeit, Ehre, Unsterblichkeit und ewigem Leben befindet, eine Verbindung mit jemandem eingehen, der es einfach ablehnt, sich zum Heer des Kreuzes Christi zu rechnen? Willst du, der du dich dazu bekennst, Christus als deinen Meister zu erwählen und ihm in allen Dingen gehorsam zu sein, deine Interessen mit jemandem verbinden, der vom Fürsten der Mächte der Finsternis regiert wird? "Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander?" Amos 3,3.

Hunderte haben als Folge einer Heirat mit unbekehrten Menschen Jesus Christus und den Himmel geopfert. Kann es wirklich sein, daß die Liebe und die Gesellschaft Christi ihnen so wenig bedeutet, daß sie ihr die Gesellschaft armseliger Sterblicher vorziehen? Testimonies for the Church IV, 504-507.

Kopenhagen, Dänemark, 3. Juni 1887

Liebe Rose! Ich habe gehört, daß Du die Absicht hast, einen Mann zu heiraten, der nicht gläubig ist. Ich bin jetzt nicht imstande, Dir einen langen Brief zu schreiben, aber ich möchte Dir sagen: Wenn Du diesen Schritt tust, dann weichst Du von dem ganz klaren und ausdrücklichen Befehl des Wortes Gottes ab. Du kannst Gottes Segen für eine solche Verbindung weder erwarten noch beanspruchen.

Satan steht bereit, um Deinen Geist und Deine Seele zu betören, damit Du einen Weg einschlägst, der dem ausdrücklichen Willen Gottes entgegensteht. So kann er Dich von Gott trennen, und dann kommt er mit seinen Versuchungen und erlangt die Herrschaft über den Geist und die Gefühle Deines Herzens. Es ist Satans absichtlicher Plan, Seelen dahin zu führen, daß sie sich von dem Einen, der ein mächtiger Ratgeber ist, abwenden und sich dann von der Überzeugungskraft von Menschen leiten lassen, die weder Gott noch die Wahrheit lieben.

Gott hat Dich mit großem Licht gesegnet, und der Herr erwartet von Dir, daß Du seinen Willen erforschst und sorgfältig den Weisungen folgst, die Dir in seinem Wort gegeben sind. Du bist betört, wirst umgarnt, Dein Ende ist das Verderben. Du hast Grund dazu, Gott jede Stunde zu danken. Verlaß Dich auf ihn, dessen Weisheit Dir als Rat in seinem heiligen Wort geschenkt ist. Seine Fürsorge für seine Kinder übersteigt die der liebevollsten Eltern. Er sieht das Ende von Anfang an und hat uns deshalb Verheißungen und Warnungen gegeben und seinen Kindern verboten, einen Weg zu beschreiten, der sie ins Verderben führt.

Bis in die heutige Zeit erreicht uns der Warnruf des Apostels Paulus: "Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen! Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial zusammen? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes, wie denn Gott spricht: ‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein'. Darum ‚gehet aus von ihnen und sondert euch ab', spricht der Herr, ‚und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein', spricht der allmächtige Herr." 2.Korinther 6,14-18.

Der Herr hat seinem Volk ausdrücklich verboten, Ungläubige zu heiraten. Gott weiß, was für die ewigen Belange der Seele und das gegenwärtige Wohl des Menschen das beste ist. Dies ist verbotener Boden! Laß Dich von mir davon abhalten!

Ich könnte Dir von verschiedenen Fällen hier berichten, die Gott mir in Europa gezeigt hat, in denen Menschen einen ähnlichen Fehler begangen haben, wie Du ihn jetzt gerade machst. Ich könnte Dir berichten von der elenden Wirklichkeit, die sie nun erleben, daß sie an ihren ungläubigen Partner gebunden sind, behindert in jedem geistlichen Fortschritt -- und das ungeachtet der feierlichen Versprechungen, daß sie in ihren religiösen Vorrechten durch ihren Partner in keiner Weise gehemmt würden. Was sind die Versprechen dieser ungläubigen Partner nun wert? Die feierlichsten Versprechen werden gebrochen! Wie könnte es auch anders sein, wenn doch die beiden Eheleute zwei verschiedenen Generälen dienen, die zueinander in tödlichem Gegensatz stehen? Wo ist nun die traute Harmonie?

