------------------------Intellekt, Charakter und Persönlichkeit -- Band 2 ICP2 11 1 Vorwort ICP2 15 1 Kapitel 44 -- Grundsätze, die Geist und Seele beeinflussen ICP2 23 1 Kapitel 45 -- Individualität (Einzigartigkeit) ICP2 31 1 Kapitel 46 -- Zwischenmenschliche Beziehungen ICP2 42 1 Kapitel 47 -- Psychohygiene ICP2 51 1 Kapitel 48 -- Schuldgefühle ICP2 59 1 Kapitel 49 -- Trauer ICP2 67 1 Kapitel 50 -- Angst und Sorge ICP2 76 1 Kapitel 51 -- Angst und Furcht ICP2 84 1 Kapitel 52 -- Depressionen ICP2 99 1 Kapitel 53 -- Positive und negative Art der Auseinandersetzung ICP2 108 1 Kapitel 54 -- Geistige Überforderung ICP2 112 1 Kapitel 55 -- Leid ICP2 118 1 Kapitel 56 -- Ärger und Zorn ICP2 127 1 Kapitel 57 -- Hass und Rache ICP2 134 1 Kapitel 58 -- Glauben ICP2 147 1 Kapitel 59 -- Charakterentwicklung ICP2 157 1 Kapitel 60 -- Auseinandersetzung und Anpassung ICP2 164 1 Kapitel 61 -- Die lebenswichtige Funktion der Gesetze Gottes ICP2 175 1 Kapitel 62 -- Gedankenaustausch und Umgang miteinander (Kommunikation) ICP2 191 1 Kapitel 63 -- Phantasie (Vorstellungskraft) ICP2 201 1 Kapitel 64 -- Gewohnheiten ICP2 207 1 Kapitel 65 -- Trägheit ICP2 211 1 Kapitel 66 -- Emotionale Bedürfnisse ICP2 221 1 Kapitel 67 -- Veranlagung ICP2 227 1 Kapitel 68 -- Mitmenschliche Beziehungen ICP2 236 1 Kapitel 69 -- Ablehnung und Zurückweisung ICP2 241 1 Kapitel 70 -- Kritik ICP2 247 1 Kapitel 71 -- Wahres Glück ICP2 261 1 Kapitel 72 -- Denkgewohnheiten ICP2 271 1 Kapitel 73 -- Richtiges Denken ICP2 278 1 Kapitel 74 -- Zweifel ICP2 289 1 Kapitel 75 -- Einbildung und Krankheit ICP2 293 1 Kapitel 76 -- Wille und Entscheidung ICP2 307 1 Kapitel 77 -- Pseudowissenschaftliche Methoden ICP2 314 1 Kapitel 78 -- Abhängigkeit von Menschen ICP2 321 1 Kapitel 79 -- Gefahren der Hypnose ICP2 330 1 Kapitel 80 -- Überhöhtes Selbstwertgefühl, eine Methode Satans ICP2 339 1 Kapitel 81 -- Eine ungefährliche Therapie für die Seele ICP2 347 1 Kapitel 82 -- Die Rolle der Wissenschaft in unserem Leben ICP2 353 1 Kapitel 83 -- Leben im Alter ICP2 363 1 Kapitel 84 -- Umgang mit Gefühlen ICP2 371 1 Kapitel 85 -- Beratung ICP2 384 1 Kapitel 86 -- Gegenseitiges Vertrauen ICP2 390 1 Kapitel 87 -- Psychologie und Theologie ICP2 398 1 Kapitel 88 -- Negative Einflüsse auf Seele und Geist ICP2 406 1 Kapitel 89 -- Positive Einflüsse für Seele und Geist ICP2 417 1 Anhang A -- Empfehlung an eine depressive Frau mittleren Alters ICP2 421 1 Anhang B -- Vertrauen ist eine gute Basis, auf die man bei depressiver Verstimmung bauen kann ------------------------Vorwort ICP2 11 1 Zu Lebzeiten von Ellen G. White (1827-1915) steckte die Psychologie, die Wissenschaft, die sich mit den Kräften der Seele und ihren Funktionen befasst, noch in den Kinderschuhen. Trotzdem ist in ihrem Schrifttum zunehmend die Auseinandersetzung mit dieser Thematik und eine Anleitung zum Umgang mit Fragen der seelisch-geistigen Gesundheit zu erkennen. ICP2 11 2 Die Zuverlässigkeit von Ellen Whites Ansichten auf den Gebieten der Physiologie, Ernährung und Erziehung sowie in anderen Bereichen hat sich bereits vielfach erwiesen. Auch das vorliegende Werk enthält wertvolle Antworten auf grundlegende Fragen. ICP2 11 3 Bei der Sammlung des Materials durch die Mitarbeiter des White Estate hat man keine besondere Denkrichtung verfolgt. Die Ansichten Ellen Whites sollen für sich selbst sprechen. Oft handelt es sich um allgemeine Führungsprinzipien. Sie werden ergänzt und vervollständigt durch praktische Ermahnungen und Ratschläge für die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern, Predigern und Gemeindegliedern, Ärzten und Patienten, Eltern und Kindern. Das Wesentliche sind dabei immer die Prinzipien, um die es geht. ICP2 11 4 Ganz offensichtlich schrieb Ellen White nicht wie eine Psychologin. Sie hat keine Fachwörter gebraucht, wie sie heute in der Psychologie verwendet werden, und der Leser muss auch die von ihr gewählten Begriffe "Psychologie", "Phrenologie" (Schädellehre) und andere sehr differenziert betrachten. Den aufgeschlossenen Leser wird jedoch ihre ungewöhnlich große Kenntnis grundlegender Prinzipien der Psychologie tief beeindrucken. Die logische Zusammenstellung ihrer Aussagen über die verschiedenen Bereiche des Gehirns, seines Stellenwertes in der menschlichen Erfahrung, seines Potenzials und der Faktoren, die zu seinem optimalen Einsatz führen, verdeutlichen, warum dieses Werk den Büchern Ellen Whites posthum hinzugefügt wurde. Es hilft uns, die Natur des Menschen und seine Beziehung zu seiner Umwelt, zu Gott und zum Universum besser zu verstehen. ICP2 12 1 Deshalb ist "Intellekt, Charakter und Persönlichkeit" in gewisser Weise auch ein Nachschlagewerk, und die zahlreichen positiven Reaktionen auf die Veröffentlichung dieses Buches machen deutlich, dass dieses Werk unter den vielen anderen Posthum-Publikationen von Ellen White durchaus seinen Platz hat. Die Treuhänder des Ellen White Estate. ------------------------Kapitel 44: Grundsätze, die Geist und Seele beeinflussen ICP2 15 1 Der Mensch wurde als ausgeglichenes Wesen erschaffen -- Der Mensch wurde ursprünglich als vollkommenes Wesen erschaffen. Er war vollkommen ausgeglichen und alle Organe seines Körpers waren fehlerlos entwickelt. Adam war ein vollkommener Mensch; seine geistigen Fähigkeiten waren außerordentlich gut entwickelt und alle seine Organe erfüllten ihre Aufgabe uneingeschränkt und waren in ihrer Funktion aufeinander abgestimmt. Testimonies for the Church III, 72 (1872). ICP2 15 2 Gott erschuf die Gesetze des Geistes und der Seele -- Gott, der unseren Geist erschuf, setzte auch die Gesetze ein, die ihn bestimmen und sorgt so dafür, dass eine ausgeglichene Entwicklung möglich ist. Education 41 (1903). ICP2 15 3 Gottes wunderbare Gesetze -- Die Natur wird von einer wunderbaren Gesetzmäßigkeit bestimmt und auch geistliche Belange beruhen auf ähnlich zuverlässigen Grundsätzen. Wir müssen unseren Teil dazu beitragen, wenn wir gute Ergebnisse erzielen möchten. Gott gibt jedem Menschen Aufgaben, die seinen Fähigkeiten entsprechen, und es liegt an ihm, dass er sich weiterbildet und darin übt, so dass er fähig wird, auch unter schwierigen Umständen seine Aufgaben zu erfüllen. Eine vernünftige Planung ist erforderlich, damit jeder den Platz, der ihm zugewiesen wird, auch verantwortlich ausfüllen kann. Testimonies for the Church IX, 221.222 (1909). ICP2 16 1 Übertretung der Naturgesetze ist Sünde -- Eine fortwährende Übertretung der Naturgesetze ist ein beständiger Verstoß gegen die Gebote Gottes. Das Leid und die Not, die wir in dieser Zeit überall beobachten können, der moralische Verfall und die daraus entstehenden Krankheiten und die geistigen Behinderungen, die in der Welt so überhand nehmen, machen sie im Vergleich zu dem, wie Gott es eigentlich vorgesehen hatte, zu einem Tollhaus. Die gegenwärtige Generation hat wenig moralische, geistige und körperliche Kraft. All dieses heutige Elend ist ein Ergebnis des Verfalls, der von Generation zu Generation weiter fortgeschritten ist, weil die Menschen die Gebote Gottes nicht beachten. Es wird in größtem Ausmaß gesündigt, weil die Menschen bedingungslos ihren falschen Gelüsten nachgeben. Testimonies for the Church IV, 30 (1876). ICP2 16 2 Übertretung der Gesetze stört das Gleichgewicht -- Die Kraft, die in der Natur wirksam ist und sie erhält, ist auch im Menschen wirksam. Die gleichen wunderbaren Gesetze, die den Lauf der Sterne lenken und das winzige Atom, bestimmen auch das menschliche Leben. Die Gesetze, durch die das Herz seine Funktion erfüllt und den Menschen am Leben erhält, sind die Gesetze des mächtigen Geistes, der auch die Herrschaft über die Seele hat. Von ihm kommt alles Leben und nur in Übereinstimmung mit seinem Willen ist ein sinnvolles Leben möglich. Die Bedingungen sind für alle seine Geschöpfe gleich: Annahme des Lebens aus der Hand des lebendigen Gottes, ein Leben in Übereinstimmung mit dem Willen des Schöpfers. Die Übertretung seines Willens auf körperlichem, geistigem oder moralischem Gebiet stört das Gleichgewicht des Universums, bringt Missstimmung, Abtrünnigkeit und Verderben. Education 99.100 (1903). ICP2 16 3 Ursache und Wirkung sind klar zu erkennen -- In den Naturgesetzen sind Ursache und Wirkung sicher festgelegt. Die Ernte zeigt, was gesät wurde. Man kann niemandem etwas vormachen. Ein Mensch kann durchaus seine Mitmenschen betrügen und sich für eine Leistung loben und bezahlen lassen, die er gar nicht erbracht hat, aber in der Natur ist ein solcher Betrug nicht möglich. Ein unvernünftiger Bauer erntet, was er gesät hat, und muss die Folgen auf sich nehmen. Und in bestimmter Hinsicht trifft das auch im geistlichen Leben zu. ICP2 17 1 Wenn wir anderen etwas vormachen, hat das böse Folgen, weil wir ehrlich sind. Das Kind, das die Schule schwänzt, der Jugendliche, der sein Studium vernachlässigt, der Lehrling oder Mitarbeiter, der seinen Arbeitgeber um die Arbeitszeit prellt, jeder Mensch, der in der Wirtschaft oder sonst einem Beruf nicht ehrlich ist, kann sich vormachen, dass er aus seinem Verhalten Gewinn hat, solange nicht offenbar wird, was er treibt. Aber letztlich betrügt er sich selbst, denn er muss die Folgen seines Handelns tragen. Die Ernte des Lebens ist der Charakter und unser Charakter bestimmt unser Leben hier und für die Ewigkeit. Education 108.109 (1903). ICP2 17 2 Die Macht des Selbstbetrugs -- Selbstbetrug ist eine große Gefahr für die menschliche Seele! Testimonies for the Church IV, 88 (1876). ICP2 17 3 Der Mensch hat die Fähigkeit zu unterscheiden -- Sein Verstand macht den Menschen fähig zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Gott hat den Menschen so erschaffen, dass er Entscheidungen nicht impulsiv zu treffen braucht, sondern abwägen, nach Beweisen suchen und Schriftwort mit Schriftwort vergleichen kann. Hätten sich die Juden in ihrer Entscheidung nicht von Vorurteilen leiten lassen, sondern das prophetische Wort verglichen mit dem Leben Jesu, wäre ihnen die Übereinstimmung zwischen der Prophetie und dem Leben und Wirken des einfachen Galiläers aufgefallen. The Desire of Ages 458 (1898). ICP2 17 4 Bemühung um Disziplin verbessert die Merkfähigkeit -- Die Neigung zur Nachlässigkeit sollte ernsthaft bekämpft werden. Viele glauben, dass sie sogar die schlimmsten Fehler mit Vergesslichkeit entschuldigen könnten. Aber besitzen sie nicht wie alle anderen die Fähigkeit zu denken und sollten sie sich nicht darum bemühen, ihr Gedächtnis und ihre Merkfähigkeit zu üben? Vergesslichkeit ist eine Sünde genauso wie Vernachlässigung. Wenn du der Gewohnheit der Nachlässigkeit Raum gibst, vernachlässigst du auch die Frage deiner eigenen Erlösung und wirst am Ende feststellen müssen, dass du noch nicht bereit bist für das Reich Gottes. Christ's Object Lessons 358.359 (1900). ICP2 18 1 Der Verstand orientiert sich an Vertrautem -- Es ist ein Gesetz des Geistes, dass sich der Verstand an dem orientiert, womit er vertraut ist. Das bedeutet, dass er durchaus eingeschränkt wird und die Fähigkeit verliert, geistliche Dinge zu verstehen, wenn er sich nicht beständig und eingehend mit dem Wort Gottes befasst und in der Schrift nach Wahrheit forscht. The Review and Herald, 17. Juli 1888; Fundamentals of Christian Education 127. ICP2 18 2 Der Verstand wird geprägt durch das, womit er sich beschäftigt -- Es ist eine Folgerichtigkeit, dass der Verstand durch das beeinflusst wird, womit er sich befasst, und sich nach und nach an das Niveau anpasst, das man ihm bietet. Wenn er nie gefordert, sondern nur mit alltäglichen oder wertlosen Dingen konfrontiert wird, ist eine Weiterentwicklung nicht mehr möglich. ICP2 18 3 Als Lehrbuch ist die Bibel konkurrenzlos. Das Wort Gottes bietet dem Verstand ungeahnte Forschungsmöglichkeiten und tiefe Gedankengänge. Die Bibel ist das beste Geschichtsbuch, das es gibt, denn sie hat ihren Ursprung in der ewigen Wahrheit Gottes und durch seine Hand wurde sie alle Zeitalter hindurch rein erhalten ... ICP2 18 4 In ihm werden die Fragen des Schicksals der Menschen und dessen, was von ihnen erwartet wird, erklärt. Der Vorhang zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt wird zur Seite geschoben, und wir können den Kampf zwischen den guten und den bösen Mächten erkennen, von dem Augenblick an, als die Sünde in die Welt kam, bis zum Sieg der Gerechtigkeit und Wahrheit; und alles ist letztlich nur eine Offenbarung des Wesens Gottes. Im ehrfürchtigen Studium der Wahrheit, die in seinem Wort zu finden ist, gehen wir mit ihm eine Beziehung ein. Ein solches Studium dient nicht nur der Verbesserung des Charakters, sondern erweitert mit Sicherheit auch die geistigen Fähigkeiten. Patriarchen und Propheten 596-599 (1890). ICP2 19 1 Durch das, womit wir uns beschäftigen, verändern wir uns -- Es ist eine Gesetzmäßigkeit des geistigen und des geistlichen Lebens, dass das, womit wir uns beschäftigen, eine Veränderung bewirkt. Der Geist passt sich langsam an das Niveau an, das wir ihm bieten. Er gewöhnt sich an die Inhalte und Themen, die uns wichtig sind. Ein Mensch kann niemals besser sein als das, was er in seinem Leben an Reinheit, Wahrheit und Frömmigkeit zulässt. Wenn sein Ich sein höchstes Ideal ist, wird er niemals über sein Ich hinauskommen, sondern sich vielmehr immer weiter von Gott entfernen. Nur die Gnade Gottes kann einen Menschen erhöhen; sich selbst überlassen geht es unaufhaltsam abwärts mit ihm. The Great Controversy 555 (1888). ICP2 19 2 Unerfüllte Wünsche sind schnell vergessen -- Nachgiebigkeit und die Unfähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen, richten großen Schaden an. Ich habe Eltern beobachtet, die zuerst etwas verbieten und dann aber doch nachgeben aus Sorge, sie könnten zu streng sein, und dann bekommt das Kind genau das, was ihm zuerst verweigert wurde. Das richtet einen lebenslänglichen Schaden an. Klare Entscheidungen sind ein wichtiges Gebot in der Erziehung, das man nicht zu leicht nehmen darf, denn wenn es sicher ist, dass keine Hoffnung besteht, dass sich die Meinung der Eltern noch ändert, richten sich die Gedanken der Kinder schnell auf etwas anderes, aber solange noch Aussicht besteht, das Gewünschte doch noch zu erreichen, werden sie nicht aufgeben. The Signs of the Times, 9. Februar 1882; Child Guidance 283.284. ICP2 19 3 Überzeugungen müssen sich ausdrücken -- Ein Gebot des Glaubens ist, dass jemand, der an die Wahrheit in Christus glaubt, das auch weitersagen möchte. Ein Mensch will seine Überzeugungen und Gedanken zum Ausdruck bringen. Wer sich dem Unglauben und der Kritik hingibt und meint, er könne das Werk des Heiligen Geistes beurteilen, wird versuchen, den Geist zu verbreiten, der ihn zu seinen Gedanken anregt. Es liegt im Wesen des Unglaubens und im Widerstand gegen die Gnade Gottes, dass man sich Gehör verschaffen möchte. Ein Mensch, der durch solche Grundsätze bewegt wird, hat immer das Bedürfnis, sich selbst darzustellen und Anhänger zu gewinnen. Wer sich mit einem abgefallenen Gläubigen einlässt, wird nicht verhindern können, dass er von ihm angesteckt wird und seine Lehren und die negativen Gefühle, sie sein Verhalten auslösten, verbreiten hilft, denn das liegt in unserer menschlichen Natur und es ist nicht einfach, solche Eigenschaften zu unterdrücken. Special Testimonies, Serie A VI, 39 (6. Juli 1896); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 290.291. ICP2 20 1 Zum Ausdruck gebrachte Gedanken und Gefühle werden stärker -- Es ist ein Naturgesetz, dass Gedanken und Gefühle stärker werden, wenn man sie zum Ausdruck bringt. Worte drücken Gedanken aus, aber den Worten folgen auch neue Gedanken. Wenn wir also mehr über unseren Glauben redeten, uns laut über den Segen Gottes freuten, den wir durch seine Gnade und Liebe erhalten, würden wir dadurch mehr Glauben und Freude gewinnen. Kein Mensch kann wirklich verstehen, wie groß die Güte und die Liebe Gottes sind und mit unseren Worten kann man es auch nicht ausdrücken. Schon auf dieser Erde können wir Ströme der Freude empfangen, die gespeist werden von dem unendlichen Strom, der am Thron Gottes entspringt. The Ministry of Healing 251-253 (1905). ICP2 20 2 Wir haben die Möglichkeit der freien Entscheidung -- Gott hat uns die Möglichkeit der freien Entscheidung gegeben und es liegt an uns, wie wir damit umgehen. Wir können unsere Herzen nicht verändern und unsere Gefühle, Veranlagungen und Gedanken nicht bestimmen. Wir können uns nicht selbst reinigen, aber wir können uns für Gott entscheiden. Wir können ihm unseren Willen übergeben und dann wird er in uns bewirken, dass wir so wollen und handeln, dass er Freude an uns haben kann. Unsere ganze Persönlichkeit wird dann vom Willen Christi beherrscht. The Ministry of Healing 176 (1905). ICP2 20 3 Der Versucher kann uns niemals zwingen, Böses zu tun. Er kann keines Menschen Geist beherrschen, es sei denn, dieser lässt es zu. Nur wenn wir uns ihm willentlich unterordnen und unseren Glauben an Christus loslassen, kann Satan Macht über uns ausüben. Aber alle sündigen Neigungen, die wir pflegen, eröffnen ihm eine Möglichkeit, sich unser zu bemächtigen. Alles, wodurch wir uns vom Willen Gottes abwenden, öffnet Satan eine Tür, die es ihm ermöglicht, uns zu versuchen und zu zerstören. Und immer wenn wir versagen und besiegt werden, ist das eine Gelegenheit für ihn, Christus Vorwürfe zu machen. The Desire of Ages 125 (1898). ICP2 21 1 Der Mensch kann sich frei entscheiden -- Um den Widerstand der gefallenen Menschheit zu erreichen, versuchte Satan nun Gott als ungerecht darzustellen, weil er den Menschen die Möglichkeit gegeben hatte, sein Gesetz zu übertreten. ICP2 21 2 "Warum", fragte der große Verführer, "ließ Gott es zu, dass der Mensch in Versuchung geriet zu sündigen, wenn er doch wusste, dass die Folgen Elend und Tod sein würden?" ... ICP2 21 3 Tausende wiederholen heute diesen Vorwurf gegen Gott. Sie begreifen nicht, dass man den Menschen nicht die Möglichkeit zur freien Entscheidung wegnehmen kann, ohne sie dadurch zu Robotern zu machen. Sie ist das Vorrecht eines intelligenten Wesens und es liegt nicht in Gottes Absicht, uns seinen Willen aufzudrücken. Der Mensch wurde als freies, denkendes Wesen erschaffen und wie die Bewohner aller anderen Welten auch musste er eine Gehorsamsprüfung bestehen, aber er wurde nie in eine Situation gebracht, die es ihm notwendigerweise unmöglich gemacht hätte, dem Bösen zu widerstehen. Es wurde keine unüberwindliche Versuchung erlaubt und der Mensch musste Satan nicht erliegen, weil Gott Voraussetzungen geschaffen hatte, die es möglich machten, den Verführer zu besiegen. Patriarchen und Propheten 331.332 (1890). ICP2 21 4 Die Gegenwart wirkt sich auf zukünftige Entscheidungen aus -- Deine gesamte Zukunft hängt davon ab, wie du dich heute entscheidest. Brief 41, 1891. ICP2 21 5 Ein Vorteil, nicht von der Meinung anderer abhängig zu sein -- Gott hat nicht vorgesehen, dass ein Mensch in seiner Denkweise völlig von einem anderen beherrscht wird ... Gute, brauchbare Lehrer sollten in der Lage sein, Schüler so zu erziehen, dass sie begreifen, dass es in ihrer Macht steht, Menschen mit festen Grundsätzen zu werden, die in der Lage sind in ihrem Leben Aufgaben zu erfüllen, die an sie herangetragen werden. Dem flüchtigen Beobachter scheint ihre Arbeit weniger erfolgreich zu sein als die eines Lehrers, der seine Schüler absolut unter Kontrolle hat und ihren Willen beherrscht. Im zukünftigen Leben dieser Schüler wird sich jedoch zeigen, welches das sinnvollere pädagogische Konzept war. Testimonies for the Church III, 134 (1872). ICP2 22 1 Unbeherrschtheit macht schwach -- Die geistigen Fähigkeiten sollten so gut wie nur möglich entwickelt werden. Beschäftigt man sich mit geistlichen Dingen, werden sie stark und edel. Erlaubt man den Gedanken jedoch, sich nur noch auf alltägliche, triviale Dinge zu konzentrieren, erfolgt zwangsläufig eine Schwächung und sie werden oberflächlich und ungeistlich. Testimonies for the Church V, 272 (1885). ICP2 22 2 Vorurteile schränken das Verständnis ein -- Wer mit Vorurteilen an die Wahrheit herangeht, kann nicht erwarten, dass Gott ihm eine Erleuchtung schickt. Trotzdem fragen viele nicht danach, ob Schrifttum, das ihnen angeboten wird, der Wahrheit entspricht und mit dem Wort Gottes übereinstimmt. Sie fragen vielmehr danach, woher es kommt, und wenn der Urheber nicht ihren Vorstellungen entspricht, nehmen sie es nicht an. Sie sind so überzeugt von ihren eigenen Gedanken, dass sie nicht bereit sind, etwas anderes zu prüfen und Neues zu lernen. Sie lehnen das Angebot ab, weil sie ihre Vorurteile nicht ablegen wollen. Glaube und Werke 125.126 (1893); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 105.106. ICP2 22 3 Glück ist abhängig von der Übereinstimmung mit Gottes Gesetz -- Das Gesetz der Liebe, das die Grundlage der Herrschaft Gottes ist und das Glück aller erschaffenen Wesen, beruht auf der Übereinstimmung mit der Gerechtigkeit Gottes. Gott erwartet von allen seinen Geschöpfen den Dienst der Liebe, eine Anbetung, die darauf beruht, dass man Gottes Wesen begreift. Er hat keine Freude an einer erzwungenen Treue, sondern gesteht allen den freien Willen zu. Wenn sie sich ihm unterordnen, sollte es freiwillig geschehen. The Great Controversy 493 (1888). ------------------------Kapitel 45: Individualität (Einzigartigkeit) ICP2 23 1 Der Mensch ist einzigartig -- Jeder Mensch ist einzigartig. Er ist ein Geschöpf Gottes und verfügt über ähnliche Fähigkeiten wie sein Schöpfer, als dessen Abbild er geschaffen wurde. Er kann selbständig denken und handeln. Menschen, in denen diese Fähigkeiten weiterentwickelt werden, lernen Verantwortung zu tragen. Sie können Unternehmen leiten und andere positiv beeinflussen. Education 17 (1903). ICP2 23 2 Jeder Mensch ist anders -- Das Evangelium betrifft den einzelnen Menschen. Jeder hat eine Seele, die es zu retten gilt, die er aber auch verlieren kann. Jeder Mensch ist anders und jeder muss auf seine Weise überzeugt und bekehrt werden. Er trifft seine ganz persönliche Entscheidung für die Erlösung. Nur er selbst kann die Wahrheit annehmen, bereuen, glauben und gehorchen. Niemand kann ihm diese Entscheidung abnehmen. Keiner kann sich die Individualität eines anderen aneignen. Jeder muss sich Gott aus eigenem Willen übergeben. Warum gerade er sich so entscheidet ist ein Geheimnis. Manuskript 28, 1898. ICP2 23 3 Einigkeit trotz Unterschiede -- Es ist Gottes Wille, dass trotz aller Unterschiede Einigkeit herrscht. Kein Mensch kann für die anderen der Maßstab sein. Wir haben unterschiedliche Aufgaben, entsprechend unseren unterschiedlichen Fähigkeiten. Es wurde mir deutlich gezeigt, dass Gott die Menschen mit unterschiedlichen Gaben ausstattet und ihnen dann Aufgaben zuweist, für die sie passen. Jeder sollte dem anderen die Achtung zukommen lassen, die er selbst gerne erfahren würde. Brief 111, 1903. ICP2 24 1 Menschen verfügen über unterschiedliche geistige Fähigkeiten -- Warum brauchen wir einen Markus, einen Lukas, einen Johannes, einen Paulus und all die anderen, die in der Bibel Zeugnis geben über Jesu Leben auf Erden? Warum hat nicht einfach einer der Jünger einen umfassenden Bericht geschrieben, der uns Jesu Leben und Wirken im Zusammenhang schildern würde? Die Evangelien sind unterschiedlich, bilden aber gemeinsam ein harmonisches Ganzes. Was der eine Evangelist nicht schreibt, kann man bei dem anderen erfahren. Wenn diese Dinge aber alle wichtig sind, warum werden sie dann nicht von allen gleichermaßen berichtet? Das liegt daran, dass die geistigen Fähigkeiten der Menschen unterschiedlich sind und wir nicht alle alles in der gleichen Weise wahrnehmen. Dem einen scheint dieser Gesichtspunkt besonders wichtig, dem anderen jener. Manche Wahrheiten sprechen uns mehr an als andere. Das gleiche Prinzip gilt für Prediger. Einer betont einen Gesichtspunkt besonders und der andere erwähnt ihn nur flüchtig oder geht ganz darüber hinweg. Von allen gemeinsam kann die Wahrheit umfassender verkündigt werden als von einem allein. Manuskript 87, 1907. ICP2 24 2 Die Persönlichkeit darf nicht zerstört werden -- Der Herr möchte nicht, dass unsere Persönlichkeit zerstört wird. Es steht nicht in seiner Absicht, dass zwei Menschen sich in ihren Anlagen und Neigungen völlig gleichen. Jeder hat persönliche Eigenschaften, die nicht zerstört werden dürfen, sondern entwickelt und geformt werden sollen, um Christus ähnlicher zu werden. Der Herr lenkt unsere natürlichen Neigungen und Fähigkeiten in eine positive Richtung. Wenn der Mensch begreift, dass er alle seine Gaben und Fähigkeiten von Gott bekommen hat und er sie nicht für selbstsüchtige Zwecke nützt, sondern zur Ehre Gottes und zum Wohl seiner Mitmenschen einsetzt, kann er sie weiterentwickeln. Brief 20, 1894; Our High Calling 90. ICP2 25 1 Jedes Kind ist eine eigene Persönlichkeit -- Jedes Kind kann dressiert werden wie ein Tier, das keinen eigenen Willen hat. Seine Persönlichkeit wird völlig von der des Lehrers unterdrückt ... So weit es möglich ist, sollten Kinder zur Selbständigkeit erzogen werden. Wenn man ihre Fähigkeiten fördert, werden sie ihre Stärken und Schwächen kennen lernen. Ein kluger Erzieher wird versuchen, die schwächeren Seiten des Kindes zu fördern, damit es einen ausgeglichenen Charakter entwickeln kann. The Review and Herald, 10. Januar 1882; Fundamentals of Christian Education 57. ICP2 25 2 Die Individualität darf in der Ehe nicht verloren gehen -- Weder der Mann noch die Frau sollte den Partner beherrschen. Versucht nicht, dem anderen eure Wünsche aufzuzwingen. Das ist nicht möglich, wenn ihr euch eure gegenseitige Liebe erhalten wollt. Geht liebevoll, geduldig, freundlich und höflich miteinander um, dann könnt ihr einander so glücklich machen, wie ihr es in eurem Ehegelöbnis versprochen habt. The Ministry of Healing 361 (1905). ICP2 25 3 Mann und Frau sollten die Persönlichkeit des anderen achten (Empfehlung an ein jung verheiratetes Paar) -- Ihr habt euch für das ganze Leben miteinander verbunden und jeder sollte das Glück des anderen fördern. Eure Gefühle sollten dem gegenseitigen Glück dienen. Das ist der Wille Gottes. ICP2 25 4 Aber auch wenn ihr eins werden sollt, darf keiner seine Individualität verlieren. Die Individualität eines Menschen gehört Gott. Ihn müsst ihr fragen, was recht und unrecht ist. Wie kann ich in meinem Leben am besten das verwirklichen, wozu mich Gott geschaffen hat? "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe." 1.Korinther 6,19.20. ICP2 25 5 Die Liebe zu anderen Menschen kommt an zweiter Stelle nach der Liebe zu Gott. Der Reichtum eurer Gefühle sollte sich dem zuwenden, der euch das Leben gegeben hat. Die wertvollsten Gefühle entwickeln sich, wenn man mit und für Gott lebt. Liebt ihr den, der für euch gestorben ist? Wenn ja, dann wird eure gegenseitige Liebe auch im Sinne Gottes sein. Testimonies for the Church VII, 45.46 (1902). ICP2 26 1 Jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit und die der Frau darf niemals in der des Mannes völlig aufgehen. Manuskript 12, 1895. ICP2 26 2 Hingabe an Gott fördert die Persönlichkeit -- In einem Leben für Gott kann sich die Persönlichkeit in positiver Weise entwickeln. Niemand darf zulassen, dass er seine Individualität verliert, weil er völlig in einem anderen aufgeht, aber wir sind alle Reben an einem Weinstock und auch wenn wir unterschiedlich sind, sollten wir einig sein. Der Schöpfer hat keine zwei Blätter an einem Baum genau gleich erschaffen. Genauso wenig sind die Menschen alle gleich, aber sie sind alle geschaffen, um ewig zu leben, und es ist wichtig, dass sie sich einig sind, aber es gibt keine zwei, die gleich sind. Manuskript 116, 1898. ICP2 26 3 Gott hat für jeden eine bestimmte Aufgabe -- Wir sollten die Abläufe in der Natur beobachten und sie dann als Gleichnisse auf das geistliche Leben und Wachstum anwenden. Jeder bekommt seine Aufgabe nicht von anderen Menschen, sondern von Gott. Das ist die Anpassung des Charakters an das Bild Gottes. Es ist eine sehr persönliche Aufgabe, und die Lilie sollte nicht danach streben, wie eine Rose zu werden. Die Blumen und die Früchte sind unterschiedlich und diese Unterschiedlichkeit ist eine Gabe Gottes. Sie sind alle Gottes Eigentum. Er hat auch die Menschen unterschiedlich geschaffen, weil es nicht von Vorteil wäre, wenn sie alle den gleichen Charakter hätten. Manuskript 116, 1898. ICP2 27 4 Achtet einander -- Wir haben alle eine Aufgabe. Wir können durchaus unterschiedlicher Nationalität sein, aber wir müssen eins werden in Christus. Wenn wir zulassen, dass uns Charaktereigenschaften und Lebensumstände bereits hier trennen, wie sollte es dann möglich sein, einst im Himmel zusammenzuleben. Wir müssen uns gegenseitig achten und liebevoll miteinander umgehen. Wir brauchen die Einigkeit, um die Christus betete. Er hat einen hohen Preis für uns bezahlt und wir müssen Gott mit unserem Körper und mit unserem Geist ehren. Manuskript 20, 1905. ICP2 27 1 Andere zu kopieren hat keinen Sinn -- Ein Mensch, der versucht, das Verhalten eines anderen Menschen nachzuahmen, wird damit Schiffbruch erleiden. Jeder muss eine eigene Beziehung zu Gott entwickeln und die Gaben, die er von ihm erhalten hat, aufrichtig verwalten. "Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen." Philipper 2,12-13. Du bist für dich verantwortlich, Bruder, und kein anderer! Du musst deine persönlichen Erfahrungen mit Gott machen! Das ist dann auch deine persönliche Freude und nicht die eines anderen. Manuskript 116, 1898. ICP2 27 2 Jeder Mensch hat bestimmte Stärken -- Ich bin traurig darüber, wie wenig Achtung man den Menschen entgegenbringt, die für Gott arbeiten. Möge der Herr verhindern, dass alle gleich denken und handeln oder nachmachen, was andere vorschreiben. Manchmal wird ein Mensch besonders bejubelt und man glaubt, er sei allen anderen überlegen, aber jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Wenn man an einem Strang zieht und zusammenarbeitet, kann man eigene Schwächen ausgleichen und sich gegenseitig ermutigen. Wer nicht auf Menschen schaut, sondern auf Gott, und sich von ihm zeigen lässt, was seine Pflicht ist, kann sich unter der Leitung des heiligen Geistes weiterentwickeln und mit seinen Brüdern gut zusammenarbeiten. Was der eine nicht kann, kann der andere. Brief 50, 1897. ICP2 27 3 Andern nicht seinen Willen aufzwingen -- Gott hat jedem Menschen eine persönliche Verantwortung übertragen. "Schaffet, damit ihr selig werdet mit Furcht und Zittern." Kein Mensch kann für einen anderen Erlösung erwirken. Keiner kann einem anderen seine Denkweise aufzwingen, sondern jeder muss sich gemäß seiner eigenen Fähigkeiten mit dem Glauben auseinandersetzen. Auch wenn es jemand außerordentlich weit gebracht hat und sehr erfahren ist, darf er nicht glauben, dass es etwas Gutes sei, wenn es ihm gelungen ist, einen Menschen ganz nach seinem Willen zu formen und dieser brav sagt, was ihm vorgegeben wurde. Das geschieht leider immer wieder und es ist unrecht, Menschen so etwas anzutun. Manuskript 116, 1898. ICP2 28 1 Nicht zum Schatten anderer werden -- Wie sehr doch die Mitarbeiter Gottes den Geist Jesu benötigen, damit sie geformt und verändert werden wie Ton in der Hand des Töpfers! Wenn sie diesen Geist haben, wird es keinen Streit unter ihnen geben, denn keiner wird erwarten, dass alles nach seinem Kopf geht und niemand wird sich darüber ärgern, dass der andere nicht so denkt wie er. Der Herr möchte nicht, dass seine Kinder sich zum Schatten anderer machen lassen; er wünscht sich vielmehr, dass jeder er selbst ist, aufgewertet und geheiligt, weil er sich nach dem großen Vorbild (Christi) richtet. Ein enger Geist, der nur sich gelten lassen kann und glaubt, alles müsse nach seiner Vorstellung gehandhabt werden, war schon immer ein Fluch für das Werk Gottes und kann niemals Gutes bewirken. The Review and Herald, 13. April 1886. ICP2 28 2 Keiner sollte völlig in einem anderen aufgehen -- In den Augen Gottes ist jeder Mensch eine Persönlichkeit. Er möchte nicht, dass jemand seine Individualität aufgibt und sich völlig von einem anderen sterblichen Menschen beherrschen lässt. Wer sich verändern möchte, darf sich dafür nicht an anderen Menschen orientieren, sondern nur am göttlichen Vorbild. Gott fordert uns dazu auf, uns vom Geist Christi "drängen" zu lassen. Durch die Bekehrung und die darauf folgende Veränderung empfangen wir den Geist Christi. Jeder muss seine persönlichen Glaubenserfahrungen machen und mit seinem Glauben vor Gott bestehen und wissen, wie viel Raum er Christus in sich gibt. Das ist unsere Hoffnung, denn wenn wir uns an einem anderen Menschen orientieren, auch wenn wir ihn verehren und als nahezu vollkommen ansehen, setzen wir dabei unser Vertrauen nur auf einen sündigen Menschen, der keinerlei Anspruch auf Vollkommenheit erheben kann. The Signs of the Times, 3. September 1902. ICP2 29 1 Regeln für starke Persönlichkeiten -- Es ist in Ordnung, dass Bruder ... und Schwester ... und Bruder und Schwester ... starke Persönlichkeiten sind. Ihre Individualität steht ihnen zu und keiner muss seine Individualität zugunsten eines anderen aufgeben und keiner darf zum Schatten eines anderen werden, aber die Diener Gottes müssen zusammenarbeiten und einig werden. Brief 44, 1903. ICP2 29 2 Ein persönlicher Maßstab -- Kein Mensch kann für einen anderen Menschen erwachsen werden. Jeder muss an einem individuellen Maßstab gemessen werden und unter Gottes Anleitung heranwachsen. Manuskript 116, 1898. ICP2 29 3 Kein Mensch weiß genau, was in einem anderen vorgeht -- Aus menschlicher Sicht betrachtet ist das Leben für jeden von uns ein unbekannter Weg. Und in Bezug auf unsere tieferen menschlichen Erfahrungen müssen wir diesen Weg allein gehen. Was in uns vorgeht, kann kein anderer wirklich nachvollziehen. Wenn ein Kind sich auf diesen Weg begibt, muss es früher oder später eigene Entscheidungen treffen, Entscheidungen von Ewigkeitswert. Wie ernsthaft sollten deshalb unsere Bemühungen sein, um die Weichen so zu stellen, dass es sein Vertrauen auf den besten Leiter und Helfer setzt. Education 255 (1903). ICP2 29 4 Charakterbildung ist eine persönliche Sache -- Charakterbildung ist eine persönliche Sache. Wir alle müssen daran arbeiten für Zeit und Ewigkeit. Gott verabscheut Gleichgültigkeit in dieser Angelegenheit. Brief 223, 1903. ICP2 29 5 Die Rechte des anderen achten -- Einer der wichtigsten Grundsätze der Eigenverantwortlichkeit besteht darin, dass man einem Menschen das Recht auf Selbstbestimmung zugesteht. Er hat das Recht auf eigenes Denken und den Einsatz seiner Talente nach eigenen Vorstellungen und das Recht auf die Frucht seiner eigenen Arbeit. Nur wenn das in unseren Einrichtungen im Umgang mit anderen Menschen beachtet wird, kann eine wertvolle, wirksame Arbeit geleistet werden. Das gelingt nur, wenn man bei allem was man tut, den Willen Gottes in seinem Wort beachtet. Testimonies for the Church VII, 180 (1902). ICP2 30 1 Abhängig von Christus -- Jeder Mensch hat eine eigene Persönlichkeit. Und jede Seele sollte zu jeder Stunde in einer engen Beziehung zu Christus leben. "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Johannes 15,5. Seine Grundsätze sollten unsere Grundsätze sein, denn sie sind eine ewige Wahrheit, die sich in Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Barmherzigkeit und Liebe ausdrückt. Brief 21, 1901. ICP2 30 2 Die Individualität muss im christlichen Leben bewahrt werden -- Lehrt jede Seele, sich fest auf den Arm Gottes zu verlassen und zu stützen. Die Individualität im christlichen Leben muss bewahrt werden und jeder muss Verantwortung für sich selbst übernehmen. Keiner kann sie ihm abnehmen, jeder muss eigene Glaubenserfahrungen machen und eigene Kämpfe durchstehen. In gewisser Hinsicht steht hier jeder allein, vom anderen unabhängig, denn Gott hat für jeden von uns einen eigenen Weg vorgesehen, den kein anderer für uns gehen kann. Manuskript 6, 1889. ------------------------Kapitel 46: Zwischenmenschliche Beziehungen* ICP2 31 1 Gegenseitige Abhängigkeit -- Wir sind alle miteinander verwoben in einem Netz zwischenmenschlicher Beziehungen und alles, was wir tun, um andere aufzubauen, fällt auf uns zurück. Das ist ein Gesetz, das für alle gesellschaftlichen Schichten gilt. Patriarchen und Propheten 534.535 (1890). ICP2 31 2 Die Menschen brauchen sich gegenseitig -- Es ist ein Teil des Planes Gottes, dass die Menschen sich gegenseitig brauchen. Wenn alle ihr Möglichstes tun würden, um anderen Menschen beizustehen, wenn sie Hilfe benötigen, und ihnen mit selbstlosem Mitgefühl und Liebe begegnen würden, könnte eine sehr segensreiche Arbeit getan werden. Gott hat jedem Talente und Gaben gegeben und er erwartet von uns, dass wir sie füreinander einsetzen, damit wir es schaffen, den schmalen Weg zu gehen. Wir stehen alle untereinander in Verbindung und sind alle vereint in Christus. Im selbstlosen Dienst für andere können wir unsere Talente verbessern und vermehren. Brief 115, 1903; Our High Calling 182. ICP2 31 3 Wer anderen hilft, hilft sich selbst -- Viele sind verunsichert; sie haben die Orientierung verloren und wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen. Sie sollten sich zusammenfinden und sich gegenseitig Mut zusprechen. Wenn sie damit beginnen, wird das Licht des Himmels auf ihren Weg fallen und ihnen zeigen, wohin sie sich wenden können. Ihre tröstenden Worte für die in Not Geratenen werden sie selber trösten. Während sie anderen helfen, können sie ihre eigenen Schwierigkeiten überwinden. An die Stelle von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit tritt Freude. Ein Herz, das vom Geist Gottes erfüllt ist, strahlt Wärme für seine Mitmenschen aus. Ein solcher Mensch wird nicht lange im Dunkeln bleiben, denn seine Dunkelheit wird sich in helles Mittagslicht verwandeln. Manuskript 116, 1902; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1151. ICP2 32 1 Unser beständiger Einfluss -- Unsere Beziehung untereinander ist eine sehr ernste Sache, denn unser Einfluss kann entweder nur für oder gegen die Erlösung anderer Menschen sein. Entweder wir sammeln mit Christus oder wir zerstreuen. Wir sollten unseren Weg demütig und gerade gehen, damit wir nicht andere vom rechten Weg abbringen. Wir sollten uns in Gedanken, Worten und Werken um absolute Reinheit bemühen. Lasst uns nicht vergessen, dass auch unsere heimlichen Sünden im Angesicht Gottes offenbar werden. Satan versucht uns mit Gedanken und Gefühlen, die selbst den besten Menschen angreifen, aber wenn man sich nicht von ihnen beeinflussen lässt, sondern sie von sich weist, weil sie ekelhaft sind, wird die Seele nicht durch sie beschmutzt und auch kein anderer wird durch sie beeinflusst. Wenn wir nur alle Retter werden könnten für die Menschen in unserer Umgebung! The Review and Herald, 27. März 1888. ICP2 32 2 Weitreichender Einfluss -- Wir werden vor der Wiederkunft Christi vielleicht nie erfahren, welchen Einfluss wir durch einen freundlichen, rücksichtsvollen Umgang mit unsteten, unvernünftigen und wenig wertvollen Menschen ausüben konnten. Wenn sie uns ungerecht und aggressiv begegnen und wir sie trotzdem so behandeln, als seien sie unschuldig, ja sogar besonders freundlich mit ihnen umgehen, dann verhalten wir uns wie wirkliche Christen. Sie werden überrascht und beschämt sein und ihr unrechtes Verhalten und ihre Gemeinheit klarer erkennen, als wenn man sie bloßstellt und sie offen für ihr Fehlverhalten zurechtweist. Brief 20, 1892; Medical Ministry 209.210. ICP2 33 1 Der Einfluss der Unhöflichkeit -- Die guten Eigenschaften, die sie zweifelsohne haben, sind bei vielen Menschen verborgen, und anstatt Christus für andere anziehend erscheinen zu lassen, wirken sie eher abstoßend. Wenn diese Leute sehen könnten, welch einen negativen Einfluss sie mit ihren unhöflichen Umgangsformen und ihrem unfreundlichen Wesen auf ungläubige Menschen ausüben, und wenn sie wüssten, wie beleidigend ein solch unhöfliches Benehmen in den Augen Gottes ist, würden sie ihr Verhalten ändern. Es ist ein Stolperstein für Sünder, denn sie fühlen sich durch eigensüchtige, jammernde, sauertöpfische Christen vom Glauben abgestoßen und legen keinen Wert darauf, Christus kennen zu lernen. The Review and Herald, 1. September 1885; Our High Calling 229. ICP2 33 2 Sei liebenswürdig! -- In allem, was du tust, sollte man Christus erkennen können. Sei ein lebendiges Evangelium! ... Sei liebenswürdig! Führe dein Leben so, dass du die Herzen der Menschen, die dich kennen lernen, gewinnst. In der heutigen Zeit geschieht zu wenig, um die Wahrheit für andere attraktiv zu machen. Manuskript 6, 1889. ICP2 33 3 Alles, was wir tun, beeinflusst andere -- Jedes Wort, das du sprichst, und jede deiner Taten übt einen negativen oder positiven Einfluss auf die Menschen aus, mit denen du in Berührung kommst. Und es ist sehr wichtig, dass Christus durch den Glauben in deinem Herzen wohnt und das, was du sagst, Worte des Lebens und deine Taten, Werke der Liebe sind. The Review and Herald, 12. Juni 1888. ICP2 33 4 Wir sind für unseren Einfluss verantwortlich -- Gott zieht jeden zur Verantwortung für den Einfluss, den er seine eigene Seele betreffend zulässt und für den Einfluss, den er auf andere ausübt. Er erwartet von jungen Männern und Frauen, dass sie klar auf jede Art von Drogen (auch Tabak und Alkohol) verzichten und mit ihrem Körper und ihrer Seele gewissenhaft umgehen. Sie können ihre Fähigkeiten nur dann optimal entwickeln, wenn sie sorgfältig damit umgehen und sie zur Ehre Gottes und zum Segen ihrer Mitmenschen einsetzen. Brief 145, 1897. ICP2 34 1 Umgeben von einer gläubigen Atmosphäre -- Es ist außerordentlich wichtig, dass wir unsere Seele mit einer gläubigen Atmosphäre umgeben. Wir entscheiden täglich über ihr Schicksal und sind persönlich verantwortlich für den Einfluss, den wir ausüben und die Folgen unseres Handelns, die wir jetzt noch nicht in vollem Umfang erkennen können. ICP2 34 2 Gott hätte Sodom gerettet, wenn sich zehn Gerechte darin gefunden hätten, und man kann sich vorstellen, welch ein starker Einfluss zum Guten vom Volk Gottes ausgehen könnte, wenn es treu seine Aufgabe erfüllen würde und jeder, der den Namen Jesu für sich in Anspruch nimmt, auch mit seiner Gerechtigkeit gekleidet wäre. ICP2 34 3 Gott wusste genau, wo Simon der Gerber sein Gewerbe ausübte und wo er wohnte, und er sandte den römischen Hauptmann zu ihm ans Seeufer. Genauso kennt er auch uns mit Namen, weiß, womit wir unseren Lebensunterhalt verdienen und wie unser Leben bisher verlaufen ist. Er weiß, ob wir auf seinen Wegen gehen und diesen Weg von allen Hindernissen und jedem Müll befreien oder ob wir im Gegenteil diesen Weg verunreinigen und Hindernisse aufbauen. Wir bestimmen selbst, ob wir unsere Seele nach oben führen oder nach unten und ob wir Sündern Stolpersteine in den Weg legen und die Erlösung wertvoller Seelen, für die Christus gestorben ist, behindern. Manuskript 66, 1895. ICP2 34 4 Umgang mit unterschiedlichen Veranlagungen -- Der Herr möchte, dass wir ein geheiligtes Leben führen. Wir müssen mit den unterschiedlichsten Menschen umgehen lernen und uns bemühen, mir ihren verschiedenen Veranlagungen zurecht zu kommen. Wir müssen Christus darum bitten, uns Worte in den Mund zu legen, die anderen zum Segen werden. Und während wir versuchen anderen zu helfen, werden wir selbst gesegnet. Manuskript 41, 1908. ICP2 34 5 Die wichtigste Arbeit -- Diese Arbeit (andere vom falschen Weg abzubringen) ist die schönste, aber auch schwierigste Aufgabe, die Menschen übertragen werden kann. Sie erfordert Menschenkenntnis, Takt, Feingefühl, Glauben, den der Himmel schenkt, und viel Geduld. Man muss wachsam sein und warten können. Keine andere Aufgabe ist so wichtig wie diese. Education 292 (1903). ICP2 35 1 Die Arbeit mit der Seele des Menschen ist schwierig -- Menschenseelen zu betreuen ist eine schwierige Aufgabe. Man kann auf seinem (richtigen) Standpunkt bestehen und trotzdem ihr Herz nicht ansprechen, aber wenn man einer bedrängten Seele ein Herz voll Liebe entgegenbringt, kann man sie aus der Kampfzone des Feindes herausführen, anstatt sie dort zu lassen, wo sie zum Spielball Satans wird. Brief 102, 1897. ICP2 35 2 Jeder hat unterschiedliche Anfechtungen -- Wir können uns nicht erlauben, in irgendeiner Hinsicht eine Behinderung für andere zu sein. Jeder hat seine eigenen, unterschiedlichen Anfechtungen und Belastungen und wir sollten nach Möglichkeiten suchen, den Menschen in ihrer Situation zu helfen. Wir sollten die Schwachen im Glauben ermutigen und sie wieder aufrichten, wenn sie gefallen sind. Wenn wir mit ihnen über die Verheißungen Gottes reden, können wir manchmal ihre Schwierigkeiten und Belastungen mildern und den Druck von ihrer Seele nehmen. Manuskript 41, 1908. ICP2 35 3 Empfehlung an eine Ehefrau bezüglich ihres Umgangs -- Der Herr hat mir aufgetragen, dir zu sagen: "Bemühe dich darum, dass du bei der engen Pforte hineingehst, "denn viel, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können." Lukas 13,24. Der Herr bittet dich, eine enge Beziehung zu ihm einzugehen. Rede so, wie er reden würde und handle so, wie er handeln würde. Lass dich von niemandem zu Vorurteilen und gedankenlosem Gerede verleiten. Achte darauf, dass deine eigene Seele rein und klar bleibt und du positiv denkst und ein geheiligter Mensch bist. Lobe Menschen nicht über Gebühr, weil ihnen das nur schadet, und verdamme nicht so schnell jemand, wenn du glaubst, dass er sich unvernünftig verhält. Sorg dafür, dass alle erkennen können, dass du Jesus lieb hast und auf ihn vertraust. Bezeuge vor deinem Mann und deinen gläubigen und ungläubigen Freunden, dass dir daran liegt, dass sie in dir die Herrlichkeit Gottes und die Wahrheit erkennen. Aber verhalte dich nicht überbesorgt und aufgeregt, denn das verdirbt oft eine gute Arbeit. Brief 145, 1900. ICP2 36 1 Christliches Verhalten -- Wirklich gebildete Menschen sind im biblischen Sinne solche, die ihre Fähigkeiten und Gelegenheiten optimal nutzen. Sie verfügen nicht nur über eine gute Schulbildung, sondern auch über Herzensbildung, gute Manieren und freundlichen Umgang. Sie sind liebenswürdig, sanftmütig, mitfühlend und herzlich. Wie der Herr mir gezeigt hat, erwartet er genau das von seinen Kindern. Gott hat uns Fähigkeiten gegeben, damit wir sie nutzen, weiterentwickeln und durch Bildung verbessern. Wir sollten nachdenken, argumentieren und sorgfältig abwägen und Ursache und Wirkung bedenken. Wenn wir das in die Praxis umsetzen, werden wir rücksichtsvoller sein und erst nachdenken, bevor wir reden und handeln, und es wird uns leichter fallen, der Vorstellung, die Gott von uns hatte, als er uns schuf, zu entsprechen. Manuskript 59, 1897. ICP2 36 2 Offenheit fördert das Vertrauen (Empfehlung an einen Arzt) -- Mit mehr Offenheit und weniger Geheimnistuerei, mehr Vertrauen unter Glaubensbrüdern, weniger Ich und mehr Christus und einem lebendigen Glauben an Gott könnte die dunkle Wolke, mit der Satan jetzt die Atmosphäre verdirbt, verschwinden. Brief 97, 1898. ICP2 36 3 Echte Reformer, keine Scheinheiligen -- Ihr dürft niemals vergessen, dass ihr Reformer sein sollt und keine Scheinheiligen. Seid nicht kleinlich, wenn ihr mit Ungläubigen verhandelt, denn wenn ihr um Kleinigkeiten feilscht, werdet ihr am Ende eine große Summe verlieren. Sie werden von euch sagen: "Dieser Mensch ist ein Gauner, er wir euch um euer Recht betrügen, wenn er kann, so seid vorsichtig, wenn ihr etwas mit ihm zu verhandeln habt!" ICP2 36 4 Wenn ihr in Kleinigkeiten großzügig seid, zahlt sich das aus, denn der andere wird dann genauso mit euch umgehen. Kleinliches Verhalten bewirkt kleinliches Verhalten, Geiz verursacht Geiz. Wer sich so benimmt, merkt gar nicht, wie verachtungswürdig das auf andere wirkt, ganz besonders auf Menschen, die nicht so glauben wie wir, und das ist der Verbreitung der Wahrheit sehr abträglich. Brief 14, 1887; Evangelism 90.91 (1946). ICP2 37 1 Seid absolut ehrlich -- In allen Verhandlungen, egal worum es geht, müssen wir absolut ehrlich sein. Wir können es uns nicht leisten, um weltlichen Gewinns willen ein Gebot Gottes zu brechen. Wer sind wir denn? Christus sagte zu seinen Jüngern: "Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten." Matthäus 5,13; Manuskript 50, 1904. ICP2 37 2 Ehrlichkeit ist notwendig -- In allen Bereichen unseres Lebens müssen wir Grundsätze absoluter Ehrlichkeit anwenden. Es sind nicht die Grundsätze, die in der Welt herrschen, denn Satan ist ein Lügner, Betrüger und Unterdrücker. Er ist der Herr und seine Untertanen befolgen seine Vorgaben. Aber Christen dienen einem anderen Herrn und ihr Vorgehen muss sich an Gott orientieren, unabhängig von weltlichem Gewinn. ICP2 37 3 Eine kleine Abweichung von der absoluten Ehrlichkeit und Fairness in geschäftlichen Verhandlungen mag manchem als Kleinigkeit erscheinen, aber unser Erlöser sah das nicht so. Seine diesbezüglichen Worte sind sehr klar und deutlich: "Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht." Lukas 16,10. Ein Mensch, der einen anderen in kleinen Dingen übervorteilt, wird das auch auf einer größeren Ebene tun, wenn die Versuchung an ihn herangetragen wird. Eine falsche Darstellung in einer Kleinigkeit ist in den Augen Gottes genauso unehrlich wie in großen Dingen. ICP2 37 4 Auch in der christlichen Welt wird heute in beängstigender Weise betrogen. Gottes Volk, das seine Gebote hält, sollte beweisen, dass es über solchen Dingen steht. Die unehrlichen Verhaltensweisen, die den Umgang der Menschen untereinander so beschädigen, sollten von jemand, der vorgibt, an die gegenwärtige Wahrheit zu glauben, niemals angewandt werden. Wer sich zu Gott bekennt, fügt dem Werk Gottes großen Schaden zu, wenn an seiner Aufrichtigkeit auch nur der geringste Zweifel besteht. ICP2 38 1 Ein Mensch muss nicht schön sein und er kann viele Fehler haben, wenn er aber den Ruf hat, absolut aufrichtig zu sein, wird man ihn achten. Absolute Ehrlichkeit gleicht viele andere unangenehme Charakterzüge aus. Ein Mensch, der sich beständig an die Wahrheit hält gewinnt das Vertrauen aller. Nicht nur seine Glaubensbrüder werden ihm vertrauen, sondern auch seine ungläubigen Mitmenschen werden ihn als ehrbaren Mann anerkennen. Brief 3, 1878. ICP2 38 2 Absolute Aufrichtigkeit ist wie pures Gold -- Die Diener Gottes sind mehr oder weniger darauf angewiesen, mit der Welt Geschäfte abzuwickeln, aber sie sollten immer in dem Bewusstsein kaufen und verkaufen, dass das Auge Gottes auf ihnen ruht. Keine falsche Bilanz oder falsches Gewicht darf benutzt werden, denn das ist dem Herrn ein Gräuel. Jeder Christ sollte sich bei der Abwicklung von Geschäften genau so verhalten, wie seine Glaubensbrüder es von ihm erwarten würden. Sein Verhalten wird von Grundsätzen geleitet und er betrügt nicht und hat deshalb auch nichts zu verbergen und nichts, was etwa schwierig zu erklären wäre. ICP2 38 3 Man mag ihn kritisieren und überprüfen, aber seine absolute Aufrichtigkeit wird glänzen wie pures Gold. Er wird allen, mit denen er Verbindung hat, zum Segen sein, weil man sich auf sein Wort verlassen kann. Er ist ein Mensch, der seine Mitmenschen nicht übervorteilt. Er tut Gutes und ist freundlich und seine Mitmenschen vertrauen seinem Rat. Wenn er Mitarbeiter beschäftigt, um seine Ernte einzufahren, wird er ihnen ihren schwer verdienten Lohn nicht vorenthalten und sie nicht betrügen. Wenn er Geld hat, das er ihm Augenblick nicht selbst braucht, wird er nicht zögern, einem Bruder in einer weniger glücklichen Lage, zu helfen. Er wird nicht danach trachten, sich die eigenen Taschen zu füllen und sein Land zu vermehren, indem er die missliche Lage eines anderen Menschen ausnutzt. ICP2 39 1 Ein wirklich ehrlicher Mensch wird niemals die Schwachheit oder Unfähigkeit eines anderen ausnützen, um sich seinen Geldbeutel zu füllen. Er nimmt einen fairen Preis für das, was er verkauft, und wenn die Dinge in irgendeiner Weise defekt sind, macht er seinen Bruder oder Nachbarn darauf aufmerksam, auch wenn das gegen seine eigenen geschäftlichen Interessen ist. Brief 3, 1878. ICP2 39 2 Verständnis für die Menschheit -- Wer Menschen verändern will, muss sie zuerst verstehen. Nur durch Mitgefühl, Glaube und Liebe kann man Menschen erreichen und aufbauen. Hier offenbart sich Christus als der vorzüglichste Lehrer, den es je auf Erden gab. Nur er allein kann die menschliche Seele wirklich verstehen. Education 78 (1903). ICP2 39 3 Wenn wir mit scheinbar besonders schwachen Menschen richtig umgehen wollen, müssen wir von Christus lernen. Um eine gute medizinische Missionsarbeit leisten zu können, müssen wir viel Verständnis haben und Feingefühl im Umgang mit den Seelen der Menschen. ICP2 39 4 Die am wenigsten hilfsbedürftig sind, werden oft am meisten beachtet, aber die scheinbar gleichgültigen und gedankenlosen Menschen benötigen unsere besondere Aufmerksamkeit und wir müssen klug mit ihnen umgehen. Manche begreifen die Heiligkeit des Werkes Gottes nicht, und diese wenig begabten und rücksichtslosen, empfindungslosen Menschen benötigen unsere Beachtung und unsere Gebete ganz besonders. Wir müssen taktvoll umgehen mit solch unverständigen, vom rechten Weg abgekommenen Menschen. Wenn wir uns geduldig um sie bemühen, können wir ihnen dabei helfen, nützliche Mitglieder des Werkes Gottes zu werden. Sie werden dankbar auf geduldiges und liebevolles Interesse reagieren. ICP2 39 5 Wir müssen mit Christus zusammenarbeiten, um solchen unbrauchbaren, mit Fehlern behafteten Menschen zu helfen, wieder ein vernünftiges, reines Leben zu führen. Diese Arbeit ist genauso wichtig wie die Verkündigung des Evangeliums. Gott ruft uns dazu auf, uns mit unermüdlicher Geduld für die Erlösung der Menschen einzusetzen, die es nötig haben, von Gott ein wenig "aufpoliert" zu werden. Brief 20, 1892; Medical Ministry 209. ICP2 40 1 Diskutiert nicht über die beklagenswerten Dinge -- "Selig sind die Friedensstifter, denn sie sollen Kinder Gottes genannt werden." Wer nennt sie so? Alle himmlischen Wesen. Ermutigt niemand dazu, euch die negativen Dinge über einen Bruder oder Freund zu erzählen. Sagt ihm vielmehr, dass euch euer großer Ratgeber in seinem Wort mitteilt, weniger auf negative Dinge zu achten und stattdessen Friedenstifter zu werden, weil darin Segen liegt. Sagt, dass ihr euch nach diesem Segen sehnt. ICP2 40 2 Um Christi willen denkt und sprecht nichts Böses. Möge uns der Herr helfen, die Bibel nicht nur zu lesen, sondern das, was sie lehrt, auch in die Tat umzusetzen. Ein Mitarbeiter, der treu seine Aufgabe erfüllt, Kraft mit Sanftmut verbindet und Gerechtigkeit mit Liebe, verherrlicht Gott und wird im Himmel Freude auslösen. Lasst uns ernsthaft danach streben, gut zu sein und Gutes zu tun, dann werden wir die unvergängliche Krone des Lebens erhalten. Manuskript 116, 1898. ICP2 40 3 Mit und für andere arbeiten -- Wenn das Licht Gottes die Seele berührt, werden manche Menschen, von denen man den Eindruck hatte, sie seien total der Sünde verfallen, zu erfolgreichen Mitarbeitern für genauso sündige Menschen, wie sie selbst es einst waren. Durch den Glauben an Christus werden manche eine hohe Position im Dienst Gottes einnehmen und es wird ihnen große Verantwortung in der Rettung von Seelen übertragen. Sie kennen ihre eigenen Schwächen und wissen um die Anfälligkeit ihres Charakters. Sie kennen die Macht übler Gewohnheiten und der Sünde. Sie wissen, dass sie ohne die Hilfe Christi nicht zu bewältigen ist und der beständige Schrei (ihrer Seele) lautet: "Ich werfe meine hilflose Seele auf dich!" The Ministry of Healing 179 (1905). ICP2 40 4 Feinfühliges Verhalten -- Wir sollten nicht versuchen uns selbst oder andere zu verändern, sondern den Heiligen Geist wirken lassen. In der Arbeit mit Menschen muss man sich feinfühlig verhalten. Mit einem Herzen voll geistlichen Mitgefühls kann man die Herzen anderer überzeugen. Deine Worte sollen eingetaucht sein in das himmlische Öl der zwei Olivenzweige. Wir benötigen das goldene Öl, das in die beiden vorbereiteten Gefäße gegossen wird, damit wir mit Menschen umgehen können, die nach der Wahrheit suchen. Wir dürfen niemals vergessen, dass es nicht durch "Heer oder Kraft, sondern durch den Geist geschieht, sagt der Herr der Heerscharen." Brief 200, 1899. ------------------------Kapitel 47: Psychohygiene ICP2 42 1 Die psychische Kraft steht in Beziehung zur Gesundheit -- Gesundheit ist ein Segen, den nur wenige richtig zu schätzen wissen. Aber unsere psychische Gesundheit hängt weitgehend von unserer körperlichen Verfassung ab. Auch unsere Gefühle und Neigungen haben im körperlichen Bereich ihre Wurzeln, und deshalb muss man den Körper so gesund wie möglich erhalten und die besten geistlichen Voraussetzungen schaffen, wenn wir unsere Talente voll ausschöpfen wollen. Alles, was die körperliche Kraft schädigt, schwächt auch den Geist und verringert die Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. The Review and Herald, 20. Juni 1912; Messages to Young People 235. ICP2 42 2 Alle Fähigkeiten kann man entwickeln -- Viele leisten nicht so viel, wie sie könnten, weil sie zu einseitig sind und ihren Geist nur in einer Richtung entwickeln. Für etwas anderes halten sie sich nicht geeignet. Damit werden die schwächeren Fähigkeiten nicht verbessert, weil sie brachliegen und nicht weiterentwickelt werden, weil es nicht angenehm ist, Schwäche zu zeigen. Aber wir sollten alle unsere geistigen Fähigkeiten entwickeln und üben. Die Aufnahmefähigkeit, das Urteilsvermögen, das Gedächtnis und die Fähigkeit, vernünftig zu denken, sollten bei einem ausgeglichenen Menschen gleich gut entwickelt sein. Testimonies for the Church III, 32.33 (1872). ICP2 42 3 Schwächere Eigenschaften nicht vernachlässigen -- Es ist zwar nahe liegend, dass man die besten Eigenschaften und Fähigkeiten eines Menschen besonders fördert und weiterentwickelt, aber nicht sinnvoll. Es ist angenehmer, die Stärken eines Menschen zu fördern als seine schwachen Seiten weiterentwickeln zu helfen, aber das ist wichtig, denn nur so kann er einen ausgewogenen Intellekt entwickeln, der in allen Bereichen gut funktioniert. ICP2 43 1 Die Erhaltung unserer Geisteskraft ist von Gott abhängig, und wir sind es ihm als Christen schuldig, uns geistig weiterzuentwickeln und alle unsere Kräfte auszubilden. Wenn wir das vernachlässigen, können wir nie das leisten, was Gott für uns vorgesehen hat. ICP2 43 2 Überall im Land gibt es einseitig gebildete Menschen (Originalton: Fachidioten). Sie sind oft nur in einem einzigen Bereich gut, weil alle ihre anderen Fähigkeiten vernachlässigt werden. Der eine Bereich wird ständig gefordert und somit überfordert und der Mensch geht daran zugrunde. Eine solche Ausbildung dient nicht zu Gottes Ehre. Wenn man alle Fähigkeiten eines solchen begabten Menschen gleichermaßen gefördert hätte, wäre eine gesunde Entwicklung möglich gewesen. Man hätte ihn nicht einseitig belastet und er wäre nicht zusammengebrochen. Testimonies for the Church III, 33.34 (1872). ICP2 43 3 Feste Ziele regen den Geist an -- Es ist wichtig, dass du eine Aufgabe und ein Ziel im Leben hast, denn ohne Ziel besteht die Gefahr der Trägheit. Mit einem festen Ziel im Auge werden dagegen alle geistigen Fähigkeiten angeregt, danach zu streben, es zu erreichen. Für ein erfolgreiches Leben braucht man Zielvorgaben, auf die man die Gedanken konzentrieren kann, damit sie nicht abschweifen und sich mit nebensächlichen Dingen oder nutzlosen Träumereien befassen. Das geschieht dann, wenn man Verantwortung aus dem Weg geht. Es ist nicht gesund für den Geist, wenn man Luftschlösser baut. Testimonies for the Church II, 429 (1870). ICP2 43 4 Ein überlasteter Magen schwächt den Geist -- Kinder werden meistens nicht darauf aufmerksam gemacht, dass es wichtig ist, was und zu welcher Zeit sie essen sollen. Sie dürfen essen, was sie möchten und zu jeder Tageszeit. Wenn sie Lust auf Obst haben, weil es ihnen gerade ins Auge sticht, bekommen sie es, und mit Kuchen, Pasteten, Brot, Butter und Süßigkeiten ist das genauso. Sie essen pausenlos, werden zu Feinschmeckern und leiden an Magenverstimmungen. Die Verdauungsorgane werden überfordert, wie eine Mühle, die andauernd im Einsatz ist. Sie werden angegriffen und der überarbeitete Magen muss Hilfe vom Gehirn anfordern und so wird auch die geistige Kraft dadurch beeinträchtigt. Die unnatürliche, ständige Überreizung macht die Kinder nervös, ungehorsam, eigenwillig und reizbar. The Health Reformer, 1. Mai 1877, p. 7; Counsels on Diet and Foods 181. ICP2 44 1 Weiterentwicklung setzt Mühe voraus -- Man muss Kindern bewusst machen, dass sie es selbst in der Hand haben, ob sie sich geistig und körperlich weiterentwickeln. Es setzt Mühe voraus. The Signs of the Times, 9. Februar 1882; Child Guidance 206. ICP2 44 2 Unveränderliche Gesetze -- Eine gesunde Lebensweise fördert auch die geistige Leistungsfähigkeit, denn die geistigen und körperlichen Kräfte unterliegen unveränderbaren Gesetzen. Christian Temperance and Bible Hygiene 28 (1890); Counsels on Diet and Foods 29. ICP2 44 3 Die richtige Versorgung fördert den Verstand -- Jeden Tag müssen Männer in Vertrauensstellungen weitreichende Entscheidungen treffen, und dabei kommt es oft auf Schnelligkeit an. Das gelingt nur, wenn sie streng abstinent leben. Der Verstand nimmt zu, wenn man mit seinen geistigen und körperlichen Kräften richtig umgeht. Durch Herausforderung gewinnt man neue Lebenskraft, vorausgesetzt, die Belastung ist nicht zu groß. ICP2 44 4 Aber oft ist es so, dass Menschen, die weitreichende Pläne entwickeln und wichtige Entscheidungen treffen müssen, sich falsch ernähren, und das hat nachteilige Auswirkungen. Ein überlasteter Magen belastet auch das Gehirn und verursacht Reizbarkeit, Rücksichtslosigkeit oder Ungerechtigkeit. Manch segensreiche Absicht wurde nicht ausgeführt und manche Ungerechtigkeit, Unterdrückung, ja sogar Grausamkeit wurde begangen, weil sich jemand aufgrund seiner ungesunden Ernährung in einem schlechten Zustand befand. The Ministry of Healing 309.310 (1905). ICP2 45 1 Überarbeitung vermeiden -- Ich habe von Mitarbeitern gehört, die unter der Last, die sie zu tragen haben, gesundheitlich zusammenbrechen. Das sollte nicht sein. Gott möchte, dass wir bedenken, dass wir sterbliche Menschen sind. Wir dürfen uns nicht überarbeiten. Wir dürfen uns nicht einem solchen Druck aussetzen, dass sich unsere körperlichen und geistigen Kräfte erschöpfen. Wir benötigen mehr Mitarbeiter, damit diese schwer arbeitenden Brüder entlastet werden. The Review and Herald, 28. April 1904; Evangelism 660 (1946). ICP2 45 2 Die Arbeit von zwei Jahren in einem absolvieren -- Wenn ein Student beabsichtigt, das Pensum von zwei Jahren in einem Jahr zu bewältigen, sollte man ihm das nicht erlauben. Doppelte Arbeit zu leisten bedeutet für die meisten, dass sie ihren Intellekt überlasten und die körperliche Bewegung vernachlässigen. Es ist nicht vernünftig vorauszusetzen, dass der Geist eine Überforderung ohne weiteres verkraften kann. Es ist genauso eine Sünde, zu viel geistige Nahrung aufzunehmen, wie es Sünde ist, die Verdauungsorgane zu überlasten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 296 (1913). ICP2 45 3 Übertriebenes Studium schwächt die Selbstbeherrschung -- Übermäßiges Studium, das Blutandrang im Gehirn verursacht, kann zu einer ungesunden Erregung führen, wodurch die Kraft zur Selbstbeherrschung nachlässt, und oft führt das zu Überschwänglichkeit oder leicht verrückten Gedanken. Das bereitet den Weg zu unreiner Denkweise. Die totale Vernachlässigung oder der Missbrauch der körperlichen Kraft ist eine der Ursachen für die Korruptionswelle, die über die Welt hinwegschwappt. Stolz und der Überfluss an Nahrung und Freizeit sind in dieser Generation genauso tödliche Feinde der Menschheit wie zur Zeit Sodoms. Education 209 (1903). ICP2 45 4 Sich mit unterschiedlichen Themen befassen -- Wenn man sich ausschließlich mit einem Thema oder Studienfach befasst, wird das Denken zu einseitig. Man kann nur ein ausgewogener Mensch werden, wenn alle geistigen und körperlichen Kräfte gefordert werden und man sich mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzt. Education 209 (1903). ICP2 46 1 Wissenschaftliche Studien nicht vernachlässigen -- Wir könnten sehr viel mehr erreichen, wenn wir unsere Bildungschancen wahrnehmen würden. Echte Bildung ist mehr, als auf Schulen vermittelt wird. Während das wissenschaftliche Studium nicht vernachlässigt werden darf, ist die Bildung, die wir durch eine enge Beziehung mit Gott erwerben, ebenso wichtig. Jeder Schüler und Student sollte seine Bibel in die Hand nehmen und eine Beziehung mit dem größten Lehrer eingehen. Der Geist muss geschult werden, sich mit schwierigen Problemen der göttlichen Wahrheit auseinanderzusetzen. Christ's Object Lessons 334 (1900). ICP2 46 2 Ungesunde Luft wirkt sich auf die Denkfähigkeit aus -- Viele klagen beständig darüber, dass sie sich nicht wohl fühlen. Das liegt meistens daran, dass sie nicht vernünftig arbeiten und die Gesundheitsgebote nicht beachten. Häufig gehen sie wenig an die frische Luft, sondern halten sich überwiegend in überheizten, schlecht gelüfteten Räumen auf. Da sitzen sie und lernen oder schreiben. Sie bewegen sich zu wenig und haben keine Abwechslung in ihrer Tätigkeit. Die Folge ist, dass ihr Blutkreislauf träge wird und die geistigen Fähigkeiten nachlassen. Testimonies for the Church IV, 264 (1876). ICP2 46 3 Alles vermeiden, was Körper und Geist schwächt -- Alles, was Körper oder Geist schwächt, macht den Menschen untauglich, seinem Schöpfer recht zu dienen. The Great Controversy 473 (1885). ICP2 46 4 Wie man die geistige Kraft erhält -- Wer einfach lebt, seinen Appetit zügelt und sich selbst beherrscht, kann seine geistigen Kräfte stark und aktiv erhalten. Er wird eine schnelle Auffassungsgabe haben und scharf unterscheiden können zwischen heiligen und unheiligen Dingen, und er wird zu jedem Unternehmen bereit sein, das der Ehre Gottes und dem Wohl der Menschen dient. The Signs of the Times, 29. September 1881; The S.D.A. Bible Commentary II, 1006. ICP2 47 1 Körperliche Untätigkeit wirkt sich negativ aus -- Körperliche Untätigkeit wirkt sich nicht nur geistig, sondern auch psychisch nachteilig aus. Durch die Nerven des Gehirns wird der gesamte Körper beeinflusst, sie sind das Medium, über das Gott mit den Menschen kommuniziert und auf ihr Innerstes wirkt. Wird die Energiezufuhr der Nerven unterbrochen, wodurch auch immer, schwächt das die Lebenskraft und die geistige Aufnahmefähigkeit und es wird schwieriger, die moralische Einsicht zu wecken. Education 209 (1903). ICP2 47 2 Moralisches Unterscheidungsvermögen erfordert selbständiges Denken -- Bildung, die nur aus Auswendiglernen besteht und selbständiges Denken verhindert, hat Auswirkungen auf das moralische Unterscheidungsvermögen, was oft zu wenig bedacht wird. Wenn ein Schüler die Fähigkeit, selbständig zu denken, verliert, wird er unfähig zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden und damit eine leichte Beute für die Versuchung. Man kann ihn leicht dazu verführen, dem zu folgen, was allgemein üblich oder Tradition ist. Education 230 (1903). ICP2 47 3 Ausgebildet für höchste Ansprüche -- Sowohl die körperlichen als auch die geistigen Kräfte und die Gefühle müssen so ausgebildet werden, dass sie ihre höchste Leistungsfähigkeit erreichen. The Review and Herald, November 12, 1901; Counsels on Health 445. ICP2 47 4 Das Studium der Natur stärkt unsere Fähigkeiten -- Die Lehren, die wir aus der Natur ziehen können, sind sehr wertvoll, weil sie so einfach und unverfälscht sind. Wir alle benötigen die Lehren, die wir aus dieser Quelle erwerben können. Die Schönheit der Natur lenkt die Seele ab von der Sünde und von weltlichen Attraktionen und führt sie hin zur Reinheit, zum Frieden und zu Gott. Nur allzu gerne beschäftigen sich Studenten mit Theorien und Spekulationen, die sich fälschlicherweise Wissenschaft und Philosophie nennen. Sie müssen in eine enge Berührung mit der Natur gebracht werden, damit sie erkennen: Schöpfung und christlicher Glaube haben ihren Ursprung in ein und demselben Gott. Lehrt sie die Übereinstimmung zwischen dem Geistlichen und dem Natürlichen. Alles, was sie mit ihren Augen sehen und mit ihren Händen berühren, muss dazu dienen, dass sie ihren Charakter entwickeln. Auf diese Weise werden die geistigen Kräfte gestärkt, der Charakter entwickelt und das ganze Leben aufgewertet. Christ's Object Lessons 24.25 (1900). ICP2 48 1 Bibelstudium gibt geistige Kraft -- Wer nach Erkenntnis hungert, weil er seinen Mitmenschen zum Segen werden möchte, gewinnt dadurch selbst den Segen Gottes. Durch das Studium des Wortes Gottes wird ihre geistige Kraft angeregt. Die Fähigkeiten entwickeln sich und das Verständnis nimmt zu. Die Leistungsfähigkeit wird verbessert durch ernsthafte Arbeit. Christ's Object Lessons 334 (1900). ICP2 48 2 Bekehrung verbessert auch die geistigen Fähigkeiten -- Die Bibel offenbart den Willen Gottes. Die Wahrheit im Wort Gottes ist die Äußerung des Allerhöchsten. Wer diese Wahrheit als Teil seines Lebens akzeptiert, wird in jeder Hinsicht eine neue Kreatur. Er bekommt keinen neuen Verstand, aber die dunkle Wolke, die seinen Geist umgab, verschwindet. Die Worte "Ein neues Herz gebe ich dir" bedeuten "einen neuen Geist gebe ich dir." Eine Veränderung des Herzens geht immer einher mit einen klaren Verständnis der Wahrheit und christlicher Verhaltensweisen. Wer sich eingehend mit der Schrift befasst, wird ein klares Verständnis und Urteilsvermögen entwickeln und es hat den Anschein, als habe er mit der Hinwendung zu Gott seinen Verstand erweitert. The Review and Herald, 18. Dezember 1913; My Life Today 24. ------------------------Kapitel 48: Schuldgefühle ICP2 51 1 Schuld beeinträchtigt die Lebenskraft -- Trauer, Angst, Unruhe, Reue, Schuld und Misstrauen wirken sich negativ auf die Lebenskraft aus. Sie sind die Ursache für Verfall und Tod. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP2 51 2 Wie man frei wird von Schuld -- Dieses Gefühl von Schuld muss am Kreuz von Golgatha abgelegt werden. Schuldgefühle vergiften das Leben und verhindern wahres Glück. Jesus sagt: "Werft eure Sünden auf mich, ich nehme sie euch ab. Ich gebe euch Frieden. Ihr könnt eure Selbstachtung wiedergewinnen, denn ich habe euch mit meinem Blut gekauft. Ihr gehört jetzt zu mir und euer schwacher Wille kann stark werden und euer Gewissen wieder frei." ICP2 51 3 Wenn ihr unsicher seid und ängstlich, richtet euer Herz dankbar auf die Hoffnung, die euch angeboten wird. Gott nimmt euer zerbrochenes, reuevolles Herz an und schenkt euch Vergebung. Er bietet euch auch an, euch in seine Familie zu adoptieren, mit seiner Gnade eurer Schwachheit aufzuhelfen, und Jesus wird euch Schritt für Schritt in ein neues Leben führen, wenn ihr eure Hand vertrauensvoll in die seine legt. Brief 38, 1887. ICP2 51 4 Jesus vergibt -- Satan versucht uns von unserem mächtigen Helfer abzulenken, indem er uns dazu veranlasst, uns über unsere verdorbene Seele Gedanken zu machen. Jesus kennt die Sünden der Vergangenheit durchaus, aber er vergibt uns. Wir sollten seine Liebe nicht in Zweifel ziehen, weil wir ihn damit nicht ehren. Brief 2, 1904; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 518. ICP2 52 1 Seine Liebe befreit von Schuld -- Die Liebe Christi, die den ganzen Menschen durchdringt, ist eine belebende Kraft. Alles in uns, das Herz, das Gehirn, die Nerven, wird von seiner heilenden Kraft berührt. Die besten Kräfte im Menschen werden freigesetzt. Die Seele wird frei von Schuld, Angst und Sorge, wodurch der Mensch niedergedrückt wurde. Diese Liebe bewirkt Ernsthaftigkeit und eine ordentliche Haltung und sie lässt in der Seele Freude entstehen, die durch nichts Irdisches zerstört werden kann, Freude im Heiligen Geist, heilende, lebensspendende Freude. