------------------------Briefe an junge Liebende BJL 5 1 Vorwort BJL 6 1 Vorwort zur deutschen Ausgabe BJL 11 1 Ich liebe dich BJL 15 1 Kapitel 1 -- Die Ehe -- ein Vorgeschmack des Himmels BJL 27 1 Kapitel 2 -- Wie finde ich den richtigen Lebenspartner BJL 39 1 Kapitel 3 -- Ist es wirklich Liebe? BJL 53 1 Kapitel 4 -- Auf der Suche nach Hilfe BJL 71 1 Kapitel 5 -- Selbstbeherrschung BJL 89 1 Kapitel 6 -- Sexuelle Verantwortung BJL 109 1 Kapitel 7 -- Schatten über dem Nest ------------------------Vorwort BJL 5 1 Hast du dich jemals gefragt, wie es wäre, von einem Propheten einen Brief zu bekommen? Was würdest du dabei empfinden? Hättest du den Mut, den Umschlag zu öffnen und diesen Brief zu lesen? BJL 5 2 In diesem Buch sind etliche Briefe abgedruckt, die durch göttliche Inspiration einst an junge Menschen geschrieben worden sind. Sie sollten ihnen helfen, in den Fragen der Brautwerbung und der Ehe die richtige Entscheidung zu treffen. BJL 5 3 Bei der Zusammenstellung dieses Buches wurden auch einige Hintergrundinformationen eingefügt. Sie stehen stets vor dem jeweiligen Brief. Einige längere Briefe wurden ohne besonderen Hinweis gekürzt. Namen wurden geändert. Zusätzliche Ratschläge, von denen einige ebenfalls ursprünglich aus Briefen stammen, sind in die einzelnen Kapitel aufgenommen worden. BJL 5 4 Es gibt keine Zeit im Leben, in der guter Rat so wichtig wäre wie dann, wenn zwei junge Menschen daran denken zu heiraten. Da der Herr dich liebt und dir das ewige Leben und ein glückliches Heim geben will, kann dir vielleicht das Lesen auch nur eines einzigen dieser Briefe eine Hilfe sein auf dem Weg, beides zu erlangen. BJL 5 5 Wir laden dich ein -- "öffne den Umschlag" und lies, was der Herr anderen in deiner Situation gesagt hat. Ellen G. White Estate, Washington, D.C., 20012. ------------------------Vorwort zur deutschen Ausgabe BJL 6 1 Nachdem das vorliegende Buch bereits etliche Jahre in Manuskriptform an die Jugendlichen und Interessierten in den Gemeinden Österreichs weitergegeben worden ist, ist es nun an der Zeit, diese Ratschläge, die vielen jungen Menschen in der Frage der Wahl des Lebenspartners und der Ehe bereits wegweisend waren, in Buchform vorzulegen. Das amerikanische Original wurde als Kompilation vom Ellen G. White Estate im Jahre 1983 bei Pacific Press herausgegeben. Wir haben diesen Text sowie die Anordnung und Struktur des Buches genau übernommen. Anmerkungen des Übersetzers sind als solche gekennzeichnet. In Kapitel 7 wurde der Abschnitt "Salomos Beispiel" (ein Text aus Ellen G. Whites Buch Propheten und Könige) als Einleitung zum Thema "Schatten über dem Nest" in der deutschen Ausgabe hinzugefügt, weil uns der Text als Einführung in dieses Thema sehr geeignet erschien. BJL 6 2 Einer meiner Mitarbeiter und Freunde sagt manchmal zu den Menschen, die er zu Jesus führt, folgendes: BJL 6 3 "Stellen Sie sich einfach vor, daß jeder Mensch mit einer inneren Sehnsucht nach wahrem Glück geboren wird. Wir alle wollen glücklich werden. Jeder Mensch ist auf der Suche nach wahrer Geborgenheit, nach wahrer Liebe, nach wahrem Glück, nach dem wahren Leben. Es ist Gott selbst, der uns diese Sehnsucht ins Herz gegeben hat, sie ist wie eine Antenne, ein starker innerer Antrieb, der uns so lange suchen läßt, bis wir gefunden haben, wonach wir uns sehnen. Doch eben dieses Suchen führt die Menschen zu Gott, denn nur Gott allein kann diese tiefe Sehnsucht nach wahrer Lebenserfüllung stillen." BJL 7 1 So steht auch fest, daß Gott die Ehe gestiftet hat, damit der Mensch durch sie glücklich werden soll. Er, der allein das wahre Glück schenken kann, ist auch der, der sich in den Fragen der Liebe und des Eheglücks am besten auskennt. Darum geht es in diesem Buch. Gott meint es gut mit uns, er möchte, daß wir das wahre Glück finden, er möchte auch, daß unsere Ehen zu Brunnen dieses wahren Glücks werden. Darum hat er uns, die wir auf der Suche nach dem Glück und der Erfüllung unseres Lebens sind, damit nicht allein gelassen, sondern uns wertvolle Ratschläge gegeben. Er hat uns lieb und möchte, daß wir glücklich sind. H. Schaidinger. ------------------------Ich liebe dich BJL 11 1 "Ich liebe dich!" Was für besondere Worte sind das zwischen zwei jungen Menschen! Sie sind jedoch noch wunderbarer, wenn unser Erlöser sie zu uns sagt. Er wünscht, daß wir als Menschenpaar glücklich werden und an unserer Beziehung zueinander Freude finden. BJL 11 2 Christus verglich seine Liebe zur Gemeinde mit der Liebe zwischen Mann und Frau. In der Bibel finden wir zärtliche Liebesgeschichten wie jene von Jakob und Rahel oder die bewegende Geschichte von Rut, der Moabiterin, die durch ihre Heirat mit Boas ein Glied in der Ahnenreihe des Messias wurde. BJL 11 3 Unser himmlischer Vater sorgt sich auch um unser Liebesleben. Durch die inspirierten Schriften der Bibel und Ellen G. White hat unser liebender Gott jungen Menschen auf ihrer Suche nach Glück Ratschläge mitgegeben. Aus der Bibel BJL 11 4 "Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen." 1.Johannes 3,1. BJL 11 5 "Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen." Johannes 10,10. BJL 11 6 "Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde." Johannes 15,11. BJL 11 7 "Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an." Sacharja 2,12. BJL 11 8 "Diese Liebe, von der ich rede, verliert nicht leicht die Geduld -- sie will aufbauen. Sie ist nicht besitzergreifend. Sie will weder Eindruck machen, noch nährt sie hochmütige Gedanken über die eigene Wichtigkeit. Liebe weiß sich zu benehmen und verfolgt nicht selbstsüchtigen Vorteil. Sie ist nicht empfindlich. Sie hält ihre Gedanken nicht beim Bösen, noch freuet sie sich über Gottlosigkeit anderer Menschen. Im Gegenteil, sie freut sich mit allen guten Menschen, wenn die Wahrheit die Oberhand behält. Liebe kennt keine Grenzen der Ausdauer, kein Ende des Vertrauens, kein Verblassen der Hoffnung, sie kann alles überdauern. Sie ist tatsächlich das Eine, das immer noch steht, wenn alles andere gefallen ist." 1.Korinther 13,4-8. BJL 12 1 "Der Herr ist mir erschienen von ferne: ‚Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.'" Jeremia 31,3. BJL 12 2 "Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn." Römer 8,38.39. BJL 12 3 "Leg mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie der Scheol die Leidenschaft. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs. Mächtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszulöschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort. Wenn einer den ganzen Besitz seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten." Hohelied 8,6.7 (EB). Aus den Schriften Ellen G. Whites BJL 12 4 "Ich schreibe Dir, weil ich Deine Seele liebe." Brief 51, 1889. BJL 12 5 "Liebe Jugend, ich möchte ganz entschieden mit Euch sprechen, denn ich will, daß Ihr gerettet werdet." Messages to Young People 140. BJL 13 1 "Meine liebe Schwester, ich habe Dir geschrieben, weil ich Deine Seele liebe." Brief 51, 1894. BJL 13 2 "Ich betrachte Deine Situation nicht als hoffnungslos; wenn dem so wäre, würde meine Feder nicht diese Zeilen zu Papier bringen." Testimonies for the Church II. BJL 13 3 "Nimm die Ermahnung als von Gott kommend an, nimm doch den Ratschlag und die Empfehlung an, die in Liebe gegeben werden." Brief 30, 1875. BJL 13 4 "Bringe deine Wünsche, Freuden, Sorgen, deinen Kummer und deine Ängste vor Gott. Du kannst ihn damit nicht belasten. Du kannst ihn nicht ermüden. Er, der die Haare auf deinem Haupt zählt, steht den Wünschen seiner Kinder nicht gleichgültig gegenüber. ‚Der Herr ist sehr mitfühlend und von zärtlicher Gnade.' Jakobus 5,11. Sein liebendes Herz wird durch unsere Sorgen berührt, er merkt auf, wenn wir über unsere Probleme reden. Alles, was deinen Geist verwirrt, bringe vor ihn. Nichts ist für ihn zu groß, daß er es nicht tragen könnte, hält er doch die Welten aufrecht und regiert über das ganze Weltall. Nichts, was irgendwie unseren Frieden beeinträchtigt, ist für ihn zu gering, daß er es nicht beachtete. Es gibt kein Kapitel unserer Erfahrung, das für ihn zu dunkel wäre, um es zu lesen. Kein Problem ist für ihn zu schwierig, als daß er es nicht lösen könnte. Kein Unheil trifft das geringste seiner Kinder, keine Furcht quält die Seele, kein Jauchzen der Freude noch ernstes Gebet entkommt unseren Lippen, dem unser Vater im Himmel keine Beachtung schenkt, an dem er nicht direkt Anteil nähme. ‚Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.' Psalm 147,3. Die Beziehung zwischen Gott und der einzelnen Seele ist so einzigartig und wertvoll, als gäbe es keine andere auf dieser Welt, die auch noch seine Fürsorge erregte, keine andere, für die er seinen geliebten Sohn auch noch gegeben hätte." Steps to Christ 100. ------------------------Kapitel 1: Die Ehe -- ein Vorgeschmack des Himmels BJL 15 1 Die Wärme wahrer Freundschaft und die Liebe, die die Herzen von Mann und Frau zusammenbindet, sind ein Vorgeschmack des Himmels. Gott bestimmte, daß zwischen Menschen, die eine Ehe eingehen, vollkommene Liebe und vollkommene Harmonie herrschen sollten. Braut und Bräutigam sollen in Gegenwart des himmlischen Universums geloben, einander so zu lieben, wie Gott es geboten hat. In Heavenly Places 202. Ein Vorgeschmack des Himmels BJL 15 2 Der Mensch wurde nicht dazu gemacht, sein Leben in Einsamkeit zu verbringen; er sollte ein geselliges Wesen sein. Ohne Gesellschaft hätten die schöne Landschaft in Eden und die herrlichen Tätigkeiten, denen man dort nachging, niemals vollkommenes Glück bewirken können. Nicht einmal die Gemeinschaft mit den Engeln konnte das Bedürfnis des Menschen nach Sympathie und Gesellschaft stillen. Es gab niemanden gleicher Natur, den er lieben und von dem er wiedergeliebt werden konnte. BJL 16 1 Gott selbst gab Adam eine Gefährtin. Er gab ihm "eine Gehilfin" -- eine Hilfe, die ihm entsprach --, eine, die geeignet war, seine Gefährtin zu sein, und die mit ihm in Liebe und Zuneigung eins sein konnte. Eva wurde aus einer Rippe aus der Seite Adams erschaffen. Das bedeutete, daß sie nicht als Haupt über ihn herrschen noch als Geringwertigere von seinen Füßen zertreten werden, sondern ihm als Gleichgestellte zur Seite stehen sollte, die von ihm geliebt und beschützt würde. Als Teil des Mannes, Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch, war sie sein zweites Selbst. Dies sollte auf die enge Gemeinschaft und die herzliche Verbindung, die in ihrer Beziehung zueinander herrschen sollte, hinweisen. "Denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehaßt, sondern er nährt es und pflegt es." Epheser 5,29. "Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein." 1.Mose 2,24. BJL 16 2 Gott veranstaltete die erste Hochzeitsfeier. Darum hat die Einrichtung der Ehe den Schöpfer des Weltalls zum Urheber. "Die Ehe soll in Ehren gehalten werden." Hebräer 13,4. Sie war eine der ersten Gaben Gottes an die Menschen, und sie ist eine jener Einrichtungen, die Adam nach dem Sündenfall aus dem Paradies mitbrachte. Wenn in dieser Beziehung zwischen zwei Menschen die göttlichen Grundsätze erkannt und befolgt werden, ist die Ehe ein großer Segen. Sie bewahrt die Reinheit und das Glück des Menschengeschlechts, sorgt für seine sozialen Bedürfnisse und erhebt seine körperliche, intellektuelle und moralische Natur. Patriarchs and Prophets 46. BJL 17 1 Als der Schöpfer die Hände des heiligen Paares Adam und Eva zum Ehestand verband und sprach: "Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein", stellte er diesen Grundsatz auch für alle Kinder Adams auf. 1.Mose 2,24. BJL 17 2 Was der ewige Vater selbst als gut bezeichnet hatte, war das Gesetz, das dem Menschen größten Segen und die Möglichkeit höchster Entwicklung bringen sollte. Thoughts from the Mount of Blessing 63-64. Laßt euer gegenseitiges Werben umeinander in der Ehe weitergehen! BJL 18 1 Kein Wort sollte ausgesprochen und keine Tat getan werden, von denen wir nicht wollen, daß die heiligen Engel sie beachten und in den Büchern droben aufzeichnen. Unser Auge sollte stets auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet sein. Das Herz sollte nur von reiner, geheiligter Zuneigung erfüllt sein, die der Nachfolger Jesu Christi würdig und von edler Natur ist, mehr himmlisch als irdisch. Alles davon Abweichende ist bei der Werbung um einen Partner erniedrigend und entwürdigend. In den Augen eines reinen und heiligen Gottes kann eine Vermählung nicht heilig und ehrenhaft sein, wenn sie nicht den hohen biblischen Grundsätzen entspricht. Manche der Stunden eures gegenseitigen Werbens umeinander, die ihr vor der Heirat erlebt habt, sollten sich durch das ganze Eheleben hindurch fortsetzen. The Adventist Home 55-56. "Wenn der Herr nicht das Haus baut ..." BJL 19 1 Wenn zwei Leute eine Heirat ins Auge fassen, sollten sie bedenken, welchen Charakter und welchen Einfluß das Heim haben wird, das sie gründen. Wenn sie Eltern werden, wird ihnen eine heilige Verantwortung übertragen. In hohem Maß hängt das Wohlbefinden ihrer Kinder in dieser Welt sowie deren Glück in der zukünftigen Welt von ihnen ab. Sie bestimmen zu einem hohen Grad sowohl die körperliche als auch die moralische Prägung ihrer Kleinen. Vom Charakter des einzelnen Heims hängt wiederum der Zustand der ganzen Gesellschaft ab; der Einfluß jeder einzelnen Familie wird sich im Ganzen entweder zum Guten oder zum Bösen auswirken. BJL 19 2 Bei der Wahl eines Gefährten fürs ganze Leben sollte man darauf achten, daß das körperliche, geistige und geistliche Wohl sowohl der Eltern als auch der Kinder gesichert ist. Eltern und Kinder sollen durch diese Wahl befähigt werden, ihren Mitmenschen ein Segen zu sein und ihren Schöpfer zu ehren. The Ministry of Healing 357-358. BJL 19 3 Jesus begann seinen Dienst nicht mit irgendeiner großen Tat vor dem Hohen Rat in Jerusalem. Seine Kraft wurde in einem kleinen galiläischen Dorf offenbar, in dem er während einer Familienzusammenkunft die Freude eines Hochzeitsfestes vermehrte. So zeigte er seine Sympathie für die Menschen und auch seinen Wunsch, durch seinen Dienst zu ihrem Glück beizutragen. The Desire of Ages 144. BJL 19 4 Jesus Christus, der als Schöpfer Eva dem Adam zur Gehilfin gab, vollbrachte sein erstes Wunder auf einem Hochzeitsfest. In jenem festlichen Raum, in dem sich Freunde und Verwandte miteinander freuten, begann er seinen öffentlichen Dienst. So hieß er die Ehe gut, er erkannte sie als eine Einrichtung an, die er selbst eingesetzt hatte. The Ministry of Healing 356. BJL 20 1 Allein die Anwesenheit Jesu Christi kann Männer und Frauen glücklich machen. All die gewöhnlichen Wasser dieses Lebens kann Christus in himmlischen Wein verwandeln. Dann wird das Heim zu einem Eden der Freude, die Familie zu einem wunderbaren Abglanz der himmlischen Familie. The Adventist Home 28. Vom Zeltlagertreffen in Clyde, Ohio, September 1870 BJL 21 1 Lieber Edson! Liebe Emma! Ihr, meine Kinder, habt einander Eure Herzen geschenkt; übergebt sie gemeinsam ganz und vorbehaltlos Gott. Trachtet danach, Euch gegenseitig in Eurem Eheleben zu erheben. Zeigt in Euren täglichen Gesprächen und auch in den persönlichsten Umständen des Lebens, welche hohen und erhabenen Grundsätze Ihr aus Eurem heiligen Glauben empfangt. Geht mit den Gefühlen des anderen immer sorgsam und zärtlich um. Erlaubt Euch keine spielerische, neckische oder scherzhafte Kritik am anderen. Diese Dinge sind gefährlich. Sie verwunden. Die Wunde mag nicht offen sichtbar sein, und dennoch ist sie da. So wird der Frieden geopfert und das Glück gefährdet. BJL 21 2 Mein Sohn, hüte Dich und zeige auf keinen Fall auch nur die geringste Veranlagung eines diktatorischen, herrischen Geistes. Es wird sich lohnen, Worte zu überlegen, ehe man sie ausspricht. Das ist leichter, als sie dann zurücknehmen oder den Eindruck, den sie hinterlassen haben, auslöschen zu müssen. Sei in Deinen Worten immer freundlich. Achte sogar auf den Ausdruck Deiner Stimme. Dein Gesichtsausdruck und Deine Stimme sollten stets Liebe, Freundlichkeit und Milde offenbaren. Mache es Dir zur Aufgabe, nur Sonnenstrahlen zu verbreiten, nie aber eine Wolke zu hinterlassen. Emma wird für Dich alles sein, was Du Dir wünschst, wenn Du wachsam bist und ihr keine Gelegenheit gibst, sich beunruhigt oder bedrückt zu fühlen und an der Echtheit Deiner Liebe zu zweifeln. Ihr könnt selbst Euer Glück machen oder es verlieren. Wenn Ihr Euer Leben nach dem Wort Gottes ausrichtet, könnt Ihr wahrhaftig, edel und in Eurem inneren Wesen erhoben sein und einander den Lebensweg ebnen. BJL 22 1 Jeder von Euch gebe dem anderen nach. Edson, stelle Dein Urteil manchmal hintan. Bleibe nicht hartnäckig, auch wenn Dein Weg Dir richtig erscheint. Du solltest nachgiebig, geduldig, weichherzig, mitfühlend und höflich sein. Erhalte die kleinen Höflichkeiten des Lebens stets frisch, auch die zärtlichen Handlungen, die zarten, freundlichen und ermutigenden Worte. Und möge das Beste des himmlischen Segens auf Euch ruhen, meine lieben Kinder, das ist das Gebet Eurer Mutter. Mutter. Die Ehe ist wie die Liebe Christi zu seinem auserwählten Volk BJL 23 1 