------------------------Intellekt, Charakter und Persönlichkeit -- Band 1 ICP1 11 1 Vorwort ICP1 15 1 Kapitel 1 -- Die Bedeutung der Erforschung des Denkens ICP1 22 1 Kapitel 2 -- Der Christ und die Psychologie ICP1 30 1 Kapitel 3 -- Die Gefahren der Psychologie ICP1 39 1 Kapitel 4 -- Geistliche Einflüsse und das Denken ICP1 50 1 Kapitel 5 -- Fanatisches Denken ICP1 60 1 Kapitel 6 -- Eine gesunde Normalität ICP1 71 1 Kapitel 7 -- Seelisch bedingte Krankheiten ICP1 77 1 Kapitel 8 -- Religion und das Gemüt ICP1 84 1 Kapitel 9 -- Der Verstand -- das Zentrum ICP1 91 1 Kapitel 10 -- Verständnis ICP1 103 1 Kapitel 11 -- Bibelstudium und Verstand ICP1 114 1 Kapitel 12 -- Fleiß ICP1 122 1 Kapitel 13 -- Nahrung für den Verstand ICP1 130 1 Kapitel 14 -- Körperliche Betätigung ICP1 137 1 Kapitel 15 -- Emotionale Faktoren ICP1 145 1 Kapitel 16 -- Vorgeburtliche Einflüsse ICP1 156 1 Kapitel 17 -- Erbgut und Umwelt ICP1 166 1 Kapitel 18 -- Geborgenheit in der Familie ICP1 177 1 Kapitel 19 -- Elterliche Einflüsse ICP1 187 1 Kapitel 20 -- Die häusliche Atmosphäre ICP1 194 1 Kapitel 21 -- Christus arbeitet über den Verstand ICP1 200 1 Kapitel 22 -- Die Schule und der Lehrer ICP1 217 1 Kapitel 23 -- Liebe -- ein ewiges göttliches Grundprinzip ICP1 223 1 Kapitel 24 -- Liebe in der Familie ICP1 230 1 Kapitel 25 -- Liebe und Sexualität ICP1 252 1 Kapitel 26 -- Brüderliche Liebe ICP1 259 1 Kapitel 27 -- Gottes Liebe ICP1 267 1 Kapitel 28 -- Selbstachtung ICP1 273 1 Kapitel 29 -- Abhängigkeit und Unabhängigkeit ICP1 283 1 Kapitel 30 -- Selbstsucht und Egozentrik ICP1 293 1 Kapitel 31 -- Probleme der Jugend ICP1 306 1 Kapitel 32 -- Leidenschaft und blinde Liebe ICP1 319 1 Kapitel 33 -- Gefahren, mit denen die Jugend konfrontiert ist ICP1 330 1 Kapitel 34 -- Das Gewissen ICP1 343 1 Kapitel 35 -- Der Einfluss der Wahrnehmung ICP1 353 1 Kapitel 36 -- Die richtige Motivation ICP1 362 1 Kapitel 37 -- Grundsätze des Lernens ICP1 371 1 Kapitel 38 -- Eine ausgewogene Erziehung ICP1 385 1 Kapitel 39 -- Notwendigkeit des harmonischen Zusammenwirkens ICP1 391 1 Kapitel 40 -- Der Körper beeinflusst den Geist ICP1 396 1 Kapitel 41 -- Ernährung und Verstand ICP1 407 1 Kapitel 42 -- Intellekt und Gesundheit ICP1 415 1 Kapitel 43 -- Intellekt und geistliche Gesundheit ------------------------Vorwort ICP1 11 1 Zu Lebzeiten von Ellen G. White (1827-1915) steckte die Psychologie, die Wissenschaft, die sich mit den Kräften der Seele und ihren Funktionen befasst, noch in den Kinderschuhen. Trotzdem ist in ihrem Schrifttum zunehmend die Auseinandersetzung mit dieser Thematik und eine Anleitung zum Umgang mit Fragen der seelisch-geistigen Gesundheit zu erkennen. ICP1 11 2 Die Zuverlässigkeit von Ellen Whites Ansichten auf den Gebieten der Physiologie, Ernährung und Erziehung sowie in anderen Bereichen hat sich bereits vielfach erwiesen. Auch das vorliegende Werk enthält wertvolle Antworten auf grundlegende Fragen. ICP1 11 3 Bei der Sammlung des Materials durch die Mitarbeiter des White Estate hat man keine besondere Denkrichtung verfolgt. Die Ansichten Ellen Whites sollen für sich selbst sprechen. Oft handelt es sich um allgemeine Führungsprinzipien. Sie werden ergänzt und vervollständigt durch praktische Ermahnungen und Ratschläge für die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern, Predigern und Gemeindegliedern, Ärzten und Patienten, Eltern und Kindern. Das Wesentliche sind dabei immer die Prinzipien, um die es geht. ICP1 11 4 Ganz offensichtlich schrieb Ellen White nicht wie eine Psychologin. Sie hat keine Fachwörter gebraucht, wie sie heute in der Psychologie verwendet werden, und der Leser muss auch die von ihr gewählten Begriffe "Psychologie", "Phrenologie" (Schädellehre) und andere sehr differenziert betrachten. Den aufgeschlossenen Leser wird jedoch ihre ungewöhnlich große Kenntnis grundlegender Prinzipien der Psychologie tief beeindrucken. Die logische Zusammenstellung ihrer Aussagen über die verschiedenen Bereiche des Gehirns, seines Stellenwertes in der menschlichen Erfahrung, seines Potenzials und der Faktoren, die zu seinem optimalen Einsatz führen, verdeutlichen, warum dieses Werk den Büchern Ellen Whites posthum hinzugefügt wurde. Es hilft uns, die Natur des Menschen und seine Beziehung zu seiner Umwelt, zu Gott und zum Universum besser zu verstehen. ICP1 12 1 Deshalb ist "Intellekt, Charakter und Persönlichkeit" in gewisser Weise auch ein Nachschlagewerk, und die zahlreichen positiven Reaktionen auf die Veröffentlichung dieses Buches machen deutlich, dass dieses Werk unter den vielen anderen Posthum-Publikationen von Ellen White durchaus seinen Platz hat. Die Treuhänder des Ellen White Estate. ------------------------Kapitel 1: Die Bedeutung der Erforschung des Denkens ICP1 15 1 Die schönste Aufgabe -- Zu den schönsten Aufgaben, die jemand übernehmen kann, gehört die intellektuelle Betreuung eines anderen Menschen. Testimonies for the Church III, 269 (1873). ICP1 15 2 Die Gesetze kennen, die Körper und Geist beherrschen -- Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, sich über die Gesetze des Lebens zu informieren und sich um seiner selbst willen und zum Wohle der ganzen Menschheit gewissenhaft danach zu richten. Alle müssen sich mit dem wunderbarsten aller Organismen, mit dem menschlichen Körper vertraut machen und das Zusammenspiel der Organe untereinander verstehen lernen und wissen, wie sich dies gesundheitlich auswirkt. Ebenso sollten sie darüber informiert sein, welche Wirkung Körper und Geist aufeinander haben und die Gesetze kennen, die diese bestimmen. The Ministry of Healing 128 (1905). ICP1 15 3 Trainiere und beherrsche deinen Geist -- Es spielt keine Rolle, wer du bist ... der Herr hat dich mit intellektuellen Fähigkeiten ausgestattet, die verbessert werden können. Nutze und pflege deine Talente zielstrebig. Trainiere und beherrsche deinen Geist, indem du lernst, beobachtest und überlegst. Ohne eigenen Einsatz kannst du Gottes Geist nicht in Anspruch nehmen. Deine geistigen Fähigkeiten werden sich weiterentwickeln, wenn du dich gottesfürchtig, in Demut und unter ernsthaftem Gebet darum bemühst. Ein fester Wille wird Wunder wirken. Life Sketches of Ellen G. White 275 (1915). ICP1 16 1 Die Kraft disziplinierten Denkens -- Wer für Gott arbeiten will, muss Selbstdisziplin gelernt haben ... Ein einfacher Mensch, der sich selbst in der Gewalt hat, kann mehr und Wertvolleres leisten als einer, der trotz ausgezeichneter Bildung und großartiger Begabung unfähig ist sich zu beherrschen. Bilder vom Reiche Gottes 273 (1900). ICP1 16 2 Die Formung des Geistes ist eine sehr wichtige Aufgabe -- Die Zukunft der Gesellschaft wird von der heutigen Jugend bestimmt. In ihr sehen wir die zukünftigen Lehrer, Gesetzgeber, Richter und Politiker, die das Wohlergehen unseres Landes bestimmen. Wie wichtig ist da die Aufgabe derer, welche die Gewohnheiten dieser zukünftigen Generation formen und ihr Leben beeinflussen. Das Denken zu formen ist die größte Aufgabe, die Menschen übertragen werden kann, und die Zeit der Eltern ist zu kostbar, um dafür vergeudet zu werden, Wünsche zu erfüllen und nach Reichtum und Modetorheiten zu streben. Gott hat ihnen die Jugend nicht nur mit dem Ziel anvertraut, sie auf die Übernahme sinnvoller Aufgaben in diesem Leben vorzubereiten, sondern um sie für die Ewigkeit in der Gegenwart Gottes zu erziehen. Historical Sketches of the Foreign Missions of the Seventh Day Adventist 209 (1886); Temperance 270. ICP1 16 3 Die Brauchbarkeit eines Lehrer hängt von seiner Zielstrebigkeit ab -- Lehrer, die sich mit Halbwissen zufrieden geben, können keine gute Arbeit leisten. Andererseits nützt großes Wissen wenig, wenn es nicht mit einer klar umrissenen Zielsetzung eingesetzt wird. Ein Lehrer sollte nicht meinen, er werde seinem Erziehungsauftrag gerecht, wenn er nichts weiter tut, als seinen Schülern trockenen Lehrstoff einzubläuen. Gute Lehrer wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern ihre Schüler zu geistiger Arbeit anspornen und sie charakterlich formen. Education 278 (1903). ICP1 16 4 Er wird nach höchster geistiger und moralischer Leistungsfähigkeit streben -- Sich selbst zu kennen ist großes Wissen, denn der Lehrer, der sich selbst richtig einschätzt, kann zulassen, dass Gott seinen Geist beeinflusst und formt. Und er wird ihn als die Quelle seiner Kraft anerkennen ... Selbsterkenntnis führt zu Demut und zu Vertrauen auf Gott, aber sie schließt eigenes Bemühen um die persönliche Weiterentwicklung nicht aus. Wer eigene Mängel erkennt, wird sich nach Kräften bemühen, körperlich, geistig und charakterlich den höchstmöglichen Standard zu erreichen. Jemand, der sich mit weniger zufrieden gibt, sollte nicht mit der Betreuung junger Menschen beauftragt werden. Special Testimonies on Education 50 (15. Mai 1896). ICP1 17 1 Vorbereitung auf die Ewigkeit -- Alle eure Arbeit müsst ihr tun wie der Bauer, der den Samen in die Erde wirft, um Frucht zu bekommen. Erst in der Erde keimt der Same. Die Kraft des lebendigen Gottes gibt ihm Leben, und dann sieht man "zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre". Markus 4,28. Befasst euch mit diesem wunderbaren Vorgang! Man kann so viel daraus lernen und so viel dadurch verstehen! Wenn wir unseren Verstand bestmöglich fördern, werden wir auch in der Ewigkeit Gottes Werke studieren und ihn so mehr und mehr kennen lernen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 252 (1913). ICP1 17 2 Die Wissenschaft des Christseins und der Verstand -- Es gibt eine Wissenschaft, die es vorrangig zu bewältigen gilt. Das ist die Wissenschaft des christlichen Glaubens. Sie ist viel umfangreicher und tief schürfender als jede menschliche Wissenschaft. Von dieser ist sie so weit entfernt wie der Himmel von der Erde. Der Verstand muss damit befasst, ausgebildet und geübt werden, denn die Menschen müssen in einer Weise Gott dienen, die nicht ihrem natürlichen Wesen entspricht. ICP1 17 3 Oft muss das, was sie ein ganzes Leben lang gelernt und ausgeübt haben, abgelegt werden, damit sie Lernende in der Schule Christi werden können. Das Herz muss lernen standhaft zu werden in Gott. ICP1 17 4 Alte und junge Menschen müssen Gewohnheiten erlernen, die sie befähigen, der Versuchung zu widerstehen. Sie müssen lernen nach oben zu blicken. Die Grundsätze des Wortes Gottes -- Grundsätze, die so hoch sind wie der Himmel und die Ewigkeit überdauern -- und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben müssen verstanden werden. Jede Tat, jedes Wort und jeder Gedanke soll mit diesen Grundsätzen übereinstimmen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 20 (1913). ICP1 18 1 Fortschritt ist immer von Konflikten begleitet -- Keine Wissenschaft gleicht der, die im Leben des Schülers die Wesenseigenschaften Gottes entwickelt. Wer ein Nachfolger Christi wird, kann feststellen, dass sich seine Motivationen verändern, dass neues Denken entsteht und sich daraus eine neue Handlungsweise entwickelt. Aber ohne Konflikte ist ein solcher Fortschritt nicht möglich, denn da ist immer der Feind, der gegen den Menschen arbeitet, ihn versucht und zum Zweifeln und Sündigen veranlassen möchte. Da sind ererbte und erworbene Veranlagungen zum Bösen, die überwunden werden müssen, so wie Lust und Leidenschaft dem Heiligen Geist untergeordnet werden sollen. In diesem Leben wird der Kampf kein Ende nehmen, aber trotz dieser ständigen Auseinandersetzungen sind auch Siege zu verzeichnen, und der Triumph über die Sünde und sich selbst ist so viel wert, dass man es mit dem Verstand kaum erfassen kann. Counsels to Parents, Teachers, and Students 20 (1913). ICP1 18 2 Es ist die Pflicht eines jeden Christen sich weiterzuentwickeln -- Jeder Christ hat die Pflicht, systematisch, gründlich und schnell zu arbeiten. Es gibt keine Entschuldigung für Trödelei und Stümperhaftigkeit. Wenn jemand ständig beschäftigt ist und trotzdem nie etwas zu Wege bringt, dann ist er wahrscheinlich nicht ganz bei der Sache. Der Betreffende muss sich darüber klar sein, dass er sein falsches Verhalten unbedingt korrigieren und lernen muss, mit dem geringstmöglichen Zeitaufwand den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Mit der richtigen Methode kann man es schaffen, für seine Arbeit nur noch halb so viel Zeit wie vorher zu benötigen. Manche Frauen sind beispielsweise pausenlos im Haushalt beschäftigt -- aber nicht, weil so viel zu tun wäre, sondern weil sie nicht Zeit sparend vorgehen. Langsam und umständlich wie sie sind, machen sie aus einer Kleinigkeit eine Riesenarbeit. Aber hier kann man umlernen. Man muss sich nur bei dem, was man tut, ein Ziel setzen und sich an einen festen Zeitplan halten. Entscheidend ist der feste Wille flink zu arbeiten, dann kann man es auch schaffen. Bilder vom Reiche Gottes 281.282 (1903). ICP1 19 1 Jede Fähigkeit des Körpers und des Geistes muss geübt werden -- Gott hat jedem Menschen einen Verstand gegeben. Er will, dass dieser zu seiner Ehre genutzt wird ... Unsere Verstandeskräfte sind gewiss nicht unerschöpflich. Wir müssen alle Kräfte unseres Körpers und Geistes ausbilden und trainieren -- den menschlichen Organismus, den Christus erworben hat --, damit wir bestmöglichen Gebrauch von ihnen machen können. Wir müssen alles tun, um diese Kräfte zu stärken, denn Gott hat Freude daran, in uns Mitarbeiter zu haben, die immer fähiger werden. Predigt im St. Helena Sanatorium, 23. Januar 1904 Für die Gemeinde geschrieben I, 105. ICP1 19 2 Der Mensch wird an der Lebendigkeit seines Geistes gemessen -- Glaube niemals, dass du genug gelernt hast und nun in deinen Bemühungen nachlassen kannst. Die Lebendigkeit des Geistes ist das Maß, an dem ein Mensch gemessen wird. Deine Ausbildung dauert ein Leben lang, und was man gelernt hat, sollte man täglich ins praktische Leben umsetzen. The Ministry of Healing 499 (1905). ICP1 19 3 Die Ähnlichkeit zwischen einem brachliegenden Acker und einem ungeübten Verstand ist beeindruckend. Kinder und Jugendliche tragen in ihrem Herzen und in ihrem Geist bereits üblen Samen, der jederzeit aufgehen und eine schlechte Ernte hervorbringen kann. Deshalb sind größte Sorgfalt und Achtsamkeit erforderlich, damit die Kinderseelen mit dem guten Samen der biblischen Wahrheit kultiviert werden. The Review and Herald, 9. November 1886; Our High Calling 202. ICP1 19 4 Erwerbe Wissen und geistige Beweglichkeit -- Vom rechten Gebrauch der Zeit hängt es ab, welche Kenntnisse und Bildung wir uns aneignen. Armut, niedrige Herkunft und andere ungünstige Umstände brauchen kein Hinderungsgrund zu sein, wenn wir nur jeden Augenblick richtig nutzen ... Wer seine Zeit richtig einteilt, wer fleißig und zielstrebig ist, der kann sich Wissen und eine geistige Gewandtheit aneignen, die ihn zu fast jeder einflussreichen Position befähigt. Bilder vom Reiche Gottes 281 (1900). ICP1 20 1 Verständnis und Einsicht von großem Wert im Umgang mit Kranken -- Um mit kranken Menschen umzugehen, braucht man große Weisheit. Ein krankes, verwundetes Herz und ein entmutigter Geist benötigen einfühlsame Behandlung. Mit Mitgefühl und taktvollem Benehmen erreicht man oft mehr als mit einer äußerst fachgerechten Behandlung, die unbeteiligt und lieblos verabreicht wird. The Ministry of Healing 244 (1905). ICP1 20 2 Das Verständnis des Denkens und der menschlichen Natur hilft bei der Rettung von Menschen -- Sei fest entschlossen, so nützlich und tüchtig zu werden, wie Gott dich haben will. Erledige deine Arbeit gründlich und gewissenhaft. Nimm jede sich bietende Gelegenheit wahr, deinen Verstand zu schulen. Dabei möchte ich dir empfehlen, dich als Ausgleich zur geistigen Arbeit in nützlicher Weise körperlich zu betätigen. Durch stetes Bemühen, Wachsamkeit und Gebet wird dir Weisheit von oben geschenkt werden. Auf diese Weise eignest du dir eine umfassende Bildung an. Das wirkt sich auch auf deinen Charakter aus und schenkt dir Einfluss auf andere Menschen, sodass du ihnen den Weg zur Gerechtigkeit und Heiligung zeigen kannst. Bilder vom Reiche Gottes 272 (1900). ICP1 20 3 Handwerker, Rechtsanwälte, Kaufleute, Männer jeglichen Gewerbes und Standes bilden sich weiter, um Meister ihres Fachs zu werden. Sollten Christi Nachfolger weniger einsichtsvoll sein? Sollten sie, während sie doch offenbar in seinem Dienst stehen, die anzuwendenden Mittel und Wege nicht kennen? Unser Vorhaben, das ewige Leben zu erlangen, steht über jeder irdischen Erwägung. Um Menschen zu Jesus führen zu können, muss man die menschliche Natur kennen und das Trachten des menschlichen Herzens erforschen. Wir müssen sorgfältig nachdenken und inbrünstig beten, um zu erfahren, wie man sich Männern und Frauen mit der Botschaft Gottes nähern soll. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 414 (1876). ICP1 21 1 Im Werk Gottes ist Weiterbildung notwendig -- Wem es an der Bereitschaft fehlt sich zusammenzureißen und zu ändern, bei dem setzen sich leicht falsche Arbeitsmethoden unausrottbar fest. Andererseits kann jemand, der seine Begabungen nutzt, die ihm gestellten Aufgaben in bestmöglicher Weise erfüllen. Überall nimmt man seine Dienste gern in Anspruch; er ist geachtet und geschätzt. Bilder vom Reiche Gottes 282 (1900). ICP1 21 2 Wir könnten Fähigkeiten erwerben, die jenen der Engel ähnlich sind -- Der Herr hat dem Menschen die Fähigkeit zu ständigem geistigen Fortschritt verliehen und ihm jede mögliche Hilfe bei seinen diesbezüglichen Bemühungen zugesagt. Durch die Gnade Gottes können wir den Engeln immer ähnlicher werden. The Review and Herald, 20. Juni 1882; Our High Calling 218. ------------------------Kapitel 2: Der Christ und die Psychologie ICP1 22 1 Die Gesetze des Verstandes sind von Gott gegeben -- Gott hat dem Menschen nicht nur den Verstand gegeben, sondern wünscht auch, dass er sich seiner in dem von Gott vorgesehenen Rahmen bedient. Erziehung 39 (1903). ICP1 22 2 Die wahren Grundsätze der Psychologie in der Heiligen Schrift -- Die wahren Grundsätze der Psychologie finden wir in der Heiligen Schrift. Der Mensch erkennt seinen eigenen Wert nicht. Weil er nicht auf Jesus, den Anfänger und Vollender seines Glaubens blickt, handelt er so, wie es seinem Temperament und seinem Wesen entspricht. Wer zu Jesus kommt, an ihn glaubt und sich ihn zum Vorbild nimmt, wird verstehen, was es bedeutet, Macht zu erhalten, um "Gottes Kinder zu werden" ... Wer eine echte Bekehrung erlebt hat, wird auch die Verantwortung erkennen, "mit Furcht und Zittern" seine Erlösung fest zu machen und vom Aussatz der Sünde ganz frei zu werden. Wer dies erfahren hat, wird demütig und vertrauensvoll seine Abhängigkeit von Gott erkennen. Manuskript 121, 1902; My Life Today 176. ICP1 22 3 Ein Gott untergeordneter Verstand entwickelt sich harmonisch -- Gott nimmt die Menschen an, so wie sie sind, und bildet sie für die Arbeit in seinem Werk aus, wenn sie bereit sind sich ihm unterzuordnen. Alle Gaben werden aktiviert, wenn der Geist Gottes aufgenommen wird. Unter dem Einfluss des Heiligen Geistes wird sich der Verstand harmonisch entwickeln, wenn er rückhaltlos Gott untergeordnet wird. Der Mensch wird verständiger und erfüllt die Erwartungen Gottes. Aus einem schwachen, unentschlossenen wird ein starker, beständiger Charakter. Zwischen Christus und seinen Nachfolgern entwickelt sich eine so enge Beziehung, dass der Christ seinem Herrn immer ähnlicher wird und klarere und umfassendere Ansichten entwickeln kann. Er bekommt ein tieferes Verständnis der Dinge und kann vernünftiger urteilen. Durch die Leben spendende Kraft der "Sonne der Gerechtigkeit" wird er so motiviert, dass er zu Gottes Ehre viel Frucht bringen kann. Gospel Workers 285.286 (1915). ICP1 23 1 Die Wissenschaft eines reinen Christenlebens -- Die Wissenschaft eines reinen, gesunden, beständigen Christenlebens erlernt man durch das Studium des Wortes Gottes. Dies ist die höchste Bildung, die ein irdisches Wesen erwerben kann. Das ist der Unterricht, den die Schüler an unseren Schulen erhalten sollen, damit sie lernen, klar zu denken, reine Herzen und einen sauberen Verstand entwickeln und darauf vorbereitet werden, im Glauben voranzukommen und christliche Tugenden auszuleben. Deshalb legen wir Wert darauf, dass unsere Schulen mit unseren Sanatorien in Verbindung stehen und die Sanatorien mit den Schulen zusammenarbeiten. Diese Einrichtungen sollen nach den einfachen Richtlinien des Evangeliums geführt werden, wie sie uns sowohl im Alten als auch im Neuen Testament gegeben wurden. Manuskript 86, 1905. ICP1 23 2 Umgeben von einer Atmosphäre des Friedens -- Wer sich in der Ausbildung Gottes befindet, braucht eine stille Stunde zur Erforschung des eigenen Herzens, zur Begegnung mit der Natur und mit Gott ... Wir müssen ganz allein für uns auf Gott hören. Er spricht zu unserem Herzen, wenn alle anderen Stimmen verstummt sind und wir in der Stille auf seine Stimme achten. In der Stille kann man Gottes Stimme besser hören, und er fordert uns auf, "seid stille und erkennt, dass ich Gott bin" ... Mitten im Trubel dieser Welt und dem Stress des täglichen Lebens kann man auf diese Weise von einer Atmosphäre des Friedens umgeben sein und neue Kraft schöpfen für Körper, Seele und Geist. The Ministry of Healing 58 (1905). ICP1 24 1 Der Glaube, ein wirksames Heilmittel -- Satan ist der Urheber aller Leiden, und der Arzt kämpft gegen Satans Tätigkeit und Macht. Vor allem nehmen die Gemütskrankheiten immer mehr überhand ... Ungläubige haben diese bedauernswerten Fälle gut ausgenutzt, wenn sie den Wahnsinn der Religion zur Last legten. Aber das ist eine grobe Verleumdung, die bald an sich selbst zu erfahren ihnen nicht gefallen wird. Das Christentum ist weit davon entfernt, die Ursache des Irrsinns zu sein. Es ist im Gegenteil eins seiner kräftigsten Heilmittel, denn es wirkt wundersam beruhigend auf die Nerven. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 126 (1885). ICP1 24 2 Umgeben von Frieden -- Wenn wir in Versuchung geraten, wenn uns Dunkelheit, Not und Sorge umgeben, müssen wir uns dahin wenden, wo wir zuletzt Licht gesehen haben. In Christi Liebe und unter seiner beschützenden Fürsorge können wir ausruhen ... Wenn wir mit unserem Erlöser in Beziehung treten, begeben wir uns in eine Region des Friedens. The Ministry of Healing 250 (1905). ICP1 24 3 Keine unnötigen Sorgen und Ängste mehr -- Wenn die Menschen ihrer täglichen Arbeit nachgehen oder sich zum Gebet sammeln, wenn sie sich zur Ruhe legen oder am Morgen aufstehen -- über jeden Einzelnen wacht der himmlische Vater in seiner Güte und Barmherzigkeit. Ihm entgeht keine heimlich vergossene Träne, kein Lächeln bleibt unbemerkt. ICP1 24 4 Wenn wir das nur glauben würden, dann schwänden alle unnötigen Sorgen. Es gäbe weniger Enttäuschungen in unserem Leben, und wir würden vertrauensvoll alle großen und kleinen Nöte in Gottes Hände legen, den diese Last nicht verwirren oder erdrücken kann. Wir könnten uns einer Geborgenheit erfreuen, die uns bislang unbekannt ist. Der bessere Weg zu einem Neuem Leben 90 (1892). ICP1 24 5 Die Seele beherrschen lernen -- Christen, wird Christus durch uns offenbart? Wir müssen uns darum bemühen, einen gesunden Körper und einen starken Verstand zu haben, der sich nicht so leicht aus dem Gleichgewicht bringen lässt. Wir dürfen nicht nur auf uns selbst sehen, sondern müssen über unser Ich hinausblicken und begreifen, dass jede unserer Handlungen etwas bewirkt. Dann können wir auch einmal etwas aushalten. Wir sind dann fähig, Schwierigkeiten zu sehen und sie durchzustehen mit der Vernunft, die von Gott kommt. Sie kann mit schweren Problemen umgehen und sie überwinden. Das größte Problem besteht darin, unser eigenes Ich zu kreuzigen, im geistlichen Bereich etwas zu ertragen, die eigene Seele zu beherrschen. Das wird uns anfangs nicht sehr gefallen, aber letztendlich wird es Frieden und Glück bewirken. Brief 43, 1899. ICP1 25 1 Christus hat die Macht wieder herzustellen und zu beleben -- Jesus hat nicht nur die Tür zum Himmel aufgestoßen, sondern uns zugleich auch das Herz für die Lebensfülle der göttlichen Welt geöffnet. Denn die Sünde trennt nicht nur von Gott, sondern zerstört im Menschen auch den Wunsch und die Bereitschaft, zu Gott zurückzukehren. Darauf hatte es Satan angelegt, und genau dem tritt Christus entgegen, indem er die abgestumpfte Seele des Menschen, seinen verblendeten Verstand und den irregeleiteten Willen wieder in gottgewollte Bahnen zurückführte. Damit hat er uns den himmlischen Reichtum wieder in ganzer Fülle zugänglich gemacht. Erziehung 27 (1903). ICP1 25 2 Es herrscht entweder Gott oder Satan -- Satan übernimmt die Herrschaft über jeden Verstand, der nicht bewusst unter der Herrschaft Gottes steht. Brief 57, 1895; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 79. ICP1 25 3 Jede Sünde, die man bewusst pflegt, schwächt den Charakter -- Keiner soll sich einbilden, dass es leicht sei, bestimmte Sünden erst zu kultivieren und dann wieder aufzugeben. Jede gepflegte Lieblingssünde wirkt sich negativ auf den Charakter aus, verfestigt die schlechte Gewohnheit und führt zu körperlichem, geistigem und moralischem Niedergang. Selbst wenn das begangene Unrecht später bereut und der richtige Weg eingeschlagen wird, ist der Betreffende durch seinen früheren Lebenswandel doch bereits so stark geprägt, dass es ihm oft schwer fällt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Satan nutzt jede einmal angenommene schlechte Gewohnheit immer wieder als Angriffsfläche. Bilder vom Reiche Gottes 227.228 (1900). ICP1 26 1 Die psychologische Qualifikation des Lehrers -- Gewohnheiten und Grundsätze eines Lehrers sollten für wichtiger erachtet werden als seine wissenschaftliche Befähigung. Ist er ein aufrichtiger Christ, wird er die Notwendigkeit einsehen, der körperlichen, geistigen, sittlichen und religiösen Erziehung das gleiche Interesse zu widmen. ICP1 26 2 Um den richtigen Einfluss auszuüben, sollte er sich selbst vollkommen beherrschen können. Sein Herz gehöre seinen Schülern. In seinen Gesten, Worten und Taten wird seine Liebe zu erkennen sein. Charakterfestigkeit ist für ihn unerlässlich. Nur dann wird er im Stande sein, den Charakter seiner Schüler zu formen und ihnen eine wissenschaftliche Bildung zu vermitteln. Im Allgemeinen legt die frühzeitige Erziehung der Kinder ihren Charakter für das ganze Leben fest. Wer mit Kindern umgehen muss, sollte bei der Entfaltung ihrer geistigen Fähigkeiten äußerst behutsam sein, um ihre Verstandeskräfte am nutzbringendsten einsetzen zu können. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 290 (1872). ICP1 26 3 Der Mensch wird ein neues Geschöpf -- Die Menschen sollen zu Bürgern des Reiches Gottes werden. Durch göttliche Kraft, die ihnen geschenkt wird, sollen sie zurückkehren in das Treueverhältnis zu Gott. Durch Gesetze und andere Mittel ermöglicht Gott den geistlichen Austausch zwischen sich und den Menschen, der so geheimnisvoll ist wie der Ursprung und die Erforschung des Windes. Johannes 3,7.8. Christus erklärt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Johannes 18,36. Aber obwohl sein Königreich die Reiche der Erde prägt, wäre dies umgekehrt unmöglich, da das himmlische Königreich dadurch nur entwürdigt würde. ICP1 26 4 Der Einfluss Gottes auf das Herz eines Menschen, der diesen Einfluss zulässt, ist so stark, dass ein neues Geschöpf entsteht, ohne dass dabei die Fähigkeiten, die Gott von Anfang an in den Menschen hineingelegt hat, verloren gehen. Sie werden dem Umgang mit Gott angepasst. Was aus dem Geist geboren wird, das ist Geist, und wenn ein Mensch von oben wiedergeboren wird, breitet sich himmlischer Frieden in seiner Seele aus. Manuskript 1, 1897; Special Testimony to the Battle Creek Church 3:8.9. ICP1 27 1 Recht und Unrecht schließen einander aus -- Eltern, es liegt an euch, ob ihr euren Kindern gutes Gedankengut zukommen lasst oder unnützes, sentimentales Zeug. Ihr dürft sie mit ihrem wachen Geist nicht sich selbst überlassen, und Unrecht lässt sich nicht allein durch einen scharfen Blick aus der Welt schaffen. Nur wenn man ihnen rechte Grundsätze mit auf den Weg gibt, kann man unrechte Gedanken verhindern. Wenn Eltern keinen guten Samen in die Herzen ihrer Kinder legen, kommt der Feind und pflanzt das Unkraut. Eine gute Erziehung ist die einzige vorbeugende Maßnahme gegen schlechten Umgang. Wahrheit wird die Seele vor den ständigen Versuchungen schützen, denen die Kinder ausgesetzt sind. Counsels to Parents, Teachers, and Students 121 (1913). ICP1 27 2 Nur dieser Tag gehört mir -- Wir alle müssen täglich lernen und Erfahrungen sammeln, damit wir brauchbar sind für dieses Leben. Es steht uns immer nur der heutige Tag zur Verfügung. Bedenkt das! Dieser eine Tag gehört mir, heute will ich mein Bestes geben! Heute will ich meine Gabe der Sprache nutzen, um jemandem zu helfen oder ihn zu trösten. Ich will ein Vorbild sein, an dem mein Herr Freude haben kann. Ich will mich in Geduld üben, nachsichtig und freundlich sein, damit die christlichen Eigenschaften heute in mir weiterentwickelt werden. ICP1 27 3 Übergib dich, deine Seele, deinen Geist und deinen Körper jeden Morgen Gott. Übe die gute Gewohnheit der Demut und vertraue immer mehr auf deinen Erlöser. Du darfst von ganzem Herzen daran glauben, dass dich der Herr Jesus liebt und dass er möchte, dass du ihm ähnlich wirst. Er wünscht dir, dass du in seiner Liebe wächst und durch die Liebe Gottes in allem zunimmst. So wirst du für Zeit und Ewigkeit Wissen von höchstem Wert erwerben. Brief 36, 1901; In Heavenly Places 227. ICP1 28 1 Wie man ein ausgeglichenes Seelenleben entwickeln kann -- Arbeit ist ein Segen. Ohne Arbeit werden wir krank. Wir müssen alle unsere Fähigkeiten nutzen, damit sie nicht verkümmern und wir ein ausgeglichenes Seelenleben entwickeln können. Testimonies for the Church III, 154.155 (1872). ICP1 28 2 Wissenschaft und Forschung müssen unter dem Einfluss des Heiligen Geistes stehen -- Nur unter dem Einfluss des Geistes Gottes kann ein Mensch seine Talente voll entfalten. Die Grundsätze des Glaubens sind die Grundlage einer wirklich guten Bildung. Sie sind der erste Schritt. Wissenschaft und Forschung müssen unter dem Einfluss des Geistes Gottes geschehen, damit ihr wahres Ziel erreicht werden kann. Eigentlich kann nur ein Christ Wissen richtig nutzen. Wenn wissenschaftliche Arbeit voll verstanden werden soll, ist das nur von einem christlichen Standpunkt aus möglich. Dann würden alle den Herrn jeder Wissenschaft anbeten. Das Herz, das durch die Gnade Gottes veredelt ist, kann den Wert der Bildung am besten verstehen. Die Eigenschaften Gottes, wie wir sie in seiner Schöpfung sehen, können wir nur dann begreifen, wenn wir den Schöpfer kennen. ICP1 28 3 Ein Lehrer darf nicht nur mit der Theorie der Wahrheit vertraut sein, sondern muss Heiligung persönlich erfahren haben, um junge Menschen zur Quelle der Wahrheit, zum Lamm Gottes, das die Sünden der Welt auf sich nahm, zu führen. Wissen ist nur dann eine Macht zum Guten, wenn es verbunden ist mit ernsthafter Gläubigkeit. Eine Seele, die frei geworden ist von der Eigensucht, ist veredelt, und wenn wir Christus durch den Glauben in unserem Herzen behalten, werden wir in den Augen Gottes klug sein. Manuskript 44, 1894. ICP1 28 4 Der ganze Mensch braucht die Heilkraft des Himmels -- Christus ist die Quelle des Lebens. Was viele Menschen brauchen, ist eine klare Erkenntnis über ihn. Man muss sie geduldig, freundlich, aber ernsthaft darauf aufmerksam machen, dass sie mit ihrer ganzen Persönlichkeit die heilende Kraft des Himmels für sich in Anspruch nehmen können. Wenn das Licht der Liebe Gottes in die dunklen Bereiche der Seele dringt, werden Ruhelosigkeit, Überdruss und Unzufriedenheit daraus verdrängt, und stattdessen werden zufriedene Freudigkeit, neue Geisteskraft und körperliche Gesundheit dort einkehren. The Ministry of Healing 247 (1905). ICP1 29 1 Gute Eigenschaften können nicht in einem Augenblick erworben werden -- Die wertvollen Eigenschaften, die der Heilige Geist uns vermittelt, werden nicht in einem Augenblick erworben. Mut, Zielstrebigkeit, Sanftmut, Glaube und unerschütterliches Vertrauen auf Gottes erlösende Kraft bekommt man nur durch jahrelange Glaubenserfahrung. Wenn Gottes Kinder ernsthaft nach Heiligung streben und sich um gerechtes Verhalten bemühen, besiegeln sie dadurch ihre Erlösung. The Ministry of Healing 454 (1905). ------------------------Kapitel 3: Die Gefahren der Psychologie ICP1 30 1 Satan ist ein Experte des Intellekts -- Seit Jahrtausenden experimentiert Satan auf dem Gebiet des menschlichen Denkens, und er kennt sich aus. In diesen letzten Tagen versucht er auf sehr subtile Weise das Denken der Menschen mit seinem eigenen Denken zu verbinden und ihnen so seine Gedanken einzugeben. Das geschieht derart unauffällig, dass jene, die sich von ihm leiten lassen, gar nicht merken, dass sie von seinem Willen bestimmt werden. Der große Betrüger hofft, dass es ihm gelingt, die Menschen so zu verwirren, dass sie nur noch auf seine Stimme hören. Brief 244, 1907; Medical Ministry 111. ICP1 30 2 Satan, ein Meister der Verführung -- Satan ist beständig darum bemüht, das Denken der Menschen auf seine unauffällige Weise zu beeinflussen. Er verfügt über einen großen Verstand, den er einst von Gott erhalten hat, jedoch missbrauchte, um gegen Gott zu rebellieren und seine guten Ratschläge zu missachten. The Signs of the Times, 18. September 1893; Our High Calling 210. ICP1 30 3 Er begegnet uns gut getarnt -- Satans Pläne und Anschläge verfolgen uns überall. Wir dürfen niemals vergessen, dass er sich uns immer gut getarnt nähert und seine eigentlichen Absichten und den eigentlichen Grund seiner Versuchungen verschleiert. Er kommt im Lichtgewand und tritt auf wie der reinste Engel, damit wir nicht merken, mit wem wir es zu tun haben. Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir seine Methoden untersuchen, damit wir nicht betrogen werden. Manuskript 34, 1897; Our High Calling 88. ICP1 31 1 Der Missbrauch von Wissenschaften, die sich mit dem menschlichen Denken befassen -- In einer Zeit, wo Zweifel und Unglaube sich ein wissenschaftliches Gewand umlegen, gilt es in jeder Hinsicht wachsam zu sein. Satan versucht mit allen Mitteln, die Massen zu täuschen und ihnen seinen Willen aufzuzwingen. Besonders gut gelingt ihm das, wenn er seinen teuflischen Ideen einen wissenschaftlichen Anstrich gibt. Er hat in dieser Hinsicht raffinierte Methoden entwickelt, um überall einzudringen und Gottes Werk zu schaden. Über angebliche Wissenschaften wie Phrenologie und Mesmerismus oder psychologische Scharlatanerie ist es Satan gelungen, viele Menschen in den Griff zu bekommen, indem er ihr Denken vernebelt. Dabei geht er so zielstrebig vor, wie es für die Zeit des Endes vorhergesagt ist. Die Möglichkeit, dass Menschen durch die Kraft ihres Geistes andere beeinflussen, weiß Satan trefflich für seine Zwecke zu nutzen. Dabei wirkt er in zwei Richtungen. Diejenigen, die solche Methoden benutzen, missbraucht er als Werkzeuge. Dabei meinen sie noch, sie täten anderen etwas Gutes, und merken nicht, dass Satan durch sie wirkt. Und die Macht, die sie auf andere ausgeübt haben, setzt sich fort in lügenhaften Zeichen, dämonischen Wundern und in der Verführung zur Ungerechtigkeit. Überprüft doch nur einmal den Einfluss all dieser Lehren, dann werdet ihr erkennen, dass der Kampf zwischen Christus und Satan immer noch andauert ... ICP1 31 2 Wer angesichts dieser Bedrohung das Gebet vernachlässigt und sich auf die eigene Kraft verlässt, ist der Verführung schutzlos ausgeliefert. Viele Menschen lassen sich völlig von angeblich wissenschaftlichen Ideen gefangen nehmen und sind fasziniert von den Möglichkeiten, die sich ihnen dadurch bieten. Das trifft besonders auf Experimente zu, die sich mit dem Einfluss der Geistes- und Willenskraft auf das Denken anderer befassen. Manches davon mag an entsprechender Stelle akzeptabel sein; Satan benutzt aber gerade solche Erkenntnisse, um Menschen irrezuführen und ins Verderben zu stürzen. Seine Lehren werden aufgenommen, als kämen sie vom Himmel, und auf diese Weise erhält er die Verehrung, an der ihm so viel liegt. Unsere Gesellschaft, der angeblich aus der Phrenologie und dem Mesmerismus so viel Gutes erwachsen sein soll, war nie verdorbener als heute. Gerade durch diese sich wissenschaftlich gebärdenden Lehren sind die Voraussetzungen für den Spiritismus geschaffen worden. The Signs of the Times, 6. November 1884; Für die Gemeinde geschrieben II, 360.361. ICP1 32 1 Sein Ziel ist es, die Menschen abzulenken -- Satan kommt daher und drängt sich ganz selbstverständlich zwischen Gott und die Menschen. Es ist sein Ziel, sie abzulenken, und er wirft seine dunklen Schatten auf unseren Weg, damit wir nicht mehr unterscheiden können zwischen Gott und der Dunkelheit, dem moralischen Unrecht und der Verdorbenheit dieser Welt. Was können wir dagegen unternehmen? Sollen wir alles laufen lassen? ICP1 32 2 Nein! Es gibt eine Kraft, die uns Licht spendet in dieser dunklen Welt. Christus war im Himmel und wird uns das Licht des Himmels bringen. Er wird die Dunkelheit zurückdrängen, und die Sonne seiner Herrlichkeit wird aufgehen. Inmitten des Verderbens und des Schmutzes werden wir das Licht des Himmels sehen. ICP1 32 3 Wir dürfen nicht aufgeben, sondern müssen uns immer vor Augen halten, dass wir dem Verderben der Menschheit entgegenwirken sollen. Was können wir tun, worin besteht unsere Aufgabe? ICP1 32 4 Wir sollen uns immer daran erinnern, welch eine Liebe uns der Vater erwiesen hat, "dass wir Gottes Kinder heißen sollen -- und wir sind es auch!" 1.Johannes 3,1; Manuskript 7, 1888. ICP1 32 5 Keine offene Attacke, sondern ein hinterhältiger Überfall -- Wenn Satan eine offene, mutige Attacke auf die Christenheit wagte, würde sie sich sehr schnell um ihren mächtigen Erlöser scharen, denn wer sonst könnte diesen Feind in die Flucht schlagen? Aber so geht er in der Regel nicht vor, sondern er versteht es, sich zu verstellen, und er kennt die wirksamsten Möglichkeiten, sein Ziel zu erreichen. Er nähert sich dem armen, gefallenen Sünder als Engel des Lichts. Hinter dieser Maske versteckt, bearbeitet er die Seele, um sie vom rechten Weg abzubringen. Er hat schon immer gegen Christus gearbeitet und versucht, seine Macht und Ansprüche durchzusetzen. Er verführt die Menschen dazu, für die Wunder Jesu eine wissenschaftliche Erklärung zu finden und sie als menschliche Leistung einzustufen. Viele wird er auf diese Weise nach und nach vom wahren Glauben an Christus, den Erlöser und Gottessohn, abbringen. The Signs of the Times, 6. November 1884. ICP1 33 1 Er hat es besonders auf junge Menschen abgesehen -- In diesen letzten Tagen hat Satan es besonders auf junge Menschen abgesehen. Er versucht ihr Denken unter seine Kontrolle zu bringen, ihren Verstand zu verwirren und schlechte Leidenschaften in ihnen zu wecken. Alle können sich frei entscheiden und sollten sich darum bemühen, ihre Gedanken in die rechten Bahnen zu lenken. A Solemn Appeal 30; Our High Calling 337. ICP1 33 2 Satan beherrscht das Denken derer, die nicht dem Heiligen Geist unterstellt sind -- Nur wenige glauben, dass die Menschheit wirklich so heruntergekommen ist, so durch und durch verdorben und gegen Gott eingestellt, wie es tatsächlich ist. "Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht." Römer 8,7. ICP1 33 3 Wenn das Denken nicht vom Geist Gottes beeinflusst wird, kann Satan es beliebig nach seinem Willen formen. Dann beherrscht er alle Verstandeskräfte und lenkt sie in eine fleischliche Richtung. Er steht in völliger Opposition zu Gott, lehnt alles ab, was Gott betrifft, seine Ansichten, seine Vorlieben und Abneigungen, alles, was ihm gefällt und was er anstrebt. Er kann keinen Geschmack an dem finden, was Gott gut findet, sondern erfreut sich genau an den Dingen, die Gott zuwider sind. Deshalb steht er ständig im Konflikt mit Gott und greift die an, die auf den Wegen Gottes gehen. ICP1 33 4 Die Gegner der Wahrheit werden das Licht als Dunkelheit bezeichnen und die Dunkelheit als Licht; gut als böse und böse als gut. Brief 8, 1891. ICP1 34 1 Seit den Tagen Adams bis heute -- Satan arbeitet und dreht an dem Rad, bis er alle Seelen unter seine Herrschaft bekommt, die seinen Lügen glauben wie Eva, die sich von ihm verführen ließ und dann hinging und Adam verführte. Er benutzt seit damals immer die gleichen trügerischen Angebote. Manuskript 19, 1894. ICP1 34 2 Wer die Wahrheit kennt, ist seine besondere Zielscheibe -- Satan beschäftigt sich ständig damit, wie er die Gedanken der Menschen, welche die Wahrheit kennen, durch irreführende Vorbilder und Gefühle durcheinander bringen kann. Wenn sie nicht bereuen und sich nicht bekehren, können Menschen, die ein zweigeteiltes Leben führen, indem sie sich einesteils zum Herrn bekennen, andererseits jedoch nur danach streben, ihre eigenen Pläne zu verwirklichen, von Satan, dem Seelenfeind, leicht verführt werde. Ihre Pläne behindern das Werk, für welches Christus gestorben ist. Brief 248, 1907. ICP1 34 3 Satan lenkt die Menschen durch kontroverse Themen ab -- Er (der Feind) freut sich, wenn es ihm gelingt, die Gedanken der Menschen abzulenken durch irgendwelche Themen, die zu Meinungsverschiedenheiten führen und in den Gemeinden Streitereien verursachen. Manuskript 167, 1897. ICP1 34 4 Wenn einer die Gedanken zu beherrschen versucht -- Die Macht, mit der ein Mensch durch seine Sinnes- und Willenskraft auf das Bewusstsein anderer einwirken kann, nutzt Satan als wirksames Mittel zum Bösen. Dieser Einfluss vollzieht sich so unterschwellig, dass derjenige, der sich ihm öffnet, meist gar nichts davon spürt. Gott hat mich beauftragt, dringend davor zu warnen, sich auf solche Machenschaften einzulassen. Brief 244, 1907; Für die Gemeinde geschrieben II, 361. ICP1 34 5 Eine Macht zum Guten oder Bösen -- Der Einfluss, den ein Mensch auf die Seele eines anderen Menschen ausüben kann, kann zum Guten dienen, wenn er geheiligt ist, aber ebenso zum Bösen, wenn er von Gottes Gegnern ausgeht. Diese Macht nutzte Satan, um das Denken der Engel negativ zu beeinflussen, indem er vorgab, das Wohl des Universums im Sinn zu haben. Luzifer hatte als gesalbter Cherubim eine hohe Stellung, und er wurde von den himmlischen Wesen sehr geliebt. Sein Einfluss auf sie war groß. Viele hörten auf ihn und glaubten seinen Worten. "Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden." Offenbarung 12,7.8; Brief 114, 1903; The S.D.A. Bible Commentary VII, 973. ICP1 35 1 Einer Einzelmeinung sollte man nicht unbedingt vertrauen -- Den Gedanken und dem Urteil eines einzelnen Menschen sollte man nicht vertrauen, denn es kann der Fall sein, dass persönliche Interessen, menschliche Schwächen und Fehler in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen ... Die Meinung eines Einzelnen ist nicht unbedingt vollkommen, sodass die Gefahr besteht, dass er von verkehrten Motiven geleitet wird und die Dinge von einem falschen Standpunkt aus sieht. Brief 41, 1891. ICP1 35 2 Satan wartet auf den Moment der Schläfrigkeit -- Satan wartet auf einen unwachsamen Augenblick, um das Denken in seine Gewalt zu bekommen. Wir müssen uns dessen bewusst sein, damit wir nicht von seinen unlauteren Machenschaften überwältigt werden. Es gefällt ihm, wenn er mit Hufen und Hörnern dargestellt wird, denn er ist ein intelligentes Wesen, das einmal ein Engel des Lichtes war. Manuskript 11, 1893. ICP1 35 3 Böse Engel legen es darauf an, den Willen des Menschen zu zerstören -- Wenn es ihnen erlaubt wird, versuchen die bösen Engel, die Herrschaft über das Denken eines Menschen zu erlangen und ihn auf diese Weise gefangen zu halten, bis er keinen eigenen Willen mehr hat. Manuskript 64, 1904. ICP1 35 4 Die einzige Sicherheit besteht im Widerstand -- Unsere einzige Sicherheit besteht darin, dass wir dem Teufel keinen Raum lassen, denn seine Vorschläge und Absichten haben immer nur das Ziel, uns zu verletzen und von Gott abzubringen. Er stellt sich uns als reiner Engel dar, um uns durch seine heimtückische Verführung so weit zu bringen, dass wir seine Fallen nicht mehr erkennen. Je mehr wir ihm nachgeben, desto größer wird seine verführerische Macht über uns. Wir sollten uns auf keine Debatten oder Verhandlungen mit ihm einlassen, denn wenn wir ihm den kleinen Finger reichen, verlangt er die ganze Hand. ICP1 36 1 Sicher können wir nur dann sein, wenn wir auf die kleinste Andeutung einer Versuchung mit klarer Ablehnung reagieren. Gott hat uns durch die Verdienste Christi die Fähigkeit geschenkt, Satan zu widerstehen. Wir können nicht nur einmal Sieger sein. Im Widerstand besteht unser Erfolg. "Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch!" Jakobus 4,7. Dieser Widerstand muss fest und ausdauernd sein, denn wir haben verloren, wenn wir heute widerstehen und morgen nachgeben. The Review and Herald, 8. April 1880; Our High Calling 95. ICP1 36 2 Anmaßendes Verhalten vermeiden -- Es gibt Menschen, die sich ohne Rücksicht in gefährliche Situationen begeben und sich auf diese Weise Versuchungen aussetzen, denen sie kaum unbeschadet und unbefleckt entkommen können, es sei denn, Gott würde ein Wunder wirken. Dies ist ein anmaßendes Verhalten, an dem Gott keine Freude haben kann. Christus begegnete Satans Versuchung, sich von der Zinne des Tempels zu stürzen, mit klarer Ablehnung. Der Erzfeind zitierte eine Verheißung Gottes, um Christus glauben zu machen, dass ihm nichts passieren könne, weil Gott dies ja versprochen habe. Jesus antwortete mit einem Schriftwort: "Es steht geschrieben ... du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen." Auf die gleiche Weise drängt Satan die Menschen, Orte aufzusuchen, die Gott ihnen nicht zumuten würde, und er benutzt Bibeltexte, um seine hinterhältigen Vorschläge zu rechtfertigen. The Review and Herald, 8. April 1880; Our High Calling 95. ICP1 36 3 Ernsthafter Glaube und Anmaßung -- Wir dürfen die Verheißungen Gottes nicht unbesonnen in Anspruch nehmen und erwarten, dass er uns beschützt, wenn wir uns leichtsinnig in Gefahr begeben, die Naturgesetze missachten und die erforderliche Vernunft und Sorgfalt außer Acht lassen. Er hat uns diese Fähigkeiten gegeben, und es zeugt nicht von einem ernsthaften Glauben, sondern von Anmaßung, wenn wir sie nicht einsetzen. Satan bietet uns für unser Leben weltliche Ehre, Reichtum und Vergnügen. Diese Versuchungen sind unterschiedlich, je nach Bedarf und sozialem Stand, aber sie dienen immer dem einen Zweck, die Menschen von ihrem Schöpfer abzubringen. "Alle diese Dinge werde ich dir geben", sagte Satan zu Jesus. "Alle diese Dinge werde ich dir geben", sagt Satan auch zu den Menschen. "All das Geld, all das Land, Macht und Ehre und Reichtum werde ich dir geben!" Und die Menschen sind beeindruckt und werden auf schreckliche Weise ins Verderben gelockt. Wenn wir uns selbst, unser Herz und unser Leben der Weltlichkeit opfern, dann ist Satan zufrieden. Brief 1a, 1872; Our High Calling 93. ICP1 37 1 Entweder die bösen oder die guten Engel beeinflussen das Denken des Menschen -- Entweder die guten oder die bösen Engel beeinflussen das Denken der Menschen. Entweder wir lassen zu, dass Gott unsere Gedanken beherrscht, oder die Mächte der Dunkelheit übernehmen die Herrschaft, und wir tun gut daran, wenn wir heute unseren diesbezüglichen Standpunkt überprüfen. Manuskript 1, 1890; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1120. ICP1 37 2 Nur wenn wir nachgeben -- Satan kann sich nur dann unserer Gedanken oder unseres Verstandes bemächtigen, wenn wir ihm nachgeben. Manuskript 17, 1893; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1105. ICP1 37 3 Klare Einsicht ist notwendig -- Eine klare, geistlich orientierte Sicht der Dinge ist notwendig, will man Unkraut von Weizen oder weltliche Weisheit von der Weisheit der Wahrheit Gottes unterscheiden. Christus, der große Arzt, kam in diese Welt, damit alle, die ihn annehmen, durch ihn geheilt werden und Frieden sowie einen vollkommenen Charakter erhalten. Sein Evangelium besteht nicht aus Äußerlichkeiten und macht keinen so großen Eindruck wie die üblen Methoden des Bösen, die sich oft zunächst als großer Segen für die Menschheit darstellen, sich aber am Ende als Fluch erweisen. Brief 130, 1901; Our High Calling 109. ICP1 38 1 Das Gebet wird uns vor Satan schützen -- Das Gebet des Glaubens ist die große Kraft des Christen und wird ihn mit Sicherheit vor Satan schützen. Deshalb versucht der Böse immer den Eindruck zu erwecken, dass Beten nicht notwendig sei. Er hasst den Namen unseres Stellvertreters Jesus, und wenn wir ihn nennen und uns ernsthaft an ihn wenden, wird seine ganze Gefolgschaft nervös. Es ist durchaus in seinem Sinne, wenn wir das Gebet vernachlässigen, weil wir dann eher geneigt sind, seinen verlogenen "Wundern" zu glauben. Was er nicht erreicht hat, als er Christus versuchte, gelingt ihm leider allzu oft bei den Menschen. Testimonies for the Church I, 296 (1862). ------------------------Kapitel 4: Geistliche Einflüsse und das Denken ICP1 39 1 Religion und Gesundheit -- Persönlicher Glaube ist von größter Wichtigkeit. Johannes schrieb an Gajus: "Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht." 3.Johannes 2. Die körperliche Gesundheit wird weitgehend von der seelischen Gesundheit beeinflusst, deshalb, wenn ihr esst oder trinkt oder was ihr tut, tut alles zu Gottes Ehre. Persönlicher Glaube offenbart sich in der Art, wie wir leben, in unseren Worten und in unserem Verhalten. Er bewirkt stetiges Wachstum hin zur Vollendung in unserem Herrn, "denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm ..." Kolosser 2,10. Brief 117, 1901. ICP1 39 2 Ein reiner Glaube bewirkt Ernsthaftigkeit, Haltung und Kraft -- Reiner, unverfälschter Glaube ist kein Gefühl, sondern die aktive Ausübung von Gnade und Liebe. Diese Art Religion ist die Voraussetzung für Glück und Gesundheit. Sie dringt in den verunreinigten Seelentempel ein und befreit ihn von allen sündigen Einflüssen. Sie nimmt Besitz von ihm und erleuchtet das Herz mit den Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit. Sie öffnet die Fenster der Seele himmelwärts und lässt den Sonnenschein der Liebe Gottes hinein. Sie bewirkt Ernsthaftigkeit und eine positive Haltung. Die körperliche, geistige und seelische Kraft nimmt zu, weil die lebendige Kraft des Himmels die Seele erfüllt. Christus ist in unserem Herzen. Er ist unsere herrliche Hoffnung. The Review and Herald, 15. Oktober 1901; Welfare Ministry 38. ICP1 40 1 Gott ist die Quelle des Lebens und der Freude -- Gott ist für das ganze Weltall die Quelle des Lebens, des Lichtes und der Freude. Wie die Sonne Helligkeit und Wärme ausstrahlt und die Quelle frisches Wasser spendet, so überschüttet Gott seine Geschöpfe mit Gnade und Güte. Wo aber göttliches Leben im Herzen wirksam wird, möchte der Mensch die empfangene Liebe weitergeben. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 81 (1892). ICP1 40 2 Alles Leben kommt von Gott -- Alle erschaffenen Dinge leben durch den Willen und die Macht Gottes. Sie sind Empfänger des Lebens des Sohnes Gottes. Wie groß ihre Fähigkeiten und wie vielseitig ihre Begabungen auch sein mögen, sie werden lebendig erhalten durch diese Quelle allen Lebens. ICP1 40 3 Er, der Leben und Licht ist und allein Unsterblichkeit besitzt, konnte von sich sagen: "Ich habe die Macht, mein Leben zu lassen, und ich habe die Macht, es wieder zu nehmen." Johannes 10,18; Manuskript 131, 1897; The S.D.A. Bible Commentary V, 1113. ICP1 40 4 Satan nutzt den Einfluss der Menschen auf das Denken anderer -- Nachdem er den Himmel verlassen musste, richtete sich Satan sein Reich in dieser Welt ein und ist seitdem unermüdlich darauf bedacht, die Menschen von ihrer Treue zu Gott abzubringen. Er benutzt die gleichen Mittel, die er im Himmel einsetzte. Er nutzt den Einfluss, den Menschen aufeinander ausüben können. Ein Mensch verführt den anderen. Die starken, verderbenden Auffassungen Satans, die er meisterlich darzustellen versteht, wirken nahezu unwiderstehlich auf die Menschen, und sie schließen sich zusammen zu Bündnissen, Gewerkschaften und Geheimbünden. In dieser Welt sind Mächte am Werk, die Gott nicht mehr länger dulden kann. Brief 114, 1903. ICP1 40 5 Für eigennützige Zwecke befasst sich Satan sehr genau mit den Dingen -- Satan legt wie ein Tierfänger seine Netze und Fallen aus, um Seelen einzufangen. Er ist darin geübt, Menschen dazu zu verleiten, die Gaben, die Gott ihnen gegeben hat, für eigennützige Zwecke zu nutzen, anstatt sie zu Gottes Ehre einzusetzen. Gott möchte, dass die Menschen durch ihre Arbeit Freude haben und friedlichen Zwecken dienen und dass all ihr Tun auf ewigen Gewinn angelegt ist. Satan aber möchte unser Bemühen auf sinnlose Dinge lenken, die letztlich keinerlei Gewinn bringen. The Review and Herald, 1. September 1910; Our High Calling 200. ICP1 41 1 Die Übertretung des Gebotes Gottes brachte keine neuen Lebensrichtlinien -- Wir dürfen nicht annehmen, dass Gott nach dem Sündenfall Adams neue Lebensregeln und Leidenschaften eingeführt hat, denn das würde bedeuten, dass er eingegriffen hätte, um den Menschen sündige Lebensbedingungen zu schaffen. Christus begann unmittelbar nachdem die Menschen Gottes Gebot übertreten hatten mit seiner Aufgabe, sie zu Gott zurückzuführen, damit sie durch den Gehorsam gegenüber Gottes Geboten und die Gnade Christi das verlorene Ebenbild Gottes in sich zurückgewinnen können. Manuskript 60, 1905. ICP1 41 2 Jeder muss sich für eine Seite entscheiden -- Hier haben wir das große Thema. Hier treffen die zwei großen Mächte aufeinander, der Sohn Gottes, Jesus Christus, und der Herrscher der Finsternis, Satan. Hier entsteht der offene Konflikt, denn jeder Mensch kann sich nur für eine Seite entscheiden. Entweder er stellt sich unter das Banner Jesu oder unter das Banner des Herrschers der Finsternis. Brief 38, 1894. ICP1 41 3 Sünde betrifft den ganzen Menschen -- Die Sünde wirkt sich auf den ganzen Menschen aus, aber mit der Gnade verhält es sich ebenso. Brief 8, 1891. ICP1 41 4 Durch das von Gott abgewandte Herz wird die Seele belastet. Wer etwas über die Erlösung lernen möchte, muss ein williger Schüler in Christi Schule werden, damit der Tempel der Seele zum Aufenthaltsort des Allerhöchsten werden kann. Wenn wir von Christus lernen wollen, müssen wir unsere Seele zunächst von all den stolzen Dingen befreien, die sie beherrschen, damit Platz wird für sein Bild. Brief 5, 1898; Our High Calling 105. ICP1 42 1 Das Kreuz gibt dem Denken die rechte Orientierung -- Wodurch bekommt das menschliche Denken die richtige Orientierung? Durch das Kreuz von Golgatha. Wenn wir auf Jesus sehen, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, schwindet das Bedürfnis nach Selbstverherrlichung. Wir bekommen den richtigen Blickwinkel, bilden uns nichts mehr ein, sondern werden demütig. Wenn wir über das Kreuz nachdenken, begreifen wir, welch wunderbare Gelegenheiten sich daraus für jeden Gläubigen ergeben. Gott in Christus, wo das richtig verstanden wird, da bleibt kein Raum für Selbstüberschätzung und Stolz, sondern nur noch echte Demut. Brief 20, 1897; Our High Calling 114. ICP1 42 2 Der Mensch, vollendet durch Christus -- Christus führt seine Nachfolger in eine lebendige Beziehung zu sich und zu seinem Vater. Der Heilige Geist wirkt auf den Verstand, und in Jesus Christus wird der Mensch vollendet. Die Einigkeit mit Christus bewirkt Einigkeit der Menschen untereinander. Diese Einigkeit ist für die Welt der überzeugendste Beweis für die Herrlichkeit und die Vollmacht Christi und dafür, dass er Macht hat, von Sünde zu befreien. Manuskript 111, 1903; The S.D.A. Bible Commentary V, 1148. ICP1 42 3 Nur Gott allein kann wertvolle Menschen schaffen -- Der Wert eines Menschen in den Augen Gottes besteht in seiner Beziehung zu Christus, denn nur Gott allein kann einen Menschen moralisch aufwerten. Das geschieht allein durch die Gerechtigkeit Christi. Weltliche Ehre und Größe haben nur so viel Wert, wie der Schöpfer der Menschheit ihnen beimisst. Weltliche Weisheit ist Torheit, und ihre Stärke ist Schwachheit. Brief 9, 1873; Our High Calling 149. ICP1 42 4 Selbstsucht und ihre Frucht -- Wo das Böse wirkt, erwächst daraus Selbstsucht, und weil sich die Menschen ihrer Macht überlassen haben, findet man in der Welt heute kaum noch Treue zu Gott. Völker, Familien und einzelne Personen haben nur noch das eine Ziel, sich selbst zum Mittelpunkt zu machen. Die Menschen streben danach, ihre Mitmenschen zu beherrschen, und in ihrer Selbstsucht entfernen sie sich immer weiter von Gott und ihren Mitmenschen, nur noch darauf bedacht, sich selbst zu verwirklichen. Sie verhalten sich so, als ob das Wohlergehen anderer nur davon abhinge, ob sie sich ihnen unterordnen oder nicht. The Review and Herald, 25. Juni 1908. ICP1 43 1 Der Sieg ist möglich -- Wenn er gerechten Grundsätzen folgt, kann der Mensch seine Vorliebe für das Böse überwinden. Befolgt er die Gebote Gottes, sind seine Sinne nicht mehr falsch orientiert, und er setzt seine Fähigkeiten nicht mehr für schlechte, nutzlose Ziele ein, die nur darauf ausgerichtet sind, ihn von Gott abzulenken. Durch die Gnade, die der Himmel schenkt, werden die Gedanken, die Worte und die Kräfte gereinigt, und ein neuer Charakter kann entstehen. Die Erniedrigung durch die Sünde wird überwunden. Manuskript 60, 1905. ICP1 43 2 Mangel an Festigkeit, der Anfang der Versuchung -- Wenn wir der Versuchung nachgeben, beginnt dies damit, dass wir keine klare Entscheidung treffen und hinsichtlich unseres Vertrauens zu Gott wankelmütig sind. Der Böse lauert ständig auf eine Gelegenheit, Gott falsch darzustellen und das Verbotene attraktiv erscheinen zu lassen. Wo es ihm möglich ist, versucht er unsere Seele an weltliche Dinge zu binden. Er ist bestrebt, Gefühle zu erregen und Leidenschaften zu wecken, um uns an etwas zu binden, was uns nicht gut tut, aber es liegt ans uns, Leidenschaften und Gefühle selbst zu beherrschen, indem wir ruhig und gewissenhaft überlegen. Satan verliert dann seine Macht über unseren Verstand. ICP1 43 3 Die Aufgabe, zu der uns Christus beruft, ist die des beständig fortschreitenden Überwindens negativer Einflüsse auf unseren Charakter. Natürliche Neigungen müssen überwunden werden ... Lust und Leidenschaft müssen besiegt werden, und wir müssen uns eindeutig und bewusst auf die Seite Christi stellen. The Review and Herald, 14. Juni 1892; Our High Calling 87. ICP1 44 1 Niemand braucht wegen seiner ererbten Eigenschaften zu verzweifeln -- Satan liegt immer auf der Lauer, um uns zu verführen und in eine falsche Richtung zu lenken. Er benutzt die bezauberndsten Dinge, um die Menschen auf den breiten Weg des Ungehorsams zu locken. Durch falsche Gefühle versucht er unsere Sinne zu verwirren, und er vertauscht die Wegweiser Gottes mit seinen irreführenden Angaben. Weil die bösen Mächte darauf bedacht sind, jeden hellen Lichtstrahl von unseren Seelen abzulenken, wurden himmlische Mächte damit beauftragt, die zukünftigen Erben der Erlösung zu führen und zu leiten. Niemand braucht wegen seiner ererbten Eigenschaften zu verzweifeln, aber wenn ihn der Geist Gottes der Sünde überführt, muss er bereuen, bekennen und vom Unrecht lassen. Treue Helfer stehen Wache, damit die Seele auf den rechten Weg findet. Manuskript 8, 1900; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1120. ICP1 44 2 Sündigen durch falsche Gesellschaft -- Die Seele, die zur Sünde verführt wurde, weil sie sich von anderen dazu beeinflussen ließ, gegen den Willen Gottes zu handeln, braucht wegen dieser Mittäterschaft nicht zu verzweifeln, denn wir haben einen solchen Hohenpriester, "der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel." Hebräer 7,26. Christus ist nicht nur der Priester und Stellvertreter für unsere Sünden, sondern auch das Opfer. Ein für alle Mal opferte er sich selbst für uns. Brief 11, 1897. ICP1 44 3 Satan versucht zu entmutigen, Christus gibt Hoffnung -- Glaube nicht einen Moment, dass die Versuchungen Satans mit den Bedürfnissen deiner Seele übereinstimmen. Widerstehe ihnen so entschieden, wie du dich von deinem Widersacher persönlich abwenden würdest. Satan zielt darauf ab, die Seele zu entmutigen, Christi Aufgabe dagegen besteht darin, dir Glauben und Hoffnung ins Herz zu geben. Satan möchte uns verunsichern; er sagt, dass sich unsere Hoffnung auf falsche Voraussetzung gründet und nicht auf das unveränderliche Wort dessen, der niemals lügt. Manuskript 31, 1911; Our High Calling 85. ICP1 45 1 Ein Mittel gegen jede Art von Versuchung -- Für jede Art von Versuchung gibt es ein Gegenmittel. Den Kampf gegen uns selbst und unser sündiges Wesen müssen wir nicht allein mit unserer begrenzten Kraft ausfechten. Jesus ist uns eine mächtige Hilfe, eine nie versagende Unterstützung ... Gott hat umfassende Vorkehrungen für uns getroffen, und unter solchen Bedingungen braucht niemand zu versagen. The Review and Herald, 8. April 1884; Our High Calling 88. ICP1 45 2 Christi Blut ist das einzige Gegenmittel -- Gottes Gesetz ist sehr umfassend. Jesus ... erklärte seinen Jüngern genau, dass man Gottes Gebote sogar in Gedanken und durch Gefühle und Wünsche übertreten kann, nicht nur durch Wort und Tat. Ein Mensch, der Gott von Herzen liebt, wird nicht versuchen, die Ansprüche Gottes auf den kleinsten Nenner zu reduzieren. Die treue Seele wird sich freudig nach allen Geboten Gottes richten wollen, weil sie die geistliche Kraft erkennt, die darin steckt, und sie wird diese Kraft in vollem Umfang in allen Lebensbereichen spüren. Die Sünde wird sehr deutlich erkannt ... Selbstgerechtigkeit, Ehrsucht, Überbewertung des Ichs und übertriebene Selbstsicherheit werden verschwinden; mit Abscheu wird man sich seiner eigenen Sündhaftigkeit bewusst, und wenn man erkennt, welches Verderben das zur Folge hat, wendet sich die Seele in ihrer Not an Christus und nimmt sein Blut für sich in Anspruch, denn das ist das einzige Heilmittel. Brief 51, 1888; The Ellen G. White 1888 Materials 140. ICP1 45 3 Der Herausforderung des Verführers begegnen -- Satan wird kommen und dich darauf aufmerksam machen, dass du ein Sünder bist. Aber lass dir von ihm nicht einreden, dass dich Gott verworfen hat, weil du gesündigt hast. Antworte ihm: "Ja, ich bin ein Sünder, und deshalb brauche ich einen Erlöser. Ich brauche Vergebung und Begnadigung, und Christus sagt, wenn ich zu ihm komme, wird mir nichts geschehen. In seinem Brief an mich lese ich: ‚Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.' 1.Johannes 1,9. Ich glaube seinem Wort, und ich werde seinen Geboten gehorchen." Wenn Satan dir sagt, dass du verloren bist, dann antworte ihm: "Ja, aber Christus kam, um zu retten was verloren war. Je größer meine Sünde, desto nötiger brauche ich meinen Erlöser." Brief 98b, 1896. ICP1 46 1 Die Aufmerksamkeit auf die Schöpfung richten -- Gott fordert seine Geschöpfe auf, sich nicht durch die Unordnung um sie her verwirren zu lassen, sondern stattdessen sein Schöpfungswerk zu bewundern. Diese Dinge sind es wert, dass man darüber nachdenkt, und Gott hat sie zum Wohl der Menschen gemacht. Er schickt uns seine Engel, die uns darin leiten, sein Werk richtig zu sehen und zu verstehen, damit wir vor Satans Betrügereien bewahrt bleiben. Manuskript 96, 1899; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1145. ICP1 46 2 Was Glaube bewirkt -- Echter Glaube veredelt die Seele, verbessert den Geschmack, heiligt das Urteilsvermögen und macht den Bekenner zum Teilhaber an der Reinheit und Heiligkeit des Himmels. Wir werden dadurch von Engeln umgeben und lösen uns mehr und mehr vom Geist und Einfluss der Welt. Der Glaube durchdringt alle Lebensbereiche und schenkt uns einen gesunden Geist. Das Ergebnis sind Frieden und Glück. The Signs of the Times, 23. Oktober 1884; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1168. ICP1 46 3 Die Intelligenz nimmt zu -- Wie wir am Beispiel Daniels sehen können, nehmen die intellektuellen Fähigkeiten in dem Maße zu, in dem die geistlichen Fähigkeiten wachsen. FH, 22. März 1898 The S.D.A. Bible Commentary IV, 1168. ICP1 46 4 Die körperliche Gesundheit verbessert sich -- Wenn der Verstand zunimmt und der Wille dem Herrn untergeordnet wird, verbessert sich in erstaunlicher Weise auch die körperliche Gesundheit. Medical Missionary, November/Dezember 1892 Counsels on Health 505. ICP1 46 5 Richtiges Verhalten ist die beste Medizin -- Das Bewusstsein, richtig zu handeln, ist die beste Medizin für einen kranken Körper und eine kranke Seele. Gesundheit und Kraft sind ein besonderer Segen Gottes. Wenn jemand Ruhe findet in Gott und zufrieden ist, befindet er sich auf dem besten Weg zur Gesundheit. Das Bewusstsein, dass Gottes Auge über uns wacht und sein Ohr offen ist für unsere Gebete, ist sehr beruhigend. Das Wissen, dass wir einen Freund haben, der uns nie im Stich lässt, dem wir alle Geheimnisse unserer Seele anvertrauen können, ist ein unbeschreibliches Glück. The Signs of the Times, 23. Oktober 1884; Counsels on Health 628. ICP1 47 1 Die Liebe Jesu umgibt die Seele mit einer angenehmen Stimmung -- Die Seelen, die sich der Liebe Jesu anvertrauen, sind von einer angenehmen, reinen Stimmung umgeben. Manche Menschen verbergen ihren Hunger nach Liebe. Man kann ihnen mit einem freundlichen Wort und einer liebevollen Geste sehr helfen. Wir müssen die himmlischen Gaben, die uns Gott so reichlich schenkt, ebenso großzügig weitergeben an die Menschen in unserem Einflussbereich. Dadurch werden wir eine Liebe offenbaren, die ihren Ursprung im Himmel hat und sich vermehrt, indem wir sie verschenken, und dadurch verherrlichen wir Gott. Manuskript 17, 1899; Our High Calling 231. ICP1 47 2 Ein unbedachter Augenblick -- Ein unbedachter Augenblick, eine einzige Nachgiebigkeit gegenüber einer üblen Gewohnheit, eine einzige Pflichtvergessenheit kann der Anfang der Verführung sein, die uns einreiht in die Gruppe der Menschen, die Satan dienen, obwohl wir weiterhin bekennen, Gott und sein Werk von Herzen zu lieben. Ein unbedachter Augenblick, ein falscher Schritt kann deinem Leben eine völlig falsche Richtung geben. Testimonies for the Church V, 398 (1885). ICP1 47 3 Gott wirkt keine Wunder, um die Folgen abzuwenden -- Der Herr schickt uns Warnungen, gibt uns Ratschläge und ermahnt uns, damit wir uns ändern können, bevor uns unsere Fehler zur zweiten Natur werden. Aber wenn wir uns nicht ändern wollen, greift Gott nicht gegen unseren Willen ein und hindert uns an unserem Handeln. Er wirkt keine Wunder, um zu verhindern, dass der Same, den wir säen, aufgeht und Frucht trägt. ICP1 48 1 Wenn sich ein Mensch gegen die göttliche Wahrheit verhärtet, ungläubig oder gleichgültig darauf reagiert, muss er ernten, was er gesät hat. Das haben schon viele erfahren müssen. Die Wahrheit, die einst ihre Seele aufwühlte, lässt sie jetzt völlig kalt. Sie haben Vernachlässigung, Gleichgültigkeit und Widerstand gesät, und dementsprechend wird ihre Ernte ausfallen. Das Wesen mancher bekennender Christen ist geprägt von Eiseskälte, Eisenhärte und der Unbeweglichkeit und Undurchdringlichkeit eines Felsen. ICP1 48 2 So ist es zu verstehen, wenn es heißt: "Gott verhärtete das Herz des Pharao." Gott sprach zu diesem ägyptischen König durch Mose und gab ihm beeindruckende Beweise seiner göttlichen Macht, aber der Monarch stellte sich stur gegen das Licht, das ihn zur Umkehr geführt hätte. Gott verhärtete das Herz des rebellischen Königs nicht durch übernatürliche Kräfte, sondern der Heilige Geist zog sich auf Grund von Pharaos Widerstand von ihm zurück. Er hatte sich für Unglauben und Finsternis entschieden. Durch den beharrlichen Widerstand gegen den Einfluss des Geistes entfernen sich die Menschen selbst von Gott. Es gibt kein Mittel, sie gegen ihren Willen zurückzuholen, keine Offenbarung seines Willens kann sie in ihrem Unglauben noch erreichen. The Review and Herald, 20. Juni 1882; The S.D.A. Bible Commentary III, 1151. ICP1 48 3 Wir sollen unsere Umgebung beeinflussen und nicht umgekehrt -- Es gibt Übel, die der Mensch zwar verringern, aber nicht beseitigen kann. Er muss Hindernisse überwinden und sollte seine Umgebung formen, aber sich nicht von ihr formen lassen. Er hat die Möglichkeit, seine Talente einzusetzen und sein Leben von Ausgeglichenheit und Ordnung bestimmen zu lassen. Wenn er es möchte, wird Gott ihm dabei helfen. Er braucht den Kampf gegen Versuchungen und Prüfungen nicht allein zu bestehen. Er hat einen mächtigen Helfer. Jesus, der jetzt in den himmlischen Höfen wohnt, wurde versucht, hat gelitten und ist gestorben für die Sünden der Welt, damit er die Menschen lehren kann, wie sie in den Prüfungen des Lebens bestehen und die Versuchung überwinden können. Er ist ein Vorbild für uns. Testimonies for the Church V, 312 (1885). ICP1 49 1 Gott wünscht sich einen veränderten Geist -- Der Müll fragwürdiger Grundsätze und Praktiken muss beseitigt werden. Gott wünscht sich einen veränderten Geist und ein Herz, das erfüllt ist von den Schätzen der Wahrheit. Manuskript 24, 1901; Our High Calling 106. ICP1 49 2 Gerechte Beurteilung anderer Menschen -- Wir alle müssen uns mit den menschlichen Charakteren und Umgangsformen beschäftigen, damit wir lernen, wie man mit verschieden veranlagten Menschen richtig umgeht. Es gilt, sich eifrig darum zu bemühen, ihnen zu einem fehlerfreien Verständnis des Wortes Gottes und zu einem wahren Christenleben zu verhelfen. Lesen wir die Bibel mit ihnen, und wenden wir ihre Sinne von zeitlichen Dingen auf ihr ewiges Heil! Es ist die Pflicht der Kinder Gottes, für den himmlischen Vater zu wirken und mit den Hilfsbedürftigen bekannt zu werden. Wenn jemand unter den Anfechtungen Satans ins Schwanken gerät, nehme man sich seiner sorgfältig an und behandle ihn mit allem Verständnis; denn sein ewiges Erbe steht auf dem Spiel, und die Worte und Taten derer, die für ihn arbeiten, können ein Geruch des Lebens zum Leben oder aber ein Geruch des Todes zum Tode sein. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 416 (1876). ICP1 49 3 Grundsatztreue zeichnet die Schüler Jesu aus -- Grundsatztreue zeichnet das Wesen derer aus, die zu den Füßen Jesu sitzen und von ihm lernen. The Review and Herald, 20. Juni 1882; Our High Calling 160. ------------------------Kapitel 5: Fanatisches Denken ICP1 50 1 Fanatismus wird uns bedrängen -- Wir leben in einer Zeit, in der gläubige und ungläubige Menschen von Fanatismus aller Art bedrängt werden. Satan wird kommen und auf die scheinheiligste Weise Lügen auftischen. Er wird alles Mögliche erfinden, um die Menschen zu verführen. Brief 121, 1901; Medical Ministry 114. ICP1 50 2 Satans Methode -- Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Satan es mit dem Feuer des Fanatismus versucht, wenn es ihm nicht gelingt, die Menschen durch Gleichgültigkeit kaltzustellen. Wenn der Geist Gottes in seinem Volk wirkt, wird auch der Feind aktiv. Er versucht das Denken einiger Menschen so zu beeinflussen, dass sie ihre persönlichen Gedanken und Charaktereigenschaften mit dem Werk Gottes verwechseln. Es besteht die Gefahr, dass man eigene Ideen für den Willen Gottes hält und unvernünftige Entscheidungen trifft. Viele verfolgen nur eigene Ziele und sind nicht von Gott dazu berufen. Brief 34, 1889; Testimonies for the Church V, 644. ICP1 50 3 Das Ergebnis falscher Vorstellungen -- Manche wollen einfach nicht hören. Sie folgen schon so lange eigenen Vorstellungen, hängen falschen Gedanken an, die sie von jemandem übernommen haben oder sind so überzeugt von ihrer eigenen Weisheit und ihren Charaktereigenschaften, dass sie betriebsblind geworden sind und nicht mehr über sich hinaussehen können. Sie ändern Glaubensgrundsätze, falsche Regeln werden in den Vordergrund gerückt und Maßstäbe werden gesetzt, die nicht von Gott stammen ... Manche von ihnen prahlen damit, dass sie zwar nicht von Gottes Willen abgefallen wären, aber allein in der Lage seien, richtig zu handeln. Manuskript 138, 1902. ICP1 51 1 Es fehlt die gesunde geistliche Einstellung -- Die Menschen, die so in Satans Schlingen gefangen sind, haben noch nicht zu einer gesunden geistlichen Einstellung gefunden. Sie sind verblendet, nehmen sich selbst zu wichtig und verlassen sich auf ihre eigenen Gedanken. Wie traurig ist der Herr, wenn er ihre großartigen, eitlen Reden hört! Sie plustern sich auf in ihrem Stolz, und der Feind ist überrascht, wie einfach es ist, sie einzufangen. Brief 126, 1906. ICP1 51 2 Falsche Bescheidenheit -- Unter den bekennenden Christen ist sehr oft eine sprunghafte, unechte Demut und Bescheidenheit wahrzunehmen. In ihrem Bemühen, sich selbst in den Griff zu bekommen, geben sich manche sehr bescheiden. Sie machen sich so klein wie möglich, versuchen aber alles aus eigener Kraft zu schaffen, und so fallen sie bei der kleinsten Schmeichelei um und werden nicht mehr gesehen. Sie sind im Grunde nicht gewillt, sich wirklich ganz Gott unterzuordnen, und so kann er auch nicht durch sie wirken. ICP1 51 3 Nimm niemals Ehre für dich selbst in Anspruch. Arbeite nicht mit einem zweigleisigen Denken, indem du versuchst, einerseits Gott und andererseits dir selbst zu dienen. Stelle dich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern führe die Mühseligen und Beladenen zu Jesus, ihrem mitfühlenden Erlöser. Arbeite so, als könntest du ihn sehen, wie er, immer bereit, dir Kraft für deine Aufgabe zu geben, unmittelbar neben dir steht. Deine einzige Sicherheit besteht in der totalen Abhängigkeit von Christus. The Review and Herald, 11. Mai 1897. ICP1 51 4 Überschwänglichen Gefühlen nicht zu viel Bedeutung beimessen -- Manche fühlen sich in einer Versammlung nicht wohl, es sei denn, sie erleben etwas Erhebendes und Beglückendes. Sie versuchen, sich in eine Gefühlserregung hineinzusteigern. Der Einfluss solcher Versammlungen ist jedoch nicht sehr segensreich. Denn sobald dieser beglückende Gefühlsausbruch abgeklungen ist, zeigt sich ihr Gemüt noch unbefriedigter als vor Beginn der Versammlung, weil ihre Glückseligkeit nicht der rechten Quelle entsprungen war. Die dem geistlichen Wachstum förderlichsten Versammlungen sind durch feierlichen Ernst und gründliche Herzenserforschung gekennzeichnet. Jeder sucht sich selbst zu erkennen und in tiefer Demut von Christus zu lernen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 145.146 (1864). ICP1 52 1 Seltsames Verhalten -- Durch solchen Fanatismus, wie wir ihn in der letzten Zeit in Kalifornien unter uns erleben, mit diesem seltsamen Verhalten und dem Anspruch, Dämonen auszutreiben, versucht Satan, wenn möglich auch die Auserwählten zu verführen. Diese Leute, die vorgeben, eine besondere Botschaft für unsere Gemeinde zu haben, würden nicht davor zurückschrecken, sich gegenseitig der Besessenheit zu bezichtigen. Dann würden sie miteinander beten und behaupten, nun sei der Teufel ausgetrieben. Das Ergebnis ihrer Arbeit zeigt, wes Geistes Kind sie sind. Ich habe den Auftrag, zu verkünden, dass solch seltsames Verhalten nichts mit dem Herrn zu tun hat, dass derartige Vorstellungen Menschen in den Zusammenbruch führen können und dass die biblische Wahrheit dadurch falsch dargestellt wird. Brief 12, 1909. ICP1 52 2 Streitsucht -- Manche sind von Natur aus streitsüchtig. Es ist ihnen gleichgültig, ob sie mit ihren Glaubensbrüdern in Frieden leben oder nicht. Sie scheuen vor keiner Auseinandersetzung zurück und kämpfen gerne um irgendwelche eigenen Ideen, aber sie sollten sich das abgewöhnen, denn das ist kein christliches Verhalten. Arbeite mit aller Kraft daran, dass das Gebet Jesu, dass seine Jünger eins sein sollen, so wie er mit seinem Vater eins ist, Wirklichkeit werden kann. Keiner von uns ist sicher, wenn wir nicht täglich von Christus Demut und Sanftmut lernen. ICP1 52 3 Sei in deiner Arbeit nicht diktatorisch, nicht zu streng und nicht widersprüchlich. Predige die Liebe Jesu, das wird die Herzen ansprechen und öffnen. Bemühe dich um Einigkeit mit deinen Brüdern, versucht zu einer Meinung zu kommen und einstimmig zu sprechen. Dieses Gerede von Teilung, weil nicht alle die gleiche Meinung vertreten, das dir derzeit durch den Kopf geht, kommt nicht von Gott, sondern vom Feind. Redet über die einfache Wahrheit, in der ihr euch einig seid. Sprecht über Einigkeit und werdet nicht engstirnig und überspannt, sondern lernt dazu. Manuskript 111, 1894. ICP1 53 1 Leben nach selbsterfundenen Regeln -- Viele, sehr viele verlassen sich auf ihre eigene Gerechtigkeit. Sie machen sich ihre eigenen Regeln und wollen sich nicht Christi Willen unterordnen und sich nicht das Kleid seiner Gerechtigkeit von ihm anziehen lassen. Sie entwickeln einen Charakter gerade so, wie es ihnen gefällt, und Satan freut sich über ihre Religiosität. ICP1 53 2 Sie stellen das vollkommene Wesen, die Gerechtigkeit Christi falsch dar und betrügen dabei sich und andere. So kann Gott sie nicht annehmen, denn sie führen andere in die Irre. Sie werden dafür einmal ihren Lohn bekommen, zusammen mit Satan, dem großen Betrüger. Manuskript 138, 1902. ICP1 53 3 Die Reaktion eines Fanatikers -- Vor einigen Jahren besuchte mich ein Mann aus Red Bluff, Kalifornien, um mir seine Botschaft vorzutragen ... Er war der Meinung, Gott habe alle Verantwortungsträger der Gemeinschaft übergangen und allein ihm diese Botschaft anvertraut. Ich versuchte vergeblich, ihm klar zu machen, dass er sich irrte ... Als wir ihm unsere Sicht der Dinge darlegten, um ihm zu verdeutlichen, dass er zu falschen Schlüssen gekommen sei, wurde er von einer unsichtbaren Macht ergriffen und stieß einen markerschütternden Schrei aus ... Wir hatten viele Schwierigkeiten mit ihm. Schließlich verwirrte sich sein Geist, sodass er in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden musste. Brief 16, 1893; Für die Gemeinde geschrieben II, 65. ICP1 53 4 Wie man Fanatikern begegnet -- Gott ruft seine Diener auf, sein Denken und seinen Willen zu erforschen. Wenn dann Menschen mit seltsamen Ideen und selbsterfundenen Theorien auftauchen, lasst euch auf keine Streitgespräche mit ihnen ein, sondern beruft euch auf das, was ihr sicher wisst. Das Wort "Es steht geschrieben" ist eure schlagkräftigste Waffe. Es gibt Menschen, die spinnen ihre falschen Theorien mit sehr feinen Fäden. Gott sei Dank sind da aber auch die, die sich von Jesus belehren lassen und die Wahrheit genau kennen. Brief 191, 1905. ICP1 54 1 Achtet auf Sprache und Einstellung -- Wir leben in einer Zeit, in der wir sehr vorsichtig sein und sorgfältig prüfen müssen, was hinter der Arbeit, die getan wird, steckt. Einige werden falsche Theorien entwickeln und falsche Botschaften übermitteln. Satan wird das Denken einiger Personen verwirren und dafür sorgen, dass in unseren Reihen Fanatismus entsteht. So etwas haben wir im Jahre 1908 schon einmal gesehen. Der Herr möchte, dass seine Gemeinde vorsichtig mit solchen Dingen umgeht und sorgfältig auf alle entsprechenden Äußerungen und Einstellungen achtet. Satan wird seltsame Meinungen benutzen, um für Aufregung zu sorgen und Seelen zu betrügen. Brief 12, 1909. ICP1 54 2 Vermeidet Prüfungen aufgrund menschlicher Erfindungen -- Ständig werden neue und seltsame Dinge, religiöse Erweckungen und eigenartige Entwicklungen an uns herangetragen werden, damit unnötige Aufregung in den Gemeinden entsteht; aber unsere Gemeindeglieder sollten keinen unnötigen Prüfungen aufgrund von menschlichen Erfindungen ausgesetzt werden, die nur Streit auslösen. Manuskript 167, 1897. ICP1 54 3 Seid vorsichtig mit "neuem", "wunderbarem", vermeintlich fortschrittlichem Licht -- Ich trage eine große Last auf meiner Seele, weil ich weiß, was uns bevorsteht. Wenn jemand keine tägliche, lebendige Verbindung mit Gott hat, wird er sich mit jeder nur vorstellbaren Täuschung plagen müssen. Satans Engel sind klug; sie werden Dinge erfinden, die sie als fortschrittliche, neue, wunderbare Erkenntnis ausgeben. Aber selbst wenn diese Botschaften auch in gewisser Hinsicht wahr sind, so sind sie doch vermischt mit menschlichen Ideen und geben selbsterfundene Gebote als Gottes Gebote aus. Wenn es je eine Zeit gab, in der wir wachsam sein und ernsthaft beten sollten, dann ist das heute. ICP1 55 1 Viele scheinbar gute Dinge müssen sorgfältig und unter ausdauerndem Gebet geprüft werden, denn sie sind klug erdachte Mittel des Feindes, um Menschen auf einen Pfad zu lenken, der so nahe am Weg der Wahrheit entlangführt, dass er kaum davon zu unterscheiden ist. Aber mit den Augen des Glaubens kann man erkennen, dass es ein verführerischer Weg ist. Zuerst meint man, dieser Weg sei richtig, aber wenn man ihn genau betrachtet, merkt man, dass er abweicht von dem Weg, der zur Heiligung und in den Himmel führt. Meine Brüder, ich warne euch vor krummen Wegen, damit die Lahmen nicht in die Irre gehen. Manuskript 82, 1894. ICP1 55 2 Fanatismus ist schwer einzudämmen -- Wenn dem Fanatismus freie Bahn gelassen wird, ist er kaum noch in den Griff zu bekommen. Es ist wie bei einem Brand, der schließlich das ganze Gebäude erfasst. Wenn gar Mitarbeiter im Werk Gottes solchen Fanatismus unterstützen, wäre es weit besser für sie, einen weltlichen Beruf zu ergreifen, anstatt durch ihren Eifer für die falsche Sache noch mehr Schaden in den Gemeinden anzurichten. Viele solcher fanatischen Bewegungen entstehen gerade in Zeiten, wo es darauf ankommt, dass die Kraft der Gemeinde Jesu nicht durch theologische Streitigkeiten und Irrtümer geschwächt wird. Natürlich steckt der Widersacher dahinter. Darum müssen wir ständig wachsam und auf eine enge Verbindung mit Christus bedacht sein. The General Conference Bulletin, 23. April 1901; Für die Gemeinde geschrieben II, 36. ICP1 55 3 Fein gesponnene Theorien, welche die Gedanken beherrschen -- Satan arbeitet auf so vielerlei Weise, dass sogar die Verkündiger des Evangeliums durch seine fein gesponnenen Theorien in Versuchung geraten, weil sie so anziehend und wichtig erscheinen und die Gedanken total beherrschen können. Und obwohl sie glauben, wichtige neue Erfahrungen gemacht zu haben, überbewerten sie nur ein paar eigenwillige Ideen und üben einen schädlichen Einfluss aus, der kaum noch etwas mit dem Herrn zu tun hat. ICP1 56 1 Jeder Prediger sollte sich sehr genau damit befassen, was der Denkweise Christi entspricht und was nicht. Es gibt in der Gemeinde Leute, die suchen sich aus dem Wort Gottes oder den "Zeugnissen" Teile oder auch nur einzelne Sätze heraus, die sie so auslegen können, dass sie zu ihren Ideen passen. Darauf bestehen sie dann, und das dient nichts anderem als ihrer eigenen Wichtigkeit. Dies geschieht nicht unter der Leitung Gottes, sondern erfreut den Feind. Wir sollten niemals ohne dringenden Bedarf Fragen aufwerfen, die zu Differenzen und Meinungsverschiedenheiten führen. Und wir sollten auch nicht den Eindruck vermitteln, dass es am Unverständnis der Prediger liegt, wenn unsere Ideen nicht angenommen werden. Christus gibt uns eine Fülle von Themen, über die wir gefahrlos sprechen können. Auf Geheimnisse sowie auf Themen, die weder wir noch die Zuhörer verstehen oder auslegen können, sollten wir lieber verzichten. Lasst Christus selbst sprechen und seinen Geist durch euch wirksam werden, damit die Herzen für den wunderbaren Erlösungsplan geöffnet werden. Manuskript 111, 1894. ICP1 56 2 Höre auf mit deiner negativen Verkündigung (Rat an einen Prediger) -- Wenn du die Folgen deiner mehr oder weniger negativen Verkündigung über die Jahre hinweg erkennen könntest, würdest du die Worte des Erlösers im 18. Kapitel des Matthäusevangeliums besser verstehen: "Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist. Weh der Welt der Verführung wegen! Es müssen ja Verführungen kommen; doch weh dem Menschen, der zum Abfall verführt!" Matthäus 18,1-7. ICP1 57 1 Lieber Bruder, löse dich von allem negativen Denken! Demütige dein Herz vor Gott! Dann werden dir die Augen geöffnet und du stehst nicht mehr auf der falschen Seite. "Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen." Matthäus 18,8. "Hacke" deine negativen Eigenschaften ab, auch wenn es schmerzhaft und gegen deine Natur ist. "Und wenn dein Auge [das so scharf ist, wenn es etwas zu kritisieren oder gegen etwas zu opponieren gilt] dich zum Abfall verführt, reiß es aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass du einäugig zum Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer geworfen." Vers 9; Brief 93, 1901. ICP1 57 2 Der Glaube kann negatives Denken überwinden -- Wir werden Erfolg haben, wenn wir im Glauben weiterarbeiten und uns fest vornehmen, die Arbeit für Gott klug anzupacken. Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass uns Menschen behindern, die immer alles aus einem negativen Blickwinkel sehen, weil sie so kleingläubig sind. Gottes Missionsauftrag muss von Menschen ausgeführt werden, die großen Glauben haben, damit das Werk beständig zunehmen kann an Kraft und Wirksamkeit. Brief 233, 1904. ICP1 57 3 Die Gefahr persönlicher Unabhängigkeitsbestrebungen -- In der Gemeinde hat es von jeher Leute gegeben, die dazu neigen, beständig ihre persönliche Unabhängigkeit durchzusetzen. Sie wollen nicht einsehen, dass geistige Unabhängigkeit das menschliche Werkzeug dahin führen kann, dass es zu sehr auf sich selbst und auf sein Urteilsvermögen vertraut, statt den Rat und das Urteil der Brüder zu achten und zu schätzen, besonders derer, denen Gott die Leitung seines Volkes übertragen hat. Gott hat seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Vollmacht ausgerüstet, die zu missachten und gering zu schätzen niemand berechtigt ist. Wer das tut, verachtet die Stimme Gottes. Das Wirken der Apostel 162 (1911). ICP1 58 1 Demut vermittelt Frieden -- Die Seele kann nur Frieden finden, wenn sie sanftmütig und von Herzen demütig ist. Der Friede ist nie da zu finden, wo die Selbstsucht regiert. Eine stolze, eigensüchtige Seele kann nicht in der Gnade wachsen. Jesus hat deutlich gemacht, wie sich ein Mensch verhalten muss, damit der Friede Christi in seinem Herzen bleibt. Wer ein Jünger Christi sein möchte, muss sich täglich selbst verleugnen, das Kreuz auf sich nehmen und den Fußspuren Jesu folgen. Er bestimmt durch sein Vorbild den Weg. Brief 28, 1888. ICP1 58 2 Höflichkeit ist eine wichtige christliche Eigenschaft -- Obwohl Paulus wie ein Fels auf seinen Grundsätzen beharrte, achtete er auf Höflichkeit. Wesentliche Glaubenspunkte vertrat er sehr deutlich, ließ aber dabei Freundlichkeit und gute Umgangsformen nicht außer Acht. Der "Gottesmann" verdrängte nicht die liebenswürdige Menschlichkeit. Brief 25, 1870; Our High Calling 236. ICP1 58 3 Manche Menschen reden in einer groben, unhöflichen Weise, verletzen dadurch die Gefühle anderer und sagen dann zu ihrer Rechtfertigung: "Ich bin eben so und sage immer gerade heraus, was ich denke." Sie versuchen diesen üblen Charakterzug als gute Eigenschaft darzustellen. Man muss sie deutlich wegen ihres unhöflichen Verhaltens zurechtweisen. The Review and Herald, 1. September 1885; Our High Calling 229. ICP1 58 4 Der Herr ist gegen jede Art von Fanatismus -- Im Jahre 1844 wurden wir überall mit Fanatismus konfrontiert. Aber Gott sagte mir immer: Eine große Welle von Emotionen bewirkt nur Schaden für das Werk. Bleibt mit euren Füßen fest auf dem Weg Jesu. Ich bekam eine Botschaft, dass wir jede Art von Fanatismus ablehnen sollten. Ich wurde beauftragt, den Gemeindegliedern bewusst zu machen, welch seltsame Dinge durch solch aufgeregtes Verhalten geschehen. Es gibt manche, die derartige Gelegenheiten nutzen, um Aberglauben in die Gemeinde zu tragen, und damit schließt sich dann die Tür für eine sinnvolle Verkündigung. Brief 17, 1902. ICP1 59 1 Eine drohende Gefahr -- Je näher wir dem Ende kommen, desto mehr wird sich der Feind darum bemühen, Fanatismus in die Gemeinde zu tragen. Er würde frohlocken, wenn es ihm gelänge, die Adventisten zu einer so extremen Haltung zu verführen, dass sie vor der Welt als ein Haufen von Fanatikern gebrandmarkt wären. Ich wurde aufgefordert, Prediger und Gemeindeglieder vor dieser Gefahr zu warnen. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen eine gesunde Grundlage anzubieten und sie auf den Boden der Tatsache des "So spricht der Herr" zu stellen. Gospel Workers 316 (1915). ICP1 59 2 Beherrschung des Denkens ist eine Form des Fanatismus -- Ich habe sehr deutlich über die Gefahren wissenschaftlicher Methoden gesprochen, die versuchen, die Gedanken anderer Menschen zu beherrschen. Solche Wissenschaften stammen vom Teufel. Solcher Art war der Fanatismus, dem wir 1845 begegnet sind. Ich habe anfangs nicht verstanden, worum es dabei ging, aber ich bekam ein sehr klares Zeugnis von Gott gegen jede Art solcher Machenschaften. Brief 130, 1901. ICP1 59 3 Bemüht euch um eine unvoreingenommene, fröhliche Haltung -- Es gibt keinen Grund, unseren Blick auf Fehler, traurige Umstände und Klagen zu richten. Wir verlieren nur kostbare Zeit und Gelegenheit, wenn wir über die Fehler anderer lamentieren ... Hätte Gott nicht sehr viel mehr Freude daran, wenn wir eine unvoreingenommene Haltung einnehmen und uns damit befassen würden, wie viele Seelen Gott dienen, der Versuchung widerstehen und ihre Gaben, Mittel und ihren Verstand zu seiner Ehre einsetzen? Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, sich mit der Wunder wirkenden Kraft Gottes zu befassen, die es fertig bringt, armselige, heruntergekommene Sünder, die ein total unmoralisches Leben führten, in gläubige Christen zu verwandeln? Brief 63, 1893; Our High Calling 248. ------------------------Kapitel 6: Eine gesunde Normalität ICP1 60 1 Die Quelle wahren Glücks -- Es gibt Menschen mit krankhaften Vorstellungen, für die der Glaube etwas Tyrannisches hat, das sie gleichsam wie mit einer eisernen Zuchtrute beherrscht. Diese Personen beklagen ständig ihre Verworfenheit und seufzen über angebliche Trübsal. Ihre Herzen sind ohne Liebe und ihre Angesichter immer finster anzuschauen. Das unschuldige Lachen der Jugend oder irgendeines anderen lässt sie erstarren. Jede Erholung und jedes harmlose Vergnügen halten sie für Sünde. Sie meinen, dass der Geist von Ernst und Strenge geprägt sein muss. Das ist eine übertriebene, unsachliche Auffassung. ICP1 60 2 Andere glauben, der Geist müsse sich stets auf die Entdeckung neuer Vergnügungen und Zerstreuungen konzentrieren, damit ihr Wohlbefinden erhalten bleibe. Schließlich werden ihnen diese Erregungszustände dauerndes Bedürfnis, ohne dessen Befriedigung sie einfach nicht zu gebrauchen sind. Das ist die andere, ebenso übertriebene Auffassung. Solche Menschen sind keine wahren Christen. ICP1 60 3 Die echten Grundsätze des Christentums öffnen allen eine Quelle der Glückseligkeit, deren Tiefe des Reichtums unermesslich ist. Christus in uns ist ein Brunnen des lebendigen Wassers, das in das ewige Leben quillt, eine nie versiegende Quelle, von der der Christ nach Belieben trinken kann, ohne sie je zu erschöpfen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 161 (1867). ICP1 61 1 Eifer, der schnell verfliegt -- Wir sollten nicht einen aufregenden, gefühlsbetonten Geist fördern, denn er bringt nur einen Eifer hervor, der schnell wieder verfliegt. Zurück bleiben Entmutigung und Niedergeschlagenheit. Was wir brauchen, ist Lebensbrot, das vom Himmel kommt und der Seele wahres Leben spendet. Studiert das Wort Gottes und lasst euch nicht von Gefühlen leiten. Alle, die im Weinberg des Herrn arbeiten, müssen sich bewusst werden, dass Gefühle kein Glaube sind. Es wird nicht von uns erwartet, dass wir ständig in höheren Sphären schweben. Aber es wird von uns ein fester Glaube an das Wort Gottes als das Fleisch und Blut Christi erwartet. Brief 17, 1902; Evangelism 138. ICP1 61 2 Weder kalte Orthodoxie noch sorgloser Liberalismus -- Der Fortschritt der Reform hängt von einem klaren Verständnis fundamentaler Wahrheit ab. Während einerseits die Gefahr in einer zu engen Doktrin und einem harten und kalten konservativen Verhalten lauert, ist es ebenfalls sehr gefährlich, einen sorglosen Liberalismus auszuleben. Die Grundlage jeder dauerhaften Reform sind die Gebote Gottes. Wir müssen klare und deutliche Aussagen darüber machen, wie wichtig es ist, diesen Geboten zu gehorchen. Diese Grundsätze müssen wir vor den Menschen hochhalten. Sie sind so ewig und unveränderlich wie Gott selbst. The Ministry of Healing 129 (1905). ICP1 61 3 Seelische Ausgeglichenheit ist wichtig -- In den Evangelien ist viel von einem gesunden Glauben die Rede. Daraus können wir schließen, dass wir vorsichtig sein müssen. Wir dürfen unsere Glaubenserfahrung nicht mit eigenen Absichten und starken Wesenszügen vermischen. Das führt zu Fehlinterpretationen von wertvollen, erbauenden und verändernden Grundsätzen der Wahrheit und lenkt andere Menschen in eine falsche Richtung. Ein gesunder Glaube ist mehr, als vielen bewusst ist. Er bedeutet, dass wir jeden Fehler in unseren Gedanken und in unserem Handeln korrigieren, weil wir sonst das Wort Gottes in Misskredit bringen. ICP1 61 4 Für ein gesundes, angenehmes Christenleben ist seelische Ausgeglichenheit in dieser Zeit eine wichtige Voraussetzung. Viele, die sich zu Christus bekennen, kränkeln in ihrer seelisch-geistlichen Entwicklung vor sich hin. Sie können keine unangenehmen Dinge ertragen. Sie verlieren gleich den Mut, wenn sie glauben, in irgendeiner Weise übersehen oder verletzt worden zu sein, oder wenn ihre Brüder nicht so zart mit ihnen umgegangen sind, wie sie sich das gewünscht hätten. Der große Arzt würde sie mit seiner unendlichen Kraft wiederherstellen und ihnen seelische Gesundheit schenken, aber die Patienten verweigern das Medikament, das er ihnen anbietet. Solche Menschen wenden zwar kurzfristig das Wort Gottes auf ihren Fall an, aber sie werden keine Täter des Wortes. Sie verfallen bald wieder in ihre alte Lebensweise, weil sie ihren natürlichen Wünschen entgegenkommt, und das widerspricht allem, was sie gewonnen hatten. The Review and Herald, 28. Juli 1896. ICP1 62 1 Alle Fähigkeiten sollten gefördert werden -- Wenn bestimmte Fähigkeiten auf Kosten anderer vernachlässigt werden, kommt die Absicht Gottes in uns nicht völlig zur Wirkung; denn alle Anlagen stehen miteinander in Beziehung und sind in hohem Maße voneinander abhängig. Eine einzelne Anlage kann ohne die Mitwirkung aller anderen nicht wirkungsvoll angewandt werden, da das Gleichgewicht sorgfältig erhalten bleiben muss. Wird alle Kraft und Aufmerksamkeit nur einer Fähigkeit zuteil, während die anderen vernachlässigt werden, entwickelt sich diese eine zu stark und führt zu Auswüchsen, da nicht alle Kräfte gleichmäßig gefördert werden. Der Verstand mancher Menschen ist verkümmert und unausgeglichen. Die verschiedenen Geisteskräfte des Einzelnen sind naturgemäß nicht gleich stark. Wir haben mannigfaltige Geistesanlagen. Manche sind in gewisser Hinsicht stark und in anderen Punkten sehr schwach. Diese augenscheinlichen Unzulänglichkeiten aber dürfen und sollen nicht vorhanden sein. Wer solche Unvollkommenheiten besitzt, würde sie bewältigen können, wenn er seine schwächeren Anlagen ständig übte und anwendete. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 267.268 (1872). ICP1 62 2 Alle Fähigkeiten nutzen -- Es ist wichtig, dass die Menschen alle ihre seelischen und geistigen Kräfte nutzen und entwickeln, denn nur so finden sie inneres Gleichgewicht. Die Welt ist angefüllt mit unausgeglichenen Menschen, weil Teile ihrer Fähigkeiten einseitig gefördert, andere dagegen vernachlässigt wurden. Die Ausbildung der meisten Jugendlichen ist nicht gut für ihre Entwicklung. Sie ist einseitig, überbewertet das Studium und vernachlässigt die Dinge des praktischen Lebens. Diese jungen Männer und Frauen werden dann Eltern, ohne sich der Verantwortung, die sie damit auf sich nehmen, bewusst zu sein, und ihre Kinder werden noch mehr vernachlässigt als sie selbst. Das führt schnell zur Degeneration. ICP1 63 1 Dieses nur auf den geistigen Aspekt ausgerichtete Lernen, wie es heute an unseren Schulen stattfindet, macht unsere Jugendlichen unfähig für das praktische Leben. Der menschliche Geist muss in Bewegung gehalten werden, aber wenn das einseitig geschieht, ist das falsch. Um ausgeglichene Menschen heranzubilden, muss an unseren Schulen sowohl körperliches als auch geistiges Arbeiten gefördert werden. Testimonies for the Church III, 152.153 (1872). ICP1 63 2 Chancengleichheit für alle -- Wir wünschen uns junge Männer, die verständig sind und die intellektuellen Fähigkeiten, die Gott ihnen gegeben hat, nutzen und mit Sorgfalt vermehren. Körperliche Bewegung fördert diese Fähigkeiten, und wenn dann auch die Herzensbildung nicht vernachlässigt wird, werden ausgeglichene Menschen aus ihnen. ICP1 63 3 Alle haben die gleiche Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern, und niemand sollte den Herrn enttäuschen und nur Blätter an seinem Baum haben, wenn er kommt und nach Frucht sucht. Ein starker Wille, der durch die Gnade geheiligt ist, kann Wunder wirken. Manuskript 122, 1899. ICP1 63 4 Körper, Geist und Herz unter Gottes Einfluss -- Wer Gott wirklich liebt und fürchtet und zielstrebig darauf bedacht ist, seinen Willen zu tun, wird seinen Körper, seinen Geist, sein Herz, seine Seele und seine ganze Kraft dem Dienst für Gott unterordnen. Das war es, was Henoch auszeichnete. Er ging seinen Weg mit Gott ... Wer wirklich Gottes Willen zu seinem eigenen machen möchte, muss Gott in allen Dingen dienen und ihm Freude bereiten. Dann kann er einen ausgeglichenen Charakter entwickeln, beständig, fröhlich und wahrhaftig sein. Brief 128, 1897; In Heavenly Places 190. ICP1 64 1 Der Geist beherrscht den Körper -- Eine sinnvolle Erziehung bezieht sich auf den ganzen Menschen. Sie lehrt uns den rechten Gebrauch unserer Fähigkeiten. Sie befähigt uns, Verstand, Knochen, Muskeln, Körper, Seele und Geist richtig einzusetzen. ICP1 64 2 Die Verstandeskräfte sind die höhere Instanz, die über den Körperkräften steht. Die natürlichen Gelüste und Leidenschaften müssen vom Gewissen und dem geistlichen Verständnis beherrscht werden. Christus steht an der Spitze der Menschheit, und es ist seine Absicht, uns anzuleiten, einen geheiligten Weg zu gehen, der uns in seinem Dienst zu reinen Menschen macht. Durch sein wunderbares Werk der Gnade werden wir vollkommen in ihm. The Ministry of Healing 398.399 (1905). ICP1 64 3 Ein gut entwickelter Geist und ein starker Charakter -- Gottes Mitarbeiter müssen danach streben, vielseitig zu werden. Das bedeutet, dass sie sich nicht auf eine begrenzte Idee festlegen lassen und stereotype Arbeit leisten oder in ein gewisses Fahrwasser geraten, sich treiben lassen und nicht mehr erkennen, dass sie die Wahrheit, die sie vertreten, unterschiedlich verkündigen müssen, so dass sie auf die Menschen und die Situation, auf die sie stoßen, zugeschnitten ist. Sie alle sollten sich um eine gute Entwicklung ihres Verstandes bemühen, damit sie unausgeglichene Charaktereigenschaften überwinden können. Das ist ein ständiger Lernprozess, wenn man ein brauchbarer, erfolgreicher Mitarbeiter sein möchte. Brief 12, 1887; Evangelism 106. ICP1 64 4 Triviale, gewöhnliche Dinge beeinträchtigen den Verstand -- Jedem Schüler und Studenten sollte der Gedanke eingeprägt werden, dass Bildung nicht viel wert ist, wenn sie nicht gleichzeitig die Wahrheit der Offenbarung Gottes begreifen und in ihrem Herzen das Evangelium Jesu Christi annehmen. Ein Schüler, der anstelle der Grundsätze des Wortes Gottes sein ganzes Interesse trivialen, gewöhnlichen Dingen zuwendet, wird feststellen, dass sein Verstand begrenzt und geschwächt wird. Er verliert seine Wachstumsfähigkeit, denn der Verstand muss geübt werden, wenn man die wichtigen Wahrheiten, die das ewige Leben betreffen, verstehen will. The Review and Herald, 11. November 1909; Fundamentals of Christian Education 536. ICP1 65 1 Den Kopf nicht mit unnützen Dingen belasten -- Die Ausbildung, die in unserem heutigen Schulwesen angeboten wird, ist zu einseitig und daher ein Fehler. Wir sind Christi Eigentum, weil er uns teuer erworben hat, und jeder sollte eine Ausbildung erhalten in der Schule Jesu. Für die Lehrerschaft an unseren Schulen müssen wir eine kluge Auswahl treffen. Lehrer beeindrucken den Verstand ihrer Schüler nachhaltig, und sie haben Gott gegenüber die Verantwortung, ihnen Christus als ihren persönlichen Erlöser nahe zu bringen, aber das kann keiner, wenn er nicht selbst in die Schule Christi gegangen ist. ICP1 65 2 Ich muss euch von dem Licht, das Gott mir gab, berichten. Ich weiß, dass viel Zeit und Geld aufgewendet wird für eine Bildung, die für die Schüler und Studenten eigentlich nicht mehr wert ist als Spreu, weil sie nicht dazu dient, ihre Mitmenschen dahin zu führen, Charaktereigenschaften zu entwickeln, die sie befähigen, einmal mit Heiligen und Engeln eine "höhere" Schule zu besuchen. Anstatt die jungen Gehirne mit unnützen Dingen voll zu stopfen, die darüber hinaus häufig noch negative Prägungen aufweisen, sollte man sie lieber praktisch ausbilden. Zeit und Geld werden vergeudet für sinnloses Wissen, und es wäre besser, man würde auf sorgfältige, kluge Weise Bibelwahrheit unterrichten. Die wichtigste Ausbildung besteht darin, zu lernen, wie wir Gott, dessen Eigentum wir durch Schöpfung und Erlösung sind, in unserem Leben verherrlichen. Das Ergebnis einer solchen Bildung sollte sein, dass wir die Stimme Gottes erkennen. ICP1 65 3 Wie die Reben eines Weinstocks, so ist auch das Wort Gottes eine Einheit in Verschiedenheit. Wir finden in ihm eine vollkommene, geheimnisvolle, menschlich nicht begreifbare Folgerichtigkeit. Es enthält göttliche Weisheit, und diese ist die Grundlage jeder echten Bildung. Aber dieses Buch wird nur wenig beachtet. ICP1 66 1 So nötig wie nie zuvor brauchen wir heute ein tiefes Verständnis echter Erziehungswissenschaft. Wenn wir das nicht begreifen, werden wir keinen Platz in Gottes Reich finden. "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen." Johannes 17,3. Wenn das der Preis des Himmels ist, sollten wir unser Bildungsangebot nicht danach ausrichten? -- "Christian Educator", August 1897 ICP1 66 2 Wer anderen zwingende Regeln auferlegt, entehrt Gott -- Gott wird kein Verhalten gutheißen, mit dem ein Mensch seinen Mitmenschen auch nur im Geringsten zu beherrschen oder gar zu unterdrücken versucht. Sobald jemand für andere eine eiserne Regel aufstellt, entehrt er Gott und schadet seiner eigenen Seele und den Seelen seiner Mitbrüder. Testimonies for the Church VII, 181 (1902). ICP1 66 3 Ausgewogenheit verschiedener Auffassungen ist nötig -- Unterschiedliches Denken, unterschiedliche Erziehung und unterschiedliche Ausbildung prägen uns. Und wir erwarten nicht, dass jeder in dieselbe Richtung denkt. Die Frage aber ist: Sind wir, die unterschiedlichen Zweige, in den elterlichen Weinstock eingepflanzt? Das möchten wir gern wissen, und hierzu möchten wir Lehrer ebenso wie Schüler befragen. Wir möchten verstehen, ob wir wirklich in den elterlichen Weinstock eingepflanzt sind. Auch wenn dies zutrifft, haben wir doch unterschiedliches Benehmen, einen unterschiedlichen Tonfall und unterschiedliche Stimmen. Ihr mögt die Dinge von einem Standpunkt aus sehen, und wir haben andere Ideen, immer im Zusammenhang mit der Schrift, nie gegen sie. Doch unsere Auffassungen können unterschiedlich sein. Mein Denken bewegt sich in den vertrauten Bahnen, ein anderer denkt und vertritt Auffassungen, die seinen Charakterzügen entsprechen und betont einen bestimmten Aspekt einer Sache, den andere nicht sehen. Manuskript 14, 1894. ICP1 67 1 Der Ysop, die Zeder und die Palme -- Bei allem, was der Herr erdacht hat, gibt es nichts Schöneres als seinen Plan, Männern und Frauen eine Vielfalt von Gaben zuzuteilen. Die Gemeinde ist sein Garten, geschmückt mit einer Vielfalt von Bäumen, Pflanzen und Blumen. Er erwartet vom Ysop nicht, dass er die Proportionen einer Zeder annimmt, oder vom Olivenbaum, dass er die stattliche Höhe der Palme erreicht. ICP1 67 2 Viele haben nur eine begrenzte religiöse und intellektuelle Bildung erhalten, aber Gott hat auch für diese Menschen Aufgaben, wenn sie in Demut arbeiten möchten und ihm vertrauen. Brief 122, 1902; Evangelism 98.99. ICP1 67 3 Charaktere, so bunt wie die Blumen -- Von der endlosen Vielfalt der Pflanzen und Blumen können wir eine Menge lernen. Alle Blüten sind in Form und Farbe unterschiedlich. Manche besitzen heilende Wirkstoffe, andere duften beständig. Es gibt Christen, die es für ihre Aufgabe halten, jeden anderen Christen nach ihrem eigenen Bild umzuformen. Das ist ein menschliches Vorhaben, aber nicht der Plan Gottes. In der Gemeinde Gottes ist Raum für Charaktere, die so vielfältig sind wie die Blumen in einem Garten. In seinem geistlichen Garten gibt es eine große Vielfalt von Blumen. Brief 95, 1902; Evangelism 99. ICP1 67 4 Die Kräfte von Körper und Geist -- ein Geschenk Gottes -- Die Gebote Gottes müssen dem Gewissen eingeprägt werden. Männern und Frauen muss die Notwendigkeit von Selbstdisziplin, Reinheit und der Überwindung von verderblicher Esslust und schlechter Gewohnheiten nahe gebracht werden. Sie müssen von der Tatsache erfüllt sein, dass alle ihre Körper- und Geisteskräfte ein Geschenk Gottes sind und im bestmöglichen Zustand für seinen Dienst erhalten werden sollen. The Ministry of Healing 130 (1905). ICP1 67 5 Gott wünscht einen ausgeglichenen Charakter -- Gott weist Menschen zurecht, weil er sie liebt. Er möchte ihnen seine Kraft schenken. Er möchte, dass sie ein ausgewogenes Denken und einen guten Charakter vorweisen. Dann werden sie ein Vorbild für die Gemeinde sein und diese durch Wort und Tat dem Himmel näher bringen. Dann werden sie Gott einen heiligen Tempel errichten. Manuskript 1, 1883; Für die Gemeinde geschrieben I, 49. ------------------------Kapitel 7: Seelisch bedingte Krankheiten ICP1 71 1 Es wird zu wenig über Ursache und Wirkung nachgedacht -- Es wird viel zu wenig über die Ursachen der Sterblichkeitsraten, Krankheiten und Degenerationserscheinungen nachgedacht, die heute in den meisten zivilisierten Wohlstandsländern existieren. Der Zustand der Menschheit wird immer schlechter. The Ministry of Healing 380 (1905). ICP1 71 2 Neun Zehntel aller Krankheiten haben ihren Ursprung im Gemüt -- Vor allem nehmen die Gemütskrankheiten immer mehr überhand. Neun Zehntel all der Gebrechen, an denen die Menschen leiden, haben in ihnen ihren Grund. Vielleicht nagt irgendein geheimer Familienkummer am Herzen und schwächt die Lebenskräfte. Gewissensbisse über eine Sünde untergraben manchmal die Gesundheit und stören das seelische Gleichgewicht. Auch falsche Glaubenslehren wie die vom ewig brennenden Höllenfeuer und der endlosen Qual der Gottlosen, die ein Zerrbild vom Wesen Gottes geben, haben bei empfindsamen Gemütern die gleiche Wirkung. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 126 (1885). ICP1 71 3 Das Gemüt zieht den Körper in Mitleidenschaft -- Zwischen Körper und Gemüt besteht eine sehr enge Beziehung. Wenn der eine Teil betroffen ist, wird der andere in Mitleidenschaft gezogen. Der Zustand des Gemüts wirkt sich auf die Verfassung des Körpers aus. Wenn das Gemüt unbelastet ist, weil sich der Mensch bewusst ist, dass sein Leben in Ordnung ist und er eine gewisse Befriedigung empfindet, weil er zum Glück anderer Menschen beitragen kann, macht ihn das froh, und das wirkt sich auf den ganzen Organismus aus. Der Blutkreislauf ist gesünder, und die Körperfunktionen sind ausgewogen. Der Segen Gottes ist eine heilsame Kraft, und wer anderen Gutes tut, der wird spüren, welch wunderbarer Segen dadurch auf sein eigenes Herz und Leben zurückwirkt. Christian Temperance and Bible Hygiene 13 (1890); Counsels on Health 28; Testimonies for the Church IV, 60.61 (1876). ICP1 72 1 Ein gut ernährtes, gesundes Gehirn -- Das Gehirn ist das Organ, das unseren Verstand regelt und auf diese Weise den gesamten Körper beeinflusst. Die Gesundheit des Gehirns ist die Voraussetzung für die Gesundheit anderer Organe des Körpers. Und damit das Gehirn gesund ist, brauchen wir reines Blut. Wenn das Blut durch gesunde Ess- und Trinkgewohnheiten gesund erhalten wird, wird auch das Gehirn richtig ernährt. Manuskript 24, 1900; Medical Ministry 291. ICP1 72 2 Der tief greifende Einfluss der Einbildungskraft -- Manchmal werden Krankheiten durch Einbildung hervorgerufen oder verschlimmert. Viele sind ein Leben lang behindert, obwohl es ihnen gut gehen könnte, wenn sie nur daran glauben würden. Viele bilden sich ein, dass ihnen der kleinste Luftzug schadet, und es ist dann auch so, weil sie es so erwarten. Viele sterben an Krankheiten, deren Ursache allein in ihrer Einbildungskraft liegt. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP1 72 3 Die Gehirnströme wirken auf den Körper belebend -- Wichtig ist, sich immer wieder bewusst zu machen, wie sehr der Geist den Körper beeinflusst und wie sehr sich umgekehrt die körperliche Verfassung auf Geist und Seele auswirkt. Geistige Aktivitäten regen über die Nervenbahnen eine Reihe von Körperfunktionen an, die ihrerseits dafür sorgen, dass die natürlichen Abwehrkräfte gestärkt werden. Im Übrigen weiß man heute, dass Willenskraft und Selbstbeherrschung bei der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit eine große Rolle spielen. Ärger, Unzufriedenheit, Egoismus und Unmoral wirken sich krank machend und zerstörerisch aus, während von Fröhlichkeit, Selbstlosigkeit und Dankbarkeit eine Leben spendende Kraft ausgeht. Education 205 (1903). ICP1 73 1 Manche sind krank aus Mangel an Willenskraft -- Auf meinen Reisen habe ich viele Menschen kennen gelernt, die wirklich gelitten haben auf Grund ihrer Einbildungskraft. Ihr Mangel an Willenskraft hindert sie daran, sich aufzuraffen und ihre körperliche und seelische Krankheit zu bekämpfen, deshalb müssen sie leiden ... Häufig wende ich mich von den Betten dieser Menschen, die sich selbst zu Invaliden gemacht haben, ab und denke mir, sie siechen langsam vor sich hin und sterben an Trägheit, einer Krankheit, die niemand außer ihnen selbst heilen könnte. The Health Reformer, 1. Januar 1871, p. 2; Medical Ministry 106.107. ICP1 73 2 Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper -- Die seelische und geistige Kraft hängt von der körperlichen Gesundheit ab. Kinder müssen lernen, auf alle Vergnügungen und Wünsche zu verzichten, die der Gesundheit schaden. Wenn die Kinder rechtzeitig Selbstbeherrschung und Verzicht lernen, werden sie weitaus glücklicher sein, als wenn man ihnen jedes Vergnügen erlaubt und alle extravaganten Kleiderwünsche erfüllt ... ICP1 73 3 Ein klarer Verstand, Gesundheit und ein reines Herz haben leider in vielen Haushalten nicht den Vorrang. Viele Eltern erziehen ihre Kinder nicht zu Brauchbarkeit und Pflichterfüllung. Es werden ihnen alle Wünsche erfüllt, und sie werden gehätschelt, bis es ihnen fast unmöglich wird, auf etwas zu verzichten. Man lehrt sie nicht, ein ernsthaftes Christenleben zu führen. Dabei ist ein gesunder Geist in einem gesunden Körper außerordentlich wichtig. The Review and Herald, 31. Oktober 1871. ICP1 73 4 Kinder, die zu früh zu stark gefordert werden -- In Klassenzimmern wird mit Sicherheit die Grundlage für Krankheiten verschiedenster Art gelegt. Aber besonders das sensibelste aller Organe, das Gehirn, wird oft geschädigt, weil es zu früh beansprucht und überfordert wird ... Und das Leben vieler Kinder wurde dem Ehrgeiz der Mütter geopfert. Die Kinder, die anscheinend über ausreichend Kraft verfügen, um eine solche Behandlung zu überstehen, haben trotzdem oft Schäden, an denen sie ihr Leben lang tragen müssen. Die Nervenkraft ihres Gehirns wird so geschwächt, dass sie als erwachsene Menschen nicht in der Lage sind, über längere Zeit geistig zu arbeiten. Es hat den Anschein, als sei in Teilen ihres Gehirns die Kraft bereits verbraucht. Und nicht nur die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern, die zu früh in die Schule geschickt wurden, scheint gefährdet, sondern auch auf moralischem Gebiet werden sie oft zu Verlierern. Healthful Living 43.44 (1865); Für die Gemeinde geschrieben II, 433.434. ICP1 74 1 Manchmal wird Krankheit von Eigensucht verursacht -- Viele sind körperlich, geistig und moralisch krank, weil sie sich fast ausschließlich um sich selbst drehen. Es könnte ihnen geholfen werden, aus diesem Teufelskreis herauszukommen, wenn sie sich mit jungen Menschen oder Kindern und deren rastloser Energie und Lebendigkeit umgeben würden. ICP1 74 2 Sehr wenige begreifen, welchen Segen die Fürsorge und Verantwortung für Kinder für eine Familie mit sich bringt. Ein kinderloser Haushalt ist ein langweiliger Ort. Die Erwachsenen geraten in die Gefahr, selbstsüchtig zu werden. Sie denken nur noch an ihre Bequemlichkeit und ihre eigenen Bedürfnisse und verlieren den Blick für andere. Die Liebe und Fürsorge für Kinder glättet die groben Stellen in unserem Wesen, macht uns milder und mitfühlender und entwickelt die positiven Seiten unseres Charakters. Testimonies for the Church II, 647 (1871). ICP1 74 3 Negative Gefühle schaden der Gesundheit -- Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, sich auf die fröhlichen Seiten seines Lebens zu konzentrieren, anstatt ständig über Sorgen und Schwierigkeiten zu grübeln. Viele machen sich auf diese Weise selbst unglücklich, aber nicht nur das, sondern sie schädigen durch ihre negative Denkweise auch ihre Gesundheit. Wenn es in ihrer Umgebung Dinge gibt, die ihnen nicht gefallen, zeigen sie dies durch ihre andauernd unfreundliche Miene deutlicher, als wenn sie es aussprechen würden. Diese depressiven Gefühle sind sehr ungesund für sie, denn sie wirken sich störend auf die Verdauung aus, und es klappt nicht mehr mit der Ernährung. Traurigkeit und Ärger können kein einziges Übel verändern, aber großen Schaden anrichten. Fröhlichkeit und Hoffnung dagegen bringen Licht auf den Weg anderer, "denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe". Sprüche 4,22; The Signs of the Times, 12. Februar 1885. ICP1 75 1 Bei der Behandlung von Krankheiten die Gemütsverfassung beachten -- Bei der Behandlung der Kranken sollte die Bedeutung mentaler Einflüsse niemals übersehen werden. Richtig eingesetzt, können diese Einflüsse bei der Bekämpfung einer Krankheit zu wirksamsten Mitteln werden. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP1 75 2 Krankheit wurzelt im Gemüt -- Ein großer Teil der Krankheiten, welche die Menschen ertragen müssen, haben ihren Ursprung im Gemüt und können nur geheilt werden, wenn die mentale Gesundheit wiederhergestellt wird. Viel mehr Menschen, als wir glauben, sind gemütskrank. Seelische Belastungen verursachen Magenkrankheiten, weil sie einen lähmenden Einfluss auf die Verdauungsorgane ausüben. Testimonies for the Church III, 184 (1872). ICP1 75 3 Christus heilt -- Für manche seelischen Krankheiten gibt es keine Linderung, keine heilende Medizin. Betet für diese Menschen und bringt sie zu Jesus Christus. Manuskript 105, 1898; Welfare Ministry 71. ICP1 75 4 Die Stimmung der Umgebung sorgt für Gesundheit und Lebenskraft -- Eltern sollten vor allen Dingen dafür sorgen, dass ihre Kinder in der Familie von einer fröhlichen Stimmung umgeben sind, und ihnen liebevoll und höflich begegnen. Ein Heim, in dem die Liebe herrscht und sowohl in Worten als auch in Taten Ausdruck findet, ist ein Ort, an dem sich die Engel gerne aufhalten. Eltern, sorgt dafür, dass ihr selbst fröhlich und zufrieden seid und dass die Liebe wie Sonnenschein eure Heime erhellt. Verbreitet eine freundliche, fürsorgliche Stimmung und erzieht eure Kinder auch dazu. Solche Umgangsformen machen das Familienleben angenehm. Auf die Kinder wirkt das wie der Sonnenschein auf die Pflanzen. Sie können seelisch, geistig und körperlich gesund heranwachsen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 115 (1913). ------------------------Kapitel 8: Religion und das Gemüt ICP1 77 1 Die Liebe Jesu durchdringt den ganzen Menschen -- Die Liebe Jesu, die den ganzen Menschen durchdringt, ist eine Leben spendende Kraft. Sie wirkt sich auf alle wichtigen Organe heilsam aus, auf Gehirn, Herz und Nerven. Alle Kräfte werden aktiviert. Sie befreit die Seele von Schuld und Trauer, Angst und Sorgen, die lähmend auf die Lebenskraft wirken. Die Liebe Christi bringt dem Menschen Heiterkeit und Gelassenheit und gibt der Seele eine Freude, die nichts Irdisches zerstören kann -- Freude, die der Heilige Geist bewirkt und die Gesundheit und Lebenskraft vermittelt. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP1 77 2 Christus kam, die Zerschlagenen zu heilen -- Überall in der Natur stoßen wir auf die heilende Kraft Gottes. Ob die Rinde eines Baumes beschädigt oder ein Mensch verletzt wird, sofort setzt ein natürlicher Heilungsprozess ein. Im weitesten Sinne gilt das auch für das geistliche Leben. Wer sündigt, lädt damit nicht nur Schuld auf sich, sondern verletzt auch sein Gewissen und seine Seele. Aber Gott hat von Anfang an dafür gesorgt, dass es auch ein Heilmittel gegen die Sünde gibt. Christus sagte von sich: Gott "hat mich beauftragt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Den Gefangenen soll ich die Freiheit verkünden ... und den Unterdrückten, dass sie bald von jeder Gewalt befreit sein sollen". Lukas 4,18; Education 116 (1903). ICP1 78 1 Christi Heilmittel für geistige und geistliche Krankheiten -- Die Worte des Heilands: "Kommt zu mir ... und ich werde euch Ruhe geben" (Matthäus 11,28) sind das Heilmittel für seelische, geistige und geistliche Krankheiten. Auch wenn Menschen ihr Leiden durch ihr falsches Verhalten selbst verursacht haben, hat er Mitleid mit ihnen. Bei ihm können sie Hilfe finden. Für Menschen, die auf ihn vertrauen, kann er große Dinge tun. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP1 78 2 Evangelium contra Wissenschaft und Literatur -- Wissenschaft und Fachliteratur sind nicht so sehr dazu geeignet, die depressive Verstimmung eines Menschen aufzuhellen, wie es das wunderbare Evangelium des Sohnes Gottes vermag. Nur er allein kann eine verdunkelte Seele wirklich erhellen. ICP1 78 3 Kein Wunder, dass Paulus ausruft: "Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben ..." Römer 1,16. Das Evangelium Christi wird lebendig in allen, die daran glauben. Sie sind lebendige Sendschreiben, die von allen Menschen erkannt und gelesen werden können. Auf diese Weise durchdringt der Sauerteig eines gottgefälligen Lebens ein weites Umfeld. Die intelligenten Wesen des Himmels erkennen wahre Charaktergröße, und sie wissen genau, dass nur aufrichtige Frömmigkeit vor Gott bestehen kann. The Review and Herald, 15. Dezember 1891; Fundamentals of Christian Education 199.200. ICP1 78 4 Nur das Evangelium kann die Gesellschaft wirklich heilen -- Nur Christus kann von Sünde und Leid befreien. Nur das Evangelium seiner Gnade kann auch alle gesellschaftlichen Missstände wirklich heilen. Beides, die Ungerechtigkeit der Reichen gegenüber den Armen und der Hass der Armen auf die Reichen, wurzelt ja in der Selbstsucht, und diese lässt sich nur ausrotten, wenn man sich Christus unterordnet. Er allein tauscht das selbstsüchtige, sündige Herz aus gegen ein neues Herz voll Liebe. Als Mitarbeiter Christi wollen wir das Evangelium in der Kraft des Geistes predigen, den uns der Himmel schenkt, und wie Jesus zum Wohl unserer Mitmenschen wirken. Dann werden wir der Menschheit in einem solchen Ausmaß Heil und Segen bringen können, wie das aus menschlicher Kraft allein unmöglich gewesen wäre. Bilder vom Reiche Gottes 205 (1900). ICP1 79 1 Nur eine harmonische Entwicklung macht Vollkommenheit möglich -- Die beständige Weiterentwicklung unseres Verstandes ist eine Pflicht, die wir gegen uns selbst, die Gesellschaft und gegen Gott haben. Aber dies darf niemals auf Kosten unserer seelischen und geistlichen Entwicklung geschehen, denn nur wenn sich unsere intellektuellen und seelischen Fähigkeiten harmonisch entwickeln, kann Vollkommenheit erreicht werden. Counsels to Parents, Teachers, and Students 541 (1913). ICP1 79 2 Der göttliche Sauerteig verändert uns -- Im Gleichnis gibt die Frau den Sauerteig in den Brotteig. Das war notwendig, ohne Sauerteig wäre das Brot nichts geworden ... So ist es auch mit dem göttlichen Sauerteig ... Er verändert unser Denken und bringt unsere Fähigkeiten in Bewegung. Der Mensch erhält keine neuen, anderen Fähigkeiten, sondern die, welche er hat, werden geheiligt. Das Gewissen, das bisher tot war, wird aufgeweckt. Aber diese Veränderungen kann der Mensch nicht aus sich selbst hervorrufen; das vermag nur der Heilige Geist ... ICP1 79 3 Wenn wir unser Denken dem Geist Gottes unterordnen, verstehen wir auch das Gleichnis vom Sauerteig: Wer sein Herz der Wahrheit öffnet, wird erkennen, dass das Wort Gottes ein sehr wertvolles Instrument ist, um das Wesen eines Menschen zu verändern. The Review and Herald, 25. Juli 1899. ICP1 79 4 Das Evangelium gibt dem Leben Sinn -- Jeder von uns braucht einen tiefen Einblick in die Lehren des Wortes Gottes. Wir müssen seelisch und geistig darauf vorbereitet sein, jede Prüfung zu bestehen und jeder Versuchung zu widerstehen, ganz gleich ob sie von außen oder von innen an uns herangetragen werden. Wir müssen genau wissen, warum wir glauben, wozu wir uns bekennen und weshalb wir uns auf die Seite Gottes gestellt haben. Die Wahrheit muss fest in unserem Herzen verankert sein, wie ein Alarmsystem, das uns in Bereitschaft hält gegen jeden Feind. Die Mächte der Finsternis werden sehr bald ihre Geschütze gegen uns auffahren, und alle, die gleichgültig und sorglos sind, die ihr Herz an irdische Dinge hängen und sich nicht viel Mühe machen, Gottes Handeln mit den Menschen zu verstehen, werden leichte Opfer sein. Keine andere Kraft als das Wissen um die Wahrheit, wie sie uns in Jesus angeboten wird, kann uns jemals standhaft machen; aber mit seiner Hilfe kann einer Tausende schlagen, und zwei können Zehntausende in die Flucht jagen. The Review and Herald, 29. April 1884; Our High Calling 332. ICP1 80 1 Die Hingabe an Jesus bringt Frieden -- Unsere Zukunft hängt ganz davon ab, ob wir unser Herz dem Friedensfürsten öffnen. Bei Christus können wir Ruhe und Frieden für unsere Seelen finden, weil er die Macht hat, uns beides zu geben, und wenn wir diesen Frieden, diesen Trost und diese Hoffnung für uns angenommen haben, wird unser Herz jubeln in dem Herrn unserm Erlöser. Wer die wunderbare Gabe annimmt, bekommt von ihm Hoffnung für sich selbst, und wenn wir das erkennen, werden wir Gott für seine große Liebe und Gnade loben und preisen. ICP1 80 2 Sei dir bewusst, dass deine Hilfe in Christus besteht. Lade ihn ein und nimm ihn bei dir auf. So wird dein Denken Tag für Tag erneuert, und du findest Ruhe und Frieden, kannst deine Sorgen bewältigen und Gott loben für all die segensreichen Dinge, die er dir schenkt. Errichte keine Barrieren aus fragwürdigen Dingen, die Jesus von deiner Seele fernhalten könnten. Ändere deine Rede: Klage nicht, sondern bringe deine Dankbarkeit für die große Liebe Christi zum Ausdruck, die dir immer zur Verfügung steht. Brief 294, 1906. ICP1 80 3 Wenn wir uns mit Christus befassen, bekommen wir Kraft -- Wenn wir uns gedanklich mehr mit Christus und der himmlischen Welt befassen würden, könnten wir feststellen, dass uns das im Kampf für den Herrn eine große Kraft und Hilfe wäre. Stolz und Weltliebe verlieren ihre Macht über uns, wenn wir über die wunderbaren Dinge nachdenken, die uns in jenem Land erwarten, das bald unsere Heimat sein wird. Angesichts der Schönheit Jesu werden alle Dinge, die uns hier anziehend erscheinen, wertlos. The Review and Herald, 15. November 1887. ICP1 81 1 Erkenntnis stärkt Seele und Geist -- Was wir brauchen, ist Erkenntnis, die Seele und Geist stärkt und bessere Menschen aus uns macht. Herzensbildung ist hier weitaus wichtiger als das reine Buchwissen. Es ist auch wichtig, ja sogar unbedingt nötig, dass wir auch über weltliches Wissen verfügen, weil wir in dieser Welt leben. Wenn wir dabei aber die Ewigkeit außer Acht lassen, ist das ein Fehler, von dem wir uns nie mehr erholen werden. The Ministry of Healing 450 (1905). ICP1 81 2 Geistlicher Kampf und unser Denken -- Der stetige Fortschritt unserer moralischen Reinheit hängt davon ab, ob wir recht denken und recht handeln. "Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein." ICP1 81 3 "Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein." Matthäus 15,11.19.20. ICP1 81 4 Schlechte Gedanken zerstören die Seele. Die umwandelnde Kraft Gottes verändert das Herz und reinigt die Gedanken. Aber ohne eine definitive Entscheidung dafür, die Gedanken auf Christus gerichtet zu halten, kann sich die Gnade in unserem Leben nicht offenbaren. Unser Denken steht in einer geistlichen Auseinandersetzung. Jeder Gedanke muss sich gefangen nehmen lassen vom Gehorsam gegen Christus. Alle unsere Gewohnheiten müssen Gott untergeordnet werden. Brief 123, 1904. ICP1 81 5 Gedankliche Ablenkung ist das beste Mittel gegen das Böse -- Wenn es dem Lehrer gelingt, die überschäumende Energie seiner Schüler in sinnvolle Bahnen zu lenken, ist das wirksamer als alle Verbote und Strafen. Education 218 (1903). ICP1 82 1 Eine negative Fantasie verursacht Dunkelheit -- Wenn das Denken auf die Vorteile eines gottgefälligen Lebens gerichtet bleibt und man sich bewusst ist, dass geistlicher Reichtum mehr wert ist als weltliche Schätze, dann wird es innerlich hell in einem Menschen. Wenn die Fantasie dagegen durch die Faszination irdischen Aufwands und Wohlstands so weit abgelenkt wird, dass man Gewinn mit Frömmigkeit verwechselt, wird es dunkel in uns. Wenn sich die geistigen Kräfte auf die Schätze dieser Erde konzentrieren, werden sie verdorben und minderwertig. The Review and Herald, 18. September 1888. ICP1 82 2 Nicht um sich selbst kreisen, sondern die Gedanken auf den Schöpfer richten -- Wenn man dem allen die gebührende Beachtung schenkte, gäbe es in manchen gegenwärtigen Erziehungsmethoden einen gründlichen Wandel. Anstatt Stolz und Ehrgeiz anzustacheln, ungesunden Wetteifer zu entfachen, würden sich die Lehrer bemühen, die Liebe zum Guten, Wahren und Schönen und den Wunsch nach vollkommener Reife zu wecken ... Anstatt mit rein irdischen Maßstäben zu messen oder von Überheblichkeit erfüllt zu sein, die alle Entwicklung hemmt, richteten sich die Gedanken auf den Schöpfer, um ihn zu erkennen und ihm ähnlich zu werden. Patriarchen und Propheten 578.579 (1890). ICP1 82 3 Lebendiges Wasser gegen zerbrochene Zisternen -- Der Heiland kannte die seelischen Bedürfnisse des Volkes und wusste, dass weder Pracht noch Reichtum und Ehre das Herz befriedigen konnten. "Wen da dürstet, der komme zu mir!" Alle sind willkommen -- ob arm oder reich, hoch oder niedrig vor der Welt, bei dem Herrn sind alle gleich herzlich willkommen! Er verheißt durch sein Wort, das beladene Gemüt zu befreien, die Betrübten zu trösten und den Niedergeschlagenen und Verzweifelten neue Hoffnung zu geben. Viele von denen, die Jesus zuhörten, trauerten über enttäuschte Hoffnungen, manche nährten einen geheimen Kummer im Herzen, andere suchten ihr stetes Verlangen nach geistlicher Genüge durch die Dinge dieser Welt und durch die Ruhmsucht zu befriedigen. Alle aber mussten erfahren, dass sie schließlich nur aus "löchrigen Brunnen" geschöpft hatten, die ihren brennenden Durst nicht zu stillen vermochten. In der kalten Pracht des Tempels standen sie jetzt leer und unbefriedigt. Der Ruf Jesu: "Wen da dürstet" erweckte sie aus dumpfem Grübeln und belebte ihren müden Geist. Sie lauschten mit wachsender Anteilnahme den Worten Jesu, und neue Hoffnung keimte in ihren verzagten Herzen auf. Sie erkannten unter dem Beistand des Heiligen Geistes in der Rede Jesu das messianische Heil. Das Leben Jesu 447 (1898). ICP1 83 1 Eine Vereinigung von göttlichem und menschlichem Bemühen ist notwendig -- Der Geist vermittelt die Kraft, die angestrengt ringende Seelen in Notfällen brauchen. Er hilft ihnen, wenn sie von unfreundlichen Verwandten umgeben oder dem Hass der Welt ausgeliefert sind und wenn sie ihre eigene Unzulänglichkeit und Fehlerhaftigkeit erkennen. Eine Zusammenarbeit zwischen Gott und den Menschen, eine enge Verbindung zu Gott, der Quelle aller Kraft, ist absolut notwendig. The Review and Herald, 19. Mai 1904; Our High Calling 151. ------------------------Kapitel 9: Der Verstand -- das Zentrum ICP1 84 1 Herrscher über den Körper -- Jedes Körperorgan wurde geschaffen, um dem Verstand zu dienen. Der Verstand beherrscht den Körper. Testimonies for the Church III, 136 (1872). ICP1 84 2 Der Verstand beherrscht den ganzen Menschen. Alle unsere Taten, gute oder böse, entstehen in unseren Gedanken. Über unseren Geist beten wir Gott an und stehen mit himmlischen Wesen in Verbindung. Und doch verbringen viele ihr ganzes Leben, ohne sich je Gedanken zu machen, welch ein Schatz ihnen da zur Verfügung steht. Special Testimonies on Education 33, 11. Mai 1896; Fundamentals of Christian Education 426. ICP1 84 3 Das Gehirn bestimmt den Körper -- Es gibt heute viele Behinderte, die nicht gesund werden können, weil sie nicht davon zu überzeugen sind, dass ihr vermeintlicher Zustand nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Der ganze Körper, das Denken und die Tätigkeit der Nerven werden vom Gehirn bestimmt. Die Nervenbahnen, die vom Gehirn ausgehen, lenken die Körperreaktionen. Über die Gehirnnerven werden geistige Eindrücke aufgenommen und dann wie über Telegrafendrähte an alle Nerven weitergegeben, welche die entsprechenden Reaktionen in den Organen auslösen. Alle Körperbewegungen werden durch das Gehirn ausgelöst. Testimonies for the Church III, 69 (1872). ICP1 84 4 Die empfindlichen Gehirnnerven, ... die mit dem gesamten Organismus in Verbindung stehen, (sind) der einzige Mittler, durch den der Himmel mit dem Menschen verkehren und sein Innerstes bewegen kann. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 235 (1870). ICP1 85 1 Satan bedient sich unserer Sinnesorgane -- Satan nähert sich den Menschen als Engel des Lichts; genauso wie er Christus versucht hat. Er bemühte sich schon immer, die Menschen körperlich und moralisch zu schwächen, um sie dann in Versuchung zu führen und zu überwältigen, und wenn es ihm gelingt, sie auf diese Weise zu ruinieren, triumphiert er. Und er verführt die Menschen sehr erfolgreich dazu, sich ohne Rücksicht auf die Folgen ihren Gelüsten hinzugeben. Er weiß ganz genau, dass die Menschen nicht in der Lage sind, ihre Pflichten Gott und den Mitmenschen gegenüber zu erfüllen, wenn sie die Fähigkeiten, die Gott ihnen gegeben hat, auf diese Weise beeinträchtigen. Das Gehirn bestimmt den Körper, und wenn unsere Sinnesorgane aufgrund von Genusssucht jeglicher Art betäubt sind, können wir ewige Dinge nicht mehr richtig wahrnehmen. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236. ICP1 85 2 Die Tyrannei des Zeitgeistes -- Die Stärke oder Schwäche unseres Verstandes hat sehr viel zu tun mit unserer Brauchbarkeit in dieser Welt und letztendlich auch mit unserer Erlösung. Die Unwissenheit über die Gesetze Gottes, die unseren Körper beeinflussen, ist bedauerlich. Jede Art von Genusssucht ist eine Übertretung dieser Gesetze. Die Anzahl der geistig Behinderten ist erschreckend hoch. Die Sünde erscheint uns anziehend, weil Satan einen Mantel des Lichts über sie wirft, und er freut sich, wenn sich die christliche Welt durch ihre alltäglichen Gewohnheiten und die Tyrannei des Zeitgeistes genauso wie die Heiden von ihren Gelüsten beherrschen lässt. The Review and Herald, 8. September 1874; Counsels on Health 411. ICP1 85 3 Wachsam sein! -- Alle sollten sich bewusst sein, wie wichtig es ist, ständig die eigene moralische Verfassung im Auge zu behalten. Wie treue Wächter eine Burg sollten sie das Zentrum der Seele bewachen und dabei nicht einen Moment nachlässig sein. Special Testimonies on Education 65 (1879); Counsels on Health 411. ICP1 86 1 Ein richtig geschulter Verstand kann nicht verunsichert werden -- Durch tägliche Prüfungen wird man Gewohnheiten der Glaubenstreue entwickeln, und das Empfinden wird so geschult, dass man ein Gespür dafür bekommt, wann Recht und Pflicht über Lust und Laune zu stellen sind. Wenn der Verstand auf diese Weise geschult ist, wird der Mensch im Blick auf Recht und Unrecht nicht unsicher sein. Er wird nicht schwanken wie ein Rohr im Wind, sondern sofort erkennen, worauf es ankommt, und sich für das Richtige entscheiden, ohne lange zu diskutieren. Solche Menschen sind treu, weil sie in Glaubenstreue und Wahrhaftigkeit geübt sind. Testimonies for the Church III, 22 (1872). ICP1 86 2 Eine unbewachte Burg -- Durch Anschauen werden wir verwandelt. Obwohl der Mensch auch ursprünglich zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde, kann er sein Denken so umschulen, dass Sünde, die er einst verabscheute, ihm angenehm erscheint. Wenn er aufhört, achtsam zu sein und zu beten, ist das so, als wenn man eine Burg unbewacht lässt, und das Herz verstrickt sich in Sünde und Unrecht. Der Verstand wird erniedrigt, und es ist unmöglich, ihn aus dieser Verdorbenheit zu befreien, solange die moralischen und intellektuellen Kräften versklavt sind und immer nur noch schlimmere Leidenschaften wecken. Wir führen einen ständigen Kampf gegen die fleischliche Gesinnung in uns und brauchen den reinigenden Einfluss der Gnade Gottes, die unsere Gedanken nach oben richtet und uns hilft, reine, heilige Gewohnheiten zu entwickeln. Testimonies for the Church II, 479 (1870). ICP1 86 3 Der Ort, an dem über Leben und Tod entschieden wird -- "Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist." Kolosser 3,2. Das Herz ist die Burg des Menschen. Von ihm gehen Leben und Tod aus. Solange das Herz nicht gereinigt ist, ist der Mensch nicht geschickt, an der Gemeinschaft der Heiligen teilzunehmen. Weiß derjenige, der die Herzen erforscht, denn nicht, wer ohne Rücksicht auf seine Seele in Sünden schmachtet? Gibt es nicht im Leben jedes Einzelnen einen Zeugen für die geheimsten Dinge? ICP1 87 1 Ungewollt hörte ich, wie Männer zu Frauen und Mädchen schmeichlerische Worte sprachen, um sie zu täuschen und zu betören. Satan bedient sich all solcher Mittel, um Seelen zu vernichten. Manche von euch mögen so seine Werkzeuge gewesen sein; wenn das so ist, dann werdet ihr es vor dem Gericht zu verantworten haben. Von solchen Leuten sagte der Engel: "Sie haben ihre Herzen niemals Gott übergeben. Christus wohnt nicht in ihnen, auch die Wahrheit nicht. An ihrer Stelle wohnen dort Sünde, Betrug und Falschheit. Dem Wort Gottes glauben sie nicht, sie handeln auch nicht danach." Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 186.187 (1889). ICP1 87 2 Selbstsucht und Selbstsicherheit sind Verräter innerhalb der Mauer -- Gerade in einer Zeit äußerer Ruhe und Sicherheit kamen die Israeliten zu Fall. Sie hatten Gott nicht mehr vor Augen, vernachlässigten das Gebetsleben und waren dabei noch recht selbstzufrieden. Muße und Sichgehenlassen machten unachtsam, und damit fanden erniedrigende Gedanken bei ihnen Eingang. Verräter aus den eigenen Reihen waren es, die ihre fest gefügten Grundsätze einrissen und Israel satanischen Mächten auslieferten. Auf diese Weise versucht Satan noch immer, den Menschen vollends zu verderben. Ehe ein Christ offen sündigt, geht meistens, von der Welt unbeobachtet, ein langer Vorbereitungsprozess in seinem Innern vor sich. Die Gesinnung wandelt sich ja nicht auf einmal von Reinheit zu Gottlosigkeit. Um die nach Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen entarten zu lassen bis zur Freude am Bösen und an der Gewalttätigkeit, braucht es seine Zeit. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Wer unreinen Gedanken nachhängt, kann sich schließlich so verändern, dass er an der Sünde, die er einst verabscheute, Gefallen findet. Patriarchen und Propheten 440.441 (1890). ICP1 87 3 Tabak schadet den Nerven -- Tabak, in welcher Form auch konsumiert, schädigt den Körper. Er ist ein langsam wirkendes Gift. Er schädigt das Gehirn und schränkt die Wahrnehmungsfähigkeit ein, sodass der Geist geistliche Dinge nicht mehr richtig einordnen kann, und er stumpft besonders gegenüber den Wahrheiten ab, die ihn darauf hinweisen, dass er diese ungesunde Gewohnheit lassen sollte. ICP1 88 1 Gott gefällt es nicht, wenn jemand raucht. Mit einer solch üblen Gewohnheit ist es unmöglich, Gott mit Leib und Geist, die ja sein Eigentum sind, zu loben; und er kann nicht zulassen, dass sie sich langsam, aber sicher vergiften, ihre körperliche Gesundheit ruinieren und ihre geistigen Kräfte schädigen. Er übt vielleicht Nachsicht mit ihnen, solange sie nicht wissen, welche Folgen diese schädliche Gewohnheit hat; aber wenn sie darüber aufgeklärt sind und das Ganze im rechten Licht sehen, dann machen sie sich schuldig vor Gott, wenn sie nicht aufhören, dieser unvernünftigen Genusssucht nachzugeben. Spiritual Gifts IVa, 126 (1864). ICP1 88 2 Sklaven von Alkohol und Drogen -- Satan lauert überall, um junge Menschen auf den Weg des Verderbens zu locken, und wenn er sie einmal so weit hat, sorgt er dafür, dass es schnell abwärts geht, indem er sie von einer Zerstreuung in die nächste führt. So verlieren seine Opfer ihr feines Empfinden für Recht und Unrecht, und Gottesfurcht ist für sie kein Thema mehr. Sie bemühen sich immer weniger um Selbstbeherrschung, werden abhängig von Wein, anderen alkoholischen Getränken sowie von Tabak und Opiaten. Das führt in eine immer tiefere Erniedrigung, und sie werden zu Sklaven ihrer Genusssucht. Sie lernen Ratschläge, die sie einst respektierten, zu verachten. Sie geben sich großspurig, prahlen mit der Freiheit, die sie angeblich genießen, und merken nicht, wie sehr sie zu Sklaven geworden sind. Freiheit bedeutet für sie Selbstsucht, Genusssucht und ein lockerer Lebenswandel. The Signs of the Times, 22. Juni 1891; Temperance 274. ICP1 88 3 Satans Waffen -- Die Seele muss sich ständig gegen weltliche Genusssucht verteidigen. Der Apostel Paulus spricht die Christen in sehr eindrucksvoller Weise darauf an: "Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist." Römer 12,1. ICP1 89 1 Wenn dieser Leib mit Alkohol gefüllt und von Tabak verunreinigt ist, kann er kaum heilig und vor Gott angenehm sein. Satan weiß genau, dass das nicht möglich ist, und deshalb verführt er die Menschen mit Vorliebe auf dem Gebiet der Genusssucht. So kann er sie leicht in seine Gewalt bringen und ins Verderben führen. The Review and Herald, 8. September 1874. ICP1 89 2 Genusssucht und Leidenschaft sind entscheidende Faktoren -- Wenn intelligente Menschen zulassen, dass ihre seelischen Kräfte durch ihren unmäßigen Lebenswandel abstumpfen, unterscheiden sich ihre Gewohnheiten nur wenig von denen der Heiden. Satan versucht ständig, die Menschen durch das, was in der Gesellschaft ohne Rücksicht auf Gesundheit und Moral üblich und modern ist, vom Licht der Erlösung abzulenken. Der große Feind weiß: Wenn Genuss und Leidenschaft einen großen Stellenwert bekommen, opfern die Menschen leicht ihre körperliche und geistige Gesundheit auf dem Altar der Eigenliebe, und er kann sie schnell in den Ruin führen. Gläubige Menschen hingegen haben die Zügel selbst in der Hand, können sich selbst beherrschen und verfügen über die nötige moralische Kraft, ihre unmoralischen Neigungen unter Kontrolle zu halten. Satan weiß, dass die Chance, solche Menschen zu überwinden, nur gering ist. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 237. ICP1 89 3 Wie es hätte sein können -- Wenn unsere Voreltern in vergangenen Generationen einen starken Willen gezeigt und nicht zugelassen hätten, dass der Verstand Knecht ihres Körpers wurde und Leidenschaft ihr Leben bestimmte, gäbe es auch in dieser Generation eine andere Ordnung und andere Menschen. Healthful Living 38 (1865); Selected Messages II, 431.432. ICP1 89 4 Es ist eine freie Entscheidung -- Seele und Geist stehen in Wechselbeziehung zum Körper. Unsere geistige und geistliche Kraft hängt nicht unwesentlich davon ab, wie wir uns körperlich fühlen. Was der Gesunderhaltung dient, nützt deshalb zugleich der geistigen und charakterlichen Entwicklung. Wir können unseren Verpflichtungen Gott und den Mitmenschen gegenüber am besten gerecht werden, wenn wir seelisch und körperlich gesund sind. Deshalb sollten wir auf den Körper nicht weniger achten als auf Seele und Geist. Zu einem ausgewogenen Erziehungsprogramm gehört daher auch die Gesundheitserziehung. Sie sollte damit beginnen, dass wir den Kindern ein Grundwissen über Körperfunktionen und Körperpflege vermitteln. Education 203 (1903). ICP1 90 1 Lehrt die Menschen -- Sprecht mit den Menschen darüber, wie gefährlich es ist, wenn man der Versuchung der Genusssucht nicht widersteht. Das ist für viele die größte Schwierigkeit. Erklärt ihnen die enge Beziehung zwischen Körper und Verstand und zeigt ihnen auf, wie wichtig es ist, dass wir beides in der bestmöglichen Verfassung erhalten. "Circular Lt to Physicians and Evangelists", 1910 Counsels on Health 543. ------------------------Kapitel 10: Verständnis ICP1 91 1 Eine Arbeit, die Feingefühl und Urteilsvermögen erfordert -- Es ist die schönste und zugleich schwierigste Aufgabe, die jemals sterblichen Wesen anvertraut wurde, auf das Denken von Menschen einzuwirken. Jene, die in diesem Bereich tätig sind, benötigen ausgeprägtes Feingefühl und klares Unterscheidungsvermögen. Die Freiheit der Gedanken hat nichts zu tun mit übereilten Entschlüssen. Unsere unabhängige Entscheidung, die wir durch sorgfältige Überlegung unter Gebet getroffen haben, sollten wir nur dann ändern, wenn eindeutig erwiesen ist, dass unsere Meinung falsch ist. Eine solche Unabhängigkeit macht uns ruhig und standhaft, wenn wir auch überall von falschen Wertvorstellungen umgeben sind, und Menschen in verantwortlichen Positionen können unter solchen Bedingungen alle Gesichtspunkte sorgfältig abwägen und lassen sich nicht so leicht von anderen oder von äußeren Umständen beeinflussen. Sie treffen Entscheidungen erst, wenn sie sich umfassend informiert haben. Testimonies for the Church III, 104.105 (1872). ICP1 91 2 Hohe Anforderungen -- Der Himmel hat für die Menschen einen hohen Preis bezahlt, nämlich den Sohn Gottes. Sollten Prediger, Eltern und Lehrer da nicht außerordentlich vorsichtig mit den Seelen derer umgehen, die ihnen anvertraut wurden? Seelsorge ist eine schöne Aufgabe, aber man sollte sie mit "Furcht und Zittern" wahrnehmen. Wer mit jungen Menschen zu tun hat, sollte sich selbst in der Gewalt haben. Ungeduld oder das unnötige Ausspielen der Überlegenheit ist ein schrecklicher Fehler, denn dadurch können Seelen für Christus verloren gehen. Durch eine ungerechte Behandlung werden die Seelen der jungen Menschen verletzt, und es wird ein Schaden angerichtet, der möglicherweise nie wieder gutgemacht werden kann. Ausbildung und Erziehung der Jugend sollten bestimmt sein von den Grundsätzen Christi. ICP1 92 1 Des Erlösers Beispiel an Verzichtbereitschaft, allumfassender Güte und geduldiger Liebe ist eine Ermahnung für ungeduldige Prediger und Lehrer. Er stellt diesen impulsiven Erziehern die Frage: "Gehst du so mit den Seelen um, für die ich mein Leben ließ? Begreifst du nicht, welch unendlich hohen Preis ich für ihre Erlösung bezahlt habe?" Testimonies for the Church IV, 419 (1880). ICP1 92 2 Ein Arzt hat es mit vielen unterschiedlich veranlagten Menschen zu tun -- Dr ......... sollte sich darum bemühen, täglich dazuzulernen und sich gutes, höfliches Benehmen anzueignen ... Er darf nicht außer Acht lassen, dass er es mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Veranlagung zu tun hat und dass sein Verhalten weit über diesen Staat hinaus bekannt werden wird und ein gewisses Licht auf unsere Einrichtung wirft (Battle Creek Sanatorium). Testimonies for the Church III, 183.184 (1872). ICP1 92 3 Geduld und Weisheit erforderlich -- Prediger sollten vorsichtig sein und von Menschen, die noch in der Dunkelheit ihrer Fehler gefangen sind, nicht zu viel erwarten. Sie sollten gute Arbeit leisten, sich darauf verlassen, dass Gott den fragenden Seelen durch den belebenden Einfluss des Heiligen Geistes vermitteln wird, was sie brauchen, und sich bewusst sein, dass ihre Arbeit ohne diese Hilfe keinen Erfolg haben kann. Sie sollten geduldig und weise handeln und bedenken, von welch unterschiedlichen Lebensbedingungen die einzelnen Menschen, die ihnen anvertraut sind, geprägt wurden. Sie müssen auch sehr auf ihr eigenes Verhalten achten, damit sie sich nicht selbst in den Vordergrund stellen und Jesus unwichtig wird. Gospel Workers 381 (1915). ICP1 93 1 Die Liebe Christi gewinnt -- Nur er, der in die Herzen der Menschen blicken kann, weiß, wie man sie zur Bekehrung führt. Nur durch seine Weisheit können wir die Verlorenen erreichen. Du kannst dich stocksteif hinstellen und denken: "Ich bin heiliger als du!" Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das stimmt oder ob deine Argumente richtig sind; auf diese Weise wirst du nie das Herz eines anderen Menschen berühren. Wenn die Liebe Christi in unserem Reden und Handeln erkennbar ist, wird uns dies den Zugang zu den Seelen öffnen, während das ständige Wiederholen von Lehrpunkten und noch so schlagkräftiger Argumente überhaupt nichts bewirkt. The Ministry of Healing 163 (1905). ICP1 93 2 Mit Mitgefühl und Nächstenliebe -- Nicht jeder ist dazu geeignet, Menschen, die Fehler machen, zurechtzuweisen. Manche verfügen nicht über die notwendige Klugheit und das liebevolle Verständnis. Sie wollen nicht wahrhaben, dass eine Ermahnung nur in Verbindung mit zartem Mitgefühl und Liebe ertragen werden kann. Manche sind unnötig hart und haben kein richtiges Empfinden für die Aufforderung des Apostels Judas: "Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und rettet sie." Judas 22.23; Testimonies for the Church III, 269.270. ICP1 93 3 Ein unbeherrschter Mensch sollte nicht in der Seelsorge arbeiten -- Ein Mangel an festem Glauben und gutem Urteilsvermögen in Glaubensdingen muss man als ausreichenden Grund ansehen, um jemand nicht als Mitarbeiter in Gottes Werk einzustellen. Genauso wenig ist ein Mensch für diese Arbeit geeignet, wenn er zum Jähzorn neigt oder überheblich und stur ist. Unter solchen Bedingungen kann er keine schwerwiegenden, vernünftigen Entscheidungen in der Sache Gottes treffen. ICP1 93 4 Ein unbeherrschter Mensch sollte nicht in der Seelsorge tätig sein. Man kann ihm keine Aufgaben anvertrauen, die mit Menschen zu tun haben; Menschen, für die Christus einen unendlich hohen Preis bezahlte. Es fehlt ihm an Einfühlungsvermögen, und wenn er eine Aufgabe übernimmt, in der er Menschen führen soll, greift er sie leicht an und verletzt ihre Seele. Es fehlt ihm der feine Schliff, den die Gnade Christi vermittelt. Er hat ein hartes Herz, das durch den Geist Gottes weich werden muss; sein steinernes Herz muss durch ein fleischernes ersetzt werden. Special Testimonies, Serie A V, 18 (1896); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 261. ICP1 94 1 Seelsorgearbeit setzt bestimmte Qualifikationen voraus (Rat an einen Buchevangelisten). Diese Arbeit ist komplizierter als manche andere Aufgabe, aber was du hier an Taktgefühl und Disziplin lernst, qualifiziert dich für andere Aufgaben im Bereich der Seelsorge. Wer nicht bereit ist zu lernen und die Menschen zu direkt und unvorsichtig angeht, wird den gleichen Mangel an Taktgefühl und Begabung zeigen, wenn er Prediger würde und Seelsorgearbeit leisten müsste. Manual for Canvassers 41.42 (1902); Colporteur Ministry 3. ICP1 94 2 Auseinandersetzung mit Impulsivität, Ungeduld, Stolz und Selbstüberschätzung -- Die Arbeit mit der menschlichen Seele ist die schwierigste Aufgabe, die sterblichen Menschen je übertragen wurde, und wenn Lehrer sie recht erfüllen wollen, brauchen sie dazu beständig die Hilfe des Geistes Gottes. Die Jugendlichen, welche die Schule besuchen, haben sehr unterschiedliche Wesenszüge, und sie wurden unterschiedlich erzogen. Ein Lehrer wird sich mit Impulsivität, Ungeduld, Stolz, Egoismus und Selbstüberschätzung auseinander setzen müssen. Manche Schüler wurden sehr streng und lieblos erzogen und haben dadurch einen Widerspruchsgeist und Trotz entwickelt. Andere dagegen wurden verwöhnt, und die maßlose Liebe ihrer Eltern erfüllte ihnen alle Wünsche. Ihre Fehler wurden immer mit Nachsicht behandelt und ihr Charakter dadurch verbogen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 264 (1913). ICP1 94 3 Geduld, Taktgefühl und Weisheit sind nötig -- Um erfolgreich mit diesen unterschiedlichen Menschentypen zu arbeiten, braucht ein Lehrer sehr viel Takt- und Feingefühl, aber auch eine feste Hand. Klare Regeln sind oft nicht sehr beliebt und fordern Widerstand heraus. Manche Schüler werden sehr viel Einfallsreichtum entwickeln, um ihrer Strafe zu entkommen, während andere die Folgen ihres Ungehorsams mit erschreckender Gleichgültigkeit über sich ergehen lassen. Das erfordert seitens dessen, dem diese jungen Menschen anvertraut sind, sehr viel Geduld, Weitsicht und Weisheit. Counsels to Parents, Teachers, and Students 264 (1913). ICP1 95 1 Wunden, die niemals richtig verheilen -- Ein Lehrer mag durchaus ausreichend wissenschaftlich gebildet sein; aber gibt uns das auch die Gewähr, dass er über die Weisheit und das Feingefühl verfügt, mit menschlichen Seelen richtig umzugehen? Lehrer, die Christi Liebe nicht fest in ihren Herzen verankert haben, eignen sich nicht für die große Verantwortung, die denen auferlegt ist, die mit jungen Menschen arbeiten. Wenn sie selbst über den wichtigsten Teil der Bildung nicht verfügen, wissen sie auch nicht, wie man mit dem Intellekt des Menschen umgeht. Wenn sie nicht lernen, ihr eigenes Herz unterzuordnen, werden sie danach streben, zu herrschen, und sich die noch formbaren Charaktere der Kinder zu unterwerfen. Die Art der Disziplinierung, die sie in diesem Zusammenhang anwenden, schlägt Wunden, die nie mehr verheilen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 193 (1913). ICP1 95 2 Viel Einfühlungsvermögen ist notwendig -- Der Herr hat mir oft und auf vielerlei Weise nahe gelegt, dass wir mit jungen Menschen sehr behutsam umgehen sollten und dass der Umgang mit ihrem Intellekt großes Einfühlungsvermögen erfordert. Jeder, der mit der Erziehung und Ausbildung junger Menschen befasst ist, muss in einer sehr engen Verbindung mit dem großen Lehrer leben, damit seine Arbeit vom Geist Christi und seiner Art, mit Menschen umzugehen, bestimmt wird. Wir sollten sie so ausbilden, dass ihr Charakter und ihr Lebenswerk diesen Anforderungen gerecht wird. Gospel Workers 333 (1915). ICP1 95 3 Die Berücksichtigung der Persönlichkeit ist wichtig -- Wie in der Erziehung überhaupt, so spielt auch im Unterricht die persönliche Beziehung eine wesentliche Rolle. In dieser Hinsicht können wir eine Menge von Christus lernen. Wann immer es möglich war, stellte er sich in seiner Lehrtätigkeit auf den einzelnen Menschen ein. Seine zwölf Jünger bereitete er auf ihren Dienst vor, indem er gemeinsam mit ihnen lebte und dabei auf jeden von ihnen persönlich einging. Einige seiner aufschlussreichsten Lehren verdanken wir Einzelgesprächen wie dem, das er mit dem Rabbi Nikodemus zu später Stunde auf dem Ölberg führte. Nicht zu vergessen seine Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen oder sein Gespräch mit dem Zolleinnehmer Zachäus. Wer Hilfe brauchte, dem wandte sich der Herr auch ganz persönlich zu. Und selbst wenn er zu einer großen Menge sprach, waren die Zuhörer für ihn nicht nur eine gesichtslose Masse. Er versuchte das Herz jedes Einzelnen zu erreichen. Während er sprach, beobachtete er die Menschen und nahm zur Kenntnis, wenn ein verstehendes Lächeln über ihre Gesichter huschte oder ihre Augen aufleuchteten als Zeichen dafür, dass sie seine Botschaft verstanden hatten. Education 235.236 (1903). ICP1 96 1 Überarbeitung macht unfähig für die Arbeit mit Menschen -- Auch die Lehrer selbst müssen die Gesundheitsregeln beachten und den Schülern mit gutem Beispiel vorangehen, damit das, was sie diesbezüglich unterrichten, glaubhaft ist. Ein Lehrer, dessen körperliche Kräfte bereits durch Überarbeitung oder Krankheit geschwächt sind, sollte ganz besonders auf die Gesetze der Gesundheit achten. Er sollte sich Zeit zur Erholung gönnen und sich neben seinen Aufgaben als Lehrer nicht für alle möglichen Dinge, die ihn geistig und körperlich zusätzlich belasten, einspannen lassen, damit er nervlich nicht überfordert wird. Das ist wichtig, weil er sonst seiner Aufgabe am Intellekt der jungen Menschen nicht mehr richtig nachkommen kann, wodurch er weder sich selbst noch seinen Schülern gerecht wird. Christian Temperance and Bible Hygiene 83 (1890); Fundamentals of Christian Education 147. ICP1 96 2 Unterschiedliche Bedürfnisse erkennen -- Es wurde mir gezeigt, dass die Ärzte und Ärztinnen in unseren Einrichtungen gläubige Menschen mit einer guten geistlichen Haltung sein sollten. Sie müssen auf Gott vertrauen. ICP1 97 1 Es kommen viele zu uns, die durch ihren sündigen Lebenswandel in vielerlei Weise krank geworden sind. Diese Menschen verdienen nicht das Mitgefühl, das sie im Allgemeinen erwarten, und es ist für den Arzt schwierig, ihnen die notwendige Zuwendung zu geben, weil sie nicht nur körperlich und seelisch, sondern auch moralisch heruntergekommen sind. ICP1 97 2 Aber es gibt auch Patienten, die aus Unwissenheit gegen die Gesundheitsregeln der Natur gelebt haben. Sie haben unmäßig viel gearbeitet und unmäßig viel gegessen, weil das allgemein so üblich ist. Einige haben schon viele Ärzte aufgesucht und viel erduldet, aber sie sind nicht gesünder, sondern eher kränker geworden. Sie sind schon lange Zeit arbeitsunfähig, werden von ihren Familien und der Gesellschaft ausgegrenzt, und dann kommen sie als letzte Möglichkeit mit der schwachen Hoffnung in unser Sanatorium, dass ihnen da vielleicht noch geholfen werden könnte. ICP1 97 3 Mit solchen Menschen müssen wir Mitgefühl haben und sie mit dem größten Feingefühl behandeln. Wir müssen ihnen helfen, die Zusammenhänge zwischen ihrem Verhalten und ihrer körperlichen Verfassung zu begreifen, und sie lehren, dass sie gesund werden können, wenn sie die Gesetze der Natur nicht mehr übertreten und sich zu beherrschen lernen. Testimonies for the Church III, 178 (1872). ICP1 97 4 Nicht zu jeder Zeit die Wahrheit aussprechen -- Nur wenige, die sich in weltlicher Gesellschaft bewegen und die Dinge vom Standpunkt eines Weltmenschen betrachten, sind in der Lage, ein offenes Wort über sich und ihren Zustand zu ertragen. Man kann nicht immer rücksichtslos die Wahrheit aussprechen, sondern man muss auf einen geeigneten Zeitpunkt warten, damit das, was man zu sagen hat, nicht verletzend wirkt. Die Ärzte dürfen sich nicht überarbeiten, weil sie sonst der nervlichen Belastung ihres Berufes nicht standhalten, nicht ruhig und ausgeglichen sein und keinen fröhlichen, aufmunternden Geist verbreiten können. Testimonies for the Church III, 182 (1872). ICP1 97 5 Christus hat Verständnis -- Christus, der die Menschwerdung auf sich nahm, hat auch Verständnis für die Leiden der Menschheit. Er kennt nicht nur jede einzelne Seele und ihre Bedürfnisse und Belastungen, sondern er weiß auch um die Umstände, die ihr Verdruss und Not bereiten. Voller Mitgefühl streckt er seine Hände nach jedem seiner leidenden Kinder aus. Die, welche am meisten leiden, haben sein größtes Mitgefühl. Das Empfinden unserer Unzulänglichkeit berührt ihn zutiefst, und er wünscht sich, dass wir ihm unsere Nöte und Schwierigkeiten zu Füßen legen und sie auch dort lassen. The Ministry of Healing 249 (1905). ICP1 98 1 Verständnis vertieft die Beziehung zu Christus -- Gute Taten sind die Frucht, die Christus von uns erwartet: ein freundlicher Umgangston, gütiges Verhalten, Mitgefühl mit den Armen, Bedürftigen und Traurigen. Wenn sich unser Herz einer entmutigten, traurigen Seele zuwendet, unsere Hand den Bedürftigen gibt und Nackte kleidet, wenn wir gastfreundlich einen Fremden zu uns einladen und ihm das Gefühl geben, dass er willkommen ist und dass wir ihn gern haben, dann sind Engel in unserer Nähe, und auch im Himmel wird unser Verhalten registriert. ICP1 98 2 Jedes Bemühen um Gerechtigkeit, Taten der Barmherzigkeit und Güte werden im Himmel zur Kenntnis genommen. Der himmlische Vater beobachtet von seinem Thron aus unser Verhalten und reiht die Täter ein unter denen, die ihm besonders lieb und wert sind. "Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein ..." Maleachi 3,17. Jede gute Tat an bedürftigen und leidenden Menschen wird so gewertet, als hätten wir sie für Jesus getan. Wenn man die Armen unterstützt, Mitgefühl für die Traurigen und Unterdrückten hat und sich um Waisen kümmert, vertieft man die eigene Beziehung zu Jesus. Testimonies for the Church II, 25 (1868). ICP1 98 3 Christus erwartet von uns Freundlichkeit und Mitleid -- Echtes Mitgefühl für seine Mitmenschen sollte das Zeichen sein, das einen Menschen, der Gott liebt und fürchtet, von anderen unterscheidet, denen Gottes Gebote gleichgültig sind. Welch großes Mitleid zeigte Christus, indem er sein Leben gab für eine Welt, die sonst dem Tod geweiht gewesen wäre. Seine Glaubenshaltung veranlasste ihn, eine große medizinische Missionsarbeit zu leisten. Es ging eine heilende Kraft von ihm aus. "Barmherzigkeit ist besser als Opfer", sagte er. Das ist das Unterscheidungsmerkmal zwischen echter und falscher Religion. Gott möchte, dass unsere Missionare im medizinischen Bereich so freundlich und mitfühlend arbeiten, wie Jesus es tun würde, wäre er hier auf Erden. The Medical Missionary, August 1893; Medical Ministry 251. ICP1 99 1 Die Summe wahren Lebensglücks -- Eine gute Bildung und ein fähiger Verstand sind viel wert, aber wirklich wertvoll macht sie erst der verfeinernde Einfluss von Mitgefühl und Nächstenliebe. Wir sollten für andere immer ein gutes Wort und Mitgefühl haben. In tausend Kleinigkeiten können wir ihnen unsere Aufmerksamkeit zuwenden, und das wirkt dann auf uns zurück. Gedankenlose Christen, die andere Menschen vernachlässigen, zeigen damit, dass sie nicht mit Christus vereint sind. Man kann unmöglich eine enge Beziehung zu Christus haben und gleichzeitig unfreundlich sein oder die Bedürfnisse anderer Menschen übersehen. Viele Menschen sehnen sich nach freundlicher Zuwendung. ICP1 99 2 Gott hat jedem von uns eine unverwechselbare Persönlichkeit gegeben, aber sie tritt in den Hintergrund, wenn wir wirklich Christus angehören und sein Wille unser Wille wird. Wir sollten unser Leben Gott weihen und für das Wohlergehen und das Glück anderer einsetzen, so wie Christus sein Leben für uns gegeben hat. Wir sollten selbstlos auf Gelegenheiten achten, und sei es nur in kleinen Dingen, unsere Dankbarkeit dafür zu zeigen, indem wir andere aufmuntern und ihnen durch Freundlichkeit und kleine Liebesdienste ihre Last und Not erleichtern. Dieser liebenswürdige Umgang miteinander, den wir in der Familie lernen und dann auch außerhalb der Familie anwenden können, ist die Summe unseres Lebensglücks. Wenn wir diese Kleinigkeiten vernachlässigen, kann sich daraus eine Grundlage für Bitterkeit und Leid entwickeln. Testimonies for the Church III, 539.540 (1875). ------------------------Kapitel 11: Bibelstudium und Verstand ICP1 103 1 Die Grundlage allen Studiums -- Das Wort Gottes sollte die Grundlage allen Studiums sein, denn das geoffenbarte Wort berührt und stärkt Herz und Verstand, wenn man es eingehend studiert. Wir müssen unseren Verstand einsetzen, wenn wir die Offenbarung des Willens Gottes begreifen wollen. Wer Gottes Geboten gehorchen möchte, darf seinen Verstand nicht vernachlässigen, denn Gott hat uns unsere intellektuellen Fähigkeiten nicht gegeben, damit wir sie mit nutzlosen, leichtsinnigen Gedanken vergeuden. Manuskript 16, 1896. ICP1 103 2 Starke Grundsätze -- Wenn man die Wahrheit der Bibel annimmt, nimmt man zu an seelischer Kraft und geistigem Vermögen. Wenn das Wort Gottes den Stellenwert hätte, den es haben sollte, könnten junge und alte Menschen eine innere Standhaftigkeit und eine grundsätzliche Haltung entwickeln, durch die sie die Kraft hätten, der Versuchung zu widerstehen. The Ministry of Healing 459 (1905). ICP1 103 3 Die einzige zuverlässige Anleitung -- Der vertraute Umgang mit der Schrift schärft das Unterscheidungsvermögen und schützt die Seele vor den Angriffen Satans. Die Bibel ist das Schwert des Geistes, das den Feind niemals verfehlen wird. Sie ist die einzige zuverlässige Anleitung in allen Glaubens- und Lebensfragen. Die Ursache dafür, dass Satan über den Verstand und die Herzen der Menschen so viel Macht hat, liegt darin, dass sie das Wort Gottes nicht als Ratgeber benutzen und ihre Lebensweise nicht daran messen. Die Bibel zeigt uns, welchen Kurs wir einschlagen müssen, wenn wir Erben der Herrlichkeit Gottes werden möchten. The Review and Herald, 4. Januar 1881; Our High Calling 31. ICP1 104 1 Was höhere Bildung wirklich ausmacht -- Es gibt keine wichtigere Bildung als die, die Christus seinen Jüngern vermittelte und die wir durch das Wort Gottes erwerben können. Höhere Bildung zu erwerben bedeutet, sich genau nach seinem Wort zu richten, den Spuren Jesu zu folgen und so zu leben, wie er lebte. Es bedeutet, die Selbstsucht aufzugeben und sein ganzes Leben dem Dienst Gottes unterzuordnen. ICP1 104 2 Eine höhere Bildung ist mehr als reines Bücherwissen. Sie ist die ganz persönliche Bekanntschaft mit Christus und die Befreiung von allen Gedanken, Gewohnheiten und Handlungsweisen, die wir in der Schule des Fürsten der Finsternis erworben und die uns zur Untreue gegen Gott verleitet haben. Sie bedeutet die Überwindung von Sturheit, Stolz, Egoismus, weltlichem Bestreben und Unglauben. Sie ist die Botschaft von der Befreiung von der Sünde. Counsels to Parents, Teachers, and Students 11.12 (1913). ICP1 104 3 Inspiration des Geistes -- Im Wort Gottes findet man tiefe Gedanken und Themen, die zu weit reichenden Überlegungen anregen. Wir können die Stimmen der Patriarchen und Propheten hören und das, was der ewige Gott den Menschen mitteilt. Im Wort Gottes erkennen wir die Majestät des Himmels, die sich demütigte und sich an unserer Stelle und zu unserer Rettung mit den Mächten der Finsternis auseinander setzte und für uns zum Sieger wurde. Wenn wir ehrfürchtig über solche Themen nachdenken, kann das seine besänftigende, reinigende und erhebende Wirkung auf unser Herz nicht verfehlen, und gleichzeitig wird auch unser Verstand belebt und gestärkt. Counsels to Parents, Teachers, and Students 52.53 (1913). ICP1 104 4 Sie zeigt uns den Sinn des Lebens -- Was uns jedoch vor allen Dingen dazu führen sollte, die Bibel als wertvoll anzusehen, ist die Tatsache, dass in ihr den Menschen der Wille Gottes offenbart wird. In ihr lernen wir den Sinn unserer Erschaffung kennen und die Möglichkeiten, das vorgegebene Ziel zu erreichen. Wir erfahren, wie wir dieses Leben verbessern und das zukünftige Leben sicher erlangen können. Kein anderes Buch kann diese Fragen beantworten und das Verlangen der Seele stillen. Wenn ein Mensch dieses Wissen aus dem Wort Gottes erwirbt und beachtet, kann er aus der tiefsten Erniedrigung ein Kind Gottes werden und mit sündlosen Engeln in Kontakt treten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 53.54 (1913). ICP1 105 1 Die Gedanken durch Gleichnisse ansprechen und wecken -- Gott hat vorgesehen, dass unsere Gedanken durch Gleichnisse angesprochen und geweckt werden. Sie zeigen, dass die Natur alle Versuche widerlegt, Wissenschaft und biblisches Christentum voneinander zu trennen. Er möchte, dass die Vorgänge in der Natur unsere Sinne beeindrucken und wir sie als himmlische Wahrheit verstehen. The Youth's Instructor, 6. Mai 1897. ICP1 105 2 Die Bibel ist konkurrenzlos -- Als Erziehungsfaktor ist die Bibel konkurrenzlos. Nichts kann so anregend auf den Geist der Studenten einwirken, wie die gewaltigen Wahrheiten der Offenbarung. Nach und nach werden sie mit dem Verstand erfassen, was sie da lesen. Wenn sie sich nur mit allgemeinen Dingen befassen und man diese wichtigen Dinge ausspart, wird ihr Verstand nicht sonderlich gefordert und verkümmert, denn der Geist muss sich mit anspruchsvollen Dingen befassen, wenn er wachsen soll, und das ist gegeben, wenn wir sie mit den wichtigen Wahrheiten konfrontieren und dafür sorgen, dass sie diese verstehen. Testimonies for the Church V, 24 (1882). ICP1 105 3 Einfach im Glauben annehmen -- Gott will, dass der Mensch seine Verstandeskräfte übt; das Suchen in der Schrift wird den Geist so stärken und heben wie kein anderes Studium. Es ist die beste geistige und geistliche Übung für das menschliche Denken. Doch müssen wir uns davor hüten, den Verstand zum Abgott zu machen, weil ja auch er der Unzulänglichkeit und Schwachheit des Menschen unterworfen ist. ICP1 106 1 Soll die Schrift nicht für unser Verständnis verhüllt sein, sodass wir nicht einmal die einfachsten Wahrheiten fassen können, dann müssen wir den schlichten Glauben eines kleinen Kindes haben, das zum Lernen willig ist, und müssen um den Beistand des Heiligen Geistes flehen. Es sollte uns mit Demut erfüllen, wenn wir die Macht und die Weisheit Gottes, aber auch unsere Unfähigkeit erkennen, seine Größe zu fassen; wir sollten sein Wort mit derselben heiligen Ehrfurcht öffnen, als träten wir in seine persönliche Nähe. Wenn wir an die Bibel herantreten, muss unser Denken eine uns überlegene Autorität anerkennen, und Herz und Sinn müssen sich vor dem großen ICH BIN beugen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 278.279 (1889). ICP1 106 2 Nichts studieren, was den Zugang zum Wort Gottes erschwert -- Jesus Christus ist unser geistlicher Prüfstein. Er offenbart uns den Vater. Wir sollten unser Gehirn nicht mit Dingen füttern, die unsere Sinne benebeln und uns den Zugang zum Wort Gottes erschweren. Die Kultivierung des Herzensbodens darf man nicht als unwichtige Nebensache betrachten. Unser Geist muss zubereitet werden, damit er die Werke und Worte Jesu aufnehmen kann, denn er kam vom Himmel, um in uns das Bedürfnis nach dem Brot des Lebens zu wecken und es allen zu geben, die nach geistlicher Nahrung hungert. Manuskript 15, 1898. ICP1 106 3 Durch die Schrift trifft der Mensch eine moralische Entscheidung -- Wenn wir das Wort Gottes studieren, stehen Engel an unserer Seite, die ein helles Licht auf seine heiligen Seiten werfen. Das Wort macht den Menschen bewusst, dass sie über die Macht verfügen, sich zwischen Recht und Unrecht zu entscheiden. Es spricht zu ihnen durch Warnung, Ermahnung, flehentliche Bitte und Ermutigung. Der Geist muss im Umgang mit dem Wort Gottes in Übung bleiben, sonst wird er schwach ... ICP1 106 4 Wir müssen uns selbst prüfen und die Grundlage unseres Glaubens entdecken, indem wir Schriftabschnitt mit Schriftabschnitt vergleichen. Nimm die Bibel in die Hand und bitte auf Knien, dass Gott dir das richtige Verständnis schenkt! The Review and Herald, 4. März 1884. ICP1 107 1 Der Verstand entwickelt sich aufs Feinste -- Die Menschen könnten sehr klug werden, wenn sie die Bibel so studieren würden, wie es richtig ist. Die Themen, mit denen sich das Wort Gottes befasst, die Einfachheit, mit der sie die Dinge erklärt, und ihre wertvollen Inhalte entwickeln Eigenschaften im Menschen, die durch nichts anderes entwickelt werden können. Die Bibel eröffnet der Vorstellungskraft nahezu grenzenlose Möglichkeiten. Wer sie studiert, wird durch die Beschäftigung mit ihren wertvollen Themen und ihren interessanten Beispielen mehr lernen sowie bessere Gedanken und reinere Gefühle entwickeln, als wenn er irgendein Werk menschlicher Herkunft liest. Man braucht sich gar nicht dazu äußern, wie wertlos manches davon ist. ICP1 107 2 Jugendliche werden ihre besten Entwicklungsziele nicht erreichen, wenn sie diese wichtigste Quelle der Weisheit vernachlässigen. Der Grund dafür, warum es so wenig aufrichtige, beständige und zuverlässige Menschen gibt, ist darin zu suchen, dass man Gott nicht mehr fürchtet, ihn auch nicht mehr liebt und das Leben nicht mehr von religiösen Grundsätzen bestimmen lässt. Christian Temperance and Bible Hygiene 126 (1890); Fundamentals of Christian Education 165. ICP1 107 3 Suche nach ihren verborgenen Schätzen -- Das Wort Gottes, gerade so wie es da steht, sollte unser Führer sein. Nichts erweitert und stärkt Denken und Verstand so sehr wie das Bibelstudium. Kein anderes Studium kann die Seele so aufbauen und unsere guten Eigenschaften so sehr fördern wie das Studium der biblischen Weissagungen. Das Denken zahlloser Verkündiger des Evangeliums ist beschränkt, weil sie sich zu viel mit alltäglichen Dingen beschäftigen, anstatt nach den versteckten Schätzen des Wortes Gottes zu suchen. Wenn sich der Verstand mit dem Wort Gottes beschäftigt, wird das Verständnis für die wunderbaren Wahrheiten, die in ihm enthalten sind, immer größer. ICP1 107 4 Ob unsere Verstandeskräfte gemindert oder erweitert werden, hängt davon ab, womit wir uns beschäftigen. Wenn wir ihn nicht dazu gebrauchen, die Wahrheit zu verstehen, indem wir Schriftabschnitt mit Schriftabschnitt vergleichen, wird unser Verstand anderweitig festgelegt und verliert an Kraft. Wir sollten es uns zur Aufgabe machen, nach Inhalten zu suchen, die bei oberflächlichem Lesen nicht zu ergründen sind. The Review and Herald, 28. September 1897. ICP1 108 1 Die Bibel beeinflusst das Leben unmittelbar -- Die gesamte Bibel ist eine Offenbarung der Herrlichkeit Gottes in Christus. Wenn man sie annimmt und an sie glaubt, ist sie ein wunderbares Instrument zur Veränderung des Charakters. Sie macht lebendig und hat gleichzeitig die Macht, sinnvolle Grenzen zu setzen. Sie belebt die körperlichen, geistigen und geistlichen Kräfte und lenkt das Leben in die richtigen Bahnen. ICP1 108 2 Der Grund, weshalb junge Menschen und auch Erwachsene so leicht in Versuchung geführt werden können, besteht darin, dass sie nicht genügend im Wort Gottes studieren. Der Mangel an Charakterfestigkeit und Willenskraft in ihrem Leben ist eine Folge der Vernachlässigung des Wortes Gottes. Sie interessieren sich zu wenig für das, was ihre Gedanken von unreinen und unrechten Dingen ablenken und auf reine, heilige Dinge hinlenken würde. The Ministry of Healing 458 (1905). ICP1 108 3 Sie offenbart die Regeln eines geheiligten Lebens -- Der Herr offenbart uns in seiner unendlichen Gnade in der Heiligen Schrift seine Regeln für ein geheiligtes Leben, seine Gebote und Gesetze. Durch sie sagt er uns, dass wir Sünde meiden sollen, erklärt uns den Erlösungsplan und weist uns den Weg zum Himmel. Wer seiner Aufforderung "Suchet in der Schrift" nachkommt, braucht in diesen Dingen nicht unwissend zu bleiben. ICP1 108 4 Der Fortschritt der Seele im Erwerb von guten Eigenschaften und Erkenntnis geschieht durch ein Programm der Beständigkeit -- es soll ständig hinzugefügt werden, und der Mensch soll zunehmen an den Dingen, für die Christus sein unendlich großes Opfer gebracht hat, damit alle daran teilhaben können. Wir sind endlich, aber er gibt uns einen Vorgeschmack des Unendlichen. ICP1 108 5 Der Geist muss gefordert werden, indem er sich mit Gott und seinem wunderbaren Plan für unsere Erlösung auseinander setzt. So wird sich die Seele von alltäglichen Dingen lösen und sich an Dinge binden, die Ewigkeitswert haben. ICP1 109 1 Der Gedanke, dass wir uns in Gottes Welt befinden, in der Gegenwart des Schöpfers des Universums, der auch uns erschuf nach seinem Bilde, wird unseren Verstand auf wertvollere Dinge lenken, über die es sich viel mehr nachzudenken lohnt, als über irgendeine erfundene Geschichte. Der Gedanke, dass Gottes Auge über uns wacht, dass er uns liebt und wir ihm so wichtig sind, dass er seinen geliebten Sohn gab, damit wir nicht elendig zugrunde gehen müssen, ist wunderbar, und wer sein Herz öffnet und diese Gedanken in sich aufnimmt und für sich annimmt, wird nie mehr mit irgendwelchen trivialen oder sensationellen Themen zufrieden sein. The Review and Herald, 9. November 1886. ICP1 109 2 Ein neues Herz bedeutet eine neue Denkweise -- Die Worte: "Ich werde euch ein neues Herz geben", bedeuten: "Ich werde euch eine neue Denkweise geben." Diese Veränderung des Herzens setzt immer ein klares Verständnis christlicher Wahrheit und der sich daraus ergebenden christlichen Pflichten voraus. Wie klar wir die Wahrheit begreifen, das steht immer im Verhältnis zu unserem Verständnis des Wortes Gottes. Wer sich eingehend und unter Gebet mit der Schrift befasst, wird ein klares Verständnis und ein gesundes Urteilsvermögen entwickeln, gerade so, als hätte er durch die Hinwendung zu Gott einen höheren Grad an Intelligenz entwickelt. The Review and Herald, 10. November 1904. ICP1 109 3 Nicht nur flüchtig darin lesen -- Es ist gefährlich, die heiligen Seiten der Bibel nur flüchtig zu lesen ... Konzentriere deine Gedanken auf das, was dir aufgegeben wurde, und studiere mit ernsthaftem Interesse, damit du die ewige Wahrheit wirklich begreifst. Wer das tut, wird staunen, wie viel der Verstand erreichen kann. The Youth's Instructor, 29. Juni 1893; Our High Calling 35. ICP1 109 4 Konzentration kann man üben -- Man muss sich konzentrieren und darf dem Geist nicht erlauben abzudriften. Er muss lernen, sich auf das Lesen der Schrift und gute, aufbauende Themen zu konzentrieren. Man kann Texte, ja sogar ganze Kapitel auswendig lernen, um sie dann zu wiederholen, wenn Satan mit seinen Versuchungen an uns herantritt. Das 58. Kapitel des Jesaja-Buches eignet sich zum Beispiel gut für diesen Zweck. Wappnet eure Seelen durch die Anweisungen und Hilfen, die durch die Inspiration des Geistes Gottes gegeben sind. ICP1 110 1 Wenn Satan den Geist dazu verführen möchte, sich mit weltlichen und sinnlichen Dingen zu befassen, kann man ihm am besten ein "Es steht geschrieben!" entgegenhalten ... Wenn er in Frage stellt, dass wir wirklich das Volk sind, das Gott leitet und führt und durch Prüfungen darauf vorbereitet, dass es ihm an dem großen Tag seiner Wiederkunft begegnen kann, können wir ihm anhand der Schrift entgegnen, dass dies das Volk der Übrigen ist, das die Gebote hält und den Glauben an Jesus. The Review and Herald, 8. April 1884. ICP1 110 2 Bibelstudium führt zu geistiger Ausgeglichenheit -- Wer vom Heiligen Geist geleitet wird, lehrt das Wort Gottes auf kluge Weise. Und wenn es als Studiengrundlage benutzt wird, mit dem ernsthaften Streben nach der Leitung des Heiligen Geistes und der Bereitschaft zur vollkommenen Hingabe des Herzens an den heiligenden Einfluss der Wahrheit, kann man alles erreichen, was Christus versprochen hat. ICP1 110 3 Das Ergebnis eines solchen Bibelstudiums ist geistige Ausgeglichenheit, denn die körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte können sich gleichmäßig gut entwickeln. Es gibt keine Lähmung in geistlicher Hinsicht. Das Verständnis wird angeregt und die Sensibilität vergrößert, das Gewissen geschärft, das Mitgefühl verfeinert, eine bessere moralische Haltung entwickelt, und man bekommt neue Kraft, der Versuchung zu widerstehen. Special Testimonies on Education 27 (12. Juni 1896); Fundamentals of Christian Education 433.434. ICP1 110 4 Ein Gegenmittel gegen vergiftende Einflüsse -- Wenn der Geist mit biblischer Wahrheit angefüllt ist, verwurzeln sich ihre Grundsätze tief in der Seele, und der Geschmack und die Neigungen werden von dieser Wahrheit bestimmt. Es besteht nicht mehr der Wunsch nach aufregender, demoralisierender Literatur, welche die Fähigkeiten schädigt, die uns Gott eigentlich zum sinnvollen Gebrauch gegeben hat. Bibelkenntnisse werden sich als gutes Gegenmittel gegen die vergiftenden Einflüsse erweisen, die durch unkontrolliertes Lesen schlechter Literatur entstehen. The Review and Herald, 9. November 1886; Our High Calling 202. ICP1 111 1 Die Bibel bewahrt vor Aberglauben -- Wenn die Lehren des Wortes Gottes den beherrschenden Einfluss auf unser Leben ausüben und Herz und Verstand ihrer Macht unterstellt würden, hätten die Übel, die in dieser Zeit unsere Familien und unsere Gemeinden bedrängen, keine Basis gefunden ... Die Lehren des Wortes Gottes sollten Herz und Verstand beherrschen, damit durch unser Familienleben die Macht der Gnade Gottes sichtbar wird ... ICP1 111 2 Wenn wir die Bibel nicht hätten, könnten wir durch die vielen falschen Theorien ganz durcheinander geraten. Der Verstand würde von Aberglauben und Lüge beherrscht. Da wir uns jedoch im Besitz eines authentischen Berichts über die Entstehung der Welt befinden, brauchen wir uns nicht mit menschlichen Vermutungen und unzuverlässigen Theorien herumzuschlagen. The Review and Herald, 10. November 1904. ICP1 111 3 Sie stärkt die intellektuellen Fähigkeiten -- Wenn wir die Bibel studieren, um uns zu informieren, werden unsere intellektuellen Fähigkeiten zunehmen. Beim Schriftstudium nimmt das Wissen zu und der Geist wird ausgeglichener, als wenn er sich Information aus Büchern holt, die nicht die geringste Beziehung zur Bibel haben. Keine Erkenntnis hat so weit reichende Folgen und ist so sicher und beständig wie das Wissen, das man sich aus der Bibel aneignet. Sie ist die Grundlage allen Wissens. ICP1 111 4 Die Bibel ist wie ein Brunnen. Je länger man in ihn hineinschaut, desto tiefer erscheint er. Die wunderbaren Wahrheiten der heiligen Geschichte verfügen über erstaunliche Kraft und Schönheit und wirken sich aus bis in die Ewigkeit. Keine andere Wissenschaft ist jener Wissenschaft ebenbürtig, die uns das Wesen Gottes offenbart. ICP1 112 1 Mose wurde in aller Weisheit Ägyptens unterrichtet, und doch sagte er: "Sieh, ich hab euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der Herr, mein Gott, geboten hat, dass ihr danach tun sollt im Lande, in das ihr kommen werdet, um es einzunehmen. So haltet sie nun und tut sie! Denn dadurch werdet ihr als weise und verständig gelten bei allen Völkern, dass, wenn sie alle diese Gebote hören, sie sagen müssen: Ei, was für weise und verständige Leute sind das, ein herrliches Volk!" 5.Mose 4,5.6; The Review and Herald, 25. Februar 1896; Fundamentals of Christian Education 393. ICP1 112 2 Gibt allen Fähigkeiten Lebenskraft -- Warum sollte man dieses Buch nicht hochhalten und wertschätzen wie einen guten Freund? Es ist unsere Karte auf dem stürmischen Weg durchs Leben. Es weist den Weg zu den himmlischen Höfen und sagt uns, wie wir uns zu verhalten haben, um dort wohnen zu dürfen. Es gibt kein anderes Buch, das, wenn wir es sorgfältig lesen, unseren Geist so anregt und stärkt wie die Bibel. In ihr wird der Verstand auf wertvolle Themen stoßen, die sich sehr positiv auf den Charakter auswirken. Nichts anderes wird unsere guten Eigenschaften so beleben wie der Kontakt mit der göttlichen Offenbarung. Die Bemühungen, diese tiefen Gedanken zu verstehen, erweitern den Verstand. Wir dürfen tief in dieser Goldmine der Wahrheit schürfen und große Schätze heben, die unsere Seele bereichern. Durch sie erfahren wir, wie wir richtig leben und wie wir als gerettete Menschen sterben können. The Review and Herald, 4. Januar 1881; Our High Calling 31. ICP1 112 3 Bibelstudium erweitert den geistigen Horizont -- Die Bibel leitet uns auf den sicheren Weg, der zum ewigen Leben führt. Gott inspirierte Menschen, damit sie die Wahrheit für uns niederschrieben. Sie wirkt anziehend auf uns, und wenn wir danach leben, wird sie uns mit einer intellektuellen Kraft ausstatten, die uns zu sehr klugen Menschen macht. Bibelstudium erweitert den geistigen Horizont. Weit mehr als jedes andere Studium ist das Studium der Bibel dazu angetan, das Verständnis zu vergrößern und alle Fähigkeiten mit neuer Kraft auszustatten. Das Denken kommt mit wichtigen Grundsätzen der Wahrheit in Berührung. Die Bibel ist ein Bindeglied zwischen dem Himmel und dem menschlichen Geist und vermittelt Weisheit, Erkenntnis und tiefes Verständnis. The Youth's Instructor, 13. Oktober 1898; Sons and Daughters of God 70. ICP1 113 1 Die Bibel, eine Offenbarung Gottes -- Zu allen Zeiten wurde dieses Buch als Offenbarung Gottes anerkannt. Für die Menschen sind die Weissagungen Ausdruck der Macht Gottes. Die Wahrheiten des Wortes Gottes sind keine Sentimentalitäten, sondern klare Äußerungen des Allerhöchsten. Wer der Wahrheit in seinem Leben Raum lässt, wird in jeder Beziehung eine neue Kreatur. Er bekommt keinen neuen Verstand, aber die Finsternis, die durch die Sünde und den Unglauben entstand, wird beseitigt. The Review and Herald, 10. November 1904. ------------------------Kapitel 12: Fleiß ICP1 114 1 Danach streben und erreichen -- Durch ausdauerndes Studium, fleißige Arbeit und Gewissenhaftigkeit kann man Ziele erreichen. Vergeudet keine Stunden, keine Augenblicke! Die Ergebnisse ernsthafter, treu geleisteter Arbeit wird man sehen und auch entsprechend würdigen. Wer sich größere geistige Leistung wünscht, kann sie durch Fleiß erreichen. Der Verstand nimmt zu, wenn er gebraucht wird, er wird durch konzentriertes Denken gestärkt. Wer seine geistigen und körperlichen Kräfte gewissenhaft einsetzt, wird die besten Ergebnisse erzielen. Durch den Gebrauch entwickeln sich alle unsere Fähigkeiten zu ihrem Vorteil. The Review and Herald, 10. März 1903. ICP1 114 2 Das Beste daraus machen -- Wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, worin die Ziele echter Bildung bestehen. Gott hat jedem von uns Fähigkeiten und Gaben anvertraut, damit wir sie für ihn verbessern und vermehren. Er gibt sie uns in der Erwartung, dass wir das Beste daraus machen. Wir müssen sie einsetzen und die größtmögliche Brauchbarkeit erreichen, damit wir für Gott gute Arbeit zum Segen der Menschheit leisten können. Jede Gabe, die wir besitzen, sei es Intelligenz, Geld oder Einfluss, haben wir von Gott bekommen. Deshalb können wir mit David sagen: "... Von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir's gegeben." 1.Chronik 29,14; The Review and Herald, 19. August 1884; Fundamentals of Christian Education 82. ICP1 115 1 Eine gute Begabung ist kein Zufall -- Wahrer Erfolg bei irgendeiner Arbeit ist nicht auf Glück, Zufall oder Schicksalsfügung zurückzuführen. Er wird vielmehr durch Gottes Vorsehung gewirkt als Lohn der Treue, Besonnenheit, Tugend und Ausdauer. Glänzende geistige Fähigkeiten und hohe sittliche Spannkraft sind nicht Ergebnisse des Zufalls. Der Erfolg hängt davon ab, wie wir die Gelegenheiten ausnutzen, die Gott uns schenkt. Propheten und Könige 340 (1917). ICP1 115 2 Wir brauchen eine gute Bildung -- Als Volk Gottes sollten wir über eine umfassende Bildung verfügen, um den Anforderungen dieser Zeit gerecht zu werden. Armut, einfache Herkunft und schlechte Umweltbedingungen müssen uns nicht daran hindern, eine gute Bildung zu erwerben. Wir müssen unseren Willen beherrschen und den Gedanken nicht erlauben, dass sie abwandern und sich mal mit diesem, mal mit jenem Thema befassen, sodass wir uns in keinem wirklich auskennen. ICP1 115 3 Schwierigkeiten gibt es in jedem Studium, aber lass dich nicht entmutigen! Forsche, lerne und bete! Stell dich mutig den Schwierigkeiten und kämpfe dagegen an, bemühe dich um Willenskraft und Geduld und forsche noch intensiver, bis du es begriffen hast und alles klar und verständlich vor dir offen liegt! Und je schwieriger sich dieser Entdeckungsprozess gestaltete, umso mehr wirst du seine Ergebnisse schätzen. ICP1 115 4 Wenn du sie begriffen hast, beschäftige dich nicht ausschließlich mit dieser einen Sache und gehe anderen nicht damit auf die Nerven, sondern wende dich einem neuen Thema zu und erforsche es ebenso genau. So wird sich dir ein Geheimnis nach dem anderen auftun. ICP1 115 5 Indem du so vorgehst, kannst du zweierlei Siege erringen. Du erwirbst nicht nur nützliches Wissen, sondern hältst auch deinen Verstand in Bewegung und gewinnst an geistiger Kraft und Fähigkeit. Wenn du erst einmal den Schlüssel gefunden hast, wirst du immer neue Geheimnisse entdecken und dein Wissen beständig mehren. Testimonies for the Church IV, 414 (1880). ICP1 116 1 Das Gesetz des Geistes -- Das Gesetz des Geistes besteht darin, dass sich unsere geistigen Kräfte entweder vermehren oder verringern, je nachdem, womit sich unser Verstand befasst. Unser Verstand wird abnehmen und seine Fähigkeit, das Wort Gottes zu begreifen, verlieren, wenn wir nicht beständig und ausdauernd darin nach Wahrheit suchen. Der Verstand wird erweitert, wenn er sich mit biblischen Themen befasst und man Schriftstelle mit Schriftstelle sowie geistliche Gedankengänge miteinander vergleicht. Betrachte sie nicht oberflächlich, denn nur wer eingehend und gewissenhaft forscht, wird die größten Schätze entdecken. The Review and Herald, 17. Juli 1888; Messages to Young People 262. ICP1 116 2 Latent vorhandene Kräfte wecken -- Mancher Arbeiter, der im täglichen Leben geduldig seine sich beständig wiederholenden Pflichten erfüllt, ist sich nicht bewusst, dass in ihm verborgene Fähigkeiten schlummern, die, wenn sie geweckt würden, ihn zu einer großen Leitfigur in der Welt werden lassen könnten. Eine geeignete Hand ist nötig, um diese Fähigkeiten ans Licht zu holen. Mit solchen Männern umgab sich Jesus, und sie genossen das Vorrecht, unter seiner persönlichen Leitung drei Jahre lang ausgebildet zu werden. ICP1 116 3 Kein Studium in den Schulen der Rabbiner oder in den Hallen der Philosophen wäre so wertvoll gewesen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 511 (1913). ICP1 116 4 Viele könnten hoch intelligente Menschen sein -- Viele unserer heutigen Arbeiter könnten hoch intelligente Menschen sein, wenn sie sich nicht mit wenig zufrieden gegeben hätten, sondern tiefer gegraben und fleißig gelernt hätten. Viele unserer jungen Leute sind zu oberflächlich und stehen in der Gefahr, niemals zu richtigen Männern und Frauen in Christus heranzuwachsen. Sie glauben, dass sie über genügend Wissen verfügen, und wenn sie sowieso nicht gerne lernen, versäumen sie es, tiefer zu graben und alle Schätze, die ihnen zur Verfügung stünden, zu heben. Brief 33, 1886. ICP1 117 1 Selbstdisziplin ist notwendig -- Gott erwartet von uns, dass wir unsere geistigen Fähigkeiten üben. Sie müssen so ausgebildet sein, dass wir, wenn nötig, die Wahrheit vor den höchsten weltlichen Mächten zur Ehre Gottes erklären könnten. Außerdem ist es wichtig, dass die umwandelnde Kraft Gottes täglich an unserem Herzen und an unserem Charakter wirkt. Wer für sich in Anspruch nimmt, ein Kind Gottes zu sein, muss Selbstbeherrschung lernen, denn nur so kann sich unser Geist und Wille dem Willen und Geist Gottes unterordnen. Eine entschiedene Haltung kann im Werk Gottes mehr bewirken als großartige Begabung. Ein Mensch mit einer durchschnittlichen Begabung, der gut ausgebildet wird, kann mehr erreichen und bessere Arbeit leisten als ein hoch gebildeter und ungewöhnlich talentierter Mensch ohne Selbstbeherrschung. The Review and Herald, 28. Juli 1896. ICP1 117 2 Engel kümmern sich um die Nachdenklichen -- Die himmlischen Engel kümmern sich um die Menschen, die nachdenken und überlegen, und sie sind mächtiger als die Engel der Finsternis. Es gibt Menschen, die sich Gedanken um heilige Dinge machen, obwohl sie in keiner engen Verbindung zu Gott stehen und das Wirken des Heiligen Geistes nicht erkennen. Wenn sie nicht durch seine Gnade bekehrt und Christus ähnlich werden, wird der Geist Gottes sie wieder verlassen, so wie Wasser aus einem löchrigen Kessel wieder herausrinnt. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, dass sie mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand Gott suchen. Nur so können sie die Situation meistern, denn Satan macht sich ihre Vorstellungskraft und ihre Gefühle zu Eigen, wenn er dazu Gelegenheit erhält. Manuskript 11, 1893. ICP1 117 3 Es wird höchste, geheiligte Zielstrebigkeit gefordert -- "Lass dir an meiner Gnade genügen" (2.Könige 12,9) ist die Botschaft des großen Lehrers. Merkt euch die geistliche Aussage dieser Worte, und zweifelt niemals daran! Seid energisch! Es gibt keine Halbheiten in einem reinen, unverfälschten Glauben. "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften." Markus 12,30. Die höchste, geheiligte Zielstrebigkeit wird von Menschen erwartet, die an das Wort Gottes glauben. Special Testimonies on Education 30 (12. Juni 1896); Counsels to Parents, Teachers, and Students 360. ICP1 118 1 Sei du selbst -- Gott hat uns die Fähigkeit gegeben, zu überlegen und zu handeln, und wenn wir mit Bedacht handeln und bei ihm Hilfe suchen, werden wir fähig, die uns auferlegten Lasten zu tragen. Sei du selbst und nicht der Schatten eines anderen Menschen. Gott hat dir deine eigene Persönlichkeit gegeben. Erwarte, dass er in dir und durch dich handeln wird. The Ministry of Healing 498.499 (1905). ICP1 118 2 Weltliches Denken ist wie ein krankhafter Belag (Ermahnung an einen Prediger, der sich gerne mit spekulativen Ideen befasste) -- Du bist ein Mann, der kein Verkündiger der Wahrheit sein dürfte. Du solltest mit deiner Erkenntnis und deiner Erfahrung mit Gott sehr viel weiter sein, als du bist. Du solltest ein verständiger Mensch sein, denn Gott hat dir geistige Gaben gegeben, die dich zu höchsten Leistungen befähigen könnten. Hättest du dich von deinen spekulativen Ideen getrennt und eine andere Richtung eingeschlagen, könntest du ein brauchbarer Mitarbeiter Gottes sein. ICP1 118 3 Hättest du deine geistigen Fähigkeiten zur Ehre Gottes eingesetzt, könntest du der Welt die warnende Botschaft in sehr qualifizierter Weise verkündigen. Aber du hast zugelassen, dass sich weltliches Denken wie ein krankhafter Belag bei dir festgesetzt und deinen Verstand so beeinflusst hat, dass du nicht geheiligt bist. Du hast die Gaben, die dich zu einem fähigen Mitarbeiter Gottes gemacht hätten, nicht gefördert. Du solltest dich ab jetzt darum bemühen, dich in der richtigen Weise weiterzubilden, denn wenn du die Wahrheit nicht begreifst, liegt die Schuld allein bei dir selbst. Brief 3, 1878. ICP1 118 4 Beständig voran -- Ich wünsche mir, dass dein Ehrgeiz ein geheiligtes Bestreben sei, damit Engel dein Herz mit heiligem Eifer erfüllen können und du beständig vorankommst und zu einem hellen Licht wirst. Deine Auffassungsgabe und dein Unterscheidungsvermögen werden zunehmen, wenn du dich ganz -- mit Körper, Seele und Geist -- deiner heiligen Aufgabe verschreibst. Bemühe dich, so gut du kannst, durch die Gnade Christi das höchste Ziel zu erreichen. Du kannst in deinem Bereich das Beste leisten, so wie Gott in seinem Bereich das Beste tut. Hat nicht Christus selbst gesagt: "Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist"? Matthäus 5,48. Brief 123, 1904. ICP1 119 1 Alle Gaben einsetzen -- Er möchte, dass wir beständig an Heiligkeit, Glück und Brauchbarkeit zunehmen. Alle besitzen Fähigkeiten, die ihnen Gott gegeben hat, und sie müssen lernen, sie als heiliges Vermächtnis zu betrachten, als eine Gabe, die sie zu Gottes Ehre einsetzen müssen. Er wünscht sich, dass die Jugendlichen jede ihrer Gaben nutzen und aktivieren. Er möchte, dass sie Freude haben an all den nützlichen und wertvollen Dingen des Lebens und bereit sind, gut zu sein und Gutes zu tun. So können sie Schätze im Himmel sammeln. The Ministry of Healing 398 (1905). ICP1 119 2 Erreichbar für alle -- Alle verfügen über die Möglichkeit, ihre geistigen und geistlichen Fähigkeiten zu steigern. Der Verstand kann größer und besser werden, wenn er sich mit himmlischen Dingen befasst. Wir müssen unsere Gaben bestmöglich nutzen, denn andernfalls entsprechen wir nicht den Erwartungen Gottes. ICP1 119 3 Wird unser Geist nicht in eine himmlische Richtung gelenkt, kann er eine leichte Beute für Satans Verführung werden, uns in weltliche Aufgaben und Unternehmungen zu verstricken, die nicht sonderlich mit Gott in Beziehung stehen. Dann investieren wir unsere ganze Energie, Hingabe und Zielstrebigkeit in diese Tätigkeit, und der Teufel steht dabei und lacht darüber, wie sich Menschen mit einem Projekt abmühen, das zu nichts führt und sich letztlich ihrer Kontrolle entzieht. Aber wenn er erreichen kann, dass sie Hirn, Knochen und Muskeln für eine sinnlose Aufgabe einsetzen, weil sie sich vormachen, sie sei wichtig, ist er zufrieden, denn dann sind die Kräfte, die eigentlich Gott gehören, von den richtigen Zielen und Aufgaben abgelenkt. Brief 17, 1886. ICP1 120 1 Wir dürfen uns in unserem täglichen Fortschritt nicht behindern lassen -- Stecke deine Ziele weit, entscheide dich für einen hohen, heiligen Maßstab, und sei so zielstrebig, beständig und gründlich wie Daniel, damit nichts, was der Feind versucht, dich in deinem täglichen Fortschritt behindern kann. Trotz Schwierigkeiten, Veränderungen und Verwirrungen kannst du an geistiger und seelischer Kraft zunehmen. ICP1 120 2 Niemand muss gegen seinen Willen dumm und unwissend bleiben. Man kann sich ständig neues Wissen aneignen, es ist Nahrung für den Geist. Wir, die wir auf Christi Wiederkunft warten, sollten uns nicht damit zufrieden geben, ein Leben auf der Verliererseite zu führen, sondern uns um ein geistliches Verständnis bemühen, das uns zu Gewinnern auf der Seite Gottes macht. ICP1 120 3 Erkenntnis steht allen zur Verfügung, die sich danach sehnen. Gott hat vorgesehen, dass der Geist zunimmt und wir eine tiefere, klarere und umfangreichere Denkfähigkeit erreichen. Führt, wie Henoch, euer Leben mit Gott, lasst euch von Gott beraten, und ihr könnt nur vorwärts kommen! Brief 26d, 1887. ICP1 120 4 Haltet euch an Gott und strebt vorwärts! -- Gott hat jedem Menschen seinen Verstand gegeben und die Möglichkeit, ihn zu verbessern. Darum haltet euch an Gott, verzichtet auf frivole Unterhaltung und alle unanständigen Dinge, und überwindet Charakterfehler! ICP1 120 5 Natürlicherweise geht alles bergab, aber es gibt eine Kraft, die ernsthafte Bemühungen in die andere Richtung unterstützt. Gottes Wille wirkt gegen die negativen Neigungen des Menschen. Wenn er sich mit göttlicher Hilfe verbindet, ist er gegen die Stimme des Verführers gefeit. Satans Versuchungen entsprechen seinen verkehrten, sündigen Neigungen, und sie bedrängen ihn zu sündigen, aber er braucht nur Christus ernsthaft nachzufolgen, dann wird er von ihm erfahren, wie er sich verhalten soll. Gott ruft dir von seinem himmlischen Thron zu: "Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, und laufe mit Ausdauer im Rennen!" Er bietet dir die Krone der Gerechtigkeit an. Vertraue jeden Augenblick auf den Herrn! Er ist treu und führt dich vorwärts. Brief 26d, 1887. ICP1 121 1 Gottes hohe Ideale für seine Kinder -- Gottes Pläne für seine Kinder gehen weit über das hinaus, was wir uns vorstellen können. Als Adam aus der Hand des Schöpfers hervorging, war er ein menschliches Abbild des Ewigen. Uns zu dieser verlorenen Ebenbildlichkeit zurückzuführen, ist das erklärte Ziel Gottes. Jeder Schritt auf dem Lebensweg soll uns dieser Bestimmung ein Stück näher bringen. Diese hohe Berufung macht es erforderlich, sich nicht nur in den Niederungen eigensüchtiger Wünsche und rein irdischer Interessen zu bewegen, sondern in allen Bereichen nach dem Guten, Reinen und Edlen zu streben. Education 15 (1903). ------------------------Kapitel 13: Nahrung für den Verstand ICP1 122 1 Weise Anwendung contra Missbrauch -- Gott gibt uns Fähigkeiten, damit wir sie weise anwenden und nicht Missbrauch mit ihnen treiben. Erziehung dient nur der Schulung aller körperlichen, geistigen und sittlichen Kräfte, um allen Lebensnotwendigkeiten so gut wie möglich nachkommen zu können. Ungeeigneter Lesestoff lenkt die Erziehung in falsche Bahnen. Die Kraft zur Ausdauer und die Stärke und Lebendigkeit des Verstandes können abnehmen oder wachsen, je nachdem, wie sie eingesetzt werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 525 (1880). ICP1 122 2 Gesunde Nahrung für den Geist -- Anständiger, gesunder Lesestoff ist so wichtig für den Geist wie gesunde Nahrung für den Körper. Er stärkt gegen Versuchung, hilft, richtige Gewohnheiten auszubilden, und lehrt, nach rechten Grundsätzen zu leben. The Review and Herald, 26. Dezember 1882; Sons and Daughters of God 178. ICP1 122 3 Hüte die Straßen der Seele -- Wir müssen auch selbst etwas dazu tun, um der Versuchung zu widerstehen. Wer den satanischen Anschlägen nicht zum Opfer fallen will, muss die Zugänge zu seinem Innenleben gut hüten. Alles, was unreine Gedanken wecken könnte, muss er beim Lesen, Sehen oder Hören unbedingt meiden. ICP1 122 4 Man sollte die Gedanken nicht ziellos umherschweifen und auf alle Anregungen eingehen lassen, die der Widersacher den Menschen einflüstert. "Begürtet die Lenden eures Gemütes", sagt der Apostel Petrus, "seid nüchtern ... bleibt nicht bei dem, was vormals war, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet; sondern wie der, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel." 1.Petrus 1,13-15. ICP1 123 1 Paulus sagt: "Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!" Philipper 4,8. Das erfordert ernstes Gebet und unaufhörliche Wachsamkeit. Außerdem muss uns ständig der Einfluss des Heiligen Geistes zu Hilfe kommen. Er wird die Sinne nach oben richten und sie daran gewöhnen, sich mit reinen, heiligen Dingen zu beschäftigen. Dazu sollen wir fleißig im Wort Gottes lesen. "Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte ... Ich behalte dein Wort in meinem Herzen", sagt der Psalmist, "damit ich nicht wider dich sündige." Psalm 119,9.11; Patriarchen und Propheten 442 (1890). ICP1 123 2 Die Auswahl des Lesestoffs sagt etwas über den Charakter des Menschen -- Die Literatur, die ein Mensch in seiner Freizeit liest, sagt etwas über seine religiöse Einstellung aus. Um ein gesundes Seelenleben zu haben und klare Glaubensgrundsätze entwickeln zu können, muss die Jugend durch das Wort in einer Beziehung zu Gott leben. Da sie uns den Weg der Erlösung durch Jesus Christus zeigt, ist die Bibel unser Wegweiser zu einem besseren Leben. Sie enthält die interessanteste Geschichte und die spannendsten Lebensgeschichten, die je geschrieben wurden. Wenn die Vorstellungskraft eines Jugendlichen nicht durch schlechte Literatur verdorben ist, kann die Bibel für ihn das interessanteste aller Bücher sein. The Youth's Instructor, 9. Oktober 1902; Messages to Young People 273.274. ICP1 123 3 Manche Bücher verwirren die Gedanken -- Viele Bücher in den großen Bibliotheken dieser Erde verwirren die Gedanken mehr, als dass sie Klarheit schaffen. Und trotzdem geben Menschen viel Geld für solche Bücher aus und verwenden Jahre dafür, sie zu studieren, obwohl das Buch dessen, der das Alpha und das Omega ist, immer in ihrer Reichweite wäre. Die Zeit, die sie für solche Bücher aufwenden, wäre besser genutzt, wenn sie sich über den Einen Erkenntnisse verschaffen würden, der, wenn man ihn richtig kennt, der Weg zum ewigen Leben ist. Nur wer sich dieses Wissen aneignet, wird am Ende die Worte hören: "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm ..." Kolosser 2,9.10. Pamphlet "Words of Counsel" 1903; Counsels on Health 369. ICP1 124 1 Verwirrung der Gedanken -- Wenn das Wort Gottes auf die Seite gelegt wird zu Gunsten von Büchern, die von Gott wegführen, die Gedanken verwirren und himmlische Grundsätze missachten, verdient das nicht mehr den Namen Erziehung. Wenn die Schüler nicht mit reiner geistiger Nahrung versorgt werden, die gründlich von der Spreu der so genannten höheren Bildung, die mit Unglauben durchsetzt ist, gereinigt wurde, können sie Gott nicht richtig kennen lernen. Nur wer bei der Umsetzung des Erlösungsplans mit dem Himmel zusammenarbeitet, der weiß, was wirkliche Erziehung bedeutet. Counsels to Parents, Teachers, and Students 15 (1913). ICP1 124 2 Die teuflische Macht ungläubiger Schriftsteller (Worte eines himmlischen Lehrers) -- Der menschliche Verstand wird leicht durch Satans Lügen bezaubert. Diese Bücher erzeugen einen Widerwillen gegen die Betrachtung des Wortes Gottes, das dem Empfänger ewiges Leben sichert, wenn er es annimmt und schätzt. Der Mensch ist Gewohnheiten verhaftet, deshalb sollten rechte Gewohnheiten gepflegt werden, die in ihrer Wirkung auf den Charakter und in ihrem Einfluss zum Guten segensreich sind; werden aber falsche Gewohnheiten angenommen und gepflegt, so üben sie eine tyrannische Macht aus und führen Seelen in Knechtschaft. Hättet ihr nie eine Zeile in diesen Büchern gelesen, wäret ihr heute besser im Stande, das Buch zu verstehen, das vor allen anderen Büchern wert ist, erforscht zu werden, und das die einzig richtigen Gedanken über höhere Erziehung bietet. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 385.386 (1900). ICP1 124 3 Oberflächliches Lesen verursacht eine krankhafte Phantasie -- Gott hat viele unserer jungen Menschen mit hervorragenden Fähigkeiten ausgestattet. Sie haben von ihm die besten Talente bekommen, aber ihre Kräfte sind geschwächt, die Gedanken verwirrt, und seit Jahren sind sie im Glauben nicht vorangekommen, haben weder in der Gnade zugenommen, noch haben sie in der Begründung unseres Glaubens etwas dazugelernt, weil sie Geschmack gefunden haben am Lesen von Romanen. Sie sind genauso süchtig danach wie ein Trinker nach Alkohol. ICP1 125 1 Wir hätten sie in der heutigen Zeit gut in unseren Verlagshäusern gebrauchen können. Sie hätten gute Arbeit leisten können in der Vorbereitung von Büchern für die Presse und als Korrekturleser, aber sie haben ihren Verstand für falsche Dinge benutzt und sind nun geistig eingeschränkt. Deshalb sind sie nicht mehr für eine verantwortungsvolle Aufgabe geeignet. ICP1 125 2 Sie haben eine krankhafte Phantasie und führen ein unrealistisches Leben. Sie taugen nicht mehr für die praktischen Pflichten des Alltags; und was am traurigsten ist: Sie haben die Lust auf vernünftigen Lesestoff total verloren. ICP1 125 3 Sie sind gefangen von solch aufregenden Geschichten, wie sie zum Beispiel in "Onkel Toms Hütte" zu lesen sind. Dieses Buch hatte einen Sinn in der Zeit, als es geschrieben wurde, um die Menschen hinsichtlich der falschen Denkweise in Bezug auf die Sklaverei wachzurütteln, aber jetzt stehen wir an der Schwelle zur Ewigkeit, und eine solche Literatur ist nicht notwendig für die Vorbereitung auf das ewige Leben. Testimonies for the Church V, 518.519 (1889). ICP1 125 4 Bücher, welche die Gedanken verwirren -- Liebesromane und wertlose, aufregende Geschichten bilden eine andere Sorte von Büchern, die für jeden Leser ein Fluch sind. Der Verfasser mag eine gute Moral damit verknüpfen und sein ganzes Buch mit religiösen Gefühlen durchweben; dennoch ist in den meisten Fällen Satan in ein Engelsgewand gekleidet, um wirkungsvoller betrügen und verführen zu können. Der Mensch liebt in weitem Maße das, womit sich seine Gedanken beschäftigen. Die Leser aufregender, frivoler Geschichten werden für die ihnen obliegenden Pflichten unbrauchbar. Sie leben ein Traumleben und haben kein Verlangen, in der Schrift zu forschen und himmlisches Manna zu genießen. Der Geist ist geschwächt und verliert seine Kraft, die großen Probleme der Pflicht und des Schicksals zu durchdenken. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 141.142 (1902). ICP1 126 1 Romane und sinnliche Gedanken -- Die geistige Nahrung, für die der Romanleser Geschmack entwickelt, hat zerstörerische Auswirkungen und führt zu unreinen, sinnlichen Gedanken. Ich habe großes Mitleid mit diesen Seelen, wenn ich daran denke, wie viel sie verlieren, indem sie versäumen, Erkenntnisse über Christus, auf den sich all unsere Hoffnung auf ewiges Leben gründet, zu erwerben. Wie viel wertvolle Zeit geht verloren, in der sie sich mit der Wegweisung für ein gutes Leben hätten befassen können. Christian Temperance and Bible Hygiene 123 (1890); Messages to Young People 280. ICP1 126 2 Was den Geist schwächt (Warnung an eine kranke Hausfrau) -- Jahre hindurch glich dein Geist einem murmelnden Bach, der fast ganz mit Felsgestein und Unkraut angefüllt ist. Sein Wasser rann vergebens. Setztest du deine Kräfte für hohe Ziele ein, wärest du nicht so krank wie jetzt. Du glaubst, man müsste deinem launischen Geschmack und deinem übermäßigen Lesetrieb alle Freiheit lassen. Ich sah in deinem Zimmer um Mitternacht noch Licht brennen, während du in eine fesselnde Geschichte vertieft warst und damit dein schon übermäßig beanspruchtes Gehirn noch mehr reiztest. Diese Lebensweise hat deine Lebenskraft vermindert und dich körperlich, geistig und moralisch geschwächt. Deine unregelmäßige Lebensführung brachte Unordnung über dein Haus. Wenn dieser Zustand anhält, wird dein Geist in Schwachheit versinken. Du hast nicht nur die Gnadenzeit missbraucht, die dir von Gott gewährt wurde, sondern auch deine Lebenszeit vergeudet. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 525 (1880). ICP1 126 3 Geistige Trunkenheit -- Leser von unanständiger, aufregender Literatur werden für das praktische Leben unbrauchbar. Sie leben in einer Traumwelt. Ich habe Kinder beobachtet, denen erlaubt wurde, solche Literatur zu lesen. Ob sie zu Hause waren oder auf Reisen, sie waren immer unruhig, verträumt und unfähig, eine normale Unterhaltung zu führen. Religiöse Gedanken und Gespräche waren ihnen völlig unbekannt. Wenn man Geschmack an solch aufregender Literatur entwickelt, wird der Geist verdorben und ist nicht mehr mit normaler Nahrung zu befriedigen. Ich kann für eine solche Abhängigkeit keine bessere Bezeichnung finden als "geistige Trunkenheit". Unmäßiges Lesen hat die gleiche Auswirkung auf den Verstand wie unmäßiges Essen und Trinken auf den Körper. Counsels to Parents, Teachers, and Students 134.135 (1913). ICP1 127 1 Übertreibung, die Sünde ist -- Übermäßiges Essen, Trinken, Schlafen oder Sehen ist Sünde. Nur eine ausgeglichene, gesunde Lebensweise macht glücklich ... Unser Verstand sollte sich mit Dingen befassen, die unser Interesse am ewigen Leben fördern. Das nützt der Gesundheit von Körper, Seele und Geist. Testimonies for the Church IV, 417 (1880). ICP1 127 2 Überlastung des Gehirns -- Wenn ein Student versucht, die Arbeit von zwei Jahren in einem Jahr zu bewältigen, sollte man ihm das nicht erlauben. Doppelte Arbeit zu leisten bedeutet für viele eine Überlastung des Gehirns und zu wenig Bewegung. Es ist nicht vernünftig, zu glauben, dass der Verstand eine solche Überlast an geistiger Nahrung gut verdauen könne, und es ist genauso eine Sünde, das Gehirn zu überlasten, wie es Sünde ist, die Verdauungsorgane zu überlasten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 296 (1913). ICP1 127 3 Achte auch darauf, welche Nahrung du im Bereich der Konversation zu dir nimmst -- Es ist für jeden Menschen wichtig, darauf zu achten, welche Art Nahrung ihm auf geistigem Gebiet serviert wird. Wenn sich Personen mit dir unterhalten wollen, die nur reden, um zu reden, und die nur hören wollen, was du zu sagen hast, um es gleich weiterzuerzählen, denke erst darüber nach, ob du aus einem solchen Gespräch einen geistlichen Gewinn haben wirst, ob es eine geistliche Unterhaltung sein wird, die dich näher zu Christus bringt, "zu dem lebendigen Stein, der von Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar". 1.Petrus 2,4. ICP1 127 4 Diese Worte sagen eine Menge aus. ICP1 128 1 Wir dürfen nicht geschwätzig und klatschsüchtig sein, keine Geschichtenerzähler und keine falschen Zeugen. Gott möchte nicht, dass wir uns an sinnlosen Gesprächen beteiligen oder dumme Witze reißen. Er möchte nicht, dass wir nutzloses Zeug reden. Wir sind Gott für das, was wir sagen, Rechenschaft schuldig. Wir werden für unsere vorschnellen Worte, die weder dem Sprecher noch dem Hörer nützen, zur Verantwortung gezogen. Darum lasst uns aufbauende Worte reden und bedenken, wie wertvoll wir für Gott sind. Erlaubt kein billiges, dummes Gerede oder falsche Grundsätze, die für eure geistliche Entwicklung nutzlos sind. Manuskript 68, 1897; Fundamentals of Christian Education 458. ICP1 128 2 Eine Frau, der das, was sie sah, das Herz verunreinigte -- Schwester ... wird, obwohl sie über die besten natürlichen Voraussetzungen verfügt, durch ihre ungläubigen Verwandten und Freunde von Gott abgelenkt. Sie haben für die Wahrheit nichts übrig und kein Verständnis dafür, dass man um der Wahrheit willen auf manches verzichten und sich selbst verleugnen muss. Schwester ... hat nicht begriffen, dass Gott uns gebietet, uns von der Welt zu lösen. Das, was sie hört und sieht, hat ihr Herz negativ verändert. Testimonies for the Church IV, 108 (1876). ICP1 128 3 Töne, Bilder und Einflüsse, die Niedergang bewirken -- Du hast allen Grund, bezüglich deiner Kinder sehr besorgt zu sein, weil sie mit jedem Schritt, den sie gehen, Versuchungen ausgesetzt sind. Es ist für sie unmöglich, schlechten Umgang ganz zu vermeiden ... Sie werden schlechte Dinge sehen und hören und in negativer Weise beeinflusst werden. Und wenn sie nicht außerordentlich beschützt werden, wird das ihr Herz abwenden und ihren Charakter verändern. "Pacific Health Journal", Juni 1890 The Adventist Home 406. ICP1 128 4 Mancher Umgang ist wie langsam wirkendes Gift -- Wenn ich mit meiner Stimme alle Eltern des Landes erreichen könnte, würde ich sie davor warnen, den Wünschen ihrer Kinder hinsichtlich ihrer Freundschaften nachzugeben. Eltern bedenken oft nicht, dass negative Eindrücke auf Kinder einen sehr viel nachhaltigeren Einfluss ausüben als göttliche Angelegenheiten. Ihr Umgang sollte deshalb sehr sorgfältig ausgewählt sein, sie in ihrem geistlichen Wachstum fördern und die Wahrheit des Wortes Gottes fest in ihrem Herzen verankern. ICP1 129 1 Befinden sich Kinder in der Gesellschaft von anderen Kindern, die sich nur mit unwichtigen, irdischen Dingen beschäftigen, entwickeln sie die gleichen Interessen. Wenn sie hören, dass negativ über religiöse Grundsätze gesprochen wird und Glaubensdinge lächerlich gemacht sowie Zweifel an sie herangetragen werden, wird dies einen nachhaltigen Eindruck in ihrer Seele hinterlassen und ihren Charakter formen. ICP1 129 2 Wenn ihr Verstand mit Geschichten angefüllt ist, seien sie wahr oder erfunden, können sie den Lernstoff der Schule und sinnvolle Informationen nicht mehr richtig aufnehmen. Dieser lockere Lesestoff richtet großen Schaden an! Er wirkt sich negativ auf die geistliche Haltung aus und behindert den Lerneifer und die Entwicklung eines ausgewogenen Charakters. Das ist wie eine langsame Vergiftung, deren tragische Folgen früher oder später sichtbar werden. Bei jungen Menschen hinterlassen negative Eindrücke nicht nur flüchtige Spuren im Sand, sondern prägen sich so dauerhaft ein, als ob sie in Stein gemeißelt wären. Testimonies for the Church V, 544.545 (1889). ICP1 129 3 Die Augen fest auf Christus gerichtet -- Christus hat sich durch seine Menschwerdung so fest mit uns verbunden, dass keine Gewalt diese Bindung auflösen kann, es sei denn, wir trennen uns selbst von ihm. An dieser Stelle wittert Satan seine Chance. Deshalb ist es dringend notwendig, dass wir wachen und beten, damit der Teufel uns nicht dazu verführen kann, unsere Entscheidungsfreiheit zum eigenen Schaden zu gebrauchen. Blicken wir fest auf Christus, so wird er uns bewahren. Und im Hinschauen zu ihm "sehen wir alle mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Dabei werden wir selbst in das verwandelt, was wir sehen, und bekommen mehr und mehr Anteil an seiner Herrlichkeit. Das bewirkt der Herr durch seinen Geist". 2.Könige 3,18 (GN). Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 77 (1892). ------------------------Kapitel 14: Körperliche Betätigung ICP1 130 1 Das Gesetz des tätigen Gehorsams -- Alle himmlischen Wesen sind ständig aktiv, und der Herr Jesus war in seinem praktischen Leben ein Vorbild für alle Menschen. Gott hat in den Himmeln ein Gesetz des tätigen Gehorsams aufgerichtet. Still, aber stetig verrichten alle seine Geschöpfe die ihnen aufgetragene Arbeit. Der Ozean ist ständig in Bewegung. Das Gras auf dem Feld, "das heute blüht und morgen vergeht", erfüllt seinen Zweck und verschönt die Landschaft mit einem grünen Teppich. Die Blätter werden vom Wind bewegt, obwohl keine Hand sie berührt. Sonne, Mond und Sterne sind herrlich und zugleich nützlich durch die ihnen übertragene Aufgabe. Und der Mensch ist mit Körper und Geist zum Ebenbild Gottes erschaffen und muss aktiv sein, um den Platz auszufüllen, den Gott ihm zugedacht hat. Menschen sollten nicht untätig sein. Untätigkeit ist Sünde. Brief 103, 1900; Letters to Physicians and Ministers I, 29.30. ICP1 130 2 Die Körperfunktionen müssen in Bewegung bleiben -- Studiert Gottes Absichten mit Adam. Er wurde rein, heilig und gesund erschaffen. Adam bekam eine Aufgabe. Er sollte die körperlichen Fähigkeiten nutzen, die Gott ihm gab. Er hätte nicht untätig sein können, denn das Gehirn kann nicht nur mechanisch funktionieren wie eine Maschine. Der Körper ist ständig aktiv. Das Herz klopft und erfüllt seine Aufgabe wie eine Dampfmaschine, indem es das Blut ständig in alle Bereiche des Körpers pumpt. Überall ist Bewegung, nirgendwo im Körper Stillstand. Jedes Organ muss die ihm zugewiesene Aufgabe erfüllen. Ohne körperliche Bewegung lässt auch die Aktivität des Gehirns nach. Brief 103, 1900. ICP1 131 1 Bewegung an der frischen Luft -- Der ganze Körper benötigt die belebende Wirkung der Bewegung an frischer Luft. Einige Stunden körperlicher Arbeit geben dem Körper neue Kraft und dem Geist Entspannung. Testimonies for the Church IV, 264.265 (1876). ICP1 131 2 Frische Luft, die wunderbare himmlische Gabe, die allen Menschen zur Verfügung steht, übt einen belebenden Einfluss aus, wenn wir sie einlassen. Entwickelt eine Vorliebe für sie, bewegt euch viel an der frischen Luft, und ihr werdet sehen, dass sie euren Nerven gut tut! ICP1 131 3 Luft muss ständig in Bewegung sein, damit sie rein bleibt. Frische, reine Luft ist wichtig für den Blutkreislauf. Der Körper wird dadurch erfrischt, aber sie wirkt sich auch auf den Geist aus, macht ruhig und ausgeglichen. Sie regt den Appetit an, fördert die Verdauung, und nicht zuletzt sorgt sie für einen gesunden Schlaf. Testimonies for the Church I, 702 (1868). ICP1 131 4 Bewegungsmangel ist die Ursache vieler Krankheiten -- Bewegungsmangel ist die Ursache vieler Krankheiten. Bewegung regt den Blutkreislauf an und gleicht ihn aus, aber bei Untätigkeit funktioniert der Sauerstoffaustausch nicht richtig, und das ist ungesund. Auch die Haut wird nicht richtig durchblutet, und Schadstoffe, die Unreinheiten verursachen, werden nicht abgebaut. Wenn wir uns ausreichend bewegen, bekommt unsere Haut ein gesundes Aussehen, und unsere Lungen füllen sich mit guter, frischer Luft. Der Mangel an Bewegung wirkt sich außerdem negativ auf das Verdauungssystem aus und belastet die Organe über Gebühr. Die Folge davon sind die verschiedensten Krankheiten. The Ministry of Healing 238 (1905). ICP1 131 5 Vernünftiger Energiehaushalt -- Eine vernünftige körperliche Betätigung, welche die Kraft sinnvoll einsetzt, aber nicht missbraucht, ist ein wirksames Heilmittel. Manuskript 2, 1870. ICP1 132 1 Schützt euch vor geistiger Überanstrengung -- Körperliche Arbeit ist kein Schaden für den Geist. Im Gegenteil, körperliche Arbeit schafft einen sinnvollen Ausgleich und bewahrt vor geistiger Überanstrengung. Wenn die Muskeln arbeiten, wird das Gehirn entlastet. Es gibt viele lustlose und nutzlose junge Mädchen, die es als unter ihrer Würde ansehen, körperliche Arbeit zu leisten. Aber ihre Haltung ist leicht zu durchschauen, und jeder kann erkennen, welch ein wertloses Leben sie führen ... ICP1 132 2 Um eine Dame zu sein, braucht man nicht zart, gebrechlich, hilflos, wehleidig und nach der neuesten Mode gekleidet zu sein. Nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. Körperliche Gesundheit und eine gute Kenntnis der notwendigen Hausarbeiten ist kein Hindernis für einen gut ausgebildeten Verstand. Beides ist für eine wirkliche Dame sehr wichtig. Testimonies for the Church III, 152 (1872). ICP1 132 3 Ohne Bewegung kann der Geist nicht richtig arbeiten -- Bei einem gesunden jungen Mann fördert körperliche Arbeit die Funktion von Gehirn, Knochen und Muskeln. Sie ist auch eine wichtige Vorbereitung auf die schwierigen Aufgaben eines Arztes. Ohne körperliche Bewegung kann das Gehirn nicht richtig arbeiten. Es kann nicht mehr schnell und exakt reagieren und wird langsam träge. Ein Jugendlicher, der körperliche Arbeit meidet, kann niemals das werden, was er nach Gottes Plan sein sollte. Er legt so viele Ruhepausen ein, dass er wie ein stehendes Wasser wird. Die Atmosphäre, die ihn umgibt, ist moralisch ungesund. Brief 103, 1900. ICP1 132 4 Ohne körperliche Bewegung kann auch der Geist nicht viel leisten -- Wer ständig geistig arbeitet, egal ob er noch studiert oder predigt, braucht Ausgleich und Ruhe. Ernsthafte Studenten überfordern sich oft geistig und vernachlässigen die körperliche Betätigung mit dem Ergebnis, dass der Körper geschwächt ist und der Geist träge wird. Damit verfehlt der Student sein Ziel und kann nicht so viel leisten, wie er es bei vernünftigem Umgang mit seinen Kräften gekonnt hätte. Gospel Workers 173 (1892). ICP1 133 1 Ausgleich zwischen geistiger und körperlicher Betätigung -- Wenn zwischen den geistigen und den körperlichen Anforderungen ein Gleichgewicht besteht, kann sich der Student erholen. Wenn er krank ist, kann körperliche Betätigung oft helfen, den normalen, gesunden Zustand wiederherzustellen. Wenn die Schüler und Studenten unsere Schulen verlassen, sollten sie gesünder sein und ein größeres Wissen bezüglich der Regeln eines gesunden Lebenswandels haben als zu dem Zeitpunkt, wo sie kamen. Wir sollten genauso sorgfältig auf ihre Gesundheit achten, wie wir ihre charakterliche Entwicklung beobachten. Christian Temperance and Bible Hygiene 82 (1890); Child Guidance 343. ICP1 133 2 Bewegung als Heilmittel -- Wenn Behinderte nichts haben, womit sie sich beschäftigen können, drehen sich ihre Gedanken nur noch um sich selbst, und sie werden niedergeschlagen und nervös. Sie denken ständig daran, wie schlecht es ihnen geht, fühlen sich viel kränker, als sie wirklich sind, und können bald gar nichts mehr tun. ICP1 133 3 In solchen Fällen sind gezielte Bewegungsübungen ein wirksames Heilmittel. Manchmal ist Bewegung ein unverzichtbares Mittel für die Gesundung. Durch die Arbeit der Hände wird der Wille angespornt, und das ist es, was diese Kranken brauchen. Ohne den Willen, gesund zu werden, wird die Phantasie zu mächtig, und es wird unmöglich, der Krankheit zu widerstehen. The Ministry of Healing 239 (1905). ICP1 133 4 Völlige Untätigkeit ist eine gefährliche Methode -- Völlige Untätigkeit ist in jedem Fall eine gefährliche Methode. Die Vorstellung, dass Menschen, die sich körperlich und geistig übernommen und dadurch einen Zusammenbruch erlitten haben, durch völlige Untätigkeit gesund werden könnten, ist falsch. Es gibt Fälle, in denen zunächst einmal völlige Ruhe erforderlich ist, aber wenn klar ist, um welche Krankheit oder Behinderung es sich handelt, ist das nur selten sinnvoll. Manuskript 2, 1870. ICP1 133 5 Untätigkeit ist für die meisten Kranken ein Fluch -- Untätigkeit ist für die meisten Kranken der größte Fluch, der über sie kommen konnte. Das trifft vor allem dann zu, wenn die Krankheit durch einen ungesunden Lebenswandel ausgelöst oder verstärkt wurde. Eine leichte Beschäftigung, vorwiegend nützliche Arbeit, die nicht zur Belastung wird, kann sich auf Körper und Geist sehr positiv auswirken. Sie kräftigt die Muskeln, regt den Kreislauf an und vermittelt dem Kranken das befriedigende Gefühl, in dieser geschäftigen Welt nicht völlig nutzlos zu sein. Anfangs kann er vielleicht nur sehr wenig leisten, aber er wird schnell an Kraft zunehmen, und entsprechend wird sich auch seine Arbeitsleistung steigern. ICP1 134 1 Oft empfehlen Ärzte ihren Patienten eine Seereise, eine Kur an einem Ort mit Mineralquellen oder einen Klimawechsel, damit sie wieder gesund werden. Dabei wäre es in neun von zehn Fällen sinnvoller, wenn sie sich gesund ernähren und frohen Herzens eine sinnvolle Tätigkeit ausüben würden. Sie würden gesund werden und Zeit und Geld sparen. Manuskript 2, 1870; The Ministry of Healing 240 (1905). ICP1 134 2 Die Arbeitsfähigkeit kontinuierlich aufbauen (Empfehlung an eine kranke Mutter) -- Der Herr hat dir eine Aufgabe gegeben, von der er nicht meint, dass man sie dir abnehmen sollte. Du solltest mit einem festen Vorsatz beginnen und das tun, was du leisten kannst, unabhängig von deinen Gefühlen. Du solltest nach den Anweisungen Gottes handeln. Du wirst nicht gleich alles schaffen, aber wenn du im Glauben die Arbeit kontinuierlich aufbaust und darauf vertraust, dass dir Gott helfen wird und dir die Kraft gibt, kannst du viel erreichen. ICP1 134 3 Du könntest spazieren gehen und leichte Arbeiten in der Familie verrichten und würdest dadurch weniger von anderen abhängig sein. Das Bewusstsein, dass du etwas leisten kannst, wird dich kräftigen. Wenn deine Hände mehr aktiv und deine Gedanken weniger damit befasst wären, andere zu beschäftigen, würde deine körperliche und geistige Kraft zunehmen. Dein Gehirn ist nicht untätig, aber die anderen Organe haben keine Beschäftigung zum Ausgleich. ICP1 134 4 Bewegung wäre für dich eindeutig von Vorteil, und du solltest sie systematisch betreiben, damit deine vernachlässigten Organe durch Gebrauch gestärkt werden. Massage ist ein sehr vorteilhaftes Heilmittel für Patienten, die selbst zu schwach sind, sich zu bewegen, aber für alle, die in der Lage sind, ihre Muskeln selbst zu bewegen, wäre es ein großer Fehler, sie von anderen abhängig zu machen. Testimonies for the Church III, 76 (1872). ICP1 135 1 Der verdorbene Zustand der heutigen Welt ist auf den Missbrauch von Köper und Geist zurückzuführen -- Die Welle des Verderbens, die über unsere Welt hinwegrollt, ist die Folge des falschen Gebrauchs der menschlichen Fähigkeiten. Männer, Frauen und Kinder sollten lernen, mit ihren Händen zu arbeiten. Dann würde das Gehirn nicht überlastet werden, und der gesamte Organismus bliebe vor Schaden bewahrt. Brief 145, 1897. ICP1 135 2 Aktivität von Körper und Geist verhindert unreine Gedanken -- Wenn Körper und Geist richtig gefordert werden, beugt das der Neigung zu unreinen Gedanken und infolgedessen auch unreinen Taten vor. Lehrer sollten das erkennen und ihren Schülern oder Studenten bewusst machen, dass die Reinheit ihrer Gedanken und Taten davon abhängt, wie sie ihre Ausbildung betreiben. Gewissenhaftes Handeln hängt von gewissenhaftem Denken ab. Bewegung bei einer landwirtschaftlichen Tätigkeit oder einer ähnlichen Arbeit ist ein hervorragender Schutz vor einer Überlastung des Gehirns. Kein Erwachsener und kein Kind kann gesund bleiben, wenn sie ihre Kräfte einseitig überfordern. Dann kann man auch nicht guten Gewissens sagen, man beachte die Gebote Gottes, und man kann Gott nicht vor allen Dingen lieben und seinen Nächsten wie sich selbst. Brief 145, 1897. ICP1 135 3 Täglich körperlich arbeiten -- Es wurde mir gezeigt, dass unsere Prediger mehr körperliche Arbeit leisten sollten. Das wäre gut für ihre Gesundheit. Für die körperliche Gesundheit und die geistige Klarheit ist es notwendig, dass wir täglich auch körperliche Arbeit verrichten. Die Bewegung regt den Kreislauf an und sorgt für die Durchblutung des gesamten Körpers. Brief 168, 1899; Evangelism 660.661. ICP1 136 1 Jeder Schüler braucht Bewegung -- Jeder Schüler sollte einen Teil des Tages mit körperlicher Tätigkeit zubringen. So würde die Jugend an Fleiß gewöhnt und gewönne Selbstvertrauen. Außerdem bliebe sie vor vielem Schlechten bewahrt, das so oft die Folge von Müßiggang ist. Das alles ist vorrangig in der Erziehung; denn wer Fleiß, Sorgfalt und Lauterkeit fördern hilft, handelt in Übereinstimmung mit dem Schöpfer. ICP1 136 2 Es lohnt sich, über die körperliche und geistige Ausbildung in den Schulen der Hebräer nachzudenken. Der Wert solcher Erziehung wird heute nicht erkannt. Zwischen Körper und Geist besteht eine enge Beziehung; und um einen hohen sittlichen und geistigen Stand zu erreichen, ist es unumgänglich, die Gesetze zu beachten, die unser körperliches Sein beherrschen. Will sich jemand zu einer starken, ausgeglichenen Persönlichkeit entfalten, muss er seine Geistesund Körperkräfte üben und entwickeln. Welches Studium könnte für junge Leute wichtiger sein als das dieses wunderbaren, uns von Gott anvertrauten Organismus und seiner Gesunderhaltung? Patriarchen und Propheten 582 (1890). ICP1 136 3 Bewegung ist Leben -- Wenn der Körper keine Bewegung bekommt, fließt das Blut träge, und die Muskeln bilden sich zurück ... Bewegung, frische Luft und Sonnenlicht, Segnungen, die der Himmel für alle im Überfluss bereithält, würden manchem ausgebrannten Kranken neues Leben und Kraft geben ... ICP1 136 4 Arbeit ist ein Segen, kein Fluch. Fleißige Arbeit hält junge und erwachsene Menschen von manchen Fallen fern, die der auslegt, der immer eine unrechte Tat für untätige Hände findet. Wir sollen uns nicht schämen, wenn wir körperlich arbeiten, denn ehrliche Arbeit adelt. Während die Hände einfache Arbeiten verrichten, kann sich der Geist mit wertvollen, heiligen Gedanken befassen. The Youth's Instructor, 27. Februar 1902; Our High Calling 223. ------------------------Kapitel 15: Emotionale Faktoren ICP1 137 1 Gehorsam gegen Gott befreit von Leidenschaften und Impulsivität -- Gehorsam gegen Gott befreit aus der Knechtschaft der Sünde und von der menschlichen Neigung, leidenschaftlich und impulsiv zu handeln. Der Mensch kann sich selbst besiegen, und er kann zum Sieger über Mächte und Gewalten, über die "Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen" und über "die bösen Geister unter dem Himmel" werden. The Ministry of Healing 131 (1905). ICP1 137 2 Gefühle müssen dem Willen untergeordnet sein -- Eure Aufgabe ist es, euren Willen dem Willen Christi unterzuordnen. Wenn ihr ihm euren Willen übergebt, wird er sofort von euch Besitz ergreifen und in euch wirken, so dass ihr Werke tun könnt, an denen er Freude haben kann. Eure Natur wird von seinem Geist beherrscht, selbst eure Gedanken werden ihm untergeordnet. ICP1 137 3 Wenn ihr eure spontanen Regungen, eure Gefühle nicht so beherrschen könnt, wie ihr es gerne möchtet, könnt ihr doch euren Willen beherrschen, und das wird in eurem Leben eine totale Veränderung bewirken. Wenn ihr euer Leben Christus übergebt, ist es von da an mit Christus geborgen in Gott. Es ist verbunden mit den Mächten, die über allen anderen Mächten stehen, und ihr bekommt Kraft von Gott, die euch fest mit seiner Macht verbindet. So könnt ihr ein neues Leben des Glaubens führen. Christian Temperance and Bible Hygiene 148; My Life Today 318. ICP1 138 1 Gefühle beherrschen durch Vernunft und Gewissen -- Die Kraft der Wahrheit sollte genügen, um in jedem Leid Stärke und Trost zu vermitteln. Im Sieg des Gläubigen über die Anfechtung zeigt sich der wahre Wert des christlichen Glaubens. Gelüste, Leidenschaften und Gefühle werden von Vernunft und Gewissen beherrscht und in gesunde Bahnen gelenkt. Dann wird auch die Zunge Gott nicht mehr dadurch verunehren, dass sie jammert und klagt. Testimonies for the Church V, 314 (1885). ICP1 138 2 Erfüllung des Willens Gottes contra Gefühle und Emotionen (Empfehlung an einen jungen Mann) -- Nicht deine Gefühle und Emotionen machen dich zu einem Kind Gottes, sondern die Erfüllung seines Willens. Vor dir liegt ein sinnvolles Leben, wenn du Gottes Willen zu deinem eigenen Willen machst. Dann kannst du als Mann unter Gottes Einfluss durch deine guten Werke ein Vorbild sein. ICP1 138 3 Du wirst dann helfen, Regeln hochzuhalten, anstatt sie zu brechen. Du wirst dann helfen, Ordnungen zu erhalten, anstatt sie zu verabscheuen und ein ungeregeltes Leben nach deinem Gusto zu bevorzugen. ICP1 138 4 Ich sage dir in der Furcht Gottes: Ich weiß, was aus dir werden kann, wenn du deinen Willen dem Willen Gottes unterordnest. "Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau." 1.Könige 3,9. Du kannst deine Aufgabe für Zeit und Ewigkeit in einer Weise erfüllen, dass deine Arbeit im Gericht standhält. Wirst du es versuchen? Wirst du jetzt Ernst machen? Christus liebt dich und tritt für dich ein; willst du dich nicht dem Herrn übergeben und mit denen zusammenarbeiten, die Gott zu Wächtern gesetzt hat über sein Werk, anstatt sie traurig zu machen und sie zu entmutigen? Testimonies for the Church V, 515.516 (1889). ICP1 138 5 Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit lassen nach (Hinweis für einen verunsicherten Menschen) -- Wenn du Christus als deinen persönlichen Erlöser annimmst, wird in dir eine entscheidende Veränderung stattfinden. Du wirst dich bekehren, und Jesus wird dir durch seinen Heiligen Geist beistehen. Du wirst nicht mehr so ruhelos und unzufrieden sein wie bisher. ICP1 139 1 Du redest gern, und wenn deine Worte zur Ehre Gottes dienten, wäre das keine Sünde. Aber du kennst die Ruhe, Freude und den Frieden nicht, die man erfährt, wenn man Gott dient. Du bist offensichtlich kein bekehrter Mensch, der Gottes Willen tut, und so kannst du auch den belebenden, aufmunternden Einfluss des Heiligen Geistes nicht empfinden. ICP1 139 2 Du kannst dich nur dann dafür entscheiden, Christ zu werden, wenn du nicht mehr so weiterlebst wie bisher, sondern begreifst, dass du deinen Willen dem Willen Gottes unterordnen musst. Dann kannst du die Einladung Christi annehmen: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." Matthäus 11,28-30; Manuskript 13, 1897. ICP1 139 3 Beherrschung der Gefühle -- Du kannst fröhlich sein, wenn du auch deine Gedanken dem Willen Christi unterordnest. Du solltest nicht lange zögern, sondern dein Herz erforschen und täglich dein Ich verleugnen. ICP1 139 4 Denk darüber nach: Wie kann ich mein Verhalten in den Griff bekommen und meine Gefühle beherrschen? ICP1 139 5 Viele, die nicht Gottes Liebe bekennen, haben sich auch ohne die Gnade Christi weitgehend in der Gewalt. Sie üben Selbstbeherrschung, und das ist beschämend für Menschen, die wissen, dass sie von Gott die Kraft dazu erhalten könnten, aber trotzdem kein so beherrschtes Leben führen. Christus ist unser Vorbild. Er war sanftmütig und demütig. Lerne von ihm und eifere seinem Beispiel nach. Der Sohn Gottes war ohne Fehler. Wir müssen seine Vollkommenheit erreichen und überwinden, wie er überwunden hat, wenn wir einen Platz zu seiner Rechten erhalten wollen. Testimonies for the Church III, 336 (1873). ICP1 140 1 Gefühle sind so wechselhaft wie Wolken -- Sollen wir warten, bis unser Gefühl uns sagt, dass wir gereinigt sind? Nein. Christus hat uns sein Wort gegeben: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit." 1.Johannes 1,9. Gottes Wort gibt euch Gewissheit. Ihr dürft nicht auf gute Gefühle warten, um erst dann glauben zu können, dass Gott euch gehört hat. Gefühle besagen nichts, denn sie sind wechselhaft wie die Wolken. Ihr braucht eine feste Grundlage für euren Glauben. Auf das Wort des Herrn könnt ihr euch verlassen, denn es ist ein unendlich mächtiges Wort. Christus hat gesagt: "Bittet, so wird euch gegeben." Schaut nach Golgatha. Hat Jesus nicht gesagt, dass er euer Fürsprecher ist? Hat er nicht versprochen, euch alles zu geben, worum ihr in seinem Namen bittet? ICP1 140 2 Ihr dürft euch nicht darauf verlassen, dass ihr gut seid oder gute Werke tut. Macht euch stattdessen abhängig von der Sonne der Gerechtigkeit. Glaubt daran, dass Jesus eure Sünden fortgenommen und euch seine Gerechtigkeit geschenkt hat. The Signs of the Times, 12. Dezember 1892; Für die Gemeinde geschrieben I, 346. ICP1 140 3 Auf Gefühle kann man sich nicht verlassen -- Gefühle sind oft trügerisch. Man kann sich nicht auf sie verlassen, weil sie von äußeren Umständen abhängig und sehr wechselhaft sind. Viele geraten auf die falsche Fährte, weil sie sich von sensationellen Gefühlen beeindrucken lassen. Der Prüfstein ist: Was tust du für Jesus? Was bist du bereit für ihn aufzugeben? Welchen Sieg erringst du? Die Überwindung einer selbstsüchtigen Neigung, Pflichterfüllung auch gegen die Versuchung, sie zu vernachlässigen, Verzicht auf Leidenschaften und der fröhliche, willige Gehorsam gegenüber Christus sind wesentlich entscheidendere Merkmale dafür, dass du ein Kind Gottes bist, als krampfhafte Frömmigkeit und ein gefühlsbetonter Glaube. Testimonies for the Church IV, 188 (1876). ICP1 140 4 Christen sollten sich nicht von Gefühlen leiten lassen -- Gottes Kinder sollten sich nicht von Gefühlen leiten lassen. Wenn sie ständig zwischen Hoffnung und Angst schwanken, verletzen sie das Herz Christi, denn er hat ihnen einen eindeutigen Beweis seiner Liebe gegeben ... Er wünscht sich, dass sie die Aufgabe erfüllen, die er ihnen übertragen hat. Ihr Herz ist dann in seinen Händen wie eine Harfe; jeder Akkord, der darauf gespielt wird, ist ein Lied zum Lobpreis dessen, den Gott gesandt hat, die Sünden der Welt wegzunehmen. Brief 2, 1914; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 518.519. ICP1 141 1 Christus hilft, die natürlichen Neigungen zu beherrschen -- Christus kam in diese Welt und lebte Gottes Gesetz, um den Menschen ein Beispiel dafür zu geben, wie man die natürlichen, die Seele verderbenden Neigungen vollkommen beherrschen kann. Er ist der Arzt für Seele und Körper, der uns den Sieg über die gefährlichen Begierden schenkt. Er hat alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Mensch einen vollkommenen Charakter erreichen kann. The Ministry of Healing 130.131 (1905). ICP1 141 2 Ein Gefühlsausbruch ist kein Bekehrungsbeweis -- Satan verleitet die Menschen dazu, zu glauben, sie seien bekehrt, wenn sie eine starke Gefühlswallung erleben. Aber ihre Lebensweise ändert sich nicht, sie verhalten sich noch genauso wie vorher. Sie bringen keine gute Frucht. Sie beten lang und oft und berichten ständig über die Gefühle, die sie zu allen möglichen Gelegenheiten bewegten. Aber sie betrügen sich selbst und führen kein neues Leben, denn ihre Glaubenserfahrung reicht nicht tiefer als ihre Gefühle. Sie bauen auf Sand, und wenn die starken Winde kommen, stürzt ihr Haus ein. The Youth's Instructor, 26. September 1901; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1164. ICP1 141 3 Manchmal ist ein Gefühl der Unruhe sinnvoll -- Gefühle der Unruhe, Einsamkeit und Heimweh sind manchmal sinnvoll. Dein himmlischer Vater möchte dir dadurch zeigen, dass du in ihm Freundschaft, Liebe und Trost finden kannst, durch die deine tiefsten Hoffnungen und Sehnsüchte erfüllt werden ... Deine einzige Sicherheit und dein einziges Glück findest du in Christus, wenn du ihn zu deinem beständigen Ratgeber machst. Mit ihm kannst du glücklich sein, selbst wenn du keinen anderen Freund in der weiten Welt hättest. Brief 2b, 1874; Our High Calling 259. ICP1 142 1 Der Herr möchte Herzen beunruhigen -- Christus sieht, dass die Menschen so in ihren alltäglichen Sorgen und geschäftlichen Angelegenheiten gefangen sind, dass sie keine Zeit finden, ihn kennen zu lernen. Für sie ist der Himmel ein fremder Ort, weil sie ihn aus den Augen verloren haben. Da sie mit himmlischen Gedanken nicht vertraut sind, sind sie auch nicht daran interessiert, etwas darüber zu hören. Sie haben es nicht gern, wenn man sie mit Themen beunruhigt, die ihre Erlösung betreffen, weil sie ihre Zeit lieber mit Vergnügungen zubringen. Aber der Herr möchte ihre Herzen beunruhigen, damit sie sich mit den Dingen der Ewigkeit auseinander setzen. Es ist ihm sehr ernst damit, denn sehr, sehr bald werden sie ihn alle kennen lernen, ob sie es wollen oder nicht. Manuskript 105, 1901. ICP1 142 2 Nicht um die eigenen Gefühle kreisen -- Es ist nicht klug, wenn wir nur um uns selbst kreisen und uns ständig mit unseren eigenen Gefühlen befassen. Das verschafft dem Feind die Gelegenheit, Schwierigkeiten und Versuchungen an uns heranzutragen, die uns mutlos machen und unseren Glauben schwächen. Ähnlich gefährlich wie die Beschäftigung mit den eigenen Gefühlen ist es, Zweifeln Raum zu geben und ständig alles zu hinterfragen. Wir sollten uns nicht immerzu mit uns selbst befassen, sondern auf Jesus blicken. The Ministry of Healing 249 (1905). ------------------------Kapitel 16: Vorgeburtliche Einflüsse ICP1 145 1 Die Bedeutung vorgeburtlicher Einflüsse -- Viele Eltern betrachten die Auswirkungen vorgeburtlicher Einflüsse als eine unwichtige Angelegenheit, aber der Himmel sieht das anders. Die Botschaft, die Gott zweimal auf feierliche Weise durch einen Engel vermitteln ließ, zeigt, dass diese Angelegenheit unsererseits größte Sorgfalt verdient. The Ministry of Healing 372 (1905). ICP1 145 2 Ein zufriedener Geist wirkt sich auf das Ungeborene aus -- Jede Frau, die Mutter wird, sollte sich unabhängig davon, unter welchen Umweltbedingungen sie lebt, um eine ausgeglichene, fröhliche, zufriedene Grundhaltung bemühen, wohl wissend, dass sich ihre Bemühungen im Blick auf die körperliche und charakterliche Verfassung ihres Kindes vielfach auszahlen werden. Sie kann sich positives Denken angewöhnen und froh und zufrieden sein. Das wird sich auch auf ihre Familie übertragen und sich auf alle auswirken, mit denen sie Umgang hat. Für ihre eigene Gesundheit wird das ebenfalls von großem Vorteil sein. Der Kreislauf wird dadurch angeregt, und das wirkt sich positiv auf das Kind aus. Wenn sie fröhlich ist, anstatt schlechte Laune und Bedrücktheit zuzulassen, wird sich dies auch auf ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden auswirken. The Review and Herald, 25. Juli 1899; Counsels on Health 79. ICP1 145 3 Die Gefühle der Mutter wirken sich auf das Wesen des ungeborenen Kindes aus -- Der Einfluss, den die Gedanken und Gefühle der Mutter auf das Kind ausüben, sind eine mächtige Mitgift. Wenn sie sich gestattet, nur um ihre eigenen Gefühle zu kreisen und selbstsüchtig zu sein, wenn sie leicht beleidigt und rechthaberisch ist, wird sich das an ihrem Kind zeigen. So werden viele Kinder schon mit so schlechten Voraussetzungen geboren, dass sie kaum in der Lage sind, ihre negativen Veranlagungen zu bewältigen. The Signs of the Times, 13. September 1910; Temperance 171. ICP1 146 1 Wenn sich die Mutter unbeirrbar an rechte Grundsätze hält, ausgeglichen, freundlich, mild, selbstlos und bereit ist, sich selbst zu verleugnen, kann sie ihrem Kind die gleichen angenehmen Wesenszüge mitgeben. The Ministry of Healing 373 (1905). ICP1 146 2 Der vorgeburtliche Einfluss des Friedens -- Eine werdende Mutter sollte ihre Seele mit der Liebe Gottes füllen lassen. Sie sollte ein friedliches Leben führen, in der Liebe Jesu ruhen und nach seinem Wort handeln. Sie sollte sich bewusst sein, dass jede Mutter eine Mitarbeiterin Gottes ist. The Signs of the Times, 9. April 1896; The Adventist Home 259. ICP1 146 3 Der Vater sollte sich mit den Gesetzen des Körpers vertraut machen -- Mit den Kräften einer Mutter muss man rücksichtsvoll umgehen. Sie darf sich nicht überanstrengen und sollte, wo es möglich ist, entlastet werden. Oft hat der Vater von den Vorgängen im Körper keine Ahnung, aber wenn es seiner Familie gut gehen soll, muss er diese Zusammenhänge kennen. Er ist so sehr damit belastet, den Lebensunterhalt für die Familie oder sogar Reichtum zu erwerben, dass er es zulässt, dass seine Frau und die Mutter seiner Kinder in einer schwierigen Zeit überlastet und dadurch schwach und kränklich wird. The Ministry of Healing 373 (1905). ICP1 146 4 Kindern werden ihrer geistigen Flexibilität beraubt -- Wenn die Mutter nicht die Fürsorge und Ruhe bekommt, die sie benötigt, wenn man zulässt, dass sie durch Überarbeitung, Sorgen und Schwermut belastet wird, nimmt man ihren Kindern die geistige Flexibilität, Lebenskraft und Lebensfreude, die sie eigentlich erben sollten. Es ist weitaus sinnvoller, das Leben der werdenden Mutter fröhlich zu gestalten und sie gegen Not, Überarbeitung und bedrückende Sorgen abzuschirmen. Dann erben die Kinder gute Anlagen, die sie befähigen, mit kraftvoller Energie ihren Lebensweg zu gehen. The Ministry of Healing 375 (1905). ICP1 147 1 Die Bedürfnisse der Mütter nicht vernachlässigen -- Die körperlichen Bedürfnisse einer Mutter dürfen keinesfalls missachtet werden. Sie ist für zwei Leben verantwortlich, und man sollte in freundlicher Weise auf ihre Bedürfnisse eingehen und ihre Wünsche erfüllen. Aber in dieser Zeit soll sie vor allen Dingen alles meiden, sei es bezüglich ihrer Ernährung oder in anderer Hinsicht, was sie körperlich oder geistig schwächen könnte. Gott selbst legt ihr die Pflicht auf, Selbstbeherrschung zu üben. The Ministry of Healing 373 (1905). ICP1 147 2 Die Verantwortung der Frau -- Frauen, die nach hohen Grundsätzen leben und gut unterrichtet sind, werden gerade während der Zeit der Schwangerschaft am allerwenigsten aufhören, einfach zu leben. Sie bedenken, dass sie Verantwortung für ein neues Leben tragen, und werden sorgfältig auf ihre Gewohnheiten achten, vor allem auf eine gesunde Ernährung. Testimonies for the Church II, 382 (1870). ICP1 147 3 Die unschuldigen Nachkommen sind die Leidtragenden -- Kranke Kinder werden geboren, weil die Eltern der Befriedigung ihres Appetits gefrönt haben. Ihr Körper hätte die große Vielfalt an Nahrung, die sie für nötig hielten, nicht gebraucht. Dass man etwas, was man sich gerade wünscht, auch gleich im Magen haben muss, ist falsches Denken, und gläubige Frauen sollten es ablehnen. Die Phantasie sollte nicht die Herrschaft über das Verdauungssystem übernehmen. Wer zulässt, dass nur der Geschmack bestimmt, was er isst, muss die Folgen dieser Übertretung der Lebensgesetze tragen. Und das ist noch nicht das Ende der Angelegenheit, sondern die unschuldigen Nachkommen werden ebenso unter den Folgen zu leiden haben. Testimonies for the Church II, 383 (1870). ICP1 148 1 Unkluge Ratgeber empfehlen den Müttern, jeder Begierde nachzugeben, weil das angeblich für das Wohlergehen des Kindes wichtig sei. Ein solcher Rat ist falsch und gefährlich. Durch seine Gebote wird die werdende Mutter von Gott selbst auf ihre Pflicht hingewiesen, Selbstbeherrschung zu üben. Auf wen sollen wir hören, auf die Stimme göttlicher Weisheit oder auf die Stimme menschlichen Aberglaubens? The Signs of the Times, 26. Februar 1902. ICP1 148 2 Schwangere Frauen sollen Selbstverleugnung lernen -- Eine Mutter, die eine taugliche Erzieherin für ihre Kinder werden möchte, muss vor deren Geburt lernen, Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung zu üben, denn sie gibt ihre eigenen Stärken oder Schwächen an ihre Kinder weiter. Der Seelenfeind weiß über diese Angelegenheit wesentlich besser Bescheid als manche Eltern. Er versucht die Mutter zu verführen, weil er weiß, dass er durch sie ihr Kind schädigen kann, wenn sie ihm nicht widersteht. ICP1 148 3 Die einzige Hoffnung der Mutter ruht auf Gott. Sie kann sich in seine Gnade flüchten und sich auf seine Kraft verlassen. Sie wird nicht umsonst seine Hilfe suchen. Er wird ihr die Kraft geben, ihren Kindern eine Lebensqualität mit auf ihren Weg zu geben, die ihnen hilft dieses Leben erfolgreich zu meistern und das ewige Leben zu erlangen. The Signs of the Times, 26. Februar 1902; Counsels on Diet and Foods 219. ICP1 148 4 Die Grundlage eines rechten Charakters -- Der Grundstein für positive Wesenszüge der zukünftigen Generation wird gelegt, wenn sich die Mütter schon vor der Geburt ihrer Kinder streng nach den Regeln der Mäßigkeit richten ... Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. GH, Februar 1880 The Adventist Home 258. ICP1 148 5 Eine Generation stöhnt unter der Last des angesammelten Elends -- Die Menschheit leidet unter der Last des angesammelten Elends, das durch die Sünde vorangegangener Generationen verursacht wurde. Trotzdem verschwenden die Männer und Frauen der jetzigen Generation kaum einen Gedanken daran, sondern leben unmäßig bis zum Überdruss, geben sich der Trunksucht hin und hinterlassen so der nächsten Generation wieder ein Erbe, das aus Krankheit, Geistesschwäche und Unmoral besteht. Testimonies for the Church IV, 31 (1876). ICP1 149 1 Süchtiges Verhalten und ungeheiligte Wünsche werden an die Jugend weitergegeben -- Beide Eltern vererben ihre geistigen und körperlichen Anlagen und Neigungen ... Trinker und Raucher können und werden ihr unersättliches Verlangen und ihre reizbaren Nerven auf ihre Kinder übertragen, die Zügellosen oft unreine Begierden und sogar Abscheu erregende Krankheiten. Und da die Kinder weniger Kraft haben, den Versuchungen zu widerstehen, als die Eltern, geht es mit jeder Generation weiter abwärts. Patriarchen und Propheten 543 (1890). ICP1 149 2 In der Regel gibt jeder Alkoholiker, der Kinder in die Welt setzt, seine Veranlagung und seine schlechten Neigungen an seine Nachkommen weiter. The Review and Herald, 21. November 1882; Temperance 170. ICP1 149 3 Simsons vorgeburtliches Leben wurde von Gott bestimmt -- Die Worte, die zu der Frau Manoas gesprochen wurden, beinhalten eine Wahrheit, mit der sich alle heutigen Mütter näher befassen sollten. Als Gott zu dieser Mutter sprach, meinte er alle besorgten Mütter dieser Zeit und alle Mütter der kommenden Generationen. Ja, jede Mutter kann ihre Aufgabe begreifen. Sie darf wissen, dass der Charakter ihrer Kinder wesentlich mehr von ihren Gewohnheiten vor der Geburt und ihren Bemühungen danach abhängt, als von vorteilhaften oder unvorteilhaften Umweltbedingungen. The Signs of the Times, 9. April 1896; Counsels on Diet and Foods 218. ICP1 149 4 Gott hatte für das Kind Manoas eine wichtige Aufgabe vorgesehen. Es war seine Absicht, ihn richtig darauf vorzubereiten, und deshalb mussten die Lebensgewohnheiten von Mutter und Kind so sorgfältig reguliert werden ... Das Kind ist zum Guten oder zum Schlechten vom Verhalten der Mutter betroffen. Sie muss sich von guten Grundsätzen leiten lassen, ein gemäßigtes Leben führen und zum Verzicht bereit sein, wenn ihr am Wohlergehen ihres Kindes liegt. Christian Temperance and Bible Hygiene 38 (1890); Temperance 90. ICP1 150 1 Sowohl Väter als auch Mütter betroffen -- Väter tragen ebenso wie die Mütter Verantwortung für ihre Kinder und sollten ernsthaft um die Gnade Gottes bitten, damit sie vor Gott bestehen können. Die Frage, die sich jeder Vater und jede Mutter stellen muss, lautet: "Wie sollen wir mit dem Kind, das wir bekommen, umgehen?" Viele nehmen die Folgen des vorgeburtlichen Einflusses auf die leichte Schulter, aber die Botschaft, die Gott diesen hebräischen Eltern sandte und zweimal wiederholte, zeigt in sehr eindringlicher und ernsthafter Weise, wie der Schöpfer darüber denkt. The Signs of the Times, 26. Februar 1902. ICP1 150 2 Eltern drücken ihren Kindern ihren eigenen Stempel auf -- Wenn Eltern ihren Begierden nachgeben, stärken sie ihre niederen Leidenschaften, und dadurch wird auch ihre geistige und moralische Kraft gemindert. Geistliches wird durch die Sinnlichkeit verdrängt, und wenn Kinder geboren werden, entwickeln sie ebensolche Wesenszüge, weil ihnen die Eltern ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben ... Das Gehirn wird geschwächt, und die Merkfähigkeit ist wenig ausgebildet ... Die Sünde der Eltern wirkt sich auf die Kinder aus, weil die Eltern ihnen den Stempel ihrer unbeherrschten Lebensweise aufdrücken. Testimonies for the Church II, 391 (1870). ICP1 150 3 Satan versucht den Charakter zu verderben -- Es wurde mir gezeigt, dass Satan versucht, Paare, die heiraten, charakterlich zu verderben, damit er dann den Kindern seinen hassenswerten Stempel aufdrücken kann ... ICP1 150 4 Die Nachkommen kann er sehr viel leichter nach seinen Vorstellungen formen, wenn es ihm gelingt, ihnen durch die Eltern seinen charakterlichen Stempel aufzudrücken. So werden viele Kinder schon mit niederen Leidenschaften geboren, weil sie ihnen vererbt werden, aber die moralische Einsicht ist nur geringfügig entwickelt. Testimonies for the Church II, 480 (1870). ICP1 151 1 Geburtenkontrolle ist eine Frage der Vernunft -- Wer die Anzahl seiner Kinder vergrößert, obwohl vernünftige Überlegungen dagegen sprechen, muss wissen, dass körperliche und geistige Schwäche das Erbe dieser Kinder sein wird und dass er damit die letzten sechs Gebote des Dekalogs übertritt ... Sie leisten einen Beitrag zur zunehmenden Degenerierung der Menschheit und zur Entwürdigung der Gesellschaft, und damit fügen sie ihrem Nächsten Schaden zu. ICP1 151 2 Wenn sich Gott so um das Recht unserer Nachbarn kümmert, hat er dann nicht noch viel mehr Interesse an den Menschen, die uns näher stehen? Wenn er genau weiß, wann ein Sperling zu Boden fällt, glaubt ihr nicht, dass er sich dann auch um die Kinder sorgt, die körperlich und geistig behindert geboren werden und mehr oder weniger ihr ganzes Leben darunter leiden müssen? ICP1 151 3 Wird er Eltern, denen er die Fähigkeit zu vernünftigem Denken gegeben hat, die jedoch alle Überlegungen verdrängt haben, um ihrer Leidenschaft nachzugeben, nicht zur Verantwortung ziehen, wenn durch die Folgen ihres Verhaltens Generationen das Malzeichen physischer, psychischer und geistiger Mängel tragen müssen? Healthful Living 30 (1865); Selected Messages II, 424. ICP1 151 4 Mangel an Kraft wird weitergegeben -- Ungesunde, kränkliche Frauen und Männer werden in ihren ehelichen Beziehungen oft selbstsüchtig und denken nur noch an ihr eigenes Glück. Sie bedenken die Angelegenheit nicht aus der Sicht hoher, edler Grundsätze und fragen nicht, welches Leben ihre Nachkommen führen müssen, wenn sie mit körperlichen und geistigen Mängeln geboren werden und die Gesellschaft davon betroffen ist. Healthful Living 28 (1865); Selected Messages II, 423. ICP1 151 5 Krankheiten werden von Generation zu Generation weitergegeben -- Kränkliche Männer gewinnen oft die Zuneigung von scheinbar gesunden Frauen, und weil sie sich lieben, glauben sie, es sei ihr gutes Recht, zu heiraten ... Wenn es nur die beiden Ehepartner beträfe, wäre die Sünde nicht so groß, aber ihre Nachkommen müssen durch die Krankheiten, die an sie weitergegeben werden, leiden. Auf diese Weise werden Krankheiten von Generation zu Generation weitergegeben ... Sie muten der Gesellschaft kranke Menschen zu und tragen durch ihr Erbe dazu bei, dass eine immer größere Degeneration entsteht und die Leiden der Menschheit immer mehr zunehmen. Healthful Living 28 (1865); Selected Messages II, 423. ICP1 152 1 Der Faktor Altersunterschied -- Ein weiterer Grund für den Mangel an körperlicher und geistiger Gesundheit in dieser Generation ist, dass Ehen geschlossen werden, in denen ein sehr großer Altersunterschied herrscht ... Die Nachkommen solcher Ehen sind oft geistig nicht gesund. Auch körperlich sind solche Kinder nicht sehr belastbar. In solchen Familien machen sich oft die unterschiedlichsten seltsamen und leidvollen Eigenschaften bemerkbar. Die Kinder sterben oft früh, und wenn sie das Erwachsenenalter erreichen, sind sie in vielen Fällen anfällig, haben nicht viel körperliche und geistige Kraft und sind auch seelisch und moralisch schwach. ICP1 152 2 So werden Menschen in die Welt gesetzt, die eigentlich nur eine Belastung für die Gesellschaft sind. Die Eltern sind weitgehend für den Zustand ihrer Kinder verantwortlich, der von Generation zu Generation weitervererbt wird. Healthful Living 29.30 (1865); Selected Messages II, 423.424. ICP1 152 3 Gott wird uns zur Rechenschaft ziehen, wenn wir die vorgeburtlichen Bedürfnisse unserer Kinder missachten -- Frauen folgen nicht immer der Vernunft, sondern lassen sich von ihren Launen leiten. Sie sind sich nicht richtig bewusst, wie es sich auf ihre Nachkommen auswirkt, wenn sie ihren ungesunden Gelüsten und Leidenschaften nachgeben und die Gesundheit, ja sogar das Leben ihrer Kinder aufs Spiel setzen. Gott wird sie weitgehend für die körperlichen und geistigen Mängel, die auf diese Weise an zukünftige Generationen weitergegeben werden, zur Rechenschaft ziehen ... ICP1 152 4 Viele dieser Leute haben geheiratet und ihren Nachkommen ein trauriges Erbe von körperlichen und seelischen Mängeln hinterlassen. Das hemmungslose Ausleben niederer Leidenschaften und grober Sinnlichkeit wird seit Generationen weitergegeben, das Leid der Menschheit wird dadurch immer größer, und die Degenerationserscheinungen nehmen in erschreckendem Maße zu. Healthful Living 27.28 (1865); Selected Messages II, 422.423. ICP1 153 1 Eltern sorgen für die Lebensqualität der Kinder -- Wie die Eltern, so werden weitgehend auch die Kinder sein. Die körperliche Verfassung, die Ernährungsgewohnheiten, die geistigen und moralischen Neigungen der Eltern wird man mehr oder weniger in den Kindern wiederfinden. The Ministry of Healing 371 (1905). ICP1 153 2 Beeinflussung der Gesellschaft und der Zukunft -- Je edler die Ziele, je höher die geistlichen und geistigen Bestrebungen sind und je besser der Gesundheitszustand der Eltern ist, desto besser sind die Lebensaussichten, die sie ihren Kindern mit auf den Weg geben. Wenn sie ihre guten Eigenschaften pflegen, bewirken sie Gutes für die Gesellschaft und für zukünftige Generationen ... ICP1 153 3 Viele vergeuden ihre Kraft, weil sie sich hemmungslos ihren Begierden und niederen Leidenschaften hingeben, und Millionen Menschen werden dadurch für diese und für die zukünftige Welt untauglich. Eltern sollten bedenken, dass ihre Kinder all diesen Versuchungen ausgesetzt sein werden. Schon vor der Geburt eines Kindes sollten die Eltern mit der Vorbereitung der Kinder beginnen, damit sie sich später erfolgreich gegen diese Übel zur Wehr setzen können. ICP1 153 4 Die größte Verantwortung trägt die Mutter. Der kleine Körper des Kindes wächst in ihr heran und wird durch ihr Blut ernährt, aber sie übermittelt dem Kind auch geistige und geistliche Eigenschaften, die seinen Charakter formen. The Ministry of Healing 371.372 (1905). ICP1 153 5 Eltern geben ihre eigenen Charaktereigenschaften an die Kinder weiter -- Eltern geben ihre eigenen Charaktereigenschaften an ihre Kinder weiter, und wenn die eine oder andere Eigenschaft besonders hervorsticht und nicht sehr liebenswert erscheint, wer sollte dann mehr Verständnis und Geduld aufbringen als die Eltern? Wer sollte sich ernsthafter darum bemühen, den Kindern die guten Eigenschaften Christi zu vermitteln? ICP1 154 1 Mütter nutzen diesbezüglich ihre Möglichkeiten nicht einmal halb so viel, wie sie könnten. Sie scheinen nicht zu begreifen, dass sie im besten Sinn des Wortes Missionare sind, die mit Gott zusammenarbeiten müssen, damit ihre Kinder einen ausgewogenen Charakter entwickeln. Das ist die große Last, die ihnen Gott auferlegt hat. Die Mutter ist Gottes Beauftragte, die ihrer Familie den Glauben vermitteln soll. The Review and Herald, 15. September 1891. ICP1 154 2 Die Verantwortung der Eltern für die vorgeburtliche Beeinflussung der Kinder -- Die erste Voraussetzung für die Kindererziehung ist eine gesunde körperliche Verfassung, die auch eine wichtige Grundlage für die geistige und moralische Gesundheit ist. Körperliche und moralische Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Was für eine große Verantwortung liegt da auf den Eltern, wenn wir bedenken, dass ihre Lebensweise vor der Geburt der Kinder weitgehend mitverantwortlich ist für deren charakterliche Entwicklung nach der Geburt. Healthful Living 32 (1865); Selected Messages II, 426. ICP1 154 3 Was man tun kann -- Es ist möglich, dass Eltern ihren Kindern Neigungen vererbt haben ..., durch die es schwierig ist, sie zu konsequenter Mäßigkeit zu erziehen und ihnen gute Gewohnheiten zu vermitteln. Wenn sie das Verlangen nach einer ungesunden Ernährung, Aufputschmitteln und Drogen von ihren Eltern geerbt haben, ist es besonders schwierig, dem entgegenzuwirken, weil sie selbst die Verursacher sind. Wie ernst müssen da die Eltern ihre Aufgabe nehmen, um mit Hoffnung und Glauben ihren bedauernswerten Kindern zu helfen! Testimonies for the Church III, 567.568 (1875). ICP1 154 4 Eltern werden zur Verantwortung gezogen -- Wenn sich Eltern und Kinder am Jüngsten Tag wiedersehen, werden wir traurige Szenen erleben. Tausende von Kindern, die zu Sklaven des Genusses gemacht wurden, moralisch heruntergekommen sind und ein böses Leben geführt haben, werden dann ihren Eltern, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind, gegenüberstehen. Wer anders als die Eltern sollte dafür zur Verantwortung gezogen werden? Hat der Herr die Jugend verdorben? Aber nein! Wer hat dann das Unheil angerichtet? Wurden nicht die sündigen Begierden der Eltern an die Kinder weitergegeben? Und wurde der Schaden nicht noch größer dadurch, dass die Eltern ihre Erziehungspflicht, die ihnen Gott übertragen hat, vernachlässigten? Eines ist sicher: Alle diese Eltern werden sich vor Gott verantworten müssen. Christian Temperance and Bible Hygiene 76.77 (1890); Fundamentals of Christian Education 140.141. ICP1 155 1 Mehr als menschliche Weisheit ist nötig -- Eltern müssen bedenken, dass ihre Kinder mit Versuchungen konfrontiert werden ... Schon vor der Geburt sollte man sie durch eine entsprechende Vorbereitung dazu befähigen, den Kampf gegen das Böse zu gewinnen. The Ministry of Healing 372 (1905). ICP1 155 2 Glücklich diejenigen, die in ihrem Leben Gott reflektieren -- Glücklich die Eltern, in deren Leben Gott so zu erkennen ist, dass die Gebote und Angebote Gottes in den Kindern Dankbarkeit wecken und von ihnen beachtet werden. Glücklich die Eltern, deren Liebe, Gerechtigkeit und Geduld den Kindern die Liebe, Gerechtigkeit und Geduld Gottes vor Augen führt und die Kinder lehren, sie zu lieben, ihnen zu vertrauen, ihnen zu gehorchen und sie dadurch befähigen, auch ihren Vater im Himmel zu lieben, ihm zu vertrauen und zu gehorchen. Eltern, die ihren Kindern dies vermitteln, geben ihnen damit eine Mitgift, die wertvoller ist als der Reichtum der ganzen Welt -- einen Schatz, der Ewigkeitswert hat. The Ministry of Healing 375.376 (1905). ------------------------Kapitel 17: Erbgut und Umwelt ICP1 156 1 Der Einfluss des Erbguts -- Bedenkt die Macht des Erbguts, den Einfluss schlechter Gesellschaft und ungünstiger Umweltbedingungen sowie die Macht schlechter Gewohnheiten! Wundern wir uns noch, dass sich viele unter solchen Einflüssen negativ entwickeln? Wundern wir uns, dass Bemühungen um eine positive Entwicklung so wenig fruchten? The Ministry of Healing 168 (1905). ICP1 156 2 Kinder erben oft bestimmte Neigungen -- In der Regel erben Kinder die Veranlagung und Neigungen ihrer Eltern; da sie auch deren Beispiel folgen, begehen sie außerdem die Sünden der Eltern. So werden die Sünden von einer Generation zur andern vererbt. Damit trat die Schlechtigkeit und Unehrerbietigkeit Hams bei seinen Nachkommen wieder zu Tage und brachte über viele Generationen Fluch ... Wie reich wurde andererseits Sems Achtung vor seinem Vater belohnt, und welch glänzende Rolle spielten fromme Männer in seiner Nachkommenschaft! Patriarchen und Propheten 95 (1890). ICP1 156 3 Mütter sollten sich über die Gesetze der Vererbung informieren -- Hätten die Mütter vergangener Generationen über ihre Lebensgesetze Bescheid gewusst, dann hätten sie verstanden, dass ihre Konstitution, ihre moralischen Ansichten und mentalen Fähigkeiten sich in erheblichem Maße in ihren Kindern zeigen würden. Die Unwissenheit über diese Dinge, die so viele an den Tag legen, ist geradezu kriminell. Healthful Living 37 (1865); Selected Messages II, 431. ICP1 157 1 Krankheiten werden von den Eltern auf die Kinder übertragen -- Seit dem Sündenfall ging die Entwicklung rapide abwärts. Krankheiten wurden von den Eltern auf die Kinder übertragen, Generation um Generation. Sogar Säuglinge in der Wiege leiden schon an Beschwerden, die durch die Sünden der Eltern verursacht wurden. ICP1 157 2 Mose, der erste Geschichtsschreiber, zeichnet ein ziemlich genaues Bild des sozialen und individuellen Lebens in der Frühzeit der Weltgeschichte, aber wir finden keinen Bericht darüber, dass ein Kind blind, taub, behindert oder schwachsinnig geboren worden wäre. Kein einziges Mal wird über Todesfälle im Säuglings-, im Kindesalter oder in der Jugend berichtet ... Es war so selten, dass ein Sohn vor seinem Vater starb, dass ein solches Ereignis extra berichtet wurde: "Haran starb vor seinem Vater Tara." Die Patriarchen von Adam bis Noah lebten -- von wenigen Ausnahmen abgesehen -- an die tausend Jahre. Seither hat sich die durchschnittliche Lebensdauer stark verkürzt. ICP1 157 3 Zur Zeit Christi war die Menschheit bereits so degeneriert, dass nicht nur die Alten, sondern auch Leute mittleren Alters und Jugendliche aus jeder Stadt zum Heiland gebracht wurden, um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Christian Temperance and Bible Hygiene 7.8 (1890). ICP1 157 4 Kinder sollten die schlechten Angewohnheiten ihrer Eltern vermeiden -- Krankheit entsteht nie ohne Grund. Häufig geht ihr eine Missachtung der Gesundheitsgesetze voraus. Viele leiden als Folge der Übertretung ihrer Eltern. Auch wenn sie für das Verhalten ihrer Eltern nicht verantwortlich sind, ist es dennoch ihre Pflicht, sich über die Gesundheitsgesetze zu informieren. Sie sollten die schlechten Angewohnheiten ihrer Eltern vermeiden und sich durch eine konsequente Lebensweise bessere Bedingungen schaffen. The Ministry of Healing 234 (1905). ICP1 157 5 Die Sünden der Vorfahren erfüllen die Welt mit Krankheiten -- Unsere Vorfahren haben uns Gewohnheiten und Vorlieben hinterlassen, welche die Welt mit Krankheiten erfüllen. Die schrecklichen Einflüsse der Sünden der Väter durch einen verdorbenen Geschmack können an den Kindern bis zur dritten und vierten Generation festgestellt werden. Die schlechten Ernährungsgewohnheiten und die üppigen und schrankenlosen Gewohnheiten der Menschen füllen unsere Armenhäuser, unsere Gefängnisse und unsere Nervenheilanstalten. Unmäßigkeit beim Genuss von Tee und Kaffee, Wein, Bier, Rum und Branntwein, die Verwendung von Tabak, Opium und anderen Drogen hatten eine starke geistige und körperliche Degeneration zur Folge, und diese Degeneration nimmt weiter zu. The Review and Herald, 29. Juli 1884; Counsels on Health 49. ICP1 158 1 Das Verlangen nach Stimulanzien vererbt -- Manchen genügt es nicht, Wein oder Apfelwein im Haus zu haben. Sie haben ein Verlangen nach Stimulanzien geerbt, und Satan bemüht sich ständig, sie dazu zu bringen, diesem Verlangen nachzugeben. Wenn sie seinen Versuchungen erliegen, finden sie kein Ende. Ihre Lust will gestillt werden, und sie wird bis zum eigenen Ruin befriedigt. Der Verstand wird benebelt, die Vernunft regiert nicht mehr, denn sie denken nur noch an ihr eigenes Verlangen. Testimonies for the Church V, 356.357 (1885). ICP1 158 2 Die Übel des Tabaks werden an die Kinder weitergegeben -- Für Kinder und Jugendliche ist Tabakgenuss in hohem Maße schädlich. Die ungesunden Verhaltensweisen vergangener Generationen beeinflussen die Kinder und Jugendlichen von heute. Ein geschwächter Verstand, körperliche Schwäche, angegriffene Nerven und unnatürliches Verlangen werden als Erbe von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Und manche Praktiken, die von den Kindern weitergeführt werden, verstärken diese schlimmen Folgen noch. Der physische, mentale und moralische Niedergang, der zu so großer Besorgnis Anlass gibt, ist hauptsächlich eine Folge solchen Verhaltens. The Ministry of Healing 328.329 (1905). ICP1 158 3 Kinder erben Neigungen -- Kinder erben zwar auch Neigungen zum Bösen, aber dennoch haben sie auch viele liebenswerte Charakterzüge. Diese sollten verstärkt und weiterentwickelt werden, während die ungünstigen Neigungen sorgfältig abgewehrt und unterdrückt werden müssen. Man sollte Kindern nicht schmeicheln, denn Schmeicheleien sind Gift für sie. Die Eltern sollen ihnen aber eine heilige und liebevolle Zuwendung entgegenbringen und so ihr Vertrauen und ihre Liebe gewinnen. The Review and Herald, 24. Januar 1907. ICP1 159 1 Passende Worte des Lobes -- Wann immer die Mutter ihren Kindern für ihr gutes Benehmen ein Lob aussprechen kann, sollte sie dies tun. Sie sollte sie mit anerkennenden Worten und liebenden Blicken ermutigen. Diese werden wie Sonnenstrahlen in das Herz der Kinder scheinen und Selbstachtung und Selbstbewusstsein fördern. Testimonies for the Church III, 532 (1889). ICP1 159 2 Manchmal wird eine aufbrausende Art vererbt -- Manche erben eine aufbrausende Art, und ihre Erziehung hat ihnen keine Selbstbeherrschung vermittelt. Mit einem solchen hitzigen Temperament verbinden sich oft Neid und Eifersucht. Testimonies for the Church II, 74 (1868). ICP1 159 3 Satan benutzt vererbte Schwächen -- Aus eigener Kraft können wir den Begierden des Fleisches nicht widerstehen. Satan wird gerade diese Schwächen benutzen, um uns in Versuchung zu führen. Christus wusste, dass der Feind sich jedem Menschen nahen würde, um aus dessen ererbten Schwächen Vorteile zu ziehen und alle, die kein Gottvertrauen besitzen, durch seine Einflüsterungen zu umgarnen. Unser Herr hat dadurch, dass er uns auf unserem Pilgerpfad voran geschritten ist, den Weg der Überwindung gebahnt. Es ist nicht sein Wille, dass wir im Kampf mit Satan irgendwie benachteiligt sein sollten ... "Seid getrost", sagt er, "ich habe die Welt überwunden." Johannes 16,33; Das Leben Jesu 107 (1898). ICP1 159 4 Die Bekehrung verändert ererbte Neigungen -- Eine echte Bekehrung verändert das Erbgut und die Neigung zum Bösen. Der Glaube an Gott ist eine feste Faser, aus unzähligen Fäden zusammengesetzt und mit Takt und Feinfühligkeit gewebt. Nur die göttliche Weisheit kann diese Faser vollenden. Es gibt ziemlich viele Gewebe, die fein aussehen, aber den Test nicht bestehen. Sie waschen sich aus, die Farben sind nicht echt. In der Sommerhitze verblassen sie und werden unbrauchbar. Das Gewebe kann eine raue Behandlung nicht vertragen. Brief 105, 1893; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1101. ICP1 160 1 Wir sind keine Sklaven unseres Erbguts -- Die wesentliche Frage für uns lautet: Besitzen wir die Eigenschaften Christi? Entschuldigungen sind zwecklos. Egal, wie die Begleitumstände, Leidenschaften und Gelüste sein mögen -- sie herrschen nicht über den Gottesfürchtigen, sondern er hat Kontrolle über sie. Ein Christ braucht nicht Sklave irgendeiner ererbten oder gepflegten Neigung oder Gewohnheit zu sein. Special Testimonies, Serie A IX, 56 (1897); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 421. ICP1 160 2 Engel helfen uns beim Kampf gegen diese Neigungen -- Engel sind immer dort gegenwärtig, wo sie am meisten gebraucht werden. Sie stehen denen bei, die den härtesten Kampf zu bestehen haben, den Kampf gegen böse Neigungen und erbliche Belastungen, und denen, die unter entmutigenden häuslichen Bedingungen zu leiden haben. The Review and Herald, 16. April 1895; My Life Today 303. ICP1 160 3 Der Glaube heiligt ererbte Unvollkommenheiten -- Jene, die durch ein kluges Verständnis der Schrift das Kreuz im rechten Licht sehen und wahrhaft an Christus glauben, besitzen eine sichere Glaubensgrundlage. Sie haben den Glauben, der durch die Liebe tätig wird und die Seele von aller ererbten und anerzogenen Unvollkommenheit reinigt. Testimonies for the Church VI, 238 (1900). ICP1 160 4 Weit reichende Auswirkungen der Umgebung -- Wir leben in einer Atmosphäre satanischer Hexerei. Der Feind möchte ein Netz der Ausschweifung um jede Seele weben, das von der Gnade Christi nicht durchdrungen werden kann. Versuchungen werden kommen. Aber wenn wir wachsam sind und Selbstbeherrschung und Reinheit bewahren, werden die verführerischen Geister keine Gewalt über uns haben. Wer die Versuchung nicht sucht, wird die Kraft haben, ihr zu widerstehen, aber wer sich in eine schlechte Atmosphäre begibt, ist selbst dafür verantwortlich, wenn er überwältigt wird und fällt. Man wird in der Zukunft gute Gründe für die Warnungen vor verführerischen Geistern erkennen. Dann wird auch die Kraft der Worte Christi deutlich werden: "Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." Matthäus 5,48; Counsels to Parents, Teachers, and Students 257 (1913). ICP1 161 1 Lots Töchter wurden von ihrer schlechten Umgebung verdorben -- Lot blieb nur eine kurze Zeit in Zoar. Die Gottlosigkeit war dort ebenso groß wie in Sodom. Darum fürchtete er sich zu bleiben; auch diese Stadt sollte ja zerstört werden. Bald darauf wurde Zoar vernichtet, wie es Gott beabsichtigt hatte. Nun endlich nahm Lot seinen Weg in die Berge und wohnte in einer Höhle, aller Dinge beraubt, deretwegen er gewagt hatte, seine Familie den Einflüssen einer gottlosen Stadt auszusetzen. Aber selbst dorthin verfolgte ihn der Fluch Sodoms. Das sündhafte Verhalten seiner Töchter war eine Folge der Gemeinschaft mit jenen lasterhaften Städtern. Durch den Umgang mit ihnen waren auch sie so verdorben, dass sie Gut und Böse nicht mehr unterscheiden konnten. Lots einzige Nachkommenschaft, die Moabiter und Ammoniter, waren minderwertige, götzendienerische Stämme, Empörer gegen Gott und erbitterte Feinde seines Volkes. Patriarchen und Propheten 144 (1890). ICP1 161 2 Meide alle schlechten Einflüsse -- Nur wenige machen sich klar, wie wichtig es ist, alle Verbindungen, die dem Glaubensleben abträglich sind, so viel wie möglich zu meiden. Bei der Wahl ihrer Umgebung setzen nur wenige das geistliche Gedeihen an die erste Stelle. ICP1 161 3 In Scharen strömen Eltern mit ihren Kindern in die Städte, weil sie meinen, ihren Lebensunterhalt dort leichter als auf dem Lande zu verdienen. Die Kinder, die, wenn sie nicht gerade in der Schule sind, keine Beschäftigung haben, werden auf der Straße groß. Von schlechten Kameraden nehmen sie ausschweifende und lasterhafte Gewohnheiten an. Die Eltern sehen das alles, aber da die Berichtigung ihres Irrtums ein Opfer erfordert, bleiben die Kinder, wo sie sind, bis Satan volle Herrschaft über sie gewonnen hat. Opfert lieber alle weltlichen Rücksichten, als dass ihr die kostbaren Seelen gefährdet, die eurer Fürsorge anvertraut sind. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 62.63 (1882). ICP1 162 1 Wohne in himmlischer Atmosphäre! -- Wir sollten uns von wahrem Glauben und gesundem Menschenverstand leiten lassen. Wir sollten unsere Seele mit einer himmlischen Atmosphäre umgeben. Männer und Frauen sollten sich in Acht nehmen; sie müssen beständig wachsam sein. Keines ihre Worte, keine ihrer Taten dürfen dazu führen, dass schlecht über sie gesprochen wird. Wer vorgibt, ein Nachfolger Christi zu sein, muss auf sich achten und sich in Gedanken, Worten und Taten rein und unbefleckt erhalten. Sein Einfluss auf andere soll positiv sein. Sein Leben soll die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit widerspiegeln. Counsels to Parents, Teachers, and Students 257.258 (1913). ICP1 162 2 Kindheitsneigungen prägen das Leben -- Schon sehr früh werden Kinder für negative Einflüsse empfänglich, aber Eltern, die vorgeben, Christen zu sein, scheinen den schlechten Einfluss ihres eigenen Verhaltens nicht wahrzunehmen. Wenn sie nur merken würden, dass die Einflüsse in den frühen Kindheitsjahren den Charakter formen und das Schicksal entweder zum ewigen Leben oder zum ewigen Tod lenken! Kinder sind für moralische und geistliche Eindrücke sehr empfänglich, und wenn sie in ihrer Kindheit weise erzogen werden, mögen sie zwar gelegentlich in die Irre gehen, aber sie werden nicht verloren gehen. The Signs of the Times, 16. April 1896; Child Guidance 198. ICP1 162 3 Die weit reichende Verantwortung der Eltern -- Eltern tragen die wesentliche Verantwortung für die Charakterentwicklung ihrer Kinder. Sie sollten sich um Ausgewogenheit in der Erziehung bemühen. Es gibt nur wenige ausgeglichene Kinder, weil die Eltern es oft sträflich vernachlässigen, schwache Charakterzüge zu schulen und schlechten entgegenzuwirken. Sie machen sich nicht bewusst, dass es ihre heilige Pflicht ist, auf die Neigungen jedes Kindes zu achten, ihre Kinder zu guten Gewohnheiten und zu gutem Denken zu erziehen. Testimonies for the Church V, 319 (1885). ICP1 163 1 Es beginnt im Kindesalter -- Die Arbeit der Eltern mit dem Kind sollte im frühen Kindesalter beginnen, damit sein Charakter bereits geprägt ist, bevor ihm die Welt ihr Siegel auf Herz und Verstand drückt. The Review and Herald, 30. August 1881; Child Guidance 193. ICP1 163 2 Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend -- Mütter, achtet darauf, dass ihr eure Kinder in den ersten drei Lebensjahren recht erzieht. Erlaubt ihnen nicht, ihre eigenen Wünsche und Gelüste auszuprägen. Die Mutter muss für ihr Kind denken. In den ersten drei Jahren wird der winzige Zweig gebogen. Mütter sollten wissen, wie wichtig diese Zeit ist. In diesen Jahren wird die Grundlage gelegt. Manuskript 2, 1899; Child Guidance 194. ICP1 163 3 Die ersten sieben Jahre sind für die Charakterentwicklung wesentlich -- Die Früherziehung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Was die Kinder in den ersten sieben Lebensjahren lernen, formt den Charakter intensiver als alle weiteren Jahre. Manuskript 2, 1903; Child Guidance 193. ICP1 163 4 Die ersten Lektionen werden selten vergessen -- Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sollen von Vater, Mutter oder irgendeinem Familienmitglied kein ungeduldiges Wort hören, denn schon sehr früh bekommen sie ihre Eindrücke, und das, was die Eltern heute aus ihnen machen, verkörpern sie morgen und übermorgen. Die ersten Lektionen, die das Kind gelernt hat, werden selten vergessen. Die Prägungen der frühen Kindheit zeigen sich in späteren Jahren. Sie mögen vergraben sein, aber sie werden selten ausgelöscht. Manuskript 57, 1897; Child Guidance 193.194. ICP1 163 5 Frühe körperliche Entwicklung -- In den ersten sechs oder sieben Lebensjahren eines Kindes sollte insbesondere auf seine körperliche, aber auch auf seine intellektuelle Entwicklung geachtet werden. Wenn danach die körperliche Konstitution gut ist, sollte man sich auf beides konzentrieren. Die Kindheit umfasst die ersten sechs oder sieben Jahre. In dieser Zeit sollte man Kinder wie kleine Lämmer laufen lassen, damit sie im Haus und draußen herumtoben, fröhlich sein und ohne Sorgen herumhüpfen können. ICP1 164 1 Eltern, insbesondere Mütter, sollten die einzigen Lehrer dieser Kleinen sein. Sie sollten noch nicht aus Büchern lernen. Normalerweise sind die Kinder sehr wissbegierig und wollen die Natur kennen lernen. Sie stellen Fragen über das, was sie sehen und hören, und die Eltern sollten diese Gelegenheiten nutzen, sie zu unterrichten, und diese kleinen Befragungen geduldig beantworten. Auf diese Weise können sie dem Feind zuvorkommen und den Verstand ihrer Kinder stärken, indem sie eine gute Saat in ihr Herz säen und für die böse keinen Raum lassen. Für ihre Charakterentwicklung brauchen die Kinder die liebevolle Unterweisung der Mutter im frühen Kindesalter. Healthful Living 44; Selected Messages II, 437. ICP1 164 2 Besondere Fürsorge für das erste Kind -- Vor allem das erste Kind sollte mit großer Sorgfalt unterwiesen werden, denn es wird die anderen erziehen. Wie Kinder aufwachsen, hängt von ihrer Umgebung ab. Wenn sie mit lauten und polternden Menschen zusammen sind, werden sie ebenso laut und nahezu unerträglich werden. Manuskript 64, 1899; Child Guidance 27. ICP1 164 3 Unterschiedliche Erziehung für unterschiedliche Kinder -- Es gibt Kinder, die mehr Geduld und Freundlichkeit brauchen als andere. Sie haben ungünstige Charakterzüge geerbt und brauchen deshalb umso mehr Zuwendung und Liebe. Mit entsprechender Ausdauer können auch diese schwierigen Kinder auf einen Platz im Werk des Herrn vorbereitet werden. Sie können unentdeckte Begabungen besitzen, mit denen sie, wenn diese geweckt werden, sogar jene noch übertreffen, von denen man eigentlich mehr erwartet hatte. Counsels to Parents, Teachers, and Students 115.116 (1913). ICP1 164 4 Gewohnheiten ändern sich im späteren Leben kaum -- Was das Kind sieht und hört, prägt sich tief in den jungen Verstand ein, und kein Ereignis im späteren Leben vermag diese Eindrücke vollständig auszulöschen. Der Verstand entwickelt sich, und die Vorlieben bekommen Gestalt und Kraft. Aus wiederholten Handlungen werden Gewohnheiten. Sie können im weiteren Leben durch intensives Training zwar abgeschwächt, aber nur selten verändert werden. Good Health, Januar 1880; Child Guidance 199.200. ICP1 165 1 Der heilsame Einfluss von Freundlichkeit -- Durch Freundlichkeit und Sanftmut entsteht eine Atmosphäre, die heilsam und nicht zerstörerisch wirkt. Brief 320, 1906; My Life Today 152. ------------------------Kapitel 18: Geborgenheit in der Familie ICP1 166 1 Menschliche Liebe soll aus der göttlichen gespeist werden -- Nur mit Christus kann eine Ehe Bestand haben. Die menschliche Liebe soll ihre Innigkeit aus der göttlichen nehmen. Nur wenn Christus regiert, kann es tiefe, wahre und selbstlose Zuneigung geben. The Ministry of Healing 358 (1905). ICP1 166 2 Gottes Ideal -- Mit der Hilfe Christi können Männer und Frauen Gottes Ideal erreichen. Was menschliche Weisheit nicht erreichen kann, schenkt uns seine Gnade, wenn wir ihm in Liebe vertrauen. Seine Fürsorge kann Herzen mit himmlischer Kraft verbinden. Liebe wird dann mehr sein als der Austausch von schönen und schmeichelnden Worten. Der himmlische Webstuhl webt Kette und Schuss feiner und fester als jeder irdische. Das Ergebnis ist keine Kunstfaser, sondern ein festes und belastbares Gewebe. Mit dem goldenen Band einer Liebe, die beständig ist, wird Herz an Herz gebunden. The Ministry of Healing 362 (1905). ICP1 166 3 Werde dir deiner Gefühle bewusst -- Wer eine Ehe eingehen möchte, soll jede Gefühlsregung und jede Charakterentwicklung des anderen, dem er sein Leben anvertrauen möchte, genau beobachten. Jeder Schritt in Richtung auf eine eheliche Verbindung soll durch Bescheidenheit, Einfachheit, Aufrichtigkeit und ein echtes Verlangen, Gott zu gefallen und ihn zu ehren, geprägt sein. Die Ehe hat einen großen Einfluss auf das nachfolgende Leben in dieser und der zukünftigen Welt. Ein aufrichtiger Christ wird keine Pläne machen, die Gott nicht gutheißen kann. The Ministry of Healing 359 (1905). ICP1 167 1 Echte Einheit ist das Werk von Jahren -- Auch wenn man mit noch so viel Sorgfalt und Überlegung eine Ehe eingeht, sind doch nur wenige Paare völlig vereint, wenn die Trauzeremonie abgeschlossen ist. Die echte Einheit der beiden in der Ehe ist das Werk der folgenden Jahre. The Ministry of Healing 359.360 (1905). ICP1 167 2 Romantische Vorstellungen vergehen -- Wenn das frisch verheiratete Paar das Leben mit seinen Wirren und Lasten kennen lernt, vergehen die romantischen Vorstellungen über die Ehe schnell. Mann und Frau lernen sich gegenseitig viel intensiver kennen, als es in der vorherigen Beziehung möglich war. Das ist für beide eine sehr schwierige Erfahrung. Das Glück und Funktionieren ihres gesamten zukünftigen Lebens hängt davon ab, ob sie sich in dieser Situation richtig verhalten. Oft entdecken sie aneinander unerwartete Schwächen und Unzulänglichkeiten, aber Herzen, welche die Liebe vereint hat, werden auch bisher unerkannte Stärken erkennen. Jeder sollte mehr nach den Stärken als nach den Schwächen des anderen suchen. Oft entscheidet unsere eigene Einstellung und die Atmosphäre, mit der wir uns umgeben, darüber, was wir im anderen sehen. ICP1 167 3 Viele betrachten das Ausdrücken von Liebe als Schwäche und sind so abweisend, dass andere zurückgestoßen werden. Eine solche Haltung ist eine schwere Prüfung für die Zuneigung. Wenn die sozialen und großzügigen Impulse verdrängt werden, ziehen sie sich zurück, und das Herz wird einsam und kalt. Wir sollten uns vor diesem Irrtum bewahren. Die Liebe kann nicht lange leben, ohne sich Ausdruck zu geben. Lass ein Herz, das mit deinem verbunden ist, nicht aus Mangel an Freundlichkeit und Zuwendung verhungern. The Ministry of Healing 360 (1905). ICP1 168 1 Liebe beflügelt zu edleren Zielen -- Jeder soll eher Liebe geben als empfangen. Pflege die edelsten Züge bei dir selbst und bemühe dich, die guten Eigenschaften an beiden Partnern festzustellen. Das Bewusstsein, angenommen zu sein, ist ein wunderbarer Ansporn und eine Befriedigung. Sympathie und Respekt verstärken das Streben nach Vervollkommnung, und die Liebe nimmt in dem Maße zu, wie sie zu edleren Zielen beflügelt. The Ministry of Healing 361 (1905). ICP1 168 2 Die eigene Persönlichkeit darf nicht untergehen. Weder der Mann noch die Frau sollten ihre eigene Persönlichkeit in der des anderen untergehen lassen. Jeder hat eine persönliche Beziehung zu Gott. Ihn müssen wir fragen: "Was ist richtig? Was ist falsch? Wie kann ich dem Sinn meines Lebens am besten entsprechen?" Den ganzen Überschwang deiner Zuneigung schenke dem, der sein Leben für dich gab. Gib Christus überall den ersten, letzten und besten Platz. In dem Maße, wie deine Liebe zu ihm tiefer und stärker wird, wird auch eure Liebe zueinander geheiligt und gestärkt. The Ministry of Healing 361 (1905). ICP1 168 3 Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, und die der Frau soll niemals in der ihres Mannes untergehen. Gott ist unser Schöpfer. Durch Schöpfung und Erlösung gehören wir ihm. Wir sollten darüber nachdenken, wie viel wir Gott zurückgeben können, denn er schenkt uns die moralische Kraft, die Fähigkeiten, den Verstand, und er möchte, dass wir zu seiner Ehre das Allerbeste aus diesen wertvollen Gaben machen. Manuskript 12, 1895. ICP1 168 4 Vollständige Unterwerfung gebührt nur Jesus -- Gott erwartet, dass die Frau sich der Herrlichkeit Gottes und der Ehrfurcht vor ihm immer bewusst ist. Vollständige Unterwerfung gebührt nur dem Herrn Jesus Christus, der sie um den unendlich hohen Preis seines Lebens als sein eigenes Kind erkauft hat ... Ihre Identität kann nicht mit der ihres Ehemannes verschmelzen, denn sie ist von Christus erkauft. Brief 18, 1891; The Adventist Home 116. ICP1 169 1 Denkt nicht, eure Ehe sei ein Fehler -- Trotz aller Schwierigkeiten, Wirrnisse und Entmutigungen sollten Mann oder Frau nie denken, ihre Ehe sei ein Fehler oder eine Enttäuschung. Seid entschlossen, einander alles zu geben, was ihr könnt. Erinnert euch an die früheren Aufmerksamkeiten und belebt sie wieder. Ermutigt euch in jeder Hinsicht, die Schlachten des Lebens zu schlagen. Versucht einander zu erfreuen. Liebt und vergebt einander. Dann wird eure Ehe statt das Ende der Liebe wieder so wie der Anfang der Liebe sein. Die Wärme wahrer Freundschaft und die Liebe, welche die Herzen verbindet, sind ein Vorgeschmack der Freuden des Himmels. The Ministry of Healing 360 (1905). ICP1 169 2 Den Verstand benutzen -- Wer die Ehe als göttliche Einrichtung versteht, durch sein heiliges Gebot bewahrt, wird sich von der Vernunft leiten lassen. Er wird über jeden Vorteil der Ehe nachdenken. Er wird seine Kinder als ihm von Gott anvertraute wertvolle Edelsteine ansehen, deren raue Oberfläche durch Disziplin abgeschliffen werden soll, damit ihr Glanz sichtbar werden kann. Er wird es als heilige Verpflichtung empfinden, ihren Charakter zu bilden, damit sie in ihrem Leben Gutes tun, andere durch ihr Licht gesegnet werden, die Welt durch ihr Leben (ein wenig) besser wird und sie auf das höhere Leben, die bessere Welt, vorbereitet werden, damit sie ewig vor Gott und dem Lamm scheinen. Healthful Living 48 (1865). ICP1 169 3 Ein gut organisierte Familie -- Die "Familienfirma" sollte gut organisiert sein. Gemeinsam sollten Vater und Mutter ihre Verantwortung wahrnehmen. Gemeinsam sollten sie zum Besten ihrer Kinder arbeiten. Es sollte zwischen ihnen keine Uneinigkeit geben. Niemals sollten sie einander in Gegenwart der Kinder kritisieren oder Entscheidungen in Frage stellen. Wenn die Frau noch unerfahren ist, sollte sie versuchen herauszufinden, wo sie ihren Mann daran hindert, sich für das Heil der Kinder einzusetzen. Und der Mann sollte die Frau unterstützen, sie beraten und liebevoll ermutigen. The Review and Herald, 8. Juli 1902. ICP1 170 1 Eltern müssen sich selbst beherrschen -- Eltern, die ihre Familie erfolgreich führen wollen, müssen sich zunächst einmal selbst beherrschen. Wenn sie in ihrer Familie angenehme Wort hören wollen, dürfen ihre Kinder auch nur angenehme Worte von ihnen hören. Was gesät wird, wird auch geerntet. Eltern haben eine feierliche und heilige Aufgabe zu erfüllen, nämlich ihre Kinder durch Gebote und das eigene Vorbild zu erziehen. Sie sind Gott gegenüber verpflichtet, ihm ihre Kinder schon sehr früh als Menschen zu präsentieren, die wissen und erfassen, was es bedeutet, ein Nachfolger Jesu Christi zu sein. Wenn die Kinder derer, die vorgeben, biblische Christen zu sein, Gott nicht fürchten und lieben, liegt das in den meisten Fällen daran, dass das Vorbild der Eltern unzureichend war. Unechte, leere Samen wurden gesät, die eine Ernte aus Disteln und Dornen gebracht haben. Manuskript 59, 1900. ICP1 170 2 Freundliche Worte und ein Lächeln für die Familie -- Es ist nicht nur unser Vorrecht, sondern auch unsere Pflicht, den Frieden Christi im Herzen zu haben und als Friedensstifter und Nachfolger Christi wertvollen Samen zu säen, der für das ewige Leben Frucht bringt. Angebliche Nachfolger Christi mögen viele gute und nützliche Fähigkeiten besitzen, aber ihr Charakter ist durch ein unfreundliches, mürrisches, kritiksüchtiges und hart urteilendes Wesen verdorben. ICP1 170 3 Der Mann oder die Frau, die Verdächtigungen und Misstrauen hegen, bringt Uneinigkeit und Streit ins Haus. Keiner von ihnen sollte seine freundlichen Worte und sein Lächeln nur für Gäste aufheben und zu Hause gereizt sein. Damit treibt er den Frieden und die Zufriedenheit hinaus. Brief 34, 1894; Our High Calling 179. ICP1 170 4 Vermeidet eine vulgäre Sprache -- Väter und Mütter, Ehemänner und Ehefrauen, ich bitte euch, denkt und sprecht nicht auf vulgärem Niveau! Flüche, üble Scherze, ein Mangel an Höflichkeit in der Familie werden bei euch eine Wirkung hinterlassen, und wenn sie oft wiederholt werden, werden sie zur zweiten Natur. Das Heim ist ein heiliger Ort. Er darf nicht durch Vulgäres, Sinnlichkeit und Anschuldigungen verunreinigt werden. Es gibt da einen Zeugen, der sagt: "Ich kenne deine Werke." Liebe, Wahrhaftigkeit, Freundlichkeit und Barmherzigkeit seien die Pflanzen im Garten eures Herzens. Brief 18b, 1891. ICP1 171 1 Sei niemals hart und unfreundlich -- Bist du im Familienkreis auch nicht hart, unfreundlich und unhöflich? Ganz gleich, was für eine hohe Stellung du sonst innehast, wenn du zu Hause unfreundlich bist, übertrittst du Gottes Gebot. The Review and Herald, 29. März 1892. ICP1 171 2 Freunde sollen sich nicht ins Familienleben einmischen (Rat an einen jungen Mann) -- Den Familienkreis musst du als heiligen Ort, als Sinnbild des Himmels und als einen Spiegel betrachten, in dem du dich siehst. Wir können Freunde und Bekanntschaften haben, aber ins Familienleben dürfen sie sich nicht einmischen. Hier muss es eine deutliche Grenze geben, die für Ruhe, Frieden und Vertrauen Raum lässt. ICP1 171 3 Aber dein Zusammensein mit anderen Frauen und Mädchen war für sie ein Anlass zur Versuchung. Sie nahmen sich Freiheiten heraus und überschritten die Grenze, welche die eheliche Beziehung jedem Mann und jeder Frau auferlegt. Du hast es nicht gemerkt, aber deine Liebe zum Vergnügen und der Geist, den du verbreitet hast, hat andere nicht gerade von der Heiligkeit der Ehe überzeugt. ICP1 171 4 Das praktische Familienleben ist der große Charaktertest. Durch seine fürsorgliche Art in der Familie, durch seine Geduld, Freundlichkeit und Liebe offenbart ein Mann seinen Charakter. Brief 17, 1895. ICP1 171 5 Frauen sehnen sich nach Worten der Liebe -- Viele Frauen sehnen sich nach Worten der Liebe und Freundlichkeit und den üblichen Aufmerksamkeiten und Höflichkeiten, die ihnen eigentlich von ihren Ehemännern, die sie als Lebensgefährten gewählt haben, zuständen. Wie viel Ärger, Kummer und Unglücklichsein bliebe uns erspart, wenn Männer und auch Frauen jene gegenseitige Beachtung, Zuwendung, Worte der Anerkennung und kleine Aufmerksamkeiten des Lebens pflegen würden, welche die Liebe am Leben erhalten und die sie einmal für nötig hielten, um ihren Lebenspartner zu gewinnen. ICP1 172 1 Wenn Mann und Frau diese Aufmerksamkeiten, welche die Liebe erhalten, pflegen würden, wäre jeder in Gesellschaft des anderen glücklich und hätte einen positiven Einfluss auf die Familie. Sie würden sich eine kleine, glückliche Welt erhalten und hätten nicht das Verlangen, diese kleine Welt auf der Suche nach neuen Attraktionen und neuen Zielen ihrer Liebe zu verlassen. Manche Frau wurde krank und starb frühzeitig aus Mangel an ermutigenden Worten der Zuneigung und aus Mangel an Liebe, die durch nette Aufmerksamkeiten und Worte hätte zum Ausdruck gebracht werden können. Brief 27, 1872. ICP1 172 2 Der Ehemann kann gegen Krankheiten vorsorgen -- Der Mann sollte seiner Familie große Aufmerksamkeit schenken. Besonders zartfühlend soll er dem Empfinden einer schwachen Frau begegnen. Manche Krankheit kann er dadurch verhüten. Freundliche, gütige und ermutigende Worte wirken heilsamer als die besten Medizinen. Sie bringen dem verzagten und verzweifelten Herzen neuen Mut. Das Glück und der Sonnenschein, die durch freundliche Handlungen und ermutigende Worte in die Familie gebracht werden, ersetzen zehnfach die aufgewandte Mühe. ICP1 172 3 Der Ehemann muss daran denken, dass ein erheblicher Teil der Verantwortung in der Kindererziehung auf der Mutter ruht und dass ihr Anteil an der Formung der Gesinnung ihrer Kinder nicht gering ist. Allein diese Tatsache müsste genügen, für seine Frau die zärtlichsten Empfindungen auszulösen. Mit allem Eifer sollte er ihr diese verantwortungsvolle Aufgabe erleichtern. Er muss sie ermutigen, sich auf seine herzliche Liebe zu stützen. Zu seiner vornehmsten Aufgabe gehöre es, ihren Sinn himmelwärts zu wenden, wo es Kraft, Frieden und schließlich Ruhe für die Müden gibt. Er kehre nicht mit umwölkter Stirn nach Hause zurück, sondern bringe mit seiner Gegenwart Sonnenschein in die Familie. Seiner Frau sollte er helfen, aufwärts zu schauen und Gott zu vertrauen. Gemeinsam können sie dann die Verheißungen Gottes in Anspruch nehmen und seine reichen Segnungen für die Familie empfangen. Unfreundlichkeit, Klage und Verdruss verschließen Jesus das Heim. Ich schaute im Geist, dass die Engel Gottes ein Haus meiden, in dem es unfreundliche Worte, Verdrießlichkeit und Streit gibt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 93.94 (1862). ICP1 173 1 Der Mann als Haupt der Familie -- Der Ehemann und Vater ist das Haupt der Familie. Die Frau erwartet von ihm Liebe, Zuneigung und Unterstützung bei der Erziehung der Kinder, und das ist auch in Ordnung. Es sind seine Kinder genauso wie ihre, und er ist genauso an ihrem Wohlergehen interessiert. Die Kinder erwarten vom Vater Unterstützung und Führung. Er muss eine klare Vorstellung vom Leben haben und von den Einflüssen und Verbindungen, die seine Familie umgeben. Und schließlich sollte er von der Liebe und Furcht Gottes und von der Lehre seines Wortes geprägt sein, damit er seine Kinder auf dem rechten Weg führen kann. The Ministry of Healing 390 (1905). ICP1 173 2 Die Frau als "Hilfe" für den Mann -- Gott selbst gab Adam die Gefährtin, "die um ihn sei", eine Gehilfin, die zu ihm passte, die als Begleiterin geeignet war und die in Liebe und Mitgefühl mit ihm eins sein konnte. Eva wurde aus einer Rippe von Adams Seite geschaffen. Sie sollte ihn nicht als Haupt beherrschen, aber auch nicht unterdrückt werden. Sie sollte ihm vielmehr ebenbürtig zur Seite stehen, und er sollte sie lieben und beschützen. Als Teil des Mannes, Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch, war sie sein anderes Ich. In inniger Verbindung sollten sie einander liebevoll zugetan sein. Patriarchen und Propheten 22 (1890). ICP1 173 3 Frieden in den eigenen vier Wänden -- Wenn der Ehemann den edlen Charakter, die Reinheit des Herzens und die Klugheit hat, die jeder wahre Christ besitzen sollte, wird sich dies in der Ehe zeigen ... Er wird versuchen, die Gesundheit seiner Frau zu erhalten und sie aufzumuntern; er wird Worte des Trostes sprechen, um im eigenen Heim eine friedliche Atmosphäre zu schaffen. Manuskript 17, 1891; The Adventist Home 228. ICP1 174 1 Ehemänner sollten das Bild im Epheserbrief gut studieren und überlegen, was mit der Beziehung gemeint ist, die Christus zu seiner Gemeinde pflegt. Der Mann sollte wie ein Retter in seiner Familie sein. Wird er in dieser edlen, von Gott geschenkten Männlichkeit bleiben und versuchen, seine Frau und seine Kinder aufzubauen? Wird er eine reine, positive Atmosphäre verbreiten? Wird er die Liebe Jesu ebenso zum Grundsatz seines Heimes machen, wie er auf seine eigene Autorität achten würde? Manuskript 17, 1891; The Adventist Home 117. ICP1 174 2 Der Mann soll nicht auf sein Recht pochen -- Es ist kein Zeichen von Männlichkeit, wenn der Mann stur an seiner Stellung als Haupt der Familie festhält. Es verschafft ihm keinen Respekt, wenn er die Schrift zitiert, um seinen Anspruch auf Autorität deutlich zu machen. Es macht ihn auch nicht männlicher, wenn er von seiner Frau, der Mutter seiner Kinder, verlangt, seine Anweisungen zu befolgen, als seien sie unfehlbar. ICP1 174 3 Der Herr hat den Mann zum Haupt der Frau gemacht, damit er sie beschütze. Er ist das Band, das die Familienangehörigen verbindet, so wie Christus das Haupt der Gemeinde und der Retter des symbolischen Leibes ist. Jeder Ehemann, der vorgibt, Gott zu lieben, sollte sehr sorgfältig studieren, was Gott in dieser Position von ihm verlangt. Christus übt seine Autorität mit Weisheit aus, in aller Freundlichkeit und Liebe; so soll der Mann seinen Einfluss auch ausüben und dem Haupt der Gemeinde nacheifern. Brief 18b, 1891; The Adventist Home 215. ICP1 174 4 Die Frau soll dem Mann helfen, seine Würde zu bewahren -- Ich weiß, dass auch oft genug die Frau versagt. Ihre Anstrengungen, die eigenen Stimmungen zu beherrschen und die Familie glücklich zu machen, sind nicht stark genug. Es gibt ihrerseits häufig Verdruss und unnötiges Klagen. Der Mann kommt von seiner Arbeit müde und abgespannt nach Hause und begegnet einer finsteren Miene anstatt froher, ermutigender Worte. Er ist auch nur ein Mensch. Die Liebe zu seiner Frau nimmt ab, er verliert das Vergnügen an seinem Heim, sein Pfad wird dunkel und sein Mut zerbricht. Er gibt seine Selbstachtung auf und die Würde, die er nach Gottes Forderung behaupten sollte. ICP1 175 1 Der Mann ist das Haupt der Familie, gleichwie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Gott missfällt es, wenn die Ehefrau einen Weg verfolgt, durch den der Einfluss des Mannes geschmälert wird und der ihn von seiner erhabenen, verantwortungsvollen Stellung wegführt. Es gehört zur Pflicht der Frau, ihre Wünsche und ihren Willen dem Manne unterzuordnen. Beide sollten nachgiebig sein; dennoch gibt Gottes Wort der Entscheidung des Mannes den Vorrang. Es wird der Würde der Frau nicht abträglich sein, sich ihrem Mann zu fügen, den sie zu ihrem Anwalt, Ratgeber und Beschützer erwählt hat. Für den Ehemann gilt, seine Stellung innerhalb seiner Familie freundlich und dennoch entschieden zu wahren. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 94.95 (1862). ICP1 175 2 Der Mensch als soziales Wesen -- Unter allen Geschöpfen, die Gott schuf, war keines dem Menschen gleich. "Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." 1.Mose 2,2. Der Mensch war nicht geschaffen, um einsam zu leben; vielmehr sollte er ein Gemeinschaftswesen sein. Ohne Gefährtin hätten ihm die schöne Landschaft und die befriedigende Arbeit auch in Eden kein vollkommenes Glück bereitet. Selbst der Umgang mit den Engeln würde seine Sehnsucht nach Mitgefühl und Gesellschaft nicht gestillt haben. Keiner war ja wie er, als dass er ihn hätte lieben und von ihm wieder geliebt werden können. Patriarchen und Propheten 22 (1890). ICP1 175 3 Harmonie in der Familie nur durch Gottes Geist möglich -- Wir müssen Gottes Geist haben, sonst wird es in der Familie niemals Harmonie geben. Wenn die Frau den Geist Gottes hat, wird sie auf ihre Worte achten, ihr Denken unter Kontrolle haben, demütig sein und sich nicht wie eine Sklavin, sondern wie die Gefährtin ihres Mannes fühlen. Wenn der Mann ein Diener Gottes ist, wird er nicht über seine Frau herrschen und weder hart noch unbarmherzig sein. Zuwendung können wir in der Familie nie genug praktizieren, denn das Heim ist ein Sinnbild des Himmels, wenn der Geist Gottes dort wohnt. Brief 18b, 1891; The Adventist Home 118. ICP1 176 1 Die Familie an erster Stelle -- Alle unsere Kräfte sollen wir für Christus einsetzen. Das ist es, was wir alle Gott schulden. Wenn er eine Beziehung mit Christus eingeht, erfüllt der neue Mensch den ursprünglichen Plan einer Beziehung zu Gott. Er ist Vertreter Christi und soll beständig beten und wachen. Überall um ihn gibt es Aufgaben, nah und fern. Seine erste Aufgabe gilt seinen Kindern und seinen engsten Verwandten. Es gibt keine Entschuldigung für eine Vernachlässigung derer, die ihm am nächsten stehen, zugunsten anderer. ICP1 176 2 Am Tag des Gerichts werden Väter und Mütter bezüglich dessen, was sie für ihre Kinder getan haben, Rechenschaft geben müssen. Eltern werden gefragt werden, was sie zur Rettung der Seelen gesagt und getan haben, für deren Existenz sie die Verantwortung übernommen haben. Haben sie ihre Lämmchen vernachlässigt und sie in die Obhut von Fremden gegeben? Väter und Mütter, habt ihr zugelassen, dass eure Kinder in Unreinheit und Sünde aufwachsen? Die guten Taten an anderen werden nicht ausgleichen können, was ihr Gott schuldig seid, nämlich die Sorge für eure Kinder. Das geistliche Wohlergehen eurer Familie steht an erster Stelle. Nehmt sie mit zum Kreuz von Golgatha und setzt euch für sie ein wie Menschen, die dafür Rechenschaft ablegen müssen. Manuskript 56, 1899. ------------------------Kapitel 19: Elterliche Einflüsse ICP1 177 1 Von göttlichen Prinzipien geleitet -- Auf den Eltern liegt die heilige Verpflichtung, ihre Kinder in der Furcht und Liebe Gottes zu unterweisen. In der Familie sollte die reinste Form der Moral gelten. Strikter Gehorsam gegenüber den biblischen Geboten sollte gelehrt werden. Die Lehren der Schrift sollen Denken und Herz regieren, damit das Familienleben die Macht der Gnade Gottes offenbart. Jedes Familienmitglied soll durch die göttlichen Prinzipien und Regeln wie "für Paläste" geschaffen sein. Vgl. Psalm 144,12. The Review and Herald, 10. November 1904. ICP1 177 2 Eltern müssen die Kinder verstehen -- Eltern sollten nicht ihre eigenen Kinderjahre vergessen, in denen sie sich nach Mitempfinden und Liebe gesehnt haben und in denen sie unglücklich waren, wenn sie getadelt und ärgerlich gescholten wurden. Ihre Herzen sollten wieder jung werden und sich ihrer Kinder annehmen, damit sie den Wünschen der Kinder verständnisvoll begegnen können. Mit liebevoller Bestimmtheit müssen sie von ihren Kindern Gehorsam verlangen. Den Anordnungen der Eltern müssen die Kinder unbedingt nachkommen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 123 (1863). ICP1 177 3 Gott hat einen Weg vorgesehen -- Engel Gottes beobachten mit größtem Interesse die Charakterentwicklung der Kinder. Wenn Christus uns so behandelte, wie wir oft miteinander und mit unseren Kindern umgehen, strauchelten und fielen wir vor äußerster Mutlosigkeit. Im Geist schaute ich, dass Jesus unsere Schwächen kennt und außer der Sünde alle unsere Erfahrungen geteilt hat. Darum hat er für uns einen Weg bereitet, der unserer Kraft und unserer Fähigkeit angemessen ist. Gleichwie Jakob mit den Kindern bedachtsam und gelassen dahinschritt, so wie sie es ertragen konnten, so möchte uns auch Jesus durch seine immer währende Gegenwart voranbringen und uns ein beständiger Führer sein. Er verachtet und vernachlässigt nicht die Kinder der Herde und lässt sie auch nicht zurück. Er hat uns nicht geheißen, vorwärts zu eilen und sie im Stich zu lassen. Er pilgerte nicht so rasch, dass wir mit unseren Kindern nicht hätten folgen können. O nein, er hat den Weg zum Leben geebnet, sogar für Kinder. In seinem Namen werden die Eltern aufgefordert, ihre Kinder diesen schmalen Weg zu führen. Gott hat für uns einen Weg bestimmt, der auch den Kräften und Fähigkeiten der Kinder angepasst ist. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 123.124 (1863). ICP1 178 1 Ärger unterdrücken -- Eltern, solltet ihr einmal verärgert sein, dann begeht nicht ein so großes Unrecht, dass ihr die ganze Familie mit eurer gefährlichen Reizbarkeit vergiftet. Bei solchen Gelegenheiten müsst ihr doppelt auf der Hut sein und euch in eurem Herzen vornehmen, mit euren Lippen kein Ärgernis zu geben, sondern nur freundliche und angenehme Worte zu sprechen. Sagt euch selbst: "Ich will die Freude meiner Kinder nicht durch ärgerliche Worte beeinträchtigen." Durch solche Selbstkontrolle gewinnt ihr an Festigkeit. Eure Nerven verlieren ihre Empfindlichkeit, und durch das Beachten der Rechtsgrundsätze werdet ihr gestärkt. Das Bewusstsein, treulich eurer Aufgabe zu genügen, verleiht euch Kraft. Die Engel Gottes blicken wohlgefällig auf eure Bemühungen und helfen euch. ICP1 178 2 Wenn ihr unwillig seid, sucht ihr die Ursache dafür viel zu oft bei euren Kindern; ihr tadelt sie, obgleich sie es nicht verdienen. Zu anderer Zeit hätten sie vielleicht die gleichen Dinge tun können, und alles wäre recht und in Ordnung gewesen. Kinder erkennen und empfinden diese schwankende Haltung der Eltern. Auch ihre Gemütsverfassung ist nicht immer gleich bleibend. Zeitweise sind sie einigermaßen auf diese wechselhaften Stimmungen eingestellt, doch manchmal sind auch sie nervös und ärgerlich und können keinen Tadel vertragen ... ICP1 179 1 Manche Eltern sind nervös veranlagt. Wenn sie schließlich vor Arbeit und Sorge müde und bedrückt sind, verlieren sie die Ruhe und begegnen denen, die ihnen die Liebsten auf Erden sein sollten, verdrießlich und ohne Selbstbeherrschung. Diese Haltung überschattet das ganze Familienleben und missfällt Gott. Man darf Kinder in ihren Nöten öfter einmal mit schonendem Verstehen besänftigen. Gegenseitige Güte und Rücksichtnahme ziehen heilige Engel in den Familienkreis und lassen das Heim zu einem Hort der Ruhe und des Friedens werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 121.122 (1863). ICP1 179 2 Das Denken der Eltern gelähmt -- Wir wissen, wie Satan arbeitet und wie oft er Erfolg hat. Es wurde mir gezeigt, dass er den Eltern die Augen zuhält. Sie kommen nicht auf den Gedanken, dass ihre eigenen Kinder Böses tun könnten. Manche dieser Kinder geben vor, Christen zu sein, und die Eltern passen nicht auf, fürchten keine Gefahr, während die Kinder ihren Verstand und ihren Körper ruinieren. ICP1 179 3 Manche Eltern achten nicht einmal im Gottesdienst auf ihre Kinder. Die kleinen Mädchen kommen zu den Versammlungen und setzen sich manchmal zu ihren Eltern, aber oft auch in die letzten Reihen. Sie haben sich angewöhnt, unter irgendeinem Vorwand hinauszugehen. Die Jungen haben das gemerkt und gehen, vor oder nach den Mädchen, ebenfalls hinaus. Wenn der Gottesdienst zu Ende ist, begleiten sie diese nach Hause. Die Eltern lernen aus diesem Verhalten nichts. Immer wieder werden Entschuldigungen gesucht, um hinauszugehen, und Mädchen und Jungen treffen sich auf dem Spielplatz oder an einem anderen abgeschiedenen Ort, wo sie spielen und Spaß haben, ohne dass jemand auf sie Acht gibt. Testimonies for the Church II, 481.482 (1870). ICP1 179 4 Ernährung und elterlicher Einfluss -- Wenn Eltern gesund lebten und sich einfach ernährten, könnte viel Geld gespart werden. Der Vater müsste nicht bis zur Erschöpfung arbeiten, um die Wünsche der Familie zu erfüllen. Ein einfaches, nahrhaftes Essen würde das Nervensystem und die niederen Leidenschaften nicht unnötig anregen, wodurch auch Verdrießlichkeit und Reizbarkeit entstehen. Wenn er nur einfache Nahrung zu sich genommen hätte, wäre sein Kopf klar, seine Nerven stark und sein Magen gesund. Mit einem gesunden Körper würde er nicht an Appetitlosigkeit leiden, und die heutige Generation wäre in einem wesentlich besseren Zustand. ICP1 180 1 Aber selbst heute in unserer Zeit können wir noch etwas tun, um unsere Kondition zu verbessern. Mäßigkeit in allen Dingen ist erforderlich. Wenn ein Vater mäßig lebt, wird er sich nicht beklagen, wenn die Auswahl auf dem Tisch nicht so groß ist. Eine gesunde Lebensweise wird die Kondition der Familie in jeder Hinsicht verbessern, und der Frau und Mutter wird mehr Zeit für ihre Kinder bleiben. ICP1 180 2 Das große Thema für die Eltern ist die Frage, wie sie ihre Kinder am besten zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft und später für den Himmel erziehen. Sie werden ihre Kinder gern in netten, ordentlichen und bequemen Sachen sehen, ohne übermäßige Verzierungen. Sie werden intensiv daran arbeiten, dass ihre Kinder innere Qualitäten erwerben, den Schmuck eines demütigen und friedlichen Geistes, der in den Augen Gottes großen Wert besitzt. Healthful Living 45 (1865); Selected Messages II, 437.438. ICP1 180 3 Der Vater, das Bindeglied der Familie -- Ein gläubiger Vater ist das Bindeglied der Familie, er führt sie nahe zum Thron Gottes. Ein Vater, der nur Söhne hat, sollte diese lebhaften Söhne nicht nur der Obhut der Mutter überlassen. Diese Last ist zu schwer für sie. Er sollte ihr Gefährte und Freund sein. Er sollte sie vor schlechten Einflüssen bewahren. Für die Mutter mag Selbstbeherrschung schwierig sein. Wenn der Vater nun spürt, dass die Sicherheit der Kinder durch die Schwäche seiner Frau gefährdet ist, sollte er mehr von der Last auf sich nehmen und alles in seiner Macht Stehende tun, um seine Jungen zu Gott zu führen. The Review and Herald, 8. Juli 1902. ICP1 181 1 Mütter sollen keine weltlichen Vergnügungen suchen -- Mütter, die junge Menschen zu erziehen und den Charakter von Kindern zu formen haben, sollten nicht die Vergnügungen der Welt suchen, um fröhlich und glücklich zu werden. Sie haben eine wichtige Lebensaufgabe, und sie und die Ihren können es sich nicht leisten, ihre Zeit mit unnützen Dingen zu verschwenden. Zeit ist eine der wichtigsten Gaben, die Gott uns anvertraut hat und für die er von uns Rechenschaft verlangen wird. Zeitverschwendung ist Verschwendung des Intellekts. Die Verstandeskräfte sind empfänglich für eine intensive Ausbildung. Mütter haben die Pflicht, ihren Intellekt zu bilden und ihre Herzen rein zu halten. Sie sollten jede vorhandene Möglichkeit zur Verbesserung ihrer intellektuellen und moralischen Bildung nutzen, damit sie auch in der Lage sind, die Bildung ihrer Kinder zu verbessern. ICP1 181 2 Wer der Neigung nach Gesellschaft nachgibt, wird sich bald innerlich unruhig fühlen, wenn er keine Besuche macht oder bekommt. Solche Menschen sind nicht anpassungsfähig. Die notwendigen, geheiligten häuslichen Pflichten erscheinen ihnen unbedeutend und langweilig. Sie haben kein Interesse an Selbsterkenntnis oder Selbstdisziplin. Sie streben nach den abwechslungsreichen, aufregenden Ereignissen des weltlichen Lebens, vernachlässigen ihre Kinder, um ihren eigenen Neigungen nachzugeben, und der berichtende Engel notiert: "Unnützer Knecht." Gott möchte, dass wir nicht ziellos leben, sondern in diesem Leben Gutes tun. Testimonies for the Church III, 146.147 (1872). ICP1 181 3 Stillende Mütter sollen glückliche Menschen sein -- Die Entwicklung des Kindes hängt auch stark von der Nahrung ab, die das Kind von der Mutter erhält. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Mutter während der Stillzeit glücklich ist und ihre Empfindungen unter Kontrolle hat. So wird die Nahrung für das Kind nicht geschädigt, und die ruhige, beherrschte Art der Mutter wirkt sich positiv auf die geistige Entwicklung des Kindes aus. Wenn es nervös und reizbar ist, wird die sorgfältige, ruhige Art der Mutter einen beruhigenden und korrigierenden Einfluss ausüben, was die Gesundheit des Kindes intensiv verbessert. The Review and Herald, 25. Juli 1899; Counsels on Health 80. ICP1 182 1 Die Mutter sollte sich um Ausgeglichenheit bemühen -- Je ruhiger und einfacher das Leben eines Kindes verläuft, umso günstiger wird seine körperliche und geistige Entwicklung verlaufen. Die Mutter sollte sich immer bemühen, ruhig, ausgeglichen und selbstbeherrscht zu sein, dann wird ihre liebevolle und ruhige Art einen unermesslich positiven Einfluss auf das Kind haben. The Ministry of Healing 381 (1905). ICP1 182 2 Sensible Kinder nicht durch Gleichgültigkeit verletzen -- Kleine Kinder mögen Gesellschaft. Normalerweise fühlen sie sich allein nicht so wohl, und die Mutter sollte bedenken, dass der Platz ihrer Kinder, wenn sie zu Hause sind, dort ist, wo sie sich gerade befindet. Dann behält sie auch den Überblick, kann kleine Unstimmigkeiten mit ihnen in Ordnung bringen, schlechte Gewohnheiten oder Selbstsucht und ungünstige Leidenschaften korrigieren und ihr Denken in die richtige Richtung lenken. Die Kinder möchten ihrer Mutter gern Freude machen und es ist für sie ganz normal, sie bei kleinen Problemen um Rat zu fragen. ICP1 182 3 Die Mutter darf das Herz ihres empfindsamen Kindes nicht verletzen, indem sie sich gleichgültig zeigt oder mit solch kleinen Dingen nicht belästigt werden möchte. Was für die Mutter unbedeutend ist, ist für die Kinder eine große Sache. Und ein Hinweis zur rechten Zeit erweist sich oft als sehr wertvoll. Ein zustimmender Blick, ein Wort der Ermutigung und des Lobes von der Mutter wirft oft einen Sonnenstrahl in ihr kleines Herz, welcher den ganzen Tag erhellt. Healthful Living 46.47; Selected Messages II, 438.439. ICP1 182 4 Seid lieb zu den Kleinen! -- Ihr Mütter, seid lieb zu euren Kleinen! Auch Christus war einmal ein kleines Kind. Ehrt die Kinder um seinetwillen! Betrachtet sie als heilige Verpflichtung. Ihr sollt sie nicht verwöhnen, verpäppeln und anbeten, sondern ihnen beibringen, ein reines und edles Leben zu führen. Sie gehören Gott. Er liebt sie und möchte mit euch zusammenarbeiten, damit sie einen vollkommenen Charakter entwickeln. The Signs of the Times, 23. August 1899; The Adventist Home 280. ICP1 183 1 Dein Kind gehört Gott -- Meine Schwester, wundert es dich, dass deine Tochter dem Wort ihrer Mutter wenig Vertrauen schenkt? Du hast sie zur Unwahrheit erzogen, und der Herr ist betrübt, weil eines seiner Kleinen von seiner Mutter auf einen unrechten Weg geführt wird. Dein Kind gehört dir nicht, du kannst mit ihm nicht machen, was du willst, denn es gehört dem Herrn. Achte beständig auf sie, sage ihr, dass sie Gott gehört. Mit diesem Bewusstsein wird sie ein Segen für ihre Umwelt sein. Aber strenge Disziplin wird notwendig sein, um ihr Bestreben zu unterdrücken, über euch beide zu herrschen, ihren eigenen Willen durchzusetzen und das zu tun, was ihr gefällt. Brief 69, 1896. ICP1 183 2 Ein sonniges Gemüt und eine angenehme Art -- Von der Wiege an erziehe deine Kinder zu Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung. Lehre sie, sich an den Schönheiten der Natur zu erfreuen und alle Kräfte des Verstandes und des Körpers für sinnvolle Tätigkeit einzusetzen. Erziehe sie zu einer gesunden Konstitution und guten Moral und so, dass sie ein sonniges Gemüt und eine angenehme Art entwickeln. Bringe ihnen bei, dass es schwach und böse ist, der Versuchung nachzugeben, aber edel und mutig, ihr zu widerstehen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 127 (1913). ICP1 183 3 Mütter sind ein Vorbild -- Wenn Mütter sich wünschen, dass ihre Töchter sich mit gesundem Körper und tugendhaftem Charakter zur Frau entwickeln, müssen sie selbst ein Vorbild sein und sich vor den gesundheitsschädlichen Moden dieser Zeit hüten. Christliche Mütter tragen eine Verantwortung, die ihnen gar nicht bewusst ist. Sie sollten ihre Kinder in dieser verdorbenen Zeit zu festen Prinzipien und einer moralisch gesunden Einstellung erziehen. Manuskript 76, 1900. ICP1 183 4 Wenn der Wille des Kindes Gesetz ist -- In manchen Familien ist der Wille des Kindes Gesetz. Es bekommt alles, was es haben will. In dem, was ihm nicht gefällt, wird es noch bestärkt. Man meint, wenn dem Kind alles erlaubt würde, wäre es glücklich, aber es wird nur unruhig und unzufrieden. Nachgiebigkeit hat seinen Appetit auf einfache und gesunde Nahrung und sein Gefühl für eine sinnvolle Verwendung der Zeit verdorben: Selbstsucht hat seinen Charakter für Zeit und Ewigkeit ruiniert. The Review and Herald, 10. Mai 1898. ICP1 184 1 Satan will die Kinder für sich gewinnen -- Eltern, ihr kennt einige der Verlockungen, durch die Satan eure Kinder beeinflussen will. Er setzt seine ganze Kraft ein, um sie vom rechten Weg abzubringen. Mit einer Entschlossenheit, die mancher sich kaum vorstellen kann, versucht er, ihr Denken unter seine Kontrolle zu bringen und die Gebote Gottes in ihrem Leben wirkungslos zu machen. Manuskript 93, 1909. ICP1 184 2 Eltern sollen die Kinder gewinnen -- Zeigt euren Kindern kein mürrisches Gesicht. Wenn sie einer Versuchung erliegen, darauf aber ihren Fehler einsehen und bereuen, dann vergebt ihnen ebenso bereitwillig, wie ihr von eurem himmlischen Vater Vergebung zu erlangen hofft. Unterweist sie freundlich und zieht sie an euer Herz; denn sie durchleben eine kritische Zeit. Sie werden Einflüssen ausgesetzt, die sie euch entfremden und denen ihr darum entgegenwirken müsst. Zeigt ihnen, dass sie euch vertrauen, dass sie euch bereitwillig ihre Leiden und Freuden mitteilen können. Wenn ihr sie dazu ermutigt, werdet ihr sie vor manch einer Schlinge Satans bewahren können, die er ihren unerfahrenen Füßen gelegt hat. ICP1 184 3 Behandelt eure Kinder nicht nur mit Strenge, als hättet ihr eure eigene Kindheit vergessen und auch übersehen, dass sie ja noch Kinder sind. Erwartet von ihnen nicht, dass sie vollkommen seien, und versucht auch nicht, hinsichtlich ihres Verhaltens gleich Männer und Frauen aus ihnen zu machen. Auf diese Weise verschließt ihr den Zugang, den ihr andernfalls zu ihnen hättet, und treibt sie dazu, schädlichen Einflüssen Tür und Tor zu öffnen und anderen Gelegenheit zu geben, ihre jungen Herzen zu vergiften, noch ehe ihr die Gefahr erkennt, in der sie sich befinden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 122.123 (1863). ICP1 185 1 Strenge und ausgewogene Disziplin -- Das Glück jedes Kindes wird durch strenge und ausgewogene Disziplin gesichert. Die wahren Gaben des Kindes bestehen in Bescheidenheit und Gehorsam, in aufmerksamen Ohren, welche die Worte der Anleitung hören, in willigen Händen und Füßen, die auf dem Weg der Pflicht arbeiten und gehen. Und sein Wohlverhalten trägt in diesem Leben schon Frucht. ICP1 185 2 Die ersten Jahre sind die entscheidenden, nicht nur dafür, dass das Kind in diesem Leben bereitwillig und voller Gnade und Wahrheit ist, sondern dass es den allen Aufrichtigen und Gehorsamen vorbereiteten Platz im Himmel erhält. Bei der Erziehung unserer eigenen und auch fremder Kinder hat es sich gezeigt, dass Kinder Eltern und Erzieher niemals weniger lieben, weil sie sie davor bewahrt haben, Böses zu tun. The Review and Herald, 10. Mai 1898. ICP1 185 3 Jesus hatte ein besonders liebenswürdiges Wesen -- Als Kind schon erwies sich Jesus als überaus liebenswürdig veranlagt. Stets war er bereit, anderen mit willigen Händen zu dienen. Dazu bewies er eine Geduld, die unerschütterlich war, aber auch eine Wahrheitsliebe, die sich unbestechlich für das Rechte einsetzte. So paarten sich in seinem Leben felsenfeste Grundsatztreue mit der Tugend selbstloser Gefälligkeit. ICP1 185 4 Mit großer Sorgfalt beobachtete die Mutter Jesu, wie sich die Gaben des Kindes und sein vollkommener Charakter entfalteten. Voller Freude suchte sie seinen munteren, empfänglichen Sinn zu begeistern. Der Heilige Geist gab ihr Weisheit, die Entwicklung des Kindes zu fördern, dessen Vater Gott war. Das Leben Jesu 51 (1898). ICP1 185 5 Beschäftigung des Geistes verdrängt schlechte Gedanken -- Bilde die Fähigkeiten und den guten Geschmack deiner Lieben, gib ihrem Verstand Beschäftigung, damit für schlechte und niedere Gedanken und Neigungen kein Platz vorhanden ist. Die Gnade Christi ist das einzige Gegenstück, die einzige Vorbeugung gegen das Böse. Du kannst dir aussuchen -- wenn du möchtest --, ob der Verstand deiner Kinder von reinen, unverdorbenen Gedanken oder von den überall vorhandenen Übeln des Stolzes und der Nichtachtung ihres Erlösers erfüllt sein soll. Brief 27, 1890; Child Guidance 188. ICP1 186 1 Ein fester Schutzwall -- In jedem christlichen Heim sollte es Regeln geben. Eltern sollten den Kindern mit ihren Worten und ihrem gegenseitigen Verhalten ein lebendiges Beispiel dessen geben, was sie von ihnen erwarten. Eine gepflegte Ausdrucksweise und echte christliche Höflichkeit sollten beständig praktiziert werden. Für Sünde, hässliche Gedanken oder Redensarten darf kein Platz sein. ICP1 186 2 Lehrt Kinder und Jugendliche, sich gegenseitig zu achten, Gott gegenüber wahrhaftig und prinzipientreu zu sein; lehrt sie, das Gesetz Gottes zu respektieren und ihm zu gehorchen. Dann werden diese Prinzipien ihr Leben bestimmen und auch im Zusammenleben mit anderen verwirklicht werden. Sie werden ihren Nächsten lieben wie sich selbst. Sie werden eine positive Atmosphäre schaffen, die schwache Seelen ermutigt, den Weg zu gehen, der zur Heiligkeit und zum Himmel führt. Jede Unterweisung soll aufbauen und erhöhen, dann werdet ihr euch der Berichte in den Büchern des Himmels beim Gericht nicht schämen müssen. ICP1 186 3 Kinder, die so erzogen werden, sind für unsere Institutionen (Schulen, Krankenhäuser, Verlage usw.) keine Last und kein Schrecken; sie sind für diejenigen, die Verantwortung tragen, eine echte Stütze. Sie werden in der Lage sein, verantwortliche Positionen einzunehmen, und werden anderen durch ihren Rat und ihr Beispiel dabei helfen, Gutes zu tun. Menschen, deren moralisches Empfinden sensibel ist, werden gute Prinzipien schätzen und sie praktizieren. Sie werden ihre Gaben richtig einschätzen und ihre körperlichen, geistigen und moralischen Kräfte optimal einsetzen. ICP1 186 4 Solche Menschen sind gut gegen Versuchung geschützt. Sie sind von einem festen Schutzwall umgeben. Sie sind Lichtträger unter dem Segen Gottes. Durch ihren Einfluss werden andere zu einem praktischen Christenleben ermutigt. Dann wird der Geist so erhoben, dass göttliche Gedanken und Überlegungen fast so natürlich werden wie der Atem. Brief 74, 1896. ------------------------Kapitel 20: Die häusliche Atmosphäre ICP1 187 1 Die häusliche Atmosphäre beeinflusst die Gesellschaft -- Das Herzstück einer Kommunalgemeinde, einer Kirchgemeinde und des Staates ist die Familie. Das Wohlergehen der Gesellschaft, der Erfolg der Kirchgemeinde und der Wohlstand der Nation gründen sich auf die Familie. The Ministry of Healing 349 (1905). ICP1 187 2 Wirksame Instrumente für die Charakterbildung -- Gott hat die Familien auf dieser Erde zum Symbol der Familie im Himmel bestimmt. Christliche Familien, in Übereinstimmung mit Gottes Plan gegründet und geführt, bilden sein wirkungsvollstes Instrument für die Bildung eines christlichen Charakters und den Fortschritt seines Werkes. Testimonies for the Church VI, 430 (1900). ICP1 187 3 Familienandacht -- Ich hatte fromme Eltern, die sich in jeder Hinsicht darum bemühten, uns unserem himmlischen Vater näher zu bringen. Jeden Morgen und jeden Abend hielten wir Familienandacht. In unserem Heim sangen wir Lieder zur Ehre Gottes. Wir waren acht Kinder zu Hause, und unsere Eltern nutzten jede Gelegenheit, uns zu der Entscheidung zu führen, unsere Herzen Jesus zu geben. Manuskript 80, 1903. ICP1 187 4 Je größer die Einheit, desto größer der Einfluss -- Je enger die Familienmitglieder zu Hause untereinander verbunden sind, desto aufbauender und hilfreicher wird der Einfluss sein, den Vater und Mutter und Söhne und Töchter außerhalb der Familie ausüben. Brief 189, 1903; The Adventist Home 37. ICP1 188 1 Eine feste Autorität -- Mit fester Hand muss die Autorität gewahrt werden, denn sonst begegnen ihr viele mit Spott und Verachtung. Die so genannte Zärtlichkeit, die Schmeichelei und Nachgiebigkeit, die Eltern und Erzieher der Jugend gegenüber an den Tag legen, ist eines der schlimmsten Übel, das diesen widerfahren kann. In jeder Familie sind Festigkeit, Entschiedenheit und klare Forderungen unbedingt notwendig. Propheten und Könige 168 (1917). ICP1 188 2 Die Familie -- ein Beispiel -- Gott möchte, dass unsere Familien ein Symbol für die himmlische Familie sind. Daran sollten Eltern und Kinder jeden Tag denken. Sie sollten zueinander eine Beziehung haben, wie sie Mitgliedern der göttlichen Familie entspricht. Dann werden sie so leben, dass sie der Welt als Beispiel dienen für Familien, die Gott lieben und seine Gebote halten. Dann wird Christus verherrlicht. Sein Friede und seine Gnade werden die Familie wie ein wertvoller Duft durchwehen. The Review and Herald, 17. November 1896; The Adventist Home 17. ICP1 188 3 Das Prinzip Frieden -- Wenn Christus unser Friede ist, gibt es in der Familie keinen Streit. Es gibt keine Taktlosigkeiten, keine rauen Sitten und keinen rüden Umgangston. Warum? Weil wir als Mitglieder der königlichen Familie und Kinder unseres himmlischen Königs glauben und leben, verbunden mit Jesus Christus durch das engste Band der Liebe, der Liebe, die aus dem Glauben tätig wird und die Seele reinigt. Du liebst Jesus und arbeitest ständig daran, alle Selbstsucht zu überwinden und für die Seelen, die er mit seinem Blut erkauft hat, Segen, Trost und Kraftquelle zu werden. ICP1 188 4 Ich verstehe nicht, warum wir uns nicht noch mehr anstrengen sollten, um den Frieden Christi in unsere Familie zu bringen, als uns für jene einzusetzen, die keine echte Beziehung zu uns haben. Wenn wir zu Hause Glauben haben, wird er sich auch außerhalb unseres Heimes verbreiten -- überallhin. Du nimmst ihn mit in die Gemeinde, du kannst ihn zur Arbeit mitnehmen, überall ist er bei dir. Wir wünschen uns Glauben in den Familien. Wir brauchen das Prinzip Frieden, das unseren Geist, unser Leben und unseren Charakter beeinflussen und dem Leben entsprechen soll, das Christus uns vorgelebt hat. Manuskript 36, 1891. ICP1 189 1 Die Liebe zeigt sich in der Tat -- Jede christliche Familie sollte heiliges Licht ausstrahlen und tätige Liebe beweisen. Dieses Licht und diese Liebe sollten alle Nachbarn in Form von bewusster Freundlichkeit und selbstloser Zuvorkommenheit wahrnehmen. Es gibt wohl Familien, in denen nach diesen Grundsätzen gehandelt wird; bei ihnen wird Gott angebetet und echte Liebe bezeigt. Von ihnen aus gehen morgens und abends Gebete zu Gott, und sein Segen ruht auf den Bittenden wie der Morgentau. Patriarchen und Propheten 123 (1890). ICP1 189 2 Ein christliches Heim strahlt aus -- Das Bestreben, aus dem Heim das zu machen, was es sein sollte, nämlich ein Symbol des himmlischen Heimes, bereitet uns auf höhere Aufgaben vor. Die Erziehung zu gegenseitiger mitfühlender Zuwendung befähigt uns, Herzen zu erreichen, welche die Prinzipien wahren Glaubens erfahren sollen. ICP1 189 3 Die Gemeinde braucht jede nur mögliche kultivierte geistliche Kraft, damit alle, und besonders die jüngeren Mitglieder der Familie Gottes, sorgfältig bewahrt werden. Die zu Hause gelebte Wahrheit befähigt zu selbstloser Tätigkeit in der Fremde. Wer seinen Glauben in der Familie lebt, wird überall zu einem hell scheinenden Licht. The Signs of the Times, 1. September 1898; The Adventist Home 38.39. ICP1 189 4 Die Erhöhung des Menschen beginnt in der Familie -- Die Wiederherstellung und Erhöhung des Menschen beginnt in der Familie. Die Arbeit der Eltern ist Grundlage jeder anderen Bemühung. Die Gesellschaft besteht aus einzelnen Familien und ist das, was die jeweiligen Familienoberhäupter aus ihr machen. Aus dem Herzen quillt das Leben. Vgl. Sprüche 4,23; The Ministry of Healing 349 (1905). ICP1 190 1 Was das Heim anziehend macht -- Eine feinfühlige Art, fröhliche Worte und Taten der Liebe binden die Herzen der Kinder mit seidenen Fäden der Zuneigung an ihre Eltern und machen das Heim anziehender als den schönsten Schmuck, der mit Gold gekauft werden kann. The Signs of the Times, 2. Oktober 1884; My Life Today 200. ICP1 190 2 Ordnung im Heim -- Die Ordnung ist des Himmels erstes Gebot, und der Herr möchte, dass sein Volk in seinen Heimen die Ordnung und Harmonie widerspiegelt, die den Himmel durchzieht. Die Wahrheit setzt ihren feinen Fuß nie auf einen unsauberen oder unreinen Weg. Die Wahrheit macht Männer und Frauen nicht hart, rauh und unordentlich. Sie erhebt alle, die sie annehmen, auf eine höhere Ebene. Unter dem Einfluss Christi beginnt ein Werk der Verfeinerung ... ICP1 190 3 Er, der so sehr darauf geachtet hat, dass die Kinder Israel keine unreinen Gewohnheiten annahmen, wird in den Heimen seines Volkes keine Unreinheit dulden. Jede Art von Unreinheit missfällt Gott. Wie könnten wir ihn in unsere Heime einladen, wenn nicht alles schön, sauber und rein wäre? The Review and Herald, 10. Juni 1902; Counsels on Health 101. ICP1 190 4 Der Wohnort -- Besser als jeder Reichtum, den du deinen Kindern geben kannst, ist das Geschenk eines gesunden Körpers, eines scharfen Verstandes und eines edlen Charakters. Wer weiß, was den eigentlichen Erfolg im Leben ausmacht, wird beizeiten weise sein. Er wird bei der Auswahl eines Heimes die höchsten Werte des Lebens im Auge haben. ICP1 190 5 Anstatt an einem Ort zu leben, wo man nur menschliche Werke sehen kann, wo das, was man sieht und hört, nur böse Gedanken fördert, wo Krach und Durcheinander zu Unruhe und Müdigkeit führen, zieh dorthin, wo du die Schöpfung Gottes sehen kannst. Finde innere Ruhe in der Schönheit, Stille und dem Frieden der Natur. Lass das Auge auf grüne Felder, Täler und Hügel blicken. Schau auf in den blauen Himmel, der nicht verdunkelt wird durch den Dunst und Rauch der Städte, und atme die belebende Luft des Himmels. Ziehe dorthin, wo du, weit weg von den Zerstreuungen und der Unruhe des Stadtlebens, mit deinen Kindern zusammen sein kannst, wo sie Gott durch seine Werke kennen lernen können und wo du sie zu einem echten und sinnvollen Leben erziehen kannst. The Ministry of Healing 366.367 (1905). ICP1 191 1 Schöne Möbel machen noch kein Zuhause -- Vier Wände, wertvolle Möbel, weiche Teppiche, elegante Spiegel und schöne Bilder machen noch kein Zuhause, wenn Zuwendung und Liebe fehlen. Dieses heilige Wort gehört nicht zu dem prachtvollen Haus, wo man die Freuden des Familienlebens nicht kennt ... ICP1 191 2 Tatsächlich wird in solchen Heimen an das Wohlergehen der Kinder kaum gedacht. Sie werden von der Mutter vernachlässigt, die ihre Zeit mit Äußerlichkeiten verbringt und darauf bedacht ist, der gesellschaftlichen Mode zu entsprechen. Ihr Verstand ist ungeübt, sie erwerben schlechte Gewohnheiten und werden rastlos und unzufrieden. Weil sie zu Hause kein Vergnügen, sondern nur unbequeme Beschränkungen erleben, brechen sie so bald wie möglich aus der Familie aus. Sie gehen mit wenig Widerstandskraft in die große weite Welt, und es fehlt ihnen der Einfluss der Familie und der liebevolle Rat am heimischen Herd. The Signs of the Times, 2. Oktober 1884; The Adventist Home 155. ICP1 191 3 Kritiksucht öffnet dem Teufel die Tür -- Väter und Mütter, seid auf der Hut! Eure Konversation zu Hause soll angenehm und aufbauend sein. Sprecht freundlich, als ob Christus selbst anwesend wäre. Seid nicht kritiksüchtig und anklagend. Solche Worte verletzen und verwunden die Seele. Für Menschen ist es normal, harte Worte zu sprechen. Aber wer dieser Neigung nachgibt, öffnet dem Teufel die Tür, um ins Herz zu kommen und beständig an die Fehler und Irrtümer anderer zu erinnern. Man reitet auf ihren Fehlern herum, ihre Schwächen werden besonders hervorgehoben und es werden Worte gesprochen, denen es an Vertrauen zu einem Menschen fehlt, der sein Bestes gibt, um für Gott zu arbeiten. Oft wird die Saat des Misstrauens gesät, weil jemand sich übergangen fühlt. Brief 169, 1904. ICP1 192 1 Der Einfluss elterlicher Schwächen -- Manche halten es für ganz normal, mürrisch, selbstsüchtig, überheblich und arrogant zu sein. Selbstbeherrschung haben sie nie gelernt, und sie wollen ihre unvernünftigen Gefühle ausleben, koste es, was es wolle. Die Folge davon ist, dass die Partner solcher Menschen krank und depressiv werden und ihre Kinder die eigenen sonderbaren Charakterzüge annehmen. Healthful Living 36 (1865); Selected Messages II, 430. ICP1 192 2 Die Engel zieht es nicht in ein Haus des Streits -- Die Engel zieht es nicht in ein Heim, wo es hauptsächlich Streit gib. Väter und Mütter sollten das Kritisieren und Schimpfen sein lassen. Sie sollten ihre Kinder zu angenehmen Worten erziehen, Worten, die Sonnenschein und Freude bringen. Sollten wir in unsere Schule zu Hause nicht als Schüler Christi gehen? Tue Gutes zu Hause, dann wirst du sehen, dass deine Worte Freude bringen. ICP1 192 3 Ihr Eltern, beginnt das Werk der Gnade in der Gemeinde zu Hause im eigenen Heim, und benehmt euch so, dass eure Kinder spüren, dass ihr mit himmlischen Engeln zusammenarbeitet. Bekehrt euch jeden Tag! Erzieht euch selbst und eure Kinder zum ewigen Leben im Reich Gottes. Engel werden eure starken Helfer sein. Satan wird euch versuchen, aber gebt nicht nach. Sprecht kein Wort, das dem Feind nützen könnte. Manuskript 93, 1901. ICP1 192 4 Ein Aufruf zu mehr Gastlichkeit -- Selbst unter denen, die Christen sein wollen, wird wahre Gastfreundschaft wenig geübt. Unsere Geschwister nehmen die Gelegenheit, Gastfreundschaft zu üben, nicht als Gnade und Segen wahr, wie es sein sollte. Wir sind zu ungesellig und neigen zu wenig dazu, für zwei oder drei Gäste an unserem Tisch Platz zu machen, ohne dass wir in Verlegenheit geraten oder Aufwand betreiben. Einige wenden ein, es mache zu viel Mühe. Dem wäre nicht so, wenn wir sagten: "Wir haben keine besonderen Vorbereitungen getroffen, aber du bist uns bei dem willkommen, was wir haben." Der unerwartete Gast schätzt einen solchen Willkommensgruß höher als die sorgfältigste Vorbereitung. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 512 (1900). ICP1 193 1 Dinge, die ein glückliches Heim ausmachen -- Angenehme Stimmen, gute Manieren und echte Zuwendung in allen Dingen, Fleiß, Sauberkeit und Sparsamkeit machen selbst aus der kleinsten Hütte das glücklichste Heim. Der Schöpfer segnet ein solches Heim. The Adventist Home 422. ICP1 193 2 Wahre Kultur -- Wir brauchen in der Familie echte Kultur. Sie ist ein kraftvoller Zeuge für die Wahrheit. Eine vulgäre Sprache und ein primitives Benehmen offenbaren ein unreines Herz. Himmlische Wahrheit zieht ihren Empfänger nie herunter, sie macht ihn nicht grob oder rau. Wahrheit glättet und verfeinert. Sie macht junge Menschen respektvoll und höflich. Christliche Höflichkeit entsteht nur unter dem Einfluss des Heiligen Geistes. Sie ist nicht künstlich und besteht nicht aus Verbeugungen und geziertem Benehmen. Diese Art von Höflichkeit ist die Höflichkeit der Welt, wahre christliche Höflichkeit kennt sie nicht. ICP1 193 3 Echte Manieren und wahre Höflichkeit entstehen nur durch die praktische Kenntnis des Evangeliums. Wahre Höflichkeit und echtes Taktgefühl zeigen sich in der Freundlichkeit gegenüber allen Menschen, seien sie hoch oder niedrig, reich oder arm. Manuskript 74, 1900; The Adventist Home 422.423. ------------------------Kapitel 21: Christus arbeitet über den Verstand ICP1 194 1 Die Lehre Jesu soll uns führen -- Christi Lehren waren nicht einseitig auf bestimmte Gebiete beschränkt, sondern umfassten die gesamte Breite menschlichen Lebens. Sie bieten bis heute Hinweise für jede Lebenslage und Lösungsansätze für alle Krisen, in die der Mensch geraten kann. Er ist der beste Lehrer, den es je gab, und seine Mitarbeiter finden in seinen Worten bis ans Ende der Zeit Anleitung für ihre Aufgabe. Education 82 (1903). ICP1 194 2 Er identifizierte sich mit seinen Zuhörern -- Er lehrte in einer Art und Weise, dass seine Zuhörer spürten, wie sehr er sich mit ihren Interessen und Empfindungen identifizierte. Seine Unterweisung war so direkt, seine Illustrationen so passend, seine Worte so mitfühlend und ermutigend, dass sie stark angesprochen wurden. The Ministry of Healing 24 (1905). ICP1 194 3 Er wirkt durch überlegte und regelmäßige Anwendung von Gesetzen -- Gott wirkt durch überlegte und regelmäßige Anwendung der von ihm gegebenen Gesetze. So ist es auch in geistlichen Dingen. Satan versucht, durch raue und gewaltsame Maßnahmen Wirkungen zu erzielen, aber Jesus spricht die Menschen auf dem Weg ihrer engsten Beziehungen an. So wenig wie möglich stört er ihr gewohntes Denken durch plötzliche Aktionen oder vorgeschriebene Regeln. Er ehrte den Menschen, indem er ihm sein Vertrauen schenkte, und verlieh ihm dadurch Würde. Er brachte alte Wahrheiten in einem neuen, wertvollen Licht. So versetzte er die Gesetzeslehrer im Tempel durch seine Fragen in Erstaunen, als er erst zwölf Jahre alt war. Manuskript 44, 1894; Evangelism 139.140. ICP1 195 1 Er versteht die verborgenen Pfade menschlichen Denkens -- Er, der den unendlich hohen Preis zur Erlösung der Menschen bezahlt hat, liest ganz genau die verborgenen menschlichen Gedanken, und er weiß, wie er mit jedem Menschen umgehen muss. Und im Umgang mit Menschen wendet er die gleichen Prinzipien an, wie sie in der Welt der Natur gelten. Special Testimonies, Serie A III, 17 (1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 189.190. ICP1 195 2 Immer eine Atmosphäre des Friedens -- Sein liebevolles Mitgefühl wirkte heilsam auf müde und beunruhigte Herzen. Sogar mitten im Tumult zorniger Feinde war er von einer Atmosphäre des Friedens umgeben. Die Schönheit seines Antlitzes, seine umgängliche Wesensart und vor allem die Liebe, die sich in Blick und Ton äußerte, zog alle zu ihm hin, die nicht durch Unglauben verhärtet waren. Wäre nicht jeder Blick und jedes Wort von dem Geist der Güte und des Wohlwollens beherrscht gewesen, dann hätte er nicht die großen Zuhörerscharen angezogen, die zu ihm kamen. Die Geplagten, die zu ihm kamen, fühlten, dass er als treuer und hingebungsvoller Freund ihre Interessen zu den seinen machte, und sie wünschten noch mehr von den Wahrheiten kennen zu lernen, die er lehrte. Der Himmel war näher gerückt. Sie sehnten sich danach, in Jesu Gegenwart zu bleiben, damit der Trost seiner Liebe beständig bei ihnen sei. Das Leben Jesu 239 (1898). ICP1 195 3 Sein Leben war harmonisch -- Das Leben Jesu von Nazareth unterschied sich von dem aller anderen Menschen. Sein ganzes Leben war geprägt von Uneigennützigkeit und Heiligkeit. In seinem Herzen trug er die reinste Form der Liebe, frei von jedem Anflug von Selbstsucht und Sünde. Sein Leben war vollkommen harmonisch. Er ist das einzig wahre Vorbild für Güte und Vollkommenheit. Vom Beginn seines Dienstes an konnten die Menschen den Charakter Gottes besser verstehen. Bis zum ersten Kommen Christi dienten die Menschen grausamen und despotischen Göttern. Auch das jüdische Denken war von Furcht, nicht von Liebe geprägt. Christi Mission auf dieser Erde bestand darin, den Menschen zu offenbaren, dass Gott kein Despot ist, sondern ein himmlischer Vater, voller Liebe und Barmherzigkeit für seine Kinder. Manuskript 132, 1902. ICP1 196 1 Er strahlte Wärme und Güte aus -- Viele haben eine falsche Vorstellung vom Leben und Wesen Christi. Sie schließen aus der Lebensweise mancher Christen, dass auch Christus hart und streng war und weder Herzlichkeit noch Freude kannte. Bei vielen ist das ganze Leben von solch düsteren Vorstellungen geprägt. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 123.124 (1892). ICP1 196 2 In jedem Menschen stecken unendlich viele Möglichkeiten -- Er sah die Menschen nicht nur, wie sie waren, sondern wusste schon, was aus ihnen werden konnte, wenn sie sich der verändernden Kraft Gottes öffnen würden. Weil er noch Hoffnung für sie hatte, begannen auch sie wieder zu hoffen, und weil er ihnen Vertrauen schenkte, vertrauten sie auch ihm. Er war so, wie die Menschen sein sollten, und weckte dadurch bei ihnen den Wunsch, auch so zu werden, wie er war. So manches Herz, das im Blick auf die Beziehung zu Gott längst tot zu sein schien, erweckte Jesus zu neuem geistlichen Leben. Education 80 (1903). ICP1 196 3 Sein Herz, eine Quelle des Lebens -- Man hört ... so merkwürdige Argumente wie: Dass Jesus geweint hat, ist mehrfach bezeugt, doch nirgendwo steht geschrieben, dass er auch gelacht oder auch nur gelächelt hätte! Solch absurde Überlegungen müssen einfach zu falschen Vorstellungen führen. Es ist wahr, dass unser Herr Leid und Schmerzen kannte, aber das machte ihn nicht zu einem ungenießbaren Sonderling, sondern ließ sein Herz weit werden für die Kümmernisse seiner Nachfolger. Die Evangelien zeichnen von Jesus keineswegs das Bild eines mürrischen Gottessohnes, der sich notgedrungen durch drei Jahrzehnte Erdendasein quälte. Im Gegenteil! Wer ihm begegnete, traf nicht auf einen weltfremden Eigenbrötler oder grimmigen Fanatiker, sondern auf einen jungen Mann, der Zuversicht, Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte. Wohin er auch kam, brachte er Heil und Frieden mit und verbreitet Freude und Frohsinn. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 124 (1892). ICP1 197 1 Christus war nie unbeherrscht -- Christus lebte seine eigenen göttlichen Lehren auch in seinem Leben aus. Sein Eifer führte nie dazu, dass er unbeherrscht geworden wäre. Er offenbarte Festigkeit ohne Eigensinn, Gutherzigkeit ohne Schwäche, Sanftmut und Zuwendung ohne Sentimentalität. Er war ein sehr sozialer Mensch, aber dennoch besaß er eine zurückhaltende Würde, die nicht zu unangebrachter Vertraulichkeit einlud. Seine Mäßigkeit führte nie zu Bigotterie oder übermäßiger Strenge. Er passte sich nicht der Welt an, aber er war auch nicht gleichgültig gegenüber den Bedürfnissen der Geringsten. Er achtete auf die Nöte aller. Manuskript 132, 1902; Evangelism 636. ICP1 197 2 Feingefühl, um Vorurteilen zu begegnen -- Seine Botschaften der Gnade unterschieden sich voneinander und waren auf seine Zuhörer zugeschnitten. Er wusste, wie "mit den Müden zu rechter Zeit zu reden" war; denn seine Lippen waren "voller Huld" (Jesaja 50,4; Psalm 45,3), damit er den Menschen die Schätze der Wahrheit auf die anziehendste Weise mitteilen konnte. Er hatte Taktgefühl, um den Menschen zu begegnen, die voreingenommen waren, und sie mit bildhaften Vergleichen zu überraschen, die ihre Aufmerksamkeit fesselten. Das Leben Jesu 238 (1898). ICP1 197 3 Er erlebte die Tiefen menschlichen Leids -- Er ging jeden Weg, den Menschen gehen müssen. Er erlebte die tiefsten Tiefen menschlichen Leids und Elends. Brief 50, 1897. ICP1 197 4 Er besiegte Satan durch seinen Verstand -- Er (Christus) erkannte die Macht Satans -- die Macht der Täuschung -- über den menschlichen Geist und entschloss sich (band sich durch ein Versprechen), auf diese Erde zu kommen. Er legte seine königlichen Kleider, seine Krone und seine Befehlsgewalt ab, verließ seinen Thron der Herrlichkeit als "Oberbefehlshaber" des ganzen Himmels, und seine Göttlichkeit zog die Menschlichkeit an, damit ein Mensch die Menschen erreichen konnte. Deshalb kam er zu uns. Er kam direkt auf unsere Erde, um die menschliche Natur anzunehmen und durch alle Prüfungen, Versuchungen und Anfechtungen zu gehen, die dem Menschen galten. Und hier kämpfte er mit diesen Versuchungen und ging auf dem Boden, wo Adam fiel, um das schreckliche Versagen und den Fall Adams zu sühnen. ICP1 198 1 In menschlicher Natur, als unser Stellvertreter und Bürge, hielt er sich an eben diese Hoffnung, an die auch wir uns halten dürfen, und das ist unendliche Kraft. Durch sie überwand unser Erlöser die Versuchungen des Feindes und erlangte den Sieg. Für wen? Warum für uns? Warum? Damit auch nicht ein Mitglied der menschlichen Familie auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt, fallen muss. Weil er den Weg vor uns gegangen ist, kennt er jedes Hindernis. Er kennt jede Schwierigkeit, der jeder Mensch auf dieser Erde ausgesetzt ist. Er kennt sie, und deshalb ging seine Bitte an den Himmel direkt durch den höllischen Schatten Satans hindurch, der auf deinen und meinen Weg fällt, und der Glaube kam "hinter den Vorhang". Hebräer 6,19; Manuskript 60, 1905. ICP1 198 2 Er hilft dem Suchenden zum Glauben -- Christus kannte jeden ihrer Gedanken (der Frau, die sein Gewand berührte) und ging auf sie zu. Er erkannte ihre große Not und half ihr zum Glauben. The Ministry of Healing 60 (1905). ICP1 198 3 Göttliches Wissen kann zu menschlichem Wissen werden -- Göttliches Wissen kann zu menschlichem Wissen werden. Jeder Prediger sollte sorgfältig studieren, wie Christus verkündigte. Er muss aus seinen Lektionen lernen. Nicht einmal einer unter zwanzig kennt die wesentlichen Punkte des Dienstes Christi. Sie müssen sie herausfinden, dann werden sie an der reichen Frucht seiner Lehre teilhaben. Sie werden sie so intensiv in ihr Leben und ihre Arbeit einbeziehen, dass sie die Gedanken und Prinzipien der Verkündigung Christi auch für ihre Verkündigung übernehmen. Die Wahrheit wird blühen und beste Frucht bringen. Und das Herz des Mitarbeiters selbst wird erwärmt, ja, in Brand gesetzt von dem belebenden geistlichen Feuer, das er auf andere überträgt. Manuskript 104, 1898. ICP1 199 1 Unterschiedlichen Denkweisen begegnen -- Alle, die sich Kinder Gottes nennen, sollten daran denken, dass sie als Missionare mit allen Arten von Menschen in Berührung kommen. Da gibt es die Feinfühligen und die Rauen, die Demütigen und die Stolzen, die Gläubigen und die Zweifler, die Gebildeten und die Ungebildeten, die Armen und die Reichen. Diese verschiedenen Menschen können nicht alle gleich behandelt werden, aber sie alle brauchen Freundlichkeit und Zuwendung. Durch wechselseitige Kontakte sollen wir uns Schliff und ein feines Benehmen erwerben. Wir sind voneinander abhängig und eng verbunden durch die Bande der menschlichen Familie. The Ministry of Healing 495.496 (1905). ICP1 199 2 Wir sollen mit ihm eins werden -- Wenn wir uns Christus ausliefern, schlägt unser Herz wie das seine, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gedanken richten sich ganz auf ihn, und er selbst lebt in uns. Dann sind wir wirklich mit dem Gewand der Gerechtigkeit bekleidet, und wenn uns der Herr anschaut, sieht er nicht den Schurz aus Feigenblättern, nicht die hässliche Nacktheit der Sünde, sondern sein eigenes Kleid der Gerechtigkeit, nämlich vollkommenen Gehorsam gegenüber seinen Geboten. Bilder vom Reiche Gottes 256 (1900). ------------------------Kapitel 22: Die Schule und der Lehrer ICP1 200 1 Förderung der Verstandeskräfte -- Wahre Erziehung besteht nicht darin, erhobenen Zeigefingers aufzutreten oder anderen gewaltsam etwas aufzudrängen, was sie nicht verstehen und wozu sie auch gar nicht bereit sind. Wer andere für eine Sache gewinnen will, muss ihr Interesse und Verständnis wecken. Genau darauf zielte Gottes Erziehungsmethode ab. Gott hat dem Menschen nicht nur Verstand gegeben, sondern wünscht auch, dass er sich seiner in dem von Gott vorgesehenen Rahmen bedient. ICP1 200 2 In der Familie und in der Stiftshütte, durch die Vorgänge in der Natur, durch die Kunst, bei der Arbeit und bei Festen, durch heilige Gebäude, Denkmäler und Gedenktage, durch religiöse Handlungen und unzählige Glaubenssymbole ließ Gott seinen Willen für die Israeliten anschaulich werden. Zugleich sollte das alles dazu beitragen, dass die großen Taten Gottes nicht in Vergessenheit gerieten. Der Herr wollte, dass sich den Kindern Israel die Wahrheit tief in Herz und Sinn einprägte. Education 39.40 (1903). ICP1 200 3 Die höchste Entwicklung der Verstandeskräfte -- Es ist richtig, wenn junge Mengen glauben, dass sie die höchste Entwicklungsstufe ihrer Verstandeskräfte erreichen sollen. Wir wollen ihre Bildung, der Gott keine Grenzen gesetzt hat, nicht einschränken. Aber das, was wir erreichen, ist wertlos, wenn es nicht zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschheit eingesetzt wird. Es ist nicht gut, den Verstand mit Studien zu überlasten, die volle Konzentration erfordern, aber nicht ins praktische Leben umgesetzt werden können. The Ministry of Healing 449.450 (1905). ICP1 201 1 Erziehung soll beleben -- Es ist nicht die höchste Aufgabe der Erziehung, bloße Kenntnisse mitzuteilen, sondern vielmehr jene belebende Tatkraft zu vermitteln, die durch eine Verbindung von Herz zu Herz und von Seele zu Seele empfangen wird. Nur Leben kann Leben erzeugen. Das Leben Jesu 234 (1898). ICP1 201 2 Die Gefahr bei manchen Schulen -- Viele jungen Leute kommen von ihren Schulen, und ihre Moral ist verdorben, ihre körperlichen Kräfte sind geschwächt, sie wissen nichts vom praktischen Leben und haben wenig Kraft, seine Pflichten zu erfüllen. ICP1 201 3 Als ich diese negative Entwicklung sah, fragte ich mich: Müssen unsere Söhne und Töchter moralisch und körperlich zu Schwächlingen werden, um eine Ausbildung in der Schule zu erhalten? Das darf nicht sein, und es muss auch nicht sein, wenn Lehrer und Schüler sich an die Naturgesetze halten, die auch die Gesetze Gottes sind. Alle geistigen und körperlichen Kräfte sollten aktiv trainiert werden, damit die jungen Menschen zu starken und ausgeglichenen Männern und Frauen heranwachsen. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 71. ICP1 201 4 Auf die Erziehung achten -- Der Geist wird der geistigen Nahrung entsprechen, die Ernte wird sein wie der gestreute Same. Beweisen diese Tatsachen nicht ausreichend die Notwendigkeit, die Erziehung der Jugend von den ersten Jahren an zu behüten? Wäre es für die Jugend nicht besser, in Unwissenheit dessen aufzuwachsen, was man allgemein Erziehung nennt, statt der Wahrheit Gottes sorglos gegenüberzustehen? Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 406 (1900). ICP1 201 5 Gottes Beziehung zum Menschen muss in Ordnung sein -- Es ist von allergrößter Bedeutung, dass jedes menschliche Wesen, dem Gott Verstandeskräfte geschenkt hat, seine Beziehung zu Gott versteht. Heute und für die Ewigkeit ist es gut, sich bei jedem Schritt zu fragen: Ist dies der Weg der Herrn? ... Wir müssen jedem Menschen ernstlich ans Herz legen, seinen Charakter mit dem Gesetz Gottes zu vergleichen, dem Maßstab für alle, die in sein Reich kommen und Bürger des Himmels werden möchten. Manuskript 67, 1898. ICP1 202 1 Die beste Erziehung -- Die Wissenschaft eines reinen, gesunden, beständigen christlichen Lebens wird durch das Studium des Wortes Gottes erlangt. Das ist die höchste Stufe der Bildung, die ein Erdenbürger erreichen kann. Das soll man die Schüler unserer Schulen lehren, damit sie reine Gedanken, einen klaren Verstand und reine Herzen bekommen und bereit sind, die Leiter des Fortschritts zu erklimmen und christliche Tugenden zu praktizieren. Manuskript 86, 1905. ICP1 202 2 Das Vorbild des Lehrers -- Die Prinzipien und Verhaltensweisen eines Lehrers sollten als wichtiger angesehen werden als seine berufliche Qualifikation. Wenn der Lehrer ein aufrichtiger Christ ist, wird es ihm ein Bedürfnis sein, für die körperliche, geistige, moralische und geistliche Erziehung seiner Schüler großes Interesse zu zeigen. Um einen positiven Einfluss auszuüben, muss er sich gut beherrschen können und für seine Schüler ein großes, liebevolles Herz haben, das in seinen Blicken, Worten und Taten Ausdruck findet. Er muss einen starken Charakter besitzen, dann kann er die Schüler formen und sie auch wissenschaftlich unterweisen. ICP1 202 3 Die frühe Erziehung von jungen Menschen prägt im Allgemeinen den Charakter fürs Leben. Wer mit Jugendlichen zu tun hat, sollte sehr sorgfältig ihre Begabungen wecken, damit sie lernen, ihre Kräfte richtig einzusetzen und optimal ausgebildet werden. The Review and Herald, 14. Juli 1885. ICP1 202 4 Die hohen Begabungen des Geistes wecken -- Bei der Erziehung von Jugendlichen sollte größter Wert darauf gelegt werden, die Unterweisung so zu gestalten, dass die hohen und edlen Begabungen des Geistes geweckt werden. Eltern und Lehrer an Schulen sind mit Sicherheit nicht qualifiziert, Kinder richtig zu erziehen, wenn sie die Lektion der Selbstbeherrschung, Geduld, Nachsicht, Freundlichkeit und Liebe nicht selbst gelernt haben. Was für eine wichtige Sache für Eltern, Erzieher und Lehrer! Nur wenige erkennen die wesentlichen Bedürfnisse des Geistes und wie sie die sich entwickelnden intellektuellen Fähigkeiten, Gedanken und Gefühle von jungen Menschen leiten können. The Review and Herald, 14. Juli 1885. ICP1 203 1 Vom Heiligen Geist geleitet -- Die Beschäftigung mit der Bildung des menschlichen Verstandes ist die schwierigste Aufgabe, die es gibt, und Lehrer müssen vom Heiligen Geist geleitet sein, um ihre Arbeit richtig zu tun. Manuskript 8, 1899. ICP1 203 2 Beschäftigung mit Fehlern -- Mache in deinem Unterricht niemals die Irrtümer und das Fehlverhalten irgendeines Schülers öffentlich, denn dann werden es die anderen für eine Tugend halten, die Fehler ihrer Mitschüler ebenfalls auszubreiten. Erniedrige nie einen Schüler, indem du vor der Schülerschaft seine schlechten Taten, Fehler und Sünden präsentierst. Du kannst nichts Schlimmeres tun, um sein Herz zu verhärten und ihn in seinem bösen Tun zu bestärken. Sprich und bete mit ihm allein, und zeige die gleiche Freundlichkeit, die Christus dir selbst als Lehrer erwiesen hat. Ermutige niemals einen Schüler, die Fehler anderer zu kritisieren und über sie zu sprechen. Behalte lieber zahlreiche Sünden für dich, soweit das nur möglich ist, und verfolge den Weg Christi, um ihn zu heilen. Eine solche Erziehung wird ein Segen sein, über sie wird in diesem Leben gesprochen werden, und sie wird bis ins zukünftige ewige Leben hineinwirken. Manuskript 34, 1893. ICP1 203 3 Voll qualifiziert, mit den Verstandeskräften umzugehen -- Jeder Lehrer braucht den Glauben an Christus, der in seinem Herzen wohnt, und einen wahrhaftigen, selbstlosen, sich um Christi willen selbst verleugnenden Geist. Es kann jemand eine ausreichende Ausbildung und Wissen haben, aber ist sicher, dass er das Feingefühl und die Weisheit besitzt, mit Menschen umzugehen? Wenn Lehrer nicht die Liebe Christi im Herzen haben, sind sie nicht qualifiziert für den Kontakt mit Kindern und die große Verantwortung, die auf ihnen liegt, diese Kinder und Jugendlichen zu erziehen. Es fehlt ihnen an höherer Bildung und eigenem Training, und sie wissen nicht, wie man mit Menschen umgeht. Sie werden von ihren eigenen, ungehorsamen, natürlichen Herzen regiert. Den formbaren Verstand und Charakter von Kindern einer solchen Art von Disziplin zu überlassen, bedeutet, in ihren Seelen Schrammen und Wunden zu hinterlassen, die niemals mehr ausgelöscht werden können. ICP1 204 1 Wenn es nicht möglich ist, einem Lehrer die Verantwortung und die Sorgfalt klar zu machen, die ihm bei der Ausbildung menschlicher Intelligenz bewusst sein sollte, war seine Ausbildung in mancher Hinsicht sehr mangelhaft. Zu Hause hat er einen schlechten Charakter erworben, und es ist traurig, diesen fehlerhaften Charakter auf die Kinder zu übertragen, die ihm anvertraut sind. Christian Education 145 (1893); Fundamentals of Christian Education 260.261. ICP1 204 2 Keine Verantwortung für Unerfahrene -- Die Gemeindeschule in Battle Creek ist ein wichtiger Teil des Weinbergs, der zu bebauen ist. Wir brauchen als Lehrer in jeder Hinsicht ausgeglichene und beständige Charaktere. Diese Aufgabe darf nicht jungen Männern und Frauen übertragen werden, die nicht wissen, wie sie mit Menschen umgehen sollen. Das war ein Fehler und schlecht für die Kinder und Jugendlichen unter ihrer Obhut ... ICP1 204 3 Bei den Kindern und Jugendlichen gibt es alle Arten von Charakteren. Ihr Verstand ist aufnahmefähig. Ein hektisches, aufbrausendes Verhalten des Lehrers kann seinen guten Einfluss auf die Schüler, die er erziehen soll, schlagartig beenden. Wird diese Erziehung dann das gegenwärtige und zukünftige Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen fördern? Für eine positive geistliche Entwicklung müssen sie den richtigen Einfluss haben. Manuskript 34, 1893. ICP1 204 4 Rat an einen aufbrausenden Lehrer -- Jeder Lehrer muss auf seine eigene spezielle Charakterschwäche achten, damit Satan ihn nicht durch seine problematischen Charakterzüge als sein Werkzeug für die Zerstörung von Seelen benutzen kann. Der einzige Schutz für Lehrer besteht darin, täglich in die Schule Christi zu gehen und von seiner Demut und Sanftmut zu lernen. Dann wird das eigene Ich in Christus aufgehen, und er wird demütig das Joch Christi tragen und bedenken, dass er an den ihm von Christus Anbefohlenen arbeitet. ICP1 205 1 Ich muss dir sagen, dass mir gezeigt wurde, dass im Zusammenhang mit den Irrtümern und Fehlern von Schülern nicht immer der beste Weg gegangen wurde. Die Folge war, dass Seelen betrübt wurden und einige verloren gingen. Schlechte Charakterzüge des Lehrers, ungünstige Momente und Selbstüberschätzung haben ein schlimmes Werk vollbracht. Kein Laster, keine Form von weltlichem Verhalten oder Trunkenheit ist für den Charakter verhängnisvoller als menschliche Leidenschaften, die nicht unter der Kontrolle des Heiligen Geistes stehen, weil sie zu Verbitterung führen und üble Dinge auslösen, die das Gute unterdrücken. Ein Aufbrausen im Zorn lohnt sich nie. ICP1 205 2 Wie viele "verlorene Söhne" werden durch den schlechten Charakter jener, die vorgeben, Christen zu sein, vom Reich Gottes fern gehalten! Eifersucht, Neid, Stolz, Unbarmherzigkeit, Selbstgerechtigkeit, Impulsivität, böse Gedanken, Strenge, Gefühlskälte und Hartherzigkeit sind die Eigenschaften Satans. Lehrer werden diesen Eigenschaften auch in ihren Schülern begegnen. Es ist schlimm, mit diesen Dingen zu tun zu haben, aber in dem Bemühen, diese Übel auszurotten, entwickelt der Mitarbeiter oftmals ähnliche Eigenschaften, die denjenigen, den er erziehen möchte, ebenfalls verletzen. Brief 50, 1893. ICP1 205 3 Ausgewogenheit im Denken nötig -- Lehrer, die in diesem Bereich des göttlichen Weinbergs arbeiten, müssen Selbstbeherrschung besitzen, und ihr Temperament sowie ihre Gefühle müssen sie unter Kontrolle und der Führung des Heiligen Geistes anvertraut haben. Sie sollen keine Einseitigkeit, sondern Ausgewogenheit im Denken und einen ausgeglichenen Charakter zeigen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 191 (1913). ICP1 205 4 Wille zur Vervollkommnung ist wichtig -- Es gibt Lehrer, denen es aus verschiedenen Gründen nicht vergönnt war, sich das wünschenswerte Fachwissen anzueignen. Doch in vielen Fällen hat sich gezeigt, dass dieser Mangel mehr als ausgeglichen werden kann durch eine gute Menschenkenntnis, durch Liebe zum Beruf und zu den Schülern, durch Verantwortungsbewusstsein, geistige Beweglichkeit, vollen Einsatz und die Bereitschaft sich weiterzubilden. Education 279 (1903). ICP1 206 1 Die Kapazitäten des Gehirns werden nur zur Hälfte genutzt -- Wir brauchen Mittelschulen und höhere Schulen ... In unserem eigenen Land und im Ausland werden dringend Mitarbeiter gesucht. Junge Männer und Frauen, Mitarbeiter mittleren Alters und alle, die sich im Dienst des Herrn engagieren möchten, sollten alles tun, um für diesen Aufruf bereit zu sein. Gott hat mir gezeigt, dass wir die Möglichkeiten unseres Gehirns nicht einmal zur Hälfte nutzen, um uns für größere Aufgaben zuzurüsten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 209 (1913). ICP1 206 2 Verbindet die natürlichen mit den geistlichen Gaben und bemüht euch, das Beste zu erreichen -- An unseren Schulen sollen die natürlichen und die geistlichen Gaben kombiniert werden. Arbeiten im Freien machen den biblischen Unterricht anschaulich. Die Naturgesetze, denen die Erde gehorcht, offenbaren die Tatsache, dass sie der meisterhaften Kraft eines unendlich großen Gottes unterstellt ist. Es sind die gleichen Prinzipien, welche die geistliche und die natürliche Welt bewegen. Trennt Gott und seine Weisheit von der Wissensvermittlung, und ihr bekommt eine lahme, einseitige Erziehung, die alle rettenden Gaben außer Acht lässt, die dem Menschen Kraft geben, durch den Glauben an Christus Unsterblichkeit zu erlangen. Der Urheber der Natur ist der Urheber der Bibel. Schöpfung und Christentum haben einen Gott. Jeder, der sich um die Erlangung von Wissen bemüht, sollte nach der größtmöglichen Vollkommenheit streben. Er sollte so weit kommen, wie er nur kann. Das Studienfeld sollte so groß sein, wie seine Kraft es erfassen kann. Er soll Gott zu seiner Weisheit machen, sich an ihn halten, dessen Weisheit grenzenlos ist, der Geheimnisse offenbaren kann, die lange verborgen waren, der die schwierigsten Denkprobleme für die lösen kann, die an ihn glauben, der allein unsterblich ist und der in dem Licht wohnt, dem niemand nahe kommen kann. Der lebendige Zeuge für Christus, der den Herrn immer besser kennen lernt, soll wissen, dass seine Fortschritte für ihn bereitliegen wie der Morgen. "Was der Mensch sät, das wird er ernten." Galater 6,7. Mit Aufrichtigkeit und Fleiß, einer guten Pflege des Körpers und unter Verwendung jeder intellektuellen Kraft zur Erlangung von Wissen und Weisheit in geistlichen Dingen kann jeder Mensch vollkommen werden in Christus, der das perfekte Muster eines vollkommenen Menschen darstellt. Special Testimonies on Education 215; Fundamentals of Christian Education 375.376. ICP1 207 1 Argumentationen vermögen Menschen, welche die Wahrheit des göttlichen Wortes nicht kennen, nicht zu beeindrucken -- Aber die gefallene Menschheit will nicht verstehen. Die Wissenschaft von der Natur soll den Gott der Natur beherrschen. Argumentationen vermögen Menschen, welche die Wahrheit oder das Wort Gottes nicht kennen, nicht zu beeindrucken. Wenn das Herz und der Verstand Gott unterstellt werden, wenn ein Mensch sich wie ein Kind unterrichten lässt, dann findet er die Wissenschaft der Erziehung im Wort Gottes. Die Bildung der Welt hat sich als Täuschung erwiesen. Wenn Lehrer und Schüler von ihrem Podest herunterkommen und in Christi Schule gehen, um von ihm zu lernen, werden sie fundiert über Erziehung sprechen können, denn sie werden begreifen, dass es um das Wissen geht, das Menschen zum Verständnis des Wesentlichen in der Wissenschaft führt. Manuskript 45, 1898. ICP1 207 2 Anschauungsmaterial verwenden -- Anschauungshilfen wie Landkarten, Bilder oder andere Hilfsmittel helfen den Kindern, sich den Lehrstoff dauerhaft einzuprägen. Der Bibelunterricht in Kindergottesdienst und im Heim sollte so ansprechend wie möglich gestaltet sein ... Education 195 (1903). ICP1 207 3 Nicht zu viele verschiedene Themen -- Gott möchte die Verstandeskräfte rein erhalten. Aber allzu oft müssen sie eine zu große Fülle an Stoff aufnehmen. Sie kann nicht vernünftig verwertet werden. Das Gehirn sollte von jeder unnötigen Last befreit werden. Nur die Studien, die nicht nur für dieses, sondern auch für das zukünftige Leben den größten Nutzen bringen und die besten Anweisungen für Körper und Geist enthalten, werden auch in die Ewigkeit mitgenommen. Manuskript 15, 1898. ICP1 208 1 Studium und praktisches Leben -- Es ist nicht in Ordnung, den Verstand mit Studien zu belasten, die intensive Anstrengung und Übung erfordern, aber im praktischen Leben nicht angewandt werden können. Eine Bildung dieser Art wird für den Studenten ein Verlust sein, denn diese Studien nehmen ihm den Wunsch und die Neigung für die Fächer, die ihm nützlich wären und ihn befähigen würden, seine ihm gegebene Verantwortung als Arbeiter im Werk Gottes wahrzunehmen, nämlich jene zu unterstützen, denen er durch Wort und Vorbild helfen sollte, Unsterblichkeit zu erlangen. Manuskript 15, 1898. ICP1 208 2 Praktische Übung notwendig -- Das Studium von Latein und Griechisch hat weit weniger Bedeutung für uns, die Welt und für Gott als das gründliche Studium und der Gebrauch des gesamten menschlichen Organismus. Es ist eine Sünde, auf Kosten der Beschäftigung mit den verschiedenen nützlichen Dingen des praktischen Lebens einseitig Bücher zu studieren. Für manche ist die intensive Beschäftigung mit Büchern eine Zerstreuung. Wenn der Körper nicht gefordert wird, geht die überschüssige Energie in die Gedanken. So werden sie zur Werkstatt des Teufels. Ein Leben, in dem das Haus, in dem wir leben (der Körper), nicht die gebührende Beachtung findet, kann niemals ein ganzheitliches Leben sein. Brief 103, 1897. ICP1 208 3 Lehrbücher und Denkmuster -- Mit feierlicher Stimme fuhr der Sprecher fort: "Findet ihr etwa bei diesen (ungläubigen) Autoren etwas, was als wesentlich für echte höhere Bildung angesehen werden kann? Würdet ihr es wagen, ihr Studium Studenten zu empfehlen, die ihren wahren Charakter nicht kennen? Schlechte Gedanken werden, wenn man sie sich einmal angewöhnt, zu einer despotischen Macht, die das Gehirn wie mit einem stählernen Griff umklammert. Wenn viele, die diese Bücher erhalten und gelesen haben, sie niemals gesehen hätten, sondern statt dessen die Worte des göttlichen Lehrers angenommen hätten, wären sie wesentlich weiter in der Erkenntnis der Wahrheiten des Wortes Gottes, die Menschen für die Erlösung weise machen. Diese Bücher haben Tausende dahin geführt, wohin Satan Adam und Eva geführt hat, nämlich zu einem Wissen, das Gott ihnen verboten hat. Durch ihre Lehren haben sich Studenten vom Wort Gottes ab- und Fabeln zugewandt." The Review and Herald, 12. März 1908. ICP1 209 1 Biblische Prinzipien zur Gedankenkontrolle -- Jedem Studenten sollte bewusst gemacht werden, dass Bildung erst erfolgreich ist, wenn die Wahrheiten der göttlichen Offenbarung erfasst werden und das Herz die Lehren des Evangeliums Christi annimmt. Der Student, der anstelle der Prinzipien des Wortes Gottes die gängigen Vorstellungen annimmt und seine Zeit und Energie für nichtige Dinge einsetzt, wird feststellen, dass sein Verstand geschwächt wird und verkümmert, er wird nicht weiter wachsen. Der Verstand muss geschult werden, um die wesentlichen Wahrheiten zu erfassen, die sich auf das ewige Leben beziehen. Brief 64, 1909. ICP1 209 2 Bestmögliche Nutzung des menschlichen Organismus -- Würden die Lehrer die Lektionen lernen, die Gott ihnen vermitteln möchte, gäbe es keinen Studenten, dessen Rechnungen von jemand anderem bezahlt werden müssen, damit er das College nicht mit einer Schuldenlast verlassen muss. Erzieher erfüllen ihre Aufgabe nicht einmal zur Hälfte, wenn sie wissen, dass ein junger Mensch Jahre mit dem Studium von Büchern verbringt, ohne sich darum zu bemühen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und nichts dagegen unternehmen. Jeder Fall sollte untersucht werden, jeder Jugendliche freundlich und mit Interesse befragt und seine finanzielle Situation festgestellt werden. ICP1 210 1 Eine der wertvollsten Lektionen sollte die Betätigung seines von Gott geschenkten Verstandes in Übereinstimmung mit seinen körperlichen Kräften sein. Kopf, Körper, Hände und Füße sollen darin einbezogen werden. Der rechte Umgang mit sich selbst ist die wertvollste Lektion, die ein Mensch lernen kann. Wir sollen uns weder ausschließlich auf die Kopfarbeit noch ausschließlich auf körperliche Übungen beschränken, sondern alle Teile des menschlichen Körpers optimal nutzen: Gehirn, Knochen und Muskeln, Körper, Kopf und Herz. Keiner ist zum Dienst tüchtig, der dies nicht versteht. Brief 103, 1897. ICP1 210 2 Lehrer verbringen Freizeit mit ihren Schülern -- Hier in der Schweiz habe ich einige Dinge gesehen, die ich für nachahmenswert halte. Die Lehrer gehen oft mit den Schülern zum Spielen hinaus. Sie zeigen ihnen, womit sie sich erfreuen können, und sind in der Nähe, um ordnend einzugreifen. Manchmal nehmen sie die Schüler auch auf lange Spaziergänge mit. Das gefällt mir. Ich denke, so haben die Kinder weniger Gelegenheit, Versuchungen zu erliegen. Anscheinend beteiligen sich die Lehrer auch an sportlichen Aktivitäten der Kinder und greifen ordnend ein. ICP1 210 3 Keinesfalls kann ich der Vorstellung zustimmen, dass Kinder sich unter ständigem Misstrauen fühlen müssen und sich nicht kindlich verhalten dürfen. Aber die Lehrer sollten sich an den Spielen der Kinder beteiligen, mit ihnen zusammen sein und zeigen, dass sie sie glücklich sehen möchten. Dadurch gewinnen die Kinder Vertrauen. Sie sollen mit Liebe beaufsichtigt werden, nicht mit einer unbeugsamen Strenge, die sie bei ihren Mahlzeiten und Spielen verfolgt. Testimonies for the Church V, 653 (1889). ICP1 210 4 Erweist den Schülern Vertrauen -- Ein kluger Erzieher wird im Umgang mit seinen Schülern versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihr Ehrgefühl zu stärken. Kinder und Jugendliche sollten spüren, dass man ihnen vertraut. Die meisten Kinder, auch schon die ganz kleinen, haben ein ausgeprägtes Ehrgefühl. Sie möchten nicht nur geliebt, sondern auch mit Achtung behandelt werden -- und das ist ihr gutes Recht. Sie sollten nicht den Eindruck haben, dass sie ständig beobachtet und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeengt werden. Argwohn verletzt und verursacht genau die Übel, die man zu verhindern sucht. Lehrer, die ein gutes Verhältnis zu ihren Schülern haben, merken es, wenn irgendetwas im Gange ist, und können geschickt gegensteuern, ohne den Eindruck zu erwecken, dass sie ständig auf der Lauer liegen, um Böses aufzudecken. Wenn junge Menschen spüren, dass man ihnen vertraut, versuchen sie in aller Regel, dieses Vertrauen nicht zu missbrauchen. Education 289.290 (1903). ICP1 211 1 Das Vertrauen der Schüler ist wesentlich -- Keine Frage, ein Lehrer sollte pädagogisch begabt sein. Er braucht Weisheit, Einfühlungsvermögen und pädagogisches Geschick, denn sein "Werkstoff" sind Menschenseelen. Wir brauchen Lehrer, die rasch erkennen, wo sie Gutes bewirken können, die begeisterungsfähig sind und eine Ausstrahlung haben, die den Schülern Respekt abverlangt, Lehrer, die über natürliche Autorität verfügen und fähig sind, den Lehrstoff so zu vermitteln, dass er zu selbständigem Denken anregt, die in den Schülern verborgene Kräfte wecken und ihnen Mut zum Leben vermitteln. Education 278.279 (1903). ICP1 211 2 Hilfe für die Schwachen und Zurückgebliebenen -- Wenn ihr gegenüber euren Schülern freundlich, liebevoll und feinfühlig seid, werden sie sich euch gegenüber ebenso verhalten. Wenn Lehrer streng, kritisch und übergenau sind und auf die Gefühle anderer nicht eingehen, werden sie auch so behandelt. Jemand, der den Respekt und die Würde seiner eigenen Person erhalten möchte, darf nicht den Respekt und die Würde der anderen opfern. Dieses Prinzip sollte vor allem sehr genau gegenüber den dümmsten, jüngsten und frechsten Schülern beachtet werden. ICP1 211 3 Was Gott mit diesen so offensichtlich uninteressierten jungen Menschen vorhat, wissen wir nicht. Oft hat er in der Vergangenheit gerade solche "Spezialisten" zu einer besonderen Aufgabe erwählt. Sein Geist, der die Menschenherzen beeinflusst, wirkte wie eine Batterie und hat die so offensichtlich Unbegabten zu kraftvollen und ausdauernden Taten erweckt. Der Herr erkannte in diesen rauen, desinteressierten und unbehauenen Steinen wertvolles Metall, das Stürmen und Unwettern und der feurigen Glut trotzen kann. Gott sieht nicht so, wie Menschen sehen. Gott urteilt nicht, wie Menschen urteilen. Er erforscht das Herz. Manuskript 2, 1881. ICP1 212 1 Der Umgang mit dem "dummen" Schüler -- Lehrer müssen daran denken, dass sie Kinder vor sich haben, nicht Männer und Frauen. Es sind Kinder, die alles erst noch lernen müssen, und manchen fällt das Lernen viel schwerer als anderen. Der unbegabte Schüler braucht wesentlich mehr Ermutigung, als er bekommt. Wenn für diese unterschiedlichen Schüler Lehrer zuständig sind, die normalerweise gern anordnen und diktieren und sich mit ihrer Autorität wichtig machen, die parteiisch sind und Lieblinge haben, die sie vorziehen, während andere mit übermäßiger Strenge behandelt werden, dann führt dieses Verhalten zu Verwirrung und Auflehnung. Christian Education 154 (1893); Fundamentals of Christian Education 269.270. ICP1 212 2 Die Atmosphäre im Klassenzimmer beeinflusst die Schüler -- Viele, die vorgeben Christen zu sein, zeigen durch ihr religiöses Leben, dass sie keine sind ... Ihre ererbten und anerzogenen Charakterzüge werden als wertvolle Eigenschaften angesehen, aber in Wirklichkeit wirken sie auf andere Menschen geradezu tödlich. Mit klaren einfachen Worten: Sie folgen den Funken, die sie selbst entfacht haben. Ihr Glaube ist ein situationsbedingter Glaube. Wenn alles glatt geht und keine widrigen Umstände an der christlichen Fassade ihres unchristlichen Lebens kratzen, sind sie liebenswürdig und angenehm und wirken äußerst anziehend. Wenn dann in ihrer Familie oder in ihren Beziehungen zu anderen Dinge passieren, die ihren Frieden stören und ihre Selbstbeherrschung herausfordern und sie alles vor Gott bringen, nicht aufhören zu beten und seine Gnade für ihre tägliche Arbeit als Lehrer zu erflehen und sich auf die Kraft, Gnade und Liebe Christi in ihrem Herzen berufen, bevor sie an ihre Arbeit gehen, dann werden sie von Engeln Gottes in das Klassenzimmer begleitet. ICP1 213 1 Wenn sie den Klassenraum jedoch ärgerlich und aufgebracht betreten, wird die schlechte Atmosphäre, die sie ausstrahlen, auch die Kinder beeinflussen, die ihnen anvertraut sind. Sie sind nicht in der Lage, sie zu unterweisen, und brauchen selbst jemanden, der sie die Lektionen Jesu Christi lehrt. Christian Education 149.150 (1893); Fundamentals of Christian Education 265.266. ICP1 213 2 Geduld und Einfühlungsvermögen sind nötig (Rat an einen Lehrer) -- Du wirst als Lehrer nicht erfolgreich sein, weil dir Geduld und Einfühlungsvermögen fehlen. Du weißt nicht, wie man mit Menschen umgeht oder wie man auf die beste Art und Weise Wissen vermittelt. Wenn deinen Erwartungen nicht entsprochen wird, wirst du ungeduldig. Jede Möglichkeit der Bildung stand dir offen; trotzdem bist du kein guter Lehrer. Es ist dir sehr unangenehm, "ungebildeten" Gehirnen Wissen einzuprägen. In deiner Jugend brauchtest du Disziplin und Übung. Aber die Haltung, die du gegenüber angebrachter Kritik eingenommen hast, hat dein Leben verdorben. Brief 117, 1901. ICP1 213 3 Eltern sollten mit den Lehrern zusammenarbeiten -- Ein vernachlässigter Verstand ist wie ein brachliegendes Feld. Eltern müssen dieses Thema in einem anderen Licht sehen. Sie müssen es als ihre Pflicht ansehen, mit dem Lehrer zusammenzuarbeiten, um ihn zu klug angewandter Disziplin zu ermutigen und viel für den zu beten, der ihre Kinder unterrichtet. Ihr helft den Kindern nicht durch Tadel, Zurechtweisung oder Entmutigung; ihr solltet sie auch nicht durch euer Beispiel bei rebellischem, ungehorsamem, unfreundlichem und nicht liebenswertem Verhalten unterstützen. Manuskript 34, 1893. ICP1 213 4 Die Verantwortung der Gemeinde -- Es gibt keine wichtigere Aufgabe als die richtige Erziehung unserer Jugend. Wir müssen sie bewahren und Satan abwehren, damit er sie nicht aus unseren Armen reißen kann. Wenn junge Menschen auf unsere Colleges kommen, sollen sie nicht das Gefühl haben, zu Fremden zu kommen, die sich nicht um ihre Seele kümmern. Es muss Väter und Mütter in Israel geben, die auf sie Acht haben, als müssten sie darüber Rechenschaft ablegen. ICP1 214 1 Brüder und Schwestern, haltet euch nicht von der Jugend fern, als wäre sie euch gleichgültig und als hättet ihr keine Verantwortung für sie. Ihr, die ihr schon so lange vorgebt, Christen zu sein, habt die Aufgabe, sie geduldig und freundlich auf den rechten Weg zu führen. Ihr solltet ihnen zeigen, dass ihr sie lieb habt, weil sie die jüngeren Mitglieder der Familie Gottes sind, erkauft mit seinem Blut. The Review and Herald, 26. August 1884; Fundamentals of Christian Education 89.90. ICP1 214 2 Der Umgang mit schwierigen Fällen -- Unser Erlöser besaß ein weites, verständnisvolles Herz. Es war immer wieder berührt von der Hilflosigkeit des kleinen Kindes, das schlecht behandelt wurde, denn er liebte Kinder. Auch der leiseste Hilferuf menschlichen Leidens erreichte sein Ohr. Und jeder, der erzieherische Verantwortung übernimmt, wird auf verstockte Herzen und verdorbene Neigungen stoßen. Dann ist es seine Aufgabe, mit Gott zusammenzuarbeiten, um in jedem Kind das moralische Bild Gottes wiederherzustellen. Jesus, teurer Jesus -- eine ganze Quelle der Liebe war in seiner Seele. Christian Education 149 (1893); Fundamentals of Christian Education 265. ------------------------Kapitel 23: Liebe -- ein ewiges göttliches Grundprinzip ICP1 217 1 Liebe als Motivation -- Wenn das himmlische Prinzip ewiger Liebe das Herz erfüllt, wirkt sich das auch auf andere aus ... denn Liebe ist ein Prinzip der Tat. Sie verändert den Charakter, herrscht über unsere spontanen Regungen, hilft Feindschaft überwinden und veredelt unsere Gefühle. Testimonies for the Church IV, 136 (1868). ICP1 217 2 Anders als alle anderen Prinzipien -- Echte Liebe ist in ihrem Wesen einfach und schlicht und von allen anderen Zweckhandlungen verschieden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 192 (1868). ICP1 217 3 Eine zarte, pflegebedürftige Pflanze -- Liebe ist eine zarte Pflanze, die sorgfältiger Pflege bedarf. Alle bitteren Wurzeln um sie herum müssen ausgerissen werden, damit sie genügend Platz hat sich auszubreiten. Nur so kann sie alle Neigungen des Herzens und des Verstandes unter ihren Einfluss bringen, sodass wir Gott von ganzem Herzen und unseren Nächsten wie uns selbst lieben können. Manuskript 50, 1894; Our High Calling 173. ICP1 217 4 Satans Ersatz für die Liebe ist der Egoismus -- Durch Ungehorsam wurden die Veranlagungen der Menschen verändert. Der Egoismus trat an die Stelle der Liebe. Seine Natur wurde so geschwächt, dass es ihm unmöglich war, der Macht des Bösen zu widerstehen. Und der Versucher sah, dass seine Absicht sich erfüllte, den Plan Gottes mit der Erschaffung der Menschen zu durchkreuzen, und dass es ihm gelang, die Erde mit Not und Verzweiflung zu füllen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 33 (1913). ICP1 218 1 Wenn das Ich unwichtig wird, wächst die Liebe -- Wenn sich das Ich in Christus verliert, nimmt die Liebe spontan zu. Sie ist kein Gefühl und kein plötzlicher Impuls, sondern die Entscheidung eines geheiligten Willens. Sie besteht nicht aus Empfindungen, sondern bedeutet eine Veränderung des ganzen Herzens, der Seele und des Charakters. Das Ich stirbt sich selbst und wird lebendig in Gott. Unser Erlöser bittet uns, uns ihm zu übergeben. Diese Übergabe an Gott ist alles, was er von uns erwartet, damit er uns so verändern kann, wie er es für richtig hält. Wenn wir diesen Zustand nicht erreichen, können wir in keiner Weise wirklich glücklich, brauchbar und erfolgreich sein. Brief 97, 1898; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1100.1101. ICP1 218 2 Liebe ist keine Augenblickslaune, sondern ein göttliches Grundprinzip -- Uneingeschränkte Liebe zu Gott und selbstlose Liebe zueinander -- das ist die beste Gabe, die unser himmlischer Vater uns schenken kann. Diese Liebe ist keine Gefühlsregung, sondern eine göttliche Grundhaltung, eine beständige Kraft. Ein ungeheiligtes Herz kann sie weder erzeugen noch hervorbringen. Sie ist nur in einem Herzen zu finden, in dem Jesus regiert. "Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt." 1.Johannes 4,19. In einem durch Gottes Geist erneuerten Herzen ist die Liebe der leitende Beweggrund allen Tuns. Das Wirken der Apostel 549.550 (1911). ICP1 218 3 Intellektuelle und moralische Kraft -- Liebe ist Macht. Geistige und sittliche Kräfte liegen in ihr beschlossen und können nicht von ihr getrennt werden. Die Macht des Reichtums drängt danach, zu verderben und zu zerstören; die Macht der Gewalt versucht, Schaden anzurichten, aber der Wert und die Vollkommenheit echter Liebe bestehen in dem Vermögen, Gutes und nichts als Gutes zu tun. Was immer aus echter Liebe getan wird, ist durchaus fruchtbar, sei es in den Augen der Menschen auch noch so gering oder verächtlich; denn Gott schaut nicht so sehr nach dem Ergebnis unseres Handelns als vielmehr nach der Größe der Liebe, mit der es geschieht. Die Liebe ist von Gott. Das unbekehrte Herz kann diese Pflanze himmlischer Herkunft weder hervorbringen noch sichtbar machen. Sie lebt und gedeiht nur dort, wo Christus regiert. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 191 (1868). ICP1 219 1 Liebe -- eine angenehme Atmosphäre -- Jeder Mensch hat seine eigene Ausstrahlung. Beim einen ist sie geprägt von der Leben spendenden Kraft des Glaubens, von Lebensmut, Hoffnung und Liebe. Beim anderen dagegen sehen wir bedrückende Unzufriedenheit und Selbstsucht oder gar eine Lebenshaltung, die durch bewusstes Sündigen vollkommen vergiftet ist. Die Ausstrahlung, die uns umgibt, beeinflusst jeden, der mit uns in Berührung kommt, auch wenn wir das gar nicht merken. Bilder vom Reiche Gottes 277 (1900). ICP1 219 2 Selbstsucht und Ehrgeiz werden ausgerottet -- Das goldene Band der Liebe, das die Herzen der Gläubigen miteinander in Freundschaft verbindet und in Christus und dem Vater vereint, ist ein Zeugnis der Kraft des Christentums für die Welt, das man nicht widerlegen kann ... Die Selbstsucht wird ausgerottet, und Unglauben und Untreue wird es nicht geben. Keiner wird eigensüchtige Ziele verfolgen und dadurch Spaltungen hervorrufen. Wenn jemand wirklich an Christus gebunden ist, wird er nicht mehr stur seinen Willen durchsetzen wollen und eigene Wege gehen wie ein Kind, das die Hand loslässt, die es leitet, und allein durch die Gegend stolpert. Brief 110, 1893; Our High Calling 173. ICP1 219 3 Die Frucht wahrer Liebe -- "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" Matthäus 7,12. Herrliche Segnungen wären das Ergebnis eines solchen Wandels. "Mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden." V. 2. Das sind starke Gründe, die uns drängen müssten, uns untereinander von ganzem Herzen inbrünstig zu lieben. Christus ist unser Vorbild. Er zog umher und tat Gutes. Er lebte, um anderen zum Segen zu werden. All seine Taten erwuchsen aus der Liebe, die seine Handlungen adelte. Uns ist nicht befohlen, uns selbst das zu sichern, was wir von anderen erwarten; wir sollen vielmehr anderen das zubilligen, was wir unter gleichen Umständen auch von ihnen erwarten. Das Maß, mit dem wir messen, wird in jedem Falle an uns selbst angelegt ... ICP1 220 1 Das Verlangen, Einfluss zu gewinnen und von anderen geschätzt zu werden, kann ein wohl geordnetes Leben und häufig einen einwandfreien Umgang ermöglichen. Selbstachtung mag uns helfen, allen bösen Schein zu meiden. Ein selbstsüchtiges Herz mag große Taten vollbringen, die gegenwärtige Wahrheit anerkennen und äußerlich Demut und Liebe zeigen. Dennoch können die Motive trügerisch und unlauter sein. Alles Handeln, das einem solchen Herzen entspringt, entbehrt nicht nur der Frische des Lebens und der Früchte echter Frömmigkeit, sondern hat auch die Quellen unverfälschter Liebe verlassen. Liebe sollte gehegt und gepflegt werden, denn sie strahlt einen göttlichen Einfluss aus. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 192 (1868). ICP1 220 2 Liebe macht Zugeständnisse -- Christi Liebe ist tief und ernsthaft; sie fließt wie ein unaufhaltsamer Strom für alle, die sie annehmen. In seiner Liebe ist keine Selbstsucht. Wenn diese im Himmel beginnende Liebe einen festen Platz im Herzen eines Menschen hat, wird sich das nicht nur im Umgang mit den Menschen, die uns nahe stehen, bemerkbar machen, sondern auch bei allen, die mit uns in Berührung kommen. Sie wird uns zu kleinen Aufmerksamkeiten und Zugeständnissen anregen und zu freundlichem Umgang und ehrlichen, beruhigenden und ermutigenden Worten veranlassen. Wir werden Mitgefühl entwickeln für Menschen, deren Seelen nach Mitgefühl hungern. Manuskript 17, 1899; The S.D.A. Bible Commentary V, 1140. ICP1 220 3 Liebe bestimmt Motivation und Tat -- Die sorgfältigste Beachtung aller Anstandsregeln vermag uns nicht davon abzuhalten, gereizt zu reagieren, scharf zu urteilen und eine schlechte Sprache zu benutzen. So lange das Ich der Mittelpunkt unseres Denkens ist, können wir niemals ein wirklich feines Benehmen entwickeln. Die Liebe muss im Herzen regieren. Wenn wir durch und durch Christen sind, erwächst die Motivation für unser Handeln aus der tiefen Liebe zu unserem Herrn. Verwurzelt in der Liebe Christi, entsteht ein selbstloses Interesse am Bruder. Durch die Liebe lernen wir gutes Benehmen und Liebenswürdigkeit. Sie lässt unser Gesicht strahlen und gibt uns eine angenehme Stimme. Sie verändert den ganzen Menschen zu seinem Vorteil. Glaube und Werke 123 (1915). ICP1 221 1 Liebe unterstellt dem anderen nichts Böses -- Weiter heißt es von der Liebe: "Sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu." 1.Korinther 13,5. Eine Liebe, wie Christus sie verkörpert, sieht die Beweggründe und Taten der anderen nur im besten Licht. Sie stellt deren Fehler nicht unnötigerweise heraus und leiht der üblen Nachrede kein Ohr, sondern verweist lieber auf die guten Eigenschaften der Mitmenschen. Das Wirken der Apostel 318 (1911). ICP1 221 2 Liebe macht das Leben angenehm -- Wer Gott liebt, kann Hass oder Neid keinen Raum lassen. Wenn das himmlische Prinzip ewiger Liebe das Herz erfüllt, wirkt sich das auf andere aus ... Diese Liebe ist nicht auf "ich und mein" reduziert, sondern ist so hoch wie der Himmel und in Übereinstimmung mit den Engeln. Wenn diese Liebe die Seele erfüllt, macht sie das ganze Leben angenehmer und wirkt sich auf die Umgebung positiv aus. Wenn wir sie haben, werden wir glücklich sein, egal ob wir reich oder arm sind. ICP1 221 3 Wenn wir Gott von ganzem Herzen lieben, müssen wir auch seine Kinder lieben. Diese Liebe ist der Ausdruck des Geistes Gottes. Sie ist der himmlische Schmuck, welcher der Seele Würde verleiht; sie verfeinert unser Leben und verbindet es mit dem unseres Herrn. Es spielt keine Rolle, wie viele gute Eigenschaften wir haben und für wie fein und ehrbar wir uns selbst halten -- wenn die Seele nicht mit himmlischer Liebe zu Gott und zum Nächsten getauft ist, fehlt uns die wahre Güte, und wir sind nicht für den Himmel geeignet, denn dort herrschen nur Liebe und Einigkeit. Testimonies for the Church IV, 223.224 (1876). ICP1 221 4 Wahre Liebe ist geistlich -- Liebe, die nicht mehr von Leidenschaft und Augenblickslaunen bestimmt ist, wird von geistlichen Überlegungen geleitet, und das erkennt man in Wort und Tat. Ein Christ muss eine geheiligte Sanftmut und eine Liebe an den Tag legen, die in keiner Weise von Ungeduld und Gereiztheit getrübt ist. Grobes oder hartes Benehmen muss durch die Gnade Christi gemildert werden. Testimonies for the Church V, 335 (1885). ICP1 222 1 Liebe lebt von der Tat -- Liebe kann nicht bestehen, ohne Ausdruck zu finden. Jede Tat macht sie größer, stärker und umfassender. Liebe wird den Sieg erringen, wenn Beweise und Autoritäten machtlos sind. Liebe arbeitet weder für Lohn noch Gewinn; doch Gott hat bestimmt, dass großer Gewinn die unausbleibliche Frucht jeder Liebestat ist. Liebe verströmt sich nach allen Seiten und ist schlicht und still in ihrer Wirksamkeit, aber sie ist stark und mächtig in ihrem Streben, Unheil zu überwinden. Ihr Einfluss wirkt begütigend und umgestaltend. Sie packt das Leben der Sünder und rührt ihre Herzen, wo alle anderen Mittel versagen. ICP1 222 2 Wo auch immer die Macht des Verstandes, der Gewalt und des Zwanges angewandt wird und die Liebe offenbar ausgeschaltet ist, nehmen die Gefühle und der Wille der Menschen, die wir zu erreichen trachten, eine abwehrende, ja zurückweisende Haltung ein, und ihre Widerstandskraft nimmt zu. Jesus war der Friedefürst. Er kam, um sich Widerstreben und Gewalt zu unterwerfen. Er verfügte über Weisheit und Stärke. Doch die von ihm benutzten Mittel zur Überwindung des Bösen waren die Weisheit und die Kraft der Liebe. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 191.192 (1868). ICP1 222 3 Beweis einer veränderten Lebensweise -- Wenn Menschen nicht aus Zwang oder eigenem Interesse, sondern aus Liebe miteinander verbunden sind, macht sich in ihrem Leben das Wirken einer Macht bemerkbar, die über jedem irdischen Einfluss steht. Wo dieses Einssein besteht, ist es ein Beweis dafür, dass das Ebenbild Gottes im Menschen wiederhergestellt ist, dass ein neuer Lebensgrundsatz eingepflanzt wurde. Es wird sich dann zeigen, dass in der göttlichen Natur Kraft genug ist, den übernatürlichen Mächten des Bösen zu widerstehen, und dass die Gnade Gottes auch die dem natürlichen Herzen eigene Selbstsucht überwindet. Das Leben Jesu 677.678 (1898). ------------------------Kapitel 24: Liebe in der Familie ICP1 223 1 Die Quelle echter Liebe -- Unsere Liebe füreinander hat ihren Ursprung in unserer Beziehung zu Gott. Wir sind eine Familie, wir lieben einander so, wie er uns geliebt hat. Wenn wir diese wahre, heilige Liebe mit der oberflächlichen Höflichkeit der Welt und den gedankenlosen Freundschaftsbezeugungen vergleichen, dann unterscheidet sie sich davon wie die Spreu vom Weizen. Brief 63, 1896; Sons and Daughters of God 101. ICP1 223 2 So zu lieben, wie Christus liebte, bedeutet, zu jeder Zeit und an jedem Ort Selbstlosigkeit zu zeigen, durch freundliche Worte und einen liebenswürdigen Gesichtsausdruck ... Echte Liebe ist eine wunderbare Eigenschaft, die ihren Ursprung im Himmel hat und sich vermehrt, wenn wir sie an andere weitergeben. Manuskript 17, 1899; Sons and Daughters of God 101. ICP1 223 3 Liebe verbindet die Herzen miteinander -- Lasst uns einander lieben und nachsichtig miteinander umgehen, denn dann wird die Ehe nicht das Ende, sondern der Anfang einer großen Liebe sein. Die Wärme echter Freundschaft und die Liebe, die Herzen miteinander verbindet, ist ein Vorgeschmack der Freuden des Himmels ... Jeder von uns sollte darauf bedacht sein, Liebe zu geben, anstatt sie zu fordern. The Ministry of Healing 360.361 (1905). ICP1 224 1 Gefühle können echt und doch oberflächlich sein -- Liebe kann klar wie Kristall sein und schön in ihrer Reinheit, dabei aber doch oberflächlich, solange sie nicht auf die Probe gestellt worden ist. Gebt Christus in allem den Vorrang. Blickt ständig auf ihn, dann wird eure Liebe zu ihm mit jedem Tag tiefer und inniger werden, wenn sie Prüfungen unterzogen wird. Indem eure Liebe zu ihm wächst, wird auch eure Liebe zueinander immer tiefer und stärker werden. "Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist." 2.Könige 3,18; Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 80.81 (1902). ICP1 224 2 Liebe kann nicht existieren, ohne Ausdruck zu finden -- Wenn die sozialen und großzügigen Neigungen unterdrückt werden, verkümmern sie, und das Herz wird hart und kalt ... Liebe kann nicht lange existieren, ohne Ausdruck zu finden. Lass das Herz eines mit dir verbundenen Menschen nicht verhungern, weil du es ihm an Freundlichkeit und Zuwendung fehlen lässt. The Ministry of Healing 360 (1905). ICP1 224 3 Liebe ist eine zarte Pflanze -- Die wunderbare Pflanze der Liebe muss sorgfältig gepflegt werden, damit sie stark und lebendig wird, reiche Frucht tragen kann und ein Ausdruck des ganzen Wesens wird. Brief 50, 1893. ICP1 224 4 Impulse der Liebe nicht unterdrücken -- Fühlt euch ermutigt, die Liebe zu Gott und zueinander deutlich zu zeigen. Dass es so viele hartherzige Männer und Frauen gibt, hat seinen Grund meist darin, dass wahre, uneingeschränkte Zuneigung als Schwäche bezeichnet, verhindert und unterdrückt wird. ICP1 224 5 Die guten Anlagen solcher Menschen wurden oft in frühester Jugend erstickt, und wenn die Kraft der göttlichen Liebe die kalte Selbstsucht nicht dahinschmelzen lässt, wird ihr Glück für immer zerstört sein. ICP1 224 6 Wenn wir wünschen, dass unsere Kinder die zärtliche Liebe Jesu besitzen sollen und die Zuneigung, die die Engel uns gegenüber bekunden, dann müssen wir ihre guten Anlagen pflegen und zur Entfaltung bringen. The Desire of Ages 516 (1898). ICP1 225 1 Liebe, nicht Leidenschaft -- Liebe ist eine Pflanze himmlischen Ursprungs. Sie ist nicht unvernünftig, nicht blind. Sie ist rein und heilig. Die Leidenschaft des natürlichen Herzens ist etwas ganz anderes. Während reine Liebe Gott in alle ihre Pläne einbezieht und in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes handeln will, ist Leidenschaft keiner Vernunft zugänglich, sondern widersetzt sich jeder Einengung, verfolgt stur eigene Ziele und macht aus dem Objekt ihrer Wahl einen Götzen. ICP1 225 2 Im Benehmen eines Menschen, der wahre Liebe hat, zeigt sich die Gnade Gottes. Jeder Schritt in Richtung Ehe wird von Bescheidenheit, Einfachheit, Ernsthaftigkeit, Anstand und Glauben geprägt sein. The Review and Herald, 25. September 1888; Messages to Young People 459. ICP1 225 3 Wahre Liebe ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Ehe -- Wahre Liebe hat einen hohen, heiligen Ursprung und ist in ihrem Wesen ganz verschieden von jener Liebe, die durch das Triebleben erwacht und bei Bewährungsproben schnell vergeht. Gewissenhafte Pflichterfüllung im Elternhause bereitet junge Menschen auf die eigene Familie vor. Bei den Eltern können sie sich in Selbstverleugnung und Freundlichkeit, in höflichem, Anteil nehmendem Wesen üben. Auf diese Weise ist ihr Herz von Liebe erfüllt, und wenn sie dann einmal einer eigenen Familie vorzustehen haben, werden sie wohl wissen, wie sie das Glück ihrer Lebensgefährtinnen fördern können. Dann wird die Ehe nicht das Ende, sondern immer neuer Anfang der Liebe sein. Patriarchen und Propheten 153 (1890). ICP1 225 4 Liebe und Selbstbeherrschung verbinden eine Familie -- Die Eltern sollten es als ihre Pflicht erkennen, die Neigungen der jungen Leute zu lenken, damit sie sich passenden Gefährten zuwenden. Sie sollten alles tun, um mit der Gnade Gottes durch Erziehung und Beispiel den Charakter ihrer Kinder von frühester Jugend an so zu formen, dass sie nach Reinheit und anständiger Gesinnung streben. Gleiches zieht Gleiches an, und Gleiches weiß Gleiches zu bewerten. Pflanzt den Wunsch nach Wahrhaftigkeit, Reinheit und Güte früh in die Herzen der Jugendlichen, und sie werden sich eine dementsprechende Gesellschaft suchen. Ihr Eltern, versucht daheim die Liebe und Güte des himmlischen Vaters vorzuleben. Gestaltet euer Heim sonnig. Das ist wichtiger für eure Kinder als der Besitz von Geld und Gut. Bleiben sie der zu Hause empfangenen Liebe gewärtig, werden sie ihre Kindheit wie ein Stück Himmel auf Erden in Erinnerung behalten. Nicht alle Familienmitglieder sind gleich, darum wird es oft Grund geben, Geduld und Nachsicht zu üben. Patriarchen und Propheten 153 (1890). ICP1 226 1 Das Wesen wahrer Liebe (Empfehlung an einen sehr bestimmenden Ehemann) -- Wahre, reine Liebe ist sehr wertvoll. Ihr Einfluss wird vom Himmel her gelenkt. Sie ist tief und dauerhaft. Sie ist nicht sprunghaft und wird nicht von eigensüchtigen Wünschen bestimmt. Sie trägt Frucht und wird dich dazu bringen, beständig darauf bedacht zu sein, deine Frau glücklich zu machen. Wenn du diese Liebe besitzt, kommt das ganz von selbst und wirkt dann auch nicht mehr erzwungen. Wenn du einen Spaziergang machst oder an einer Veranstaltung teilnimmst, ist es selbstverständlich, dass deine Frau dich begleitet und du dich darum bemühst, dass sie sich in deiner Gesellschaft wohl fühlen kann. ICP1 226 2 Du betrachtest ihre geistliche Verfassung als der deinen unterlegen, aber Gott hat mir gezeigt, dass er mit ihrem Verhalten zufriedener ist als mit deinem. ICP1 226 3 Du bist diese Frau nicht wert, sie ist zu gut für dich! Sie ist zart und sensibel und bedarf einer liebevollen Behandlung. Sie bemüht sich ernsthaft darum, dem Willen Gottes zu folgen, aber sie hat ein feines Ehrgefühl, ist schüchtern und zieht sich in sich zurück, wenn man ihr Vorwürfe macht. Es ist außerordentlich verletzend für sie, wenn man sie ständig beobachtet und kritisiert. Bei deiner Hochzeit hast du versprochen, deine Frau zu lieben, zu achten und zu ehren, und wenn du dich daran hältst, wird sie aus sich herausgehen und ihre Abwehrhaltung aufgeben. Testimonies for the Church II, 416 (1870). ICP1 227 1 Die Seele verlangt nach echter Liebe -- Deine Frau sollte ihre vornehme Zurückhaltung aufgeben und sich um eine einfache Lebensweise bemühen. Und wenn du dem besseren Teil deines Ichs Raum lässt und dich bemühst, wirst du die Bedürfnisse der Frauen verstehen lernen. Du wirst dann begreifen, dass sie sich nach einer umfassenderen Liebe sehnen als nur nach bloßer Leidenschaft. Aber diese Leidenschaft hat in dir die Oberhand gewonnen, weil du ihr freien Lauf gelassen hast. Wenn du in der Furcht Gottes lernst, deinen Körper zu beherrschen, und deiner Frau mit reiner, zärtlicher Liebe begegnest, werden auch ihre natürlichen Bedürfnisse befriedigt. Zieh sie an dein Herz und achte sie sehr. Testimonies for the Church II, 415 (1870). ICP1 227 2 Liebe findet Ausdruck in Wort und Tat -- L. muss lernen, seine Frau wirklich zu lieben, und zwar mit einer Liebe, die in Wort und Tat zum Ausdruck kommt. Er muss lernen, Zärtlichkeit zu zeigen. Seine Frau hat ein sensibles, anhängliches Wesen und benötigt eine liebevolle Behandlung. Sie wird sich an jedes freundliche Wort, jedes Lob und jede Ermutigung erinnern, und das wird sich in ihrer Beziehung zu ihrem Mann widerspiegeln und sich für ihn segensreich auswirken. Um mit seinem unfreundlichen Wesen fertig zu werden, muss er eine enge Beziehung zu Christus eingehen. Seine kühle, reservierte und steife Art kann durch die göttliche Liebe gemildert und verändert werden. Es ist kein Zeichen von Schwäche oder Unmännlichkeit, und man verliert auch nicht seine Würde, wenn man seiner Frau in Wort und Tat zärtlich begegnet. Und ein solches Verhalten braucht sich auch nicht auf die Familie zu beschränken, sondern man kann auch zu anderen freundlich sein. ICP1 227 3 L. muss sich noch sehr verändern. Wenn es ihm ein echtes Anliegen ist, wird ihm Gott die Kraft dazu geben. Er sollte seine Gefühle und seine Liebe auf Christus und auf himmlische Dinge konzentrieren und seinen Charakter für das ewige Leben formen lassen. Testimonies for the Church III, 530.531 (1875). ICP1 227 4 Kleine Gesten zeigen wahre Liebe -- Liebe kann genauso wenig existieren, ohne sich auszudrücken, wie man ein Feuer nicht ohne Nahrung am Brennen halten kann. Du, Bruder C., denkst, dass es unter deiner Würde sei, deine Liebe durch nette Gesten unter Beweis zu stellen, deiner Frau zärtliche Worte zu sagen und ihr Achtung entgegenzubringen. Du bist wechselhaft in deinen Gefühlen und sehr stark von deiner Umgebung abhängig ... Lass deinen beruflichen Ärger und deine Sorgen in deinem Betrieb, geh mit einem freundlichen Gesicht zu deiner Familie nach Hause und begegne ihr mit Mitgefühl, Zärtlichkeit und Liebe. Das ist eine bessere Lösung, als wenn du noch mehr Geld für die ärztliche Behandlung deiner Frau ausgibst. Dadurch wird sie gesund an Leib und Seele. Testimonies for the Church I, 695 (1868). ICP1 228 1 Mag der Tag noch so trübe sein, lass Sonnenschein in dein Herz, indem du geduldig, dankbar und liebevoll bist. The Ministry of Healing 393 (1905). ICP1 228 2 Die Macht des elterlichen Vorbilds -- Kinder lernen am besten, Vater und Mutter zu achten, wenn sie sehen, dass der Vater mit der Mutter liebevoll umgeht und die Mutter dem Vater mit Achtung begegnet. Wenn sie Liebe erleben, werden Kinder dazu angeleitet, das fünfte Gebot zu beachten und sich nach der Weisung des Paulus zu richten: "Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in dem Herrn, denn das ist recht." The Review and Herald, 15. November 1892; The Adventist Home 198.199. ICP1 228 3 Die Liebe Jesu spiegelt sich in den Eltern -- Wenn die Mutter das Vertrauen ihrer Kinder gewinnt und sie lehrt, sie zu lieben und ihr zu gehorchen, ist dies die erste Lektion, wie ein christliches Leben zu führen ist. Sie müssen lernen, ihrem Heiland zu vertrauen, ihn zu lieben und ihm zu gehorchen, wie sie den Eltern vertrauen, sie lieben und ihnen gehorchen. Die Liebe der Eltern, die sich in geduldiger Fürsorge und einer rechten Erziehung zeigt, spiegelt schwach die Liebe Jesu zu seinem gläubigen Volk wider. The Signs of the Times, 9. September 1886; The Adventist Home 199. ICP1 228 4 Mutterliebe ist ein Beispiel für die Liebe Christi -- Wenn die Mutter ihre Kinder zum Gehorsam aus Liebe erziehen würde, bekämen sie den besten Anfangsunterricht in christlicher Lebensführung. Die Mutterliebe veranschaulicht dem Kind Christi Liebe zu den Menschen, und die Kinder, die willig den mütterlichen Anordnungen folgen, werden auch dem Heiland vertrauen und ihm gehorsam sein. Das Leben Jesu 507.508 (1898). ICP1 229 1 Der Einfluss eines christlichen Familienlebens geht nie verloren -- Ein Zuhause, in dem Liebe, Zärtlichkeit und Mitgefühl zu finden sind, ist ein Ort, an dem sich Engel gerne aufhalten und wo Gott verherrlicht wird. Der Einfluss eines christlichen Elternhauses in Kindheit und Jugendzeit ist der beste Schutz gegen den verderblichen Einfluss der Welt. In einer solchen Umgebung werden die Kinder sowohl ihre irdischen Eltern als auch ihren himmlischen Vater lieben lernen. Manuskript 126, 1903; The Adventist Home 19. ICP1 229 2 Die familiären Beziehungen sollten einen heiligenden Einfluss ausüben. Christliche Familien, die nach Gottes Plan gegründet und geführt werden, sind eine wunderbare Hilfe bei der Heranbildung eines christlichen Charakters ... Eltern und Kinder sollten gemeinsam Gott lieben lernen und ihm dienen, denn er allein kann die Liebe wertvoll und unverfälscht erhalten. Manuskript 16, 1899; The Adventist Home 19. ------------------------Kapitel 25: Liebe und Sexualität ICP1 230 1 Anmerkung der Herausgeber: Ellen White lebte und arbeitete zu einer Zeit, in der man mit sexuellen Dingen oder Fragen über eheliche Beziehungen äußerst zurückhaltend umging. Man sprach und schrieb nicht öffentlich darüber. ICP1 230 2 Ellen White heiratete James White am 30. August 1846, nachdem sie sich durch Gebet versichert hatte, dass dies der richtige Schritt sei. Man muss bedenken, dass sie zu dieser Zeit bereits seit zwanzig Monaten Visionen von Gott bekam und in der Verkündigungsarbeit tätig war. ICP1 230 3 Ihre vier Söhne wurden in den Jahren 1847, 1849, 1854 und 1860 geboren. ICP1 230 4 In den Jahren um 1860, ungefähr zu der Zeit, als sie die ersten Visionen über die Lebensreform erhielt, begann Ellen White sich auch zu sexuellen Fragen zu äußern. Die späteren Aussagen zeigen eine deutlichere Differenzierung. Im Zusammenhang mit Sexualität in der Ehe gebrauchte sie Wendungen wie "das Vorrecht ehelicher Beziehungen", "familiäre Beziehungen" oder auch "sexuelle Vorrechte". ICP1 230 5 Um ihre Gedanken zu diesem schwierigen Thema richtig einordnen zu können, muss man die verschiedenen Aussagen nebeneinander stehen lassen. Die Ausgewogenheit vieler ihrer Aussagen ist bemerkenswert. Besondere Sorgfalt sollte auch im Blick auf die exakte Bedeutung der im Einzelnen verwendeten Begriffe an den Tag gelegt werden. ICP1 230 6 Zeitweilig benutzt sie Worte wie "Leidenschaft" und "Neigung" und belegt sie mit Adjektiven wie "niedrig", "animalisch", "sinnlich" oder "verdorben". Diese stark negativ belegten Ausdrücke könnten den Leser dazu veranlassen, zu glauben, alle Leidenschaft sei negativ und würde abgelehnt. Die folgende Aussage widerlegt das jedoch: ICP1 230 7 "Gott erwartet von dir, dass du nicht nur deine Gedanken, sondern auch deine Leidenschaften und Gefühle beherrschst ... Leidenschaft ist ein starker Ausdruck von Gefühlen; entwürdige sie nicht zur bloßen Begierde, sondern lenke deine Gedanken, Leidenschaften und Gefühle in eine positive Richtung! Werte sie auf, indem du sie Gott unterstellst." Testimonies for the Church II, 561.564 (1870). ICP1 231 1 Im gleichen Kontext, in dem sie die oben erwähnten, stark negativ belegten Ausdrücke benutzt, betont sie, dass die Leidenschaften durch Vernunft und moralische Zurückhaltung gesteuert werden sollten. Sie betont das Maßhalten und warnt vor Exzessen. In der Ehe sollten die normalen menschlichen Triebe durch Selbstbeherrschung bestimmt sein. ICP1 231 2 "Jene, welche die eheliche Beziehung als eine von Gottes geheiligten Ordnungen betrachten, die unter dem Schutz seiner Gebote stehen, werden sich vom Diktat der Vernunft leiten lassen." Healthful Living 48. ICP1 231 3 "Nur sehr wenige empfinden, dass es zur religiösen Verantwortung gehört, die Leidenschaften zu bezwingen ... Der Ehebund deckt Sünden widerlichster Art ... Leben und Gesundheit werden auf dem Altar ihrer ungezügelten Triebe geopfert, denen sie auch ihre edleren Kräfte unterwerfen ... Das Wesen der Liebe ist rein und heilig. Wollüstige Leidenschaften dagegen lassen sich weder zügeln noch durch vernünftige Überlegung beherrschen." Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 244.245. ICP1 231 4 Sie beschreibt die eheliche Beziehung als "geheiligte Einrichtung", die "pervertiert" werden kann. Sie spricht von "sexuellen Vorrechten", die "missbraucht" werden. Erneut wird nicht die Leidenschaft als solche, sondern die "niedere" und "lüsterne" Leidenschaft verdammt. Und es verdient Beachtung, dass Ellen White die intimen Beziehungen innerhalb der Ehe als "Vorrecht" beschreibt. Während sie einerseits vor sexuellen Grobheiten innerhalb der Ehe warnt, schreibt sie andererseits davon, dass sich in einem gesunden Rahmen zu gewissen Zeiten der Austausch von Zärtlichkeiten entfalten sollte. Auch das folgende Zitat verdient nähere Beachtung. ICP1 231 5 "Was die Ehe betrifft, rate ich: Lest die Bibel. Auch in dieser Zeit, nahe vor der Wiederkunft Christi, werden unter den Adventisten Eheschließungen stattfinden ... Wir haben niemals gegen die Ehe gesprochen, außer in Fällen, in denen sich deutlich gezeigt hat, dass eine Heirat für beide Teile ein großer Nachteil gewesen wäre. Und auch dann haben wir nicht angeordnet, sondern nur geraten." Brief 60, 1900. ICP1 231 6 Als sie einmal durch ihre Arbeit einen halben Kontinent weit von ihrem Mann getrennt war, schrieb sie ihm folgenden Brief: ICP1 231 7 "... Wir empfinden jeden Tag den Wunsch, Gott noch näher zu kommen. Darum bete ich, wenn ich mich niederlege, wenn ich in der Nacht wach liege und wenn ich morgens aufstehe. ‚Näher mein Gott zu dir, näher zu dir' ... Ich schlafe allein im Zimmer. Das scheint auch Mary so angenehmer zu sein. Allein kann ich besser beten. Ich bin gern allein, außer wenn du bei mir bist. Ich möchte mein Bett nur mit dir teilen." Brief 6, 1876. ICP1 232 1 Zu keiner Zeit schloss sie sich der Auffassung derer an, die für eine platonische, geschwisterliche Beziehung in der Ehe plädierten. Wenn sie mit solchem Gedankengut konfrontiert wurde, argumentierte sie immer dagegen, dass dadurch Satan Tür und Tor geöffnet würde, weil es ihm dann möglich sei, "die Phantasie so zu beeinflussen, dass Unsauberkeit statt Reinheit das Ergebnis wäre" Brief 103, 1894. ICP1 232 2 Satan versucht alle gottgegebenen menschlichen Eigenschaften zu verkehren. Heilige und reine Gedanken versucht er durch unreine zu verdrängen. Die geheiligten Freuden der ehelichen Liebe versucht er durch Unterwürfigkeit, Untreue, Exzess und Perversion, voreheliche Sexualität, Ehebruch, ungesunde sexuelle Praktiken innerhalb und außerhalb der Ehe und Homosexualität zu zerstören. Vom Umgang mit all diesen Dingen wird im folgenden Kapitel die Rede sein. A. Positive Aspekte (Vorrecht und Empfehlung) ICP1 232 3 Jesus und die familiären Beziehungen -- Jesus fordert von den Menschen nicht, im Zölibat zu leben. Er kam nicht, um die geheiligte Beziehung der Ehe zu zerstören, sondern um ihr wieder ihren ursprünglichen Platz zuzuweisen. Er freut sich über ein Familienleben, in dem eine geheiligte, selbstlose Liebe herrscht. Manuskript 126, 1903; The Adventist Home 121. ICP1 232 4 Die Ehe wurde von Christus eingesetzt, damit Kinder in einer Familie aufwachsen können, in der sie lernen, ein Leben zu führen, das sie als Mitglieder der himmlischen Familie auszeichnet. The Ministry of Healing 356 (1905). ICP1 232 5 Gottes Absicht mit der Ehe -- Alle, die mit geheiligten Absichten eine Ehe eingehen, erfüllen Gottes Willen. Der Mann soll sich um die reine Liebe im Herzen der Frau bemühen, und die Frau soll dazu beitragen, dass der Mann milder wird und seinen Charakter verbessern kann. Manuskript 16, 1899; The Adventist Home 99. ICP1 233 1 Das Vorrecht der Ehe -- Christen, die heiraten, sollten sich überlegen, welche Folgen sich aus ihrer ehelichen Beziehung ergeben und sich diesbezüglich von geheiligten Grundsätzen leiten lassen. Testimonies for the Church II, 380 (1870). ICP1 233 2 (Sie schrieb von den) "Schutzmauern, die die Unantastbarkeit und die Segnungen eurer Familienbande heilig" halten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 182 (1868). ICP1 233 3 Eine Zeit, in der man Zärtlichkeit frei und offen zeigen darf -- Die Jugend sollte sich mit dem Austausch von Zärtlichkeiten zurückhalten, bis sie dafür reif genug ist und es unter anständigen Voraussetzungen geschehen kann. An Appeal to Mothers 8 (1864); Messages to Young People 452. ICP1 233 4 Die Gefahr, dass das Erlaubte ausartet -- Essen, Trinken und Heiraten ist an sich nichts Schlechtes. Es war in der Zeit Noahs in Ordnung zu heiraten, und es ist heute in Ordnung, wenn man richtig damit umgeht und es nicht auf sündige Weise geschieht. ICP1 233 5 In den Tagen Noahs war es die Art, wie man mit der Liebe, die ja an sich keine Sünde ist, umging, welche die Ehe vor Gott zur Sünde werden ließ. In unserer Zeit verlieren viele ihre Seele, weil sie die Ehe nur noch unter sexuellen Gesichtspunkten betrachten und nichts anderes mehr im Kopf haben ... ICP1 233 6 Gott hat die Menschen erschaffen und ihnen das Recht gegeben, zu essen, zu trinken, Handel zu treiben und zu heiraten, aber das kann nur gut gehen, wenn man es mit Gottesfurcht tut. Wir sollten in dieser Welt immer mit der Ewigkeit vor Augen leben. The Review and Herald, 25. September 1888. ICP1 233 7 Die Ehe ist kein Freibrief für rücksichtslose Begierde -- Nur sehr wenige empfinden, dass es zur religiösen Verantwortung gehört, die Leidenschaften zu bezwingen. Manche folgern aus der Tatsache ihrer ehelichen Verbindung, dass die Ehe die Zügellosigkeit der niederen Triebe rechtfertige. Sogar Männer und Frauen, die sich zur Frömmigkeit bekennen, lassen ihren wollüstigen Begierden die Zügel schießen und denken nicht daran, dass Gott sie für die unbeherrschte Verschwendung ihrer Lebenskraft, die den gesamten Organismus beeinträchtigt und schwächt, am Ende der Tage zur Rechenschaft ziehen wird. ICP1 234 1 Der Ehebund deckt Sünden widerlichster Art. Männer und Frauen, die sich zur Frömmigkeit bekennen, schänden ihre Leiber durch die Befriedigung verderbter Leidenschaften und erniedrigen sich so unter die unvernünftige Kreatur. Sie missbrauchen die ihnen von Gott anvertrauten Kräfte, die in aller Tugend bewahrt werden sollten. Leben und Gesundheit werden auf dem Altar ihrer ungezügelten Triebe geopfert, denen sie auch ihre höheren und edleren Kräfte unterwerfen. Wer sich in dieser Weise vergeht, erkennt nicht die Folgen seines Handelns. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 244 (1870). ICP1 234 2 Der feine Unterschied zwischen Liebe und Begierde -- Reine Liebe ist es nicht, die den Mann antreibt, seine Frau zum Werkzeug seiner Begierden zu erniedrigen, sondern es sind die animalischen Triebe, die nach Befriedigung verlangen. ICP1 234 3 Wie wenige Männer offenbaren ihre Liebe in der Weise, die der Apostel preist: "... wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt ... damit ... sie ... heilig und untadelig sei." Epheser 5,25-27. Diesen Charakter muss die Liebe in einer Ehe tragen, die Gott als heilig anerkennt. Das Wesen der Liebe ist rein und heilig. Wollüstige Leidenschaften jedoch lassen sich weder zügeln noch durch vernünftige Überlegung beherrschen. Die Leidenschaft ist blind gegenüber ihren Folgen und übersieht Ursache und Wirkung. Viele Frauen leiden unter großer Schwäche und ernsten Beschwerden, weil man ihr Wesen und ihre Konstitution missachtete. Die Naturgesetze wurden mit Füßen getreten. Männer und Frauen vergeuden bei der Befriedigung ihrer niederen Begierden außerdem noch ihre Nervenkraft. Und dieses grässliche Laster, die niedrige, gemeine Leidenschaft, maßt sich den herrlichen Namen Liebe an. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 245 (1870). ICP1 235 1 Liebe im Gegensatz zur Leidenschaft im natürlichen Herzen -- Liebe ... ist nicht unvernünftig, sie ist nicht blind, sondern rein und heilig. Die Leidenschaft des natürlichen Herzens ist etwas ganz anderes. Während echte Liebe Gott in alle ihre Pläne mit einbezieht und in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes handelt, geht es der Leidenschaft nur nach den persönlichen Wünschen. Sie ist wild und unvernünftig, lehnt alle Einschränkungen ab und macht aus dem Objekt ihrer Begierde ein Idol. Im gesamten Verhalten eines Menschen, der wahre Liebe empfindet, wird die Gnade Christi erkennbar sein. The Review and Herald, 25. September 1888; The Adventist Home 50. ICP1 235 2 Die Vernunft soll bestimmen -- Wer davon ausgeht, dass die Ehe eine von Gott geheiligte Einrichtung ist, die durch seine Gebote bewahrt wird, wird sich diesbezüglich von Vernunft leiten lassen. Healthful Living 48 (1865); Selected Messages II, 440. ICP1 235 3 Vertrauen innerhalb der Familie -- Jede Familie ist von einem heiligen Band umgeben, das nicht zerrissen werden darf. Kein Mensch hat das Recht, in diesen inneren Kreis einzudringen. Mann und Frau dürfen das Vertrauen, das sie miteinander verbindet, mit keinem Dritten teilen. Das gemeinsame intime Leben gehört nur den beiden. The Ministry of Healing 361 (1905). B. Der negative Aspekt (Mahnungen zu Zurückhaltung und Vorsicht) ICP1 235 4 In der Ehe nicht alles erlaubt -- Gott hat nicht vorgesehen, dass unter dem Deckmantel der Ehe alle möglichen sündigen Praktiken stattfinden. Niedere sinnliche Begierden und unanständige Praktiken in der Ehe fördern die Unmoral und wecken den Wunsch nach unmoralischen Beziehungen außerhalb der Ehe. The Review and Herald, 24. Mai 1887. ICP1 236 1 Sexuelle Exzesse sind gefährlich für Leben und Gesundheit -- Reine, opferbereite Liebe ist es nicht, die Frauen unter Einsatz von Gesundheit und Leben dazu führt, den tierischen Neigungen ihres Mannes gefügig zu sein ... Es mag notwendig sein, bescheiden und liebevoll darzulegen -- selbst auf die Gefahr seines Missfallens hin --, dass sie nicht bereit sei, ihren Körper durch sexuelle Ausschweifungen entwürdigen zu lassen. In zärtlicher, freundlicher Art sollte sie ihn daran erinnern, dass Gott den ersten und höchsten Anspruch auf ihr ganzes Sein erhebt und sie diesen Anspruch nicht missachten könne, weil sie sich dafür am großen Tag Gottes verantworten muss. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 247 (1870). ICP1 236 2 Geschlechtliche Ausschweifung wird die Neigung, an gottesdienstlichen Veranstaltungen teilzunehmen, außerordentlich verringern, sie wird dem Hirn die zur Erhaltung der Organe nötigen Stoffe rauben und die Lebenskraft stark erschöpfen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 248 (1870). ICP1 236 3 Der Missbrauch einer geheiligten Einrichtung -- Viele meinen, weil sie verheiratet seien, könnten sie nun ihren Begierden ungezügelt nachgeben. Satan verführt sie zu einem falschen Eheverständnis, und er freut sich, wenn es ihm gelingt, ihre Einstellung zu dieser heiligen Einrichtung Gottes auf eine möglichst niedrige Ebene zu stellen, denn auf diese Weise kann er viel gewinnen. ICP1 236 4 Er weiß, dass er sich wegen ihres geistlichen Lebens keine Sorgen mehr zu machen braucht, wenn es ihm gelingt, ihre niederen Begierden zu erregen, denn sehr schnell werden moralische Bedenken und die Vernunft der Leidenschaft untergeordnet, und durch die ständige Übung werden diese Begierden immer stärker und die guten Eigenschaften geringer. Testimonies for the Church II, 480 (1870). ICP1 236 5 Sexueller Missbrauch in der Ehe -- Triebhaftes Verhalten wird in dieser Zeit sehr gefördert und als gut angesehen, und dadurch entsteht sehr viel Leid innerhalb der Ehe. Anstelle des Verstandes regiert die Begierde, und alle höheren Eigenschaften des Menschen werden ihr untergeordnet. Mit welchem Ergebnis? Die weiblichen Organe werden überfordert, die Frauen werden krank und sterben im Kindbett. Die ehelichen Vorrechte werden missbraucht. ICP1 237 1 Männer verderben ihren eigenen Körper und machen ihre Frauen zu Bettsklavinnen, die nur zur Befriedigung ihrer unmoralischen Begierden da sind, wodurch sie schließlich jegliche Gottesfurcht verlieren. Die Ehe dient nur noch den sexuellen Launen. Manuskript 14, 1888. ICP1 237 2 Vorgeburtliche Einflüsse -- Satan versucht die Moral in der Ehe zu untergraben, damit er den Kindern bereits seinen hässlichen Stempel aufdrücken kann ... ICP1 237 3 Sie kann er weitaus leichter beeinflussen als die Eltern, denn er kann ihren Charakter von vornherein prägen. So werden viele Kinder mit einer ausgeprägten Triebhaftigkeit geboren, weil ihre geistigen und moralischen Fähigkeiten zu gering entwickelt sind. Solche Kinder muss man sehr sorgfältig erziehen, damit ihre intellektuelle und moralische Kraft gestärkt wird und die Führung übernehmen kann. Testimonies for the Church II, 480 (1870). ICP1 237 4 Ein langsamer Prozess -- Aus einem reinen, geheiligten Menschen wird nicht in einem Augenblick ein Verbrecher. Es braucht Zeit, einen Menschen in geistlicher Hinsicht zu verändern. Ebenso dauert es, bis ein Geschöpf Gottes total erniedrigt und satanisch wird. ICP1 237 5 Durch das, womit wir uns befassen, verändern wir uns. Obwohl ein Mensch zum Bilde Gottes geschaffen wurde, kann das, womit er sich beschäftigt, seine Denkweise so verändern, dass Dinge, die er einmal verabscheute, ihm nun angenehm erscheinen. Wenn er aufhört, zu wachen und zu beten, wenn er sein Herz nicht mehr in Acht nimmt, wird er anfällig für Sünde und Verbrechen. Sein Geist wird negativ beeinflusst, und es ist schwer, ihn von seinem Weg abzubringen, während er sich mit Dingen befasst, die ihn zum Sklaven derber Leidenschaften machen. ICP1 237 6 Gegen die fleischlichen Begierden muss man ständig ankämpfen. Dazu benötigen wir den reinigenden Einfluss der Gnade Gottes, die unsere Gedanken nach oben lenkt und uns daran gewöhnt, uns mit reinen und heiligen Dingen zu befassen. Testimonies for the Church II, 478.479 (1870). ICP1 238 1 Ein Rat an Frauen -- Ich schreibe mit schwerem Herzen, dass sich sowohl verheiratete wie unverheiratete Frauen in unserer Zeit sehr oft nicht so zurückhaltend benehmen, wie es nötig wäre. Sie flirten und ziehen die Aufmerksamkeit von ledigen und verheirateten Männern auf sich, und wer moralisch nicht sehr standhaft ist, fällt darauf herein. ICP1 238 2 Wenn man solche Dinge zulässt, wird das moralische Gespür abgestumpft, und man erkennt nicht mehr, was unrecht und sündig ist. Es werden Gedanken geweckt, die nicht entstanden wären, wenn sich die Frauen so anständig und zurückhaltend verhalten hätten, wie es ihnen zukommt. Es mag sein, dass sich eine Frau nichts Unrechtes dabei denkt, aber sie ermutigt Männer durch ihr Verhalten und führt sie in Versuchung, wobei sie eigentlich auf die Hilfe ihrer Umgebung angewiesen sind, um anständig zu bleiben. ICP1 238 3 Wenn Frauen vorsichtig und zurückhaltend sind, keine lockeren Reden führen und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern ihre weibliche Würde und den Anstand wahren, kann viel Übel vermieden werden. Manuskript 4a, 1885; The Adventist Home 331.332. ICP1 238 4 Frauen als Verführerinnen -- Sollten nicht die Frauen, die sich zur Wahrheit bekennen, streng auf sich achten, damit sie nicht den geringsten Anlass zu unerlaubter Vertraulichkeit geben? Sie können mancher Versuchung die Tür schließen, wenn sie jederzeit auf peinliche Zurückhaltung und auf schickliches Verhalten achten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 219 (1889). ICP1 238 5 Frauen sind nur allzu oft Versucher. Unter irgendeinem Vorwand lenken sie die Aufmerksamkeit von Männern auf sich, gleichgültig, ob es verheiratete oder ledige Männer sind, und bringen sie dahin, dass sie das Gesetz Gottes übertreten, ihre Brauchbarkeit ruinieren und ihre Seelen in Gefahr bringen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 213 (1889). ICP1 238 6 Mitfühlende Prediger -- Verhaltet euch, wie es Gottesmännern zukommt. Erkenntnis steht euch zur Verfügung, wenn ihr sie wollt. Gott hat vorgesehen, dass euer Geist stark wird und ihr tiefer und klarer denken lernt. Haltet euch an Gott wie Henoch und macht Gott zu eurem Ratgeber, und ihr könnt euch nur positiv entwickeln ... ICP1 239 1 Es gibt Männer, die vorgeben, Gottes Gebote zu halten, aber Mitglieder der ihnen anvertrauten Gemeinde besuchen und diese arglosen Seelen auf Gedanken bringen, die sie zur Ausübung unerlaubter Freiheiten führen ... ICP1 239 2 Er (der Prediger) besucht Familien und fragt sie über ihr intimes Eheleben aus. Ob sie glücklich sind mit ihrem Ehemann? Ob sie sich richtig verstanden fühlten? Ob das Ehepaar ein harmonisches Leben miteinander führt? Und so wird eine arglose Frau dazu verführt, die geheimsten Bereiche ihres Lebens auszuplaudern und mit einem Fremden über ihre Enttäuschungen, die kleinen Alltagsprobleme, ihre Sorgen und Nöte zu reden, wie es die Katholiken in der Beichte tun. ICP1 239 3 Dann berichtet der mitfühlende Prediger ein wenig von seiner eigenen Erfahrung. Er erzählt von seiner unglücklichen Ehe, dass er nicht die Frau geheiratet habe, die er eigentlich wollte, dass sie keine besonders gute Beziehung hätten und dass er seine Frau nicht richtig liebe, weil sie seinen Erwartungen nicht entspräche. Auf diese Weise werden Barrieren abgebaut und Frauen verführt. Bald glauben sie, ihr Leben sei eine einzige große Enttäuschung und dieser freundliche Hirte gehe besonders mitfühlend mit seinen Schäfchen um. Sentimentale Gefühle werden gefördert, und die seelische und geistige Arglosigkeit geht verloren, wenn es nicht sogar zum Verstoß gegen das siebte Gebot kommt. ICP1 239 4 Wenn man unsauberen Gedanken Raum lässt, werden sie zur Gewohnheit, und die Seele wird verletzt und beschmutzt. Eine solche Tat hat eine Wirkung, die nur noch durch das Blut Christi ausgelöscht werden kann. Und wenn man sich nicht ganz bewusst und mit festem Willen von diesen schlechten Gewohnheiten abwendet, bleibt die Seele verdorben, und es geht eine Wirkung von ihr aus, die andere mit ins Verderben reißt. Ein solcher Einfluss ist ein Fluch. Gott wird mit Sicherheit alle ausrotten, die so handeln ... ICP1 239 5 Wir müssen ein geheiligtes, ordentliches, feines Leben führen. Jesus kann uns die Kraft geben, die Sünde zu überwinden, aber wenn wir einen unreinen Charakter haben, wenn die Sünde zu einem Teil unseres Wesens geworden ist, übt sie eine Macht über uns aus, die durchaus mit der berauschenden Wirkung des Alkohols zu vergleichen ist. Selbstbeherrschung und Vernunft werden verdrängt durch Praktiken, die den ganzen Menschen verunreinigen, und wenn man daran festhält, wird der Verstand beeinträchtigt und krank. Brief 26d, 1887. ICP1 240 1 Unmoralisches Verhalten bei Erwachsenen und Jugendlichen -- Die Gefahren der Unmoral, denen Alt und Jung ausgesetzt sind, nehmen täglich zu. Moralischen Abartigkeiten, die wir als Verderben bezeichnen, wird immer mehr Raum gelassen. Auch der Einfluss, der von jungen und älteren Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen, ausgeht, ist negativ, sinnlich und teuflisch. Brief 26d, 1887. ICP1 240 2 Satan gibt sich große Mühe, verheiratete Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche zu unreinen Praktiken zu verführen. Seine Verführungen finden in vielen Herzen Zustimmung, weil sie von der heiligen Wahrheit, zu der sie sich bekennen, noch nicht gereinigt und veredelt sind. Nicht wenige haben niedere, verdorbene Gedanken, führen eine lockere Sprache und benehmen sich entsprechend, und wenn die Versuchungen Satans kommen, haben sie nicht die Kraft, zu widerstehen, und werden eine leichte Beute. Brief 26d, 1887; In Heavenly Places 199. ICP1 240 3 Schritte in die falsche Richtung -- Satans ständige Versuchungen sind darauf ausgerichtet, die Menschen in ihrer Selbstbeherrschung zu schwächen, damit sie die Kontrolle über ihr Herz verlieren. Er lenkt sie so, dass die heilige, glückliche Verbindung mit ihrem Schöpfer unterbrochen wird. ICP1 240 4 Wenn diese Verbindung unterbrochen ist, gewinnt die Leidenschaft die Oberhand über die Vernunft, und Lust und Laune siegen über Grundsätze. Das gesunde Urteilsvermögen des Menschen geht verloren und es scheint, als könne er nicht mehr vernünftig denken. Er muss zu sich selbst und zu Gott zurückfinden, indem er wieder lernt, sich selbst im rechten Licht des Wortes Gottes zu sehen. Brief 24, 1890. ICP1 241 1 Unreinheit weder lesen noch reden noch hören -- Wer Satans Anschlägen nicht zum Opfer fallen will, muss die Eingangstore seines Herzens wohl verwahren und sich hüten, das zu lesen, zu sehen oder zu hören, was unreine Gedanken hervorrufen könnte. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gedanken umherschweifen und nach Belieben bei jedem Gegenstand verweilen, den Satan uns einflüstert. Wachen wir nicht treulich über unser Herz, dann wird das Böse von außen auch Böses im Innern wachrufen, und unsere Seele wird in Finsternis geraten. Das Wirken der Apostel 517 (1911). ICP1 241 2 Du musst ein achtsamerer Wächter über deine Sinne werden, wenn du deine Gedanken beherrschen lernen und deine Seele davor bewahren möchtest, dass sich eitle und verderbliche Gedanken in ihr festsetzen. Nur durch die Kraft der Gnade kann dir das gelingen. Testimonies for the Church II, 561 (1870). ICP1 241 3 Obszöne Romane und Pornographie -- Unanständige Bilder haben einen verderblichen Einfluss. Viele lesen mit großem Interesse Romane, und infolgedessen wird ihre Phantasie verdorben. ICP1 241 4 In Fahrzeugen werden oft Fotografien von nackten Frauen angeboten. Auch in den Fotostudios findet man solche schrecklichen Abbildungen. Die Leute, die dort arbeiten, hängen sie an die Wände. Wir leben in einem Zeitalter, in dem das Verderben überall lauert. ICP1 241 5 Augenlust und falsch gesteuerte Leidenschaft werden durch den Anblick solcher Dinge und durch das, was gelesen wird, gefördert ... Die Gedanken haben Vergnügen daran, sich mit Bildern zu befassen, welche die niederen Begierden wecken. Man betrachtet sie mit einer bereits verdorbenen Phantasie, das wirkt sich negativ auf die Moral aus und führt zu einem lockeren Umgang mit der Leidenschaft. Sünde und Verbrechen sind die Folge, und Menschen, die zum Bilde Gottes geschaffen wurden, benehmen sich schlechter als die Tiere. Man sollte sich nicht mit Lesestoff und Bildern befassen, die unreine Gedanken hervorrufen, sondern mit Dingen, die den Verstand und die Moral fördern. Testimonies for the Church II, 410 (1870). ICP1 242 1 Der Wille ist der entscheidende Faktor -- Paulus sagt, dass er das Gesetz Gottes willentlich befolgt. Wenn sich der Wille mit Dingen befasst, die Begehrlichkeit und Leidenschaft fördern, verliert er an moralischer Kraft, und heilige und alltägliche Dinge werden auf eine Ebene gestellt. Brief 2, 1873. ICP1 242 2 Masturbation -- Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts geben sich der Selbstbefriedigung hin und betreiben dieses widerliche, Seele und Körper zerstörende Laster. ICP1 242 3 Viele so genannte Christen sind von dem gleichen Treiben so benommen, dass ihrem sittlichen Empfinden die Naturwidrigkeit ihres Tuns, das zum völligen Ruin von Leib und Seele führen kann, gar nicht mehr bewusst wird. Der Mensch, das höchste Wesen auf dieser Erde und als Ebenbild Gottes geschaffen, verwandelt sich selbst in ein Tier! Er macht sich selbst gemein und lässt seinen verderbten Trieben freien Lauf. Jeder Christ muss lernen, seine Leidenschaften zu bezwingen und sie durch einen festen Charakter zu beherrschen. Je weniger er sich darum bemüht, umso weniger ist er auch des christlichen Namens würdig. ICP1 242 4 Manche legen wohl ein lautes Bekenntnis ab, erkennen jedoch nicht die Sünde der Selbstbefriedigung und ihre sicheren Folgen. Diese tief eingewurzelte Gewohnheit hat ihr Urteilsvermögen getrübt. Sie vergegenwärtigen sich nicht die außerordentliche Verworfenheit dieses erniedrigenden Gebarens, das den Organismus zerstört und die Verstandeskräfte schwächt. Ein Herz, das gegen die Befriedigung dieses erniedrigenden Lasters nicht gefeit ist, kann auch durch ernste Botschaften vom Himmel nicht wirksam beeindruckt werden. Die empfindlichen Gehirnnerven verlieren ihre gesunde Spannkraft durch diese krankhafte Reizung, nur um ein widernatürliches Verlangen nach sinnlicher Befriedigung zu erfüllen. Dabei sind diese Nerven, die mit dem gesamten Organismus in Verbindung stehen, der einzige Mittler, durch den der Himmel mit dem Menschen verkehren und sein Innerstes bewegen kann. ICP1 243 1 Was immer den Umlauf der elektrischen Ströme im Nervensystem stört, vermindert die Stärke der Lebenskräfte, was endlich zum Absterben des seelischen Zartgefühls führt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 235 (1870). ICP1 243 2 Sex vor der Ehe (Empfehlung an einen adventistischen jungen Mann) -- Wenige Versuchungen sind für einen jungen Mann so gefährlich wie die sexuelle Versuchung, und wenn man ihr nachgibt, wirkt sich das auf Körper und Geist sehr nachteilig aus, und zwar sowohl im Blick auf dieses als auch auf das ewige Leben ... ICP1 243 3 Es wurde mir gezeigt, wie du mit N. die Nacht verbracht hast, und du weißt am besten, was vorgefallen ist. Du hast mich gefragt, ob du Gottes Gebote gebrochen hast. Ich stelle dir die Frage: "Hast du sie gebrochen?" ICP1 243 4 Wie habt ihr eure Zeit miteinander verbracht in jenen Nächten? Waren eure Einstellung, euer Verhalten und eure gegenseitige Zuneigung so, dass du sie ohne weiteres im himmlischen Buch eintragen lassen könntest? Ich sah und hörte Dinge, die sogar Engel erröten lassen könnten ... Kein junger Mann sollte sich einer Frau gegenüber so verhalten, wie du dich gegenüber N. verhalten hast, wenn er nicht mit ihr verheiratet ist, und ich war überrascht, wie wenig dir das bewusst war. ICP1 243 5 Ich schreibe dir jetzt, weil ich dir, um deines Seelenheils willen raten möchte, nicht länger mit der Versuchung zu spielen. Mache kurzen Prozess und beende diesen Alptraum, auf den du dich da eingelassen hast. Löse dich für immer aus dieser Faszination, wenn dir das Wohlgefallen Gottes etwas bedeutet ... ICP1 243 6 Du hast die Nächte mit ihr verbracht, weil ihr beide verblendet wart. In Gottes Namen, beende dieses Verhältnis mit N. oder heirate sie ... Wenn du dich schon benimmst wie ihr Ehemann, dann kannst du sie auch heiraten! Nur Mann und Frau sollten miteinander so umgehen, wie ihr euch miteinander verhaltet ... Wenn dir die Gesellschaft von N. so gut gefällt, dass du dein Leben mit ihr verbringen möchtest, warum gehst du dann nicht den entscheidenden Schritt und machst dich zu ihrem gesetzlich angetrauten Beschützer, damit du das unzweifelhafte Recht hast, so viele Stunden, wie du willst, in ihrer Gesellschaft zu verbringen? ... Dein Verhalten und deine Gespräche sind Gott ein Ärgernis. Brief 3, 1879. ICP1 244 1 Sodoms Zügellosigkeit -- Es ist uns durchaus bekannt, dass Sodom wegen der Zügellosigkeit seiner Bewohner zugrunde ging. Der Prophet hat genau beschrieben (Hesekiel 16,49), welche Sünden den Untergang herbeigeführt haben. Genau dieselben Sünden, durch welche die Bewohner Sodoms den Zorn Gottes und die Zerstörung auf sich gezogen haben, finden wir heute in der Welt. The Health Reformer, 1. Juli 1873, p. 2; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1161. ICP1 244 2 Die Sünden der vorsintflutlichen Menschheit und der Bürger Sodoms nehmen auch heute wieder zu -- Überall sieht man menschliche Wracks, vergessene Familienaltäre und zerrissene Familien. Es herrschen ein befremdliches Preisgeben von Grundsätzen und ein Herabsinken der Sittlichkeit. Sünden, die die Gottesgerichte der Sintflut und der Vernichtung Sodoms durch Feuer herbeiführten, nehmen stark zu. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 218 (1889). ICP1 244 3 Auch die Gemeinde ist davon betroffen -- Unmoralisches Verhalten ist heute weit verbreitet, selbst unter bekennenden Nachfolgern Christi. Sexuelle Zurückhaltung ist kein Thema mehr. Die niederen Begierden werden stärker, wenn man sie ungehindert zulässt, und das moralische Empfinden nimmt immer mehr ab ... ICP1 244 4 Die Sünden, welche den Untergang der Menschen in der Sintflut und die Zerstörung der Städte in der Ebene herbeiführten, gibt es auch heute, und nicht nur unter den Heiden, und auch nicht nur in der allgemeinen Christenheit, sondern ebenso unter den Menschen, die sich dazu bekennen, auf die Wiederkunft des Herrn zu warten. Wenn Gott euch zeigen würde, wie er diese Sünden sieht, würde euch das mit Angst und Scham erfüllen. Testimonies for the Church V, 218 (1882). ICP1 245 1 Die Augen gegenüber dem Licht verschließen -- Die Pflege ihrer niederen Begierden wird viele davon abhalten, das Licht anzunehmen. Sie verschließen die Augen, weil sie nicht von ihren Sünden ablassen wollen. Wenn sie wollten, könnten alle sehen, und so zu tun, als sähen sie nicht, und freiwillig die Dunkelheit zu wählen, macht ihr Verbrechen nicht geringer. ICP1 245 2 Warum lesen die Menschen nicht nach, um etwas über die Dinge zu erfahren, die für ihren körperlichen, geistigen und moralischen Zustand eine so entscheidende Rolle spielen? Ihr seid ein Tempel Gottes, und er möchte, dass ihr diese Wohnung pflegt und für seinen Dienst sowie zu seiner Ehre im bestmöglichen Zustand erhaltet. Ihr gehört nicht euch selbst. Testimonies for the Church II, 352 (1885). C. Ausgewogenheit und Sieg (Worte der Verheißung und Hoffung) ICP1 245 3 Ernsthafte Reue und Entschiedenheit sind notwendig -- Wer seinen eigenen Körper verunreinigt, kann Gott nicht gefallen, es sei denn, dass er ernsthaft bereut, sich wirklich verändert und in der Furcht Gottes ein geheiligtes Leben führen will. An Appeal to Mothers 29 (1864). ICP1 245 4 Die einzige Hoffnung für jemand, der einen unanständigen Lebenswandel führt, ist, dass er vollkommen damit aufhört, sich auf eine gesunde Lebensweise umstellt und seine ewige Erlösung anstrebt. Wenn man solchen negativen Gewohnheiten über eine lange Zeit nachgegeben hat, sind sehr entschiedene Bemühungen notwendig, um der Versuchung zu widerstehen und nicht rückfällig zu werden. An Appeal to Mothers 27 (1864). ICP1 245 5 Die Phantasie beherrschen -- Wenn Leidenschaft und Gefühle von der Vernunft geleitet werden sollen, muss man zuallererst und nachhaltig die Phantasie beherrschen lernen und sie dem Gewissen unterstellen. Testimonies for the Church II, 563 (1870). ICP1 246 1 Dem Willen Gottes untergeordnet -- Alle, die eine Vorstellung davon haben, was es bedeutet, ein Christ zu sein, erkennen, dass die Nachfolger Christi als seine Jünger dazu verpflichtet sind, alle ihre Begierden, körperlichen Eigenschaften und geistigen Fähigkeiten vollkommen seinem Willen zu unterstellen. Alle, die sich von ihren Begierden leiten lassen, können keine Nachfolger Christi sein. Sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, einem anderen Herrn, dem Urheber alles Bösen, zu dienen und deshalb nicht in der Lage, von ihren schlechten Gewohnheiten zu lassen und in den Dienst Christi zu treten. An Appeal to Mothers 9.10 (1864); Child Guidance 445.446. ICP1 246 2 Die Gedanken -- der entscheidende Faktor -- Unreine Gedanken führen zu unsauberem Verhalten. Wäre Christus das Hauptthema unserer Gedanken, wären sie weit entfernt von den Dingen, die uns zu unanständigen Taten verleiten. Unser Geist wird stark, wenn wir uns mit positiven Dingen befassen. Er wird gesund und voll Lebenskraft, wenn die Gedanken auf reine, heilige Dinge gelenkt werden. Wenn wir uns mit geistlichen Themen beschäftigen, wird als natürliche Folge unser Leben dementsprechend beeinflusst. ICP1 246 3 Aber die Beschäftigung mit den himmlischen Dingen wird uns nur attraktiv erscheinen, wenn wir ein aktives Glaubensleben führen und uns ernsthaft und demütig darauf verlassen, dass Gott uns im Bedarfsfall immer die Kraft und die Gnade gibt, die wir brauchen. Testimonies for the Church II, 561 (1870). ICP1 246 4 Gefährliche Phantasien -- Du bist Gott auch für deine Gedanken Rechenschaft schuldig. Wenn du dich eitlen Phantasien hingibst und deinen Gedanken erlaubst, sich mit unreinen Dingen zu befassen, bist du in gewisser Hinsicht genauso schuldig vor Gott, als wenn du deine Gedanken in die Tat umgesetzt hättest, denn es hindert dich eigentlich nur der Mangel an Gelegenheit. Testimonies for the Church II, 561 (1870). ICP1 247 1 Die Beherrschung der Gedanken -- Du solltest deine Gedanken beherrschen. Das ist keine leichte Aufgabe; und ohne ernsthafte Bemühungen wird es dir nicht gelingen. ICP1 247 2 Gott erwartet von dir, dass du nicht nur deine Gedanken, sondern auch deine Begierden und Gefühle zu beherrschen lernst. Deine Erlösung hängt davon ab, ob du bereit bist, dich in diesen Dingen zu beherrschen. Leidenschaften und Gefühle verfügen über große Macht. Wenn sie verkehrt angewandt werden oder falsch motiviert sind, haben sie die Macht, dich zu einem Wrack zu machen, ohne Gott und ohne Hoffnung. Testimonies for the Church II, 561 (1870). ICP1 247 3 Gedanken, denen man ständig Raum gibt, werden zur Gewohnheit -- Wenn man schlechten Gedanken Raum lässt, werden sie zur Gewohnheit, und die Seele wird dadurch verletzt und verunreinigt. Durch eine falsche Handlung entstehen Narben, die nur das Blut Christi wieder auslöschen kann. Und wenn man sich nicht entschieden von der negativen Gewohnheit abwendet, wird die Seele verdorben, und es geht eine negative Wirkung von ihr aus, die auch andere ins Verderben zieht. Brief 26d, 1887; In Heavenly Places 197. ICP1 247 4 Richtige Beherrschung der Gedanken -- Auf die Beherrschung unserer Gedanken sollten wir größten Wert legen, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass wir mit Seele und Geist mit unserem Herrn zusammenarbeiten können. Für Frieden und Glück in diesem Leben ist es wichtig, dass unsere Gedanken auf Christus konzentriert sind. Wie ein Mensch denkt, so ist er. Unser Fortschritt auf dem Gebiet der Moral hängt davon ab, was wir denken und wie wir handeln ... Schlechte Gedanken zerstören die Seele. Die umwandelnde Kraft Gottes verändert das Herz und reinigt und verfeinert die Gedanken. Wenn man sich nicht darum bemüht, die Gedanken fest auf Christus zu richten, kann sich die Gnade nicht im Leben offenbaren. Der Verstand muss sich auf einen geistlichen Kampf einlassen, und jeder Gedanke muss sich Christus unterordnen und auf ihn hören. Alle unsere Gewohnheiten müssen wir Gott übergeben. ICP1 248 1 Wir müssen uns ständig bewusst sein, dass reine Gedanken aufwerten, schlechte Gedanken jedoch einen zerstörerischen Einfluss ausüben. Lasst uns deshalb unsere Gedanken auf heilige Dinge richten. Sie sollen rein und wahrhaftig sein, denn die Sicherheit der Seele beginnt mit den richtigen Gedanken. Wir müssen alle Mittel einsetzen, die Gott uns zur Verfügung gestellt hat, um unsere Gedanken beherrschen zu lernen. Wir müssen unsere Gedanken in Übereinstimmung mit seinen Gedanken bringen. Seine Wahrheit wird uns heiligen, Leib, Seele und Geist, und wird uns dazu befähigen, mit der Versuchung fertig zu werden. Brief 123, 1904; In Heavenly Places 164. ICP1 248 2 Die Ernährung -- eine wichtige Voraussetzung -- Man kann es nicht oft genug wiederholen, dass das, was wir essen, sich nicht nur auf unseren Körper, sondern auch auf unseren Geist auswirkt. Schwere, stimulierende Kost ist ungesund für den Blutkreislauf und reizt das Nervensystem. Nur allzu oft wird dadurch das moralische Empfinden abgestumpft, und die Vernunft sowie das Gewissen werden durch die Sinne überwältigt. Wenn jemand sich im Essen und Trinken unmäßig verhält, ist es für ihn schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, geduldig und beherrscht zu sein. Christian Temperance and Bible Hygiene 134 (1890); Child Guidance 461. ICP1 248 3 Fleisch ist Reizkost und stärkt die niederen Leidenschaften -- Unseren Kindern sollten wir kein Fleisch vorsetzen, denn der Einfluss der Fleischnahrung erregt und stärkt die niederen Leidenschaften, ja er ist sogar im Stande, die sittlichen Kräfte abzutöten. Getreidespeisen und Früchte, ohne tierisches Fett zubereitet und in möglichst natürlichem Zustand belassen, sollten die Nahrung sein, die von denen bevorzugt wird, die sich auf die himmlische Herrlichkeit vorbereiten. Je leichter die Kost ist, umso besser können die menschlichen Leidenschaften regiert werden. Es darf niemals in Betracht kommen, den Appetit ohne Rücksicht auf die körperliche, geistige und seelische Gesundheit zu befriedigen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 240 (1869). ICP1 249 1 Der Versuchung keine Gelegenheit geben -- Die niederen Triebe haben ihren Sitz im Körper und wirken durch ihn. Sie werden mit den Worten "Fleisch", "fleischlich" oder "fleischliche Lust" umschrieben und betreffen den durch die Sünde verdorbenen Teil unseres Wesens. Das Fleisch an sich kann nicht gegen den Willen Gottes handeln. Wir werden aufgefordert, das Fleisch mit seinen Begierden und negativen Gefühlen zu kreuzigen. Wie soll das geschehen? Sollen wir uns selbst Schmerz zufügen? Nein, aber wir sollen die Versuchung zu sündigen abtöten. ICP1 249 2 Wir müssen die schlechten Gedanken verjagen und unser Denken ganz und gar Christus unterordnen. Alle niederen Begierden müssen den höheren Kräften der Seele unterstellt werden. Die Liebe Gottes muss über allem herrschen, und wir müssen Christus ungeteilte Aufmerksamkeit zuwenden. Unser Körper ist sein teuer erkauftes Eigentum, und wir, die Besitzer dieses Körpers, sollen ein Instrument seiner Gerechtigkeit werden. Manuskript 1, 1888; The Ellen G. White 1888 Materials 127.128. ICP1 249 3 Tausche unreine Gedanken gegen eine reine, aufwertende Denkweise -- Unser Verstand muss sich mit reinen, heiligen Dingen befassen. Unreine Gedanken sollte man sofort durch reine, aufbauende Gedanken ersetzen. Wenn man über positive, geheiligte Dinge nachdenkt, lernt man Gott immer besser kennen, und unser Geist gewöhnt sich daran, sich mit himmlischen Dingen zu beschäftigen. Gott hat einfache Möglichkeiten, die auf die Bedürfnisse der einzelne Seele zugeschnitten sind und ausreichen, sie dem großen Ziel der Erlösung zuzuführen. ICP1 249 4 Entscheide dich für eine geheiligte Lebensweise; stecke deine Ziele hoch und lasse dich wie Daniel durch nichts davon abbringen, und nichts, was der Feind gegen dich unternehmen wird, kann dich an deinem geistlichen Fortschritt hindern. Unangenehme Erfahrungen, Veränderungen und Verwirrung lassen sich nicht ausschließen, aber du wirst trotzdem beständig zunehmen an geistiger und moralischer Kraft. Brief 26d, 1887; In Heavenly Places 197. ICP1 250 1 Keinen Notfall herbeiführen -- Jede ungeheiligte Leidenschaft muss durch die Gnade Gottes, die uns in allen Schwierigkeiten in Fülle zur Verfügung steht, der geheiligten Vernunft untergeordnet werden. Vor allem aber dürfen wir uns nicht freiwillig der Versuchung aussetzen, die Schwierigkeiten selbst herbeiführen oder uns so verhalten, dass es den Anschein hat, als hätten wir durch Indiskretion Schuld auf uns geladen. Brief 18, 1891. ICP1 250 2 Halte dich fern von der Gefahr -- Probiere nicht aus, wie nahe du an den Abgrund herangehen kannst, ohne hinunterzufallen. Begib dich nicht in Gefahr! Mit dem Seelenheil darf man nicht spielen. Dein Charakter ist dein Kapital; geh damit um, als sei er dein wertvollster Schatz. Moralische Grundsatztreue und Selbstachtung muss man pflegen, denn sie sind die Waffen des Widerstands ... ICP1 250 3 Und niemand soll glauben, dass er es ohne die Hilfe Gottes schafft. Du brauchst innere Kraft und Stärke, um die Frucht der Frömmigkeit hervorzubringen und einen Widerwillen gegen das Böse zu entwickeln. Du musst beständig mehr Abstand gewinnen von der Weltlichkeit, von oberflächlichem Gerede, von aller Triebhaftigkeit und dich um die Veredelung deiner Seele und um einen reinen, fleckenlosen Charakter bemühen. Niemand sollte deinen Namen mit Ungerechtigkeit und Unehrlichkeit in Verbindung bringen, sondern alle, die selbst ein reines Leben führen, sollten dich achten, und dein Name möge ins Buch des Lebens geschrieben sein. Manuskript 4a, 1885; Medical Ministry 143.144. ICP1 250 4 Satan oder Christus herrschen -- Wenn die Seele nicht unter dem unmittelbaren Einfluss Gottes steht, kann Satan sie formen, wie es ihm gefällt. Wenn er sich der Vernunft bemächtigt, lenkt er sie in fleischliche Richtung. Seine Vorlieben, Ansichten und sein Geschmack stehen im direkten Widerspruch zu Gott. Er hat keinen Gefallen an den Dingen, die Gott liebt und die ihm gefallen, sondern nur an den Dingen, die Gott zuwider sind ... ICP1 250 5 Wenn Christus in unserem Herzen wohnt, wird er alle unsere Gedanken bestimmen. Wir werden sehr ernsthaft über ihn und seine Reinheit und Liebe nachdenken. Er wird alle Bereiche unseres Denkens ausfüllen, und auch unsere Gefühle werden Jesus zum Mittelpunkt haben. Alle unsere Hoffnungen und Erwartungen werden mit ihm in Verbindung stehen. Ein Leben im Glauben an den Sohn Gottes und in der Erwartung seiner Wiederkunft zu führen, wird unsere größte Freude sein. Brief 8, 1891; In Heavenly Places 163. ICP1 251 1 Immer währende Wachsamkeit -- Solange wir leben, müssen wir auf unsere Leidenschaften und Gefühle achten und einen festen Standpunkt vertreten. Wir werden von innen und von außen versucht, und wo immer das Werk Gottes Fortschritte macht, setzt Satan alles daran, Umstände zu schaffen, die eine überwältigende Versuchung für die Seele darstellen. Wir sind keinen Augenblick vor diesen Angriffen sicher, es sei denn, wir verlassen uns auf Gott und sind durch Christus in ihm geborgen. Brief 8b, 1891; The S.D.A. Bible Commentary II, 1032. ICP1 251 2 Gott bereitet sein Volk vor -- Gottes Volk muss nicht nur seinen Willen kennen, sondern auch danach leben. Viele werden aus den Reihen derer, welche die Wahrheit kennen, ausgeschlossen, weil sie sich nicht durch sie verändern lassen. Die Wahrheit muss in ihr Herz eindringen, sie von aller Weltlichkeit und ihren geheimsten Begierden reinigen und sie heiligen. Der Tempel ihrer Seele muss gereinigt werden. Alle Heimlichkeiten geschehen in der Gegenwart Gottes und vor den Engeln und sind vor Gott offenbar, denn vor ihm kann man nichts verheimlichen ... ICP1 251 3 Gott reinigt sein Volk, damit es am Tag des Gerichts mit sauberen Händen und reinen Herzen vor ihm stehen kann. Die Ansprüche müssen hoch gesteckt und die Vorstellungskraft muss gereinigt werden. Die Faszination, die unanständige Praktiken auf uns ausüben, muss durchbrochen werden, und an ihre Stelle muss ein geheiligtes Verhalten treten. Wer die Prüfungen, die auf uns zukommen, überstehen will, muss die göttliche Natur annehmen und darf sich nicht an dem Verderben beteiligen, das durch die Lust in die Welt gekommen ist. The Review and Herald, 24. Mai 1887. ------------------------Kapitel 26: Brüderliche Liebe ICP1 252 1 Nächstenliebe macht Freude -- Das sage ich meinen Brüdern überall: "Liebt euch untereinander, wie Christus euch liebt!" Die christliche Liebe ist wie eine Quelle in der Wüste, die erfrischt und das Land schöner werden lässt. Sie macht froh und bringt Frieden und Freude in das eigene Leben und in das Leben anderer. Testimonies for the Church V, 565 (1889). ICP1 252 2 Selbstlose Liebe ist unwiderstehlich -- Je ähnlicher wir Christus werden, desto größer wird unsere Liebe zu den Menschen, für die er gestorben ist. Christen, die sich untereinander mit selbstloser Liebe begegnen, legen ein Zeugnis für Christus ab, das Ungläubige nicht übersehen und dem sie nicht widerstehen können. ICP1 252 3 Die Macht eines solchen Vorbildes ist unermesslich. Nichts kann Satan und seine Helfer so erfolgreich in die Flucht schlagen und nichts wirkt sich so positiv für das Reich Gottes aus, wie die sichtbare Liebe Christi unter den Mitgliedern seiner Gemeinde. Testimonies for the Church V, 167.168 (1882). ICP1 252 4 Selbstsucht steht gegen die Liebe -- Liebe ist ein Prinzip der Tat. Sie hat ständig das Gute für andere im Auge und hindert uns an unbedachtem Handeln, damit wir niemals unser Ziel, Seelen für Christus zu gewinnen, verfehlen. Liebe sucht nicht das Ihre. Sie veranlasst die Menschen nicht dazu, ihrer eigene Bequemlichkeit in den Vordergrund zu stellen und selbstsüchtig zu sein. Das Problem ist, dass wir allzu oft dem Ich nachgeben und dadurch das Wachstum in der Liebe behindern. Testimonies for the Church V, 124 (1882). ICP1 253 1 Demut erwächst aus Liebe -- Liebe sucht nicht das Ihre. Sie ist demütig. Ein liebender Mensch gibt nicht an und stellt sich nicht selbst heraus. Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen zeigt sich nicht in groben Äußerungen und führt uns nicht zu Überheblichkeit oder dazu, bei anderen nach Fehlern zu suchen und sie beherrschen zu wollen. Liebe plustert sich nicht auf. Ein Herz, in dem die Liebe regiert, bemüht sich um einen freundlichen, höflichen und mitfühlenden Umgang mit anderen, ob sie ihm sympathisch sind oder nicht, und es spielt auch keine Rolle, ob sie ihm freundlich gesinnt sind oder nicht. Testimonies for the Church V, 123.124 (1882). ICP1 253 2 Wahre Liebe stellt sich selbst zurück -- Die Hingabe, die Gott von uns erwartet, zeigt sich in der uneingeschränkten Liebe zu den Menschen, für die Christus sein Leben gegeben hat. Wenn Christus im Herzen wohnt, erkennt man das an der Liebe, zu der er seine Jünger befähigt. Seine wahren Kinder sind daran zu erkennen, dass sie bereit sind, die Bedürfnisse anderer vor die eigenen zu stellen. Sie halten nicht ständig nach eigenen Vorteilen Ausschau, weil sie ihre eigene Leistung nicht für größer als die ihrer Brüder ansehen. Wo die Liebe Christi wirklich so stark erkennbar ist, wird sie sich offenbaren, selbstlos, uneingeschränkt und mehr auf das Wohl der anderen als auf das eigene Wohl bedacht. Manuskript 121, 1899. ICP1 253 3 Liebe verändert den Charakter -- Wer die Wahrheit nicht kennt, muss mit der Liebe Christi konfrontiert werden. Sie wird alles durchdringen wie der Sauerteig und eine Veränderung des Charakters bewirken. Testimonies for the Church VIII, 60 (1904). ICP1 253 4 Selbstsüchtige Liebe -- Gott möchte, dass seine Kinder erkennen, dass sie ihn dann verherrlichen, wenn sie ihre Liebe an die weitergeben, die sie am meisten benötigen ... Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um arme oder reiche, einfache oder vornehme Menschen handelt. Liebe, die sich nur einigen ausgesuchten Menschen zuwendet und andere ablehnend oder gar gleichgültig behandelt, ist selbstsüchtig. Sie dient in keiner Weise dazu, zur Verherrlichung Gottes Seelen zu gewinnen. Wir dürfen unsere Liebe nicht nur einigen besonderen Menschen zuwenden und andere vernachlässigen. Zerbrecht die Flasche und lasst den Duft ihres Inhalts durch das ganze Haus ziehen! Manuskript 17, 1899; Our High Calling 231. ICP1 254 1 Fähigkeiten sind kein Ersatz für Liebe -- Redegewandtheit, Pharisäertum und Selbstlob sind reichlich vorhanden, aber damit kann man keine Seelen für Christus gewinnen. Reine, geheiligte Liebe, wie sie Jesus in seinem Leben praktiziert hat, ist wie ein feiner Duft, und wie die Duftsalbe Marias durchzieht dieser angenehme Geruch das ganze Haus. Hervorragende Leistung, Kenntnis der Wahrheit und besondere Fähigkeiten sind nur mit Liebe gepaart wertvolle Gaben. Sie können die Liebe nicht ersetzen. Testimonies for the Church VI, 84 (1900). ICP1 254 2 Großzügigkeit ist ein Zeichen von Liebe -- Ein christusähnliches Verhalten im Umgang mit anderen ist ein Beweis unserer Liebe. Wenn wir bereit sind, die guten Dinge, die uns Gott gegeben hat, mit anderen zu teilen, uns selbst zu verleugnen und Opfer zu bringen, um der leidenden Menschheit Gott nahe zu bringen, dabei niemanden übersehen und großzügig sind, dann ist das wahre Nächstenliebe. So offenbaren wir, dass wir vom Tod zum Leben durchgedrungen und treue Haushalter der Gnade Gottes sind. Gott hat uns mit Gütern gesegnet, und wenn wir uns als treue Haushalter erweisen, gilt uns seine Zusage, dass wir dadurch einen Schatz im Himmel anlegen, der niemals verdirbt. The Review and Herald, 15. Mai 1900. ICP1 254 3 Echte Liebe -- ein Zeichen der Jüngerschaft -- Auch durch ein noch so überzeugendes Bekenntnis wird niemand zu einem wahren Jünger Jesu, wenn sein Herz nicht von Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen erfüllt ist. Selbst wenn er starken Glauben besäße und die Macht hätte, Wunder zu tun, so wäre sein Glaube ohne Liebe dennoch wertlos. Auch wenn er überaus freigebig wäre, sodass er beispielsweise sein Hab und Gut für die Armen hingäbe, fände er vor Gott doch kein Wohlgefallen, wenn dies nicht aus echter Liebe, sondern aus einem andern Beweggrund geschähe. Sogar wenn er vor lauter Eifer den Märtyrertod erlitte, aber die Liebe nicht die Triebkraft dazu wäre, so sähe ihn Gott doch nur als verblendeten Schwärmer oder ehrgeizigen Heuchler an. Das Wirken der Apostel 317.318 (1911). ICP1 255 1 Ein Herz, in dem die Liebe regiert -- In einem Herzen, in dem die Liebe regiert, haben Zorn und Rachsucht keinen Platz, auch dann nicht, wenn der Stolz und die Eigenliebe in nahezu unerträglichem Maße verletzt werden. Liebe ist nicht argwöhnisch, sondern setzt im Zweifelsfalle immer das Positive voraus. Testimonies for the Church V, 168.169 (1882). ICP1 255 2 Die Aktivität Satans und seiner Helfer, die Gefahr, von der die menschliche Seele ständig umgeben ist, fordert von allen Mitarbeitern ständig vollen Einsatz. Aber man darf keinen Zwang anwenden, sondern muss den menschlichen Nöten immer mit Liebe und mit der Geduld Gottes begegnen. Testimonies for the Church VI, 52 (1900). ICP1 255 3 Menschliche Eigenheiten treten in den Hintergrund -- Wenn der Mensch Teilhaber der göttlichen Natur wird, ist die Liebe Christi das bestimmende Element seiner Seele, und das Ich sowie negative Eigenheiten treten in den Hintergrund. Testimonies for the Church VI, 52 (1900). ICP1 255 4 Nur die Liebe Christi kann heilen -- Liebe heilt, vor allem die Liebe Christi. Sie durchströmt den Menschen wie der Saft den Baum oder das Blut den Körper. Von ihr geht auch für die verwundete Seele heilende Kraft aus. Education 113 (1903). ICP1 255 5 Liebe macht bereit für alle Fälle -- Wer Gott wirklich liebt, wird den Geist Christi und innige Liebe zu seinen Brüdern besitzen. Je inniger das Herz des Menschen mit Gott verbunden ist und seine Neigungen auf Christus gerichtet sind, desto weniger werden ihn die Rauheit und die Härte des Lebens erschüttern. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 166 (1889). ICP1 256 1 Bruderschaft wird niemals durch Kompromisse gewonnen -- Jene, die Jesus und die Menschen, für die er gestorben ist, lieben, werden immer nach Frieden streben. Aber sie müssen darauf achten, dass sie in ihrem Bemühen um Harmonie nicht die Wahrheit hintanstellen, um geteilte Meinung zu vermeiden oder Grundsätze zu vernachlässigen. Echte Brüderlichkeit unter Gemeindegliedern kann niemals bestehen, wenn man dafür Kompromisse in grundsätzlichen Glaubensdingen eingehen muss. Wenn wir uns bemühen, Christus immer ähnlicher zu werden und unser Denken und Handeln darauf auszurichten, werden wir zur Zielscheibe Satans. Ein ehrliches Christenleben erregt den Widerspruch der Kinder des Ungehorsams ... Der Friede und die Harmonie, die durch Kompromissbereitschaft erreicht werden, sind ihren Namen nicht wert. Wenn es sich nur um zwischenmenschliche Gefühle handelt, sollte man durchaus manchmal Zugeständnisse machen, aber man sollte niemals auch nur im Geringsten göttliche Grundsätze aufgeben. The Review and Herald, 16. Januar 1900. ICP1 256 2 Göttliche Liebe ist vorurteilslos -- Christus kam mit einer Botschaft der Gnade und Vergebung auf diese Erde. Er legte das Fundament für eine Religion, die Juden und Heiden, Schwarze und Weiße, Gebundene und Freie zu Brüdern werden und vor Gott gleich angesehen sein lässt. Die Liebe unseres Heilands ist grenzenlos, und sie gilt jedem Menschen. In jedem erkennt er die Möglichkeit zur positiven Veränderung, und er begegnet allen mit göttlicher Kraft und Hoffnung, weil er für sie gestorben ist. Testimonies for the Church VII, 225 (1902). ICP1 256 3 Brüderlichkeit durch die Gottesbeziehung -- Die Liebe, die wir füreinander empfinden, ist heilig. Christen werden zusammengehalten durch eine Liebe, die größer, ausdauernder, höflicher und selbstloser ist als jede andere Liebe. Sie ist motiviert durch christliche Sanftmut, Wohlwollen und Höflichkeit, und sie bewirkt ein brüderliches Verhalten, das durch die Beziehung zu Gott bestimmt wird und die Würde des Menschen achtet. Christen müssen diese Menschenrechte zur Ehre und Verherrlichung Gottes ernst nehmen. Brief 10, 1897; The S.D.A. Bible Commentary V, 1140.1141. ICP1 257 1 Unsere Liebe zu Gott misst sich an unserer Liebe zum Nächsten -- Die selbstverleugnende, aufopfernde Liebe, die sich im Leben Christi offenbarte, muss auch im Leben seiner Nachfolger sichtbar werden. Wir sind aufgerufen, seinen Fußspuren zu folgen ... Wir haben das Vorrecht, im Licht Gottes leben zu dürfen. In dieser Weise führte Henoch sein Leben mit Gott. Es war für ihn nicht einfacher, ein gottgefälliges Leben zu führen, als es heute ist. Die Welt hatte in seiner Zeit genauso wenig Interesse an einem geheiligten Leben und am Wachstum in der Gnade wie heute ... Wir leben unter den Gefahren der letzten Tage und müssen unsere Kraft aus derselben Quelle schöpfen wie Henoch. Wir müssen mit Gott leben. ICP1 257 2 Gott ruft euch auf, eure ganze Kraft für sein Werk einzusetzen, denn er wird euch durchaus auch dafür zur Rechenschaft ziehen, was ihr Gutes hättet tun können, wenn ihr die richtige Einstellung gehabt hättet. Es ist an der Zeit, dass ihr Mitarbeiter Christi und der himmlischen Engel werdet. Wollt ihr nicht wach werden? In eurer Umgebung leben Seelen, die eure Hilfe brauchen. Ist es euch kein Anliegen, sie zum Kreuz Christi zu führen? Bedenkt, dass eure Liebe zu Gott an der Liebe zu euren Brüdern und zu den Seelen, die Christus aus den Augen verloren haben, gemessen wird. The Review and Herald, 9. Januar 1900. ICP1 257 3 Die vollkommene Liebe in der Gemeinde ist Gottes Ziel -- Jesus hätte seine Fähigkeiten dafür benutzen können, Licht in die dunklen Geheimnisse der Wissenschaft zu bringen, aber es war ihm viel wichtiger, die Geheimnisse des Evangeliums zu offenbaren. Dafür wandte er seine ganze Zeit, seine Erkenntnisse, seine Kraft auf. Und er gab letztlich sein Leben für die Erlösung der Menschen. Welch eine unermessliche Liebe! ICP1 257 4 In welchem Kontrast zu der Arbeit unseres Herrn Jesus stehen da unsere schwachen, armseligen Bemühungen! Merkt auf seine Worte in seinem Gebet zu seinem Vater: "Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen." Johannes 17,26. Was für eine Sprache! Welch eine Tiefe! ICP1 258 1 Der Herr Jesus möchte, dass sich seine Liebe über jedes Glied seiner Gemeinde ausbreitet. Er möchte, dass seine Liebe alle lebendig macht und jedes Gemeindeglied davon ergriffen wird. Durch diese Liebe wendet sich der Herr den gefallenen Menschen zu und liebt sie wie seinen eigenen Sohn, und er erklärt deutlich, dass er sich mit weniger nicht zufrieden geben wird. Manuskript 11, 1892. ------------------------Kapitel 27: Gottes Liebe ICP1 259 1 Gott ist Liebe -- "Gott ist Liebe." 1.Johannes 4,16. Sein Wesen, sein Gesetz sind Liebe. So war es immer, so wird es immer sein. "Der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt" (Jesaja 57,15), "der wie vor alters einherzog" (Habakuk 3,6), ändert sich nicht. Bei ihm "ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis". Jakobus 1,17. ICP1 259 2 Jede Offenbarung der Schöpfermacht ist zugleich ein Ausdruck unendlicher Liebe. Die Herrschaft Gottes schließt die Fülle des Segens für alle Geschöpfe ein ... ICP1 259 3 Die Geschichte des großen Kampfes zwischen Gut und Böse, von seinem Ursprung im Himmel bis zur Niederwerfung des Aufruhrs und der vollständigen Ausrottung der Sünde ist ebenfalls eine Offenbarung der unwandelbaren Liebe Gottes. Patriarchen und Propheten 9 (1890). ICP1 259 4 Gottes Liebe ist in der Natur erkennbar -- Die Schöpfung und die Heilige Schrift bezeugen gleicherweise die Liebe Gottes. Unser Vater im Himmel ist die Quelle des Lebens, der Weisheit und der Freude. Man kann nur staunen, wie wunderbar die Werke der Schöpfung den Bedürfnissen der Menschen und aller anderen Lebewesen entsprechen! Sonnenschein und Regen sorgen für Wachstum und Gedeihen, Wälder, Wiesen und Meere bieten Schutz und Nahrung. Gott sorgt liebevoll für alle Geschöpfe und stillt täglich ihre Bedürfnisse ... "Gott ist Liebe!" So steht es geschrieben auf jeder sich öffnenden Knospe, auf jedem Grashalm. Vögel singen ihre Lieder, Blumen erblühen in schier unerschöpflicher Farbenpracht; Bäume prangen im üppigen Grün ihres Blätterschmucks -- und sie alle verkünden: Es gibt einen Vater im Himmel, der uns liebt und für uns sorgt. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 7.8 (1892). ICP1 260 1 Die Grundlage der Gebote ist die Liebe -- Die in den Zehn Geboten aufgestellten Forderungen sind allen Menschen zur Unterweisung und Lebensführung gegeben. Es sind zehn Regeln, die kurz, umfassend, aber gebieterisch die Pflichten gegen Gott und den Nächsten enthalten und deren wesentliche Grundlage die Liebe ist. Patriarchen und Propheten 279 (1890). ICP1 260 2 Jesus und das Gebot der mitfühlenden Liebe -- Das Gesetz Gottes ist unveränderlich. Deshalb gab Christus sein Leben für die gefallene Menschheit, und Adam wurde, als er Eden verlor, auf Bewährung gesetzt. ICP1 260 3 Wäre das Gesetz Gottes auch nur im Geringsten verändert worden, seitdem Satan aus dem Himmel ausgeschlossen wurde, hätte er auf dieser Erde erreicht, was ihm im Himmel nicht gelang. Er hätte alles bekommen, was er wollte. Wir wissen aber, dass es ihm nicht gelang ... Das Gesetz bleibt so unveränderlich wie der Thron Gottes, und die Errettung eines jeden Menschen hängt davon ab, ob er sich dieses Gesetz zu Eigen macht oder nicht ... Jesus nahm aufgrund dieses Gesetzes mitfühlender Liebe unsere Sünden auf sich, trug unsere Strafe und trank den Wein des Zorns, den Gott den Übertretern zugedacht hatte ... Er nahm das Kreuz der Selbstlosigkeit und Selbstaufopferung für uns auf sich, damit wir leben, ewig leben. Nehmen wir das Kreuz Christi auch auf uns? Brief 110, 1896; That I May Know Him 289. ICP1 260 4 Das feinfühlige, liebevolle Wesen Christi -- Sein Leben war von Anfang bis Ende Selbstverleugnung und Selbstaufopferung. Am Kreuz von Golgatha opferte er sich selbst für alle Menschen, um sie zu erlösen, wenn sie es wollten. Christus war eins mit Gott, und Gott wurde offenbart im Wesen seines Sohnes ... ICP1 261 1 Die Liebe zur verlorenen Welt zeigte sich täglich in allem, was er tat. Wer von seinem Geist durchdrungen ist, wird mit seinen Mitmenschen genauso umgehen wie Christus. In Christus sah man die Liebe Gottes im Menschen, aber kein Mensch hatte jemals ein so feinfühliges Wesen wie der sündlose, heilige Sohn Gottes, der uns ein Beispiel dafür gab, was Menschen möglich ist, wenn sie zu Teilhabern der göttlichen Natur werden. The Youth's Instructor, 16. August 1894; That I May Know Him 288. ICP1 261 2 Gottes Liebe ist eine lebendige Quelle -- Die Liebe aus Gott ist mehr als eine bloße Verneinung des Bösen; ihr wohnt eine bejahende Tatkraft inne. Sie ist eine lebendige Quelle, die dauernd zum Segen anderer fließt. Wenn die Liebe Christi in uns wohnt, werden wir nicht nur darauf verzichten, unsere Mitmenschen zu hassen, sondern auf jede nur mögliche Weise ihnen Liebe zu erweisen suchen. Das bessere Leben 51 (1896). ICP1 261 3 Das Universum bezeugt Gottes Liebe -- Es wäre schön, wenn jeder Mensch das wunderbare Geschenk unseres himmlischen Vaters an die Welt richtig einzuschätzen wüsste. Die Jünger hatten das Gefühl, dass sie die Liebe Christi nicht richtig vermitteln konnten. Sie konnten nur sagen: "Darin ist die Liebe." Das gesamte Universum ist ein Ausdruck dieser Liebe und der unendlichen Güte Gottes. ICP1 261 4 Gott hätte auch seinen Sohn in die Welt senden können, nur um sie zu verdammen. Aber welch eine erstaunliche Gnade! Christus kam, um zu retten und nicht um zu verderben! Die Apostel griffen dieses Thema niemals auf, ohne gleichzeitig auf die unvergleichliche Liebe ihres Erlösers, von der ihre Herzen durchdrungen waren, hinzuweisen. Johannes findet kaum die richtigen Worte, um seine Empfindung zu beschreiben. Er ruft aus: "Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen -- und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht." 1.Johannes 3,1. Wie sehr uns Gott liebte, werden wir nie begreifen. Es gibt keinen Maßstab, mit dem seine Liebe zu messen wäre. Brief 27, 1901. ICP1 262 1 Satan ist verantwortlich für ein falsches Gottesverständnis -- Trotz dieser vielen Beweise göttlicher Liebe versucht Satan, die Herzen der Menschen so zu verblenden, dass sie nur mit Furcht auf Gott schauen und in ihm einen unbarmherzigen Richter sehen, der auf Gerechtigkeit pocht und unerfüllbare Forderungen erhebt. Er stellt den Schöpfer so dar, als ob er nur darauf aus wäre, im Leben der Menschen Fehler zu finden, um dann über sie zu Gericht zu sitzen. Jesus kam auf die Erde und lebte unter uns, um dieses Zerrbild von Gott zu beseitigen und zu zeigen, wie Gott wirklich ist. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 9 (1882). ICP1 262 2 Die Liebe zwischen Vater und Sohn ist ein Vorbild -- Wie sehr auch ein Hirte seine Herde lieben mag, noch mehr liebt er seine Söhne und Töchter. Jesus ist nicht nur unser Hirte, er ist unser "Ewig-Vater" und bekennt: "Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater." Johannes 10,14.15. Welch eine Fürsorge des eingeborenen Sohnes, "der wie kein anderer mit dem Vater verbunden ist" (Johannes 1,18, Bruns) und dem Gott erklärt hat, dass er der Mann sei, der ihm am nächsten stünde. Sacharja 13,7. Das Verhältnis Jesu zu seinem himmlischen Vater versinnbildet auch die Verbindung Jesu zu seinen Kindern hier auf Erden. Das Leben Jesu 479 (1898). ICP1 262 3 Gott liebt die Nachfolger Christi so sehr, wie er seinen eingeborenen Sohn liebt. Manuskript 67, 1894. ICP1 262 4 Die Liebe Christi ist eine heilende, lebendig machende Kraft -- Die Liebe Christi durchdringt das ganze Wesen mit einer lebendig machenden Kraft. Jeder Teil des Menschen wird von dieser heilsamen Kraft berührt, das Gehirn, das Herz, die Nerven. Die besten Seiten des Menschen werden dadurch angeregt. Sie befreit die Seele von Schuld und Traurigkeit, Angst und Sorge und von allem, was uns bedrückt. Durch sie bekommen wir Gelassenheit und Gemütsruhe. Sie gibt der Seele Freudigkeit, die durch nichts Irdisches getrübt werden kann, Freude im Heiligen Geist, heilende, lebensspendende Freude. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP1 263 1 Gottes Liebe im Überblick -- Gott aber sei Dank für jeden ermutigenden Ausblick. Lasst uns an das denken, was Zuversicht schenkt und Hoffnung weckt. Gottes Sohn wurde Mensch, um uns aus der Gewalt Satans zu befreien. Er bot dem Widersacher die Stirn und besiegte ihn! Und sein Sieg ist unser Sieg. Einst verloren, nun gerettet, ehemals mit Sünde befleckt, jetzt mit dem Kleid der Gerechtigkeit beschenkt. Damit sollten sich unsere Gedanken beschäftigen, anstatt sich am eigenen Versagen aufzureiben. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 122 (1892). ICP1 263 2 Die Liebe Christi schenkt uns den Himmel -- Die Liebe Christi ist für uns der Himmel, aber wenn wir versuchen anderen davon zu erzählen, fehlen uns die Worte. Wir denken dabei an sein Leben auf dieser Erde, an sein Opfer am Kreuz, an seine Aufgabe als unser Stellvertreter im Himmel und an die Wohnungen, die er dort für uns, die wir ihn lieben, bereitet hat, und können nur ausrufen: "Welch eine unendliche Liebe empfindet Christus für uns!" ICP1 263 3 Und wenn wir uns unter dem Kreuz aufhalten und eine vage Vorstellung der Liebe Gottes gewonnen haben, können wir sagen: "Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden." 1.Johannes 4,10. Aber in unseren Gedanken über Christi Liebe bewegen wir uns noch immer am Rande eines Meeres, dessen Größe unermesslich ist. The Review and Herald, 6. Mai 1902. ICP1 263 4 Gottes Liebe ist unendlich und unerschöpflich -- Alle väterliche Liebe, die von Geschlecht zu Geschlecht durch menschliche Herzen geflossen ist, alle Brunnen der Zärtlichkeit, die in menschlichen Herzen aufgebrochen sind, sind im Vergleich mit der unendlichen und unerschöpflichen Liebe Gottes nichts anderes als ein kleines Rinnsal gegenüber dem unermesslichen Ozean. Die Zunge vermag diese Liebe nicht auszudrücken, die Feder sie nicht zu beschreiben. Ihr könnt alle Tage eures Lebens darüber nachdenken; ihr könnt fleißig in der Schrift suchen, um sie zu begreifen; ihr könnt alle euch von Gott verliehenen Kräfte und Fähigkeiten aufbieten und euch bemühen, die Liebe und Barmherzigkeit des himmlischen Vaters zu fassen; dennoch bleibt unendlich viel unverstanden. Ihr könnt über diese Liebe ein Menschenalter nachdenken und werdet doch niemals die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe der Liebe Gottes völlig verstehen, die den Sohn dahingab, damit er für die Welt sterbe. Auch selbst die Ewigkeit kann sie nie ganz erschließen. Aber wenn wir in der Bibel forschen und über das Leben Christi und den Erlösungsplan nachdenken, werden diese bedeutsamen Gegenstände unserem Verständnis immer klarer werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 304.305 (1889). ICP1 264 1 Gottes Liebe nimmt zu -- Die dahingehenden Jahre der Ewigkeit werden ... reichere und immer herrlichere Offenbarungen Gottes und Christi bringen. Mit wachsender Erkenntnis werden auch die Liebe, Ehrfurcht und Glückseligkeit zunehmen. Je mehr die Menschen von Gott lernen, desto größer wird ihre Bewunderung seines Wesens sein. Der große Kampf 677 (1911). ------------------------Kapitel 28: Selbstachtung ICP1 267 1 Selbstwert entwickeln -- Wenn wir Menschen Gutes tun möchten, hängt unser Erfolg davon ab, ob wir diesen hilfsbedürftigen Seelen glaubhaft vermitteln können, dass wir an sie glauben und sie annehmen, wie sie sind. Achtung vor einer Seele, die sich mit Schwierigkeiten herumschlagen muss, ist mit der Hilfe Christi das sicherste Mittel, dem Menschen sein verloren gegangenes Selbstwertgefühl zurückzugeben. Die Vorstellung, was aus ihm werden könnte, kann uns dabei eine große Hilfe sein. Brief 50, 1893; Fundamentals of Christian Education 280. ICP1 267 2 Achtung vor der Würde des Menschen -- Wenn es die eigenen Grundsätze erlauben, sollte man sich im Umgang mit anderen an die jeweils herrschenden Regeln halten und auch auf andere Rücksicht nehmen. Aber man sollte die eigene Überzeugung nicht aus Höflichkeit oder um des "guten Benehmens" willen verleugnen. Höflichkeit hat es mit der Achtung der Würde des anderen zu tun, unabhängig davon, zu welcher gesellschaftlichen Gruppierung oder zu welchem Volk er gehört. Education 243 (1903). ICP1 267 3 Die Selbstachtung bewahren -- Manche Menschen, mit denen wir in Berührung kommen, mögen grobschlächtig und unhöflich sein, aber wir sollten um unserer selbst willen trotzdem höflich bleiben. Wer seine Selbstachtung bewahren will, muss sorgfältig darauf achten, dass er die Selbstachtung anderer nicht unnötigerweise verletzt. Diese Regel muss eingehalten werden, selbst wenn es sich um die schwerfälligsten und ungehobeltsten Menschen handelt. Was Gott mit diesen Menschen vorhat, wissen wir nicht. In der Vergangenheit hat er sich oft Menschen ausgesucht, von denen man nicht viel erwartete und die wenig anziehend waren. Sie haben Großes für ihn geleistet. Wenn sein Geist das Herz berührte, wurden alle guten Eigenschaften geweckt. Der Herr erkannte in diesen unbehauenen Steinen das wertvolle Material, das Sturm und Druck standhalten würde. Gott sieht mehr als ein Mensch. Er richtet sich nicht nach dem, was vordergründig ist, sondern erforscht das Herz und urteilt gerecht. Glaube und Werke 122.123 (1915). ICP1 268 1 Gewissenhaftigkeit fördert das Selbstwertgefühl -- Menschen mit guten Grundsätzen braucht man nicht ständig zu kontrollieren oder zu bewachen. Sie werden selbstverständlich immer ehrlich und ehrbar handeln, sowohl wenn sie unbeobachtet sind als auch in der Öffentlichkeit. Sie werden ihr Gewissen um keinen Preis belasten, auch wenn sie einen noch so großen persönlichen Vorteil davon hätten. Sie vermeiden Unrecht. Auch wenn niemand davon wüsste, sie selbst wüssten es, und das würde ihre Selbstachtung zerstören. Wer in kleinen Dingen nicht treu ist, wird auch unter dem Druck von Gesetz und Strafe nicht vor Unrecht zurückschrecken. Special Testimonies on Education 62 (1879); Counsels on Health 410. ICP1 268 2 Die Selbstachtung wahren -- Moralische Reinheit, Selbstachtung, die Kraft zu widerstehen muss man sorgfältig bewahren. Nicht der kleinsten Abweichung darf man nachgeben. Eine kleine Nachgiebigkeit kann bereits die Seele gefährden, weil sie der Versuchung die Tür öffnet und die Widerstandskraft schwächt. Health, Philanthropic, and Medical Missionary Work 26 (1885); Counsels on Health 295. ICP1 268 3 Die Achtung vor anderen steht in Beziehung zur Selbstachtung -- Wenn wir der Sünde nachgeben, wird unsere Selbstachtung zerstört. Und wenn wir uns selbst nicht mehr achten können, fällt es uns schwer, andere zu achten, weil wir glauben, dass sie nicht besser sind als wir. Testimonies for the Church VI, 53 (1900). ICP1 269 1 Durch falsche Gewohnheiten zerstört der Student seine Selbstachtung -- Eine falsche Lebensweise raubt ihm das Gefühl für den eigenen Wert sowie die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung. Auch bei Angelegenheiten, die ihn ganz persönlich betreffen, fehlt ihm das rechte Urteilsvermögen. Er lebt ohne Rücksicht auf sein seelisches und körperliches Wohlbefinden und macht sich so selbst zum Wrack. Wirklich glücklich kann er nicht sein. Weil er sich nicht darum bemüht, nach reinen, gesunden Grundsätzen zu leben, wird er abhängig von Gewohnheiten, die ihm den inneren Frieden rauben. Alle Jahre angestrengten Studiums sind umsonst, weil er mit seinen körperlichen und geistigen Kräften Raubbau getrieben und den Tempel seines Leibes zerstört hat. Er hat sich selbst für dieses und das zukünftige Leben ruiniert. Er wollte, indem er nach irdischem Wissen strebte, einen Schatz gewinnen, doch indem er die Bibel beiseite legte, schob er den Schatz von sich, der alles andere an Wert übertrifft. Bilder vom Reiche Gottes 82 (1900). ICP1 269 2 Ungeduldige Worte verletzen das Selbstwertgefühl -- Wer eine solche Sprache (ungeduldige Worte) benutzt, verliert an Selbstachtung, weil er sich schämt. Er verliert auch an Selbstvertrauen, weil er bitter bereuen muss, dass er sich anderen gegenüber so verhalten hat. Es wäre sehr viel besser, wenn solche Worte niemals ausgesprochen würden. Wie viel besser wäre es, wenn aus unserem Herzen das Heilmittel der Gnade hervorginge und wir fähig wären, eine Herausforderung zu übergehen und die Dinge mit christlicher Demut und Geduld zu ertragen. The Review and Herald, 27. Februar 1913; Messages to Young People 327. ICP1 269 3 Eltern sollten niemals durch gedankenlose Worte ihre Selbstachtung verlieren -- Kein scharfes, gereiztes oder zorniges Wort darf über eure Lippen kommen. Dazu sollt ihr die Gnade Christi in Anspruch nehmen. Sein Geist wird euch helfen, euer Herz und euer Gewissen in den Griff zu bekommen und eure Worte und Taten zu beherrschen. Gebt niemals eure Selbstachtung auf, weil ihr vorschnell gedankenlos daherredet. Achtet darauf, dass eure Sprache rein und eure Unterhaltung geheiligt ist. Seid euren Kindern ein Vorbild ... Friede, eine freundliche Sprache und Fröhlichkeit sollten das Klima bestimmen. Brief 28, 1890; Child Guidance 219. ICP1 270 1 Verlust der Selbstachtung durch Masturbation -- Die Auswirkungen dieser schlechten Gewohnheit sind nicht immer gleich. Es gibt Kinder, die ein ausgeprägtes Moralverständnis entwickelt haben. Wenn sie durch andere Kinder zur Selbstbefriedigung angeregt werden, verändert sich ihre Psyche. Sie werden depressiv, reizbar und eifersüchtig, aber sie verlieren nicht ihr Interesse an der Andacht und werden nicht gleichgültig gegenüber religiösen Dingen. Manchmal leiden sie sehr unter ihrem schlechten Gewissen und verlieren ihre Selbstachtung. Testimonies for the Church II, 392 (1870). ICP1 270 2 Die Selbstachtung nicht zerstören -- Wenn jemand sich eines Fehlers bewusst wird, muss man darauf achten, dass er nicht die Selbstachtung verliert. Man darf ihn nicht durch Gleichgültigkeit oder Vertrauensentzug entmutigen. Sagt nicht: "Bevor ich ihm noch einmal vertraue, möchte ich sehen, dass er es schafft." Gerade dieses Misstrauen ist oft der Grund dafür, dass jemand wieder in Versuchung fällt. The Ministry of Healing 167.168 (1905). ICP1 270 3 Die Sorge für den eigenen Unterhalt fördert die Selbstachtung -- Die Menschen, die ihre Lebensweise ändern wollen, soll man zunächst mit Arbeit versorgen; denn niemand, der fähig ist zu arbeiten, darf erwarten, dass er umsonst verköstigt wird und Kleidung und Unterkunft bekommt. Um ihrer selbst willen und für das Wohl anderer sollte man eine Möglichkeit für sie finden, für das zu bezahlen, was sie erhalten. Jedes Bemühen, sich selbst zu unterhalten, sollte man unterstützen, denn es fördert die Selbstachtung und macht im positiven Sinne unabhängig. Beschäftigung mit sinnvoller Arbeit ist ein Schutz vor Versuchung. The Ministry of Healing 177 (1905). ICP1 271 1 Eigentum hilft den Armen, sich selbst zu achten -- Wenn sie selbst Eigentümer ihres Heimes werden, werden sie (die Armen) einen Sinn dafür entwickeln, es in Stand zu halten. ICP1 271 2 Sie können dann Eigeninitiative entwickeln, und ihre Kinder würden zu Fleiß und Sparsamkeit erzogen, und das schärft auch den Verstand. Sie würden sich wie richtige Männer fühlen und nicht mehr wie Sklaven und könnten weitgehend ihre Selbstachtung zurückgewinnen und unabhängig werden. Historical Sketches of the Foreign Missions of the Seventh Day Adventist 165.166 (1886); The Adventist Home 373. ICP1 271 3 Benehmen und Würde -- Für die Diener Gottes ist es wichtig, ein gutes Benehmen zu haben, damit ihr Beruf nicht in ein schlechtes Licht gerückt wird und sie ihre Würde bewahren. Wenn sie keine Herzensbildung entwickeln, werden sie wenig Erfolg haben, unabhängig davon, was sie unternehmen. Testimonies for the Church II, 500.501 (1870). ICP1 271 4 Selbstmitleid vermeiden -- Wir müssen darauf achten, dass wir uns nicht selbst bemitleiden. Gebt euch niemals dem Gefühl hin, dass ihr nicht die Achtung bekommt, die euch eigentlich zusteht, dass euch für eure Bemühungen nicht angemessen gedankt wird oder dass eure Aufgabe zu schwierig ist. Denkt daran, was Christus ausgehalten hat, und unterdrückt jeden Gedanken der Klage. Wir werden noch immer besser behandelt als unser Herr. "Und du begehrst für dich große Dinge? Begehre es nicht!" Jeremia 45,5; The Ministry of Healing 476 (1905). ICP1 271 5 Christus stellt die Selbstachtung wieder her -- Es dürfte nicht schwer sein, dich daran zu erinnern, dass der Herr dich auffordert, deine Sorgen und Nöte ihm zu Füßen zu legen und sie auch dort zu lassen. Geh zu ihm und sage: "Herr, meine Last ist zu schwer, ich kann sie nicht alleine tragen. Willst du sie auf dich nehmen?" Und er wird dir antworten: "Ich nehme sie auf mich, ich habe Mitleid mit dir. Ich werde deine Sünden von dir nehmen und dir Frieden geben. Du brauchst deine Selbstachtung nicht zu verlieren, denn ich habe dich für den Preis meines Blutes erworben. Du bist mein, ich werde deinen schwachen Willen stärken und deine Reue annehmen." Brief 2, 1914; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 519.520. ICP1 272 1 Eine Botschaft für einen Menschen ohne Selbstachtung -- Jesus liebt dich und er vermittelte mir eine Botschaft für dich. Sein großes, sanftmütiges Herz hat Verlangen nach dir. Er sendet dir die Botschaft, dass du der Falle des Feindes entkommen und deine Selbstachtung wiedergewinnen kannst. Du brauchst kein Verlierer zu sein, sondern kannst durch den aufbauenden Geist Gottes zum Sieger werden. Nimm die Hand, die Christus dir reicht, und lass sie nicht mehr los. Brief 228, 1903; Medical Ministry 43. ICP1 272 2 Entwickle Selbstachtung -- Es gefällt Gott nicht, wenn du dich abwertest. Du solltest lernen, dich selbst zu achten, indem du so lebst, dass du vor deinem eigenen Gewissen und vor Menschen und Engeln bestehen kannst ... Du darfst zu Christus gehen und dich reinigen lassen und kannst dann auch vor dem Gesetz bestehen, ohne Gewissensbisse und Scham. "So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht ..." Römer 8,1.2. Obwohl wir uns nicht einbilden sollen, mehr zu sein als wir sind, verurteilt das Wort Gottes eine angemessene Selbstachtung nicht. Als Söhne und Töchter Gottes dürfen wir uns unserer Würde bewusst sein, aber für Stolz und Selbstüberschätzung darf kein Platz sein. The Review and Herald, 27. März 1888; Our High Calling 143. ------------------------Kapitel 29: Abhängigkeit und Unabhängigkeit A) Von Gott abhängig, nicht von Menschen ICP1 273 1 Die Abhängigkeit von Gott ist absolut -- Gott möchte, dass jede Seele, für die Christus gestorben ist, ein Teil des Weinstocks wird und ihre Lebenskraft aus ihm bezieht. Wir sind absolut von Gott abhängig. Deshalb sollten wir sehr demütig sein und danach streben, unsere Erkenntnis im Blick auf ihn zu vergrößern. Gott wünscht, dass wir jegliche Selbstsucht aufgeben und uns an ihn halten, denn wir gehören ihm, weil der Herr uns teuer erkauft hat. Special Testimonies, Serie A VIII, 8.9 (1897); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 324.325. ICP1 273 2 Verlass dich auf Gott und nicht auf Menschen -- Gott sehnt sich danach, dass die Menschen eine persönliche Beziehung zu ihm entwickeln. In allen seinen Begegnungen mit den Menschen beachtet er den Grundsatz der Eigenverantwortung. Er macht den Menschen ihre Abhängigkeit bewusst und bestärkt sie in dem Gefühl, Gottes persönliche Leitung zu benötigen. Er möchte, dass sie eine Beziehung mit ihm eingehen, damit sie in sein Bild verwandelt werden können. Satan arbeitet gegen diese Bestrebungen. Er versucht, uns von Menschen abhängig zu machen. Wenn wir uns von Gott abwenden, kann uns der Versucher unter seine Herrschaft bringen und so die Menschheit beherrschen. The Ministry of Healing 242.243 (1905). ICP1 273 3 Begebt euch in die völlige Abhängigkeit von Gott. Wenn ihr das nicht könnt, dann solltet ihr nachdenklich werden, anhalten und eine Kehrtwendung vollziehen ... und ernsthaft und aus tiefstem Bedürfnis der Seele nach Gott schreien. Ringt mit den himmlischen Mächten, bis ihr den Sieg gewinnt. Begebt euch ganz in die Hand Gottes, mit Seele, Körper und Geist, und entscheidet euch dafür, seine liebevollen, hingebungsbereiten Stellvertreter zu sein, die von seinem Willen bestimmt und durch seinen Geist beeinflusst werden ... dann werdet ihr die himmlischen Dinge klar erkennen. Manuskript 24, 1891; Sons and Daughters of God 105. ICP1 274 1 Macht Gott zu eurem Ratgeber -- Statt mit euren Sorgen zu einem Glaubensbruder oder Prediger zu gehen, wendet euch im Gebet an Gott. Setzt den Prediger nicht an Gottes Stelle, sondern betet für ihn. An diesem Punkt haben wir alle Fehler gemacht, denn der Verkündiger Christi ist ein Mensch wie jeder andere. Sicherlich trägt er mehr heilige Verantwortung als beispielsweise ein Geschäftsmann, aber er ist nicht unfehlbar. Er hat auch mit geistlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und benötigt Gnade und göttliche Erleuchtung. ICP1 274 2 Er braucht die Salbung des Himmels, um seine Arbeit ordentlich und mit Erfolg durchführen zu können und seiner Aufgabe als Seelsorger gerecht zu werden. Er ist für die Menschen zuständig, die den Weg der Erlösung und zum ewigen Leben nicht kennen. Ein gläubiger Prediger kann sie diesen Weg weisen und sie lehren, wie sie gerettet werden können. ICP1 274 3 Wer weiß, wie man betet, und wer die Einladung des Evangeliums Christi kennt und weiß, wie unverrückbar Gott zu seinen Verheißungen steht, bereitet ihm Unehre, wenn er seine Last auf die Schultern eines sterblichen Menschen legt. Es ist durchaus richtig, sich miteinander zu beraten und mit anderen über die Dinge zu sprechen. Es ist auch richtig, Schwierigkeiten, die sich in einer Angelegenheit auftun, den Brüdern oder dem Prediger vorzutragen, aber es gereicht nicht zur Ehre Gottes, wenn wir uns auf menschliche Weisheit verlassen. Wendet euch an Gott wegen Weisheit von oben. Bittet eure Mitarbeiter, mit euch um die Sache zu beten, dann wird sich Gottes Wort an euch erfüllen: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Matthäus 18,20; Manuskript 23, 1899. B) Abhängigkeit und Unabhängigkeit im Arbeitsverhältnis ICP1 275 1 Eigenverantwortung -- Es ist ein Missverständnis zu glauben, dass ein Mitarbeiter Christi sich bei jeder Entscheidung erst mit einem Vorgesetzten beraten muss. Man darf Menschen nicht dazu erziehen, zu anderen Menschen aufzublicken, als seien sie Gott. Obwohl es notwendig ist, dass wir uns miteinander beraten und Einigkeit unter den Mitarbeitern herrscht, muss ein Mann eigenverantwortlich handeln können. The Review and Herald, 7. August 1894. ICP1 275 2 Wachsende Fähigkeiten -- Gott herrscht über sein Volk, und wenn jemand bereit ist, sich von ihm leiten zu lassen, gibt er ihm die Fähigkeit, seinen Verstand richtig zu gebrauchen. Fähigkeiten, die eingesetzt werden, nehmen zu. In Gottes Werk gibt es größere und kleinere Gefäße, aber jedes hat seinen Aufgabenbereich. Die Gedanken eines Menschen oder die Gedanken von zwei oder drei Menschen sind nicht unbedingt eine Richtlinie, der man bedenkenlos folgen kann. Wir müssen alle auf Gott schauen und uns gänzlich seiner Kraft anvertrauen. Stellt euch unter das Joch Christi und nicht unter das von Menschen, denn sie haben nicht die Macht, euch vor der Versuchung zu bewahren. Brief 88, 1896. ICP1 275 3 Empfehlung an einen leitenden Angestellten -- Du musst ganz von Gott abhängig werden und darfst nicht zulassen, dass andere Menschen dir ihre Gedanken überstülpen. Du darfst ihnen nicht gestatten, dich auf falsche Wege zu locken. Setze dein Vertrauen ganz auf den, der sagt: "Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen." Hebräer 13,5; Brief 92, 1903. ICP1 275 4 Abhängigkeit von Gott schafft Vertrauen -- Wenn die Menschen aufhören würden, sich von andern Menschen abhängig zu machen, und stattdessen ihre Kraft aus Gott bezögen, könnten sie auch einander mehr vertrauen. Unser Glaube an Gott ist insgesamt einfach zu schwach, und deshalb ist auch unser Vertrauen untereinander zu gering. Special Testimonies, Serie A III, 48 (1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 214. ICP1 276 1 Selbstvertrauen führt in Versuchung -- Durch ernstes Gebet und durch Vertrauen auf Gott erlangte Salomo die Weisheit, die das Erstaunen und die Bewunderung der Welt erregten. Als er sich aber von der Quelle seiner Stärke abwandte und auf sich selbst vertrauend vorwärts ging, fiel er der Versuchung zum Opfer, und die diesem weisesten der Könige gewährten, wunderbaren Gaben ließen ihn nur zu einem wirksameren Werkzeug des Seelenfeindes werden. Der große Kampf 512.513 (1911). ICP1 276 2 Abhängigkeit von Menschen kann Unreife sein -- Menschen, die in Schwierigkeiten eine so klare Ausrichtung haben sollten wie die Magnetnadel zum Pol, werden hilflos, weil sie sich zu sehr bemühen, keine Angriffsfläche zu bieten, und aus Angst vor Fehlschlägen der Verantwortung aus dem Weg gehen. Männer mit großer Intelligenz verfügen nur über die Selbstbeherrschung eines Kindes, weil sie sich scheuen, die Aufgaben, die ihnen zugedacht sind, auf sich zu nehmen und zu tragen. Sie vermeiden Schwierigkeiten. Sie haben sich zu lange darauf verlassen, dass ein anderer für sie plant und ihnen das Denken abnimmt, das sie zugunsten der Sache Gottes gut selbst übernehmen könnten. Überall begegnet uns eine solche Denkfaulheit. ICP1 276 3 Menschen, die sich damit zufrieden geben, dass andere für sie planen und denken, sind unreif. Wenn sie ihr Leben selbst in die Hand nähmen, würde sich zeigen, dass sie überlegt planen können und über ein klares Urteilsvermögen verfügen. Wenn sie diese Eigenschaften jedoch für Gottes Werk einsetzen sollen, dann ist alles anders. Es scheint, als verlören sie alle ihre Fähigkeiten. Sie verlassen sich darauf, dass andere für sie planen und denken, weil sie sich selbst für nicht zuständig und unfähig halten. ICP1 276 4 Manche Menschen wirken so absolut unfähig, sich einen eigenen Weg zu suchen, dass man sich fragt, ob sie sich ihr Leben lang nur auf die Meinung anderer verlassen und deren Studium und Beurteilung der Dinge für sich übernehmen wollen. Gott schämt sich solcher Mitarbeiter, und es dient nicht zu seiner Ehre, wenn sie in seinem Werk arbeiten wie fremdgesteuerte Roboter. Testimonies for the Church III, 495.496 (1875). ICP1 277 1 Gebraucht werden unabhängige Menschen -- Wir brauchen unabhängige, zielstrebige Männer, keine wachsweichen Menschen, die erwarten, dass man ihnen die Arbeit aufbereitet vorlegt, und nur zum "Dienst nach Vorschrift" bereit sind, weil mehr ihrem Gehalt nicht entspricht, die eine genau geregelte Arbeitszeit wünschen und einen Dienst ohne Schwierigkeiten erwarten -- solche kann Gott in seinem Werk nicht gebrauchen. Ein Mann, der sich den Gegebenheiten nicht anpassen kann und nicht bereit ist, fast überall hinzugehen, ist für diese Zeit nicht brauchbar. ICP1 277 2 Männer, die Gott in sein Werk beruft, sind nicht schlapp und kraftlos, ohne Muskeln und moralisches Stehvermögen. Nur Beständigkeit und Ausdauer können einen Mann befähigen, einen Teil der Last im Werk Gottes zu tragen. Diese Menschen dürfen sich nicht entmutigen lassen, mögen die Umstände auch noch so unvorteilhaft erscheinen. Sie sollen niemals aufgeben, es sei denn, sie wären völlig davon überzeugt, dass sie zur Ehre Gottes kaum etwas erreichen und keine Seelen gewinnen können. Testimonies for the Church III, 496 (1875). ICP1 277 3 Ungeheiligte Unabhängigkeit erwächst aus Selbstsucht -- Die Übel der Selbstüberschätzung und der ungeheiligten Unabhängigkeit, die unsere Brauchbarkeit beeinträchtigen und alles zerstören, wenn sie nicht überwunden werden, haben ihre Wurzeln in der Selbstsucht. "Beratet miteinander!", lautet die Botschaft, die mir der Engel des Herrn immer wieder übermittelt. ICP1 277 4 Satan versucht seine Ziele zu erreichen, indem er einen Menschen unter seine Kontrolle bringt. Er hat vielleicht Erfolg bei zwei Leuten, aber wenn sich mehrere miteinander beraten, sind seine Chancen geringer. Jeder Plan wird dann genauer überprüft und jeder Schritt sorgfältiger überlegt. So kommt es nicht so leicht zu übereilten, schlecht durchdachten Entscheidungen, die Schwierigkeiten, Konfusion und Niederlagen verursachen. Einigkeit macht stark. Uneinigkeit verursacht Niederlagen und macht schwach. Testimonies for the Church V, 29.30 (1882). C) Geistige Unabhängigkeit ICP1 278 1 Die Gefahren persönlicher Unabhängigkeit -- Wir sollten immer bedenken, was für unser Bekenntnis als Angehörige von Gottes auserwähltem Volk wichtig ist, und uns bewusst sein, dass zu viel persönliche Unabhängigkeit einen negativen Einfluss ausüben kann, der sich gegen den Willen Gottes richtet, weil man durch Satans Eingreifen zum Stolperstein für die Schwachen und Zögerlichen werden kann. Außerdem besteht die Gefahr, dass man den Namen Gottes verunglimpft und Spott und Verachtung über die bringt, die an die Wahrheit glauben. Testimonies for the Church V, 477.478 (1889). ICP1 278 2 Die Unabhängigkeit des Geistes -- In der Gemeinde hat es von jeher Leute gegeben, die dazu neigen, beständig ihre persönliche Unabhängigkeit durchzusetzen. Sie wollen nicht einsehen, dass geistige Unabhängigkeit das menschliche Werkzeug dahin führen kann, dass es zu sehr auf sich selbst und auf sein Urteilsvermögen vertraut, statt den Rat und das Urteil der Brüder zu achten und zu schätzen, besonders derer, denen Gott die Leitung seines Volkes übertragen hat. Gott hat seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Vollmacht ausgerüstet, die zu missachten und gering zu schätzen niemand berechtigt ist. Wer das tut, verachtet die Stimme Gottes. Das Wirken der Apostel 162 (1911). ICP1 278 3 Konzertierte Aktionen -- Über eines müssen wir vor allem wachen, und das ist die persönliche Unabhängigkeit. Da wir Soldaten im Heere Christi sind, sollte zwischen den verschiedenen Zweigen des Werkes einmütiges Handeln herrschen ... Jeder Arbeiter sollte bei seinem Wirken die Achtung vor den anderen wahren. Nachfolger Jesu werden nicht unabhängig voneinander handeln. Unsere Kraft muss von Gott kommen, wir müssen haushälterisch mit ihr umgehen und sie in großzügigem, zusammengefasstem Handeln anwenden. Sie darf nicht in bedeutungslosen Handlungen vergeudet werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 184.185 (1889). ICP1 279 1 Selbstvertrauen macht anfällig für Satans Angriffe -- Wir leben mitten in den Gefahren der Endzeit, und wenn wir da zu sehr auf uns selbst vertrauen und zu unabhängig handeln, setzen wir uns den Angriffen Satans aus und werden schließlich überwältigt. Testimonies for the Church III, 66 (1872). D) Moralische Unabhängigkeit ICP1 279 2 Das Gesetz gegenseitiger Abhängigkeit -- Wir alle sind in das große Gewebe der Menschheit verflochten, und was wir tun können, um andern zu nützen und behilflich zu sein, wird als Segen auf uns zurückwirken. Das Gesetz gegenseitiger Abhängigkeit bestimmt das Leben aller Gesellschaftsklassen. Die Armen sind auf die Reichen genauso angewiesen wie diese auf die Armen. Die einen erwarten einen Anteil von dem, was Gott ihren wohlhabenden Nachbarn zuteil werden ließ; die andern brauchen die gewissenhafte körperliche wie geistige Arbeitsleistung, die das Vermögen der Armen bilden. Patriarchen und Propheten 516 (1890). ICP1 279 3 Die Pflicht, persönliche Überzeugung zu achten -- Auf mannigfaltige Weise wirkt Satan mit Hilfe menschlichen Einflusses, um seine Gefangenen zu binden. Er sichert sich ganze Scharen, indem er sie mit den seidenen Banden der Zuneigung an jene bindet, die Feinde des Kreuzes Christi sind. Gleichviel mit wem man so verbunden sein mag, ob mit Eltern, Kindern, Ehegatten oder Freunden, die Wirkung ist die gleiche; die Gegner der Wahrheit üben ihre Macht aus und beherrschen das Gewissen, und die unter ihrer Gewalt stehenden Seelen haben nicht genügend Mut oder sind nicht unabhängig genug, ihrem eigenen Pflichtgefühl zu gehorchen. Der große Kampf 598 (1911). ICP1 279 4 Das persönliche Urteilsvermögen beeinträchtigt -- Obwohl die Vernunft und das Gewissen überzeugt sind, wagen diese verblendeten Seelen nicht, anders zu denken als der Prediger. Ihr persönliches Urteil und ihr ewiges Wohl werden dem Unglauben, dem Stolz und Vorurteil eines andern geopfert. Der große Kampf 598 (1911). ICP1 280 1 Unabhängig für das Richtige eintreten -- Es erfordert Mut und Unabhängigkeit, sich tiefer auf den Glauben einzulassen, als das heute in der allgemeinen Christenheit üblich ist. Man folgt nicht mehr dem Beispiel der Selbstverleugnung, das uns der Erlöser gegeben hat, und ist nicht mehr zum Verzicht bereit, sondern vermeidet die Konfrontation mit dem Kreuz, das Christus zum Zeichen der Jüngerschaft erklärt hat. Testimonies for the Church V, 78 (1882). ICP1 280 2 Moralische Unabhängigkeit gegen weltliches Denken -- Moralische Unabhängigkeit ist vollkommen in Ordnung, wenn sie sich gegen weltliches Denken richtet. Wenn wir uns ganz dem Willen Gottes unterordnen, werden wir im Glauben fest gegründet und erkennen, dass wir uns klar von weltlichen Gebräuchen und Verhalten lösen müssen. Wir dürfen unseren Standard nicht nur ein wenig höher ansetzen als die Welt, sondern müssen eine entschiedene Trennung vollziehen. The Review and Herald, 9. Januar 1894; Fundamentals of Christian Education 289. ICP1 280 3 Moralische Unabhängigkeit ist eine Tugend -- Unsere einzige Sicherheit besteht darin, dass wir als Gottes Volk eine klare Haltung einnehmen. Wir dürfen uns dem Gebaren und den Moden dieser degenerierten Zeit keinen Zentimeter annähern, sondern müssen uns moralisch davon unabhängig machen und dürfen nicht dazu bereit sein, Kompromisse mit diesen verdorbenen, götzendienerischen Verhaltensweisen einzugehen. Testimonies for the Church V, 78 (1882). E) Unabhängiges Denken ICP1 280 4 Sturheit ist keine Unabhängigkeit -- Echte geistige Unabhängigkeit ist keine Sturheit. Sie sollte vielmehr die Jugendlichen dahin führen, ihren Standpunkt aus dem Wort Gottes zu beziehen, unabhängig davon, was andere sagen oder tun. Wenn sie sich in der Gesellschaft Ungläubiger befinden, führt das dazu, dass sie ihren Glauben an das Evangelium gegen die frechen Angriffe und Spitzfindigkeiten ihrer ungläubigen Bekannten verteidigen. Wenn sie es mit Menschen zu tun haben, die glauben, es sei eine Tugend, die Fehler bekennender Christen herauszustreichen, um sich dann über Religion und Anstand lustig zu machen, werden sie höflich, aber bestimmt darauf hinweisen, dass Spott kein Ersatz für ein vernünftiges Argument sein kann. Sie werden in der Lage sein, hinter dem Kritiker den Widersacher Gottes und der Menschen zu erkennen, der ihn beeinflusst, und sich ihm zu widersetzen. The Review and Herald, 26. August 1884; Fundamentals of Christian Education 88.89. ICP1 281 1 Persönliche Unabhängigkeit ist nötig -- Es gibt Menschen, die sich einbilden, dass sie etwas Großartiges leisten könnten, wenn sie unter den richtigen Bedingungen leben würden, aber sie nutzen nicht die nahe liegenden Möglichkeiten, die Gott ihnen bietet. Der Mensch kann seine Lebensumstände beeinflussen, aber er sollte sich nie von den Umständen bestimmen lassen. Er sollte seine Lebensumstände als Mittel zur Bewältigung der Arbeit, die er leistet, ansehen, sein Leben unter den gegebenen Umständen meistern und sich nicht von ihnen beherrschen lassen. Persönlicher Einsatz und persönliche Unabhängigkeit sind die Eigenschaften, die wir brauchen. Wir dürfen unsere Individualität nicht verlieren, müssen sie jedoch von Gott formen lassen. Sie soll verfeinert und aufgewertet werden. Testimonies for the Church III, 496.497 (1875). ICP1 281 2 Wie weit wir unabhängig sein können -- Gott wünscht, dass sein Volk diszipliniert lebt und harmonisch zusammenarbeitet, dass seine Kinder den rechten Blick füreinander haben und in ihrem Sinn und ihrem Urteil völlig übereinstimmen. Um dies zu erreichen, müssen wir allerdings noch sehr an uns arbeiten ... Der Herr erwartet von uns nicht, dass wir unsere persönlichen Eigenheiten aufgeben. Aber welcher Mensch ist der geeignete Richter, um uns sagen zu können, wo die Grenzen unserer Möglichkeiten liegen? ... ICP1 281 3 Petrus ermahnt seine Brüder: "Desgleichen, ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter. Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade." 1.Petrus 5,5. Auch der Apostel Paulus ermahnt seine Brüder in Philippi zu Einigkeit und Demut: "Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid. Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auf das, was dem andern dient. Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht." Philipper 2,1-5. Noch einmal spricht Paulus zu seinen Brüdern: "Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor." Römer 12,9.10; Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 311.312 (1875). ICP1 282 1 Auf Gottes Kraft vertrauen -- Geschwister, ich flehe euch an, in eurem Handeln allein auf Gottes Ehre zu achten. Seine Kraft sei eure Zuversicht, und seine Gnade eure Stärke. Bemüht euch durch Schriftstudium und ernstes Gebet, eure Pflicht eindeutig zu erfassen und dann gewissenhaft zu erfüllen. Es ist wesentlich, im Kleinen treu zu sein. Kommen wir dieser Selbstverständlichkeit nach, wird uns auch bei verantwortungsvolleren Aufgaben rechtschaffenes Handeln zur Gewohnheit werden. Oftmals nehmen wir von den kleinen Ereignissen des Tageslaufs gar keine Notiz, aber gerade sie formen den Charakter. Jede Begebenheit im Leben beeinflusst zum Guten oder zum Bösen. Das Herz muss durch tägliche Prüfungen geübt werden, damit es stark werde, um jede schwierige Situation zu meistern. In gefahrvoller, trübseliger Zeit werdet ihr diese Festigkeit brauchen, damit ihr unabhängig von allen entgegenwirkenden Einflüssen entschlossen für das Recht eintreten könnt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 534.535 (1881). ------------------------Kapitel 30: Selbstsucht und Egozentrik ICP1 283 1 Im Grunde unseres Wesens sind wir egozentrisch -- Im Grunde unseres Wesens sind wir egozentrisch und eigensinnig. Aber wenn wir lernen, was Christus uns gerne beibringen möchte, wird er ein Teil unseres Wesens, und wir leben wie er. Das wunderbare Beispiel Christi, sein unvergleichliches Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen, wenn er mit den Weinenden weinte und sich mit den Fröhlichen freute, muss den Charakter aller, die Christus ernsthaft nachfolgen, beeinflussen. Sie werden sich bemühen, durch freundliche Taten und Worte müden Füßen den Weg zu ebnen. The Ministry of Healing 157.158 (1905). ICP1 283 2 Selbstsucht beeinträchtigt den Verstand -- Eigensüchtige Interessen müssen nachrangig sein, denn wenn man ihnen Raum lässt, werden sie zur beherrschenden Macht in unserem Leben, beeinträchtigen das Denkvermögen, verhärten das Herz und schwächen die moralische Kraft. Dann kommt die große Enttäuschung. Der Mensch hat sich von Gott getrennt und gibt sich wertlosen Dingen hin. ICP1 283 3 Er kann nicht mehr glücklich sein, weil er die Selbstachtung verloren hat. Sein Selbstwert ist gering, und geistig leistet er nicht viel. Manuskript 21, 1899. ICP1 283 4 Selbstsucht ist die Ursache menschlicher Schuld -- Selbstsucht ist ein Mangel an christlicher Demut. Durch sie geht das Glück verloren, weil sie die Ursache menschlicher Schuld ist, und wer sie zulässt, erleidet Schiffbruch im Glauben. Brief 28, 1888. ICP1 284 1 Selbstsucht verwirrt die Sinne -- Wie in den Tagen Christi beherrscht Satan auch heute die Seele vieler Menschen. Es ist so wichtig, dass man seine Machenschaften erkennen und ihnen widerstehen kann! Die Selbstsucht verdirbt die guten Grundsätze. Sie verwirrt die Sinne und schwächt das Urteilsvermögen. Es ist so seltsam, dass die Menschen trotz des Lichtes, das aus Gottes gesegnetem Wort hervorgeht, an eigentümlichen Ideen festhalten, aber nicht auf den Geist Gottes achten und sich nicht um die Wahrheit kümmern. ICP1 284 2 Das Streben nach großen Gewinnen ohne Rücksicht auf die gottgegebenen Rechte anderer Menschen hat seinen Ursprung in Satan, und wenn sie nach seinem Willen handeln, stellen sie sich auf seine Seite. Man kann Menschen, die in dieser Schlinge gefangen sind, kaum Verantwortung übertragen, es sei denn, sie bekehren sich und ändern sich gründlich, denn sie sind durchdrungen von einer total verkehrten Einstellung, und es ist ihnen nicht bewusst, welch verheerende Auswirkungen diese hat. Special Testimonies, Serie A X, 26 (6. Februar 1896); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 392.393. ICP1 284 3 Rede weniger über dich selbst (Empfehlung an einen herrschsüchtigen Menschen) -- Lass zu, dass der Geist Gottes dein Herz beeinflusst und es weich und mitfühlend macht! Rede nicht so viel über dich selbst, denn das nützt niemandem! Spiel dich nicht ständig in den Mittelpunkt und bilde dir nicht ein, dass sich immer alles um dich drehen muss! Hör auf, ständig an dich zu denken, und befass dich stattdessen mit Dingen, die nützlicher sind! Rede von Jesus, ordne ihm dein Ich unter und lass dies die Sprache deines Herzens sein: "Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir." Galater 2,20. Jesus wird dir immer eine Hilfe sein. Er lässt dich im Kampf mit den Mächten der Finsternis nicht allein. Nein, er ist mächtig und kann aus aller Not heraushelfen. Testimonies for the Church II, 320.321 (1869). ICP1 285 1 Hüte dich vor Selbstmitleid -- Hör auf, dich selbst zu bemitleiden, und denke an den Erlöser der Welt. Denke an das unendliche Opfer, das er für die Menschheit brachte, und überlege einmal, wie enttäuscht er darüber sein muss, dass sich die Menschen trotz dieses Opfers auf die Seite derer schlagen, die Christus und seine Gerechtigkeit hassen, und sich mit ihnen zusammentun, um ihren abartigen Gelüsten nachzugeben, wodurch sie ihre Seelen für immer ruinieren. Testimonies for the Church V, 508 (1889). ICP1 285 2 Nur sich selbst zu leben dient Gott nicht zur Ehre -- Die Gefahren der letzten Tage stehen uns bevor. Wer lebt, nur um sich selbst Freude und Befriedigung zu beschaffen, verunehrt den Herrn. Durch solche Menschen kann Gott nicht wirken, denn sie würden ihn ja vor denen, die mit der Wahrheit nicht bekannt sind, falsch darstellen ... Vielleicht sieht Gott, wie ihr euch dem Stolz hingebt. Er könnte es für notwendig erachten, euch die Segnungen zu entziehen, die ihr, anstatt mit ihnen für Gott zu wuchern, zur Befriedigung eures selbstsüchtigen Stolzes verwendet. Manuskript 24, 1904; Für die Gemeinde geschrieben I, 91. ICP1 285 3 Selbstgefälligkeit zeigt einen geistlichen Mangel -- Einige sind nicht zu selbst verleugnender Arbeit bereit. Sollen sie eine Verantwortung übernehmen, werden sie ungeduldig. "Wozu brauchen wir Wachstum in der Erkenntnis und Erfahrung?", fragen sie. Das erklärt doch alles. Sie denken, dass sie reich sind und satt haben und nichts bedürfen, während der Herr sie als arm, blind und bloß bezeichnet. Zu ihnen sagt der treue Zeuge: "Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest." Offenbarung 3,18. Gerade eure übergroße Selbstgefälligkeit zeigt, dass euch alles fehlt. Ihr seid geistlich krank und braucht Jesus als euren Arzt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 85 (1882). ICP1 285 4 Gefahren der Selbstüberschätzung -- Es ist schwierig für uns, den eigenen Charakter richtig zu beurteilen und uns selbst richtig einzuschätzen. Das Wort Gottes ist klar und einfach, aber wir machen oft Fehler, wenn wir es auf uns selbst anwenden. Wir neigen dazu, uns etwas vorzumachen und zu glauben, dass die Warnungen und Rügen uns selbst nicht betreffen. "Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?" Jeremia 17,9. Gefühle und christlicher Eifer führen manchmal dazu, dass wir uns selbst überschätzen. Eigenliebe und Selbstvertrauen vermitteln uns den Eindruck, dass wir richtig liegen, obwohl wir weit davon entfernt sind, den Anforderungen des Wortes Gottes zu entsprechen. Testimonies for the Church V, 332 (1885). ICP1 286 1 Der zerstörerische Einfluss der Überheblichkeit -- Die Neigung zur Überheblichkeit ist tief ins menschliche Herz eingeprägt, und der Wunsch, Macht auszuüben, ist so groß, dass viele von ihrer Herrschsucht überwältigt werden. Das Streben ihres Herzens und ihres Verstandes ist ausschließlich darauf gerichtet, andere zu kommandieren und zu beherrschen. Nichts kann die Seele von diesem zerstörerischen Einfluss befreien, es sei denn, man bittet den Herrn, er möge uns die Augen öffnen. Nur die Kraft der göttlichen Gnade kann einem Menschen helfen, seinen eigenen Standort richtig einzuschätzen, und an ihm die Veränderung vollbringen, die in seinem Herzen notwendig ist. Brief 412, 1907. ICP1 286 2 Übermäßiges Selbstvertrauen ist gefährlich (Empfehlung an einen Bruder in leitender Position) -- Wenn du von dir selbst eine zu hohe Meinung entwickelst, wirst du auch die Bedeutung deiner Arbeit überschätzen und selbstherrliche Entscheidungen treffen. Das grenzt an Arroganz. Wenn du ins andere Extrem verfällst und eine zu geringe Meinung von dir selbst entwickelst, wirst du dich minderwertig fühlen und auf andere einen unsicheren Eindruck machen, wodurch dein Einfluss weitgehend eingeschränkt wird. Beide Extreme solltest du vermeiden. Du darfst dich nicht von Gefühlen leiten und von Umständen bestimmen lassen. Du kannst lernen, dich selbst richtig einzuschätzen, und das wird dich vor beiden Extremen bewahren. Du kannst dich würdig verhalten, ohne eitles Selbstvertrauen zu entwickeln. Du kannst einsichtig und nachgiebig sein, ohne deine Selbstachtung zu verlieren oder deine persönliche Unabhängigkeit aufzugeben, und dein Leben kann von großem Einfluss sein, sowohl in höheren als auch in niederen Gesellschaftsschichten. Testimonies for the Church III, 506 (1875). ICP1 287 1 Selbstbezogenheit kann krank machen (ein persönlicher Rat) -- Du musst dich ernsthaft bemühen, wenn du Erfolg haben möchtest. Als Nachfolger Christi musst du lernen, Wutausbrüche und Verärgerung unter Kontrolle zu bringen. Deine Gedanken drehen sich zu sehr um dich selbst. Du sprichst ständig über dich selbst und über die Unzulänglichkeiten deines Körpers. ICP1 287 2 Du machst dich selbst täglich aufs Neue durch deine verkehrten Gewohnheiten krank. Der Apostel Paulus fordert seine Brüder auf, ihren Körper Gott zu weihen: "Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." Römer 12,1.2; Brief 27, 1872. ICP1 287 3 Egozentrik behindert eine klare Sicht (eine weitere persönliche Botschaft) -- Du könntest uns bei dieser Aufgabe helfen. Gott lässt dir sagen, dass das erst möglich wird, wenn du aufhörst, dich selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Sorge dich vielmehr darum, wie du Gottes Wort hörst, dass du es richtig verstehst und wertschätzt. Der Herr wird dich segnen, wenn du mit deinen Brüdern in die gleiche Richtung gehst. Unsere bisherige Verkündigung der Engelbotschaften geschah im Einklang mit Gottes Absichten. Deshalb hat dir Gott auch nicht die Aufgabe übertragen, neue Ideen hinzuzufügen, die bisher nichts als Zwietracht in der Gemeinde bewirkt haben. Ich betone deshalb noch einmal nachdrücklich: Der Heilige Geist ermutigt niemanden, neue Lehren aufzubringen, die den Glauben an die von Gott gegebenen Botschaften untergraben würden ... Gott will nicht, dass die Verkündigung der für unsere Zeit notwendigen Botschaft behindert wird. Manuskript 32, 1896; Für die Gemeinde geschrieben II, 113. ICP1 288 1 Die Gnade der Bescheidenheit sollte in Kindern gefördert werden -- Wer mit Kindern zu tun hat, sollte besonders darauf achten, dass sie bescheiden bleiben. Bescheidenheit ist eine der wichtigsten Charaktereigenschaften. Sie macht das Zusammenleben angenehm und ist in der Regel ein Zeichen wahrer menschlicher Größe. Education 240 (1903). ICP1 288 2 Selbstlosigkeit ist die Voraussetzung für wahre Größe -- Es genügte nicht, dass die Jünger Jesu über das Wesen seines Reiches unterrichtet wurden. Vor allem mussten ihre Herzen umgestaltet werden, damit sie mit den in diesem Reich herrschenden Grundsätzen übereinstimmten. Jesus rief deshalb ein kleines Kind zu sich, stellte es mitten unter die Jünger, nahm es liebevoll in die Arme und sagte: "Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen." Matthäus 18,3. Die Schlichtheit, Selbstvergessenheit und zutrauliche Liebe eines kleinen Kindes sind jene Eigenschaften, die der Himmel schätzt. Sie kennzeichnen wahre Größe. Das Leben Jesu 432 (1898). ICP1 288 3 In heidnischen Religionen beruht das Gebet auf dem Gedanken der Selbsterlösung -- Die Heiden glaubten von ihren Gebeten, dass ihnen schon an sich Kraft zur Sündenvergebung innewohne. Je länger deshalb das Gebet, desto größer der Nutzen. Wenn sie aus eigener Kraft die Heiligung erlangen konnten, lag in ihnen selbst auch das, worüber sie sich freuen, worauf sie stolz sein konnten. Eine solche Ansicht über das Gebet beruht auf dem Gedanken der Selbsterlösung, in dem ja alle falschen Religionsanschauungen wurzeln. Die Pharisäer hatten die heidnische Weise zu beten angenommen, und bis heute noch wird diese Art des Gebets selbst bei bekennenden Christen geübt. Wenn man feststehende, herkömmliche Redensarten gebraucht, ohne dass im Herzen die Sehnsucht nach Gott lebt, ist das nichts weiter als das "Plappern" der Heiden. Das bessere Leben 72 (1896). ICP1 289 1 Keine persönliche Machtdemonstration im Leben Christi -- In sein Leben sollte der Drang zur Selbstbehauptung nicht Eingang finden. Die Huldigung, die die Welt der sozialen Stellung, dem Reichtum und dem Talent erweist, würde dem Sohn Gottes fremd sein. Der Messias sollte keinen jener Wege benutzen, die von Menschen begangen werden, um sich Ergebenheit oder Verehrung zu sichern. Seine völlige Selbstverleugnung wurde in folgenden Worten vorhergesehen: "Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören in den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus." Jesaja 42,2.3; Propheten und Könige 489 (1917). ICP1 289 2 Gottes Heilmittel gegen Selbstsucht und Überheblichkeit -- Der Mensch neigt von Natur aus dazu, sich selbst höher zu achten als seinen Bruder; er strebt nach seinem Vorteil und versucht, den besten Platz zu erringen. Dadurch entstehen übler Argwohn und Bitterkeit. Die dem Abendmahl vorausgehende Handlung soll dieses Missverständnis aus dem Wege räumen; sie soll die Seele von der Selbstsucht befreien und sie von den Stelzen der Selbstüberhebung herabholen zu herzlicher Demut, die sie dahin bringen wird, ihrem Bruder zu dienen. ICP1 289 3 Der heilige Wächter im Himmel ist bei dieser Handlung gegenwärtig, um sie zu einer Zeit der Selbstprüfung, der Sündenerkenntnis und der Gewissheit der Sündenvergebung zu machen. Christus in der Fülle seiner Gnade ist da, um den Lauf der Gedanken, die in selbstsüchtigen Bahnen fließen, zu ändern. Der Heilige Geist belebt das Empfindungsvermögen jener, die dem Beispiel ihres Heilandes folgen. ICP1 289 4 Wenn wir über die Demütigung des Heilandes nachdenken, die er für uns auf sich nahm, reiht sich Gedanke an Gedanke; eine Kette von Erinnerungen steht vor unserem Auge, Erinnerungen an Gottes große Güte sowie an das Wohlwollen und die Freundlichkeit irdischer Freunde. Vergessene Segnungen, missachtete Gnadenerweise, gering geschätzte Gefälligkeiten kehren in unser Gedächtnis zurück. Wurzeln der Bitterkeit, die die kostbare Pflanze der Liebe verdrängt haben, werden offenbar. Charakterfehler, Pflichtversäumnisse, Undankbarkeit gegen Gott, Gleichgültigkeit gegenüber unseren Brüdern, all das wird uns bewusst werden. Unsere Sündhaftigkeit werden wir in dem Licht sehen, in dem Gott sie sieht. Unsere Gedanken sind nicht Gedanken der Selbstgefälligkeit, sondern Gedanken strenger Selbstzucht und Demut. Unser Geist wird gestärkt, um alle Schranken niederzureißen, die die Entfremdung verursacht haben. Böse Gedanken und Verleumdung werden ausgeschaltet, Sünden bekannt und vergeben. Die bezwingende Gnade Jesu wird in uns mächtig werden, und seine Liebe wird die Herzen zu einer gesegneten Einmütigkeit verbinden. Das Leben Jesu 649.650 (1898). ------------------------Kapitel 31: Probleme der Jugend ICP1 293 1 Jugendliche sind offen und hoffnungsvoll -- Jugendliche sind offen, fröhlich, begeisterungsfähig und hoffnungsvoll. Wenn sie einmal begriffen haben, wie segensreich es ist, sich Christus unterzuordnen, möchten sie von ihm ständig Neues lernen. Der Herr wird Wege öffnen für die, die auf seinen Ruf reagieren. Testimonies for the Church VI, 471 (1900). ICP1 293 2 Das Schicksal bestimmen -- Durch die Gedanken und Gefühle, mit denen sich junge Menschen in ihren frühen Jahren befassen, bestimmen sie ihren Lebensweg. Rechte, anständige und mutige Gewohnheiten, die man in der Jugend entwickelt, werden ein Teil des Charakters und bestimmen in der Regel den Lebensweg eines Menschen. Es steht allen jungen Menschen frei, sich für Gut oder Böse zu entscheiden. Sie können sich durch gute Taten auszeichnen, aber auch zu Verbrechern werden. The Signs of the Times, 11. Oktober 1910; Child Guidance 196. ICP1 293 3 Erziehung zur Schwäche -- An geistiger und sittlicher Kraft geschwächte Jugendliche sind meist das Produkt einer zu strengen Erziehung. Sie wurden nicht zum selbstständigen Denken und Handeln entsprechend ihrer geistigen Verfassung angeleitet, um dadurch geistig zu wachsen, Selbstbewusstsein zu erlangen und Vertrauen zu ihrem eigenen Können zu gewinnen. Wenn sie sich dann im Lebenskampf bewähren müssen und nach eigenem Ermessen handeln sollen, zeigt es sich, dass sie wie Tiere abgerichtet, aber nicht erzogen sind. Ihr Urteilsvermögen ist durch die strenge Zucht der Eltern und Lehrer völlig unterjocht statt gelenkt worden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 289 (1872). ICP1 294 1 Das Leben beherrschen lernen -- Auch Kinder verfügen über einen verständigen Willen, der zur Beherrschung aller ihrer Kräfte angeleitet werden kann. Unverständige Tiere müssen abgerichtet werden, weil sie weder Vernunft noch Verstand besitzen. Aber der menschliche Geist muss zur Selbstbeherrschung erzogen werden, um des Menschen Wesen zu leiten, während die Tiere von ihrem Herrn im Zaum gehalten werden. Sie sind abgerichtet, ihm zu gehorchen. Der Besitzer des Tieres handelt und urteilt für sein Geschöpf. In dieser Weise kann auch ein Kind erzogen werden, sodass es, wie ein Tier, keinen eigenen Willen hat, dass seine Eigenständigkeit völlig in der seines Erziehers aufgeht und sein Wille ganz und gar dem Willen des Lehrers ergeben ist. ICP1 294 2 Kinder, die so erzogen werden, lassen, was ihre moralische Stärke und ihr Verantwortungsbewusstsein betrifft, manche Wünsche offen. Man lehrte sie nicht, vernünftig und überlegt zu handeln. Ihr Wille wird von einem anderen gelenkt, und der Verstand erhält keine Gelegenheit zu reifen und sich zu stärken. Ohne Berücksichtigung ihrer ihnen eigentümlichen körperlichen Verfassung und ihrer geistigen Fähigkeiten erzieht und leitet man diese jungen Menschen, die einmal ihre besten Kräfte einsetzen sollen, wenn es verlangt wird. Der Pflege der schwächeren Anlagen gelte die besondere Beachtung der Lehrer, damit alle vorhandenen Kräfte ausgebildet werden können. Dann werden sie sich nicht nur körperlich stetig weiterentwickeln, sondern auch das geistige Vermögen wird ein bestimmtes Niveau erreichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 287.288 (1872). ICP1 294 3 Viele sind unfähig selbst zu denken -- Es gibt viele Kinder, die den Eindruck einer guten Erziehung erwecken, solange sie sich unter Aufsicht befinden; wenn sie jedoch nicht mehr dazu angehalten werden, Erziehungsratschläge anzunehmen, zeigen sie sich unfähig, selbstständig zu denken, zu urteilen und zu handeln. Diese Kinder haben so lange unter dem Einfluss einer harten Erziehung gestanden, dass ihnen heute das Selbstvertrauen fehlt, um dem eigenen Urteilsvermögen zu folgen. Sie besitzen auch keine eigene Meinung; denn gerade in den Dingen, die dafür besonders geeignet waren, sich eine eigene Meinung zu bilden, durften sie nicht selbstständig denken und handeln. ICP1 295 1 Wenn sie schließlich ihre Eltern verlassen und auf sich selbst angewiesen sind, werden sie leicht durch das Urteil anderer in falsche Bahnen gelenkt. Ihnen fehlt Charakterfestigkeit. Man lässt sie nicht früh genug, und sobald es ratsam erscheint, auf eigenen Füßen stehen. Deshalb können ihre Verstandeskräfte nicht richtig reifen und sich entfalten. Die Kinder werden so lange von ihren Eltern gelenkt, bis sie schließlich vollständig von ihnen abhängig sind. Ihre Eltern ersetzen ihnen Verstand und Urteilskraft. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 288 (1872). ICP1 295 2 Die Folgen von Druck und Angst -- Eltern und Lehrer, die sich brüsten, sich die ihrer Obhut anvertrauten Kinder völlig gefügig gemacht zu haben, stellten ihre Großsprecherei ein, wenn sie das künftige Leben ihrer Kinder verfolgen könnten, deren Eigenständigkeit sie durch Zwang oder Furcht unterworfen und gebrochen haben. Diese Kinder sind beinahe gänzlich unvorbereitet, um in das unerbittliche Leben hinausgeschickt zu werden. Stehen diese Jugendlichen nicht mehr unter den Fittichen ihrer Eltern und Erzieher und werden sie dann selbstständig denken und handeln müssen, lässt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese Kinder in falsche Bahnen geraten und den Mächten der Versuchung in die Hände fallen. Ihr Leben bleibt ohne Erfolg, und die gleichen Mängel werden auch in ihrem religiösen Leben erkennbar. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 289 (1872). ICP1 295 3 Erziehung, die anregt und stark macht -- Wenn der Mensch den Kinderschuhen entwachsen und dem Einfluss der Eltern und Lehrer entzogen ist, hört die Erziehung ja nicht auf. Nun erzieht ihn das Leben -- und dessen Erziehungsmethoden sind nicht selten hart und unbequem. Ziel der Erziehung in Elternhaus und Schule muss es deshalb sein, die jungen Leute auf die mitunter recht raue Wirklichkeit vorzubereiten. Es ist wahr, dass Gott uns liebt und dass er uns glücklich sehen möchte. Wenn wir uns stets nach seinem Willen richten würden, bliebe uns viel Leid erspart. Aber das ist ja leider nicht der Fall. Deshalb müssen wir immer wieder am eigenen Leibe erfahren, wie viel Schmerz, Mühsal und Belastung durch die Sünde in die Welt und unser eigenes Leben eingedrungen sind. Wenn wir die Kinder lehren, das alles auf sich zu nehmen, geben wir ihnen etwas unschätzbar Wichtiges mit auf den Lebensweg. Education 295 (1903). ICP1 296 1 Reaktion auf eiserne Regeln -- Erziehe nicht mit Härte, und lege Jugendlichen keine zu strengen Regeln auf. Durch solch eiserne Regeln und scharfe Befehle werden sie manchmal erst dazu veranlasst, das zu tun, was sie eigentlich nicht dürfen. Wenn wir junge Menschen zurechtweisen oder bestrafen müssen, sollten wir ihnen gleichzeitig zeigen, dass uns viel an ihnen liegt. Lasst sie spüren, dass es euch ein großes Anliegen ist, dass in den Büchern des Himmels Gutes über sie eingetragen ist. Brief 67, 1902; Medical Ministry 180. ICP1 296 2 Unbelastbar -- Junge Menschen können einen starken Einfluss ausüben, wenn sie ihren Stolz und ihre Selbstsucht aufgeben und sich Gott weihen, aber im Allgemeinen sind sie nicht gewillt, für andere eine Last zu tragen. Sie müssen selbst getragen werden. Jetzt ist die Zeit, in der Gott in dieser Beziehung eine Veränderung erwartet. Er fordert Jung und Alt auf, umzukehren und Ernst zu machen. Wenn sie weiterhin in diesem lauwarmen Zustand bleiben, wird er sie aus seinem Mund ausspeien. Der treue Zeuge sagt: "Ich kenne deine Werke!" Ihr jungen Männer und Frauen, er kennt eure Werke, seien sie gut oder böse! Seid ihr reich an guten Werken? Jesus gibt euch einen guten Rat: "Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest." Offenbarung 3,18; Testimonies for the Church I, 485 (1867). ICP1 296 3 Aus Gedanken werden Gewohnheiten -- Wir sollten uns ständig bewusst sein, wie wichtig reine Gedanken sind. Die einzige Sicherheit für jede Seele ist rechtes Denken. "Wie ein Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er." Die Fähigkeit der Selbstbeherrschung wird stärker, wenn man sie übt. Zuerst scheint es schwierig, aber durch stetige Übung wird es einfacher, und mit der Zeit entstehen gute Gewohnheiten. Wenn wir wollen, können wir uns abwenden von allem, was billig und minderwertig ist, und einen hohen Anspruch entwickeln. Dann werden wir von Menschen geachtet und von Gott geliebt. The Ministry of Healing 491 (1905). ICP1 297 1 Traurige Beispiele in der Geschichte -- Der Charakter Napoleons war geprägt von seiner Erziehung. Unkluge Lehrer weckten in ihm den Wunsch nach Eroberung. Sie gaben ihm Spielzeugarmeen und setzten ihn als Kommandeur an deren Spitze. So wurde die Grundlage gelegt für sein Streben nach Macht und Blutvergießen. Hätte man die gleiche Sorgfalt darauf verwendet, aus ihm einen guten Menschen zu machen, und den Geist des Evangeliums in sein junges Herz gepflanzt, wäre seine Lebensgeschichte sicher ganz anders verlaufen. ICP1 297 2 Man sagt, dass Hume, der Skeptiker, in seiner Jugend ernsthaft an das Wort Gottes glaubte. Dann wurde er Mitglied eines Debattierclubs und erhielt den Auftrag, Argumente gegen den Glauben auszuarbeiten. Und als er sich ernsthaft und mit großem Fleiß mit dieser Materie auseinander setzte, wurde sein wacher Verstand mit den Spitzfindigkeiten des Skeptizismus infiziert. Es dauerte nicht lange, und er glaubte daran. Sein ganzes nachfolgendes Leben war von Unglauben geprägt. The Signs of the Times, 11. Oktober 1910; Child Guidance 196. ICP1 297 3 Der Einfluss des Lesestoffs -- Viele Jugendliche lesen gerne. Sie lesen alles, was sie bekommen können. Ich rate den Eltern solcher Kinder, darauf zu achten, was ihre Kinder lesen. Erlaubt nicht, dass auf euren Tischen Zeitschriften und Magazine herumliegen, in denen schlechte Liebesgeschichten abgedruckt sind. Ersetzt sie durch Bücher, die den Jugendlichen helfen, einen guten Charakter zu entwickeln, in denen sie die Liebe zu Gott und Christus kennen lernen. Ermutigt eure Kinder, sich wertvolles Wissen anzueignen und Gutes für ihre Seelen, damit für schlechte, erniedrigende Gedanken kein Platz mehr ist. Setzt ihnen Grenzen und erlaubt ihnen keinen Lesestoff, der keine gute geistige Nahrung für sie ist. Das Geld, das man für Jugendmagazine ausgibt, erscheint nicht viel, aber sie sind teuer, wenn man bedenkt, wie viel Schaden sie anrichten und wie wenig Gutes in ihnen zu finden ist. Counsels to Parents, Teachers, and Students 133 (1913). ICP1 298 1 Der Verstand wird geprägt durch das, womit er sich befasst -- Der Verstand wird geprägt durch die Dinge, mit denen er sich befasst. Wenn alle die Bibel studieren würden, wären wir weiter entwickelt und hätten ein tieferes Verständnis und eine umfassendere Intelligenz, als wenn wir uns nur mit weltlichen Wissenschaften und Geschichte befassten. Dem, der ernsthaft in ihr forscht, vermittelt die Bibel eine geistige und geistliche Entwicklung. Er wird dadurch demütig, denn Gott und seine offenbarte Wahrheit treten in den Vordergrund. The Review and Herald, 21. August 1888; Fundamentals of Christian Education 130. ICP1 298 2 Der Wert persönlicher religiöser Erfahrung -- Gott sollte das höchste Ziel unserer Gedanken sein. Wenn wir über ihn nachdenken und ihm unsere Bitten vortragen, wird die Liebe zu ihm in unseren Herzen lebendig. Wenn wir die Andacht und das Gebet vernachlässigen, werden wir mit Sicherheit einen Rückgang in unserem Glaubensleben erfahren. Wir werden sorglos und träge. ICP1 298 3 Glaube ist nicht eine Gefühlsangelegenheit, sondern muss unser tägliches Leben und unsere Pflichten durchdringen. Weder im Beruf noch in der Freizeit werden wir zulassen, dass etwas geschieht, was den Glauben ausschließt. Ausdauer ist hier erforderlich. ICP1 298 4 Wir müssen selbst etwas tun; niemand kann uns diese Aufgabe abnehmen. Niemand anderer als wir selbst kann an unserer Erlösung festhalten "mit Furcht und Zittern". Das ist der Teil, den Gott uns überlässt. Testimonies for the Church II, 505.506 (1870). ICP1 299 1 Arbeit -- ein Erziehungsprinzip -- Wie zur Zeit Israels müssten heute alle jungen Leute praktisch ausgebildet werden. Jeder sollte irgendein Handwerk erlernen, mit dem er in Notzeiten seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Das ist nicht nur für ihn wichtig als Sicherung gegen die Wechselfälle des Lebens, sondern auch wegen seiner allseitigen Entwicklung. Selbst wenn jemand genau wüsste, dass er seinen Unterhalt nie mit der Hände Arbeit zu verdienen brauchte, sollte er dennoch unterwiesen werden, handwerklich zu arbeiten. Ohne körperliche Bewegung wird niemand kräftig und gesund sein; und regelmäßige Arbeit trägt nicht wenig zur Ertüchtigung und Charakterbildung bei. Patriarchen und Propheten 582 (1890). ICP1 299 2 Untätigkeit ist Sünde -- Die Vorstellung, dass die Ablehnung einer sinnvollen Tätigkeit einen echten Gentleman oder eine feine Dame ausmache, steht im Widerspruch zu Gottes Schöpfungsplan für den Menschen. Untätigkeit ist Sünde, und wenn man es ablehnt, die notwendigen Arbeiten des täglichen Lebens zu erlernen, ist das eine Dummheit, die man später im Leben oft bitter bereuen wird. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 75. ICP1 299 3 Hausarbeit nicht vernachlässigen -- In Kindheit und Jugend sollten das theoretische und das praktische Lernen miteinander verbunden sein. Kinder müssen lernen, einen Teil der Hausarbeit zu übernehmen. Sie müssen lernen, Vater und Mutter mit den kleinen Dingen, die sie tun können, zu unterstützen. Man muss sie dazu erziehen, selbstständig zu denken und die ihnen aufgetragenen Arbeiten nicht zu vergessen. So entwickeln sie gute Gewohnheiten und sind in jedem Alter in der Lage, ihre Pflichten zu erfüllen. Wenn Kinder zu Hause ordentlich erzogen werden, treiben sie sich nicht, wie so viele, auf der Straße herum und sind nicht der gefahrvollen Erziehung der Straße ausgesetzt. Eltern, die ihre Kinder auf empfindsame Weise lieben, ziehen sie zu Haushaltspflichten heran und erlauben ihnen nicht, zu faulen Menschen heranzuwachsen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 149 (1913). ICP1 300 1 Was jede Frau wissen sollte -- Manche gebildeten Frauen, die einen hervorragenden Schulabschluss von einer Eliteschule haben, sind beschämend unwissend in den Pflichten des täglichen Lebens. Von Haushaltsführung haben sie keine Ahnung, und es gelingt ihnen nicht, ihre Familie glücklich zu machen. Sie können über die hohen Aufgaben und über die Rechte der Frauen Reden halten, aber sie selbst entsprechen nicht diesem Bild. ICP1 300 2 Jede Tochter Evas hat ein Recht darauf, die Aufgaben, die in einem Haushalt anfallen, zu erlernen. Jede junge Frau sollte so ausgebildet werden, dass sie, wenn sie einmal Ehefrau und Mutter wird, in ihrem eigenen Reich herrschen kann wie eine Königin. Sie sollte hervorragend qualifiziert sein für ihre Aufgaben als Mutter. ICP1 300 3 Sie hat ebenfalls ein Anrecht darauf, körperliche Zusammenhänge zu verstehen und die Grundsätze der Hygiene zu lernen. Sie muss Bescheid wissen über gesunde Ernährung und Kleidung, über Arbeit und Freizeitgestaltung und viele andere Dinge, die das Wohlergehen einer Familie betreffen. Es ist für sie auch wichtig, etwas über Krankenpflege zu wissen, damit sie ihre Kinder nicht einer fremden Pflegerin überlassen muss. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 75. ICP1 300 4 Wenn Frauen versäumen, ihren Verstand zu nutzen -- Frauen, die auf ihre Frömmigkeit pochen, versäumen oft, ihren Verstand zu gebrauchen. Sie reden gedankenlos daher, und das ist ein großer Fehler. Manchmal hat man den Eindruck, sie hätten keinen Verstand, weil sie nicht denken, bevor sie reden. Es wäre gut, bei Andacht und Gebet darüber nachzudenken, damit sie etwas ändern können. ICP1 300 5 Der Grund dafür, dass Frauen oft so labil sind, ist darin zu suchen, dass sie ihren Verstand nicht gebrauchen und so wenig überlegen. Und weil sie ihren Verstand nicht gebrauchen, bleiben sie abhängig von anderen, lassen sie für sich denken und planen, und was sie sagen, wird immer wirkungsloser. Manche müssen wirklich lernen, ihren Verstand zu gebrauchen; sie müssen sich zum Denken zwingen, denn solange sie sich darauf verlassen, dass andere ihre Probleme lösen und nicht ihren eigenen Geist anstrengen, werden sie unfähig bleiben, sich etwas zu merken, weitsichtig zu planen und klare Unterscheidungen zu treffen. Jeder Mensch muss sich darum bemühen, denken zu lernen. Testimonies for the Church II, 187.188 (1868). ICP1 301 1 Die Kleidung sagt eine Menge aus -- Kleidung sagt etwas aus über den Zustand von Herz und Verstand. Das Äußere zeigt, wie es innen aussieht. Ein übermäßiger Aufwand ist kein Zeichen von Intelligenz oder Feinheit. Es ist vielmehr so, dass man bei Frauen, die sich sehr behängen und einen großen Kleideraufwand betreiben, voraussetzen kann, dass sie für ihre Weiterbildung und andre nützlichere Dinge nicht viel Zeit aufwenden. Manuskript 76, 1900. ICP1 301 2 Reinheit im Denken und Handeln ist notwendig -- Ich fordere euch ernsthaft dazu auf, euch der Notwendigkeit der Reinheit im Denken, Reden und Handeln bewusst zu sein. Wir sind Gott für alles, was wir tun, verantwortlich, das kann uns niemand abnehmen. Wir müssen uns beständig weiterentwickeln durch Grundsätze, die wir verkündigen, aber ebenso durch unser eigenes Bemühen und unser Vorbild. Wenn wir Bekanntschaften pflegen, sollten wir das nicht nur zu unserem Vergnügen tun, sondern mit dem Ziel, Seelen zu retten. The Review and Herald, 10. November 1885; Evangelism 495. ICP1 301 3 Selbstbefriedigung wirkt sich negativ auf das Seelenleben aus -- Manche Kinder beginnen mit der Selbstbefriedigung bereits im Kleinkindalter, und wenn sie dabei bleiben, verstärkt sich diese Neigung mit zunehmendem Alter. Sie sind unruhig und interessieren sich sehr früh für das andere Geschlecht. Sie benehmen sich nicht zurückhaltend und bescheiden, sondern sind frech und anmaßend. Ihr falsches Verhalten hat Auswirkungen auf ihr Seelenleben. Ihre Gedanken beschäftigen sich mit unreinen Dingen, und ihre Phantasie wird durch schlechte Literatur und zweifelhafte Liebesgeschichten angeheizt. Sie arbeiten nicht gern und klagen immer gleich über Müdigkeit, Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen. Gibt es dafür einen Grund? Sind sie von der Arbeit müde? Nein, das bestimmt nicht! Aber die Eltern erlauben ihnen zu klagen und entlassen sie aus der Arbeit und der Verantwortung. Das ist das Schlimmste, was sie tun können! Sie bauen damit die letzte Barriere gegen Satans Angriffe ab. Nützliche Arbeit würde diesen Kindern helfen, sich zu beherrschen. Testimonies for the Church II, 481 (1870). ICP1 302 1 Energie sinnvoll einsetzen -- Wir brauchen die Talente der Jugend in unseren Gemeinden. Gut organisiert und richtig ausgebildet können die jungen Menschen auf diese Weise ihre überschüssigen Energien loswerden. Wenn diese Energien nicht in die richtigen Bahnen gelenkt werden, nutzen die Jugendlichen sie zum Schaden ihrer geistlichen Entwicklung, und das kann auch auf ihre Freunde negative Auswirkungen haben. Gospel Workers 211 (1915). ICP1 302 2 Junge Menschen brauchen Beschäftigung -- Junge Menschen verfügen über überschüssige Energie, und wenn sie nach dem Stillsitzen in der Schule kein sinnvolles Ventil dafür finden, besteht die Gefahr, dass sie unruhig und ungeduldig werden und sich an groben Sportarten beteiligen, wie sie an vielen Schulen und Colleges üblich sind, oder sie suchen sich andere Zerstreuung. Viele Jugendliche, die völlig harmlos von zu Hause kommen, werden durch die Gesellschaft, die sie sich suchen, verdorben. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 72. ICP1 302 3 Jugendliche reagieren auf gute Vorschläge -- Das Beste, was ein Lehrer seinen Schülern außer Wissensvermittlung noch geben kann, ist Kameradschaft und Freundschaft. Freundschaftlicher Kontakt schafft Nähe, lässt aufeinander hören und einander verstehen. Das ist nicht nur bei Erwachsenen so, sondern auch bei Kindern. Solche Beziehungen lassen sich am leichtesten aufbauen, wenn Lehrer und Schüler auch außerhalb des Unterrichts Berührungspunkte haben ... Junge Menschen sind von Natur aus begeisterungsfähig und meist schnell zu gemeinsamen Unternehmungen bereit. Wer diese Chance nutzt, gibt seinen Schülern Lebenshilfen mit, die weit über das Klassenzimmer und die Schulzeit hinaus wirksam sind. Education 217.218 (1903). ICP1 303 1 Manchmal sehen sie Gott nicht als den liebevollen Vater -- Im Allgemeinen benehmen sich die Jugendlichen so, als wären die wertvollen Stunden der Gnadenzeit nichts weiter als ein großes Fest und als hätte man sie nur in diese Welt gesetzt, damit sie sich amüsieren und ein ständiges Unterhaltungsprogramm geboten bekommen. Satan bemüht sich außerordentlich darum, sie glauben zu lassen, dass sie nur an weltlichen Vergnügungen Freude haben können, und dann versuchen sie, diese Vergnügungen als harmlos und gesundheitsfördernd darzustellen. Manche Ärzte verbreiten die Idee, dass eine geistliche Einstellung und die Hingabe an Gott gesundheitsschädlich seien. Das passt dem Widersacher der Seele sehr gut. Testimonies for the Church I, 501 (1867). ICP1 303 2 Eine krankhafte Phantasie stellt Gott falsch dar -- Es gibt Menschen mit einer krankhaften Phantasie, die den Glauben an Jesus falsch darstellen, weil sie nicht den richtigen biblischen Glauben haben. Manche quälen sich selbst ihr ganzes Leben lang wegen ihrer Sünden; sie kennen alle nur einen vergeltenden Gott. Christus und die erlösende Macht seines Blutes können sie nicht sehen. Sie haben eigentlich gar keinen Glauben. Solche Menschen sind oft sehr unausgeglichen. ICP1 303 3 Durch die ererbte Veranlagung für bestimmte Krankheiten und eine falsche Erziehung haben sie verkehrte Gewohnheiten entwickelt, sind seelisch krank geworden und können nicht mehr vernünftig denken. Es fehlt ihnen das seelische Gleichgewicht. Frömmigkeit und ein gerechtes Leben schaden der Gesundheit nicht, sondern erhalten den Körper gesund und stärken die Seele. Testimonies for the Church I, 501 (1867). ICP1 303 4 Grenzen sind notwendig -- Lass dich immer von Grundsätzen und nicht von Augenblickslaunen leiten! Dämpfe dein natürliches Temperament durch Sanftmut! Sei nicht leichtfertig, handle nicht flüchtig und lasse keine billigen Witze über deine Lippen kommen! Auch die Gedanken dürfen nicht mit dir durchgehen, du musst sie beherrschen lernen und sie Christus gehorsam unterordnen. Konzentriere sie auf geheiligte Dinge, dann werden sie durch die Gnade Christi rein und wahrhaftig. The Ministry of Healing 491 (1905). ICP1 304 1 Sentimentales Getue ist nicht hilfreich im Leben -- Du bist jetzt Student. Befasse dich mit geistlichen Dingen und halte alles sentimentale Getue von deinem Leben fern. Lerne für dich selbst und beherrsche dich. Du befindest dich jetzt in einem Lebensabschnitt, in dem sich dein Charakter in entscheidender Weise entwickelt. Nimm nichts auf die leichte Schulter, was dich daran hindert, in der Vorbereitung auf die Aufgabe, zu der dich Gott berufen hat, dein höchstes und heiligstes Ziel zu erreichen. Bleibe einfach, aber setze dir hohe Ziele für die harmonische Entwicklung deiner Fähigkeiten. Versuche ernsthaft, jeden Fehler zu berichtigen. Ererbte Neigungen kann man überwinden, ein aufbrausendes Wesen lässt sich beispielsweise durch die Gnade Christi überwinden. Jeder muss für sich persönlich begreifen, dass er sich in Gottes Werkstatt befindet und behauen wird. Brief 23, 1893. ICP1 304 2 Guten Rat akzeptieren -- ... Kinder ... sollten nicht nur belehrt werden, das Urteil erfahrener Menschen zu achten und sich der Führung ihrer Eltern und Lehrer anzuvertrauen, sondern auch so erzogen werden, dass sich ihre Wünsche mit denen ihrer Eltern und Lehrer decken und sie es als selbstverständlich ansehen, deren Rat zu befolgen. Wenn sie dann der leitenden Hand ihrer Eltern und Erzieher entwachsen sind, wird ihr Charakter gewiss nicht einem im Winde schwankenden Rohr gleichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 288 (1872). ICP1 304 3 Die bestmögliche Ausbildung -- Der Herr will, dass wir uns um die bestmögliche Ausbildung bemühen, damit wir später anderen unsere Kenntnisse vermitteln können. Niemand von uns weiß im Voraus, an welchem Platz und auf welche Weise er einmal für Gott zu arbeiten oder zu sprechen berufen sein wird. Unser himmlischer Vater allein sieht im Voraus, was aus einem Menschen werden kann. Vor uns liegen Möglichkeiten, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen. Wir müssen unseren Geist schulen, um gegebenenfalls die biblische Wahrheit vor den höchsten irdischen Mächten so darstellen zu können, dass Gottes Name geehrt wird. Lasst uns deshalb keine Gelegenheit ungenutzt lassen, uns weiterzubilden, damit wir dann umso besser für Gott arbeiten können. Bilder vom Reiche Gottes 272 (1900). ICP1 305 1 Der Verstand ist immer aktiv -- Der Verstand hört niemals auf zu arbeiten. Er ist immer für Einflüsse offen, gute und schlechte. So wie das Bild eines Menschen durch Licht auf ein Foto gebannt wird, so werden dem Verstand eines Kindes Gedanken und Eindrücke eingeprägt, und ob es irdische Gedanken sind oder Eindrücke moralischer oder religiöser Natur, spielt dabei keine Rolle, sie sind weitgehend unauslöschlich. ICP1 305 2 Wenn die Fähigkeit des Denkens erwacht, ist der Geist äußerst empfänglich, und die ersten Eindrücke sind von außerordentlicher Bedeutung, denn sie haben einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Charakters. Wenn es die richtigen Eindrücke sind und man auch, wenn das Kind älter wird, mit Geduld und Ausdauer dabeibleibt, werden das irdische und das ewige Geschick eines Kindes auf Dauer geformt sein. "Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird." Sprüche 22,6. So lautet das Wort des Herrn. Special Testimonies on Education 71 (1897); Counsels to Parents, Teachers, and Students 143. ICP1 305 3 Jugend -- die Zeit der Möglichkeiten -- Die Herzen der jungen Menschen sind so leicht zu beeindrucken wie Wachs, und man kann sie dazu anleiten, christliche Wesenszüge erstrebenswert zu finden, aber innerhalb von ein paar Jahren kann sich das Wachs in Granit verwandelt haben. The Review and Herald, 21. Februar 1878; Fundamentals of Christian Education 51. ICP1 305 4 In der Jugend ist die Liebesfähigkeit am tiefsten, das Gedächtnis am fähigsten und das Herz am leichtesten zu beeindrucken; und diese Zeit sollte man nutzen, um junge Menschen geistig und körperlich so heranzubilden, wie es für sie für diese und die zukünftige Welt am vorteilhaftesten ist. The Youth's Instructor, 25. Oktober 1894; Sons and Daughters of God 78. ------------------------Kapitel 32: Leidenschaft und blinde Liebe ICP1 306 1 Partnersuche mit Vernunft -- Die Jugendlichen handeln im Allgemeinen zu impulsiv. Sie sollten sich nicht leichtfertig verlieben und zu sehr auf das attraktive Äußere achten. Die Partnersuche findet in der heutigen Zeit oft auf der Basis gegenseitiger Verführung statt, und das ist viel mehr im Interesse Satans als im Sinne Gottes. Vernunft ist hier außerordentlich notwendig, aber Tatsache ist, dass man sie gerade hier am allerwenigsten findet. The Review and Herald, 26. Januar 1886; Messages to Young People 450. ICP1 306 2 Feine Charakterzüge entwickeln -- Die falschen Ansichten bezüglich der Partnersuche haben ihre Ursache in den falschen Vorstellungen von der Ehe. Die Betroffenen handeln impulsiv und aus blinder Leidenschaft. Die Partnersuche findet in sehr lockerer Weise statt. Auf Partys wird geflirtet und oft werden die Regeln des Anstands übertreten, wenn man nicht überhaupt die Gebote Gottes bricht. Der hohe Anspruch, den Gott an die Ehe stellt, wird nicht beachtet, und deshalb können auch keine reinen Gefühle und feinen Charakterzüge entwickelt werden. Manuskript 4a, 1885; Medical Ministry 141. ICP1 306 3 Reine Liebe ist mehr himmlischen als irdischen Ursprungs -- Alles was wir tun und sagen, sollte so sein, dass die Engel es hören und in den himmlischen Büchern vermerken können. Es geht hier in erster Linie um die Ehre Gottes, und wie es sich für Nachfolger Christi gehört, sollten die Gefühle in euren Herzen eher himmlischen als irdischen Ursprungs sein, rein und heilig. Alles andere ist erniedrigend und wertet die Partnersuche ab. Aus der Sicht eines reinen, heiligen Gottes kann eine ehrbare, geheiligte Ehe nur dann entstehen, wenn die Grundsätze der Bibel eingehalten werden. Manuskript 4a, 1885; Medical Ministry 141. ICP1 307 1 Die Gefahr der späten Stunde -- Es ist allgemein üblich, dass man abends lange aufbleibt, aber das ist nicht im Sinne Gottes, auch wenn ihr beide Christen seid. Diese späten Stunden schaden der Gesundheit, machen müde und erschweren am nächsten Tag die Erfüllung eurer Pflichten. Außerdem geben sie Anlass zu negativen Vermutungen. Lieber Bruder, ich hoffe, du verfügst über genügend Selbstachtung, um dich in deiner Verlobungszeit nicht so zu verhalten! Wenn dir die Ehre Gottes wirklich am Herzen liegt, wirst du dich vorsichtig und zurückhaltend benehmen. Benimm dich nicht wie ein verliebter Tölpel, sondern mach dir bewusst, welch hohe Ansprüche Gott an einen wirklichen Christen stellt. Testimonies for the Church III, 44.45 (1872). ICP1 307 2 Blinde Verliebtheit -- eine schlechte Grundlage für die Ehe -- Diese mitternächtlichen Stunden, die heute üblich sind, sind in der Regel schädlich für beide Beteiligten. Wenn sich Männer und Frauen ehrlos verhalten, freut sich Satan, und sie handeln gegen die Ehre Gottes. Die Ehre wird der blinden Verliebtheit geopfert, und die Ehe solcher Menschen beginnt nicht unter der Zustimmung Gottes. Sie heiraten aus Leidenschaft, und wenn dieser Liebeszauber vorbei ist, kommt das böse Erwachen. The Review and Herald, 25. September 1888; The Adventist Home 56. ICP1 307 3 Falsch verstandene Liebe ist schwer zu beherrschen -- Eine Liebe, die allein auf körperlicher Anziehungskraft beruht, verfolgt stur, blind und unbeherrscht ihr Ziel. Ehre, Wahrheit und alle positiven Regungen der Seele werden zu Sklaven der Leidenschaft. Ein Mensch, der mit solchen Ketten gebunden ist, ist taub für die Stimme des Gewissens und der Vernunft. Weder Argumente noch Vorhaltungen vermögen ihn dazu zu bringen, die Gefährlichkeit seines Verhaltens zu erkennen. The Signs of the Times, 1. Juli 1903; The Adventist Home 51. ICP1 308 1 Ungeheiligte Liebe ist irreführend -- Ungeheiligte menschliche Liebe führt immer in die Irre, denn sie verläuft auf anderen Wegen als die, die Gott vorgesehen hat. Brief 34, 1891. ICP1 308 2 Wiederholung von Sünde schwächt die Widerstandskraft -- Wer der Versuchung einmal nachgegeben hat, wird es ein zweites Mal bereitwilliger tun. Jede Wiederholung der Sünde schwächt die Widerstandskraft, stumpft die Sinne ab und erstickt das Schuldbewusstsein. Jedes Sichgehenlassen wird Frucht tragen, und Gott tut kein Wunder zur Verhütung solcher Ernte. Patriarchen und Propheten 245 (1890). ICP1 308 3 Leidenschaft zerstört alles -- Wir dürfen die Worte Christi nicht außer Acht lassen: "Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: Sie aßen, sie tranken ..." Lukas 17,26.27. Die Lust herrscht in unserer Zeit über den Verstand und das Gewissen. Schwelgen, Saufen und Rauchen sind an der Tagesordnung, aber Christi Nachfolger verhalten sich im Essen und Trinken vernünftig. Sie geben nicht auf Kosten ihrer Gesundheit und ihres geistlichen Fortschritts ihren Gelüsten nach. ICP1 308 4 "Sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um." Vers 27. In unserer Zeit sehen wir wieder das gleiche Verhalten hinsichtlich der Ehe. Junge und auch ältere Menschen, von denen man erwarten dürfte, dass sie vernünftiger sind, benehmen sich in diesen Fragen, als seien sie verhext. Eine satanische Macht scheint von ihnen Besitz ergriffen zu haben. Es werden die unvernünftigsten Ehen geschlossen. Man orientiert sich nur noch an menschlichen Gefühlen und Wünschen, und die Leidenschaft bestimmt alles, bis es zu spät ist. Unglaubliches Elend ist die Folge davon, und das dient nicht zur Ehre Gottes. Unter der Decke des Eheversprechens finden abscheuliche Dinge statt. Sollte sich diesbezüglich nicht Entscheidendes ändern? Brief 74, 1896; Special Testimony to the Managers and Workers in our Institutions 22. ICP1 309 1 Blinde Liebe wirkt sich auf den ganzen Menschen aus -- Blinde Liebe, diese ansteckende Krankheit, wirkt sich auf den ganzen Menschen aus. Wer davon befallen ist, scheint alle Vernunft zu vergessen, und dieses Verhalten wirkt auf alle, die es miterleben, abstoßend. Lieber Bruder, du hast dich selbst ins Gerede gebracht und dir die Verachtung von Leuten zugezogen, deren Achtung dir lieb und wert sein sollte. ICP1 309 2 Bei vielen führt diese Krankheit zu einer verfrühten Ehe, und wenn die Romantik und der Liebeszauber vorbei sind, erkennt mindestens einer oder auch beide die verfahrene Situation. Dann merken sie, dass sie eine falsche Wahl getroffen haben, aber ein Leben lang aneinander gekettet sind. ICP1 309 3 Durch das ernste Eheversprechen aneinander gebunden, erkennen sie mit mutlosem Herzen, dass sie kein schönes Leben vor sich haben. Sie müssten dann versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, aber viele bemühen sich nicht darum. Entweder brechen sie ihr Eheversprechen oder sie machen sich gegenseitig das Leben so schwer, dass nicht wenige feige ihr Leben wegwerfen. Testimonies for the Church V, 110.111 (1882). ICP1 309 4 Frühe Teenager-Liebe -- Satan beherrscht heute im Allgemeinen das Denken der jungen Menschen. Eure Töchter haben nicht gelernt, zu verzichten und sich selbst zu beherrschen. Sie sind verwöhnt, und ihr Stolz wird auch noch gefördert. Ihr seid nachgiebig und lasst zu, dass sie ihren Willen durchsetzen, bis ihr schließlich nicht mehr weiter wisst und hilflos zusehen müsst, wie sie in ihr Elend laufen. Satan verleitet sie dazu, sich so keck und ohne jegliche weibliche Zurückhaltung zu benehmen, dass sie bei ihren ungläubigen Mitmenschen sprichwörtlich in aller Munde sind. ICP1 309 5 Auch euren Söhnen lasst ihr alles durchgehen. Sie sind gerade Teenager, und schon findet man sie an der Seite gleichaltriger Mädchen, die sie heimbegleiten, um mit ihnen herumzuschmusen. Und in ihrer missverstandenen Liebe zu ihren Kindern wagen die Eltern nicht, ihren frühreifen Kindern in dieser schnelllebigen Zeit klare Grenzen zu setzen. Testimonies for the Church II, 460 (1870). ICP1 310 1 Heimliche Liebesbeziehungen -- Junge Menschen müssen viel lernen, aber am wichtigsten ist es, dass sie sich selbst kennen lernen. Sie sollten klare Vorstellungen davon haben, wie sie sich gegenüber ihren Eltern ordentlich verhalten und ihre Pflichten erfüllen. In der Schule Christ müssen sie lernen, bescheiden und demütig zu sein. Sie sollten ihre Eltern achten und ehren, aber auch auf andere erfahrene Glaubensgeschwister in der Gemeinde hören. ICP1 310 2 Ein junger Mann, der heimlich mit einer jungen Dame ausgeht und ihre Freundschaft gewinnt, ohne dass ihre Eltern davon wissen, handelt weder ihr gegenüber noch gegenüber ihren Eltern so, wie es sich für einen Christen gehört. Durch diese heimlichen Zusammenkünfte kann er sie wahrscheinlich seelisch beeinflussen, aber wenn er sich so verhält, zeigt er, dass es ihm an Edelmut und an Charakterstärke fehlt, die ein Kind Gottes haben sollte. Mit ihrer Heimlichtuerei verstoßen sie gegen die Grundsätze der Bibel und betrügen die Menschen, die sie lieben und die sich darum bemühen, sie vor Schaden zu bewahren. Eheversprechen, die unter solchen Umständen gegeben werden, stimmen nicht mit dem Wort Gottes überein. ICP1 310 3 Ein junger Mann, der eine Tochter davon abhält, ihre Eltern gemäß Gottes Gebot zu achten und zu lieben, wird auch seine Fürsorgepflicht in der Ehe vernachlässigen. The Review and Herald, 26. Januar 1886; Fundamentals of Christian Education 101.102. ICP1 310 4 Nicht leichtfertig mit der Liebe umgehen -- Mit dem Herzen eines anderen zu spielen ist in den Augen Gottes ein Verbrechen von nicht geringer Bedeutung. Und doch gibt es immer wieder Männer, die mit jungen Mädchen über Liebe reden, sie dann verlassen und einfach alles vergessen, was sie gesagt haben. Ein neues Gesicht hat ihr Interesse auf sich gelenkt, und sie beteuern wieder mit den gleichen Worten einer anderen ihre Zuneigung. The Review and Herald, 4. November 1884; The Adventist Home 57. ICP1 311 1 Themen, mit denen sich die Gedanken befassen -- Für viele junge Mädchen sind Jungen das Thema Nummer eins. Und für die jungen Männer sind es die Mädchen. "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Matthäus 12,34. Sie sprechen über das, womit sich ihre Gedanken hauptsächlich befassen. Ein Engel notiert die Worte dieser christlichen Jungen und Mädchen. Wie beschämend wird es für sie sein, wenn sie ihnen am Tag des Herrn wieder begegnen! Viele Jugendliche sind ausgesprochene Heuchler, und junge Menschen, die noch keine Glaubensentscheidung getroffen haben, stoßen sich an ihrem Verhalten und verhärten ihr Herz gegen die Bemühungen, sie zu Christus zu führen. Testimonies for the Church II, 460 (1870). ICP1 311 2 Warum Jugendliche die Gesellschaft anderer Jugendlicher schätzen -- Der Jugendliche fühlt sich freier, wenn keine Erwachsenen anwesend sind. Er ist dann unter seinesgleichen. Jeder meint, nicht besser und nicht schlechter zu sein als der andere. Das Ziel hat keiner erreicht; alle stellen untereinander Vergleiche an, versäumen aber, sich am einzig vollkommenen und wahren Maßstab zu messen. Jesus ist das wirkliche Vorbild. Sein Leben der Selbstaufopferung gilt uns als Beispiel. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 42 (1857). ICP1 311 3 Empfehlung an ein junges Mädchen: Sei vorsichtig mit deinen Gefühlen -- Du verteilst deine Zuneigung zu frei, und wenn man dich nicht daran hinderte, würdest du Fehler begehen, die du ein Leben lang bereuen müsstest. Verkaufe dich nicht so billig. Geh nicht so locker mit den Studenten um. Bedenke, dass du dich darauf vorbereitest, für den Herrn zu arbeiten, und dass du deine Sache gut machen sollst, um ihm etwas zurückzugeben von den Gaben, die er dir verliehen hat, damit er einmal zu dir sagen kann: "Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht!" Matthäus 25,23. Du musst auf dich achten und darfst mit deinen Freundschaften nicht so sorglos umgehen. ICP1 311 4 Wenn du im Werk Gottes eine Rolle spielen möchtest, musst du eine möglichst gründliche Ausbildung haben. Ein wahrer Mitarbeiter Gottes muss sich ausgewogen entwickeln, aber ein möglichst vielseitiger Mensch sein. Du musst dich in deinen Vorlieben und deiner Vorstellungskraft mäßigen, zurückhaltend sein und dir ein beherrschtes Verhalten angewöhnen. Setze dir hohe Ziele und konzentriere deine ganze Kraft auf deine Ausbildung und die Entwicklung deines Charakters, damit du den Platz ausfüllen kannst, den der Herr für dich vorgesehen hat. Du brauchst jemanden, der dir dabei hilft, ein ausgeglichenerer Mensch zu werden; weise guten Rat nicht zurück! Brief 23, 1893. ICP1 312 1 Beherrsche dich selbst -- Du neigst dazu, dich mit Menschen zu umgeben, die dir weit unterlegen sind. Du musst durch die Gnade Gottes vernünftiger werden. Du musst bei allem, was du tust, bedenken, dass du nicht dir selbst gehörst, sondern dass ein hoher Preis für dich bezahlt wurde. Möge der Herr dein Ratgeber sein! Achte darauf, dass deine Fähigkeiten durch nichts beeinträchtigt werden. Beurteile dich selbst ehrlich und bemühe dich aufrichtig, dich zu beherrschen. Christi Gnade wird dir beistehen, wenn du bereit bist, dich belehren zu lassen und das, was man dir sagt, zu beachten. ICP1 312 2 Ich schreibe dir das jetzt und werde dir in dieser Sache bald wieder schreiben, denn es wurde mir der Fehler gezeigt, den du in der Vergangenheit gemacht hast. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dir zu sagen: "Lerne, dich zu beherrschen!" ... ICP1 312 3 Lass dich nicht dazu verleiten, einen falschen Weg einzuschlagen. Suche nicht die Gesellschaft junger Männer, denn du schadest damit nicht nur deinem guten Ruf und deinen Chancen für die Zukunft, sondern du weckst Hoffnungen und Erwartungen, und die jungen Männer verlieren sich in romantischen Träumen, die ihrem Studium schaden. Ihr alle seid auf der Schule, um eine gute Ausbildung zu erwerben, die euch für dieses und für das ewige Leben zu nützlichen Menschen formt. Mach nicht den Fehler, junge Männer zu ermutigen. Der Herr hat für dich eine bestimmte Aufgabe; strebe danach, dieses vorgegebene Ziel zu erreichen, und achte darauf, keine Bindung einzugehen, die dich davon abhalten könnte. Brief 23, 1893. ICP1 313 1 Unrechte Beziehungen kosten seelische Kraft (Empfehlung an eine Achtzehnjährige) -- Du hast nicht das Recht, ohne die Zustimmung deiner Eltern eine Beziehung zu einem jungen Mann einzugehen. Du bist fast noch ein Kind, und wenn du dich für einen Mann interessierst, ohne dass dein Vater davon weiß und damit einverstanden ist, entehrst du ihn. Deine Beziehung zu diesem jungen Mann stört deinen Seelenfrieden und raubt dir den Schlaf. Deine Gedanken sind ausgefüllt mit romantischen Träumereien. Das behindert dich beim Lernen und schadet deiner körperlichen und geistigen Kraft. Wenn man dir Vorhaltungen macht, wirst du reizbar und schlecht gelaunt. Brief 9, 1904. ICP1 313 2 Schulregeln -- Auf diesem College (in College City, Nordkalifornien) ist der Umgang zwischen den Geschlechtern während des Schuljahres streng reglementiert. Die Regeln werden nur zu bestimmten Gelegenheiten etwas gelockert. Dann ist es erlaubt, dass ein junger Mann eine junge Dame zu einer Veranstaltung und danach wieder zurückbegleitet. In unserem eigenen College in Battle Creek herrschen ähnliche Regeln, nur etwas weniger streng. ICP1 313 3 Auf solche Regeln kann man nicht verzichten, wenn man die Jugendlichen davor bewahren will, zu früh Bindungen einzugehen. Junge Menschen werden von ihren Eltern auf die Schule geschickt, um zu lernen, nicht aber, um mit dem anderen Geschlecht zu flirten. Es ist im Sinne der Gesellschaft und im Interesse der Studenten, dass man sie davor bewahrt, sich einen Lebenspartner auszuwählen, wenn ihr Charakter noch nicht voll entwickelt ist. Sie können die Dinge noch nicht richtig beurteilen, sind aber von zu Hause weg und auf sich gestellt. The Signs of the Times, 2. März 1882; Fundamentals of Christian Education 62. ICP1 313 4 Alter, Umstände und den Charakter berücksichtigen -- In unserem Umgang mit den Studenten müssen wir ihr Alter und ihr Wesen berücksichtigen. Wir können die Älteren und die Jüngeren nicht gleich behandeln. Unter bestimmten Umständen kann man älteren Studenten, die vernünftig sind, mehr erlauben als jüngeren. Man muss das Alter, die Umstände und die geistige Einstellung beachten. Wir müssen bei unserer Arbeit vernünftig überlegen, aber wir können nicht auf klare Weisungen verzichten und müssen wachsam sein. Den lockeren Umgang zwischen den jüngeren, unreifen Schülern und Schülerinnen müssen wir verbieten, weil nichts Gutes daraus entsteht. Counsels to Parents, Teachers, and Students 101 (1913). ICP1 314 1 Gefahren blinder Verliebtheit -- Einige, die das College besuchen, nutzen ihre Zeit nicht richtig. Mit der Unbekümmertheit der Jugend verstoßen sie gegen die Regeln, die ihnen auferlegt werden. Sie rebellieren insbesondere gegen die Regeln, die den jungen Herren nicht erlauben, sich den jungen Damen zu nähern. Es ist bekannt, welche Gefahren der lockere Umgang in sich birgt, der in unserer Zeit üblich ist. ICP1 314 2 In einer Schule, in der so viele Jugendliche ständig ihre Zeit miteinander verbringen, können wir nicht den Sitten der Welt folgen, denn das würde ihre Gedanken in eine bestimmte Richtung lenken, sie vom Lernen abhalten und ihr Interesse an Glaubensdingen beeinträchtigen. Wenn man während der Schulzeit Liebeleien zulässt, ist man schlecht beraten. In deiner persönlichen Angelegenheit herrscht offensichtlich auch die blinde Verliebtheit über die Vernunft. Wenn man so bezaubert ist, verliert man das Verantwortungsgefühl, das jeder ernsthafte Christ haben sollte, die geistliche Haltung gerät ins Wanken und die Ewigkeit und das Endgericht verlieren an Bedeutung. Testimonies for the Church V, 110 (1882). ICP1 314 3 Wenn die Liebe zu Menschen an erster Stelle steht -- Viele nehmen die Liebe zu anderen Menschen wichtiger als die Liebe zu Gott. Das ist der erste Schritt in die falsche Richtung, denn das ist gegen Gottes ausdrückliches Gebot, und die totale Abwendung von ihm ist oft die Folge. Es ist immer gefährlich, wenn sich Menschen gegen den ausdrücklichen Willen Gottes stellen. Und es fällt ihnen schwer, zu begreifen, dass Gott zu dem steht, was er sagt. Wer sich seine Freunde unter Menschen sucht, die Christus ablehnen und Gottes Gebote mit Füßen treten, wird in der Regel bald dieselbe Haltung einnehmen. The Signs of the Times, 19. Mai 1881; Sons and Daughters of God 165. ICP1 315 1 Mischehen -- Wenn du, lieber Bruder, dich dazu verführen lässt, eine Ehe mit einem jungen, unerfahrenen Mädchen einzugehen, das weder über Bildung verfügt noch in der Lage ist, das praktische Leben zu bewältigen, machst du einen Fehler. Aber diese Mängel wiegen gering im Vergleich mit ihrem totalen Desinteresse an Glaubensdingen. Sie ist nicht unwissend und hat den Glauben kennen gelernt, aber sie hat kein Verständnis dafür, dass sie ohne Christus um ihrer Sünde willen verloren geht. Wenn dich deine Verliebtheit schon mehrmals davon abgehalten hat, die Gebetsversammlung zu besuchen, den Ort, an dem Gott mit uns in Verbindung tritt, um dich stattdessen mit dieser jungen Frau zu treffen, die Gott nicht liebt und den Glauben absolut nicht anziehend findet, wie kannst du dann erwarten, dass Gott eine solche Verbindung segnen wird? Testimonies for the Church III, 44 (1872). ICP1 315 2 Ehen zwischen Gläubigen und Ungläubigen -- In der Christenheit herrscht eine erstaunliche und zugleich beunruhigende Gleichgültigkeit gegen die Lehren des Wortes Gottes über die Heirat von Christen mit Ungläubigen. Viele, die behaupten, Gott zu lieben und zu fürchten, folgen lieber dem Zuge ihres eigenen Herzens als dem Rat der Allweisheit. In einer Angelegenheit, die ganz wesentlich das Glück und Wohl beider Teile in dieser und der künftigen Welt betrifft, werden Vernunft, Urteilsfähigkeit und Gottesfurcht beiseite gesetzt, und blindem Trieb und hartnäckiger Entschlossenheit wird der Weg freigegeben. ICP1 315 3 Männer und Frauen, die sonst besonnen und gewissenhaft sind, verschließen sich jedem Rat. Sie sind den dringenden Bitten ihrer Freunde, Verwandten und der Diener Gottes gegenüber taub. Die Äußerung einer Warnung oder die Bitte um Vorsicht betrachten sie als freche Einmischung, und der Freund, der so treu ist, Einwendungen zu machen, wird als Feind behandelt. ICP1 315 4 Gerade so möchte es Satan haben. Er bezaubert die Seele und betört sie. Vernunft und Selbstbeherrschung werden ausgeschaltet, und man lässt der Sinnenlust die Zügel schießen. Ungeheiligte Leidenschaft erringt die Macht, bis das Opfer -- zu spät -- in einem Leben des Elends und der Knechtschaft erwacht. Das ist kein Bild der Phantasie, sondern ein Tatsachenbericht. Gott bestätigt keine Verbindungen, die er ausdrücklich verboten hat. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 107.108 (1885). ICP1 316 1 Definition eines Ungläubigen -- Wäre der Gefährte deiner Wahl auch in jeder anderen Hinsicht würdig (er ist es nicht), so hat er doch die Botschaft für unsere Zeit nicht angenommen. Er ist ungläubig, und dir hat der Himmel verboten, dich mit ihm zu verbinden. Du kannst dieses ausdrückliche Gebot nicht ohne Gefahr für deine Seele missachten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 106 (1885). ICP1 316 2 Auf verbotenen Wegen (Empfehlung an einen Prediger) -- Es wurde mir gezeigt, dass du dich in großen Schwierigkeiten befindest. Satan hat es auf dich abgesehen, und von Zeit zu Zeit flüstert er dir angenehme Geschichten ein und zeigt dir verführerische Bilder von jemandem, der angeblich besser zu dir passen würde als die Partnerin deiner Jugend, deine Frau und die Mutter deiner Kinder. ICP1 316 3 Satan arbeitet beharrlich und unermüdlich daran, dich durch diese trügerische Versuchung zu Fall zu bringen. Er hat die feste Absicht, dein Lehrer zu werden, und du musst jetzt zusehen, woher du die Kraft bekommst, ihm zu widerstehen. Er hofft, dich in den Irrgarten des metaphysischen Idealismus zu locken, und hat es darauf abgesehen, dich von deiner Frau abzulenken und deine Liebe einer anderen Frau zuzuwenden. Er wünscht, dass du deinen Gedanken erlaubst, sich so lange mit dieser anderen Frau zu befassen, bis deine Zuneigung so groß wird, dass du sie vergötterst. ICP1 316 4 Der Feind hat viel gewonnen, wenn es ihm gelingt, die Phantasie eines von Gott berufenen Mitarbeiters so weit zu bringen, dass er die Möglichkeit erwägt, wenigstens auf der neuen Erde eine Beziehung zu einer Frau haben zu können, die er wirklich liebt und mit der er eine Familie gründen möchte. Solche angenehmen Bilder können wir nicht gebrauchen, denn jede derartige Idee ist ein Gedanke des Verführers. ICP1 316 5 Es wurde mir gezeigt, dass sich viele von solchen geistlich gefärbten Träumen gefangen nehmen lassen. Es handelt sich um sinnliche Träume. Sie sind gefährlich, und allen, die sich ihnen hingeben, möchte ich sagen: "Um Christi Willen, hört damit auf! Ihr bewegt euch auf verbotenen Wegen, tut Buße und bekehrt euch!" Brief 231, 1903; Medical Ministry 100.101. ICP1 317 1 Freie Liebe -- Ich habe die Folgen dieser durch nichts begründeten (spiritistischen und pantheistischen) Gottesvorstellungen im Glaubensabfall, im Spiritualismus und in der so genannten freien Liebe gesehen. Die Tendenz zur freien Liebe in diesen Lehren war so verborgen, dass es zuerst schwierig war, ihren wahren Charakter zu enthüllen. Bevor es mir der Herr zeigte, wusste ich nicht, wie ich es nennen sollte; dann wurde ich angewiesen, es unheilige spiritualistische Liebe zu nennen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 230 (1904). ICP1 317 2 Liebe ist kein sentimentales Gefühl -- Jesus möchte, dass wir anderen Liebe und Mitgefühl entgegenbringen, aber das sind keine sentimentalen Gefühle, die eine Gefahr für die Seele bedeuten. Es ist eine Liebe himmlischer Herkunft, die uns Jesus durch sein Beispiel lehrt. Aber oft haben wir diese Liebe untereinander nicht, sondern wir sind uns fremd oder gar untereinander verfeindet ... Das Ergebnis ist Entfremdung von Gott, eine verkümmernde Erfahrung und ein Mangel an geistlichem Wachstum. The Youth's Instructor, 20. Oktober 1892; Sons and Daughters of God 147. ICP1 317 3 Die Fälschung erkennen -- Der Apostel ermahnt uns: "Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem anderen mit Ehrerbietung zuvor." Römer 12,9.10. ICP1 317 4 Paulus möchte, dass wir zwischen der reinen, selbstlosen Liebe, die durch den Geist Christi bewirkt wird, und der bedeutungslosen Scheinliebe, die in der Welt herrscht, zu unterscheiden lernen. ICP1 317 5 Diese Fälschung führt viele Seelen in die Irre, denn sie löscht den Unterschied zwischen Recht und Unrecht aus, weil sie dazu verführt, dem Übertreter zuzustimmen, anstatt ihn beharrlich auf seine Fehler aufmerksam zu machen. Ein solches Verständnis kann seinen Ursprung niemals in echter Freundschaft haben, denn es kommt aus einem fleischernen Herzen. Obwohl ein Christ immer freundlich, mitfühlend und vergebungsbereit ist, kann er Sünde nicht dulden. Er wird Böses verurteilen und sich an das Gute halten, auch wenn es ihn die Freundschaft kostet. Der Geist Christi wird uns dahin führen, die Sünde zu hassen, aber zur Rettung des Sünders zu jedem Opfer bereit zu sein. Testimonies for the Church V, 171 (1882). ICP1 318 1 Partnerwahl -- Bei der Partnerwahl sollte eine junge Frau darauf achten, dass der junge Mann einen sauberen, männlichen Charakter hat, fleißig, zielstrebig und ehrlich ist, vor allem aber, dass er Gott liebt und fürchtet. ICP1 318 2 Ein junger Mann sollte sich eine Partnerin suchen, die bereit und in der Lage ist, sich die Lasten des Lebens mit ihm zu teilen, die einen guten Einfluss auf ihn ausübt und ihn mit ihrer Liebe glücklich machen kann. The Ministry of Healing 359 (1905). ------------------------Kapitel 33: Gefahren, mit denen die Jugend konfrontiert ist ICP1 319 1 Gewohnheiten beeinflussen den Lebensweg -- In der Kindheit und in der Jugend ist der Charakter am leichtesten zu beeinflussen. Die Fähigkeit, sich zu beherrschen, sollte in jener Zeit erlernt werden. Im häuslichen Kreis und am Familientisch wird ein Einfluss ausgeübt, dessen Auswirkungen bis in die Ewigkeit reichen. Die Gewohnheiten, die in den frühen Kinderjahren angenommen werden, entscheiden mehr als eine natürliche Begabung darüber, ob ein Mensch im Lebenskampf siegen oder unterliegen wird. Das Jugendalter ist die Zeit des Säens. Sie bestimmt darüber, welcher Art die Ernte sein wird, sowohl in diesem als auch im zukünftigen Leben. Das Leben Jesu 83 (1898). ICP1 319 2 Selbstbeherrschung statt Zügellosigkeit -- Die Welt hat sich der Genusssucht hingegeben. Es wimmelt von Irrlehren und Unwahrheiten. Satans Fallstricke, um Seelen zugrunde zu richten, mehren sich. Alle Menschen, die in der Furcht Gottes die vollkommene Heiligkeit erlangen wollen, müssen Enthaltsamkeit und Selbstbeherrschung lernen. Die Lüste und Leidenschaften müssen den höheren Kräften des Geistes unterworfen bleiben. Diese Selbstdisziplin ist lebenswichtig, wenn wir die geistige Kraft und die geistliche Erkenntnis erhalten wollen, die uns befähigen, die geheiligten Wahrheiten des Wortes Gottes zu verstehen und in die Tat umzusetzen. Aus diesem Grund hat die Mäßigkeit ihren Platz bei der Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi. Das Leben Jesu 83 (1898). ICP1 320 1 "Seid mutig und seid stark." -- Junge Menschen sollten kluge Ideen haben, sich hohe Ziele stecken und ihre Möglichkeiten nutzen, damit sie den Mut und die Inspiration der Apostel entwickeln können. ICP1 320 2 Johannes sagt: "Ich habe euch jungen Männern geschrieben; denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt in euch, und ihr habt den Bösen überwunden." 1.Johannes 2,14. ICP1 320 3 Die Erwartungen an die Jugend sind hoch. Gott fordert sie auf, ihm wirklich zu dienen. Junge Menschen mit ehrlichen Herzen, die gerne in der Schule Christi lernen, können für den Herrn Großes leisten, wenn sie auf seine Aufforderung hören, die durch alle Zeiten hindurch Gültigkeit hat: "Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!" 1.Könige 16,13; The Review and Herald, 16. Juni 1891; Messages to Young People 24. ICP1 320 4 Gefahren der Vernachlässigung der Ausbildung -- Junge Männer, die als Prediger oder Buchevangelisten im Werk Gottes arbeiten möchten, sollten zunächst eine gute Ausbildung und eine besondere Vorbereitung auf ihren Dienst erhalten. Wenn sie weder über Allgemeinbildung noch über die notwendige Ausbildung oder über gutes Benehmen verfügen, sind sie nicht für eine Aufgabe geeignet, in der sie sich mit gebildeten und begabten Leuten auseinander setzen müssen, die gegen die Wahrheit des Wortes Gottes kämpfen. Sie sind auch nicht in der Lage, den seltsamen falschen Lehren auf dem Gebiet der Philosophie und Religion erfolgreich entgegenzutreten, was sowohl eine fundierte Allgemeinbildung als auch eine gute Bibelkenntnis voraussetzt. Testimonies for the Church V, 390 (1885). ICP1 320 5 Hervorragende Begabung nicht immer eine Garantie für Erfolg -- Es stimmt nicht, dass die begabtesten jungen Männer auch immer die erfolgreichsten sind. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass man gebildeten, begabten Männern Vertrauensposten übertrug und sich das als eine Fehlentscheidung herausstellte. Sie glänzten wie Gold, aber auf dem Prüfstand erwies es sich leider nur als Scheingold. Ihre Tätigkeit wurde ein Fehlschlag, weil sie nicht gewissenhaft waren. ICP1 321 1 Sie arbeiteten nicht fleißig und zielstrebig und gingen den Dingen nicht auf den Grund. Sie waren nicht gewillt, ganz unten anzufangen und sich langsam und geduldig hochzuarbeiten. Sie haben sich nicht auf die Weisheit verlassen, die Gott allein geben kann, sondern sonnten sich in ihrem eigenen Licht. Ihr Misserfolg war nicht darauf zurückzuführen, dass sie keine Chance bekommen hätten, sondern darauf, dass sie diese nicht ernsthaft wahrgenommen haben. Sie haben die Vorteile einer guten Ausbildung nicht hoch genug geschätzt und sind dadurch in ihren religiösen und wissenschaftlichen Kenntnissen nicht vorangekommen. Ihr Verstand und ihr Charakter waren nicht ausgeglichen durch die klaren Grundsätze des Guten. The Review and Herald, 8. Dezember 1891; Fundamentals of Christian Education 193. ICP1 321 2 Unwissenheit ist keine christliche Tugend -- Du denkst, es sei sehr wichtig, eine gute Allgemeinbildung zu erwerben, und Unwissenheit ist tatsächlich keine christliche Tugend. Eine gute Ausbildung wird dein christliches Wachstum nicht beeinträchtigen. Wenn du deine Bildung unter der Voraussetzung erwirbst, dass du sie zur Ehre Gottes und zum Wohl anderer Menschen einsetzen möchtest, und wenn du dir die richtigen Ziele setzt, wird dir das helfen, die Fähigkeiten, die dir Gott gegeben hat, sinnvoll für den Dienst in seinem Werk auszubilden. Testimonies for the Church III, 223 (1872). ICP1 321 3 Entscheidung für den Unglauben -- Das Wort Gottes wird jeden von uns am letzten großen Tag richten. Junge Menschen reden über wissenschaftliche Dinge und dünken sich klüger als das geschriebene Wort; sie versuchen die Wege und das Wirken Gottes so zu erklären, dass es ihrem begrenzten Denken begreiflich wird. Aber all diese Bemühungen sind zu jämmerlichem Scheitern verurteilt. ICP1 321 4 Echte Wissenschaft und göttliche Eingebung stimmen vollkommen überein. Scheinwissenschaft aber ist von Gott unabhängig und von geradezu überheblicher Einfältigkeit. Diese betrügerische Macht hat viele Menschen an sich gefesselt und versklavt, die lieber die Finsternis als das Licht gewählt haben. Sie haben sich auf die Seite des Unglaubens geschlagen, als wäre Unglaube eine Tugend und Zweifel das Zeichen eines großen Geistes. Dabei ist Zweifel kennzeichnend für einen Verstand, der zu schwach und zu beschränkt ist, um Gott in seinen Schöpfungswerken wahrzunehmen. Sie können das Geheimnis seiner göttlichen Vorsehung nicht ergründen, selbst wenn sie dafür ein ganzes Lebensalter mit all seiner Kraft einsetzten. Weil der begrenzte menschliche Verstand die Werke Gottes nicht erfassen kann, wendet Satan seine Spitzfindigkeiten bei ihnen an und verstrickt sie in die Maschen des Unglaubens. Kämen diese Zweifler in enge Verbindung mit Gott, würde dieser seine Absichten ihrem Verständnis klarlegen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 536.537 (1881). ICP1 322 1 Die zerstörerische Macht des Zweifels -- Für Zweifler oder Skeptiker gibt es keine Entschuldigung. Gott hat genügend Vorkehrungen getroffen, um den Glauben aller Menschen zu gründen, wenn sie sich unter der Wucht des Beweismaterials entscheiden wollen. Warten sie aber, bevor sie glauben, darauf, bis jeder scheinbare Einwand gegenstandslos geworden ist, werden sie niemals fest und entschieden mit der Wahrheit verwurzeln können. Gott wird auch niemals alle scheinbaren Schwierigkeiten aus unserem Weg räumen. Wer zweifeln will, wird dazu immer Gelegenheit finden, und wer glauben will, wird eine Fülle von Beweisen finden, auf die er seinen Glauben gründen kann. ICP1 322 2 Das Verhalten mancher Menschen ist unerklärlich, sogar ihnen selbst. Sie treiben ohne einen Anker im Nebel der Ungewissheit umher. Satan bemächtigt sich bald des Ruders und bringt ihr leicht zerbrechliches Boot, wohin er will. Sie werden seinem Willen untertan. Diese Menschen wären durch Satans Spitzfindigkeiten weder hinters Licht geführt noch verwirrt worden oder vom rechten Weg abgekommen, wenn sie nicht auf ihn gehört, sondern sich auf die Seite Gottes gestellt hätten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 535.536 (1881). ICP1 322 3 Praktische Anwendung des erworbenen Wissens -- Aber, ihr jungen Menschen, ihr könnt so viel Bildung erwerben, wie ihr wollt, doch wenn ihr sie nicht im praktischen Leben anwendet, habt ihr euer Ziel verfehlt. Wenn ihr so mit eurer Bildung beschäftigt seid, dass ihr nur noch lernt und darüber Glaubensdinge und das Gebet vernachlässigt, ist das eine Vernachlässigung eurer Seele, denn wenn ihr aufhört, in der Schule Christi zu lernen, verkauft ihr euer Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht. Ihr solltet das Ziel eurer Ausbildung nie aus den Augen verlieren. Sie soll dazu dienen, gemäß euren Möglichkeiten brauchbarer und anderen zum Segen zu werden. ICP1 323 1 Wenn Bildung bei euch nur zu größerer Eigenliebe und dazu führt, dass ihr keine Verantwortung mehr auf euch nehmen wollt, wärt ihr ohne Bildung besser dran. Wenn ihr Bücher liebt und sie zu Götzen macht und zulasst, dass sie euch von euren Pflichten abhalten, wenn ihr nur noch lernen möchtet und keine Lust mehr habt, notwendige Arbeiten zu tun, solltet ihr euch beherrschen und erst diese Arbeiten verrichten, auch wenn sie euch nicht sonderlich interessieren. Wer im Geringsten treu ist, wird auch in großen Dingen treu sein. Testimonies for the Church III, 223.224 (1872). ICP1 323 2 Bewegungsmangel und übertriebene geistige Betätigung -- Der Mensch ist zum Tätigsein geboren. Der Körper braucht Bewegung, wenn er sich gesund entwickeln und leistungsfähig bleiben soll. Mangel an Bewegung macht körperlich krank und hindert den Menschen auch daran, seine geistigen Kräfte voll auszuschöpfen. Der Schulbetrieb bringt es mit sich, dass vor allem Kinder unter permanentem Bewegungsmangel leiden. Zusammen mit anderen ungesunden Bedingungen -- schlechte Belüftung und nicht körpergerechte Schulbänke -- kann das zu einer starken Belastung werden, vor allem für Kinder, die von Natur aus nicht besonders kräftig sind ... Kein Wunder, dass sich manche Kinder lebenslang mit Beschwerden herumschlagen müssen, für die bereits im Klassenzimmer der Grundstein gelegt wurde. Education 213.214 (1903). ICP1 323 3 Vermeidung von Mühe und Arbeit (die Erfahrung von zwei jungen Männern) -- Diese jungen Männer haben Aufgaben zu Hause, die sie nicht wahrnehmen. Sie haben nicht gelernt, ihre Pflicht zu tun und in ihrer Familie die Verantwortung zu übernehmen, die ihnen zukommt. Sie haben eine gewissenhafte, praktisch veranlagte Mutter, die viele Lasten auf sich nimmt, die ihre Kinder ihr nicht zumuten dürften. In dieser Weise haben sie ihre Mutter nicht geehrt, und sie haben sich auch an der Arbeit des Vaters nicht so beteiligt, wie es ihre Pflicht wäre, und so verweigern sie auch ihm die Ehre, die ihm zusteht. Sie machen nur das, wozu sie Lust haben, erfüllen aber nicht ihre Pflicht. ICP1 324 1 Sie haben sich in ihrem bisherigen Leben von selbstsüchtigen Motiven leiten lassen, haben Mühe und Arbeit gescheut und verfügen deshalb noch nicht über die Erfahrung, die man braucht, um ein erfolgreiches Leben führen zu können. Sie sind sich nicht bewusst, wie wichtig es ist, in kleinen Dingen gewissenhaft zu sein, und es fehlt ihnen das Empfinden für das, was sie ihren Eltern schuldig sind, nämlich die nahe liegenden, einfachen, kleinen Aufgaben des täglichen Lebens gewissenhaft, gründlich und ehrlich zu erledigen. Sie übersehen dabei, wie wichtig es ist, dass man sich Kenntnisse für das praktische Leben aneignet. Testimonies for the Church III, 221.222 (1872). ICP1 324 2 Erholung statt Vergnügen -- Manche meinen, Erholung und Vergnügen seien dasselbe, aber das stimmt nicht. Erholung hat etwas mit Erneuerung und Kraftschöpfen zu tun. ICP1 324 3 Indem wir Abstand vom Alltagsleben und vom Beruf gewinnen, werden Geist, Seele und Leib erfrischt und neu aufgebaut, um den kommenden Anforderungen gewachsen zu sein. Vergnügen dagegen ist vorwiegend auf "Spaß haben" ausgerichtet. Wenn es ums Vergnügen geht, scheuen viele weder Zeit, Geld noch Mühe. Sie wollen halt etwas "vom Leben haben". Meist geht dabei eine Menge Kraft verloren, die eigentlich an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnte. Gerade bei jungen Menschen blockiert die Jagd nach Vergnügen oft den wirklichen Erfolg im Leben. Education 213 (1903). ICP1 324 4 Sinnloses Vergnügen -- Unsere Freizeitgestaltung sollte nicht aus sinnlosen Vergnügen bestehen. Wir können in unserer Freizeit auch solche Dinge tun, die für uns und unsere Freunde nützlich sind und uns fähiger machen, ein erfolgreiches Christenleben zu führen. The Health Reformer, 1. Juli 1871, p. 3; The Adventist Home 493. ICP1 325 1 Der moderne Tanz -- Vergnügungssüchtige haben auf David hingewiesen, der in andächtiger Freude tanzte, und daraus eine Rechtfertigung des heutigen modernen Tanzes abgeleitet. Aber solche Schlussfolgerung ist völlig abwegig. Heutzutage werden Tanzvergnügen meist mit törichter Lustbarkeit bis in die Nacht hinein verbunden. Dabei gehen Wohlbefinden und Anstand oft verloren. Die Besucher eines Ballsaales denken nicht an Gott. Gebet und geistliche Lieder sind bei solchen Zusammenkünften fehl am Platze. ICP1 325 2 Das sollte für Christen ausschlaggebend sein: keine Vergnügungen, die ihre Neigung zu geistlichen Dingen und ihre Freude am Gottesdienst schmälern. Musik und Tanz zu fröhlichem Gotteslob bei der Überführung der Lade hatten nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit den heutigen Tänzen. Das eine diente dem Gedenken Gottes und war Lobpreis seines heiligen Namens, das andere ist eine Erfindung des Bösen, um die Menschen Gott vergessen zu lassen und ihn zu entehren. Patriarchen und Propheten 684 (1890). ICP1 325 3 Ablenkung durch Vergnügen und Unterhaltung -- Der Feind kennt viele Möglichkeiten, uns vom Studium des Wortes Gottes abzulenken. Viele verführt er dazu, Vergnügungen nachzugehen, die das fleischliche Herz befriedigen. Aber wahre Kinder Gottes suchen ihr Glück nicht in der Welt, sondern sehnen sich nach der bleibenden Freude der ewigen Stadt, in der Christus sich aufhält und wo die Erlösten für ihren Gehorsam gegen Gottes Willen ihren Lohn erhalten. Sie haben kein Interesse an den wechselhaften, billigen Vergnügungen dieses Lebens, wohl aber an den dauerhaften Freuden des Himmels. Manuskript 51, 1912; Our High Calling 284. ICP1 325 4 Dumme Gedanken und oberflächliches Geschwätz -- Warum konzentrierst du deine Gedanken nicht auf den unermesslichen Reichtum Christi, damit du anderen die wertvolle Wahrheit nahe bringen kannst? ICP1 326 1 ... Das kann uns unmöglich gelingen, wenn wir mit rastlosem Geist ständig auf der Suche sind nach Dingen, die unsere Sinne befriedigen, uns unterhalten und nicht mehr bewirken als dummes Gelächter ... Mit solchen Dingen sollten wir uns wirklich nicht befassen, wenn uns der unermessliche Reichtum Christi angeboten ist. Wir werden die Ewigkeit dafür brauchen, diesen Reichtum der Herrlichkeit Gottes und Jesu Christi zu erforschen. ICP1 326 2 Aber Gedanken, die sich mit schlechter Literatur und aufregenden Geschichten befassen und nur an Unterhaltung interessiert sind, richten sich nicht auf Christus und können keine Freude an seiner Liebe empfinden. Wer an dummen Gedanken und oberflächlichem Geschwätz Vergnügen findet, hat einen solchen Mangel an der Freude in Christus wie die Hügel von Gilboa an Regen und Tau. The Review and Herald, 15. März 1892. ICP1 326 3 Im Sog des Vergnügens -- Die heutigen Städte sind fast wie Sodom und Gomorra. Zahlreich sind die Feiertage, der Strudel von Aufregung und Vergnügung zieht Tausende von ihren vernünftigen Lebenspflichten ab. Aufregender Sport, Theaterbesuch, Pferderennen, Glücksspiele, Alkoholismus sowie Festgelage stacheln alle Leidenschaften auf. Die Jugend wird von dem allgemeinen Treiben mitgerissen. Wer Vergnügungen liebt, öffnet einer Flut von Versuchungen die Tür. Die Menschen verlieren sich in geselliger Fröhlichkeit und gedankenloser Lustbarkeit, werden von einer Zerstreuung zur andern geführt, bis sie sowohl die Lust als auch die Fähigkeit zu einer nützlichen Lebensführung verlieren. Ihre Sehnsucht nach Gott ist erkaltet, ihr geistliches Leben verfinstert. Alle edleren Regungen der Seele, alles, was Menschen mit der geistlichen Welt verbindet, ist zerstört. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 280 (1909). ICP1 326 4 Partys zum Vergnügen -- Viele erlauben den Jugendlichen, an Partys teilzunehmen, weil sie glauben, dass solche Vergnügungen für die Gesundheit und das Glück ihrer Kinder notwendig sind, aber wie viele Gefahren lauern auf diesen Wegen! Je mehr dem Wunsch nach Vergnügen nachgegeben und je mehr er gepflegt wird, desto größer wird er. Die Lebenserfahrung besteht dann hauptsächlich aus egozentrischen Vergnügungen. Gott fordert uns auf, uns in Acht zu nehmen: "Wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle." 1.Könige 10,12; Counsels to Parents, Teachers, and Students 347 (1913). ICP1 327 1 Lockeres Benehmen ist eine Gefahr -- Es gibt nur ein Verhaltensmuster für unsere Jugend: die Nachfolge Jesu. Aber wie sieht ihr Leben aus, wenn man es mit dem Leben Christi vergleicht? Ich finde es alarmierend, welch ein lockeres Benehmen die jungen Menschen heute haben, die sich zur Wahrheit bekennen. Es scheint, als spiele Gott in ihren Gedanken gar keine Rolle mehr. Ihr Kopf ist vollgestopft mit sinnlosem Zeug. Ihre Gespräche sind leeres, eitles Geschwätz. Sie haben ein großes Interesse an Musik, und Satan weiß genau, was er ihnen vorspielen muss, um ihre Gedanken so zu erregen und abzulenken, dass sie mit Christus nichts mehr zu tun haben wollen. Die Seele hat kein Bedürfnis mehr nach einem Wachstum in der Gnade Gottes. Testimonies for the Church I, 496.497 (1867). ICP1 327 2 Der Geist verliert an Kraft -- Der gleiche Zeuge, der bei Belsazars ruchlosem Verhalten gegenwärtig war, ist noch immer um uns, wohin wir auch gehen. Ihr jungen Menschen seid euch vielleicht nicht bewusst, dass Gott euch beobachtet, und glaubt deshalb, ihr könntet euch verhalten, wie es euch gerade einfällt, und so oberflächlich sein, wie ihr wollt. Aber seid euch darüber im Klaren, dass ihr für alles Rechenschaft ablegen müsst. Was ihr sät, das müsst ihr ernten, und wenn ihr eurem Haus das Fundament wegnehmt, indem ihr eurem Gehirn die Nahrung und euren Nerven die Kraft nehmt, weil ihr nichts als Zerstreuung, Lust und Leidenschaft im Kopf habt, müsst ihr dafür vor Gott Rechenschaft ablegen. Er sagt: "Ich kenne deine Werke!" The Review and Herald, 29. März 1892. ICP1 327 3 Wahlloses Vergnügen beeinträchtigt den Verstand -- So wie der wahllose und schnelle Genuss unterschiedlicher Speisen der körperlichen Gesundheit schadet, beeinträchtigt das wahllose "Schlucken" von allem, was nur annähernd wie ein Vergnügen aussieht, den Verstand, weil er nicht mehr fähig ist, geistliche Nahrung aufzunehmen. Das Verlangen nach Vergnügen wird fast genauso zur Sucht wie das Verlangen des Alkoholikers nach Alkohol. Es scheint unmöglich, der Versuchung zu widerstehen. Nüchternes Denken ist nicht erwünscht, weil es nicht befriedigt. Und in der Heiligen Schrift Worte des ewigen Lebens zu lesen, macht keinen Spaß. Brief 117, 1901. ICP1 328 1 Gefährliches Vergnügen -- Jedes Vergnügen, das sie vom persönlichen Gebet, von der Andacht oder von der Teilnahme an der Gebetsversammlung abhält, ist nicht harmlos, sondern gefährlich. Testimonies for the Church III, 223 (1872). ICP1 328 2 Genusssucht ist schädlich für Leib und Seele -- Junger Mann, ist dir bewusst, dass du durch die Entscheidungen, die du triffst, und die Einflüsse, denen du deine Seele aussetzt, deinen Charakter für die Ewigkeit entwickelst? Vor Gott kannst du nichts verstecken. Auch wenn du deinen schlechten Gewohnheiten im Geheimen nachgibst, vor Gott und den Engeln kannst du sie nicht verbergen. Sie sehen diese Dinge, und eines Tages wirst du mit ihnen konfrontiert. Gott ist nicht mit dir zufrieden, du könntest mit deinem geistlichen Wissen sehr viel weiter vorangekommen sein. ICP1 328 3 Gott hat dir viele Möglichkeiten geboten, aber du hast keine entsprechenden Werke vorzuweisen. Du hast eine Verpflichtung anderen gegenüber, aber wenn jemand seine Pflichten nicht richtig begreift, kann er sie auch nicht richtig ausüben. Man macht dann Fehler, die nicht nur zum eigenen Nachteil geraten, sondern sich auch nachteilig für andere auswirken, weil sie das falsche Verhalten übernehmen. Du gibst dich in einer Weise der Genusssucht hin, dass es sowohl deinem Körper als auch deiner Seele schadet. Deine Gewohnheiten sind unmäßig und weltlich, und du hast deine Gesundheit durch deine Lust (auf Alkohol) geschädigt. Dein Verstand leidet darunter, und du wirst keine klaren und reinen Gedanken fassen können, solange du deine üblen Gewohnheiten nicht aufgibst und dein Leben nicht mit den Naturgesetzen Gottes übereinstimmt. Brief 36, 1887. ICP1 329 1 Geh der Versuchung aus dem Weg -- Geh der Versuchung aus dem Weg! Wenn du von allen Seiten von Versuchung umgeben bist und es nicht verhindern kannst, dann darfst du dich auf die Verheißung Gottes berufen: "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht." Philipper 4,13. Gott bietet allen seine Kraft an, aber du kannst sie nur dann in Anspruch nehmen, wenn du dir deiner Schwachheit und Sünde bewusst bist. ICP1 329 2 Jesus Christus, dein Erlöser, ruft dich auf, einen festen Standpunkt für die ewige Wahrheit einzunehmen! Wenn du bereit bist, seine Last auf dich zu nehmen, wird er dich in seinem ewigen Reich mit seiner Herrlichkeit krönen. Wenn du alles für ihn aufgibst, wird er dein Erlöser sein, aber wenn du lieber eigene Ziele verfolgst, führt der Weg in die Dunkelheit, bis es zu spät ist. Testimonies for the Church III, 45.46 (1872). ICP1 329 3 Setze die richtigen Ziele -- Liebe das Gute, weil es richtig ist, und betrachte deine Gefühle und Gedanken im Licht des Wortes Gottes. Wenn du falsche Ziele verfolgst, führt das mit Sicherheit ins Elend. Ich versuche, genau das wiederzugeben, was mir in dieser Angelegenheit gesagt wurde. Obwohl meine Feder einen kurzen Augenblick zögert, kommen mir doch wieder die richtigen Gedanken, und ich möchte, dass du sie verstehst. ICP1 329 4 Setze dir Ziele, die der Ehre Gottes dienen, weil sie geheiligt sind durch den Heiligen Geist. Lass das heilige Öl, das von den beiden Ölzweigen kommt, während es auf dem Altar deiner Seele verbrennt, ein heiliges Licht ausstrahlen. Diese beiden Ölzweige sind ein Symbol für die reichliche Ausgießung des Heiligen Geistes. Brief 123, 1904. ------------------------Kapitel 34: Das Gewissen ICP1 330 1 Die richtige Bewertung des Gewissens -- Gott gab den Menschen mehr als nur das biologische Leben. Er liebte die Welt so sehr, dass "er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben". Er erwartet, dass alle, für die er ein so großes Opfer gebracht hat, diese Liebe annehmen, seinem Beispiel folgen und sich nach seinem Willen richten. Er erwartet, dass sie auf seine Liebe, die er ihnen durch seine Bereitschaft zur Selbstverleugnung erwiesen hat, reagieren, indem sie sich ebenso selbst verleugnen für andere. Er erwartet von ihnen, dass sie ihre körperlichen und geistigen Kräfte seinem Dienst weihen. ICP1 330 2 Er gibt seine Zuneigung und erwartet, dass sie diese wertvolle Gabe zu seiner Ehre einsetzen. Er hat ihnen ein Gewissen gegeben und verbietet ihnen, dieses zu missbrauchen. Vielmehr erwartet er, dass es den Platz einnimmt, den er vorgesehen hat: als oberste Autorität unter Gott. The Southern Work, 1. März 1904. ICP1 330 3 Beherrsche dein Gewissen und entwickle ein freundliches Wesen -- Wir sollten alle ein freundliches Wesen entwickeln und uns von unserem Gewissen leiten lassen. Der Geist der Wahrheit wirkt Gutes in den Menschen, wenn sie ihn in ihren Herzen annehmen. Er wirkt wie Sauerteig, der alles durchdringt, bis sich der ganze Mensch von den Grundsätzen des Geistes lenken lässt. Er öffnet Herzen, die durch die Habsucht versteinert waren, und Hände, die vorher nie etwas für menschliches Leid übrig hatten. Freigebigkeit und Freundlichkeit sind die Folge. Testimonies for the Church IV, 59 (1876). ICP1 331 1 Ein reines Gewissen ist ein wunderbarer Besitz -- Es ist wunderbar, ein reines Gewissen zu haben, das frei ist von Angriffen gegen Gott und Menschen. Manuskript 126, 1897; Our High Calling 143. ICP1 331 2 Unterdrückung des Gewissens ist eine große Gefahr -- Tag für Tag entscheiden Menschen über ihr ewiges Schicksal. Es wurde mir gezeigt, dass sich viele in großer Gefahr befinden. Wenn ein Mensch etwas tut oder sagt, wofür er eine endgültige Strafe verdient hätte, kann ihn nur die Kraft Gottes retten. ICP1 331 3 Sein Charakter muss umgewandelt werden, bevor er ein gutes Gewissen haben kann, das frei ist von Verstößen gegen den Willen Gottes und Angriffen gegen die Menschen. Das Ich muss absterben, und Jesus muss die Herrschaft im Herzen übernehmen. Wenn die Menschen das Licht, das Gott ihnen gegeben hat, zurückweisen, verletzen sie ihr Gewissen und treten es mit Füßen. Sie befinden sich in großer Gefahr, denn ihre ewige Zukunft steht auf dem Spiel. Brief 162, 1903. ICP1 331 4 Satans Versuche, das Gewissen zu unterdrücken -- Satan benutzt seinen Einfluss, um die Stimme des Gewissens und die Stimme Gottes zu unterdrücken, und die Welt verhält sich so, als sei ihm dies gelungen. Menschen haben ihn zu ihrem Führer gewählt. Sie stehen unter seinem Banner. Sie kommen nicht zu Christus, um das Leben zu gewinnen. Verblendet durch Satans Vergnügungsangebot, streben sie nach Dingen, die vergehen, während man sie gebraucht. Manuskript 161, 1897. ICP1 331 5 Ein falscher Schritt verändert ein ganzes Leben -- Ein unachtsamer Augenblick, der das Gewissen dazu verführt, gegen Gottes ausdrücklichen Willen zu handeln, ein Schritt vom Weg rechter Grundsätze kann eine entscheidende Veränderung im Leben einleiten ... Wir sind nur dann sicher, wenn wir auf dem Weg gehen, den Christus uns vorzeichnet. Dieser Weg wird immer klarer werden, bis wir den vollkommenen Tag des Herrn erreichen. Brief 71, 1898. ICP1 332 1 Wer gegen sein Gewissen handelt, schwächt es -- Ein einmal geschwächtes Gewissen ist stark geschwächt. Es braucht die Kraft, die aus steter Wachsamkeit und unaufhörlichem Gebet erwächst. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 182 (1868). ICP1 332 2 Ein schwaches Gewissen wird unzuverlässig -- Wer sich von der Wahrheit abwendet, weil er befürchtet, dass sie seinen geschäftlichen Interessen schadet, wendet sich von Gott und seinem Licht ab. Er verkauft seine Seele auf einem billigen Markt. Sein Gewissen reagiert nicht mehr zuverlässig. Indem er gegen sein Gewissen handelte, hat er sich auf ein Geschäft mit Satan eingelassen. Ein reines, aufrechtes Gewissen aber wäre für ihn mehr wert gewesen als die ganze Welt. Wer das Licht zurückweist, hat teil an der verbotenen Frucht, wie Adam und Eva im Garten Eden. Manuskript 27, 1900. ICP1 332 3 Der Verlust eines reinen Gewissens lähmt -- Wenn du die Reinheit deines Gewissens verlierst, wird deine Seele ein Schlachtfeld Satans. Zweifel und Ängste entstehen und lähmen deine Kraft, so dass du entmutigt wirst. Du weißt, dass einige von euch, weil sie genau wussten, dass sie Gott so nicht mehr gefallen, anstelle ihrer verlorenen Gotteskindschaft weltliche Gesellschaft und aufregende weltliche Vergnügungen suchen. Brief 14, 1885. ICP1 332 4 Ein schlechtes Gewissen ist ein Tyrann -- Ein schlechtes Gewissen wirft sich gerne zum Herrscher über das Gewissen anderer auf. Brief 88, 1896. ICP1 332 5 Satan beherrscht ein durch Alkohol unempfindlich gewordenes Gewissen -- Ein Trinker verkauft seinen Verstand für ein Glas Gift. Satan beherrscht seinen Geist, seine Gefühle und sein Gewissen. Ein solcher Mensch zerstört den Tempel Gottes. Schwarzer Tee hat eine ähnliche Wirkung. Und trotzdem stellen viele solche Dinge auf ihren Tisch und unterdrücken damit gottgegebene Fähigkeiten im Menschen. Manuskript 130, 1899; Temperance 79.80. ICP1 333 1 Die Ernährung hat Auswirkungen auf das Gewissen -- Schwere Speisen und Genussmittel sind schädlich für das Blut, sie erregen das Nervensystem und beeinträchtigen oft das moralische Empfinden, sodass wir uns nicht mehr von Verstand und Gewissen leiten lassen, sondern von der Sinnlichkeit. Christian Temperance and Bible Hygiene 134 (1890); Counsels on Diet and Foods 243. ICP1 333 2 Gesundheit und Gewissen -- Gesundheit ist ein unermesslicher Segen, und sie hat mehr mit dem Gewissen zu tun, als viele glauben. Sie hat auch eine Menge zu tun mit unserer Arbeitskraft, und jeder Prediger sollte sich bewusst sein, dass er sich als gewissenhafter Hirte seiner Herde so gesund wie möglich erhalten muss. Gospel Workers 175 (1892); Counsels on Health 566. ICP1 333 3 Ein gutes Gewissen ist ein Heilmittel -- Wenn es dir nicht gut geht und du dich überlastet fühlst, brauchst du dich nicht in dich selbst zurückzuziehen wie ein Blatt an einem abgebrochen Ast, das sich zusammenzieht und vertrocknet. Fröhlichkeit und ein reines Gewissen sind die beste Medizin, um deine Gesundheit wiederherzustellen. The Health Reformer, 1. Juni 1871, p. 9; My Life Today 177. ICP1 333 4 Möglichkeit einer falschen Gewissensentscheidung -- Manche hegen den Gedanken, dass grundsätzlich alles richtig ist, was ein Mensch mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Die Frage ist: Hat dieser Mensch ein richtig ausgebildetes, gutes Gewissen, oder wird es von seinen eigenen vorgefassten Meinungen bestimmt? Das Gewissen darf nicht das "So spricht der Herr" ersetzen. Nicht jedes Gewissen ist gleich und stimmt mit dem Gewissen anderer Menschen überein. Manches Gewissen wurde unterdrückt und ist tot. Gewissensentscheidungen können sowohl richtig als auch falsch sein. Paulus glaubte nicht an Jesus von Nazareth, verfolgte die Christen von Stadt zu Stadt und glaubte, dabei gewissenhaft den Willen Gottes zu erfüllen. Brief 4, 1889. ICP1 334 1 Menschliches Verständnis ist ein unsicherer Wegweiser -- "Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein." Matthäus 6,22.23. ICP1 334 2 Diese Worte haben zweierlei Bedeutung. Sie sagen die Wahrheit über die Augen als Licht des Leibes, mit dem wir sehen können, was um uns herum vorgeht. Und sie sagen etwas aus über das geistige Auge, das Gewissen, mit dem wir zwischen Gut und Böse unterscheiden. Wenn das Gewissen, das Auge der Seele, vollkommen gesund ist, erkennt die Seele die Dinge richtig. ICP1 334 3 Wenn aber das Gewissen von einem menschlichen Verständnis gelenkt wird, das nicht durch die Gnade Christi gemildert ist, ist die Seele nicht gesund und kann die Dinge nicht im rechten Licht erkennen, sondern lässt sich von der Phantasie leiten. ICP1 334 4 Du brauchst ein klares, mitfühlendes Augenlicht. Dein Gewissen wurde fehlgeleitet und ist verhärtet, aber wenn du willig bist, den rechten Weg zu gehen, wird es wieder milder. Brief 45, 1904. ICP1 334 5 Wann wir uns auf unser Gewissen verlassen können -- Du sagst: "Mein Gewissen verpflichtet mich nicht, die Gebote Gottes zu halten." Im Wort Gottes steht jedoch, dass wir ein taugliches und ein untaugliches Gewissen haben können, und wenn dich dein Gewissen nicht verurteilt, weil du die Gebote Gottes nicht hältst, bedeutet das nicht, dass du in den Augen Gottes nicht verurteilt bist. ICP1 334 6 Bringe dein Gewissen unter das Wort Gottes und stelle fest, ob dein Leben und dein Charakter mit den Grundsätzen der Gerechtigkeit übereinstimmen, die Gott darin offenbart. Dann kannst du entscheiden, ob du einen vernünftigen Glauben hast und ob dein Gewissen etwas taugt. Man kann sich nur dann auf das menschliche Gewissen verlassen, wenn es unter dem Einfluss der Gnade Gottes steht. Satan bemächtigt sich eines verdunkelten Gewissens und kann die Menschen durch alle möglichen Täuschungen verführen, weil sie sich nicht Gott zum Ratgeber wählen. Viele erfinden ein eigenes Evangelium, und in der gleichen sorglosen Weise ersetzen sie die Gebote Gottes durch eigene. The Review and Herald, 3. September 1901. ICP1 335 1 Gottes Wort ist der Maßstab -- Es reicht nicht aus, wenn ein Mensch nur seinem eigenen Gewissen folgt ... Die wesentliche Frage ist: Stimmt das Gewissen mit dem Wort Gottes überein? Wenn nicht, kann man sich nicht gefahrlos darauf verlassen. Das Gewissen muss von Gott erleuchtet sein, und dazu muss man sich Zeit nehmen für Bibelstudium und Gebet. Nur dann wird der Geist gefestigt und gestärkt. Brief 21, 1901; Our High Calling 143. ICP1 335 2 Verändert das Gewissen dein Leben? -- Du hast wahrscheinlich ein Gewissen, und dieses Gewissen bewirkt in dir die Überzeugung, aber die Frage ist: Bewegt diese Überzeugung etwas in dir? Erreicht sie dein Herz, verändert sie deinen inneren Menschen? Reinigt sie den Tempel deiner Seele von allem Unrecht? Das ist es, was wir brauchen, denn wir sind genauso anfällig wie damals die Kinder Israel; und wenn du deine Sünden erkennst, bemühe dich mit Ausdauer darum, davon frei zu werden. Manuskript 13, 1894. ICP1 335 3 Der Einfluss der Wahrheit auf das Gewissen und auf das Herz -- Der Psalmist sagt: "Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreut es und macht klug die Unverständigen." Psalm 119,130. ICP1 335 4 Wenn die Wahrheit nur das Gewissen anspricht, verursacht das nur ungute Gefühle, wenn sie aber das Herz erreicht, begibt sich der ganze Mensch unter die Herrschaft Christi. Auch die Gedanken sind dann vom Geist Christi beherrscht, weil der Wille dem Willen Gottes untergeordnet ist. "Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht." Philipper 2,5. Wen der Herr frei macht, der ist wirklich frei und kann nicht mehr durch die Sünde gebunden werden. Manuskript 67, 1894. ICP1 335 5 Wahrheit, die nur vom Gewissen akzeptiert wird, greift die Seele an -- Das Gewissen sagte jedem ehrlichen Juden, dass Jesus Christus der Sohn Gottes war, aber ihr Herz weigerte sich, die Wahrheit anzunehmen, weil sie stolz und ehrgeizig waren. Sie entschieden sich dagegen, verweigerten sich dem Licht und lehnten es ab. Wenn die Wahrheit nur das Gewissen erreicht und nicht das Herz, beunruhigt sie nur die Seele. ICP1 336 1 Wenn sich aber das Herz der Wahrheit öffnet, akzeptiert die Seele ihre reinen Grundsätze, und das verändert auch das Gewissen. Der Heilige Geist öffnet uns das Herz, und seine verändernde Kraft kann man an unserem veränderten Charakter erkennen. Manuskript 130, 1897. ICP1 336 2 Gott setzt das Gewissen nicht unter Druck -- Gott zwingt nie, weder den Willen noch das Gewissen. Satan hingegen nimmt, um jene in seine Gewalt zu bringen, die er auf keine andere Weise verführen kann, beständig seine Zuflucht zum Zwang durch Grausamkeit. Mit Furcht oder Gewalt bemüht er sich, das Gewissen zu beherrschen und Huldigungen für sich selbst zu gewinnen. Der große Kampf 592 (1888). ICP1 336 3 Wenn das Gewissen eine sichere Richtschnur ist -- Wenn unser Gewissen eine sichere Richtschnur ist, werden wir nicht lange argumentieren, wenn wir Weisung aus dem Wort Gottes erhalten. Wir lassen uns nicht durch menschlichen Rat davon abbringen, und kein Geschäft wird uns vom Gehorsam abhalten. Keine selbstsüchtigen Interessen werden unser Studium trüben, sondern wir werden uns in dem Bewusstsein mit dem Wort Gottes befassen, dass es hier um unser ewiges Leben geht. Manuskript 27, 1900. ICP1 336 4 Gefühle und Wünsche dem Verstand und dem Gewissen unterordnen -- Um nicht zu sündigen, müssen wir den Anfängen wehren. Gefühle und Wünsche müssen dem Verstand und dem Gewissen untergeordnet werden. Unheilige Gedanken müssen wir sofort zurückweisen. Geht in euer Kämmerlein, ihr Nachfolger Christi! Betet im Glauben von ganzem Herzen. Satan hat seine Schlingen ausgelegt, und ihr braucht Hilfe von oben, wenn ihr seinen Fallen entgehen wollt. Testimonies for the Church V, 177 (1882). ICP1 337 1 Aber es liegt an euch, eure Gefühle und Leidenschaften zu beherrschen, indem ihr sie in Ruhe dem Verstand und dem Gewissen unterordnet. So verliert Satan seine Macht über eure Seele. The Review and Herald, 14. Juni 1892; Our High Calling 87. ICP1 337 2 Narben bleiben -- Was hat dieser unehrliche Mensch durch sein weltliches Verhalten gewonnen? Welch hohen Preis muss er für seinen Erfolg bezahlen? Er opfert dafür seinen guten Charakter und begibt sich auf den Weg ins Verderben. Er kann sich bekehren, das Unrecht, das er seinen Mitmenschen zufügt, erkennen und versuchen, so viel wie möglich wieder gut zu machen, aber die Narben auf seinem verletzten Gewissen werden bleiben. The Signs of the Times, 7. Februar 1884; The S.D.A. Bible Commentary III, 1158. ICP1 337 3 Christi Gnade genügt für ein schuldiges Gewissen -- Wenn die Sünde um die Vorherrschaft im Herzen kämpft, wenn Schuld die Seele bedrückt und das Gewissen belastet, wenn der Verstand durch Unglauben fehlgeleitet ist, denkt immer daran, dass Christi Gnade genügt, um Sünde und Dunkelheit zu vertreiben. Wenn wir eine Beziehung mit dem Erlöser eingehen, gewinnen wir Frieden. The Ministry of Healing 250 (1905). ICP1 337 4 Du entscheidest selbst, was aus dir wird -- Ich warne dich noch einmal davor, dass du am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen musst. Übergib dich Christus ohne zu zögern. Nur er kann dich durch die Kraft seiner Gnade erlösen. Nur er kann deine geistigen und moralischen Neigungen gesund machen. Du selbst kannst dafür sorgen, dass du warmherzig und mit der Liebe Gottes gefüllt wirst, dass du verständig und erwachsen wirst, dass dein Gewissen rein wird und schnell reagiert, dass dein Wille geheiligt und rechtschaffen wird und alles dem Geist Gottes untergeordnet. ICP1 337 5 Du selbst entscheidest, was aus dir wird. Wenn du dich für das Rechte entscheidest, aufhörst, Unrecht zu tun, und stattdessen lernst, Gutes zu tun, dann kannst du wirklich glücklich werden. Du wirst die Kämpfe des Lebens erfolgreich bestehen und in einem besseren Leben Ehre und Herrlichkeit empfangen. "... So wählt heute, wem ihr dienen wollt." Josua 24,15; Testimonies for the Church II, 564.565 (1870). ICP1 338 1 Das Gewissen anderer nicht negativ beeinflussen -- Die religiöse Gewissensfreiheit ist ein wertvolles Gut, das kein Mensch angreifen darf, egal in welcher Position er sich befindet. Nebukadnezar bot den Hebräern eine zweite Chance, aber als sie diese ausschlugen, wurde er außerordentlich zornig und warf sie in den Feuerofen, den er siebenmal stärker aufheizen ließ als sonst. Voll Glauben und Vertrauen antworteten ihm die jungen Männer: "Unser Gott kann uns erretten, und wenn er es nicht tut, dann vertrauen wir trotzdem auf unseren Gott." Brief 90, 1897. ICP1 338 2 Kein Kriterium für andere -- Gott möchte nicht, dass wir unser Gewissen zu einem Kriterium für andere machen. Deine Aufgabe ist es, ein fröhlicher, kultivierter, uneigennütziger Mensch zu werden und deine Umgebung glücklich zu machen. Testimonies for the Church IV, 62 (1876). ICP1 338 3 Es ist Sache der Eltern, ihren Kindern zu helfen, ein reines Gewissen zu bewahren -- Ich wurde beauftragt, allen Eltern zu sagen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, ihren Kindern zu helfen, ein reines Gewissen zu bewahren. Führt sie an das Wort Gottes heran und erzählt ihnen, dass sie Gottes Kinder sind. Vergesst nicht, dass euch Gott dazu ausersehen hat, über sie zu wachen. Wenn ihr sie gesund ernährt und kleidet und sie geduldig mit dem Wort Gottes vertraut macht, sie Zeile um Zeile lehrt, hier ein wenig und da ein wenig, und viel für sie betet, werden eure Bemühungen reich belohnt. Manuskript 4, 1905. ICP1 338 4 Das Gewissen reinigen -- Jeder Bereich der Seele ist mehr oder weniger verunreinigt und muss gereinigt werden. Auch das Gewissen muss symbolisch von Spinnweben befreit werden. Die Fenster der Seele, die in Richtung Erde zeigen, müssen geschlossen, die in den Himmel weisenden dafür umso weiter geöffnet werden, damit das helle Licht der Sonne der Gerechtigkeit ungehindert eindringen kann. Die biblischen Grundsätze müssen aufgefrischt und der Geist klar und rein erhalten werden, damit er zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Wenn du das Gebet des Herrn wiederholst und dann versuchst, seine Grundsätze in deinem Leben zu verwirklichen, wird der Heilige Geist dein Herz und deine Seele erfrischen und dir die Kraft geben, ein wertvolles, geheiligtes Leben zu führen. Manuskript 24, 1901. ICP1 339 1 Ein reines Gewissen bringt Frieden -- Innerer Friede und ein Gewissen, das sich nicht gegen Gott auflehnt, erfrischt und belebt den Verstand wie der Tau die Pflanzen. Man kann den Willen besser beherrschen, interessiert sich für die richtigen Dinge, ist entschiedener und doch frei von Halsstarrigkeit. Die Andachten sind angenehm, weil sie geheiligt sind, und deine Ernsthaftigkeit kann zum Segen für deine Umgebung werden. Mit der Zeit wird diese Ruhe und dieser Frieden ein natürlicher Teil deines Lebens, der auf deine Umgebung ausstrahlt und von dort wieder auf dich zurückfällt. Je mehr du diesen himmlischen Frieden in Anspruch nimmst und Ruhe für deine Seele findest, desto mehr nimmt er zu. Das ist eine freudige Angelegenheit, die dein moralisches Empfinden nicht einfach nur einlullt, sondern es hell wach macht und dich neu belebt. Vollkommener Friede ist eine himmlische Gabe. Engel besitzen sie, und Gott möge dir helfen, diesen Frieden ebenfalls zu erwerben. Testimonies for the Church II, 327 (1869). ------------------------Kapitel 35: Der Einfluss der Wahrnehmung ICP1 343 1 Eine natürliche Folge der Wahrnehmung -- Es ist ein Gesetz der geistigen wie auch der geistlichen Natur, dass wir, indem wir uns mit einer Sache näher beschäftigen, umgewandelt werden. Das Gemüt passt sich allmählich den Dingen an, bei denen man es verweilen lässt. Es wird dem ähneln, was zu lieben und zu verehren ihm Gewohnheit geworden ist. Der große Kampf 557 (1888). ICP1 343 2 Der anhaltende Kontakt mit dem Bösen verdarb die Menschen vor der Sintflut -- Da sie sich ständig mit Bösem befassten, veränderten sich die Menschen entsprechend, bis Gott ihre Sündhaftigkeit unerträglich wurde und die Flut sie vernichtete. Special Testimonies on Education 44 (Mai 1896); Fundamentals of Christian Education 422. ICP1 343 3 Eine Veränderung zum Guten -- Wenn wir zu Jesus aufschauen, wird unsere Vorstellung von Gott immer klarer, und gleichzeitig ändert sich unser ganzes Wesen, das dann von Güte und Nächstenliebe geprägt ist. Auf diese Weise werden wir dem Bild Gottes immer ähnlicher und vertiefen ständig unsere Gotteserkenntnis. Wir treten in enge Gemeinschaft mit dem Himmel und erhalten die wachsende Fähigkeit, den Reichtum der Erkenntnis und Weisheit des Ewigen in uns aufzunehmen. Bilder vom Reiche Gottes 291 (1900). ICP1 343 4 Nachteilige Veränderung -- Indem wir auf den Herrn schauen, werden wir verwandelt. Und weil jene heiligen Verordnungen, in denen Gott den Menschen die Vollkommenheit und Heiligkeit seines Charakters offenbart, vernachlässigt werden und weil das Denken des Volkes von menschlichen Lehren und Ansichten gefesselt ist, so ist es nicht verwunderlich, dass die lebendige Frömmigkeit in den Kirchen abgenommen hat. Der Herr sagte: "Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben." Jeremia 2,13; Der große Kampf 478. ICP1 344 1 Unser Leben verändert sich durch das, was wir sehen -- Das Wort Gottes ist ein Licht auf unseren Wegen. "Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige." Psalm 119,11. Ein Herz, das sich mit dem Wort Gottes beschäftigt, ist vor Satans Angriffen geschützt. Alle, die Christus zu ihrem täglichen Begleiter machen und eine freundschaftliche Beziehung mit ihm eingehen, werden spüren, dass sie von Engeln umgeben sind, und wenn sie auf Jesus schauen, werden sie ihm immer ähnlicher. Wenn wir uns mit ihm beschäftigen, verändern wir uns so, wie Gott es mit uns beabsichtigt. Unser Charakter verändert sich zum Guten, wird feiner und milder und fähig für das Reich Gottes. Testimonies for the Church IV, 616 (1818). ICP1 344 2 Eine Auswahl treffen -- Gott wünscht nicht, dass wir alles hören oder sehen, was angeboten wird. Es ist ein großer Segen, wenn wir die Augen und Ohren vor Dingen verschließen, die uns schaden. Das wichtigste Anliegen sollte uns sein, eine klare Sicht für unsere eigenen Fehler und ein flinkes Ohr zu haben, um zu hören, wenn wir ermahnt und belehrt werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass wir nicht richtig hinhören und vergessen, sodass wir, weil wir keine Hörer des Wortes sind, auch keine Täter des Wortes werden. Testimonies for the Church I, 707.708 (1868). ICP1 344 3 Wach bleiben! -- Wenn du aufgefordert wirst, an einer Ausschusssitzung teilzunehmen, frage dich, ob du in der Verfassung bist, alles richtig aufzunehmen und abzuwägen. Wenn du in keiner guten Verfassung bist und deine Gedanken nicht klar sind, hast du kein Recht, an der Sitzung teilzunehmen. Bist du reizbar? Hast du gute Laune oder bist du verärgert, widerspenstig und bereit zu übereilten Beschlüssen? Bist du streitlustig? Wenn das so ist, gehe nicht zu der Sitzung, denn wenn du hingehst, wird es nicht der Ehre Gottes dienen. ICP1 345 1 Nimm eine Axt zur Hand und hacke Holz oder suche dir eine andere körperliche Betätigung, um dich abzureagieren und dich zu beruhigen. So sicher, wie dein überlasteter Magen sich auf den Zustand deines Gehirns auswirkt, so sicher würden deine Worte eine Verunsicherung in der Sitzung verursachen. Durch überlastete Verdauungsorgane werden mehr Schwierigkeiten hervorgerufen, als viele glauben mögen. Manuskript 62, 1900; Medical Ministry 295. ICP1 345 2 Unsere Wahrnehmung wird von körperlichen Gewohnheiten beeinflusst -- Wer einen klaren Verstand haben möchte, um Satans Machenschaften zu durchschauen, muss seinen Appetit unter die Herrschaft seines Gewissens bringen und der Vernunft unterordnen. Seelische Kraft und moralisches Verhalten sind eine Voraussetzung für geistlichen Fortschritt. Die Stärke oder Schwäche unseres Verstandes hat eine Menge mit unserer Brauchbarkeit in diesem Leben und letztendlich auch mit unserer Erlösung zu tun. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236.237. ICP1 345 3 Übung verbessert unsere Auffassungsgabe -- Geist und Körper müssen im rechten Verhältnis ausgelastet werden, damit Gesundheit und Kraft erhalten bleiben. Die Jugend bringt dann für das Studium des Wortes Gottes ein gesundes Auffassungsvermögen und ausgeruhte Nerven mit. Dann hat sie vernünftige Gedanken und kann die Kostbarkeiten behalten, die ihr aus dem Worte Gottes dargeboten werden. Sie wird sich die Wahrheiten der Bibel aneignen und als Ergebnis ein Unterscheidungsvermögen für das bekommen, was Wahrheit ist. Dann kann sie jedermann, der Grund der Hoffnung fordert, die in ihr ist, mit Sanftmut und Ehrfurcht antworten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 400 (1900). ICP1 346 1 Je vollkommener wir werden, desto besser wird unsere Aufnahmefähigkeit -- Je mehr sich der Mensch der sittlichen Vollkommenheit nähert, desto schärfer sind seine Empfindungen, desto genauer nimmt er die Sünde wahr, und desto mehr fühlt er mit den Leidenden. Der große Kampf 571 (1911). ICP1 346 2 Trauer trübte Marias Sicht -- Darauf wandte sie sich von den Engeln ab. Sie meinte, sie müsse jemanden finden, der ihr Auskunft geben könnte, was mit Jesu Leichnam geschehen sei. Da wurde sie von einer anderen Stimme angesprochen: "Weib, was weinest du? Wen suchest du?" Mit durch Tränen verdunkeltem Blick erkannte Maria die Gestalt eines Mannes. Sie glaubte, es sei der Gärtner, und fragte ihn: "Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt, so will ich ihn holen." Johannes 20,15; Das Leben Jesu 793 (1898). ICP1 346 3 Jesus an der Stimme erkennen -- Doch plötzlich sagte Jesus mit der ihr so wohl bekannten Stimme zu ihr: "Maria!" Auf einmal wusste sie, dass es kein Fremder war, der sie auf diese Weise anredete, und als sie sich umdrehte, sah sie Christus lebendig vor sich stehen. In ihrer Freude vergaß sie, dass er inzwischen gekreuzigt worden war. Sie stürzte auf ihn zu, als wollte sie seine Füße umschlingen, und rief: "Rabbuni!" Das Leben Jesu 793 (1889). ICP1 346 4 Die Esslust kann sich negativ auf die Aufnahmefähigkeit auswirken -- Der Erlöser der Welt wusste, dass sich die Esslust so negativ auf die Aufnahmefähigkeit auswirken kann, dass die Menschen heilige und ewige Dinge nicht mehr wahrnehmen können. Er wusste, dass die übertriebene Esslust sich nachteilig auf die moralische Einstellung eines Menschen auswirkt und dass sich die Menschen dringend von ganzem Herzen und mit Leib und Seele von ihrem selbstsüchtigen Leben bekehren müssen. Brief 158, 1909; Medical Ministry 264. ICP1 346 5 Sünde beeinträchtigt die Aufnahmefähigkeit -- Die Sünde verdunkelt unseren Verstand und beeinträchtigt unsere Aufnahmefähigkeit. Wenn die Sünde aus dem Herzen verdrängt wird, breitet sich das Licht der Herrlichkeit Gottes darin aus, und im Angesicht Jesu können wir ausrufen: "Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue!" 2.Mose 34,6. Durch sein Licht werden wir das Licht erkennen, bis unser Verstand, unser Herz und unsere Seele umgewandelt sind in das Ebenbild unseres heiligen Gottes. The Ministry of Healing 464.465 (1905). ICP1 347 1 Die Aufnahmefähigkeit verringert -- Durch Stolz, Eigenliebe, Hass, Neid und Eifersucht wird unsere Aufnahmefähigkeit gemindert. Testimonies for the Church II, 605 (1871). ICP1 347 2 Wie Christus mit der mangelnden Aufnahmefähigkeit von Sündern umgeht -- Christus erniedrigte sich so weit, dass er die menschliche Natur annahm, um gefallene Menschen zu erreichen und emporzuziehen. Doch die Sinne der Menschen waren durch die Sünde verfinstert, ihre Fähigkeiten gelähmt und ihr Auffassungsvermögen abgestumpft, sodass sie unter dem Gewand der Menschlichkeit sein göttliches Wesen nicht erkennen konnten. Dieser ihnen anhaftende Mangel an Verständnis hinderte das Werk, das er für sie vollbringen wollte; und um seinen Lehren Nachdruck zu verleihen, sah er sich oftmals gezwungen, seine Stellung zu erklären und zu verteidigen. Dadurch, dass er auf das Geheimnisvolle und Göttliche seines Wesens hinwies, suchte er ihre Gedanken in eine Bahn zu leiten, die der umgestaltenden Kraft der Wahrheit dienlich war. ICP1 347 3 Um göttliche Wahrheiten zu veranschaulichen, benutzte er Bilder aus der Natur, mit denen sie vertraut waren. So wurde der Herzensboden vorbereitet, den guten Samen zu empfangen. Jesus ließ seine Zuhörer fühlen, dass seine Bedürfnisse dieselben waren wie die ihren und dass er ihre Freuden und ihren Kummer mitempfand. Zur gleichen Zeit sahen sie ihn eine Hoheit und Kraft offenbaren, die die ihrer geachtetsten Rabbiner weit übertraf. Die Lehren Christi zeichneten sich durch eine Einfachheit, Würde und Kraft aus, die ihnen bis dahin unbekannt war. Unwillkürlich riefen sie aus: "Es hat nie ein Mensch so geredet wie dieser Mensch." Johannes 7,46. Das Volk lauschte ihm gern. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 311.312 (1889). ICP1 348 1 Unbeherrschte Leidenschaften schaden der Aufnahmefähigkeit -- Die niederen Leidenschaften muss man streng unter Kontrolle halten, denn wenn man ihnen freien Lauf lässt, wirkt sich das außerordentlich schädlich auf die Aufnahmefähigkeit aus. Der Blutkreislauf funktioniert nicht mehr so, dass alle Organe des Körpers gleichmäßig durchblutet werden, und das wirkt sich nachteilig auf die Funktion des Gehirns aus. Krankheit ist die Folge. Ein Mann kann nicht gesund werden, wenn er sein Unrecht nicht einsieht und sich ändert. Letters from Ellen G. White to Sanitarium Workers XV, 18 (3. April 1900); Counsels on Health 587. ICP1 348 2 Man kann den Geist dazu erziehen, Sünde richtig zu finden -- Ehe ein Christ offen sündigt, geht meistens, von der Welt unbeobachtet, ein langer Vorbereitungsprozess in seinem Innern vor sich. Die Gesinnung wandelt sich ja nicht auf einmal von Reinheit und Heiligkeit zu Gottlosigkeit, Verdorbenheit und Verbrechertum. Um die nach Gottes Ebenbild Geschaffenen entarten zu lassen bis zur Freude am Bösen und an der Gewalttätigkeit, braucht es seine Zeit. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Wer unreinen Gedanken nachhängt, kann sich schließlich so verändern, dass er an der Sünde, die er einst verabscheute, Gefallen findet. Patriarchen und Propheten 440.441 (1890). ICP1 348 3 Spielzeug für den Feind -- Gott erlaubt nicht, dass sich der Mensch über die biologischen Gesetze hinwegsetzt. Aber die Menschen geben Satans Versuchungen nach und essen und trinken unmäßig. Ihre feinen Empfindungen werden durch ihre Triebhaftigkeit unterdrückt. ICP1 348 4 Wenn die Triebe die Oberhand gewinnen, unterwirft sich der Mensch, der nur ein wenig niedriger geschaffen wurde als die Engel und zu sehr großen Leistungen fähig wäre, Satan und lässt sich von ihm beherrschen. Das gelingt diesem leicht bei Menschen, die durch ihre Esslust gebunden sind. Durch Unmäßigkeit opfern manche die Hälfte, einige sogar zwei Drittel ihrer geistigen, seelischen und körperlichen Kraft und werden so zum Spielball des Feindes. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236. ICP1 349 1 Empfehlung an jemanden, der unter Einbildung leidet -- Schwester D. wurde in einigen Dingen getäuscht. Sie denkt, dass Gott ihr eine besondere Lehre vermittelt, und ihr beide glaubt daran und reagiert entsprechend. Doch was sie an besonderem Gedankengut zu besitzen glaubt, ist nichts weiter als eine Täuschung des Feindes. Sie besitzt eine rasche Auffassungsgabe und ist auch schnell bereit sich einzubringen, aber sie ist auch sehr empfindlich. Satan nutzt diese Eigenschaften für seine Zwecke und lenkt euch beide vom rechten Weg ab. ICP1 349 2 Bruder D., du hängst dich seit längerer Zeit an die Ideen von Schwester D. und bist nichts weniger als ihr Gefolgsmann; aber viel von dem, was sie an vermeintlich wichtigem Gedankengut verbreitet, ist nichts weiter als Eifersucht. Sie betrachtet alles mit einem scharfen, eifersüchtigen Blick, vermutet hinter allem etwas Böses und vertraut keinem mehr. Dadurch ist sie unglücklich, leidet seelisch und zweifelt, anstatt zu glauben und zu vertrauen. Diese negativen Wesenszüge lenken ihre Gedanken in eine bedrückende Richtung; sie vermutet Böses, wo gar nichts Böses zu finden ist, und in ihrer Überempfindlichkeit fühlt sie sich vernachlässigt, beleidigt und verletzt, obwohl dazu kein Grund besteht ... ICP1 349 3 Diese negativen Charakterzüge müssen sich ändern, denn sonst erleidet ihr beide irgendwann Schiffbruch im Glauben. Testimonies for the Church I, 708.709 (1868). ICP1 349 4 Beschäftigt euch nicht mit Satans Macht -- Liebe Geschwister, durch Anschauen werden wir umgewandelt. Dadurch, dass wir uns mit der Liebe Gottes und unseres Heilandes beschäftigen, dass wir die Vollkommenheit des göttlichen Wesens betrachten und durch den Glauben die Gerechtigkeit Christi für uns in Anspruch nehmen, sollen wir in das gleiche Bild umgeformt werden. Lasst uns darum nicht all die unerfreulichen Bilder sammeln -- die Ungerechtigkeit, die Verderbnis, die Enttäuschungen und die Beweise der Macht Satans --, um sie in unserem Gedächtnis zur Erinnerung aufzubewahren und darüber zu sprechen und zu jammern, bis wir völlig entmutigt sind. Eine entmutigte Seele ist verfinstert. Sie ist nicht nur selbst unfähig, Licht von Gott aufzunehmen, sondern hält es auch von anderen fern. Satan sieht die Wirkung nur zu gern, die von solchen Bildern seines Sieges ausgeht, durch die er dem Menschen den Glauben und die Zuversicht nimmt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 309 (1889). ICP1 350 1 Umwelteinflüsse -- Je mehr sich ein Patient an der frischen Luft aufhält, desto weniger Pflege braucht er. Je fröhlicher seine Umgebung ist, desto hoffnungsfroher kann er sein. Selbst wenn das Haus sehr elegant ausgestattet ist, wird ein Patient schlecht gelaunt und niedergeschlagen, wenn man ihn einsperrt. Er braucht die freie Natur, einen Platz, wo er die Blumen wachsen sehen und die Vögel singen hören kann, damit er in seinem Herzen in den Gesang der Vögel einstimmen kann. So kann er sich körperlich und geistig erholen. Sein Geist wird angeregt, die Phantasie wird geweckt, und sein Herz wird darauf vorbereitet, das Wort Gottes zu hören. The Ministry of Healing 265 (1905). ICP1 350 2 Die Umgebung wirkt sich auf die Glaubenserfahrung aus -- Es wurde mir ein junges Mädchen gezeigt ... das sich von Gott abgewandt hatte. Der Engel sagte: "Für eine Weile hat sie den Glauben ernst genommen. Was hat sie davon abgebracht?" Es wurde mir ein Rückblick gewährt, und ich stellte fest: Es war eine Veränderung der Umgebung. Sie hatte Kontakt zu Jugendlichen bekommen, die nur Unsinn im Kopf hatten, stolz waren und die Welt liebten. Wenn sie auf die Worte Christi geachtet hätte, wäre es mit ihr nicht so weit gekommen: "Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt!" Wir sind überall von Versuchung umgeben, aber das muss nicht bedeuten, dass wir ihr nachgeben. Die Wahrheit ist zu wertvoll! Ihr Einfluss zieht nicht herunter, sondern baut auf, reinigt und verbessert uns. Sie hilft uns zum ewigen Leben vor dem Thron Gottes. Der Engel sagte: "Wirst du dich für Christus oder für die Welt entscheiden?" ICP1 351 1 Satan präsentiert armen sterblichen Wesen die Welt in all ihrem vermeintlichen Glanz. Sie lassen sich von glitzernden Nichtigkeiten gefangen nehmen und verlieren die Schönheiten des Himmels und das Leben, das ewig währt wie der Thron Gottes, völlig aus dem Blick. Ein Leben in Frieden, Glück und unaussprechlicher Freude, in dem es kein Leid mehr gibt, keinen Schmerz und keinen Tod, wird einem kurzen Leben in Sünde geopfert. Testimonies for the Church II, 100.101 (1868). ICP1 351 2 Was wir sehen, beeinflusst unseren Charakter -- Was sie sich ansah und anhörte, hat ihr Herz negativ verändert. Testimonies for the Church IV, 108 (1876). ICP1 351 3 Manches erscheint vordergründig als Vorteil -- Lot wählte Sodom als Wohnort, weil er mehr auf den augenblicklichen Vorteil achtete als auf den moralischen Einfluss, den diese Umgebung auf seine Familie ausüben würde. Was hat er aus weltlicher Sicht letztendlich gewonnen? Sein Besitz wurde zerstört, ein Teil seiner Kinder kam bei der Zerstörung der moralisch heruntergekommenen Stadt um, seine Frau erstarrte auf dem Weg aus der Stadt zur Salzsäule und er selbst wurde mit Mühe gerettet. Und die Folgen seiner selbstsüchtigen Entscheidung waren damit noch nicht zu Ende, denn der Charakter seiner Kinder war durch die unmoralische Umgebung in der sie gelebt hatten, so verdorben, dass sie zwischen Recht und Unrecht nicht mehr unterscheiden konnten. The Signs of the Times, 29. Mai 1884; Messages to Young People 419. ICP1 351 4 Die Wahrnehmung ewiger Dinge ist gestört -- Wer Mittel, die eigentlich Gott gehören, falsch verwendet, muss dafür Rechenschaft ablegen. Manche haben sich zu Unrecht bereichert, weil ihnen weltlicher Gewinn über alles geht, andere haben ein abgestumpftes Gewissen, weil sie schon zu lange nur selbstsüchtige Ziele verfolgen .... Sie bewegen sich schon so lange in eine falsche, selbstsüchtige Richtung, dass sie Fragen der Ewigkeit nicht mehr richtig wahrnehmen können. Die Erlösung ist ihnen nichts wert. Es ist ihnen offenbar unmöglich, den Erlösungsplan richtig einzuschätzen und den Wert der Vergebung zu begreifen. Eigensüchtige Interessen bestimmen ihr ganzes Wesen. Wie von einem Magneten werden ihr Geist und ihre Gefühle auf einer niederen Ebene festgehalten. Manche von ihnen werden niemals einen wirklich christlichen Charakter entwickeln, weil sie die entsprechende Notwendigkeit überhaupt nicht erkennen. Ihr Geist lässt sich nicht ansprechen und sie sind nicht bereit, sich heiligen zu lassen. Durch Eigenliebe und selbstsüchtige Interessen sind sie so gebunden, dass sie heilige, auf die Ewigkeit bezogene Dinge nicht mehr von Alltagsanliegen unterscheiden können. Testimonies for the Church II, 519.520 (1870). ICP1 352 1 Wodurch wird die Wahrnehmung geschärft? -- Ein Herz, das von Selbstsucht und Egoismus befreit wird, befindet sich in Übereinstimmung mit der Botschaft, die von Gott kommt. Die Wahrnehmungsfähigkeit wird geschärft und ein feineres Empfinden entwickelt, denn, "wer von Gott ist, der hört Gottes Wort". Johannes 8,47; Testimonies for the Church V, 696 (1889). ------------------------Kapitel 36: Die richtige Motivation ICP1 353 1 Erfolg setzt ein Ziel voraus -- Wer im Leben vorwärts kommen will, muss den Blick fest auf ein Ziel gerichtet halten, das dieser Mühe wert ist. Der Auftrag Gottes, der ganzen Welt das Evangelium zu bringen, ist der wichtigste Ruf, der an einen Gläubigen ergehen kann. Er erschließt jedem, der innerlich von Christus berührt ist, ein weites Betätigungsfeld. Education 262 (1903). ICP1 353 2 Ein möglichst hohes Ziel setzen -- Der Platz, der uns im Leben zugewiesen wird, ist abhängig von unseren Fähigkeiten. Die Menschen sind ganz unterschiedlich in ihren Anlagen, ihren Entwicklungsmöglichkeiten und ihrem Leistungsvermögen. Das müssen wir einfach akzeptieren. ICP1 353 3 Gott erwartet ja auch nicht, dass ein Ysopstrauch so groß wird wie eine Zeder oder ein Olivenbaum so hoch wie eine Palme. Aber jeder sollte mit Gottes Hilfe nach dem höchsten für ihn erreichbaren Ziel streben. Education 267 (1903). ICP1 353 4 Schüler und Studenten brauchen ein klares Ziel -- Lehrt die Schüler, die Gaben, die ihnen Gott gegeben hat, für das höchste Ziel einzusetzen, damit sie damit in der Welt so viel Gutes bewirken können wie nur möglich. Sie müssen lernen, was es bedeutet, ein klares Lebensziel zu haben, und begreifen, worin wahre Bildung besteht. The Madison School XI, 16 (14. November 1905) ICP1 354 1 Christus ermutigt zu hoch gesteckten Zielen -- Gott ... ermöglicht es uns, einen Schatz im Himmel anzulegen, ermuntert uns zu den hoch gesteckten Zielen und bietet uns Sicherheit für unseren kostbaren Schatz. Bilder vom Reiche Gottes 307.308 (1900). ICP1 354 2 Die eigenen Voraussetzungen und Fähigkeiten nicht unterschätzen -- Vielen fehlt die Ausdauer, auf dem Weg zu bleiben, der sie zum Erfolg führen würde. Andere schlagen eine Laufbahn ein, für die sie nicht geeignet sind, weil sie meinen, sie seien zu Höherem bestimmt. Sie wollen unbedingt einen akademischen Beruf ausüben, und während sie vielleicht gute Landwirte, Handwerker oder Krankenschwestern geworden wären, quälen sie sich nun mehr schlecht als recht als Pastoren, Rechtsanwälte oder Ärzte durchs Leben. Education 267 (1903). ICP1 354 3 Möglichkeiten des Lebens -- Und wenn wir an die vielfältigen Möglichkeiten denken, die das Leben dem Einzelnen bietet: Wer kann da entscheiden, was groß ist und was klein? Mancher "unbedeutende" Mensch hat Dinge in Bewegung gesetzt, die der Welt zum Segen wurden, und dadurch so viel bewirkt, dass manche bedeutende Persönlichkeit vor Neid erblassen müsste. Education 266 (1903). ICP1 354 4 Die Suche nach "Besserem" -- Das "Zauberwort" der Erziehung heißt: Besseres anbieten! Wenn Christus uns auffordert, etwas aufzugeben, bietet er uns dafür stets etwas Besseres an. Junge Leute beschäftigen sich häufig mit vordergründigen Dingen, schmieden unbedacht Pläne oder nehmen an Vergnügungen teil, die sie von ihrer eigentlichen Aufgabe abhalten und vom Ziel wegführen. Man mag das bedauern, aber das ist einfach so. Wir sollten uns auch nicht vormachen, man könne sie auf dem "Verordnungsweg" durch Ermahnungen und Verbote von dem abbringen, was ihnen Spaß macht. Die einzige Chance, die wir haben, heißt: ihnen etwas Besseres anbieten als Äußerlichkeiten, die Erfüllung ihrer materiellen Wünsche, die Befriedigung ihres Ehrgeizes und die Pflege ihres Ichs. ICP1 355 1 Sie müssen wahre Schönheit, sinnvolle Grundsätze und eine bessere Lebensweise kennen lernen. Führt sie zu Christus, der uneingeschränkt liebenswert ist. Wenn sie ihn erkennen, finden sie den Mittelpunkt ihres Lebens. Die Begeisterungsfähigkeit, die kompromisslose Hingabe und die leidenschaftliche Einsatzbereitschaft der Jugend findet in ihm ein lohnendes Ziel. Wo Christus die Mitte des Lebens ist, wird Pflicht zur Freude und Opfer zum Bedürfnis. Ihn zu ehren, ihm ähnlicher zu werden und sich für ihn einzusetzen, wird ihr wichtigstes Bestreben und ihre größte Freude sein. Education 297 (1903). ICP1 355 2 Zu hohen Zielen anspornen -- Die jungen Menschen, die sich in der Ausbildung befinden, um Ärzte oder Krankenschwestern zu werden, müssen täglich im Glauben unterwiesen und dazu angespornt werden, sich hohe Ziele zu setzen. Sie sollten auf unseren eigenen Schulen ausgebildet werden, und die Lehrer, die dort unterrichten, müssen sich bewusst sein, wie wichtig es ist, dass sie gemeinsam mit ihren Studenten arbeiten und beten. In diesen Schulen müssen die Studenten lernen, echte ärztliche Missionare zu werden, denen auch die Verkündigung des Evangeliums ein ernsthaftes Anliegen ist. The Madison School XI, 12 (14. November 1905). ICP1 355 3 Die selbstsüchtigen Ziele des reichen jungen Mannes -- Die Lebensziele dieses Mannes waren nicht höher gesteckt als die eines Tieres. Er handelte, als gäbe es keinen Gott, keinen Himmel und kein zukünftiges Leben; als sei sein ganzer Besitz ausschließlich sein Eigentum und als schulde er weder Gott noch Menschen irgendetwas. Der Psalmist beschreibt diesen Menschentyp so: "Die Toren sprechen in ihrem Herzen: ‚Es ist kein Gott.'" Psalm 14,1; Bilder vom Reiche Gottes 207 (1900). ICP1 355 4 Ein zielloses Leben ist ein totes Leben -- Ein zielloses Leben ist ein totes Leben. Der Verstand sollte sich mit Dingen befassen, die Ewigkeitswert haben; das dient auch der körperlichen und seelischen Gesundheit. The Review and Herald, 29. Juli 1884; Counsels on Health 51. ICP1 356 1 Der Geist wird träge -- Nur das, was der Mensch geistig bewegt und durchdringt, kann auch zu seinem geistigen Eigentum werden. Allerdings wird es den Menschen heutzutage nicht leicht gemacht, sich wirklich auf eine Sache zu konzentrieren. Die ständig anschwellende Flut an Presseerzeugnissen verleitet regelrecht zur Oberflächlichkeit. Aber wer nur noch flüchtig liest, ohne sich um Zusammenhänge zu kümmern und das Gelesene zu durchdenken, verliert schnell den Sinn für das Wesentliche. Der Geist wird träge, und die Seele leidet früher oder später unter Mangelerscheinungen. Also muss man junge Menschen lehren, sich eingehend mit dem Wort Gottes zu befassen. Wenn es ins Herz eingelassen wird, ist es ein mächtiges Bollwerk gegen die Versuchung. Education 198.199 (1903). ICP1 356 2 Ziellosigkeit ist eine gute Voraussetzung für einen unmäßigen Lebensstil -- Natürlich ist es nicht damit getan, über Alkohol- und anderen Drogenmissbrauch zu sprechen. Die Ursachen für Unmäßigkeit und Sucht liegen tiefer: Vernachlässigung, fehlende Lebensperspektiven, Bequemlichkeit, Trägheit und fragwürdiger Umgang. Education 209 (1903). ICP1 356 3 Nur wenige Übel sind mehr zu fürchten -- Nichts ist schlimmer, als wenn junge Leute träge und ziellos in den Tag hineinleben. Dagegen kann Sport ein probates Mittel sein ... Andere Arten von Sport und Spiel ... fördern das Bedürfnis nach Zeitvertreib und Spannung und sorgen zugleich dafür, dass die Freude an sinnvoller Arbeit und am Übernehmen von Verantwortung abnimmt. Das normale Leben erscheint langweilig, und die kleinen Freuden und Erfahrungen im Alltag üben nicht den gewünschten Reiz aus. Oft wird auf diese Weise einem zügellosen und unordentlichen Leben Vorschub geleistet -- mit üblen Folgen, wie sich leicht feststellen lässt. Education 215.216 (1903). ICP1 356 4 Niemand sollte ein zielloses Leben führen -- Jeder Mensch sollte sich für die Bedürfnisse anderer mitverantwortlich fühlen. Seine geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte -- geheiligt durch den Geist Gottes -- soll er dafür einsetzen und ein Mitarbeiter Gottes werden. Jeder ist dazu aufgerufen, sich selbst rückhaltlos dem Dienst des Herrn zu weihen. Alle müssen in Zusammenarbeit mit Jesus Christus anderen Menschen helfen. Christus ist für alle Menschen gestorben. Er hat für die Erlösung aller Menschen am Kreuz sein Leben gegeben, weil er wollte, dass sie kein zielloses, selbstsüchtiges Leben mehr führen, sondern ein Leben unter Christus. Nicht jeder wird ins Predigtamt berufen, aber alle sind aufgefordert mitzuarbeiten. Es ist eine Beleidigung des Heiligen Geistes, wenn ein Mensch nur sich selbst lebt. Brief 10, 1897; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1159. ICP1 357 1 Die richtige Motivation vermitteln -- Für Jung und Alt kommt es auf die richtige Motivation an. Die Schüler müssen so unterrichtet werden, dass sie zu brauchbaren Menschen heranwachsen. Alles, was sie zu besseren Menschen macht, muss an sie herangetragen werden. Sie müssen lernen, ihre Fähigkeiten auf bestmögliche Weise einzusetzen. Sie müssen körperlich und geistig gleichermaßen gefordert werden. Sie müssen gute Gewohnheiten entwickeln und lernen, ordentlich und diszipliniert zu leben. Man muss ihnen zeigen, welche Vorteile ein reines, wahrhaftiges Leben für sie hat. Das wird ihnen helfen, sich auf ihren Dienst vorzubereiten. Durch die Gnade Gottes werden sie täglich im Glauben wachsen, sein Wort studieren und Kraft gewinnen, um sich aktiv gegen das Böse zu wehren. The Review and Herald, 22. August 1912; Fundamentals of Christian Education 543. ICP1 357 2 Die Taten offenbaren die Beweggründe -- Taten offenbaren Grundsätze und Beweggründe. Viele, die behaupten, Reben im Weinberge des Herrn zu sein, erweisen durch ihre Früchte, dass sie nur Dornen und Disteln sind. Eine ganze Gemeinde mag den unrechten Weg einiger ihrer Glieder gutheißen, aber das kann Unrecht nicht in Recht, Dornen nicht in Weintrauben verwandeln. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 11 (1882). ICP1 357 3 Die wahren Beweggründe werden beurteilt, nicht der Schein -- Es ist wichtig für uns alle, dass wir uns selbst erkennen und uns über die Beweggründe unseres Handelns im Klaren sind. Wir müssen uns mehr damit auseinander setzen, was uns zu bestimmten Taten veranlasst. Alles, was wir tun, wird beurteilt, aber nicht nach dem äußeren Anschein, sondern nach unsern eigentlichen Beweggründen. Testimonies for the Church III, 507 (1875). ICP1 358 1 Nachfolger Christi handeln aus anderen Beweggründen -- Kein Schulfach ist so wichtig wie das, wodurch in den Schülern das Wesen Gottes entwickelt wird. Wer ein Nachfolger Christi wird, kann feststellen, dass er aus anderen Beweggründen handelt und anders denkt. Aber diese Veränderung findet nicht ohne Kampf statt, denn es gibt einen Feind, der ständig angreift und versucht, uns zur Sünde und zum Zweifel zu verführen. Auch ererbte Neigungen zur Sünde müssen überwunden, Esslust und Leidenschaft müssen dem Heiligen Geist untergeordnet werden. Diesseits der Ewigkeit werden diese Auseinandersetzungen niemals enden. Aber wenn es auch ein ständiger Kampf ist, sind doch immer wieder Siege zu verzeichnen, und der Triumph über uns selbst ist mehr wert, als wir uns vorstellen können. Counsels to Parents, Teachers, and Students 20 (1913). ICP1 358 2 Zwei Kräfte, die gegeneinander arbeiten -- Die Bibel legt sich selbst aus. Deshalb sollten Schriftstellen miteinander verglichen werden. Wer sich mit der Bibel befasst, muss lernen, Gottes Wort als Ganzes zu erfassen und die Beziehung der einzelnen Abschnitte zueinander zu erkennen. Er sollte alles Nötige über das zentrale Thema der Heiligen Schrift erfahren: Gottes ursprüngliche Absicht mit der Welt, das Drama des großen Kampfes zwischen Licht und Finsternis und den Erlösungsplan. ICP1 358 3 Die Heilige Schrift äußert sich an vielen Stellen über das Wesen Gottes und den Charakter seines Widersachers, zeigt die Auswirkungen des Ringens zwischen Gott und Satan und gibt uns durch die Prophetie die Möglichkeit, das alles sinnvoll einzuordnen. Sie zeigt auch, dass sich dieser Kampf im Leben jedes Menschen widerspiegelt. Was wir auch fühlen, denken und tun, alles wird irgendwie beeinflusst von der Macht des Guten oder der des Bösen. Was wir auch tun, es wird immer eine Entscheidung für die eine oder die andere Seite sein. Education 199 (1903). ICP1 359 1 Jede Tat hat einen zweifachen Charakter -- Alles, was wir tun, hat einen zweifachen Charakter: Entweder es ist gut oder böse, richtig oder falsch, und das hängt vom Beweggrund ab. Wenn eine falsche Tat häufig wiederholt wird, hinterlässt das einen bleibenden Eindruck auf den Täter und die Menschen, die mit ihm in einer zeitlichen oder geistlichen Beziehung stehen. Wenn Eltern oder Lehrer nicht auf die kleinen Fehler achten, werden bereits in der Kindheit falsche Gewohnheiten gebildet. The Review and Herald, 17. Mai 1898; Sons and Daughters of God 171. ICP1 359 2 Der Ursprung einer Tat bestimmt ihren Wert -- Jede Tat ist zurückzuführen auf ein auslösendes Motiv; und wenn die Motive nicht rein und selbstlos sind, kann der Mensch kein ausgeglichenes Seelenleben führen. The Youth's Instructor, 7. April 1898; Sons and Daughters of God 171. ICP1 359 3 Der Beweggrund bestimmt das Wesen einer Tat -- Das Motiv ist es, das für unsere Handlungen maßgebend ist; es bestimmt ihren Wert oder Unwert. Nicht die großen Dinge, die jedes Auge sieht und jede Zunge lobt, nennt Gott die köstlichsten, sondern es sind die kleinen, freudig erfüllten Pflichten, geringe, unauffällige Gaben, die menschlichen Augen wertlos dünken mögen, welche Gott oft am höchsten bewertet. Ein Herz voll Glauben und Liebe ist dem Herrn mehr wert als die kostbarste Gabe. Die arme Witwe gab mit dem wenigen, was sie brachte, "alles, wovon sie lebte". Markus 12,44. Sie verzichtete auf ihre Speise, um jene zwei Scherflein der Sache beizusteuern, die sie liebte, und sie tat es im Glauben, darauf vertrauend, dass der himmlische Vater sie in ihrer Armut nicht übersehen werde. Dieser selbstlose Geist und dieser kindliche Glaube fanden das Lob des Heilandes. Das Leben Jesu 609.610 (1898). ICP1 359 4 Gott offenbart den Beweggrund -- Gott führt seine Nachfolger einen Schritt nach dem anderen. Er bringt sie in Situationen, in denen ihnen die Beweggründe ihres Herzens bewusst werden. Manche halten in einer Situation durch, fallen aber in der nächsten. Mit jedem Fortschritt wird das Herz ein wenig genauer geprüft. Wenn jemand merkt, dass er dem Wirken Gottes entgegenstrebt, sollte er sich bewusst werden, dass er an sich arbeiten muss, um zu überwinden, oder er wird letztlich Gottes Wirken ganz ablehnen. The Review and Herald, 8. April 1880; Our High Calling 162. ICP1 360 1 Unsere heimlichen Beweggründe entscheiden unser Schicksal -- Unsere Taten, unsere Worte, ja unsere geheimsten Gedanken tragen alle zur Entscheidung unseres Schicksals bei, sei es zum Leben oder zum Tode. Obgleich wir sie vergessen, wird ihr Zeugnis dazu dienen, uns zu rechtfertigen oder zu verdammen. Der große Kampf 486 (1911). ICP1 360 2 Gott misst den Menschen an der Reinheit seiner Beweggründe -- Gott beurteilt die Menschen nicht nach Reichtum, Bildung oder Position, sondern nach ihrem Charakter und der Reinheit ihrer Beweggründe. Er misst sie daran, wie viel sie von seinem Geist angenommen haben und wie viel Ähnlichkeit mit seinem Bild sich in ihrem Leben offenbart. Um im Reich Gottes groß zu sein, muss man in Demut, in Einfachheit des Glaubens und in der Reinheit der Liebe werden wie ein kleines Kind. The Ministry of Healing 477.478 (1905). ICP1 360 3 Gott beurteilt die Menschen nach ihren Beweggründen -- Auch im Leben eines Predigers gibt es viel, was verbessert werden könnte. Viele sehen und spüren ihre Mängel, sie merken nicht, welchen Einfluss sie dadurch ausüben. Wenn sie falsch handeln, sind sie sich dessen durchaus bewusst, aber sie verdrängen es und ändern nichts. ICP1 360 4 Wenn die Prediger ihre Lebensgewohnheiten täglich gründlich überdenken würden, hätten sie ein klares Bild von sich selbst. Bei genauem Hinsehen könnten sie ihr alltägliches Leben besser beurteilen und wüssten, aus welchen Beweggründen sie handeln. Wachstum im Glauben und die ständige Verbesserung unseres Charakters setzen voraus, dass wir unser Handeln überprüfen und daran messen, ob uns unser Gewissen verurteilt oder nicht. ICP1 361 1 Viele Taten haben vordergründig den Anschein guter Werke, aber wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass sie durch falsche Beweggründe motiviert sind. Viele lassen sich loben für positive Eigenschaften, die sie gar nicht besitzen, und oft sieht Gott hinter den Taten, die von den Menschen am meisten bejubelt werden, selbstsüchtige Beweggründe und Scheinheiligkeit. Alles, was wir in diesem Leben leisten, sei es hervorragend und lobenswert oder eher zu tadeln, wird von Gott, der in unser Herz sieht, gemäß den Beweggründen beurteilt. Testimonies for the Church II, 511.512 (1870). ICP1 361 2 Manchmal ist es schwierig, die Beweggründe zu erkennen -- Weil wir mit unseren alltäglichen Sorgen so beschäftigt sind, fällt es uns oft schwer, unsere eigenen Beweggründe zu erkennen, aber wir verändern uns trotzdem ständig, entweder zum Guten oder zum Bösen. Testimonies for the Church V, 82.83 (1889). ICP1 361 3 Eine echte Bekehrung verändert die Beweggründe -- Eine echte Bekehrung ist eine entschiedene Veränderung der Gefühle und der Beweggründe. Sie bedeutet eine sichtbare Abkehr von allem Weltlichen, eine Distanzierung von dem Geist, der die Welt beherrscht, und von der Macht, die ihre Gedanken und ihre Standpunkte beeinflusst. Testimonies for the Church V, 82.83 (1889). ICP1 361 4 Die wertvollsten Beweggründe der Seele -- Die Haupttriebkräfte der Seele sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Gerade sie werden durch den Umgang mit Gottes Wort und die daraus erwachsenden Einsichten gefördert. Die äußere Gestalt der Heiligen Schrift -- die kraftvolle Sprache und die Fülle der Bilder und Vergleiche -- ist nur der Rahmen für das eigentliche Kleinod: die Schönheit heiligen Wesens. Wenn sie von Menschen berichtet, die mit Gott lebten, können wir einen Schimmer göttlicher Herrlichkeit erblicken. Wenn aber der Bibelleser den Erlöser schaut, bricht in seiner Seele die Kraft des Glaubens, der Anbetung und der Liebe auf. Sein Blick ist auf Christus gerichtet, und der Schauende wächst zum Ebenbild dessen heran, den er liebt. Education 200 (1903). ------------------------Kapitel 37: Grundsätze des Lernens ICP1 362 1 Verstand und Gefühle müssen erzogen werden -- Gott hat uns die Fähigkeit zum vernünftigen Denken gegeben. Aber wenn wir unseren Verstand sich selbst überlassen und ihn nicht ausbilden und erziehen, dann bleibt der Mensch so ungebildet wie der einfachste Heide. Verstand und Gefühle müssen durch geeignete Lehrer erzogen werden. Zeile um Zeile müssen sie an die Gebote Gottes herangeführt werden, damit die Seele seinen Willen erkennt und zur Zusammenarbeit mit ihm bereit ist. Gott wirkt im Menschen durch das Licht seiner Wahrheit. So lernt der Verstand, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden. Brief 135, 1898. ICP1 362 2 Die beste Ausbildung ist im Sinne Gottes -- Der menschliche Verstand ist in der Lage, sich einen hohen Bildungsstand anzueignen. Ein Leben mit Gott sollte nicht ein Leben in Unwissenheit sein. Manche glauben, weil sich Christus zur Verkündigung seines Evangeliums einfache Fischer erwählt hat, bevorzuge er ungebildete Leute. Es waren aber auch viele sehr gelehrte Menschen unter seinen Zuhörern, und wenn sie furchtlos ihrer Überzeugung gefolgt wären, hätten auch sie zu seinen Nachfolgern werden können. Wenn sie bereit gewesen wären, ihre Fähigkeiten einzubringen, hätte Christus sie gerne in seinem Dienst eingesetzt. Aber sie hatten nicht die seelische Kraft, sich angesichts der ablehnenden Priester und eifersüchtigen Regenten zu Christus zu bekennen und für den einfachen Mann aus Galiläa ihren Ruf aufs Spiel zu setzen ... ICP1 363 1 Jesus lehnte Bildung nicht ab. Eine möglichst umfassende Ausbildung, geheiligt durch die Liebe und Furcht Gottes, ist durchaus in seinem Sinn, und die einfachen Männer, die Christus auswählte, lernten drei Jahre lang unter seinem himmlischen Einfluss. Christus war der größte Lehrer, den es je auf Erden gab. ICP1 363 2 Gott nimmt die Jugendlichen mit ihren vielerlei Talenten und ihrem Gefühlsreichtum gerne an, wenn sie bereit sind, sich ihm zu weihen. Sie können eine umfassende Ausbildung erlangen, und wenn diese gepaart ist mit gläubigen Grundsätzen, können sie Christi Mitarbeiter werden und sein Werk hier auf Erden fortführen. The Review and Herald, 21. Juni 1877; Fundamentals of Christian Education 47.48. ICP1 363 3 Nicht mit zweitklassiger Arbeit zufrieden geben -- Ein wirklich guter Lehrer gibt sich nicht mit dem Mittelmaß zufrieden. Er möchte mit seinen Schülern und für sie das Bestmögliche erreichen. Selbstverständlich ist es ein großer Erfolg, wenn ein Lehrer dazu beitragen kann, dass sich junge Menschen Fachwissen aneignen und zu guten Buchhaltern, geschickten Handwerkern, begabten Künstlern oder erfolgreichen Geschäftsleuten werden. Aber das ist nicht genug, denn der Mensch muss auch an Werte wie Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Redlichkeit, Wahrheitsliebe, Lauterkeit und Dienstbereitschaft herangeführt werden. Nur wer über das notwendige Fachwissen hinaus auch diese Lektionen lernt, wird wirklich positiv in die Gesellschaft hineinwirken können. Education 27.28 (1903). ICP1 363 4 Gedanken auf Höheres lenken -- Ich wurde unterwiesen, dass wir die Gedanken der Schüler auf höhere Dinge lenken und sie weiter führen sollen, als viele es für möglich halten. Man muss ihnen die Reinheit des Herzens und des Verstandes erhalten, indem man sie täglich mit Nahrung aus der Quelle der ewigen Wahrheit versorgt. Der Schöpfungsbericht wurde durch Jahrtausende hindurch erhalten, und nur im Wort Gottes wird er uns unverfälscht übermittelt. Dieses Wort sollte an unseren Schulen der wichtigste Lehrstoff sein. Man kann sich mit dem Leben der Patriarchen und Propheten beschäftigen und darüber berichten, wie Christus, der dem Vater gleich war, alles aufgab, Mensch wurde und sich für die Menschen opferte, damit sie von allen belastenden weltlichen Dingen frei und dem Bilde Gottes wieder ähnlich werden können. Brief 64, 1909. ICP1 364 1 Zur echten Bildung gehört auch die Herzensbildung -- Der Herr wartet schon lange darauf, dass unsere Lehrer das Licht, das er ihnen gegeben hat, auch weitergeben. Sie müssen demütig werden, damit Christus das Ebenbild Gottes in ihnen wiederherstellen kann. Die Art der Ausbildung, die wir vermitteln, muss sich noch sehr verändern, bevor unsere Schulen wirklich das bieten, was wir anstreben. Die geistliche und geistige Bildung und die Herzensbildung sind gleichermaßen wichtig, wenn unser Angebot dem Anspruch des Wortes Gottes genügen soll. The Review and Herald, 3. September 1908; Fundamentals of Christian Education 527. ICP1 364 2 Wahre Ehrfurcht baut auf -- Unsere Gemeindeglieder geben sich leicht mit zu wenig zufrieden, sie begnügen sich mit einer engen Denkweise. Sie lassen sich von menschlichem Gedankengut leiten, anstatt sich mit den Plänen Christi zu befassen und sich von seinem Geist leiten zu lassen. Ich wurde unterwiesen, unseren Gemeindegliedern zu sagen, dass sie sich von den irdischen Dingen lösen und ihren Blick auf himmlische Dinge richten sollen. Zahlen sind nicht unbedingt ein Zeichen des Erfolgs. Wenn sie es wären, wäre Satan sehr erfolgreich. Wichtig ist, welcher Geist in unseren Schulen und in unseren Gemeinden herrscht. Es sollte unser aller Bestreben sein, Christus in unserem Leben zu offenbaren. Alle Lehrer müssen wahre Frömmigkeit und Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam lernen. Brief 316, 1908. ICP1 364 3 Gründlichkeit ist notwendig -- Gründlichkeit ist eine Voraussetzung für die Bildung eines guten Charakters. Es muss ein ernsthaftes Bestreben, den Willen Gottes auszuführen, dahinter stehen. Man kann die Bildung des Charakters mit dem Bau eines Hauses vergleichen. Dazu braucht man gutes, festes Holz und kann keine sorglose, unzuverlässige Arbeit akzeptieren, weil das Gebäude sonst einstürzt. Der ganze Mensch ist am Bau beteiligt. Die Arbeit verlangt Kraft und Ausdauer, und es darf keine Energie für unwichtige Dinge verschwendet werden. Der Mensch muss mit vollem Einsatz mit Gott zusammenarbeiten und sich ernsthaft darum bemühen, Abstand zu gewinnen von weltlichen Sitten, Maximen und Kontakten. Ernste Gedanken, absolute Aufrichtigkeit und Zielstrebigkeit sind die Voraussetzung. Man darf nicht untätig sein. Das Leben ist ein heiliges Vermächtnis, und jeder Augenblick davon sollte sinnvoll genutzt werden. The Youth's Instructor, 19. Februar 1903; Our High Calling 84. ICP1 365 1 Oberflächlichkeit behindert das geistige Wachstum -- Wenn sich ein Schüler nicht mit den Grundsätzen des Wortes Gottes, sondern überwiegend mit allgemeinen Dingen beschäftigt und zulässt, dass seine Zeit mit oberflächlichen Gedanken ausgefüllt ist, wird er merken, dass seine Denkfähigkeit nachlässt und sein Verstand nicht mehr zunimmt. Wir müssen unsere Gedanken auf die Wahrheiten konzentrieren, die das ewige Leben betreffen, und dürfen uns nicht davon ablenken lassen. Brief 64, 1909. ICP1 365 2 Zeitliche Belange nicht vernachlässigen -- Das Leben ist zu wichtig, um es nur mit irdischen Angelegenheiten auszufüllen und selbst von der Sorge und Angst um Dinge besessen zu sein, die im Vergleich zur Ewigkeit völlig bedeutungslos sind. Gott fordert uns allerdings auf, ihm auch im Alltagsleben zu dienen. Gewissenhaftigkeit in dieser Hinsicht gehört ebenso zu wahrer Frömmigkeit wie Andacht und Gebet. Die Bibel kennt keine Entschuldigung fürs Nichtstun. Faulheit ist der schlimmste Fluch, der unsere Welt heimsucht. Wer wirklich bekehrt ist, wird auch fleißig und sorgfältig arbeiten. Bilder vom Reiche Gottes 281 (1900). ICP1 365 3 Wie ein Lehrer sein sollte -- Das Werk Gottes benötigt Lehrer mit hervorragenden sittlichen Eigenschaften, denen man die Erziehung anderer anvertrauen kann. Männer mit gesundem Glauben, mit Feingefühl und Geduld, die mit Gott wandeln und auch den Schein des Bösen meiden, Männer, die so eng mit Gott verbunden sind, dass sie als Mittler des Lichtes dienen können -- kurz: christliche Edelmänner. Der von ihnen ausgehende gute Einfluss wird niemals verwischt werden, und die so erteilte Erziehung wird bis in alle Ewigkeit wirksam bleiben. Was in dieser Erziehungsarbeit versäumt wird, bleibt wahrscheinlich ungetan. Wer will sich dieser Aufgabe unterziehen? ICP1 366 1 Wir wünschten, es gäbe starke junge Männer, die im Glauben gewurzelt und gegründet sind und die eine so lebendige Verbindung mit Gott haben, dass sie -- wenn die leitenden Brüder den Beschluss dazu fassten -- die Hochschulen unseres Landes besuchen könnten, wo sie mehr Möglichkeiten zum Studium und zum Sammeln von Erfahrungen finden. So taten es die alten Waldenser, und wenn unsere jungen Leute wie jene Gott treu blieben, könnten sie noch während ihrer Ausbildung ein gutes Werk verrichten, indem sie den Samen der Wahrheit in die Herzen anderer streuen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 205 (1885). ICP1 366 2 Richtige Gewohnheiten prägen den Charakter -- Gute Gewohnheiten prägen den Charakter und hinterlassen einen bleibenden Eindruck in den Seelen der Kinder. So lernen sie, sich richtig zu verhalten, und es ist wichtig, sie unter das Wirken Gottes zu stellen und sie so zu erziehen, dass sie den Herrn lieben und anerkennen. Das gelingt nur mit Jesu Hilfe und nicht ohne ernsthaftes Bemühen. Der Erzieher muss sie mit sehr viel Geduld anleiten und ihnen nach und nach die Gebote Gottes so erläutern, dass die Kinder sie immer ein wenig besser verstehen. Man muss sie mit viel Ausdauer, Nachsicht, Mitgefühl und Liebe so lenken, dass sie in ihrem Herzen eine Beziehung zu Christus entwickeln. Christian Education 153 (1893); Fundamentals of Christian Education 268. ICP1 366 3 Es sind nicht alle gleich -- Lehrer müssen bedenken, dass sie es nicht mit Engeln zu tun haben, sondern mit Menschen, die mit ähnlichen Neigungen geboren wurden wie sie. Nicht alle haben die gleichen Wesenszüge, sondern in jeder Entwicklungsphase zeigt sich auch, was sie an positiven und negativen Veranlagungen geerbt haben. Lehrer und Erzieher müssen das im Umgang mit ihnen berücksichtigen, um mit viel Geduld und Feingefühl diese ererbten und anerzogenen Charakterfehler, aber auch die guten Eigenschaften der Kinder für dieses und für das ewige Leben vorteilhaft zu entwickeln. ICP1 367 1 Launenhaftigkeit, Ungeduld, Stolz, Eigensucht und Selbstüberschätzung können, wenn man nicht gegen sie ankämpft, großen Schaden anrichten, weil man Satan das Feld überlässt und das Schiff ohne Steuermann ihm ausgeliefert ist und durch seine Versuchungen so lange herumgestoßen wird, bis es zerbricht. Jeder Lehrer hat Charaktereigenschaften, die sich Satan zunutze macht, um Seelen zu zerstören, wenn er sich nicht Gott übergibt. Brief 50, 1893; Fundamentals of Christian Education 278.279. ICP1 367 2 Der Umgang mit Kinderseelen erfordert eine eigene Glaubensentwicklung -- Ein guter Erzieher muss täglich an seinem eigenen Fortschritt im Glauben und an seiner Liebe zu Gott arbeiten. Ist der geoffenbarte Wille Gottes für dich die höchste Autorität? Wenn Christus in deinem Herzen wohnt, wirkt sich die Wahrheit auf dein ganzes Wesen aus, und die von Gott bewirkte Veränderung wird sichtbar für deine Schüler. ICP1 367 3 Du wirst nicht mehr zornig werden, weil dein selbstsüchtiges, ungeduldiges, unchristliches Temperament im Umgang mit anderen Menschen der Gnade Christi unterstellt ist. Das ist genügend für dich, damit du dich zu jeder Zeit und überall so verhalten kannst, dass man erkennt, dass du die Autorität Gottes in deinem Leben uneingeschränkt anerkennst. Du musst dich von allem lösen, was dich nicht als Christen und wirklich gläubigen Menschen auszeichnet, auch wenn es dir schwer fällt. Christian Education 148 (1893); Fundamentals of Christian Education 263.264. ICP1 367 4 Ständige Zurechtweisung verunsichert ein Kind -- Der Himmel sieht in einem Kind den zukünftigen Erwachsenen, dessen Eigenschaften mit Gottes Hilfe so gefördert und angeleitet werden können, dass einmal ein brauchbarer Mitarbeiter Gottes aus ihm wird. Scharfe Worte und ständige Zurechtweisung verunsichern ein Kind, aber es ändert sich dadurch nicht. Hör auf mit dem Gezeter! Lass dich lieber vom Geist Christi leiten, dann wirst du lernen, wie man mit Kindern liebevoll und mitfühlend umgeht. Sei nicht so ungeduldig und grob, denn diese Kinder sind in der Schule, weil sie noch erzogen werden müssen und nicht schon fertige Menschen sind. Man muss sie geduldig und freundlich anleiten und ihnen die Möglichkeit geben, die Leiter des schulischen Fortschritts eine Sprosse nach der anderen zu erklimmen. Christian Education 147 (1803); Fundamentals of Christian Education 263. ICP1 368 1 Vorsicht mit der Suspendierung von Schülern -- Geht sehr vorsichtig mit der Suspendierung von Schülern um. Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Nur wenn es sich um ein sehr schweres Vergehen handelt, sollte man diese schwere Strafe anwenden. ICP1 368 2 Dann sollte man alle Umstände, die diesen Fall betreffen, sorgfältig abwägen. Manche Schüler sind nicht sehr weit von zu Hause entfernt, wenn sie auf eine Internatsschule geschickt werden, andere leben Tausende von Meilen von zu Hause entfernt und vermissen ihr Elternhaus, und wenn man sie dann von der Schule schickt, verlieren sie auch den Halt, den ihnen die Schule bisher geboten hat. Das Geld, das von jemandem aufgebracht wurde, der große Hoffnungen und viel Vertauen in sie setzte, wurde dann umsonst investiert. Wenn ein Schüler in Versuchung gefallen ist, muss er für seinen Fehler bestraft werden. Er wird deutlich spüren, dass sein guter Ruf angeschlagen ist und dass er die Menschen, die darauf vertraut haben, dass er sich positiv entwickelt, und dafür finanzielle Opfer auf sich nehmen, enttäuscht hat. ICP1 368 3 Aber wenn man ihn aufgrund seiner Dummheit von der Schule suspendiert, was soll dann aus ihm werden? Er verliert all seinen Mut und wertvolle Zeit, außerdem sind umsonst Kosten angefallen. ICP1 368 4 Wer begegnet ihm dann noch liebevoll und freundlich und kümmert sich um ihn? Ist es verwunderlich, wenn Satan die Umstände dann für seine Zwecke nutzt? Man überlässt ihn Satan, und in seinem Herzen entstehen Aggressionen. Brief 50, 1893. ICP1 369 1 Ungerechtigkeiten vermeiden -- Wenn ihr euch mit Menschen auseinander setzen müsst, die sich zwar zum biblischen Glauben bekennen, jedoch nicht danach leben, dann vergesst nicht, dass ihr Christen seid. Ihr verliert euren Einfluss, und auch eure persönliche Glaubenserfahrung leidet darunter, wenn ihr eure Selbstbeherrschung verliert. Ihr dürft ihnen unter keinen Umständen dazu Anlass geben, sich schlecht behandelt zu fühlen. Wir leben in der Gnadenzeit und müssen unseren Charakter auf das ewige Leben vorbereiten; aber das ist nicht alles, sondern wir müssen auch deshalb sorgfältig auf die Entwicklung unseres Charakters achten, weil sich andere an unserem Vorbild orientieren. Brief 20, 1892; Medical Ministry 209. ICP1 369 2 Seele und Geist brauchen reine Nahrung -- Wie der Körper, so braucht auch der Verstand reine Nahrung, um gesund und stark zu sein. Gebt euren Kindern etwas, worüber sie nachdenken können und wodurch sie von sich selbst abgelenkt werden. Wenn sie in einer reinen, geheiligten Atmosphäre aufwachsen, werden sie nicht oberflächlich, frivol, eitel und egoistisch. Brief 27, 1890. ICP1 369 3 Wir leben in einer Zeit, in der Unechtes und Äußerlichkeiten viel wichtiger genommen werden als die echten, natürlichen und dauerhaften Dinge. Deshalb müssen wir darauf achten, dass wir uns nicht auch davon beeinflussen lassen und eine falsche Richtung einschlagen. Wenn wir unseren Geist mit minderwertigem Lesestoff belasten, ist nicht zu verhindern, dass unsere Gedanken sich damit beschäftigen, denn sie leben von der Nahrung, die wir ihnen geben. Testimonies for the Church V, 544 (1886). ICP1 369 4 Minderwertige Literatur -- Bücher, die von ungläubigen Menschen geschrieben wurden, können großen Schaden anrichten; sie säen Unkraut im Kopf und in den Herzen junger Menschen. Aber das ist oft die Nahrung, die wir ihrem Geist zukommen lassen, während viele von den Dingen, die das ewige Leben betreffen, keine Ahnung haben. ICP1 370 1 Zeit ist eine wertvolle Gabe, die uns anvertraut ist und über die wir Gott Rechenschaft abgeben müssen. Wir müssen sie zu Gottes Ehre nutzen. Und wenn wir unser zeitliches Leben auf die Ewigkeit ausdehnen möchten und es am Maßstab Gottes messen, müssen wir unserem Geist reine Nahrung geben und dürfen keine Zeit vergeuden. Manuskript 15, 1898. ICP1 370 2 Schüler müssen lernen, Gott zu gehorchen -- Ich erkenne, dass an unseren Schulen unter der Weisung Gottes viel an der rechten Gesinnung gearbeitet werden muss. Die wichtigste Lektion, welche die Schüler lernen müssen, ist die, Gott von ganzem Herzen, mit ihrem ganzen Verstand und mit aller Kraft zu gehorchen. Die Errettung von Menschen muss in unserem Leben Vorrang haben. Keine Bücherweisheit ist wichtiger als die Erkenntnis, dass Gott seinen Sohn gesandt hat, damit wir das ewige Leben haben. ICP1 370 3 Wir müssen die Schüler dazu anhalten, die Liebe und die Ehrfurcht vor Gott in ihren Schulalltag mit hineinzunehmen. Das ist Weisheit und wertvoller, als Worte es ausdrücken können. Durch ihre Beziehung zu Gott werden sie klug wie Daniel, von dem es heißt, dass Gott ihm in allen Dingen Weisheit und Verstand gab. ICP1 370 4 Lernen ist wichtig, und die Weisheit Salomons ist wünschenswert, aber es gibt noch Wertvolleres als die Weisheit Salomons. Wir können durch unsere Schulbildung Christus nicht erreichen, vielmehr erreichen wir durch Christus eine sehr hohe Stufe des Wissens, denn das Wort Gottes sagt uns: "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm ..." Kolosser 2,9.10. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass wir Gott erkennen und anerkennen, dann wird er uns den Weg bereiten. Brief 120, 1896. ------------------------Kapitel 38: Eine ausgewogene Erziehung ICP1 371 1 Erziehung hat Auswirkungen für die Ewigkeit -- Bei jeder Unterweisung sollten die Lehrer Licht vom Throne Gottes mitteilen; ist die Erziehung doch sein Werk, dessen Wirkung in der Ewigkeit wahrgenommen wird. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 383 (1900). ICP1 371 2 Die Wiederherstellung des Bildes Gottes -- Das wahre Ziel der Erziehung besteht darin, Gottes Ebenbild in der menschlichen Seele wieder herzustellen. Am Anfang schuf Gott den Menschen zu seinem Bilde. Er rüstete ihn mit edlen Eigenschaften aus. Sein ausgeglichener Geist und alle Kräfte seines Wesens standen in harmonischem Verhältnis zueinander. Aber der Sündenfall und seine Folgen verdarben diese Gaben. Die Sünde hat das Bild Gottes im Menschen entstellt und nahezu verwischt. Um es wiederherzustellen, wurde der Erlösungsplan gefasst und dem Menschen Gnadenzeit gewährt. Ihn zu der Vollkommenheit zurückzubringen, in der er geschaffen war, ist das große Lebensziel, dem alles andere untergeordnet ist. Es bleibt die Aufgabe von Eltern und Lehrern, bei der Erziehung der Jugend nach Gottes Absicht zusammenzuarbeiten; tun sie das, sind sie "Gottes Mitarbeiter". Patriarchen und Propheten 578 (1890). ICP1 371 3 Fähigkeiten entwickeln -- All die mannigfaltigen Fähigkeiten des Leibes, der Seele und des Geistes hat der Mensch von Gott empfangen, um damit den höchstmöglichen Stand an Vollkommenheit zu erreichen. Das kann aber keine eigennützige, einseitige Bildung sein; denn Gottes Wesen, dem wir ähnlich werden sollen, ist Güte und Liebe. Gebrauchen wir die Eigenschaften und Fähigkeiten, mit denen uns der Schöpfer beschenkt hat, zu seiner Ehre und zur Förderung unserer Mitmenschen! Wir finden dann reinste, edelste und beglückendste Erfüllung. Patriarchen und Propheten 578 (1890). ICP1 372 1 Echte Erziehung ist umfassend -- Echte Erziehung und Bildung ist mehr als reines Schulwissen. Sie ist umfassend und schließt die Entwicklung der körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte mit ein. Sie lehrt die Liebe und die Furcht Gottes und ist eine gründliche Vorbereitung auf die treue Pflichterfüllung im Leben. Counsels to Parents, Teachers, and Students 64 (1913). ICP1 372 2 Eine umfassende Entwicklung -- Wer ein Mitarbeiter Gottes sein will, muss danach streben, sämtliche physischen und psychischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Wahre Erziehung bedeutet, die leiblichen, geistigen und sittlichen Kräfte jeder Aufgabe gewachsen zu machen und den ganzen Menschen auf den Dienst für Gott vorzubereiten. Eine solche Erziehung behält ihren Wert bis ins ewige Leben. Bilder vom Reiche Gottes 269 (1900). ICP1 372 3 Den höchsten Anforderungen entsprechen -- Gott hat vorgesehen, dass das College in Battle Creek ein höheres intellektuelles und moralischen Niveau erreichen soll als alle anderen Schulen dieser Art in unserem Land. Der Unterricht sollte so ausgerichtet sein, dass die geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten der Studenten gleichermaßen gefördert werden. Außerdem soll ihnen Gott so nahe gebracht werden, dass sie lernen, ihn durch ihr Leben zu verherrlichen. Ihre Ausbildung muss so ausgewogen sein, dass sie dadurch nicht nur nützliche Mitglieder dieser Gesellschaft, sondern auch auf die Ewigkeit vorbereitet werden. Testimonies for the Church IV, 425 (1880). ICP1 372 4 Eine umfassende Bildung ist Macht -- Wenn wir eigene Schulen errichten, nehmen wir damit eine hohe Verantwortung auf uns, denn wir werden dabei von Engeln und von Menschen genau beobachtet. Eine umfassende Bildung ist Macht, und Gott möchte, dass wir uns dem wissenschaftlichen Fortschritt nicht verschließen, sondern unsere Studenten sorgfältig auf ihre Arbeit in der Endzeit vorbereiten. Die Wahrheit muss in die entferntesten Gebiete der Welt gebracht werden, und die Mitarbeiter, die wir dorthin senden, brauchen eine gute Ausbildung. Aber auch wenn wissenschaftliche Erkenntnisse Macht bedeuten, ist die Erkenntnis des Evangeliums, das Jesus persönlich in die Welt gebracht hat, wichtiger. Das Licht der Wahrheit muss verbreitet werden bis an die äußersten Enden der Erde, denn ob die Menschen es annehmen oder nicht, entscheidet über ihr ewiges Schicksal. The Review and Herald, 1. Dezember 1891; Fundamentals of Christian Education 186. ICP1 373 1 Jugend muss denken lernen -- Wir alle sind als Ebenbilder Gottes angelegt und geschaffen worden. Deshalb tragen wir selbst in einer von Sünde beherrschten Welt immer noch gottähnliche Merkmale und Fähigkeiten in uns. Zum Beispiel das Geschenk, eine eigene, unverwechselbare Persönlichkeit zu sein, oder die Fähigkeit, zu denken und verantwortungsbewusst zu handeln. ICP1 373 2 Erziehung hat es damit zu tun, jungen Menschen zu helfen, die ihnen von Gott geschenkten Anlagen zu entdecken und zu entfalten. Sie sollen lernen, selbstständig und eigenverantwortlich zu denken, anstatt andere für sich denken zu lassen. Bildung darf nicht als bloßes Nachplappern fremder Gedanken missverstanden werden. ICP1 373 3 Vieles von dem, was bedeutende Leute gesagt oder geschrieben haben, ist interessant und wichtig, aber es darf nicht von den Wahrheiten wegführen, die Gott uns in der Natur und in seinem Wort offenbart hat. Junge Menschen müssen lernen, dass die ihnen anvertrauten Gaben und Fähigkeiten zugleich auch Verpflichtungen sind. Dann werden sie nämlich erleben, dass sich nicht nur ihr Geist und Verstand entfalten, sondern dass auch ihre seelische und moralische Kraft wächst. ICP1 373 4 Wenn junge Leute unsere Bildungseinrichtungen verlassen, sollten sie keine gelehrten Schwätzer sein, sondern Menschen, die klar denken und zielgerichtet handeln können; Menschen, die Verhältnisse verändern wollen und können, anstatt sich von ihnen bestimmen zu lassen; Menschen, die in der Lage sind, sich eine eigene Meinung zu bilden und den Mut haben, für ihre Überzeugung einzutreten. Education 15.16 (1903). ICP1 374 1 Echte Erziehung fördert die Charakterbildung -- Die Erziehung und Ausbildung von jungen Menschen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Das wichtigste Ziel ist die Entwicklung eines ordentlichen Charakters. Die jungen Menschen müssen darauf vorbereitet werden, in diesem Leben ihre Pflicht zu erfüllen, aber auch auf das ewige Leben. In der Ewigkeit wird sich herausstellen, wie gut wir unsere Erziehungsaufgabe wahrgenommen haben. Wenn die Lehrer und Prediger ihre Verantwortung auf diesem Gebiet immer ernst genommen hätten, befände sich die Welt in einem anderen Zustand. Aber sie haben ein zu enges Blickfeld und sind sich nicht bewusst, welch weitreichende Folgen ihre Arbeit hat. Testimonies for the Church IV, 418 (1880). ICP1 374 2 Ein guter Charakter ist von größtem Wert -- Die Schüler unserer Schule (in Avondale) arbeiten fleißig. Die körperliche Arbeit stärkt ihre Nerven und aktiviert ihre Muskeln. So umfassend wie dort sollte die Ausbildung sein, die wir anbieten. Sie ist nicht einseitig, sondern fordert die jungen Menschen sowohl körperlich als auch geistig und erzieht sie auch auf moralischem Gebiet. ICP1 374 3 Die Erzieher sind gefordert, ein gutes christliches Fundament zu legen. Das ist nicht immer einfach, aber es ist die Voraussetzung für die Bildung eines ordentlichen Charakters. ICP1 374 4 Wenn körperliche Arbeit pädagogisch richtig angewandt wird, ist sie eine gute Grundlage für geistige Arbeit. Eine einseitige Bildung ist ungesund. Fördert man die körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte gleichmäßig, können die Studenten zu ausgeglichenen jungen Menschen werden und ihre geistigen Fähigkeiten optimal einsetzen. Wir haben die Schule hier (in Australien) genau nach diesem pädagogischen Konzept aufgebaut und sind damit außerordentlich zufrieden, obwohl die Studenten bis jetzt noch oft unter erschwerten Umständen arbeiten müssen. Special Testimonies, Serie A IV, 16 (27. August 1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 241. ICP1 375 1 Viele verstehen das Prinzip nicht -- Viele Studenten haben es so eilig, ihre Ausbildung abzuschließen, dass sie in keinem Fach gründliche Arbeit leisten. Wenige verfügen über die notwendige Selbstdisziplin. Viele begreifen das eigentliche Ziel ihrer Ausbildung nicht. Sie befassen sich vorwiegend mit Mathematik und Sprachen, vernachlässigen aber die Fächer, die für ihr späteres Leben mindestens ebenso wichtig wären. Viele, die über umfassende geologische Kenntnisse verfügen und genau Bescheid wissen über die Sternenwelt, haben keine Ahnung, wie ihr Körper funktioniert. Manche sind allerdings auch in der Lage, jeden einzelnen Knochen beim Namen zu nennen und wissen genau, wie die Organe funktionieren, haben jedoch keinerlei Kenntnisse bezüglich einer gesunden Lebensweise oder darüber, wie man Krankheiten mit einfachen Mitteln heilen kann. ICP1 375 2 Sie überlassen diese Dinge dem Schicksal und kümmern sich nicht weiter um die Gesetze von Gesundheit und Krankheit. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 71.72. ICP1 375 3 Bildung ist nicht nur Sache des Gehirns -- Studenten, die sich ausschließlich Bücherwissen aneignen und ihre praktische Ausbildung vernachlässigen, können nicht von sich sagen, sie seien umfassend gebildet. Sie vermeiden die praktische Arbeit, aber Bildung ist nicht nur eine Sache des Gehirns. Nützliche körperliche Arbeit ist ein wichtiger Teil der Ausbildung, und diese ist unvollständig, wenn die jungen Menschen nicht zur Arbeit angehalten werden. Counsels to Parents, Teachers, and Students 307.308 (1913). ICP1 375 4 Körperliche und geistige Arbeit sind gleichermaßen notwendig -- Es wurde viel darüber geredet und geschrieben, wie wichtig es ist, eine umfassende Bildung zu erwerben. Das führte manchmal zu dem Missverständnis, dass es durchaus genüge, wenn der Geist gefordert wird, weil das dem ganzen Menschen nütze. Die Erfahrung lehrt uns, dass diese Auffassung falsch ist. Wir haben junge Menschen erlebt, die von der Schule abgegangen sind ohne die geringste Ahnung, wie sie ihren Körper gesund erhalten können. Sie wissen nicht, dass sie dringend Bewegung brauchen und dass Bewegungsmangel ausgesprochen ungesund ist. ICP1 376 1 Wenn Körper und Geist nicht gleichermaßen beansprucht werden, wird der Geist leicht überlastet, und auf die Dauer entsteht ein Ungleichgewicht, infolgedessen sich dann auch die geistigen Fähigkeiten nicht mehr voll entfalten können. Unsere Kräfte unterliegen natürlichen Gesetzen, und wir müssen sie beachten, wenn wir voll leistungsfähig sein möchten. ICP1 376 2 Die Lehrer an unseren Schulen dürfen sich nicht vor dieser Verantwortung drücken. Ihr Stolz mag sie dazu veranlassen, die geistige Ausbildung ihrer Schüler überzubewerten, damit sie gemessen am Standard weltlicher Schulen gut abschneiden und sie mit ihnen angeben können. Aber es ist wesentlich wichtiger, sie auch auf das praktische Leben vorzubereiten, denn nur dann werden sie wirklich Erfolg haben. Wenn man das versäumt, sind sie oft hoch gebildete Menschen, die mit den Anforderungen des alltäglichen Lebens nicht zurechtkommen und keiner Aufgabe, die ihnen gestellt wird, gerecht werden. Testimonies for the Church V, 522 (1889). ICP1 376 3 Belastungen muss man auf sich nehmen -- Junge Leute müssen begreifen, dass der Sinn der Schulbildung nicht darin besteht, sie zu lehren, wie man unbequemen Aufgaben oder den Belastungen des Alltags am besten aus dem Weg geht, sondern dass sie befähigt werden sollen, ihren Platz in Beruf und Gesellschaft nutzbringend auszufüllen. Sie sollen auch wissen, dass der wahre Sinn des Lebens nicht darin besteht, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern für Gott und die Mitmenschen da zu sein. Education 226 (1903). ICP1 376 4 Eine harmonische Entwicklung ist wichtig -- Der richtige Umgang mit uns selbst ist eine der wichtigsten Lektionen, die wir lernen müssen. Nur mit dem Gehirn zu arbeiten und sonst nichts zu tun ist ungesund, und nur noch an körperlicher Fitness interessiert zu sein, ist auch nicht richtig. Wir müssen so ausgewogen wie möglich leben und alle unsere Kräfte, Gehirn, Muskeln, Knochen, Kopf und Herz, harmonisch entwickeln. The Youth's Instructor, 7. April 1898; Sons and Daughters of God 171. ICP1 377 1 Ignoranz fördert nicht die geistlichen Interessen -- Junge Menschen sollen nicht einfach anfangen zu arbeiten und glauben, sie könnten anderen die Wahrheit erklären, wenn sie sich selbst noch nicht ausreichend mit der Wahrheit beschäftigt haben. Auch wenn sie nicht über die notwendige Allgemeinbildung verfügen, sollten sie sich zurückhalten, denn es könnte sein, dass sie eher Schaden anrichten als etwas Gutes tun. Unwissenheit ist nicht mit Demut gleichzusetzen und fördert nicht das geistliche Interesse. Am besten kann die göttliche Wahrheit durch gut ausgebildete Christen weitergegeben werden. Ein vernünftiger Gottesdienst ehrt Christus am meisten. Das wichtigste Ziel der Bildung sollte sein, dass wir die Fähigkeiten, die uns Gott gegeben hat, in seinen Dienst stellen und zu seiner Ehre nutzen. Testimonies for the Church III, 160 (1872). ICP1 377 2 Erziehung erfordert ernsthaften Einsatz -- Lehrer sollten Schüler zum Denken anleiten, dazu, die Wahrheit klar zu erfassen. Für den Lehrer ist es nicht genug, nur zu erklären, für den Schüler reicht es nicht aus, nur zu glauben; das eigene Forschen muss angeregt und der Schüler muss dahin gebracht werden, die Wahrheit mit seinen eigenen Worten wiederzugeben; er soll dadurch den Beweis erbringen, dass er ihre Kraft begreift und anwendet. Durch unverdrossene Mühe sollten so die lebenswichtigen Wahrheiten dem Gemüt eingeprägt werden. Man mag zwar auf diese Weise nur langsam vorwärts kommen, doch ist es von größerem Wert, als wenn man über so wichtige Gegenstände ohne die notwendigen Erwägungen hinweggeht. Gott erwartet, dass seine Anstalten jene der Welt übertreffen; denn sie sollen ihn hier vertreten. Männer, die mit Gott verbunden sind, zeigen der Welt, dass ein übermenschliches Wesen das Steuer führt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 383 (1900). ICP1 377 3 Deutliche Wegweiser setzen -- Die Jugend braucht klare Wegweiser, an denen sie sich im Notfall orientieren kann. In einer Krise kommt es darauf an, dass man auf bereits vorhandene Kraft zurückgreifen kann und dass der Verstand rasch reagiert, denn dann muss jeder Schlag treffen, und Verwirrungen kann man nur mit der Weisheit Gottes begegnen. Jugendliche, die gelernt haben, Schwierigkeiten mit ernsthafter Arbeit zu begegnen, sind für die Mitarbeit im Werk Gottes geeignet. Wenn sie berufen werden, können sie antworten: "Hier bin ich, sende mich!" Diese jungen Menschen sollten in ihren Herzen kristallklare Entscheidungen treffen und sich nicht mit oberflächlichen Dingen abgeben. Sie müssen nicht erst in eine falsche Richtung gehen, sondern ihr Leben kann rein und wertvoll sein, wenn sie sich durch den Geist leiten lassen. Letters to Physicians and Ministers I, 31.32 (Juli 1900). ICP1 378 1 Gute Gewohnheiten sind wichtig -- Jeder Jugendliche sollte sich hohe Lebensziele setzen und die Grundsätze der Bibel zu seiner Leitschnur machen. Das ist eines Christen Pflicht, aber es sollte ihm eigentlich auch ein Vergnügen sein. Er darf ein hohes Selbstwertgefühl entwickeln, weil er Christi Eigentum ist. ICP1 378 2 Entwickle gute Gewohnheiten, bemühe dich um alles, was wirklich wertvoll und recht ist, dann kannst du einen guten Einfluss ausüben, und in deinem Leben dreht sich nicht alles nur um dich selbst. ICP1 378 3 Wenn deine Beweggründe rein und selbstlos sind, wenn du bereit bist, Aufgaben zu übernehmen, die getan werden müssen, wenn du hilfsbereit bist und anderen freundlich begegnest, baust du unbewusst an deinem Image. So sollten sich nach Gottes Willen gläubige Kinder und Jugendliche verhalten. Letters to Physicians and Ministers I, 32 (Juli 1900). ICP1 378 4 Arbeiten neben dem Studium ist sinnvoll -- Manchen Studenten würde es gut tun, wenn sie ihr Studium selbst finanzieren müssten. Anstatt Schuldenberge anzuhäufen oder sich darauf zu verlassen, dass die Eltern sich krumm legen, um ihnen eine akademische Ausbildung zu ermöglichen, sollten sie selbst dafür arbeiten. Sie würden dann nämlich den Wert des Geldes und der Arbeit mehr schätzen, ihre Zeit besser einteilen und weniger Kraft in überflüssige und sinnlose Aktivitäten stecken. Was sie dabei in Sachen Sparsamkeit, Fleiß, Zielstrebigkeit lernen -- ganz abgesehen von der Unabhängigkeit, die sie sich dadurch schaffen --, würde sich im späteren Leben als äußerst hilfreich erweisen. Education 226 (1903). ICP1 379 1 Erziehung hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft -- Auf der ganzen Welt ist die Gesellschaft in Unordnung geraten, und eine gründlich Veränderung wäre notwendig. Die Erziehung, die wir unseren jungen Menschen angedeihen lassen, wird sich maßgeblich auf den Zustand der Gesellschaft auswirken. The Ministry of Healing 406 (1905). ICP1 379 2 Es besteht ein Bedarf an landwirtschaftlichen Schulen -- Unsere Schulen (könnten) dazu beitragen, die Lage vieler Arbeitsloser zu verbessern. Tausende von hungernden, verzweifelten Menschen, die derzeit lediglich dazu beitragen, die Kriminalstatistik in die Höhe zu treiben, könnten in der Landwirtschaft ihr Brot verdienen und wieder ein geregeltes, eigenverantwortliches Leben führen. Education 225 (1903). ICP1 379 3 Erziehung dauert ein Leben lang -- Aus der Schule Christi werden die Schüler niemals entlassen, und es gibt dort Alte und Junge. Das Alter spielt keine Rolle, denn jeder kann dort dazulernen und ständig an Weisheit und Verstand zunehmen, wenn er die Weisungen des göttlichen Lehrers annimmt. Er kann Herzensbildung erwerben und sich auf die Schule vorbereiten, in der das Lernen niemals endet. Counsels to Parents, Teachers, and Students 51 (1913). ICP1 379 4 Echte Zielstrebigkeit -- Liebe Jugend, was ist der Sinn und Zweck eures Lebens? Strebt ihr nach Bildung, damit ihr in der Welt etwas werden könnt? Habt ihr solche Gedanken, die ihr gar nicht laut auszusprechen wagt? Träumt ihr von hohen intellektuellen Leistungen, damit ihr euch vielleicht einmal politisch betätigen und an der Gesetzgebung dieses Landes beteiligen könnt? An solchen Träumen ist nichts Unrechtes. Jeder von euch kann in seinem Leben ein Zeichen setzen. Setzt euch hohe Ziele und scheut keine Mühe, sie zu erreichen. The Review and Herald, 19. August 1884; Fundamentals of Christian Education 82. ICP1 380 1 Die wichtigste Bildung -- Wir sollten den jungen Menschen eine umfassende Bildung ermöglichen, und sie müssen sich anstrengen, sie so schnell wie möglich zu erreichen ... Während sie lernen, sollten sie bereits dazu angehalten werden, ihr Wissen an andere weiterzugeben. Das wird ihnen helfen, Disziplin zu lernen. Je früher sie ihr Wissen praktisch nutzen, desto mehr lernen sie. Wenn man nur lange studiert und nichts davon kommt zur praktischen Anwendung, dann verzögert das nur die Entwicklung. Sowohl zu Hause als auch in der Schule müssen die Jugendlichen fleißig lernen und das Gelernte dann in die Tat umsetzen. Ganz gleich auf welchem Gebiet sie einmal arbeiten werden, sie sollten ihr Leben lang Lehrer und Schüler gleichzeitig sein. The Ministry of Healing 402 (1905). ICP1 380 2 Das Wichtigste, was unsere Jugend heutzutage lernen muss und wodurch sie auf die Schule der Ewigkeit vorbereitet wird, ist die Art und Weise, wie man Gott der Welt nahe bringt. The Review and Herald, 24. Oktober 1907; Fundamentals of Christian Education 512. ICP1 380 3 Die Erkenntnis, die wir am nötigsten haben, ist die Erkenntnis Gottes und dessen, den er gesandt hat. ICP1 380 4 Jedes Kind und jeder Jugendliche muss lernen, wie er mit seinem Körper umgehen muss, um ihn gesund zu erhalten. Außerdem brauchen sie eine umfassende Allgemeinbildung, sollten aber auch praktisch ausgebildet werden, denn das ist notwendig, damit sie im täglichen Leben zurechtkommen. Nicht zuletzt sollten sie auch lernen, wie man auf verschiedene Weise das Evangelium weitergeben kann. The Ministry of Healing 402 (1905). ICP1 380 5 Welches Universitätsstudium könnte mehr wert sein? -- "Der große Tag des Herrn ist nahe ..." Zephanja 1,14 (GN). Das verpflichtet uns dazu, die Welt zu warnen. Jung und Alt sollten sich ... dieser Aufgabe widmen ... Nichts ist für sie selbst segensreicher, als wenn sich junge Menschen diesem Dienst zuwenden. Sie sind Beauftragte Gottes und Mitarbeiter der Engel, die mit ihnen gemeinsam das Werk der Evangeliumsverkündigung betreiben. Engel sprechen durch ihren Mund und wirken durch ihre Hände. So profitieren Menschen von dem Wissen und der Erfahrung himmlischer Boten Gottes. Welche Universität könnte solch eine Ausbildung vermitteln? Education 270.271 (1903). ICP1 381 1 Kenntniserweiterung ist wichtig -- Um ihre Ausbildung abzurunden, müssen die jungen Menschen an unseren Schulen auch zur Missionsarbeit herangezogen werden. Sie müssen etwas erfahren über die geistlichen Nöte der Menschen in ihrer Umgebung. Sie dürfen nicht so mit schulischen Aufgaben überlastet werden, dass keine Zeit zur praktischen Anwendung bleibt. Man muss sie dazu ermutigen, anderen vom Evangelium zu erzählen. Indem sie demütig arbeiten, Christus um Weisheit bitten und wachen und beten, können sie an andere weitergeben, was ihr eigenes Leben so sehr bereichert hat. Counsels to Parents, Teachers, and Students 545.546 (1913). ------------------------Kapitel 39: Notwendigkeit des harmonischen Zusammenwirkens ICP1 385 1 Eine geheimnisvolle Wechselbeziehung -- Zwischen Körper und Geist besteht eine geheimnisvolle und wunderbare Beziehung. Sie sind voneinander abhängig. Den Körper in einer gesunden Verfassung zu erhalten und seine Kräfte zu entfalten, damit der Organismus harmonisch arbeiten kann, sollte das Hauptanliegen unseres Lebens sein. Vernachlässigung des Körpers bedeutet auch Vernachlässigung des Geistes. Es dient nicht der Ehre Gottes, wenn seine Kinder einen schwächlichen Körper und verkümmerten Geist haben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 379 (1875). ICP1 385 2 Eine harmonische Entwicklung hängt von unserem Verhältnis zu den Naturgesetzen ab -- Die Harmonie der Schöpfung hängt ab von der vollkommenen Übereinstimmung aller Wesen und Dinge, der beseelten wie der leblosen, mit dem Gesetz des Schöpfers. Gott hat Regeln geschaffen, von denen nicht nur die Lebewesen, sondern auch alle Vorgänge in der Natur bestimmt werden. Diese feststehenden Gesetze darf man nicht missachten. Doch während sich alles auf der Welt nach natürlichen Regeln vollzieht, ist der Mensch allein dem Sittengesetz verantwortlich. Patriarchen und Propheten 28 (1890). ICP1 385 3 Eine Harfe mit tausend Saiten -- Es ist nicht nur ein Vorteil für die Menschen, dass sie über die Funktionen ihres Körpers Bescheid wissen können, sondern es entsteht ihnen daraus auch eine Verpflichtung. Je mehr sie über ihren Körper wissen, desto mehr sollten sie darauf bedacht sein, mit Vernunft damit umzugehen. Sie werden erkennen, dass sie wunderbar von Gott erschaffen wurden und dass er gewissermaßen eine Harfe mit tausend Saiten in ihre Hand gegeben hat und von ihnen erwartet, dass sie eine wohl tönende Melodie darauf spielen. The Health Reformer, 1. September 1871, p. 15; My Life Today 148. ICP1 386 1 Jeder ist ein Teil des Ganzen -- Im Gleichnis werden wir als Teile eines Körpers bezeichnet, der in Christus vereint ist. Jeder Teil hat eine bestimmte Funktion, und alle sind aufeinander angewiesen. Keiner kann die Funktion eines ausgefallenen Körperteils voll übernehmen ... ICP1 386 2 In einem gesunden Körper wirken alle Teile harmonisch zusammen. Die Hände haben ihre bestimmte Aufgabe und ebenso die Füße. Kein Teil kann zu dem anderen sagen: "Du bist weniger wert als ich." Die Hände können nicht zu den Füßen sagen: "Es geht auch ohne euch", weil das nicht stimmt, denn in einem gesunden Körper müssen alle Teile genau die Aufgabe übernehmen, die ihnen zugeteilt wurde. Nur so entsteht ein harmonisches Ganzes. Testimonies for the Church IV, 128 (1876). ICP1 386 3 Die harmonische Entwicklung von Seele und Geist -- Die Entwicklung unseres Verstandes ist eine Pflicht, die wir uns selbst, der Gesellschaft und Gott schulden. Aber das darf niemals auf Kosten unserer moralischen und geistlichen Haltung geschehen, denn nur wenn die Entwicklung von Körper und Geist harmonisch verläuft, ist ein Mensch wirklich gesund. The Review and Herald, 4. Januar 1881. ICP1 386 4 Ein Mangel an Ausgewogenheit macht krank -- Der Mangel an Ausgewogenheit macht den Menschen krank. Die Phantasie kann sich so auf andere Körperteile auswirken, dass sie krank werden. Alle Teile des Körpers haben eine wichtige Funktion, und man muss darauf achten, dass die Körperteile, die am weitesten vom Herzen entfernt sind, gut durchblutet werden. Die Glieder haben eine wichtige Aufgabe und müssen entsprechend beachtet werden. Special Testimonies to Ministers and Workers B XV, 18 (3. April 1900); Counsels on Health 587. ICP1 387 1 Ein kranker Körperteil zieht den ganzen Körper in Mitleidenschaft -- Wenn wir ein Organ unseres Körpers vernachlässigen, kann es seine Funktion nicht mehr voll ausüben, und das ist nicht im Sinne Gottes. Er möchte, dass wir alle Körperteile gut versorgen, denn wenn ein Teil geschädigt ist, werden alle anderen in Mitleidenschaft gezogen. Und wenn es im Körper nicht mehr stimmt, leiden auch die Seele und der Geist. ICP1 387 2 Wenn man ein Organ überlastet, weil man glaubt, dass eine Sache besonders wichtig ist, wird man insbesondere bei Kindern damit rechnen müssen, dass sie aus dem Gleichgewicht geraten, und das hat auch negative Auswirkungen auf ihr Erwachsenenleben. Vielleicht sind sie dann auf einem Gebiet besonders belesen, können aber trotzdem nicht viel leisten, weil sie insgesamt Mängel leiden, die ihre Entwicklung behindern. Testimonies for the Church III, 26 (1872). ICP1 387 3 Da die Prediger, Lehrer und Schüler sich ständig geistig sehr rege verhalten, aber körperlich untätig sind, werden ihre Verstandeskräfte überbeansprucht, während die Muskulatur bewegungslos bleibt. Die ganze Arbeitslast ruht auf den Verstandesorganen, die dadurch übermäßig angestrengt und geschwächt werden, während andererseits die Muskeln ihre Spannkraft einbüßen, weil sie untätig bleiben. Man will seine Muskeln nicht beschäftigen, weil dies zu ermüden scheint. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 384 (1875). ICP1 387 4 Vorsicht vor Überarbeitung -- Denkt daran, dass wir Menschen für unsere Gesundheit verantwortlich sind und darauf achten müssen, dass das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist erhalten bleibt. Wir brauchen täglich Bewegung. Es ist nicht die Arbeit, die uns krank macht, sondern die einseitige Überarbeitung ohne Ruhepausen. Das ist lebensgefährlich, und wer sich überarbeitet, kann sowieso bald nicht mehr viel leisten. ICP1 387 5 Gott wünscht, dass wir unsere Aufgaben mutig angehen und fröhlich erledigen. Um sich gesund zu erhalten, müssen Kopfarbeiter durch Bewegung für Ausgleich sorgen, damit sie nicht zu einseitig belastet werden. ICP1 388 1 Wir sollen bei unserer täglichen Arbeit eine zuversichtliche, freundliche Stimmung verbreiten und fleißig sein, aber wir dürfen uns nicht überanstrengen. Wer sich übernimmt, verliert den Mut, die Arbeit am nächsten Tag erneut zu beginnen. Und es ist besser, man verschiebt etwas auf den nächsten Tag, als die Arbeit ganz liegen zu lassen. Wenn man heute die Naturgesetze übertritt, verliert man die Kraft, die man für den folgenden Tag benötigt. Brief 102, 1903. ICP1 388 2 Empfehlung an einen geistlichen Wichtigtuer -- In der Botschaft, die mir über dich vermittelt wurde, habe ich gesehen, dass geistlich etwas mit dir nicht mehr stimmt. Du verführst andere durch dein schlechtes Vorbild, und auch wenn du dadurch Anhänger gewinnst, verlierst du dein Anrecht auf den Himmel. Dein Verstand entwickelt sich durch die Art, wie du dich benimmst, nicht vorteilhaft, und ich kann dich nur bitten, ändere dich. Gib dieses übertriebene Geschwätz auf, denn du wirst dadurch ein unausgeglichener Mensch. ICP1 388 3 Den Körper muss man gut versorgen, damit er gesund bleibt. Aber auch dem Geist muss man Grenzen setzen, damit er sich nicht in eine Richtung entwickelt, die für dich und andere in deiner Umgebung schädlich ist. Weil man im geistigen und seelischen Bereich nicht immer gleich erkennt, wenn man Schaden anrichtet, glaubt man leicht, das sei ungefährlich, aber wenn wir ungesunde Gedanken zulassen, bleibt es nicht aus, dass sie uns beeinflussen. ICP1 388 4 Du belastest dein Gehirn unnötigerweise und merkst nicht, wie sehr du dir selbst dadurch schadest. Früher oder später werden aber auch deine Freunde erkennen, wie unvorteilhaft du dich entwickelst und wie unausgeglichen du bist. Dein Magen reagiert auch auf deinen Zustand, weil ein solches Durcheinander im Kopf auch die Verdauungsorgane durcheinander bringt. Brief 29, 1897. ICP1 388 5 Harmonie braucht gegenseitige Ergänzung (Empfehlung an einen Ehemann) -- Wir sind nicht alle gleich und haben auch unterschiedliche Meinungen, aber das ist ein Segen, denn wir haben alle einen Vorteil davon und können uns gegenseitig ergänzen. Du hast gewisse Charakterfehler und Vorurteile und es ist gut für dich, dass deine Frau anders denkt und einen Ausgleich schafft. Anstatt ihre Meinung immer gleich abzulehnen, solltest du dich mit ihr beraten und versuchen, gemeinsame Entscheidungen herbeizuführen. Du lässt in deiner Familie niemandem das Recht auf freie Meinungsäußerung, und wenn deine Anordnungen nicht ganz genau befolgt werden, schimpfst du nur allzu oft mit dem Betroffenen herum. Testimonies for the Church IV, 128 (1876). ICP1 389 1 Negative Wesenszüge unter Kontrolle halten -- "Wir sind Gottes Mitarbeiter ..." 1.Könige 3,9. Das bedeutet, dass wir mit "Furcht und Zittern" an unserer Erlösung mitwirken müssen. Es ist zwar Gott, der uns das Wollen und Vollbringen schenkt, aber er erwartet von uns, dass wir mit ihm zusammenarbeiten. Er gibt uns Menschen körperliche und seelische Kraft und erwartet von uns, dass wir sie gebrauchen und nicht missbrauchen. Unsere negativen Wesenszüge müssen unter der Kontrolle unserer Verstandeskräfte stehen. Brief 139, 1898. ICP1 389 2 Gesund an Körper und Geist -- Die Lebensgeschichte Daniels ist eine wunderbare Beschreibung der Entwicklung eines geheiligten Charakters. Wir alle können daraus lernen, und die jungen Menschen ganz besonders. Wenn wir uns genau an die Anweisungen Gottes halten, ist das sowohl für unsere körperliche als auch unsere geistige Gesundheit von Vorteil. ICP1 389 3 Um den höchsten moralischen und intellektuellen Standards zu entsprechen, benötigen wir Weisheit und Kraft von Gott und müssen uns klar für gesunde Lebensgewohnheiten entscheiden. Die Erfahrung Daniels und seiner drei Freunde zeigt uns, dass man mit guten Grundsätzen die Esslust beherrschen kann und dass auch junge Menschen der Versuchung widerstehen und Gott treu bleiben können, auch wenn dies vordergründig ein großes Opfer für sie bedeutet. The Review and Herald, 25. Januar 1881; The Sanctified Life 23. ICP1 389 4 Eine gesunde Lebensweise ist auch für die Charakterentwicklung vorteilhaft -- Eine gesunde Lebensweise ist für die charakterliche Entwicklung von großem Vorteil, und auch die geistige und körperliche Entwicklung werden davon positiv beeinflusst. The Review and Herald, 1. Dezember 1896; Counsels on Health 41. ICP1 390 1 Muskeln, Sehnen und Gehirn müssen harmonieren -- Indem wir alle unsere Kräfte in bester Weise sinnvoll zum Einsatz bringen und den gesamten Organismus durch das harmonische Zusammenwirken von Sehnen, Muskeln und Verstand gesund erhalten, tun wir einen wertvollen Dienst zur Ehre Gottes. The Youth's Instructor, 7. April 1898. ICP1 390 2 Glück ist die Folge einer vernünftigen Lebensweise -- Ernsthafte Diener Gottes sind besondere Menschen, denn sie leben zwar in der Welt, aber nicht wie die Welt. Sie betreiben keine Völlerei und legen keinen Wert auf besondere Gaumenfreuden, sondern essen, was ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit zuträglich ist. Unser himmlischer Vater hat uns die Gesundheitsreform gegeben, und das ist ein großer Segen. Wir loben und preisen ihn, wenn wir danach leben ... Glück ist, wenn alle Kräfte des Körpers und des Geistes harmonisch zusammenwirken, und je ausgewogener wir leben, desto ungetrübter kann dieses Glück sein. The Review and Herald, 29. Juli 1884; Counsels on Health 50.51. ICP1 390 3 Freude weitergeben -- Gottes Volk muss noch viel lernen. Es wird zur Ruhe kommen und Frieden finden, wenn es gelernt hat, sich auf den zu verlassen, der zu weise ist, um sich zu irren, und zu liebevoll, um uns ein Leid zuzufügen. Wir müssen das Lächeln Gottes für uns einfangen und es an andere weitergeben. Es ist unsere Aufgabe, so viel Sonnenschein wie möglich in das Leben der Menschen um uns herum zu bringen. Wir müssen Christi Nähe suchen wie die Kinder. Wir brauchen eine enge, liebevolle Beziehung zu ihm und dürfen niemals vergessen, dass wir mit der Liebe und dem Mitgefühl, die wir von Gott empfangen, auch die Verantwortung übertragen bekommen, sie an andere Menschen weiterzugeben. Wir müssen sie teilhaben lassen an der Freude, die der Segen Gottes uns vermittelt, und dafür sorgen, dass das Licht, das wir bekommen haben, auch ihren Weg erhellt. Brief 40, 1903; Medical Ministry 45. ------------------------Kapitel 40: Der Körper beeinflusst den Geist ICP1 391 1 Eine enge Beziehung zwischen Körper und Geist -- Zwischen Körper und Geist besteht eine enge Beziehung, und um einen hohen sittlichen und geistigen Stand zu erreichen, ist es unumgänglich, die Gesetze zu beachten, die unser körperliches Sein beherrschen. Patriarchen und Propheten 582 (1890). ICP1 391 2 Die geistige Kraft wird von der körperlichen Verfassung beeinflusst -- Um die Arbeit, die vor uns liegt, zu bewältigen, müssen wir uns insgesamt gesund erhalten, denn wenn wir körperlich nicht gesund sind, ist auch unsere geistige Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Deshalb sollten wir alles meiden, was unserer körperlichen Gesundheit schadet. ICP1 391 3 Der Apostel Paulus sagt: "Ich bezwinge meinen Leib, damit ich nicht anderen predige und selbst verwerflich werde." 1.Könige 9,27. Wir können uns nicht Gott übergeben und dabei wissentlich unsere ungesunde Lebensweise beibehalten. Selbstverleugnung ist eine Voraussetzung für den Eintritt in das Werk Gottes, und wir müssen auch dabei bleiben. Christus selbst sagt unmissverständlich zu seinen Jüngern: "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir." Matthäus 16,24. ICP1 391 4 Aber wie viele, die sich Christen nennen, sind nicht bereit, sich selbst zu verleugnen, auch nicht um Christi willen! Wie oft ist uns der Genuss wichtiger als ein gesunder Körper und ein gesunder Geist! Wertvolle Stunden der Gnadenzeit werden vergeudet für Appetit und Augenlust. Alle möglichen Unsitten halten die Menschen mit irdischen und sinnlichen Dingen gefangen. Viele sind willige Gefangene; sie möchten sich gar nicht ändern. The Signs of the Times, 1. Juni 1882. ICP1 392 1 Die Kraft, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden -- Alles, was unsere körperlichen Kräfte mindert, schwächt auch unseren Geist und die Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Bilder vom Reiche Gottes 283 (1900). ICP1 392 2 Falsche Gewohnheiten führen zu einer verzerrten Sicht -- Bruder ..., du nimmst dich selbst zu wichtig und siehst viele Dinge in einem falschen Licht. Du bist misstrauisch und eifersüchtig und vermutest hinter allem etwas Negatives. Du bildest dir ein, dass jeder dir Böses will, und vieles davon entspringt deiner eigenen Phantasie. Die Geschichten, die du konstruierst, sind weit von der Wahrheit entfernt, aber du fühlst dich dadurch verletzt, weil du eine verzerrte Sicht hast, und dabei schadest du dir selbst am meisten. ICP1 392 3 Du selbst bist dein größter Feind. Deine falsche Lebensweise führt zu Blutandrang im Gehirn, und deshalb kannst du nicht mehr klar denken. Du bist jähzornig und unbeherrscht. Nur dein eigener Wille und deine Vorstellungen sind in deinen Augen richtig, aber wenn du nicht lernst, deine eigenen Charakterfehler wahrzunehmen und dein Kleid im Blut des Lammes zu waschen, verlierst du das ewige Leben. Du liebst die Wahrheit in der Theorie, aber du lässt nicht zu, dass sie dein Leben verändert. In deinem täglichen Leben richtest du dich nicht nach den Grundsätzen, zu denen du dich bekennst. Brief 27, 1872. ICP1 392 4 Körperliche Gewohnheiten haben Auswirkungen auf das Gehirn -- Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Menschen, und falsche Lebensgewohnheiten verhindern, dass die Schüler die Ziele erreichen, die sie anstreben. Ihre Lernfähigkeit lässt zu wünschen übrig. Wenn man sie nicht darin unterrichtet, wie sie richtig mit ihrem Körper umgehen können, und sie nicht davon überzeugt, dass das auch Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns hat, werden sie nicht mit sehr großem Erfolg lernen. Es liegt nicht in erster Linie am Lernen, wenn ihre Leistungen nachlassen, sondern auch an der ungesunden Ernährung, an unregelmäßigen Mahlzeiten, Bewegungsmangel und insgesamt am sorglosen Umgang mit unseren Gesundheitsgrundsätzen. Wenn wir alles in unseren Möglichkeiten Stehende tun, uns gesund zu erhalten, dürfen wir Gott im Glauben darum bitten, unsere Bemühungen zu segnen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 299 (1913). ICP1 393 1 Petrus über die Beziehung zwischen Körper und Geist -- Der Apostel Petrus kannte die Zusammenhänge zwischen Körper und Geist und erhob warnend seine Stimme: "Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten." 1.Petrus 2,11. Viele glauben, Petrus habe sich hier nur gegen einen lasterhaften Lebenswandel gewandt, aber dieser Text hat eine weit größere Bedeutung. Er verbietet alle schädliche Genusssucht und Leidenschaft, denn alles, was uns körperlich schadet, schadet auch unserer Seele. Die Freude am Essen ist eine sinnvolle Sache, aber sie darf nicht in eine tödliche Waffe Satans verkehrt und zu einer unbeherrschbaren Begierde werden, "die wider die Seele streitet". Christian Temperance and Bible Hygiene 53.54 (1890); Counsels on Diet and Foods 166.167. ICP1 393 2 Der Missbrauch unserer Körperkraft schadet auch dem Nervensystem -- Der Missbrauch der Körperkräfte verkürzt unsere Lebenszeit, die wir sonst zur Ehre Gottes nutzen könnten, und macht uns unfähig, seinen Auftrag auszuführen. Falsche Angewohnheiten -- wie etwa, die Nacht zum Tag zu machen oder auf Kosten der Gesundheit zu essen, was und wie viel einem schmeckt -- beeinträchtigen unser körperliches Wohlbefinden. ICP1 393 3 Mangelnde Bewegung sowie geistige und körperliche Überarbeitung bringen leicht das Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Wer auf diese Weise sein Leben verkürzt und so für den Dienst für Gott unbrauchbar wird, der beraubt Gott und Mitmenschen, weil er selbst schuld daran ist, dass er anderen nicht zum Segen wird, obwohl Gott ihn doch mit diesem Auftrag in die Welt gesandt hat. Mit der Zeit können solche Menschen selbst ganz leichte Aufgaben nicht länger übernehmen. Wenn wir aber infolge schädlicher Gewohnheiten der Welt Gutes vorenthalten, dann machen wir uns vor Gott schuldig. Bilder vom Reiche Gottes 283.284 (1900). ICP1 394 1 Untätigkeit schwächt den Geist -- Die Ursache für die mangelhafte geistige Leistungsfähigkeit und Muskelkraft mancher Jugendlicher ist ihr geringes Interesse an körperlicher Arbeit. "Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hoffart und alles in Fülle und sichere Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht, sondern waren stolz und taten Gräuel vor mir. Darum habe ich sie auch hinweggetan, wie du gesehen hast." Hesekiel 16,49.50; Testimonies for the Church IV, 96 (1876). ICP1 394 2 Körperliche Arbeit entspannt -- Der ganze Mensch braucht die belebende Kraft der körperlichen Arbeit an der frischen Luft. Einige Stunden täglich würden dem Körper neue Kraft geben und die Seele beruhigen und entspannen. Testimonies for the Church IV, 264.265 (1896). ICP1 394 3 Baden belebt Körper und Geist -- Sowohl auf gesunde als auch auf kranke Menschen hat Baden eine belebende Wirkung, denn der Körper kann dadurch freier atmen, die Muskeln werden beweglicher, der Kopf wird frei und die Seele entspannt. Der ganze Mensch wird belebt. Testimonies for the Church III, 70 (1872). ICP1 394 4 Ruhe contra Aufputschmittel -- Falsche Gewohnheiten schaden dem Gehirn, und dadurch gerät der ganze Körper in Unordnung. Man kann versuchen, die angespannten Nerven durch entsprechende Mittel anzuregen oder zu beruhigen, aber das ändert nichts am Grundproblem. Wenn nicht bewusst darauf geachtet wird, dass sich die Nerven entspannen und ausruhen können, verliert der Mensch die Kontrolle darüber, und die Folgen dienen nicht der Ehre Gottes. Brief 205, 1904. ICP1 395 1 Ruhe und Gelassenheit -- Wir sollten viel mehr Zeit in demütigem Gebet verbringen und den Herrn um Weisheit bitten, damit wir unsere Kinder zur Ehre Gottes erziehen können und sie seinen Willen anerkennen. Die Gesundheit des Geistes ist abhängig von der Gesundheit des Körpers. Als christliche Eltern tragen wir dafür Verantwortung, dass unsere Kinder die Grundsätze einer gesunden Lebensweise kennen lernen. ICP1 395 2 In Christus können sie Kraft und Hoffnung finden und werden nicht ruhelos immer auf der Suche nach Ablenkung sein. Sie haben die wertvolle Perle gefunden und sind ausgeglichen und gelassen. Sie können sich an reinen, himmlischen Dingen erfreuen und es bereitet ihnen keinen Kummer, auf etwas zu verzichten. Eine solche Art von Vergnügen schwächt nicht ihren Körper und belastet auch nicht ihre Seele, sondern macht beide gesund und stark ... ICP1 395 3 Die Bewohner des Himmels sind vollkommen, weil die Befolgung des Willens Gottes ihnen größte Freude und höchstes Glück bereitet. Appeal to Mothers, 20-27. ------------------------Kapitel 41: Ernährung und Verstand ICP1 396 1 Das Gehirn muss gesund sein -- Das Gehirn ist das Organ, das alle Körperfunktionen steuert, und ohne ein gesundes Gehirn bleiben auch die anderen Organe des Körpers nicht gesund. Für eine gesunde Gehirnfunktion benötigen wir jedoch eine gute Durchblutung und gesundes Blut, und beides bekommen wir durch gesunde Lebensgewohnheiten. Special Testimonies to Ministers and Workers B XV, 18 (13. April 1900); Counsels on Health 586.587. ICP1 396 2 Das Gehirn braucht Nahrung -- Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk, aber man kann ihn auch missbrauchen ... Die Umwandlung der Nahrung in gutes Blut ist ein geheimnisvoller Vorgang, und alle Menschen sollten sich für diesen Vorgang interessieren ... Jedes Organ des Körpers braucht Nahrung, um seine Aufgabe zu erfüllen. Knochen und Gehirn, alles braucht seinen Anteil. Der große Meisterschöpfer sorgt ständig dafür, dass jede Faser unseres Körpers, vom Gehirn bis in die Fingerspitzen, mit Lebenskraft versorgt wird. Brief 17, 1895. ICP1 396 3 Folgen der Missachtung der Naturgesetze -- Gott hat seinem Volk großes Licht verliehen, doch sind wir damit nicht gegen jede Versuchung gefeit ... Ein augenscheinlich sehr skrupelhafter, aber fanatischer und dünkelhafter Kranker gesteht freimütig seine Missachtung der Lebens- und Gesundheitsgesetze, zu deren Erkenntnis die Gnade Gottes uns als Gemeinde geführt hat. Seine Nahrung muss so zubereitet werden, dass sie seine ungesunden Begierden befriedigt. Statt sich an einen Tisch mit gesunder Nahrung zu setzen, begünstigt er Gaststätten, weil er dort seinem Appetit zwanglos frönen kann. Obwohl er ein gewandter Anwalt der Mäßigkeit ist, missachtet er doch ihre Hauptregeln. Er möchte Abhilfe haben, aber er lehnt es ab, sie um den Preis der Selbstverleugnung zu erlangen. ICP1 397 1 Jener Mann opfert am Altar verdorbener Esslust. Er ist ein Götzendiener. Seine Kräfte, die, veredelt und geheiligt, zur Ehre Gottes gebraucht werden könnten, werden geschwächt und sind kaum brauchbar. Ein reizbares Gemüt, ein unklarer Kopf und schlaffe Nerven sind unter anderem das Ergebnis, wenn man die Naturgesetze missachtet. Der Mensch wird leistungsunfähig und unzuverlässig. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 46 (1882). ICP1 397 2 Eine enge Beziehung zwischen Ernährung und Verstand -- In Zusammenhang mit dem Auftrag, uns in Geduld zu üben, den uns Petrus erteilt, möchte ich auf den Segen der Gesundheitsreform hinweisen und darauf aufmerksam machen, welchen Vorteil wir durch eine vernünftige Nahrungszusammensetzung und einfache Nahrungsmittel haben. Den engen Zusammenhang zwischen dem Verstand, der seelischen Verfassung und unseren Essgewohnheiten haben wir bereits erörtert. Wir können es uns nicht leisten, schlechte Laune zu haben, nur weil wir das Falsche essen. The Review and Herald, 12. Juli 1906. ICP1 397 3 Genusssucht ist eine der wesentlichsten Ursachen für mangelhafte geistige Leistung -- Befriedigung der Essgelüste ist die Hauptursache für geistige und körperliche Schwächen. Die Energielosigkeit, die überall in Erscheinung tritt, hat hier ihren Ursprung. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 380 (1875). ICP1 397 4 Verwirrung durch ungesunde Ernährung -- Wir sollten für den Sabbat nicht vielerlei Gerichte kochen und keine größere Auswahl Speisen auf den Tisch bringen als an anderen Tagen. Die Nahrung sei einfacher; man esse weniger, damit der Geist klar und lebendig bleibt, geistliche Dinge zu erfassen. Isst man zu viel, kann das Gehirn nicht scharf genug denken. Die herrlichsten Worte mögen gehört, aber nicht richtig erfasst werden, wenn der Verstand durch ungeeignete Nahrung beeinträchtigt ist. Durch zu viel Essen am Sabbat haben manche Gott mehr verunehrt, als ihnen bewusst wurde. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 18 (1900). ICP1 398 1 Durch die Genusssucht beherrscht Satan unseren Verstand -- Über unseren Appetit gelingt es Satan, unseren Verstand und damit den ganzen Menschen zu beherrschen. Tausende, die ein gutes Leben hätten führen können, wurden zu körperlichen, geistigen und moralischen Wracks, weil sie all ihre Kraft der Genusssucht geopfert haben. Christian Temperance and Bible Hygiene 37 (1890); Counsels on Diet and Foods 167. ICP1 398 2 Unser Lebensglück wird auch von unseren Verdauungsorganen bestimmt -- Die Verdauungsorgane sind maßgeblich an unserem Lebensglück beteiligt. Gott hat uns Verstand gegeben, damit wir zu unterscheiden lernen, was für uns gut ist und was nicht. Vernünftigen Menschen sollte es ein Anliegen sein, herauszufinden, welche Nahrungsmittel sie gut vertragen und welche ihnen offensichtlich schaden. Leute, die an Sodbrennen leiden, sind auch seelisch in keiner guten Verfassung. Alles geht ihnen gegen den Strich, sie sind schlecht gelaunt und reizbar. Wenn wir friedlich miteinander auskommen wollen, müssen wir uns mehr Gedanken darüber machen, wie wir auch in unserem Magen Frieden schaffen. Manuskript 41, 1908; Counsels on Diet and Foods 112. ICP1 398 3 Geistige Klarheit steht im Zusammenhang mit der körperlichen Verfassung (Empfehlung an Prediger und Autoren) -- Folgt den Grundsätzen der Gesundheitsreform und weist auch andere darauf hin. Die Gesundheit des Gehirns ist in so großem Maße von der körperlichen Gesundheit abhängig, dass es außerordentlich wichtig ist, wie wir mit unserem Körper umgehen. Esst nur das, was eurem Magen bekommt. ICP1 398 4 Ihr solltet euch wesentlich mehr damit beschäftigen, wie ihr euch durch die Ernährung gesund erhalten könnt. Versucht, eure Arbeitszeit so zu regeln, dass ihr auch regelmäßige Essenszeiten einhalten könnt. Das sollte euch wirklich ein Anliegen sein, denn die Wahrheit in Jesus auszuleben heißt vor allen Dingen, Selbstbeherrschung zu üben. Brief 297, 1904. ICP1 399 1 Unregelmäßige Essenszeiten und lässiger Umgang mit den Gesundheitsgeboten -- Selten bricht jemand zusammen, weil er zu viel arbeitet oder zu viel lernt. Krank machen vielmehr die ungesunde und unregelmäßige Ernährung und der lässige Umgang mit den Gesundheitsgeboten ... ICP1 399 2 Unregelmäßige Essens- und Schlafenszeiten kosten Nervenkraft und schaden dem Gehirn. Der Apostel Paulus macht klar, dass die Voraussetzung für ein geistliches Leben das Maßhalten in allen Dingen ist. Essen, Trinken und Kleidung haben Auswirkungen auf unsere geistliche Verfassung. The Youth's Instructor, 31. Mai 1894. ICP1 399 3 Ein voller Magen schwächt den Verstand -- Man kann sich auch mit gesunder Nahrung unvernünftig ernähren. Wer übermäßig viel isst, schadet seiner Gesundheit auch. Der Körper braucht nicht mehr als das, was zur Aufrechterhaltung der verschiedenen Körperfunktionen nötig ist. Was darüber hinausgeht, belastet nur den Stoffwechsel und den Kreislauf. Bei so manchem Studenten meint man, er sei zusammengebrochen, weil er zu viel gelernt hat, dabei war die eigentliche Ursache Unmäßigkeit im Essen. Wenn man sich an die Regeln einer gesunden Lebensweise hält, ist die Gefahr der geistigen Überforderung gering. Häufig ist es nichts weiter als Überlastung des Magens, wenn der Leib müde und der Geist träge wird. Education 211.212 (1903). ICP1 399 4 Genusssucht wirkt sich negativ auf das Seelenleben aus -- Wer ständig zu große Mengen isst, betreibt Völlerei. Die vielen verschiedenen Nahrungsmittel zu einer Mahlzeit bringen den Magen durcheinander, und das wirkt sich auf unsere Stimmung aus. Gott erwartet von uns, dass wir mit ihm zusammenarbeiten und mit unserem Appetit nicht über das Ziel hinausschießen, sondern gesunde Nahrung in gesunden Mengen zu uns nehmen. Wenn wir Völlerei betreiben, fördert das die niederen Leidenschaften und macht unsere Seele unsensibel. Wenn jemand ein Sklave seines Appetits wird, wirkt sich das insgesamt negativ aus, denn er gibt dann auch allen anderen ungesunden Neigungen wesentlich leichter nach. Manuskript 113, 1898. ICP1 400 1 Völlerei verursacht Vergesslichkeit (Empfehlung an einen Suchtesser) -- Du bist ein Suchtesser, und darin besteht die Hauptursache deiner Vergesslichkeit. Du sagst Dinge, und ich erinnere mich genau daran, aber hinterher verdrehst du alles und behauptest, du hättest etwas ganz anderes gesagt. Ich wusste das, aber ich ging darüber hinweg, weil ich auch genau weiß, dass es vom zu vielen Essen kommt. Und was hätte es auch für einen Sinn, mit dir darüber zu reden? Das eigentliche Übel würde dadurch nicht beseitigt. Brief 17, 1895; Counsels on Diet and Foods 138. ICP1 400 2 Völlerei macht unsensibel -- Unmäßigkeit im Essen, selbst wenn es sich dabei um Nahrungsmittel handelt, die in ihrer Qualität unseren Vorstellungen entsprechen, wird einen zerstörenden Einfluss auf den Organismus ausüben und die feineren und reineren Gemütsbewegungen abstumpfen. ICP1 400 3 Unbedingtes Maßhalten beim Essen und Trinken ist von äußerster Wichtigkeit für die Erhaltung der Gesundheit und für den ungestörten Ablauf der körperlichen Funktionen. Maßvolle Lebensgewohnheiten in Verbindung mit geistiger und körperlicher Arbeit werden Körper und Geist frisch erhalten und den im Verwaltungsdienst und im Predigtamt Beschäftigten, den Schriftleitern und allen anderen, die eine sitzende Tätigkeit haben, Kraft zur Ausdauer verleihen. Wir essen zu viel, obwohl wir uns als Volk zur Lebensreform bekennen. Befriedigung der Essgelüste ist die Hauptursache für geistige und körperliche Schwächen. Die Energielosigkeit, die überall in Erscheinung tritt, hat hier ihren Ursprung. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 380 (1875). ICP1 401 1 Die Anzahl der Gerichte begrenzen -- Um unsere Verdauungsorgane nicht zu sehr zu belasten, sollten wir zu einer Mahlzeit nicht zu viele verschiedene Speisen essen. Wer zu sehr schwelgt und zu viele verschiedene Dinge zu einer Mahlzeit isst, schadet sich selbst. Wir sollten auswählen und nicht unbedingt alles essen, was uns vorgesetzt wird, sondern nur das, was uns bekommt. Unser Magen hat kein Fenster und wir können nicht sehen, was darin vorgeht. Deshalb müssen wir unseren Verstand benutzen und aus Ursache und Wirkung Schlüsse ziehen. Wenn du dich elend fühlst und den Eindruck hast, dass alles schief läuft, kann das daran liegen, dass du zu viel durcheinander gegessen hast. Manuskript 41, 1908; Counsels on Diet and Foods 111.112. ICP1 401 2 Gottes Absicht mit uns -- Gott möchte, dass wir Maß halten und so leben, dass unser Verstand klar ist und wir zwischen gottgewollten und weltlichen Dingen unterscheiden können. Wir sollten danach streben, Gottes Barmherzigkeit und seine unvergleichliche Liebe zu uns zu verstehen. Wer zu viel oder ungesund isst, bringt sich selbst in Schwierigkeiten, weil er für den Dienst für Gott nicht mehr so recht taugt. Fleisch zu essen ist gefährlich, denn die Tiere leiden an vielen tödlichen Krankheiten. Wer darauf besteht, weiterhin Fleisch zu essen, opfert sein geistliches Leben der Esslust und wird krank. Manuskript 66, 1901. ICP1 401 3 Der Genuss von viel Fleisch macht geistig träge -- Wir bestehen aus dem, was wir essen, und wer viel Fleisch isst, schränkt seine geistigen Fähigkeiten ein. Studenten können mehr leisten, wenn sie kein Fleisch essen. Der Fleischkonsum fördert die Triebhaftigkeit, und die geistigen Fähigkeiten geraten ins Hintertreffen. ICP1 401 4 Auch auf unser geistliches Leben wirkt sich der Verzicht auf Fleisch positiv aus, denn Fleisch fördert die körperlichen Triebe und hat Einfluss auf das moralische Empfinden. "Denn das Fleisch (die körperlichen Neigungen) streitet wider den Geist und der Geist wider das Fleisch; dieselben sind wider einander, dass ihr nicht tut, was ihr wollt." Galater 5,17. Wir haben es bitter nötig, die guten Seiten in uns zu stärken, und sollten nicht unsere Triebhaftigkeit fördern. Möge Gott uns helfen, unseren Appetit beherrschen zu lernen. Brief 72, 1896; Medical Ministry 277.278. ICP1 402 1 Auswirkung des Fleischkonsums auf die Gemütslage -- Im Allgemeinen gab Gott den Israeliten während ihrer Wüstenwanderung kein Fleisch, weil er wusste, dass dadurch Krankheiten entstehen würden, aber auch, weil sie dadurch in eine rebellische Stimmung versetzt worden wären. Er verweigerte ihnen das Fleisch von toten Tieren, um die positiven Eigenschaften in ihnen zu fördern. Manuskript 38, 1898; Counsels on Diet and Foods 375. ICP1 402 2 Die Folge von Schweinefleischkonsum -- Schweinefleisch schadet nicht nur körperlich, sondern dieses schwer verdauliche Nahrungsmittel wirkt sich auch nachteilig auf unsere innere Empfindsamkeit aus. Healthful Living 58 (1865); Counsels on Diet and Foods 393. ICP1 402 3 Unvernünftige Esser eignen sich nicht für Beratungsgespräche -- Zucker ist nicht gut für den Magen, weil er Gärungsprozesse verursacht, die sich nachteilig auf das Gehirn auswirken und schlechte Laune verursachen. Und es hat sich erwiesen, dass zwei Mahlzeiten am Tag bekömmlicher sind als drei. ICP1 402 4 Es ist bedauerlich, dass wir oft gerade dann, wenn es am nötigsten wäre, zu verzichten, unseren Magen überladen und alle möglichen ungesunden Speisen durcheinander essen. Sie liegen uns schwer im Magen, und das wirkt sich auch auf das Gehirn aus. Der unvernünftige Esser ist sich nicht bewusst, dass er sich durch seinen überladenen Magen für Beratungsgespräche disqualifiziert und er nicht in der Lage ist, sich produktiv an den Planungen für das Werk Gottes zu beteiligen. Aber daran kommt man nicht vorbei. Er nimmt nämlich geistliche Dinge nicht mehr richtig wahr, und da, wo er eine klare Entscheidung treffen müsste, macht er abwegige Vorschläge und sagt "nein", wenn er "ja" sagen sollte. Die Nahrung, die er zu sich genommen hat, mindert sein Denkvermögen. ICP1 403 1 Ein klares Zeugnis für die Wahrheit ist für einen genusssüchtigen Menschen kaum möglich. Ob wir Gott für seinen Segen recht danken, ist weitgehend davon abhängig, was wir unserem Magen zumuten. Unmäßiges Essen ist oft die Ursache für Streit, Missstimmungen und viele andere Übel. Die Menschen werden ungeduldig und unfreundlich, und weil ihre Gehirnnerven aufgrund des Missbrauchs ihres Magens nicht mehr richtig funktionieren, sind sie bereit zur Unaufrichtigkeit und zu einer unmoralischen Lebensweise. Manuskript 93, 1901. ICP1 403 2 Kaffee hat Auswirkungen auf Geist und Seele -- Kaffeegenuss ist äußerst ungesund. Kurzfristig wirkt er anregend ... führt aber dann zu Ermüdung und Niedergeschlagenheit und verursacht seelische, geistige und körperliche Kraftlosigkeit. Er schädigt die Nerven, und wenn diese Gewohnheit nicht überwunden wird, schadet sie nachhaltig dem Gehirn. Christian Temperance and Bible Hygiene 34 (1890); Counsels on Diet and Foods 421. ICP1 403 3 Falsche Essgewohnheiten führen zu falschem Denken -- Wir sollten die Gesundheit des Leibes für das Wachstum in der Gnade und für die Erlangung eines ausgeglichenen Charakters als wesentlich ansehen. Sorgen wir dagegen nicht in ordentlicher Weise für den Magen, so behindern wir die Bildung eines rechtschaffenen, gesitteten Charakters. Gehirn und Nerven stehen mit dem Magen in enger Beziehung. Verkehrte Gewohnheiten im Essen und Trinken führen zu mangelhaftem Denken und Handeln. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 309.310 (1909). ICP1 403 4 Erlösung wird nicht richtig geschätzt -- Wenn wir zulassen, dass durch unsere Ernährung oder durch das, was wir trinken, oder andere schlechte Gewohnheiten unsere Körperkraft nachlässt, beleidigen wir Gott, denn wir verweigern ihm den Dienst, den er von uns erwartet. Wenn wir unsere Esslust wichtiger nehmen als unsere Gesundheit oder wenn unsere sonstigen Lebensgewohnheiten unnötig körperliche und geistige Kraft kosten, gelingt es uns nicht mehr, den Wert der Erlösung und Fragen des ewigen Lebens richtig einzuschätzen. Wenn wir krank werden, sind auch Seele und Geist davon betroffen, und Satan hat leichtes Spiel, uns zu verführen. Brief 27, 1872. ICP1 404 1 Zu viele Gedanken um Essen und Trinken -- Es ist unmöglich, genau festzulegen, wie viel jeder essen kann. Das ist auch nicht sinnvoll, denn wenn man Essen und Trinken so wichtig nimmt, dreht man sich nur noch um sich selbst. Wer seinen Magen nicht zu seinem Götzen macht, wird darauf achten, dass er nicht übertreibt. Er wird einfache, gesunde Nahrungsmittel zu sich nehmen, langsam und gründlich kauen und nach dem Essen dafür sorgen, dass er genügend Bewegung an der frischen Luft bekommt. Er braucht sich keine Sorgen um die exakt abgewogene Menge zu machen. ICP1 404 2 Viele belasten sich damit, dass sie dauernd darüber nachdenken, ob sie auch die richtige Qualität und die richtige Menge an Nahrungsmitteln zu sich nehmen, aber sie fahren nicht gut damit, weil sie nicht die Dinge essen, die ihrem Körper Kraft geben. Das trifft besonders auf Menschen mit einer schlechten Verdauung zu. Oft sind sie auch schlecht gelaunt, und sie tun sich nichts Gutes, sondern schädigen sich selbst fürs Leben. Brief 142, 1900. ICP1 404 3 Esst vernünftig und macht euch keine Sorgen -- Manche machen sich ständig Sorgen, dass ihre Nahrung, sei sie auch noch so einfach und gesund, sie krank machen könnte. Ihnen möchte ich sagen, dass es nicht sinnvoll ist, ständig über das nachzudenken, was man isst. Am besten denkt man überhaupt nicht daran. Wenn ihr euch nach bestem Wissen und Gewissen ernährt und den Herrn bittet, eure Nahrung zu segnen, damit sie zur Stärkung eures Körpers dient, glaubt daran, dass Gott euer Gebet erhört, und macht euch weiter keine Gedanken. The Ministry of Healing 321 (1905). ICP1 404 4 Wer unmäßig isst, ist meistens ungeduldig -- Es gibt eine Menge Gründe dafür, dass es auf der Welt so viele nervöse Frauen gibt, die über Verdauungsbeschwerden und deren übliche Folgen klagen. Das ist eine Frage von Ursache und Wirkung. Wer unmäßig isst, kann kaum geduldig sein. Zunächst müssten sie ihre Essgewohnheiten verändern und lernen, gesund zu leben. Dann wären sie auch nicht mehr so nervös und hätten mehr Geduld. ICP1 405 1 Viele haben keine Ahnung von der Beziehung zwischen dem Gehirn und dem Körper. Wenn man sich körperlich unwohl fühlt, weil man verkehrt gegessen hat, sind auch die Seele und das Gehirn davon betroffen, und schon die kleinsten Dinge regen einen auf und werden zu großen Problemen aufgebauscht. Menschen, die so belastet sind, können keine Kinder erziehen. Sie werden immer zum Extrem neigen, einmal zu nachsichtig und dann wieder viel zu streng reagieren. Healthful Living 41 (1865); Selected Messages II, 434. ICP1 405 2 Verdauungsstörungen führen zu Reizbarkeit -- Verdauungsstörungen führen immer zu Reizbarkeit. Ein säuerlicher Magen verursacht auch eine säuerliche Stimmung. Ihr müsst auf eure körperliche Verfassung achten, wenn ihr ein Tempel sein wollt, in dem der Heilige Geist wohnen kann ... Esst sparsam gesunde Nahrung. Bewegt euch in ausreichendem Maße, und ihr werden euch wohl fühlen und empfinden, dass euer Leben einen Sinn hat. Brief 27, 1872. ICP1 405 3 Ungesunde Nahrung betäubt das Gewissen -- Das Interesse unserer Gemeindeglieder an der Gesundheitsreform lässt nach. Satan merkt, dass er weniger Macht hat über Menschen, die sich gesund ernähren, und er versucht ständig, sie auf dem Gebiet der Esslust zu verführen. Ungesunde Nahrung beeinflusst unsere Denkweise und betäubt das Gewissen, so dass es für gefährliche Einflüsse empfänglich wird. ICP1 405 4 Werden unsere Gemeindeglieder irgendwann begreifen, dass es Sünde ist, wenn man bewusst ungesund lebt? Werden sie bereit sein, zu Gunsten der Verbreitung der Wahrheit auf die schädlichen Dinge zu verzichten? -- Manuskript 5, 1875. ICP1 405 5 Eine Definition von Mäßigkeit im Essen -- Die Grundsätze der Mäßigkeit dürfen aber nicht nur angewendet werden, was den Genuss alkoholischer Getränke betrifft. Aufreizende, unverdauliche Nahrung ist der Gesundheit oft ebenso unzuträglich und führt in vielen Fällen zur Trunksucht. Wahre Mäßigkeit lehrt uns, Schädliches zu meiden und wohl überlegt nur das zu verwenden, was der Gesundheit förderlich ist. Nur wenige sind sich darüber klar, in welchem Umfang die Nahrung mit ihrer Gesundheit, ihrem Charakter, ihrer Leistungsfähigkeit und letztlich mit ihrem ewigen Schicksal zu tun hat. Die sittlichen und geistigen Kräfte sollten die Esslust jederzeit beherrschen. Der Körper diene dem Geist und nicht umgekehrt. Patriarchen und Propheten 544 (1890). ICP1 406 1 Extreme vermeiden -- Wer die Gesundheitsgebote richtig versteht, wird sich weder zu ungesund noch zu extrem "gesund" ernähren. Seine Ernährung wird sich zwar nicht nur an der Esslust orientieren, aber sie wird den Körper aufbauen und gesund erhalten. Optimal ist, wenn wir uns so ernähren, dass wir unsere Kraft voll zu Gottes Ehre und für unsere Mitmenschen einsetzen können. Wenn wir unseren Appetit der Vernunft unterstellen und gewissenhaft leben, werden wir dafür mit Gesundheit belohnt. Aber auch wenn wir davon überzeugt sind, dürfen wir unsere Ansichten anderen nicht aufdrängen, sondern müssen versuchen, sie durch unser Vorbild zu überzeugen. Menschen, die so leben, üben auf viele einen guten Einfluss aus. The Ministry of Healing 319 (1905). ------------------------Kapitel 42: Intellekt und Gesundheit ICP1 407 1 Der Mensch wird von seinem Verstand beherrscht -- Der Mensch wird von seinem Verstand beherrscht. Alles, was wir tun, sei es gut oder böse, hat seinen Ursprung in unserem Verstand. Mit dem Verstand dienen wir Gott, und das ist es, was uns den himmlischen Wesen ähnlich macht ... Alle Organe des Körpers werden vom Gehirn gesteuert, und die Nerven sind die Übermittler der Nachrichten, die vom Gehirn an alle Teile des Körpers gesandt werden. ICP1 407 2 Damit sich der ganze Mensch auf gesunde Weise entwickeln kann, ist es nötig, dass alle Teile des Organismus -- die Knochen, die Muskeln und das Gehirn -- harmonisch zusammenwirken. Special Testimonies on Education 33 (1897); Fundamentals of Christian Education 426. ICP1 407 3 Gehirnströme beeinflussen den Körper -- Geistige Aktivitäten regen über die Nervenbahnen eine Reihe von Körperfunktionen an, die ihrerseits dafür sorgen, dass die natürlichen Abwehrkräfte gestärkt werden. Education 205 (1903). ICP1 407 4 Nur wenige erkennen den Einfluss des Verstandes auf den Körper -- Nur wenige erkennen die Macht des Verstandes über den Körper. Ein großer Teil der Krankheiten, an denen die Menschen leiden, hat seinen Ursprung in einem kranken Denken und kann nur geheilt werden, wenn auch das Denken gesund wird. Viel mehr Menschen, als wir uns vorstellen können, sind mental krank. Wer Sorgen auf dem Herzen hat, hat nicht selten auch Verdauungsprobleme, denn mentale Probleme wirken lähmend auf das Verdauungssystem. Testimonies for the Church III, 184 (1872). ICP1 408 1 Opfer einer krankhaften Phantasie -- Wir müssen darauf achten, dass wir uns nicht von unserer Phantasie irreführen lassen, denn sie kann uns krank machen, weil unsere innere Verfassung große Macht über unseren Körper ausübt. ICP1 408 2 Wer mit solchen Kranken zu tun hat, fürchtet sich am meisten vor dem Winter. Im Winter können die Kranken nicht nach draußen, und die Menschen, die sie versorgen, sind gezwungen sich mit ihnen im Haus aufzuhalten. Manchmal müssen sie sogar ein Zimmer mit ihnen teilen. Da werden dann die Fenster geschlossen gehalten, denn frische Luft könnte ja ihren Lungen oder ihrem Kopf schaden. Ihre Phantasie ist rege. Sie bilden sich ein, sie könnten sich erkälten, und dann erkälten sie sich auch. Mit Vernunft kann man ihnen nicht beikommen, denn sie haben ja den Beweis erbracht, dass ihre Sorge berechtigt war. ICP1 408 3 Es ist wahr, dass sie krank wurden trotz ihrer Vorsichtsmaßnahmen, weil sie der leiseste Windhauch umwirft. Sie sind so zart wie ein Baby und extrem anfällig, aber sie wollen weiterhin neben dem Ofen sitzen, Türen und Fenster verschließen und ihre Krankheit pflegen. Auch wenn sich gezeigt hat, dass diese Lebensweise sie nicht gesund, sondern eher kränker macht, beharren sie auf ihrer Vorstellung. Bewegung an der frischen Luft würde ihnen gut tun und man fragt sich, warum sie ihren Lebensstil nicht ändern. Testimonies for the Church II, 523-525 (1870). ICP1 408 4 Die Phantasie hat Einfluss auf den Kreislauf (Empfehlung an eine zaghafte Person) -- Wenn du fest daran glaubst, dass dir ein Bad schaden wird, gibt dein Verstand diese Botschaft an deinen Körper weiter, und die Nerven bewirken, dass du dich verkrampfst. Dein Kreislauf wird gestört, und die gesunde Wirkung des Bades geht verloren. Das kommt alles daher, dass deine innere Verkrampfung das Blut daran hindert, frei zu fließen und deinen Körper bis unter die Haut zu beleben. ICP1 409 1 So bildest du dir beispielsweise ein, du müsstest frieren, wenn du badest. Diese Botschaft senden die Nerven an den Körper, und die Blutgefäße können nicht so auf das Bad reagieren, wie sie sollten, weil sie von deinen Gedanken davon abgehalten werden. Testimonies for the Church III, 69.70 (1872). ICP1 409 2 Die Folge eines lustlosen, verträumten Denkens (Empfehlung an eine junge Frau) -- Du hast eine ungesunde Vorstellungskraft. Du glaubst, du seist krank, aber das ist mehr Einbildung als Realität. Du bist nicht ehrlich zu dir selbst ... Du vermittelst den Eindruck, als könntest du nicht alleine gehen, weil dein Rücken zu schwach ist, und lässt dich von anderen herumschleppen. Das gehört sich nicht für eine Dame, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, und du hättest sehr gut laufen und aufrecht sitzen können, wenn du gewollt hättest. ICP1 409 3 Es ist dein innerer Zustand, der dich zur Trägheit und zur Angst vor körperlicher Bewegung verführt. Dabei wäre Bewegung genau das Mittel, das dich heilen könnte. Solange du dich diesem lustlosen, verträumten Denken hingibst, kannst du nicht gesund werden. Du musst dich aufraffen, etwas unternehmen und von morgens bis abends arbeiten. Du hast großartige Gedanken, aber du setzt nichts in die Tat um. Du vermischst diese romantischen, sentimentalen Vorstellungen mit deinem Glauben, aber das bringt dich geistlich nicht voran, sondern wirft dich eher zurück, und es betrifft nicht dich allein, sondern auch andere werden dadurch negativ beeinflusst. Testimonies for the Church II, 248.249 (1869). ICP1 409 4 Gesundheit nicht den Gefühlen opfern (Empfehlung an eine junge Frau mit starkem Willen) -- Liebe ..., du hast eine krankhafte Phantasie, und es dient nicht zur Ehre Gottes, wenn man sich total von seinen Gefühlen beherrschen lässt. Du hast aber auch einen starken Willen, und deshalb wirkt sich dein innerer Zustand sehr stark auf deine körperliche Verfassung aus. Dein Kreislauf leidet darunter, und das wiederum macht einige deiner Organe krank. So opferst du deine Gesundheit deinen Gefühlen. Testimonies for the Church V, 310 (1873). ICP1 410 1 Üble Nachrede verursachte geistige Verwirrung (Kommentar zum Tod der Ehefrau eines Mitarbeiters) -- Schwester ... war so mit Sorgen beladen, dass sie ihren Verstand verlor. Ich frage euch: Wer wird am Tag des Gerichts die Verantwortung dafür übernehmen, dass dieses Leben so früh ausgelöscht wurde? Wer wird dann dafür zur Rechenschaft gezogen, dass man dieser Frau eine so starke seelische Belastung zugemutet hat, dass sie daran gestorben ist? Monatelang musste sie leiden, und ihr Mann litt mit ihr. Jetzt ist die arme Frau tot und hinterlässt zwei mutterlose Kinder. Und das alles wegen einiger böser, ungeheiligter Zungen! Manuskript 54, 1904. ICP1 410 2 Ein überlasteter Verstand schädigt die Gesundheit -- Glaubensgeschwister haben in Patentangelegenheiten und anderen Unternehmungen Geld angelegt und Freunde, die die Sorge und Unruhe eines solchen Geschäftes eigentlich nicht ertragen können, veranlasst, sich ebenfalls daran zu beteiligen. Ihr ängstlich besorgter, überbeanspruchter Geist greift nun ernstlich ihren bereits kranken Körper an. Sie werden verzagt, schließlich ganz verzweifelt, verlieren jegliches Selbstvertrauen und glauben, Gott hätte sie verlassen. Sie wagen nicht anzunehmen, dass Gott ihnen gnädig sein wird. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 91 (1862). ICP1 410 3 Geistige Aktivität ist gesund -- Gott erwartet, dass seine von ihm berufenen Diener gute Prediger sind, und dafür müssen sie fleißig studieren ... Ein fester Glaube und gute Studiengewohnheiten machen einen guten Verkündiger des Evangeliums Christi aus. Geistige Beweglichkeit trägt auch zur Gesundheit bei, und es ist wichtig, dass man sich nicht gehen lässt und unordentliche und unqualifizierte Arbeit leistet. Viele Prediger im fortgeschrittenen Alter leisten nicht mehr viel ... Wenn sie ihren Geist in Bewegung gehalten hätten, wären sie bis ins hohe Alter leistungsfähig geblieben. Brief 33, 1886. ICP1 410 4 Gehirnströme wehren Krankheiten ab -- Das Gehirn von Kopfarbeitern wird oft überanstrengt. Solche Menschen belasten ihr Gehirn zu einseitig, während andere nur körperliche Arbeit leisten und überwiegend ihre Muskeln benutzen. Beides ist zu einseitig. Während die einen ihre Muskeln in Bewegung halten, aber ihr Gehirn vernachlässigen, benutzen die anderen nur ihren Kopf und lassen ihre Muskeln verkümmern ... ICP1 411 1 Beide leisten nicht das, was sie leisten könnten und üben nicht den guten Einfluss aus, den sie haben könnten, wenn sie sowohl ihren Verstand als auch ihre Muskeln in Bewegung halten würden. Sie sind auch anfälliger für Krankheiten, denn die Gehirnströme leisten einen Beitrag zur Abwehr von Krankheiten. Testimonies for the Church III, 157 (1872). ICP1 411 2 Ein mürrischer Geist macht krank -- Unzufriedenheit und Griesgrämigkeit sind nahezu bei allen Menschen die Ursache für körperliche und seelische Krankheiten. Diese Menschen besitzen weder Gott noch haben sie die Hoffnung, die bis hinter den Vorhang reicht, wo die Seele sicheren und festen Grund findet. Alle aber, die diese Hoffnung haben, werden sich reinigen, gleichwie auch er rein ist. Menschen dieser Art werden nicht in unstetem Verlangen, in Unzufriedenheit und Missvergnügen umhergetrieben; sie erwarten nicht andauernd Böses und brüten nicht über fremdem Ungemach. Wir bemerken aber viele, die die schweren Zeiten schon im Voraus erleben; ängstliche Besorgnis prägt sich auf ihrem Antlitz aus. Es scheint, als fänden sie keinen Trost, sondern als erwarteten sie ständig angsterfüllt irgendein furchtbares Unglück. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 161 (1867). ICP1 411 3 Ruhelosigkeit ist ungesund (Empfehlung an eine ängstliche Frau) -- Der Herr liebt dich und sorgt für dich, und auch wenn dein Mann nicht immer zu Hause ist, hast du doch in deiner Nachbarschaft hervorragende Gesellschaft. Sei nicht so ruhelos und ängstlich, denn das schadet deiner Gesundheit. Du musst dir bewusst machen, dass nur du selbst für den Zustand deines Denkens verantwortlich bist. Du bist nur allzu leicht bereit, die Dinge von der negativen Seite zu sehen. Das ist eine deiner Charakterschwächen. Es entmutigt dich und vermittelt dir schmerzliche Erfahrungen, aber es macht auch deinen Mann traurig. ICP1 412 1 Du grübelst zu viel und solltest alles tun, um dich von deinen trüben Gedanken abzulenken. Du drehst dich zu sehr um dich selbst, und es wäre hilfreich, wenn du dich Christus, dem großen Geschenk an unsere Welt, zuwenden würdest. Das würde dich beruhigen, du könntest Liebe üben und deine Gedanken würden Frieden finden. Jeder Gläubige muss mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet sein, und diese Gerechtigkeit ist sehr viel mehr wert als das Blut Abels. Brief 294, 1906. ICP1 412 2 Unfähig, vernünftig zu denken -- Ein Student kann sich ganz auf sein Studium konzentrieren; wenn er sich nicht für Gott interessiert und sich nicht von seinen Geboten leiten lässt, wird er sich letztlich selbst zerstören. Durch falsche Gewohnheiten verliert er Selbstachtung und Selbstbeherrschung. Er kann nicht mehr vernünftig über die Dinge nachdenken, die ihn sehr persönlich betreffen. Er geht mit seinem Verstand und seinem Körper rücksichtslos um, und weil er es ablehnt, richtige Prinzipien zu entwickeln, ruiniert er sich für diese und für die kommende Welt. The Ministry of Healing 450 (1905). ICP1 412 3 Egozentrik behindert die Gesundung -- Wenn Kranke sich zu sehr um sich selbst drehen, behindert das ihre Genesung. Manche Kranken sind der Meinung, dass alle mit ihnen Mitleid haben und ihnen helfen müssten. Dabei würden sie eher gesund, wenn sie nicht so egozentrisch wären und sich mehr um andere kümmerten. The Ministry of Healing 265 (1905). ICP1 412 4 Das Denken vom Ich ablenken -- Bewegung ist gut für die Verdauung. Ein Spaziergang nach dem Essen, mit geradem Rücken und hoch erhobenem Kopf ist sehr gesund. Durch die Schönheit der Natur werden die Gedanken vom Ich abgelenkt. Je weniger wir uns nach der Mahlzeit um unseren Magen Gedanken machen, desto besser. Wenn du dauernd in der Angst lebst, dein Essen könnte dir schaden, dann ist das wahrscheinlich auch so. Dreh dich nicht ständig um dich selbst, sondern denk an etwas Erfreuliches. Testimonies for the Church II, 530 (1870). ICP1 413 1 Gutes zu tun weckt positive Eigenschaften -- Die Freude, etwas Gutes zu tun, regt den Geist an und wirkt sich positiv auf den ganzen Körper aus. Die Gesichter von freigebigen Menschen sind fröhlich, weil darin ihre Denkweise zu erkennen ist. Selbstsüchtige, geizige Menschen dagegen haben einen trübsinnigen Gesichtsausdruck, sind niedergeschlagen und schlecht gelaunt. Man sieht ihnen ihre charakterliche Schwäche an. Testimonies for the Church II, 534 (1870). ICP1 413 2 Sicherheit verbessert die Gesundheit -- Wenn Menschen sich bekehren und sich von ihren falschen, sündigen Lebensgewohnheiten ab- und ihr Herz der Wahrheit zuwenden, werden moralische Kräfte in ihnen wiederbelebt, die bis dahin gelähmt waren. Vom Fels des Heils bekommen sie neue Kraft, und auch körperlich werden sie durch ihre neue Sicherheit in Christus gesünder. Der besondere Segen, der im Glauben liegt, vermittelt dem Bekehrten Gesundheit und Kraft. Christian Temperance and Bible Hygiene 13 (1890); Counsels on Health 28. ICP1 413 3 Die beruhigende Wirkung ordentlicher Arbeitsbedingungen (Empfehlung an einen überarbeiteten Verantwortungsträger) -- Es ist nicht meine Aufgabe, dir vorzuschreiben, wie du deine Arbeit erledigen sollst, aber du solltest dir eine Stelle suchen, an der du nicht so überfordert bist, wo du einen Arbeitsplatz bekommst, an dem du in Ruhe und Frieden deine Arbeit erledigen kannst und nicht ständig durch Fragen aller Art gestört wirst. Es ist nicht gut für dich, dass du praktisch für alles zuständig bist. Du darfst deinen Geist nicht überlasten, denn das schadet außerordentlich. Wenn man mit zu vielen verschiedenen Dingen auf einmal an dich herantritt, wirst du aufgeregt, das Blut steigt dir zu Kopf, und das ist gefährlich für deine Gesundheit. ICP1 413 4 Suche dir einen Arbeitsplatz, an dem du dir über die Leistungen der anderen weniger Sorgen zu machen brauchst ... Wenn du eine Verantwortung tragen würdest, der du nicht gewachsen bist, wäre das nicht gut für dich und gäbe auch kein gutes Bild für die Sache Gottes ab. ICP1 414 1 Wenn dir jemand umfassende Verantwortung übertragen möchte, begeht er einen Fehler. Du musst erst einmal ruhig werden. Du brauchst eine Aufgabe, die dich nicht aufregt. Du musst gewissenhaft nach Gottes Willen, wie er in der Bibel zu finden ist, fragen und dann beständig daran arbeiten, dich zu verbessern, damit du tauglich bist für die Aufgabe, die Gott für dich vorgesehen hat. Brief 92, 1903. ICP1 414 2 Innere Gelassenheit macht gesund -- Ein gutes Gewissen ist die beste Medizin für kranke Körper und einen kranken Geist. Gesundheit und Kraft sind die besonderen Segnungen Gottes für solche Menschen. Wer sich in Gott ruhig und geborgen fühlt, ist auf dem besten Weg, gesund zu werden. Das Bewusstsein, dass Gottes Augen auf uns gerichtet sind und seine Ohren auf unsere Gebete hören, vermittelt uns ein gutes Gefühl. Das Wissen, einen allmächtigen Freund zu haben, dem wir alle unsere Geheimnisse anvertrauen können, ist ein Vorrecht, das sich gar nicht in Worte fassen lässt. Testimonies for the Church I, 502 (1867). ICP1 414 3 Liebe, Hoffnung und Freude sind für die Gesundheit unerlässlich -- Damit wir wirklich gesund sind, müssen unsere Herzen mit Hoffnung, Liebe und Freude erfüllt sein. Special Testimonies to Ministers and Workers B XV, 18 (3. April 1900); Counsels on Health 587. ICP1 414 4 Christus ist die Antwort -- Viele leiden viel mehr an Krankheiten der Seele als an Krankheiten des Körpers. Nur wenn sie zu Christus, der Quelle des Lebens, kommen, werden sie Erleichterung finden. Kraftlosigkeit, Einsamkeit und Unzufriedenheit werden dann ein Ende haben. Erfüllende Freude wird dem Geist Kraft und dem Körper Gesundheit und Vitalität schenken. Testimonies for the Church IV, 579 (1881). ------------------------Kapitel 43: Intellekt und geistliche Gesundheit ICP1 415 1 Die Frucht eines geistlichen Lebens -- In einem geistlich orientierten Leben gewinnt der Mensch alles, was die Menschen in der Welt erstreben, aber nicht erreichen können, weil das ohne die völlige Übergabe an Gott nicht möglich ist. Brief 121, 1904. ICP1 415 2 Körper, Geist und Seele profitieren von der Gemeinschaft mit Gott -- Letztlich haben alle wahre Erkenntnis und jeder echte Fortschritt ihren Ursprung in der Gotteserkenntnis. Ob wir den körperlichen, geistigen oder geistlichen Bereich nehmen -- soweit er nicht völlig von der Sünde entstellt ist --, überall begegnen wir dieser wichtigen Einsicht. Auch Wissenschaft und Forschung kommen früher oder später in irgendeiner Weise mit Gott in Berührung, wenn es ihnen wirklich um die Wahrheit geht. Da begegnet sozusagen der Geist des Menschen dem Geist Gottes, anders ausgedrückt: Das Zeitliche trifft sich mit dem Ewigen. Solch eine Erfahrung ist für die gesamte Existenz des Menschen von unschätzbarem Wert und zugleich der gottgewollte Weg zu einer Bildung, die von nichts anderem übertroffen werden kann. Education 14 (1903). ICP1 415 3 Die Liebe zu Gott ist eine Voraussetzung für die Gesundheit -- Es ist Gott, der für uns Menschen sorgt, und wir müssen mit ihm zusammenarbeiten, indem wir unseren Körper gut versorgen. Die Liebe zu Gott ist eine Voraussetzung für Leben und Gesundheit. Special Testimonies to Ministers and Workers B XV, 18 (3. April 1900); Counsels on Health 587. ICP1 416 1 Körperliche Gesundheit ist wichtig für die seelische Gesundheit -- Gott möchte als unser Schöpfer anerkannt werden, indem wir das Leben, das er uns gegeben hat, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Wer mit seiner Gesundheit rücksichtslos umgeht, hat insgesamt keinen besonders rücksichtsvollen Charakter. Die körperliche Gesundheit ist eine Voraussetzung für ein ausgeglichenes Wesen, und damit auch für das Wachstum in der Gnade. Manuskript 113, 1898. ICP1 416 2 Gute Taten fördern die Gesundheit -- Gute Taten haben einen doppelten Segen: Sie segnen den, der gibt, und den, der nimmt. Das Bewusstsein, richtig zu handeln, ist das beste Heilmittel für Leib und Seele. Das Gefühl, seine Pflicht erfüllt und jemandem eine Freude bereitet zu haben, macht auch uns selbst froh, ermuntert uns und weckt alle unsere Lebensgeister. The Ministry of Healing 257 (1905). ICP1 416 3 Frömmigkeit hat auch etwas mit den Gesundheitsgeboten zu tun -- Wer auf den Wegen Gottes geht, weiß: "... die Gottesfurcht ist zu allen Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens." 1.Timotheus 4,8. Er findet Freude an sinnvollen Dingen und braucht nichts zu bereuen, weil er seine Stunden nicht unnütz verbringt und deshalb auch nicht mit unangenehmen Folgen belastet ist, wie das bei weltlichen Vergnügungen oft der Fall ist. Ein gottgefälliges Leben steht nicht im Gegensatz zu den Gesundheitsgeboten. Die Furcht des Herrn ist die Grundlage für ein erfolgreiches Leben. Christian Temperance and Bible Hygiene 14 (1890); Counsels on Health 29. ICP1 416 4 Ein ständiger Kampf gegen unreine Gedanken -- Wer Christus ähnlich werden möchte, muss einen ständigen Kampf gegen unreine Gedanken führen. Nur so kann er dem Verderben der Welt entgehen. Die Seele muss sich ernsthaft gegen die unreinen Gedanken des Geistes wehren. Man muss sich bewusst gegen die Sünde entscheiden und darf der Versuchung zu schlechten Gedanken und Taten nicht nachgeben. Durch den Glauben an Christus kann die Seele rein bleiben, weil er uns davor bewahrt, in Sünde zu fallen. Wir sollten die Schrift studieren und nüchtern über die Dinge nachdenken, die für unsere Erlösung wichtig sind. Die unendliche Gnade und Liebe Jesu, das Opfer, das er für uns gebracht hat, fordern uns zu äußerst ernsthaften Überlegungen auf. Wir sollten uns eingehend mit unserem Erlöser und Fürsprecher befassen und versuchen, den Erlösungsplan in seiner ganzen Tragweite zu verstehen. Wir sollten über die Aufgabe, die Jesus auf sich genommen hat, um uns von der Sünde zu befreien, nachdenken, denn wenn wir uns immer wieder mit diesen Themen beschäftigen, werden unsere Liebe und unser Glaube wachsen. The Review and Herald, 12. Juni 1888. ICP1 417 1 Was der Gesundheit schadet, schwächt auch die moralischen Kräfte -- Alles, was der Gesundheit schadet, schwächt auch die geistigen und moralischen Kräfte. The Ministry of Healing 128 (1905). ICP1 417 2 Seele und Geist stehen in Wechselbeziehung zum Körper. Unsere geistige und geistliche Kraft hängen nicht unwesentlich davon ab, wie wir uns körperlich fühlen. Was der Gesunderhaltung dient, nützt deshalb zugleich der geistigen und charakterlichen Entwicklung. Education 203 (1903). ICP1 417 3 Der Körper drückt aus, was in Seele und Geist vor sich geht -- Die Entwicklung des Geistes und der Seele hat die Bildung eines Charakters zum Ziel, wobei dem Körper eine überaus große Bedeutung zukommt. Daher richtet der Seelenfeind seine Versuchungen auf die Schwächung und Zerstörung der körperlichen Kräfte. Hat er hierin Erfolg, so bedeutet dies oft, dass sich der ganze Mensch dem Bösen ausliefert. ICP1 417 4 Stehen unsere natürlichen Neigungen nicht unter der Herrschaft einer höheren Macht, führen sie zu sicherem Verfall und Tod. Der Körper muss den höheren Kräften des Daseins unterworfen werden. Die Leidenschaften müssen sich der Herrschaft des Willens beugen, der sich seinerseits unter die Herrschaft Gottes stellt. Die durch die göttliche Gnade geheiligte königliche Macht der Vernunft soll das Zepter im Leben führen. Geistige Kraft, körperliche Stärke und Lebensdauer hängen von unveränderlichen Gesetzen ab. Wer diesen Gesetzen gehorcht, kann dastehen als Sieger über sich selbst, über seine eigenen Neigungen, über die "Mächtigen und Gewaltigen", über die "Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen", über "die bösen Geister unter dem Himmel". Epheser 6,12; Propheten und Könige 342 (1917). ICP1 418 1 Auf die Gehirnfunktionen achten -- Der Herr möchte, dass wir einen klaren, scharfen Verstand haben, der fähig ist, die wichtigen Punkte in seinem Wort und in seinem Werk richtig zu verstehen. Abhängig von seiner Gnade, sollen wir seinen Willen erfüllen und ihm dienen mit einem reinen Gewissen und dankbarem Geist. ICP1 418 2 Positive Empfindungen dieser Art fördern den Kreislauf, und die Funktion unseres Verstandes ist abhängig von der Durchblutung unseres Gehirns. Deshalb dürfen wir unser Gehirn niemals durch Drogen abstumpfen oder durch Aufputschmittel anregen. Gehirn, Knochen und Muskeln sind voneinander abhängig und auf eine harmonische Zusammenarbeit angewiesen, wenn sie richtig funktionieren sollen, ohne dass ein Teil überlastet wird. Brief 100, 1898. ICP1 418 3 Verdauungsprobleme wirken sich auf unser geistliches Leben aus -- Die Gesundheitsgebote sollten im Leben eines jeden Christen Beachtung finden. Menschen, die diese Grundsätze missachten, haben Probleme mit der Andacht und der ungetrübten Anbetung Gottes, denn ein übersäuerter Magen und eine angegriffene Leber können das geistliche Leben erheblich stören. ICP1 418 4 Der Verzehr des Fleisches von toten Tieren wirkt sich auch auf unsere geistliche Einstellung aus. Wenn Fleisch unser Hauptnahrungsmittel ist, gewinnen die niederen Leidenschaften die Oberhand über den Verstand. Das ist eine Beleidigung Gottes und die Ursache für den Niedergang unseres geistlichen Lebens. Brief 69, 1896. ICP1 418 5 Ein gutes Gewissen ist das beste Heilmittel -- Auf Menschen, die Gottes Willen tun, liegt der besondere Segen Gottes. Er gibt ihnen Gesundheit und Kraft, denn das Bewusstsein, sich richtig zu verhalten, ist das beste Heilmittel. Ein Mensch, der innerlich ruhig sein kann, weil er mit Gott im Reinen ist, befindet sich auf dem Weg zu wirklicher Gesundheit ... ICP1 419 1 Es gibt Menschen, die nicht begreifen, dass es eine Christenpflicht ist, sich mit fröhlichen Dingen zu befassen, anstatt ständig über Probleme zu grübeln. Wir müssen uns dem Licht zuwenden und nicht der Dunkelheit. Dieser Typ Mensch ist entweder ständig auf der Suche nach Zerstreuung, lockerer Unterhaltung, Witzen und Gelächter, damit er nicht nachzudenken braucht, oder er ist depressiv und grübelt über Probleme, die er für einzigartig hält und von denen er glaubt, dass nur wenige in der Lage sind, sie zu verstehen. Solche Menschen bekennen sich zum christlichen Glauben, aber sie betrügen sich selbst, denn so sieht kein ehrliches Christenleben aus. The Health Reformer, 1. März 1872, p. 8. ICP1 419 2 Seelische und körperliche Leiden heilen -- Unsere Mitarbeiter im medizinischen Bereich müssen sowohl körperliche als auch seelische Leiden heilen. Sie müssen wachen und beten und arbeiten, damit sie den Kranken, um die sie sich kümmern, neben der körperlichen Heilung auch geistliche Hilfe bringen können. Als Arzt in einem unserer Sanatorien hat man eine sehr interessante Aufgabe, weil sich die Arbeit nicht nur auf die körperliche Heilung beschränkt, sondern die Möglichkeit einschließt, die Patienten auf Christus, den großen Arzt und Helfer, hinzuweisen. Jeder Arzt sollte ein guter Mitarbeiter Christi sein, und sein Interesse an geistlichen Dingen darf nicht nachlassen, weil er sonst anderen Christus auch nicht mehr richtig nahe bringen kann. Brief 223, 1905. ICP1 419 3 Der Arzt behandelt Krankheiten von Herz und Gemüt -- Der Arzt braucht mehr als nur menschliche Weisheit und Kraft, damit er in den zahlreichen verwickelten Krankheitsfällen an Herz und Gemüt, um deren Behandlung er gebeten wird, helfen kann. Wenn er nichts von der Kraft der Gnade Gottes weiß, kann er keinem der Unglücklichen helfen, sondern wird das Leiden womöglich noch verschlimmern. Hat er aber einen starken Halt an Gott, wird es ihm gelingen, dem kranken, verwirrten Gemüt zu helfen. Er kann dann seine Patienten auf Christus hinweisen und ihnen sagen, dass sie alle ihre Sorgen und Nöte dem großen Helfer bringen dürfen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 126.127 (1885). ICP1 420 1 Christus erleuchtet den Verstand -- Der Arzt darf nicht zulassen, dass die Patienten von ihm abhängig werden, sondern er muss sie dahin führen, dass sie mit zitternder Hand im Glauben die Hand ergreifen, die Jesus ihnen anbietet. Dann wird ihr Verstand von jenem Licht erleuchtet, das von dem Einen ausgeht, der selbst das Licht der Welt ist. Brief 120, 1901. ICP1 420 2 Die Wahrheit hat beruhigende Wirkung -- Die reine Wahrheit hat auf kranke Menschen eine unbeschreiblich beruhigende Wirkung. Macht die Kranken auf die Liebe und das Mitgefühl Christi aufmerksam, weckt ihr Bewusstsein für die heilende Kraft, die von ihm ausgeht, und helft ihnen, darauf zu vertrauen und daran zu glauben. So könnt ihr nicht nur eine Seele, sondern oft auch ein Leben gewinnen. Brief 69, 1898; Medical Ministry 234.235. ICP1 420 3 Wahrer Glaube hilft heilen (Worte an Patienten, die im Sanatorium am Gottesdienst teilnahmen) -- Christus ist unser großer Arzt. Viele Menschen kommen in diese Klinik (das St. Helena Sanatorium), weil sie auf eine Behandlung hoffen, die ihr Leben verlängert. Sie nehmen einiges auf sich, um hierher zu gelangen. ICP1 420 4 Warum kann nicht jeder, der hier körperliche Hilfe sucht, auch Christus um geistliche Hilfe bitten? Warum kannst du, liebe Schwester, lieber Bruder, nicht darauf hoffen, dass Christus dich segnen wird, wenn du ihn annimmst? Warum kannst du nicht daran glauben, dass er deine Bemühungen, gesund zu werden, unterstützen möchte, weil ihm auch daran liegt, dass du gesund wirst? Er möchte, dass du einen klaren Kopf hast, damit du ewige Wahrheiten begreifst; er möchte, dass du gesunde Muskeln und Sehnen hast, damit du seinen Namen durch dein Leben verherrlichen und deine Kraft für sein Werk einsetzen kannst. Manuskript 80, 1903. ICP1 421 1 Empfehlung an einen Melancholiker -- Es ist deine Pflicht, dich gegen diese bedrückenden melancholischen Gefühle zu wehren, so wie es deine Pflicht ist, zu beten. Du musst dem Einfluss Satans entgegenwirken und deinen Gedanken und deiner Zunge einen Zaum anlegen. Du brauchst die Gnade Gottes am dringendsten, wenn dein Magen angegriffen ist und du zu sehr besorgt und übermüdet bist. ICP1 421 2 Du magst vielleicht überrascht sein, aber es ist eine Art Fluch, wenn man ständig negativ denkt und sich und andere damit belastet, wenn man ständig Fehler findet und darüber nachgrübelt. Du hast Verdauungsbeschwerden, und das ist unangenehm, aber halte das Zaumzeug fest in deinen Händen, damit weder deine Freunde noch deine Feinde von diesem "Fluch" betroffen werden. Brief 11, 1897. ICP1 421 3 Die Gewissheit, von Gott angenommen zu sein -- Die Gewissheit, von Gott angenommen zu sein, fördert die Gesundheit. Sie stärkt die Seele gegen Zweifel, Verwirrung und großen Kummer. Diese Belastungen schwächen oft die Lebenskräfte und rufen Krankheiten der Nerven hervor, die den Menschen schwächen und belasten. Der Herr hat sein unabänderliches Wort gegeben, dass sein Auge über die Gerechten wacht und sein Ohr für ihre Gebete offen ist. Life Sketches of Ellen G. White 270.271 (1915). ICP1 421 4 Die Beziehung zwischen Sünde und Krankheit -- Es besteht ein von Gott vorgesehener Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit. Kein Arzt kann auch nur einen Monat lang praktizieren, ohne davon ein anschauliches Bild zu bekommen. Er mag die Tatsache an sich übersehen; seine Gedanken mögen so sehr mit anderen Dingen beschäftigt sein, dass seine Aufmerksamkeit nicht darauf gelenkt wird. Aber will er es beobachten und ist er ehrlich, muss er anerkennen, dass Sünde und Krankheit im Verhältnis von Ursache und Wirkung stehen. Der Arzt sollte das beizeiten wahrnehmen und dementsprechend handeln. ICP1 421 5 Hat er das Vertrauen der Betroffenen gewonnen, indem er ihre Leiden heilte und sie vom Rande des Grabes rettete, kann er ihnen vor Augen halten, dass Krankheit die Folge der Sünde ist und dass der gefallene Feind sie zu Gewohnheiten zu verführen sucht, die Leib und Seele zerstören. Er wird ihnen die Notwendigkeit der Selbstverleugnung und des Gehorsams gegen die Gesetze des Lebens und der Gesundheit nahe bringen. Besonders den jungen Leuten sollte er richtige Grundsätze einprägen. ICP1 422 1 Gott umgibt seine Geschöpfe mit zarter, aber starker Liebe. Er schuf die Naturgesetze, aber diese Gesetze sind keine Willkürhandlungen. Jedes "Du sollst nicht" im Natur- oder im Sittengesetz enthält eine Verheißung. Wenn wir ihm gehorchen, wird unser Gang gesegnet sein. Sind wir nicht gehorsam, so bringt das Gefahr und Unglück mit sich. Gottes Gesetze sollen sein Volk ihm näher bringen, denn er will es ja vor dem Bösen bewahren und zum Guten führen, sofern es willig ist; aber niemals wird er Zwang anwenden. Wir können Gottes Pläne nicht immer erkennen, müssen aber unseren Glauben durch unsere Werke beweisen ... Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 127 (1885). ICP1 422 2 Das Evangelium als Heilmittel für von Sünden verursachte Krankheiten -- Wenn das Evangelium in seiner ganzen Reinheit und Kraft angenommen wird, heilt es sündenbedingte Krankheiten. Die Sonne der Gerechtigkeit geht auf, und Heil ist "unter ihren Flügeln". Maleachi 3,20. Nichts, was diese Welt anbietet, vermag ein zerbrochenes Herz zu heilen, der Seele Frieden zu schenken, Sorgen wegzunehmen oder Krankheiten zu verhüten. Ruhm, Genie, Talent -- nichts kann ein sorgenvolles Herz aufheitern oder ein verschwendetes Leben wieder aufbauen. Die Lebenskraft Gottes in der Seele ist die einzige Hoffnung für den Menschen. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP1 422 3 Gesundheit ist eine himmlische Gabe -- Die von manchen vertretene Ansicht, dass Religiosität krank macht, ist ein satanischer Gedanke. Der Glaube an die Bibel schadet weder der körperlichen noch der geistigen Gesundheit. Der Einfluss des Geistes Gottes ist das beste Heilmittel gegen Krankheit. Gesundheit ist eine himmlische Gabe, und je mehr sich ein Kranker dessen bewusst wird, desto größer sind seine Heilungsaussichten. Der Glaube ist für einen Christen eine nie versiegende Quelle der Kraft, und wahre Glaubensgrundsätze sind die Grundlage für ein glückliches Leben. Christian Temperance and Bible Hygiene 13 (1890); Counsels on Health 28. ICP1 423 1 Glaube ist die wahre Wissenschaft des Heilens -- Glaube ist eine Herzensangelegenheit und nicht ein magisches Wort oder ein hilfreicher Trick des Verstandes. Schaut allein auf Jesus, das ist eure, deines und deines Mannes einzige Hoffnung auf ewiges Leben. Darin liegt die wahre Wissenschaft der Heilung für Leib und Seele. Das Denken darf nicht auf irgendein menschliches Wesen gerichtet sein, sondern allein auf Gott. Brief 117, 1901. ICP1 423 2 Die Liebe zu Jesus bewältigt Krankheiten -- Das Denken kann durch eine Art Fieber der Gefühle getrübt sein. Davon müssen wir frei werden. Wenn manchen Menschen bewusst wäre, wie sehr sich das, womit wir unseren Körper belasten, auf Herz und Gemüt auswirkt, würden sie sich anders verhalten, und es könnte mehr aus ihnen werden. ICP1 423 3 Heiligung ist die Erfahrung eines wirklichen Christen. Er hat ein reines Gewissen und eine fleckenlose Seele. Sein Leben wird bestimmt durch die Gebote Gottes, und das setzt ihm Grenzen. Das Licht der Wahrheit hilft ihm, das richtig zu verstehen. Die Liebe des Erlösers macht ihn frei von allem, was zwischen ihm und Gott steht. Der Wille Gottes wird sein Wille, rein, wertvoll und geheiligt. In seinem Gesicht spiegelt sich der Einfluss des Himmels wider. Sein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes, und zwischen Gott und ihm kann eine Beziehung entstehen, weil sich seine Seele und sein Körper mit Gott im Einklang befinden. Brief 139, 1898; The S.D.A. Bible Commentary VII, 909. ICP1 423 4 Die Liebe Christi -- eine belebende Kraft -- Die Liebe, die Christus dem ganzen Menschen mitteilt, ist eine belebende Kraft. Jeder lebenswichtige Teil des Menschen -- das Gehirn, das Herz, die Nerven -- wird von dieser heilenden Kraft berührt. Sie befreit die Seele von Leid, Schuld, Angst und Sorge, wodurch sie niedergedrückt wurde. Diese Liebe weckt alle vorhandenen Kräfte und verleiht eine neue, mutige Haltung, die aus dem Bewusstsein erwächst, dass nichts Irdisches jene Freude im Heiligen Geist zerstören kann, die eine gesund machende, Leben spendende Freude ist. The Ministry of Healing 115 (1905).