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP2 52 2 Der größte Sünder braucht den größten Erlöser -- Wenn du das Gefühl hast, der größte Sünder zu sein, dann ist Christus genau das, was du brauchst, denn er ist der größte Erlöser. Erhebe deinen Kopf und blicke nicht mehr auf dich selbst und deine Sünden, sondern auf den erhöhten Heiland. Der giftigen Biss der bösartigen Schlange kann dir nichts anhaben, wenn du dich dem Lamm Gottes zuwendest, das die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Brief 98, 1893. ICP2 52 3 In ihm ist Ruhe -- Er hat die Last unserer Sünde auf sich genommen. Er nimmt sie uns von unseren Schultern und gibt uns Ruhe. Auch unsere Sorgen und unser Leid hilft er tragen. Er fordert uns auf, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, denn er trägt uns auf seinem Herzen. The Ministry of Healing 71 (1905). ICP2 52 4 Nicht alle Sünden sind gleich schwer -- Gott sieht nicht alle Sünden für gleich schwer an. Er bewertet sie unterschiedlich, genau so wie wir Menschen. Aber eine Sünde kann uns Menschen noch so geringfügig erscheinen, in den Augen Gottes gibt es keine kleinen Sünden. Das menschliche Urteil ist unvollkommen und von Vorurteilen beeinflusst, aber Gott sieht alles so, wie es wirklich ist. Wir finden einen Alkoholiker abstoßend und sagen ihm, dass er so nicht in den Himmel kommen kann, aber Stolz, Selbstsucht und Neid lassen wir oft bedenkenlos durchgehen. Das aber sind Sünden, die Gott als besonders abstoßend empfindet, denn sie widersprechen seinem gütigen Wesen und der selbstlosen Liebe, von der die himmlischen Engel umgeben sind. Wer eine grobe Sünde begeht, kann seine Armseligkeit und seinen beschämenden Zustand erkennen und sich bewusst werden, wie sehr er die Gnade Christi benötigt. Stolze Menschen empfinden dieses Bedürfnis nicht und verschließen ihr Herz gegen Christus und gegen den unendlichen Segen, den er bringt. Steps to Christ 30 (1892). ICP2 53 1 Schuldige muss man freundlich behandeln -- Niemand wird besser, wenn man ihn herabsetzt und verurteilt. Wenn man einem schuldigen Menschen nur seine Sünde vorhält, wird er sich dadurch nicht ändern. Man muss irrende, entmutigte Menschen auf den hinweisen, der sie erlösen kann, wenn sie es nur wollen. Zeigt ihm, was aus ihm werden könnte. Sagt ihm, dass eigentlich nichts an ihm ist, was ihn vor Gott gut aussehen ließe, aber dass Christus für ihn gestorben ist, damit er als Gottes geliebtes Kind angenommen werden kann. Vermittelt ihm Hoffnung, indem ihr ihn darauf aufmerksam macht, dass er sich mit Christi Hilfe bessern kann. Zeigt ihm die Möglichkeiten, die er hat und welche Höhen er erreichen kann. Helft ihm, die Gnade des Herrn anzunehmen und auf seine Vergebung zu hoffen. Jesus bietet ihm seine Hand und möchte ihm die Kraft geben, ein wertvolles Leben zu führen. Manuskript 2, 1903. ICP2 53 2 Satan übt Druck aus mit Schuldgefühlen -- Das Volk Gottes wird hier (Sacharja 3) dargestellt wie ein Krimineller vor Gericht. Josua ist als Hoher Priester darum bemüht, für sein Volk, das sich in großen Schwierigkeiten befindet, Segen zu erwirken. Während er Gott darum anfleht, steht Satan zu seiner Rechten als Ankläger. Er beschuldigt das Volk Gottes und stellt die Angelegenheit so schlimm wie nur möglich dar. Er zählt vor dem Herrn alle seine Fehler auf und alles, was sie an Unrecht getan haben, und stellt ihre Vergehen so schrecklich dar, dass sie, wie er hofft, von Christus in ihrer großen Not keine Hilfe erwarten können. Josua als der Vertreter des Volkes steht da in abgerissener Kleidung und als verurteilter Mensch. Er ist sich der Sünden seines Volkes wohl bewusst und das macht ihn mutlos. Durch Schuldgefühle übt Satan auf seine Seele Druck aus und Josua verliert fast die Hoffnung. Aber er steht da als demütiger Bittsteller und hat Satan gegen sich. Christ's Object Lessons 166.167 (1900). ICP2 54 1 Gottes Verheißung nicht in Anspruch genommen -- Ich denke oft, dass viele Insassen von Nervenheilanstalten aus Gründen dort sind, die meiner Erfahrung ähneln. Ihr Gewissen war belastet von Schuldgefühlen und in ihrem schwachen Glauben wagten sie nicht die verheißene Vergebung Gottes in Anspruch zu nehmen. Sie hörten die üblichen Beschreibungen der Hölle, bis ihnen das Blut in den Adern gerann und sich diese Vorstellung in ihrem Gedächtnis einbrannte. Ob sie wach waren oder schliefen, immer verfolgte sie dieses grausame Bild, bis sie Wirklichkeit und Phantasievorstellung nicht mehr voneinander unterscheiden konnten und sie nur noch das Höllenfeuer vor sich sahen und die schrecklichen Schreie der Verdammten hörten. Vernünftiges Denken war ihnen nicht mehr möglich und ihr Kopf war voll mit wilden Phantasien und schrecklichen Träumen. Die Leute, die diese Lehre eines ewigen Höllenfeuers verkündigen, sollten sich einmal überlegen, ob sie überhaupt das Recht haben, solch grausame Lehren zu verbreiten. Testimonies for the Church I, 25.26 (1855). ICP2 54 2 Eine Krise führt oft zur Quelle der Kraft -- Gott führt Menschen oft in eine Krise, um ihnen ihre eigene Schwäche zu zeigen und sie hinzuführen zur Quelle der Kraft. Wenn sie ernsthaft beten und unter Gebet mutig gegen ihre Schwächen ankämpfen, können die Schwächen in Stärken umgewandelt werden. In Jakobs Erfahrung finden wir viele wertvolle Lehren. Gott zeigte ihm, dass er durch eigene Kraft den Sieg nicht erringen konnte, sondern mit Gott ringen musste um Kraft von oben. Manuskript 2, 1903. ICP2 55 1 Erinnert euch an Christi Gnade -- Als Jakob, nachdem er gesündigt hatte, aus seinem Vaterhaus flüchten musste, belastete ihn ein schweres Schuldgefühl. Er war einsam und von allem abgeschnitten, was ihm lieb und wert war, aber was ihm vor allem zu schaffen machte, war die Sorge, dass er durch die Sünde auch von Gott getrennt und für den Himmel verloren sei. ICP2 55 2 Traurig legte er sich auf den blanken Boden, um zu schlafen, umgeben von nichts anderem als den einsamen Hügeln und dem Sternenhimmel. Während des Schlafes durchdrang ein eigenartiges Licht seine Träume und er sah eine Leiter, die von der Ebene, auf der er lag, bis an die Tore des Himmels reichte. Engel Gottes gingen darauf auf und ab und Gottes Stimme war zu hören mit einer Botschaft des Trostes und der Hoffnung. ICP2 55 3 So lernte Jakob kennen, wonach sich seine Seele sehnte: einen Erlöser. Mit Freude und Dankbarkeit nahm er diese Möglichkeit eines Sünders, wieder in die Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren, wahr. Die geheimnisvolle Leiter seines Traumes repräsentierte Jesus als den einzigen Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Steps to Christ 19.20 (1892). ICP2 55 4 Belastung durch Schuld ist eine häufige Krankheitsursache -- Jesus heilte den Gelähmten sowohl körperlich als auch seelisch. Der geistlichen Heilung folgte die körperliche Wiederherstellung. Daraus können wir etwas lernen, was wir nicht übersehen dürfen. Tausende leiden heute an körperlichen Krankheiten und sehnen sich dabei nach der Botschaft: "Deine Sünden sind dir vergeben!" Die Belastung durch Sünde, die Unruhe, die sie hervorruft, und unerfüllte Wünsche sind die Ursache für ihre Leiden. Wenn sie sich nicht an den Heiland der Seele wenden, erfahren sie keine Erleichterung. Allein durch den Frieden, den er vermittelt, können sie neue Kraft für Körper, Seele und Geist finden. The Desire of Ages 270 (1898). ICP2 55 5 Ihre Unwissenheit befreite sie nicht von Schuld -- Hätten sie gewusst, dass sie durch ihr Verhalten zur Qual des Einen beitrugen, der die sündige Menschheit vor dem Untergang bewahrte, wären sie entsetzt und von Gewissensbissen geplagt gewesen. Ihre Unwissenheit befreite sie nicht von ihrer Schuld, denn sie hatten die Möglichkeit, Jesus kennen zu lernen und ihn als ihren Erlöser anzunehmen. The Desire of Ages 744 (1898). ICP2 56 1 Entschuldigung für die Sünde nimmt nicht die Schuld -- Wir dürfen nicht versuchen, unsere Schuld herunterzuspielen, indem wir für die Sünde Entschuldigungen finden. Wir müssen Gottes Sündenbewertung gelten lassen, und sie wiegt in der Tat schwer. Allein Gethsemane kann die Ungeheuerlichkeit der Sünde offenbaren. Wenn wir die Last unserer Sünde selbst tragen müssten, würden wir darunter zerbrechen. Aber der Sündlose hat sie an unserer Stelle auf sich genommen, unverdient trägt er unsere Übertretungen. "Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit." 1.Johannes 1,9; Thoughts from the Mount of Blessing 116 (1896). ICP2 56 2 Demütige Seelen gestehen ihre Schuld ein -- Wer nicht bereit ist, demütig seine Schuld einzugestehen, hat die erste Bedingung, um von Gott angenommen zu werden, nicht erfüllt. Wenn wir nie Reue empfunden und nie in wahrer Demut unsere Sünden bekannt haben, wenn wir nie einen zerbrochenen Geist hatten und über unsere eigene Schlechtigkeit entsetzt waren, haben wir nie wirklich um die Vergebung unserer Sünden gerungen. Ohne dieses Ringen um Vergebung können wir keinen Frieden mit Gott finden. Der einzige Grund, weshalb wir trotzdem nicht mehr an unsere vergangenen Sünden denken, ist der, dass wir nicht bereit sind uns zu demütigen und unser Herz der Wahrheit unterzuordnen. ICP2 56 3 In dieser Angelegenheit gibt es eine genaue Anweisung. Ein Sündenbekenntnis, sei es privater oder öffentlicher Natur, sollte im Herzen deutlich empfunden und klar ausgesprochen werden. Man darf den Sünder nicht dazu überreden und es darf nicht locker und sorglos dahergesagt oder gar erzwungen werden, wenn sich der Sünder noch nicht bewusst ist, wie abscheulich Sünde ist. Ein Bekenntnis, das unter Tränen und mit traurigem Herzen gegeben wird und das Innerste der Seele berührt, findet das unendliche Mitgefühl Gottes. Der Psalmist sagt: "Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben." Psalm 34,19; Testimonies for the Church V, 636.637 (1889). ICP2 57 1 Es ist notwendig, von der Sünde Abstand zu nehmen -- Wenn man an der Sünde festhält, bringt man sich selbst ins Verderben. Mit Hilfe der Kraft Christi, hört auf damit! Es steht euch jede Hilfe zur Verfügung, weil Christus bei euch ist und euch die Sünde so hassenswert erscheinen lässt, wie sie ist. Und wenn ein Mensch trotzdem sündigt, braucht er nicht zu verzweifeln und aufzugeben und reden wie ein Mensch, der für Christus verloren ist. Brief 41, 1893. ICP2 57 2 Gott vergibt allen, die zu ihm kommen -- Gott verurteilt jeden berechtigterweise, der nicht bereit ist Christus als seinen persönlichen Erlöser anzunehmen, aber er vergibt jeder Seele, die im Glauben zu ihm kommt, und ermöglicht ihm, seine Werke zu tun und durch den Glauben eins mit Christus zu werden ... Der Herr hat alle Voraussetzungen geschaffen, damit der Mensch umsonst die vollkommene Erlösung erlangen und durch ihn vollendet werden kann. Gott hat vorgesehen, dass seine Kinder im hellen Licht der Gerechtigkeit leben sollen, damit alle das Licht der Wahrheit erhalten. Gott hat einen unendlich hohen Preis bezahlt, um der Welt die Erlösung zu gewährleisten. Er hat seinen einzigen Sohn dafür gegeben. Der Apostel fragt: "Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben -- wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?" Römer 8,32. Also, wenn wir nicht gerettet werden, dann liegt es nicht an Gott, sondern an uns, weil wir nicht zur Zusammenarbeit mit ihm bereit waren. Unser Wille hat sich nicht dem Willen Gottes untergeordnet. The Review and Herald, 1. November 1892; Selected Messages I, 375. ICP2 58 1 Hoffnung für alle* -- Niemand braucht sich entmutigen zu lassen und muss verzweifeln; auch dann nicht, wenn Satan zu dir kommt und sagt: "Du bist ein hoffnungsloser Fall und kannst nicht erlöst werden!" In Christus besteht Hoffnung für dich. Gott erwartet nicht von uns, dass wir aus eigener Kraft die Sünde überwinden. Er bittet uns, dass wir uns eng an ihn halten und wartet nur darauf, uns von dem zu befreien, was uns bedrückt und Körper und Seele belastet. The Ministry of Healing 249 (1905). ------------------------Kapitel 49: Trauer ICP2 59 1 Trauer bricht die Lebenskraft -- Trauer, Angst, Sorge, Reue, Schuld, Misstrauen -- alles hat die Eigenschaft, die Lebenskraft zu zerbrechen und Verfall und Tod herbeizuführen ... Mut, Hoffnung, Glaube, Mitgefühl, Liebe fördern die Gesundheit und verlängern das Leben. The Ministry of Healing 341 (1905). ICP2 59 2 Traurigkeit schadet dem Kreislauf -- Traurigkeit blockiert den Blutkreislauf und die Nerven und beeinträchtigt die Lebertätigkeit. Sie behindert die Verdauung und somit auch die Ernährung des Körpers. Sie kann das Knochenmark schädigen und wirkt sich schädlich auf den gesamten Organismus aus. Brief 1, 1883. ICP2 59 3 Trauer macht nichts ungeschehen -- Trauer und Sorge können nichts ungeschehen machen, aber sie können großen Schaden anrichten. Fröhlichkeit und Hoffnung dagegen "sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leben". Sprüche 4,22; The Signs of the Times, 12. Februar 1885; The Adventist Home 431. ICP2 59 4 In jeder Situation wird für uns gesorgt -- Wir dürfen uns nicht von den Gedanken an die Zukunft mir ihren Problemen und schlechten Aussichten überwältigen und mit verzagtem Herzen den Kopf hängen lassen. Der Herr sagt: "... Sie suchen Zuflucht bei mir und machen Frieden mit mir, ja, Frieden mit mir." Jesaja 27,5. Wer sein Leben in den Dienst Gottes stellt und sich seiner Führung anvertraut, wird niemals in eine Situation kommen, in der Gott nicht für ihn sorgt. In welcher Lage wir uns auch befinden, wenn wir Täter seines Wortes sind, können wir uns darauf verlassen, dass er unseren Weg begleitet. Welche Nöte wir auch haben, er steht uns immer als Ratgeber zur Seite, und welches Leid oder Verlust uns auch trifft, wie einsam wir auch sein mögen, wir haben immer einen mitfühlenden Freund. The Ministry of Healing 248.249 (1905). ICP2 60 1 Es erschwert das Leben, wenn wir ständig Probleme erwarten -- Wir leben in einer Welt voll Leid, und Schwierigkeiten und Nöte werden uns auf dem Weg zum ewigen Leben begleiten, aber viele machen sich das Leben doppelt schwer, weil sie ständig Schwierigkeiten vorausahnen. Wenn sie mit Widrigkeiten und Enttäuschungen konfrontiert werden, vermuten sie, dass nun gleich ihr ganzes Leben in die Brüche geht und sie das härteste Los haben, das jemand treffen kann. So machen sie sich selbst und die Menschen in ihrer Umgebung unglücklich. Das Leben wird ihnen zur Last. ICP2 60 2 Aber so muss es nicht sein. Es bedeutet zwar eine große Anstrengung, ihre Denkweise zu verändern, aber es ist möglich. Das Glück in diesem und im zukünftigen Leben hängt davon ab, ob sie lernen, ihre Gedanken auf positive Dinge zu lenken. Sie müssen ihren Blick abwenden von den finsteren Bildern, die ihre Phantasie verdüstern, und sich auf die guten Dinge konzentrieren, die Gott ihnen auf ihren Lebensweg gestreut hat, und auch auf das, was noch nicht zu erkennen ist, uns aber in der Ewigkeit erwartet. The Ministry of Healing 247.248 (1905). ICP2 60 3 Schatten werfen -- Es ist nicht klug, alle unangenehmen Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, immer wieder zu rekapitulieren und alle Ungerechtigkeiten und Enttäuschungen zu wiederholen und so oft darüber zu reden und darüber zu klagen, bis wir total entmutigt sind. In einer entmutigten Seele ist es dunkel, weil das Licht Gottes ausgeschlossen ist, und das ist nicht nur für die eigene Seele eine Belastung, sondern verhindert auch, dass das Licht auf den Lebensweg anderer fallen kann. Steps to Christ 117 (1892). ICP2 61 1 Sprich mehr über den Segen als über die Last -- Die barmherzige Liebe Gottes ist sehr groß. Er lässt niemand, der auf ihn vertraut, im Stich. Er lässt uns nicht allein. Wenn wir weniger über die Schwierigkeiten unseres Lebens und mehr über die Barmherzigkeit und die Güte Gottes nachdächten und redeten, könnten wir von unseren traurigen Stimmungen und Unsicherheiten Abstand gewinnen. Liebe Brüder und Schwestern, wenn ihr das Gefühl habt, einen dunklen Pfad zu betreten und wie die Gefangenen in Babylon eure Harfen zurücklassen zu müssen, dann stimmt ein fröhliches Lied an. Ihr werdet euch denken: Wie kann man singen, wenn man solch schlechte Aussichten hat, wenn so viel Leid und ein solch großer Verlust die Seele belasten? Aber können uns irdische Sorgen von dem mächtigen Freund, den wir in Christus haben, trennen? Sollte die wunderbare Liebe Gottes, die er uns darin erweist, dass er seinen Sohn für uns gegeben hat, nicht ein ständiger Grund zur Freude sein? Wenn wir unsere Bitten vor den Gnadenthron bringen, lasst uns nicht vergessen, auch zu danken. "Wer Dank opfert, der preiset mich, und das ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes." Psalm 50,23. ICP2 61 2 Solange unser Erlöser lebt, haben wir Grund zu Dankbarkeit und Gotteslob. The Review and Herald, 1. November 1881; Selected Messages II, 268.269. ICP2 61 3 Lasst nicht zu, dass euch die Trauer überwältigt (Rat an eine trauernde Familie) -- Wie Hiob hattet ihr das Gefühl, dass ihr alle Ursache habt zu trauern und es für euch keinen Trost gibt. Ist das vernünftig? Ihr wisst, dass der Tod eine Macht ist, von der wir alle betroffen sind, aber mit eurer übertriebenen Trauer seid ihr beinahe untauglich geworden für das alltägliche Leben. Eure Gefühle grenzen fast an Rebellion gegen Gott. Ich habe euch alle gesehen, wie ihr mit großer Erregung euren Verlust beklagt und eure Trauer so laut demonstriert habt, dass die Engel um euch her ihre Gesichter bedeckten und sich vom Ort des Geschehens abwandten. ICP2 61 4 Habt ihr, während ihr euch so hemmungslos euren Gefühlen hingegeben habt, daran gedacht, dass ihr einen Vater im Himmel habt, der seinen einzigen Sohn hingegeben hat, damit der Tod für uns nicht ein ewiger Schlaf sein muss? Habt ihr daran gedacht, dass der Herr der Herrlichkeit das Grab hinter sich gelassen hat und durch seine Gegenwart die Dunkelheit erhellte? Der Apostel sagt: "Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal, denn ihre Werke folgen ihnen nach." Offenbarung 13,14. Der Apostel wusste, wovon er sprach, als er diese Zeilen schrieb, aber euer Verhalten lässt nicht erkennen, dass ihr daraus Trost gewinnt, wenn ihr euch einer solch hemmungslosen Trauer hingebt. Testimonies for the Church V, 313 (1885). ICP2 62 1 Denke nicht immer nur an dich selbst (Empfehlung an einen trauernden Prediger)! -- Nun, Bruder ..., es ist auch eine Art Selbstsucht, wenn man sich immerzu selbst bemitleidet. Das ist dem Apostel Paulus, der viel ertragen musste, gar nicht ähnlich. Er dachte zuletzt an sich. Er musste Belastungen aushalten, die du dir gar nicht vorstellen kannst und die du auch nicht ertragen musst, aber er wandte sich davon ab, beschäftigte sich nicht dauernd damit, sondern betonte die Gnade Gottes. ICP2 62 2 Deine Frau war schwer krank und ist gestorben. Du lebst deine Trauer genauso intensiv aus wie alle deine Schwierigkeiten. Du hast sie zu deinem Lebensinhalt gemacht und bemitleidest dich selbst. Das schadet deiner Gesundheit. Dann ist deine Tochter gestorben, das war wirklich ein schwerer Schlag, aber andere vor dir haben das gleiche durchgemacht, oft unter noch viel schwierigeren Umständen. Du lässt zu, dass dich das Leid total niederdrückt, du quälst deine Seele, sprichst dauernd davon und bist untröstlich. Es ist eine Sünde, Leid in dieser Weise, wie du das tust, zuzulassen. ICP2 62 3 Ich weiß, wovon ich spreche. Du lässt zu, dass die Trauer deinen Geist völlig bedrückt, und das wirkt sich auf die Verdauung aus und dein Organismus wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Brief 1, 1883. ICP2 62 4 Trauer verursacht einen Blutandrang im Gehirn (eine persönliche Erfahrung) -- Während meiner Arbeit als Rednerin und Autorin erhielt ich Briefe aus Battle Creek, die wenig ermutigend waren. Ihr Inhalt war für mich außerordentlich bedrückend und belastete mich seelisch sehr. Für kurze Zeit schien mir das meine Lebenskraft zu rauben. Drei Nächte lang konnte ich kaum schlafen und meine Gedanken beschäftigten sich dauernd mit diesen Problemen. Ich versuchte meine Gefühle vor meinem Mann und der freundlichen Familie, bei der wir wohnten, zu verbergen. Keiner merkte, mit welch einer Last ich mich auseinandersetzen musste, wenn wir miteinander Morgen- und Abendandacht hatten, und ich versuchte meine Sorgen an den weiterzugeben, der sie für uns auf sich nimmt. Aber mein Herz war so betroffen und voll Sorge, dass meine Gebete unvollständig waren und ich in meiner unendlichen Traurigkeit das Gefühl hatte, keine Verbindung zu Gott zu haben. Ich hatte Blutandrang im Kopf, es wurde mir schwindelig und ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Mehrfach hatte ich Nasenbluten, besonders, wenn ich versuchte zu schreiben. Ich konnte die Arbeit nicht fortsetzen, weil es mir nicht gelang, die Last der Sorge und Verantwortung abzuschütteln. Testimonies for the Church I, 576.577 (1867). ICP2 63 1 Wohin wenden wir uns mit unserer Traurigkeit? -- Bist du heute traurig und niedergeschlagen? Richte deine Augen auf die Sonne der Gerechtigkeit. Versuche nicht, alle Schwierigkeiten zu bewältigen, sondern wende dich dem Licht zu, dem Thron Gottes. Was wirst du dort sehen? Den Regenbogen des Bundes, die lebendige Verheißung Gottes. Darunter befindet sich der Gnadenthron, und wer die Gnade annimmt und die Gaben des Lebens und des Todes Christi für sich in Anspruch nimmt, findet im Regenbogen des Bundes die segensreiche Zusicherung, zu Gott zu gehören, solange sein Thron besteht. ICP2 63 2 Du brauchst Glauben. Lass dich in deinem Glauben nicht verunsichern. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens und nimm das ewige Leben für dich in Anspruch. Es wird ein schwerer Kampf, aber stehe ihn durch um jeden Preis, denn die Verheißung Gottes ist "Ja und Amen" in Jesus Christus. Lege deine Hand in die Hand Christi. Es gibt Schwierigkeiten zu überwinden, aber Engel, die uns an Kraft weit überlegen sind, stehen dem Volk Gottes zur Seite. Denke an Zion und setze deinen Weg zur heiligen Stadt fort. Eine herrliche Krone und ein Kleid, das aus himmlischem Faden gewebt ist, warten auf die Überwinder. Auch wenn Satan seinen höllischen Schatten auf deinen Weg werfen und versuchen wird, die geheimnisvolle Himmelsleiter vor dir zu verbergen, die von der Erde bis an den Thron Gottes reicht und auf der die Engel auf- und niedersteigen, um den Erben der Erlösung zu dienen, lass dich nicht von deinem Weg abbringen. Setze fest einen Fuß vor den anderen und gehe weiter vorwärts auf den Thron des Ewigen zu. Manuskript 66, 1895. ICP2 64 1 Sympathisanten sind nicht immer Freunde -- Wenn die Leute um dich her nicht daran interessiert sind, deine Gedanken und die Gespräche zum Guten zu wenden, sondern so tun, als seien alle deine traurigen Vorstellungen Realität und alles gutheißen, dann wende dich von ihnen ab. Je weniger Umgang du mit ihnen hast, desto besser. Sie sind nicht deine Freunde, sondern deine ärgsten Feinde, denn der Herr möchte, dass du fröhlich bist. ICP2 64 2 Du hast liebe Freunde beerdigt. Ich auch, aber ich wage nicht zu fragen: "Warum hast du mich in den Feuerofen geworfen? Warum muss ich das immer wieder ertragen?" Die Antwort finde ich in der Schrift: "Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren." Johannes 13,7. ICP2 64 3 Gottes Absichten mit uns sind oft ein Geheimnis; mit unserem begrenzten Geist können wir sie nicht verstehen. Aber er, der mit dem Anfang zugleich auch das Ende kennt, weiß, worum es geht. Er weiß, dass wir von allem Irdischen gereinigt werden müssen, damit unser christlicher Charakter vollendet wird, damit wir das Kleid der Gerechtigkeit Christi tragen können. Brief 1, 1883. ICP2 64 4 Sich um andere kümmern, erleichtert die Trauer -- Der Apostel verlor das Leid, das ihn erwartete, aus den Augen, weil er besorgt war um die, die er zurücklassen musste, weil sie Vorurteilen, Hass und Verfolgung ausgesetzt waren. Er versuchte die wenigen Christen, die ihn zum Ort seiner Hinrichtung begleiteten, zu ermutigen, indem er mit ihnen über die Verheißungen sprach, die denen gegeben wurden, die um der Gerechtigkeit willen unter Verfolgungen leiden. Er versicherte ihnen, dass alles eintreffen würde, was der Herr hinsichtlich seiner in Versuchung geratenen, aber treu gebliebenen Kinder gesagt hatte. ICP2 65 1 Für eine kurze Zeit können sie unter Druck geraten durch vielerlei Nöte, und es kann sein, dass es für sie vorübergehend keinen menschlichen Trost gibt. Aber sie können sich in ihrem Herzen Mut zusprechen, indem sie sagen: "Ich weiß, an wen ich glaube, und ich bin davon überzeugt, dass er erhalten kann, was ich ihm anvertraue." Bald nimmt die Nacht der Versuchung und des Leides ein Ende und dann dämmert ein neuer, friedlicher Morgen herauf und verspricht einen vollkommenen Tag. The Review and Herald, 4. Januar 1912. ICP2 65 2 Die besten Tröster -- Wer selbst großes Leid ertragen hat, ist oft am besten geeignet, andere zu trösten. Wohin sie gehen, bringen sie Sonnenschein. Das sind Menschen, die durch das Leid, das sie erfahren haben, geläutert und liebevoll geworden sind. Sie verloren nicht ihr Vertrauen in Gott, als sie in Not gerieten, sondern hielten sich noch enger als vorher an seine beschützende Liebe. Solche Menschen sind ein lebendiger Beweis für die liebevolle Fürsorge Gottes, der uns durch die Dunkelheit und das Licht führt und uns das gibt, was gut für uns ist. Christus ist das Licht der Welt; in ihm ist keine Dunkelheit. Wunderbares Licht! Lasst uns in diesem Licht leben! Verabschiedet euch von Trauer und Gejammer und "freut euch in dem Herrn alle Wege, und abermals sage ich euch, freut euch!" The Health Reformer, 1. Oktober 1877, p. 33; Selected Messages II, 274. ICP2 65 3 Ein Heilmittel für die Trauer -- Gott hat für jede Wunde eine heilende Salbe. Es gibt ein Heilmittel in Gilead. Es gibt einen Arzt. Warum studierst du nicht jetzt die Heilige Schrift so ernsthaft wie nie zuvor? Wende dich an den Herrn um Weisheit in jeder Notlage. Wenn du in Schwierigkeiten bist, bitte Jesus darum, dir einen Ausweg zu zeigen. Er wird dir die Augen öffnen und dir das Heilmittel zeigen und alle Verheißungen in seinem Wort, die auf deine Situation zutreffen. ICP2 66 1 Auf diese Weise findet der Feind keine Möglichkeit, dich zu Traurigkeit und Unglauben zu verführen, sondern du wirst Glaube, Hoffnung und Mut im Herrn finden. Der Heilige Geist wird dir einen klaren Blick für alle Segnungen Gottes geben und dir zeigen, wie du sie als Mittel gegen die Trauer anwenden kannst, als heilenden Zweig, der deine Lippen berührt. Jeder Tropfen Bitterkeit, den du schlucken musst, wird vermischt mit der Liebe Jesu, und statt über die Bitterkeit zu klagen, wirst du merken, dass Jesu Liebe und Gnade so sehr damit vermischt sind, dass das Leid sich in eine stille, heilige Freude verwandelt. Brief 65, 1894; Selected Messages II, 273.274. ICP2 66 2 Die Trennung von Gott verursacht seelisches Leid -- Die Angst, dass ihn sein Vater verlassen haben könnte, machte das Leiden Christi so entsetzlich. Er rang mit dem Tode und betete heftiger. Sein Schweiß wurde wie "Blutstropfen, die auf die Erde fielen." Lukas 22,44. Diese schreckliche Angst, die Jesus befiel, als er glaubte, in der Stunde der Not habe Gott ihn verlassen, zeigt uns, wie es einem Sünder ergehen wird, wenn er erkennt, zu spät erkennt, dass Gottes Geist sich von ihm zurückgezogen hat. Manuskript 134, 1905. ICP2 66 3 Verstehen erst im Paradies -- Die Erde hat eine Geschichte, die der Mensch erst verstehen kann, wenn er mit seinem Erlöser im Paradies Gottes sein wird. "Denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen." Offenbarung 7,17; Manuskript 28, 1898. ------------------------Kapitel 50: Angst und Sorge ICP2 67 1 Nicht die Arbeit, sondern Angst und Sorge bringen die Menschen um -- Es ist nicht die Arbeit, die Menschen umbringt, sondern die Sorge. Die einzige Möglichkeit, Sorgen zu vermeiden, besteht darin, dass wir jede Schwierigkeit zu Christus bringen. Lasst uns nicht die finstere Seite des Lebens betrachten, sondern einen fröhlichen Geist pflegen. Brief 208, 1903. ICP2 67 2 Nicht über mögliche Schwierigkeiten grübeln -- Manche befürchten ständig irgendwelche Schwierigkeiten. Jeden Tag sind sie umgeben von Beweisen der Liebe Gottes, jeden Tag leben sie von dem, was er ihnen in seiner Vorsehung gibt, aber sie können den Segen nicht sehen, weil sich ihre Gedanken ständig mit unangenehmen Dingen befassen, die kommen könnten, oder weil sie Kleinigkeiten aufbauschen zu wirklichen Sorgen. Das macht sie blind und undankbar. Die Schwierigkeiten, die sie durchmachen müssen, führen sie nicht näher zu Gott, der einzigen Hilfe, die sie haben, sondern trennen sie von ihm, weil sie unruhig werden und jammern. Steps to Christ 121.122 (1892). ICP2 67 3 Sorge beschwert das Herz -- Ich befürchte sehr, dass wir uns in der Gefahr befinden, uns zu sorgen, und uns damit selbst das Joch für unseren Hals herstellen. Wir sollten nicht sorgen, denn so legen wir uns ein Joch auf und die Last wird schwer zu tragen. Wir sollten so viel tun, wie wir können, und uns keine Sorgen machen, sondern auf Christus vertrauen. Studiert sein Wort, "und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen." Matthäus 21,22. ICP2 68 1 Diese Worte sind das Versprechen, dass unser allmächtiger Erlöser denen, die auf ihn vertrauen, alles gibt, was sie brauchen. Als die Verwalter der himmlischen Gnade müssen wir im Glauben beten und dann darauf vertrauen, dass Gott uns erlöst. Wir dürfen keinen Schritt ohne ihn tun und sollten nicht versuchen, aus eigener Kraft zu erreichen, was wir uns wünschen. In seinem Namen und im Glauben an seine Kraft sollen wir bitten und uns dann auch so verhalten. Brief 123, 1904. ICP2 68 2 Nicht Gottes Wille -- Es ist nicht Gottes Wille, dass sein Volk niedergedrückt ist von Sorge. Steps to Christ 122 (1892). ICP2 68 3 Angst verursacht Krankheit und Leiden -- Wenn Unrecht in Ordnung gebracht wurde, können wir die Bedürfnisse der Kranken dem Herrn vortragen, so wie es uns der Heilige Geist eingibt. Gott kennt jeden Menschen mit Namen und sorgt für ihn, so als gäbe es keinen anderen auf der Welt, für den er seinen geliebten Sohn gab. Weil Gottes Liebe so groß ist und so unfehlbar, sollten wir die Kranken ermutigen, auf ihn zu vertrauen und fröhlich zu sein. Wenn sie Angst um sich selbst haben, verursacht das Schwäche und Leid. Wenn sie sich von Niedergeschlagenheit und Grübelei frei machen können, fördert das ihre Heilungsaussichten erheblich. "Siehe, des Herrn Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen." Psalm 33,18; The Ministry of Healing 229 (1905). ICP2 68 4 Höre auf, dich zu sorgen (Rat an einen todkranken Freund) -- Ich muss immer an dich denken, und ich bin traurig, dass es dir seelisch so schlecht geht. Ich würde dich so gerne trösten, wenn ich könnte. Hat dir nicht Jesus, unser Heiland, in der Vergangenheit immer wieder geholfen, wenn du in Not warst? Mache den Heiligen Geist nicht traurig, höre auf, dich zu sorgen! Das hast du selbst oft zu anderen gesagt. Lass dich trösten durch das, was dir die Leute, die nicht so krank sind wie du, sagen und möge der Herr dir helfen, das ist mein Gebet. Brief 365, 1904. ICP2 69 1 Durch Sorgen entfernen wir uns aus den Armen Jesu -- Wenn wir uns seelisch dazu erziehen, größeren Glauben zu haben und mehr Liebe, Geduld und Vertrauen in unseren himmlischen Vater, könnten wir ruhiger und glücklicher durch die Schwierigkeiten dieses Lebens gehen. Es gefällt dem Herrn nicht, wenn wir uns mit Murren und Sorgen aus den Armen Jesu entfernen, denn er ist die einzige Quelle der Gnade, die Erfüllung jeder Verheißung und die Verwirklichung allen Segens ... Wir müssten eine sehr einsame Reise antreten, wenn Christus nicht wäre. "Ich lasse euch nicht als Waisenkinder allein, sondern ich komme zurück", verspricht er uns. Johannes 14,18. Wir sollten seine Worte annehmen, seinen Verheißungen glauben und sie am Tag auswendig lernen und nachts darüber nachdenken und glücklich sein. Manuskript 75, 1893; Our High Calling 120. ICP2 69 2 Ausruhen in Christi Liebe -- Von der Hitze und dem Staub unseres Lebensweges können wir uns Christus zuwenden und uns im Schatten seiner Liebe ausruhen. Hier finden wir neue Kraft zur Bewältigung der Schwierigkeiten, die uns begegnen. Hier lernen wir mit den Lasten und Sorgen zurechtzukommen und wie wir dann das Lob Gottes sprechen oder singen können. Alle "Mühseligen und Beladenen" müssen von Christus stilles Vertrauen lernen. Sie müssen unter dem "Schatten des Allmächtigen" sitzen, wenn sie seinen Frieden und seine Ruhe besitzen wollen. Testimonies for the Church VII, 69.70 (1902). ICP2 69 3 Gottes Verantwortung und meine -- Wenn wir die Dinge, die auf uns zukommen, selbst in die Hand nehmen und uns auf unsere eigene Weisheit verlassen, nehmen wir eine Last auf uns, die uns Gott nicht zugedacht hat und von der er nicht erwartet, dass wir sie ohne seine Hilfe tragen. Wir nehmen Gott die Verantwortung aus der Hand und setzen uns selbst damit an seine Stelle. In diesem Leben müssen wir mit Schwierigkeiten und Verlusten rechnen, weil das dazu gehört, aber wenn wir wirklich glauben, dass Gott uns liebt und es gut mit uns meint, dann müssen wir aufhören, uns um die Zukunft zu sorgen. Wir müssen so auf Gott vertrauen, wie ein Kind liebevollen Eltern vertraut. Dann verschwinden unsere Ängste und Sorgen, weil unser Wille in Gottes Willen aufgeht. Thoughts from the Mount of Blessing 100.101 (1896). ICP2 70 1 Geborgte Sorgen und Ängste -- Wenn wir beständig auf Gott vertrauen, können wir uns sicher fühlen und brauchen nicht fortwährend Angst haben vor dem, was die Zukunft bringen könnte. Diese geborgten Sorgen und Ängste werden aufhören. Wir haben einen himmlischen Vater, der für seine Kinder sorgt, und seine Gnade wird genügen in jeder Zeit der Not. Testimonies for the Church II, 72 (1868). ICP2 70 2 Die Zukunft Gott überlassen -- Obwohl sie im Augenblick keine Not leiden, haben viele kein Vertrauen auf Gott, sondern leben ständig in der Sorge, dass sie verarmen könnten und ihre Kinder dann Not leiden müssten. Manche leben immer in der Erwartung von Schwierigkeiten oder sie bauschen Kleinigkeiten, die sie durchmachen müssen, so auf, dass sie blind werden für den Segen, den sie haben und für den sie dankbar sein müssten. Die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert werden, führen sie nicht zu Gott hin, ihrer einzigen Quelle der Hilfe, sondern trennen sie von ihm, weil sie dadurch rastlos und unzufrieden werden ... ICP2 70 3 Jesus ist unser Freund und der gesamte Himmel ist an unserem Wohlergehen interessiert. Unsere Ängste und Sorgen machen den Heiligen Geist Gottes traurig. Die Art von Sorge, die uns zum Murren veranlasst und uns niederdrückt, sollten wir nicht zulassen, weil sie in keiner Weise hilfreich ist. Misstrauen gegen Gott, das uns dazu verführt, die Vorsorge für die Zukunft zu unserem Lebensinhalt zu machen, so als bestünde das Glück nur aus irdischen Dingen, sollten wir keinen Raum geben. Patriarchen und Propheten 293.294 (1890). ICP2 70 4 Unnötige Angst -- Gott ist nicht gegen eine vernünftige Art der Vorsorge, aber es ist gegen seinen Willen, wenn wir uns fieberhaft um irdische Dinge sorgen und uns mit unnötigen Ängsten belasten. The Review and Herald, 1. März 1887; Christus ist Sieger 159. ICP2 71 1 Angst belastet körperlich -- Die Schwierigkeiten und Nöte, die Paulus ertragen musste, belasteten ihn auch körperlich. The Acts of the Apostles 488 (1911). ICP2 71 2 Christen mit ängstlichen Herzen -- Viele, die sich zu Christus bekennen, haben ein ängstliches Herz, weil sie nicht den Mut haben, auf Gott zu vertrauen. Sie können sich ihm nicht ganz übergeben, weil sie vor den Konsequenzen zurückschrecken, aber sie können keinen Frieden finden, wenn sie nicht ganze Sache machen. The Ministry of Healing 480.481 (1905). ICP2 71 3 Ein Schritt nach dem anderen -- Es gibt eines, wovor ich euch warnen möchte: Macht euch keine Sorgen und klagt nicht, denn das zahlt sich nicht aus. Unternehmt nicht zu viel, denn wenn ihr versucht zu viele Pläne auf einmal zu verwirklichen, erreicht ihr weniger, als wenn ihr Schritt für Schritt an eine Sache herangeht. Bedenkt, was Christus gesagt hat: "Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt!" Markus 14,38. Christus ist euer persönlicher Erlöser. Glaubt daran, dass seine erlösende Macht für euch bereit ist, zu jeder Minute und zu jeder Stunde. Er steht euch immer zur Seite, wenn ihr ihn braucht. Brief 150, 1903. ICP2 71 4 Überquert keine Brücken bevor es an der Zeit ist -- Jetzt wollen wir uns verhalten wie Menschen, die durch das Blut Christi erlöst sind. Wir wollen uns über die Vergebung unserer Sünden freuen. Das ist es, was wir tun müssen, und möge uns Gott dabei helfen, unsere Gedanken von negativen Dingen abzuwenden und uns solchen Dingen zuzuwenden, die uns ins Licht führen. "Sorget euch um nichts" (Philipper 4,6), sagt uns ein anderer Bibeltext, und was bedeutet das? Das heißt, dass man keine Brücke überqueren soll, bevor es an der Zeit ist. Redet keine Verfolgungszeit herbei, bevor es so weit ist. Dann ist es immer noch früh genug, Brüder. Wir sollten an heute denken, und wenn wir unsere heutigen Pflichten recht erfüllen, dann können wir auch die Pflichten von morgen bewältigen. Manuskript 7, 1888. ICP2 72 1 Streben nach weltlicher Lebensweise -- Viele belasten ihr Herz mit schweren Sorgen, weil sie danach streben, es der Welt gleichzutun. Sie nehmen ihre Dienste in Anspruch, akzeptieren ihre Verirrungen und richten sich nach dem, was üblich ist. Das schadet ihrem Charakter und macht ihnen das Leben schwer. Um ihren Ehrgeiz und ihre weltlich orientierten Wünsche zu befriedigen, sind sie bereit, ihr Gewissen zu verletzen und sich mit Dingen zu belasten, die sie bereuen müssen. Diese ständige Belastung kostet sie viel Lebenskraft. Unser Herr möchte, dass sie dieses weltliche Joch ablegen und stattdessen sein Joch auf sich nehmen. Er sagt: "Mein Joch ist nicht schwer und meine Last ist leicht." Und er fordert sie auf, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten und verspricht ihnen, für ihre Bedürfnisse in diesem Leben zu sorgen. ICP2 72 2 Angst und Sorge sind blind und wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber Jesus sieht den Anfang vom Ende. In allen Schwierigkeiten hält er einen Ausweg für uns bereit. The Desire of Ages 330 (1898). ICP2 72 3 Glauben kann unüberwindbar sein -- Macht euch keine Sorgen! Wenn ihr euch mit scheinbaren Schwierigkeiten auseinandersetzt und klagt, wenn ihr dann wirklich welche habt und unter Druck geraten seid, offenbart ihr einen schwachen, kränklichen Glauben. Beweist durch eure Worte und Werke, dass euer Glaube unüberwindbar ist. Der Herr hat unendlich viele Möglichkeiten. Es gehört ihm die Welt. Schaut auf ihn, der das Licht und die Macht und die Fähigkeiten besitzt! Er wird alle segnen, die das Licht und die Liebe weitergeben möchten. Testimonies for the Church VII, 212 (1902). ICP2 72 4 Pflanzen wachsen nicht durch Sorgen und Mühen -- Statt euch Sorgen zu machen, weil ihr nicht das Gefühl habt, im Glauben zu wachsen, erfüllt die Pflichten, so wie sie euch das Leben auferlegt, und bemüht euch von Herzen darum, Seelen zu retten, die sonst verloren gehen. Seid freundlich, höflich, mitfühlend, sprecht demütig von der Hoffnung auf Jesus, von seiner Liebe, seiner Güte, Gnade und Gerechtigkeit; und hört auf, euch um euer Glaubenswachstum Sorgen zu machen. Pflanzen wachsen nicht, weil man sich ständig um sie sorgt ... Die Pflanze sorgt sich auch nicht ständig um ihr Wachstum, sondern sie wächst einfach unter der Führung Gottes. The Youth's Instructor, 3. Februar 1898; My Life Today 103. ICP2 73 1 Heilmittel gegen Angst und Sorge -- Gott sorgt für alles und erhält alles, was er geschaffen hat ... Es werden keine Tränen vergossen, von denen er nicht wüsste, und es gibt kein Lächeln, das er nicht zur Kenntnis nimmt. ICP2 73 2 Wenn wir das nur glauben könnten, dann brauchten wir uns keinerlei unnötige Sorgen zu machen. Wir müssten in unserem Leben viel weniger Enttäuschungen erleben, wie das jetzt der Fall ist, denn wir könnten alles, kleine und große Dinge, in die Hände Gottes legen. Er ist nicht irritiert durch die Vielfalt unserer Sorgen und ihr Gewicht kann ihn nicht überwältigen. So könnten wir endlich die Ruhe für unsere Seele finden, die uns lange schon fremd geworden ist. Steps to Christ 86 (1892). ICP2 73 3 Glauben vertreibt die Sorge -- Wir alle sehnen uns nach Glück, aber nur wenige finden es, weil sie nicht in der richtigen Weise danach suchen. Wir dürfen nicht nur nach Glück suchen, sondern müssen ernsthaft danach streben, dass unsere Wünsche mit unserm Glauben übereinstimmen. So wird sich das Glück fast unbemerkt bei uns einstellen ... ICP2 73 4 Wenn wir lernen, trotz widriger Umstände uns vertrauensvoll auf seine Liebe zu verlassen, uns ausschließlich an ihn zu halten und ruhig und friedlich in dieser Liebe zu leben, werden wir uns seiner Gegenwart bewusst sein und froh werden. Durch diese Erfahrung bekommen wir einen Glauben, der es uns möglich macht, nicht zu klagen und zu sorgen, sondern uns ganz auf die Macht zu verlassen, die unendlich ist. Brief 57, 1897; My Life Today 184. ICP2 73 5 Der wichtigste Grundsatz -- Wer es sich zum Grundsatz macht, dass die Ehre Gottes in seinem Leben das Wichtigste ist, und uneingeschränkt dient, wird merken, dass alle Verunsicherungen verschwinden und er einen klaren Weg vor sich hat. The Desire of Ages 330 (1898). ICP2 74 1 Einen Tag nach dem anderen zu leben, ist ein sehr wichtiger Grundsatz -- Die treue Erfüllung der Pflichten des heutigen Tages ist die beste Voraussetzung, um den Schwierigkeiten des nächsten Tages zu begegnen. Denkt nicht über alle Sorgen und Nöte nach, die auf euch zukommen könnten, und fügt sie nicht den Belastungen des heutigen Tages hinzu. "Darum sorget nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat." Matthäus 6,34; The Ministry of Healing 481 (1905). ICP2 74 2 Es gehört uns immer nur ein einziger Tag und den sollen wir für Gott leben. Für diesen einen Tag sollen wir in ernsthaftem Dienst alle unsere Belange in die Hände Christi legen, ihm unsere Pläne überlassen und auch unsere Sorgen, denn er sorgt für uns. "Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet." ICP2 74 3 "Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein." Jeremia 29,11; Jesaja 30,15; Thoughts from the Mount of Blessing 101 (1896). ICP2 74 4 Wir dürfen nicht zulassen, dass es uns schlecht geht, weil wir uns mit den Dingen des morgigen Tages belasten. Nehmt die Last des heutigen Tages mutig und fröhlich auf euch. Heute müssen wir glauben und vertrauen. Und wir brauchen immer nur einen Tag nach dem anderen zu leben und nicht mehr. Der, der uns die Kraft für den heutigen Tag gibt, gibt uns auch die Kraft für morgen. The Signs of the Times, 5. November 1902; In Heavenly Places 269. ICP2 74 5 Kraft für alle Probleme -- Unser himmlischer Vater misst und wiegt jede Schwierigkeit, bevor er erlaubt, dass seine Gläubigen davon betroffen werden. Er beachtet die Umstände und die Kraft dessen, der die Prüfung aushalten muss, und er lässt niemals zu, dass die Versuchung größer ist als die Kraft zu widerstehen. Wenn die Seele zu sehr belastet ist und der Mensch von seiner Last überwältigt wird, kann man das nicht Gott zuschreiben. Er hat nicht versagt und zu wenig Kraft und Gnade gegeben, sondern der Betroffene war dann nicht wachsam genug und hat nicht entsprechend gebetet und die Hilfen, die Gott in Fülle für ihn bereitgehalten hatte, nicht im Glauben angenommen. Christus hat noch nie einen gläubigen Menschen in der Stunde des Kampfes allein gelassen. Der Gläubige muss die Verheißung für sich in Anspruch nehmen und dem Feind begegnen im Namen des Herrn, und dann wird Versagen für ihn ein Fremdwort sein. Manuskript 6, 1889. ------------------------Kapitel 51: Angst und Furcht ICP2 76 1 Millionen sind durch Furcht gebunden -- Millionen Menschen sind durch falsche Religionen gebunden, entweder durch sklavische Furcht oder durch stoische Gleichgültigkeit. Wie Tiere stöhnen sie unter der Last, die ihnen auferlegt wurde, jeder Hoffnung beraubt, ohne Freude und Ziele hier und mit Furcht vor dem Ungewissen, was sie danach erwartet. Nur das Evangelium der Gnade Gottes kann diesen Seelen Hoffnung geben. The Desire of Ages 478 (1898). ICP2 76 2 Ohne Vertrauen auf Gott haben sie tausend Ängste -- Viele versäumen es, sich mit den Gaben, die ihnen Gott geliehen hat, Schätze im Himmel zu sammeln. Sie haben kein Vertrauen auf Gott und leiden an tausend Ängsten hinsichtlich ihrer Zukunft. Wie die Kinder Israels haben sie böse Herzen und sind ungläubig. ICP2 76 3 Gott versorgte dieses Volk immer im Überfluss, aber sie machten sich ständig Sorgen um die Zukunft. Sie murrten und klagten, dass Mose sie nur aus Ägypten geführt habe, um sie und ihre Kinder verhungern zu lassen. Der eingebildete Mangel machte sie blind für die Güte und Barmherzigkeit Gottes, die sie auf ihrer Wanderschaft immer wieder erfuhren, und sie reagierten undankbar auf das, was er ihnen in Fülle gab. ICP2 76 4 Genauso verhalten sich die misstrauischen bekennenden Christen in dieser Generation des Unglaubens und Verderbens. Sie haben Angst, sie könnten verarmen oder ihre Kinder könnten nicht genug bekommen oder sogar ihre Enkel könnten darben. Sie haben nicht den Mut, auf Gott zu vertrauen. Sie haben keinen echten Glauben an den, dem sie die Fülle und den Segen in ihrem Leben zu verdanken haben und der sie mit den Gaben ausgestattet hat, die sie zu seiner Ehre zum Fortschritt seines Werkes einsetzen sollten. Testimonies for the Church II, 658.657 (1871). ICP2 77 1 Durch Furcht versucht Satan zu herrschen -- Gott zwingt niemand seinen Willen auf und versucht nicht das Gewissen der Menschen zu unterdrücken, aber Satan ist ständig darauf bedacht, Menschen, die er anderweitig nicht verführen konnte, durch Grausamkeit unter seine Herrschaft zu bekommen. Mit Angst unterdrückt er ihr Gewissen und versucht so, sie sich gefügig zu machen. Um das zu erreichen, arbeitet er mit religiösen und weltlichen Mächten zusammen, die er dazu bewegt, menschliche Gesetze zur Bekämpfung der Gebote Gottes einzusetzen. The Great Controversy 591 (1888). ICP2 77 2 Wenn wir den Ängsten Vorrang vor dem Glauben geben, nehmen sie zu -- Wenn wir bei unseren Beratungen erst einmal alle unsere Zweifel und Ängste äußern, weil wir nicht alle Probleme selbst lösen können, bevor wir mit Glauben an die Sache herangehen, werden die Schwierigkeiten nur größer. Wenn wir uns aber an Gott wenden und uns bewusst sind, wie hilflos und von ihm abhängig wir wirklich sind, und ihm in gläubigem Vertrauen unsere Bedürfnisse vortragen, wird er unsere Bitte erhören und sein Licht in unsere Herzen scheinen lassen. Sein Wissen ist unendlich, er sieht alles in seiner Schöpfung und er regiert alles mit seinem Willen und mit seinem Wort. Durch ernsthaftes Gebet können wir mit Gottes ewigem Geist in Verbindung treten. Vielleicht ist es uns nicht einmal bewusst, dass sich das Gesicht unseres Erlösers gerade in diesem Augenblick mit Liebe und Mitgefühl uns zuwendet, aber das ist bestimmt so. Wir spüren vielleicht nicht, dass er uns berührt, aber seine Hand liegt liebevoll und mitfühlend auf uns. Steps to Christ 96.97 (1892). ICP2 77 3 Die Ursache für Krankheiten des Körpers und der Seele -- Fast alle Menschen werden krank an Körper und Seele, wenn sie sich ständig unzufrieden fühlen und immerzu klagen und jammern. Sie kennen Gott nicht und sie haben keine Hoffnung, die ihnen helfen würde, nach dem sicheren, festen Anker für die Seele zu greifen, auch wenn sie ihn nicht sehen können. Alle aber, die diese Hoffnung besitzen, werden sich reinigen, um rein zu sein wie ihr Herr. Sie sind frei von ruhelosem Suchen, Murren und Unzufriedenheit. Sie erwarten nicht ständig Schwierigkeiten und plagen sich nicht mit selbst erfundenen Problemen herum. Aber es gibt viele, die in Gedanken bereits eine Verfolgungszeit durchmachen, obwohl es noch keine gibt. Die Angst steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie finden keinen Trost, sondern halten ständig ängstlich Ausschau nach einer fürchterlichen Verfolgung, die über sie kommen könnte. Testimonies for the Church I, 566 (1867). ICP2 78 1 Furcht ist eine seelische Belastung -- Du solltest ein klares Verständnis des Evangeliums haben. Niedergeschlagenheit und Traurigkeit sind nicht die Anzeichen eines gläubigen Lebens, sondern es zeichnet sich aus durch Frieden und Freudigkeit, gepaart mit einer christusähnlichen Würde und heiligem Ernst. Unser Heiland möchte nicht, dass wir unsere Seele mit Zweifeln, Ängsten und unangenehmen Vorahnungen belasten. Man darf ein solches Verhalten nicht loben, sondern muss dagegen ankämpfen, denn es erwarten uns eine unaussprechliche Freude und große Herrlichkeit. Manuskript 6, 1888; Evangelism 180 (1946). ICP2 78 2 Der Glaube wächst in der Auseinandersetzung mit Zweifeln und Ängsten -- Der Herr bringt uns oft deshalb in eine schwierige Lage, weil er uns zu größeren Bemühungen anregen möchte. In seiner weisen Voraussicht lässt er manchmal bestimmte Dinge in unserem Leben zu, um unsere Geduld und unseren Glauben zu prüfen. Gott schickt uns auch Vertrauensprüfungen. Er will uns lehren, wohin wir uns um Hilfe und Kraft in Zeiten der Not wenden müssen. Auf diese Weise machen wir praktische Erfahrungen mit seinem göttlichen Willen. Das ist sehr wichtig für unser Leben, denn der Glaube wächst in der ernsthaften Auseinandersetzung mit Zweifeln und Ängsten. Testimonies for the Church IV, 116.117 (1876). ICP2 79 1 Furcht offenbart Unglauben -- So wie sich Christus durch den Glauben auf die Fürsorge seines Vaters verließ, sollen wir uns auf die Fürsorge unseres Erlösers verlassen. Wenn die Jünger ihm mehr vertraut hätten, wären sie ruhiger gewesen. Ihre Angst in Gefahrensituationen offenbarte ihren Unglauben. In ihrem Bemühen, sich selbst zu retten, vergaßen sie Jesus und nur, wenn ihre Lage so verzweifelt war, dass sie sich selbst nicht mehr helfen konnten, wendeten sie sich an ihn um Hilfe. ICP2 79 2 Wie oft verhalten wir uns genauso wie die Jünger! Wenn sich der Sturm der Versuchung über uns zusammenbraut, Blitze zucken und die Wellen über uns zusammenschlagen, meinen wir, wir müssten mit diesem Unwetter allein fertig werden und vergessen, dass da einer ist, der uns helfen kann. Wir vertrauen so lange auf unsere eigene Kraft, bis alle Hoffnung verloren ist und wir fast zugrunde gehen. Erst dann erinnern wir uns an Jesus und bitten ihn, uns zu retten; und wir schreien nicht umsonst zu ihm. Auch wenn er uns traurig auf unseren Unglauben und unsere Eigenwilligkeit aufmerksam macht, verweigert er uns nie die Hilfe, die wir benötigen. Weder an Land noch auf See, wenn wir den Heiland in unseren Herzen haben, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Ein lebendiger Glaube an unseren Erlöser wird die Wellen des Lebens glätten und uns aus Gefahr erretten in der Weise, wie es für uns am besten ist. The Desire of Ages 336 (1898). ICP2 79 3 Im Krankenzimmer Angst zu zeigen ist gefährlich -- Wer Kranke betreut, sollte genau Bescheid wissen über die Gesundheitsgesetze und sich daran halten. Nirgends sind diese Gebote von größerer Bedeutung als im Krankenzimmer. Nirgends kommt es so sehr darauf an, auch auf Kleinigkeiten zu achten. Wenn jemand ernsthaft krank ist, kann eine kleine Unaufmerksamkeit, eine geringfügige Vernachlässigung der Bedürfnisse des Patienten oder die Missachtung von Gefahr, Angst, Aufregung, Gereiztheit oder der Mangel an Mitgefühl über Leben oder Tod entscheiden, und es muss ein Mensch sterben, der unter anderen Umständen vielleicht wieder gesund geworden wäre. The Ministry of Healing 219 (1905). ICP2 80 1 Angst macht den Heiligen Geist traurig -- Glaube nimmt Gott beim Wort und fragt nicht nach dem Sinn aller negativen Erfahrungen. Aber viele haben nicht viel Glauben. Sie leben ständig in Angst und in Erwartung von Problemen. Jeden Tag sind sie umgeben von Beweisen der Liebe Gottes, jeden Tag erleben sie die weise Voraussicht Gottes, aber sie übersehen diesen Segen. Und die Schwierigkeiten, die sie durchmachen müssen, trennen sie eher von Gott als sie ihm näher zu bringen, weil sie unruhig werden und klagen ... Jesus ist ihr Freund und der ganze Himmel ist an ihrem Wohlergehen interessiert, und ihre Angst und ihre Klagen machen den Heiligen Geist traurig. Nicht weil wir sehen und fühlen, dass Gott uns erhört, sollen wir glauben, sondern wir müssen auf seine Verheißungen vertrauen. Wir sollen uns im Glauben an ihn wenden und darauf vertrauen, dass jede unserer Bitten das Herz Jesu erreicht. Wenn wir um seinen Segen bitten, müssen wir glauben, dass wir ihn bekommen, und ihm dafür danken, dass wir ihn haben. Dann können wir uns wieder unseren Pflichten zuwenden und sicher sein, dass uns Gottes Segnungen zur Verfügung stehen, wenn wir sie am dringendsten benötigen. Wenn wir das gelernt haben, wissen wir auch, dass unsere Gebete erhört werden. Gott wird uns in Fülle geben, "nach dem Reichtum seiner Gnade" und seiner Macht. Gospel Workers 261.262 (1915). ICP2 80 2 Befreiung von Schuld macht frei von Angst -- Aaron und das Volk wichen vor Mose zurück und hatten Angst, ihm nahe zu kommen. Er sah ihr Erschrecken und ihre Furcht, kannte aber die Ursache nicht, und so forderte er sie auf näher zu kommen. Er versicherte sie der Vergebung Gottes und sagte ihnen, dass er sie wieder angenommen habe. In seiner Stimme bemerkten sie nichts anderes als Liebe und die flehentliche Bitte, und endlich wagte einer sich ihm zu nähern. Er war zu betroffen, um zu sprechen, und so deutete er nur auf Mose und auf den Himmel, ohne etwas zu sagen. Mose begriff die Gründe für ihr Verhalten. Durch die Schuld, die sie auf ihr Gewissen geladen hatten, glaubten sie sich noch in der Ungnade Gottes und sie konnten das himmlische Licht nicht ertragen. Wenn sie Gott gehorsam gewesen wären, hätte sie es mit Freude erfüllt. Schuld bewirkt Furcht. Eine Seele, deren Sünden vergeben sind, braucht sich vor dem Licht des Himmels nicht zu verstecken. Patriarchen und Propheten 329.330 (1890). ICP2 81 1 Was tun gegen die Angst? -- Nur das Bewusstsein der Gegenwart Gottes kann einem zaghaften Kind die Angst nehmen, die ihm sein Leben zur Last werden lässt. Ein solch ängstlicher Mensch muss sich an die Verheißung halten: "Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus". Psalm 34,8. Er soll die wunderbare Geschichte lesen, die Elisa in der Stadt auf dem Berg erlebte, als sich zwischen ihm und dem feindlichen Heer ein mächtiger Gürtel von himmlischen Engeln lagerte. Er soll nachlesen, wie es Petrus erging, als er zum Tode verurteilt im Gefängnis saß. Wie der Engel Gottes kam und ihn vorbei an den Wachen, durch die massiven Türen und großen eisernen Tore mit all den Riegeln und Balken aus dem Gefängnis führte. ICP2 81 2 Er kann nachlesen, wie es Paulus auf See erging, als der Sturm das Schiff bedrohte und die Seeleute und Soldaten, nachdem sie lange nichts gegessen und schwer gearbeitet hatten, mutlos wurden. Paulus konnte ihnen ruhig sagen: "Seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff. Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren ... Es wir keinem von euch ein Haar vom Haupte fallen ... Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land kamen". Apostelgeschichte 27,22-24.34.44. Weil ein Mensch an Bord war, durch den Gott wirken konnte, wurden alle ungläubigen Soldaten und die Besatzung gerettet. Education 255.256 (1903). ICP2 81 3 Gott macht uns nichts vor -- Aber unser Herr macht uns nichts vor. Er sagt nicht zu uns: "Habt keine Angst, es wird euch auf eurem Lebensweg keine Gefahr begegnen." Er weiß, dass es Schwierigkeiten und Gefahren geben wird, und er geht offen mit uns um. Er schlägt auch nicht vor, dass sich die Menschen aus der sündigen, bösen Welt zurückziehen sollen, sondern verweist sie auf die Hilfe, die nie versagt. Im Gebet für seine Jünger sagte er: "Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen." ICP2 82 1 "Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Johannes 17,15; 16,33; Steps to Christ 122.123 (1892). ICP2 82 2 Schaut nicht auf euch selbst -- Schaut nicht auf euch selbst. Es mag euch bewusst werden, dass ihr Sünder seid, aber gleichzeitig habt ihr die Möglichkeit, Christus als euren Erlöser anzunehmen. Er kam nicht, um die Gerechten, sondern um die Sünder zu bekehren. Schwierigkeiten und Versuchungen werden von Satan an die Menschen herangetragen, damit sie mutlos werden und ihren Glauben verlieren. Er hält vielerlei Versuchungen bereit, die eine nach der anderen unsere Seele bedrängen können, aber wir dürfen uns nicht zu sehr mit unseren Gefühlen beschäftigen und den üblen Gast Zweifel bei uns beherbergen und uns dadurch in Verirrungen und Verzweiflung verwickeln. Du magst fragen: "Wie soll ich auf diese schrecklichen Vorschläge reagieren?" Dränge sie aus deiner Seele, indem du dich an die tiefe, unvergleichliche Liebe des Erlösers hältst und darüber nachdenkst. Nimm deine Gefühle nicht so wichtig, rede nicht dauernd darüber und mache sie nicht zum Mittelpunkt deines Lebens, ob sie gut oder böse, traurig oder ermutigend sind, spielt dabei keine Rolle. Brief 42, 1893. ICP2 82 3 Durch Vertrauen auf Jesus die Angst überwinden -- Jesus lädt uns ein zu ihm zu kommen. Er möchte uns die Last, die uns niederdrückt, von den Schultern nehmen und uns stattdessen sein sanftes Joch und seine leichte Last zu tragen geben. Der Weg, den er uns einlädt zu gehen, wird uns niemals Schmerzen verursachen, vorausgesetzt wir halten ihn ein. Erst wenn wir uns vom richtigen Weg abwenden, wird es schwierig und dornig. Die Opfer, die wir bringen müssen, um Christus nachzufolgen, sind nur wenige Schritte, die uns zurückführen auf den Weg des Lichts. Dort finden wir Frieden und Glück. Zweifel und Ängste wachsen, wenn man sich darauf einlässt, und je mehr man sie zulässt, desto schwerer sind sie zu überwinden. Es ist sicherer, wenn man auf jede menschliche Hilfe verzichtet und nur noch nach der Hand dessen greift, der den sinkenden Jünger aus der stürmischen See rettete. Testimonies for the Church IV, 558 (1881). ICP2 83 1 Christus, der Lastenträger -- Bringt eure Bedürfnisse, eure Freuden, eure Sorgen und eure Ängste zu Gott. Es ist ihm keine Last zu schwer und er wird davon nicht niedergedrückt ... ICP2 83 2 Wenn wir unsere Sorgen und Nöte äußern, berührt das sein liebevolles Herz. Bringt alles zu ihm, was eure Seele belastet. Nichts ist zu schwer zu tragen für ihn, denn er hält die ganze Welt in seiner Hand. Alles, was im Universum vor sich geht, untersteht seiner Herrschaft. Und nichts, was in irgendeiner Weise unseren Seelenfrieden berührt, ist ihm zu gering, um sich darum zu kümmern. Kein Kapitel in unserer Lebenserfahrung ist für ihn zu dunkel, um es zu lesen, und kein Problem ist für ihn zu schwierig zu lösen. Nicht einmal den Geringsten seiner Kinder kann ein Leid zustoßen, ohne dass ihr himmlischer Vater es merkt, keine seelische Belastung, keine Freude, kein Gebet, das über ihre Lippen geht, woran er nicht unmittelbar Anteil nimmt ... Die Beziehung zwischen Gott und einer jeden Seele ist so persönlich und so direkt auf diesen Menschen bezogen, dass es den Anschein hat, als gäbe es keinen anderen Menschen auf der Erde, für den er sorgt, und keine andere Seele, für die er seinen geliebten Sohn gegeben hat. Steps to Christ 100 (1892). ------------------------Kapitel 52: Depressionen* ICP2 84 1 Viele Krankheiten werden von Depressionen verursacht -- Eine gelassene Seele und ein fröhlicher Geist sind gesund für den Körper und die seelische Kraft. Es gibt keine wirksameren Krankheitsursachen als Depressionen, schlechte Laune und Traurigkeit. Testimonies for the Church I, 702 (1868). ICP2 84 2 Viele Krankheiten, an denen die Menschen leiden, haben ihre Ursache in seelischen Depressionen. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP2 84 3 Bewältigung der Depressionen fördert den Heilungsprozess -- Gottes Liebe ist so groß und so gewiss! Man sollte die Kranken dazu ermutigen, auf ihn zu vertrauen und fröhlich zu sein. Wenn sie sich Sorgen um ihren Zustand machen, führt das zu Schwäche und Krankheit. Sie sollten versuchen, ihre Niedergeschlagenheit und Schwermut zu überwinden, weil das ihre Heilungsaussichten wesentlich verbessert, denn "das Auge des Herrn achtet auf alle, ... die auf seine Güte hoffen." Psalm 33,18; The Ministry of Healing 229 (1905). ICP2 84 4 Schlechte Stimmung verursacht durch eiserne Würde -- Manche Menschen verbreiten eine kühle, reservierte Stimmung, weil sie eisern auf ihre Würde bedacht sind. Das wirkt abstoßend auf ihre Umgebung. Dieser Geist ist ansteckend und schafft eine Atmosphäre, die alle freundlichen Gefühle, natürliche Sympathie, Höflichkeit und Liebe unterdrückt. Unter einem solchen Einfluss entsteht eine angespannte Stimmung und die großzügigen, geselligen Seiten der Menschen gehen verloren, weil sie nie ausgeübt werden. ICP2 85 1 Nicht nur die geistliche Gesundheit, sondern auch die körperliche wird von einer solch bedrückenden Stimmung beeinträchtigt. Die Schwermut und die Kälte einer solch ungeselligen Atmosphäre machen sich auch auf den Gesichtern bemerkbar. Die Gesichter von liebevollen und freundlichen Menschen haben den Glanz wahrer Güte, während die Gesichter unfreundlicher und eigensüchtiger Menschen auch das ausdrücken, was in ihren Herzen vorgeht. Testimonies for the Church IV, 64 (1876). ICP2 85 2 Seelische Niedergeschlagenheit durch schlecht gelüftete Zimmer -- Der Aufenthalt in geschlossenen, schlecht gelüfteten Räumen ist ungesund. Aufgrund der geringen Sauerstoffzufuhr, die durch den Mangel an frischer Luft entsteht, wird der Blutkreislauf verlangsamt und darunter leidet auch die Stimmung. Man wird niedergeschlagen und schwermütig, außerdem hat es auch körperliche Folgen; die schlechte Luft macht nervös und krank, weil die Abwehrkraft nachlässt. Testimonies for the Church I, 702.703 (1868). ICP2 85 3 Sauerstoffmangel verursacht Niedergeschlagenheit und schlechte Laune -- Die Lungen benötigen so viel Freiraum wie nur möglich. Nur wenn man richtig atmen kann, können sie sich gut entwickeln und man darf sie nicht einschnüren und beengen. Deshalb ist es außerordentlich ungesund, wenn man, wie es besonders bei sitzender Tätigkeit oft der Fall ist, in gebeugter Haltung arbeitet, weil man nicht richtig durchatmen kann. Eine oberflächliche Atmung wird bald zur Gewohnheit und die Lungen verlieren die Fähigkeit, sich auszudehnen ... ICP2 85 4 So entsteht Sauerstoffmangel. Der Blutkreislauf wird verlangsamt und der Luftaustausch über die Lungen, durch den Schadstoffe ausgestoßen werden sollen, findet nicht in ausreichendem Maße statt. Dadurch wird das Blut verunreinigt und nicht nur die Lungen, sondern auch Magen, Leber und Gehirn sind davon betroffen. Die Haut wird blass, die Verdauung und das Gehirn funktionieren nicht richtig, die Gedanken sind konfus und das Herz ist bedrückt. Man wird träge und schlecht gelaunt und anfällig für alle möglichen Krankheiten. The Ministry of Healing 372.373 (1905). ICP2 86 1 Eine gesunde Atmung beruhigt die Nerven -- Eine gesunde Atmung fördert die Durchblutung. Wenn wir in frischer Luft tief durchatmen, füllen sich die Lungen mit Sauerstoff. Dadurch wird das Blut gereinigt und es bekommt eine helle Farbe. Eine gesunde Atmung beruhigt die Nerven, regt den Appetit an und fördert die Verdauung und einen gesunden Schlaf. The Ministry of Healing 272 (1905). ICP2 86 2 Durch Wassersucht und eine Herzkrankheit wird Ellen White depressiv -- Die Krankheit hat mich sehr niedergedrückt. Seit Jahren leide ich an Wassersucht und an einer Herzkrankheit, was mich oft depressiv macht und mir den Mut und meinen Glauben nimmt. Testimonies for the Church I, 185 (1859). ICP2 86 3 Geliehene Kraft verursacht Depressionen -- Durch die Unmäßigkeit, die zu Hause beginnt, werden die Verdauungsorgane geschwächt, und bald kann man den Appetit durch normale Nahrung nicht mehr befriedigen, weil ungesunde Bedingungen geschaffen wurden und der Körper nach anregender Nahrung verlangt. Kaffee und Tee schaffen sofortige Abhilfe. Durch den Einfluss dieser Gifte wird das Nervensystem angeregt und in manchen Fällen hat es den Anschein, als würden vorübergehend Verstand und Phantasie belebt. Weil diese Aufputschmittel eine solch angenehme Wirkung haben, schließen viele daraus, dass sie sie brauchen, aber das hat immer Folgen. ICP2 86 4 Die Kraftreserven werden angegriffen und das Nervensystem funktioniert gewissermaßen durch geliehene Kraft und wird vorübergehend angeregt, aber es folgt mit Sicherheit eine Depression. Die plötzliche Anregung durch Tee und Kaffee ist ein Zeichen dafür, dass das, was man als frische Kraft empfindet, nur eine Erregung der Nerven ist, und das muss dem Organismus schaden. Christian Temperance and Bible Hygiene 31 (1890); Child Guidance 403. ICP2 87 1 Kälte in der Ehe verursacht Depressionen -- Als du deine Frau geheiratet hast, liebte sie dich. Sie ist sehr feinfühlig. Wenn sie mehr seelische Kraft gehabt und du dir mehr Mühe gegeben hättest, wäre sie nicht so krank geworden. Aber deine Kälte machte dich zum Eisberg und alle Gefühle und die Liebe wurden eingefroren. Deine Schärfe und Kritiksucht wirkten sich wie ein vernichtendes Unwetter auf eine zarte Pflanze aus. Die Pflanze wurde unterkühlt und ging fast zugrunde. Deine Liebe zur Welt zerstört langsam die guten Seiten deines Wesens. ICP2 87 2 Deine Frau ist anders veranlagt und großzügiger. Du hast dich dadurch immer angegriffen gefühlt und sie sofort kritisiert. Du bist engstirnig und nachtragend. Du vermittelst deiner Frau das Gefühl, dass sie eine Belastung für dich ist und sie nicht das Recht hat, auf deine Kosten großzügig zu sein. Das alles ist sehr entmutigend für sie und macht sie hoffnungslos und hilflos. Sie hat nicht mehr die Kraft und den Lebenswillen, das alles zu ertragen. Sie beugt sich unter der Macht des Sturms. Ihre Krankheit ist nervlich bedingt und sie könnte sehr viel gesünder sein, wenn ihr Eheleben erträglicher wäre. Aber solange ihr verheiratet seid, hast du einen Dämonen in eurer Familie beherbergt, der sich außerordentlich freut über eure Misere. Testimonies for the Church I, 696 (1868). ICP2 87 3 Sexuelle Überforderung verursacht manchmal Depressionen -- Sehr viele Familien leben in einer sehr unglücklichen Situation, weil der Ehemann und Vater sich nicht beherrscht, sondern sich sexuell benimmt wie ein Tier. Das verursacht oft eine bedrückte Stimmung und Trägheit, aber nur selten wird dieser Zustand auf die eigentliche, in der Familie selbst liegende Ursache zurückgeführt. Wir sind Gott gegenüber verpflichtet, unseren Geist rein und den Körper gesund zu erhalten, denn nur dann können wir ein Segen für die Menschheit sein und Gott in der rechten Weise dienen. Der Apostel warnt uns: "So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam". Römer 6,12. Und in 1.Korinther 9,25 betont er: "Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge ..." Er fordert alle, die sich Christen nennen, auf: "Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst". Römer 12,1. Und er sagt weiterhin: "... ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde." 1.Korinther 9,27; Testimonies for the Church II, 381 (1870). ICP2 88 1 Eine vorübergehende Niedergeschlagenheit folgt oft auf große Erfolge -- Elia hatte mit einer Reaktion zu kämpfen, die oft auf große Erfolge und Glaubenstaten folgt. Er war niedergeschlagen und befürchtete, dass die Reformen, die mit den Ereignissen am Berg Karmel begannen, nicht halten würden. Erst hatte er einen Höhenflug erlebt und jetzt litt er an Depressionen und befand sich in einem tiefen Tal. Solange er unter dem Einfluss des Allmächtigen stand, konnte er die schwersten Glaubenskämpfe aushalten, aber jetzt mit der Drohung Isebels im Ohr und der Befürchtung, dass Satan ihre Bestrebungen auch noch unterstützt, verlor er seinen Halt in Gott. Er hatte eine unermesslich große Erfahrung gemacht und wurde gefeiert und die Reaktion war entsprechend schlimm. Propheten und Könige 161.162 (1917). ICP2 88 2 Stimmungen beherrschen -- Eine Mutter kann und muss versuchen, ihre Nerven zu beherrschen, wenn sie niedergeschlagen ist. Sogar wenn sie krank ist, kann sie freundlich und fröhlich sein, wenn sie sich bemüht, und sie kann mehr Lärm ertragen, als sie jemals für möglich gehalten hätte. Sie sollte ihre Kinder ihre Niedergeschlagenheit nicht spüren lassen, damit ihre kleinen Seelen nicht darunter leiden und sie nicht den Eindruck haben, das Zimmer ihrer Mutter sei eine Gruft und der schrecklichste Ort in der Welt. Der Geist und die Nerven gewinnen an Kraft, wenn man sich darum bemüht, und die Willenskraft erweist sich oft als geeignetes Mittel zur Nervenberuhigung. Testimonies for the Church I, 387 (1863). ICP2 89 1 Zwei extreme Verhaltensweisen -- Menschen, die glauben, dass es nicht wichtig und keine Christenpflicht ist, sich um eine positive Lebenseinstellung zu bemühen, führen meistens ein extremes Leben in der einen oder anderen Richtung. Entweder sie sind ständig auf der Suche nach aufregender Zerstreuung und oberflächlichen, frivolen Gesprächen mit Spott und Gelächter oder sie sind niedergeschlagen, haben große Probleme und seelische Konflikte, und sie sind der Meinung, dass kaum jemand durchgemacht hat, was sie erdulden müssen, und dass sie keiner versteht. Solche Menschen bekennen sich zwar zum Christentum, aber sie betrügen sich selbst. The Signs of the Times, 23. Oktober 1884; Counsels on Health 628.629. ICP2 89 2 Lesestoff kann aufmuntern, aber ebenso bedrücken -- Mein Mann hat unermüdlich daran gearbeitet, die publizistische Arbeit auf ihren augenblicklichen Stand zu bringen. Ich habe gesehen, dass er bei seinen Glaubensbrüdern auf mehr Zustimmung stößt, als er vermutete. Wenn sie die Blätter bekommen, suchen sie erwartungsvoll nach seinen Artikeln. Wenn seine Worte aufmunternd und fröhlich sind, werden ihre Herzen leicht und manche weinen sogar ein paar Freudentränen. Drücken sie jedoch traurige und schwermütige Gedanken aus, verändert sich der Gesichtsausdruck der Schwestern und Brüder. Der traurige Inhalt der Schriften spiegelt sich auf ihren Gesichtern wider. Testimonies for the Church III, 96.97 (1872). ICP2 89 3 Ein entmutigter Mensch ist sich selbst eine Last (Rat an einen Medizinstudenten) -- Es wurde mit gezeigt, dass in deinem Unterricht für medizinische Missionare einige Studenten sind, die erst einmal lernen sollten, ihre persönliche Situation richtig zu beurteilen. Sie müssen die Kosten überschlagen und sollten vorher überlegen, ob sie auch in der Lage sein werden, das, was sie beginnen, zu beenden. Es dient nicht der Ehre Gottes, wenn ein Mann seine Ausbildung abbrechen muss, denn das ist bedrückend, und ein entmutigter Mensch ist sich selbst eine Last. ICP2 89 4 Man darf nicht erwarten, dass einem Gott dabei hilft, wenn man eine Unmenge von Fächern auf sich lädt und durch Überarbeitung seine Gesundheit gefährdet. Man verstößt dabei gegen die Regeln der Natur und gegen die Erkenntnisse, die Gott uns gegeben hat. Die Natur wird sich rächen. Sie vergibt uns die Verletzungen, die wir unserem Organismus zufügen, nicht. Brief 116, 1898; Medical Ministry 79. ICP2 90 1 Hoffnungslosigkeit getarnt durch Angeberei -- Ein Kind, das immer wieder wegen eines bestimmten Verhaltens kritisiert wird, glaubt schließlich irgendwann, dass seine Bemühungen nutzlos sind. Dadurch wird es entmutigt und verliert die Hoffnung. Oft verbirgt es diese Gefühle hinter einer Fassade von Gleichgültigkeit oder Angeberei. Education 291 (1903). ICP2 90 2 Überwindung von Schwierigkeiten kostet Mühe -- Ihr könnt eine glückliche Familie sein, wenn ihr die Aufgaben erfüllt, die Gott euch übertragen hat. Der Herr ist nicht bereit, euch eure Pflichten abzunehmen. Ihr müsst selbst tun, was ihr könnt. Bruder C. ist zu bemitleiden, denn er fühlt sich schon so lange unglücklich und das Leben ist eine Last für ihn geworden. Das wäre nicht nötig, aber er hat eine krankhafte Phantasie. Er malt sich immer alles in den düstersten Farben aus, und wenn er nun mit Schwierigkeiten oder Enttäuschungen konfrontiert wird, stellt er sich sofort vor, dass sein ganzes Leben in die Brüche geht, dass er verarmt und niemand es so schwer hat wie er. Und weil er so denkt, macht er sich sein eigenes und das Leben der Menschen in seiner Umgebung noch schwerer. ICP2 90 3 Er hat keinen Grund, sich so zu verhalten. Das sind die Machenschaften Satans und er sollte das nicht zulassen. Er sollte sich abwenden von diesen düsteren, schwermütigen Vorstellungen und sich seinem liebevollen Heiland zuwenden, an die Herrlichkeit des Himmels denken und an das Erbe, das all denen bereitet ist, die ein dankbares Herz haben, gehorsam sind und am Glauben an die Verheißungen Gottes festhalten. Das wird ihn Mühe kosten, aber es ist notwendig. Dein gegenwärtiges Glück und deine ewige Zukunft hängen davon ab, ob du deine Gedanken auf ermutigende Dinge richtest oder nicht. Du musst dich von deinen düsteren Phantasien lösen und über den Segen nachdenken, den Gott dir auf deinen Lebensweg gestreut hat, und darüber hinaus über die Ewigkeit und das, was du jetzt noch nicht sehen kannst. Testimonies for the Church I, 703.704 (1868). ICP2 91 1 Die Folgen düsterer Vorahnungen -- Dein derzeitiges Leben ist schrecklich, es besteht nur aus düsteren Vorahnungen. Bedrückende Bilder belasten dich und Unglauben umgibt dich. Und wenn du die Seite der Ungläubigen vertrittst, wird es immer noch finsterer um dich her. Du hast Freude daran, anderen ihre Hoffnung zu nehmen. Wenn sie positiv reden, sprichst du über besonders ernste und unerfreuliche Dinge, um ihre Hoffnung zu zerstören. Deine Jammerei über deine Sorgen und Nöte, die du auch deiner Frau ständig vorhältst, veranlasst sie zu denken, dass sie dir aufgrund ihrer Krankheit nur noch eine Last ist, und das bedrückt ihre Seele. Wenn du Dunkelheit und Verzweiflung schön findest, dauernd darüber redest und dir alles Mögliche ausdenkst, was dir Grund gibt, deine Familie und Gott anzuklagen, wird dein Herz wie ein verbranntes Feld, auf dem alles Wachstum zerstört ist. Alles, was übrig bleibt, ist verdorrtes, verkohltes, unbrauchbares Land. Testimonies for the Church I, 699 (1868). ICP2 91 2 Mit Unausgeglichenheit fertig werden -- Du gehörst zu einer Familie, deren Mitglieder zur Unausgeglichenheit und Schwermut neigen. Sie lassen sich leicht durch ihre Umgebung und Stimmungen beeinflussen. Wenn du nicht versuchst, ein fröhliches, dankbares Wesen zu entwickeln, wird dich Satan mit der Zeit seinem Willen unterwerfen. Du kannst deiner Gemeinde eine Stütze sein, wenn du auf den Herrn hörst und dich nicht von Stimmungen leiten lässt, sondern von Grundsätzen. Hüte dich davor, zu kritisieren, denn das wirkt auf deine Umgebung wie ein zerstörerisches Hagelwetter. Sage etwas Liebevolles, Aufmunterndes! Testimonies for the Church I, 704 (1868). ICP2 91 3 Nicht zum Sklaven der Schwermut werden -- Bedenke, dass dein Glaube nicht nur ein Bereich deines Lebens sein, sondern dein ganzes Leben bestimmen sollte. Lebe streng abstinent und widerstehe der Versuchung! Gehe keine Kompromisse mit dem listigen Feind ein! Höre nicht auf die Versuchungen, die er durch Menschen an dich heranträgt! Du musst einen Sieg erringen und einen feinen Charakter entwickeln, aber das gelingt dir nicht, wenn du schwermütig und entmutigt bist, weil du Fehler gemacht hast. Zerreiße die Fesseln, mit denen Satan dich gebunden hält! Du brauchst nicht sein Sklave zu sein! Christus sagte: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch geboten habe." Brief 228, 1903; Medical Ministry 43. ICP2 92 1 Ein Heilmittel für einen Prediger, der an Schwermut leidet -- Du solltest sorgfältig arbeiten und regelmäßige Ruhepausen einlegen. Dadurch würdest du deine körperliche und geistige Kraft erhalten und sehr viel effektiver arbeiten können. Bruder F., du bist ein nervöser Mensch und handelst oft sehr impulsiv. Deine geistige Niedergeschlagenheit beeinflusst deine Arbeit negativ. Manchmal überkommt dich ein Freiheitsdrang und du bildest dir ein, dass jemand in Not ist oder Fehler macht oder sonst irgendetwas los ist. Du weißt nicht genau was, aber du fährst lost und besuchst jemand und richtest dabei unter Umständen großen Schaden an. In diesem nervösen Zustand solltest du dich erst einmal ausruhen, beruhigen und die Anweisungen Gottes abwarten. Vielleicht könntest du dann erkennen, dass die Schwierigkeiten an dir liegen, und du könntest eine Verletzung deiner eigenen Seele vermeiden und würdest auch dem Werk Gottes weniger Schaden zufügen. Testimonies for the Church I, 622 (1867). ICP2 92 2 Negatives nicht so wichtig nehmen -- Wenn du siehst, dass überall um dich her Unrecht geschieht, sollte dich das Wissen umso froher sein lassen, dass du einen Erlöser hast und wir seine Kinder sind. Müssen wir uns unbedingt mit der Schlechtigkeit der Welt auseinandersetzen? Du kannst daran nichts ändern! Und deshalb rede über das, was gut, sinnvoll und wertvoll ist! ... ICP2 92 3 Nun können wir uns natürlich in einen Keller begeben, uns in seinen dunklen Ecken umsehen und dann sagen: "Ach, ist das hier finster!" Und wir können immerzu darüber reden, aber wird es dann heller? Natürlich nicht! Also, was können wir tun? Kommt aus dem Keller heraus und geht in die hellen Räume, die erleuchtet sind von Gottes Licht. ICP2 93 1 Ihr wisst, dass eure Körper aufgebaut werden durch die Nahrung, die ihr esst. Das ist nicht anders mit unserer Seele. Wenn wir uns mit den unangenehmen Dingen des Lebens befassen, werden wir hoffnungslos. Es ist viel vernünftiger, wenn wir die freudigen Dinge des Himmels betrachten. Paulus sagt: "Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit in uns". 2.Korinther 4,17. Manuskript 7, 1888. ICP2 93 2 Christus fühlt mit (Ermutigung für eine Christin, die an Depressionen litt) -- Meine liebe alte Schwester ..., es tut mir sehr Leid, dass du so krank bist und leiden musst. Aber halte dich an den, den du so viele Jahre geliebt und dem du treu gedient hast. Er gab sein Leben für diese Welt und er liebt alle, die auf ihn vertrauen. Er leidet mit, wenn jemand schwermütig wird unter der Last seiner Krankheit. Er fühlt den Schmerz, den jemand, den er liebt, ertragen muss. Begib dich in seine Arme und denke daran, dass er dein Erlöser ist und dein allerbester Freund und dass er dich niemals allein lassen wird. Du hast dich so viele Jahre auf ihn verlassen, und auch jetzt kann deine Seele in ihm Ruhe finden. ICP2 93 3 Du wirst mit anderen Gläubigen auferstehen und ihn gemeinsam mit ihnen loben und preisen. Alles, was von dir erwartet wird, ist Vertrauen auf seine Liebe. Hab keine Angst! Jesus liebt dich. Jetzt bist du krank und schwach und musst leiden und jetzt hält er dich in seinen Armen wie ein liebender Vater sein Kind. Vertraue auf den, an den du glaubst. Hat er nicht dein ganzes Leben lang für dich gesorgt und dich geliebt? Vertraue auf seine wunderbaren Verheißungen! Brief 299, 1904. ICP2 93 4 Lasse die Schwermut nicht zu -- Während der Nacht habe ich in Gedanken mit dir gesprochen. Ich habe dir gesagt, wie froh ich darüber bin, dass du so gut untergebracht bist, in der Nähe des Sanatoriums. Lasse nicht zu, dass du schwermütig wirst, sondern gib dem tröstenden Einfluss des Heiligen Geistes Raum in deinem Herzen, damit du Frieden findest ... Liebe Schwester, wenn du Siege erringen willst, wende dich dem Licht zu, das die Sonne der Gerechtigkeit ausstrahlt. Rede über die Hoffnung, den Glauben und die Dankbarkeit gegenüber Gott. Sei fröhlich und hoffnungsvoll in Christus. Erziehe dich dazu, ihn zu loben. Das ist ein wunderbares Heilmittel für die Seele und den Körper. Brief 322, 1906. ICP2 94 1 Bedrückende Atmosphäre -- Wenn die Mitarbeiter Gottes, die zur Konferenz kommen, nervlich überlastet sind und niedergeschlagen, haben wir hier bald eine Stimmung, als ob eine dicke Nebeldecke den Himmel verdunkelt. Wir brauchen einen fröhlichen Glauben und müssen ausrufen: "Meine Seele lobet den Herrn und mein Geist freue sich über Gott, meinen Retter!" ICP2 94 2 Man muss die Gegenwart Christi spüren und darauf vertrauen, dass er die Dinge hier lenkt und das Schiff sicher in den Hafen begleitet. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir weder uns selbst noch eine andere Seele retten können. Wir haben nicht die Macht, einen Verlorenen zu retten. Christus ist unser Erlöser. Wir sind nur die Vermittler und sind in jedem Augenblick von Gott abhängig. Wir müssen seine Macht vor seinem auserwählten Volk und vor der Welt verherrlichen, damit sie seine wunderbare Erlösung durch sein Sühnopfer und sein Blut verstehen. Brief 19, 1892. ICP2 94 3 Ich bin nicht niedergeschlagen -- Ich bin zwar manchmal ziemlich irritiert und weiß nicht, was ich tun soll, aber ich bin nicht niedergeschlagen. Ich habe die feste Absicht, so viel Sonnenschein wie möglich in mein Leben zu bringen. Brief 127, 1903. ICP2 94 4 Ich habe manchmal viel Grund, traurig zu sein, aber ich bemühe mich darum, nicht entmutigend zu reden, denn es könnte sein, dass mich jemand hört, der ein trauriges Herz hat, und ich möchte nicht, dass er durch mich noch trauriger wird. Brief 208, 1903. ICP2 94 5 Glaube sieht durch die Dunkelheit -- Wenn ich auf die dunklen Wolken blicken würde, die Schwierigkeiten und Nöte, die ich in meiner Arbeit oft habe, hätte ich kaum noch für etwas anderes Zeit. Aber ich weiß, dass über den Wolken Licht und Herrlichkeit sind. ICP2 95 1 Mein Glaube sieht durch die Dunkelheit hindurch. Manchmal habe ich finanzielle Schwierigkeiten, aber ich mache mir um Geld keine Sorgen. Gott kümmert sich um diese Angelegenheiten. Ich tue, was ich kann, und wenn der Herr meint, dass es wichtig für mich ist, Geld zu haben, dann schickt er mir welches. Manuskript 102, 1901. ICP2 95 2 Glaube ist die Voraussetzung -- Als ich vor drei Jahren das Paradise Valley Sanatorium besuchte, sprach ich fast jeden Morgen um fünf Uhr vor den Mitarbeitern und dann zu einer späteren Stunde vor den Patienten. Unter den Patienten war ein Mann, der immer einen bedrückten Eindruck machte. Ich erfuhr, dass er an die Bibel glaubt, aber nicht so viel Glauben hatte, dass er die darin enthaltenen Verheißungen Gottes für sich in Anspruch nehmen konnte. ICP2 95 3 Jeden Morgen sprach ich mit den Patienten über den Glauben und forderte sie auf, das Wort Gottes für sich in Anspruch zu nehmen. Aber dieser bedauernswerte Mensch schien nicht fähig sich einzugestehen, dass er gläubig war. Ich sprach mit ihm allein und stellte ihm die Wahrheit aus jeder möglichen Sicht dar. Ich fragte ihn, ob er nicht daran glauben könne, dass Christus ihm helfen würde, weil er sein persönlicher Erlöser sei. Christus hat gesagt: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen." Matthäus 11,28.29. Macht euch kein eigenes Joch, sondern nehmt meines auf euch. ICP2 95 4 Als ich dann wieder fort musste, sprach ich noch einmal mit ihm. Ich sagte: "Nun, mein Freund, kannst du mir jetzt sagen, dass du gelernt hast, auf den Heiland zu vertrauen, der sich so sehr um jede einzelne Seele bemüht? Kannst und willst du dich jetzt ganz auf ihn verlassen? Kannst du mir, bevor ich gehe, bestätigen, dass du den Glauben an Gott gefunden hast?" ICP2 95 5 Er sah mich an und antwortete: "Ja, ich glaube, dass ich jetzt glauben kann." "Gott sei Dank!", antwortete ich ihm, und obwohl noch andere bei meinen Andachten anwesend waren, fühlte ich mich in diesem einen Fall reichlich entschädigt für meine Bemühungen. Manuskript 41, 1908. ICP2 96 1 Satan nicht in die Hände spielen -- Gehe nicht zu anderen mit deinen Schwierigkeiten und Versuchungen. Nur Gott kann dir helfen. Wenn du die Bedingungen erfüllst, die Gott an seine Verheißungen knüpft, werden sich diese Verheißungen in deinem Leben erfüllen. Wenn du einen klaren Standpunkt für Gott beziehst, wirst du nicht einmal himmelhoch jauchzend und dann wieder, wenn Schwierigkeiten und Versuchungen auftauchen, zu Tode betrübt sein. Du wirst nicht mit anderen über deine Zweifel und deine Niedergeschlagenheit reden. Du wirst nicht sagen: "Ich weiß nicht so recht ... ich bin nicht glücklich; ich bin mir nicht sicher, ob wir die Wahrheit haben." Du wirst nicht so reden, weil du einen festen Anker für deine Seele gefunden hast. ICP2 96 2 Wenn wir entmutigt und niedergeschlagen sind und darüber reden, hört Satan zu und freut sich diebisch, denn dann weiß er, dass er uns in seiner Gewalt hat. Satan kann nicht unsere Gedanken lesen, aber er kann sehen, wie wir uns verhalten, er hört, was wir sagen, und aufgrund seiner langen Menschenkenntnis kann er seine Versuchungen genau auf die Schwachpunkte unseres Charakters zuschneiden. Und wie oft geben wir ihm Gelegenheit, einen Sieg über uns zu erringen! Wie wichtig ist es da, dass wir auf unsere Worte und unser Verhalten achten! Wie stark könnten wir sein, wenn unsere Worte immer so wären, dass wir uns damit am Tag des Gerichts nicht zu schämen brauchten. Dann werden wir sie ganz anders bewerten als zu der Zeit, als wir sie ausgesprochen haben. The Review and Herald, 27. Februar 1913. ICP2 96 3 Jesus versteht das Gefühl der Verzweiflung -- Glaube und Hoffnung waren gegen Ende des Todeskampfes Christi am Kreuz erschüttert, weil sich Gott von ihm zurückgezogen und er nicht mehr das Gefühl hatte, als geliebter Sohn angenommen zu sein. Der Erlöser der Welt musste sich dann auf die Erfahrungen verlassen, aus denen er bis dahin Kraft geschöpft hatte. Er musste daran glauben, dass Gott seinen Mitarbeiter angenommen hatte und mit seiner Arbeit zufrieden war. Nur durch den Glauben konnte er während seines Todeskampfes auf die Verheißungen Gottes vertrauen, dem er immer freudig gehorchte. Nirgends war ein Lichtstrahl der Hoffnung zu erkennen, überall herrschte eine bedrückende Stimmung, und mitten in dieser schrecklichen Finsternis leerte der Erlöser den geheimnisvollen Becher bis zur bitteren Neige. Ohne Hoffnung und Zuversicht in den Sieg, den er erringen sollte, ruft er mit lauter Stimme aus: "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" Er kennt das Wesen seines Vaters, seine Gerechtigkeit, seine Barmherzigkeit und seine große Liebe und lässt sich einfach in seine Hände fallen. Die Natur ist in Aufruhr und mittendrin hört die staunende Menge die letzten Worte des Mannes auf Golgatha. Testimonies for the Church II, 210.211 (1869). ICP2 97 1 Gott hat sich nicht verändert -- Das Gefühl der Gewissheit ist eine gute Sache und wir sollten Gott dafür preisen. Wenn wir niedergeschlagen sind, dürfen wir jedoch nicht glauben, Gott habe sich geändert, sondern sollten ihn genauso loben, weil wir auf sein Wort vertrauen und nicht auf Gefühle. Der Bund, den du mit Gott geschlossen hast, ist ein Bündnis des Glaubens und nicht der Gefühle, denn Gefühle sind abhängig von äußeren Umständen. Brief 42, 1890; Our High Calling 124. ICP2 97 2 Nicht über Zweifel sprechen -- Es ist Christi Verdienst und es geschieht durch seine Gerechtigkeit, die durch den Glauben auf uns übertragen wird, wenn wir einen vollkommenen christlichen Charakter entwickeln können. Unsere täglichen und stündlichen Bemühungen geschehen unter der Vorgabe des Apostels: "Lasst uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens." Wenn wir das tun, wird unser Verstand klarer, unser Glaube größer und unsere Hoffnung sicherer, und wir sind so beeindruckt vom Anblick seiner Reinheit und Liebenswürdigkeit und von dem Opfer, das er gebracht hat, damit wir wieder mit Gott in Einklang leben können, dass uns gar nicht in den Sinn kommt, über Zweifel und Entmutigung zu sprechen. Testimonies for the Church V, 744 (1889). ICP2 98 1 Wahre Christen und Niedergeschlagenheit -- Ein wahrer Christ lässt nicht zu, dass irdische Dinge seine Seele von Gott abwenden. Die Gebote Gottes üben einen bestimmenden Einfluss auf seine Gefühle und Taten aus. Wenn alle, die nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit streben, immer bereit wären, die Werke Christi zu tun, wie viel einfacher wäre der Weg zum ewigen Leben! Der Segen Gottes würde in eure Seelen fließen und das Lob Gottes wäre beständig auf euren Lippen. Dann würdet ihr Gott aus Grundsatztreue dienen. Vielleicht hättet ihr nicht immer freudige Gefühle und manchmal würden am Horizont Wolken aufziehen und eure Erfahrung verdunkeln, aber die Hoffnung eines Christen ist nicht auf den Sand von Gefühlen gebaut. Wer aus Grundsatztreue handelt, wird die Herrlichkeit Gottes über den Schatten erkennen und ruht in der sicheren Verheißung. Er lässt sich nicht so leicht davon abbringen, Gott zu ehren, wenn es auch noch so dunkel zu sein scheint. Widrig- und Schwierigkeiten sind nur eine Gelegenheit für sie, die Ernsthaftigkeit ihres Glaubens und ihre Liebe zu beweisen. ICP2 98 2 Wenn sich Niedergeschlagenheit in der Seele ausbreitet, ist das kein Zeichen dafür, dass Gott sich verändert hat. Er ist derselbe, "gestern, heute und in Ewigkeit". Wenn ihr euch der Liebe Gottes sicher seid, wenn ihr die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in eurem Leben spürt, braucht ihr euch auch nicht verlassen zu fühlen, wenn dunkle Wolken über eure Seele hinwegziehen. Euer Glaube muss die Schwermut durchbrechen. Eure Augen müssen nur auf eins gerichtet sein und das Licht wird euch erfüllen. Ihr müsst euch den Reichtum der Gnade Christi vor Augen halten. Verschließt die Lehren, die ihr durch seine Liebe bekommt, in euch wie einen Schatz und entwickelt einen Glauben, der wie Hiob sagen kann: "Was mir auch geschieht, ich vertraue auf Gott." Nehmt die Verheißungen Gottes in Anspruch und erinnert euch, welche Erfahrungen ihr und alle seine Diener früher schon mit ihm gemacht habt. "Denen, die Gott lieben, werden alle Dinge zum Rechten dienen." The Review and Herald, 24. Januar 1888. ------------------------Kapitel 53: Positive und negative Art der Auseinandersetzung ICP2 99 1 Übereinstimmung mit Gott führt zur Einigkeit -- Gott ist die Verkörperung des Wohlwollens, der Barmherzigkeit und der Liebe. Wenn wir in einer echten Beziehung mit ihm leben, können wir untereinander nicht uneins sein. Wenn sein Geist die Herzen regiert, wird das Harmonie, Liebe und Einigkeit bewirken. Bei den Kindern Satans sehen wir das Gegenteil. Neid, Hader und Eifersucht sind sein Werk. Im Namen meines Herrn frage ich die bekennenden Nachfolger Christi: Welche Frucht bringt ihr hervor? Testimonies for the Church V, 28 (1882). ICP2 99 2 Differenzen säen und ernten -- Wer Hader und Streit ausstreut, erntet in seiner eigenen Seele eine tödliche Frucht. Schon allein die Tatsache, dass jemand bei anderen nach Bösem sucht, bewirkt Böses in ihm selbst. The Ministry of Healing 492 (1905). ICP2 99 3 Satan hat seine helle Freude an Zank und Streit -- Satan ist ständig auf der Lauer, um Misstrauen, Feindschaft und Bosheit unter Gottes Volk zu bringen. Oft werden wir versucht zu glauben, dass unsere Rechte verletzt wurden, obwohl es dazu keinen echten Anlass gibt ... Zank und Streit und gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen Glaubensgeschwistern sind eine Schande für die Sache der Wahrheit. Wer sich so verhält, setzt die Gemeinde dem Spott ihrer Feinde aus und die Mächte der Finsternis triumphieren. Damit erneuern sie die Wunden Christi und setzen ihn der öffentlichen Schande aus. Testimonies for the Church V, 242.243 (1882). ICP2 100 1 Auseinandersetzungen führen zum Streit -- Eine besonders hinterhältige Methode Satans ist es, Meinungsverschiedenheiten zu provozieren, damit gestritten wird, ohne dass es zu einem Ergebnis führt. Er weiß genau, dass er damit die Gedanken beschäftigen kann und viel Zeit verloren geht. Die Streitbereitschaft erhöht sich und die Glaubensüberzeugung wird bei vielen verdrängt. Stattdessen setzen sie sich mit Meinungsverschiedenheiten, Beschuldigungen und Vorurteilen auseinander und das verschließt die Tür für die Wahrheit. The Review and Herald, 11. September 1888; Evangelism 155 (1946). ICP2 100 2 Streit unter den Gemeindegliedern verzögert die Wiederkunft -- Der Einzug der Israeliten in das Land Kanaan verzögerte sich um vierzig Jahre wegen ihrer rebellischen Haltung, ihres Unglaubens und Murrens ... Es liegt an dem Unglauben, der Weltlichkeit, der mangelnden Hingabe und dem Zank und Streit unter dem bekennenden Volk Gottes, dass wir es so viele Jahre in dieser Welt des Leides und der Sünde aushalten müssen. Manuskript 4, 1883; Evangelism 696 (1946). ICP2 100 3 Keine Zeit für Zank und Streit -- Wie sich Menschen, die sich zum Herrn bekennen, mit so wenig zufrieden geben können! Sie opfern ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit für Differenzen untereinander. Wenn sie wirklich daran interessiert wären, dem Herrn zu dienen, würden sie nicht streiten wie eine Schar unerzogener Kinder. Jeder wäre mit seinen Aufgaben beschäftigt. Jeder würde seine Pflicht erfüllen und mit Herz und Seele als Missionar für das Kreuz Christi arbeiten ... Die Mitarbeiter könnten sich in ihrem Dienst auf die Gebete und das Mitgefühl einer erweckten Gemeinde stützen. Wenn die Gemeinden die Anweisungen Christi akzeptieren würden, hätten sie keine Zeit für Zank und Streit. The Review and Herald, 10. September 1903. ICP2 100 4 Lasst über Kleinigkeiten keinen Streit aufkommen. Der Geist der Liebe unseres Herrn Jesu Christi wird die Herzen aneinander binden, wenn jeder sein Herzensfenster himmelwärts öffnet und es gegen die Welt verschließt. Brief 183, 1899. ICP2 101 1 Streit beilegen -- Die Macht der Gnade Christi bewirkt mehr für eine Seele als alle Auseinandersetzungen eines ganzen Lebens. Durch die Kraft der Wahrheit erledigen sich viele Dinge und alte Streitigkeiten werden beigelegt, weil es etwas Besseres gibt. Der großartige Grundsatz "Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen" lässt sich viel besser verwirklichen, wenn alle, die an Christus glauben, Mitarbeiter Gottes werden. Dann werden alle diese Kleinigkeiten, über die das Wort Gottes keine letztgültige Auskunft gibt, auf denen manche aber herumhacken, unwichtig. Brief 183, 1899. ICP2 101 2 Streit drängt in die Defensive -- In seinem Umgang mit Thomas erteilte Jesus seinen Nachfolgern eine Lehre. Sein Beispiel zeigt uns, wie wir mit Menschen umgehen müssen, deren Glauben schwach ist und die ihre Zweifel offen zugeben. Jesus überschüttete Thomas nicht mit Vorwürfen und er ließ sich nicht auf eine Auseinandersetzung ein. Er offenbarte sich dem Zweifler. Thomas war nicht sehr zugänglich, als er seine Bedingungen zu glauben stellte, aber Jesus beseitigte mit seiner rücksichtsvollen Art und seiner großzügigen Liebe alle Barrieren. Unglauben kann man selten mit Streit überwinden, denn dadurch wird man in die Defensive gedrängt und sucht nach neuen Gründen. Lasst einfach Jesus sich in seiner Liebe als den gekreuzigten Heiland offenbaren, und viele, die einmal unwillig waren, werden wie Thomas ausrufen: "Mein Herr und mein Gott!" The Desire of Ages 808 (1898). ICP2 101 3 Nicht mit Kranken streiten -- Am Bett eines Kranken sollte man Streit und Auseinandersetzungen vermeiden, stattdessen den Leidenden auf den Einen hinweisen, der bereit ist allen zu vergeben, die sich im Glauben an ihn wenden. Einem Menschen, der zwischen Leben und Tod schwebt, muss man ruhig und feinfühlig begegnen. The Ministry of Healing 120 (1905). ICP2 101 4 Streit lohnt sich nicht -- Wir sind nicht dazu berufen, uns auf Streitgespräche mit Leuten einzulassen, die falsche Lehren vertreten. Ein solcher Streit lohnt sich nicht. Christus ließ sich nie darauf ein. "Es steht geschrieben" war die Waffe des Erlösers der Welt. Auch wir müssen uns an das Wort halten und Christus und seinen Boten Gelegenheit geben zu bezeugen. Wir wissen, dass ihr Zeugnis der Wahrheit entspricht. Life Sketches of Ellen G. White 93 (1915). ICP2 102 1 Streit besänftigt nur selten -- Die vielen Predigten, in denen nur argumentiert wird, haben nur selten einen besänftigenden Einfluss auf die Seele. Brief 15, 1892; Evangelism 172 (1946). ICP2 102 2 Ein positives Verhalten bewirkt mehr -- Ein streitbarer Geist ist nicht wünschenswert, denn abfällige Reden über andere bewirken nichts Gutes. Die beste Möglichkeit, falsche Lehren abzuschaffen, besteht darin, die Wahrheit zu predigen. Haltet euch an das Positive und überlasst es der wunderbaren Wahrheit des Evangeliums, die Macht des Bösen zu brechen. Benehmt euch liebevoll und mitfühlend gegen die Irrenden und versucht ihre Herzen zu gewinnen. Brief 190, 1902; Evangelism 304 (1946). ICP2 102 3 Auseinandersetzungen, die hellhörig machen -- In jedem Zeitalter wurden Gottes auserwählte Botschafter geschmäht und verfolgt. Aber durch ihre Schwierigkeiten wurde das Wort Gottes weiterverbreitet. Jeder Mitarbeiter Gottes muss in ihre Reihen eintreten und die gleiche Aufgabe erfüllen, wohl wissend, dass die Feinde der Wahrheit niemals etwas gegen sie ausrichten können, sondern sie mit ihren Anschlägen nur fördern. Gott möchte, dass die Wahrheit öffentlich bekannt und dadurch überprüft und diskutiert wird, auch wenn es dabei zu Angriffen kommt. Die Menschen müssen zum Nachdenken gebracht werden. Jede Auseinandersetzung, jeder Angriff, alle Bemühungen, die Freiheit des Gewissens einzuschränken, sind Maßnahmen Gottes, um die Schlafenden aufzuwecken. Thoughts from the Mount of Blessing 33 (1896). ICP2 102 4 Kinder werden durch elterlichen Streit negativ beeinflusst -- Die Eltern sind weitgehend dafür verantwortlich, welche Atmosphäre in ihrer Familie herrscht. Wenn Vater und Mutter sich streiten, werden die Kinder davon beeinflusst und benehmen sich genauso. Sorgt in eurer Familie für eine angenehme, rücksichtvolle Atmosphäre. Wenn ihr euch auseinander gelebt und nicht wie Christen gegeneinander verhalten habt, bekehrt euch, denn den Charakter, den ihr in der Gnadenzeit entwickelt, werdet ihr haben, wenn Christus wiederkommt. Brief 18, 1891; The Adventist Home 16. ICP2 103 1 Streit verursacht Schwierigkeiten -- Es liegt an euch, ob ihr ein glückliches Familienleben habt oder nicht. Ihr könnt selbst bestimmen, ob eure gemeinsame Zukunft glücklich oder unglücklich verlaufen wird. Bei jedem von euch müssen noch die scharfen Kanten eures Charakters abgeschliffen werden, und ihr müsst lernen, nur solche Worte zu reden, für die ihr euch am Tag des Gerichts nicht zu schämen braucht ... Ihr könnt über Kleinigkeiten streiten, die es nicht wert sind und unnötige Schwierigkeiten verursachen. Der Weg der Gerechten aber ist friedlich und so klar erkennbar, dass ein demütiger, gottesfürchtiger Mensch ihn ohne Umwege und ohne zu stolpern gehen kann. Es ist ein schmaler Weg, aber es können ihn Menschen unterschiedlichsten Temperaments gut nebeneinander gehen, wenn sie dem Herrn ihrer Erlösung folgen. Testimonies for the Church IV, 502.503 (1880). ICP2 103 2 Zetern und Schimpfen rufen Auflehnung hervor -- Harte, ärgerliche Worte haben ihren Ursprung nicht im Himmel. Zetern und Schimpfen sind nicht hilfreich, sondern bewirken in der menschlichen Seele die schlimmsten Gefühle. Wenn deine Kinder Unrecht tun und rebellisch sind und du versucht bist, hart zu reagieren, dann warte erst einmal ab. Gib ihnen die Möglichkeit, nachzudenken, und deinem Ärger die Gelegenheit, abzukühlen. Wenn du freundlich und feinfühlig mit deinen Kindern umgehst, werdet ihr den Segen Gottes empfangen. Und glaubst du, dass es am Tag des Gerichts jemandem Leid tun wird, dass er mit seinen Kindern freundlich und geduldig umgegangen ist? Manuskript 114, 1903; Child Guidance 246. ICP2 104 1 Die Nähe zu Christus bewirkt Einigkeit -- Die Ursache für Uneinigkeit und Missstimmungen in Familien und in der Gemeinde ist die Trennung von Christus. Wenn wir Christus nahe kommen, gelingt es uns auch, einander nahe zu kommen. Das Geheimnis der Einigkeit in der Gemeinde ist nicht eine geschickte Diplomatie, gutes Management oder übermenschliche Bemühungen, Schwierigkeiten beizulegen, wenngleich wir uns darum wirklich bemühen sollten, sondern die Einigkeit in Christus. ICP2 104 2 Stellt euch einen großen Kreis vor, von dessen Rand viele Linien auf die Mitte zulaufen. Je näher sie der Mitte kommen, desto geringer wird auch der Abstand der Linien zueinander. So ist das auch im christlichen Leben. Je mehr wir uns Christus nähern, desto näher kommen wir einander. Gott wird verherrlicht, wenn sein Volk in Frieden miteinander lebt. Brief 49, 1904; The Adventist Home 179. ICP2 104 3 Vertrauen zwischen den Eltern ist wichtig -- Zwischen einem Elternpaar sollte absolutes Vertrauen herrschen. Beide zusammen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und gemeinsam das Beste für ihre Kinder anstreben. Sie dürfen sich niemals in Gegenwart der Kinder gegenseitig kritisieren oder die Pläne des anderen in Frage stellen. Die Mutter muss sorgfältig darauf achten, dass sie die Erziehungsaufgabe des Vaters nicht erschwert, und der Ehemann muss seiner Frau beistehen, sie klug beraten und liebevoll unterstützen. The Ministry of Healing 393.394 (1905). ICP2 104 4 Einer Meinung sein -- Wenn Eltern nicht einer Meinung sind, sondern gegeneinander arbeiten, befindet sich die Familie in einem schlechten Zustand, denn weder die Mutter noch der Vater kann auf diese Weise von seinen Kindern Achtung und Vertrauen erwarten. Beides ist jedoch eine Voraussetzung für ein ordentliches Familienleben ... Kinder erkennen Mängel in den Regeln und Vorschriften eines Haushalts sehr schnell, besonders wenn es sich um Erziehungsfragen handelt. The Review and Herald, 13. März 1894; The Adventist Home 312. ICP2 105 1 Freundliche Familienatmosphäre -- Du hast kein Recht, Missstimmung in der Familie zu verbreiten, indem du deine Kinder ständig kritisierst und sie wegen Kleinigkeiten streng bestrafst. Gegen wirkliches Unrecht muss man eine klare Stellung beziehen, damit die Kinder die Sünde, die darin steckt, erkennen und begreifen, weshalb so etwas nicht wieder geschehen darf. Aber man darf Kindern nicht das Selbstvertrauen zerstören und sie in einen hoffnungslosen seelischen Zustand versetzen, sondern muss ihnen das Gefühl vermitteln, dass man darauf vertraut, dass sie es besser machen können. Kinder sind durchaus bereit zu gehorchen und sich richtig zu verhalten, aber man muss ihnen dabei helfen. The Signs of the Times, 10. April 1884; Child Guidance 279. ICP2 105 2 Frieden in der Gemeinde -- Wenn in unseren Familien Frieden herrscht, herrscht auch Frieden in der Gemeinde. Wenn die positive Familienatmosphäre in die Gemeinde hineingetragen wird, ist es möglich, dass die Gemeindeglieder freundlich miteinander umgehen. Streitereien hören auf und man wird sich mit christlicher Höflichkeit begegnen. Die Welt wird merken, dass sie Gemeinschaft mit Jesus haben, und von ihm lernen. Welch einen hervorragenden Eindruck die Gemeinde auf die Welt machen könnte, wenn alle ihre Mitglieder ein wirklich christliches Leben führen würden! Manuskript 60, 1903; Child Guidance 549. ICP2 105 3 Der Tod verändert die Gefühle -- Es ist erstaunlich, wie sich die Gefühle verändern, wenn ein Mensch die Augen schließt! Wenn man ihm die Hände auf der still gewordenen Brust faltet, sind plötzlich alle Meinungsverschiedenheiten vergessen, man ist nicht mehr ärgerlich und alles, was einem der Tote angetan hat, ist vergeben und vergessen. Wie viele gute Worte werden über einen Toten gesprochen! Und man erinnert sich an alles, was er in seinem Leben Gutes getan hat. Jetzt wird er großzügig gelobt und gepriesen, aber seine Ohren hören und sein Herz spürt nichts mehr ... Viele müssen am Grab stehen und sich beschämt und traurig an all die bösen Worte und lieblosen Taten erinnern, die sie dem Menschen, der nun für immer von ihnen gegangen ist, angetan haben. ICP2 106 1 Lasst uns jetzt für Liebe und Freundlichkeit in unserem Leben sorgen! Lasst uns jetzt rücksichtsvoll, dankbar, geduldig und fürsorglich miteinander umgehen! Lasst uns mit den lebendigen Brüdern und Schwestern so umgehen, wie es mit den Sterbenden und Toten allgemein üblich ist! Testimonies for the Church V, 490 (1889). ICP2 106 2 Kein Streit im Himmel -- Keiner, auch wenn er in der gegenwärtigen Wahrheit gegründet ist, sollte von sich glauben, dass er keine Fehler macht. Aber wenn man Fehler macht, muss man auch bereit sein sie zu korrigieren, und dabei sollten wir alles vermeiden, was zu Streit und Meinungsverschiedenheiten führen kann, denn wir möchten alle in den Himmel kommen und dort wird es keinen Streit geben. The Review and Herald, 8. August 1907; Counsels on Health 244. ICP2 106 3 Mehr Liebe und weniger Kritik sind nötig -- Es wird immer unterschiedliche Ansichten geben, denn wir können nicht alle gleichgeschaltet denken. Herkunft und kulturelle Unterschiede müssen berücksichtigt werden, weil man sich sonst wegen Kleinigkeiten streitet. Christi Mitarbeiter müssen sich gegenseitig freundliche Sympathie und Liebe entgegenbringen. Keiner sollte auf seiner Meinung beharren und glauben, dass er der Einzige ist, dem Gott Verstand gegeben hat. Christliche Nächstenliebe bezieht sich auf eine Menge Dinge, die uns an anderen stören und die wir als Fehler ansehen. Wir brauchen sehr viel mehr Liebe und weniger Kritikbereitschaft. Wenn der Heilige Geist in den Herzen der Prediger und Mitarbeiter wirkt, wird in ihrem Leben die Sanftmut und die Liebe Christi erkennbar sein. Brief 183, 1899. ICP2 106 4 Nicht angreifen -- Manche unserer Glaubensbrüder haben viele Dinge geschrieben oder gesprochen, die als Widerspruch gegen die Regierung und gegen das Gesetz ausgelegt werden könnten. Es ist jedoch ein Fehler, wenn wir uns so darstellen, dass es Missverständnisse geben kann. Es ist auch nicht klug, die Regierung oder ihre Vertreter zu kritisieren. Es ist nicht unsere Aufgabe, einzelne Menschen oder öffentliche Ämter anzugreifen. Wir sollten sehr vorsichtig sein, damit wir nicht als Widersacher staatlicher Autorität angesehen werden. Wenn wir auch einen "Angriff" ausführen sollen, darf unsere einzige Waffe nur das "So spricht der Herr" sein. Unsere Aufgabe ist es, ein Volk vorzubereiten auf den großen Tag des Herrn, und wir dürfen uns davon nicht durch Auseinandersetzungen und Streitereien mit Menschen, die nicht das Gleiche glauben wie wir, ablenken lassen. Testimonies for the Church VI, 394 (1900). ICP2 107 1 Begegnung mit Unglauben und falschen Lehren -- Es wurde mir gezeigt, dass böse Engel als gläubige Menschen getarnt in unseren Reihen arbeiten werden, um Unglauben auszusäen. Lasst euch davon nicht entmutigen, sondern arbeitet mit Gottes Hilfe und ehrlichem Herzen gegen diese satanischen Mächte. Sie werden sich in unsere Versammlungen einschleichen, nicht weil sie sich davon Segen erwarten, sondern weil sie dem Geist Gottes entgegenwirken wollen. Greift keine Bemerkungen auf, die nicht den Verheißungen Gottes entsprechen und zu denen ihr nicht "Ja und Amen" sagen könnt in Jesus Christus. Wir sollten uns niemals mit den Reden abgeben, die menschliche Lippen reden zur Unterstützung der bösen Engel, sondern nur die Worte Christe wiederholen. Brief 46, 1909. ------------------------Kapitel 54: Geistige Überforderung ICP2 108 1 Wir dürfen unser Gehirn nicht überlasten -- Ich glaube ganz fest daran, dass der Herr meine Gebete erhört. Und dann gehe ich an die Arbeit und erwarte die Erhörung meiner Gebete, denn ich bin davon überzeugt, dass der Herr sie selbst formuliert hat. Ich bin guten Mutes. Wir dürfen uns nicht geistig überanstrengen, sondern müssen mit der Kraft, die uns der Herr gibt, sinnvoll umgehen. Wenn wir diese Kraft vorzeitig erschöpfen, können wir im Notfall nicht mehr darauf zurückgreifen. Brief 150, 1903. ICP2 108 2 Eine kluge Auswahl unserer geistigen Nahrung ist wichtig -- Die Ansammlung von zu vielen Büchern zum Studium baut oft zwischen Gott und den Menschen eine Wissensmauer auf, die den Geist nur schwächt und ihn unfähig macht, das bisher Gelernte richtig aufzunehmen. Das Gehirn bekommt "Verdauungsstörungen". Bei dem großen Angebot an Literatur ist Weisheit erforderlich, wenn der Mensch eine kluge Auswahl treffen soll. Er braucht Worte des Lebens, damit er das "Fleisch des Sohnes Gottes essen und sein Blut trinken kann". Testimonies for the Church VII, 205 (1902). ICP2 108 3 Wirkt lebensverkürzend -- Denen, die brauchbare Mitarbeiter im Werk Gottes werden möchten, habe ich zu sagen: Wenn ihr euch geistig überanstrengt, weil ihr glaubt, ständig lernen zu müssen, damit ihr eine gute geistliche Grundlage bekommt, ist das falsch. Ihr müsst eure Meinung und eure Arbeitsweise sofort ändern und sorgfältiger mit euren Kräften haushalten, denn viele werden aufgrund von Überanstrengung vorzeitig sterben. Counsels to Parents, Teachers, and Students 296 (1913). ICP2 109 1 Geistige Überanstrengung raubt die Lebenskraft -- Die Fähigkeit, sich auf ein Thema zu konzentrieren und alles andere auszuschließen, ist in gewisser Hinsicht eine gute Sache, aber wenn man zu einseitig ist, werden immer nur die gleichen Organe gefordert und letztlich überfordert. Wenn die Belastung zu groß wird, kann man nicht mehr das Beste leisten. Ein Teil der Organe wird überfordert, während der andere Teil brachliegt. Das schadet dem Gehirn und als Folge davon wird das Leben verkürzt. Testimonies for the Church III, 34 (1872). ICP2 109 2 Überforderung des Geistes öffnet die Tür für die Versuchung -- Schüler und Studenten, die nur geistige Arbeit leisten und sich in geschlossenen Schulräumen aufhalten, schaden ihrer Gesundheit. Das Gehirn ist überlastet und Satan kann sich mit einer Menge verschiedener Versuchungen an sie heranmachen. Er sagt ihnen, dass es gut sei, wenn sie sich ein wenig Abwechslung gönnen mit verbotenen Dingen und dabei ein wenig Dampf ablassen. Wenn sie nachgeben, schaden sie sich selbst und auch anderen. Das geschieht, wenn sie sich nur im Sport austoben. Ihr Geist ist aktiv und sie kommen auf die dümmsten Streiche und jemand muss dafür sorgen, dass die Dummheiten, die sie durch die Versuchung angerichtet haben, wieder gutgemacht werden. Brief 103, 1897. ICP2 109 3 Geistige Überanstrengung verursacht krankhafte Phantasie -- Die richtige Methode wurde mir gezeigt: Neben dem Lernen müssen Schüler auch körperlich und seelisch gefordert werden. Alle ihre Kräfte müssen zum Einsatz kommen. Es ist falsch, nur immer geistig zu arbeiten. Ich wünschte, ich könnte euch genau vermitteln, was ich meine. Wenn man nur geistig arbeitet, verursacht das eine krankhafte Phantasie und führt zu Ausschweifungen. Fünf Jahre einer solchen Ausbildung sind weniger wert als ein Jahr einer Ausbildung, in der alle Kräfte gefordert werden. Brief 76, 1897. ICP2 110 1 Überforderung des Gehirns bewirkt nichts Gutes -- Überfordert nicht euer Gehirn! Wenn man zu viel lernt, wird das Gehirn sehr stark durchblutet und übererregt. Ein sicheres Ergebnis davon sind schlechte Gedanken und Taten, weil das Nervensystem überreizt ist. Die körperlichen und geistigen Kräfte werden negativ beeinflusst und der Tempel des Heiligen Geistes wird verunreinigt. Die unrechten Praktiken werden weiter verbreitet und welch verheerende Folgen das hat, kann man kaum abschätzen. Ich habe den Eindruck, dass es notwendig ist, offen über diese Tatsachen zu sprechen. Brief 145, 1897. ICP2 110 2 Kopf und Herz brauchen Ruhepausen (Empfehlung an einen überlasteten Prediger) -- Halte den Zugang des Heiligen Geistes frei und lasse dich nicht ablenken. Was auch geschieht, halte deinen Geist klar auf Gott gerichtet und lasse dich in keiner Weise durcheinander bringen. Als ich im Traum mit dir sprach, sah ich, dass du geistig überlastet bist, und ich sagte zu dir: "Wirf deine Sorgen auf den Herrn, denn er sorgt für dich. Lege deine Sorgen und Belastungen auf den, der die Last für dich auf sich nimmt. Der Friede Christi ist mehr wert als alles andere!" ... ICP2 110 3 Ich warne dich: "Sei vorsichtig!", und ich bitte dich: "Überfordere dich nicht! Mache dich frei von den Belastungen und Sorgen, die dich davon abhalten, deinem Kopf und deinem Herzen Ruhe zu gönnen. Bedenke, dass es nicht deine Sache ist, Dinge zu entscheiden, die die Ewigkeit betreffen!" Brief 19, 1904. ICP2 110 4 Krankheit durch geistige Überanstrengung -- Menschen, die aufgrund geistiger Überanstrengung krank geworden sind, brauchen vor allen Dingen Ruhe von ihren belastenden Gedanken, aber sie sollten nicht glauben, dass es nun gefährlich wäre, überhaupt noch zu denken. Viele neigen dazu, ihren Zustand als schlimmer anzusehen, als er tatsächlich ist. Eine solche Einstellung sollte nicht gefördert werden, weil sie die Genesung behindert. ICP2 110 5 Prediger, Lehrer, Studenten und andere Geistesarbeiter werden oft aus Gründen der geistigen Überlastung krank, weil sie keinen körperlichen Ausgleich haben. Was diese Menschen brauchen, ist mehr Bewegung. Gute Lebensgewohnheiten (Verzicht auf Alkohol und andere Aufputschmittel) und ausreichende körperliche Bewegung würde ihnen die geistige und körperliche Kraft geben, ihre Belastung durchzuhalten. The Ministry of Healing 238 (1905). ICP2 111 1 Ausgewogenheit zwischen geistiger und körperlicher Belastung ist wichtig -- Unsere körperliche Kraft hängt davon ab, wie wir mit unserem Körper umgehen. Wenn wir die meiste Zeit nur geistige Arbeit leisten, werden die entsprechenden Organe ermüden und an Frische verlieren und auch die körperliche Kraft lässt nach. Das Gehirn wird übererregt, wenn es ständig gefordert wird, und die Muskeln werden schwach, weil sie unterfordert sind. Die körperliche Kraft wird sichtbar geringer und das wirkt sich auch auf die geistigen Fähigkeiten aus. Soweit möglich, sollte man versuchen zwischen der geistigen und der körperlichen Belastung ein ausgewogenes Verhältnis zu erhalten. Das ist wichtig für die Gesundheit des gesamten Organismus. Brief 53, 1898. ------------------------Kapitel 55: Leid ICP2 112 1 Nicht Gott verursacht Leid -- Zeige auf, dass Gott nicht der Verursacher von Leid und Schmerz ist, sondern dass der Mensch durch Unwissenheit und Sünde diese Umstände selbst über sich gebracht hat. Testimonies for the Church VI, 280 (1900). ICP2 112 2 Die Sünde verursacht Leid -- Seit 6000 Jahren übertreten die Menschen die Gesetze Gottes und das hat Krankheit, Leid und Tod zur Folge. Und je näher wir dem Ende der Zeit kommen, desto mächtiger werden Satans Versuchungen auf dem Gebiet des Appetits und es wird immer schwieriger, dagegen anzukämpfen. Testimonies for the Church III, 492 (1875). ICP2 112 3 Schmerzen und Leid sind der Protest der Natur -- Viele übertreten durch ihre Lebensweise die Gesetze der Gesundheit. Sie begreifen nicht, dass sich ihre Ernährungs-, Trink- und Arbeitsgewohnheiten auf ihre Gesundheit auswirken. Sie denken nicht darüber nach, bis die Natur durch Schmerzen und Leiden gegen den Missbrauch, der mit ihr getrieben wurde, protestiert. Wenn sich die Leidenden wenigstens dann richtig verhalten und auf natürliche Heilmittel zurückgreifen würden! Durch Wasser und gesunde Ernährung bekäme die Natur die Hilfe, die sie brauchte und schon immer nötig gehabt hätte. Wenn die Lebensweise so verändert wird, kann der Patient in der Regel genesen, ohne entkräftet zu sein. Healthful Living 61 (1865); Selected Messages II, 451. ICP2 113 1 Unmäßigkeit verursacht Leid -- Viele sind so verstrickt in ihrem unmäßigen Lebenswandel, dass sie auf ihre Ausschweifungen auf keinen Fall verzichten würden. Lieber opfern sie ihre Gesundheit und finden sich damit ab, dass sie frühzeitig sterben müssen. Und viele haben keine Ahnung davon, dass zwischen ihren Ess- und Trinkgewohnheiten und ihrem Gesundheitszustand eine Beziehung besteht. Könnte man diese Menschen aufklären, brächten sie vielleicht die Kraft auf, ihren Appetit nicht mehr so wichtig zu nehmen und sich gesünder und nicht mehr so üppig zu ernähren. Sie könnten sich dadurch selbst eine Menge Leid ersparen. Spiritual Gifts IVa, 130 (1864); Counsels on Diet and Foods 158. ICP2 113 2 Die Genesung ist oft ein schmerzhafter Prozess -- Oft verursacht es Schmerzen, wenn Körperteile, die bislang vernachlässigt wurden, wieder bewegt werden. Testimonies for the Church III, 78 (1872). ICP2 113 3 Die geistige Einstellung verstärkt oft das Leid (eine persönliche Botschaft) -- Weil dir das Vergnügen bereitet, hast du zu viel gelesen und dich zu wenig bewegt. Wenn du zu mehr körperlicher Arbeit bereit gewesen wärst und dich gesünder ernährt hättest, wäre dir viel Leid erspart geblieben. Einen Teil deines Leidens bildest du dir ein. Wenn du dich zusammengenommen hättest und nicht so wehleidig gewesen wärst, hättest du auch keine Nervenkrämpfe bekommen. Drehe dich nicht ständig um dich selbst, sondern kümmere dich um deinen Haushalt und sieh zu, dass du alles in Ordnung hältst und hübsch und geschmackvoll einrichtest. Testimonies for the Church II, 434 (1870). ICP2 113 4 Leidende neigen zur Ungeduld -- Leidende sollten alles, was sie selbst können, selbst tun und nicht andere damit belasten. Es sollte ihnen ein Anliegen sein, die Ursache ihres Leidens zu beseitigen. Fastet kurze Zeit und gebt dem Magen Gelegenheit, sich zu erholen. Senkt das Fieber durch vernünftige Wasseranwendungen und unterstützt die Natur in ihren Bemühungen, den Körper von der Krankheit zu befreien. ICP2 114 1 Aber Leidende werden im Allgemeinen schnell ungeduldig. Sie sind nicht gewillt, ein wenig zu verzichten und vorübergehend etwas zu hungern. Außerdem sind sie nicht bereit abzuwarten und dem natürlichen Heilungsprozess seinen Lauf zu lassen Sie möchten sofort gesund werden und nehmen deswegen starke Medikamente. Healthful Living 60 (1865); Selected Messages II, 450.451. ICP2 114 2 Leid, gegen das wir nichts tun können -- Es gibt Menschen, die ein reines, gewissenhaftes Leben führen und trotzdem leiden müssen. Es gibt Krankheiten, gegen die wir nichts tun können. An Appeal to Mothers 23 (1864); Child Guidance 445. ICP2 114 3 Leid bleibt Christus nicht verborgen -- Es ist ein wunderbarer Gedanke, dass Jesus über alles Leid und über alle Schmerzen, die wir ertragen müssen, Bescheid weiß. Alles, was wir erleiden müssen, hat auch er durchlitten. Manche unserer Freunde haben wenig Leid und Trauer erfahren. Sie sind niemals krank und können deshalb mit Kranken nicht sehr gut mitfühlen, aber Jesus berührt unser Leid. Manuskript 19, 1892; Selected Messages II, 237. ICP2 114 4 Gott nimmt ernsthaft Teil am menschlichen Leid -- Wer es versäumt, am Sabbat Leid zu lindern, wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Gottes heiliger Ruhetag wurde für den Menschen gemacht, und Gutes zu tun stimmt genau mit diesem Konzept überein. Gott möchte nicht, dass irgendeines seiner Geschöpfe auch nur eine Stunde lang unnötigerweise leiden muss, und es spielt keine Rolle, ob es am Sabbat ist oder an irgendeinem anderen Tag. The Desire of Ages 207 (1898). ICP2 114 5 Vertrauen auch unter Schmerzen -- Durch die Schmerzen ist dein Geist wahrscheinlich öfter ein wenig getrübt. Streng dich dann nicht an, um zu denken, sondern ruhe dich einfach aus. Damit zeigst du, dass du deine Seele dem Herrn, deinen treuen Schöpfer, übergeben hast. Auch in deinem Leid und in deiner Schwäche kannst du noch etwas für Gott tun, wenn du keinen Zweifel an seiner Liebe erkennen lässt, weil du weißt, dass er treu ist und den, der auf seine Verheißungen vertraut, nicht alleine lässt. Denke über die Güte Gottes nach und über seine große Liebe, die er uns in seinem Erlösungswerk erwiesen hat. Wenn er uns nicht lieben und als wertvoll erachten würde, hätte er nicht dieses große Opfer für uns gebracht. Er ist barmherzig und gnädig. Ruhe dich in seinen Armen aus wie ein müdes Kind in den Armen seiner Mutter. Seine ewigen Arme sind für dich da. Er wurde genauso versucht wie wir ... ICP2 115 1 In dieser Geborgenheit kann dich der Feind nicht angreifen und dir deinen Glauben nicht nehmen. Jesus gibt dir seinen Frieden. Groß ist die Kraft, die uns Gott durch seinen ewigen Sohn gibt ... Das Wort seiner Gnade ist Manna für eine gläubige Seele. Die wunderbaren Verheißungen bedeuten Leben und Frieden. Brief 16, 1896. ICP2 115 2 Leid ist keine Entschuldigung für unchristliches Verhalten -- Während der letzten Nacht habe ich nur wenig geschlafen. Ich versuchte auf Jesus zu blicken und mich in die Hände des großen Arztes zu begeben. Er sagt: "Lass dir an meiner Gnade genügen." Die Gnade Christi führt mich so, dass ich unter allen Umständen die richtigen Worte sagen kann. Körperliches Leid ist keine Entschuldigung für ein unchristliches Verhalten. Manuskript 19, 1892. ICP2 115 3 Den Schmerz besiegen -- Oft gelingt es Kranken, sich gegen ihre Krankheit zu wehren, weil sie ihrem leidenden Zustand nicht nachgeben und nicht völlig untätig werden. Sie besiegen den Schmerz und suchen sich eine sinnvolle, ihrer Kraft entsprechende Aufgabe. Durch die Bewegung und viel frische Luft und Sonnenschein kommt manch abgezehrter Kranke wieder zu Kräften und wird gesund. The Ministry of Healing 246 (1905). ICP2 115 4 Der Gebrauch von Heilmittel ist keine Frage des Unglaubens -- Wenn man um Heilung betet, bedeutet das nicht, dass man deshalb auf die Heilmittel, die uns Gott gibt, um Schmerzen zu lindern und den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen, verzichten muss. Das ist kein Unglauben, und wer eine solche Meinung vertritt, ist sehr unvernünftig, denn man arbeitet doch nur mit Gott zusammen. ICP2 116 1 Als Hiskia krank war, kam der Prophet Gottes und brachte ihm die Botschaft, dass er sterben würde. Er schrie zum Herrn und der erhörte die Gebete seines Knechtes und wirkte ein Wunder. Jetzt erhielt er die Botschaft, sein Leben solle um fünfzehn Jahre verlängert werden. Nun hätte Gott nur ein einziges Wort zu sprechen oder ihn einmal mit seinem Finger zu berühren brauchen und Hiskia wäre sofort gesund geworden. Stattdessen erhielt er besondere Anweisungen, wie er zu heilen sei. Eine Feige musste auf die befallene Stelle gelegt werden und dann wurde Hiskia gesund. Wir müssen uns in allen Dingen nach Gottes Vorsehung richten. Health, Philanthropic, and Medical Missionary Work 54 (1892); Counsels on Health 381.382. ICP2 116 2 Schmerzen in dieser Welt sind satanischen Ursprungs -- Es liegt an der Sünde, "dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet". Römer 8,22. Leid und Tod wurden so nicht nur ein Erbe der Menschen, sondern auch der Tiere. Infolgedessen ist es die Aufgabe der Menschen, das Leid, das sie durch die Übertretung der Gebote Gottes über alle seine Geschöpfe gebracht haben, zu lindern und nicht auch noch zu erschweren. Wer Tiere quält, nur weil sie in seiner Gewalt sind, ist sowohl ein Tyrann als auch ein Feigling. ICP2 116 3 Die Neigung zu quälen, egal ob es sich dabei um Mitmenschen oder um Tiere handelt, ist satanisch. Viele glauben, dass ihre Grausamkeit nicht bekannt würde, weil die armen Tiere sich nicht wehren können. Wenn aber diesen Menschen wie Bileam die Augen geöffnet würden, könnten sie den Engel Gottes sehen, der als Zeuge dasteht, um im himmlischen Gerichtshof Bericht zu erstatten. Ihr Verhalten wird vermerkt und es kommt der Tag, an dem sie sich dafür verantworten müssen, wie sie mit Gottes Geschöpfen umgegangen sind. Patriarchen und Propheten 443 (1890). ICP2 116 4 Vertiefe nicht das Leid! -- Sagt niemals etwas, was das Leid eines Menschen noch vertiefen könnte! Wenn jemand durch sein sündiges Leben seelisch belastet ist und nicht weiß, wohin er sich um Hilfe wenden soll, müsst ihr ihm Jesus, seinen mitfühlenden Erlöser, nahe bringen. Nehmt ihn bei der Hand, richtet ihn wieder auf, macht ihm Mut und vermittelt ihm Hoffnung. Helft ihm, die Hand des Heilandes zu ergreifen. The Ministry of Healing 168 (1905). ICP2 117 1 Christi seelische Verzweiflung war größer als der körperliche Schmerz -- Der körperliche Schmerz war im Todeskampf Jesu die geringere Not. Die Sünden der Welt lasteten auf ihm und er empfand den Zorn Gottes, als er die Strafe für die Übertretung der Gebote durchlitt. Daran zerbrach seine göttliche Seele. Das Gesicht seines Vaters war vor ihm verborgen und das Gefühl, von ihm verlassen zu sein, brachte Jesus zur Verzweiflung. ICP2 117 2 Jesus, der leidende, unschuldige Mensch auf Golgatha, verspürte die Trennung, die durch die Sünde zwischen den Menschen und Gott entsteht, in ihrer ganzen Gewalt. Die Mächte der Finsternis drückten ihn nieder. Nicht ein einziger Lichtstrahl erleuchtete seine Zukunft und er musste sich mit der Macht Satans auseinander setzen, der ihm klar zu machen versuchte, dass er in seiner Gewalt sei, dass er größere Macht habe als der Sohn Gottes und dass sich der Vater von seinem Sohn losgesagt habe. Warum sollte er sterben, wenn er noch immer der geliebte Sohn Gottes war? Dann würde ihn Gott doch vom Tod erretten! Testimonies for the Church II, 214 (1869). ------------------------Kapitel 56: Ärger und Zorn ICP2 118 1 Ärger öffnet das Herz für Satan -- Wer glaubt, sich bei jedem vermuteten Anlass ärgern zu müssen, öffnet damit Satan sein Herz. Erbitterung und Feindseligkeit haben in unserem Herzen keinen Platz, wenn wir mit dem Himmel im Einklang leben wollen. The Desire of Ages 310 (1898). ICP2 118 2 Knechte der Sünde -- "Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knecht seid ihr ..." Römer 6,16. Wenn wir Zorn, Genusssucht, Neid, Hass, Selbstsucht oder jede andere Sünde in unserem Leben zulassen, werden wir Knechte der Sünde. "Niemand kann zwei Herren dienen". Matthäus 6,24. Wenn wir der Sünde dienen, können wir nicht gleichzeitig Christus dienen. Weil das Fleisch gegen den Geist kämpft, verspürt der Christ die Versuchung zur Sünde. Das ist ein ständiger Kampf und wir brauchen die Hilfe Christi. Hier verbündet sich menschliche Schwäche mit göttlicher Kraft und wir können im Glauben ausrufen: "Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch Jesus Christus!" 1.Korinther 15,57; The Review and Herald, 3. Mai 1881; The Sanctified Life 92.93. ICP2 118 3 Ärger aufgrund eines feinen moralischen Empfindens -- Es ist wahr, es gibt durchaus einen Unwillen, der gerechtfertigt ist, auch bei den Nachfolgern Christi. Wenn sie beobachten, dass etwas gegen Gottes Ehre geschieht und sein Werk in einen schlechten Ruf gerät; wenn sie sehen, dass Unschuldige unterdrückt werden, sind sie zu Recht zornig. Ein solcher Ärger, der seine Ursache in einem feinem moralischen Empfinden hat, ist keine Sünde. The Desire of Ages 310 (1898). ICP2 119 1 Der Zorn Moses -- Mose zerbrach die Gesetzestafeln aus Stein und das war eine Demonstration der Tatsache, dass das Volk Israel den erst kürzlich mit Gott geschlossenen Bund gebrochen hatte. Das war ein gerechter Unwillen gegen die Sünde, der aus dem Eifer für die Verherrlichung Gottes ausgelöst wurde. Das ist etwas anderes als der Ärger, der durch Eigenliebe und verletzte Ehrsucht entsteht. In der Schrift heißt es: Seid zornig, aber sündigt nicht. So war Moses Zorn. The Review and Herald, 18. Februar 1890; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 101. ICP2 119 2 Der heilige Zorn Christi -- Christi Unwillen richtete sich gegen die Scheinheiligkeit. Sie ist eine grobe Sünde, durch die Menschen ihre eigene Seele zerstören. Sie betrügen die Menschen und entehren Gott. ICP2 119 3 In der besonders unaufrichtigen Argumentation der Priester und Regenten erkannte er das Wirken satanischer Mächte. Klar und deutlich äußerte er sich gegen die Sünde, aber er sprach nicht von Vergeltung. Er hatte einen heiligen Zorn gegen den Fürsten der Finsternis, aber er gebärdete sich nicht zornig. Und so wird ein Christ, der in Übereinstimmung mit Gottes Willen lebt und die angenehmen Eigenschaften der Liebe und Barmherzigkeit in sich trägt, zwar Unwillen über die Sünde empfinden, aber er darf keine Zornesausbrüche bekommen und die angreifen, die ihn angreifen. Selbst in der Begegnung mit Menschen, die durch die Macht der Hölle getrieben und falsch und unaufrichtig sind, wird er sich durch die Kraft Christi beherrschen können und ruhig bleiben. The Desire of Ages 619.620 (1898). ICP2 119 4 Manche Menschen pflegen ihren Zorn -- Viele betrachten die Dinge von ihrer dunkelsten Seite. Sie überbewerten die unangenehmen Dinge in ihrem Leben, pflegen ihren Zorn und sind voller Rachegefühle, obwohl sie dazu eigentlich keinen Grund haben ... Wenn du diesen Gefühlen widerstehst, wirst du eine erstaunliche Veränderung in deinem Umgang mit anderen Menschen erfahren. The Youth's Instructor, 10. November 1886. ICP2 120 1 Ungeduld zeitigt eine unheilvolle Ernte -- Durch ungeduldige Worte wird sehr viel Schaden in den Familien angerichtet, denn eines führt zum anderen und so entsteht ein ungeduldiger Geist in der gesamten Familie. Man beschuldigt sich gegenseitig und muss sich rechtfertigen und aus all diesen Reden und Gegenreden erwächst euch ein schweres Joch, denn alle diese bitteren Worte fallen auf euch zurück und zeitigen eine unheilvolle Ernte in eurer Seele. The Review and Herald, 27. Februar 1913; The Adventist Home 439. ICP2 120 2 Harte Worte gehen zum Ohr ein, trommeln auf das Herz und wecken dort die schlimmsten Gefühle. Sie verführen die Menschen dazu, Gottes Gebote zu brechen ... Worte sind wie ausgestreuter Samen. Brief 105, 1893; The Adventist Home 439. ICP2 120 3 In vielen Familien ist es üblich, lockere, sorglose Reden zu führen, und mit der Zeit gewöhnt man sich an den aufreizenden, harten Ton und es werden viele Dinge gesagt, die Satan zuzuschreiben sind und nicht Gott ... Es sollten niemals verletzende, zornige Worte gesprochen werden, denn in den Augen Gottes und der Engel haben sie die gleiche Bedeutung wie Flüche. The Youth's Instructor, 20. September 1894; The Adventist Home 439. ICP2 120 4 Die ersten drei Jahre im Leben eines Kindes -- Wenn man Kindern in den ersten drei Jahren ihres Lebens Selbstsucht, Zorn und Eigenwilligkeit erlaubt, wird es später kaum mehr möglich sein, sie einer gesunden Disziplin zu unterwerfen. Sie haben dann bereits schlechte Neigungen entwickelt und versuchen ihren Willen durchzusetzen. Elterliche Erziehungsmaßnahmen gefallen ihnen nicht. Je größer sie werden, desto mehr wachsen auch ihre negativen Eigenschaften, und als Erwachsene werden sie dann von Selbstsucht beherrscht, sind dem Bösen verfallen und terrorisieren unser Land. The Health Reformer, 1. April 1877, p. 11; Temperance 177. ICP2 121 1 Niemals im Zorn bestrafen -- Die Kinder liegen Gott sehr am Herzen. Er möchte gerne, dass sie jeden Tag Siege erringen. Wir alle sollten ihnen dabei helfen, Überwinder zu werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie von den eigenen Familienmitgliedern angegriffen werden und wir Dinge zu ihnen sagen, die ihren Zorn erregen. Mann muss sie sorgfältig erziehen und zurechtweisen, wenn sie Unrecht tun, aber niemals im Zorn. Manuskript 47, 1908. ICP2 121 2 Wenn Eltern sich vor den Kindern zum Zorn hinreißen lassen, dürfen sie sich nicht wundern, wenn das Kind schwierig zu erziehen ist. Kinder machen alles nach und sie lernen schnell ihre Lektion, die sie durch den elterlichen Wutausbruch erteilt bekommen haben ... ICP2 121 3 Es kann sein, dass du dein Kind mit dem Stock bestrafen musst. Manchmal ist das notwendig. Aber schlage es niemals im Zorn! Durch eine solche Erziehung versucht man durch zwei neue Fehler einen Fehler wieder gutzumachen. Warte mit der Bestrafung, bis du dich beruhigt und mit Gott gesprochen hast. Frage dich, ob du selbst deinen Willen dem Willen Gottes untergeordnet hast und ob du bereit bist, dich von ihm erziehen zu lassen. Bitte Gott um Vergebung dafür, dass du zugelassen hast, dass dein Kind so schwer zu erziehen ist. Bitte ihn um Weisheit, damit du mit deinem ungehorsamen Kind so umgehen kannst, dass es dadurch dir und deinem himmlischen Vater näher kommt. The Review and Herald, 8. Juli 1902. ICP2 121 4 Gewalttätige Gefühlsausbrüche sind lebensgefährlich -- Gewalttätige Gefühlsausbrüche sind lebensgefährlich. Viele sterben während eines solchen Gefühlsausbruchs. Bei vielen werden solche Zornesausbrüche zur Gewohnheit. Sie könnten das verhindern, aber es setzt einen starken Willen voraus, um solch ein unrechtes Verhalten zu überwinden. Das zu lernen muss auch ein Teil der schulischen Ausbildung sein, denn wir sind Gottes Eigentum. Auch hier gilt, dass der Körper unversehrt bleiben muss, wenn er ein reiner, geheiligter Tempel sein soll, in dem sich der Heilige Geist aufhalten kann. Brief 103, 1897; Our High Calling 265. ICP2 122 1 Die Folge eines jeden Zornesausbruchs -- Manche Menschen sind aufgewachsen, ohne Selbstbeherrschung zu lernen. Sie halten weder ihre Zunge noch ihren Zorn in Zaum. Manche von ihnen geben vor Christen zu sein, aber das sind sie nicht. Jesus hat ihnen kein solches Vorbild gegeben ... Sie sind unvernünftig und man kann sie nicht überreden oder überzeugen. Sie sind nicht normal und stehen während eines solchen Ausbruchs voll unter dem Einfluss Satans. Jeder Zornesausbruch schädigt ihre Nerven und ihre moralische Kraft und es fällt ihnen immer schwerer, normal auf eine Provokation zu reagieren. The Youth's Instructor, 10. November 1886; Sons and Daughters of God 142. ICP2 122 2 Durch Zorn vergiftet -- Satan freut sich riesig, wenn es ihm gelingt, eine Seele in Rage zu bringen! Nur ein Blick, eine Geste oder ein bestimmter Tonfall reichen oft aus und Satan schießt sie wie einen Pfeil auf ein bereitwilliges Herz ab. ICP2 122 3 Wenn jemand einen zornigen Geist in seinem Leben zulässt, wird er genauso davon vergiftet wie ein Trinker vom Alkohol. ICP2 122 4 Christus setzt Zorn und Mord gleich. Er bezeichnet zornige Worte als "Beigeschmack des Todes zum Tod". Wer sie äußert, arbeitet nicht mit Gott zur Rettung der Menschen zusammen und im Himmel werden sie gleich bewertet wie Fluchen. Sie sind Äußerungen des Hasses und in einer solchen Seele kann kein Jota der Liebe Gottes sein. Brief 102, 1901; Our High Calling 235. ICP2 122 5 Ein reizbarer Mensch ist selten zufrieden -- Niemand kann unseren guten Einfluss so sehr untergraben wie wir selbst, wenn wir unser Temperament nicht beherrschen. Ein reizbarer Mensch ist meistens nicht glücklich und selten zufrieden. Er hofft ständig darauf, dass sich sein Leben zu seinem Vorteil verändert, und glaubt dadurch Seelenfrieden zu finden. Er sieht sein Leben aus einem negativen Blickwinkel und meint, er habe eine große Last und ein schweres Kreuz zu tragen. Dabei könnten viele seiner Schwierigkeiten vermieden werden, wenn er seinen Zorn beherrschen und seine Zunge in Zaum halten würde. Die "sanfte Antwort dämpft den Zorn". Durch Rache wurde noch nie ein Feind besiegt. Ein ausgeglichenes Wesen wirkt sich auf die ganze Umgebung positiv aus, aber "ein Mann, der seinen Zorn nicht zurückhalten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern." Sprüche 25,28; Testimonies for the Church IV, 367.368 (1879). ICP2 123 1 Nicht in der Öffentlichkeit die Hemmungen verlieren -- Es ist schlimmer, viel schlimmer, wenn man in einer großen Versammlung die Beherrschung verliert und gegen alle und jeden kämpft, anstatt den, der einem Unrecht getan hat, persönlich zur Rede zu stellen. Die öffentliche Auseinandersetzung ist in den Augen Gottes wesentlich gravierender, da viel mehr Menschen davon betroffen sind und die Anschuldigungen meistens sehr allgemein und wenig differenziert gehalten sind. ICP2 123 2 Natürlich ist es leichter, vor der Allgemeinheit Anschuldigungen vorzubringen, als sich mit dem Betroffenen von Angesicht zu Angesicht auseinander zu setzen und ihn offen und klar auf seine Fehler aufmerksam zu machen. ICP2 123 3 Wenn man jedoch seine Abneigung gegen bestimmte Personen vor der Gemeinde äußert, müssen Schuldige und Unschuldige gleichermaßen unter der Anschuldigung leiden und das ist keine Vorgehensweise, die Gott billigt, weil sie mehr Schaden als Nutzen bewirkt. Es kommt nur zu oft vor, dass kritische und beschuldigende Auseinandersetzungen vor der Gemeinde ausgetragen werden. Das fördert nicht den Geist der Liebe unter den Geschwistern. Sie werden dadurch nicht geistlich aufgebaut und zur Heiligung und zum ewigen Leben geführt, sondern in ihrem Herzen entsteht Bitterkeit. Manchmal werden in Predigten die Zuhörer regelrecht in der Luft zerfetzt und vielleicht ist das sogar gelegentlich notwendig, um auf Missstände aufmerksam zu machen und zu überzeugen. Aber wenn nicht ganz deutlich der Geist Gottes dahinter zu erkennen ist, sollte man lieber darauf verzichten, denn solche Reden richten sehr viel mehr Schaden an, als sie Gutes bewirken. Testimonies for the Church III, 507.508 (1880). ICP2 123 4 Die Vernunft setzt im Zorn aus -- Ich hoffe, du wirst dich auf dem Schulgelände vorsichtig bewegen und es dir gut überlegen, bevor du gegen die Regeln des Colleges verstößt. Setze dich genau mit dem Erziehungsprinzip unserer Schulen auseinander. Die Regeln, die dort gelten, sind nicht zu streng, aber es ist Ärger entstanden und dabei blieb die Vernunft auf der Strecke. Die Herzen wurden eine leichte Beute für unbeherrschbaren Zorn. Bevor du es bemerkst, bist du zu weit gegangen, und das wäre dir ein paar Stunden früher nicht passiert, weil die Versuchung noch nicht so groß war. Im Zorn setzt die Vernunft aus und der Schaden, den du dir selbst und der Einrichtung Gottes zufügst, ist dann nicht mehr gutzumachen. Das einzige sichere Mittel dagegen ist die Selbstbeherrschung durch die Kraft unseres Erlösers. Testimonies for the Church IV, 431 (1880). ICP2 124 1 Die Rechtfertigung bewirkt nichts Gutes -- Es ist weit besser für uns, falsche Anschuldigungen zu ertragen, statt uns der Auseinandersetzung mit unseren Feinden aussetzen, um uns zu rechtfertigen. Der Geist des Hasses und der Rache ist satanischen Ursprungs und bringt dem, der sich darauf einlässt, nicht Gutes. Die Demut des Herzens ist eine Frucht des Lebens mit Christus und das wahre Geheimnis des Segens. "Denn der Herr ... hilft den Elenden". Psalm 149,4. Thoughts from the Mount of Blessing 17 (1896). ICP2 124 2 Sprecht nicht, wenn ihr erregt seid -- Wer leicht erregbar ist, sollte nicht reden, um sich zu rechtfertigen, solange er ärgerlich ist. Es ist vernünftiger, erst mit Gott im Gebet darüber zu reden und ihn zu fragen, wie man sich gegenüber diesen Menschen verhalten soll, die um ihrer Sünde willen verloren gehen. Wer damit beschäftigt ist, wird so vom Geist Gottes erfüllt sein, dass sein Benehmen, seine Stimme und seine Lebensweise Christus offenbart. Bemüht euch darum, Brüder, versucht es! "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir." Matthäus 16,24; Brief 11, 1905. ICP2 124 3 Zorn mit Schweigen begegnen -- Im Schweigen liegt eine wunderbare Macht. Wenn man dich mit ungeduldigen Worten angreift, rechtfertige dich nicht. Wenn man einem zornigen Menschen antwortet, wirkt das meistens wie eine Peitsche, die ihn zu noch größerem Zorn antreibt. Zorn, dem man mit Schweigen begegnet, dagegen ebbt schnell ab. Ein Christ muss seine Zunge im Zaum halten und sich fest vornehmen, keine harten, ungeduldigen Worte zu reden. Wer seine Zunge beherrschen kann, geht immer als Sieger hervor, wenn seine Geduld auf die Probe gestellt wird. The Review and Herald, 31. Oktober 1907; Messages to Young People 135.136. ICP2 125 1 Bemühe dich um einen ausgleichenden Geist -- Bezüglich eurer augenblicklichen Beziehung zur Gemeinde empfehle ich euch alles in eurer Macht Stehende zu tun, um den Frieden zwischen den Glaubensbrüdern wieder herzustellen. Verbreitet einen freundlichen, ausgleichenden Geist und gebt dem Gefühl, euch rechtfertigen zu müssen, in eurem Herzen keinen Raum. Wir haben nur wenig Zeit in dieser Welt und die sollten wir nutzen, um für die Ewigkeit zu arbeiten. Sichert euch mit Fleiß eure eigene Berufung und Erwählung. Seht zu, dass ihr keinen Fehler macht, der euch euren Anspruch auf einen Platz im Reich Gottes kosten könnte. Wenn euer Name im Buch des Lammes Gottes steht, dann ist alles gut. Seid bereit, eure Sünden zu bekennen und sie abzulegen, damit sie schon jetzt im Himmel beurteilt und ausgelöscht werden können. Testimonies for the Church V, 331 (1885). ICP2 125 2 Ein unbeherrschtes Temperament kann man besiegen -- Wenn jemand die Lehren Christi annimmt, führt das in jedem Fall zu einem besseren Leben, auch wenn der Mensch zuvor noch so heruntergekommen war. Wer danach strebt, seine natürlichen Charakterfehler zu überwinden, wird keine Krone gewinnen, wenn er sich nicht an den Geboten Gottes orientiert. Aber wer oft darum betet und um Weisheit von oben bittet, wird eins werden mit Gott. Schlechte Manieren und ein unbeherrschtes Temperament werden abgelegt durch den Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes. Brief 316, 1908. ICP2 125 3 Widersteht dem Gefühl des Zorns -- Es gibt nur ein Heilmittel, nämlich Selbstbeherrschung unter allen Umständen. Die Suche nach einem angenehmen Ort, an dem man nicht angegriffen wird, ist sinnlos, denn selbst wenn man ihn fände, würde es nichts nützen, denn Satan weiß, wo er die armen Seelen findet, und er greift sie immer wieder an ihren Schwachstellen an. Sie werden immer Schwierigkeiten haben, solange sie sich so sehr mit sich selbst beschäftigen ... Aber es gibt durchaus eine Hoffnung. Man muss dieses Leben mit all seinen Stürmen, Problemen und Sorgen mit Christus in Verbindung bringen ... Sie müssen sich demütigen und klar sagen, dass sie etwas falsch gemacht haben, und dann um Vergebung bitten. Gott hat gesagt, dass wir die Sonne nicht untergehen lassen dürfen über unserem Zorn. Das ist die einzige Möglichkeit, solche Probleme zu überwinden ... Aber viele pflegen ihren Zorn und sind angefüllt mit Rachegefühlen und Hass. Wenn ihr diesen Gefühlen widerstehen lernt, wird eine große Veränderung in eurem Umgang mit euren Mitmenschen eintreten. The Youth's Instructor, 10. November 1886; Sons and Daughters of God 142. ------------------------Kapitel 57: Hass und Rache ICP2 127 1 Den Gedanken folgen die Taten -- Der Geist des Hasses hat seinen Ursprung in Satan und er führte ihn dazu, den Sohn Gottes umzubringen. Und wer in seinem Herzen Bosheit und Unfreundlichkeit zulässt, hat denselben Geist und das ist eine Frucht, die zum Tod führt. In Rachegedanken liegt der Keim der bösen Tat wie der Pflanzenkeim im Samenkorn. "Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Totschläger, und ihr wisst, dass kein Totschläger das ewige Leben bleibend in sich hat." 1.Johannes 3,15; Thoughts from the Mount of Blessing 56 (1896). ICP2 127 2 Hass erniedrigt -- Es wurde mir Satan gezeigt, wie er einmal war, ein glücklicher hochrangiger Engel. Dann sah ich ihn, wie er jetzt ist. Sein Äußeres ist immer noch königlich. Seine Gesichtszüge sind immer noch edel, denn er ist ein gefallener Engel, aber sein Gesichtsausdruck ist voll Angst und Sorge, Freudlosigkeit, Bosheit, Hass, Falschheit, einfach insgesamt schrecklich ... Ich sah, dass er sich schon so lange dem Bösen hingibt, dass jede gute Eigenschaft ausgelöscht und alles Böse in ihm entwickelt wurde. Early Writings 152 (1882). ICP2 127 3 Die Geschichte der Welt ist eine Auseinandersetzung zwischen Hass und Liebe -- Satans Feindschaft gegen Christus richtet sich auch immer wieder gegen seine Nachfolger. Durch die Geschichte der Menschheit hindurch kann man den gleichen Hass gegen die Grundsätze der Gebote Gottes, die gleiche Art der Verführung, die Falsches als Wahrheit darstellt und die Gebote Gottes durch Menschengebote zu ersetzen versucht, beobachten. Die Menschen werden dazu verführt, die Geschöpfe statt den Schöpfer anzubeten, und Satan ist bemüht, das Wesen Gottes falsch darzustellen. Er möchte, dass die Menschen Gott als rachsüchtig und furchterregend begreifen und ihn deshalb nicht lieben können. Er strebt danach, die Gebote Gottes auszusetzen und die Menschen glauben zu lassen, dass sie in keiner Weise verpflichtend für sie sind. Und wer es wagt, sich diesem Betrug zu widersetzen, war zu allen Zeiten seiner Verfolgung ausgesetzt. Die Spuren dieser Verfolgung führen zurück zu den Patriarchen, Propheten, Aposteln, Märtyrern und Reformatoren. The Great Controversy 7 (1888). ICP2 