Im Alten wie im Neuen Testament wird die Ehe als Symbol verwendet, um die zärtliche und heilige Gemeinschaft zu zeigen, die zwischen Christus und den Seinen, den Erlösten, besteht, die er zum Preis von Golgatha erkauft hat. "Fürchte dich nicht, denn der dich gemacht hat, ist dein Mann -- Herr Zebaoth heißt sein Name --, und dein Erlöser ist der Heilige Israels." Jesaja 54,4.5. "Kehrt um, ihr glaubenslosen Leute, spricht der Herr, denn ich bin euer Ehemann." Jeremia 3,14. Im "Lied der Lieder" hören wir die Stimme der Braut: "Mein Freund ist mein, und ich bin sein." Und der Bräutigam, der für sie "auserkoren unter vielen Tausenden" ist, spricht zu seiner Auserwählten: "Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir." Hohelied 2,16; Hohelied 5,10; Hohelied 4,7. Thoughts from the Mount of Blessing, 64. Das Leben in der Ehe wird immer schöner BJL 23 2 Wenn Männer und Frauen Christus als ihren Helfer in Anspruch nehmen, können sie Gottes Ideal, das er für sie bereithält, erreichen. Was menschliche Weisheit nicht zu tun imstande ist, wird seine Gnade für alle Menschen zuwege bringen, die sich ihm in liebendem Vertrauen übergeben. Seine Vorsehung kann Herzen mit Banden vereinen, die himmlischen Ursprungs sind. Liebe wird dann nicht nur im Austausch von sanften und schmeichelhaften Worten bestehen. Der Webstuhl des Himmels webt feiner, ja viel stärker und enger, als es irdische Webstühle vermögen. Das Endresultat ist dann nicht ein irdisch -- stoffliches Gewebe, sondern ein Gewebe, das Abnutzung und Prüfung ertragen und im Gericht bestehen kann. Die Herzen werden mit den goldenen Banden einer ausdauernden Liebe einander verbunden sein. The Ministry of Healing 362. BJL 24 1 Zu lieben, wie Christus liebte, bedeutet, zu allen Zeiten und an allen Orten durch gütige Worte und freundliche Blicke Selbstlosigkeit zu zeigen. Es kostet nichts, sich so zu verhalten, doch hinterläßt man dabei einen Wohlgeruch, der die Menschen umgibt, mit denen wir zu tun haben. Die Auswirkungen eines solchen Verhaltens können nicht wirklich abgeschätzt werden. Diese Dinge sind nicht nur für den Menschen ein Segen, der sie empfängt, sondern auch für den, der sie gibt, denn sie kommen immer wieder auf ihn zurück. Echte Liebe ist eine kostbare Eigenschaft, die ihren Ursprung im Himmel hat. Ihr Wohlgeruch nimmt in dem Maß zu, in dem sie an andere weitergegeben wird. Christi Liebe ist tief und aufrichtig. Wie ein unbändiger Strom fließt sie zu allen, die sie annehmen wollen. In Jesu Liebe ist keine Selbstsucht. Wenn diese Liebe, die aus dem Himmel kommt, als ein fortwährender Grundsatz in unserem Herzen lebt, dann wird sie sichtbar werden -- nicht nur jenen, mit denen wir in allerteuerster und heiligster Verbindung leben, sondern allen Menschen, mit denen wir in Berührung kommen. Diese Liebe wird uns dazu führen, überall kleine Taten der Aufmerksamkeit zu erweisen, Zugeständnisse zu machen, aus Güte zu helfen und zarte, wahre und ermutigende Worte zu sprechen. Sie wird uns dazu bewegen, den Menschen unsere Zuneigung zu schenken, deren Herzen nach Zuneigung hungern. The S.D.A. Bible Commentary V, 1140. ------------------------Kapitel 2: Wie finde ich den richtigen Lebenspartner Praktisch denken! BJL 27 1 Bevor junge Männer und Frauen die Verantwortung einer Ehe auf sich nehmen, sollten sie in den praktischen Dingen des Lebens die nötige Erfahrung haben, die sie auch auf die Pflichten und Lasten einer Ehe vorbereitet. The Ministry of Healing 358. BJL 27 2 Da die Männer genauso wie die Frauen an der Gestaltung des Heimes teilhaben, sollten sowohl Burschen als auch Mädchen sich Kenntnisse über die Pflichten in einem Haushalt aneignen. Betten machen, Zimmer aufräumen, Geschirr spülen, eine Mahlzeit zubereiten und die eigenen Kleider waschen und flicken -- das sind Dinge, die die Burschen nicht weniger männlich, sondern glücklicher und nützlicher machen. Education 216. BJL 27 3 Es gibt sehr viele Mädchen, die geheiratet und eine Familie gegründet haben, jedoch wenig praktische Kenntnisse von den Pflichten einer Hausfrau und Mutter mitbringen. Sie können lesen und ein Musikinstrument spielen, aber sie können nicht kochen. Sie können kein gesundes Brot backen, was jedoch für die Gesundheit einer Familie sehr wesentlich ist. Sie können keine Kleidungsstücke zuschneiden und nähen, weil sie es nie gelernt haben. Sie hielten diese Dinge für unwichtig, und in ihrer Ehe sind sie auf diesen Gebieten nun genauso abhängig von jemand anderem wie ihre kleinen Kinder. Testimonies for the Church III, 156. Worauf ein junger Mann bei einer Frau achten sollte BJL 28 1 Ein junger Mann sollte eine Frau suchen, die fähig ist, an seiner Seite zu stehen und ihren Teil der Lebenslasten zu tragen. Ihr Einfluß soll ihn veredeln und seinen Charakter verfeinern, sie soll ihn durch ihre Liebe glücklich machen. The Ministry of Healing 359. BJL 28 2 "Eine verständige Ehefrau kommt vom Herrn." "Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen ... Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang." "Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige Weisung. Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und ißt ihr Brot nicht mit Faulheit. Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie: ‚Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle!'" "Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt vom Herrn." Sprüche 19,14; Sprüche 31,11.12.26-29; Sprüche 18,22. Great Grimsby, England, 23. September 1886 BJL 29 1 Lieber Rolf! Inzwischen hatte ich mit Edith in Basel ein Gespräch. Wir unterhielten uns darüber, daß Du Dich sehr für sie interessierst. Ich fragte sie, ob sie sich ganz sicher sei, daß sie Dich genug liebe, um sich mit Dir fürs Leben zu verbinden. Sie gab zur Antwort, daß sie sich eben nicht ganz sicher sei. Ich sagte ihr nur, daß sie selbst wissen müsse, welche Schritte sie unternehmen wollte, und daß sie keinen jungen Mann durch ihre Bevorzugung dazu ermutigen sollte, ihr besondere Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie ihn doch nicht wirklich liebte. BJL 29 2 Sie sagte mir ganz offen, daß sie nicht wisse, ob sie Dich liebe, jedoch denke, daß, wenn Ihr verlobt wäret, sie Dich kennenlernen würde. Tatsächlich aber hattet Ihr beide einfach keine Gelegenheit, Euch wirklich kennenzulernen. BJL 29 3 Ich aber hatte Grund anzunehmen, daß Edith Hausarbeit nicht mag, und ich wußte, daß Du eine Frau haben solltest, die Dir ein glückliches Heim bereiten kann. Ich fragte sie, ob sie irgendwelche Erfahrung mit den Dingen hätte, die ein Heim ausmachten. Sie gab zur Antwort, daß sie zu Hause in der Familie ihres Vaters Hausarbeit verrichtet habe. Ich stellte ihr diese Fragen, denn so wie mir ihr Charakter dargestellt worden war, brauchte sie noch eine besondere Ausbildung in den praktischen Pflichten des Lebens, für die sie jedoch weder Geschmack noch Neigung zeigte. BJL 29 4 Sie sagte mir, daß sie noch völlig unentschlossen sei; daß Du sehr drängest und sie liebest. Doch sie konnte nicht sagen, daß sie Dich liebe, obwohl Du sehr nett und aufmerksam seist. Ich sagte zu ihr: "Dann werde dir klar darüber! Führe ihn doch nicht an der Nase herum!" BJL 30 1 Ich sagte ihr, sie solle eine Heirat mit Dir genau überdenken und sich fragen, ob Ihr beide Gott bei einem solchen Schritt verherrlichen könntet, ob Euer Leben dann geistlicher und nützlicher wäre. Bei Eheschließungen, die impulsiv und selbstsüchtig geplant werden, kommt normalerweise nichts Gutes heraus; oft erweisen sie sich als bedauernswerte Fehlschläge. BJL 30 2 Nun, Rolf, ich kann nicht sagen, daß es meine Aufgabe wäre, Dir von einer Heirat mit Edith abzuraten; aber ich möchte Dir sagen, daß Du mir nicht gleichgültig bist. Es gibt da einige Dinge, die beachtet werden sollten: Wird die, die ich heirate, Glück in mein Heim bringen? Ist Edith eine Haushälterin, oder wird sie, wenn sie verheiratet ist, nicht nur ihren eigenen Verdienst aufbrauchen, sondern auch den Deinen, um ihre Eitelkeit und die Liebe zu ihrem Äußeren zu befriedigen? Sind ihre Grundsätze in dieser Richtung korrekt? BJL 30 3 Ich glaube nicht, daß Edith weiß, was Selbstverleugnung ist. Wenn sie Gelegenheit dazu hätte, würde sie Wege finden, noch mehr Geld auszugeben als bisher. Sie hat niemals selbstsüchtige Wünsche überwunden, und diese natürliche Genußsucht ist zu einem Teil ihres Lebens geworden. Sie wünscht sich ein leichtes und angenehmes Leben. BJL 30 4 Ich muß klar sprechen. Rolf, ich weiß, daß, wenn Du sie zum Traualtar führen solltest, Du zwar mit ihr verbunden, aber doch nicht gut verheiratet wärest. Ihr, die Du so zu deiner Frau machst, würde etwas fehlen. Und was christliche Hingabe und Frömmigkeit betrifft, so können diese niemals dort wachsen, wo so große Selbstsucht von der Seele Besitz ergriffen hat. BJL 31 1 Ich schreibe Dir genauso, Rolf, wie ich meinem eigenen Sohn schreiben würde. Ein großes und ehrenhaftes Werk liegt direkt vor uns, und die Rolle, die wir in dieser Welt spielen, hängt ganz von unseren Zielen und Vorsätzen ab. Wir könnten natürlich ganz einfach unserem Impuls folgen. Du hast Qualitäten in Dir, die Dich zu einem nützlichen Mann machen werden, doch wenn Du einfach nur Deinen Neigungen folgst, wird Dich dieser mächtige Strom von Eigenwillen fortschwemmen. Setze Dir selbst ein hohes Ziel und ringe ernstlich darum, es auch zu erreichen. BJL 31 2 In Deinem Herzen sollst Du ein alles beherrschendes Ziel vor Augen haben: Ich will heranwachsen zu einem vollkommenen Mann in Christus! In Christus kannst Du mächtig handeln, doch ohne Christus kannst Du nichts so tun, wie Du es tun solltest. Du bist ein Mensch, der fest dazu entschlossen ist, auszuführen, was er sich vorgenommen hat. Gegen diesen Deinen Charakterzug ist gar nichts einzuwenden, wenn alle Deine Kräfte Gott übergeben sind. Bitte, denke immer daran, daß Du nicht frei bist, über Dich zu bestimmen, wie Deine Launen es Dir eingeben. Christus hat Dich zu einem unendlich hohen Preis erkauft. Du bist sein Eigentum, in all Deinen Plänen mußt Du dies berücksichtigen. BJL 31 3 Besonders was Deine Ehe betrifft, achte darauf, eine Frau zu bekommen, die Seite an Seite mit Dir im geistlichen Wachstum vorangeht. BJL 31 4 Rolf, ich möchte, daß Du all diese Dinge im Auge behältst. Gott helfe Dir, wenn Du für diese Sache betest. Engel beobachten diesen Kampf. Nun lasse ich Dich mit alledem allein; bedenke es gut und entscheide für Dich selbst. Ellen G. White. Auch ein Mädchen sollte sich vor der Heirat einige Fragen stellen! BJL 32 1 Bevor eine Frau jemandem ihre Hand zur Ehe gibt, sollte sie sich fragen, ob der, mit dem sie ihr Schicksal vereinen möchte, das auch wert ist. Wie sieht seine Vergangenheit aus? Ist sein Leben rein? Ist die Liebe, der er Ausdruck verleiht, von edlem und erhobenem Charakter, oder handelt es sich lediglich um eine gefühlsmäßige Vernarrtheit? Besitzt er die Charakterzüge, die sie glücklich machen können? Kann sie in seiner Zuneigung wahren Frieden und wahre Freude finden? Wird sie ihre eigene Individualität bewahren können, oder muß sie ihr Urteil und ihr Gewissen der Kontrolle ihres Mannes unterwerfen? Als Jüngerin Christi gehört sie nicht sich selbst, sie wurde teuer erkauft. Kann sie die Forderungen ihres Erlösers als die höchsten in ihrem Leben ehren? Werden ihr Leib und ihre Seele, ihre Gedanken und Ziele rein und heilig erhalten werden können? Diese Fragen sind lebenswichtig für das Wohl jeder Frau, die eine Ehe eingeht. Testimonies for the Church V, 362. BJL 32 2 Folgende Frage muß gestellt werden: Wird diese Verbindung mir himmelwärts helfen? Wird sie meine Liebe zu Gott vermehren? Wird sie meine Nützlichkeit in diesem Leben steigern? Wenn diese Überlegungen kein Hindernis erkennen lassen, dann geh in der Furcht Gottes voran. BJL 32 3 Wahre Liebe ist eine Flamme, die gepflegt werden muß. Die Frau, die sich eine friedvolle und glückliche Verbindung wünscht und nicht zukünftigem Unheil und zukünftiger Sorge zum Opfer fallen will, sollte sich, ehe sie ihrer Zuneigung nachgibt, folgendes fragen: Hat mein Geliebter eine Mutter? Wie ist ihr Charakter? Erkennt er seine Verpflichtungen ihr gegenüber? Achtet er auf ihre Wünsche und ihr Glück? Wenn er seine Mutter nicht respektiert und ehrt, wird er dann seiner Frau Respekt, Liebe, Güte und Aufmerksamkeit erweisen? Wird er mich immer noch lieben, auch wenn der Reiz des Neuen in unserer Ehe vorüber ist? Wird er mit meinen Fehlern Geduld haben, oder wird er kritisch, herrisch und diktatorisch sein? Wahre Liebe wird viele Fehler übersehen, die Liebe wird sie nicht wahrnehmen. Fundamentals of Christian Education 105. BJL 33 1 Eine junge Frau sollte nur den als ihren Lebenspartner annehmen, der reine, männliche Charakterzüge besitzt, der fleißig, strebsam und ehrlich ist, der Gott liebt und fürchtet. The Ministry of Healing 359. Norfolk Villa, Prospect St. Granville, N.S.W., 9. August 1894 BJL 35 1 Liebe Nellie! Ich danke Gott, daß Du die Wahrheit liebst, daß Du Jesus liebst, und es liegt mir sehr daran, daß Du auf Deinem Weg nach vorwärts und nach oben weiterkommst und jenen Stand des christlichen Charakters erreichst, der uns im Wort Gottes offenbart ist. Das Wort Gottes sei Deine Richtschnur, damit Du Dich in Deinem Leben und in Deinem Charakter in allem nach seinen Forderungen entwickeln mögest. BJL 35 2 Du bist Gottes Eigentum, sowohl durch die Schöpfung als auch durch die Erlösung. Du kannst ein Licht in Deinem Heim sein und durch das Ausleben der Wahrheit beständig einen rettenden Einfluß ausüben. Wenn die Wahrheit in Deinem Herzen lebt, wird ihr rettender Einfluß von allen empfunden werden, die im Hause sind. Eine heilige Verantwortung ruht auf Dir, die von Dir erfordert, daß Du Deine Seele rein erhältst, indem Du Dich dem Herrn völlig weihst. BJL 35 3 Deine Bekannten sind geistlichen Dingen völlig abgeneigt und in ihrem Charakter nicht durch das Ausleben der Wahrheit verfeinert, veredelt und erhöht worden. Sie stehen nicht unter der Führung Christi, sondern unter dem schwarzen Banner des Fürsten der Finsternis. Mit jenen, die Gott weder fürchten noch lieben, zu verkehren -- es sei denn, um sie für Jesus zu gewinnen -- wird für Dein geistliches Leben von Schaden sein. Wenn Du sie nicht emporheben kannst, wird ihr Einfluß Deinen Glauben verderben und besudeln. Es ist völlig richtig, wenn Du sie freundlich behandelst, doch ist es nicht gut, wenn Du ihre Gesellschaft liebst und suchst, denn wenn Du die Atmosphäre suchst, die ihre Seele umgibt, wirst Du Jesus als Deinen Begleiter verlieren. BJL 36 1 Nach dem Licht, das der Herr mir nach seinem Wohlgefallen gegeben hat, warne ich Dich: Du stehst in der Gefahr, vom Feind getäuscht zu werden. Du läufst Gefahr, Deinen eigenen Weg zu wählen, anstatt dem Rat Gottes zu folgen und gehorsam seinen Willen zu tun. Der Heilige gab Regeln, die einer jeglichen Seele als Richtschnur dienen sollen, damit niemand seinen Weg zu verfehlen braucht. Diese Wegweiser bedeuten alles für uns, weil sie den Maßstab darstellen, dem jeder Sohn und jede Tochter Adams entsprechen sollte. BJL 36 2 Du bist nun gerade dabei, eine Frau zu werden. Wenn Du die Gnade Christi suchst und den Weg gehst, auf dem Jesus vorangeht, wirst Du mehr und mehr zu einer wahren Frau heranreifen. Du wirst in der Gnade wachsen und durch Erfahrung weiser werden. In dem Maß, in dem du von Licht zu noch größerem Licht weitergehst, wirst Du glücklicher werden. Denke daran, daß Dein Leben Jesus gehört, daß Du nicht für Dich allein lebst. BJL 36 3 Meide respektlose Leute. Meide Leute, die die Faulheit lieben, die Spötter heiliger Dinge sind. Meide die Gesellschaft eines Menschen, der eine weltliche Sprache spricht und der sich auch nur einem einzigen Glas Alkohol ergibt. Höre nicht auf die Vorschläge eines Mannes, der seine Verantwortung Gott gegenüber nicht kennt. Die reine Wahrheit, die die Seele heiligt, wird Dir den Mut geben, Dich auch von dem angenehmsten Bekannten zu trennen, wenn Du von ihm weißt, daß er Gott weder liebt noch fürchtet und von den Prinzipien wahrer Gerechtigkeit keine Ahnung hat. Die Schwächen und die Unwissenheit eines Freundes mögen wir stets geduldig tragen, niemals aber seine Laster. Sei auf der Hut bei jedem Schritt vorwärts. Bei jedem Schritt brauchst Du Jesus. Dein Leben ist zu wertvoll, als daß es wie etwas Wertloses behandelt werden sollte. Golgatha bezeugt Dir den Wert Deiner Seele. Ziehe das Wort Gottes zu Rate, um zu erkennen, wie Du das Leben, das zu einem unendlich hohen Preis für Dich erkauft wurde, leben sollst. Als Kind Gottes darfst Du eine Ehe nur im Herrn schließen. Versichere Dich, daß Du nicht nur einfach der Einbildung Deines Herzens folgst, und handle in der Furcht Gottes. BJL 37 1 Wenn Gläubige mit Ungläubigen verkehren, um sie für Christus zu gewinnen, werden sie Zeugen für Christus sein. Nachdem sie diesen ihren Auftrag erfüllt haben, werden sie sich zurückziehen, um wiederum in einer reinen und heiligen Atmosphäre zu atmen. In der Gesellschaft Ungläubiger solltest Du immer daran denken, daß Du in Deinem Charakter eine Vertreterin Jesu Christi