Rose, paß auf, was Du tust! Höre auf keine Versprechungen! Glaube nur dem Wort Gottes, das Dich weise zur Errettung machen wird. Vertraue nicht Deinem eigenen Herzen, denn das Menschenherz ist -- vor allem anderen -- trügerisch und hoffnungslos böse. Ich liebe Deine Seele, weil Du durch das Blut Jesu Christi erkauft bist. Er hat für Deine Erlösung einen hohen Preis bezahlt, und Du bist nicht mehr Dein eigen, daß Du frei über Dich verfügen könntest, wie Du es für richtig halten magst. Im Gericht mußt Du Rechenschaft darüber ablegen, wie Du die von Gott gegebenen Kräfte eingesetzt hast. Das ist eine ernste Sache.

Diese Dinge erfordern deine ernsthafte Überlegung und eine entschlossene Tat, die im Einklang mit den ganz klar dargelegten Richtlinien stehen muß, wie wir sie im Wort Gottes vorfinden. Jetzt ist die Zeit, in der Du versucht wirst, jetzt ist die Zeit Deiner Prüfung. Willst Du dem Feind nicht widerstehen? Oder willst Du Dich in eine Situation begeben, in der er seine Macht über Dich ausüben kann?

Für Dich ist das eine Frage auf Leben und Tod. Möge der Herr Dir helfen, jede Schlinge Satans zu erkennen und zu meiden. Er helfe Dir, mit Herz und Seele, Geist und Kraft an Jesus festzuhalten. Ellen G. White.

St. Helena, California, 13. Februar 1885

Laura! Ich habe gehört, daß Du Dich mit der Absicht trägst, jemanden zu heiraten, der Deine religiöse Überzeugung nicht teilt. Ich fürchte, daß Du diese wichtige Angelegenheit nicht sorgfältig genug abgewogen hast. Bevor Du einen Schritt tust, der Dein zukünftiges Leben so stark beeinflußt, bitte ich Dich dringend, die ganze Sache sorgfältig und unter Gebet zu überlegen. Wird sich diese neue Beziehung als Quelle wahren Glücks erweisen? Wird sie Dir in Deinem Christenleben eine Hilfe sein? Wird sie Gott wohlgefallen? Können andere Deinem Beispiel gefahrlos folgen?

Bevor eine Frau jemandem ihre Hand zur Ehe reicht, sollte sie sich fragen, ob der, mit dem sie ihr Schicksal vereinen möchte, das auch wert ist. Wie sieht seine Vergangenheit aus? Ist sein Leben rein? Ist die Liebe, der er Ausdruck verleiht, von edlem und erhobenem Charakter, oder handelt es sich um eine lediglich gefühlsmäßige Vernarrtheit? Besitzt er die Charakterzüge, die eine Frau glücklich machen können? Kann sie in seiner Zuneigung wahren Frieden und wahre Freunde finden? Wird sie ihre eigene Individualität bewahren können, oder muß sie ihr Urteil und Gewissen der Herrschaft ihres Mannes unterwerfen? Als eine Jüngerin Christi gehört sie nicht sich selbst, sie wurde teuer erkauft. Kann sie die Forderungen des Erlösers als die höchsten in ihrem Leben ehren? Werden Leib und Seele, Gedanken und Ziele rein und heilig erhalten werden können? Diese Fragen sind lebenswichtig für das Wohl einer jeden Frau, die eine Ehe eingeht.

In einem jeden Heim ist der Glaube notwendig. Nur das kann die schmerzlichen Fehler verhindern, die so oft das Eheleben verbittern. Nur wo Christus regiert, kann es tiefe, wahre und selbstlose Liebe geben. Engel Gottes werden im Heim Gäste sein, und ihre heiligen Nachtwachen werden das eheliche Schlafgemach weihen.

Ich bitte Dich dringend, diesen Deinen geplanten Schritt noch einmal genau zu überdenken. Frage Dich: "Wird ein ungläubiger Ehemann nicht meine Gedanken von Jesus ablenken? Er liebt das Vergnügen mehr als Gott -- wird er mich nicht dazu verleiten, mich an jenen Dingen zu erfreuen, die ihn erfreuen?" Der Pfad zum ewigen Leben ist steil und unbequem. Lege Dir keine zusätzliche Last auf, die Deinen Fortschritt nur behindern würde.