128 1 Übertretung schafft Gemeinsamkeit mit Satan -- Als der Mensch gegen das göttliche Gesetz verstieß, wurde er von Natur aus böse und unterschied sich nicht mehr von Satan, sondern es war Gemeinsamkeit entstanden. The Great Controversy 507 (1888). ICP2 128 2 Hass existiert so lang wie die Sünde -- Hass auf die reinen Grundsätze der Wahrheit und die Zurückweisung und Verfolgung ihrer Vertreter wird es geben, solange es Sünde und Sünder gibt. Die Nachfolger Christi und die Knechte Satans können nicht gut miteinander auskommen. The Great Controversy 507 (1888). ICP2 128 3 Zurechtweisung verursacht Hass -- Derselbe Geist, der die Rebellion im Himmel auslöste, ist auch die Ursache für den Widerstand auf Erden ... Die Zurechtweisung wegen einer Sünde löst auch heute noch Hassgefühle und Widerstand aus. Wenn die göttlichen Warnungsbotschaften an das Gewissen herangetragen werden, veranlasst Satan die Menschen dazu, sich zu rechtfertigen und bei anderen Zustimmung und Anteilnahme für ihre Sünden zu suchen. Anstatt sich zu ändern, erregen sie Unmut gegen den, der sie zurechtweist, so als sei er der Urheber des Problems. Seit den Tagen des gerechten Abels bis in unsere Zeit verfährt man so mit Menschen, die es wagen, Sünde zu verurteilen. The Great Controversy 500 (1888). ICP2 129 1 Neid erregt Hass -- Obwohl Saul dauernd auf der Lauer lag, um David umzubringen, hatte er doch Angst vor ihm. Es war offensichtlich, dass der Herr auf Davids Seite war, und sein unschuldiges Wesen erregte des Königs Zorn. Er spürte, dass allein das Leben und die Anwesenheit Davids ihn in ein schlechtes Licht rückten, weil der Gegensatz offensichtlich wurde. Neid war die Ursache für Sauls Unglück und dadurch geriet sein Thron in Gefahr. ICP2 129 2 Diese traurige Charaktereigenschaft hat in unserer Welt schon unendlich viel Probleme ausgelöst. Der gleiche Hass, der Sauls Herz bewegte, war das Motiv Kains gegen seinen Bruder Abel. Abels Werke waren gerecht und er wurde von Gott angenommen, während Kains Werke so unrecht waren, dass Gott ihm den Segen verweigern musste. Neid hat seinen Ursprung im Stolz, und wenn man ihm Raum im Herzen gibt, führt er zu Hass und letztendlich zu Rache und Mord. Satan führte sein eigenes Wesen vor, als er Saul dazu veranlasste, gegen einen Menschen zu wüten, der ihm niemals etwas Böses getan hatte. Patriarchen und Propheten 651 (1890). ICP2 129 3 Sündige Gefühle -- All die negativen Gefühle, wie Eifersucht, Neid, Hass, Bosheit, Rachsucht, Genusssucht und unrechter Ehrgeiz, die wir in unserer Seele bewegen, sind ein Verstoß gegen das Gesetz Gottes, wenn sie nur aus Mangel an Gelegenheit und nicht aus Willensüberzeugung nicht zur Tat führen. Und für diese sündigen Gefühle werden wir am Tag des Herrn Rechenschaft ablegen müssen, "denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse." Prediger 12,14; The Signs of the Times, 15. April 1886; Selected Messages I, 217. ICP2 129 4 Mord beginnt in den Gedanken -- Jesus geht im Einzelnen auf die Gebote ein und erklärt genau, was sie eigentlich von uns fordern. Er gibt kein Jota davon preis, sondern zeigt auf, wie weitreichend die darin enthaltenen Grundsätze sind und welch ein schrecklichen Fehler der nur auf äußerliche Darstellung bedachte Gehorsam der Juden ist. Er stellt klar, dass bereits durch böse Gedanken oder begehrliche Blicke das Gesetz übertreten wird. Wer sich an der geringsten Ungerechtigkeit beteiligt, verhält sich zu seinem eigenen Nachteil unmoralisch und bricht das Gesetz. Mord beginnt in den Gedanken. Wer in seinem Herzen dem Hass Raum gibt, betritt den Weg zum Mord und seine Opfer sind vor Gott nicht mehr angenehm. The Desire of Ages 310 (1898). ICP2 130 1 Eine Übertretung des sechsten Gebots -- Alles Unrecht, das sich lebensverkürzend auswirken kann, wie Hass und Rachegefühle oder leidenschaftliche Gefühle, die dazu führen, dass wir andere verletzen oder ihnen auch nur Böses wünschen ("wer seinen Bruder hasst, hat in seinem Herzen bereits einen Mord begangen"), sind mehr oder weniger ein Verstoß gegen das sechste Gebot. Patriarchen und Propheten 308 (1890). ICP2 130 2 Satan gibt seine eigenen Hassgefühle an uns weiter -- Wenn man Satan erlaubt, den Willen zu beherrschen, verfolgt er natürlich eigene Ziele. Durch falsche Lehren stiftet er Unglauben und hetzt die Menschen zum Kampf gegen das Wort Gottes auf. Er verwendet sehr viel Ausdauer und Mühe darauf, seine eigenen Hassgefühle auf sie zu übertragen und sie zum Widerstand gegen Gott, seine Einrichtungen auf Erden, das Wirken des Heiligen Geistes und die Anforderungen des ewigen Lebens aufzuwiegeln. Unter seiner Flagge versammelt er alle bösen Mächte, um sie zum Kampf des Bösen gegen das Gute auf das Schlachtfeld zu führen. The Review and Herald, 10. Februar 1903; Messages to Young People 54. ICP2 130 3 Die Welt hasste Christus, weil er anders war -- Christus unterschied sich in seinem Charakter sehr deutlich von den Menschen seiner Zeit und deshalb hasste ihn die Welt. Sie hasste ihn, weil er gut war und absolut aufrichtig. Und Christus sagte, dass auch seine Nachfolger, wenn sie die gleichen Wesenszüge entwickeln, gehasst würden. Je mehr wir uns dem Ende nähern, desto deutlicher wird dieser Hass gegen die Nachfolger Christi zu erkennen sein. ICP2 130 4 Christus wurde Mensch und nahm den Hass der Welt auf sich, um den Menschen zu zeigen, dass sie ohne Sünde leben könnten, wenn ihre Worte, Taten und ihr Geist geheiligt wären durch Gott. Wir könnten vollkommene Christen sein, wenn wir dieser Kraft in unserm Leben Raum geben würden. Wenn das Licht des Himmels beständig in unser Leben scheint, können wir Christus würdig vertreten. Er unterschied sich von den anderen Menschen durch sein gerechtes Leben und das erregte ihren Hass. Manuskript 97, 1909. ICP2 131 1 Hass entsteht aus dem Bedürfnis nach Rache -- Satan war jeder Anspruch des Sohnes Gottes zuwider und er bediente sich der Menschen als Hilfskräfte, um ihm sein Leben durch Leid und Not zu erschweren. Die Spitzfindigkeit und Falschheit, durch die er die Arbeit Jesu zu behindern versuchte, der Hass der Kinder des Unglaubens, seine grausamen Beschuldigungen trotz des vorbildlichen Lebens Christi waren nichts anderes als ein Ausdruck seiner tief verwurzelten Rachegefühle. Die Glut des Neides, der Bosheit, des Hasses und der Rache loderte auf zu einem wütenden Feuer gegen den Sohn Gottes auf Golgatha, während der gesamte Himmel mit Grauen zusah. The Great Controversy 501 (1888). ICP2 131 2 Hass gegen die Eltern (Worte an eine junge Frau) -- Insbesondere du hast die Aufgabe, in Demut dein respektloses Verhalten gegen deine Eltern zu bekennen. Es gibt keinen Grund für ein solches Benehmen. Das ist satanisch und du hast dich dazu verführen lassen, weil deine Mutter deine Lebensweise nicht billigt. Deine Gefühle drücken nicht nur aus, dass du sie nicht liebst, sondern auch Missachtung, Hass, Bosheit, Neid und Eifersucht. Deine Eltern sind sehr betroffen und leiden unter deinem Verhalten und es liegt dir nichts daran, dass sie glücklich sind oder sich wenigstens einigermaßen wohl fühlen. Deine Gefühle sind unterschiedlich. Manchmal ist dein Herz weich, aber dann wieder verschließt es sich plötzlich, wenn du einen Fehler an ihnen feststellst, und dann sind die Engel nicht mehr in der Lage, ein Gefühl der Liebe in dir zu wecken. ICP2 131 3 Du wirst von einem Dämon beherrscht und bist voll Hass. Gott weiß um deine respektlosen Reden und dein liebloses Verhalten gegenüber deinen Eltern. Er hat dir geboten, sie zu ehren, und wenn du deine große Sünde nicht erkennst und dich bekehrst, wird es immer dunkler in dir und dann kannst du nicht mehr zurück von deinen bösen Wegen. Testimonies for the Church II, 82 (1868). ICP2 132 1 Satan freut sich, wenn er Kinderseelen unter seine Kontrolle bringen kann -- Wie traurig ist es, wenn Kinder von gottesfürchtigen Eltern frech, ungehorsam und undankbar sind und trotzig auf ihrem Willen bestehen, egal ob sie dadurch ihren Eltern Schwierigkeiten und Leid bereiten oder nicht. Satan freut sich, wenn er Kinderherzen unter seine Kontrolle bringen und ihnen seinen eigenen hasserfüllten Geist aufdrücken kann. The Youth's Instructor, 10. August 1893; Messages to Young People 333. ICP2 132 2 Hass hat immer Folgen -- Niemand kann seinen Bruder hassen, ohne sich selbst unter das Urteil Gottes zu stellen. The Youth's Instructor, 13. Januar 1898. ICP2 132 3 Rache ist unbefriedigend -- Bedenkt, dass man sich niemals als Sieger fühlt, wenn man eine Vergeltungsrede geführt hat. Lasst lieber Christus durch euch sprechen und verzichtet nicht auf den Segen, der daraus entsteht, dass man nichts Böses denkt. Testimonies for the Church VII, 243 (1902). ICP2 132 4 Getrübte Einsicht -- Stolz, Egoismus, Eigenliebe, Hass, Neid und Eifersucht trüben die Einsicht, und die Empfänglichkeit für die Wahrheit, die für uns das ewige Leben bedeuten würde, geht verloren. Ihre Kraft reicht nicht mehr aus, um unsere Seele zu berühren. Testimonies for the Church II, 605.606 (1871). ICP2 132 5 Das Öl der Liebe löscht die Bitterkeit -- Lasst nicht zu, dass aus eurem Unwillen Zorn entsteht. Erlaubt nicht, dass sich die Wunde vertieft und es zu einem Ausbruch giftiger Worte kommt, denn das würde die Seele der Zuhörer verletzen. Und lasst nicht zu, dass euch ständig bittere Gedanken durch den Kopf gehen ... Gehe zu deinem Bruder und sprich in Demut mit ihm über die Angelegenheit. ICP2 133 1 Der ganze Himmel nimmt Teil an der Aussprache zwischen dem, der verletzt wurde und dem, der den Fehler begangen hat ... Durch das Öl der Liebe wird die Bitterkeit ausgelöscht und die Herzen finden durch den Geist Gottes wieder zueinander. Und im Himmel freut man sich über die Einigung. Testimonies for the Church VII, 261.262 (1902). ICP2 133 2 Das Herz, das Hass mit Liebe beantwortet -- Unsere Zugehörigkeit zur Familie Gottes ist nicht von unserer Herkunft, unserer Nationalität, einem irdischen Titel oder von einer besonderen Religionsausübung abhängig. Sie erweist sich einzig und allein in der Liebe, die wir allen Menschen entgegenbringen. Selbst Sünder, die keine besondere Beziehung zu Gott haben, werden auf Freundlichkeit positiv reagieren, denn wenn sie Hass mit Hass beantworten, werden sie auch auf Liebe mit Liebe antworten. Aber nur unter dem Einfluss des Geistes Gottes kann man mit Liebe auf Hass antworten. Undankbaren, bösen Menschen freundlich zu begegnen, Gutes zu tun, ohne etwas dafür zu erwarten, gehört zu den Insignien des himmlischen Reiches. Sie sind der sicherste Beweis dafür, dass wir Kinder des höchsten Gottes sind. Thoughts from the Mount of Blessing 75 (1896). ------------------------Kapitel 58: Glauben ICP2 134 1 Eine Definition des Glaubens -- Wir müssen Glauben lehren, erlösenden Glauben. Was dieser Glaube in Jesus Christus bedeutet, kann in wenigen Worten beschrieben werden: Glaube ist eine Entscheidung der Seele, in der sich der ganze Mensch Jesus Christus übergibt und sich fortan von ihm leiten lässt. Er lebt in Christus und Christus lebt in ihm durch den Glauben, der über allem ist. Der Gläubige ordnet seine Seele und seinen Körper Gott unter und kann mit Gewissheit sagen: "Christus nimmt alles, was ich an diesem Tag gegen ihn verbrochen habe, auf sich." Alle, die das so verstehen und sich danach richten, werden errettet für das ewige Leben. Sie sind sich ganz sicher, dass ihre Seele durch das Blut Christi rein gewaschen wurde und sie gekleidet sind mit seiner Gerechtigkeit, weil sie in Jesus Augen unendlich viel wert sind. Unsere Gedanken und Hoffnungen richten sich auf die Wiederkunft unseres Herrn. An diesem Tag wird der Richter der ganzen Welt das Vertrauen seines Volkes belohnen. Manuskript 6, 1889. ICP2 134 2 Eine weitere Definition -- Durch den Glauben nehmen wir die Gnade Gottes an, aber die Gnade ist nicht unser Erlöser. Sie ist kein Verdienst. Wir müssen eine Beziehung zu Jesus eingehen und seine Verdienste für uns in Anspruch nehmen. The Desire of Ages 175 (1898). ICP2 134 3 Glaube ist Vertrauen auf Gott, die Überzeugung, dass er uns liebt und weiß, was für uns gut ist. Das führt dazu, dass wir nicht mehr unseren, sondern seinen Weg gehen. An die Stelle unserer Unwissenheit tritt seine Weisheit, statt unserer Schwachheit regiert seine Kraft und an die Stelle unsere Sünde tritt seine Gerechtigkeit. Wir gehören ihm bereits mit allem, was unser Leben betrifft, aber der Glaube erkennt diese Eigentumsverhältnisse bewusst an und nimmt den Segen, der darin liegt, für sich in Anspruch. Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Reinheit gelten als das Geheimnis eines erfolgreich geführten Lebens, und es ist der Glaube, der es uns ermöglicht, nach diesen Grundsätze zu leben. Education 253 (1903). ICP2 135 1 Eine unkomplizierte Sache -- Glaube ist eigentlich eine einfache Angelegenheit, aber er ist mächtig in seinen Auswirkungen. Viele bekennende Christen, die sich im Wort Gottes gut auskennen und an seine Wahrheit glauben, haben Probleme mit dem kindlichen Vertrauen, das eine Voraussetzung ist für den Glauben an Jesus. Es fehlt ihnen diese besondere Beziehung, die zur Heilung der Seele führt. Redemption: The Miracles of Christ, the Mighty One 97 (1874); The S.D.A. Bible Commentary VI, 1074. ICP2 135 2 Demut ist nicht Glauben -- Demut, Sanftmut und Gehorsam sind kein Glaube, sondern die Auswirkung oder die Frucht des Glaubens. Testimonies for the Church V, 438 (1885). ICP2 135 3 Glauben vermittelt Selbstvertrauen -- Diese Dinge (der Bericht über das Gottvertrauen von Paulus) sind nicht nur niedergeschrieben, damit wir etwas zu lesen und zu staunen haben, sondern damit wird der gleiche Glaube, der die damaligen Diener Gottes bewegte, in uns wirksam. Gott wirkt heute in nicht geringerem Maße, wenn die Menschen bereit sind, ihr Herz im Glauben für seine Macht zu öffnen. ICP2 135 4 Menschen mit wenig Selbstvertrauen, die vor Verantwortung zurückschrecken, müssen lernen, sich auf Gott zu verlassen. So kann manch einer, der sonst in der Welt nur ein Mitläufer, ja vielleicht sogar eine Belastung sein würde, mit dem Apostel Paulus sagen: "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht -- Jesus Christus." Philipper 4,13; Education 256 (1903). ICP2 136 1 Den Geist zum Glauben erziehen -- Glaube funktioniert durch die Liebe und reinigt die Seele von Eigensucht. So wird die Seele vollkommen in der Liebe. Und wenn wir durch Christi Blut Gnade und Barmherzigkeit gefunden haben, wie könnten wir dann selbst etwas anderes sein als liebevoll und barmherzig? "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben." Epheser 2,8. Der Geist sollte zum Glauben erzogen werden und nicht zu Zweifel, Argwohn und Eifersucht. Wir neigen dazu, Hindernisse überzubewerten. ICP2 136 2 Glauben an die Verheißungen Gottes zu haben und unabhängig von den Umständen vorwärts zu gehen, ist schwer zu lernen, aber für jedes Kind Gottes eine wichtige Lektion. Wir müssen an der Gnade Gottes, die er uns durch Christus vermittelt, festhalten, denn sie ist unsere einzige Möglichkeit, uns Gott zu nähern. Der Glaube an die Worte Gottes, die Christus eingehüllt in der Wolkensäule sprach, hätte die Kinder Israel zu einem ganz anderen Leben befähigt. Der Bericht über sie würde anders aussehen und ihre Geschichte wäre nicht so wechselhaft gewesen. Manuskript 43, 1898. ICP2 136 3 Glauben oder Vermutung -- Manche geben vor, einen großen Glauben an Gott zu haben, besondere Gaben zu besitzen und wunderbare Gebetserhörungen zu erleben, aber man sieht nichts davon. Sie verwechseln Anmaßung mit Glauben. Ein Gebet im Glauben ist niemals umsonst, aber anzunehmen, dass wir immer die Dinge erhalten, die wir uns wünschen und Gebete immer so beantwortet werden, wie wir es erwarten, ist anmaßend. Testimonies for the Church I, 231 (1861). ICP2 136 4 Anmaßung ist eine Fälschung Satans -- Glauben hat in keiner Weise Ähnlichkeit mit Anmaßung. Echter Glaube bewahrt uns davor. Anmaßung ist Satans Fälschung des Glaubens. Glaube nimmt die Verheißungen Gottes in Anspruch und bringt die Frucht des Gehorsams hervor. Anmaßung dagegen nimmt die Verheißungen ebenfalls in Anspruch, aber benutzt sie wie Satan als Entschuldigung für die Übertretung der Gebote. ICP2 136 5 Glaube hätte unsere ersten Vorfahren dazu geführt, der Liebe Gottes zu vertrauen und seinen Geboten zu gehorchen. Die Anmaßung verführte sie dazu, seine Gebote zu übertreten und vorauszusetzen, dass seine große Liebe sie vor den Folgen ihrer Sünde bewahren würde. Es ist kein Glaube, wenn wir die Vorteile des Himmels in Anspruch nehmen wollen, ohne uns auch den Bedingungen, die an die Gnade geknüpft sind, zu unterwerfen. Echter Glaube hat seine Grundlage in den Verheißungen und in den Bedingungen der Heiligen Schrift. The Desire of Ages 126 (1898). ICP2 137 1 Dem Glauben Gelegenheit zu wachsen geben -- Wer über den Glauben spricht und ihm Gelegenheit zu wachsen gibt, wird Glauben haben. Wer aber dem Zweifel Raum gibt und Zweifel zum Ausdruck bringt, hat Zweifel. Testimonies for the Church V, 302 (1885). ICP2 137 2 Weil du einmal einen Fehler gemacht hast, brauchst du nicht zu denken, dass du nun für immer verurteilt bist, denn das ist nicht der Fall. Erlaube aber auch nicht, dass die Wahrheit in deinen Augen abgewertet wird, weil die Menschen, die sich zu ihr bekennen, nicht beständig danach leben. Freue dich an dem Glauben an die Wahrheit und die dritte Engelsbotschaft. Wenn du deinem Glauben keine Gelegenheit zum Wachsen gibst, wird er in deinem Herzen und in deinem Denken langsam an Bedeutung verlieren, und es wird dir wie den törichten Jungfrauen ergehen, die nicht für ausreichend Öl für ihre Lampen gesorgt haben. Ihre Lampen gingen aus. Glaube muss wachsen. Wenn er schwach geworden ist, muss man mit ihm umgehen wie mit einer kränkelnden Pflanze, die einen Platz an der Sonne und ausreichend Wasser und Pflege braucht. Brief 97, 1895. ICP2 137 3 Glaube durchdringt die Schatten -- Wenn sich zwischen deine Seele und Gott dunkle Wolken schieben, wenn es um dich herum finster und unerträglich wird, wenn der Feind bereit steht, der Seele ihre Unversehrtheit gegenüber Gott und die Wahrheit zu nehmen und falsches Verhalten sinnvoll und anziehend erscheint, dann ist es an der Zeit zu beten und auf Gott zu vertrauen ... Durch den Glauben wird die Seele fähig, über sich selbst hinauszuwachsen und die satanischen Schatten zu durchdringen, die der Feind in Richtung all derer wirft, die nach der unvergänglichen Krone streben. Brief 30, 1896; Our High Calling 126. ICP2 138 1 Der Glaube beruht auf Beweisen, die Gott zulässt -- Das Wort des Herrn, das er uns durch seine Diener vermittelt hat, wird von vielen mit Unsicherheit und Ängsten aufgenommen. Und viele zögern, seinen Ermahnungen zu glauben und zu gehorchen, weil sie erst den letzten Schatten ihrer Verunsicherung beseitigt wissen möchten. Unglaube, der vollkommene Erkenntnis fordert, wird auch durch Beweise, die Gott gibt, nicht ausgeräumt. Er erwartet von seinem Volk einen Glauben, der auf dem beruht, was klar erkennbar ist, und gibt uns nicht die vollkommene Erkenntnis. Die Nachfolger Christi, die das Licht annehmen, das Gott ihnen sendet, hören, wenn die Stimme Gottes zu ihnen spricht, auch wenn viele andere Stimmen versuchen dagegen anzuschreien. Es erfordert ein feines Unterscheidungsvermögen, die Stimme Gottes zu erkennen. Testimonies for the Church III, 258 (1873). Wir müssen für uns selbst erkennen, was wahres Christentum ausmacht, was Wahrheit ist, was der Glaube, den wir bekommen haben, wert ist und was die biblischen Regeln, die wir von der höchsten Autorität erhalten haben, bedeuten. Es gibt viele, die glauben, ohne eine wirkliche Grundlage für ihren Glauben und ausreichende Beweise für die Wahrheit ihrer Überzeugung zu haben. Wenn man ihnen Gedanken vorträgt, die sich mit ihrer vorgefassten Meinung vertragen, sind sie nur allzu bereit, sie zu übernehmen. Ursache und Wirkung ist für sie keine Frage. Ihr Glaube hat keine echte Grundlage und in Zeiten der Versuchung werden sie merken, dass sie auf Sand gebaut haben. Brief 4, 1889. ICP2 138 2 Glaube muss zum Ausdruck gebracht werden -- Wenn wir unseren Glauben mehr zum Ausdruck brächten und uns mehr über den Segen der großen Barmherzigkeit, Geduld und Liebe Gottes freuen würden, hätten wir mehr Kraft. Den Worten des Sohnes Gottes, Jesus Christus, können wir doch entnehmen, dass der himmlische Vater eher bereit ist, uns den Heiligen Geist zu geben, als Eltern bereit sind, ihre Kinder zu beschenken. Das sollte einen großen Einfluss auf uns haben und uns Kraft und Sicherheit vermitteln. Brief 7, 1892; Selected Messages II, 243. ICP2 139 1 Gefühle nicht mit Glauben verwechseln -- Viele haben kein klares Verständnis davon, was Glauben ausmacht, und sie nehmen ihn viel zu wenig für ihr Leben in Anspruch. Sie verwechseln Gefühl mit Glauben und sind ständig irritiert und unzufrieden, denn Satan nutzt ihre Unkenntnis und Unerfahrenheit aus ... ICP2 139 2 Wir müssen Christus als unseren persönlichen Erlöser annehmen, denn sonst gelingt es uns nicht, die Sünde zu überwinden. Es reicht nicht aus, wenn wir beobachten, dass unsere Mitmenschen und Freunde in ihm ihren persönlichen Erlöser gefunden haben, und wir selbst halten einen sicheren Abstand von ihm und nehmen seine vergebende Liebe nicht an. Wir müssen daran glauben, dass uns Gott auserwählt hat, um durch den Glauben errettet zu werden. Es geschieht durch die Gnade Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes, und wir sollten Gott loben und preisen für diese wunderbare Gabe und die unverdiente Zuwendung. ICP2 139 3 Durch die Liebe Gottes wird die Seele zu Christus hingezogen, liebevoll angenommen und zu Gott zurückgebracht. Durch das Werk des Geistes wird die Beziehung zwischen Gott und dem Sünder erneuert. Der Vater sagt: "Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Ich werde ihnen mit Liebe begegnen und meine Freude über sie ausgießen. Sie werden mein besonderer Schatz sein, denn dieses Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen." The Signs of the Times, 2. Januar 1893; Our High Calling 77. ICP2 139 4 Glaube und Gefühl unterscheiden sich deutlich voneinander -- Gefühl und Glaube sind so weit voneinander entfernt wie der Osten vom Westen. Der Glaube hängt nicht von Gefühlen ab. Wir sollten uns täglich Gott übergeben und fest daran glauben, dass Christus unsere Übergabe richtig versteht, ohne erst danach zu forschen, ob unsere Gefühle auch mit unserem Glauben übereinstimmen. Haben wir nicht die Zusicherung, dass unser himmlischer Vater viel mehr bereit ist, uns den Heiligen Geist zu geben, als Eltern bereit sind, ihre Kinder zu beschenken? Wir sollten uns einfach darauf verlassen, dass jedes Gebet, das wir zu Gottes Thron emporsenden, beantwortet wird, weil seine Verheißungen zuverlässig sind. Auch wenn wir bedrückt und traurig sind, dürfen wir in unserem Herzen zu Gottes Lob singen, denn dadurch verschwinden die dunklen Wolken, die Schatten vergehen und wir finden zurück in das helle Licht seiner Gegenwart. Manuskript 75, 1893; Our High Calling 120. ICP2 140 1 Keine Stimmungsangelegenheit -- Viele verbringen lange Jahre in Zweifel und Dunkelheit, weil sie nicht die Gefühle haben, die sie sich wünschen. Aber Gefühle haben mit Glauben nichts zu tun. Der Glaube, der durch die Liebe entsteht und die Seele reinigt, ist keine Stimmungsangelegenheit, sondern ein festes Vertrauen darauf, dass Gott das, was er zusagt, auch erfüllen wird. Wir können unser Herz zum Glauben erziehen und es lehren, sich auf die Verheißungen Gottes zu verlassen. Das Wort Gottes sagt uns, dass wir "aus dem Glauben leben" werden (Römer 1,17) und nicht durch Gefühle. The Youth's Instructor, 8. Juli 1897; Our High Calling 119. ICP2 140 2 Verlasst euch nicht auf Gefühle -- Wir müssen alles ablegen, was auf Misstrauen und einen Mangel an Glauben schließen lässt. Stattdessen brauchen wir ein einfaches Leben und kindliches Vertrauen in Jesus und wir dürfen uns nicht auf Gefühle verlassen, sondern nur auf den Glauben. Entehrt Jesus nicht dadurch, dass ihr seinen Verheißungen misstraut. Er erwartet von uns einen unerschütterlichen Glauben. Brief 49, 1888; Our High Calling 119. ICP2 140 3 Handelt zuversichtlich im Glauben -- Blickt auf Jesus und nähert euch ihm im stillen Gebet und nehmt seine Kraft in Anspruch, auch wenn ihr keine besonderen Gefühle habt. Vertraut darauf, dass jedes eurer Gebete am Thron Gottes gehört wird und dass der Eine, dessen Verheißungen immer zutreffen, bestimmt darauf antwortet. Geht euren Weg und singt in eurem Herzen, auch wenn ihr belastet und traurig seid. Ich sage euch das aus eigner Erfahrung: Es wird wieder hell, die Freude kommt zurück und die Wolken und die trübe Stimmung verschwinden. Wir treten aus dem bedrückenden Schatten wieder hinaus in das helle Licht seiner Gegenwart. Brief 7, 1892; Selected Messages II, 242.243. ICP2 141 1 Glaube ist das Zeichen wahren Christentums -- Wenn du Hilfe und Trost bekommst, dann singe zum Lob Gottes und rede mit ihm. So kann zwischen dir und ihm eine Freundschaft entstehen. Du wirst lernen, dich auf ihn zu verlassen. Du wirst einen Glauben entwickeln, der auf Gott vertraut, egal ob dir nach Vertrauen zumute ist oder nicht. Bedenke, dass Gefühle kein Beweis dafür sind, dass du ein Christ bist. Ein bedingungsloser Glaube an Gott zeigt, dass du sein Kind bist. Vertraue auf ihn, er wird dich nie enttäuschen. Er sagt: "... ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben." Johannes 14,18.19. Wir können Christus nicht persönlich sehen, aber wir nehmen ihn durch den Glauben wahr. Unser Glaube ergreift die Verheißungen. In dieser Weise führte Enoch sein Leben mit Gott. Manuskript 27, 1901. ICP2 141 2 Glauben ist eine Tatsache -- Mose dachte nicht nur an Gott, er sah ihn. Er hatte eine lebendige Vorstellung von ihm und verlor ihn nie aus den Augen. Moses Glauben war keine Vermutung, sondern eine Tatsache. Er glaubte, dass Gott in besonderer Weise an seinem Leben Anteil nahm, und er akzeptierte Gottes Herrschaft in allen Einzelheiten. Er vertraute auch darauf, dass er ihm die Kraft geben würde, der Versuchung zu widerstehen. Education 63 (1903). ICP2 141 3 Glaube an Christus, nicht an sein Gewand -- Als er vorbeiging, gelang es ihr (der kranken Frau), den Saum seines Gewands zu berühren. Im selben Augenblick wusste sie, dass sie geheilt war. Ihr Glaube richtete sich jedoch nicht auf das Gewand, sondern auf den, der es trug. Auf diese eine kleine Berührung konzentrierte sich ihr ganzer Glaube und sofort verschwanden ihre Schmerzen und ihre Schwäche. Sie spürte, wie die Gesundheit wie ein Strom in jede Faser ihres Körpers zurückkehrte. Das Gefühl vollkommener Gesundheit kam über sie. "Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war." Markus 5,29; Brief 111, 1904. ICP2 142 1 Nicht an Dinge glauben -- Das Gewand Christi hatte keine heilende Kraft. Es lag an ihrem Glauben an den, der das Gewand trug, dass sie wieder gesund wurde. Manuskript 105, 1901. ICP2 142 2 Glaube kann unterscheiden -- Der Glaube ist das Medium, durch das wir Wahrheit oder Irrtum in uns aufnehmen. Es handelt sich dabei immer um die gleiche seelische oder geistige Reaktion, aber es spielt eine entscheidende Rolle, ob wir dem Wort Gottes glauben oder den Erfindungen von Menschen. Als Christus sich dem Apostel Paulus offenbarte und er davon überzeugt wurde, dass er in den Gläubigen eigentlich Christus verfolgte, nahm er die Wahrheit von Jesus an. Die umwandelnde Kraft Christi wurde in seinem Denken und in seinem Charakter sichtbar. Er wurde ein neuer Mensch. Er nahm die Wahrheit so uneingeschränkt an, dass keine Macht der Erde oder der Hölle seinen Glauben erschüttern konnte. The Signs of the Times, 5. Juni 1893; Selected Messages I, 346. ICP2 142 3 Glaube hat große heilende Kraft -- Der Glaube ist mächtiger als der Tod. Wenn wir Kranke dazu bringen können, die Augen im Glauben auf den großen Arzt zu richten, werden wir wunderbare Ergebnisse erzielen. Der Glaube gibt dem Körper und der Seele neue Lebenskraft. The Ministry of Healing 62 (1905). ICP2 142 4 Tägliche Ausübung des Glaubens -- Ich stelle fest, dass ich jeden Tag aufs Neue den guten Kampf des Glaubens kämpfen muss. Ich muss meinen Glauben ausüben, unabhängig von meinen Gefühlen. Ich muss darauf vertrauen, dass der Herr mich hört und mir antwortet und mich segnet. Glaube ist kein himmelhoch jauchzendes Gefühl, sondern man nimmt Gott einfach beim Wort und glaubt daran, dass er seine Verheißungen erfüllen wird, weil er das gesagt hat. Brief 49, 1888; Our High Calling 119. ICP2 143 1 Glaube ist aktiv -- Wenn wir nach Golgatha blicken, dann nicht weil wir dort eine Beruhigung für unsere Seele finden, wenn wir unsere Glaubenspflichten nicht richtig erfüllen. Wir dürfen nicht einschlafen, sondern unser Glaube an Jesus muss wachsen. Wir brauchen einen aktiven Glauben, der die Seele von dem Belag der Eigensucht reinigt. Wenn wir uns Christus im Glauben zuwenden, ist das nur der Anfang. ICP2 143 2 Jeder Mensch hat schlechte, sündige Eigenschaften, die er überwinden muss. Jede Seele muss den Kampf des Glaubens ausfechten. Ein Nachfolger Christi darf in geschäftlichen Dingen niemand übervorteilen und hartherzig und lieblos sein. Er darf keine grobe Sprache sprechen, keinen übertriebenen äußerlichen Aufwand betreiben und sollte sich nicht selbst überschätzen. Er darf weder arrogant sein noch verletzende Reden führen oder andere kritisieren und verurteilen. Manuskript 16, 1890; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1111. ICP2 143 3 Glaube verändert das Leben -- Durch den Glauben verändert sich das Leben. Wenn Wahrheit und Licht in unserer Reichweite sind und wir uns weigern zu sehen und zu hören, dann lehnen wir sie in Wirklichkeit ab und ziehen bewusst die Dunkelheit dem Licht vor. The Great Controversy 597 (1888). ICP2 143 4 Echter Glaube ist erfolgreich -- Wir werden Erfolg haben, wenn wir im Glauben vorangehen und den ernsthaften Willen haben, den Auftrag Gottes vernünftig auszuführen. Wir dürfen uns nicht behindern lassen durch Menschen, die gerne die negativen Seiten einer Sache hervorheben. Sie haben nur wenig Glauben. Gottes missionarisches Werk muss durch Menschen mit einem großen Glauben vorangetrieben werden und ständig an Kraft und Wirksamkeit zunehmen. Brief 233, 1904. ICP2 143 5 Glauben reinigt die Seele -- Glauben, lebendigen Glauben brauchen wir, einen Glauben, der durch die Liebe wirksam ist und die Seele rein macht. Wir müssen lernen, alles im Glauben dem Herrn zu übergeben. Ein ernsthafter, unkomplizierter Glaube ist wichtig, denn die größte Last in unserem Leben sind wir uns selbst. Wenn wir nicht in der Schule Christi lernen, sanftmütig und demütig zu sein, werden wir wunderbare Gelegenheiten verpassen, Christus wirklich kennen zu lernen und ihm nahe zu kommen. Das Ich ist das Schwierigste, womit wir fertig werden müssen. Wenn wir unsere Lasten ablegen, dürfen wir nicht vergessen, auch unser Ich Jesus zu Füßen zu legen. ICP2 144 1 Übergib dich Jesus und lasse dich von ihm formen und zurechtbiegen, damit du zu seiner Ehre ein brauchbares Gefäß wirst. Deine Versuchungen, deine Gedanken und deine Gefühle musst du am Fuße des Kreuzes ablegen. Dann ist deine Seele bereit, sich von Gott leiten zu lassen und auf ihn zu hören. Jesus wird dich mit Wasser versorgen, das aus dem Strom Gottes fließt. Unter dem mildernden, verändernden Einfluss seines Geistes werden deine Kälte und Lustlosigkeit verschwinden. Christus wird in dir wirken wie eine Wasserquelle, die hervorquillt zum ewigen Leben. Brief 57, 1887. ICP2 144 2 Glauben eröffnet das Geheimnis eines erfolgreichen Lebens -- Echter Glaube und ernsthaftes Gebet sind ein starkes Gespann! Sie sind die beiden Arme, mit denen der Mensch die Macht der göttlichen Liebe für sich einfangen kann. Glaube ist Vertrauen auf Gott in der Zuversicht, dass er weiß, was für uns das Beste ist. So führt er uns dahin, dass wir statt unserer eigenen Wege seine Wege gehen wollen. Statt unserer Unwissenheit nehmen wir seine Weisheit an, statt unserer Schwachheit seine Kraft und statt unserer Sündigkeit seine Gerechtigkeit. Unser Leben und unser Ich gehören ihm bereits, aber durch den Glauben akzeptieren wir diese Eigentumsverhältnisse und nehmen den Segen, der darin liegt, für uns in Anspruch. Wahrheit, ein ordentlicher Lebenswandel und Reinheit sind das Geheimnis eines erfolgreichen Lebens. Durch den Glauben gewinnen wir diese Eigenschaften. Jeder gute Gedanke und jede gute Absicht sind eine Gabe Gottes, und allein der Glaube kann in unserem Leben wirkliches Wachstum und echten Erfolg bewirken. Gospel Workers 259 (1915). ------------------------Kapitel 59: Charakterentwicklung ICP2 147 1 Jede Tat beeinflusst den Charakter -- Alles, was wir im Leben tun, sei es auch noch so unwesentlich, beeinflusst die Entwicklung des Charakters. Ein guter Charakter ist wertvoller als aller weltlicher Besitz, und daran zu arbeiten, gehört zu den vornehmsten Dingen, womit sich der Mensch beschäftigen kann. Testimonies for the Church IV, 657 (1881). ICP2 147 2 Die Seele ist der Garten, der Charakter die Frucht -- Jede Eigenschaft des Menschen ist wie ein Bauarbeiter, der an einem Bauwerk für jetzt und für die Ewigkeit baut. Das Gebäude wird jeden Tag höher, auch wenn der Eigentümer es gar nicht bemerkt. Es ist ein Gebäude, das entweder ein negatives Beispiel abgibt, weil es krumm und schief ist, oder eines, das sogar die Engel bewundern wegen seiner Übereinstimmung mit dem göttlichen Vorbild. ICP2 147 3 Die geistigen und seelischen Kräfte, die uns Gott gegeben hat, machen noch nicht den Charakter aus, sondern sie sind Vorgaben, die verbessert werden müssen und die sich, wenn sie richtig aufgebaut werden, zu einem guten Charakter entwickeln können. Ein Mensch kann wertvollen Samen in den Händen haben, aber dieser Samen ist noch kein Obstgarten. Man muss den Samen in die Erde legen, bevor ein Baum daraus entstehen kann. Die Seele ist der Garten und der Charakter die Frucht. Gott hat uns unsere Gaben gegeben, damit wir sie pflegen und entwickeln. Wie wir uns verhalten, bestimmt unseren Charakter. Es liegt allein an uns, ob wir einen wertvollen Charakter entwickeln oder nicht. Testimonies for the Church IV, 606 (1881). ICP2 148 1 Ein wertvoller Charakter entsteht durch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Ich -- Christus gibt uns nicht die Zusicherung, dass die Entwicklung eines guten Charakters eine einfache Sache sei. Ein guter, ausgewogener Charakter wird nicht ererbt und er ist kein Zufall. Ein wertvoller Charakter wird erworben durch persönlichen Einsatz und durch die Verdienste und die Gnade Christi. Gott gibt uns die Voraussetzungen, die Talente und die geistigen Fähigkeiten und wir entwickeln daraus unseren Charakter. Er wird durch die ernsthafte Auseinandersetzung mit unserem Ich gebildet. Dabei müssen wir viele Konflikte mit unseren ererbten Neigungen ausfechten. Wir müssen uns selbst ernsthaft kritisieren und dürfen nicht zulassen, dass auch nur ein unvorteilhafter Wesenszug in uns erhalten bleibt. Christ's Object Lessons 331 (1900). ICP2 148 2 Nachdenken und Handeln sind gefordert -- Nur darüber nachzudenken reicht nicht aus, und unüberlegtes Handeln ebenso wenig. Nachdenken und Handeln sind für die Bildung eines christlichen Charakters notwendig. Testimonies for the Church V, 113 (1882). ICP2 148 3 Entwickelt gute geistige Gewohnheiten -- Wenn wir einen Charakter bilden möchten, mit dem Gott zufrieden sein kann, müssen wir gute Gewohnheiten in unserem Glaubensleben entwickeln. Das tägliche Gebet ist eine ebenso wichtige Voraussetzung für das Wachstum in der Gnade und überhaupt für unser geistliches Leben wie die tägliche Nahrung für unsere körperliche Gesundheit. Wir sollten uns daran gewöhnen, unsere Gedanken oft Gott im Gebet zuzuwenden. Wenn unsere Gedanken abdriften, müssen wir sie zurückrufen. Wenn wir uns mit Ausdauer darum bemühen, werden wir uns daran gewöhnen und dann ist es nicht mehr schwer. Wir können uns nicht einen Augenblick von Christus entfernen und trotzdem sicher sein. Er wird uns auf allen Wegen begleiten, aber nur, wenn wir seine Bedingungen erfüllen. The Review and Herald, 3. Mai 1881; The Sanctified Life 93. ICP2 148 4 Ernsthafte Absichten und absolute Aufrichtigkeit sind die Voraussetzung -- Gründlichkeit ist eine wichtige Voraussetzung für die Bildung eines guten Charakters. Man muss ernsthafte Absichten haben, will man den Plan des Baumeisters verwirklichen. Es muss mit gutem Holz gebaut und es darf keine unordentliche Arbeit geduldet werden, denn dadurch wird das Gebäude zerstört. Der Mensch muss dieser Aufgabe seine ganze Kraft widmen und keine Reserven dürfen für unwichtige Dinge verschwendet werden ... Es kostet ernsthafte, sorgfältige und ausdauernde Bemühungen, um von der Lebensweise, den Wertvorstellungen und der Gesellschaft der Welt Abstand zu gewinnen. Nachdenklichkeit, ernste Absichten und absolute Aufrichtigkeit sind die Voraussetzung. Special Testimonies on Education 75.76 (1897); Counsels to Parents, Teachers, and Students 62. ICP2 149 1 Den Blick auf das Ziel richten -- Petrus sagt: "So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen." 2.Petrus 1,5-7 ... Diese einzelnen Schritte dürfen wir nicht unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass wir anfangen zu zählen, sondern wir müssen unseren Blick auf Jesus richten und uns ganz auf die Herrlichkeit Gottes konzentrieren, dann kommen wir in unserem Glaubensleben voran. Man kann nicht in einem Tag Christus vollkommen ähnlich werden, und ihr würdet verzweifeln, wenn ihr voraussehen könntet, wie viele Schwierigkeiten ihr dabei noch überwinden müsst. Ihr müsst euch mit Satan auseinandersetzen. Er versucht mit allen Mitteln, euch von Christus abzulenken. The Youth's Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 45.46. ICP2 149 2 Treue in kleinen Dingen (Empfehlung an einen jungen Mann) -- Dein Fall ähnelt in gewisser Hinsicht dem Naemans. Du hast nicht begriffen, dass man, um einen vollendeten christlichen Charakter zu entwickeln, lernen muss, in kleinen Dingen treu zu sein. Auch wenn die Dinge, die du jetzt zu tun hast, in deinen Augen gering erscheinen, handelt es sich doch um Pflichten, die du ein Leben lang erfüllen musst. Wenn du diese Dinge vernachlässigst, ist das sehr nachteilig für deine charakterliche Entwicklung. Mein lieber Junge, du musst lernen in kleinen Dingen treu zu sein. Anders kannst du Gott nicht gefallen, und es wird dich niemand besonders lieb gewinnen, wenn du das, was man dir aufträgt, nicht willig und freudig erledigst. Wenn du möchtest, dass die Menschen, die mit dir zusammenleben, dich lieben, musst du ihnen ebenso mit Liebe und Achtung begegnen. Testimonies for the Church II, 310 (1869). ICP2 150 1 Der Charakter auf dem Prüfstand -- Es macht einen großen Unterschied, welches Material bei der Bildung des Charakters benutzt wird. Am lange erwarteten Tag des Herrn wird das deutlich zu sehen sein. "Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen". 1.Korinther 3,13. So wie das Feuer den Unterschied zwischen Gold und Silber, Edelsteinen und Holz, Heu und Streu offenbart, wird am Tag des Gerichts der Wert des Charakters geprüft, und es wird sich der Unterschied zwischen einem Charakter, der Christus nachgebildet ist und einem, der sich nur am eigenen selbstsüchtigen Herzen orientierte, herausstellen. Alle Eigensucht und falsche religiöse Einstellung wird dann so offenbar, wie sie ist. Das wertlose Material wird dann verbrannt, aber das Gold eines aufrichtigen, einfachen, demütigen Glaubens wird niemals seinen Wert verlieren. Es kann nicht verbrennen. Es ist unzerstörbar. Eine jede Stunde, die man damit zugebracht hat, die Gebote zu übertreten, wird dann als großer Verlust angesehen, während man die Furcht des Herrn als den Anfang aller Weisheit erkennt. Die Lust an zweifelhaften Vergnügungen wird vergehen wie Streumaterial, während das Gold fester Grundsätze, an denen man unter allen Umständen festhält, ewig besteht. The Review and Herald, 11. Dezember 1900; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1087.1088. ICP2 150 2 Ein unerzogener Charakter ist wankelmütig -- Ein Charakter, dessen Entwicklung dem Zufall überlassen wird, ist unausgeglichen und widersprüchlich. Wer so veranlagt ist, hat keine hohen Ziele im Leben, fragt nicht viel nach dem Sinn und übt keinen guten Einfluss auf andere aus. Er ist wankelmütig und kraftlos. Testimonies for the Church IV, 657 (1881). ICP2 151 1 Keiner kann unserem Charakter so sehr schaden wie wir selbst -- Es ist durchaus möglich, dass falsche Gerüchte über uns in Umlauf gebracht werden, aber wenn wir einen geraden Weg gehen und uns um diese Dinge nicht weiter kümmern, werden sie auch anderen gleichgültig sein. Gott wird sich schon um unseren Ruf kümmern ... Übler Nachrede können wir durch unseren Lebenswandel begegnen, aber nicht dadurch, dass wir in unserem Unmut viel darüber reden. Unsere größte Sorge sollte sein, dass wir ein gottesfürchtiges Leben führen und unser Verhalten die Unwahrheit dieser Berichte beweist. ICP2 151 2 Niemand kann unserem Charakter so sehr schaden wie wir selbst. Es sind die schwachen Bäume und die baufälligen Häuser, die man ständig stützen muss. Wenn es uns so wichtig ist, unseren Ruf vor Angriffen zu bewahren, macht das den Eindruck, als sei er vor Gott nicht einwandfrei und müsse deshalb ständig künstlich aufrecht erhalten werden. Manuskript 24, 1887; The S.D.A. Bible Commentary III, 1160.1161. ICP2 151 3 Willenskraft ist erforderlich -- Man kann seine Regungen und Gefühle nicht immer so beherrschen, wie man gerne möchte, aber du kannst deinen Willen beherrschen und das kann zu einer vollkommenen Veränderung in deinem Leben führen. Wenn du deinen Willen Christus übergibst, wird dein Leben mit Christus in Gott geborgen sein und du kannst allen bösen Mächten Widerstand leisten. Du wirst von Gott Kraft bekommen, an seiner Kraft festzuhalten, und ein neues Licht, nämlich das Licht des lebendigen Glaubens, wird dir zur Verfügung stehen ... Du wirst eine ernste, aufrichtige Glaubenshaltung entwickeln, die dich zu einem wertvollen Werkzeug in den Händen Gottes machen wird. Testimonies for the Church V, 514.515 (1889). ICP2 151 4 Schwächen kann man überwinden -- Niemand darf sagen, dass er die Schwächen seines Charakters nicht ändern könne. Wenn du eine solche Meinung beziehst, wirst du das ewige Leben verlieren. Es ist eine Frage des Willens. Wenn du nicht willst, kannst du deine Schwächen nicht überwinden. Wenn du aber willst, gelingt es dir auch. Die Schwierigkeiten liegen in einem ungeheiligten Herzen und der Weigerung, sich Gott ganz unterzuordnen. Christ's Object Lessons 331 (1900). ICP2 152 1 In einem reinen Herzen ist alles anders. Die Veränderung des Charakters ist das Zeugnis für die Welt, dass Christus jetzt in diesem Herzen wohnt. Der Geist Gottes bewirkt ein neues Leben in der Seele. Gedanken und Wünsche wollen sich nun dem Willen Christi fügen und das Ebenbild Gottes wird im Menschen erneuert. Schwache, fehlerhafte Menschen können der Welt beweisen, dass sich durch die erlösende Kraft der Gnade ihr Charakter positiv entwickeln und gute Frucht in Fülle hervorbringen kann ... Propheten und Könige 233 (1917). ICP2 152 2 Charakterfehler werden oft vererbt -- Die Kinder und Jugendlichen, um die wir uns kümmern müssen, sind von unterschiedlichster Wesensart und sie sind beeinflussbar. Viele der Kinder, die unsere Schule besuchen, wurden zu Hause nicht richtig erzogen. Die einen konnten tun, was sie wollten, und andere wurden dagegen zu streng erzogen und sind dadurch entmutigt. Sie haben wenig Erfreuliches erlebt und kaum ein Lob bekommen. Sie haben die Charakterschwächen ihrer Eltern geerbt und wurden nicht so erzogen, dass sie einen positiveren Charakter entwickeln konnten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 192 (1913). ICP2 152 3 Man entwickelt sich mit den Jahren -- Die Kinder gewöhnen sich Dinge an, die man ihnen nicht so leicht wieder abgewöhnen kann. Wenn sie ungewohnten Regeln gehorchen sollen oder lernen müssen, wenden sie sich an ihre unvernünftigen Eltern und erwarten von ihnen Unterstützung dagegen. Das stiftet Unruhe und Unzufriedenheit, die ganze Schule leidet unter diesen negativen Einflüssen und die Lehrer werden noch zusätzlich belastet. Der größte Schaden wird jedoch bei den Opfern dieser elterlichen Nachgiebigkeit angerichtet, denn Charakterschwächen, die durch eine ordentliche Erziehung hätten verändert werden können, bilden sich mit den Jahren stärker aus und wirken sich sehr nachteilig auf den heranwachsenden Menschen aus, möglicherweise ruinieren sie sein ganzes Leben. The Review and Herald, 21. März 1882; Fundamentals of Christian Education 65. ICP2 153 1 Nachgiebigkeit schadet der charakterlichen Entwicklung -- In manchen Familien sind die Wünsche der Kinder Gesetz. Alles was sie sich einbilden, bekommen sie. Wenn sie etwas nicht mögen, werden sie auch darin bestärkt, und man glaubt, dass sie dadurch glücklich werden, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Kinder werden unruhig und unzufrieden und können sich über nichts mehr freuen. Die ständige Befriedigung ihrer Wünsche verdirbt ihnen den Appetit für einfache, gesunde Nahrung und für sinnvollen Zeitvertreib. Und dadurch werden sie charakterlich verdorben für Zeit und Ewigkeit. Manuskript 126, 1897; Child Guidance 272. ICP2 153 2 Herz und Verstand müssen erzogen werden -- Kinder, denen keine Grenzen gesetzt werden, sind nicht glücklich. Sie sind nicht von Natur aus ausgeglichen und zufrieden. Herz und Verstand müssen erzogen werden, damit der Charakter sich so entwickeln kann, dass er mit den weisen Gesetzen, die unser Leben regeln, übereinstimmt. Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit sind die Früchte von Nachgiebigkeit und Selbstsucht. Der Boden des Herzens wird genauso wie ein ungepflegter Garten Unkraut und Dornen hervorbringen, wenn keine wertvolleren Blumen gepflanzt und dann gepflegt und versorgt werden. Mit der menschlichen Seele ist das genauso, wie wir es in der Natur beobachten. Testimonies for the Church IV, 202.203 (1876). ICP2 153 3 Gewohnheiten, die man in der Jugend entwickelt, bestimmen den Lebensweg -- Die Gedanken und Gefühle, die in der frühen Jugend entwickelt werden, wirken sich auf das gesamte Leben aus. Gute Eigenschaften und ordentliche Gewohnheiten, die man in der Jugend entwickelt, werden ein Teil des Charakters und bestimmen meistens den gesamten Lebensweg. Der junge Mensch kann gute oder schlechte Eigenschaften entwickeln, das liegt ganz an ihm. Er kann sich für eine gute, wertvolle Lebensweise entscheiden, aber auch für Unaufrichtigkeit und ein verbrecherisches Leben. The Signs of the Times, 11. Oktober 1910; Child Guidance 196. ICP2 154 1 Tägliche Erfahrung -- Der Verstand wird ständig beeinflusst durch alle die Dinge, mit denen er konfrontiert wird. Das kann zu einer positiven oder auch zu einer negativen Entwicklung führen. Jeden Tag erziehen und beeinflussen wir junge Menschen so, dass sie sich entweder unter das Banner des Prinzen Emmanuel scharen oder als Rebellen unter das Banner des Fürsten der Finsternis. Woran liegt uns mehr? Manuskript 69, 1897; Child Guidance 199.200. ICP2 154 2 Wie ein guter Charakter gebildet wird -- Die Arbeit mit der menschlichen Seele erfordert sehr viel Feingefühl. Es ist leicht möglich, dass man einen Menschen zu sehr unterdrückt, und es ist wichtig für Eltern, die Charaktereigenschaften ihrer Kinder gut zu kennen und niemals spontan und unüberlegt zu handeln. ICP2 154 3 Ich habe eine Mutter dabei beobachtet, wie sie ihrem Kind etwas aus der Hand gerissen hat, worüber sich das Kind freute. Es begriff nicht, was an dieser Sache falsch war, und brach in Tränen aus, weil es sich misshandelt und verletzt fühlte. Um das Geschrei zu beenden, schimpfte die Mutter das Kind ordentlich aus, und soweit äußerlich sichtbar, war der Kampf nun ausgestanden. Aber er hinterließ eine Spur in der Seele des Kindes, die nicht so leicht verwischt werden konnte. Ich sagte zu dieser Mutter: "Du hast deinem Kind großes Unrecht zugefügt, denn du hast seine Seele verletzt und sein Vertrauen verloren. Wie du es wiedergewinnen willst, weiß ich nicht." ICP2 154 4 Diese Mutter handelte nur aus dem Gefühl heraus, und das war sehr unvernünftig, denn es ist wichtig, dass man vorsichtig mit den Kindern umgeht und ihnen Ursache und Wirkung klar macht. Ihre grobe, ungerechte Erziehungsweise weckte im Herzen ihres Kindes die schlimmsten Gefühle. Es ist der absolut schlechteste Erziehungsstil, wenn man nur nach seinen augenblicklichen Gefühlen handelt, denn was dabei herauskommt, ist ein sehr unfairer Kampf. Es ist einfach ungerecht, wenn man das Alter und die Kraft eines Erwachsenen gegen die Unwissenheit und Hilflosigkeit eines kleinen Kindes einsetzt. Jede Äußerung des Zorns auf Seiten der Eltern löst im Herzen des Kindes Widerstand aus. ICP2 155 1 Der Charakter eines Kindes wird nicht durch eine einzige Handlung bestimmt, aber durch die ständige Wiederholung werden Gewohnheiten entwickelt, die den Charakter beeinflussen. Wenn wir Christus im Wesen ähnlich werden wollen, müssen wir uns um ein christusähnliches Verhalten bemühen. Ein Christ wird ein geheiligtes Temperament entwickeln und seine Handlungen und seine Gefühle werden vom Heiligen Geist beeinflusst. The Signs of the Times, 6. August 1912. ICP2 155 2 Ausdauer ist wichtig -- Um einen vollendeten christlichen Charakter zu entwickeln benötigen wir vor allen Dingen Ausdauer in unserem Bemühen, uns richtig zu verhalten. Das möchte ich unseren Jugendlichen mit auf den Weg geben. Von frühester Jugend an ist es wichtig, grundsätzlich aufrichtig zu sein, sonst kann man das höchste Ziel nicht erreichen. Jugendlichen muss immer vor Augen geführt werden, dass sie mit einem hohen Preis erkauft wurden und dass es ihre Aufgabe ist, Gott an ihrem Leib und in ihrem Geist zu verherrlichen, denn sie sind sein Eigentum. The Youth's Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 45. ICP2 155 3 Brauchbarkeit ist abhängig von eigenen Entscheidungen -- Es ist durchaus richtig, dass Eltern für die charakterliche Entwicklung und für Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind, aber welche Stellung wir in dieser Welt einnehmen und wie brauchbar wir sind, hängt auch zum großen Teil von unseren eigenen Entscheidungen ab. Daniel und seine Freunde hatten den Vorteil, dass sie in ihrer frühen Jugend eine gute Erziehung und Ausbildung bekamen, aber das allein war nicht ausschlaggebend für ihr Verhalten. Es kam die Zeit, in der sie eigene Entscheidungen treffen mussten und ihre Zukunft nur noch davon abhängig war. Sie entschieden sich dafür, dem, was sie in ihrer Kindheit gelernt hatten, treu zu bleiben. Gottesfurcht, die der Anfang aller Weisheit ist, war die Grundlage für ihre spätere Größe. Der Geist Gottes bekräftigte ihren aufrichtigen Willen und ihre guten Vorsätze. Christian Temperance and Bible Hygiene 28 (1890); Counsels on Diet and Foods 29. ICP2 156 1 Wie man zum Überwinder wird -- Wir dürfen den Hindernissen, sie sich uns in den Weg stellen, nicht ausweichen, sondern müssen sie eines nach dem anderen überwinden. Wenn wir die erste Schwierigkeit überwunden haben, sind wir ein wenig stärker geworden für die nächste, und jedes Mal gewinnen wir noch weitere Kraft. Wenn wir uns auf Jesus verlassen, werden wir zu Überwindern. Wenn wir uns aber nur auf die Schwierigkeiten konzentrieren und vor einer ernsthaften Auseinandersetzung für das Recht zurückschrecken, werden wir schwach und verlieren den Glauben. The Youth's Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 46. ICP2 156 2 Jeden Tag sein Bestes geben -- Wenn man stetig vorwärts geht, einen Schritt nach dem anderen, erreicht man letztendlich die Spitze des Berges. Lass dich nicht von der überwältigenden Aufgabe, dein Leben zu meistern, abschrecken. Niemand verlangt von dir, dass du alles auf einmal schaffst. Gib jeden Tag dein Bestes, nimm jede Gelegenheit wahr, deine Leistung zu verbessern, und nimm jede Hilfe an, die Gott dir anbietet. So wirst du Schritt für Schritt die Leiter des Erfolgs erklimmen. Bedenke, dass dir Gott immer nur einen Tag gibt und man im Himmel darauf achtet, wie du diesen einen Tag verbracht und genutzt hast. Ich wünsche dir, dass du so jeden Tag, den dir Gott gibt, ein wenig vorwärts kommst, bis dann am Ende der Herr zu dir sagen kann: "Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht ..." Matthäus 25,21; The Youth's Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 46. ------------------------Kapitel 60: Auseinandersetzung und Anpassung ICP2 157 1 Der richtige Umgang mit Konflikten macht standhaft -- Durch Auseinandersetzungen im geistlichen Bereich werden wir im Glauben gestärkt. Durch Schwierigkeiten, die man ertragen lernt, entwickelt man einen standhaften Charakter und wertvolle geistliche Eigenschaften. Die vollendeten Früchte des Glaubens, die Sanftmut und die Liebe, reifen oft am besten, während wir von Gewitterwolken und Dunkelheit umgeben sind. Christ's Object Lessons 61 (1900). ICP2 157 2 Wir befinden uns im Krieg -- Es ist kein Scheingefecht, woran wir teilnehmen, sondern ein Kampf, von dessen Ausgang das ewige Leben abhängt. Wir müssen uns mit unsichtbaren Feinden auseinandersetzen. Böse Engel streiten um die Herrschaft über jedes einzelne Menschleben. The Ministry of Healing 128 (1905). ICP2 157 3 Die Konflikte werden nicht von Christus ausgelöst -- Wir leben in einem ernsten Zeitabschnitt. Wir müssen eine wichtige Aufgabe erfüllen. Wir kämpfen um unsere eigene Seele und um die Seelen anderer Menschen, weil wir sonst das ewige Leben verlieren. Wir müssen uns durch die Gnade Gottes verändern lassen, sonst verlieren wir den Anspruch auf den Himmel und andere mit uns. ICP2 157 4 Glaubt mir, die Schwierigkeiten und Konflikte, mit denen ihr euch in der Ausübung eurer Pflicht auseinandersetzen müsst, und der Verzicht, den wir leisten, und die Opfer, die wir als treue Christen bringen müssen, werden nicht von Christus ausgelöst. Sie entstehen nicht durch widrige Umstände oder unnötige Gebote. Sie haben auch nichts zu tun mit dem ernsthaften Leben, das er von uns erwartet, wenn wir in seinen Dienst treten. Die Schwierigkeiten wären noch viel größer und mehr, wenn wir Christus den Gehorsam verweigern und stattdessen Diener Satans und Knechte der Sünde würden. Testimonies for the Church IV, 557.558 (1881). ICP2 158 1 Das Leben ist ein Kampf -- Dieses Leben ist ein Kampf, und wir haben es mit einem Feind zu tun, der niemals schläft, sondern ständig auf der Lauer liegt, um unsere Seelen zu zerstören und uns wegzulocken von unserem Heiland, der sein Leben für uns gegeben hat. Life Sketches of Ellen G. White 291 (1905). ICP2 158 2 Vorbereitung der Seele auf den Frieden -- Der Herr lässt Schwierigkeiten zu, damit unsere Seele zubereitet wird für den Frieden. The Great Controversy 663 (1888). ICP2 158 3 Glaubenserfahrungen machen wir nur in Schwierigkeiten -- Unsere jungen Menschen müssen die Aufgaben, die ihnen gestellt werden, mit Kraft und Glaubenstreue angehen. Dann haben sie mit Sicherheit Erfolg. Junge Menschen, die ihre alltäglichen Pflichten nicht mit Erfolg erledigen, sind auch nicht geeignet für höhere Aufgaben. Glaubenserfahrungen macht man nur durch Schwierigkeiten, Enttäuschungen, Selbstdisziplin und Gebet. Den Weg zum Himmel kann man nur Schritt für Schritt gehen und jeder Schritt vorwärts gibt uns die Kraft für den nächsten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 100 (1913). ICP2 158 4 Das Glück des Augenblicks -- Ich bin nicht immer auf der Suche nach zukünftigem Glück. Ich erlebe es jetzt, auch wenn ich Schwierigkeiten und Nöte habe. Ich blicke auf Jesus und weiß, dass er uns besonders in schwierigen Zeiten zur Seite steht. Wir können uns an ihn wenden, ihm unsere Last übergeben und zu ihm sagen: "Alleine schaffe ich es nicht, bitte hilf mir!" Er antwortet uns: "Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht". Matthäus 11,30. Glaubst du das? Ich habe es geprüft. Ich liebe ihn, er ist wunderbar und ich möchte ihn loben und preisen dürfen im Reich Gottes. Life Sketches of Ellen G. White 292 (1915). ICP2 159 1 Zwei unterschiedliche Prinzipien -- Das Reich Gottes hat nichts mit äußerlichem Aufwand zu tun. Das Evangelium der Gnade Gottes, das die Bereitschaft zur Selbstverleugnung verlangt, kann nichts mit dem Geist der Welt gemeinsam haben, denn beide Prinzipien sind absolut gegensätzlich. "Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden." 1.Korinther 2,14; The Desire of Ages 509 (1898). ICP2 159 2 Nicht an weltlichen Grundsätzen und Lebensweisen orientieren -- Wie das Volk Israel lassen sich die Christen heute viel zu oft von der Welt beeinflussen. Sie übernehmen ihre Grundsätze und halten sich an das, was allgemein üblich ist, weil sie sich die Freundschaft gottloser Menschen erhalten wollen, und am Ende müssen sie feststellen, dass diese Freunde eigentlich ihre gefährlichsten Feinde sind. ICP2 159 3 Die Bibel lehrt ganz klar, dass es zwischen dem Volk Gottes und der Welt keine Übereinstimmung geben kann. Unser Erlöser sagt: "Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst." 1.Johannes 3,13. "Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat." Johannes 15,18. Satan arbeitet verdeckt durch angebliche Freundschaften mit gottlosen Menschen, um gläubige Menschen in die Sünde zu locken und von Gott zu trennen. Und wenn es ihm gelungen ist, ihre Abwehr zu durchbrechen, wird es seine Helfer dazu veranlassen, sich gegen sie zu kehren und sie zu zerstören. Patriarchen und Propheten 559 (1890). ICP2 159 4 Gewöhnliches oder heiliges Feuer -- Die Bedeutung der Wahrheit Gottes wird nicht so herausgestellt, wie es sein sollte, weil es den Gläubigen an persönlicher Erfahrung fehlt. Um Einfluss zu haben, machen sie mit der Welt gemeinsame Sache und lassen zu, dass in ihrem Leben ein gewöhnliches Feuer anstatt des heiligen Feuers brennt, damit sie beruflich mit der Welt mithalten können. ICP2 160 1 Man sollte sich nicht so sehr bemühen, den Ansprüchen der Welt gerecht zu werden, denn das ist gewöhnliches und nicht heiliges Feuer. Wir müssen das lebendige Brot essen und es nicht nur bewundern. Dieses Brot aus dem Himmel gibt der Seele das Leben. Es besteht aus dem Sauerteig, der den gesamten Charakter durchdringt, zur Einheit mit Christus führt und alle ererbten und erworbenen Neigungen so verändert, dass wird dem Bilde Gottes wieder ähnlich werden. Manuskript 96, 1898. ICP2 160 2 Christus und Anpassung -- Wie wunderbar wirkt die Gnade auf das menschliche Herz! Sie gibt geistige Fähigkeiten und die Weisheit, die Möglichkeiten zu nutzen, und zwar nicht, um sich selbst zu schmeicheln, sondern um durch Verzichtbereitschaft das missionarische Werk voranzutreiben. Christus, der Sohn Gottes, war ein Missionar für unsere Welt und er sagte: "Wer mir nachfolgen will, muss auf alles andere verzichten." Du kannst ihn nicht lieben und gleichzeitig alle Moden der Welt mitmachen und zu ihrer Gesellschaft dazugehören. Brief 238, 1907. ICP2 160 3 Anpassung schadet der geistlichen Einstellung -- Wenn wir unsere Lebensweise an die weltliche Lebensweise anpassen, wendet sich die Gemeinde der Welt zu und es wird uns niemals gelingen, die Welt für die Gemeinde zu gewinnen. Der vertrauliche Umgang mit der Sünde wird sie uns unweigerlich immer weniger abstoßend erscheinen lassen. Wer die Gesellschaft von Knechten Satans bevorzugt, wird bald auch ihren Herrn nicht mehr fürchten. Wenn wir so in Versuchung geraten wie Daniel am Hofe des Königs, dürfen wir sicher sein, dass Gott uns behütet, aber wenn wir uns freiwillig in Versuchung begeben, werden wir früher oder später auch fallen. The Great Controversy 509 (1888). ICP2 160 4 Durch Anpassung verlieren wir nach und nach die richtige Einstellung -- Durch die Anpassung an die Welt verlieren die Menschen die Richtung. Die Veränderung der Grundsätze kommt nicht plötzlich. Der Engel des Herrn zeigte mir in Symbolen, worum es hier geht. Es ist so, als ob sich ein Dieb langsam immer näher heranschleicht, und plötzlich ist er nah genug, um dem Werk Gottes seine Identität zu stehlen, indem er die Glaubensbrüder dazu verleitet, sich den weltlichen Gepflogenheiten anzupassen. ICP2 161 1 Menschliches Denken nimmt den Platz ein, der eigentlich Gott zusteht. Egal in welcher Position sich ein Mensch befindet, auch wenn er sehr angesehen ist, sollte er sich immer so verhalten, wie Christus sich an seiner Stelle verhalten würde. In jedem Handgriff, den er tut, in allem, was er sagt, und in seinem ganzen Wesen sollte er Christus ähnlich sein. Manuskript 96, 1902. ICP2 161 2 Einigkeit nicht auf Kosten von Anpassung -- Einige, die vorgeben, getreu den Geboten Gottes zu leben, haben sich weit vom Glauben entfernt und demütigen das Volk Gottes, weil sie es so darstellen, als lebte es genauso wie die Welt. Gott nimmt das durchaus zur Kenntnis. Es ist an der Zeit, dass wir um jeden Preis die Haltung einnehmen, die Gott von uns erwartet. ICP2 161 3 Siebenten-Tags-Adventisten müssen einen klaren Standpunkt einnehmen und dadurch auffallen, dass sie sich der Herrschaft Gottes unterordnen und sich als sein Eigentum auszeichnen. Erst wenn sie sich so verhalten, verherrlichen sie Gott. Wahrheit und Unrecht können nicht nebeneinander stehen. Lasst uns jetzt den Platz einnehmen, den Gott uns zugewiesen hat. Gott hat gesagt, dass wir einen klaren Standpunkt beziehen müssen ... Wir müssen nach Einheit streben, aber nicht durch Anpassung an weltliche Gepflogenheiten und eine Vereinigung mit den großen Kirchen. Brief 113, 1903. ICP2 161 4 Eine deutliche Trennungslinie -- In der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten ist eine umfassende Reform notwendig. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Welt so sehr eindringt, dass die Grundsätze des Volkes Gottes, das seine Gebote hält, verloren gehen. Die Gläubigen müssen einen Einfluss ausüben, der Zeugnis ablegt für die Kraft der himmlischen Grundsätze. Wer sich der Gemeinde anschließt, muss bereit sein, seine Lebensweise zu ändern. Wenn das nicht geschieht und keine klare Trennungslinie zwischen der Welt und der Gemeinde gezogen wird, kann es nur dazu führen, dass wir uns der Welt anpassen. ICP2 162 1 Unsere Botschaft an die Gemeinschaft und an unsere Einrichtungen ist: "Tut Buße, denn das Himmelsreich ist nahe herbeigekommen!" Matthäus 3,2. Die Wesenszüge Jesu müssen uns begehrenswerter erscheinen und sie müssen zu einer Macht werden im Leben der Kinder Gottes. Manuskript 78, 1905. ICP2 162 2 Gewisse Moden sind unnatürlich -- In unserer Zivilisation ist die Lebensweise nicht mehr natürlich und das wirkt sich sehr nachteilig auf gesunde Grundsätze aus. Durch Gebräuche und Moden wird ein Lebensstil gefördert, der die Menschen körperlich und geistig sehr belastet und schwächt. Maßlosigkeit und Kriminalität, Krankheit und Verwahrlosung breiten sich überall aus. The Ministry of Healing 125.126 (1905). ICP2 162 3 Wenn es den Grundsätzen nicht widerspricht, kann man sich nach den üblichen Gebräuchen richten -- Wenn die allgemeinen Bräuche der Menschen nicht im Gegensatz zu Gottes Geboten stehen, kann man sich durchaus anpassen. Wenn unsere Mitarbeiter sich nicht danach richten, behindern sie nicht nur ihre eigene Arbeit, sondern sie legen auch den Menschen, mit denen sie arbeiten, Stolpersteine in den Weg und hindern sie daran, die Wahrheit anzunehmen. The Review and Herald, 6. April 1911. ICP2 162 4 Ich bitte unsere Gemeindeglieder vor Gott, ein ordentliches und umsichtiges Leben zu führen. Macht die Mode mit, soweit sie den Gesundheitsgrundsätzen entspricht. Unsere Schwestern sollen sich, wie es die meisten tun, einfach kleiden, aber auf gutes, haltbares Material achten. Die Kleidung sollte der Mode der Zeit angepasst sein, aber wir dürfen Modefragen nicht so wichtig nehmen. Wichtig ist, dass sich unsere Schwestern ordentlich kleiden und dass die Kleidung einfach ist und das Schamgefühl nicht verletzt. Gebt der Welt ein lebendiges Beispiel dafür, das innere Werte wichtiger sind und die Gnade Gottes die Menschen schön macht. Manuskript 167, 1897; Child Guidance 414. ICP2 163 1 Richtet euch nicht nach weltlichen Bräuchen -- So wie Gott sich um die hebräischen Gefangenen kümmerte, weil sie mit den unanständigen weltlichen Gebräuchen nichts zu tun haben wollten, wird sich der Herr all denen zuwenden, die seinen Willen annehmen und sagen: "So spricht der Herr!" Er wird sie wissen lassen, was er von ihnen erwartet. Wer sich am wenigsten mit weltlichem Gedankengut einlässt, sich von ihren Eitelkeiten, ihrem Stolz und falschem Ehrgeiz fernhält, sich klar zum Volk Gottes bekennt und gute Werke tun will, wird den Willen Gottes in seinem Wort erfahren. Brief 60, 1898; Counsels to Writers and Editors 101.102. ICP2 163 2 Ein Grund, sich nicht anzupassen (Botschaft an Gemeindeglieder). -- Warum führen wir als bekennende Christen ein Leben, das so sehr mit weltlichen Gewohnheiten durchsetzt ist? Wir werden so die Ewigkeit aus den Augen verlieren und ebenso Christus. Letztendlich verlieren wir auch noch unsere Beziehung zum Vater. Warum, frage ich euch, fehlt es in so vielen unserer Familien am Geist Gottes? Warum ist in so vielen Familien so wenig zu spüren vom Leben, der Liebe und der Ähnlichkeit mit Jesus Christus? Es liegt daran, dass sie Gott nicht richtig kennen, denn wenn sie ihn durch den Glauben in Christus kennen gelernt und begriffen hätten, dass er in die Welt kam, um für die Menschheit zu sterben, und wenn sie das wunderbare Wesen Christi erkannt hätten, hätten sie sich geändert. Sie wären wieder in sein Ebenbild verwandelt worden, aber so könnt ihr sehen, wie verkehrt es ist, sich der Welt anzupassen. Manuskript 12, 1894. ICP2 163 3 Wahre Grundsätze wirken sich auf den gesamten Menschen aus -- Durch die Annahme der Wahrheit kann die Anpassung an die Welt verhindert werden. Wenn wir uns mit dem Wort Gottes befassen und zulassen, dass seine Grundsätze unser gesamtes Leben bestimmen, wird unser Charakter dadurch beeinflusst. Christus sagt uns durch den Apostel Johannes: "Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters." Das ist eine klare Aussage darüber, woran der Charakter eines Menschen gemessen wird. Manuskript 37, 1896. ------------------------Kapitel 61: Die lebenswichtige Funktion der Gesetze Gottes (A) Der Dekalog (die Zehn Gebote) ICP2 164 1 Die Erkenntnis von Schuld -- Gott wollte nicht, dass unsere ersten Eltern Schuld kennen lernen. Aber als sie sich auf die falschen Behauptungen Satans einließen, brachten sie damit Ungehorsam und Übertretung in unsere Welt. Dieser Ungehorsam gegen Gottes ausdrückliches Gebot und der Glaube an Satans Lüge öffneten die Schleusen für eine Flut von Leid, die über diese Welt hereinbrach. The Review and Herald, 5. April 1898. ICP2 164 2 Die Natur des Menschen wurde geschwächt -- Die Übertretung der Gebote hatte Leid und Tod zur Folge. Durch den Ungehorsam änderte sich der Mensch in seinem Wesen und die Eigensucht trat an die Stelle der Liebe. Seine Natur wurde so geschwächt, dass es ihm nicht mehr möglich war, der Macht es Bösen zu widerstehen. Der Versucher sah, dass er sein Ziel, den göttlichen Plan mit der Schöpfung der Menschen zu durchkreuzen, erreicht hatte, und er verwüstete die Erde und füllte sie mit Elend und Not. Die Menschen hatten sich einen Herrscher erwählt, der sie als Gefangene vor seinen Karren spannt. Counsels to Parents, Teachers, and Students 33 (1913). ICP2 164 3 Gottes Gesetz ist leicht verständlich -- Die Gesetze Gottes sind nicht geheimnisvoll. Der einfachste Geist kann diese Regeln begreifen, die das Leben ordnen und den Charakter nach dem göttlichen Vorbild formen. Wenn die Menschenkinder nach bestem Wissen diesen Geboten gehorchen würden, könnten sie verständiger werden und Gottes Plan und seine Absichten mit uns immer besser begreifen. Und dieser ständige Fortschritt findet nicht nur in diesem Leben statt, sondern wird in der Ewigkeit fortgesetzt. The Review and Herald, 14. September 1886. ICP2 165 1 Wunderbar in ihrer Einfachheit -- Wie wunderbar einfach, verständlich und vollkommen ist das Gesetz Gottes! Gottes Ziele und Absichten mit uns sind manchmal so, dass wir sie mit unserem begrenzten Verstand nicht begreifen können. Und diese Grenzen, an die wir stoßen, erfüllen uns mit Achtung und Ehrerbietung vor dem allerhöchsten Gott, weil wir sehen, dass seine Weisheit und seine Macht so viel größer sind als wir. The Review and Herald, 14. September 1886. ICP2 165 2 Vollkommene Übereinstimmung zwischen dem Evangelium und dem Gesetz -- Zwischen dem Evangelium Jesu Christi und den Geboten Gottes herrscht eine vollkommene Übereinstimmung. "Ich und mein Vater sind eins", sagt der große Lehrer. Das Evangelium Christi ist die gute Nachricht von der Gnade, eine Gabe, durch die der Mensch frei von der Verurteilung durch die Sünde und fähig zum Gehorsam gegen die Gebote Gottes wird. Das Evangelium zeigt uns die Moralgesetze als sinnvolle Lebensregeln. Umgekehrt weist das Gesetz den Sünder durch seinen Absolutheitsanspruch auf Gehorsam ständig auf das Evangelium hin, das uns Vergebung und Frieden vermittelt. ICP2 165 3 Der große Apostel sagt uns dazu: "Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf." Römer 3,31. Und weiterhin erklärt er uns: "So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut." Römer 7,12. In ihm ist die über allem stehende Liebe zu Gott und ebenso die Liebe zu unseren Mitmenschen enthalten. Es dient ebenso der Ehre Gottes wie dem Glück der Menschen. The Review and Herald, 27. September 1881. ICP2 165 4 Regeln, die das ganze Leben umfassen -- Gott gab den Menschen in seinem Gesetz Regeln, die das ganze Leben umfassen. Wenn er ihnen gehorcht, bedeuten sie durch die Gnade Christi für ihn das Leben. Wenn er sie übertritt, haben sie die Macht, ihn zu verdammen. Die Gebote führen Menschen zu Christus und Christus wiederum weist sie auf das Gesetz hin. The Review and Herald, 27. September 1881; Our High Calling 138. ICP2 166 1 Umfassende Anforderungen -- Das Gesetz Gottes, wie es uns in der Schrift dargestellt wird, ist umfassend in seinen Anforderungen. Jeder darin enthaltene Grundsatz ist heilig, gerecht und gut. Das Gesetz verpflichtet den Menschen Gott gegenüber. Es beeinflusst die Gedanken und Gefühle und überführt jeden, der feinfühlig genug ist, um seine Übertretung zu erkennen. Wenn sich das Gesetz nur auf die äußere Handlungsweise bezöge, wären die Menschen nicht verantwortlich für ihre verkehrten Gedanken, Wünsche und Absichten. Aber das Gesetz verlangt, dass die Seele rein gehalten und der Verstand geheiligt wird. Gedanken und Gefühle müssen übereinstimmen mit den Regeln der Liebe und Gerechtigkeit. The Review and Herald, 5. April 1898, p. 1; Selected Messages II, 211. ICP2 166 2 Nur der Mensch ist ungehorsam -- Nur die Menschen sind ungehorsam gegen die Gebote Gottes. Wenn der Herr die Natur dazu auffordert, Zeugnis abzulegen für seine Schöpfung, bezeugt sie uneingeschränkt die Herrlichkeit Gottes. Manuskript 28, 1898; The S.D.A. Bible Commentary III, 1144. ICP2 166 3 Jeder ist aufgefordert, Gottes Geboten zu gehorchen -- Christus kam in die Welt, um uns ein Beispiel für den vollkommenen Gehorsam gegen die Gebote Gottes zu geben, wie es von allen Menschen, dem ersten -- Adam -- bis hin zum letzten, der auf dieser Erde lebt, erwartet wird. Er sagte, dass er nicht gekommen sei, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen, in absolutem Gehorsam. Auf diese Weise räumte er dem Gesetz einen wichtigen Platz ein und ehrte es. Durch sein Leben offenbarte er seinen geistlichen Inhalt. Beobachtet von himmlischen Wesen, ungefallenen Welten und einer ungehorsamen, undankbaren, ungeheiligten Welt, erfüllte er die weitreichenden Grundsätze des Gesetzes. Er kam, um zu beweisen, dass die Menschheit, wenn sie durch einen lebendigen Glauben mit Gott verbunden ist, seine Gebote halten kann. Er kam, um auf die Unveränderlichkeit der Gebote hinzuweisen und auf die Tatsache, dass Ungehorsam und Übertretung niemals mit dem ewigen Leben belohnt werden können. Er kam als Mensch zu den Menschen, um mit den Menschen in Berührung zu kommen, während er mit seiner Göttlichkeit den Thron Gottes berührte. ICP2 167 1 Aber er kam nicht, um die Verpflichtung der Menschen zum absoluten Gehorsam zu lockern. Er zerstörte nicht die Gültigkeit des Alten Testamentes, sondern erfüllte, was Gott selbst vorhergesagt hatte. Er kam nicht, um die Menschen vom Gesetz zu befreien, sondern um ihnen eine Möglichkeit zu eröffnen, es zu halten und andere Menschen dahin zu führen, sich ebenso danach zu richten. The Review and Herald, 15. November 1898. ICP2 167 2 Gott annulliert nicht sein eigenes Gesetz -- Der Herr rettet keine Sünder, indem er sein Gesetz außer Kraft setzt. Es ist das Fundament seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden. Gott ist ein Richter, Wächter über die Gerechtigkeit, und die Übertretung seines Gesetzes, sei es auch nur in einer Geringfügigkeit, ist Sünde. Gott kann sein Gesetz nicht abschaffen und er kann die Sünde nicht zulassen, auch wenn es sich nur um eine Kleinigkeit handelt. Die Gerechtigkeit des Gesetzes und seine moralische Unantastbarkeit müssen aufrecht erhalten und vor dem gesamten Universum gerechtfertigt werden. Und das konnte nicht zu einem geringeren Preis geschehen als dem Tod des Sohnes Gottes. The Review and Herald, 15. November 1898. ICP2 167 3 Keine Annullierung der Gebote -- Gott schafft seine Gebote nicht ab und er arbeitet nicht selbst gegen sie. Er löscht nicht aus, was die Sünde anrichtet, aber er verändert, und so kann durch die Gnade Segen entstehen, wo vorher Fluch war. Education 148 (1903). (B) Die Naturgesetze Gottes ICP2 167 4 Gesetze, die ihren Ursprung in der Liebe haben -- Die Gebote Gottes haben ihre Grundlage in einer unveränderlichen Gerechtigkeit und sind so formuliert, dass die Menschen, die sich nach ihnen richten, dadurch glücklich werden. The Review and Herald, 18. September 1888; Sons and Daughters of God 267. ICP2 168 1 Die Gebote, denen jeder Mensch Gehorsam schuldet, haben ihren Ursprung in einem Herzen, in dem unendliche Liebe herrscht. Brief 20, 1883; Selected Messages II, 217. ICP2 168 2 Das Gebot des Dienstes -- Christi Nachfolger werden erlöst, um ihm zu dienen. Unser Herr lehrt uns, dass der wahre Sinn des Lebens der Dienst für Gott ist. Christus selbst hat gedient, und seinen Nachfolgern gibt er das Gebot des Dienens. Wir müssen ihm dienen und unseren Mitmenschen. Damit vermittelt Christus der Welt ein besseres Lebenskonzept als das, was sie bisher gekannt haben. Wenn ein Mensch für andere lebt, geht er gleichzeitig eine Beziehung zu Christus ein. Das Gebot des Dienens ist das verbindende Element, das uns an Gott bindet und an unsere Mitmenschen. Christ's Object Lessons 326 (1900). ICP2 168 3 Das Gesetz, dass keiner sich selbst lebt -- Unter Gott war Adam das Oberhaupt seiner irdischen Familie, und es war seine Aufgabe, die Grundsätze seiner himmlischen Familie aufrecht zu erhalten. Das hätte für alle Frieden und Glück bedeutet. Aber das Gesetz, dass keiner sich selbst lebt (Römer 14,7), wurde von Satan abgelehnt und angegriffen. Er wollte sich selbst leben. Er strebte danach, sich selbst zum Mittelpunkt zu machen und sich Einfluss zu verschaffen. Dadurch entstand die Rebellion im Himmel, und weil die Menschen ihre Grundsätze annahmen, kam die Sünde auf die Erde. Als Adam sündigte, verlor der Menschen die Beziehung zu dem von Gott bestimmten Mittelpunkt. Ein Dämon wurde zur größten Macht der Erde. Da, wo der Thron Gottes sein sollte, richtete Satan seinen Thron auf. Die Welt legte willig ihre Verehrung zu Füßen ihres Feindes. Counsels to Parents, Teachers, and Students 33 (1913). ICP2 168 4 Lehrt Kinder den Gesetzen der Natur und Offenbarung zu gehorchen -- Wenn euch das Wohl eurer Kinder am Herzen liegt und ihr möchtet, dass sie ordentlich aufwachsen und eine positive Richtung einschlagen, müsst ihr einen klaren Standpunkt gegen die in der Welt üblichen Wertvorstellungen und Praktiken beziehen. Wenn ihr möchtet, dass sie in dieser Welt etwas Sinnvolles leisten und in der Ewigkeit ihre Belohnung erhalten, müsst ihr sie lehren, den Gesetzen Gottes zu gehorchen, und zwar sowohl den Naturgesetzen wie den in der Bibel offenbarten Gesetzen. Sie dürfen nicht den Gepflogenheiten der Welt folgen. The Review and Herald, 6. November 1883; Temperance 157. ICP2 169 1 Ein Mittel gegen die Jugendkriminalität -- Hätten Mütter und Väter den Anweisungen Christi Folge geleistet, brauchten wir jetzt nicht so viel über Straftaten lesen, die nicht nur von Erwachsenen begangen werden, sondern von Jugendlichen und Kindern. Der schreckliche Zustand der Gesellschaft ist darauf zurückzuführen, dass die Eltern diese Anleitung missachten und es versäumen, ihre Kinder dazu zu erziehen, den Geboten Gottes zu gehorchen. ICP2 169 2 Sogar religiöse Lehrer haben es versäumt, den Kindern den Maßstab nahe zu bringen, an dem der Charakter eines Menschen gemessen wird, weil sie selbst aufgehört haben, sich nach allen Geboten Gottes, die heilig, gerecht und gut sind, zu richten. Die Menschen haben in Eigenverantwortung Maßstäbe errichtet, in denen sie ihre eigenen Ideen vermitteln und die Gebote missachten. Deshalb ist das Unrecht heute so weitverbreitet und so groß. Unsere Zeit ähnelt immer mehr den Tagen Noahs und Lots. The Review and Herald, 2. Mai 1893. ICP2 169 3 Eine Beziehung zwischen den Moralgesetzen und den Naturgesetzen -- Zwischen den Moralgesetzen und den Naturgesetzen, die Gott in dieser Welt aufgerichtet hat, besteht eine enge Beziehung. Wenn die Menschen den Geboten Gottes und den zehn Grundregeln des Lebens, die in ihnen enthalten sind, gehorchten, würden sie vor falschen Gewohnheiten bewahrt. Aber dadurch, dass sie ihren verkehrten Gelüsten nachgeben, verlieren sie den Maßstab und werden geschwächt durch ihr eigenes unmoralisches Verhalten und ihre Übertretung der Naturgesetze. ICP2 170 1 Überall begegnen wir Leid und Not, Verkrüppelung, Hinfälligkeit, Krankheit und geistiger Behinderung. Die Welt ist davon überflutet und das reinste Krankenhaus. Das müsste nicht sein, nicht einmal jetzt, wenn die Menschen die Moralgesetze Gottes und die Naturgesetze, die unser Leben bestimmen, beachten würden. Durch ihre ständige Übertretung dieser Gebote haben die Menschen die Folgen der Übertretung in Eden um ein Vielfaches verschlimmert. The Review and Herald, 11. Februar 1902. ICP2 170 2 Das Gesetz göttlicher Herrschaft -- Ein Christ sollte für andere ein Segen sein, denn dadurch wird er selbst gesegnet. "Wer reichlich gibt, wird gelabt, und wer reichlich tränkt, der wird getränkt werden." Sprüche 11,25. Das ist ein Gesetz göttlicher Herrschaft, ein Gesetz, dass die Ströme des Segens ständig in Bewegung sein sollen wie die Wasser der Tiefe. Es ist ein Kreislauf wie der Wasserkreislauf. Das Wasser kehrt immer wieder zu seiner Quelle zurück. Die christliche Mission ist eine Erfüllung dieses Gebots. Testimonies for the Church VII, 170 (1902). ICP2 170 3 Die Naturgesetze -- In seiner weisen Voraussicht hat Gott die Gesetze, die unser Leben bestimmen, und die Folgen einer Übertretung so klar durchschaubar gemacht, dass jeder vernünftige Mensch sie begreift. Alle haben die Pflicht, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen und die Naturgesetze zu berücksichtigen. Wir müssen die Gesundheitsregeln verkündigen und das Interesse der Öffentlichkeit dafür wecken. The Review and Herald, 11. Februar 1902. ICP2 170 4 Gesunde Lebensgewohnheiten wirken sich auch auf die geistige Entwicklung vorteilhaft aus. Die intellektuelle Begabung, körperliche Kraft und die Lebensdauer sind von unabänderlichen Gesetzen abhängig. Der Herr der Natur greift nicht ein, um uns vor den Folgen zu bewahren, wenn wir die Naturgesetze übertreten. Wer das Leben in der bestmöglichen Weise meistern will, muss in allen Bereichen maßvoll sein. Daniels klarer Verstand und sein fester Wille, seine Lernfähigkeit und Widerstandskraft gegen die Versuchung waren zu einem großen Teil das Ergebnis seiner einfachen Ernährung und seines Gebetslebens. The Youth's Instructor, 9. Juli 1903; Messages to Young People 242. ICP2 171 1 Saat und Ernte -- In den Naturgesetzen Gottes sind Ursache und Wirkung eine unausweichliche Regel. Die Ernte wird zeigen, was ausgesät wurde. Wer nachlässig war, wird durch seine Nachlässigkeit verurteilt. Die Ernte ist ein Zeugnis gegen ihn. So ist das auch in geistlichen Dingen: Die Treue eines jeden Mitarbeiters wird gemessen an den Ergebnissen seiner Arbeit. Die Ernte wird zeigen, ob er fleißig oder nachlässig gearbeitet hat, und davon hängt sein ewiges Schicksal ab. Christ's Object Lessons 84 (1900). ICP2 171 2 Manche glauben nur, was sie verstehen -- Es gibt Menschen, die stolz damit prahlen, dass sie nur glauben, was sie auch verstehen. Aber die Gefahr dieser hochmütigen Haltung wird jedem nachdenklichen Menschen schnell bewusst. Es gibt Geheimnisse um das menschlichen Leben und die Kraft Gottes in der Natur -- Geheimnisse, die durch die größte Weisheit und die intensivste Forschung nicht zu ergründen sind. The Review and Herald, 14. September 1886. (C) Andere Gesetze ICP2 171 3 Das Gebot des aktiven Gehorsams -- In der Tat steckt die Kraft. Das Universum Gottes funktioniert durch die reibungslose Zusammenarbeit. Alle himmlischen Wesen sind ständig aktiv und der Herr Jesus gab uns in seinem Lebenswerk ein gutes Beispiel dafür. Er ging umher und tat Gutes. Gott gab das Gebot des aktiven Gehorsams. Still, aber unaufhörlich sollen seine Geschöpfe ihre Aufgaben erfüllen. Das Meer ist ständig in Bewegung. Das Gras, das heute grünt und morgen bereits im Feuer landet, erfüllt seine Aufgabe und verschönt die Landschaft. Die Blätter am Baum rauschen, aber man sieht keine Hand, die sie bewegt. Sonne, Mond und Sterne sind schön anzusehen und erfüllen ständig ihre Aufgabe. Life Sketches of Ellen G. White 87 (1905). ICP2 171 4 Das Gesetz gilt im ganzen Universum -- Wer lernt, die Naturereignisse richtig einzuordnen, wird viele Vorgänge in der Natur verstehen. Die Welt wird für ihn zum Lehrbuch und das Leben zur Schule. Die Gemeinsamkeit des Menschen mit der Natur und mit Gott, das Gesetz, das alle Ereignisse des Universums bestimmt und die Folgen, wenn man es übertritt, müssen das Denken der Menschen beeindrucken und sich auf ihren Charakter auswirken. Education 100 (1903). ICP2 172 1 Wer die Naturgesetze verletzt, übertritt die Gebote Gottes -- Die fortwährende Verletzung der Naturgesetze ist eine ständige Übertretung der Gebote Gottes. Wenn die Menschen den Zehn Geboten immer gehorcht und nach ihren göttlichen Grundsätzen gelebt hätten, würde es die Krankheiten, die die Welt wie ein Fluch befallen haben, nicht geben. Christian Temperance and Bible Hygiene 8 (1890); Counsels on Health 20. ICP2 172 2 Übertretung verursacht geistige und körperliche Krankheiten -- Die Natur wehrt sich gegen jede Übertretung der Gesetze, die unsere Lebensweise betreffen. Sie erträgt den Missbrauch, solange es möglich ist, aber letztendlich hat sie doch Folgen und körperliche oder geistige Krankheiten brechen aus. Dabei trifft es nicht nur den, der sich versündigt, sondern seine Lebensweise wirkt sich auch auf seine Kinder aus, und so wird das Übel weitergegeben von Generation zu Generation. ICP2 172 3 Viele beschuldigen die Vorsehung, wenn ihre Freunde leiden oder sterben müssen, aber es ist nicht im Sinne Gottes, dass die Menschen leiden oder vor der Zeit sterben müssen und ihre Lebensaufgabe nicht erfüllen können. Gott möchte, dass wir ein langes, erfülltes Leben haben, rund herum gesund sind und unsere Aufgaben zu Ende führen können. Es ist ungerecht, ihn für etwas verantwortlich zu machen, was in vielen Fällen die Folge der Übertretung der Naturgesetze ist. The Review and Herald, 11. Februar 1902. ICP2 172 4 Antwort auf den Deismus -- Viele lehren, dass in der Materie lebendige Kraft steckt, dass sie mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet ist, dann aber sich selbst überlassen wurde und eigene Energien entwickelte und diese Vorgänge in der Natur nun nach bestimmten Gesetzen ablaufen, in die selbst Gott nicht mehr eingreifen kann (Vorläufer der Evolutionstheorie). Das ist eine falsche Erkenntnis, die das Wort Gottes nicht unterstützt. Die Natur steht im Dienst ihres Schöpfers. Gott schafft seine Gesetze nicht ab oder wirkt gegen sie, sondern benutzt sie für seine Zwecke. Die Natur bezeugt seine Intelligenz, Gegenwart und Kraft. Das wird in ihren Gesetzen sichtbar. In der Natur kann man beständig das Wirken von Vater und Sohn erkennen. Christus sagt: "Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch." Johannes 5,17; Patriarchen und Propheten 114 (1890). ICP2 173 1 Glück durch Gehorsam -- Wenn er sie (Schüler und Studenten) an die Natur heranführt und sie mit dem Leben vertraut macht, zeigt er ihnen auch, dass unser Leben den gleichen Gesetzen unterliegt wie die Natur. Sie wurden uns zu unserem Vorteil gegeben und nur im Gehorsam gegen sie können wir wahres Glück erleben und Erfolg haben. Education 103 (1903). ICP2 173 2 Die Grundsätze des Gesetzes sind weitreichend -- In seinen Lehren zeigte uns Christus, wie weitreichend die Grundsätze sind, die in den Geboten auf dem Sinai ausgesprochen wurden. Er wandte diese Gesetze in seinem eigenen Leben an, damit auch wir erkennen, dass die Grundsätze der Gerechtigkeit, die in diesen Geboten enthalten sind, ewig gültig sind und als Grundlage für die Urteilssprechung benutzt werden am großen Tag des Gerichts, wenn die Bücher aufgeschlagen werden. Er kam und erfüllte die Gebote der Gerechtigkeit und als Erster unter den Menschen bewies er, dass es möglich ist, den Anforderungen Gottes in allen Bereichen zu gehorchen. Durch das Maß seiner Gnade braucht kein Mensch das ewige Leben zu verfehlen, denn dadurch ist die Vollendung seines Charakters jedem möglich, der danach strebt. Das ist die Grundlage des neuen Bundes des Evangeliums. Das Gesetz Gottes ist der Baum, das Evangelium sind die zarten Blüten und die Frucht, die er hervorbringt. The Review and Herald, 5. April 1898; Selected Messages I, 211.212. ICP2 173 3 Freiheit im besten Sinn -- Die Erlösung eines Menschen geschieht nie unter Zwang. Es wird kein Druck ausgeübt. Unter dem Einfluss des Geistes Gottes ist es dem Menschen freigestellt, wem er dienen möchte. Die Veränderung, die mit ihm vorgeht, wenn er sich für Christus entscheidet, geschieht unter den Bedingungen der größtmöglichen Freiheit. Die Absage an die Sünde geht von der Seele selbst aus. Es ist wahr, dass wir uns nicht selbst aus der Herrschaft Satans befreien können, aber wenn wir frei werden möchten von der Sünde und in unserer großen Not nach einer Macht schreien, die größer ist als wir selbst, erhält unsere Seele die göttliche Kraft des Heiligen Geistes und wird dadurch willig, Gottes Willen zu erfüllen. The Desire of Ages 466 (1898). ------------------------Kapitel 62: Gedankenaustausch und Umgang miteinander (Kommunikation) ICP2 175 1 Der weitreichende Einfluss von Worten -- Die Stimme und die Zunge sind Gaben Gottes, und wenn sie richtig genutzt werden, sind sie eine Kraft Gottes. Worte können sehr viel bedeuten. Sie können Liebe ausdrücken, Hingabe, Lob und Gesang für Gott, aber ebenso Hass und Rache. Die Worte, die wir reden, offenbaren die Gefühle unseres Herzens. Sie können ein Wohlgeruch des Lebens zum Leben oder des Todes zum Tode sein. Die Zunge kann unendlich viel Segen ausdrücken, aber genauso viel Bosheit. Manuskript 40, 1896; The S.D.A. Bible Commentary III, 1159. ICP2 175 2 Verwüstender Hagel oder Aussaat der Liebe? -- Manche kommen aus ihrer täglichen Andacht und man merkt ihnen die Sanftmut Christi an. Sie reden nicht wie ein verwüstender Hagel, der alles zermalmt, was ihm in den Weg kommt, sondern von ihren Lippen kommen liebevolle Worte. Sie streuen Samen der Liebe und Güte entlang ihres Wegs aus und sind sich dessen nicht einmal bewusst. Es geschieht, weil Christus in ihrem Herzen lebt. Ihr Einfluss wird oft gar nicht so beachtet, aber man spürt ihn. Manuskript 24, 1887; The S.D.A. Bible Commentary III, 1159. ICP2 175 3 Aufmunternde Worte -- Überall um uns her hören wir die Klagen über das Leid der Welt. Die Sünde wirft ihren Schatten über uns, und wir müssen bereit sein zu guten Worten und guten Werken. Wir wissen, dass Christus mit uns ist. Der liebevolle Einfluss seines Heiligen Geistes lehrt uns und lenkt unsere Gedanken so, dass wir Worte reden, die andere Menschen aufmuntern und ein wenig Licht auf ihren Weg scheinen lassen. Testimonies for the Church VI, 115 (1900). ICP2 176 1 Fröhliche Worte -- Wenn wir die Dinge von ihrer positiven Seite betrachten, werden wir genug finden, was uns froh und glücklich machen kann. Wenn wir die Menschen anlächeln, wird das zu uns zurückkehren. Wenn wir freundliche, aufmunternde Worte reden, wird man auch so mit uns reden. The Signs of the Times, 12. Februar 1885. ICP2 176 2 Christozentrisches Reden -- Die Worte der Menschen drücken ihre menschlichen Gedanken aus, aber die Worte Christi sind Geist und Leben. Testimonies for the Church V, 433 (1885). ICP2 176 3 Engel achten darauf, welches Zeugnis wir für unseren Herrn ablegen. Wenn wir reden, lasst uns über den Lebendigen reden, der vor dem Vater für uns eintritt. Wenn du die Hand eines Freundes in die deine nimmst, lass Lob Gottes auf deinen Lippen und in deinem Herzen sein. Dadurch kannst du seine Gedanken auf Jesus wenden. Steps to Christ 119 (1892). ICP2 176 4 Christus redete klar und direkt -- In den Lehren Christi finden wir keine langatmigen, weither geholten Argumente. Er redete klar und direkt. Während seines Erdenlebens las er in den Herzen der Menschen wie in einem offenen Buch, und aus seinem unerschöpflichen Vorrat griff er auf Altes und Neues zurück, um seine Lehre zu erläutern und seinen Gedanken Nachdruck zu verleihen. Er berührte die Herzen und weckte ihr Interesse. Manuskript 24, 1891; Evangelism 171 (1946). ICP2 176 5 Leicht verständlich -- Christi Art zu lehren war sehr ansprechend, weil er einfach und verständlich redete. Er erklärte die Geheimnisse des Reiches Gottes durch Gestalten und Gleichnisse, die seinen Zuhörern vertraut waren, und die einfachen Menschen hörten ihm gerne zu, weil sie verstanden, was er sagte. Er drückte sich nicht so kompliziert aus, dass man ein Wörterbuch brauchte, um ihn zu verstehen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 240 (1903). ICP2 177 1 Er benutzte eine einfache Sprache -- Komplizierte Argumente sind sinnvoll, wenn sie passen, aber man kann mehr erreichen, wenn man das Wort Gottes auf einfache Weise erklärt. Die Lehren Christi waren so klar, dass auch die einfachsten Menschen sie leicht verstehen konnten. Jesus drückte sich in seinen Gesprächen nicht langatmig und umständlich aus, sondern benutzte eine einfache Sprache, die den Gedanken der einfachen Menschen entsprach. Er führte keine tief schürfenden Reden, sondern nannte die Dinge beim Namen, so dass es möglich war, ihm zu folgen. Gospel Workers 169 (1915). ICP2 177 2 Ernsthafte Themen statt gefühlsbetontes Geschwätz -- Gibt es etwas Wertvolleres, worüber wir uns Gedanken machen können, als den Erlösungsplan? Das ist ein unerschöpfliches Thema. Die Liebe zu Jesus, die Erlösung, die er der gefallenen Menschheit durch seine unendliche Liebe anbietet, die Heiligung des Herzens, die wunderbare, erlösende Wahrheit für die letzten Tage, die Gnade Christi -- das sind alles Themen, die die Seele anregen und denen, die reinen Herzens sind, die gleiche Freude vermitteln, die von den Jüngern verspürt wurde, als Jesus mit ihnen nach Emmaus ging. ICP2 177 3 Wer Christus liebt, freut sich über solche Gespräche und wird göttliche Kraft aus ihnen schöpfen. Wer aber keine Lust zu solchen Gesprächen hat, sondern gefühlsbetontes Geschwätz vorzieht, hat sich weit von Gott entfernt und wird gefühllos gegenüber heiligen und wertvollen Dingen. Irdische Gedanken und Gefühle halten sie für vom Himmel eingegeben. Testimonies for the Church V, 600 (1889). ICP2 177 4 Bedürfnisse nach menschlichem Mitgefühl -- Wenn die Unterhaltung ins Frivole abgleitet und darauf ausgerichtet ist, das Interesse der Menschen auf sich zu ziehen, geschieht das aus sentimentalen Gründen, und dann sind sowohl Jugendliche als auch Männer mit grauen Haaren in Gefahr. Wenn die Wahrheit Gottes zu einem Herzensgrundsatz wird, ist das wie eine lebendige Quelle. Alle Versuche, sie zu unterdrücken sind nutzlos. Es gelingt nicht, denn wenn man sie an einer Stelle unterdrückt, wird sie an einer anderen wieder hervorbrechen. Die Wahrheit im Herzen ist eine Quelle des Lebens. Sie erfrischt die Müden und unterdrückt böse Gedanken und deren Äußerung. Testimonies for the Church V, 600.601 (1889). ICP2 178 1 Äußere nie ein Wort des Zweifels -- Jeder muss Prüfungen bestehen, Leid ertragen und ist Versuchungen ausgesetzt, denen er nur schwer widerstehen kann. Erzähle deine Nöte nicht deinen Mitmenschen, sondern bringe sie direkt zu Gott im Gebet. Mache es dir zur Regel, niemals ein Wort des Zweifels oder der Entmutigung zu äußern. Du kannst viel dazu beitragen, das Leben anderer aufzuheitern, und ihre Bemühungen unterstützen, indem du ihnen Hoffnung vermittelst und aufmunternde Worte mit ihnen sprichst. Steps to Christ 119.120 (1892). ICP2 178 2 Was wir reden, beeinflusst uns selbst -- Die Worte, die wir reden, sind mehr als nur ein Ausdruck unseres Charakters. Sie haben auch eine Rückwirkung auf unseren Charakter. Die Menschen werden durch ihre eigenen Worte beeinflusst. Oft sagen sie, einer plötzlichen Eingebung folgend, eifersüchtige Worte oder sie sprechen böse Vermutungen aus, die sie vielleicht selbst nicht glauben, aber das hat eine Rückwirkung auf ihre Gedanken. Sie lassen sich durch ihre eigenen Worte verführen, die ihnen Satan eingegeben hat, und halten sie am Ende für die Wahrheit. Wenn sie einmal ihre Meinung geäußert oder eine Entscheidung getroffen haben, sind sie oft zu stolz, sie zurückzunehmen, und dann versuchen sie sich zu rechtfertigen, bis sie selbst glauben, dass sie Recht haben. ICP2 178 3 Es ist gefährlich, Zweifel zu äußern und göttliche Erkenntnis zu kritisieren. Die Gewohnheit, gedankenlos und achtlos zu kritisieren, wirkt sich auf den eigenen Charakter aus und fördert den Unglauben und einen Mangel an Ehrerbietung Gott gegenüber. Mancher Mensch hat diesen Weg eingeschlagen, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, bis er so weit war, dass er selbst den Heiligen Geist kritisierte und zurückwies. The Desire of Ages 323 (1898). ICP2 179 1 Verletzende Worte haben eine Rückwirkung auf den eigenen Charakter -- Verletzende Worte haben eine Rückwirkung auf die eigene Seele. Die Zunge muss man erziehen und man sollte damit am besten bei sich selbst beginnen. Lasst uns über niemand etwas Böses sagen. Manuskript 102, 1904. ICP2 179 2 Vermittle durch das, was du sagst, Mut und Hoffnung -- So manche wertvolle Seele ist nahe daran, im Kampf mit den bösen Mächten und mit sich selbst zusammenzubrechen. Einen solchen Menschen darf man in seiner Not nicht auch noch entmutigen, sondern man muss ihn aufmuntern und ihm mit hoffnungsvollen, mutigen Worten wieder auf den rechten Weg helfen. So kann man das Licht Christi weitergeben. "Niemand lebt sich selbst." Römer 14,7. Wir üben unbewusst Einfluss aus, wodurch andere Menschen entweder ermutigt und gestärkt oder entmutigt und von Christus und der Wahrheit abgestoßen werden. Steps to Christ 120 (1892). ICP2 179 3 Freundliche Gesten und liebevolle Worte -- Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten und die freundlichen Gesten, die das Leben angenehmer machen. Da, wo diese Gesten fehlen und man unhöflich miteinander umgeht und kein liebes Wort für den anderen hat, sondern ihn nur entmutigt, ist das Leben schwer zu ertragen, und es wird sich herausstellen, wenn wir uns selbst nicht so wichtig nehmen und zum Glück der Menschen in unserer Umgebung beitragen, dass das auch eine Auswirkung hat auf unser ewiges Leben. Unser himmlischer Vater achtet sehr wohl darauf, wie wir mit uns selbst und im Vergleich dazu mit anderen Menschen umgegangen sind. Testimonies for the Church II, 133.134 (1868). ICP2 179 4 Spottet nicht, seid nicht gleichgültig und führt keine abfälligen Reden -- Allen Predigern, die mit ihrem Herzen und ihren Händen im Werk Gottes arbeiten und nicht nur denen, die man besonders gerne mag, sollte man mit großer Liebe begegnen, denn sie sind Gottes Eigentum. Er wirkt durch sie und wir sollten von Jesu Umgang mit den Menschen Liebe lernen. ICP2 180 1 Wir Menschen müssen vorsichtig darauf achten, wie wir mit unseren Mitmenschen reden. Wir dürfen nicht egoistisch sein und nicht bestimmend. Die Herzen dürfen nicht von abfälligen Gedanken erfüllt werden und in unserer Stimme darf weder Hohn noch Spott zu hören sein. Rede gedankenlos daher, zeige dich gleichgültig, lasse dich von Vorurteilen und Eifersüchteleien bestimmen und du wirst sehen, wie sich dieses falsche Verhalten auf andere Menschen auswirkt. Brief 50, 1897. ICP2 180 2 Ständige Kritik und Zurechtweisung fördern die Unaufrichtigkeit -- Lieber Bruder, mit deinen strengen Worten verletzt du deine Kinder. Wenn sie älter werden, wächst auch in ihnen die Neigung zur Kritik. Deine Kritiksucht zerstört dein eigenes Leben und wirkt sich auch auf deine Frau und deine Kinder aus. Es ist deinen Kindern unmöglich, sich dir anzuvertrauen oder Unrecht zuzugeben, weil sie sich damit nur deiner sicheren Zurechtweisung aussetzen. Deine Worte wirken oft wie ein verwüstendes Unwetter auf zarte junge Pflanzen. Man kann nicht ermessen, wie viel Schaden dadurch entsteht. Deine Kinder sind unaufrichtig, weil sie deine Härte fürchten. Sie sagen nicht die Wahrheit, weil sie Angst vor der Strafe haben. Kalte und harte Befehle bewirken bei ihnen nichts Gutes. Brief 8, 1896; The Adventist Home 439.440. ICP2 180 3 Jedes unfreundliche Wort muss ausgerottet werden wie Unkraut -- Bedenkt, dass ihr für eure Worte Rechenschaft abgeben müsst. Durch sie werdet ihr entweder gerechtfertigt oder verurteilt. Man muss die Zunge in Zaum halten. Die Worte, die du sprichst, sind wie Samen und sie bringen entweder gute oder schlechte Frucht. Jetzt ist die Zeit der Aussaat. ICP2 180 4 Aus einem guten Herzen kommen gute Dinge, und warum ist das so? Weil Christus dieses Herz beherrscht. Die heiligende Wahrheit ist eine Schatzkammer der Weisheit für alle, die nach der Wahrheit leben. Wie eine lebendige Quelle quillt sie hervor zum ewigen Leben. Wer Christus nicht in seinem Herzen hat, wird sich mit billigem Gerede begnügen, wird prahlerische Reden führen, die nur Schaden anrichten. Wer unanständige Reden führt und eine schlechte Sprache spricht, dessen Zunge muss mit glühenden Kohlen gereinigt werden. Manuskript 17, 1895. ICP2 181 1 Murren behindert das Wachstum -- Es gibt Menschen unter uns, die hervorragende Fähigkeiten besitzen, aber nicht mitarbeiten. Sie gehen nicht mehr vorwärts, und die Gaben, die ihnen Gott gegeben hat, sind von keinem Nutzen für sein Werk. Oft handelt es sich hierbei um Menschen, die ständig etwas zu murren haben. Sie murren, weil sie glauben, dass man sie nicht genügend beachtet, aber eigentlich fehlt es ihnen an der Achtung vor ihren eigenen Gaben, weil sie nicht bereit sind, mit dem größten Lehrer, den es jemals auf der Welt gab, zusammenzuarbeiten. The Review and Herald, 10. März 1903. ICP2 181 2 Keine kritischen, groben oder harten Worte (Empfehlung an einen Prediger und Autor) -- Der Herr ist bereit, jedem von uns, der Hilfe benötigt, Hilfe zu geben, damit wir uns selbst beherrschen lernen. Wenn das Gebot der Freundlichkeit bestimmt, was man redet, und das Öl der Gnade, was im Herzen vorgeht, könnte das wunderbare Ergebnisse erzielen. Du könntest dann sanft, mitfühlend und höflich sein. Das ist es, was dir fehlt. Du musst den Heiligen Geist annehmen und zulassen, dass er dein Wesen verändert. Dann kannst du wirken wie ein heiliges Feuer, dessen Rauch zu Gott aufsteigt, nicht mehr von Lippen, die andere verurteilen, sondern die die Seelen anderer heilen. An deinem Verhalten wird man dann erkennen, dass du ein Ebenbild Gottes bist. ICP2 181 3 Du darfst keine scharfen, kritischen oder harten Reden führen. Dieses gewöhnliche Feuer darf in unseren Ausschusssitzungen und im Umgang mit unseren Glaubensgeschwistern keinen Raum finden. Gott erwartet von jedem seiner Mitarbeiter, dass er sein Weihrauchgefäß mit glühenden Kohlen vom heiligen Feuer füllt. ICP2 181 4 Die üblichen harten, groben Worte, die dir so leicht über die Lippen gehen, musst du zurückhalten und stattdessen zulassen, dass der Heilige Geist durch dich spricht. Wenn du dir das Wesen Christi zum Vorbild nimmst, wirst du ihm mit der Zeit ähnlicher werden. Nur die Gnade Christi kann dein Herz verändern, und wenn du sie annimmst, wirst du in deinem Leben deinen Herrn Jesus Christus widerspiegeln. Gott fordert uns auf, ihm ähnlich zu werden, rein, heilig und ohne Falsch. Wir müssen ihn in der rechten Weise darstellen. Brief 84, 1899; The S.D.A. Bible Commentary III, 1164. ICP2 182 1 Worte, die Leben zerstören -- Die wirst schwierige Prüfungen bestehen müssen. Vertraue auf den Herrn Jesus Christus. Bedenke, dass du mit heftigen Worten nur dich selbst verletzt. Wenn du unter allen Umständen einmal im Himmel sein möchtest, darfst du keine Worte sprechen, die scharfen Geschossen gleichen und so verletzen, dass du dadurch Leben zerstörst. Brief 169, 1902. ICP2 182 2 Wenn man über Zweifel spricht, nehmen sie zu -- Wir sollten nicht über unsere Zweifel und unsere Prüfungen sprechen, denn sie werden größer, je öfter wir sie äußern. Jedes Mal, wenn wir über sie reden, erringt Satan einen Sieg, aber wenn wir sagen: "Ich werde ihm meine Seele anvertrauen, weil er der treue Zeuge ist", bezeugen wir, dass wir uns rückhaltlos Jesus Christus übergeben haben. Dann gibt Gott uns Licht und wir werden dadurch froh. Wenn wir uns selbst den hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit aussetzen, werden wir ein Licht für die Welt. ICP2 182 3 "Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude." 1.Petrus 1,8; Manuskript 17, 1894. ICP2 182 4 Wenn man über den Glauben spricht, nimmt er zu -- Je mehr du über deinen Glauben sprichst, desto größer wird er. Je mehr du über deine Entmutigungen nachdenkst und mit anderen deine Schwierigkeiten teilst, weil du dadurch Mitleid heischen willst, desto größer werden dir deine Schwierigkeiten erscheinen und desto entmutigter wirst du werden. Warum traurig sein über das, was nicht zu vermeiden ist? Gott lädt uns ein, die Fenster in Richtung Erde zu schließen und sie himmelwärts zu öffnen, damit er unsere Herzen erfüllen kann mit der Herrlichkeit, die aus dem Himmel zu uns herüberdringt. Manuskript 102, 1901. ICP2 183 1 Zurechtweisung ist manchmal notwendig -- Obwohl wir immer freundlich und liebevoll reden sollen, dürfen wir aber nicht so daherreden, dass wir jemandem, der Unrecht tut, den Eindruck vermitteln, dass Gott mit seiner Lebensweise durchaus einverstanden ist. Das wäre eine Art Mitgefühl, die weltlich und unaufrichtig ist. Sentimentales Getue ist nicht angebracht. Wer Unrecht tut, muss darauf hingewiesen und zurechtgewiesen werden, manchmal auch mit der notwendigen Schärfe. Manuskript 17, 1899. ICP2 183 2 Was die Art zu reden offenbart -- Du kannst gar nicht vorsichtig genug sein mit dem, was du redest, denn die Worte, die du äußerst, zeigen, von welcher Macht dein Verstand und dein Herz beherrscht werden. Wenn du von Christus beherrscht wirst, wird das was du sprichst die Reinheit eines Charakters offenbaren, der durch seinen Willen geformt ist. Aber seit seinem Sturz ist Satan zu einem Ankläger der Brüder geworden und du musst aufpassen, dass du nicht den gleichen Geist offenbarst. Brief 69, 1896. ICP2 183 3 Wiederholungen sind notwendig -- Denke nicht, dass du über ein Thema nur einmal zu sprechen brauchst und sich deine Zuhörer dann alles, was du ihnen vorgetragen hast, merken können. Es besteht die Gefahr, dass wir zu schnell von einem Punkt zum nächsten übergehen. Halte kurze, klare Vorträge in einer einfachen, gut verständlichen Sprache und wiederhole öfter. Kurze Predigten bleiben viel besser im Gedächtnis als lange. Unsere Redner sollten bedenken, dass das Thema, über das sie sprechen, für einen Teil der Zuhörer neu sein wird, deshalb sollten die wichtigen Punkte mehrmals wiederholt werden. Gospel Workers 168 (1915). ICP2 183 4 Eine aufgeregte, schnelle Redeweise behindert das Verständnis -- Prediger und Lehrer sollten besonders auf ihre Stimme achten. Sie müssen lernen, nicht in einer aufgeregten, schnellen Weise zu sprechen, sondern langsam, und sich klar und deutlich ausdrücken. Eine angenehme Stimme wirkt wie Musik. ICP2 184 1 Die Stimme des Heilandes war wie Musik für die Zuhörer, die an die monotone, lustlose Art zu predigen der Schriftgelehrten und Pharisäer gewöhnt waren. Er sprach langsam und eindrucksvoll und betonte die Worte, von denen er dachte, dass sie für seine Zuhörer besonders wichtig waren. Alt und Jung, gebildete und einfache Leute verstanden die Bedeutung seiner Worte. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn er in einer schnellen, drängenden Redeweise ohne Pause einen Satz an den anderen gefügt hätte. Die Leute hörten ihm sehr aufmerksam zu, und man sagte von ihm, dass er nicht so redete wie die Schriftgelehrten und Pharisäer, sondern wie jemand, der Vollmacht hatte. Counsels to Parents, Teachers, and Students 239.240 (1913). ICP2 184 2 Klare Ausdrucksweise und richtige Betonung -- Mit Hilfe des Gebets und durch aufrichtiges Bemühen müssen wir eine gute Sprechweise entwickeln. Das bedeutet, dass jede Silbe klar ausgesprochen wird und man richtig betont. Sprecht langsam! Viele sprechen zu schnell und eilen so schnell von einem Satz zum nächsten, dass die Wirkung dessen, was sie sagen, verloren geht. Was ihr auch sagt, seht zu, dass es vom Geist und Leben Christi erfüllt ist. Counsels to Parents, Teachers, and Students 254.255 (1913). ICP2 184 3 Sprecht mit Betonung und nur einen Satz nach dem anderen -- Als ich jünger war, habe ich zu laut gesprochen. Der Herr wies mich darauf hin, dass ich die Leute nicht ansprechen kann, wenn meine Stimme eine so unnatürliche Färbung hat. Dann wurde mir Christus und seine Art zu reden gezeigt und er hatte eine sehr melodische Stimme. Seine Stimme und seine ruhige, langsame Redeweise kamen bei den Zuhörern gut an. Seine Worte drangen in ihre Herzen, und er ließ ihnen Zeit zu verstehen, was er meinte, bevor er den nächsten Satz sagte. Manche glauben, sie müssen durch ihren Vortrag eilen, damit ihnen die Inspiration nicht verloren geht und den Zuhörern auch nicht. Wenn das Inspiration ist, dann kann man sie getrost verlieren, und zwar je eher, desto besser. Manuskript 19b, 1890; Evangelism 670 (1946). ICP2 185 1 Die Sprache beherrschen und mit Vernunft anwenden -- Ihr könnt einen weitreichenden Einfluss ausüben und deshalb müsst ihr eure Sprache beherrschen und mit Vernunft gebrauchen. Wenn ihr eure Sprechorgane überanstrengt, könnt ihr eure Stimme nicht mehr richtig beherrschen. Die Neigung, zu schnell zu sprechen, sollte entschieden überwunden werden. Gott erwartet von seinen Werkzeugen, dass sie ihre Sache so gut wie möglich machen. Alle Talente, die Gott einem Menschen gibt, sollen achtsam behandelt und als wertvolle Gabe des Himmels angesehen werden. Die Mitarbeiter im Erntefeld sind Gottes auserwählte Boten, Kanäle, durch die er himmlisches Licht weitergibt. Special Testimonies, Serie A VII, 10 (6. Januar 1897); Evangelism 668 (1946). ICP2 185 2 Gute Lesefähigkeit ist von höchstem Wert -- Die Fähigkeit, gut und mit der richtigen Betonung zu lesen, ist von höchstem Wert. Du kannst auf anderen Gebieten noch so viel Wissen anhäufen, wenn du nicht in der Lage bist, es in einer ordentlichen Weise vorzutragen oder zu lesen, dich klar und deutlich auszudrücken, hat das Erlernte nur wenig Nutzen. Du musst lernen, dein Wissen in einer klaren und verständlichen Weise vorzutragen. Manuskript 132, 1902; Evangelism 666 (1946). ICP2 185 3 Wahrheit und Dichtung -- Bei einer bestimmten Veranstaltung sprach Betterton, ein gefeierter Schauspieler, während eines Essens mit Dr. Sheldon, dem damaligen Erzbischof von Canterbury, und der sagte zu ihm: "Sagen Sie mir bitte, Mr. Betterton, warum gelingt es euch Schauspielern, eure Zuschauer mit Dichtung so zu fesseln, obwohl die Dinge, die ihr erzählt, nur erfunden sind?" ICP2 185 4 "Mein Herr", antwortete Betterton, "lasst mich mit aller Ergebenheit sagen, dass der Grund eigentlich ganz einfach ist. Es liegt an der Begeisterung. Wir auf der Bühne tragen Erfundenes vor, als wäre es die Wahrheit, und Ihr auf der Kanzel tragt die Wahrheit vor, so als wäre sie erfunden." Counsels to Parents, Teachers, and Students 255 (6. Juli 1902). ICP2 185 5 Über die Lebensumstände reden -- Obwohl überall um uns her Unrecht geschieht, sollten wir diese Umstände nicht angreifen. Redet nicht über das Unrecht, das in der Welt geschieht, sondern richtet das Interesse der Menschen auf unseren Erlöser. Wenn wir all das Unrecht sehen, sollten wir nur noch viel froher und dankbarer sein, dass er unser Heiland ist und wir seine Kinder sein dürfen. Manuskript 7, 1888. ICP2 186 1 Lerne die Größe, die im Schweigen liegt -- Wenn man einem ärgerlichen Geist Raum gibt, kann man sich daran genauso vergiften wie jemand, der dem Alkohol zuspricht. Lerne, dass im Schweigen Größe liegt, und vertraue darauf, dass Gott auf die, die durch das Blut Christi erworben wurden, achtet. Bemühe dich darum, das zu lernen. Wir müssen täglich etwas dazulernen, damit wir immer besser werden und Gott immer näher kommen. Hilf mit, den Müll von der Straße Gottes zu beseitigen, und hilf mit, dass unser Herr sich in unserer Mitte aufhalten kann. Beteilige dich nicht an einer unsauberen Unterhaltung. Siehe Kolosser 3,8; Manuskript 6, 1893. ICP2 186 2 Heilige Zurückhaltung -- Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Es ist aber möglich, dass wir die Erlösung Gottes in unseren Familien haben, doch wir müssen uns um Glauben bemühen, danach leben und beständig auf Gott vertrauen. Wir müssen vorschnelle Reaktionen unterdrücken und unsere Rede beherrschen, dann gelingt uns der Sieg. ICP2 186 3 Wenn wir unser Temperament und unsere Redeweise nicht beherrschen, sind wir Sklaven Satans. Wir sind ihm untertan und er nimmt uns gefangen. Alles Geschrei und ungeduldiges, unfreundliches, ärgerliches Reden sind Opfergaben an Seine Majestät den Satan. Und das ist ein großes Opfer, ein größeres als jedes, das wir Gott darbringen, denn es zerstört den Frieden und das Glück unserer Familie und auch die Gesundheit, und letztendlich setzen wir damit auch unser ewiges Leben aufs Spiel. ICP2 187 4 Die Zurückhaltung, die uns das Wort Gottes auferlegt, ist in unserem eigenen Interesse. Sie führt zu einem größeren Familienglück. Sie vermittelt uns größeres Feingefühl und heiligt unser Urteil, gibt uns Seelenfrieden und am Ende ewiges Leben. Gott erwartet von uns eine heilige Zurückhaltung, unter der wir an Gnade und Demut zunehmen, und es wird uns dann leicht fallen, in der richtigen Weise zu reden. Wir können lernen, unser natürliches Temperament zu beherrschen. Der Heiland, der in uns wohnt, wird uns zu jeder Stunde die Kraft geben, die wir brauchen, und Engel werden uns dienen, sich in unserer Nähe aufhalten und im Himmel freudig von unserem Fortschritt berichten. So kann der Engel, der alles aufschreibt, einen guten Bericht liefern. Testimonies for the Church I, 310 (1862). ------------------------Kapitel 63: Phantasie (Vorstellungskraft) ICP2 191 1 Christus sprach die Phantasie an -- Christus nutzte die Vorstellungskraft der Menschen, um ihre Herzen zu erreichen. Er erzählte Gleichnisse aus dem alltäglichen Leben, und obwohl sie einfach waren, hatten sie eine tiefe Bedeutung. Mit den Vögeln des Himmels, den Lilien auf dem Feld, dem Samen, dem Schafhirten und den Schafen veranschaulichte er die Lehren der ewigen Wahrheit, und seine Zuhörer wurden immer daran erinnert, wenn sie diese Dinge in der Natur sahen. Sie dachten immer wieder an das, was er ihnen erzählt hatte, und so wurden seine Lehren immer wiederholt. ICP2 191 2 Christus schmeichelte den Menschen nicht. Er sagte nichts, worauf sie sich etwas hätten einbilden können und auch nichts, was ihre Phantasie in unnötiger Weise anregte. Er lobte sie auch nicht wegen ihrer intelligenten Erfindungen, aber nachdenkliche, unvoreingenommene Menschen verstanden, was er sagen wollte, und sie spürten, dass seine Gleichnisse geistig anspruchsvoll waren. Sie staunten darüber, mit welch einfacher Sprache er geistliche Wahrheiten vermitteln konnte. The Desire of Ages 254 (1898). ICP2 191 3 Die Phantasie zu beherrschen ist eine Pflicht -- Nur wenigen ist bewusst, dass es eine Christenpflicht ist, Gedanken und Phantasie zu beherrschen. Wenn man seine Gedanken nicht beherrschen kann, ist es schwierig, bei der Sache zu bleiben, aber unser Glaube kann nur wachsen, wenn wir uns mit den richtigen Dingen beschäftigen. Wir müssen unsere Gedanken auf geistliche und ewige Dinge lenken, weil sie sonst abgleiten und sich mit unwichtigen, nutzlosen und oberflächlichen Dingen beschäftigen. Wir müssen lernen, unsere geistigen und geistlichen Kräfte unter Kontrolle zu halten, und wenn wir uns darum bemühen, werden wir es immer besser können. Counsels to Parents, Teachers, and Students 544 (1913). ICP2 192 1 Krankheit entsteht manchmal durch Einbildung.* -- Manchmal entsteht Krankheit durch Einbildung oder sie wird dadurch sehr verstärkt. Viele sind ein Leben lang kränklich, könnten aber gesund sein, wenn sie es nur glauben wollten. Manche fürchten, dass der geringste Luftzug sie krank machen könnte, und dann werden sie auch krank, weil sie es erwarten. Viele sterben an Krankheiten, die ihre Ursache in der Phantasie haben. The Ministry of Healing 214 (1905). ICP2 192 2 Eine krankhafte Phantasie -- Der Herr zeigte mir, dass Frauen dieser Art (die sich einbilden, sie müssten hofiert werden) eine fehlgeleitete Phantasie haben, weil sie zu viele Romane gelesen haben, sich Tagträumereien hingeben und Luftschlösser bauen. Sie leben in einer imaginären Welt. Sie haben gute Ideen, können sie aber nicht für das alltägliche Leben anwenden. Sie sind nicht bereit, die Belastungen des Lebens auf sich zu nehmen und ihren Familien und Ehemännern ein angenehmes Zuhause zu gestalten. Sie verlassen sich nur auf sie und nehmen ihren Teil nicht auf sich. Sie erwarten von anderen, dass sie ihre Wünsche im Voraus erkennen und erfüllen, während sie sich die Freiheit nehmen, zu kritisieren und in Frage zu stellen, wie es ihnen gefällt. Diese Frauen haben eine sentimentale Vorstellung von Liebe und glauben ständig, dass sie von ihrem Mann nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen. Sie fühlen sich nicht geliebt und halten sich für Märtyrerinnen. Testimonies for the Church II, 463 (1870). ICP2 192 3 Empfehlung an einen Mann mit einer krankhaften Phantasie -- Es wurde mir gezeigt, dass der Herr dir die Erkenntnis und die Erfahrung vermittelt hat, wodurch es dir möglich sein müsste, deinen sprunghaften Geist und deine Launen zu beherrschen. Wenn du dich nicht darum bemühst, wirst du mit Sicherheit das ewige Leben verlieren. Du kannst diese krankhafte Phantasie überwinden. ICP2 193 1 Du bist äußerst empfindlich, und wenn jemand auch nur im Geringsten anderer Meinung ist als du, bist du beleidigt. Du bildest dir ein, dass man dich beschuldigt und du dich um jeden Preis rechtfertigen musst, und um diesen Preis verlierst du dann dein ewiges Leben. Du musst etwas ändern, du musst deinem Ich absterben und Geduld und Nachsicht lernen. Höre auf zu glauben, dass man dir Unrecht tut und dich nicht richtig einsetzt, bilde dir nicht ein, dass man dir ständig Böses will. Du hast einen falschen Blickwinkel. Diese verzerrte Sichtweise stammt von Satan. Testimonies for the Church II, 424 (1870). ICP2 193 2 Vernunft von der Phantasie verdrängt -- Du bist in der Lage, deine Phantasie in den Griff zu bekommen und diese Nervenanfälle zu überwinden. Du musst Willenskraft entwickeln. Bisher hast du dich nicht darum bemüht, sondern zugelassen, dass deine überwältigenden Phantasien deine Vernunft ausgeschaltet haben. Darüber ist der Geist Gottes traurig. Wenn du keine Macht über deine Gefühle hättest, wäre das keine Sünde, aber du lässt dich vom Feind beeinflussen. Ordne deinen Willen Gott unter und lasse zu, dass er dich heiligt, statt dass du dich gegen ihn stellst. Testimonies for the Church V, 310.311 (1885). ICP2 193 3 Die Ernährung hat Auswirkungen auf die Phantasie -- Maßlosigkeit regiert an unseren Tischen, weil wir uns ungesund ernähren. Nach einiger Zeit werden unsere Verdauungsorgane dadurch geschwächt und unser Verlangen nach ungesunder Nahrung nimmt zu. Wir brauchen Aufputschmittel, und Tee, Kaffee und Fleischkost vermitteln uns den Eindruck einer schnellen Befriedigung. Es handelt sich um Gifte, die das Nervensystem anregen und in manchen Fällen und für eine gewisse Zeit entsteht der Eindruck, als wäre unser Geist dadurch reger und die Phantasie lebendiger. Testimonies for the Church III, 487 (1875). ICP2 194 1 Die Wirkung von Tee, Kaffee und anderen beliebten Getränken -- Tee ist ein Anregungsmittel und hat eine gewisse berauschende Wirkung. Mit Kaffee und vielen anderen beliebten Getränken ist das genauso. Zunächst wirken sie anregend, weil sie die Magennerven erregen. Das wirkt sich aufs Gehirn aus, von dort wird das Herz zu vermehrter Aktivität angeregt und das vermittelt dem gesamten Organismus einen kurzen Energieschub. Die Müdigkeit scheint überwunden und scheinbar bekommt man neue Kraft, der Geist wird lebendiger und die Phantasie wird angeregt. The Ministry of Healing 326 (1905). ICP2 194 2 Erweckungsveranstaltungen und die Phantasie -- Erweckungsveranstaltungen werden zu oft dazu benutzt, die Phantasie aufzuwühlen, indem man die Gefühle anspricht und die Neugierde der Menschen für neue, aufregende Dinge weckt. Menschen, die auf einer solchen Grundlage bekehrt werden, wollen nicht wirklich etwas von den biblischen Wahrheiten hören und haben kein Interesse an den Zeugnissen der Propheten und Apostel. Gottesdienst muss für sie sensationell gestaltet sein, sonst ist er uninteressant. Eine leidenschaftslose Botschaft, die sich an den Verstand richtet, weckt in ihnen kein Echo. Die einfachen christlichen Lehren des Wortes Gottes, die in einem direkten Bezug zum ewigen Leben stehen, beachten sie nicht. The Great Controversy 463 (1888). ICP2 194 3 Theater beeinflusst die Phantasie -- Das Theater gehört zu den gefährlichsten Vergnügen. Es stimmt nicht, dass es lehrreich ist, wie oft behauptet wird, sondern es vermittelt einen bedenklichen Grad an Unmoral. Schlechte Gewohnheiten und sündiges Verhalten werden durch diese Unterhaltungsveranstaltungen verklärt. Unanständige Lieder, lautes und unflätiges Benehmen und eine lockere Einstellung erregen schlechte Phantasien und untergraben die Moral. Jeder Jugendliche, der gewohnheitsmäßig an solchen Veranstaltungen teilnimmt, wird seine guten Grundsätze verlieren. ICP2 194 4 Nichts anderes in unserem Land hat einen dermaßen negativen Einfluss wie diese Theaterveranstaltungen. Sie vergiften die Phantasie, verringern das Interesse an religiösen Dingen und der Blick für das wirkliche Leben wird getrübt. Die Vorliebe für solche Dinge kann auch zur Sucht werden, wie jedes berauschende Getränk das Verlangen nach dem nächsten weckt. Sicher sein können wir nur, wenn wir Theater, Zirkus und alle anderen zweifelhaften Vergnügen meiden. Testimonies for the Church IV, 652.653 (1881). ICP2 195 1 Romane schaffen eine Phantasiewelt -- Du hast so viele Geschichten und Romane gelesen, dass du in einer Phantasiewelt lebst. Der Einfluss, den dieses Lesen ausübt, schadet Seele und Körper, schwächt den Verstand und die körperliche Kraft. Manchmal bist du nicht mehr ganz normal, weil du so sehr in deiner Phantasiewelt lebst. Wir müssen uns jedoch beherrschen, damit sich unsere geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte ausgeglichen entwickeln können ... ICP2 195 2 Wenn der Verstand im Übermaß solchen Lesestoff angeboten bekommt, wird die Phantasie überreizt und beherrscht bald das Denken. Man entwickelt einen schlechten Geschmack, der dann auch unsere Lebensweise beeinflusst. Testimonies for the Church IV, 497 (1881). ICP2 195 3 Unser Lesestoff beeinflusst unser Denken -- Ich kenne einige Leute, die durch falsche Lesegewohnheiten den Bezug zur Realität verloren haben. Ihr Leben wird durch ihre krankhafte Phantasie bestimmt und sie nehmen kleine Schwierigkeiten furchtbar tragisch und bauschen sie auf. Dinge, die ein normaler Mensch kaum zur Kenntnis nehmen würde, werden für sie zu unerträglichen Prüfungen und unüberwindbaren Hindernissen. Sie glauben, dass sie immer auf der Schattenseite des Lebens stehen. Christian Temperance and Bible Hygiene 124 (1890); Fundamentals of Christian Education 162.163. ICP2 195 4 Was wir uns ansehen, bestimmt unsere Phantasie -- Wir leben in einer Zeit, in der das Verderben überall lauert. Die Augenlust und die schlechten Leidenschaften werden angeregt durch das, was wir uns ansehen und lesen. Das Herz wird verdorben durch die Phantasie und wir finden Vergnügen am Betrachten von Dingen, durch die unsere niedrigen Leidenschaften erregt werden. Die Moral geht verloren, weil die verdorbene Phantasie wieder mit unanständigen Dingen konfrontiert wird, und bald lässt man die Zügel locker und gestattet, dass die Leidenschaft das Leben bestimmt. Menschen, die eigentlich zum Bilde Gottes geschaffen wurden, begehen Sünden, die sie auf eine Ebene mit den Tieren stellen, und am Ende verlieren sie ihre Würde gänzlich. ICP2 196 1 Lest nichts und seht euch nichts an, was unreine Gedanken verursachen kann, sondern bemüht euch um einen klaren Verstand und eine ordentliche moralischen Haltung. Lasst nicht zu, dass eure guten Charaktereigenschaften durch das, was ihr lest, verloren gehen. Ich habe starke Menschen kennen gelernt, die ihr seelisches Gleichgewicht verloren und nicht mehr richtig gearbeitet haben, weil sie in ihren Lesegewohnheiten maßlos waren. Testimonies for the Church II, 410 (1870). ICP2 196 2 Die Selbstbefriedigung und die Phantasie -- Wenn ein Mensch in abhängiger Weise Selbstbefriedigung betreibt, ist es fast unmöglich, sein Interesse auf geistliche Dinge zu lenken, weil er sie nicht wichtig nimmt. Seine Gedanken werden von schmutzigen Phantasien beherrscht und der nächste Schritt ist die Tat, gegen die er fast nicht ankommt. Wenn er gelernt hätte, seine Gedanken auf wertvollen Themen zu richten und sich seine Phantasie mit reinen heiligen Dingen beschäftigen würde, wäre er stark genug, auf dieses zerstörerische Laster zu verzichten. Durch Übung und Beschäftigung mit himmlischen, reinen und heiligen Dingen käme er von diesem verderblichen Laster los. Testimonies for the Church II, 470 (1870). ICP2 196 3 Gedanken, die sich um sich selbst drehen, verführen zum Stolz -- Wenn man sich Gedanken und Tagträumen hingibt, in denen das Ich eine große Rolle spielt, kann das in dem, was man spricht, zu Überheblichkeit führen. Solche Gedanken verhelfen nicht zu einer engeren Beziehung zu Gott. Wer nicht auf dem Boden der Tatsachen bleibt, kann nicht klug handeln, denn er trifft unüberlegte Entscheidungen, macht mal dies und mal das, aber es kommt nichts Rechtes dabei heraus. Das ist ähnlich wie bei einem Rankengewächs, das einfach in irgendeine Richtung wächst und sich an allem festhält, was in seiner Reichweite ist. Bevor der Rebstock jedoch nützlich ist, müssen alle diese wilden Triebe ausgebrochen oder herausgewunden und in eine andere Richtung gelenkt werden, damit sie sich an Dingen festmachen, die sie gut aussehen lassen. Brief 33, 1886. ICP2 197 1 Die Phantasie beherrschen -- Hättest du gelernt, deine Gedanken mit wertvollen Themen zu beschäftigen und über geistliche Dinge nachzudenken, hättest du viel Gutes bewirken können. Du hättest auf andere einen guten Einfluss ausgeübt und sie ablenken können von ihrer selbstsüchtigen Denkweise und ihren weltlichen Interessen. Wenn du deine Gefühle und Gedanken Christus unterordnest, könntest du Gutes tun. Deine Phantasie ist nicht gesund, weil du zugelassen hast, dass sie sich mit verbotenen Dingen befasst und du ein Träumer wurdest. Deine Tagträumereien und dein sentimentales Luftschlösserbauen machen dich unbrauchbar. Du lebst in einer Phantasiewelt und träumst davon, ein Märtyrer zu sein, und bist aber auch nur scheinbar ein Christ. Testimonies for the Church II, 251 (1869). ICP2 197 2 Haltet euch fern von Satans gefährlichem Boden (Empfehlung an eine egozentrische Familie) -- Ihr solltet euch von Satans gefährlichem Boden fern halten und nicht zulassen, dass ihr von eurer Treue zu Gott abgelenkt werdet. Durch Christus könnt ihr und werdet ihr glücklich sein und es wird euch möglich, Gewohnheiten der Selbstbeherrschung zu entwickeln. Auch eure Gedanken müsst ihr dem Willen Gottes unterordnen und eure Gefühle der Vernunft und dem Glauben. Phantasie bekommt man nicht, damit man ihr freien Lauf lässt und sich überhaupt nicht darum bemüht, sie zu beherrschen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Wenn die Gedanken in die falsche Richtung gehen, geschieht das auch mit den Gefühlen, und beide zusammen machen unseren Charakter aus. Wenn ihr glaubt, dass Christen nicht dazu verpflichtet sind, ihre Gedanken unter Kontrolle zu halten, steht ihr unter dem Einfluss böser Engel. Ihr ladet sie ein und lasst zu, dass sie die Kontrolle übernehmen. Ihr lasst euch von euren Eindrücken bestimmen und werdet misstrauisch, zweifelt und nörgelt und dadurch könnt ihr nicht glücklich sein und habt kein schönes Leben. Testimonies for the Church V, 310 (1885). ICP2 198 1 Realistische Lebensbetrachtung -- Wenn ihr das Leben nicht realistisch betrachtet, sondern euch von euren Ideen und Phantasien leiten lasst statt von Erfahrungswerten, werdet ihr erst aufwachen, wenn es zu spät ist. Dann werdet ihr erkennen, welchen schwerwiegenden Fehler ihr gemacht habt. Testimonies for the Church III, 43 (1872). ICP2 198 2 Gewinnsüchtiges Verhalten weckt unrealistische Wünsche -- Die Sache mit Bruder X ist beängstigend. Die Welt ist sein Gott. Er betet das Geld an ... Es hat keinen Sinn, ihn zurechtzuweisen, man kann ihn nur bemitleiden. Sein ganzes Leben ist ein fürchterlicher Fehler. Er leidet an der Vorstellung, er verarmte, obwohl er wirklich genug hat. Satan hat von seinem Geist Besitz ergriffen und durch seine Gewinnsucht kann er nicht mehr realistisch denken. Alle seine guten Eigenschaften werden von dieser Eigensucht und diesem Geiz beherrscht. ICP2 198 3 Seine einzige Hoffnung besteht darin, dass er diese satanische Bindung löst und diese negative Charaktereigenschaft überwindet. Er hat sich schon ein wenig darum bemüht, weil sich sein Gewissen regte, aber seine Bemühungen reichen nicht aus. Es hat ihn eine große Anstrengung gekostet, sich von ein wenig seines Mammons zu trennen, und dabei hat er sich gefühlt, als müsse er seine Seele hergeben. Das ist keine Frucht wahren Glaubens. ICP2 198 4 Er muss sich dazu erziehen, gute Werke zu tun. Er muss gegen seine Gewinnsucht angehen und gute Werke zu einem Teil seines Lebens werden lassen. Er muss seine kleinliche, geizige Haltung überwinden, freigebig werden und Gutes tun. Testimonies for the Church II, 237.238 (1869). ICP2 198 5 Aberglaube entsteht aus der Phantasie -- Deine Erfahrung erscheint mir nicht zuverlässig, weil sie den Naturgesetzen widerspricht. Es ist Aberglaube, meine liebe Schwester, der deiner fehlgeleiteten Phantasie entspringt, und es entsteht ein Konflikt zwischen deinen Erkenntnissen und geistlichen Grundsätzen. Woran sollen wir nun glauben? Deine starken Vorurteile und deine Ideen, die du stur verfolgst, haben dich lange vom Guten abgehalten. Ich habe das schon seit Jahren erkannt, aber bisher war es mir nicht möglich, die Angelegenheit so klar darzustellen, dass du sie begriffen hättest und praktisch dagegen etwas unternehmen konntest. Testimonies for the Church III, 69 (1872). ICP2 199 1 Die Phantasie von Müttern -- Es wurden mir Mütter gezeigt, die eine krankhafte Phantasie hinsichtlich ihres Ehemannes und ihrer Kinder hatten. Die Fenster müssen geschlossen gehalten werden, weil sich die Mütter einen Luftzug einbilden. Wenn sie ein wenig fröstelt, ziehen sie sich wärmer an und glauben, dass sich auch ihre Kinder wärmer anziehen müssen. Dadurch wird die ganze Familie anfällig für Krankheiten. Alle werden durch einen Menschen, die Mutter, gegängelt und werden körperlich und seelisch kränklich, weil sie sich zum Maßstab für die gesamte Familie macht ... ICP2 199 2 Manche Menschen machen sich selbst krank durch ihre verkehrten Gewohnheiten. Auch wenn sie mit anderen Erkenntnissen konfrontiert werden, sind sie nicht von ihrer Meinung abzubringen. Sie argumentieren: "Wir haben es doch ausprobiert und entsprechende Erfahrungen gemacht!" Aber eine Erfahrung, die hauptsächlich der Phantasie entspringt, ist für keinen von großem Wert. Testimonies for the Church II, 524 (1870). ICP2 199 3 Die Gedanken im Zaum halten -- Jeder Mensch kann frei entscheiden und muss unter diesen Bedingungen dafür sorgen, dass sich seine Gedanken auf rechter Bahn bewegen. Er verfügt dabei über eine große Bewegungsfreiheit. ICP2 199 4 Wenn Satan versucht die Gedanken auf niedrige, unmoralische Dinge zu lenken, kämpft dagegen an und lenkt sie auf geistliche Dinge; wenn der Herr eure aufrichtigen Bemühungen, reine Gedanken zu haben, sieht, wird er eure Gedanken auf sich ziehen wie ein Magnet und euch die Kraft geben, frei zu werden von jeder heimlichen Sünde. "Die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich ... Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus." 2.Korinther 10,4.5. ICP2 200 1 Wenn sich jemand ändern möchte, muss er als Erstes die Phantasie verändern. Die Gedanken schweifen in gefährliche Richtungen und müssen dazu angehalten werden, sich nur mir reinen und wertvollen Dingen zu beschäftigen. Wenn du versucht wirst, deiner fehlgeleiteten Phantasie nachzugeben, versuche dich zu beherrschen, rette dich zum Thron der Gnade und bete um Kraft aus dem Himmel. Durch die Kraft Gottes kann man die Phantasie unter Kontrolle bringen und sich mit Dingen befassen, die rein sind und ihren Ursprung im Himmel haben. Appeal to Mothers, 30. ------------------------Kapitel 64: Gewohnheiten ICP2 201 1 Die Bibel bietet uns Grundsätze an -- Das Wort Gottes bietet uns eine Menge Grundsätze, die es uns möglich machen, gute Lebensgewohnheiten zu entwickeln. Die Zeugnisse allgemeiner oder persönlicher Art dienen dazu, die Grundsätze zu vertiefen und uns darauf hinzuweisen. Testimonies for the Church V, 663.664 (1889). ICP2 201 2 Wie ein Netz aus Stahl -- Gewohnheiten, die wir einmal gebildet haben, sind wie ein Netz aus Stahl. Du kannst verzweifelt dagegen ankämpfen, es reißt nicht. Die einzige Sicherheit besteht darin, dass man für Zeit und Ewigkeit gute Gewohnheiten zu entwickeln. Brief 117, 1901. ICP2 201 3 Gewohnheitsregeln -- Jeder hat die Pflicht, ein ordentliches, regelmäßiges Leben zu führen. Das ist zu eurem Besten, liebe Jugend! Das gilt für Regeln, die den körperlichen Bereich betreffen und ebenso für den moralischen. Wenn ihr morgens aufsteht, überlegt und plant euren Tagesablauf und versucht euren Plan einzuhalten. Falls es notwendig ist, legt ein kleines Heft an, in dem ihr euren Plan aufschreibt, und setzt euch eine feste Zeit für jede Aufgabe. The Youth's Instructor, 28. Januar 1897; Evangelism 652 (1946). ICP2 201 4 Gute Gewohnheiten fördern die Gesundheit -- Unser Gott ist ein Gott der Ordnung und möchte, dass sich seine Kinder freiwillig seinen Regeln und Grundsätzen unterordnen. Wäre es da nicht sinnvoll, diese Gewohnheit, die Nacht zum Tag zu machen und den Morgen zu verschlafen, aufzugeben? Wenn die Jugendlichen lernen würden, ein geregeltes Leben zu führen, würde das ihre Gesundheit fördern, ihre Laune verbessern und ihre Lernfähigkeit steigern. The Youth's Instructor, 28. Januar 1897. ICP2 202 1 Ein Mittel gegen Krankheit -- Gute Lebensgewohnheiten sind ein Mittel gegen Krankheit. Wenn man sie vernünftig anwendet, braucht man weniger starke Medikamente. Viele zerstören nach und nach ihre Gesundheit, weil sie einen ungesunden Lebenswandel führen. Manuskript 22, 1887; Medical Ministry 222. ICP2 202 2 Gute Gewohnheiten fördern die Gesundheit -- Gute Lebensgewohnheiten fördern die Gesundheit und tragen Zinsen und Zinseszinsen. Aber dieses Kapital, das weitaus mehr wert ist als ein großes Bankkonto, kann man durch Maßlosigkeit im Essen und Trinken und dadurch, dass man einrostet, weil man sich zu wenig bewegt, verlieren. Man muss vielleicht auf gewisse Dinge, die man besonders gerne isst, verzichten und die Faulheit überwinden. Testimonies for the Church IV, 408 (1880). ICP2 202 3 Gewohnheiten, die gute Fähigkeiten herabsetzen -- Jede Gewohnheit, die der Gesundheit nicht förderlich ist, beeinträchtigt die guten Fähigkeiten eines Menschen. Falsche Gewohnheiten im Essen und Trinken führen zu falschem Denken und Handeln. The Review and Herald, 25. Januar 1881; Counsels on Health 67. ICP2 202 4 Schlechte Gewohnheiten überwinden -- In vielen Fällen müssen wir erst unsere schlechten Gewohnheiten überwinden, bevor wir Fortschritte in unserem Glaubensleben machen können. The Review and Herald, 21. Juni 1887; Fundamentals of Christian Education 118. ICP2 202 5 Verkehrte Gewohnheiten sind schwer zu ändern (Empfehlung an einen leitenden Angestellten) -- Es wird dir schwer fallen, gewisse Charaktereigenschaften zu ändern, weil du in deiner Jugend nicht gelernt hast, pünktlich und genau zu sein. Gott erwartet das von dir, aber es ist schwer, einmal geformte Gewohnheiten zu ändern, wenn man bereits in seinem Charakter gefestigt ist. Und es ist besonders schwierig, Pünktlichkeit und Genauigkeit zu lernen, wenn man sich nie daran gewöhnt hat. ICP2 203 1 Du musst dir den Wert der Zeit bewusst machen. Es ist unentschuldbar, wenn du Arbeit, die dir nicht gefällt, vor dir herschiebst, obwohl sie wichtig ist, weil du glaubst, sie erledigt sich dann von selbst oder jemand anders tut sie für dich. Die Arbeit wird nicht angenehmer, wenn du weniger wichtige Dinge zuerst erledigst. ICP2 203 2 Pünktlichkeit und die Fähigkeit, vernünftige Entscheidungen zu treffen, sind im Werk Gottes äußerst wichtig. Verzögerungen führen zu Niederlagen. Kaufe die Zeit aus in der bestmöglichen Weise! Irdische Angelegenheiten und persönliche Interessen müssen immer an zweiter Stelle stehen. Du darfst die Sache Gottes nicht wegen eines guten Freundes oder eines lieben Verwandten vernachlässigen. Testimonies for the Church III, 499.500 (1875). ICP2 203 3 Ererbte und erworbene Neigungen werden zu Gewohnheiten -- Neid und Begehrlichkeit waren die schlimmen Eigenschaften, die Judas geerbt und dann weiterentwickelt hatte. Sie wurden ihm zur Gewohnheit, die seine Lebensweise bestimmte. Christliche Grundsätze und Aufrichtigkeit spielten keine Rolle, wenn er Geschäfte machte. Er wurde geizig und das war eine gefährliche Falle. Sein Gewinnstreben bestimmte seine Glaubensgrundsätze und seine Aufrichtigkeit wurde dem untergeordnet. In der Gegenwart Christi wahrte er die äußere Form, aber heimlich eignete er sich Geld aus der Gemeinschaftskasse an. Manuskript 28, 1897. ICP2 203 4 Gewohnheiten bestimmen unsere Zukunft -- Wir müssen bedenken, dass die Jugend Gewohnheiten annimmt, die in neun von zehn Fällen ihre Zukunft entscheiden werden. ICP2 203 5 Die Freunde, die sie sich suchen, der Einfluss, dem sie sich aussetzen, und die Grundsätze, nach denen sie leben, werden ihr Leben bestimmen. Testimonies for the Church IV, 426 (1880). ICP2 204 1 Schlechte Gewohnheiten bilden sich leichter als gute -- Kinder sind leicht zu beeinflussen. Das, was sie in ihrer frühen Jugend lernen, wird sie durch das ganze Leben begleiten. Alles, was sie später lernen, kann die Folgen einer zu nachsichtigen Erziehung in der frühen Kindheit nicht wieder gutmachen. Wenn man etwas mehrmals durchgehen lässt, entstehen dadurch Gewohnheiten, eine falsche Handlung ebnet den Weg für die nächste, und wenn sich das mehrmals wiederholt, werden schlechte Gewohnheiten daraus. ICP2 204 2 Schlechte Gewohnheiten bilden sich leichter als gute und es ist schwerer, sie wieder aufzugeben. Es erfordert sehr viel weniger Anstrengung, ein Kind zu verwöhnen, als es zu einem ordentlichen Menschen mit guten Grundsätzen zu erziehen. Nur wenn wir ständig auf der Hut sind und konsequent gegen das Böse ankämpfen, können wir hoffen, dass ein Kind einen guten Charakter entwickelt. ICP2 204 3 Der Herr wird mit euch sein, ihr Mütter, wenn ihr euch darum bemüht, eure Kinder zu guten Gewohnheiten zu erziehen. Aber ihr müsst frühzeitig damit beginnen, denn später wird es immer schwieriger. Lehrt sie eines nach dem anderen, heute ein wenig und morgen ein wenig, aber bleibt konsequent dabei. Bedenkt, dass eure Kinder Gott gehören und seine Söhne und Töchter werden sollen. Er möchte, dass die christlichen Familien auf der Erde ein Beispiel sind für die himmlische Familie. The Review and Herald, 5. Dezember 1899. ICP2 204 4 Gewohnheiten sind nur schwer zu ändern -- Wiederholte Handlungsweisen auf einem bestimmten Gebiet werden zu Gewohnheiten. Man kann sie zwar durch ernsthaftes Bemühen im späteren Leben ändern, aber das gelingt nur selten. Eine einmal entwickelte Gewohnheit ist dem Charakter tief eingeprägt. Good Health, Januar 1880; Child Guidance 199.100. ICP2 204 5 Kritik an den Gewohnheiten nützt nicht viel -- Es hat wenig Sinn, andere wegen ihrer schlechten Gewohnheiten anzugreifen und zu versuchen, sie zu ändern. Man richtet damit oft mehr Schaden an, als man Gutes tut. ICP2 205 1 Bei seinem Gespräch mit der Samariterin diskutierte Jesus nicht mit ihr über die Bedeutung des Jakobbrunnens, sondern sagte zu ihr: "Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser." Johannes 4,10. Er lenkte das Gespräch auf die Schätze, die er zu verteilen hatte. Er bot der Frau etwas Besseres an, als sie hatte, nämlich lebendiges Wasser, die Freude und die Hoffnung des Evangeliums. The Ministry of Healing 156.157 (1905). ICP2 205 2 Die Bemühungen, etwas zu verändern, entspringen dem Wunsch, richtig zu handeln -- Es trifft zu, dass Menschen manchmal bereits ihre Sündhaftigkeit erkennen, sich schämen und ihre schlechten Gewohnheiten aufgeben, bevor sie Jesus kennen lernen. Aber wenn Menschen sich verändern, weil sie den ernsthaften Wunsch verspüren, recht zu tun, ist es die Kraft Christi, die sie dazu bewegt. Sie sind sich dieses Einflusses nicht bewusst, aber ihr Gewissen wird angesprochen und sie verändern ihr Leben. Und wenn Christus ihre Blicke auf das Kreuz lenkt und sie darauf aufmerksam macht, dass sie an dieser Kreuzigung mit beteiligt sind, begreifen sie auch seine Gebote und erkennen die Sünde, die tief in ihrer Seele verwurzelt ist. Sie beginnen die Gerechtigkeit Christi zu begreifen und rufen aus: "Wie schrecklich muss die Sünde sein, wenn sie zur Erlösung der Menschen, die ihr verfallen sind, ein so großes Opfer fordert? Waren diese große Liebe, all das Leid, die Demütigung notwendig, damit wir nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben?" Steps to Christ 27 (1892). ICP2 205 3 Schlechte Gewohnheiten muss man überwinden -- Wenn wir unsere Augen auf die Herrlichkeit des Herrn richten, so als würden wir etwas genau durch ein Vergrößerungsglas beobachten, können wir uns ändern und ihm ähnlich werden durch den Geist Gottes, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Wir erwarten zu wenig und wir erhalten nach unserem Glauben. Wir dürfen nicht an unserer alten Lebensweise festhalten, auch nicht an unseren Plänen und Gedanken. Wir müssen uns verändern lassen, damit an uns bewiesen wird, was gut ist und akzeptabel und der vollkommene Wille des Herrn. Hartnäckige Sünden und schlechte Gewohnheiten müssen wir überwinden. Falsche Einstellungen und Gefühle müssen mit der Wurzel ausgerissen werden, und dafür heiligt der Geist Gottes unser Temperament und unsere Gefühle. Brief 57, 1887. ICP2 206 1 Wenn man versucht, schlechte Gewohnheiten abzulegen, wird man merken, dass das äußerst schwer ist, aber wenn man beständig dagegen ankämpft mit ehrlichem Einsatz und Ausdauer, kann man sie überwinden. Testimonies for the Church IV, 655 (1881). ICP2 206 2 Die Gnade Christi löst die Bindung an schlechte Gewohnheiten -- Die Menschen müssen lernen, dass zwar im Gehorsam Segen liegt, aber die Fülle des Segens erreicht man nur dadurch, dass man die Gnade Christi für sich in Anspruch nimmt. Durch seine Gnade bekommt der Mensch die Kraft, Gottes Geboten zu gehorchen. Dadurch kann er die Bindung an schlechte Gewohnheiten lösen. Die Gnade ist die einzige Macht, durch die er standhaft sein und auf dem rechten Weg bleiben kann. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP2 206 3 Durch die Kraft Christi sind die Menschen in der Lage, die Ketten sündiger Gewohnheiten zu sprengen. Sie lösen sich aus ihrer Selbstsucht. Weltliche Menschen werden gottesfürchtig, Alkoholiker werden frei von ihrer Trunksucht, lasterhafte Menschen werden rein. Seelen, die das Bild Satans in sich trugen, werden wieder zum Abbild Gottes. The Acts of the Apostles 476 (1911). ICP2 206 4 Richtiges Handeln und eine rechte Denkweise können zur Gewohnheit werden -- Die einzige Sicherheit für die Seele besteht im richtigen Denken. "Wie einer denkt in seinem Herzen, so ist er." Die Kraft der Selbstbeherrschung nimmt zu, wenn wir sie ausüben. Mögen uns unsere Bemühungen auch anfangs schwierig erscheinen, wenn wir daran festhalten, geht es mit der Zeit immer leichter und das rechte Handeln und Denken wird uns zur Gewohnheit. The Ministry of Healing 491 (1905). ------------------------Kapitel 65: Trägheit ICP2 207 1 Die Pflicht, den Verstand nach besten Kräften zu entwickeln -- Gott erwartet von uns, dass wir unseren Verstand entwickeln. Es liegt in seiner Absicht, dass seine Diener besser ausgebildet sind als Weltmenschen, und es gefällt ihm nicht, wenn jemand zu träge oder zu gleichgültig ist, um ein gut ausgebildeter Mitarbeiter zu werden. Der Herr fordert uns auf, ihn von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit der ganzen Kraft unseres Verstandes zu lieben. Daraus entsteht die Verpflichtung, unseren Verstand so gut auszubilden wie möglich, damit wir mit unserem ganzen Herzen und all unserem Verstand unseren Schöpfer lieben. Christ's Object Lessons 333 (1900). ICP2 207 2 Arbeit macht den Menschen glücklich -- Adam hatte Vorgaben für seine Arbeit im Garten Eden, der ein kleines Abbild des Himmels war. Gott hat die Menschen nicht dazu geschaffen, damit sie nur über die Herrlichkeit seiner Werke nachdenken. Er gab ihnen ihre Hände für die Arbeit und Verstand und Herz zum Nachdenken. Wenn das Glück der Menschen im Nichtstun bestünde, hätte Gott Adam keine Arbeit aufgetragen. Der Mensch sollte glücklich werden durch die Arbeit und auch dadurch, dass er über das, was er schafft, nachdenkt. The Review and Herald, 24. Februar 1874; The S.D.A. Bible Commentary I, 1082. ICP2 207 3 Faulheit ist der größte Fluch -- In der Bibel gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Mensch untätig sein soll. Faulheit ist der größte Fluch für diese Welt. Christ's Object Lessons 343 (1900). ICP2 208 1 Erfüllt eure tägliche Arbeit fröhlich -- Reichtum und Nichtstun halten viele für einen Segen, aber Menschen, die immer fleißig sind und fröhlich ihrer täglichen Arbeit nachgehen, sind glücklicher und gesünder. Durch vernünftige Arbeit entsteht eine gesunde Müdigkeit, die für guten Schlaf sorgt. Die Strafe, dass der Mensch mit seiner Hände Arbeit sein tägliches Brot verdienen muss und die Verheißung zukünftigen Glücks und Herrlichkeit kommen von demselben Thron Gottes und beides ist ein Segen. The Youth's Instructor, 5. Dezember 1901; My Life Today 168. ICP2 208 2 Glück durch Pflichterfüllung -- Wirkliches Glück findet man nur dadurch, dass man gut ist und Gutes tut. Die höchste und reinste Freude erleben die Menschen, wenn sie treu ihre Pflichten erfüllen. The Youth's Instructor, 5. Dezember 1901; My Life Today 168. ICP2 208 3 Untätigkeit kann zu Lustlosigkeit führen -- Lustlosigkeit ist oft auf eine ungerechtfertigte Untätigkeit zurückzuführen. Man hat Zeit, über imaginäre Leiden nachzudenken. Viele, die eigentlich keine Sorgen und Nöte haben, machen sich Gedanken über das, was in der Zukunft passieren könnte. Wenn diese Menschen versuchen würden anderen tragen zu helfen, könnten sie ihre eigene Last vergessen. Ernsthafte Arbeit würde ihre geistigen und körperlichen Kräfte fordern und das wäre ein großer Segen für sie. The Signs of the Times, 15. Juni 1882. ICP2 208 4 Charakterentwicklung -- Bedenkt, dass sich in jeder Arbeit, die ihr übernehmt, zeigt, was euch motiviert und wie sich euer Charakter entwickelt. Welche Aufgabe ihr auch übertragen bekommt, erfüllt sie mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit und überwindet die Neigung, es euch leicht zu machen. The Ministry of Healing 499 (1905). ICP2 208 5 Lernt, nicht auf euch selbst zu blicken -- Lernt, euch selbst nicht so wichtig zu nehmen, sondern befasst euch mit Dingen, die euch aufbauen und euer Wesen verfeinern. Vergeudet nicht wertvolle Zeit damit, dass ihr von großen Aufgaben träumt, die ihr in der Zukunft übernehmen wollt, während ihr die kleinen Pflichten des Alltags vernachlässigt. The Signs of the Times, 15. Juni 1882. ICP2 209 1 Untätigkeit schadet der Gesundheit -- Behinderte oder Kranke sollten nicht völlig untätig sein, denn das ist äußerst schädlich für ihren Zustand. Man darf nicht willenlos werden und muss sich nach Möglichkeit körperlich betätigen; vor allem darf man nicht jeder Verantwortung aus dem Wege gehen. Sie können niemals gesund werden, wenn sie sich nicht frei machen von diesem lustlosen Zustand und sich aufraffen, etwas Sinnvolles zu tun. The Signs of the Times, 15. Juni 1882. ICP2 209 2 Zu lustlos zum Arbeiten -- Wer keine Lust hat, verantwortlich zu handeln und seine Kraft einzusetzen, verliert den Segen Gottes. Die Fähigkeiten, die er ihnen gab, werden ihnen wieder genommen und denen gegeben, die willig sind, zielstrebig zu arbeiten und ihre Talente durch ständigen Gebrauch zu vermehren. Testimonies for the Church IV, 458.459 (1880). ICP2 209 3 Gute Organisation ist erforderlich für eine erfolgreiche Arbeit -- Manche jungen Männer denken, wenn sie ihr Leben mit Nichtstun verbringen könnten, wären sie äußerst glücklich. Sie verachten nützliche Arbeit und beneiden die Söhne reicher Leute, die ihr Leben mit Spaß und Unterhaltung verbringen können ... Unglück und Leid sind die Folgen einer solchen Denkweise und solchen Verhaltens. Durch Nichtstun ist schon mancher junge Mensch vom rechten Weg abgekommen. ICP2 209 4 Regelmäßige Arbeit ist notwendig, wenn ein junger Mensch Erfolg haben soll. Gott könnte den Menschen nichts Schlimmeres antun, als sie zum Nichtstun zu verurteilen. Untätigkeit zerstört die Seele und den Körper. Das Herz, die körperliche und die moralische Kraft werden dadurch geschwächt. Der Verstand leidet darunter und das Herz wird der Versuchung preisgegeben wie eine offene Straße auf der überall das Verderben lauert. Ein untätiger Mensch fordert die Versuchung Satans heraus. Manuskript 2, 1871; Our High Calling 222. ICP2 210 1 Die schlimmen Folgen der Untätigkeit (Empfehlung für Eltern) -- Ihr seid blind gewesen gegenüber der Macht, die Satan über eure Kinder hatte. Mithilfe bei der Hausarbeit, sogar bis zur Ermüdung, hätte ihnen nicht ein Fünfzigstel so sehr geschadet wie die Faulheit. Sie hätten vielen Gefahren ausweichen können, wenn sie frühzeitig an nützliche Arbeit gewöhnt worden wären. Sie wären nicht so unruhig geworden und hätten kein solches Verlangen nach einem abwechslungsreichen geselligen Leben entwickelt. Sie wären nicht so eitel geworden und hätten andere Interessen entwickelt als sinnloses Vergnügen, schlechte Literatur, lockere Reden und sonstigen Unsinn. Sie hätten ihre Zeit sinnvoller verbringen können und wären dadurch zufriedener geworden und nicht in die Versuchung geraten, ständig die Gesellschaft des anderen Geschlechts zu suchen. Eitelkeit und Gefühlsüberschwang, Nutzlosigkeit und Sünde sind die Folge der Untätigkeit. Testimonies for the Church IV, 97.98 (1876). ICP2 210 2 Jeder Muskel braucht Bewegung -- Der Mensch muss im Kampf um das ewige Leben seinen Anteil leisten; er muss auf das Wirken des Heiligen Geistes reagieren. Er muss sich mit den Mächten der Finsternis auseinander setzen und der Heilige Geist bewirkt in ihm, dass er es schafft, aber der Mensch kann dabei nicht untätig bleiben. Er ist aufgefordert, jeden Muskel anzustrengen und alle seine Kraft einzusetzen, um das ewige Leben zu erlangen. Aber es ist Gott, der die Kraft dazu vermittelt. ICP2 210 3 Kein Mensch kann untätig bleiben und errettet werden. Der Herr ermahnt uns: "Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können." Lukas 13,24. "Gehet hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt und wenige sind's, die ihn finden." Matthäus 7,13.14; Manuskript 16, 1896. ------------------------Kapitel 66: Emotionale Bedürfnisse* ICP2 211 1 Deshalb leben wir -- Gottes Gesetz ist ein Gesetz der Liebe. Er hat dich mit Schönheit umgeben, damit du begreifst, dass du nicht nur für dich selbst da bist, nicht nur für dich graben und bauen, weben und spinnen, sondern das Leben in deiner Umgebung erleuchten, schöner und fröhlicher gestalten sollst, durchdrungen von der Liebe Christi, wie Blumen, die mit ihrer Schönheit andere Menschen erfreuen. Thoughts from the Mount of Blessing 97 (1896). ICP2 211 2 Liebe erfüllt ein inneres Bedürfnis -- Liebe ist ein Prinzip der Tat. Sie ist das Grundprinzip der Herrschaft Gottes im Himmel und auf Erden und muss das Fundament eines jeden christlichen Charakters sein. Nur die Liebe gibt einem Menschen die Kraft, der Versuchung zu widerstehen und Schwierigkeiten zu ertragen. Christ's Object Lessons 49 (1900). ICP2 211 3 Liebe muss sich entwickeln -- Die Liebe zu Gott und die Liebe füreinander muss man pflegen, denn sie ist wertvoller als Gold. Wir müssen uns jetzt so verhalten, dass wir unseren Glauben rein und unverdorben darstellen, sowohl in seinen Eigenschaften als auch in den Forderungen, die er an uns stellt. Er ist das Gegenteil der Selbstsucht. Die Liebe, die uns Jesus vorlebte, ist unvergleichlich. Sie ist wertvoller als Silber, Gold und Edelsteine. Eine solche Liebe wie Jesu Liebe müssen wir suchen und darum beten. Ein Christ, der sie besitzt, kann einen Charakter entwickeln, der frei ist von menschlichen Schwächen. Brief 335, 1905. ICP2 212 1 Alle Menschen brauchen Liebe -- Der Grund für so viele hartherzige Menschen in unserer Welt ist darin zu suchen, dass wahre Liebe und Mitgefühl als Schwäche ausgelegt und deshalb unterdrückt werden. Der größte Teil solcher gefühlsarmen Menschen wurde in der Kindheit verdorben, und wenn sie nicht von den Strahlen göttlichen Lichts erwärmt werden und ihre Kälte, Hartherzigkeit und Selbstsucht dadurch schmelzen, können sie niemals richtig glücklich sein. Wenn wir ein mitfühlendes Herz wie Jesus, als er auf Erden lebte, und eine geheiligte Liebe wie die Engel für sündige, sterbliche Menschen entwickeln möchten, müssen wir die unverdorbene Liebe, die Kinder haben, erhalten. Sie ist einfach und unkompliziert. Testimonies for the Church III, 539 (1875). ICP2 212 2 Das Herz, eine Quelle der Liebe -- Weder Bruder noch Schwester K. wissen, was es bedeutet, für die Wahrheit Opfer zu bringen, reich zu sein an guten Werken und Schätze zu sammeln im Himmel. Ihr Mitgefühl, ihre Fürsorge und Geduld wurden noch nicht herausgefordert durch Kinder, die sie lieben und von ihnen abhängig sind. Sie fragen nur nach ihrer eigenen selbstsüchtigen Bequemlichkeit. Ihre Herzen sind keine Quelle der Liebe, aus der ein Strom von Zärtlichkeit und liebevoller Zuwendung wird. Wenn sie anderen durch liebevolle Worte, Wohlwollen und Barmherzigkeit zum Segen würden, wären sie dadurch selbst gesegnet. Ihre Hilfsbereitschaft ist zu eingeschränkt. Testimonies for the Church II, 649.650 (1871). ICP2 212 3 Eigenliebe zerstört den Frieden -- Es ist die Eigenliebe, die uns den Frieden nimmt. Solange unser Ich groß und lebendig ist, sind wir jederzeit bereit, jemand zu verletzen und zu demütigen; wenn wir jedoch unser Ich abtöten und unser Leben in Christus und Gott geborgen ist, werden wir andere nicht mehr missachten und schlecht behandeln. Wir werden auch taub sein gegen Angriffe, Spott und Beleidigung. "Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird." 1.Korinther 13,4-8; Thoughts from the Mount of Blessing 16 (1896). ICP2 213 1 Sicherheit durch richtiges Denken -- Wir müssen uns ständig vor Augen halten, wie wichtig reine Gedanken sind. Richtiges Denken bietet die einzige Sicherheit für eine reine Seele. Wie der Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er. Durch Übung wird die Kraft, sich selbst zu beherrschen, immer größer. Das, was uns zuerst schwierig erscheint, wird einfach, wenn wir es immer wiederholen, bis es uns zur Gewohnheit wird, richtig zu handeln und zu denken. Wenn wir wollen, können wir uns von allem distanzieren, was billig und minderwertig ist, ein hohes Niveau erreichen und bei den Menschen angesehen sein und von Gott geliebt werden. The Ministry of Healing 491 (1905). ICP2 213 2 Liebesunfähigkeit führt ins Verderben -- Der Herr zeigte den Israeliten, wohin es führt, wenn man sich mit bösen Geistern einlässt, indem er die Kanaaniter ausrotten ließ: Sie waren nicht fähig zu einer natürlichen Liebe, sondern betrieben Götzendienst, Ehebruch, Mord, und waren offen für jeden gemeinen Gedanken und jede widerwärtige Tat. Patriarchen und Propheten 688 (1890). ICP2 213 3 Die Frucht der Bosheit ist der Tod.* -- Satan ist der Urheber des Hasses und der Rache und das führte ihn so weit, dass er den Sohn Gottes tötete. Wer boshaft oder unfreundlich ist, hat denselben Geist in sich und das bringt eine tödliche Frucht. In rachsüchtigen Gedanken liegt die böse Tat verborgen wie die Pflanze in einem Samenkorn. "Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Totschläger, und ihr wisst, dass kein Todschläger das ewige Leben bleibend in sich hat." 1.Johannes 3,15; Thoughts from the Mount of Blessing 56 (1896). ICP2 214 1 Der rechte Umgang ist wichtig -- Viele könnten vor sündigen Einflüssen bewahrt werden, wenn sie den richtigen Umgang hätten, Menschen, die liebevoll und freundlich mit ihnen redeten. Testimonies for the Church IV, 364 (1879). ICP2 214 2 Es ist natürlich, dass man Gesellschaft sucht -- Es ist natürlich, dass man Freunde haben möchte, und jeder findet welche und es hängt davon ab, wie eng die Freundschaft ist, ob durch sie ein starker guter oder böser Einfluss ausgeübt wird. Jeder von uns hat Freunde und übt einen Einfluss auf sie aus und wird durch sie beeinflusst. ICP2 214 3 Es ist eine geheimnisvolle Verbindung, die zwischen zwei Menschen entsteht, so dass die Gefühle, der Geschmack und die Grundsätze sich ähneln. Beide übernehmen Ideen und Gedanken voneinander. So wie man Siegelwachs einen Stempel aufdrückt, hinterlässt unser Umgang einen bleibenden Einfluss in unserer Seele und unserem Denken. Er muss uns nicht einmal bewusst sein, aber er ist deshalb nicht weniger stark. Testimonies for the Church IV, 587 (1881). ICP2 214 4 Der Mensch ist ein geselliges Wesen -- Der Herr schuf den Menschen als geselliges Wesen und möchte, dass wir die freundliche, liebevolle Art Christi übernehmen, eine freundschaftliche, enge Beziehung untereinander pflegen und als Kinder Gottes zusammenarbeiten für Zeit und Ewigkeit. Brief 26, 1889; Medical Ministry 48.49. ICP2 214 5 Stolz zerstört die Gemeinschaft -- Sie (die Feinde Christi) merkten, dass die Größe, Reinheit und Schönheit der Wahrheit einen mildernden und tiefen Einfluss auf sie ausübte und die Gefahr bestand, dass sie einen bleibenden Eindruck hinterließ ... Er riss die gesellschaftlichen Trennmauern nieder, die so schmeichelhaft für ihren Stolz waren und ihnen das Gefühl vermittelten, etwas Besonderes zu sein. Sie befürchteten, dass er die Menschen völlig von ihnen abwenden könnte. Deshalb verfolgten sie ihn mit ihrer Feindschaft und hofften auf eine Gelegenheit, ihn in einer Situation zu ertappen, durch die sie beim Volk Missfallen erwecken konnten, wodurch der Hohe Rat die Möglichkeit zur Anklage und zum Todesurteil fände. Thoughts from the Mount of Blessing 47 (1896). ICP2 215 1 Umgang und Charakter -- "Sage mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist." Dieses Sprichwort ist wirklich wahr. Die Jugendlichen sind sich nicht bewusst, wie sehr ihr Charakter und ihr Ruf davon betroffen sind, mit wem sie Freundschaft schließen. Man sucht die Gesellschaft von Menschen, die gleiche Vorlieben und Gewohnheiten haben und sich ähnlich benehmen wie wir. ICP2 215 2 Wer die Gesellschaft von geistig desinteressierten und bösen Menschen der Gesellschaft von klugen und guten Menschen vorzieht, zeigt damit, dass mit seinem eigenen Charakter etwas nicht stimmt. Anfangs sind seine Vorlieben und Gewohnheiten vielleicht noch sehr unterschiedlich, aber je mehr Zeit er mit den Freunden seiner Wahl verbringt, desto mehr passt er sich an und seine Gedanken und Gefühle verändern sich. Er beginnt seine Grundsätze zu opfern und passt sich unmerklich immer mehr dem Niveau seiner Freunde an. Wie ein Strom unaufhaltsam etwas von dem Land mitnimmt, durch das er fließt, so werden Verhalten und Gewohnheiten junger Menschen geprägt durch den Umgang, den sie sich suchen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 221 (1913). ICP2 215 3 Eine Beziehung, die jeder achten muss -- Gott hat uns zusammengeführt als Mitglieder einer Familie und jeder ist dazu aufgefordert, die Beziehung zu pflegen und zu fördern. Wir sind füreinander verantwortlich und können das nicht ignorieren, wenn wir die Gebote Gottes halten wollen. Nur für uns selbst zu leben, für uns selbst zu denken und zu handeln bedeutet, nutzlose Diener Gottes zu werden. Großartige Titel und hervorragende Talente sind nicht erforderlich, um ein guter Staatsbürger oder ein beispielhafter Christ zu sein. Testimonies for the Church IV, 339.340 (1879). ICP2 216 1 Eine enge Verbindung -- Die zarteste irdische Bindung ist die zwischen Mutter und Kind. Das Kind wird stärker durch das Leben und das Vorbild der Mutter als des Vaters geprägt, denn zwischen ihr und den Kindern entsteht eine engere Beziehung. Mütter tragen eine große Verantwortung. Wenn es mir gelänge, ihnen einen Eindruck darüber zu vermitteln, wie wichtig ihre Aufgabe ist, den Charakter ihrer Kinder zu formen, wäre ich glücklich. Testimonies for the Church II, 536 (1870). ICP2 216 2 Christus ist unser bester Freund -- Mit wem wir Umgang pflegen, ist eine sehr wichtige Angelegenheit. Wir können viele erfreuliche Freundschaften schließen, aber keine ist so wertvoll wie die, die uns die Verbindung zu Gott möglich macht. Wenn wir mit ihm vereinigt sind, bleibt das Wort Christi in uns ... Die Folge davon ist ein reines Herz, ein umsichtiges Leben und ein guter Charakter. Aber nur wenn wir mit Christus Freundschaft schließen und mit ihm eine Beziehung eingehen, können wir ihm, dem einzigen Vorbild, das ohne Fehler ist, ähnlich werden. The Signs of the Times, 10. September 1885; My Life Today 190. ICP2 216 3 Ruhe für den Geist und Frieden für die Seele -- Ein Arzt, der die Qualifikation erwirbt, ein Sanatorium zu leiten, kann eine wertvolle Arbeit leisten. Aber er muss eine religiöse Einstellung haben, die es ihm möglich macht, die Patienten an das göttliche Heilmittel für die Erlösung von ihrer Sündenbelastung heranzuführen. Alle Ärzte müssen begreifen, dass eine solche Arbeit nur mit Feingefühl und Weisheit getan werden kann. In unseren Sanatorien, in denen seelisch kranke Menschen behandelt werden, können die tröstlichen Worte der Wahrheit oft das Heilmittel sein, das diesen Menschen in ihrer Not helfen und ihren Seelenfrieden wieder herstellen kann. Brief 20, 1902; Medical Ministry 189. ICP2 216 4 Eine Gabe Gottes -- Jede gute Regung und jede gute Absicht ist eine Gabe Gottes. Nur durch den Glauben, mit der Hilfe Gottes kann man ein erfülltes Leben führen. Education 253 (1903). ICP2 217 1 Richtiges Verhalten gibt innere Befriedigung -- Selbstlosigkeit ist das Prinzip des Reiches Gottes. Satan hasst dieses Prinzip und leugnet, dass es existiert. Von Beginn des großen Kampfes an war sein Bestreben, Gott nachzuweisen, dass er aus selbstsüchtigen Beweggründen handelt, und bei allen, die Gott dienen, versucht er dasselbe. Das zu widerlegen ist die Aufgabe Christi und aller Menschen, die seinen Namen tragen. ICP2 217 2 Christus nahm Menschengestalt an, um uns ein Beispiel eines selbstlosen Lebens zu geben, und alle, die seine Grundsätze annehmen, müssen mit ihm zusammenarbeiten, um sie im praktischen Leben umzusetzen. Sie müssen sich für die Gerechtigkeit entscheiden, weil es recht ist, und für die Wahrheit einstehen, auch dann, wenn es Opfer und Leidensbereitschaft von ihnen fordert. -- "Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn, und ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der Herr." Jesaja 54,17; Education 154.155 (1903). ICP2 217 3 Alles Vertrauen und jede Zusammenarbeit sind auf die Gesetze Gottes zurückzuführen -- Alles, was Vertrauen und Zusammenarbeit in der Welt möglich macht, ist auf das Gesetz Gottes zurückzuführen, das in seiner himmlischen Welt entworfen wurde. Man findet es in den Herzen der Menschen teilweise wieder, teilweise entstellt und verändert, aber es ist da. Education 137 (1903). ICP2 217 4 Ein wirklich erfolgreiches Leben anstelle von Geld -- Wenn wir eine richtige Beziehung zu Gott eingehen, werden wir erfolgreich sein in allem, was wir anstreben. Und es soll ein echter Erfolg sein und nicht Geld. Gott wird ihn uns geben, weil er sieht, dass wir bereit sind, uns selbst zu verleugnen. Er weiß um jedes Opfer, das wir bringen. Vielleicht denkst du, dass dein Verzicht keinen großen Unterschied macht, oder du hast andere Bedenken, aber für den Herrn macht es durchaus einen Unterschied. ICP2 217 5 Immer wieder habe ich Folgendes beobachtet: Wenn die Menschen nur danach trachten, immer mehr zu verdienen, geraten sie plötzlich in eine Situation, in der sie sich nicht mehr auf sicherem Boden bewegen. Wenn sie sich aber mit einem Lohn begnügen, bei dem sie Verzicht leisten und Opfer bringen (um der Sache Gottes willen), sieht der Herr ihre Bereitschaft und gibt ihnen Erfolg und Sieg. Das wurde mir immer wieder gezeigt. Der Herr sieht, was im Verborgenen geschieht, und wird die Opferbereitschaft seiner Diener öffentlich belohnen. Manuskript 12, 1913; Selected Messages II, 179.180. ICP2 218 1 Sicherheit besteht nicht im Reichtum -- Viele glauben, dass sie sich durch weltliche Werte Sicherheit schaffen können. Aber Christus versucht, den blinden Fleck in ihren Augen zu entfernen, damit sie sehen können, was von viel größerem und ewigem Wert ist. Sie laufen Trugbildern nach und haben den Sinn für die Realität und für ewige Werte verloren. Christus fordert sie auf, ihren Horizont zu erweitern und die Herrlichkeit der Ewigkeit wieder in ihr Blickfeld zu rücken. Brief 264, 1903; Sons and Daughters of God 247. ICP2 218 2 Wenn wir uns auf Gott verlassen, gewinnen wir echte Sicherheit -- Satan ist sich wohl bewusst, dass die schwächste Seele, die sich an Christus hält, kein gutes Ziel für das Heer der Finsternis ist, und wenn er sich offen zu erkennen gäbe, ihm Widerstand geleistet würde. Deshalb versucht er die Soldaten Christi aus ihrer Festung wegzulocken, während er mit seinem Heer im Hinterhalt liegt und allen auflauert, die sich auf sein Terrain begeben. Nur wenn wir uns demütig auf Gott verlassen und allen seinen Geboten gehorchen, sind wir wirklich sicher. The Great Controversy 530 (1888). ICP2 218 3 Gott bietet uns Sicherheit -- Gott wünscht sich, dass wir uns für die himmlische Seite entscheiden und nicht für die irdische. Er zeigt uns die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen, wenn wir in den Himmel investieren. Er bietet uns an, die höchsten Ziele zu erreichen und die größten Schätze zu finden. Er sagt, "dass ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch wertvoller als Goldstücke aus Ofir." Jesaja 13,12. Wenn es den Reichtum, den die Motten und der Rost zerfressen, nicht mehr gibt, können sich Christi Nachfolger an ihren himmlischen Schätzen erfreuen, Schätzen, die niemals vergehen. Christ's Object Lessons 374 (1900). ICP2 219 1 Der heiligende Einfluss der Wahrheit -- Die einzige Sicherheit für die Seele ist rechtes Denken. Wir müssen alle Möglichkeiten, die uns Gott zur Verfügung stellt, in Anspruch nehmen, um unsere Gedanken zu beherrschen und zu pflegen. Unser Geist muss mit seinem übereinstimmen. Durch seine Wahrheit werden wir geheiligt an Körper, Seele und Geist und wir werden die Kraft bekommen, der Versuchung zu widerstehen. Die Worte, die wir reden, werden kluge Worte sein. Brief 123, 1904. ICP2 219 2 Die angewandte Wahrheit fördert die Gesundheit -- Wenn sich Menschen, die sich durch falsche Gewohnheiten und sündige Verhaltensweisen leiten ließen, der Macht der göttlichen Wahrheit zuwenden, wirkt sich diese Wahrheit heilsam auf ihr Herz und ihre seelische Kraft aus. Vorher waren sie wie gelähmt, aber jetzt verfügen sie über ein klareres, festeres Verständnis, weil sie sich auf den ewigen Felsen verlassen. Sogar ihre körperliche Gesundheit wird besser, weil sie sich der Sicherheit, die sie in Christus haben, bewusst werden. Sie sind die Empfänger des besonderen Segens Gottes und darin liegen Gesundheit und Kraft. Christian Temperance and Bible Hygiene 13 (1890); Temperance 108. ICP2 219 3 Befreiung von Schuld -- Der Gelähmte wurde von Christus an Leib und Seele geheilt. Die Gesundheit der Seele war die Voraussetzung für die Heilung des Körpers. Bevor er von seinem körperlichen Leiden befreit werden konnte, musste sich Christus um seine seelische Belastung kümmern und ihn von seinen Sünden befreien. Das dürfen wir nicht übersehen, denn auch heute leiden viele an körperlichen Krankheiten, für die es wichtig wäre, dass ihnen jemand wie dem Gelähmten sagt: "Deine Sünden sind dir vergeben!" Die Belastung durch die Sünde mit ihrer Unrast und unerfüllten Wünschen ist die Ursache für ihre Leiden. Sie finden keine Heilung, wenn sie sich nicht an den großen Arzt der Seele wenden. Nur der Friede, den er allein vermitteln kann, könnte ihre körperliche und seelische Gesundheit wieder herstellen. The Ministry of Healing 77 (1905). ICP2 220 1 Kraft für den Tag -- Engel sind bereit, das für dich zu tun, was du selbst nicht tun kannst, und sie warten darauf, dass du ihr Angebot in Anspruch nimmst. Sie warten darauf, dass du auf die Anziehungskraft Christi reagierst. Bemüht euch um eine enge Beziehung zu Gott und zueinander! Wenn ihr es wünscht, könnt ihr euch auf die Seite Gottes stellen durch ein stilles Gebet und durch Widerstand gegen die Machenschaften Satans. Wenn du den Wunsch hast, dem Teufel zu widerstehen, und ernsthaft betest "und führe mich nicht in Versuchung", bekommst du die Kraft für deinen Tag. ICP2 220 2 Es ist die Aufgabe der himmlischen Engel, den Belasteten, Versuchten und Leidenden beizustehen. Sie arbeiten lang und unermüdlich, um Seelen zu retten, für die Christus gestorben ist. The Review and Herald, 4. Juli 1899; Sons and Daughters of God 36. ------------------------Kapitel 67: Veranlagung ICP2 221 1 Unterschiedliche Veranlagungen -- In unserem Umgang miteinander müssen wir bedenken, dass wir weder die gleichen Gaben noch die gleichen Veranlagungen haben. Die Mitarbeiter haben unterschiedliche Vorstellungen und Pläne. Zusammen führen diese unterschiedlichen Gaben zu einer erfolgreichen Arbeit. Wir müssen ebenso bedenken, dass der eine für diese, der andere für jene Position besser geeignet ist. Der Mitarbeiter, der die Fähigkeit und das Einfühlungsvermögen für eine bestimmte Aufgabe hat, darf andere nicht verachten, weil sie etwas nicht so gut können wie er. Ist es nicht so, dass auch sein Kollege etwas weitaus besser kann als er? Brief 116, 1903; Evangelism 103 (1946). ICP2 221 2 Unterschiedliche Veranlagungen führen zu unterschiedlichen Ansichten -- Jeder Kontakt mit anderen Menschen fordert von uns ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, Geduld und Mitgefühl. Wir unterscheiden uns so sehr in unserer Veranlagung, Bildung und Lebensgewohnheit, dass sich auch unsere Ansichten unterscheiden. Wir beurteilen die Dinge unterschiedlich. Unser Verständnis der Wahrheit, unsere Vorstellung, wie wir unser Leben gestalten, stimmen nicht in jeder Beziehung überein. Es gibt keine zwei Menschen, deren Lebenserfahrung in allen Dingen gleich ist. Die Schwierigkeiten, mit denen der eine fertig werden muss, sind nicht genauso wie die eines anderen. Was dem einen leicht fällt, kann für den anderen eine schwere Herausforderung sein. The Ministry of Healing 483 (1905). ICP2 222 1 Unterschiedliche Veranlagungen innerhalb einer Familie -- Die Angehörigen einer Familie sind oft sehr unterschiedlich veranlagt und haben deutlich verschiedene Charaktereigenschaften, denn es entspricht dem Willen Gottes, dass Menschen mit unterschiedlichem Temperament zusammenleben. Wenn das der Fall ist, hat jedes Familienmitglied die Pflicht, auf die Gefühle und Rechte des anderen Rücksicht zu nehmen. Dadurch lernt man gegenseitige Achtung und Geduld. Man hat weniger Vorurteile und der eigene Charakter wird zugeschliffen. So kann man den Familienfrieden erhalten und jeder profitiert vom Temperament des anderen. The Signs of the Times, 9. September 1886; Child Guidance 205. ICP2 222 2 Eltern vererben Eigenschaften -- Väter haben wie die Mütter eine Verantwortung, denn beide Elternteile geben ihre Charaktereigenschaften sowohl auf körperlichem als auch auf geistigem Gebiet an ihre Kinder weiter, ebenso wie ihre Veranlagungen und Neigungen. Patriarchen und Propheten 561 (1890). ICP2 222 3 Ererbte Veranlagung -- Gott wünscht, dass wir einander mit selbstloser Liebe und Mitgefühl helfen. Es gibt Menschen, die eigenartige Veranlagungen und ein schwieriges Temperament geerbt haben, und sie sind vielleicht schwierig im Umgang, aber sind wir fehlerlos? Man darf sie nicht entmutigen und ihre Eigenarten dürfen nicht überall herumerzählt werden. Christus hat Mitleid mit solchen Menschen. Er ist für alle Menschen gestorben und hat grundsätzlich an allen ein großes mitfühlendes Interesse. Testimonies for the Church IX, 222 (1909). ICP2 222 4 Veränderung von Veranlagungen -- "Wachet und betet" ist eine Aufforderung, die uns in der Schrift wiederholt begegnet. Bei Menschen, die diese Aufforderung in ihrem Leben verwirklichen, kann man eine glückliche Grundstimmung verspüren, die allen zum Segen wird, die mit ihnen in Berührung kommen. Säuerliche, schlecht gelaunte Menschen werden dadurch freundlich und liebenswürdig, stolze werden sanftmütig und demütig. Counsels to Parents, Teachers, and Students 293 (1913). ICP2 223 1 Ein regelmäßiges, ordentliches Leben wirkt sich positiv auf die Veranlagung aus -- Wenn junge Menschen an ein regelmäßiges, ordentliches Leben gewöhnt würden, würden sie körperlich und seelisch gesünder, ihre Merkfähigkeit würde sich verbessern und ihre gesamte Veranlagung positiv verändern. The Youth's Instructor, 28. Januar 1897; Child Guidance 112. ICP2 223 2 Die Veranlagung kann man verändern -- Es ist Gnade, dass der Herr den Menschen ihre versteckten Fehler offenbart. Er regt sie dazu an, ihre Beweggründe und ihre vielschichtigen Gefühle zu überprüfen und selbst herauszufinden, was daran nicht in Ordnung ist. Dann können sie ihre Veranlagung verändern und ihr Verhalten verbessern. Gott erwartet, dass seine Diener ihr eigenes Herz kennen und dadurch ihren wahren Zustand erkennen können. Er lässt zu, dass sie von Schwierigkeiten bedrängt werden, damit sie sich durch dieses reinigende Feuer verändern. The Review and Herald, 10. April 1894; My Life Today 92. ICP2 223 3 Ein mürrisches Temperament schmälert den Erfolg des Lehrers -- Vor allen Dingen darf ein Lehrer, der mit der Erziehung der Jugend betraut ist, kein mürrisches Temperament haben und schlechte Laune verbreiten. Er verliert dadurch die Zuneigung seiner Schüler und kann dann nicht erwarten, dass sie viel bei ihm lernen. Wir dürfen keine Schatten auf den Lebensweg anderer werfen, weil wir persönliche Schwierigkeiten haben. Wir haben einen Heiland, an den wir uns wenden können und dem wir alle unsere Nöte erzählen dürfen. Wir können alle unsere Sorgen und Lasten bei ihm abladen, dann wird uns unsere Arbeit nicht mehr so schwer vorkommen und unsere Schwierigkeit werden erträglich. Counsels to Parents, Teachers, and Students 233 (1913). ICP2 223 4 Fröhlichkeit und Ernsthaftigkeit miteinander verbinden -- Der Glaube an Jesus schleift alle harten und groben Stellen in unserem Charakter ab und verändert unser Benehmen. Scharfe Kanten und krumme Linien beseitigt er und gibt uns stattdessen eine freundliche Redeweise und eine gewinnende Art, mit Menschen umzugehen. Von Christus können wir lernen, wie wir einen hohen Anspruch und eine ernsthafte Lebensweise und ein fröhliches Wesen miteinander verbinden können. Ein freundlicher, höflicher Christ ist das schlagkräftigste Argument für den christlichen Glauben. Glaube und Werke 122 (1915). ICP2 224 1 Eine ungesunde Ernährung verdirbt die Laune -- Viele verderben sich ihre Laune durch eine falsche Ernährung. Es ist ebenso wichtig zu wissen, wie wir uns gesund erhalten, wie es wichtig ist, dass wir unsere Schulaufgaben ordentlich erledigen, denn die Essensgewohnheiten, die wir entwickeln, wirken sich auch auf unseren Charakter und unser zukünftiges Leben aus. Es ist durchaus möglich, dass jemand sein geistliches Interesse verliert, weil er sich nicht gesund ernährt, sondern seinen Magen ständig überlastet. Brief 274, 1908; Counsels on Diet and Foods 126. ICP2 224 2 Fleisch verursacht eine gereizte Stimmung -- Gott hat den Hebräern in der Wüste das Fleisch nicht vorenthalten, weil er seine Macht demonstrieren wollte, sondern zu ihrem eigenen Vorteil, denn dadurch waren sie gesundheitlich geschützt und psychisch ausgeglichen. Er wusste, dass der Genuss tierischer Nahrung die niedrigen Leidenschaften fördert und den Geist beeinträchtigt. Er wusste, dass Fleischkost die seelische Belastbarkeit der Hebräer verringern und eine schlechte Stimmung entstehen würde, die zum Aufruhr führen konnte. Sie hätten dadurch den Blick für ihre große Aufgabe verloren und sich geweigert, den Geboten des großen Gottes zu gehorchen. The Signs of the Times, 6. Januar 1876; Temperance 160. ICP2 224 3 Die Wirkung des Zuckers auf die Stimmung -- Zucker ist nicht gesund für den Magen. Er verursacht einen Gärungsprozess, der das Gehirn belastet und eine schlechte Stimmung verursacht. Manuskript 93, 1901; Counsels on Diet and Foods 327. ICP2 224 4 Verkehrte Veranlagungen werden gemildert -- Geistlicher Fortschritt zeigt sich durch zunehmende Demut, die eine Folge zunehmender Erkenntnis ist. Jeder, der eine Beziehung mit Christus eingeht, will Abstand gewinnen von Bosheit und Unrecht. Ich sage euch in der Furcht Gottes, dass mir gezeigt wurde, dass viele von euch das ewige Leben nicht erlangen werden, weil sie ihre Hoffnung auf ein falsches Fundament gebaut haben. Gott überlässt es euch selbst, euch zu demütigen und zu überprüfen, was in eurem Herzen vorgeht. Ihr habt die Schrift vernachlässigt, lehnt die Zeugnisse ab und verachtet sie, weil sie sich gegen eure Lieblingssünden richten und euch beunruhigen. ICP2 225 1 Wenn wir Christus im Herzen annehmen und lieben, wird sich das in unserem Leben erweisen. Demut tritt an die Stelle des Stolzes. Nachgiebigkeit, Sanftmut, Geduld werden die groben Züge eines von Natur aus widerspenstigen und aufbrausenden Wesens mildern. Die Liebe zu Jesus wird sich erweisen in der Liebe zu seinen Kindern. Wir werden dann keine Wutanfälle mehr haben und launisch reagieren, sondern ruhig, stark und ausgeglichen sein. ICP2 225 2 Das Leben eines Christen ist frei von Scheinheiligkeit, gekünsteltem Getue und Falschheit. Es ist ernsthaft, aufrichtig und geläutert. In allem, was er sagt und tut, kann man Christus erkennen. Das Licht des Heilandes, der in ihm wohnt, strahlt durch ihn in die Welt. Im Gespräch mit Gott und in der Beschäftigung mit geistlichen Dingen bereitet sich die Seele auf den Himmel vor und auf die Mitarbeit, um andere Seelen zu gewinnen. Unser Erlöser ist bereit, uns mehr zu geben, als wir erbitten und uns je vorstellen können. Testimonies for the Church V, 49.50 (1882). ICP2 225 3 Gott kann schlechte Veranlagungen verändern -- Wie du auch veranlagt bist, Gott kann dich verändern und dir helfen, Christus ähnlich zu werden. Durch einen lebendigen Glauben kannst du dich von allem lösen, was nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Damit kannst du hier in dein irdisches Leben schon ein Stück Himmel bringen. Willst du das? Wenn ja, wird jeder deiner Schritte von der Sonne beschienen sein. Manuskript 91, 1901. ICP2 225 4 Ein Segen für die Kranken -- Gott kann einen Menschen mit einer freundlichen Veranlagung und einem guten Charakter gebrauchen, um den Kranken zum Segen zu werden. In der Wahrheit des Wortes Gottes liegt eine heiligende, umwandelnde Kraft. Wenn sie im Herzen angenommen und im Leben verwirklicht wird, ist sie ein Wohlgeruch des Lebens zum Leben. Wer in unseren Einrichtungen arbeitet, sollte sich so benehmen, dass das Licht der Wahrheit in seinem täglichen Umgang zu erkennen ist. Nur solche Menschen kann Christus als Mitarbeiter gebrauchen. Manuskript 69, 1909; Medical Ministry 173. ICP2 226 1 Harmonie zwischen Menschen verschiedenster Veranlagung -- Harmonie und Einigkeit zwischen Menschen unterschiedlichster Veranlagung sind das stärkste Zeugnis dafür, dass Gott seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um Sünder zu retten. Dieses Zeugnis dürfen wir ablegen, aber dafür müssen wir uns unter die Gebote Christi stellen. Unser Charakter muss nach seinem geformt werden und wir müssen uns seinem Willen unterordnen. Dadurch werden wir fähig zu einer Zusammenarbeit ohne Zusammenstöße. Testimonies for the Church VIII, 242.243 (1904). ICP2 226 2 Ein dankbares, friedliches Wesen ist ein Segen -- Von allen erstrebenswerten Dingen sind ein reines Herz und ein dankbares, friedfertiges Wesen aus der Sicht Gottes am wertvollsten. Testimonies for the Church IV, 449 (1881). ICP2 226 3 Die Veranlagung verändert sich nicht bei der Auferstehung -- Wenn du im Himmel heilig sein möchtest, musst du erst einmal auf der Erde ein geheiligtes Leben führen. Die Charaktereigenschaften, die du hier entwickelst, verändern sich nicht mit dem Tod oder bei der Auferstehung. Du wirst aus dem Grab auferstehen mit den gleichen Veranlagungen, die du in deiner Familie und in der Gesellschaft zu deinen Lebzeiten gezeigt hast. Brief 18, 1891; The Adventist Home 16. ------------------------Kapitel 68: Mitmenschliche Beziehungen ICP2 227 1 Ein Bereich der Bildung, der oft vernachlässigt wird -- Die Geselligkeit wird unter Christen oft ein wenig vernachlässigt und dieser Teil der Erziehung sollte in unseren Schulen auch beachtet werden. Testimonies for the Church VI, 172 (1900). ICP2 227 2 Mit Menschen umgehen zu können ist eine Begabung -- Wer die Begabung hat, mit Menschen gut umzugehen, ist Gott gegenüber verpflichtet, diese Gabe nicht nur für seine Freunde einzusetzen, sondern für alle Menschen, die Hilfe benötigen. Eine gute gesellschaftliche Stellung ist auch ein Talent. Wer es bekommt, sollte es für alle Menschen in seiner Reichweite einsetzen. Christ's Object Lessons 353 (1900). ICP2 227 3 Keiner lebt für sich allein -- Schüler müssen lernen, dass sie keine Wesen sind, die nur um sich selbst kreisen, sondern bloß ein Faden in einem Gewebe, das aus vielen verschiedenen Fäden besteht. Nirgendwo kann man das besser lernen als im Wohnheim einer Schule. Hier haben die Schüler täglich Gelegenheit, den Umgang mit anderen zu üben und entsprechende Charaktereigenschaften zu erwerben. Es liegt an ihnen, sich charakterlich so zu entwickeln, dass sie brauchbare, glückliche Menschen werden. Wer sich selbst abkapselt und nicht willig ist, anderen durch einen freundlichen Umgang zum Segen zu werden, hat selbst keinen Gewinn, denn durch den Kontakt mit anderen werden wir selbst zugeschliffen und poliert. Durch den geselligen Umgang entstehen Bekanntschaften und Freundschaften, die zu einer Herzensgemeinschaft führen und einer liebevollen Atmosphäre, über die man sich im Himmel freut. Testimonies for the Church VI, 172 (1900). ICP2 228 1 Geselliger Umgang ist wichtig -- Durch geselligen Umgang gewinnen Christen Freunde in der Welt. Von jedem Menschen, der in seinem Leben die Liebe Christi kennen gelernt und in seinem Herzen das göttliche Licht aufgenommen hat, erwartet Gott, dass er dieses Licht weitergibt an Menschen, die diesen besseren Weg nicht kennen ... Der gesellige Umgang, geheiligt durch den Geist Christi, ist ein wichtige Mittel, um Seelen für den Heiland zu gewinnen. Testimonies for the Church IV, 555 (1881). ICP2 228 2 Der gesellige Umgang muss gepflegt werden -- Wir erleiden einen Verlust, wenn wir keinen freundschaftlichen Umgang miteinander pflegen und uns dadurch ermutigen und stärken in unserem Dienst für den Herrn. Die Wahrheit seines Wortes verliert an Lebendigkeit und an Wichtigkeit in unserem Denken. Unser geistliches Interesse lässt nach, weil uns der gegenseitige heiligende Einfluss fehlt. Wir verlieren viel, wenn wir keinen Umgang mit anderen gläubigen Menschen mehr haben. Gott wollte nicht, dass wir uns abkapseln. Der richtige gesellige Umgang miteinander hilft uns zu gegenseitigem Verständnis und macht es uns möglich, uns für den Dienst Gottes weiterzuentwickeln. Steps to Christ 101 (1892). ICP2 228 3 Jesus war sehr gesellig -- Das gesamte Leben des Erlösers war geprägt von uneigennütziger Güte und Heiligkeit. Er ist unser Vorbild. Von Beginn seines Wirkens an vermittelte er den Menschen ein klareres Verständnis des Wesens Gottes. Das, was er lehrte, lebte er auch aus. Er war beharrlich, aber nicht stur; gütig, jedoch nicht schwach; liebevoll und feinfühlig, aber nicht sentimental. Er war sehr gesellig, aber zurückhaltend genug, um plumpe Vertraulichkeit zu vermeiden. In seiner Zurückhaltung waren jedoch keine Strenge und geistliche Überheblichkeit zu spüren. Wenn er sich auch von weltlichem Gebaren distanzierte, zeigte er doch großes Interesse für die Bedürfnisse der Geringsten unter den Menschen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 262 (1913). ICP2 229 1 Freundlichkeit im Umgang mit den Menschen -- Er saß am Tisch der Zöllner als geachteter Gast. Durch seinen freundlichen Umgang zeigte er, dass er die Würde der Menschen achtete, und die Menschen wollten sich seines Vertrauens würdig erweisen. Auf ihre durstigen Herzen fielen seine Worte mit einer gesegneten, lebensspendenden Kraft. In ihren Herzen wurden neue Gefühle geweckt, so dass diesen von der Gesellschaft geächteten Menschen die Möglichkeit für ein verändertes, neues Leben entstand. The Ministry of Healing 26 (1905). ICP2 229 2 Er lehrte die Jünger ihre wahre soziale Aufgabe -- Christus lehrte seine Jünger, wie sie sich im Umgang mit anderen verhalten sollten. Er unterrichtete sie über die Regeln und Pflichten eines wirklich sozialen Lebens, die sich nicht von den Geboten des Reiches Gottes unterscheiden. Er lehrte die Jünger durch sein Beispiel, wie sie sich bei einer öffentlichen Veranstaltung am Gespräch beteiligen konnten. Wenn er zu einem Fest geladen war, unterschieden sich seine Gespräche deutlich von dem, was man bis dahin auf Festen gehört hatte. Jedes Wort, das er äußerte, war ein Wohlgeruch des Lebens zum Leben. Er sprach klar und einfach. Seine Worte waren wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. The Review and Herald, 2. Oktober 1900; My Life Today 190. ICP2 229 3 Wir müssen sozialen Umgang pflegen -- Alle, die sein Wort predigen und das Evangelium seiner Gnade angenommen haben, sollten dem Bespiel Christi folgen, der zwischen sich und den Menschen eine Beziehung aufbaute, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtig und wir dürfen uns nicht abkapseln. Wenn wir alle Bevölkerungsschichten erreichen wollen, müssen wir ihnen da begegnen, wo sie stehen. Nur selten werden sie von sich aus mit uns Kontakt aufnehmen. Und die Herzen der Menschen erreichen wir nicht nur vom Rednerpult aus, sondern es gibt andere Gelegenheiten der Verkündigung, die zwar etwas bescheidener sind, aber genauso viel versprechend. Wir finden sie in einfachen und in sehr angesehenen Familien, bei vornehmen Veranstaltungen und bei einfachen geselligen Zusammenkünften. The Desire of Ages 152 (1898). ICP2 230 1 Wir brauchen Gesellschaft -- Die Auswirkungen, die es hat, wenn sich Menschen von der Gemeinde zurückziehen und die Versammlungen nicht besuchen, darf man nicht unterschätzen. Als Gottes Kinder sollten wir an allen Veranstaltungen teilnehmen, bei denen das Wort des Lebens verkündigt wird. Alle benötigen wir himmlisches Licht und alle Hilfe, die wir finden können, damit wir die frohe Botschaft, die Gottes auserwählte Diener uns vermitteln, wenn wir sie angenommen und begriffen haben, auch an andere weitergeben können. Brief 117, 1896. ICP2 230 2 Bildung und Erziehung bestimmen den Zustand der Gesellschaft -- Die Erziehung und Ausbildung der Jugend bestimmen den Zustand der Gesellschaft. Überall auf der Welt ist die Gesellschaft in Unordnung geraten und eine gründliche Veränderung ist notwendig. Viele glauben, dass bessere schulische Einrichtungen, modernere Methoden und eine verbesserte Ausbildung die Dinge zurechtrücken würden. Sie geben vor zu glauben und die Botschaft zu akzeptieren, aber sie räumen dem Wort Gottes in ihrem Ausbildungskonzept nur einen geringen Stellenwert ein. Das, was an erster Stelle stehen sollte, wird den menschlichen Erfindungen nachrangig bewertet. Testimonies for the Church VI, 150 (1900). ICP2 230 3 Der Einfluss des Elternhauses -- Die Aufgabe des Elternhauses reicht noch weiter als nur bis zu den Familienmitgliedern. Die christliche Familie sollte ein Vorbild sein und darstellen, wie wertvoll wahre Lebensgrundsätze sind. Ein solches Vorbild kann in der Welt viel Gutes bewirken und einen weitaus größeren Einfluss auf das* Leben und die Herzen anderer ausüben als eine Predigt. Jugendliche, die aus einem solchen christlichen Elternhaus kommen, geben das, was sie zu Hause gelernt haben, weiter. Sie tragen die guten Grundsätze in andere Familien hinein und das kann sich auf die gesamte Nachbarschaft positiv auswirken. The Ministry of Healing 352 (1905). ICP2 231 1 Geselligkeit ist ein sehr wirksamer Faktor -- Christliche Freundlichkeit und Geselligkeit sind ein sehr wirksames Mittel, um die Jugend zu gewinnen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 208 (17. September 1902). ICP2 231 2 Der religiöse Rahmen der Gesellschaft gerät ins Wanken -- Es ist bereits so weit, dass die Lehre, wonach die Menschen Gottes Geboten keinen Gehorsam mehr schulden, sich auf das moralische Verhalten auswirkt und die Schleusen für das Verderben in der Welt geöffnet sind. Gesetzlosigkeit, Ausschweifungen und Korruption rollen über uns hinweg wie eine riesige Flutwelle. Satan wirkt in den Familien, und selbst in Familien, die sich zum christlichen Glauben bekennen, folgt man seiner Flagge. Es herrschen Neid, Missgunst, Scheinheiligkeit, falscher Ehrgeiz, Untreue und das Lustprinzip. Der religiöse Rahmen der Gesellschaft, Grundsätze und Lehren scheinen ins Wanken geraten zu sein und stehen kurz davor, völlig zusammenzubrechen. The Great Controversy 585 (1888). ICP2 231 3 Gottes Regeln verhindern soziale Ungerechtigkeiten -- Der Herr wird zu großem Streben nach Macht und Gewinn einen Riegel vorschieben. Es entstünde großer Schaden, wenn eine Gesellschaftsschicht unaufhörlich Reichtum anhäufen würde, während die anderen in Armut und Erniedrigung leben müssten. Wenn nicht Einhalt geboten würde, könnte die Macht der Reichen alles bestimmen, während die Armen, die in den Augen Gottes genauso geachtet sind, als minderwertiger angesehen und behandelt würden als ihre wohlhabenderen Brüder. ICP2 231 4 Das Bewusstsein einer solchen Unterdrückung würde die Gefühle der ärmeren Bevölkerungsschichten erregen. Ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit würden die Moral in der Gesellschaft untergraben und Verbrechen jeglicher Art Tür und Tor öffnen. Gottes Regeln fördern die soziale Gerechtigkeit. Das Sabbatjahr und das Jubeljahr rückten immer wieder zurecht, was in der Zwischenzeit wirtschaftlich und politisch im Volk falsch gelaufen war. Patriarchen und Propheten 534 (1890). ICP2 232 1 Die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten dienen der Charakterentwicklung -- Es lag nie in Gottes Absicht, die Armut abzuschaffen, denn die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sollen in dieser Welt bestehen bleiben, weil sie ein Mittel Gottes für die charakterliche Entwicklung sind und zugleich eine Möglichkeit, die Menschen zu prüfen. ICP2 232 2 Viele fordern mit großer Begeisterung ein System, in dem allen Menschen alles zu gleichen Anteilen gehört, aber das ist nicht im Sinne des Schöpfers. Christus sagte, dass es immer Arme geben würde. Die Reichen wie die Armen hat er mit seinem Blut erkauft und unter seinen Nachfolgern ist es oft so, dass ihm letztere in den meisten Fällen sehr entschieden nachfolgen, während erstere ein Problem damit haben, dass sie ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf ihre irdischen Güter richten und Christus darüber vergessen. Die Sorgen um dieses Leben und die Gier nach Reichtum verfinstern die Herrlichkeit des ewigen Lebens. Es wäre das größte Unglück, das über die Menschheit kommen könnte, wenn alle die gleichen irdischen Güter besitzen würden. Testimonies for the Church IV, 551.552 (1881). ICP2 232 3 Gott macht keine Unterschiede -- Der Glaube an Christus verhilft dem, der ihn annimmt, zu einer höheren Denk- und Handlungsweise, während er gleichzeitig klar stellt, dass vor Gott alle Menschen gleich sind und von ihm in der gleichen Weise geliebt werden, weil sie alle durch das Opfer seines Sohnes Jesus Christus teuer erkauft wurden. Zu Füßen Jesus sitzen die Reichen und die Armen, die Klugen und die Unwissenden gemeinsam und denken nicht über gesellschaftliche Unterschiede oder weltliche Vorrangstellungen nach. Wenn wir auf ihn blicken, der für uns durchbohrt wurde, spielen solche Unterschiede keine Rolle mehr. ICP2 233 1 Die Selbstverleugnung, die Geduld und die unendliche Barmherzigkeit dessen, der im Himmel eine so hohe Stellung einnimmt, beschämen jeglichen menschlichen Stolz, Überheblichkeit und alles Kastendenken. Ein reiner unverfälschter Glaube wird durch himmlische Grundsätze bestimmt und einigt alle, die durch die Wahrheit geheiligt sind. Alle sind durch sein Blut erkauft und begegnen sich wie gleichwertige Menschen, die alle von dem abhängig sind, der sie zu Gott hin erlöst hat. Gospel Workers 330 (1915). ICP2 233 2 Ein Heilmittel für gesellschaftliche Übel -- Einer der Gründe für die erfolgreiche Regierungszeit Jehosaphats war die kluge Sorge für die geistlichen Bedürfnisse seiner Untertanen (er ernannte Priester zu Lehrern). Der Gehorsam gegen Gottes Gebote ist ein großer Gewinn. Die Unterordnung unter den Willen Gottes bringt den Menschen Frieden und macht sie gutwillig. Wenn die Lehren des Wortes Gottes das Leben der Menschen beherrschen würden, wenn ihr Herz und ihr Verstand ganz unter diesem Einfluss stünden, gäbe es die Übel, die jetzt in unserem Land und in unserer Gesellschaft überall zu finden sind, nicht. In jeder Familie würden Menschen erzogen, die ein sehr großes geistliches Verständnis hätten, moralisch stark wären und auf einem festen Grund stünden. Propheten und Könige 192 (1917). ICP2 233 3 Das richtige soziale Verhalten macht uns selbst glücklich -- Diejenigen, die weit entfernt vom Tempel wohnten, verbrachten über einen Monat im Jahr damit, die verschiedenen Feste zu besuchen. Dies war ein Zeichen der Hingabe an Gott, das zeigen sollte, wie wichtig die Anbetung ist und wie notwendig es ist, dass unsere geistlichen und ewigen Interessen Vorrang vor den weltlichen haben. ICP2 233 4 Wir erleiden einen Verlust, wenn wir keinen Kontakt miteinander pflegen und uns gegenseitig durch den gemeinsamen Gottesdienst ermutigen und stärken. Die Wahrheit seines Wortes verliert an Lebendigkeit und an Bedeutung für uns. Wir verlieren das Licht aus unseren Herzen und der Prozess der Heiligung lässt nach, weil unser Interesse an geistlichen Dingen nachlässt. Wenn wir als Christen keinen liebevollen Kontakt miteinander pflegen, verlieren wir viel. Wer sich abkapselt, erfüllt nicht die Aufgabe, die Gott für ihn vorgesehen hat. Wir sind alle Kinder eines Vaters und von ihm abhängig für unser Glück. Gott und unsere Mitmenschen haben Ansprüche an uns. Wenn wir mit anderen in der richtigen Weise umgehen lernen, werden wir glücklich, weil wir ihnen ein Segen sind. Patriarchen und Propheten 541 (1890). ICP2 234 1 Nicht von menschlichen Grundsätzen leiten lassen -- Ich rede ständig von der Notwendigkeit, dass jeder Mensch versuchen muss als Christ sein Bestes zu tun, damit er zunehmen kann an Verstand und in seiner charakterlichen Entwicklung vorankommt. Das ist allen möglich. In allem, was wir tun, müssen wir eine Beziehung untereinander pflegen, die dem Umgang Christi mit den Menschen entspricht. Wir müssen alle unsere geistlichen Kräfte einsetzen, um kluge Pläne ernsthaft in die Tat umzusetzen. Die Gaben Gottes müssen eingesetzt werden für die Rettung von Seelen. Unsere Beziehungen untereinander dürfen nicht von weltlichen Grundsätzen bestimmt sein, sondern durch göttliche Liebe, die Liebe, die sich ausdrückte durch Gottes Geschenk an unsere Welt. Counsels to Parents, Teachers, and Students 256 (1913). ICP2 234 2 Das soziale Verhalten entwickeln, um Seelen zu gewinnen -- Wer die Liebe Christi kennen gelernt hat, sollte besonders auf sein soziales Verhalten achten und es entwickeln, weil das eine Möglichkeit für ihn ist, Seelen für den Heiland zu gewinnen. Sie dürfen Christus nicht in ihrem Herzen einschließen wie einen gut gehüteten Schatz, der lieblich und heilig ist, den sie aber für sich behalten wollen. Genauso wenig dürfen sie die Liebe Christi nur an die weitergeben, die ihnen gefallen. ICP2 234 3 Die Schüler müssen lernen, dass Christus ähnlich zu sein bedeutet, dass man ein freundliches Interesse und ein soziales Engagement für die empfindet, die es am nötigsten haben, auch wenn es sich dabei nicht um ihre besten Freunde handelt. Zu allen Zeiten und an jedem Ort zeigte Jesus eine liebevolles Interesse an der Menschheit und goss sein Licht über sie aus mit aufmunternder Frömmigkeit. Die Schüler müssen lernen, in seine Fußtapfen zu treten. Man muss sie lehren, mit ihren jugendlichen Mitschülern so liebevoll und mitfühlend umzugehen und im christlichen Sinn Interesse an ihnen zu zeigen, damit sie durch sie zu Jesus geführt werden. Christus sollte in ihren Herzen wohnen wie eine Wasserquelle, die alle, die mit ihr in Berührung kommen, erfrischt und zum ewigen Leben führt. Testimonies for the Church VI, 172.173 (1900). ICP2 235 1 Wir sollten alle Zeugen für Jesus werden. Unser soziales Verhalten muss geheiligt werden durch die Gnade Christi und sich so entwickeln, dass wir Seelen für den Heiland gewinnen können. Die Welt muss erkennen, dass wir nicht nur unseren eigensüchtigen Interessen dienen, sondern den Wunsch haben, andere an dem Segen und an den Vorteilen des Glaubens teilhaben zu lassen. Sie müssen erkennen können, dass uns unser Glaube nicht unsympathisch und rechthaberisch macht. Alle, die sich zu Christus bekennen, sollten wie er den Menschen dienen. The Desire of Ages 152 (1898). ------------------------Kapitel 69: Ablehnung und Zurückweisung ICP2 236 1 Überbewertung scheinbarer Schwierigkeiten -- Viele überbewerten scheinbare Schwierigkeiten, bemitleiden sich selbst und werden mutlos. Solche Menschen müssen sich völlig verändern. Sie müssen sich selbst in den Griff bekommen und sich darum bemühen, alle kindischen Gefühle zu überwinden. Sie sollten sich fest vornehmen, dass sie ihr Leben nicht damit verbringen zu wollen, sich über Kleinigkeiten aufzuregen ... ICP2 236 2 Jeder sollte ein Ziel haben, das er in seinem Leben anstrebt. Er sollte seine Lenden gürten und seine Gedanken auf diesen einen Punkt richten, wie die Kompassnadel auf den Pol gerichtet ist. Er sollte gute Pläne schmieden und sie dann zielstrebig ausführen. So kann jeder Schritt ein Schritt vorwärts werden ... Erfolg und Misserfolg in diesem Leben sind weitgehend davon abhängig, wie man seine Gedanken beherrscht. The Review and Herald, 6. April 1886. ICP2 236 3 Kein Grund zur Verzweiflung -- Niemand muss sich der Mutlosigkeit und Verzweiflung überlassen. Satan nähert sich dir vielleicht mit dem grausamen Gedanken: "Du bist ein hoffnungsloser Fall und eine Erlösung ist für dich nicht möglich." In Christus besteht Hoffnung für jeden Menschen. Gott erwartet nicht von uns, dass wir aus eigener Kraft überwinden, sondern er fordert uns auf, eine enge Beziehung zu ihm einzugehen. Wodurch wir auch belastet sind, welche Schwierigkeiten wir auch haben, er bietet uns an, uns davon zu befreien. The Ministry of Healing 249 (1905). ICP2 237 1 Bemitleidet euch nicht selbst -- Vor Selbstmitleid sollten wir uns hüten. Lasst euch nie dazu hinreißen, zu glauben, dass ihr nicht genügend geachtet werdet oder eure Bemühungen nicht ausreichend Anerkennung finden oder eure Arbeit zu schwierig ist. Erinnert euch an das, was Christus für uns ertragen hat, ohne zu murren und zu klagen. Auf jeden Fall werden wir besser behandelt als unser Herr. The Ministry of Healing 476 (1905). ICP2 237 2 Selbstmitleid wirkt sich negativ auf unseren Charakter aus, wenn wir es zulassen. Außerdem zerstören wir dadurch auch das Glück anderer. Manuskript 27, 1902; Medical Ministry 177. ICP2 237 3 Die Fähigkeit, Missachtung zu ertragen -- Ein Mensch, der Gott liebt, kann sich über den Dunst des Zweifels erheben. Sein Glaubensleben wird eine erfüllende, lebendige Erfahrung und er wird sanftmütig, demütig und Christus immer ähnlicher. Er hat sein Herz Christus übergeben und findet in ihm und Gott Geborgenheit. Er kann es ertragen, wenn er missachtet oder beleidigt wird, weil sein Heiland das alles ertrug. Er wird nicht ärgerlich oder entmutigt, wenn ihn Schwierigkeiten drücken, weil auch Christus nicht versagte oder sich entmutigen ließ. Jeder Christ sollte ein starkes Selbstbewusstsein haben, und zwar nicht aufgrund seiner Leistungen, Verdienste und guten Werke, sondern durch die Gerechtigkeit aus dem Glauben an Christus. Es ist eine große Leistung, sanftmütig und demütig, rein und unbefleckt zu sein, so wie der Fürst des Himmels, als er auf Erden unter den Menschen lebte. The Review and Herald, 3. Dezember 1889; The S.D.A. Bible Commentary VII, 907. ICP2 237 4 Missachtung nicht zu Herzen nehmen -- Es ist die Eigenliebe, die unser Glück zerstört. Solange unser Ich lebendig ist, versuchen wir es vor Angriffen und Beleidigungen zu bewahren, aber wenn wir dem Ich absterben und unser Leben mit Christus in Gott geborgen ist, werden wir uns Missachtung und Kränkungen nicht mehr zu Herzen nehmen. Wir werden taub werden gegen Spott und Missachtung und blind gegen kränkendes Verhalten. Thoughts from the Mount of Blessing 16 (1896). ICP2 238 1 Mutlosigkeit ist oft die Folge von Untätigkeit -- Mutlosigkeit und Verzagtheit sind oft die Folge von Lustlosigkeit zur Arbeit. Unsere Hände und unser Geist brauchen Betätigung. Am besten ist es, wenn wir anderen Menschen helfen und ihnen ihre Last erleichtern. Wenn wir anderen helfen, tun wir auch uns selbst etwas Gutes. Wer untätig ist, hat Zeit zum Grübeln über vermeintliche Schwierigkeiten und es ist oft so, dass Menschen, die keine Sorgen oder echtes Leid haben, sich Sorgen machen um das, was in der Zukunft kommen könnte. The Signs of the Times, 23. Oktober 1884; Counsels on Health 629. ICP2 238 2 Du bist niemals allein -- Du brauchst dich niemals einsam zu fühlen und du bist nicht allein, wenn du Jesus für immer als deinen Freund annimmst. Brief 4, 1885. ICP2 238 3 Vernachlässigung zerstört die Seele -- Nicht nur Widerstand (gegen Gottes Wort) zerstört die Seele, sondern auch die Vernachlässigung. The Desire of Ages 323 (1898). ICP2 238 4 Trost für einen vernachlässigten Waisenjungen -- Ach, das ist eine kalte, selbstsüchtige Welt! Deine Verwandten, die sich eigentlich um deiner Eltern und deiner selbst willen um dich kümmern sollten, zeigen keinerlei Interesse an dir, weil sie in ihrer Selbstsucht gefangen sind. Aber Gott wird dir mehr Nähe und Liebe geben, als irgendwelche Verwandten es je könnten. Er ist dein Freund und er wird dich niemals verlassen. Er ist den Elternlosen ein Vater. Seine Freundschaft wird dir Frieden geben und dir helfen, deinen großen Verlust mit Geduld zu ertragen. ICP2 238 5 Mache Gott zu deinem Vater und du wirst nie einen Mangel an Freundschaft haben. Du wirst zwar Prüfungen erleben, aber standhaft bleiben und deinem Bekenntnis Ehre machen. Du benötigst die Gnade Gottes, darfst aber sicher sein, dass ein mitfühlender Gott dich im Auge behält. Bete viel und ernsthaft und glaube daran, dass dir Gott beistehen wird. Achte darauf, dass du keine schlechte Laune, Gereiztheit oder ein nörglerisches Wesen entwickelst. Du musst Geduld lernen und Herzensfrömmigkeit entwickeln. Sei ein beständiger Christ, dem die Reinheit des Herzens und Einfachheit wichtig sind und sieh, dass du darauf dein Leben aufbaust. Testimonies for the Church II, 314 (1869). ICP2 239 1 Helft einander tragen -- Wir müssen einander tragen helfen und dürfen dabei unsere eigenen Fehler nicht übersehen. Manche Menschen können sich ändern, wenn man ihnen mit Mitgefühl begegnet, andere muss man erretten, indem man ihnen Furcht einjagt und sie aus dem Feuer holt. Aber nicht alle vertragen die gleichen scharfen Methoden. Man kann auch nicht erwarten, dass alle die gleiche Pflichtvorstellung haben und man muss ihre unterschiedliche Wesensart und ihre Denkweise berücksichtigen. Gott weiß, wie er mit uns umgehen muss. Aber mein Herz wird schwer, wenn ich sehe, wie Glaubensgeschwister miteinander umgehen und darauf lauern, ob jemand etwas Falsches sagt, um ihm dann seine eigenen Worte wieder vorzuhalten ... Es ist Zeit, dass wir uns auf unsere Aufgabe besinnen und uns nicht mit den Fehlern anderer aufhalten. Jeder sollte sein eigenes Herz erforschen, seine eigenen Fehler eingestehen und die Fehler seiner Brüder dem Herrn überlassen. Man kann nur an seinen eigenen Fehlern etwas ändern, und wenn wir so genau aufpassen, was die anderen falsch machen, und wenn wir so sehr damit beschäftigt sind, das Unkraut in den Gärten unserer Brüder zu jäten, nehmen die giftigen Unkräuter in unseren eigenen Gärten überhand. Jeder muss sich um seine eigene Seele kümmern und in seinem eigenen Heim für einen freundlichen, fröhlichen, geduldigen Geist sorgen. Dann ist alles gut. Brief 12, 1863. ICP2 239 2 Nicht alle denken gleich -- Die Arbeit mit Menschen fordert einen uneingeschränkten Einsatz. Das dürfen wir nicht vergessen. Wir geraten oft in die Versuchung, die Männer, die in verantwortungsreichen Positionen arbeiten, zu kritisieren, weil wir glauben, dass sie ihre Arbeit nicht so ausführen, wie sie nach unserer Meinung sollten. Aber die Brüder, die so große Verantwortung tragen, benötigen nicht die Kritik ihrer Mitarbeiter, sondern ihre Hilfe und Ermutigung, Geduld und Gebete. Sie brauchen die ständige Gegenwart Christi, denn sie müssen sich oft mit Menschen auseinander setzen, die voller Vorurteile gegen sie sind. Durch die Vielfalt ihrer Aufgaben und das Durcheinander, das dabei manchmal entstehen kann, machen sie möglicherweise eine Menge Fehler. Unter den vielen seelsorgerlichen Betreuungsfällen, die sie zu erledigen haben, mag es so aussehen, als würden sie deine Angelegenheit vernachlässigen. Wenn du diesen Eindruck hast, dann bedenke, welch eine große Belastung sie tragen und wie vielfältig ihre Aufgaben sind. Es kann sein, dass es ihnen einfach unmöglich ist, deiner Bitte zu entsprechen, oder es wäre vielleicht sogar falsch, sie dir zu erfüllen. Brief 169, 1904. ICP2 240 1 Der Herr steht hinter seinen Boten -- Der Herr erwartet von allen seinen Mitarbeitern, dass sie sich mit Beschuldigungen und Maßregelungen zurückhalten. Wir haben den Auftrag, den Menschen, die sich außerhalb (unserer Glaubensgemeinschaft) befinden, weise zu begegnen. Richten und Verurteilen müssen wir Gott überlassen. Christus lädt uns ein: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." Matthäus 11,28-29. ICP2 240 2 Jeder, der diese Einladung annimmt, wird mit Christus an einem Joch ziehen. Wir müssen zu jeder Zeit und an jedem Ort die Sanftmut und Demut Christi bezeugen. Dann wird der Herr hinter seinen Boten stehen und sie zu seinen Sprachrohren machen. Und wer ein Sprachrohr Gottes ist, wird niemals Reden führen, die der Herr des Himmels nicht in den Mund nehmen würde, selbst wenn er mit dem Teufel spräche. Brief 38, 1894. ICP2 240 3 Grüble nicht über deine verletzten Gefühle (Rat an einen leitenden Bruder) -- Grüble nicht über deine verletzten Gefühle, sondern versuche sie zu ignorieren. Wenn du in die Schusslinie von Kritik und harter Rede gerätst, wirst du hart und neigst dazu, ebenfalls zu kritisieren. Fange erst gar nicht damit an und überlasse dem Feind nicht einen Zentimeter Boden. Brief 169, 1902. ------------------------Kapitel 70: Kritik ICP2 241 1 Die Folgen der Kritik -- Unser körperliches Wachstum ist abhängig von dem, was wir essen und trinken, und unser geistliches Wachstum wird von dem genährt, was wir an geistlicher Nahrung zu uns nehmen. Viele bekommen eine Art geistliches Sodbrennen, weil sie sich ständig mit den Fehlern und Schwächen anderer befassen. ICP2 241 2 Der Herr gibt uns den Rat: "Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob -- darauf seid bedacht!" Philipper 4,8.. Aber wer so sehr damit beschäftigt ist, alles, was andere sagen oder tun, genau zu analysieren und zu überprüfen, was daran falsch ist, kann das Gute und Angenehme nicht mehr erkennen und genießt nicht die richtige Nahrung für ein gesundes geistliches Wachstum. Manuskript 4a, 1893. ICP2 241 3 Liebt und achtet einander -- Wenn wir uns vorrangig darüber Gedanken machen, wie ungerecht und unfreundlich sich andere uns gegenüber verhalten, wird es unmöglich, sie so zu lieben, wie Christus uns geliebt hat. Wenn wir uns aber mit der wunderbaren Liebe und dem Mitgefühl Christi für uns beschäftigen, können wir diesen Geist auch an andere weitergeben. Wir sollten einander lieben und achten, trotz der Fehler und Unzulänglichkeiten, die wir alle haben und die nicht zu übersehen sind. Demut und ein gesundes Misstrauen gegen uns selbst sollten uns zu einer geduldigen, feinfühligen Nachsicht mit den Fehlern anderer führen. Das wird die beengende Selbstsucht in unserem Herzen abtöten und uns weitherzig und großzügig machen. Steps to Christ 121 (1892). ICP2 242 1 Unrealistische Vorstellungen -- Du kannst dir unrealistische Vorstellungen machen und dir einbilden, dass es eine vollkommene Gemeinde geben müsste, in der niemand mehr von Satan zum Bösen verführt werden könnte, aber diese Vollkommenheit existiert nur in deiner Phantasie. Diese Erde ist eine gefallene Welt und die Gemeinde ist ein Acker, auf dem Weizen und Unkraut gleichzeitig gedeihen. Beides muss bis zur Ernte miteinander wachsen. Es ist nicht unsere Sache, das Unkraut auszujäten, weil es sonst passieren könnte, dass wir unter der Anleitung Satans den Weizen ausrotten, in der Annahme, es handle sich um Unkraut. Weisheit, die von oben kommt, kann nur der erlangen, der in seinem Herzen demütig und sanftmütig ist. Und diese Weisheit würde ihn niemals dazu verleiten, das Volk Gottes niederzureißen, sondern es aufzubauen. Brief 63, 1893. ICP2 242 2 Wiederherstellen und heilen -- Wenn wir die Fehler anderer wahrnehmen, dann nicht, um sie deswegen zu verurteilen, sondern um gesund zu machen und zu heilen. Wache und bete, gehe vorwärts und aufwärts, übernimm mehr und mehr den Geist Jesu und säe in seinem Sinne an allen Wassern. Brief 89, 1894; Our High Calling 185. ICP2 242 3 Satan fördert die Kritiksucht -- Wir haben immer eine hohe Meinung von uns selbst. Wenn die Menschen die erste Liebe (zum Glauben) verlieren, halten sie auch die Gebote nicht mehr richtig und fangen dann an, sich gegenseitig zu kritisieren. Dieser Geist wird sich immer wieder behaupten bis ans Ende der Zeit, denn Satan fördert die Kritik, damit die Brüder sich in ihrem Unverstand gegenseitig herabzuwürdigen. Der Geist Gottes wird betrübt, weil Gott dadurch negativ dargestellt wird. ICP2 242 4 Satan freut sich, weil er weiß, dass er die Gemeindeglieder dazu aufwiegeln kann, sich gegenseitig zu beobachten, auch die Prediger, und dadurch werden einige entmutigt und gehen sogar aus dem Dienst. Das ist nicht das Werk des Heiligen Geistes, sondern eine Kraft von unten wirkt in den Köpfen und in den Seelen, um seine Eigenschaften zu verbreiten, wo eigentlich christliche Eigenschaften vorherrschen sollten. The General Conference Bulletin, 25. Februar 1895, p. 8. ICP2 243 1 Von Christus ablenken -- Viele, die vorgeben, mit Christus zu sammeln, zerstreuen und lenken von ihm ab. Deshalb ist die Gemeinde so schwach. Viele kritisieren rücksichtslos und beschuldigen andere. Indem sie Misstrauen, Eifersucht und Unzufriedenheit äußern, machen sie sich selbst zu Handlangern Satans ... Ein lockerer, selbstsüchtiger Lebenswandel und sorglose Gleichgültigkeit bei den bekennenden Christen lenken viele Seelen vom Weg ab, der zum ewigen Leben führt. Christ's Object Lessons 340.341 (1900). ICP2 243 2 Sich auf Menschen verlassen -- Der Herr weiß, wenn wir auf Menschen blicken und uns auf Menschen verlassen, stützen wir uns auf einen fleischlichen Arm. Er lädt uns ein, auf ihn zu vertrauen. Seine Macht ist unbegrenzt. Denkt an den Herrn Jesus, an seine Gaben und seine Liebe, aber sucht nicht nach Schwächen und kümmert euch nicht um Fehler, die andere machen. Denkt an die Dinge, die es wert sind, beachtet und gelobt zu werden. Und wenn du dazu neigst, die Schwachpunkte anderer zu erkennen, dann bemühe dich darum, das Gute zu sehen und das Gute zu loben. Wenn du dich selbst genauso scharf beurteilst, wirst du bei dir selbst Dinge finden, die genauso wenig in Ordnung sind wie die Fehler, die du bei anderen siehst. Es ist sinnvoller, wenn wir uns gegenseitig im Glauben unterstützen, so gut es geht. Manuskript 151, 1898. ICP2 243 3 Angriff ist nicht die beste Verteidigung -- Niemand sollte versuchen, eigene Sünden zu vertuschen, indem er die Fehler anderer angreift. Das ist nicht die Aufgabe, die uns Gott übertragen hat. Wir müssen es anderen selbst überlassen, ihre Herzen zu demütigen, damit sie das Licht der Erkenntnis Gottes finden. Manuskript 56, 1904. ICP2 243 4 Empfindlichkeiten -- Wenn sich die Glaubensgeschwister gegenseitig kritisieren, brechen sie damit die Gebote Gottes und beleidigen ihn. Sie lieben weder Gott noch ihre Mitmenschen. Brüder und Schwestern, lasst uns doch den Müll der Kritik wegräumen und auf Misstrauen und Anklage verzichten und seid nicht so empfindlich! Mit manchen kann man sich überhaupt nicht auseinander setzen, weil sie so empfindlich reagieren. Es wäre besser wir würden ein Feingefühl dafür entwickeln, was es bedeutet, Gottes Gebote richtig zu halten. In dieser Beziehung möchte Gott, dass wir empfindlich reagieren. The General Conference Bulletin, 1. April 1903, p. 35; The S.D.A. Bible Commentary VII, 937. ICP2 244 1 Empfehlung an jemand, der Stolz mit Sensibilität verwechselt -- Du bist immer bereit, dich dadurch zu rechtfertigen, dass du so sensibel bist, so tiefe Gefühle hast und so sehr leidest. Ich sah, dass all das in den Augen Gottes keine Entschuldigung ist. Du verwechselst Stolz mit Sensibilität. Dein Ich spielt eine große Rolle, und wenn du dein Ich kreuzigst, wird diese Sensibilität oder der Stolz damit sterben. Solange das nicht geschieht, bist du kein Christ. ICP2 244 2 Christ zu sein bedeutet, Christus ähnlich zu sein. Es bedeutet, Demut zu haben und einen sanften, stillen Geist, der Widerspruch ertragen kann, ohne sich aufzuregen und durchzudrehen. Wenn du die Täuschung, der du über deinen Zustand erliegst, erkennen würdest und dich so sehen könntest, wie Gott dich sieht, würdest du dich nicht länger rechtfertigen, sondern zerbrochen Christus zu Füßen fallen. Er ist der Einzige, der dir diese Charakterschwäche nehmen kann und dann deine Wunden heilt. Testimonies for the Church II, 573 (1870). ICP2 244 3 Eine ehrliche Selbsteinschätzung -- Würden alle bekennenden Christen sich in erster Linie darum bemühen, ihre eigenen Fehler und Schwächen zu korrigieren, anstatt über die Fehler anderer zu reden, befände sich die Gemeinde heute in einem besseren Zustand. ICP2 244 4 Manche sind ehrlich, wenn es sie nichts kostet, aber wenn sie anders besser abschneiden, ist die Ehrlichkeit schnell vergessen. Ehrlichkeit und Ausreden passen nicht zusammen. Zu allen Zeiten muss man auf Ausreden verzichten und der Ehrlichkeit den Vorrang geben, denn wenn man auf seinen Ausreden beharrt, kann man nicht ehrlich sein. Das passt einfach nicht zusammen, denn das eine ist ein Baalsprophet und das andere ein Prophet des wahren Gottes. ICP2 245 1 Wenn der Herr seine Juwelen sortiert, werden die ehrlichen, offenen und aufrichtigen als die schönsten gelten. Die Engel sind damit beschäftigt, für solche Menschen Kronen herzustellen, die so wunderbar geschmückt sein werden, dass sich das Licht vom Thron Gottes in ihnen spiegelt. Testimonies for the Church V, 96 (1882). ICP2 245 2 Eine bittere Wurzel -- Weil ihr so schnell bereit seid, voneinander schlecht zu denken und negativ übereinander zu reden und zulasst, dass eine bittere Wurzel entsteht, sammelt ihr nicht für Christus, sondern zerstreut. Dadurch verhärten sich die Herzen und widerstehen dem Geist der Einigkeit und des Friedens. Das müsst ihr ohne Zögern ablegen, denn Christus sagt: "Ihr sollt euch unter einander lieben, wie ich euch geliebt habe." Johannes 15,12; Brief 33, 1890. ICP2 245 3 Der Glaube nimmt Gott beim Wort -- Vergesst nicht, dass Glauben heißt, Gott beim Wort zu nehmen. Der Sohn Gottes bereitet für euch eine Wohnung im Himmel. Dafür sollten wir dankbar sein. Nur weil du nicht ständig erhabene Gefühle hast, darfst du nicht glauben, dass du nicht sein Kind bist. Sei demütig und bereit, die Aufgabe zu erfüllen, für die er dich vorgesehen hat. Nimm jede Gelegenheit wahr, Arbeit zu tun, die dich zum Segen für andere macht. Achte darauf, dass du den Platz, auf den dich Gott gestellt hat, richtig ausfüllst und Gott mit dir zufrieden sein und dich segnen kann. Brief 246, 1908. ICP2 245 4 Die Heilsgewissheit des Sünders -- Durch die Gerechtigkeit Christi und seine Gnade findet der Sünder wieder den Gefallen Gottes. Durch Christus fordert Gott die Menschen täglich dazu auf, sich mit ihm zu versöhnen. Mit ausgestreckten Armen ist er bereit, nicht nur die Sünder, sondern alle