bist; laß keine leichten und oberflächlichen Worte oder seichte Unterhaltung aus Deinem Mund kommen. BJL 37 2 Behalte den Wert der Seele im Gedächtnis und denke daran, daß es Dein Vorrecht und Deine Pflicht ist, auf jede nur mögliche Weise mit Gott zusammenzuarbeiten. Du sollst Dich nicht auf die Ebene der Ungläubigen herablassen, in ihr Gelächter einstimmen und die gleichen billigen Reden führen. BJL 37 3 Der Herr wird Dein Helfer sein. Wenn Du ihm vertraust, wird er Dich veredeln und erheben. Er wird Dich mit beiden Beinen auf die Plattform ewiger Wahrheit stellen. Durch die Gnade Christi kannst Du von den Dir anvertrauten Gaben den rechten Gebrauch machen und das Gute fördern, indem Du Seelen für Christus gewinnst. Jedes Deiner Talente sollte auf der richtigen Seite eingesetzt werden. BJL 38 1 Meine liebe Schwester, ich habe Dir geschrieben, weil ich Deine Seele liebe, und ich bitte Dich dringend, auf meine Worte zu hören. Ich werde Dir mehr schreiben, wenn ich wiederum Zeit dazu finde. In christlicher Liebe, Ellen White. ------------------------Kapitel 3: Ist es wirklich Liebe? BJL 39 1 Er [Satan] ist fleißig damit beschäftigt, Menschen, die überhaupt nicht zueinander passen, durch Heirat für das ganze Leben miteinander zu verbinden. Diese Arbeit macht ihm eine Riesenfreude, weil er dadurch mehr Unheil und hoffnungsloses Leid für die menschliche Familie erzeugen kann als durch den Einsatz aller seiner Fertigkeiten in irgendeinem anderen Bereich. Testimonies for the Church II, 248. BJL 39 2 Viele Ehen können nur Unheil hervorbringen; und dennoch bewegt sich das Denken der Jugend ständig um das Thema "Heiraten". Satan bringt sie darauf und macht sie glauben, daß sie, um glücklich werden zu können, heiraten müssen, obwohl sie noch gar nicht fähig sind, sich selbst zu beherrschen oder eine Familie zu erhalten. Menschen, die in der Partnerschaft nicht gewillt sind, sich dem Wesen des anderen anzupassen, um unangenehme Meinungsverschiedenheiten und Streit zu vermeiden, sollten den Schritt in die Ehe nicht tun. Testimonies for the Church V, 122.123. BJL 40 1 Die Frage der Ehe will wohl überlegt und bedacht sein. Auf keinen Fall sollte man einfach nur dem augenblicklichen Impuls folgen. The Review and Herald, 2. Februar 1886. Ist es wahre Liebe? BJL 40 2 Wahre Liebe ist ein hoher und heiliger Grundsatz, der in seinem ganzen Wesen von jener Liebe, die nur durch einen schnellen Impuls erweckt wird, völlig verschieden ist. Jene sogenannte "Liebe" erstirbt auch wieder plötzlich, wenn sie hart geprüft wird. Patriarchs and Prophets 176. BJL 40 3 Wahre Liebe ist nicht eine starke, feurige und ungestüme Leidenschaft. Im Gegenteil, wahre Liebe ist von ruhiger und tiefer Natur. Sie sieht über das lediglich Äußere hinaus und wird nur durch gute Eigenschaften angezogen. Sie ist weise und urteilsfähig, ihre Hingabe ist echt und beständig. Testimonies for the Church II, 133. BJL 41 1 Liebe ist eine wertvolle Gabe, die wir von Jesus erhalten. Reine und heilige Zuneigung ist nicht ein Gefühl, sondern ein Grundsatz. Menschen, die von wahrer Liebe getrieben werden, sind weder unvernünftig noch blind. The Ministry of Healing 358. BJL 41 2 Milde, Güte, Geduld, Langmut, langsam zum Zorn zu sein, alle Dinge zu tragen, zu hoffen und durchzustehen -- das sind die Früchte, die auf dem kostbaren Baum der Liebe wachsen. Dieser Baum der Liebe ist ein himmlisches Gewächs. Wenn er genährt wird, wird er sich als Immergrün erweisen. Seine Äste werden nicht verkümmern, sein Laub nicht verwelken. Er ist unsterblich und ewig, beständig durch den Tau des Himmels getränkt. Testimonies for the Church II, 134.135. Die Liebe -- eine zarte Pflanze BJL 41 3 Liebe ist eine himmlische Pflanze, sie muß gepflegt und genährt werden. Liebevolle Herzen, wahrhaftige, liebende Worte werden glückliche Familien hervorbringen und auf all jene, die mit ihnen zu tun haben, einen erhebenden Einfluß ausüben. Testimonies for the Church IV, 548. BJL 41 4 Obwohl Frauen sich Männer von starkem und edlem Charakter wünschen, die sie achten und lieben können, müssen diese Eigenschaften mit Zärtlichkeit, Zuneigung, Geduld und Nachsicht verbunden sein. Die Frau ihrerseits sollte freundlich und gütig sein, gewillt, ihren Geschmack dem des Mannes anzupassen, soweit es ohne die Aufgabe ihrer Persönlichkeit möglich ist. Beide Teile sollten Geduld, Güte und jene zärtliche Liebe zueinander pflegen, die das Leben in der Ehe angenehm und schön machen und allen Freude bringen. BJL 41 5 Menschen, die solch hohe Erwartungen an das Eheleben stellen, daß sie in ihren Gedanken Luftschlösser bauen, die mit den Schwierigkeiten und Problemen des wirklichen Lebens nichts mehr zu tun haben, werden von der Wirklichkeit bitter enttäuscht sein. Wenn das wahre Leben mit seinen Problemen und Sorgen auf sie zukommt, sind sie völlig unvorbereitet, all dem zu begegnen. Sie erwarten voneinander Vollkommenheit, finden aneinander jedoch Schwächen und Mängel; denn irdische Männer und Frauen haben ihre Grenzen, und niemand ist fehlerlos. Dann fangen sie an, die Fehler am andern zu bemerken und ihre Enttäuschung darüber auch auszudrücken. Statt dessen sollten sie jedoch lieber versuchen, einander zu helfen und ihren Glauben praktisch auszuleben, was ihnen helfen wird, die Schlacht des Lebens tapfer zu schlagen. The Review and Herald, 2. Februar 1886. Die Macht der Liebe BJL 42 1 Liebe ist Macht. Dieser Grundsatz beinhaltet intellektuelle und moralische Kraft, die ihm niemand rauben kann. Die Macht des Reichtums hat die Tendenz zu verderben und zu zerstören; die Macht der Gewalt ist stark und verletzt; der Wert der reinen Liebe aber zeichnet sich darin aus, daß die Liebe auf wirksame Weise Gutes und nichts als Gutes tut. BJL 43 1 Was immer aus reiner Liebe getan wird, und sei es in den Augen der Menschen auch noch so verächtlich und klein, wird sicher zur Gänze Frucht bringen, denn Gott sieht mehr darauf, mit wieviel Liebe jemand wirkt, als darauf, wieviel jemand tut. BJL 43 2 Liebe kommt von Gott. Das unbekehrte Herz kann diese himmlische Pflanze weder hervorbringen noch erzeugen, denn sie lebt und gedeiht nur dort, wo Christus regiert ... BJL 43 3 Liebe ist nicht auf Profit oder Lohn aus; dennoch hat Gott es so eingerichtet, daß das Resultat einer jeglichen Liebestat ein großer Gewinn ist. Liebe hat von Natur aus ihre Auswirkungen; sie arbeitet zwar im stillen, dennoch ist sie stark und mächtig und erreicht ihr Ziel, nämlich großes Übel zu überwinden. Ihr Einfluß läßt das Eis schmelzen und gestaltet um, sie erfaßt das Leben der Sünder und berührt ihre Herzen, auch wenn alles andere sich bereits als erfolglos erwiesen hat. BJL 44 1 Wo immer die Macht des Intellekts, der Autorität und der Gewalt angewandt wird, jedoch keine Liebe sich zeigt, werden das Gemüt und der Wille derer, die wir zu erreichen suchen, eine defensive (sich selbst verteidigende) und abweisende Haltung einnehmen. Sie werden ihre Kraft, die sie zum Widerstand einsetzen, verstärken. BJL 44 2 Reine Liebe ist einfach in ihren Taten, die sie vollbringt. Sie unterscheidet sich von jedem anderen Handlungsprinzip. Wenn man es liebt, Einfluß zu haben, und immer wünscht, von anderen hoch geschätzt zu werden, mag man wohl ein geordnetes Leben führen und sogar häufig Gespräche zustandebringen, an denen gar nichts auszusetzen ist. Selbstachtung kann uns dazu führen, den Schein des Bösen zu meiden. Ein selbstsüchtiges Herz kann großzügige Taten vollbringen, sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennen und nach außen hin Demut und Zuneigung ausdrücken, und dennoch können die Motive dazu trügerisch und unrein sein. Den Handlungen, die aus einem solchen Herzen kommen, können die Freude des Lebens und die Früchte wahrer Heiligkeit fehlen, weil ihnen die Grundsätze der reinen Liebe abgehen. Liebe sollte gehegt und gepflegt werden, denn ihr Einfluß ist göttlich. Testimonies for the Church II, 135.136. Wenn Liebe blind ist ... BJL 44 3 Zwei Menschen lernen einander kennen; sie betören einander, und das beansprucht ihre ganze Aufmerksamkeit. Der Verstand ist verblendet und das Urteilsvermögen zunichte. Sie wollen keinen Rat annehmen und sich keiner Führung unterwerfen, sondern sie bestehen darauf, ihren eigenen Weg zu gehen, ungeachtet aller Konsequenzen. BJL 44 4 Die Betörung, die sie gefangennimmt, ist wie eine Seuche oder wie eine ansteckende Krankheit, die ihren Lauf nehmen muß. Es scheint nichts zu geben, was diesen Zustand beenden könnte. Vielleicht erkennen Menschen in ihrer Umgebung, daß durch eine Heirat alles nur in lebenslangem Unglück enden könnte. Doch alle dringenden Bitten und Ermahnungen bleiben vergeblich. Vielleicht wird durch eine solche Verbindung sogar die Nützlichkeit eines Menschen, den Gott der Herr im Dienst für die Sache Gottes segnen würde, lahmgelegt und zerstört; doch weder Argumente noch Überredungskunst vermögen etwas auszurichten. BJL 45 1 Alles, was erfahrene Männer und Frauen sagen können, erweist sich als fruchtlos; keine Macht kann die Entscheidung, zu der ihre Wünsche sie geführt haben, ändern. Sie verlieren das Interesse an allem, was mit Religion zu tun hat. Sie sind voneinander so völlig betört, daß die Pflichten des Lebens vernachlässigt werden, als handle es sich dabei um Dinge von geringer Bedeutung. BJL 46 1 Alles, was ehrenhaft ist, wird unter dem Bann dieser Betörung geopfert. Der feierliche Vollzug der Eheschließung findet bei solchen Menschen nicht die Anerkennung Gottes. Sie sind verheiratet, weil sie von Leidenschaft bewegt wurden. Doch wenn der Reiz des Neuen abgeklungen ist, werden sie erkennen, was sie getan haben. Sechs Monate, nachdem sie einander das feierliche Versprechen gegeben haben, haben ihre Gefühle zueinander bereits eine Veränderung durchgemacht. Jeder hat im Eheleben den Charakter seines Partners besser kennengelernt. Jeder entdeckt nun Mängel am anderen, die während der gemeinsamen Blindheit und Narretei ihrer früheren Beziehung nicht offensichtlich waren. Ihr Versprechen vor dem Altar hat für sie nun keine bindende Kraft mehr. So gibt es als Folge von übereilten Eheschließungen sogar unter dem bekenntlichen Volk Gottes wieder Trennungen, Scheidungen und ein großes Durcheinander in der Gemeinde. BJL 46 2 Nun, wenn es zu spät ist, erkennen sie, daß sie einen Fehler gemacht und ihr Glück in diesem Leben und das Heil ihrer Seelen gefährdet haben. Sie wollten nicht zugeben, daß in derlei Dingen auch jemand anders außer ihnen etwas zu sagen hatte; und doch hätten sie sich selbst Jahre der Angst und Sorge erspart, wenn sie bereit gewesen wären, guten Rat von anderen anzunehmen. Doch guter Rat an Menschen, die entschlossen sind, ihren eigenen Weg zu gehen, ist so gut wie verschleudert. Die Leidenschaft trägt solche Menschen über jede Schranke hinweg, die etwa durch Vernunft und Urteilsvermögen aufgerichtet werden kann. Messages to Young People 456-459. BJL 46 3 Wäge jede Empfindung ab und beobachte jede Charakterentwicklung an dem Menschen, mit dem du dein Lebensschicksal verbinden willst. Der Schritt, den du im Begriff bist zu unternehmen, ist einer der wichtigsten in deinem Leben und sollte nicht übereilt werden. Wenn du auch liebst, liebe jedoch nicht blind. Fundamentals of Christian Education 104. BJL 47 1 Ich hoffe, daß du genug Selbstachtung besitzt, um dich von dieser Form der Brautwerbung fernzuhalten. Wenn du allein die Ehre Gottes im Auge behältst, wirst du bewußt vorsichtig zu Werke gehen. Du wirst es nicht dulden, daß liebeskranke Gefühlsduselei deine klare Sicht so verblendet, daß du die hohen Forderungen, die Gott an dich als Christen stellt, nicht mehr wahrnehmen kannst. Messages to Young People 438. Salem, Oregon, 8. Juni 1880 BJL 49 1 Lieber John! Es tut mir leid, daß Du Dich in die Werbung um Elisabeth verwickelt hast. Zu allererst möchte ich Dir sagen, daß die Zeit für Dein eifriges Bestreben in dieser Richtung noch nicht reif ist. BJL 49 2 Ich spreche zu Dir als eine Frau, die das Leben kennt. Warte noch, bis Du Dich selber und die Welt sowie das Verhalten und den Charakter junger Frauen wirklich kennst, ehe Du zuläßt, daß das Thema Heiraten ganz von Deinem Denken Besitz ergreift. BJL 49 3 Elisabeth wird Dich nie erhöhen. Sie trägt in sich nicht die verborgenen Kräfte, die, wenn sie entwickelt sind, aus ihr eine fähige Frau mit gesundem Urteilsvermögen machen, die Dir zu Seite steht, um Dir in den Kämpfen des Lebens eine Hilfe zu sein. Sie hat zu wenig Charakterstärke. Sie denkt nicht tief und hat nicht das geistige Niveau, das für Dich eine Hilfe wäre. Du siehst nur, was an der Oberfläche ist, und mehr ist auch wirklich nicht da. Solltest Du sie heiraten, würde ihr Liebreiz nach kurzer Zeit für Dich dahin sein. Wenn der Reiz der Neuheit in der Ehe vorüber wäre, würdest Du die Dinge in ihrem wahren Licht sehen und erkennen, daß Du einen schlimmen Fehler begangen hast. BJL 49 4 Liebe ist ein Gefühl, das so heilig ist, daß nur wenige wissen, was es wirklich ist. Der Begriff "Liebe" wird zwar viel benutzt, aber nicht verstanden. Die warme Glut des Triebes, die Faszination eines jungen Menschen auf einen anderen -- das ist nicht die Liebe. So etwas verdient diese Bezeichnung nicht. Wahre Liebe hat eine verstandesmäßige Grundlage. Wahre Liebe, die diese Bezeichnung auch verdient, beinhaltet eine tiefe und gründliche Kenntnis dessen, was man liebt. BJL 50 1 Denke daran, daß rein impulsive Liebe vollkommen blind ist. Sie wird werten wie unwerten Dingen gleich schnell entgegengebracht. Solcherart Liebe befiehl, daß sie kühl und ruhig stillsteht! Gib doch lieber aufrichtigen Gedanken und tiefen ernsten Überlegungen Raum. Ist diese Person, der Du Deine Zuneigung schenkst, in bezug auf ihren Verstand, ihre Moral, ihr Benehmen und ihre gepflegten Umgangsformen so beschaffen, daß Du stolz darauf sein wirst, sie der Familie Deines Vaters vorzustellen und in aller Öffentlichkeit als die Frau Deiner Wahl anzuerkennen? BJL 50 2 Nimm Dir genügend Zeit, alles genau zu bedenken; und dann traue nicht Deinem eigenen Urteilsvermögen, sondern laß Deine Mutter, die Dich liebt, und Deinen Vater und vertraute Freunde das Mädchen, dem Du vor allen anderen den Vorzug geben möchtest, kritisch beobachten. Traue nicht Deinem eigenen Urteil und heirate kein Mädchen, von dem Du denken müßtest, daß sie Deinem Vater und Deiner Mutter, die als Frau selbst Verstand und Moral besitzt, keine Ehre bereiten würde. BJL 50 3 Das Mädchen, das einem Mann ihre Zuneigung schenkt und durch ihre heimlichen Aufforderungen seine Aufmerksamkeit erregt, indem sie dort herumhängt, wo sie von ihm, wenn er nicht als ungehobelt gelten will, bemerkt werden muß, ist sicher nicht das Mädchen, mit dem Du Dich zusammentun möchtest. Ihre Konversation ist billig und häufig ohne Tiefe. BJL 50 4 Es ist viel besser, überhaupt nicht verheiratet als unglücklich verheiratet zu sein. Doch suche den Rat Gottes in all diesen Dingen. Sei so ruhig und dem Willen Gottes so ergeben, daß Du nicht wie in einem erregenden Fieber lebst und durch Deine Verbindung mit diesem Mädchen zum Dienst für Gott unfähig bist. BJL 51 1 Wir haben nur wenig Zeit, um uns einen Schatz von guten Werken im Himmel anzusammeln, darum mache in dieser Sache keinen Fehler. Diene Gott mit ungeteilter Zuneigung. Sei eifrig und aufrichtig. Laß Dein Beispiel von solcher Art sein, daß Du auch anderen hilfst, sich auf die Seite Jesu zu stellen. Junge Männer wissen nicht, welch mächtigen Einfluß sie ausüben können. Arbeite für jetzt und für die Ewigkeit. Deine wie eine Mutter für Dich empfindende, Ellen G. White. ------------------------Kapitel 4: Auf der Suche nach Hilfe Habe ich die rechte Wahl getroffen? BJL 53 1 Wir dürfen nicht die Verantwortung für unsere eigenen Pflichten auf andere legen und darauf warten, daß sie uns sagen, was wir tun sollen. Es geht nicht an, daß wir von Menschen abhängig sind, wenn wir einen Rat brauchen. Der Herr wird uns unsere Pflicht ebenso gerne zeigen wie jedem anderen Menschen. Wenn wir im Glauben zu ihm kommen, wird er persönlich uns seine Geheimnisse sagen. Oft werden unsere Herzen in uns brennen, wenn der Eine sich uns nähert, um mit uns zu sprechen wie einst mit Henoch. Menschen, die fest dazu entschlossen sind, in keiner Weise etwas zu tun, was Gott mißfällt, werden wissen, welchen Weg sie gehen sollen, nachdem sie ihre Sache vor Gott gebracht haben. Und sie werden nicht nur Weisheit, sondern auch Stärke erhalten. Kraft zum Gehorsam und zum Dienst wird ihnen verliehen werden, ganz wie Christus es verheißen hat. The Desire of Ages 668. BJL 53 2 Die Ehe ist etwas, was dein Leben sowohl in dieser als auch in der zukünftigen Welt beeinflussen wird. Ein aufrichtiger Christ wird seine Pläne in dieser Richtung nicht vorantreiben, wenn er nicht weiß, daß Gott seinen Weg gutheißt. Er wird nicht selbst wählen wollen, sondern empfinden, daß Gott für ihn wählen muß. Wir sollen uns nicht selbst zu Gefallen handeln, denn Christus handelte auch nicht sich selbst zu Gefallen. Ich möchte dabei nun nicht falsch verstanden werden, als ob man jemanden heiraten sollte, den man