Gott der Herr gebot dem alten Israel, sich nicht mit den götzendienerischen Völkern, die um sie herum lebten, durch Heiraten zu verbinden. Der Grund dafür ist bekannt. Die unendliche Weisheit, die die Folgen solcher Verbindungen voraussieht, erklärt: "Denn sie werden eure Söhne mir abtrünnig machen, daß sie anderen Göttern dienen; so wird dann des Herrn Zorn entbrennen über euch und euch bald vertilgen." "Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind." 5.Mose 7,4.6.

Im Neuen Testament begegnen wir ähnlichen Verboten in bezug auf Heirat von Christen mit Gottlosen. "Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit?" 2.Korinther 6,14.

Laura, wagst Du es wirklich, diese klaren und eindeutigen Weisungen zu mißachten? Du bist ein Kind Gottes, eine Bürgerin des Reiches Christi, erkauft durch sein Blut! Wie kannst Du Dich mit jemandem verbinden, der die Forderungen Gottes nicht anerkennt und nicht durch Gottes Geist geleitet wird?

Die Gebote, die ich vorhin zitiert habe, sind keine Menschenworte, sondern Worte Gottes. Und selbst wenn der Mann, den Du zu Deinem Partner erwählt hast, auch in jeder anderen Hinsicht würdig wäre, was er jedoch gar nicht ist, so hat er dennoch die Wahrheit für diese Zeit nicht angenommen. Er ist ein Ungläubiger, und der Himmel verbietet Dir, Dich mit ihm zu vereinigen. Du kannst diesen ausdrücklichen Befehl Gottes nicht mißachten, ohne Deine Seele zu gefährden.

Du magst sagen: "Aber ich habe mein Versprechen gegeben, soll ich es nun zurücknehmen?" Ich antworte darauf: Wenn Du ein Versprechen gegeben hast, das gegen die Schrift ist, dann widerrufe es unbedingt und ohne zu zögern! In Demut vor Gott bereue die Betörung, die Dich dazu führte, ein solch übereiltes Versprechen zu geben. Es ist viel besser, ein solches Versprechen in der Furcht Gottes zurückzunehmen, als es einzuhalten und dadurch seinen Schöpfer zu verunehren.

In der christlichen Welt existiert eine erstaunliche Gleichgültigkeit gegenüber den Unterweisungen des Wortes Gottes in bezug auf die Heirat von Christen mit Ungläubigen. Es ist alarmierend! Viele, die bekennen, Gott zu lieben und zu fürchten, entscheiden sich eher, den Neigungen des eigenen Denkens zu folgen, als Ratschläge anzunehmen, die die unendliche Weisheit gibt. In einer Angelegenheit, die in wesentlicher Weise das Glück und das Wohl zweier Menschen in dieser und in der kommenden Welt beeinflußt, werden Vernunft, Urteilskraft und Gottesfurcht einfach beiseite gelegt. Statt dessen folgt man blinder Eingebung und läßt sich von sturer Entschlossenheit leiten.

Männer und Frauen, die normalerweise vernünftig und gewissenhaft sind, verschließen ihr Ohr allem Rat. Sie sind taub für die Appelle und dringenden Bitten von Freunden, Verwandten und Dienern Gottes. Die Äußerung einer Warnung oder die Mahnung zur Vorsicht wird als unverschämte Einmischung betrachtet, und der Freund, der treu genug ist, um einen Einspruch zu wagen, wird als Feind behandelt.

All das ist so, wie Satan es haben möchte. Er schlingt seinen Bann um die Seele, sie wird bezaubert und betört. Der Verstand überläßt die Zügel der Selbstbeherrschung der Lust, ungeheiligte Leidenschaft übernimmt die Herrschaft. Dies geht so weiter, bis es zu spät ist und das Opfer in einem Leben des Elends und der Knechtschaft wieder erwacht. Dies ist kein Phantasiegebilde, sondern eine Darstellung von Tatsachen. Gott gibt solchen Verbindungen, die er ausdrücklich verboten hat, nicht seine Zustimmung.