verlorenen Menschen wieder bei sich aufzunehmen. Aus Liebe ist er auf Golgatha für uns gestorben, und das ist die Sicherheit des Sünders dafür, dass er angenommen ist und Frieden und Liebe in Empfang nehmen darf. Das müsst ihr auf die einfachste Weise erklären, damit die Seele, in der es durch die Sünde finster geworden ist, das Licht erkennen kann, das vom Kreuz auf Golgatha leuchtet. Brief 15, 1890; Selected Messages I, 178.179. ICP2 246 1 Ich werde dir Ruhe geben -- Der Herr hat mir eine Botschaft für dich gegeben, und nicht nur für dich allein, sondern für alle gläubigen Seelen, die Not haben, weil sie daran zweifeln, von unserem Herrn Jesus Christus angenommen zu sein. Seine Antwort für dich ist: "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!" Jesaja 43,1. Du hast den Wunsch, Gott zu gehorchen, und dazu brauchst du nur seine Verheißungen für dich in Anspruch zu nehmen. Er wartet darauf, dass er dir wunderbare Erfahrungen schenken kann und fordert dich dazu auf: "Sei stille und erkenne, dass ich Gott bin!" Psalm 46,11. Du hast eine Zeit der Unruhe erlebt, aber Christus bietet dir an: "Kommt her zu mir alle ... ich will euch erquicken (Ruhe geben)." Matthäus 11,28. Die Freude in Christus ist für den Gläubigen das Wichtigste, denn "sie werden sich freuen", weil sie in den Armen der ewigen Liebe ruhen dürfen. Brief 2, 1913; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 516. ------------------------Kapitel 71: Wahres Glück ICP2 247 1 Eine harmonische Lebensweise -- Das harmonische, gesunde Zusammenwirken aller körperlichen und geistigen Kräfte führt zu einem glücklichen Leben. Je vorteilhafter diese Kräfte eingesetzt werden und je mehr wir sie veredeln, desto reiner und ungetrübter ist unser Glück. The Review and Herald, 29. Juli 1884; Counsels on Health 51. ICP2 247 2 Die Beziehung zwischen Glück und Gesundheit -- Zwischen Gesundheit und Glück besteht eine so enge Beziehung, dass das eine ohne das andere nicht möglich ist. Praktische Kenntnisse über Leben und Gesundheit sind notwendig, wenn wir Gott mit unserem Körper verherrlichen wollen. Es ist deshalb außerordentlich wichtig, dass unsere Kinder vorrangig in Physiologie unterrichtet werden. Wie wenige wissen überhaupt etwas über die Funktionen ihres Körpers und die Gesetze der Natur! Viele treiben wie ein Schiff ohne Anker und Kompass auf hoher See; und was noch schlimmer ist, sie haben überhaupt kein Interesse daran, zu erfahren, wie sie ihren Körper gesund erhalten und Krankheiten vorbeugen können. The Health Reformer, 1. August 1866, p. 4; Counsels on Health 38. ICP2 247 3 Das Gesetz von Ursache und Wirkung -- Das Maß unseres Glücks entwickelt sich entsprechend unserer Bereitschaft zu selbstlosem Einsatz, wozu wir durch die Liebe Gottes motiviert werden, denn im Erlösungsplan folgt Gott dem Gesetz von Ursache und Wirkung. The Signs of the Times, 25. November 1886; Welfare Ministry 302. ICP2 248 1 Gutes tun regt die Nerven an -- Jeder Lichtstrahl, den wir auf andere werfen, wird in unserem eigenen Herzen reflektiert. Jedes freundliche, mitfühlende Wort für Leidtragende, jede Tat, die Unterdrückten ihre Last erleichtert und alles, was wir geben, um die Bedürfnisse unserer Mitmenschen zu erfüllen, um damit Gott zu verherrlichen, fällt als Segen auf den Geber zurück. Wer sich auf eine solche Weise einsetzt, erfüllt die Gebote des Himmels und findet die Zustimmung Gottes. Die Freude, Gutes zu tun, vermittelt uns ein angenehmes Gefühl und das wirkt sich positiv auf unsere körperliche und seelische Gesundheit aus. Es regt den Kreislauf und die Nerven an. Testimonies for the Church IV, 56 (1876). ICP2 248 2 Jeder ist seines Glückes Schmied -- Ein Leben mit Christus ist ein gelassenes Leben. Unsicherheit, Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit zeigen, dass der Heiland darin nicht den richtigen Platz hat. Wenn Jesus das Leben bestimmt, ist es erfüllt von guten und edlen Werken für den Herrn. Du wirst in Selbstvergessenheit leben und deinem Erlöser immer näher kommen. Dein Wesen wird Christus ähnlich und alle um dich herum werden merken, dass du zu Jesus gehörst und von ihm lernst. ICP2 248 3 Jeder ist seines Glückes Schmied. Wer will, kann mehr aus seinem Leben machen, als sich nur von sentimentalen Gefühlen leiten zu lassen, was bei vielen Menschen der Fall ist. Aber solange jemand ein aufgeblasenes Ich hat, kann der Herr nichts für ihn tun. Satan wird uns ehrgeizige Ziele vorlegen, um unsere Sinne zu verwirren, aber wir müssen uns vor Augen halten, welch einen hohen Preis Gott in Christus für uns bezahlt hat und worin unsere Berufung liegt. Seht zu, dass ihr in diesem Leben so viel Gutes wie nur möglich tut. "Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich." Daniel 12,3; Testimonies for the Church V, 487.488 (1889). ICP2 248 4 Das stärkste Bestreben des Menschen -- Die Bibel führt uns die unermesslichen Reichtümer und die unvergänglichen Schätze des Himmels vor Augen. Das stärkste Bestreben des Menschen besteht darin, glücklich zu werden, und die Bibel geht auf dieses Bedürfnis ein. Sie zeigt uns, dass der Himmel bereit ist, mit dem Menschen in seinen Bemühungen, das wahre Glück zu finden, zusammenzuwirken. Sie zeigt uns auch die Voraussetzungen dafür, wie die Menschen den Frieden Christi erreichen können. Sie beschreibt ein Zuhause, in dem immer währendes Glück und Sonnenschein herrschen und es keine Tränen mehr geben wird. Brief 28, 1888; My Life Today 160. ICP2 249 1 Ein Christ findet das wahre Glück -- Wenn es überhaupt jemand gibt, der beständigen Grund zur Dankbarkeit hat, ist es der Nachfolger Christi. Wenn in diesem Leben jemand wirklich glücklich sein kann, dann ist es der treue Christ. Brief 18, 1859; Our High Calling 201. ICP2 249 2 Wir sollten die glücklichsten Menschen auf Gottes Erdboden sein und uns nicht vor der Welt entschuldigen, dass wir Christen sind. Manuskript 17, 1893. ICP2 249 3 Ein zuverlässiger Freund -- Das ist Jesus: Der Inhalt der Gnade, der Inhalt jeder Verheißung, der Inhalt jeder Berufung und der Inhalt allen Segens. Jesus ist die Herrlichkeit und der Wohlgeruch, einfach das Leben selbst. "Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Johannes 8,12. Der königliche Weg der Erlösten ist kein entmutigender Weg in Finsternis. Unser Pilgerlauf wäre wahrhaftig einsam und schwierig, wenn Jesus nicht sagen würde: "So will ich das nicht!" Genau sagt er: "Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch!" Johannes 14,18. Deshalb dürfen wir alle Verheißungen der Bibel für uns in Anspruch nehmen und sie uns am Tage vorsagen und in der Nacht darüber nachdenken und glücklich sein. Brief 7, 1892; Selected Messages II, 244. ICP2 249 4 Eigenwilligkeit macht nicht glücklich -- Jesus möchte, dass du glücklich bist, aber du kannst nicht glücklich sein, wenn du nur tust, was dir gerade einfällt und immer nur deinen Willen haben willst ... Unsere Neigungen und Eigenheiten sind nur allzu menschlich und man darf ihnen nicht immer nachgeben. Wir müssen unser Ich kreuzigen, und das nicht nur hin und wieder, sondern täglich. Wir müssen uns ganz Gott unterordnen, seelisch und körperlich, geistig und geistlich. Die Verherrlichung Gottes und die beständige Verbesserung unseres christlichen Charakters müssen Sinn und Ziel unseres Lebens sein. Christi Nachfolger müssen sich darum bemühen, so zu werden wie Christus ... "Wie Christus" sollte der Grundgedanke sein; nicht wie deine Mutter oder dein Vater, sondern wie Christus. Geborgen in Christus sollen wir leben, bekleidet mit seiner Gerechtigkeit und bestimmt von seinem Geist. Brief 25, 1882; Our High Calling 29. ICP2 250 1 Ein selbstsüchtiges Glück ist unbeständig -- Ein selbstsüchtiges Glück, das nichts mit Pflichterfüllung zu tun hat, ist unbeständig. Man kann sich nicht darauf verlassen, denn es ist flüchtig und abhängig vom Augenblick. Wenn es vorüber ist, ist die Seele einsam und traurig, aber wenn man Gott dient, erlebt man Freude und Befriedigung. Der Christ muss sich nicht auf unsicheren Pfaden bewegen und braucht keine Enttäuschungen und Reue erleben. Wenn wir nicht viel von den Freuden dieses Lebens haben, dürfen wir uns doch auf das Leben freuen, das danach kommt. Steps to Christ 124.125 (1892). ICP2 250 2 Friede im Herzen mit Gott -- Die Ursache für den Ruin vieler Familien liegt oft darin, dass sie über ihre Verhältnisse leben. Sie haben zu hohe Ansprüche und es geht ihnen oft hauptsächlich darum, reicher zu erscheinen als ihre Nachbarn. Aber selbst wenn ihnen das durch große Anstrengungen gelingt, sind sie dabei nicht glücklich. Wahres Glück beginnt im Herzen, durch den Frieden mit Gott. Manuskript 99, 1902; The S.D.A. Bible Commentary VII, 941.941. ICP2 250 3 Liebe macht glücklich -- Aus einem weltlichem Blickwinkel gesehen ist Geld Macht, aber vom christlichen Standpunkt aus ist Liebe Macht. Geistige und geistliche Kraft spielen bei diesem Grundprinzip eine Rolle. Die reine Liebe bewirkt nur Gutes und nichts anderes. Sie verhindert Missstimmungen und schlechte Laune und ist die Ursache wahren Glücks. Reichtum führt oft zu Korruption und Zerstörung, er ist eine Macht, die verletzen kann, aber Wahrheit und Güte sind die Auswirkungen der reinen Liebe. Testimonies for the Church IV, 138 (1876). ICP2 251 1 Die goldene Regel macht glücklich -- "Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch." Matthäus 7,12. Der Heiland lehrte diese Regel zum Glück der Menschen, denn es gibt keine andere Möglichkeit, um glücklich zu werden. Gott möchte, dass Männer und Frauen ein besseres Leben führen können. Er segnet sie nicht mit weltlichen Gütern, nur damit sie Reichtum erwerben, sondern damit sie die Aufgabe erfüllen, die er den Menschen übertragen hat, nämlich Sorge zu tragen für die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen. Die Menschen dürfen nicht nur eigene Interessen verfolgen, sondern müssen sich um andere Menschen in ihrer Umgebung kümmern und ihnen zum Segen werden durch ihren guten Einfluss und ihre guten Taten. Diese Absicht Gottes wurde im Leben Christi deutlich erkennbar. Manuskript 132, 1902; My Life Today 165. ICP2 251 2 Glücklich durch aufrichtiges Bemühen -- Es spielt keine Rolle, was wir sind und wie eingeschränkt unsere Möglichkeiten sind, wir haben eine Aufgabe für den Herrn zu erfüllen. Unsere Fähigkeiten entwickeln sich dadurch, dass wir etwas tun. Wenn uns die Wahrheit Gottes auf der Seele brennt, können wir nicht untätig bleiben. Das Glück, das wir empfinden, wenn wir etwas für Gott tun, wird uns schon in diesem Leben für unsere Bemühungen entschädigen. Nur wer das Glück kennen gelernt hat, das aus einem selbstlosen Einsatz für Christus entspringt, kann das verstehen und darüber reden. Es liegt darin wirklich eine reine, tiefe Freude, die man mit Worten nicht ausdrücken kann. Brief 9, 1873; Our High Calling 186. ICP2 251 3 Wir werden glücklich, wenn wir andere glücklich machen -- Christus verwandelt die Gemeinde in einen wunderbaren Tempel des Herrn. "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Matthäus 18,20. Seine Gemeinde ist der Ort, an dem heiliges Leben stattfindet. Sie hat viele verschiedene Gaben von Gott erhalten und ist erfüllt mit dem Heiligen Geist. Jedes Mitglied erhält von Gott eine besondere Aufgabe, damit die Gemeinde Gottes auf Erden gebaut wird, und alle können glücklich werden durch das Glück, das sie anderen vermitteln, weil sie ihnen helfen und ihnen zum Segen werden. The Signs of the Times, 1. März 1910; Our High Calling 164. ICP2 252 1 Vorteilhaft für den gesamten Menschen -- Durch das Bewusstsein, recht zu handeln, ist die Seele frei und froh. Das befriedigende Gefühl, andere glücklich zu machen, wirkt sich vorteilhaft auf den gesamten Menschen aus. Es belebt den Kreislauf und fördert das Wohlbefinden. Gottes Segen ist eine heilende Kraft und wer viel damit beschäftigt ist, anderen Gutes zu tun, wird diesen wunderbaren Segen an Leib und Seele verspüren. Christian Temperance and Bible Hygiene 13 (1890); My Life Today 150. ICP2 252 2 Wer dem Pfad der Weisheit folgt und ein geheiligtes Leben führt, wird keine Probleme haben mit nutzloser Reue über vergeudete Stunden. Er wird auch keine Probleme mit seinen Stimmungen haben und gelangweilt oder niedergeschlagen sein, wenn er an keinen oberflächlichen Vergnügungen teilnehmen kann. The Health Reformer, 1. März 1872, p. 2; My Life Today 150. ICP2 252 3 Erreichbares Glück -- Die Welt ist voller unzufriedener Menschen, die das erreichbare Glück und den Segen in ihrer Nähe übersehen, weil sie dauernd auf der Suche nach Glück und Befriedigung ihrer Wünsche sind. Sie strecken sich beständig nach Dingen aus, an die sie große Erwartungen knüpfen, und hoffen darauf, ihren Besitz zu vermehren; und weil das nicht gelingt, sind sie ständig enttäuscht. Sie sind undankbar und ungläubig und übersehen das Glück vor ihren Füßen. Die Segnungen des alltäglichen Lebens nehmen sie hin wie die Kinder Israel das Manna. Testimonies for the Church II, 640 (1871). ICP2 252 4 Oberflächliche Unterhaltung regt an, aber danach ist man niedergeschlagen -- Oberflächliche Unterhaltung regt an, aber danach folgt ein Gefühl der Leere und man wird niedergeschlagen. Nützliche Arbeit und körperliche Bewegung ist gesünder für die Seele und kräftigt die Muskeln, verbessert den Kreislauf und ist insgesamt ein gutes Heilmittel. The Health Reformer, 1. März 1872, p. 5; My Life Today 150. ICP2 253 1 Falsche Suche nach Glück (Empfehlung an einen jungen Mann) -- Vor einem Jahr haben wir uns bereits mit deiner Angelegenheit befasst. Es wurde mir gezeigt, in welcher Gefahr du stehst, und es lag uns am Herzen, dich zu retten, aber jetzt sehen wir, dass du nicht die Kraft gefunden hast, die Beschlüsse von damals auszuführen. Das macht mir Sorgen ... Während ich mich im Juni in Battle Creek aufhielt, wurde mir noch einmal gezeigt, dass du keinerlei Fortschritte machst, weil du nicht bereit bist reinen Tisch zu machen. Am Glauben hast du keine Freude. Du hast von Gott und der Gerechtigkeit Abstand gewonnen. Du suchst das Glück an der falschen Stelle, bei verbotenem Vergnügen, und du hast nicht den Mut, das zuzugeben und davon zu lassen, aber nur so kannst du Gnade finden. Testimonies for the Church II, 292 (1869). ICP2 253 2 Ein reines Gewissen und Gottes Zustimmung statt eines fleischernen Herzens und der natürlichen Leidenschaften -- Würde er uns etwas Gutes vorenthalten? Er würde uns nur davon abhalten, unserem fleischlichen Herzen und den natürlichen Leidenschaften nachzugeben. Es kann uns nicht ärgern, wenn wir ein reines Gewissen haben und die Zustimmung Gottes. Aber warum fällt es uns so schwer, diese Dinge aufzugeben? Werden wir denn glücklich, wenn wir unseren niederen Leidenschaften folgen? Wir möchten einfach nicht, dass uns in dieser Hinsicht Grenzen gesetzt werden. ICP2 253 3 Unsere Freude wird bestimmt nicht größer, wenn wir ärgerlich werden und unserer Wut freien Lauf lassen. Es macht uns nicht glücklich, wenn wir unseren natürlichen Neigungen folgen. Sollen wir uns von ihnen leiten lassen? Nein, denn sie werfen einen Schatten auf unser Heim und stören unser häusliches Glück. Wenn wir nur nach dem Lustprinzip leben, schadet das unserer körperlichen und geistigen Verfassung. Aus diesem Grunde erwartet Gott von uns, dass wir uns zurückhalten und uns beherrschen. Er verspricht, uns zu helfen, wenn wir nur wollen. Testimonies for the Church II, 590.591 (1871). ICP2 254 1 Fördert die Gesundheit und ein langes Leben -- Mut, Hoffnung, Glaube, Mitgefühl und Liebe fördern die Gesundheit und ein langes Leben. Ein ausgeglichenes Seelenleben und ein fröhliches Herz erhalten Leib und Seele gesund. "Ein fröhliches Herz tut dem Leib wohl, aber ein betrübtes Gemüt lässt die Gebeine verdorren." Sprüche 17,22; The Ministry of Healing 241 (1905). ICP2 254 2 Ein Mensch, der Ruhe für seine Seele findet und zufrieden ist, befindet sich auf dem Weg zur Genesung. The Review and Herald, 11. März 1880; My Life Today 150. ICP2 254 3 Wenn man die Naturgesetze beachtet -- Gesundheit, Leben und Glück sind die Folge davon, wenn man die Naturgesetze, die unseren Körper beherrschen, beachtet. Wenn wir uns nach Gottes Vorschriften richten und uns seinem Willen unterordnen, wird er unseren Körper gesund erhalten und unsere seelische, geistige und körperliche Kraft wieder herstellen, damit wir ihn durch unseren Gesundheitszustand verherrlichen. Seine erhaltende Kraft erweist sich ständig an unserem Körper. Wenn wir auf diesem Gebiet mit ihm zusammenarbeiten, ist das sichere Ergebnis Gesundheit, Glück, Frieden und Brauchbarkeit. Manuskript 151, 1901; The S.D.A. Bible Commentary I, 1118. ICP2 254 4 Die Heilung von Kranken -- Man sollte Kranken und Behinderten eine sinnvolle Beschäftigung geben und sie nicht nur herumtrödeln lassen. Wenn sie nur spielen, verlieren sie ihr Selbstwertgefühl und glauben, dass ihr Leben völlig nutzlos sei. Man muss ihre Willenskraft stärken, denn wenn sie richtig angeleitet werden und etwas leisten können, wirkt sich das beruhigend auf ihre Nerven aus. Kranke (die dazu in der Lage sind) fühlen sich viel wohler, wenn man sie beschäftigt, und sie werden dadurch schneller gesund. Testimonies for the Church I, 557 (1867). ICP2 254 5 Glücklicheres Landleben (Empfehlung an eine Mutter) -- Natürlich wäre dein Leben auf dem Land nicht vollkommen frei von Unannehmlichkeiten und Sorgen, aber du könntest vielen Gefahren aus dem Weg gehen und deine Kinder vor einer Flut von Versuchungen bewahren. Sie brauchen Beschäftigung und Abwechslung. Das gleichmäßige Leben in ihrem Zuhause langweilt sie und macht sie unruhig. Deshalb treffen sie sich mit frechsten Burschen der Stadt und erhalten so eine gefährliche Straßenbildung ... ICP2 255 1 Auf dem Land aufzuwachsen wäre sehr vorteilhaft für sie. Die Beschäftigung an der frischen Luft ist gesund für Leib und Seele. Sie müssten einen eigenen Garten zu versorgen haben. Das würde ihnen Freude machen und gleichzeitig würden sie etwas Sinnvolles leisten. Pflanzen und Blumen zu ziehen wirkt sich positiv auf den Geschmack aus und fördert das Urteilsvermögen, außerdem lernt man durch den Umgang mit der Schönheit und dem Nutzen der Natur, die Gott geschaffen hat, den Schöpfer kennen, und das hat eine sehr positive Wirkung auf den Geist und die Seele. Testimonies for the Church IV, 136 (1876). ICP2 255 2 Wir fordern "unser Recht" -- Menschen, die wir lieben, sind manchmal unachtsam und sagen oder tun Dinge, die uns tief verletzen, obwohl sie das nicht beabsichtigten. Aber Satan macht uns besonders darauf aufmerksam und verschießt seine giftigen Pfeile, um uns genau da zu treffen, wo wir verwundbar sind. Und dann fordern wir unser Recht und geben damit Satan Gelegenheit, uns in Versuchung zu führen. ICP2 255 3 Anstatt Gott zu bitten, dass er uns Kraft gibt, Satan zu widerstehen, machen wir uns selbst unglücklich, indem wir über die Verletzung grübeln und auf "unser Recht" pochen. Satan benutzt uns, um wiederum zu verletzen und eine schlechte Stimmung zu verursachen, obwohl niemand absichtlich jemand verletzen wollte. ICP2 255 4 Die Forderungen eines Ehemannes an seine Frau erscheinen manchmal ein wenig unsinnig. Dann sollte sie in Ruhe abwarten und das Ganze aus einer möglichst vorteilhaften Sicht für ihn betrachten. Sie sollte nachgeben, auch wenn es ihren Gefühlen widerstrebt, wenn es beide vor Unglück bewahrt und ihnen ein Sieg über Satans Versuchung gelingt. Testimonies for the Church I, 308.309 (1862). ICP2 256 1 Gott entfernt Dinge, die unserm Glück hinderlich sind -- Gott ist an unserem wahren Glück interessiert. Wenn uns etwas daran hindert, versucht er erst dies zu beseitigen. Er wird manche unserer Ziele und Erwartungen vereiteln und Enttäuschungen und Schwierigkeiten zulassen, damit wir uns selbst erkennen ... Die Sünde ist die Ursache allen Leides. Wahres Glück und echten Seelenfrieden finden wir nur, wenn die Sünde ausgeräumt ist. Brief 29, 1879; Our High Calling 81. ICP2 256 2 Manche würden sich im Himmel nicht wohl fühlen -- Ist es vorstellbar, dass Menschen, die ihr Leben in Rebellion gegen Gott verbracht haben, sich wohl fühlen könnten, wenn sie plötzlich in den Himmel versetzt würden und dort der Vollkommenheit begegneten? -- Geschöpfen, die erfüllt sind von der Liebe Gottes und deren Gesichter nur Freude ausstrahlen, wunderbarer Musik, die zur Ehre Gottes und des Lammes erklingt, Strömen des Lichts vom Thron Gottes! Wie könnte jemand, dessen Herz von Hass gegen Gott erfüllt ist, sich unter die mischen, denen Wahrheit und Heiligung wichtig sind? Könnten sie einstimmen in den Lobgesang? Könnten sie die Herrlichkeit Gottes und des Lammes ertragen? Nein, das ist nicht möglich. Deshalb wird uns die Gnadenzeit gewährt, damit wir unseren Charakter auf den Himmel vorbereiten können. Aber solche Menschen haben niemals gelernt, die Reinheit zu lieben. Sie kennen die Sprache des Himmels nicht, und jetzt ist es zu spät. ICP2 256 3 Sie haben ihr Leben damit verbracht, Gott zu widerstehen, und jetzt passen sie einfach nicht in seine Umgebung. Reinheit, Heiligkeit und Frieden wären für sie Folter und die Herrlichkeit Gottes ein alles verbrennendes Feuer. Sie würden nur danach trachten, diesem heiligen Ort zu entkommen. Sie wären froh, wenn alles zerstört würde, nur um sich vor dem zu verbergen, der für ihre Erlösung gestorben ist. Das Schicksal der Gottlosen ist an ihre eigene Entscheidung gebunden. Ihr Ausschluss aus dem Himmel ist ihre freie Wahl und Gott ist gerecht und barmherzig, dass er sie nicht zwingt. The Great Controversy 542.543 (1888). ICP2 257 1 Ihr könnt ein Leben voll Freude haben -- Vertraut auf Gott und findet dadurch einen Weg durch die Schatten, die Satan auf euren Pfad wirft! Verlasst euch auf den mächtigen Arm Jesu! Übergebt ihm eure Angelegenheit und betet: "Herr, ich übergebe dir diesen Fall, ich vertraue auf dich und bitte um deinen Segen für die Gegenwart und die Zukunft. Ich möchte, dass du mich brauchen kannst, und bitte dich auch für mein ewiges Leben." Wenn ihr euch von euren Knien erhebt, dann glaubt, dass euer Gebet erhört wird. Wenn der Feind mit seiner Finsternis versucht in euer Leben einzudringen, dann singt im Glauben, redet im Glauben, und ihr werdet feststellen, dass ihr euch ins Licht gesungen und geredet habt. ICP2 257 2 "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!" Philipper 4,4. Wer das kann, der hat ein Leben voll Freude. Es ist in ihrer Umgebung nichts Unfreundliches zu finden und es kommt nichts dergleichen von ihren Lippen, denn sie haben nicht das Empfinden, sie seien besser als andere. Sucht Geborgenheit in Jesus und Gott wird eure Zukunft in seine Hand nehmen und euch darauf vorbereiten, und ebenso auf das ewige Leben. Wenn ihr auf den mächtigen Gott vertraut, habt ihr keinen Glauben aus zweiter Hand, sondern macht eigene Erfahrungen. Manuskript 91, 1901. ICP2 257 3 Die Freude nimmt in der Ewigkeit zu -- Wenn wir in Jesus zur Ruhe finden, beginnt für uns bereits die Ewigkeit. Wir folgen seiner Einladung: "Kommt und lernt von mir!" Und wenn wir anfangen zu lernen, beginnt für uns das ewige Leben. Die Ewigkeit ist die niemals endende Beziehung zu Gott, die wir durch Christus mit ihm eingehen. Je länger wir uns in der himmlischen Herrlichkeit aufhalten, desto mehr werden wir von dieser Herrlichkeit begreifen, und je besser wir Gott kennen lernen, desto mehr Freude werden wir empfinden. Wenn wir dieses Leben mit Jesus verbringen, werden wir von seiner Liebe erfüllt und seine Gegenwart macht uns zufrieden und froh. ICP2 257 4 Alles, was wir als Menschen hier aufnehmen und ertragen können, dürfen wir auch hier schon erleben, aber wie wenig ist das im Vergleich mit dem, was uns in der Ewigkeit erwartet! "Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen." Offenbarung 7,15-17; The Desire of Ages 331.332 (1898). ------------------------Kapitel 72: Denkgewohnheiten ICP2 261 1 Die Gedanken formen unseren Charakter -- "Wie ein Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er." Sprüche 23,7 (eng. Bibel). Die ungeschriebene Geschichte eines einzigen Tages besteht aus vielen Gedanken und alle diese Gedanken haben eine Auswirkung auf unseren Charakter. Wir müssen sehr darauf achten, was wir denken, denn ein einziger unsauberer Gedanke hinterlässt eine tiefe Spur in unserer Seele. Ein böser Gedanke lässt einen schlechten Eindruck zurück. Reine, heilige Gedanken verbessern einen Menschen, denn dadurch wird er geistlich angeregt, und seine Fähigkeit, Gutes zu tun, nimmt zu. So wie ein Regentropfen viele Regentropfen nach sich zieht und die Erde dadurch feucht wird, bereitet ein guter Gedanke den Weg für den nächsten. The Youth's Instructor, 17. Januar 1901; Messages to Young People 144. ICP2 261 2 Die Macht, die Gedanken zu lenken -- Jeder kann selbst entscheiden, auf welche Themen er seine Gedanken lenkt und wodurch sein Charakter geprägt wird. Education 127 (1903). ICP2 261 3 Ohne persönliches Bemühen geht es nicht -- Niemand außer dir selbst kann deine Gedanken beherrschen. Welchen Stand du in deinem Christenleben erreichst, hängt davon ab, in welcher Weise du deine Gedanken beherrschen lernst. Wenn du sie in eine gute Richtung lenkst, so wie Gott es von dir erwartet, kannst du dadurch eine größere Hingabe erreichen. Wenn deine Gedanken in Ordnung sind, werden deine Worte in Ordnung sein und das, was du tust, wird Freude und Ruhe in anderer Menschen Leben bringen. Brief 33, 1886; Our High Calling 112. ICP2 262 1 Gedanken kann man trainieren -- Die Gedanken muss man trainieren. Gürtet eure Lenden, damit eure Gedanken nach Gottes Plan in die rechte Richtung gelenkt werden, dann ist jeder eurer Schritte ein Schritt vorwärts und ihr verliert keine Zeit damit, irgendwelchen nutzlosen Ideen und wahllosen Plänen nachzulaufen. Wir müssen uns im Leben ein Ziel setzen und Gottes Absicht mit uns immer im Auge behalten. Jeden Tag müssen wir unsere Gedanken darin üben, dass sie wie eine Kompassnadel immer in Richtung Pol zeigen. Jeder muss sich Ziele setzen und seine Gedanken und sein ganzes Handeln darauf ausrichten. Wir müssen unsere Gedanken beherrschen und mit Zielstrebigkeit verfolgen, was wir uns vorgenommen haben. Brief 33, 1886; Our High Calling 112. ICP2 262 2 Gedankentraining -- Die Beherrschung des Lebens besteht aus vielen kleinen Dingen. Es ist wichtig, dass wir unsere Gedanken unter Kontrolle haben. Manuskript 76, 1900. ICP2 262 3 Wenn wir uns darin üben, in Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist die Gedanken zu beherrschen, gibt er uns auch die rechten Worte. Das ist echte Weisheit, die uns geistigen Frieden, Zufriedenheit und Ruhe vermittelt. Im Reichtum der Gnade Gottes werden wir Freude finden. Brief 10, 1894. ICP2 262 4 Die richtigen Gedanken kommen nicht von selbst -- Jeder von uns muss ernsthaft daran arbeiten. Gute Gedanken und reine, heilige Absichten kommen nicht von selbst. Wir müssen uns darum bemühen. The Review and Herald, 28. November 1899. ICP2 262 5 Die Gedanken Christus übergeben -- In einem Leben, das von ihr bestimmt wird, ist die Macht der Wahrheit unbegrenzt. Die Gedanken werden Christus übergeben und das Herz beherbergt einen Schatz, aus dem immer die richtigen und passenden Worte hervorgeholt werden können. Auf das, was wir reden, sollten wir besonders achten. Paulus schrieb an Timotheus: "Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt." 2.Timotheus 1,13-14; Manuskript 130, 1897. ICP2 263 1 Wir müssen unsere Gedanken beherrschen -- Junge Menschen müssen frühzeitig lernen, rechte Denkgewohnheiten zu entwickeln. Wir sollten unsere Gedanken in eine gesunde Richtung lenken und nicht zulassen, dass sie sich mit Dingen befassen, die nicht in Ordnung sind. Der Psalmist drückt es so aus: "Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser." Psalm 19,15. ICP2 263 2 Gott wirkt durch den Heiligen Geist, aber der Mensch muss zur Zusammenarbeit bereit sein. Die Gedanken müssen in Zucht gehalten werden und dürfen nicht ausbrechen, um sich mit Dingen zu befassen, die nur eine Schwächung und Beschmutzung der Seele bewirken. Die Gedanken müssen rein sein und das Herz darf sich nur mit wertvollen Dingen beschäftigen, wenn die Worte, die aus dem Mund hervorgehen, im Himmel akzeptabel und für andere Menschen hilfreich sein sollen. ICP2 263 3 Christus sagte zu den Pharisäern: "Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz." Matthäus 12,34.35; The Review and Herald, 12. Juni 1888. ICP2 263 4 Die Sünde offenbart die latent vorhandenen Gedanken -- Der Zeitpunkt der Versuchung, welcher Art sie auch sein mag, ist nicht der Zeitpunkt des Beginns dieser schweren Sünde, die sich da offenbart, sondern es zeigt sich da, was latent schon lange im Herzen des Menschen vorhanden war. Wie ein Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er. Deshalb "behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben." Sprüche 4,23; Thoughts from the Mount of Blessing 60 (1896). ICP2 264 1 Die Verpflichtung, die Gedanken zu beherrschen -- In der Bergpredigt erläuterte Christus seinen Jüngern die weitreichende Konsequenz der Gebote Gottes. Er lehrte seine Zuhörer, dass das Gesetz bereits durch böse Gedanken übertreten wird, noch bevor die üblen Wünsche in die Tat umgesetzt werden. Wir sind verpflichtet, bereits unsere Gedanken zu beherrschen und sie den Geboten Gottes unterzuordnen. Die guten Eigenschaften unseres Verstandes hat uns der Herr gegeben, damit wir sie nutzen, um über geistliche Dinge nachzudenken. Gott gibt die Voraussetzungen dafür, dass die Seele beständig Fortschritte machen kann in ihrer geistlichen Entwicklung. Er umgibt uns mit Helfern, die uns dabei unterstützen, unsere Erkenntnis zu vermehren und gute Eigenschaften zu entwickeln. The Review and Herald, 12. Juni 1888. ICP2 264 2 Die natürliche, ungeschliffene Seele handelt nach eigensüchtigen Motiven -- Die natürliche, selbstsüchtige Seele verfolgt ihre negativen Ziele und hat keine wertvollen Motive, weil sie die Ehre Gottes und das Wohlergehen anderer Menschen nicht berücksichtigt. Sie wird immer böse Gedanken verfolgen und nicht davon abzubringen sein ... Der Geist Gottes bewirkt ein neues Leben in der Seele und ordnet die Gedanken und Wünsche dem Gehorsam unter den Willen Christi unter. The Review and Herald, 12. Juni 1888; Our high Calling 113. ICP2 264 3 Der Widersacher kann nicht Gedanken lesen -- Dem Widersacher der Seele ist es nicht erlaubt, die Gedanken der Menschen zu lesen, aber er ist ein scharfer Beobachter. Er nimmt zur Kenntnis, was wir sagen und wie wir uns verhalten, und passt dann seine Versuchung so an, dass er genau das Richtige trifft bei den Menschen, die sich seiner Macht überlassen. Wenn wir uns darum bemühen, sündige Gedanken und Gefühle zu unterdrücken und ihnen keinen Raum in Wort und Tat geben, können wir Satan besiegen, weil er keine besonders auf unseren Fall zugeschnittenen Versuchungen vorbereiten kann. Aber leider öffnen bekennende Christen durch ihren Mangel an Selbstbeherrschung oft dem Widersacher der Seelen selbst die Tür! The Review and Herald, 22. März 1887; Selected Messages I, 122.123. ICP2 265 1 Viele haben Probleme durch üble Gedanken -- Es gibt viele, die wirklich Probleme haben, weil ihnen immer schlechte Gedanken in den Sinn kommen, mit denen sie nicht leicht fertig werden. Satan umgibt uns mit seinen bösen Engeln; auch wenn sie nicht unsere Gedanken lesen können, sind sie doch gute Beobachter, die genau darauf aufpassen, was wir sagen und wie wir uns verhalten. Er nutzt die beobachteten Schwächen zu seinem Vorteil und setzt mit seiner Versuchung genau da an, wo er den geringsten Widerstand zu erwarten hat. Er flüstert uns weltliche Gedanken ein und versucht uns zu bösen Dingen zu verführen, weil er darin eine Gelegenheit erkennt, die Seele an sich zu binden und ins Verderben zu stürzen. Alle selbstsüchtigen, weltlich denkenden, geizigen und habgierigen, stolzen und kritischen Menschen, die nicht bereit sind, ihre Charakterfehler aufzugeben, verführt Satan zu einem selbstsüchtigen Lebenswandel und auf einen Weg, den die Bibel verurteilt, aber er stellt ihnen diesen Weg als sehr attraktiv dar. ICP2 265 2 Für jede Art der Versuchung gibt es ein Gegenmittel. Wir werden nicht uns selbst und unserer begrenzten Kraft überlassen. Wir müssen nicht alleine gegen unsere sündige Natur ankämpfen. Jesus ist ein mächtiger Helfer, der uns niemals im Stich lässt ... Wir müssen unsere Gedanken unter Kontrolle halten und ihnen nicht erlauben abzuwandern und sich mit Dingen zu befassen, die nicht gut für uns sind. Wir sollten uns darin üben, uns mit der Heiligen Schrift zu beschäftigen und mit guten, aufbauenden Themen. Wir sollten uns Texte der Bibel oder sogar ganze Kapitel merken, damit wir sie wiederholen können, wenn Satan mit seinen Versuchungen an uns herantritt ... Wenn Satan versucht, die Gedanken auf irdische, sinnliche Dinge zu lenken, kann man ihm am besten mit "Es steht geschrieben" widerstehen. The Review and Herald, 8. April 1884. ICP2 265 3 Die einzige Sicherheit ist rechtes Denken -- Wir müssen uns immer bewusst sein, dass reine Gedanken eine aufwertende Kraft haben, böse dagegen eine zerstörerische Macht in sich tragen. Lasst uns unsere Gedanken auf heilige Dinge richten. Sie müssen rein und wahrhaftig sein, denn die einzige Sicherheit für die Seele besteht im richtigen Denken. Wir müssen jedes Mittel, das uns Gott zur Verfügung stellt, für die Beherrschung und die richtige Lenkung unserer Gedanken nutzen. Wir müssen unsere Gedanken dazu bringen, dass sie mit Gottes Gedanken übereinstimmen. Seine Wahrheit wird uns heiligen -- Körper, Seele und Geist. Brief 123, 1904. ICP2 266 1 Oberflächliche und unanständige Gedanken -- Wir müssen danach streben, unsere Gedanken in einer Verfassung zu halten, die es uns ermöglicht, das Wirken des Heiligen Geistes zu erkennen und anzunehmen. Wer jedoch seinen Gedanken erlaubt, sich mit oberflächlichen, unanständigen Dingen zu befassen, kann kein himmlisches Licht empfangen. Wir müssen in unseren Gedanken himmlische Schätze sammeln und Nahrung, die uns hilft, geistlich zu wachsen und uns vorbereitet auf den Himmel. Manuskript 51, 1912; Our High Calling 284. ICP2 266 2 Voraussetzungen zu positivem Denken gegeben -- Gott hat alle Voraussetzungen geschaffen, die uns reine, wertvolle, edle Gedanken ermöglichen. Er hat uns nicht nur versprochen, uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen, sondern auch die Voraussetzungen geschaffen, durch die Gnade unsere Gedanken ihm zuwenden und seine Heiligkeit für uns in Anspruch nehmen können. Wir dürfen erkennen, dass wir sein Eigentum sind und dass wir in unserem Wesen der Welt sein Wesen offenbaren müssen. Durch die himmlische Gnade werden wir bekleidet mit der Gerechtigkeit Christi. Es ist unser hochzeitliches Kleid, das uns berechtigt, am Hochzeitsmahl teilzunehmen. Wir werden eins mit Christus und Teilhaber an seiner göttlichen Natur. Wir werden gereinigt, verfeinert, aufgewertet und als Gottes Kinder anerkannt, als Erben Gottes, als gemeinsame Erben mit Jesus Christus. The Youth's Instructor, 28. Oktober 1897. ICP2 266 3 Haltet euch fern von Satans verführerischem Bereich (Empfehlung an eine sehr egozentrische Familie) -- Ihr solltet euch fern halten von Satans verführerischen Bereichen und nicht zulassen, dass ihr Gott untreu werdet. Durch Christus könnt und dürft ihr glücklich sein und Gewohnheiten der Selbstbeherrschung entwickeln. Ihr müsst bereits eure Gedanken dem Willen Gottes unterordnen und eure Gefühle der Vernunft und dem Glauben. Eure Vorstellungskraft wurde euch nicht gegeben, damit ihr verrückte Ideen verfolgt und eure Gedanken unkontrolliert laufen lasst, ohne sie im Geringsten zu beherrschen. ICP2 267 1 Falsche Gedanken führen zu falschen Gefühlen und durch Gedanken und Gefühle wird unser moralisches Verhalten bestimmt. Wenn ihr euch dafür entscheidet, dass es für einen Christen nicht nötig ist, seine Gedanken und Gefühle unter Kontrolle zu halten, überlasst ihr den bösen Engeln die Herrschaft und fordert sie regelrecht auf, euch zu beeinflussen. Wenn ihr euren Eindrücken nachgebt und zulasst, dass sich in euren Gedanken Zweifel, Misstrauen und Nörgelei einnisten, dann seid ihr bedauernswerte Menschen und euer Leben ist nutzlos. Testimonies for the Church V, 310 (1885). ICP2 267 2 Empfehlung an eine junge Frau bezüglich der Gefahr des Luftschlösserbauens -- Du musst deine Gedanken beherrschen lernen. Das ist keine einfache Aufgabe und es wird dir nicht gelingen, wenn du dich nicht ernsthaft darum bemühst. Aber Gott erwartet das von dir, weil es die Pflicht eines jeden normalen Menschen ist. Du bist Gott für deine Gedanken verantwortlich. Wenn du dich eitlen Phantasien hingibst und deinen Gedanken erlaubst, dass sie sich mit unsauberen Themen befassen, bist du in gewisser Hinsicht genauso schuldig geworden vor Gott, als wenn du deine Gedanken ausgeführt hättest, denn die Ursache des Verzichts ist dann nur der Mangel an Gelegenheit. ICP2 267 3 Tagträumereien und Luftschlösserbauen sind eine schlechte und äußerst gefährliche Angewohnheit. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, ist es nahezu unmöglich, diese Gewohnheit wieder abzulegen und die Gedanken wieder in eine geheiligte, reine und wertvolle Richtung zu lenken. Du wirst ein sorgfältiger Wächter deiner Augen, Ohren und all deiner Sinne werden müssen, um schlechten, eitlen Gedanken vorzubeugen, damit sie nicht mehr deine Seele beschmutzen. Das kann nur durch die Kraft der Gnade geschehen, denn du bist in dieser Hinsicht schwach. Testimonies for the Church II, 561 (1870). ICP2 268 1 Schlechtes durch Gutes verdrängen -- Eltern können wählen. Wenn sie wollen, kann der Geist ihrer Kinder mit reinen und heiligen Gedanken und Gefühlen gefüllt werden, aber dazu muss ihr Geschmack mit der größten Sorgfalt geschult werden. Sie müssen ihre Kinder so früh wie möglich an die Heilige Schrift heranführen und ihnen gute Gewohnheiten beibringen ... Das Böse kann man durch nichts anderes ausmerzen als durch eine reine, gesunde Nahrung für die Gedanken. The Review and Herald, 9. November 1886; Our High Calling 202. ICP2 268 2 Negatives Denken vermeiden -- Wir gehören nicht uns selbst, denn wir wurden zu einem hohen Preis erworben. Jeder bekennende Christ hat die Pflicht, seine Gedanken zu beherrschen und sich darum zu bemühen, fröhlich und glücklich zu sein. Mag seine Traurigkeit eine noch so bittere Ursache haben, er sollte danach streben, in Gott Ruhe und Frieden zu finden. Die Ruhe, die wir in Christus finden, der Frieden, den er uns gibt, hat einen wunderbaren heilenden und beruhigenden Einfluss auf die belastete Seele. Wenn ihre Aussichten noch so dunkel erscheinen, sollte sie doch auf das Gute hoffen. Durch einen verzagten Geist kann man nichts gewinnen, nur eine Menge verlieren. Wenn man fröhlich ist und sich ruhig in die Situation fügt und dabei friedevoll ist, kann man anderen helfen und sie gesund und glücklich machen, und davon profitiert man selbst am meisten. Traurigkeit und das Reden über negative Dinge fördern nur die negative Seite einer Sache, und das wiederum hat eine negative Rückwirkung. Gott möchte, dass wir diese Dinge vergessen können und nicht nach unten blicken, sondern immer nur nach oben -- nach oben! Brief 1, 1883. ICP2 268 3 Die Gefahr, sich zu sehr mit irdischen Dingen zu befassen -- Wenn eure Gedanken, Pläne und Absichten sich nur darauf konzentrieren, hier auf Erden Reichtum anzuhäufen, werden eure Interessen und eure Sorgen nur auf weltliche Dinge gerichtet sein. Himmlische Dinge verlieren ihre Anziehungskraft ... und euer Herz wird da sein wo euer Schatz ist ... Ihr werdet keine Zeit mehr für Bibelstudium und Gebet haben und den Schlingen Satans könnt ihr nicht entkommen. The Review and Herald, 1. September 1910; Our High Calling 200. ICP2 269 1 Eine Veränderung des Denkmodells -- Wenn sich die Gedanken lange Zeit nur mit irdischen Dingen befasst haben, ist es schwierig dieses Denkmodell zu verändern. Das, was die Augen sehen und die Ohren hören, zieht immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich und hält unsere Interessen fest. Wenn wir aber einmal die heilige Stadt betreten und Jesus in seiner Herrlichkeit sehen möchten, müssen wir ihn kennen und mit den Augen des Glaubens hier bereits gesehen haben. Die Worte und das Wesen Christi sollten oft der Gegenstand unserer Gedanken und unserer Gespräche sein, und jeden Tag sollten wir eine besondere Zeit darauf verwenden, um im Gebet über diese heiligen Dinge nachzudenken. The Review and Herald, 3. Mai 1881; The Sanctified Life 91.92. ICP2 269 2 Eine höhere Art des Denkens -- Seit der Mensch gegen Gott revoltiert hat, ist sein beständiges Bestreben, glücklich zu werden, indem er tut, wie es ihm selbst gefällt. Aber immer wenn er in seinem Denken auf etwas anderes als Gott setzt, erlebt er eine Enttäuschung. Ihr müsst euch höhere Denkziele setzen, höhere Studienziele und insgesamt höhere Lebensziele, als ihr das in der Vergangenheit getan habt. Die Unordnung und Unvollkommenheit menschlicher Worte und des menschlichen Charakters können einzig und allein durch Jesus Christus ausgeglichen werden. Deshalb sollte er das Ziel unserer Überlegungen und das Thema unserer Gespräche sein. Ihr bedürft insgesamt einer höheren Art des Denkens und des Handelns, wenn ihr die Großartigkeit des Erlösungsplanes begreifen wollt. Manuskript 13, 1897. ICP2 269 3 Das Gesetz von Gedanken und Gefühlen -- Es ist ein Naturgesetz, dass unsere Gedanken und Gefühle stärker werden, wenn wir sie äußern. Worte drücken Gedanken aus, aber umgekehrt entstehen durch ausgesprochene Worte auch neue Gedanken. The Ministry of Healing 251.252 (1905). ICP2 270 1 Die Vervollkommnung des Charakters -- Ein christliches Leben offenbart sich in christlichen Gedanken, christlichen Worten und christlichem Verhalten. In Christus finden wir eine göttliche Vollkommenheit des Charakters. Brief 13, 1897; Our High Calling 184. ICP2 270 2 Eine neue Gabe der Kraft -- Wer Leib, Seele und Geist Gott übergibt und durch den Gehorsam seine Gedanken reinigt, wird beständig neue körperliche und geistige Kraft von Gott erhalten. Es wird ein großes Verlangen nach Gott entstehen und es wird ernsthaft darum gebetet, dass man die Aufgabe und das Werk des Heiligen Geistes richtig verstehen lernt. Wir können den Heiligen Geist nicht benutzen, sondern der Heilige Geist benutzt uns und bildet jede Eigenschaft und alle Kräfte in uns aus. Testimonies on Sabbath School Work 106; Counsels on Sabbath School Work 40. ------------------------Kapitel 73: Richtiges Denken* ICP2 271 1 Die Macht der Gedanken, eine Gabe Gottes -- Unser Verstand ist ein Vermächtnis Gottes. Wir müssen ihn fördern und so vernünftig damit umgehen, dass er beständig zunimmt. Wir alle müssen die Gaben, die uns anvertraut wurden, so einsetzen, dass sie so viel Gutes wie möglich bewirken. Unser Verstand muss so geschult werden, dass es sich auch in positiver Weise auf unsere Seele auswirkt und alle unsere guten Eigenschaften dadurch entwickelt werden. Mit weniger dürfen wir uns nicht zufrieden geben, sondern müssen alle unsere Fähigkeiten weiterbilden und auf jedem dieser Gebiete gute Arbeit leisten. Brief 106, 1901. ICP2 271 2 Den Verstand schulen -- Unser Verstand ist unser wertvollster Besitz. Wir müssen ihn üben durch Studieren, Nachdenken und indem wir in der Schule Christi lernen. Er ist der beste Lehrer, den es in dieser Welt gibt. Der Mitarbeiter im Werk Gottes muss wachsen. Er muss einen Charakter entwickeln, der ihn für seine Aufgabe brauchbar macht. Er muss lernen, Härte zu ertragen und im Werk Gottes klug zu planen und die Pläne vernünftig auszuführen. Er muss ein Mensch sein, der einen klaren Verstand besitzt und eine anständige Sprache spricht, jemand, der sich von allem fern hält, was auch nur den Anschein des Bösen hat, und er darf niemand eine Angriffsfläche bieten durch ein unvernünftiges Verhalten. Er muss ein aufrichtiges Herz haben und darf keine arglistigen Reden führen. The Review and Herald, 6. Januar 1885. ICP2 272 1 Er (Christus) starb für mich, damit ich gesegnet werde und seine Freude in mir bleibt. Deshalb habe ich meinen Geist auf diese Gedanken ausgerichtet. Ich schule meinen Verstand dahingehend und übe ihn darin. Ich lehre meine Zunge und meine Gedanken. Alles, was ich bin, richte ich darauf aus, damit ich fest gegründet bin in Jesus Christus. Manuskript 36, 1891. ICP2 272 2 Alle Verstandeseigenschaften zeigen, dass Gott sie uns gegeben hat, damit wir sie nutzen und nicht, damit wir sie brach liegen lassen. Testimonies for the Church IV, 411 (1888). ICP2 272 3 Rechtschaffenes Denken ist die einzige Sicherheit -- Die einzige Sicherheit für die Seele ist rechtschaffenes Denken. Wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er. Die Kraft der Selbstbeherrschung nimmt zu, wenn wir sie üben. Das, was uns zunächst schwierig erscheint, wird durch ständige Wiederholung immer leichter, bis uns dann das rechte Denken und Handeln zur guten Gewohnheit wird. Wenn wir es wollen, können wir uns von allem lösen, was billig und für einen Christen unwürdig ist und ein hohes Niveau erreichen, von den Menschen geachtet und von Gott geliebt werden. The Ministry of Healing 491 (1905). ICP2 272 4 Auf Christus ausgerichtetes Denken -- Euer letzter Gedanke am Abend und der erste Gedanke am Morgen sollte auf Christus ausgerichtet sein, denn in ihm ist eure Hoffnung auf das ewige Leben verankert. Brief 19, 1895; Our High Calling 116. ICP2 272 5 Positives Denken entwickeln -- Die positive Haltung und die Kraft und Stärke, die im Wesen Christi sichtbar wurden, sollten auch wir in uns entwickeln durch die gleiche "Lehrmethode", die er ertragen musste. So haben wir auch Teil an der Gnade, die ihm zuteil wurde. The Desire of Ages 73 (1898). ICP2 273 1 Der Einsatz ist abhängig vom Ziel -- Unsere Gedanken müssen auf Gott ausgerichtet sein. Wir müssen uns aufrichtig darum bemühen, die negativen Neigungen unseres natürlichen Herzens zu überwinden. Unser Einsatz, unsere Selbstverleugnung und unsere Ausdauer müssen sich an dem unendlichen Wert unseres Zieles orientieren. Nur wenn wir überwinden wie Christus überwand, werden wir die Krone des Lebens erhalten. The Ministry of Healing 455 (1905). ICP2 273 2 Selbst denken -- Wenn du zulässt, dass andere für dich denken, wird deine Kraft eingeschränkt und deine Möglichkeiten sind begrenzt. Viele haben einen begrenzten Verstand, weil sie sich nur mit alltäglichen Dingen befassen. Ihr müsst euch mit Denkproblemen auseinander setzen, die euch fordern und euren Verstand in Bewegung halten. The Review and Herald, 16. April 1889. ICP2 273 3 In der Schule Christi lernt man Herzensbildung -- Eine wirkliche Verfeinerung des Denkens und gutes Benehmen lernt man besser in der Schule des göttlichen Lehrers als durch die Beachtung von gesellschaftlichen Regeln. Wenn seine Liebe das Herz durchdringt, wird der Charakter nach seinem Vorbild geformt und diese Ähnlichkeit mit ihm macht einen wirklich feinen Menschen aus uns. Diese Ausbildung verleiht eine Würde, die ihren Ursprung im Himmel hat, und vermittelt ein gutes Gefühl für richtiges Benehmen. Man erwirbt dadurch ein liebenswürdiges Wesen und gute Manieren, die man durch die oberflächliche Politur der feinen Gesellschaft niemals erreichen kann. Education 241 (1903). ICP2 273 4 Geistige Disziplin ist von Vorteil -- Die Fähigkeit, die Gedanken auf die Arbeit zu konzentrieren, die gerade anfällt, ist ein großer Segen. Gottesfürchtige Jugendliche sollten danach streben, ihre Pflichten zu erfüllen und ihre Gedanken darauf zu konzentrieren, um ihr Bestes zu tun. Sie sollten sich bewusst machen, worin ihre augenblickliche Pflicht besteht, und ihren Gedanken nicht erlauben abzuwandern, sondern diese eine Aufgabe ordentlich erfüllen. ICP2 274 1 Diese Art geistiger Disziplin ist sehr hilfreich und ein Vorteil für das ganze Leben. Wer gelernt hat, alles mit Bedacht zu erledigen, sei es scheinbar eine noch so geringfügige Aufgabe, kann in dieser Welt einen sinnvollen Arbeitsbeitrag leisten. The Youth's Instructor, 20. August 1903; Messages to Young People 149. ICP2 274 2 Einander mitteilen -- Manche haben in ihrem Kopf eher einen Antiquitätenladen als irgendetwas anderes. Sie schnappen irgendwelche, die Wahrheit betreffenden Ideen auf und sammeln sie, sind aber nicht in der Lage sie zu ordnen und dann in sinnvoller Weise wiederzugeben. Diese Gedanken machen jedoch nur einen Sinn, wenn sie in eine richtige Beziehung zueinander gebracht werden. Sie müssen zusammengefügt werden wie die Glieder einer Kette. Wenn ein Prediger seinen Zuhörern einen Wust von Gedanken vorsetzt und es ihnen überlässt, sie zu sortieren, dann ist seine Arbeit umsonst, denn nur wenige machen sich die Mühe, diese Gedanken zu ordnen. The Review and Herald, 6. April 1886; Evangelism 648.649 (1946). ICP2 274 3 Weshalb der Verstand kein hohes Niveau erreicht -- Wenn der Verstand eines Menschen auf einem niedrigen Niveau stehen bleibt, liegt das im Allgemeinen daran, dass er sich nur mit alltäglichen Dingen befasst und seine Gedanken nicht auf die wunderbare, wertvolle Wahrheit richtet, die Ewigkeitswert besitzt. Diese Literaturgesellschaften und Bildungseinrichtungen üben fast immer einen völlig anderen Einfluss aus, als sie vorgeben. Sie fügen der Jugend eher Schaden zu, doch das müsste nicht so sein. Weil sie jedoch von ungläubigen Menschen geführt werden, deren Interesse vorwiegend darin besteht, sich selbst herauszustreichen, sind ihre Herzen nicht im Einklang mit dem Willen Jesu Christi. Sie zählen zu den Feinden des Herrn und haben keinerlei Interesse daran, ihre Mitglieder geistlich zu stärken. Sie benutzen billiges, anspruchloses Material, das nur Unterhaltungszwecken dient. Manuskript 41, 1900. ICP2 274 4 Sich gedanklich mit wichtigen Dingen befassen -- Solange wir wach sind, ist unser Verstand ständig in Bewegung. Wenn er sich nur mit unwichtigen Dingen befasst, wird er mit der Zeit beschränkt und geschwächt. Man hat dann vielleicht hin und wieder einen Geistesblitz, aber der Verstand ist nicht mehr diszipliniert genug, um sich konzentriert mit einer Sache auseinander zu setzen. Es gibt jedoch Themen, die man sich ernsthaft erarbeiten muss ... Wenn wir uns mit diesen Themen beschäftigen, wird unser Geist gestärkt, und das ist von Vorteil für die Entwicklung unseres Charakters. The Review and Herald, 10. Juni 1884. ICP2 275 1 Gedanken, die sich der Seele unauslöschlich einprägen -- Haltet euch fern von allem Bösen! Die alltäglichen Sünden, die uns oft so unwesentlich erscheinen, beeinträchtigen unser moralisches Empfinden und verwischen in uns das Wirken des Geistes Gottes. Die Dinge, mit denen wir uns gedanklich auseinander setzen, hinterlassen einen Eindruck in unserer Seele, und billige Unterhaltung wirkt sich negativ auf unseren Geist aus. Alle unrechten Taten haben eine Rückwirkung auf den Täter. Natürlich kann und möchte Gott allen reuigen Sündern vergeben, aber die Narben auf der Seele bleiben erhalten. Die Unbefangenheit der Seele, die durch eine positive Glaubenshaltung gegeben ist, geht verloren. Wir sollten nach einem Glauben streben, der durch die Liebe Gottes das Herz reinigt, damit wir in unserem Wesen der Welt Christus nahe bringen können. The Review and Herald, 8. Dezember 1891; Fundamentals of Christian Education 195. ICP2 275 2 Alle Fähigkeiten einsetzen (Empfehlung an eine junge Frau) -- Wir können seelisch nicht lebendig bleiben, wenn wir uns nicht dem Willen Gottes unterordnen. Wir müssen alle Kraft darauf ausrichten, den Willen Gottes zu tun. Wenn wir unsere Gedanken auf Gott richten, werden sie gelenkt von der Kraft Gottes. Und deshalb, liebes Kind, lebe von den Worten, die von den Lippen Jesu kommen! Möge der Herr dich führen und leiten und segnen. Gehe in dem festen Glauben voran, dass du das, worum du im Glauben bittest, auch erhalten wirst. Brief 339, 1905. ICP2 276 1 Die Seele mit einer reinen Atmosphäre umgeben -- Niemand darf dreist und aufdringlich sein, sondern wir alle müssen still unseren Glauben ausleben und auf die Ehre Gottes bedacht sein ... Dann können wir ein Licht für die Welt sein, ohne Lärm und viel Aufhebens. Keiner muss versagen, denn es ist immer einer mit uns, der uns mit Rat und Tat zur Seite steht und darauf achtet, dass sein Wille verwirklicht wird. Er arbeitet durch seine Boten; sichtbare und unsichtbare, menschliche und göttliche. Sein Werk ist eine großartige Sache, die zur Ehre Gottes vorangetrieben werden kann, wenn alle, die damit in Verbindung stehen, nach dem Bekenntnis ihres Glaubens leben. Die Reinheit der Gedanken ist ein unverzichtbares Gut, wenn man andere Menschen beeinflussen möchte. Die Seele muss von einer reinen, heiligen Atmosphäre umgeben sein, einer Atmosphäre, die das geistliche Leben aller anregt, die von ihr berührt werden. Brief 74, 1896; Sons and Daughters of God 316. ICP2 276 2 Christus verändert die Gedanken -- Christus kam, um die Richtung der Gedanken und Neigungen der Menschen zu verändern. Testimonies for the Church I, 196 (1859). ICP2 276 3 Wie sich eine Blume der Sonne zuwendet -- Unsere Seele muss sich nach oben ausrichten, damit uns Gott einen Atemzug der Atmosphäre, die im Himmel herrscht, vermitteln kann. Wir können uns so nahe an Gott halten, dass wir uns in einem Augenblick der Prüfung so selbstverständlich ihm zuwenden wie eine Blume der Sonne. Steps to Christ 99.100 (1892). ICP2 276 4 Die Veränderung beginnt in den Gedanken -- "Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben ..." (Hesekiel 36,26) bedeutet, dass sich unsere Denkweise ändert. Diese Veränderung des Herzens wird immer begleitet von einem klaren Verständnis der Wahrheit und einem christlichen Lebenswandel. Wie klar wir die Wahrheit verstehen, hängt von unserem Verständnis des Wortes Gottes ab. Counsels to Parents, Teachers, and Students 452 (1913). ICP2 277 1 Die umwandelnde Gnade Gottes muss unsere Denkweise verändern. Wir können weiterhin negativ denken und unsere Gedanken mit fragwürdigen Dingen beschäftigen, aber was haben wir davon? Unsere Glaubenserfahrung hängt davon ab, worauf wir unsere Gedanken richten. Wenn wir auf Jesus blicken, werden wir umgewandelt und ihm ähnlich. Ein Diener des lebendigen Gottes hat ein Ziel: Seine Augen werden geheiligt, seine Ohren werden geheiligt und wer seine Augen und Ohren gegen das Böse verschließt, wird sich verändern. Manuskript 17, 1894. ------------------------Kapitel 74: Zweifel ICP2 278 1 Geheimnisse, die wir nicht ergründen können -- Das Wort Gottes birgt wie das Wesen seines Autors Geheimnisse, die wir Menschen nicht ergründen können. Die Entstehung der Sünde, die Menschwerdung Christi, die Auferstehung und viele andere Themen, mit denen uns sie Bibel konfrontiert, sind Geheimnisse, die wir mit unserem begrenzten Verstand nicht völlig erklären oder vollkommen verstehen können. Aber wir haben keinen Grund, das Wort Gottes anzuzweifeln, nur weil wir die Geheimnisse der Vorsehung Gottes nicht begreifen. ICP2 278 2 In der natürlichen Welt sind wir beständig von Vorgängen umgeben, die wir noch nicht verstehen. Die einfachste Lebensform ist ein Geheimnis, das die größten Wissenschaftler nicht erklären können. Überall stoßen wir auf Wunder, die sich unserem Verständnis entziehen. Ist es dann so erstaunlich, dass wir auch im geistlichen Bereich auf Geheimnisse stoßen, die wir nicht erklären können? Das Problem liegt ausschließlich in der Schwachheit und Eingeschränktheit des menschlichen Verstandes. In der Heiligen Schrift hat uns Gott genügend Beweise dafür gegeben, dass sie göttlicher Herkunft ist, und es steht uns nicht zu, zu zweifeln, nur weil wir nicht alle Geheimnisse seiner Vorsehung begreifen. Steps to Christ 106.107 (1892). ICP2 278 3 Die Möglichkeit des Zweifels ist gegeben -- Gott gibt uns ausreichend Beweise, die Glauben ermöglichen, aber er räumt uns nicht grundsätzlich alle Ausreden für den Unglauben aus dem Weg. Alle, die nach Haken suchen, an denen sie ihre Zweifel aufhängen können, werden sie finden. Und wer sich weigert, dem Wort Gottes zu gehorchen, bevor alle Zweifel ausgeräumt sind, wird niemals zum Licht des Glaubens finden. ICP2 279 1 Misstrauen in Gott ist das natürliche Ergebnis eines unbekehrten Herzens, das in Feindschaft mit ihm lebt. Der Glaube wird durch den Heiligen Geist bewirkt und kann nur wachsen, wenn er zugelassen wird. Niemand kann einen starken Glauben entwickeln, ohne sich wirklich darum zu bemühen. Der Unglaube wird größer, wenn man sich darauf einlässt. Wenn sich ein Mensch erlaubt, sich hauptsächlich mit kritischen Fragen auseinander zu setzen, anstatt mit den Beweisen, die Gott gegeben hat, um seinen Glauben zu stärken, wird er seine Zweifel mehr und mehr bestätigt finden. The Great Controversy 527 (1911). ICP2 279 2 Die Auswirkung von Beweisen -- Wer zweifeln möchte, wird dafür ausreichend Gründe finden. Gott hat nicht die Absicht, alle Möglichkeiten des Unglaubens zu beseitigen. Er gibt uns Beweise, mit denen wir uns sorgfältig auseinander setzen müssen, mit einem demütigen und belehrbaren Geist, und dann kann jeder für sich entscheiden. Gott gibt einem forschenden Geist ausreichend Beweise für den Glauben, aber wenn ein Mensch nicht glauben will, weil es einige Dinge gibt, die er mit seinem beschränkten Verstand nicht begreifen kann, wird er der kalten, lieblosen Atmosphäre des Unglaubens überlassen und mit seinen Glaubenszweifeln Schiffbruch erleiden. Testimonies for the Church V, 675.676 (1889). ICP2 279 3 Verlasse dich nicht auf Gefühle (Empfehlung an einen Zweifler) -- Der große Plan der Barmherzigkeit Gottes sieht seit dem Anfang der Zeit vor, dass jede sich in Bedrängnis befindende Seele auf die Liebe Gottes vertraut. Wenn Zweifel deine Seele aufwühlen, besteht deine ewige Rettung im Vertrauen auf den lebendigen Gott, nicht auf deine Gefühle. Er bittet dich darum, dein Vertrauen auf ihn zu richten und ihn anzunehmen als deinen Erlöser, der dir treu zur Seite steht, dich liebt und dir alle deine Fehler und Sünden vergibt. Brief 299, 1904. ICP2 280 1 Kein Gedanke des Zweifels sollte das Tageslicht erblicken -- Achtet so sorgfältig darauf wie Abraham, damit keine Raben oder andere Raubvögel euer Opfer angreifen. Kein Gedanke des Zweifels darf das Tageslicht erblicken und laut geäußert werden. Das Licht wird immer verdrängt, wenn man sich mit den Mächten der Finsternis einlässt. Das Leben unseres auferstandenen Herrn sollte sich in unserem täglichen Leben widerspiegeln. Brief 7, 1892; Selected Messages II, 243. ICP2 280 2 Chronische Zweifler nehmen sich selbst zu wichtig -- Es ist ein großer Nachteil, wenn man zum chronischen Zweifler wird, weil man die eigenen Gedanken und sich selbst zu wichtig nimmt. Wenn man so sehr auf sich selbst und die eigenen Gedanken konzentriert ist, kann man Christus nicht ähnlicher werden. Unser Ich ist nicht unser Erlöser, denn wir selbst verfügen über keine erlösende Kraft. Es ist ein sehr löchriges Boot, mit dem man da in See sticht. Ganz sicher wird man damit untergehen. Jesus dagegen ist der Kapitän des Rettungsbootes und hat noch nie einen Passagier verloren. ICP2 280 3 Ihr entmutigten Zweifler, wie könnt ihr erwarten, dass eure Herzen erfüllt sind mit der Liebe Christi? Wie könnt ihr erwarten, dass seine Freude in euch ist und ihr in ihm, während ihr euch mit euch selbst und eurem unvollkommenen Charakter beschäftigt? Brief 11, 1897. ICP2 280 4 Glaube gegen Unglauben -- Wir können uns nicht vorstellen, wie viel wir durch Unglauben verlieren. Ohne Glauben nehmen wir an einem verlorenen Kampf teil. Wir haben einen Heiland, der jede Lebenslage versteht. Er kennt unsere Entmutigungen und weiß genau, was wir benötigen. Was wir brauchen, ist ein starker Glaube an ihn, ein Glaube, der durch die Liebe wirksam ist und unsere Seele reinigt. Manuskript 41, 1908. ICP2 281 1 Der Glaube wächst durch die Auseinandersetzung mit dem Zweifel und unsere guten Eigenschaften werden gestärkt durch den Widerstand gegen die Versuchung. The Youth's Instructor, 1. April 1873, p. 3. ICP2 281 2 Bewahrt euren Glauben -- Wir werden nicht zum Unglauben ermutigt. Der Herr stellt seine Macht und seine Gnade immer wieder unter Beweis. Das sollte uns ausreichen, um zu wissen, dass es sich lohnt, unter allen Umständen den Glauben zu bewahren. Wir sollen vom Glauben reden und im Glauben handeln. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Herz und unsere Hände geschwächt werden durch Zweifler, die versuchen in unsere Herzen den Samen des Zweifels und des Misstrauens zu säen. Brief 97, 1898; The S.D.A. Bible Commentary VII, 928. ICP2 281 3 Zweifel sind eine Nervenbelastung -- Das Bewusstsein, von Gott angenommen zu sein, fördert die Gesundheit. Es stärkt die Seele gegen Zweifel, Unsicherheit und große Traurigkeit, wodurch oft die Lebenskraft geschwächt wird und schwere nervliche Krankheiten ausgelöst werden. Der Herr hat uns sein Wort gegeben, dass er auf die Gerechten achtet und seine Ohren offen sind für ihre Gebete, während er gegen alle ist, die Unrecht tun. Wir bereiten uns selbst große Schwierigkeiten in dieser Welt, wenn wir einen Weg einschlagen, auf dem Gott nicht mit uns gehen kann. The Review and Herald, 16. Oktober 1883; The S.D.A. Bible Commentary III, 1146. ICP2 281 4 Kein Misstrauen zulassen -- Wir dürfen in unseren Gedanken kein Misstrauen oder Zweifel zulassen. Keine Vermutungen über die Größe Gottes dürfen unseren Glauben in Frage stellen. Möge uns Gott helfen, demütig zu sein und den unteren Weg zu gehen! Christus legte seinen königlichen Mantel und seine Krone ab, um Mensch zu werden und zu zeigen, dass man als Mensch ein vollkommenes Leben führen kann. Angetan mit dem Kleid der Gnade, führte er in dieser Welt ein vollkommenes Leben, um uns einen Beweis seiner Liebe zu geben. Das sollte uns den Unglauben an ihn unmöglich machen. Von seiner hohen Position im Himmel beugte er sich nieder und nahm die menschliche Natur an; sein Leben ist ein Vorbild für uns. Er hat uns gezeigt, wie wir leben können. Keine Vermutungen über die Größe Gottes sollten unseren Glauben an seine Liebe in Frage stellen, denn Christus wurde ein Leidender und lernte, was Trauer bedeutet. Wenn wir ihm unser menschliches Herz übergeben, wird es wie eine heilige Harfe, auf der heilige Musik gespielt wird. Brief 365, 1904; Selected Messages II, 254. ICP2 282 1 Keine Entschuldigung für entmutigendes Gerede -- "Er hat uns erlöst von der Macht der Finsternis ..." Kolosser 1,13. Wenn das zutrifft, kann es dann einen Grund geben für entmutigendes Gerede, Unglauben und Zweifel? Dürfen wir uns in Dunkelheit hüllen wie in einen Mantel? Im Gegenteil, wir müssen die Schatten der Zweifel von uns weisen, denn sie sind satanischen Ursprungs! Er ist der Urheber von Zweifel und Entmutigung. Er versucht seine höllischen Schatten auf unseren Weg zu werfen. Durch unseren Glauben müssen wir die dunkle Wolke des Unglaubens und des Zweifels durchdringen und uns am Arm Christi festhalten. Manuskript 102, 1901. ICP2 282 2 Wie Ellen White gegen die Schatten des Zweifels ankämpfte -- Wenn Satan seine höllischen Schatten des Zweifels auf meinen Weg wirft, sehe ich sie nicht an und spreche nicht darüber. Ich verherrliche Satan nicht dadurch, dass ich über ihn und seine Macht rede und darüber, wie schwer ich es dadurch habe. Nein, sondern ich greife einfach durch den Schatten hindurch und halte mich fest an Jesus Christus. "Wenn aber Christus, euer Leben, offenbar wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit". Kolosser 3,4. Redet im Glauben. Jeder Zweifel, den ihr äußert, ist ein Samen, der in irgendeinem Herzen Wurzeln schlagen wird. Wir dürfen nicht ein Wort des Zweifels äußern und dadurch den Teufel loben für seine wunderbare Kraft, uns unter seiner Herrschaft zu halten. Nein, Christus hat mich teuer erworben und mich erlöst, Satan hat keine Macht mehr über mich. Manuskript 16, 1894. ICP2 282 3 Falsche Gedanken bezüglich Gott -- Satan frohlockt, wenn es ihm gelingt, die Kinder Gottes zu entmutigen und zum Unglauben zu verführen. Er findet es wunderbar, wenn wir Gott misstrauen und seinen Willen und seine Macht, uns zu erlösen, in Frage stellen. Es ist ganz in seinem Sinn, wenn wir das Gefühl haben, dass Gott nichts Gutes für uns bereit hält, sondern uns mit seiner Vorsehung Böses will. ICP2 283 1 Es ist Satans Absicht, uns den Herrn als einen Gott ohne Mitleid und ohne Mitgefühl darzustellen. Er verzerrt die Wahrheit über Gott. Er vermittelt uns eine falsche Vorstellung über ihn. Statt dass wir uns von der Wahrheit über unseren himmlischen Vater leiten lassen, verfallen wir nur allzu oft den Missdeutungen Satans und entehren Gott durch unser Misstrauen und unsere Auflehnung gegen ihn. ICP2 283 2 Satan ist immer bemüht, ein Leben im Glauben als ein freudloses Dasein darzustellen. Er möchte, dass es uns als notvoll und schwierig erscheint, und wenn der Christ in seinem Leben diese Sicht des Glaubens erkennen lässt, wird er durch seinen Unglauben zum Helfer Satans und bestätigt seine Falschheit. Steps to Christ 116 (1892). ICP2 283 3 Verschließt die Tür eures Herzens gegen Zweifel -- Wenn der Teufel mit seinen Zweifeln und Unglauben an euch herantritt, verschließt die Tür eures Herzens. Schließt eure Augen, damit ihr die höllischen Schatten nicht seht. Richtet euren Blick nach oben auf ewige Werte, daraus könnt ihr Kraft schöpfen für jede Stunde. Die Erprobung eures Glaubens ist mehr wert als Gold ... Sie bereitet euch auf den Kampf des Herrn vor. "Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel." Epheser 6,24. ICP2 283 4 Satan behauptet, die Welt sei sein Eigentum. Er behauptet auch, wir seien sein Eigentum. Sollten wir ihm denn geben, was er beansprucht? Nein, ich gehöre einem anderen. Ich wurde zu einem hohen Preis erworben und es ist nun meine Aufgabe, Gott an meinem Leib und in meinem Geist zu verherrlichen. Ich habe gar keine Zeit, Unglauben zu äußern. Ich muss über meinen Glauben sprechen. Ich muss meinen Glauben stärken dadurch, dass ich ihn ausübe. Und wenn mein Glaube zunimmt, weil ich auf die Verheißungen Gottes vertraue, werde ich immer mehr davon begreifen. ICP2 284 1 Wunderbarer Jesus! Ich liebe ihn, weil er für mich Trost, Hoffnung, Gelegenheit und Quelle des Lebens ist. Das ist so für mich und ebenso für dich! Ich wünsche mir, dass ihr euch als sein Eigentum begreift und ihr eure Gesichter auf den Berg Zion richtet. Glaubt fest daran, dass dort für euch ein Schatz verborgen ist, den ihr heben könnt. Manuskript 17, 1894. ICP2 284 2 Ein Wort des Zweifels ebnet den Weg für das nächste -- Ein Wort des Zweifels, ein Ausdruck negativen Denkens ziehen weitere nach sich. Es ist eine Aussaat, die eine Ernte vorbereitet, die kaum jemand einfahren möchte. Brief 117, 1896. ICP2 284 3 Die Samen des Zweifels liegen im Boden -- Wer Schwierigkeiten mit dem Zweifel hat und Probleme, die er nicht lösen kann, sollte andere schwache Seelen nicht damit behelligen. Manche deuten ihre Zweifel an oder reden über ihren Unglauben und gehen darüber hinweg, ohne sich bewusst zu sein, was sie damit anrichten. In manchen Fällen trägt der Same des Unglaubens sehr schnell Früchte, während er in anderen lange Zeit im Boden verborgen bleibt, bis der Mensch eines Tages eine falsche Richtung einschlägt, dem Feind Raum gibt, so das Licht Gottes verliert und unter die mächtige Versuchung Satans fällt. Dann beginnen die Samen des Unglaubens, die vor langer Zeit ausgesät wurden, zu keimen. Satan nährt sie und bald tragen sie Frucht. ICP2 284 4 Alles, was von Predigern geäußert wird, die eigentlich im Licht stehen sollten, hat einen mächtigen Einfluss. Und wenn sie nicht ganz klar die Seite Gottes vertreten, benutzt sie Satan als Vermittler, durch die er seine feurigen Pfeile auf die abschießt, die sich nicht wehren können gegen das, was ihr Prediger vertritt. Testimonies for the Church I, 378 (1863). ICP2 284 5 Unsere Pflicht zu glauben -- Glaubt daran, dass Gott seine Verheißungen erfüllt und man sich auf sein Wort verlassen kann. Es ist genauso eure Pflicht, daran zu glauben, dass Gott seine Verheißungen erfüllt und eure Sünden vergibt, wie es eure Pflicht ist, eure Sünden zu bekennen. Ihr müsst auf Gott vertrauen und fest daran glauben, dass er hält, was er verspricht -- dass er euch alle Übertretungen vergibt. ICP2 285 1 Wie können wir sicher sein, dass der Herr wahrhaftig unser verzeihender Heiland ist und den Segen unter Beweis stellen, der von ihm ausgeht, und seine große Gnade und Liebe, die er dem widerspenstigen Herzen versprochen hat, wenn wir nicht ausdrücklich an sein Wort glauben? Es ist bedauerlich, aber sehr viele sind traurig, sündigen und bereuen, aber immer unter der dunklen Wolke der Verdammnis. Sie glauben nicht an das Wort des Herrn. Sie können nicht daran glauben, dass er genau das tun wird, was er gesagt hat. Brief 10, 1893. ICP2 285 2 Eine Ursache des Zweifels -- die Liebe zur Sünde -- Wie man es auch zu verschleiern versucht, in den meisten Fällen sind die Ursache des Zweifels und eines skeptischen Verhaltens gegenüber dem Glauben die Liebe zur Sünde. Die Lehren und Einschränkungen des Wortes Gottes sind dem stolzen, die Sünde liebenden Herzen nicht angenehm, und wer nicht willig ist, diesen Anforderungen zu gehorchen, ist schnell bereit, ihre Autorität anzuzweifeln. Um Wahrheit zu erkennen, müssen wir den ernsthaften Wunsch dazu und ein zum Gehorsam williges Herz haben. Alle, die unter solchen Voraussetzungen die Bibel studieren, werden darin ausreichend Beweise finden, dass sie Gottes Wort ist, ihre Wahrheit begreifen und verstehen und dadurch Erlösung erlangen. Steps to Christ 111 (1892). ICP2 285 3 Ein Mangel an Behutsamkeit kann zu Zweifel führen -- Menschen, die ein umsichtiges, vernünftiges Leben führen, neigen zu Zweifel und Unglauben. Sie haben das schmerzhafte Bewusstsein, dass ihr Leben der Prüfung durch den Heiligen Geist nicht standhalten werde. Gottes Wort erreicht sie nicht und auch das Zeugnis des Geistes bewirkt nicht, dass sie einen Zugang zum Wort Gottes finden. Statt in ihrem eigenen Herzen zu beginnen und zu versuchen, ein Leben in Übereinstimmung mit den reinen Grundsätzen des Evangeliums zu führen, kritisieren sie die Möglichkeiten, die Gott ausgewählt hat, um seine Gemeinde auf den Tag des Herrn vorzubereiten. Manuskript 1, 1883; Selected Messages I, 45. ICP2 286 1 Zweifelhafte Gedanken werden als Tatsachen hingestellt -- Die üblichen Methoden, die Jugend zu unterrichten, reichen nicht aus, um ihr eine wirklich sinnvolle Bildung zu vermitteln. In den Schulbüchern sind immer wieder Gedanken des Unglaubens eingestreut und die Vorhersagen Gottes werden in einer so fragwürdigen Weise dargestellt, dass man das nicht akzeptieren kann. Auf diese Weise werden die Jugendlichen mit den Gedanken Satans vertraut und die Zweifel, die dadurch entstehen, werden bald als Fakten angesehen, auf denen die wissenschaftliche Forschung dann aufbaut. Das führt zu grundsätzlichen Trugschlüssen. The Youth's Instructor, 31. Januar 1895; Medical Ministry 90. ICP2 286 2 Wie man mit Zweifel umgeht -- Wenn man zweifelt, verletzt man Christi Herz, denn er hat uns solch einen großen Beweis seiner Liebe gegeben, indem er uns errettet hat, damit wir nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Er sagt uns, was wir tun sollen: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken!" Matthäus 11,28; Brief 10, 1893. ICP2 286 3 Zweifel verschwinden, wenn man sich um andere kümmert -- Viele beklagen ihre Zweifel und jammern, dass sie sich ihrer Beziehung zu Gott nicht sicher seien. Das ist oft darauf zurückzuführen, dass sie nicht bereit sind, sich mit Arbeit für Gott einzubringen. Wenn sie ernsthaft danach streben, anderen zu helfen und ihnen zum Segen zu werden, werden all ihre Zweifel und ihre Mutlosigkeit verschwinden. Testimonies for the Church V, 395 (1885). ICP2 286 4 Wer ständig über seine Zweifel spricht und