nicht liebt. Das wäre Sünde. Der bloßen Laune und der emotionalen Natur des Menschen aber darf nicht erlaubt werden, daß sie einen gänzlich ruinieren. Gott fordert unser ganzes Herz, er möchte unsere höchste Zuneigung. The Adventist Home 43. BJL 54 1 Wenn Männer und Frauen die Gewohnheit haben, zweimal am Tag zu beten, ehe sie an eine Heirat denken, dann sollten sie viermal täglich beten, wenn sie einen solchen Schritt erwägen. Die Ehe ist etwas, was dein Leben sowohl in dieser als auch in der zukünftigen Welt beeinflussen wird. Ein aufrichtiger Christ wird seine Pläne in dieser Richtung nicht vorantreiben, wenn er nicht weiß, daß Gott seinen Weg gutheißt. Messages to Young People 460. BJL 54 2 Wenn es etwas gibt, was mit ruhiger Vernunft und leidenschaftslosem Urteilsvermögen bedacht werden soll, dann ist es das Thema Ehe. Wenn man jemals die Bibel als Ratgeber benötigt, dann in der Zeit, in der man daran denkt, sich mit einem anderen Menschen fürs Leben zu verbinden. Fundamentals of Christian Education 103. BJL 54 3 Die Ehe, die von Gott eingesetzt wurde, ist eine heilige Einrichtung und sollte niemals im Geist der Selbstsucht eingegangen werden. Menschen, die diesen Schritt ins Auge fassen, sollten ernsthaft über seine Bedeutung nachdenken und darüber im Gebet göttlichen Rat suchen. Dann können sie wissen, ob sie einen Weg verfolgen, der mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Die Unterweisung, die zu diesem Punkt im Wort Gottes gegeben wird, sollte sorgfältig beachtet werden. Der Himmel blickt mit Freude auf eine Ehe, die mit dem ernsten Wunsch eingegangen wird, den biblischen Richtlinien zu entsprechen. The Adventist Home 70. Brief 1 BJL 57 0 Battle Creek, Michigan, 1. März 1889. BJL 57 1 Liebe Belle! Ich hoffte eigentlich, Dich zu treffen und mit Dir reden zu können. Ich befürchte sehr, daß Du das Licht nicht beachtest, das Dir der Herr durch mich gegeben hat. Ich weiß, daß der Herr Dich zärtlich und mitfühlend liebt, und ich hoffe, daß Dich nicht Versuchung dazu verleitet, einen Weg zu gehen, der Deine Seele von Gott trennt. Es gibt viele Menschen, die nicht Gott zu ihrem Ratgeber haben, die aber sehr wohl bereit sind, Rat zu spenden und den Geist anderer mit ihren Ratschlägen zu verwirren. Darum wird alles, was solche Leute sagen, einen ohnehin schon sehr schwierigen Fall nur noch schwieriger machen. BJL 57 2 Belle, Deine Wesensart und Dein Temperament lassen mich sehr um Dich fürchten. Ich habe große Angst, daß Du Dir Deine Freunde nicht unter jenen Menschen aussuchst, die diskret, weise und demütigen Herzens sind, die Gott lieben und seine Gebote halten. BJL 57 3 Meidet sogar den Schein des Bösen, rät uns der inspirierte Apostel. Hast Du das getan? Das Sinnliche und Emotionelle ist bei Dir mehr entwickelt als der Verstand. Belle, Du solltest alles vermeiden, was diese Neigungen noch mehr verstärkt und in eine Dich völlig beherrschende Macht verwandelt. Du hast Triebkraft; laß sie unverdorben und völlig Gott ergeben sein. Gott hat Dir Fähigkeiten und Kräfte verliehen, die geheiligt und zu seiner Ehre eingesetzt sollen. BJL 58 1 Du selbst hast Deine eigene Lebensgeschichte, und Du machst auch Geschichte. Dein Geist kann in dieser Deiner Lebenskrise eine Veränderung durchmachen, die eher in Richtung des Unanständigen als des Edlen geht. Die vergiftenden Einflüsse der Welt können Deine Gewohnheiten, Deinen Geschmack, Deine Sprache und Dein Benehmen formen. Dann aber stehst Du auf der Verliererseite. Kostbare Augenblicke, so ernst und voller ewiger Auswirkungen, können gänzlich an Satan verlorengehen, und das kann zu Deinem Untergang führen. Ich möchte aber nicht, daß sich das Ganze in eine solche Richtung entwickelt. Ich möchte, daß Du eine Christin bist, ein Kind Gottes, eine Erbin des Himmels! BJL 58 2 Du bist in Gefahr, Christus aufzugeben, leichtsinnig zu werden und unwillig, auf weisen Rat zu hören. Der Rat Deiner Eltern, die Dich lieben, stößt bei Dir auf taube Ohren und ist umsonst. Willst Du nicht ernsthaft darüber nachdenken, Belle, ob Du den Rat erfahrener Menschen annehmen solltest? Willst Du Dich von Deinen Freunden leiten lassen? Wird der Rat Deiner Eltern unbeachtet bleiben? Wirst Du Deine Angelegenheit selbst in die Hand nehmen? BJL 58 3 Ich hoffe, daß sich Deine Handlungsweise ändert, denn wenn jemals der Herr durch mich gesprochen hat, dann spricht er nun zu Dir: Kehre doch wieder um! Deine Leidenschaften sind stark und Deine Grundsätze gefährdet. Du willst den Rat nicht befolgen, von dem Du wohl weißt, daß er gut und das einzig Klare, Sichere und Folgerichtige ist, das Du tun solltest. Wirst Du Dich dazu entschließen, recht zu handeln, recht zu sein und den Rat zu beachten, den ich Dir im Namen des Herrn gegeben habe? BJL 58 4 Gott hat Dir Fähigkeiten verliehen. Sollen sie leichtfertig verschwendet werden? Bemühungen, die nicht gelenkt werden, werden öfter in die falsche als in die richtige Richtung gehen. Willst Du Jahre Deines Lebens in Eigensinn, Enttäuschung und Schmach verbringen? Willst Du zulassen, daß Du durch Deine Handlungsweise so viele falsche Eindrücke in den Gemütern vieler anderer Menschen hinterläßt, so daß Du niemals den Einfluß zum Guten ausüben kannst, den Du hättest ausüben können? BJL 59 1 Um das zu erlangen, was Du für Freiheit hältst, verfolgst Du einen Weg, der, wenn Du ihn wirklich gehst, Dich in Banden festhält, die schlimmer sind als Sklaverei. Du mußt Deine Handlungsweise ändern und Dich durch den Rat der Erfahrung und die Weisheit derer, die der Herr unterweist, leiten lassen. Setze Deinen Willen doch auf der Seite des Willens Gottes ein. Wenn Du aber fest entschlossen bist, auf keinen Rat außer Deinem eigenen zu hören, wenn Du jedes Problem selber lösen willst, dann kannst Du sicher sein, daß Du das ernten wirst, was Du gesät hast. Du wirst den rechten Weg völlig verfehlen. Vielleicht aber wirst Du Dich auch wieder dem Herrn zuwenden, zwar verwundet, zerschlagen, gedemütigt und im religiösen Charakter verkümmert, aber doch reuig und Deine Fehler bekennend. Du wirst es müde werden, dauernd in die Luft zu schlagen. BJL 59 2 Bedenke, daß jede Tat und jede Handlungsweise sich auf zwei verschiedene Arten auswirken können: tugendhaft oder sittlich verderbend. Gott ist unzufrieden mit Dir. Kannst Du es Dir wirklich leisten, den Weg zu gehen, den Du gehst? Ellen G. White. Brief 2 BJL 60 1 Liebe Belle! Erneut sucht Dich mein Herz. Wie steht es um deine Seele? Ist Dein Gewissen frei von Schuld gegen Gott und die Menschen? Sind Deine Bekanntschaften von solcher Art, daß sie Deinen Sinn auf Gott und himmlische Dinge lenken, Deine Achtung vor Deinen Eltern und reine, heilige Bestrebungen mehren? Liebst Du die Wahrheit und das Recht? Oder gibst Du Dich dem Bau von Luftschlössern hin, die keinen gesunden Einfluß auf Deine Seele ausüben? Kannst Du mit Zufriedenheit auf Dein vergangenes Lebensjahr zurückblicken? Kannst Du ein Wachstum Deiner geistlichen Kraft erkennen? Jedes niedrige Vergnügen, jede selbstsüchtige Befriedigung hinterläßt eine Narbe in der Seele, und die edlen Kräfte des Geistes werden verdorben. Es mag wohl Reue da sein, doch die Seele ist verkrüppelt und wird für immer ihre Narben tragen. Jesus kann die Sünde wegwaschen, doch die Seele hat Schaden erlitten. Ich bitte Dich, geh zu Gott und laß Dir von ihm Weisheit schenken. Das Schwierigste, womit Du zu kämpfen haben wirst, ist Dein eigenes Ich. Deine eigenen täglichen Prüfungen, Deine Gefühle, Dein besonderes Temperament, Deine inneren Eingebungen -- es ist schwierig für Dich, diese Dinge unter Kontrolle zu halten; und diese Deine eigensinnigen Neigungen stürzen Dich oft in Gebundenheit und Finsternis. BJL 60 2 Das einzige, was Du tun kannst, ist, Dich uneingeschränkt Jesus zu übergeben -- all Deine Triebe und Impulse. Laß den Herrn Dich formen, wie der Töpfer mit seinen Händen den Ton formt. Du gehörst nicht Dir selbst, und darum ist es notwendig, Dein unkontrollierbares Ich in die Hände des Einen zu übergeben, der fähig ist, Dich zu führen und zu leiten. Dann werden Ruhe, kostbare Ruhe und teurer Frieden Deine Seele erfüllen. BJL 61 1 Belle, es ist noch nicht zu spät, Unrichtiges zu berichtigen. Es ist noch nicht zu spät, Deine Berufung und Erwählung festzumachen. Du kannst jetzt beginnen, an folgendem Vermehrungsplan zu arbeiten: Füge Deinem Glauben Tugendhaftigkeit hinzu, Erkenntnis, Mäßigkeit, Geduld und jede christliche Gnadengabe. Alles andere wird am Tag des großen Feuers umkommen, das Gold eines heiligen Charakters aber wird bestehen. Es kennt keinen Verfall. Es wird die Prüfung durch das Feuer des Jüngsten Tages bestehen. Mein liebes Kind, ich möchte, daß Du daran denkst, daß "Gott alle Werke vor Gericht bringen wird, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse." Prediger 12,14. BJL 61 2 Was tust Du nur, Belle? Bist Du, seit Du Dich entschlossen hast, allen Ratschlag und alle Ermahnung abzulehnen, zu einer starken, reifen Christin geworden? Oder hast Du nicht, seit Du Deinen eigenen Weg gewählt hast, herausgefunden, daß er Dir Ruhelosigkeit, Sorge und Kummer bringt? BJL 61 3 Warum willst Du nicht auf den Rat Deiner Eltern hören? Vor Dir liegt ein Weg, der Dich ins sichere Verderben führt. Willst Du nicht umkehren, solange Du noch kannst? Willst Du nicht den Herrn suchen, solange sich die liebliche Stimme der Gnade an Dich wendet? Oder willst du weiterhin Deinen eigenen Weg gehen? Der Herr hat Mitleid mit Dir. Der Herr lädt Dich ein. Willst Du nicht kommen? BJL 61 4 Der Herr helfe Dir, daß Du die Entscheidung triffst, völlig ihm zu gehören. Ich schreibe Dir, weil ich Deine Seele liebe. Ellen G. White. Eltern können eine Hilfe sein BJL 62 1 Wenn du mit gottesfürchtigen Eltern gesegnet bist, dann suche ihren Rat. Eröffne ihnen deine Pläne und Hoffnungen, lerne von ihnen die Lektionen, die sie ihre Lebenserfahrung gelehrt hat. The Ministry of Healing 359. BJL 62 2 Soll ein Sohn oder eine Tochter einen Lebenspartner erwählen, ohne vorher die Eltern um Rat zu fragen, wenn doch ein solcher Schritt das Glück der Eltern ganz wesentlich berühren muß, falls sie auch nur die geringste Zuneigung zu ihren Kindern haben? Und soll ein Kind, ohne auf den Ratschlag und die dringenden Bitten seiner Eltern zu achten, darauf bestehen, seinen eigenen Weg zu verfolgen? Ich antworte entschieden: Nein, und selbst wenn das Kind niemals heiratet! "Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebest in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, geben wird." Hier ist ein Gebot mit einer Verheißung, die der Herr sicher erfüllen wird für jene, die ihm gehorchen. Weise Eltern werden für ihre Kinder auch niemals einen Partner aussuchen, ohne Rücksicht auf die Wünsche ihrer Kinder zu nehmen. Testimonies for the Church V, 108.109. BJL 62 3 Einer der größten Irrtümer in diesem Zusammenhang ist, daß die Zuneigung zwischen Jungen und Unerfahrenen nicht gestört werden und man sich in ihre Liebeserfahrungen nicht einmischen darf. Wenn es jemals etwas gab, was man von allen Gesichtspunkten her betrachten muß, dann sind es gerade Dinge dieser Art! Die Hilfe und Unterstützung durch die Erfahrung anderer sowie ein ruhiges, sorgfältiges Abwägen der Dinge von beiden Seiten sind ganz wesentlich. Solche Überlegungen werden von der Mehrheit der Menschen viel zu leichtfertig abgetan. Nehmt Gott und eure gottesfürchtigen Eltern zu euren Ratgebern, junge Freunde. Betet darüber. Wenn Kinder mit ihren Eltern vertrauter wären, wenn sie ihnen Vertrauen entgegenbrächten und ihre Freuden und Sorgen mit ihnen besprächen, würden sie sich wohl manche zukünftigen Kopfschmerzen ersparen. Wenn sie zu verwirrt sind, um den richtigen Weg zu erkennen, dann sollen sie ihr Problem, so wie sie es sehen, vor ihre Eltern bringen und sie um Rat fragen. Wer könnte besser die Gefahr, in der sie sich befinden, erkennen als ihre Eltern? Wer anders könnte ihren Charakter so gut verstehen wie diese? Kinder, die Christen sind, werden die Liebe und die Billigung ihrer gottesfürchtigen Eltern höher schätzen als alle irdischen Segnungen. Die Eltern können mit ihren Kindern mitfühlen und für sie und mit ihnen beten, daß ihr Gott sie schützen und führen möge. Fundamentals of Christian Education 104-106. Genf, Schweiz, 16. Dezember 1885 BJL 65 1 Lieber Hans! Ich entnehme Deinem Brief, daß Du in bezug auf gewisse Angelegenheiten, die Dich beunruhigen, mein Urteil hören möchtest. Es geht um Deine beabsichtigte Heirat mit der Tochter von Bruder Meyer. Ich entnehme Deinem Brief ferner, daß der Vater des Mädchens, dem Du Deine Zuneigung geschenkt hast, nicht möchte, daß sich seine Tochter mit Dir in der Ehe verbindet. Ich kann deine Enttäuschung zwar nachempfinden, doch trotzdem würde ich sagen: "Wer sollte an seinem eigenen Kind mehr interessiert sein als dessen eigener Vater und auch die Mutter?" BJL 65 2 Gerade der Umstand, daß Du in dieser Sache so sehr drängst, obwohl die Eltern dagegen sind, zeigt, daß der Geist Gottes in Deinem Herzen nicht den ersten Platz einnimmt und über Dein Leben keine Kontrolle hat. Du besitzt einen starken Willen, eine starke, ausdauernde Entschlossenheit, alles zu Ende zu führen, was Du einmal begonnen hast. BJL 65 3 Würdest Du, mein Bruder, bitte einmal Deinen eigenen Geist genau betrachten, Deine Beweggründe ehrlich beurteilen und überlegen, ob Du in dieser Angelegenheit auch nur im Geringsten daran denkst, in allen Dingen zur Ehre Gottes zu handeln? Mir wurden die Fälle von einigen Menschen in der Schweiz gezeigt, die sehr stark mit dem Gedanken an Heirat beschäftigt waren. Dieses Thema nahm ihre Sinne derart in Anspruch, daß sie sich selbst unfähig machten für die Arbeit, die Gott wollte, daß sie tun sollten. BJL 66 1 Mir wurde ein junger Mann gezeigt, der bestrebt war, ein Mitglied der Familie von Bruder Meyer zu werden, den dieser jedoch nicht zu akzeptieren schien. Das war für den jungen Mann eine große Prüfung, sein Geist war von Angst und Sorge bedrückt. Ich kann nicht anders als denken, daß das Dich betrifft. Dieser junge Bruder war in keiner Weise dazu geeignet, die Verantwortung eines Ehemanns oder einer Familie auf sich zu nehmen. Sollte die Heirat jetzt stattfinden, würde das großes Unglück zur Folge haben. BJL 66 2 Nun, mein Bruder, mein Rat an Dich ist dieser: Übergib Deinen Geist und Deine Zuneigung Gott und leg Dich auf den Altar Gottes! BJL 66 3 Da ist das fünfte Gebot; es muß beachtet werden. Hätte man dieses Gebot bisher mehr beachtet, wären Kinder ihren Eltern gehorsam gewesen und hätten sie sie dadurch geehrt, wieviel Leid und Elend hätte man sich erspart! Das unerfahrene Kind kann nicht unterscheiden, was in seinem Fall das beste ist. Es weiß nicht, wie man bei der Partnerwahl weise zu Werke geht, damit man auch jemanden findet, der einem das Leben einmal angenehm und glücklich macht. Eine unglückliche Ehe ist doch die größte Katastrophe, die beide Teile treffen kann. BJL 66 4 Willst Du, mein Bruder, nicht Dein Herz genauestens durchforschen und sehen, ob Du in der Liebe Gottes stehst oder nicht? Willst Du nicht erkennen, welche Gefühle in Dir gegen Bruder Meyer entstehen, weil er nicht damit einverstanden sein kann, daß es zwischen Dir und seiner Tochter zu einer Verbindung kommt? Wenn Du wirklich in der Schule Christi lerntest, sein Joch zu tragen und seine Lasten aufzunehmen, um von Jesus Sanftmut und Herzensdemut zu lernen, würdest Du Deinem Willen und Deinen Wünschen nicht ständig solchen Nachdruck verleihen. BJL 67 1 Mache Dich durch Deinen starken Willen, Dich unter allen Umständen durchzusetzen, nicht unbrauchbar. Halte inne, wo Du jetzt stehst, und frage Dich: "Welcher Geist regiert mich?" Liebst Du Gott von ganzem Herzen? Liebst Du Deinen Nächsten wie Dich selbst? BJL 67 2 Die allererste Pflicht, die auf Bruder Meyers Tochter ruht, ist, ihren Eltern zu gehorchen, ihren Vater und ihre Mutter zu ehren. Das kann sie tun, wenn Du ihren Geist nicht in einem so unsteten Zustand hältst, daß sie ihre Pflicht gegenüber ihren Eltern nicht mehr erfüllen kann. BJL 67 3 Die Mutter braucht die Hilfe ihrer Tochter, und wenn diese einige Jahre älter ist, dann wird sie es besser verstehen, wie man einen Mann erwählt, der seiner Frau das Leben ruhig und glücklich macht. Eine Frau, die sich in einer Weise unterwirft, daß sie sich selbst in den kleinsten Dingen des häuslichen Lebens ständig Vorschriften machen läßt, wird nie von großem Nutzen oder Segen in der Welt sein und wird dem, was Gott mit ihrem Dasein beabsichtigte, nicht entsprechen. Sie ist lediglich eine Maschine, die von einem anderen Willen und einem andern Geist gelenkt wird. Gott hat jedem einzelnen, Mann und Frau, eine Identität, eine individuelle Persönlichkeit gegeben. Ein jeglicher muß in der Furcht Gottes für sich selbst handeln. BJL 67 4 Es gibt so viele unglückliche Ehen. Können wir da überrascht sein, daß Eltern vorsichtig sind und ihre Kinder vor jeder Verbindung schützen möchten, die ihnen nicht weise und zum besten zu sein scheint? Deine Schwester in Christus, Ellen G. White. Haltet es nicht geheim! BJL 68 1 Ein junger Mann, der ohne