Jahrelang habe ich Briefe von verschiedenen Menschen erhalten, die unglücklich verheiratet waren. Die abstoßenden Geschichten, die mir mitgeteilt wurden, sind genug, um mir tiefstes Herzeleid zu bereiten. Es ist nicht leicht zu entscheiden, welchen Rat man diesen Unglücklichen geben soll, oder wie ihr hartes Los erleichtert werden kann -- aber ihre traurige Erfahrung sollte für andere eine Warnung sein.

Liebe Laura, Du stehst unter der allerheiligsten Pflicht, Deinen heiligen Glauben nicht zurückzustellen oder durch eine Verbindung mit den Feinden des Herrn aufs Spiel zu setzen! Wenn die Versuchung an Dich herantritt, die klaren Befehle seines Wortes zu mißachten, weil auch andere so gehandelt haben, dann bedenke, daß Dein Beispiel ebenso seinen Einfluß ausüben wird. Andere werden handeln wie Du, und auf diese Weise wird das Böse immer weiter verbreitet.

Die edelsten Beweggründe werden uns vorgelegt, der stärkste Ansporn zur Treue, der herrlichste Lohn. Christen sollten Vertreter Christi sein, Söhne und Töchter Gottes.

Gott helfe Dir, diese Prüfung zu bestehen und Deine Rechtschaffenheit zu bewahren. Durch den Glauben halte an Jesus fest! Enttäusche Deinen Erlöser nicht! In tiefster Zuneigung, Ellen G. White.

Willst du mit der Ehe spielen?

Der Ungläubige mag von vorzüglichem moralischem Charakter sein; doch die Tatsache, daß er oder sie auf die Forderungen Christi nicht reagiert und so großes Heil mißachtet, ist ein ausreichender Grund dafür, eine solche Verbindung nicht einzugehen.

Oft wird der Einwand erhoben, daß der Ungläubige dem Glauben gegenüber positiv eingestellt sei und alles darstelle, was man sich von einem Partner nur wünschen könne, außer in einem Punkt -- er sei eben kein Christ. Obwohl das bessere Urteilsvermögen des Gläubigen von selbst darauf kommen könnte, wie ungeeignet eine solche Verbindung mit einem Ungläubigen ist, die ein ganzes Leben lang dauern soll, behält dennoch in neun von zehn Fällen das Gefühl die Oberhand. Der geistliche Niedergang beginnt in dem Augenblick, in dem das Ehegelübde am Altar abgelegt wird. Der religiöse Eifer wird gedämpft, und ein Bollwerk nach dem anderen wird niedergerissen, bis schließlich beide Partner Seite an Seite unter dem schwarzen Banner Satans stehen. Schon auf dem Hochzeitsfest triumphiert der Geist der Welt über Gewissen, Glaube und Wahrheit. Im neuen Heim wird die Stunde des Gebets nicht beachtet. Die Braut und der Bräutigam haben einander erwählt und Jesus entlassen.

Zu Beginn mag der Ungläubige in der erst jungen Beziehung noch keine Zeichen der Gegnerschaft zeigen. Wenn aber das Thema der biblischen Wahrheit aufkommt und nach Aufmerksamkeit und Beachtung verlangt, erwacht in ihm sofort das folgende Empfinden: "Du hast mich geheiratet und hast gewußt, daß ich so bin, wie ich bin; ich möchte also nicht belästigt werden. Von nun an merke dir, daß ich mir jegliche Gespräche über deine absonderlichen Ansichten verbitte!" Wenn der Gläubige sich in irgendeiner Weise seinem Glauben in besonderem Eifer verantwortlich weiß, so erscheint dies dem Ungläubigen, der kein Interesse an der christlichen Erfahrung hat, als Unfreundlichkeit ihm gegenüber. Testimonies for the Church IV, 505.506.

Menschen, die zu heiraten beabsichtigen, sollten jede Gefühlsregung und jede Entwicklung im Charakter dessen, mit dem sie ihr Lebensschicksal zu verbinden gedenken, abwägen und beobachten. Jeder Schritt in Richtung Heirat sollte von Sittsamkeit, Einfachheit, Aufrichtigkeit und der ernsten Absicht gekennzeichnet sein, Gott zu gefallen und ihn zu ehren. Eine Heirat wirkt sich auf das Leben sowohl in dieser als auch in der zukünftigen Welt aus. Ein aufrichtiger Christ wird keine Pläne schmieden, denen Gott nicht zustimmen kann. The Ministry of Healing 359.