das Wissen ihrer Eltern die Gesellschaft einer jungen Dame genießt und ihre Freundschaft gewinnt, handelt ihr und ihren Eltern gegenüber nicht in edler, christlicher Weise. Durch geheime Gespräche und Zusammenkünfte mag er zwar Einfluß auf ihr Denken gewinnen, doch indem er so handelt, versagt er darin, jene Würde und Rechtschaffenheit der Seele an den Tag zu legen, die ein jegliches Kind Gottes auszeichnet. Um ihre Ziele zu erreichen, spielen die zwei eine Rolle, die nicht aufrichtig und ehrlich ist, die auch dem biblischen Maßstab nicht entspricht. Sie erweisen sich so denen gegenüber als untreu, die sie lieben und die versuchen, ihnen treue Führer zu sein. Ehen, die unter solchen Einflüssen geschlossen werden, entsprechen nicht dem Wort Gottes. Ein junger Mann, der eine Tochter davon abbringt, ihre Pflicht zu erfüllen, der ihre Vorstellungen von Gottes klaren und ausdrücklichen Geboten, den Eltern zu gehorchen und sie zu ehren, verwirrt, ist nicht der Mann, der sich in seinen ehelichen Verpflichtungen seiner Frau gegenüber als treu erweisen wird. BJL 69 1 "Du sollst nicht stehlen!" wurde vom Finger Gottes auf Steintafeln geschrieben. Wie oft praktiziert und entschuldigt man aber das heimliche Stehlen von Zuneigung! Solch trügerisches Freien wird aufrechterhalten. Geheime Gespräche werden beibehalten, bis die Zuneigung eines unerfahrenen Mädchens, das nicht weiß, wohin diese Dinge führen können, den Eltern in großem Maß entzogen und auf den jungen Mann übertragen ist, der gerade durch die Art und Weise, wie er handelt, zeigt, daß er ihrer Liebe nicht würdig ist. Die Bibel verdammt jede Art von Unehrlichkeit. Sie fordert, daß man unter allen Umständen rechtschaffen handelt. Fundamentals of Christian Education 101-102. ------------------------Kapitel 5: Selbstbeherrschung In Christus haben wir Kraft zur Selbstbeherrschung BJL 71 1 Jeder Mensch ist verantwortlich für die Dinge, die er tut, während er in dieser Welt sein Leben auf Bewährung lebt. Jeder Mensch hat die Kraft, seine Handlungen zu kontrollieren, wenn er will. Wenn die Menschen in der Tugendhaftigkeit und Reinheit ihrer Gedanken und Taten schwach sind, können sie Hilfe vom Freund der Hilflosen erhalten. Jesus ist mit all den Schwächen der menschlichen Natur vertraut, und er gibt, wenn man ihn darum bittet, Kraft, um selbst die mächtigsten Versuchungen zu überwinden. Alle können seine Kraft empfangen, wenn sie sie in Demut suchen. Child Guidance 466. BJL 71 2 "Ob ihr nun eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes." 1.Korinther 10,31. Das ist ein Prinzip, das jeglicher Handlung, jedem Gedanken und jedem Motiv zugrundeliegt. Es bedeutet die Hingabe des gesamten Wesens, sowohl körperlich als auch geistig, unter die Kontrolle des Geistes Gottes ... Du vermagst ja alles durch den, der dich mächtig macht, Christus. Testimonies for the Church III, 84. Bevor du sagst: "Jetzt mache ich's!" BJL 71 3 Man sollte junge Leute nicht zu einer frühzeitigen Eheschließung ermutigen. Eine Beziehung, die so wichtig und in all ihren Auswirkungen so weitreichend ist wie die Ehe, sollte nicht voreilig eingegangen werden, womöglich auch noch ohne die ausreichende Vorbereitung. Eheschließungen sollten auch vermieden werden, wenn die geistigen und körperlichen Kräfte der jungen Leute noch gar nicht voll entwickelt sind. Ministry of Healing 358. BJL 72 1 Verbindungen, die in der Kindheit eingegangen wurden, endeten oft in sehr elenden Ehen oder in schmachvollen Trennungen. Frühe Verbindungen, wenn sie ohne die Zustimmung der Eltern geschlossen werden, haben sich selten als glücklich erwiesen ... Nachdem die Urteilsfähigkeit der beiden jungen Menschen reifer geworden ist, sehen sie sich nun fürs Leben aneinander gebunden und vielleicht als durchaus nicht dazu geschaffen, einander glücklich zu machen. Dann, anstatt das Beste aus ihrem Los zu machen, beschuldigen sie sich gegenseitig, der Riß wird größer, und das Ganze wird dann ein Leben in festgefahrener Gleichgültigkeit und gegenseitiger Mißachtung. Für sie enthält das Wort "Heim" nichts Heiliges. Die ganze Atmosphäre einer solchen Verbindung ist durch lieblose Worte und bittere Vorwürfe vergiftet. Messages to Young People 452. Aufgelöste Verlobungen BJL 72 2 Auch wenn du bereits eine Verlobung eingegangen bist, ohne dir über den Charakter dessen, den du heiraten willst, völlig im klaren zu sein -- denke nicht, daß diese Verlobung für dich so unumstößlich ist, daß du deshalb notwendigerweise auch das Ehegelöbnis auf dich nehmen mußt. Du bist nicht verpflichtet, dich für das ganze Leben an jemanden zu binden, den du weder lieben noch achten kannst. Natürlich soll man sehr sorgfältig sein, wenn es darum geht, eine Verlobung im Hinblick auf eine Ehe einzugehen; dennoch ist es besser, viel besser, eine Verlobung vor der Heirat aufzulösen, als sich nach der Eheschließung wieder zu trennen, wie viele es tun. Fundamentals of Christian Education 105. Essex Junction, Vermont, 22. August 1875. BJL 75 1 Liebe Mary Anne! Mir wurden über Dich einige Dinge gezeigt, und ich wage nicht, sie Dir noch länger vorzuenthalten, denn ich habe das Gefühl, daß Du in Gefahr bist. Gott liebt Dich und hat Dir unmißverständliche Beweise seiner Liebe gegeben. Jesus hat Dich mit seinem Blut erkauft -- was aber hast Du für ihn getan? BJL 75 2 Du liebst Dich selbst, liebst das Vergnügen und die Gesellschaft junger Männer. Du kannst aber die würdigen von den unwürdigen nicht unterscheiden. Du hast weder Erfahrung noch Urteilsvermögen und stehst in der Gefahr, einen Weg einzuschlagen, der sich als völlig falsch erweisen und mit Deinem Verderben enden wird. Dein Gefühlsleben ist sehr intensiv, Deine Unerfahrenheit aber führt Dich dazu, Deine Zuneigung den falschen Menschen entgegenzubringen. Sei auf der Hut und folge nicht vorbehaltlos den Neigungen Deines eigenen Geistes! BJL 75 3 Mein liebes Kind, wir leben inmitten der Gefahren der letzten Tage. Satan hat den Plan, die Sinne der Jugend mit Gedanken, Gefühlen und Sympathien zu verderben, von denen sie glaubt, daß es sich dabei wirklich um echte Liebe handle und daß niemand sich da einmischen dürfe. Das ist, wie mir gezeigt wurde, auch bei Dir der Fall. Du weißt kaum, wie sehr Deine Eltern um dich besorgt sind und welch große Bürden sie für Dich empfunden und getragen haben. BJL 75 4 Du hast Deinen Vater und Deine Mutter nicht so geehrt, wie Gott es von Dir verlangt. Die Sünde, die in dieser Generation unter Kindern existiert, ist, daß sie "den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos" sind, "die Lüste mehr lieben als Gott". Diese Zustände herrschen in einem solchen Ausmaß, daß sogar die Prophetie davon spricht. Sie sind eines jener Zeichen, die uns zeigen, daß wir in der letzten Zeit leben. BJL 76 1 Gott hat Besitzansprüche an Dich. Er hat Dich mit Deinem Leben gesegnet, er hat Dir Gesundheit, Fähigkeiten und die Kraft gegeben, vernünftig zu denken. Du kannst, wenn Du willst, diese Fähigkeiten verbessern oder auch in großem Maß mißbrauchen, indem Du diese Verstandeskräfte und geistigen Qualitäten der Kontrolle Satans überläßt. Du bist verantwortlich für die Fähigkeiten, die Gott Dir geschenkt hat. BJL 76 2 Du könntest Dich, wenn Du das Beste aus Deinen Vorrechten und Gaben machst, für eine einflußreiche und verantwortungsvolle Stellung befähigen. BJL 76 3 In meiner letzten Vision wurde mir gezeigt, daß es in Battle Creek viele junge Menschen gibt, die nicht die Furcht Gottes vor Augen haben und die keineswegs Neigung zu religiösen Dingen zeigen. Dann gibt es wiederum andere, die Spötter sind. Zu den letzteren gehört Arthur Jones. Er war sein ganzes Leben lang ein Rebell. Er hat seinen Vater und seine Mutter verunehrt. Die Einschränkungen des Heimes und der elterlichen Autorität hat er verachtet und dagegen rebelliert. Er ist nicht gezügelt worden und unterwirft sich niemandem. Sein rebellischer Geist ist ihm so natürlich wie das Atemholen. Zu Hause ist er immer streitsüchtig, ungehorsam starrköpfig, hochmütig, undankbar und unheilig. Und einem solchen Geist bist Du gut gesinnt! Du läßt es zu, daß Deine Gefühle sich diesem Jungen zuwenden. Halte ein, wo Du jetzt gerade stehst! Laß nicht zu, daß diese Sache sich auch nur um einen Schritt weiterentwickelt! BJL 77 1 Es wurde mir gezeigt, daß er die Religion verspottet, daß er ein elender Ungläubiger und Skeptiker ist. Er macht sich über religiöse Dinge lustig. Er täuscht ein gefälliges Äußeres vor, um Deine Gunst zu erhalten, sein ganzes Leben aber ist bis jetzt Rebellion gewesen -- sowohl zu Hause als auch gegen Gott. BJL 77 2 Egal, wie er zu Dir spricht und Dich täuscht -- Gott sieht ihn, wie er wirklich ist. Ich warne Dich davor, für diesen jungen Mann Gefühle der Zuneigung zu hegen. Löse jede vertraute und enge Verbindung mit ihm. Er ist Deiner Liebe nicht wert. Wenn er seine Eltern nicht achtet und ehrt, wird er später auch Dich nicht achten. BJL 77 3 Du darfst den Zuneigungen deines Herzens nicht immer gleich nachgeben. Du bist noch jung und gutgläubig. Du wirst sicher einmal sehr enttäuscht werden, wenn Du nicht besser auf der Hut bist. Gott hat Pläne für Dein Leben, die Satan zerstören möchte. Darum übergib Dich vorbehaltlos Gott, verbinde Dich doch mit dem Himmel! BJL 77 4 Laß Dich nicht durch einen ungläubigen jungen Mann, einen Spötter heiliger Dinge, von Deinem Erlöser wegziehen. Löse dich sofort aus dieser Vertrautheit, die zwischen Euch existiert. Folge nicht Deiner Neigung, sondern folge Deinem Erlöser. Mein liebes Kind, Du möchtest doch ewiges Leben, ewiges Leben um jeden Preis. Opfere das nicht für Dein Vergnügen, um Deinen eigenen Gefühlen zu folgen, sondern übergib Dich Jesus, liebe ihn und lebe zu seiner Ehre. BJL 77 5 Nimm diese geschriebenen Worte, handle nach ihnen, und Gott wird Dich überreichlich segnen. Betrachte den Tadel als von Gott kommend, den Rat und die Mahnung als in Liebe gegeben. BJL 77 6 Gott hat Dir goldene Gelegenheiten geschenkt. Nütze sie aus. Mache das Beste aus der Zeit, die Du nun hast. Richte Deine Seele darauf aus, Gott ernsthaft zu suchen. Demütige Dein Herz vor ihm. Nimm Dein Kreuz und Deine Verantwortung in der Einfachheit des demütigen Glaubens auf Dich. Folge dem Vorbild nach, das Dir gegeben ist. Der Himmel wird billig genug zu erlangen sein. Das kostbare, unsterbliche Leben wird all jenen gegeben werden, die den Weg des demütigen Gehorsams wählen. BJL 78 1 Wirst Du von nun an eine völlige Änderung in Deinem Leben vornehmen und den Willen Gottes für Dich suchen? Laß diese Zeit, in der Du nun Gelegenheit hast, Dich zu entscheiden, nicht ungenutzt vorübergehen, sondern jetzt, gerade jetzt, lege alles Jesus zu Füßen. Diene ihm mit Deiner ganz persönlichen Zuneigung. Gott helfe Dir, die Ketten zu brechen, mit denen Satan Dich binden wollte. In Eile und viel Liebe, Ellen G. White. BJL 81 1 Liebe Elizabeth! Es wurde mir gezeigt, daß Du Gefahr läufst, unter die völlige Kontrolle des großen Widersachers der Seelen zu geraten. Du hast Dich Einschränkungen widersetzt, warst halsstarrig, eigensinnig und widerspenstig und hast Deinen Eltern viel Kummer bereitet. Sie haben einen Fehler gemacht. Dein Vater hat Dich verwöhnt, was nicht weise war. Du hast daraus einen Vorteil gezogen und bist ein trügerisches Mädchen geworden, das andere täuscht. Du hast Beifall erlangt, der Dir nicht zustand. BJL 81 2 In der Schule hattest Du einen guten und edlen Lehrer, dennoch warst Du empört, weil es dort durch ihn Einschränkungen für Dich gab. Du dachtest, weil Du die Tochter des Predigers Cole bist, müßte Dein Lehrer Dich bevorzugen und dürfte sich nicht die Freiheit nehmen, Dich zu korrigieren und zu tadeln. Während Du auf der Schule warst, warst Du manchmal schwierig, unverschämt und herausfordernd. Es fehlte Dir an Bescheidenheit und anständigem Benehmen. Du warst anmaßend, egoistisch und eingebildet und brauchtest strenge Disziplin, sowohl zu Hause als auch in der Schule. BJL 81 3 Du hast falsche Vorstellungen über das Zusammensein von Jungen und Mädchen. Die Gesellschaft von Jungen ist Dir sehr angenehm. Das Lesen von Liebesgeschichten und Romanen hat Dich geschädigt. Dein Geist ist durch unreine Gedanken fasziniert worden. Was Du Dir in Deiner Vorstellungswelt ausmalst, ist so arg verdorben, daß Du anscheinend keine Kraft mehr hast, Deine Gedanken unter Kontrolle zu halten. Satan führt Dich gefangen, ganz wie es ihm gefällt. BJL 81 4 Dein Verhalten war nicht keusch, bescheiden oder etwa anständig. Die Ehrfurcht vor Gott war Dir nicht wichtig. Mein Liebes Kind, wenn Du nicht jetzt mit all diesen Dingen Schluß machst, stehst Du ganz gewiß vor Deinem Verderben. Gib Deine Tagträumerei auf, hör auf, Deine Luftschlösser zu bauen. Laß doch nicht zu, daß sich deine Gedanken auf der Ebene der Torheit und des Verderbens bewegen. BJL 82 1 Wenn Du Dich leeren Vorstellungen hingibst und Deinem Geist gestattest, bei unreinen Gedanken zu verweilen, bist Du vor Gott in gewissem Maß ebenso schuldig, als wenn Du Deine Gedanken in die Tat umsetztest. Es ist lediglich auf die fehlende Gelegenheit zurückzuführen, daß die gedachte Tat nicht zur Ausführung kommt. BJL 82 2 Du mußt eine treue Wächterin über Deine Augen, Deine Ohren und all Deine Sinne werden, wenn Du Deinen Geist unter Kontrolle haben willst und nicht zulassen möchtest, daß eitle und verdorbene Gedanken Deine Seele beflecken. BJL 82 3 Die Vorstellungskraft muß entschieden und beständig überwacht werden, wenn die Leidenschaften und die Gefühlswelt der Vernunft, dem Gewissen und dem Charakter unterwofen werden sollen. Du bist in Gefahr, denn Du bist drauf und dran, Deine ewigen Interessen auf dem Altar der Leidenschaft zu opfern. Leidenschaft gewinnt eindeutig die Herrschaft über Dein ganzes Sein. Von welcher Art ist diese Leidenschaft? Sie ist von niedriger zerstörerischer Natur. BJL 82 4 Ich bitte Dich dringend, halte ein, wo Du gerade stehst! Geh keinen Schritt weiter auf Deinem halsstarrigen, liederlichen Weg, denn vor Dir liegen Elend und Tod! Wenn Du in bezug auf Deine Leidenschaften und Gefühle keine Selbstbeherrschung übst, wirst Du Dich sicher bei allen, mit denen Du zu tun hast, in Verruf bringen und Deinem Charakter einen Schandfleck aufprägen, der Dir Dein ganzes Leben lang anhaftet. BJL 83 1 Ich betrachte Deinen Fall nicht als hoffnungslos; würde ich das tun, dann würde meine Feder doch nicht diese Zeilen schreiben. Du kannst die Vergangenheit in der Kraft Gottes wieder gutmachen. Sogar jetzt noch kannst Du Dich durch ein hohes moralisches Niveau auszeichnen, so daß Dein Name von anderen mit reinen und heiligen Dingen in Verbindung gebracht wird. Du kannst veredelt werden. Gott hat Dir die notwendigen Hilfen bereitgestellt. BJL 83 2 Du hältst sehr viel von Dir selbst und Deiner eigenen Klugheit, und deshalb bist Du so affektiert und eitel geworden, daß es Dich beinahe zum Narren macht. Du hast eine hinterlistige Zunge, die sehr gerne Falschheiten und Verdrehungen weitergibt. Oh, mein liebes Mädchen, wenn Du nur aufwachen könntest, wenn nur Dein schlummerndes, abgestumpftes Gewissen geweckt werden könnte! Wenn Du doch nur die Gewohnheit pflegtest, Dir ständig der Gegenwart Gottes bewußt zu sein! Wenn Du Dich selbst durch ein erleuchtetes, wachsames Gewissen unter Kontrolle hättest! Dann wärest Du selber glücklich und auch ein Segen für Deine Eltern, deren Herzen Du nun tiefe Wunden zufügst. Du könntest für die Menschen, mit denen Du zusammentriffst, ein Werkzeug der Gerechtigkeit sein. Du brauchst eine gründliche Bekehrung, ohne sie bist Du nur der Bitterkeit und den Banden der Bosheit ausgeliefert. BJL 83 3 Eine Heirat schlag Dir aus dem Kopf, Du junges Mädchen! In keiner Weise bist Du dazu geeignet. Du brauchst noch Jahre der Erfahrung, bevor Du fähig bist, die Pflichten einer Ehe zu verstehen und ihre Lasten auf Dich zu nehmen. BJL 83 4 Du kannst ein vernünftiges, bescheidenes und tugendhaftes Mädchen werden, aber nicht ohne ernstliche Anstrengung. Du mußt wachen und beten, Du mußt nachsinnen, Du mußt Deine Beweggründe und Handlungen abwägen. Analysiere Deine Gefühle und Handlungen genau. Würdest Du in Anwesenheit Deines Vaters eine unreine Tat begehen? Ganz gewiß nicht! Dennoch tust Du es in Anwesenheit Deines himmlischen Vaters, der doch so viel höher ist, so heilig und so rein. Ja, Deinen eigenen Körper verdirbst Du in Anwesenheit der reinen, sündlosen Engel und in Anwesenheit Christi; und Du fährst fort, das zu tun, ohne auf Dein Gewissen zu achten, ohne Rücksicht auf das Licht und die Warnungen, die Dir gegeben wurden. BJL 84 1 Zögere nicht länger, Dich Christus zu übergeben! Er allein kann Dich durch die Macht seiner Gnade von dem Verderben erlösen. Er allein kann Deine moralischen und geistigen Kräfte wieder heilen. Dein Herz kann durch die Liebe Gottes erwärmt werden, Dein Verständnis klar und reif, Dein Gewissen erleuchtet, wach und rein, Dein Wille aufrecht und geheiligt, ganz unter der Kontrolle des Geistes Gottes. Du kannst letztlich das aus Dir machen, wofür Du Dich entscheidest. Wenn Du nun eine Kehrtwendung machst, mit dem Bösen aufhörst und gleichzeitig lernst, Gutes zu tun, dann wirst Du wahrhaft glücklich sein. Du wirst die Kämpfe des Lebens siegreich bestehen und Dich erheben zu Herrlichkeit und Ehre in jenem Leben, das besser ist, als dieses hier. "Erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt." Ellen G. White. Laßt euch nicht dieser Welt gleich machen! BJL 85 1 Menschen, die nicht Satans Plänen zum Opfer fallen möchten, müssen die Zugänge zu ihrer Seele gut bewachen. Sie müssen vermeiden, das zu lesen, zu sehen oder zu hören, was in ihnen unreine Gedanken erregt. Der Geist darf nicht ziellos bei allem verweilen, was der Feind der Seelen uns vorlegt. Das Herz muß im Glauben bewacht werden, sonst wird das Böse von außen auch im Inneren Böses erwecken, und die Seele wird in Finsternis wandeln. Acts of the Apostles 518. BJL 85 2 Menschen, die die Weisheit haben möchten, die von Gott kommt, müssen "Narren" sein in der sündigen Erkenntnis dieser Zeit, damit sie wirklich weise sein können. Sie sollten ihre Augen schließen, damit sie kein Übel sehen und lernen können. Sie sollten ihre Ohren schließen, damit sie nicht hören, was böse ist, damit sie nicht jene Erkenntnis erlangen, die die Reinheit ihrer Gedanken und Taten befleckt. Und sie sollten auch auf ihre Zunge achten, damit sie keine verdorbenen Gespräche führen. In ihrem Mund soll kein Falsch gefunden werden. The Adventist Home 404. BJL 85 3 Wir sind aufgerufen, das Fleisch mit seinen Gefühlen und Lüsten zu kreuzigen. Wie sollen wir das tun? Sollen wir unserem Leib Schmerzen zufügen? Nein, aber die Versuchung zur Sünde sollen wir töten! Der verdorbene Gedanke muß hinausgestoßen werden! Jeder Gedanke muß Jesus Christus unterworfen werden! Alle niedrigen Neigungen müssen den höheren Kräften der Seele unterworfen werden! Die Liebe Gottes muß absolut regieren; Christus muß allein den Thron des Herzens innehaben! Unsere Leiber müssen als sein erkauftes Eigentum betrachtet, die Glieder unseres Leibes zu Werkzeugen der Gerechtigkeit gemacht werden. The Adventist Home 127-128. Pornographie und deine Gedanken BJL 86 1 Viele Jugendliche sind ganz begierig nach Büchern. Sie lesen alles, was ihnen in die Hände kommt. Aufregende Liebesgeschichten und unreine Bilder haben einen verderbenden Einfluß. Viele Menschen lesen Romane, und das Ergebnis davon ist, daß ihre Phantasie beschmutzt wird. Oft werden Photos von nackten Frauen verkauft. BJL 86 2 Wir leben in einer Zeit, in der es überall von Verdorbenheit nur so wimmelt. Die Augenlust und verdorbene Leidenschaften werden durch Anschauen und Lesen erweckt. Das Herz wird durch die Phantasie verdorben. Der Geist findet Gefallen daran, Szenen zu betrachten, die die niedrigen und rohen Leidenschaften wecken. Diese schmutzigen Bilder, die mit einer schon beschmutzten Phantasie betrachtet werden, verderben die Moral und bereiten die getäuschten, betörten Menschen darauf vor, ihren wollüstigen Leidenschaften freien Lauf zu lassen. BJL 86 3 Vermeide es, Dinge zu lesen und anzuschauen, die unreine Gedanken hervorrufen. Stärke deine sittlichen und geistigen Kräfte. Laß diese edlen Kräfte nicht durch vieles Lesen selbst von Geschichtenbüchern geschwächt und pervertiert werden. Testimonies for the Church II, 410. BJL 86 4 Satan ist mit großer Macht auf diese Welt gekommen, um die Menschen zu täuschen. Er bindet den Geist oder die Phantasie an unreine, ungesetzliche Dinge. Christen werden im Charakter wie Christus, wenn sie beim göttlichen Vorbild verweilen. Die Dinge, mit denen sie in Kontakt kommen, haben einen formenden Einfluß auf Leben und Charakter. Ich hörte von einem Maler, der nie, auch nicht für einen Augenblick, auf ein unvollkommenes Bild schaut, damit nicht durch einen solchen Einfluß sein eigenes Auge und seine Vorstellung beeinträchtigt werden. Was am meisten anzuschauen wir uns gestatten, worüber am meisten nachzudenken wir uns erlauben, das überträgt sich gewissermaßen auf uns. The Review and Herald, 24. Mai 1887. ------------------------Kapitel 6: Sexuelle Verantwortung Die sexuelle Verantwortung junger Christen BJL 89 1 Die Übergabe all unserer Kräfte an Gott vereinfacht das Problem des Lebens in großem Maß. Sie entschärft und verkürzt tausend Kämpfe mit den Leidenschaften des natürlichen Herzens. Messages to Young People 30. BJL 89 2 Die jungen Gefühle sollten eingeschränkt werden, bis die Zeit kommt, in der ausreichendes Alter und genügende Erfahrung es ehrenhaft und sicher machen, sie auszuleben. Messages to Young People 452. BJL 89 3 Wenn ihr euch auch nur für kurze Zeit austobt, liebe junge Freunde, wird das eine Frucht hervorbringen, die euer ganzes Leben verbittert. Eine Stunde der Gedankenlosigkeit, ein einziges Mal, in dem man der Versuchung nachgibt, kann den ganzen weiteren Verlauf deines Lebens in eine falsche Richtung lenken. Die Zeit, in der man jung ist, gibt es nur einmal, darum lebe sie sinnvoll! Wenn du einmal die Grenzen überschritten hast, kannst du nicht mehr umkehren, um deine Fehler wieder gutzumachen. Wer es ablehnt, sich mit Gott zu verbinden, und sich damit selbst auf den Weg der Versuchung begibt, wird mit Sicherheit fallen. Gott prüft einen jeden Jugendlichen. Testimonies for the Church IV, 622.623. BJL 90 1 Sinnlichkeit ist die Sünde unserer Zeit. Die Religion Jesu Christi aber wird keine Art von unzulässiger Freiheit aufkommen lassen. Die sittlichen Kräfte werden über jeden Gedanken, über jedes Wort und jede Tat die Kontrolle behalten. Auf den Lippen des wahren Christen wird kein Falsch gefunden werden. Nicht einem unreinen Gedanken, nicht einem gesprochenen Wort, das sinnlich ist, noch einer Handlung, die auch nur den geringsten Anschein des Bösen trägt, wird ein wahrer Christ nachgeben. Versuche nicht herauszufinden, wie nahe am Rand des Abgrunds du gehen und trotzdem noch sicher sein kannst. Vermeide schon die erste Annäherung an die Gefahr. Mit den Interessen der Seele kann man nicht spielen. Dein Charakter ist dein Kapital. Hege ihn wie einen goldenen Schatz. Sittliche Reinheit, Selbstachtung und eine starke Kraft, um Widerstand zu leisten, müssen entschlossen und beständig aufrechterhalten werden. Medical Ministry 142-143. BJL 90 2 Jede unheilige Leidenschaft muß durch die Gnade, die von Gott in jedem Notfall reichlich verliehen wird, unter der Kontrolle geheiligter Vernunft gehalten werden. Doch laß gar nicht zu, daß eine Situation entsteht, die darauf hinausläuft, einen solchen Notfall zu schaffen! Tue nichts freiwillig, was dich dorthin führen könnte, wo du von einer solchen Versuchung überfallen wirst! Tue nichts freiwillig, was anderen Gelegenheit gäbe zu denken, daß du eines Vertrauensbruchs schuldig seist. Brief 18, 1891. BJL 91 1 Solange das Leben andauert, besteht die Notwendigkeit, zielbewußt über die Gefühle und Leidenschaften zu wachen. Da gibt es innere Verdorbenheit und äußere Versuchungen; und wo immer das Werk Gottes auch vorangehen soll, plant Satan, Umstände herbeizuführen, in denen die Versuchung mit schier überwältigender Macht über die Seele kommt. Wir können keinen einzigen Augenblick sicher sein -- außer, wenn wir uns auf Gott verlassen und unser Leben mit Christus in Gott verborgen ist. The S.D.A. Bible Commentary II, 1032. Brief 1 BJL 93 0 Ballardvale, Massachusetts, August 1879. BJL 93 1 Lieber William! Mit Weh im Herzen gehe ich zu meinem Zelt, denn ich möchte wieder zur Ruhe kommen. Darum schreibe ich Dir nun einige Dinge, die mir in einer Vision gezeigt worden sind. BJL 93 2 Der Herr hat Dir gezeigt, daß Deine Freundschaft mit Carol in keiner Weise dazu geeignet war, Dein moralisches Empfinden zu verfeinern und Dein geistliches Denken zu stärken. Du hast einige schwache Versuche unternommen, Dich aus ihrer Gesellschaft zurückzuziehen; aber bald hast Du Deine Gefühle erneut auf sie konzentriert, wobei etliche Male sie diejenige war, die Dich aufs neue dazu ermutigt hat. Du hast Dich wiederum von ihr betören lassen. BJL 93 3 Du hast etliche nächtliche Stunden mit ihr verbracht; Ihr wart beide völlig voneinander betört. Sie versichert Dich zwar ihrer Liebe zu Dir, doch sie kennt die reine Liebe eines anspruchslosen Herzens gar nicht. BJL 93 4 Mir wurde gezeigt, daß Du von ihr geradezu fasziniert und damit eben getäuscht bist. Satan triumphiert, daß eine, die kaum jene Charakterzüge aufweist, die eine glückliche Frau und ein glückliches Heim ausmachen, den Einfluß besitzt, Dich von Deiner Mutter zu trennen, die Dich mit unveränderlicher Zuneigung liebt. Im Namen des Herrn höre auf, Dich für Carol zu interessieren, oder heirate sie -- aber bringe kein Ärgernis über das Werk Gottes! BJL 94 1 Du bist ohne Rücksicht auf die Folgen Deinen eigenen Weg gegangen. Du hast gegen Deine Mutter rebelliert, weil sie in keiner Weise Carol aufnehmen wollte oder die Aufmerksamkeit billigen konnte, die Du ihr entgegenbrachtest. BJL 94 2 Die Vertrautheit, die sich zwischen Carol und Dir entwickelt hat, war nicht von der Art, durch die Du dem Herrn nähergebracht oder durch die Wahrheit geheiligt worden wärest. Mit diesem Mädchen setzt Du Deine ewigen Interessen aufs Spiel. BJL 94 3 Carol erwartet, daß Ihr beide heiratet, und Du hast ihr durch Deine ihr erwiesene Aufmerksamkeit Grund zu dieser Erwartung gegeben. Dein Glück in diesem und auch im zukünftigen Leben ist in Gefahr. Du bist ihrem trügerischen und dummen Begehren sowie Deinem eigenen Urteil gefolgt, was Dich jedoch nicht zu einem konsequenteren Christen oder zu einem treueren, pflichtbewußteren Sohn gemacht hat. Wenn die Atmosphäre, die sie umgibt, für Dich die angenehmste ist, wenn sie dem Niveau entspricht, das Du Dir für eine Frau, die Deinem Heim vorstehen soll, vorstellst, wenn, nach ruhiger Erwägung im Licht dessen, was Gott Dir gezeigt hat, ihr Beispiel nachahmenswert ist -- dann könntest Du sie ja ebensogut heiraten, anstatt mit ihr beisammen zu sein und Dich mit ihr so zu verhalten, wie nur Mann und Frau sich zueinander verhalten sollten. BJL 94 4 Eure Handlungen und Gespräche beleidigen Gott. Die Engel Gottes zeichnen Eure Worte und Taten auf. Das Licht wurde Dir gegeben, aber Du hast es nicht beachtet. Der Weg, den Du verfolgt hast, ist eine Schande für die Sache Gottes. Dein Benehmen ist ungeziemend und unchristlich. Während Ihr beide in Euren eigenen Betten hättet sein sollen, wart Ihr beisammen und lagt Euch beinahe die ganze Nacht in den Armen. Sind Eure Gedanken dadurch reiner, heiliger, erhabener und edler gewesen? Habt Ihr durch ein solches Verhalten Eure Pflicht ganz klar gesehen, ist dadurch Eure Liebe zu Gott und zur Wahrheit größer geworden? In Freundschaft, Ellen G. White. Brief 2 BJL 95 0 12. Januar 1880 BJL 95 1 Lieber William! Heute morgen stehe ich früh auf. Mein Geist kommt Deinetwegen nicht zur Ruhe. Dein Fall wurde mir gezeigt. Das Buch des Himmels wurde geöffnet, und ich las Deine Lebensgeschichte darin. BJL 95 2 Es ist bitter, was für ein schlechtes Licht Du auf Dich wirfst, weil Du Deinem eigenen Urteilsvermögen vertraut und Dich auf Deine eigene Weisheit verlassen hast. Du hast die Stimme Gottes zurückgewiesen und die Warnungen und Ratschläge seiner Diener verachtet. Du bist mit Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit Deinen eigenen verderblichen Wegen gefolgt, was zur Folge hatte, daß andere über den Weg der Wahrheit schlecht redeten und Seelen verlorengingen, die durch Deine Mithilfe hätten gerettet werden können. BJL 95 3 Ich könnte über Dich noch viel mehr berichten, doch zur Zeit ist das einmal genug. Ich war überaus dankbar, als ich aus meiner Vision erwachte und erkannte, daß dies noch nicht die gegenwärtige Wirklichkeit war, daß die Probezeit noch andauerte. Und nun rufe ich Dich auf, Dich zu beeilen und nicht länger mit ewigen Dingen zu spielen. BJL 96 1 Du bildest Dir ein, aufrichtig zu sein, aber Du bist es nicht. Durch Dein Verhalten gegenüber Carol hast Du Ketten geschmiedet -- und Du tust es immer noch --, die für Dich die reinste Knechtschaft bedeuten werden. Du hast die Stimme Gottes zurückgewiesen; die Stimme Satans aber hast Du beachtet! Du handelst wie ein Mann, der seiner Sinne beraubt ist, und wofür? Für ein Mädchen ohne Grundsätze, ohne wirklich liebenswerte Charakterzüge. Sie ist stolz, zügellos, eigensinnig, ungeheiligt, ungeduldig, starrsinnig, ohne natürliche Zuneigung, nur leidenschaftlich. Und dennoch -- wenn Du Dich völlig von ihr trenntest, hätte auch sie eine bessere Gelegenheit, sich selbst zu erkennen und ihr Herz vor Gott zu demütigen. BJL 96 2 Es ist immer ein kritischer Zeitabschnitt im Leben eines jungen Mannes, wenn er von dem weisen Rat und den Einflüssen von zu Hause getrennt ist, neue Schauplätze des Lebens betritt und schwere Prüfungen erlebt. Wenn er aber ohne eigene Absicht in gefährliche Situationen gerät und sich darauf verläßt, daß Gott ihm Kraft gibt, und er die Liebe zu Gott in seinem Herzen pflegt, dann wird er durch die Macht Gottes davor bewahrt werden, der Versuchung nachzugeben, wenn er durch den Willen Gottes (aus irgendwelchen Gründen) in diese schwierige Lage geraten ist. BJL 96 3 Welch ein Unterschied besteht doch zwischen dem Verhalten Josephs und dem junger Männer, die ihren Weg offensichtlich ganz gezielt auf das Gebiet des Feindes lenken und sich so absichtlich den gewaltigen Anläufen Satans aussetzen. BJL 96 4 Der Herr segnete Joseph, doch in der Blüte seines Lebens kommt die finsterste Not. Die Frau seines Herrn ist eine zuchtlose Frau, die Joseph dazu drängt, den Weg zur Hölle zu beschreiten. Wird Joseph das sittliche Gold seines Charakters den Verführungen einer verdorbenen Frau opfern? Oder wird er daran denken, daß das Auge Gottes auf ihm ruht? BJL 97 1 Nur wenige Versuchungen sind für junge Männer gefährlicher oder verhängnisvoller als die Versuchung zur Sinnlichkeit, und keine andere Versuchung, der nachgegeben wird, erweist sich als so entschieden verderblich für Leib und Seele in Zeit und Ewigkeit. Das Wohl der ganzen Zukunft hängt von der Entscheidung eines Augenblicks ab. Joseph hebt ruhig seine Augen auf zum Himmel und bittet um Hilfe, schlüpft aus seinem losen Übergewand und läßt es in den Händen der Versucherin zurück. Während sein Auge von der Entschlossenheit zum Widerstand anstatt von gottloser Leidenschaft erleuchtet wird, ruft er aus: "Wie könnte ich ein so großes Übel tun und gegen Gott sündigen?" Der Sieg ist erlangt; er flieht von der, die ihn bezaubern will; er ist gerettet. BJL 97 2 Du hattest Gelegenheit zu zeigen, ob Deine Religion für Dich eine Wirklichkeit ist, die Du im praktischen Alltag auslebst. Du hast Dir unter den Augen Gottes und heiliger Engel Freiheiten herausgenommen, wie Du das in Anwesenheit Deiner Mitmenschen niemals getan hättest. Wahre Religion erstreckt sich auf alle Gedanken des Geistes, durchdringt alle geheimen Gedanken des Herzens und beherrscht alle unsere Beweggründe. Sie leitet uns auch in der Wahl derer, denen wir unsere Zuneigung schenken, ja, sie durchwebt unser ganzes Leben. "Du, Gott, siehst mich!" soll die Parole sein, die unser Leben bewahrt. Nimm Dir diese Dinge zu Herzen. Du hast noch einiges zu lernen. Gott helfe Dir! Ellen G. White. Brief 3 BJL 98 0 Hornellsville, New York, 9. September 1880 BJL 98 1 Lieber William! Ich habe großes Interesse daran, daß dieser letzte Aufruf an Dich nicht ebenso gleichgültig behandelt wird wie die vorangegangenen. Wenn Du Dir diesen Brief nicht zu Herzen nimmst, ist dies die letzte Einladung, die an Dich ergeht. BJL 98 2 Es bleibt nun nur noch abzuwarten, ob Du den Weg dieser Betörung weiter gehen wirst wie bisher und ob Carol nach ihrem Bekenntnis das Gleiche weitertun wird wie bisher. Mir wurde gezeigt, daß ihr Weg in folgende Richtung geht: Sie legt ein offenes Bekenntnis ab und erregt dann in ergreifendster Weise durch Briefe und Gespräche erneut Deine Gefühle. Du wirst erneut zu ihr hingezogen und schenkst ihr wiederum Deine Zuneigung und Ermutigung. Das macht Dich so schwach, so völlig verblendet, daß Du wiederum gänzlich von ihr umgarnt wirst, diesmal stärker als je zuvor. BJL 98 3 Es wurde mir gezeigt, wie Du nächtliche Stunden mit ihr verbrachtest; Du weißt selbst am besten, in welcher Weise dies geschah. Du hast mich gebeten, Dir zu sagen, ob Du Gottes Gebote gebrochen hast. Ich frage Dich: Hast Du sie etwa nicht gebrochen? Was habt Ihr beide Nacht für Nacht stundenlang getan? Die Lage, in der Ihr Euch befunden habt, Eure Stellung, Eure Zuneigung -- war das alles solcherart, daß Du es im Buch des Himmels aufgezeichnet haben möchtest? Ich sah und hörte Dinge, die Engel zum Erröten brächten. BJL 99 1 Kein junger Mann sollte sich so verhalten, wie Du Dich Carol gegenüber verhalten hast, wenn er nicht mit dieser Frau verheiratet ist; und ich war sehr überrascht, daß Du in dieser Angelegenheit die Sünde nicht stärker empfunden hast. Ich schreibe Dir nun, um Dich um Deiner Seele willen anzuflehen, nicht länger mit der Versuchung zu spielen. Mach es kurz und brich diesen Bann, der wie ein furchtbarer Alptraum über Dir schwebt. Trenne Dich von alledem, jetzt und für immer, wenn Du auch nur die geringste Sehnsucht nach der Gunst Gottes empfindest. BJL 99 2 Ein solcher Weg, wie Du ihn bis jetzt verfolgt hast, genügt eigentlich schon, um jemandes Vertrauen in Dich als einen aufrichtigen Mann und Christen zu zerstören. Wenn Du nicht unter dem Zauber satanischer Macht gewesen wärest, hättest Du nicht so gehandelt, wie Du es getan hast. Nun aber zweifle ich mittlerweile schon daran, ob Du Deine Handlungsweise wirklich ändern willst. Ich weiß um die Macht, die Dich bezaubert, und ich möchte, daß Du sie erkennst und empfindest, ehe es zu spät ist. Willst Du Dich nun nicht völlig ändern und auch die letzte Verbindung mit Carol abbrechen? Wird sie das auch von ihrer Seite aus tun? Wenn keiner von Euch es tun will, dann heirate sie unverzüglich, und bringt keine Schande mehr über Euch und die Sache Gottes! BJL 99 3 Du hast fast in jeder Hinsicht ganz gewaltig versagt. Versuche nun in Deinem Leben, das Dir noch bleibt, das zurückzugewinnen, was Du verloren hast. Laß das Buch des Himmels von nun an einen anderen Bericht über Deinen Lebensweg geben. Gott segne Dich! Ellen G. White. Brief 4 BJL 100 0 September 1880 BJL 100 1 Lieber William! Ich freue mich über Deinen Brief. Ich freue mich auch über die Vorschläge, die Du darin machst, nämlich daß es Deine Absicht ist, nun dort zu bleiben, wo Du jetzt bist, bis Du Dich bewährt oder den schlechten Einfluß, der von Dir ausgegangen ist, wieder gutgemacht hast. Ich freue mich darüber, daß Du so empfindest. Ich habe sehr eindeutig und klar geschrieben, wirst Du vielleicht sagen -- doch so wurde mir diese Deine Sache gezeigt. Die Hochachtung, die ich vor Deiner Seele empfinde, veranlaßte mich dazu, Deinen Fall so darzustellen, wie er mir gezeigt wurde, nämlich als äußerst gefährlich. Allerdings mag es schwierig für Dich sein, das so zu sehen. In einem Traum in der letzten Nacht sagtest Du zu Deiner Mutter: Wenn das wirklich so ist, dann hat es keinen Sinn, daß ich mich bemühe, denn ich würde ohnehin versagen. BJL 100 2 Ich aber sagte darauf: William, wenn Du mit aller Beharrlichkeit und entschlossenem Willen versuchst, noch einmal umzukehren und von dem Fallstrick Satans wieder frei zu werden, dann wirst Du es schaffen, Deiner Knechtschaft zu entkommen und wirst wieder ein freier Mann sein. Es wird einen starken Willen erfordern, in der Kraft Jesu die Macht der Gewohnheit zu brechen und den Widersacher Deiner Seele, den Du so lange bei Dir beherbergt hast, wieder hinauszuwerfen. Tausche die Gäste Deines Herzens aus und lade Jesus ein, den Tempel Deiner Seele in Besitz zu nehmen. Doch er teilt das Herz nicht mit Satan! Zwar nicht aus Deiner Kraft, aber in der Kraft Jesu kannst Du auch jetzt noch, zu so später Zeit, entschiedene Anstrengungen zum Guten machen. BJL 101 1 Laß Dein Herz vor Gott zerschellen und bekenne; gib die Dinge auf, die Dich von Gott getrennt haben. Das ist das Werk der Reue, mit dem Du bei Deiner Mutter beginnen mußt. Du wirst nie zum Licht kommen, bevor Du das nicht tust. Laß nichts ungetan bleiben, was Du tun kannst, um Fehler wieder gutzumachen, denn jetzt bist Du am kritischen Punkt angelangt. BJL 101 2 Du wirst erprobt, von Gott geprüft werden. Wenn Du als reines Gold aus dieser Prüfung hervorgehst, wird Gott Dich gebrauchen. Sei nicht ohne Glauben, sondern glaube! Deine Prüfung mag zur gegenwärtigen Zeit nicht gerade erfreulich für Dich sein, sondern eher schmerzlich; doch später wird sie die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit hervorbringen. "Welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er straft einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt. Gott erzieht euch, wenn ihr dulden müßt. Als seinen Kindern begegnet euch Gott; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?" Hebräer 12,6.7. BJL 101 3 Nun mußt Du tief unten im Tal der Erniedrigung wandern. Du hast gedacht: Ich stehe fest wie ein Berg! Ich kann mich schon beherrschen! Aber Deine vergangene Erfahrung und Deine gegenwärtige Situation sollten Dich klar erkennen lassen, wie groß die Verderbtheit des Menschen ist, weil er sich von Gott getrennt hat. BJL 101 4 Nun, mein lieber Junge, um Christi willen laß Dich auf Deinem weiteren Weg auf keinen Trug mehr ein. Wirke als ein Mensch, der weiß, daß er für die Ewigkeit arbeitet. Halte nicht Rat mit Dir selbst, sondern laß Dein Herz vor Gott zerschellen, damit nicht am Ende jener Stein auf Dich fällt und Dich zu Staub zermalmt. BJL 102 1 Was soll ich noch mehr zu Dir sagen? Was kann ich sagen? Ich möchte, daß Du gerettet wirst! Ich möchte, daß Du vollkommen dastehst vor Gott! In Liebe, Deine Ellen G. White. Mit Herzen spielen ... BJL 103 1 Es ist in den Augen eines heiligen Gottes kein geringes Verbrechen, mit Herzen zu spielen. Und dennoch gibt es manche, die jungen Damen zu erkennen geben, daß sie sie anderen Mädchen vorziehen. Auf diese Weise fordern sie ihre Zuneigung heraus, gehen dann aber ihres Wegs und vergessen alles, was sie zu ihnen gesagt haben; sie vergessen auch, welchen Eindruck sie mit ihren Worten hinterlassen haben. Ein neues Gesicht fesselt sie, und sie wiederholen nun die gleichen Worte einer anderen gegenüber, der sie nun die gleiche Aufmerksamkeit schenken. BJL 103 2 Diese Veranlagung wird sich dann auch in der Ehe offenbaren. Die eheliche Beziehung schafft es nicht immer, den unbeständigen Geist beständig, den schwankenden Menschen standhaft und grundsatztreu zu machen. Solche Menschen werden dann der Beständigkeit müde, und unheilige Gedanken werden sich in unheiligen Taten offenbaren. The Adventist Home 57. BJL 103 3 Die Frauen unserer Zeit, ob sie nun verheiratet sind oder nicht, üben zu oft nicht die notwendige Zurückhaltung. Sie ermutigen alleinstehende und auch verheiratete Männer dazu, sich ihnen gegenüber aufmerksam zu zeigen, und jene, die moralisch schwach sind, werden verführt. Auf diese Weise werden Gedanken erweckt, die es nicht gegeben hätte, wenn die Frau in aller Bescheidenheit und Besonnenheit ihren Platz bewahrt hätte. BJL 103 4 Wenn man umsichtig wäre, zurückhaltend, sich keine Freiheiten nähme und keine untragbaren Aufmerksamkeiten akzeptierte, sondern eine hohe moralische Haltung und geziemende Würde bewahrte, dann könnte man viel Böses vermeiden. The Adventist Home 331-332. BJL 104 1 Frauen sind nur allzu oft Versucherinnen. Unter irgendeinem Vorwand fesseln sie die Aufmerksamkeit von Männern, ob diese nun verheiratet sind oder nicht, und führen sie auf diesem Weg so weit, bis sie das Gesetz Gottes übertreten, bis ihre Brauchbarkeit ruiniert ist und das Heil ihrer Seelen auf dem Spiel steht. BJL 104 2 Sollten Frauen, die sich zur Wahrheit bekennen, nicht streng auf sich achten, damit sie nicht in der geringsten Weise zu unbefugter Vertraulichkeit ermutigen? Sie können vor mancher Versuchung die Tür schließen, wenn sie jederzeit auf strikte Zurückhaltung und schickliches Verhalten achten. Testimonies for the Church V, 596.602. Hastings, New Zealand, 13. September 1893. BJL 105 1 Liebe Janet! Frühmorgens um drei Uhr bin ich heute aufgewacht. In der Nacht hatte ich ein Gespräch mit Dir. Ich sagte zu Dir: "Janet, der Herr hat für Dich ein Werk zu tun!" Ich legte Dir die Gefahren Deines bisherigen Lebens vor. BJL 105 2 Ich fühlte, daß mir die Bürde auferlegt worden war, mich in wachender Fürsorge Deiner anzunehmen. Du stehst in der Gefahr, schwere Fehler zu machen, indem Du deinen impulsiven Eingebungen folgst. Gott hat Dich wiederholt davor bewahrt, mit Menschen eine Ehe einzugehen, die in keiner Weise dazu geeignet waren, Dich glücklich zu machen. Sie waren moralisch verdorben und hätten Dich mit Satans Schlingen gefesselt, daß Du dich in diesen Lebem nur ins Elend gebracht und überdies auch deine Seele gefährdet hättest. Genügen Dir die Erfahrungen der Vergangenheit nicht? Du gehst, im ganzen genommen, mit Deinen Gefühlen zu frei um und würdest, wenn Du Deiner eigenen Handlungsweise überlassen wärst, einen Fehler machen, dessen Folgen Du ein Leben lang zu fühlen hättest. Verkaufe Dich doch nicht als Sonderangebot. BJL 105 3 In bezug auf Deine Bekanntschaften darfst Du nicht sorglos sein. Du mußt vorsichtig sein! Um das Deine im Dienst für Gott tun zu können, mußt Du vorangehen und Dir eine möglichst gründliche intellektuelle Ausbildung mit all ihren Vorteilen aneignen. Du brauchst eine tatkräftige, ausgeglichene Entwicklung Deiner geistigen Fähigkeiten, eine gnadenvolle, christliche, vielseitige Entwicklung Deiner Bildung, um eine treue Arbeiterin für Gott sein zu können. BJL 106 1 Du mußt jeden Schritt im Licht der Tatsache sehen, daß Du nicht Dir selbst gehörst. Du bist mit einem hohen Preis erkauft. Ich schreibe Dir das nun und werde Dir bald wieder schreiben. Da der Fehler Deiner Vergangenheit vor mich gebracht wurde, wage ich nicht, es zu unterlassen, Dich dringend zu bitten: Halte Dich strikt an Zucht und Ordnung! BJL 106 2 Schau, Du erlebst jetzt Deine Studienzeit. Laß Deinen Geist sich mit geistlichen Dingen beschäftigen! Halte alle Gefühlsduselei von Deinem Leben fern! Du lebst nun in der Zeit, in der Dein Charakter gebildet wird; nichts sollte von Dir für geringfügig oder unbedeutend geachtet werden, was Deinem höchsten und heiligsten Interesse Abbruch tut: nämlich Deiner Leistungsfähigkeit bei der Vorbereitung auf das Werk, das Gott Dir zugedacht hat. BJL 106 3 Es ist Deine Pflicht, jeden nicht einwandfreien Charakterzug auszumerzen, damit Du in Christus Jesus vollkommen bist. Du bist reich an Gefühlen und mußt ständig auf der Hut sein, daß Du Deine Zuneigung nicht Menschen schenkst, die sie nicht wert sind. Wenn wir das Leben und den Charakter unseres Herrn Jesus Christus studieren, der unser Vorbild ist, wird unser Charakter so geformt, daß wir wirklich brauchbar werden und Pflichterfüllung auch ernstnehmen. BJL 106 4 Du kannst in allen Deinen Wegen nicht vorsichtig genug sein und es nicht genau genug nehmen. Wo immer Du auch bist -- Dein Einfluß sei anderen zur Hilfe und zum Segen! Gott hat ein Werk für Dich zu tun. Auf keinen Fall beuge Dich unter ein Joch, das Dich Dein ganzes Leben lang quälen würde! Bleibe Dir selbst und Deinem Gott treu. So wirst Du Dich der Gunst Gottes erfreuen, die mehr wert ist als das Leben. Ich bete zum Herrn, daß er Dich überreichlich segne. Ellen G. White. ------------------------Kapitel 7: Schatten über dem Nest Salomos Beispiel BJL 109 1 Salomo wollte seine Beziehungen zu dem mächtigen Reich im Süden Israels stärken, doch dabei wagte er sich auf verbotenes Gebiet. Satan wußte, was Salomos Gehorsam bewirken würde. Darum versuchte er bereits in den ersten Jahren der Herrschaft des jungen Königs -- jenen wunderbaren Jahren, die sich durch dessen Weisheit, Wohltätigkeit und Aufrichtigkeit auszeichneten --, Einflüsse wirksam zu machen, die Salomos Grundsatztreue heimtückisch untergraben und ihn veranlassen würden, sich von Gott zu trennen. Der Feind hatte schließlich Erfolg mit seinen Bemühungen: "Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids." 1.Könige 3,1. BJL 109 2 Vom menschlichen Standpunkt aus schien sich diese Heirat sehr segensreich auszuwirken, obwohl sie im Gegensatz zu den Lehren des Gesetzes Gottes stand; denn Salomos heidnische Frau wurde bekehrt und mit ihm in der Anbetung des wahren Gottes einig. Außerdem leistete der Pharao dem Volk Israel einen außerordentlichen Dienst, indem er Geser eroberte, die Kanaaniter, "die in der Stadt wohnten", umbrachte und die Stadt "seiner Tochter, Salomos Frau," als Mitgift gab. 1.Könige 9,16. Diese Stadt baute Salomo wieder auf und stärkte auf diese Weise allem Anschein nach sein Reich an der Küste des Mittelmeeres ganz wesentlich. Doch indem er mit einem heidnischen Volk ein Bündnis einging und dieses durch die Heirat mit einer götzendienerischen Prinzessin besiegelte, mißachtete er unbesonnen die weise Vorkehrung, die Gott zur Reinerhaltung seines Volkes getroffen hatte. [5.Mose 17,17-20] Die Hoffnung, daß seine ägyptische Frau wirklich bekehrt werden würde, war nur eine schwache Entschuldigung für seine Sünde. BJL 110 1 Eine Zeitlang machte Gott in seiner großen Barmherzigkeit diesen schrecklichen Fehler unwirksam. Durch weises Verhalten hätte auch der König bis zu einem großen Ausmaß diese bösen Mächte noch im Zaum halten können, die er durch seine Unvorsichtigkeit heraufbeschworen hatte. Doch Salomo hatte bereits begonnen, die Quelle seiner Macht und Herrlichkeit aus den Augen zu verlieren. Seine persönlichen Neigungen gewannen die Oberhand über seine Vernunft, sein Selbstvertrauen wurde immer größer, so daß er nun die Ziele des Herrn auf seine eigene Weise zu erreichen versuchte. Politische und wirtschaftliche Bündnisse mit den umliegenden Nationen würden diese, so überlegte er, zur Erkenntnis des wahren Gottes führen. Deshalb ging er mit einem Volk nach dem anderen unheilige Bündnisse ein. Oft wurden diese Bündnisse durch Heiraten mit heidnischen Prinzessinnen besiegelt. Die Befehle Jahwes wurden beiseitegesetzt zugunsten der Sitten der Völker, die rund um Israel wohnten. BJL 110 2 Salomo schmeichelte sich mit dem Gedanken, daß seine Weisheit und die Macht seines Beispiels seine Frauen vom Götzendienst zur Anbetung des wahren Gottes führen würden. Er dachte auch, daß die auf diese Weise zustande gekommenen Bündnisse die Nachbarvölker in enge Berührung mit Israel bringen würden. Trügerische Hoffnung! Salomos Fehler, sich für stark genug zu halten, um dem Einfluß seiner heidnischen Lebensgefährtinnen widerstehen zu können, war verhängnisvoll. Verhängnisvoll war auch die Selbsttäuschung, die ihn hoffen ließ, daß er trotz seiner eigenen Übertretung des Gesetzes Gottes andere dahin führen könnte, dieses Gesetz zu achten und seinen heiligen Vorschriften zu gehorchen. Prophets and Kings 53-54. Schatten über dem Nest BJL 111 1 Das Herz sehnt sich nach menschlicher Liebe, aber diese Liebe ist nicht stark, rein oder kostbar genug, um an die Stelle der Liebe Jesu zu treten. Nur in ihrem Erlöser kann die Frau Weisheit, Kraft und Gnade finden, um die Sorgen, Verantwortungen und Kümmernisse des Lebens zu ertragen. Sie sollte Jesus zu ihrer Stärke und zu ihrem Führer machen. Die Frau sollte sich Christus übergeben, bevor sie sich einem irdischen Freund hingibt; sie soll auch keine Beziehung eingehen, die damit im Widerstreit steht. BJL 111 2 Menschen, die das wahre Glück finden wollen, müssen über allem, was sie besitzen und tun, den Segen Gottes haben. Es ist der Ungehorsam Gott gegenüber, der die Schuld daran trägt, daß so viele Herzen und Heime mit Elend erfüllt sind. Meine Schwester, wenn du nicht ein Heim möchtest, von dem die Schatten niemals weichen, dann verbinde dich nicht mit einem Menschen, der ein Feind Gottes ist. BJL 112 1 Sich mit einem Ungläubigen zu verbinden bedeutet, sich auf das Gebiet Satans zu begeben. Du betrübst den Geist Gottes und verwirkst seinen Schutz. Kannst du es dir leisten, im Kampf um das ewige Leben solch furchtbare Übermacht gegen dich zu haben? Testimonies for the Church V, 362-365. BJL 112 2 "Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel." Matthäus 18,19. Doch wie seltsame Dinge muß man sehen? Während einer der Partner, die so eng miteinander verbunden sind, mit der Andacht und dem Gebet beschäftigt ist, ist der andere gleichgültig und sorglos; während der eine den Weg zum ewigen Leben sucht, befindet sich der andere auf der breiten Straße, die zum Tod führt. Testimonies for the Church IV, 507. Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander? BJL 112 3 Mir wurden die Fälle von einigen Menschen gezeigt, die zwar bekennen, an die Wahrheit zu glauben, die jedoch einen großen Fehler begangen haben, indem sie einen Ungläubigen heirateten. Sie hegten die Hoffnung, daß der ungläubige Partner die Wahrheit annehmen würde; aber nachdem dieser sein Ziel der Eheschließung erreicht hat, ist er nun weiter von der Wahrheit entfernt als zuvor. Und dann setzen das schleichende Wirken und die beständigen Anstrengungen des Feindes ein, den gläubigen Partner von der Wahrheit wegzuziehen. BJL 112 4 Viele sind es, die zur Zeit ihr Interesse an der Wahrheit und auch ihr Vertrauen in sie verlieren, weil sie sich mit dem Unglauben eng verbunden haben. Sie leben und atmen in einer Atmosphäre des Zweifels, des In -- Frage -- Stellens und des Unglaubens. Sie sehen und hören Unglauben, und schließlich hegen sie ihn selbst. Einige mögen den Mut haben, diesen Einflüssen zu widerstehen, aber in vielen Fällen wird der Glaube solcher Menschen unmerklich untergraben und schließlich zerstört. BJL 113 1 Satan weiß sehr gut, daß die Stunde, in der viele junge Männer und Frauen den Bund der Ehe schließen, das Ende ihrer religiösen Erfahrung und Brauchbarkeit ist. Sie sind für Christus verloren. Für einige Zeit mögen sie sich anstrengen, weiterhin ein christliches Leben zu führen, doch all ihre Bemühungen sehen sich einem ständigen Einfluß in die Gegenrichtung gegenüber. Es war für sie einst ein Vorrecht und eine Freude, über ihren Glauben und ihre Hoffnung zu sprechen. Nun aber wollen sie dieses Thema nicht mehr berühren, denn sie wissen, daß der Mensch, mit dem sie ihr Schicksal verbunden haben, sich nicht dafür interessiert. Das Ergebnis ist, daß im Herzen der Glaube an die kostbare Wahrheit erstirbt und Satan diese Menschen heimtückisch mit einem Netz des Zweifels umspinnt. BJL 113 2 Der Gläubige sagt sich, daß er in seiner neuen Beziehung dem Partner seiner Wahl Zugeständnisse machen muß. Gesellige, weltliche Vergnügungen werden hingenommen. Zuerst widerstrebt es dem Gefühl sehr, diese Dinge zu tun, aber das Interesse an der Wahrheit wird immer geringer, und der Glaube wird schließlich ausgetauscht gegen Zweifel und Unglauben. BJL 114 1 Was sollte ein jeder Christ tun, wenn er in die schwierige Lage gerät, daß die Vernünftigkeit seines religiösen Grundsatzes auf die Probe gestellt wird? Mit nachahmenswerter Festigkeit sollte er freimütig bekennen: "Ich bin ein gewissenhafter Christ. Ich glaube, daß der siebente Tag der Woche der biblische Sabbat ist. Unser beider Glaube und unsere Grundsätze sind so, daß sie in entgegengesetzte Richtungen führen. Wir können nicht miteinander glücklich sein, denn wenn ich weiterhin danach trachte, eine immer vollkommenere Erkenntnis des Willens Gottes zu erlangen, werde ich der Welt immer weniger ähnlich sein. Wenn du nun weiterhin in Christus nichts Liebliches zu sehen vermagst und die Wahrheit nicht anziehend finden kannst, dann wirst du die Welt lieben, die ich nicht lieben kann, während ich die Dinge Gottes liebe, die du nicht lieben kannst. BJL 114 2 Du wirst nicht glücklich sein. Du wirst eifersüchtig sein wegen der Gefühle, die ich Gott entgegenbringe, und ich werde in meinem Glaubensleben allein sein. Wenn deine Ansichten sich ändern, wenn dein Herz auf das, was Gott fordert, antwortet und du meinen Erlöser lieben lernst, dann können wir unsere Beziehung wieder neu beginnen." BJL 114 3 So bringt der Gläubige für Christus ein Opfer, das sein Gewissen gutheißt und zeigt, daß er das ewige Leben als zu hoch einschätzt, als daß er das Risiko einginge, es zu verlieren. Er empfindet, daß es besser wäre, unverheiratet zu bleiben, als seine Lebensinteressen mit einem Menschen zu verbinden, der lieber die Welt erwählt als Jesus. BJL 114 4 Soll ein Mensch, der sich auf der Suche nach Herrlichkeit, Ehre, Unsterblichkeit und ewigem Leben befindet, eine Verbindung mit jemandem eingehen, der es einfach ablehnt, sich zum Heer des Kreuzes Christi zu rechnen? Willst du, der du dich dazu bekennst, Christus als deinen Meister zu erwählen und ihm in allen Dingen gehorsam zu sein, deine Interessen mit jemandem verbinden, der vom Fürsten der Mächte der Finsternis regiert wird? "Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander?" Amos 3,3. BJL 115 1 Hunderte haben als Folge einer Heirat mit unbekehrten Menschen Jesus Christus und den Himmel geopfert. Kann es wirklich sein, daß die Liebe und die Gesellschaft Christi ihnen so wenig bedeutet, daß sie ihr die Gesellschaft armseliger Sterblicher vorziehen? Testimonies for the Church IV, 504-507. Kopenhagen, Dänemark, 3. Juni 1887 BJL 117 1 Liebe Rose! Ich habe gehört, daß Du die Absicht hast, einen Mann zu heiraten, der nicht gläubig ist. Ich bin jetzt nicht imstande, Dir einen langen Brief zu schreiben, aber ich möchte Dir sagen: Wenn Du diesen Schritt tust, dann weichst Du von dem ganz klaren und ausdrücklichen Befehl des Wortes Gottes ab. Du kannst Gottes Segen für eine solche Verbindung weder erwarten noch beanspruchen. BJL 117 2 Satan steht bereit, um Deinen Geist und Deine Seele zu betören, damit Du einen Weg einschlägst, der dem ausdrücklichen Willen Gottes entgegensteht. So kann er Dich von Gott trennen, und dann kommt er mit seinen Versuchungen und erlangt die Herrschaft über den Geist und die Gefühle Deines Herzens. Es ist Satans absichtlicher Plan, Seelen dahin zu führen, daß sie sich von dem Einen, der ein mächtiger Ratgeber ist, abwenden und sich dann von der Überzeugungskraft von Menschen leiten lassen, die weder Gott noch die Wahrheit lieben. BJL 117 3 Gott hat Dich mit großem Licht gesegnet, und der Herr erwartet von Dir, daß Du seinen Willen erforschst und sorgfältig den Weisungen folgst, die Dir in seinem Wort gegeben sind. Du bist betört, wirst umgarnt, Dein Ende ist das Verderben. Du hast Grund dazu, Gott jede Stunde zu danken. Verlaß Dich auf ihn, dessen Weisheit Dir als Rat in seinem heiligen Wort geschenkt ist. Seine Fürsorge für seine Kinder übersteigt die der liebevollsten Eltern. Er sieht das Ende von Anfang an und hat uns deshalb Verheißungen und Warnungen gegeben und seinen Kindern verboten, einen Weg zu beschreiten, der sie ins Verderben führt. BJL 118 1 Bis in die heutige Zeit erreicht uns der Warnruf des Apostels Paulus: "Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen! Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial zusammen? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes, wie denn Gott spricht: ‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein'. Darum ‚gehet aus von ihnen und sondert euch ab', spricht der Herr, ‚und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein', spricht der allmächtige Herr." 2.Korinther 6,14-18. BJL 118 2 Der Herr hat seinem Volk ausdrücklich verboten, Ungläubige zu heiraten. Gott weiß, was für die ewigen Belange der Seele und das gegenwärtige Wohl des Menschen das beste ist. Dies ist verbotener Boden! Laß Dich von mir davon abhalten! BJL 118 3 Ich könnte Dir von verschiedenen Fällen hier berichten, die Gott mir in Europa gezeigt hat, in denen Menschen einen ähnlichen Fehler begangen haben, wie Du ihn jetzt gerade machst. Ich könnte Dir berichten von der elenden Wirklichkeit, die sie nun erleben, daß sie an ihren ungläubigen Partner gebunden sind, behindert in jedem geistlichen Fortschritt -- und das ungeachtet der feierlichen Versprechungen, daß sie in ihren religiösen Vorrechten durch ihren Partner in keiner Weise gehemmt würden. Was sind die Versprechen dieser ungläubigen Partner nun wert? Die feierlichsten Versprechen werden gebrochen! Wie könnte es auch anders sein, wenn doch die beiden Eheleute zwei verschiedenen Generälen dienen, die zueinander in tödlichem Gegensatz stehen? Wo ist nun die traute Harmonie? BJL 119 1 Rose, paß auf, was Du tust! Höre auf keine Versprechungen! Glaube nur dem Wort Gottes, das Dich weise zur Errettung machen wird. Vertraue nicht Deinem eigenen Herzen, denn das Menschenherz ist -- vor allem anderen -- trügerisch und hoffnungslos böse. Ich liebe Deine Seele, weil Du durch das Blut Jesu Christi erkauft bist. Er hat für Deine Erlösung einen hohen Preis bezahlt, und Du bist nicht mehr Dein eigen, daß Du frei über Dich verfügen könntest, wie Du es für richtig halten magst. Im Gericht mußt Du Rechenschaft darüber ablegen, wie Du die von Gott gegebenen Kräfte eingesetzt hast. Das ist eine ernste Sache. BJL 119 2 Diese Dinge erfordern deine ernsthafte Überlegung und eine entschlossene Tat, die im Einklang mit den ganz klar dargelegten Richtlinien stehen muß, wie wir sie im Wort Gottes vorfinden. Jetzt ist die Zeit, in der Du versucht wirst, jetzt ist die Zeit Deiner Prüfung. Willst Du dem Feind nicht widerstehen? Oder willst Du Dich in eine Situation begeben, in der er seine Macht über Dich ausüben kann? BJL 119 3 Für Dich ist das eine Frage auf Leben und Tod. Möge der Herr Dir helfen, jede Schlinge Satans zu erkennen und zu meiden. Er helfe Dir, mit Herz und Seele, Geist und Kraft an Jesus festzuhalten. Ellen G. White. St. Helena, California, 13. Februar 1885 BJL 121 1 Laura! Ich habe gehört, daß Du Dich mit der Absicht trägst, jemanden zu heiraten, der Deine religiöse Überzeugung nicht teilt. Ich fürchte, daß Du diese wichtige Angelegenheit nicht sorgfältig genug abgewogen hast. Bevor Du einen Schritt tust, der Dein zukünftiges Leben so stark beeinflußt, bitte ich Dich dringend, die ganze Sache sorgfältig und unter Gebet zu überlegen. Wird sich diese neue Beziehung als Quelle wahren Glücks erweisen? Wird sie Dir in Deinem Christenleben eine Hilfe sein? Wird sie Gott wohlgefallen? Können andere Deinem Beispiel gefahrlos folgen? BJL 121 2 Bevor eine Frau jemandem ihre Hand zur Ehe reicht, sollte sie sich fragen, ob der, mit dem sie ihr Schicksal vereinen möchte, das auch wert ist. Wie sieht seine Vergangenheit aus? Ist sein Leben rein? Ist die Liebe, der er Ausdruck verleiht, von edlem und erhobenem Charakter, oder handelt es sich um eine lediglich gefühlsmäßige Vernarrtheit? Besitzt er die Charakterzüge, die eine Frau glücklich machen können? Kann sie in seiner Zuneigung wahren Frieden und wahre Freunde finden? Wird sie ihre eigene Individualität bewahren können, oder muß sie ihr Urteil und Gewissen der Herrschaft ihres Mannes unterwerfen? Als eine Jüngerin Christi gehört sie nicht sich selbst, sie wurde teuer erkauft. Kann sie die Forderungen des Erlösers als die höchsten in ihrem Leben ehren? Werden Leib und Seele, Gedanken und Ziele rein und heilig erhalten werden können? Diese Fragen sind lebenswichtig für das Wohl einer jeden Frau, die eine Ehe eingeht. BJL 122 1 In einem jeden Heim ist der Glaube notwendig. Nur das kann die schmerzlichen Fehler verhindern, die so oft das Eheleben verbittern. Nur wo Christus regiert, kann es tiefe, wahre und selbstlose Liebe geben. Engel Gottes werden im Heim Gäste sein, und ihre heiligen Nachtwachen werden das eheliche Schlafgemach weihen. BJL 122 2 Ich bitte Dich dringend, diesen Deinen geplanten Schritt noch einmal genau zu überdenken. Frage Dich: "Wird ein ungläubiger Ehemann nicht meine Gedanken von Jesus ablenken? Er liebt das Vergnügen mehr als Gott -- wird er mich nicht dazu verleiten, mich an jenen Dingen zu erfreuen, die ihn erfreuen?" Der Pfad zum ewigen Leben ist steil und unbequem. Lege Dir keine zusätzliche Last auf, die Deinen Fortschritt nur behindern würde. BJL 122 3 Gott der Herr gebot dem alten Israel, sich nicht mit den götzendienerischen Völkern, die um sie herum lebten, durch Heiraten zu verbinden. Der Grund dafür ist bekannt. Die unendliche Weisheit, die die Folgen solcher Verbindungen voraussieht, erklärt: "Denn sie werden eure Söhne mir abtrünnig machen, daß sie anderen Göttern dienen; so wird dann des Herrn Zorn entbrennen über euch und euch bald vertilgen." "Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind." 5.Mose 7,4.6. BJL 122 4 Im Neuen Testament begegnen wir ähnlichen Verboten in bezug auf Heirat von Christen mit Gottlosen. "Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit?" 2.Korinther 6,14. BJL 122 5 Laura, wagst Du es wirklich, diese klaren und eindeutigen Weisungen zu mißachten? Du bist ein Kind Gottes, eine Bürgerin des Reiches Christi, erkauft durch sein Blut! Wie kannst Du Dich mit jemandem verbinden, der die Forderungen Gottes nicht anerkennt und nicht durch Gottes Geist geleitet wird? BJL 123 1 Die Gebote, die ich vorhin zitiert habe, sind keine Menschenworte, sondern Worte Gottes. Und selbst wenn der Mann, den Du zu Deinem Partner erwählt hast, auch in jeder anderen Hinsicht würdig wäre, was er jedoch gar nicht ist, so hat er dennoch die Wahrheit für diese Zeit nicht angenommen. Er ist ein Ungläubiger, und der Himmel verbietet Dir, Dich mit ihm zu vereinigen. Du kannst diesen ausdrücklichen Befehl Gottes nicht mißachten, ohne Deine Seele zu gefährden. BJL 123 2 Du magst sagen: "Aber ich habe mein Versprechen gegeben, soll ich es nun zurücknehmen?" Ich antworte darauf: Wenn Du ein Versprechen gegeben hast, das gegen die Schrift ist, dann widerrufe es unbedingt und ohne zu zögern! In Demut vor Gott bereue die Betörung, die Dich dazu führte, ein solch übereiltes Versprechen zu geben. Es ist viel besser, ein solches Versprechen in der Furcht Gottes zurückzunehmen, als es einzuhalten und dadurch seinen Schöpfer zu verunehren. BJL 123 3 In der christlichen Welt existiert eine erstaunliche Gleichgültigkeit gegenüber den Unterweisungen des Wortes Gottes in bezug auf die Heirat von Christen mit Ungläubigen. Es ist alarmierend! Viele, die bekennen, Gott zu lieben und zu fürchten, entscheiden sich eher, den Neigungen des eigenen Denkens zu folgen, als Ratschläge anzunehmen, die die unendliche Weisheit gibt. In einer Angelegenheit, die in wesentlicher Weise das Glück und das Wohl zweier Menschen in dieser und in der kommenden Welt beeinflußt, werden Vernunft, Urteilskraft und Gottesfurcht einfach beiseite gelegt. Statt dessen folgt man blinder Eingebung und läßt sich von sturer Entschlossenheit leiten. BJL 124 1 Männer und Frauen, die normalerweise vernünftig und gewissenhaft sind, verschließen ihr Ohr allem Rat. Sie sind taub für die Appelle und dringenden Bitten von Freunden, Verwandten und Dienern Gottes. Die Äußerung einer Warnung oder die Mahnung zur Vorsicht wird als unverschämte Einmischung betrachtet, und der Freund, der treu genug ist, um einen Einspruch zu wagen, wird als Feind behandelt. BJL 124 2 All das ist so, wie Satan es haben möchte. Er schlingt seinen Bann um die Seele, sie wird bezaubert und betört. Der Verstand überläßt die Zügel der Selbstbeherrschung der Lust, ungeheiligte Leidenschaft übernimmt die Herrschaft. Dies geht so weiter, bis es zu spät ist und das Opfer in einem Leben des Elends und der Knechtschaft wieder erwacht. Dies ist kein Phantasiegebilde, sondern eine Darstellung von Tatsachen. Gott gibt solchen Verbindungen, die er ausdrücklich verboten hat, nicht seine Zustimmung. BJL 124 3 Jahrelang habe ich Briefe von verschiedenen Menschen erhalten, die unglücklich verheiratet waren. Die abstoßenden Geschichten, die mir mitgeteilt wurden, sind genug, um mir tiefstes Herzeleid zu bereiten. Es ist nicht leicht zu entscheiden, welchen Rat man diesen Unglücklichen geben soll, oder wie ihr hartes Los erleichtert werden kann -- aber ihre traurige Erfahrung sollte für andere eine Warnung sein. BJL 124 4 Liebe Laura, Du stehst unter der allerheiligsten Pflicht, Deinen heiligen Glauben nicht zurückzustellen oder durch eine Verbindung mit den Feinden des Herrn aufs Spiel zu setzen! Wenn die Versuchung an Dich herantritt, die klaren Befehle seines Wortes zu mißachten, weil auch andere so gehandelt haben, dann bedenke, daß Dein Beispiel ebenso seinen Einfluß ausüben wird. Andere werden handeln wie Du, und auf diese Weise wird das Böse immer weiter verbreitet. BJL 125 1 Die edelsten Beweggründe werden uns vorgelegt, der stärkste Ansporn zur Treue, der herrlichste Lohn. Christen sollten Vertreter Christi sein, Söhne und Töchter Gottes. BJL 125 2 Gott helfe Dir, diese Prüfung zu bestehen und Deine Rechtschaffenheit zu bewahren. Durch den Glauben halte an Jesus fest! Enttäusche Deinen Erlöser nicht! In tiefster Zuneigung, Ellen G. White. Willst du mit der Ehe spielen? BJL 126 1 Der Ungläubige mag von vorzüglichem moralischem Charakter sein; doch die Tatsache, daß er oder sie auf die Forderungen Christi nicht reagiert und so großes Heil mißachtet, ist ein ausreichender Grund dafür, eine solche Verbindung nicht einzugehen. BJL 126 2 Oft wird der Einwand erhoben, daß der Ungläubige dem Glauben gegenüber positiv eingestellt sei und alles darstelle, was man sich von einem Partner nur wünschen könne, außer in einem Punkt -- er sei eben kein Christ. Obwohl das bessere Urteilsvermögen des Gläubigen von selbst darauf kommen könnte, wie ungeeignet eine solche Verbindung mit einem Ungläubigen ist, die ein ganzes Leben lang dauern soll, behält dennoch in neun von zehn Fällen das Gefühl die Oberhand. Der geistliche Niedergang beginnt in dem Augenblick, in dem das Ehegelübde am Altar abgelegt wird. Der religiöse Eifer wird gedämpft, und ein Bollwerk nach dem anderen wird niedergerissen, bis schließlich beide Partner Seite an Seite unter dem schwarzen Banner Satans stehen. Schon auf dem Hochzeitsfest triumphiert der Geist der Welt über Gewissen, Glaube und Wahrheit. Im neuen Heim wird die Stunde des Gebets nicht beachtet. Die Braut und der Bräutigam haben einander erwählt und Jesus entlassen. BJL 127 1 Zu Beginn mag der Ungläubige in der erst jungen Beziehung noch keine Zeichen der Gegnerschaft zeigen. Wenn aber das Thema der biblischen Wahrheit aufkommt und nach Aufmerksamkeit und Beachtung verlangt, erwacht in ihm sofort das folgende Empfinden: "Du hast mich geheiratet und hast gewußt, daß ich so bin, wie ich bin; ich möchte also nicht belästigt werden. Von nun an merke dir, daß ich mir jegliche Gespräche über deine absonderlichen Ansichten verbitte!" Wenn der Gläubige sich in irgendeiner Weise seinem Glauben in besonderem Eifer verantwortlich weiß, so erscheint dies dem Ungläubigen, der kein Interesse an der christlichen Erfahrung hat, als Unfreundlichkeit ihm gegenüber. Testimonies for the Church IV, 505.506. BJL 127 2 Menschen, die zu heiraten beabsichtigen, sollten jede Gefühlsregung und jede Entwicklung im Charakter dessen, mit dem sie ihr Lebensschicksal zu verbinden gedenken, abwägen und beobachten. Jeder Schritt in Richtung Heirat sollte von Sittsamkeit, Einfachheit, Aufrichtigkeit und der ernsten Absicht gekennzeichnet sein, Gott zu gefallen und ihn zu ehren. Eine Heirat wirkt sich auf das Leben sowohl in dieser als auch in der zukünftigen Welt aus. Ein aufrichtiger Christ wird keine Pläne schmieden, denen Gott nicht zustimmen kann. The Ministry of Healing 359.