zusätzliche Beweise fordert, um den Nebel des Unglaubens zu verdrängen, vertraut nicht auf das Wort Gottes. Sein Glaube beruht auf den augenblicklichen Umständen und hat seine Grundlage in Gefühlen. Aber auch die angenehmsten Gefühle sind kein Glaube. Gottes Wort ist das Fundament, auf das wir unsere Hoffnung auf das ewige Leben bauen müssen. Brief 11, 1897. ICP2 287 1 Je mehr du über deine Zweifel sprichst, desto größer werden sie (Rat an einen zweifelnden Prediger) -- Ich sah, dass dich Engel Gottes sorgenvoll betrachteten. Sie sind von deiner Seite gewichen und haben sich traurig von dir abgewendet, während Satan und seine Engel triumphierend grinsen und über dich frohlocken. Wenn du selbst gegen deine Zweifel angekämpft und den Teufel durch dein Gerede darüber, in dem du dir gefallen hast, nicht ermutigt hättest, hättest du nicht so viele gefallene Engel angezogen. Aber du hast dich dafür entschieden, über deine dunklen Gedanken zu reden und dich eingehend damit auseinander zu setzen und deshalb wird es immer dunkler in dir. ICP2 287 2 Du schließt jedes himmlische Licht aus und die Kluft zwischen dir und denen, die dir helfen könnten, wird immer größer. Wenn du dich weiterhin so verhältst, sind Elend und Traurigkeit für dich vorprogrammiert. Die Hand Gottes wird auf dir liegen in einer Art, die dir nicht gefallen wird. Er wird seinen Zorn nicht zurückhalten. Aber jetzt lädt er dich ein, gerade jetzt! Er ruft dich auf, ohne Zögern zu ihm zurückzukehren. Er wird dir in seiner Gnade vergeben und alle deine Verfehlungen wieder gutmachen. Gott hat sich ein besonderes Volk auserwählt, er will es reinigen und auf die Verwandlung vorbereiten. Alles Fleischliche will er von ihnen entfernen, bis sie wie Gold sind, das siebenmal geläutert wurde. Testimonies for the Church I, 430.431 (1864). ICP2 287 3 Strahlen göttlichen Lichts müssen die Schatten des Zweifels vertreiben -- Wir müssen uns füllen lassen mit der ganzen Fülle Gottes und daraus gewinnen wir (göttliche) Macht, Leben, Gnade und Erlösung. ICP2 288 4 Und wie gewinnen wir diese Segnungen? Christus ist dafür gestorben, damit wir sie bekommen können durch den Glauben in seinem Namen. Er bietet uns großzügig Licht und Leben an. Warum sollten wir dann nach Haken suchen, an denen wir unsere Zweifel aufhängen können? Warum sollten wir unser Gehirn mit so traurigen Dingen wie Zweifel belasten? Warum lassen wir nicht die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in unser Herz und unseren Verstand scheinen und verdrängen die Schatten des Unglaubens? Wendet euch Christus, dem wunderbaren Heiland, zu! ICP2 288 1 Beschäftigt euch lieber mit dem Wesen dessen, in dem kein Falsch ist, statt euch über die Fehler von Menschen aufzuregen. Jesus ist der Erste unter Zehntausenden, er ist lauter Liebe. Wir dürfen uns keinen Menschen zum Vorbild nehmen. Gott hat uns in seinem eingeborenen Sohn ein vollkommenes Vorbild gegeben. Wenn wir uns an ihn halten, werden wir ihm ähnlicher werden. Blickt auf Jesus, dessen Thron hoch aufgerichtet ist, und die Strahlen seiner Herrlichkeit werden den Tempel füllen! Manuskript 66, 1895. ------------------------Kapitel 75: Einbildung und Krankheit* ICP2 289 1 Einbildung kann zu schweren Krankheiten führen -- Wir müssen unseren Geist beherrschen lernen, denn er kann einen mächtigen Einfluss auf unsere Gesundheit ausüben. Unsere Phantasie spielt uns oft einen Streich, und wenn wir es zulassen, kann sie uns in ganz unterschiedlicher Weise krank machen. Ich kenne einige Menschen, die durch ihre Einbildung krank wurden. Testimonies for the Church II, 523 (1870). ICP2 289 2 Es sterben Menschen, die gesund werden könnten -- Tausende um uns herum sind krank und sterben, obwohl sie leben und gesund werden könnten. Ihre Einbildung ist ihnen hinderlich. Sie befürchten, es könnte ihnen schlechter gehen, wenn sie arbeiteten und sich bewegten. Dabei ist es genau das, was sie brauchen, um gesund zu werden. Sie müssen ihren Willen einsetzen und sich über Schmerzen und Wehwehchen hinwegsetzen, nützliche Arbeit leisten und die Beschwerden an Rücken, Seiten, Lungen und Kopf vergessen. Wenn man sich insgesamt nicht genügend bewegt oder Teile des Körpers vernachlässigt, verursacht das einen schlechten Gesundheitszustand. Muskeln, die man nicht bewegt, werden kleiner und der Blutkreislauf wird träge. Testimonies for the Church III, 76 (1872). ICP2 290 1 Durch Einbildung können Körperfunktionen gestört werden -- Durch einen Mangel an harmonischer Zusammenarbeit der einzelnen Organe entstehen Krankheiten. Auch durch Einbildung können einzelne Organe in ihrer Funktion gestört und geschädigt werden. Wichtig ist ein harmonischer Ablauf aller Körperfunktionen. Manuskript 24, 1900; Medical Ministry 291. ICP2 290 2 Tod durch Einbildung -- Ich wurde einmal zu einer jungen Frau gerufen, die ich gut kannte. Sie war krank und es schien, als werde sie bald sterben. Ihre Mutter bat mich, für sie zu beten. Sie stand weinend an ihrem Bett und sagte: "Armes Kind, sie wird nicht mehr lange leben!" Ich fühlte den Puls des Mädchens, betete mit ihr und sagte dann: "Liebe Schwester, wenn du jetzt aufstehst, dich anziehst und deiner üblichen Arbeit im Büro nachgehst, wird diese Behinderung bald vorübergehen." "Glaubst du, dass sie wirklich vergeht?", fragte sie mich. "Natürlich", antwortete ich ihr, "du hättest beinahe deine Lebenskraft damit vertan." ICP2 290 3 Ich wandte mich an die Mutter und sagte ihr, dass ihre Tochter beinahe an einer eingebildeten Krankheit gestorben wäre, wenn ich das nicht rechtzeitig bemerkt hätte. Sie hatte sich in diesen Krankheitszustand hineingesteigert, aber als ich sie aufforderte, aufzustehen und sich anzukleiden, gehorchte sie mir und sie lebt heute noch. Brief 231, 1905; Medical Ministry 109. ICP2 290 4 Die Vorstellungskraft wird durch Krankheit gestört -- Du bist sehr sensibel und zu tiefen Gefühlen fähig. Du bist außerordentlich gewissenhaft und akzeptierst die Meinung anderer Menschen nur dann, wenn du auch wirklich überzeugt bist. Als gesunde Frau könntest du eine außerordentlich gute Arbeit leisten. Aber du bist schon so lange krank und das wirkt sich auf deine Vorstellungskraft aus. Deine Gedanken kreisen um dich selbst und wirken sich wiederum auf deinen Gesundheitszustand aus. Testimonies for the Church III, 74 (1872). ICP2 290 5 Bewältigung einer krankhaften Einbildung -- Es wurde mir gezeigt, dass sich diese Schwester zusammenreißen und gesund ernähren solle, dann würden die Ohnmachtsanfälle nachlassen. Sie hat ihrer Einbildung freien Lauf gelassen und der Feind nutzt ihre körperliche Schwäche, so dass sie nicht in der Lage ist, sich mit den Schwierigkeiten des täglichen Lebens auseinander zu setzen. Was sie benötigt, ist eine Heiligung ihres Lebens, größeren Glauben und sie sollte etwas für Christus tun. Außerdem sollte sie praktische Arbeit an der frischen Luft leisten. Körperliche Arbeit wäre für sie der größte Segen. Sie brauchte nicht krank zu sein, sondern könnte eine aktive Frau mit einem gesunden Menschenverstand sein, die ihren Beitrag in diesem Leben ordentlich leistet. ICP2 291 1 Die ganze Behandlung wird nichts nützen, wenn sie nicht ihren Teil dazu beiträgt. Sie muss ihre Muskeln und Nerven durch körperliche Arbeit stärken. Sie brauchte nicht behindert zu sein, sondern könnte gute, nützliche Arbeit leisten. Wie so viele andere leidet sie an einer krankhaften Einbildung, aber das kann sie überwinden und eine gesunde, kräftige Frau werden. Ich habe schon für viele eine solche Botschaft erhalten und sie weitergegeben mit gutem Erfolg. Brief 231, 1905; Medical Ministry 108.109. ICP2 291 2 Hilfe für den Willen -- Trägheit ist ein großes Übel. Männer, Frauen und Jugendliche halten sich oft für kränker als sie sind, weil sie sich nur um sich selbst drehen. Sie pflegen ihre Wehwehchen, denken dauernd darüber nach, reden darüber, bis es den Anschein hat, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind. Viele sind gestorben, obwohl sie hätten leben können und auch leben sollten. Sie litten an krankhafter Einbildung. Hätten sie sich nicht so in ihren Krankheitszustand hineingesteigert, sich davon überwältigen lassen, sondern ihre Willenskraft eingesetzt, hätten sie am Leben bleiben und der Welt zum Segen werden können. The Health Reformer, 1. Juli 1868, p. 5. ICP2 291 3 Die Befreiung von Sünde steht manchmal im Zusammenhang mit Heilung -- In der Seelsorge an den Kranken muss der Arzt mit Christus zusammenarbeiten. Der Heiland kümmerte sich sowohl um die Heilung des Körpers als auch der Seele. Das Evangelium, das er lehrte, war eine Botschaft, die das geistliche und körperliche Wohlergehen betraf. Die Erlösung von Sünde und die körperliche Heilung wurden oft in Zusammenhang gebracht. Auch ein christlicher Arzt muss seinen Dienst unter diesem Aspekt sehen. Er muss mit Christus zusammenarbeiten, um den geistlichen und körperlichen Bedürfnissen seiner Mitmenschen gerecht zu werden. Er muss für die Kranken ein Vermittler der Gnade Gottes sein und ihnen Heilung für den kranken Körper und für die durch Sünde erkrankte Seele anbieten. The Ministry of Healing 111 (1905). ------------------------Kapitel 76: Wille und Entscheidung ICP2 293 1 Die beherrschende Kraft im Leben der Menschen -- Der Wille ist die beherrschende Macht im Leben der Menschen und alle anderen Eigenschaften werden ihm untergeordnet. Der Wille hat nichts mit den Neigungen und Absichten zu tun; er ist der entscheidende Faktor, der den Menschen zum Gehorsam oder Ungehorsam gegen Gott veranlasst. Testimonies for the Church V, 513 (1889). ICP2 293 2 Alles ist abhängig von der richtigen Handlungsweise -- Der in Versuchung geratene Mensch muss begreifen, welch eine Kraft im Willen steckt. Der Wille ist die treibende Kraft im Leben der Menschen. In ihm steckt die Kraft der Entscheidung und der Auswahl. Alles ist davon abhängig, wie wir unseren Willen einsetzen. Der Wunsch, Gutes zu tun und ein reines Leben zu führen, ist eine feine Sache, aber wenn wir es dabei bewenden lassen, nützt er nichts. Viele gehen verloren, weil sie immer nur hoffen und die Absicht haben, ihre schlechten Neigungen zu überwinden. Sie versäumen es, ihren Willen Gott zu übergeben und entscheiden sich nicht wirklich dafür, ihm zu dienen. The Ministry of Healing 176 (1905). ICP2 293 3 Der Ursprung allen Handelns -- Euer Wille ist der Ursprung eures Handelns. Dieser Wille, der eine so bedeutende Rolle spielt im Wesen eines Menschen, wurde beim Sündenfall der Herrschaft Satans überlassen, und seither bewirkt er immer wieder im Menschen, dass er das will und tut, was ihm selbst gefällt. Das aber ist die Ursache für die Not und das Elend der Menschheit. Gott jedoch brachte ein unendlich großes Opfer, indem er uns Jesus, seinen geliebten Sohn, gab, damit er ein Opfer für die Sünde wurde. Das gibt ihm die Möglichkeit, ohne Übertretung der Grundsätze seiner Herrschaft zu sagen: "Übergib dich mir, übergib mir deinen Willen. Wenn du ihn nicht mehr der Herrschaft Satans überlässt, kann ich davon Besitz ergreifen und dich und deinen Willen so verändern, dass es mir gefällt." Wenn er dich Christus übergibt, wird dein Wille so wie der Wille Christi und dein Wesen wird so umgewandelt, dass es dem Wesen Christi immer ähnlicher wird. Testimonies for the Church V, 515 (1889). ICP2 294 1 Der Wille des Menschen ist aggressiv -- Der Wille des Menschen ist aggressiv und immer bestrebt, alle Dinge so hinzubiegen, dass sie seinen Zwecken dienen. Wenn er dem Willen Gottes unterstellt wird, werden sich im Leben des Menschen Früchte des Geistes zeigen. Gott hat jedem Menschen, der gute Werke tut, Herrlichkeit, Ehre und Frieden verheißen. The Review and Herald, 25. August 1896; Our High Calling 153. ICP2 294 2 Der Wille bestimmt, was möglich ist -- Unser gesamtes Leben gehört Gott und muss zu seiner Ehre eingesetzt werden. Durch seine Gnade wird jede unserer Eigenschaften verbessert. Keiner darf sagen, es sei unmöglich, seinen Charakter zu verändern, denn wer eine solche Entscheidung trifft, verliert mit Sicherheit das ewige Leben. Die Unmöglichkeit liegt in eurem eigenen Willen. Wenn ihr nicht wollt, könnt ihr auch nicht überwinden. Die Schwierigkeit liegt in der Bosheit des ungeheiligten Herzens und dem mangelnden Willen, sich der Herrschaft Gottes unterzuordnen. The Youth's Instructor, 28. Januar 1897. ICP2 294 3 Eine große Hilfe, um die Nerven zu beruhigen -- Unser Geist und unsere Nerven werden weitgehend von unserem Willen bestimmt. Im Willen liegt eine große Macht, die Nerven zu beruhigen. Testimonies for the Church I, 387 (1863). ICP2 294 4 Satan benutzt den Willen -- Wenn Satan erlaubt wird, den Willen zu formen, benutzt er ihn zu seinen Zwecken ... Er stärkt unsere negativen Seiten, und erregt unheilige Neigungen in uns und weckt falsche Ambitionen. Er sagt: "All diese Macht, Ehre, Reichtum und Vergnügen werde ich dir geben!" Aber seine Bedingung ist, dass wir unsere Rechtschaffenheit und Unversehrtheit dafür hingeben und unser Gewissen unterdrücken. Auf diese Weise entwürdigt er die Menschen und bringt sie unter die Herrschaft der Sünde. The Review and Herald, 25. August 1896; Our High Calling 153. ICP2 295 1 Die Versuchung stellt die Willenskraft auf die Probe -- Es ist ein Vorteil, dass wir uns als Kinder Gottes zu unserem Glauben bekennen können, ohne zu zweifeln. Manchmal scheint die Macht der Versuchung nahezu überwältigend und stellt unsere Willenskraft sehr auf die Probe. Die Ausübung unseres Glaubens scheint sich völlig gegen das, was wir für vernünftig halten, und gegen unsere Gefühle zu richten, aber wir müssen trotzdem eine Willensentscheidung für die Seite Gottes treffen. Wir müssen daran glauben, dass Jesus Christus ewige Kraft und Wirksamkeit ist ... Jede Stunde (unseres Lebens) müssen wir uns siegesgewiss an Gott halten und stark sein durch seine Kraft. Brief 42, 1890; Our High Calling 124. ICP2 295 2 Kindererziehung ist keine Dressur -- Die Erziehung von Kindern darf weder zu Hause noch in der Schule wie die Dressur von Tieren ablaufen. Kinder verfügen über Intelligenz und Willenskraft, die man so lenken muss, dass sie sich beherrschen lernen. Tiere muss man dressieren, weil sie nicht vernünftig denken können; aber der Mensch kann vernünftig überlegen und muss dazu erzogen werden, sich selbst zu beherrschen, während Tiere von ihrem Herrn beherrscht werden und lernen müssen, sich ihm unterzuordnen. Sein Herr ist für das Tier Verstand, Urteilsvermögen und Willen. Testimonies for the Church III, 132 (1872). ICP2 295 3 Der Wille muss gelenkt, nicht gebrochen werden -- Man kann ein Kind so erziehen, als hätte es wie ein Tier keinen eigenen Verstand. Seine Individualität geht dann in der Individualität dessen unter, der es erzieht. Sein Wille, seine Absichten und seine Ziele werden vom Lehrer bestimmt. Kinder, die so erzogen werden, müssen immer moralisch schwach bleiben und können keine persönliche Verantwortung übernehmen, weil sie nie gelernt haben, aus vernünftigen Überlegungen heraus zu handeln. Ihr Wille wurde immer von anderen beherrscht und ihr Verstand kann sich nicht entwickeln, weil er nicht geübt wird. Sie werden nicht so erzogen, dass ihre Persönlichkeit und ihre besonderen Fähigkeiten gefördert werden, und können ihre Stärken nicht einsetzen, wenn es nötig wäre. ICP2 296 1 Ein Lehrer muss darauf achten, aber nicht einmal das wäre genug, denn sie sollten sich auch noch darum bemühen, die weniger stark ausgeprägten Fähigkeiten eines Kindes zu fördern und zu stärken, damit eine ausgewogene Persönlichkeit entstehen kann. Testimonies for the Church III, 132 (1872). ICP2 296 2 Die Willenskraft fördern -- Einem Kind den "Willen zu brechen" widerstrebt christlichen Grundsätzen. Der Wille eines Kindes muss gelenkt und angeleitet werden. Man muss die Willenskraft fördern, denn der Mensch braucht sie dringend. Man muss sie nur in die richtige Richtung lenken. Geht klug und feinfühlig damit um, wie mit einem wertvollen Schatz. Schlagt sie nicht in Stücke, sondern formt und biegt sie zurecht durch Anleitung und Vorbild, bis das Kind in das Alter kommt, in dem es eigene Verantwortung übernehmen kann. Counsels to Parents, Teachers, and Students 116 (1913). ICP2 296 3 Nicht diktatorisch erziehen -- Jemand, der eigensüchtig, übellaunig, diktatorisch, grob und ungehobelt ist und keine Rücksicht auf die Gefühle anderer Menschen nimmt, darf niemals Lehrer werden. Solche Menschen würden auf ihre Schüler einen schrecklichen Einfluss ausüben und in ihnen einen Charakter heranbilden, der dem ihren gleicht, und so würde das Übel fortgesetzt. Ein Lehrer mit einem solchen Charakter wird versuchen, den Willen der Kinder zu brechen, wenn sie ungehorsam sind. Aber Christus erlaubt keinen solchen Umgang mit Menschen, die Fehler machen. Mit himmlischer Weisheit, mit einem sanftmütigen, demütigen Herzen wird es Lehrern viel eher gelingen, Kinder zum Gehorsam zu erziehen. Es sollte niemand glauben, dass man mit Drohungen die Zuneigung von Schülern gewinnen kann. Wir müssen uns so verhalten, wie sich Christus verhalten hat. Testimonies on Sabbath School Work 80.81 (1900); Counsels on Sabbath School Work 174.175. ICP2 297 1 Ein unklarer Wille ist eine Falle -- Jeder junge Mensch muss eine klare Entscheidung treffen. Eine unklare Lebensweise ist eine Falle, die manchen Jugendlichen zugrunde richtet. Baut euer Haus oder euren Charakter nicht auf Sand, sondern stellt euch auf einen festen Grund. Es gibt Menschen, die haben das Unglück, immer auf der falschen Seite zu stehen, wenn der Herr möchte, dass sie treu sind und klar zwischen Gut und Böse unterscheiden. Manuskript 121, 1898. ICP2 297 2 Zwei wesentliche Charakterzüge -- Charakterstärke besteht aus zwei wesentlichen Dingen: Willenskraft und Selbstbeherrschung. Viele Jugendliche verwechseln ein stures unbeherrschtes Wesen mit einem starken Charakter, aber wer sich nicht beherrschen kann, ist in Wahrheit ein schwacher Mensch. Wahre Größe und echter Wert lassen sich daran messen, dass man Gefühle beherrschen kann, und nicht daran, dass man sich von ihnen beherrschen lässt. Der stärkste Mensch ist der, der zwar merkt, dass er verletzt wird, jedoch seine Gefühle zurückhalten und seinen Feinden vergeben kann. Solche Menschen sind echte Helden! Testimonies for the Church IV, 656 (1881). ICP2 297 3 Der Wille vereinigt mit der Kraft Gottes -- Ihr könnt Menschen mit Verantwortung und Einfluss werden, wenn ihr euren Willen vereinigt mit der Kraft Gottes und an die Arbeit geht. Strengt eure Verstandeskräfte an, aber vernachlässigt auf keinen Fall eure körperlichen Kräfte. Verschließt euch nicht durch geistige Nachlässigkeit den Zugang zu einer höheren Bildung. Lernt zu überlegen und zu lernen, damit euer Verstand zunimmt, gestärkt wird und sich entwickeln kann. Denkt niemals, dass ihr jetzt genug gelernt habt und ihr euch nun nicht mehr so bemühen müsst. Der Mensch wird an seinem Verstand gemessen. Ihr müsst ein Leben lang lernen, jeden Tag, und das, was ihr gelernt habt, müsst ihr im praktischen Leben umsetzen. Testimonies for the Church IV, 561 (1881). ICP2 298 1 Durch richtigen Einsatz des Willens Krankheit widerstehen -- Es wurde mir gezeigt, dass es vielen, die scheinbar sehr schwach sind und dauernd jammern, gar nicht so schlecht geht, wie sie glauben. Manche von ihnen haben einen starken Willen, der ihnen richtig eingesetzt durchaus helfen könnte, ihre Einbildung in den Griff zu bekommen und somit gesund zu werden. Leider kommt es zu oft vor, dass der Wille in die falsche Richtung gelenkt wird und sie sich stur gegen alle Vernunft wehren. Damit ist der Fall erledigt. Sie sind Kranke und wollen als solche behandelt werden, auch wenn andere das anders beurteilen. Testimonies for the Church II, 524 (1870). ICP2 298 2 Der Wille spielt eine Rolle im Umgang mit Krankheit -- Die Willenskraft wird nicht hoch genug bewertet. Wenn der Wille lebendig gehalten und in die richtige Richtung gelenkt wird, kann er dem ganzen Menschen Kraft vermitteln und eine wichtige Hilfe zur Erhaltung der Gesundheit sein. Der Wille spielt eine Rolle im Umgang mit Krankheit ... ICP2 298 3 Durch den Einsatz ihrer Willenskraft können Patienten die Bemühungen ihrer Ärzte um ihre Genesung unterstützen, denn von ihrem Willen zu überleben hängt viel ab. Tausende könnten gesund werden, wenn sie nur wollten. Der Herr möchte nicht, dass sie krank sind. Er möchte, dass sie gesund und glücklich sind und sie sollten sich dafür entscheiden, gesund zu sein. ICP2 298 4 Oft können die Kranken dem Siechtum widerstehen, indem sie sich weigern, sich behandeln zu lassen und nichts mehr zu tun. Sie sollten sich über ihre Schmerzen hinwegsetzen und eine ihrer Kraft angemessene, nützliche Arbeit leisten. Durch die Beschäftigung und frische Luft und Sonnenschein kann manch entkräfteter Kranker seine Gesundheit und seine Kraft zurückgewinnen. The Ministry of Healing 246 (1905). ICP2 298 5 Die Verheißung einer besseren Gesundheit -- Schlechte Gewohnheiten und ein ungesunder Lebenswandel führen bei den Menschen zu Krankheiten aller Art. Man muss sie davon überzeugen, dass ein Zusammenhang besteht und es Sünde ist, die Kraft, die Gott gibt, zu vergeuden. Wenn sie das begreifen und sich willentlich auf Gottes Seite stellen, wird sich ihr Gesundheitszustand erstaunlich verbessern. ICP2 299 1 Aber das geschieht niemals allein aus menschlicher Kraft. Zu den ernsthaften Bemühungen muss die Gnade Christi kommen, durch die man allen schlechten Gewohnheiten und dem negativen Umgang absagen kann und lernt, ein in allen Dingen maßvolles Leben zu führen. Man braucht Hilfe, durch die man davon überzeugt wird, dass man die Vergangenheit bereuen und Vergebung erlangen muss. Diese Hilfe finden wir bei Gott durch das versöhnende Opfer Christi. Diese Dinge müssen eine tägliche Erfahrung werden. Dabei bedarf es großer Achtsamkeit und der beständigen Bitte, dass Christus jeden unserer Gedanken unter seinen Schutz stellt. Seine erneuernde Kraft muss die Seele durchdringen, damit wir als verantwortungsbewusste Menschen Gott unseren Körper als lebendiges Opfer darbieten können, geheiligt und akzeptabel, denn das ist ein vernünftiger Gottesdienst. Medical Missionary, November-Dezember 1892; Counsels on Health 504.505. ICP2 299 2 Drogen und Wille -- Manche Menschen nehmen Drogen, und das führt zu falschen Gewohnheiten, die eine beherrschende Macht über den Willen, die Gedanken und den gesamten Menschen gewinnen. Brief 14, 1885. ICP2 299 3 Lehrt Willenskraft -- Man muss ihnen zeigen, welche Macht der Wille hat und wie wichtig es ist, sich selbst zu beherrschen, wenn man gesund werden oder bleiben will, und ebenso welch eine verheerende Wirkung Ärger, Unzufriedenheit, Eigensucht und Unreinheit haben und wie positiv sich dagegen Fröhlichkeit, Selbstlosigkeit und Dankbarkeit auswirken. Education 197 (1903). ICP2 299 4 Der Heilige Geist tritt nicht an die Stelle des Willens -- Der Geist Gottes ist nicht bereit unser Teil zu übernehmen, weder im Wollen noch im Vollbringen. Hier geht es um eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Gott. Wenn wir bereit sind, unseren Willen auf den Willen Gottes auszurichten, steht uns die Gnade Christi zur Verfügung, aber sie ersetzt nicht unsere Willensentscheidung und ernsthaftes Bemühen. Deshalb wird ein Mensch auch nicht dadurch bekehrt, dass man ihm Beweis um Beweis liefert, sondern nur wenn er das Licht annimmt, das seinen Willen bewegt und ihn glauben und annehmen lässt, dass das, was er gehört hat, richtig ist und die Wahrheit. Es gelingt nur, wenn er mit dem Mitarbeiter, den Gott auserwählt hat, ihm zu dienen und seine Seele zu retten, zusammenarbeitet. Brief 135, 1898. ICP2 300 1 Nur in Verbindung mit Gottes Willen ist unser Wille sicher -- Der Wille des Menschen ist nur in Verbindung mit dem Willen Gottes sicher. Brief 22, 1896; Our High Calling 104. ICP2 300 2 Der Wille des Menschen muss mit dem Willen Gottes zusammenwirken -- In dieser Auseinandersetzung zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit können wir nur mit göttlicher Hilfe Erfolg haben. Unser begrenzter Wille muss sich dem unendlichen Willen Gottes unterordnen. Der menschliche Wille muss im Willen Gottes aufgehen. Der Heilige Geist wird uns dabei helfen und jeder Sieg, den wir erringen, wird der Wiederherstellung des Bildes Gottes in uns dienen. The Review and Herald, 25. August 1896; Our High Calling 153. ICP2 300 3 Durch Bekehrung entstehen keine neuen Eigenschaften -- Der Geist Gottes verändert bei der Bekehrung nicht die Eigenschaften eines Menschen, sondern die entscheidende Veränderung besteht darin, dass diese Eigenschaften anders eingesetzt werden. Wenn der Geist das Herz und die Seele verändert, erhält der Mensch kein neues Bewusstsein, sondern sein Gewissen wird erneuert, wenn er seinen Willen dem Willen Gottes unterordnet. Er bekommt ein feineres Empfinden (für Recht und Unrecht), wenn der Heilige Geist an ihm wirkt. Brief 44, 1899; Our High Calling 104. ICP2 300 4 Satan beherrscht die Seele, die nicht dem Willen Gottes unterstellt ist -- Christus sagte: "Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat." Johannes 6,38. ICP2 301 1 Sein Wille war darauf ausgerichtet, die Seelen der Menschen zu retten. Sein menschlicher Wille erhielt beständig Nahrung durch den göttlichen Willen. Seine Diener in der heutigen Zeit täten gut daran, sich zu fragen: "Von welchem Willen wird mein persönlicher Wille bestimmt? Verfolge ich eigensüchtige Ziele? Bin ich eigensinnig?" Wenn das der Fall wäre, befänden wir uns in großer Gefahr, denn Satan herrscht immer da, wo der Wille sich nicht unter der Herrschaft Gottes befindet. Wenn wir unseren Willen mit dem Willen Gottes vereinigen, wird sich der heilige Gehorsam, der das Leben Jesu auszeichnete, auch in unserem Leben zeigen. Manuskript 48, 1899; Our High Calling 107. ICP2 301 2 Der Wille wird bestimmt durch ein reines Gewissen -- Innerer Friede und ein Gewissen, das sich nicht im Widerspruch zu Gott befindet, wirken sich auf den Geist so belebend aus wie der Tau auf die zarten Pflanzen. Dann ist der Wille unter der richtigen Herrschaft und er ist sehr entschieden, aber frei von allem Unrecht. Testimonies for the Church II, 327 (1869). ICP2 301 3 Der Wille entscheidet zwischen Leben und Tod -- Erst in der Ewigkeit wird sich wirklich zeigen, welch ein angenehmes Wesen der Mensch haben kann, wenn das Ebenbild Gottes in ihm wieder hergestellt ist. Um dieses hohe Ziel zu erreichen, müssen wir alles opfern, worüber die Seele stolpern könnte. Es liegt an unserem Willen, dass sich die Sünde in uns festsetzen kann. Die Übergabe des Willens wird uns (in der Bibel) als das Herausreißen des Auges oder Abhacken der Hand dargestellt und oft kommt es uns so vor, als bedeute es, Gott den Willen zu übergeben, ein verkrüppeltes Leben zu führen ... ICP2 301 4 Gott ist die Grundlage des Lebens und wirkliches Leben können wir nur haben, wenn wir eine Beziehung zu ihm entwickeln ... Wenn du an deinem Ich festhältst und dich weigerst, deinen Willen Gott zu übergeben, entscheidest du dich für den Tod ... ICP2 302 1 Es setzt zwar ein Opfer voraus, wenn du dich Gott übergibst, aber du gibst weniger für mehr, Irdisches für Geistliches und Verderbliches für Ewiges, Unverderbliches. Gott hat nicht vorgesehen, dass unser Wille zerstört wird, denn nur durch Einsatz unseres Willens können wir erreichen, was er von uns erwartet. Wir müssen ihm unseren Willen übergeben und dann gibt er ihn uns zurück, gereinigt und verfeinert und in einer solchen Beziehung zu ihm, die es ihm ermöglicht, uns mit seiner Liebe und seiner Macht zu überschütten. Thoughts from the Mount of Blessing 61.62 (1896). ICP2 302 2 Verstehen, was wirkliche Willenskraft bedeutet (Empfehlung an einen unausgeglichenen jungen Mann) -- Du wirst immer in Gefahr sein, außer du begreifst, was Willenskraft wirklich bedeutet. Du kannst glauben und alles Mögliche versprechen, aber dein Glaube und deine Versprechungen sind nichts wert, solange du nicht mit deinem Willen dazu stehst. Wenn du den Kampf des Glaubens mit deiner ganzen Willenskraft führst, kannst du gewinnen. Du darfst dich nicht auf deine Gefühle und deine Eindrücke verlassen, sie sind nicht zuverlässig. Testimonies for the Church V, 513 (1889). ICP2 302 3 Du kannst den Willen beherrschen -- Aber du brauchst nicht zu verzweifeln ... Es liegt an dir, deinen Willen Jesu Christi Willen unterzuordnen, und wenn du das tust, wird Gott sofort übernehmen und in dir bewirken, dass du leben kannst, wie es ihm gefällt. Dein ganzes Wesen wird dann vom Geist Christi bestimmt und sogar deine Gedanken werden von ihm gelenkt. ICP2 302 4 Du kannst deine Regungen und Gefühle nicht so beherrschen, wie du es gerne hättest, aber du kannst deinen Willen beherrschen und dein Leben völlig verändern. Wenn du dein Leben Christus übergibst, ist es geborgen in ihm und Gott und mit der Kraft verbunden, die über allen anderen Mächten steht. Du wirst von Gott die Kraft bekommen, sich an seiner Kraft festzuhalten, und du wirst neues Licht erhalten, nämlich das Licht des lebendigen Glaubens. Aber es gelingt nur, wenn dein Wille mit dem Willen Gottes zusammenwirkt. Testimonies for the Church V, 513.514 (1889). ICP2 303 1 Das Bindeglied zur göttlichen Kraft -- Wir sind Mitarbeiter Gottes. Er hat es in seiner Weisheit so eingerichtet. Die Zusammenarbeit zwischen dem menschlichen Willen und der göttlichen Kraft ist das, was die Menschen untereinander und mit Gott verbindet. Der Apostel sagt: "Denn wir sind Gottes Mitarbeiter." 1.Korinther 3,9. Die Menschen müssen mit den Möglichkeiten arbeiten, die Gott ihnen gegeben hat. "Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen." Philipper 2,12-13; Manuskript 113, 1898. ICP2 303 2 Wenn der Wille sich für die Seite Gottes entscheidet, nimmt der Heilige Geist diesen Willen und bewirkt, dass er mit dem göttlichen Willen eins wird. Brief 44, 1899. ------------------------Kapitel 77: Pseudowissenschaftliche Methoden* ICP2 307 1 Gottes Werk und die Wissenschaft -- Die Erkenntnisse der Menschen über geistliche und natürliche Dinge sind Stückwerk und unvollkommen. Aus diesem Grunde gelingt es auch vielen Menschen nicht, zwischen den Aussagen der Wissenschaft und denen der Bibel eine vernünftige Verbindung herzustellen. Viele verstehen reine Spekulationen und Theorien als erwiesene Tatsachen und glauben, dass das Wort Gottes gemessen werden muss an Wissenschaften, die fälschlicherweise so genannt werden. 1.Timotheus 6,20. Der Schöpfer und seine Werke sind für sie unbegreiflich, und weil sie diese Dinge nicht aufgrund von natürlichen Vorgängen erklären können, betrachten sie die biblische Geschichte als unzuverlässig. Und wer die Zuverlässigkeit der Berichte des Alten und des Neuen Testamentes anzweifelt, geht oft noch einen Schritt weiter. Er zweifelt an der Existenz Gottes und glaubt, dass in der Natur selbst ewige Kraft liegt. Wenn sie den Anker loslassen, werden sie herumgestoßen zwischen den Felsen des Unglaubens. The Great Controversy 522 (1911). ICP2 307 2 Mehr als weltliche Wissenschaft notwendig -- Wir müssen im Wort Gottes nach Anleitung suchen und nach dem "So spricht der Herr" fragen. Es gibt genügend menschliche Methoden. Ein Mensch, der nur in weltlicher Wissenschaft ausgebildet ist, kann die Dinge Gottes nicht begreifen, aber wenn derselbe Mensch sich bekehrt und heiligen lässt, wird er die göttliche Kraft im Wort verstehen. Nur wenn Verstand und Herz gereinigt werden durch die Heiligung des Geistes, kann der Mensch himmlische Dinge begreifen. Gospel Workers 310 (1915). ICP2 308 1 Satan nutzt die Psychologie für sich -- Es wurde mir gezeigt, dass wir uns in jeder Hinsicht in Acht nehmen und den Unterstellungen und Machenschaften Satans beharrlich widerstehen müssen. Er hat sich in einen Engel des Lichts verwandelt und verführt Tausende und macht sie sich untertan. Er macht sich die Methoden, die sich mit der menschlichen Seele befassen, zu Eigen und zieht daraus enorme Vorteile. Auf diesem Gebiet schleicht er sich wie eine Schlange ein und untergräbt unbemerkt das Werk Gottes. Die Wunder und Taten Christi stellt er als Ergebnis menschlicher Klugheit und Macht dar. ICP2 308 2 Wenn er die Christenheit offen angreifen würde, kämen die Christen in Aufregung und Not zu ihrem Erlöser und der starke und mächtige Heiland würde den Feind in die Flucht schlagen. Deshalb verwandelt er sich in einen Engel des Lichts und lockt die Menschen vom einzigen sicheren Weg fort. Die Phrenologie (Wissenschaft von der Form des Schädels), die Psychologie und der Mesmerismus (siehe Kapitel 3) sind der Zugang, durch den er diese Generation unmittelbarer erreichen kann, und diese Dinge charakterisieren seine Tätigkeit kurz vor dem Ende der Gnadenzeit. Testimonies for the Church I, 290 (1862). ICP2 308 3 Satan kennt die Beweggründe der Seele gut -- Seit Tausenden von Jahren experimentiert Satan mit der menschlichen Seele und kennt sie mittlerweile außerordentlich gut. In diesen letzten Tagen verführt er die Menschen unauffällig dazu, dass sie ihren Geist und ihre Seele seinem Geist unterordnen. Das macht er so geschickt, dass sie gar nicht merken, wie sie von seinem Willen gelenkt werden. Der große Verführer hofft, dass es ihm gelingt, die Menschen so durcheinander zu bringen, dass sie keine andere Stimme mehr hören können als die seine. Brief 244, 1907; Medical Ministry 111. ICP2 309 1 Neue Theorien werden vorgestellt -- Das Licht der Wahrheit, das wir den Menschen nahe bringen möchten, entspricht nicht dem, was die Wissenschaftler der Welt den Menschen an neuen Theorien vorstellen, denn sie gelangen in ihren Studien oft zu fehlerhaften Ergebnissen, die satanischen Ursprungs sind. Verkleidet als Engel des Lichts führt Satan die Menschen an Themen heran, die sehr interessant und voll wissenschaftlicher Geheimnisse zu sein scheinen. In der Auseinandersetzung mit diesen Themen bringt er die Menschen dazu, falschen Schlussfolgerungen zu glauben, sich mit betrügerischen Geistern zu verbünden und neue Theorien vorzutragen, die von der Wahrheit wegführen. Testimonies for the Church IX, 67.68 (1909). ICP2 309 2 Was dem Wort Gottes widerspricht, beruht auf Vermutungen -- Wer die Erkenntnis Gottes und seines Worts hat, verfügt über einen festen Glauben an die göttliche Herkunft des Wortes Gottes. Er braucht die Bibel nicht anhand menschlicher wissenschaftlicher Ideen zu überprüfen, sondern er misst diese Theorien an ihren sicheren Werten. Er weiß, dass das Wort Gottes Wahrheit ist und Wahrheit widerspricht sich niemals selbst. Alles, was in der sogenannten Wissenschaft der Wahrheit der Offenbarung Gottes widerspricht, beruht nur auf Vermutungen. Testimonies for the Church VIII, 325 (1904). ICP2 309 3 Eine Verfälschung der Wahrheit -- Es gibt nur zwei Parteien. Satan wirkt mit seiner falschen, hinterlistigen Macht und durch starke Illusionen und fängt alle ein, die nicht in der Wahrheit bleiben, die ihr Ohr von der Wahrheit ab- und sich "klugen Fabeln" zuwenden. Satan selbst ist nicht in der Wahrheit geblieben, er ist das Geheimnis des Bösen. Durch seine Hinterhältigkeit gelingt es ihm, seinen Seelen zerstörenden Fälschungen den Schein der Wahrheit zu geben. Darin besteht ihre Verführungskraft. ICP2 309 4 Weil sie sich darstellen als seien sie Wahrheit, tatsächlich aber Fälschung sind, finden Spiritismus, Theosophie (Anthroposophie) und ähnliche verführerische Lehren bei den Menschen solch großen Anklang. Das ist dem meisterhaften Wirken Satans zuzuschreiben. Er gibt vor, ein Befreier des Menschen und ein Wohltäter der Menschheit zu sein, und lockt auf diese Weise die Menschen ins Verderben. Special Testimonies, Serie A IX, 22, 24. September 1897; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 365. ICP2 310 1 Satans verzaubernde Macht -- Die spiritistischen Medien, Hellseher und Wahrsager der heutigen Zeit sind das Gleiche wie die Zauberer bei den Heiden. Die geheimnisvollen Stimmen, die in Endor und Ephesus sprachen, verführen durch ihre Lügen die Menschen noch immer. Wenn der Schleier von unseren Augen weggezogen würde, könnten wir überall die bösen Engel dabei beobachten, wie sie ihre Kunst zu verführen und zu zerstören anwenden. Wo immer sich Menschen von Gott abwenden, setzt Satan seine verzaubernde Macht ein. Ehe sie sich versehen, werden die Menschen, wenn sie seinem Einfluss nachgeben, eingefangen und ihre Seele wird verunreinigt. Die Aufforderung des Apostels Paulus an die Gemeinde der Epheser gilt auch dem Volk Gottes heute: "... habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf." Epheser 5,11; The Acts of the Apostles 290 (1911). ICP2 310 2 Nicht im Bereich Satans aufhalten -- Wir müssen uns eng an das Wort Gottes halten. Wir brauchen seine Warnungen, Ermutigungen, Drohungen und Verheißungen. Wir brauchen das vollkommene Vorbild, das wir nur in Leben und Charakter unseres Heilands finden. Engel Gottes werden sich um sein Volk kümmern, solange sie auf dem rechten Weg bleiben, aber dieser Schutz ist nicht gewährleistet, wenn sich ein Mensch bewusst auf den Boden Satans begibt. ICP2 310 3 Ein Helfer des großen Verführers wird alles tun und sagen, um sein Ziel zu erreichen. Es spielt keine Rolle, ob er sich Spiritist oder "Handaufleger" nennt, der durch sogenannte elektrische Ströme heilt, oder Psychologe, der mit Magnetismus arbeitet. Er macht den Menschen etwas vor und gewinnt so ihr Vertrauen. Er gibt vor, ihre Lebensgeschichte zu kennen und Verständnis zu haben für all die Schwierigkeiten und Nöte der Menschen, die ihn aufsuchen. ICP2 310 4 In der Verkleidung eines Engels des Lichts zeigt er großes Interesse an Frauen, die seinen Rat suchen, obwohl sein Herz ein finsteres Loch ist. Er erzählt ihnen, ihre Schwierigkeiten seien nur auf ihre unglückliche Ehe zurückzuführen. Selbst wenn das zutrifft, hilft eine solche Beratung nicht, ihre Lage zu verbessern. Er sagt ihnen, dass sie Liebe und Mitgefühl brauchen und indem er vorgibt, großes Interesse an ihrem Wohlbefinden zu haben, verhext er seine unschuldigen Opfer und bringt sie in seinen Bann wie die Schlange den zitternden Vogel. Bald sind sie völlig von ihm abhängig und die Folgen sind Sünde, Schande und Verderben. Christian Temperance and Bible Hygiene 116 (1890). ICP2 311 1 "Latent vorhandene" Kräfte des Geistes -- Die Verkündiger von nahezu jeder Art Spiritismus geben vor, über Heilkräfte zu verfügen. Sie führen ihre Fähigkeiten auf elektrische Ströme, Magnetismus und Geistheilungen oder auf latent vorhandene Kräfte im Menschen zurück. Und es sind nicht wenige, die sogar in diesem christlich geprägten Zeitalter zu diesen Heilern gehen, statt sich auf den lebendigen Gott und einen fähigen Arzt zu verlassen. ICP2 311 2 Eine Mutter sitzt am Krankenbett ihres Kindes und ruft aus: "Ich weiß nicht, was ich noch tun soll, gibt es denn keinen Arzt, der mein Kind gesund machen kann?" Man berichtet ihr von den wunderbaren Taten eines Hellsehers oder Wunderheilers und sie bringt ihr Kind zu ihm. Sie könnte es genauso gleich Satan direkt übergeben. In vielen Fällen wird das zukünftige Leben des Kindes von einer satanischen Macht beherrscht, die kaum zu brechen ist. Propheten und Könige 211 (1917). Siehe auch Testimonies for the Church V, 193; Evangelism 606 (1946). ICP2 311 3 Satans "elektrische Ströme" -- Diese Vermittler von Satans Macht geben vor, Krankheiten heilen zu können. Sie führen ihre Kräfte auf elektrische Ströme, Magnetismus und Geistheilung zurück. Dabei sind sie in Wahrheit nichts anderes als Kanäle Satans, der durch diese "Ströme" die Körper und Seelen der Menschen in seine Gewalt bringt. The Signs of the Times, 24. März 1887; Evangelism 609 (1946). ICP2 311 4 Unter allen Umständen Gottes Willen folgen -- Wer sich der Zauberei Satans überlässt, kann möglicherweise prahlen, dass ihm das großen Gewinn einbringt, aber hat er deshalb den richtigen Weg eingeschlagen? Was geschieht, wenn es um Lebensverlängerung geht oder wenn es sich um zeitlichen Reichtum handelt? Wird es sich am Ende auszahlen, den Willen Gottes zu missachten? All dieser scheinbare Gewinn wird sich am Ende als unwiederbringlicher Verlust erweisen. Wir können nicht eine einzige Grenze ungestraft übertreten, die Gott gesetzt hat, um sein Volk vor der Macht Satans zu bewahren. Testimonies for the Church V, 199 (1882). ICP2 312 1 Neugierde ist eine Gefahr -- Seite an Seite mit der Verkündigung des lebendigen Evangeliums gibt es auch immer Verkündiger, die nichts weiter sind als Medien der Lügengeister. Viele Menschen spielen mit dem Feuer aus reiner Neugierde, aber wenn sie erkennen, dass da mehr als menschliche Kraft am Werk ist, werden sie zum Weitermachen verführt, bis sie von einer Macht beherrscht werden, die stärker ist als sie selbst. Sie können sich von dieser geheimnisvollen Macht nicht mehr lösen. ICP2 312 2 Der Verteidigungswall der Seele ist niedergerissen und sie haben keinen Schutz mehr gegen die Sünde. Wenn einmal die Grenzen übertreten wurden, die das Wort Gottes setzt, und sein Geist zurückgewiesen wird, weiß kein Mensch, wie tief er noch fallen wird. The Desire of Ages 258 (1898). ICP2 312 3 Wissenschaft und Offenbarung -- Die wissenschaftliche Forschung ist für viele ein Fluch. Gott hat eine Flut von Erkenntnissen im Bereich der Wissenschaft und der Kunst zugelassen, die sich über die Welt ergießt, aber selbst die größten Gelehrten kommen nicht zurecht, wenn sie die Offenbarung und die Ergebnisse der Wissenschaft miteinander vergleichen, wenn sie sich nicht vom Wort Gottes leiten lassen. The Great Controversy 522 (1911). ICP2 312 4 Christus hätte das Tor zur Wissenschaft öffnen können -- Ein Prediger sagte einmal, dass er sich nichts anderes denken könne, als, dass Christus etwas über die Dinge der (heutigen) Wissenschaft wusste. Woran dachte dieser Prediger wohl dabei? Wissenschaft! Christus hätte wahrhaftig eine Tür der Wissenschaft nach der anderen öffnen können. Er hätte den Menschen seiner Zeit wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln können, von denen wir bis heute zehren könnten. Aber weil er wusste, dass diese Dinge nicht im christlichen Sinne benutzt worden wären, hat er die Türen nicht geöffnet. Manuskript 105, 1901; Medical Ministry 116. ICP2 313 1 Jeder ist während seiner Ausbildung schwierigen Prüfungen ausgesetzt -- Die Nacht im Schiff war für die Jünger eine Schule, in der sie auf ihre spätere, wichtige Aufgabe vorbereitet wurden. Die dunklen Stunden der Prüfung sind für jeden Menschen als Vorbereitung auf eine höhere Aufgabe notwendig, damit er fähig wird zu einem demütigen, hingebungsvollen Einsatz. Der Sturm wurde nicht gesandt, damit die Jünger mit dem Schiff untergehen, sondern um jeden Einzelnen von ihnen zu prüfen ... ICP2 313 2 Die Vorbereitungszeit ist bald vorüber. Wir dürfen keine Zeit verlieren, indem wir uns in einer Wolke von Zweifel und Unsicherheiten bewegen ... Wir müssen uns klar auf die Seite Christi stellen. Niemand sollte sich von einer schwierigen Aufgabe abschrecken oder sich den Segen einer harten Prüfung entgehen lassen. Brief 13, 1892; Our High Calling 56. ------------------------Kapitel 78: Abhängigkeit von Menschen* ICP2 314 1 Verhaltensweisen, die das Denken gefangen nehmen -- Ähnlich wie in den Tagen vor der Sintflut wird sich überall die Verdorbenheit ausbreiten und das Denken der Menschen gefangen nehmen. Die Natur wird zum Gott erhoben und der Wille des Menschen ist das oberste Gebot; der "Rat der Gottlosen" bestimmt. Diese Menschen benutzt Satan, um gewisse Ziele zu erreichen. Er strebt an, dass ein Mensch einen anderen beherrschen kann durch die Kraft seines Willens, damit seine Vorstellungen verbreitet werden. Das Traurigste in dieser Angelegenheit ist, dass solche Menschen eine äußerliche Form des Glaubens haben, aber keine echte Verbindung mit Gott. Wie Adam und Eva, die von der Frucht des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse aßen, essen heute viele von den verführerischen Angeboten des falschen Glaubens. Testimonies for the Church VIII, 293.294 (1904). ICP2 314 2 Eine gefährliche Methode -- Ich habe deutlich gesagt, was ich von dieser gefährlichen Methode halte, die lehrt, dass ein Mensch einen anderen geistig unter seine Kontrolle bringen soll. Diese Methode stammt vom Teufel selbst. Brief 130, 1901. ICP2 314 3 Der psychische Einfluss auf Kranke -- Bei der Behandlung von Kranken darf man die Wirkung des psychischen Einflusses nicht außer Acht lassen. Wenn er richtig eingesetzt wird, ist er ein sehr wirksames Mittel im Kampf gegen die Krankheit. ICP2 315 1 Es gibt jedoch eine Art der psychologischen Behandlung, die eine sehr wirksame Methode des Bösen ist. Bei dieser so genannten Wissenschaft wird der Mensch in eine seelische Abhängigkeit von einem anderen Menschen gebracht. Der Schwächere wird vom Stärkeren beherrscht. Ein Mensch bestimmt den Willen eines anderen. Auf diese Weise, behaupten sie, wird der Patient in seinem Denken umgestimmt und es werden ihm heilsame Gedanken vermittelt. So kann der Patient der Krankheit widerstehen und sie überwinden. ICP2 315 2 Diese Heilungsmethode wird von Menschen angewandt, die sich nicht bewusst sind, welchen Ursprung sie hat und welche Ziele sie verfolgt. Sie glauben, damit den Kranken etwas Gutes zu tun, aber diese so genannte Wissenschaft ist auf falschen Grundsätzen aufgebaut. Sie ist dem Wesen des Geistes Christi fremd. Sie führt nicht zu ihm, der uns Leben und Erlösung schenkt. Ein Mensch, der andere Menschen seelisch von sich abhängig macht, lenkt sie ab von der wahren Quelle der Kraft. Es ist nicht im Sinne Gottes, dass sich ein Mensch einem anderen unterwirft und sich von ihm beherrschen lässt und in seiner Hand ein willenloses Werkzeug wird. Keiner darf sich von einem anderen Menschen abhängig machen und seine Persönlichkeit aufgeben. Wir sind von Gott abhängig und dürfen nicht von Menschen Heilung erwarten. Es widerspricht der gottgegebenen Würde des Menschen, wenn er sich von einem anderen Menschen und nicht von Gott allein beherrschen lässt. ICP2 315 3 Gott möchte, dass zwischen ihm und den Menschen eine unmittelbare Beziehung besteht. Er geht in seinem Umgang mit ihnen immer von dem Prinzip der persönlichen Verantwortung aus. Er versucht, ihnen ihre persönliche Abhängigkeit von ihm bewusst zu machen und in ihnen das Bedürfnis nach seiner Leitung zu wecken. Er wünscht zwischen sich und den Menschen eine persönliche Beziehung, durch die es möglich wird, das Ebenbild Gottes im Menschen wieder herzustellen. Satan versucht das zu vereiteln. Sein Ziel ist die Abhängigkeit der Menschen von anderen Menschen. Wenn sich jemand von Gott abwendet, dann kann der Verführer ihn unter seine Herrschaft bringen und so die Menschheit beherrschen. The Ministry of Healing 241-243 (1905). ICP2 316 1 Vorübergehende Erleichterung, aber die Seele ist dauerhaft geschädigt -- Niemand darf einen anderen Menschen seelisch von sich abhängig machen, auch nicht wenn er glaubt, dass er ihm dadurch hilft. Diese Art Heilung ist ein gefährlicher Betrug. Es ist durchaus möglich, dass eine vorübergehende Erleichterung empfunden wird, aber die Seele, die einmal in dieser Weise von einem anderen Menschen beherrscht wurde, ist nie wieder stark und zuverlässig. Wir können so schwach sein wie die Frau, die den Saum des Gewands Christi berührte, aber wenn wir die Gelegenheit, die uns Gott gegeben hat, nutzen und uns im Glauben an ihn wenden, wird er so schnell reagieren wie auf diese Berührung des Glaubens. ICP2 316 2 Es ist nicht im Sinne Gottes, dass sich ein Mensch seelisch einem anderen unterwirft. Der auferstandene Christus, der nun auf der rechten Seite des Thrones Gottes sitzt, ist der große Arzt. Wendet euch an ihn, um geheilt zu werden! Durch ihn allein können Sünder zu Gott kommen, so wie sie sind. Durch einen anderen Menschen ist das niemals möglich. Ein Mensch kann niemals zwischen göttlichen Wesen und einem anderen Menschen vermitteln. Manuskript 105, 1901; Medical Ministry 115.116. ICP2 316 3 Vom Menschlichen auf das Göttliche blicken -- Es gibt bessere Heilmethoden, die wir einsetzen können, als diese seelische Beeinflussung der Menschen durch Menschen. Der Arzt muss lehren, nicht auf Menschen, sondern auf Gott zu blicken. Die Kranken müssen lernen, für ihre körperliche und seelische Heilung nicht auf Menschen zu hoffen, sondern der Arzt sollte sie auf den hinweisen, der in jeder Beziehung alle erretten kann, die sich an ihn wenden. Er, der die Seele des Menschen erschaffen hat, weiß, was ihr fehlt. Nur Gott allein kann heilen. Wer krank ist an Leib und Seele, soll sich an Christus halten, der sagt: "Weil ich lebe, sollt auch ihr leben." ICP2 316 4 Über dieses Leben müssen wir mit den Kranken reden und ihnen sagen: "Wenn ihr an Christus als euren Erlöser glaubt, wenn ihr mit ihm zusammenarbeitet und den Gesundheitsgesetzen folgt und nach Heiligung in der Furcht Gottes strebt, wird er euch sein Leben geben." Wenn wir ihnen Christus auf diese Weise nahe bringen, vermitteln wir ihnen eine Kraft, die etwas wert ist, weil sie von oben kommt. Das ist die wahre Kunst des Heilens von Körper und Seele. The Ministry of Healing 243.244 (1905). ICP2 317 1 Kraft und Standhaftigkeit gegen eine von anderen beherrschte Seele -- Die Erziehung eines Menschen, der in einem Alter ist, in dem er es begreifen kann, muss sich unterscheiden von der Dressur eines Tieres. Ein Tier lehrt man, seinem Herrn zu gehorchen. Für das Tier ist der Herr Verstand, Urteilsvermögen und Wille. Die Methoden, die manchmal in der Kindererziehung angewandt werden, machen nicht viel mehr als Roboter aus den Kindern. Ihr Verstand, Wille und Gewissen werden von einem anderen bestimmt. ICP2 317 2 Es ist nicht im Sinne Gottes, dass jemand in diesem Ausmaß von einem anderen Menschen beherrscht wird. Wer die Persönlichkeit eines Mensch schwächt oder zerstört, muss sich dafür verantworten, denn es kann nichts Gutes dabei herauskommen. So lange sie unter Kontrolle sind, funktionieren solche Kinder wie kleine Soldaten, aber wenn sie auf sich gestellt sind, zeigt sich, dass es ihnen an Charakterstärke und Standhaftigkeit fehlt. Da die jungen Menschen niemals gelernt haben, sich selbst zu beherrschen, kennen sie keine Grenzen, wenn sie ihnen nicht durch Eltern oder Lehrer gesteckt werden. Wenn diese Grenzen fehlen, können sie mit ihrer Freiheit nicht richtig umgehen und lassen sich auf Dinge ein, die sie ins Verderben führen. Education 288 (1903). ICP2 317 3 Das Gewissen und die Persönlichkeit müssen sich frei entwickeln -- In Gewissensfragen muss die Seele frei entscheiden. Niemand darf versuchen, einen anderen Menschen zu beherrschen, oder ihm vorschreiben, wie er sich zu entscheiden hat. Gott gibt jedem Menschen Gedankenfreiheit und das Recht, seiner eigenen Überzeugung zu folgen. "So wird nun jeder für sich selbst Gott Rechenschaft geben." Römer 14,12. Niemand darf einem anderen seine persönliche Meinung aufdrücken. Wenn es sich um Glaubensgrundsätze handelt, gilt der Grundsatz "Jeder sei sich seiner Meinung gewiss." Vers 5. Im Reich Christi gibt es keine Unterdrückung und keinen Zwang. Die Engel des Himmels kommen nicht auf die Erde, um zu herrschen und um Ehre zu erzwingen, sondern sie sind Botschafter der Gnade, die mit den Menschen zusammenwirken, zum Wohl der Menschheit. The Desire of Ages 550.551 (1898). ICP2 318 1 Kein Mensch darf einen anderen Menschen gängeln, unterdrücken oder herumkommandieren. Manuskript 43, 1895. ICP2 318 2 Die Persönlichkeit muss bewahrt werden -- Gott akzeptiert jeden Menschen in seiner Persönlichkeit und niemand darf einen anderen so von sich abhängig machen, dass er seine Persönlichkeit verliert ... Wenn wir einen anderen nachahmen, auch wenn es sich unter menschlichen Gesichtspunkten um einen nahezu vollkommenen Menschen handelt, setzen wir unser Vertrauen auf ein unvollkommenes, mit Fehlern behaftetes Wesen, das nicht in der Lage ist, auch nur im Geringsten ein wenig Vollkommenheit an andere Menschen weiterzugeben. Brief 20, 1902; Our High Calling 180. ICP2 318 3 Einigkeit ohne Unterdrückung -- Wir sind nun dabei, uns zu einer Vereinigung zu formieren ... Lasst uns aber dabei bedenken, dass christliche Einigkeit nicht bedeutet, dass alle gleichgeschaltet werden und einer die Denkweise eines anderen bestimmen darf. Gott gibt keinen Menschen die Macht, die einige durch Wort und Tat für sich in Anspruch nehmen. Gott erwartet von jedem, dass er eine freie Entscheidung trifft und der Weisung des Wortes Gottes folgt. Testimonies for the Church VIII, 212 (1904). ICP2 318 4 Gottesgehorsam gegen Menschengehorsam* -- Du gehörst Gott mit Seele, Leib und Geist. Dein Verstand gehört Gott und deine Fähigkeiten auch. Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zu beherrschen und für ihn die Dinge zu beurteilen oder ihm vorzuschreiben, was er zu tun hat. Es gibt bestimmte Persönlichkeitsrechte, die jeder Mensch in seinem Glauben an Gottes hat. Niemand hat das Recht, uns diese Freiheit zu nehmen, genauso wenig wie jemand das Recht hat, uns unser Leben zu nehmen. Gott hat uns die Freiheit der Gedanken gegeben und es ist unser Recht, unser Glaubensleben nach unserer Erkenntnis zu führen. Wir sind alle nur Menschen und niemand hat das Recht, über das Gewissen eines andern zu bestimmen ... Jeder von uns hat eine Persönlichkeit und eine Identität, die keinem anderen Menschen untergeordnet werden darf. Jeder ist ein eigenständiges Geschöpf Gottes. Brief 92, 1895. ICP2 319 1 Die Aufgabe der Prediger ihre Gemeindeglieder auf Gott hinzuweisen -- Nur Gott allein darf über das Gewissen eines Menschen verfügen. Die Wahrheit muss gepredigt werden, wo immer sich eine Tür dafür öffnet. Den Menschen, die sie nicht kennen, müssen wir die Wahrheit erklären. Das ist die Aufgabe der Prediger Gottes. Sie dürfen die Aufmerksamkeit der Menschen nicht auf sich lenken und nicht versuchen ihr Gewissen zu beherrschen. "Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht, denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen." Jakobus 1,5-8; Brief 26, 1907. ICP2 319 2 Wenn man sich auf Menschen verlässt -- Wir neigen dazu, von unseren Mitmenschen Mitgefühl und Hilfe zu erwarten, statt uns an Christus zu halten. In seiner Gnade und Treue lässt Gott zu, dass die Menschen, auf die wir vertrauen, uns enttäuschen, damit wir lernen, wie gefährlich es ist, sich auf Menschen zu verlassen. Wir müssen uns demütig und selbstlos vollkommen auf Gott verlassen. The Ministry of Healing 486 (1905). ICP2 320 1 Satan beherrscht die Herrschsüchtigen -- Wenn wir die Methode der "Geistheilung" empfehlen, öffnen wir Satan die Tür, durch die er eintreten und von Seele und Geist Besitz ergreifen kann. Möge uns Gott helfen, die wirkliche "Wissenschaft" zu verstehen, die auf Christus, unseren Heiland und Erlöser, baut. Brief 130, 1901; Our High Calling 109. ICP2 320 2 Satan kann keine Seele angreifen, die es nicht zulässt -- Die Dinge, die für deine Persönlichkeit am wichtigsten sind, liegen in deiner Verantwortung. Ohne deine Zustimmung kann sie niemand zerstören. Die gesamte Legion Satans kann dich nicht angreifen, wenn du deine Seele nicht öffnest für die Künste und Pfeile Satans. Du kannst niemals ins Verderben geraten, wenn du nicht damit einverstanden bist. Wenn in deinem Herzen kein Schmutz ist, kann dich die Verschmutzung deiner Umwelt nicht berühren und dir nichts anhaben. Brief 14, 1885; Our High Calling 94. ICP2 320 3 Satan kann unsere Seele und unseren Verstand nicht berühren, wenn wir es nicht zulassen. Manuskript 17, 1893; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1105. ICP2 320 4 Nicht der Glaube an Jesus -- Wenn jemand die Wahrheit himmlischen Ursprungs annimmt, ordnet er seine Seele Christus unter. Dadurch, dass er ab jetzt nach reinen Grundsätzen lebt, wird seine Seele gesund, und das äußert sich in Worten und Werken der Gerechtigkeit. Der Glaube, der das bewirkt, ist nicht der Glaube an die Beherrschung eines Menschen durch einen anderen, indem der eine in die Abhängigkeit vom anderen gerät und genau tut, was er will. Gemeindeglieder, die auf eine solche Methode vertrauen, mögen vielleicht den Anschein eines gesunden Glaubens haben, aber sie haben nicht den Glauben an Jesus Christus. Sie glauben an das Wirken Satans. Er verbreitet enorme Denkfehler und durch die Wunder, die er wirkt, verführt er viele. Er wird immer mehr auf diese Weise wirken, aber eine gesunde Gemeinde besteht aus gesunden Gliedern, aus Menschen, die eine persönliche Beziehung zu Gott haben und wahre Frömmigkeit. Brief 130, 1901. ------------------------Kapitel 79: Gefahren der Hypnose* ICP2 321 1 Seid vorsichtig! -- In einer Zeit, in der Unglaube und Skeptizismus oft in wissenschaftlichem Gewand erscheinen, müssen wir besonders achtsam sein. Durch diese Dinge verführt unser großer Gegner Tausende und zwingt sie unter seinen Willen. Es ist erstaunlich, wie sehr er die Wissenschaften für seine Zwecke nutzt! Wie eine Schlange schleicht er sich unauffällig ein, um das Werk Gottes zu zerstören. ICP2 321 2 Satan hat sich das schlau ausgedacht, denn über Phrenologie (Lehre von der Schädelform), Psychologie** und Mesmerismus (Lehre von magnetischer Strahlung) kann er sich den Menschen dieser Generation auf direkte Weise nähern. Je mehr wir uns dem Ende der Gnadenzeit nähern, desto mehr wird er mit diesen Mitteln arbeiten. Die Gedanken Tausender werden auf diese Weise vergiftet und zum Unglauben verleitet. ICP2 321 3 Während man davon ausgeht, dass ein Mensch eine wunderbare Wirkung auf einen anderen ausübt, ist es eigentlich Satan, der daraus seinen Vorteil zieht und das für seine Zwecke nutzt. So schleicht er sich ein und arbeitet in jeder Richtung mit diesen Dingen. Und die Menschen, die diesen Methoden so sehr ergeben sind und sie in den Himmel loben, weil sie eine so wunderbare Wirkung haben, sind sich kaum bewusst, mit welch einer bösen Macht sie sich da eingelassen haben. Es ist allerdings auch eine Macht, die mit Zeichen und Lügenwundern arbeitet und alle Verführungskünste der Ungerechtigkeit einsetzt. Liebe Leser, seid euch des Einflusses dieser Methoden bewusst, denn der Kampf zwischen Christus und Satan ist noch nicht zu Ende. ICP2 322 1 Die Vernachlässigung des Gebets führt die Menschen dazu, sich auf ihre eigene Kraft zu verlassen, und das öffnet der Versuchung die Tür. In vielen Fällen wird die Vorstellungskraft von Forschungsergebnissen beeinflusst und die Menschen schmeicheln sich im Bewusstsein ihrer eigenen Macht. Die Wissenschaften, die sich mit der menschlichen Seele befassen, werden sehr stark beachtet. Richtig angewendet sind sie sicherlich hilfreich, aber Satan und seine mächtigen Helfer haben sie sich zu eigen gemacht und zerstören Seelen damit. Seine Machenschaften werden akzeptiert, als seien sie himmlischen Ursprungs und so erhält er die Anbetung, die ihm gefällt. Die Welt, die angeblich einen Vorteil durch die Phrenologie und den Magnetismus haben soll, war noch nie so verdorben wie jetzt. Durch diese Methoden wird ein anständiger Lebenswandel in Frage gestellt und eine Grundlage für den Spiritismus gebildet. The Signs of the Times, 6. November 1884; Selected Messages II, 352.353. ICP2 322 2 Die Beherrschung der Seele durch Menschen ist satanischen Ursprungs -- Die Methode der Beherrschung der Seele durch Menschen ist satanischen Ursprungs. Er benutzt sie für seine Zwecke, um göttliches Denken durch eine menschliche Denkweise zu ersetzen. Von all den falschen Denkansätzen, die von bekennenden Christen akzeptiert werden, ist keiner eine so gefährliche Verführung und keiner führt so sicher zu einer Trennung von Gott wie diese Methode. Es mag den Anschein haben, als sei sie völlig ungefährlich, wenn man sie zur Heilung von Patienten einsetzt, aber sie führt nicht zur Heilung, sondern zur Zerstörung. Sie öffnet die Tür für Satan, der von beiden Besitz ergreift, von dem, der beherrscht und von dem, der sich beherrschen lässt. The Ministry of Healing 243 (1905). ICP2 323 1 Satan hypnotisierte Adam und Eva -- Satan versuchte den ersten Adam in Eden. Adam argumentierte mit dem Feind und gab ihm damit einen Vorteil in die Hand. Satan übte seine hypnotische Macht über Adam und Eva aus und Christus wollte er mit der gleichen Macht überwältigen. Aber nachdem Christus mit einem Schriftwort konterte, wusste er, dass er nicht gewinnen konnte. Brief 159, 1903; The S.D.A. Bible Commentary V, 1081. ICP2 323 2 Mit Hypnose nicht herumspielen -- Kein Mensch darf mit dieser Methode, in der ein Mensch einen anderen seinem Willen unterwirft, experimentieren. Das ist eine Methode, die von Satan kommt. Wir müssen alles, was in diese Richtung geht, ablehnen. Wir dürfen nicht mit Mesmerismus und Hypnose spielen. Es sind die Methoden dessen, der seine Wohnung im Himmel verlor, der von dort ausgestoßen wurde. Manuskript 86, 1905; Medical Ministry 110.111. ICP2 323 3 Warnung an einen Arzt, der sich mit Hypnose einlässt -- Dein Fall beschäftigt mich so sehr, dass ich dir noch einmal schreiben muss, weil ich befürchte, dass du mit Blindheit geschlagen bist und nicht begreifst, wo du etwas ändern musst. Es wurde mir gezeigt, dass du dich mit Gedankengut beschäftigst, das dir Gott verboten hat. Ich nenne das eine Art Seelenheilmethode. Du nimmst an, dass dir diese Methode in deiner Arbeit als Arzt hilfreich sein könnte. In einem sehr ernsten Ton wurde diese Warnung ausgesprochen: Nimm dich davor in Acht! Achte darauf, welchen Weg du einschlägst und in welche Richtung deine Gedanken gehen. Gott hat dir diese Arbeit nicht übertragen. Die Methode, in der ein Mensch einen anderen beherrscht, ist satanischen Ursprungs und Satan ist es, der diese Methode in Anwendung bringt, weil er dadurch göttliches Denken durch menschliche Denkweise ersetzen kann. ICP2 323 4 Kein Mann und keine Frau dürfen sich dem Willen eines anderen Menschen so unterwerfen, dass dieser willenlos tut, was man ihm befiehlt. Das ist eine verführerische Methode, die sich anscheinend auf sehr schöne Weise einsetzen lässt, aber es ist eine Methode, auf die du dich auf keinen Fall einlassen darfst ... Es gibt bessere Heilmethoden. ICP2 324 1 Ich schlage Alarm! Die einzig wirkliche Heilung für die Seele hat mehr Erfolg. Der Arzt muss die Menschen lehren, sich nicht auf andere Menschen, sondern auf Gott zu verlassen. Er, der die Seele des Menschen geschaffen hat, weiß genau, was diese Seele braucht. Brief 121, 1901; Medical Ministry 111.112. ICP2 324 2 Trenne dich von der Hypnose (eine zweite Botschaft an einen Arzt, der Hypnose anwendet) -- Bruder und Schwester N., im Namen des Herrn bitte ich euch zu bedenken, dass ihr eure Meinung über diese Heilmethode (Hypnose) ändern müsst. Wenn ihr nicht beide begreift, dass ihr euch selbst bekehren und umwandeln lassen müsst, werdet ihr zum Stolperstein für andere und ein bedauerliches Schauspiel für Engel und Menschen. ICP2 324 3 Die Wahrheit hat nur einen geringen Einfluss auf euch. Es ist für jeden Menschen gefährlich, sich dem Willen eines anderen zu unterwerfen, auch dann, wenn es sich um einen besonders guten Menschen handelt. Glaubt mir, diese Gedankenheilung ist satanischen Ursprungs. Ihr seid bereits so weit gegangen, dass es eine ernsthafte Gefahr für euch bedeutet. Von den ersten Anfängen bis jetzt hat diese Methode in eurem Denken gefährlich an Raum gewonnen. ICP2 324 4 Wenn ihr nicht begreift, dass Satan der Urheber dieser Methode ist, wird es euch nicht leicht fallen, sich vollkommen davon loszusagen und sie bis auf die Wurzeln auszurotten. Das ganze Gedankengut dieser Methode ist ein Meisterstück satanischer Verführung. Um eures Seelenheils willen, trennt euch von allem, was in diese Richtung geht! Jedes Mal, wenn ihr einen anderen Menschen mit dieser Methode konfrontiert und ihm anbietet, sie an ihm auszuüben, begebt ihr euch auf den Boden Satans und arbeitet entschieden mit ihm zusammen. Um eures Seelenheils willen, trennt euch von dieser verführerischen Falle Satans! Brief 20, 1902; Selected Messages II, 349.350. ICP2 325 1 Gott verbietet, Hypnose zu lehren oder anzuwenden -- Keiner von euch sollte sich mit dieser Methode, an der ihr so sehr interessiert seid, befassen. Wenn man sich mit dieser Methode befasst, ist das so, als pflücke man die Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse. Gott verbietet dir und jedem anderen sterblichen Menschen, sich mit dieser Methode näher auseinander zu setzen. Die Tatsache, dass du dich damit befasst hast, Bruder N., ist alleine schon ein ausreichender Grund, dass du nicht mehr für die Aufgabe des leitenden Arztes des Sanatoriums geeignet bist ... ICP2 325 2 Indem du dich mit diesen Heilmethoden befasst, isst du bereits von den Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse, die Gott uns zu berühren verboten hat. Es ist höchste Zeit, dass du anfängst auf Jesus zu blicken und dich dadurch, dass du dich von ihm beeinflussen lässt, wieder in das Bild Gottes verwandelst. Trenne dich von allem, was mit Hypnose zu tun hat! Es handelt sich um eine Methode, die Satans Helfer benutzen! Brief 20, 1902; Selected Messages II, 350. ICP2 325 3 Satan hat große Macht (weitere Ratschläge an diesen Arzt und seine Frau) -- Bedenkt, dass Satan mit großer Macht herbeikommt, um Seelen unter seine Herrschaft zu bringen. Keiner von euch beiden kann sich so verhalten, dass es Gott gefällt, es sei denn, ihr folgt dem Heiland nach, der sagt: "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24. Christus ist in allen Dingen unser Vorbild. Brief 20, 1902. ICP2 325 4 Eine Methode, die große Gefahren in sich birgt -- Wir fordern euch nicht auf, euren Willen dem Willen eines anderen Menschen zu unterwerfen. Diese Seelenheilungsmethode (Hypnose) ist die schlimmste Methode, die es gibt. Jeder schlechte Mensch kann sie einsetzen und seine eigenen üblen Gedanken ausführen lassen. Auf solche Methoden dürfen wir uns nicht einlassen. Wir sollten uns davor fürchten und nicht einmal annähernd etwas davon in unsere Einrichtungen eindringen lassen. Manuskript 105, 1901; Medical Ministry 116. ICP2 326 1 Ausnutzung der Schwäche -- Die Macht, die dadurch schlechten Menschen in die Hände gespielt wird, ist beängstigend. Welche Möglichkeiten eröffnet sie Leuten, die aus den Problemen und Schwächen eines anderen Menschen Vorteile für sich herausschlagen! Viele sehen in dieser Methode eine Gelegenheit, ihre niederen Leidenschaften auszuleben oder unrechten Gewinn zu machen. The Ministry of Healing 243 (1905). ICP2 326 2 Eine Empfehlung hinsichtlich der Publizierung von Büchern über Hypnose -- Sollen ihre (Review und Herald Publishing Association)* Manager den Helfern Satans nachgeben und Bücher über Hypnose herausgeben? Sollen wir diesen Aussatz in unser Verlagshaus einlassen? ... ICP2 326 3 Satan und seine Helfer arbeiten sehr eifrig und genau. Kann Gott das Verlagshaus segnen, wenn sie die Verführungsmethoden des Feindes billigen? Sollen diese Einrichtungen, die von den Leuten als Werk Gottes angesehen werden, Schulen sein, in denen die Mitarbeiter vom verbotenen Baum der Erkenntnis essen? Dürfen wir Satan eine Gelegenheit geben, sich unauffällig in die Festung der Wahrheit einzuschleichen und seine höllischen Methoden anzuwenden, wie er das in Eden getan hat? ICP2 326 4 Haben wir mitten im Werk Gottes Männer, die nicht unterscheiden können zwischen Recht und Unrecht? Haben wir Mitarbeiter, die nicht erkennen können, wie gefährlich die Folgen sind, wenn wir zulassen, dass das Unrecht solchen Einfluss gewinnt? Auch wenn ihr eine Million Dollar dabei verdienen könntet, ist das kein Gewinn, sondern ein schrecklicher Verlust, wenn wir Satans Lügen verbreiten helfen! Brief 140, 1901; Selected Messages II, 350.351. ICP2 326 5 Ein tödlicher Fehler -- Die Helfer Satans bieten ihre Methoden auf sehr attraktive Weise an, genauso wie Satan im Garten Eden seine eigentliche Identität vor unseren ersten Eltern verbarg und durch eine Schlange zu ihnen sprach. Diese Helfer Satans bieten den Menschen Dinge als Hilfe für ihre Seele an, die in Wirklichkeit tödlich sind. Der hypnotisierende Einfluss Satans kann sich derer bemächtigen, die sich vom einfachen Wort Gottes ab- und sich Satans gefälligen Fabeln zuwenden. Testimonies for the Church VIII, 294 (1904). ICP2 327 1 Jedes Interesse ist gefährlich -- In dieser letzten Zeit, in der einige, ja sogar viele den Glauben verlassen und auf verführerische Geister und die Lehren der Teufel hören, müssen wir sorgfältig darauf achten, was wir lesen und hören. Zeigt keinerlei Interesse an spiritistischen Lehren, denn Satan wartet nur darauf, dass er jemand findet, der sich von seiner Hypnose verführen lässt. Er gewinnt Macht über sie in dem Augenblick, in dem sie auch nur das geringste Interesse daran zeigen. Brief 123, 1904; Medical Ministry 101.102. ICP2 327 2 Redet nicht über diese Methoden -- Es wurde mir gezeigt, dass wir uns auf keine Diskussionen über diese spiritistischen Theorien einlassen sollen, denn das würde die Leute nur durcheinander bringen. Diese Dinge gehören nicht in unsere Versammlungen. Es ist nicht unsere Aufgabe, sie zu widerlegen. Wenn sich unsere Lehrer und Prediger mit diesen falschen Theorien beschäftigen, werden einige von ihnen den Glauben verlieren, weil sie den verführerischen Geistern und den Lehren des Teufels nachgeben. Es ist nicht die Aufgabe eines Predigers des Evangeliums, Satans Gedankengut zu verkündigen. Geht im Glauben beständig vorwärts und baut auf die Fundamente, die viele Generationen vor uns errichtet haben. Predigt die Wahrheit und heiligt sie durch euer Verhalten, aber lasst die Finger von den verführerischen Theorien des Feindes. Überlasst ihm kein Stückchen Boden, auf das er die Samen seines Gedankenguts ausstreuen könnte. Ich wurde davor gewarnt, mich auf eine Auseinandersetzung über diese Themen einzulassen, und unsere Prediger, Lehrer und Schüler dürfen ihren Mund nicht dafür hergeben, um die Sophistereien des Feindes weiterzusagen. Brief 175, 1904. ICP2 328 1 Prediger und Ärzte werden davon angezogen -- Es gibt Ärzte und Prediger, die sich durch die Hypnose des Vaters der Lüge beeinflussen lassen. Entgegen aller Warnung werden Satans Sophistereien von einigen hier akzeptiert, so wie sie auch von einem Teil der Bewohner des Himmels angenommen wurden. Die Menschen heute fallen auf die gleichen Verführungsmethoden herein wie unsere ersten Eltern. Auch manche Prediger und Ärzte werden davon angezogen. Manuskript 100, 1905. ICP2 328 2 Vergangenes in neuer Form -- Die Erfahrungen der Vergangenheit werden sich wiederholen. In der Zukunft werden die Verführungsmethoden in einer neuen, angenehmen und schmeichelnden Art und Weise an die Menschen herangetragen. Falsche Theorien werden dem Volk Gottes in einem hellen Licht vorgestellt. So wird Satan versuchen sogar die Auserwählten zu verführen. Sie werden einen sehr verführerischen Einfluss ausüben und die Seelen werden regelrecht hypnotisiert. Testimonies for the Church VIII, 293 (1904). ICP2 328 3 Die Erfahrung E.G. Whites mit Hypnose -- 1845 wurde überall berichtet, dass meine Visionen auf Mesmerismus zurückzuführen seien und viele Adventisten (die Übrigen, die den siebten Tag als Sabbat nicht angenommen hatten) waren bereit dieses Gerücht weiterzuerzählen. Ein Arzt, der ein gefeierter Mesmerist war, behauptete, dass meine Gedanken dem Mesmerismus entsprängen, ich ein sehr geeignetes Medium sei und er mich leicht durch Mesmerismus in eine Vision versetzen könne. ICP2 328 4 Ich sagte ihm, dass mir der Herr in einer Vision gezeigt habe, dass der Mesmerismus vom Teufel sei, aus der tiefsten Hölle und dass er dorthin bald zurückkehren werde mit all denen, die daran festhielten. ICP2 328 5 Und dann erlaubte ich ihm, mich zu mesmerisieren, wenn er es fertig brächte. Er versuchte es über eine Stunde lang mit verschiedenen Mitteln und dann gab er auf. Durch den Glauben an Gott war ich in der Lage, seinem Einfluss zu widerstehen, so dass es mich nicht im Geringsten berührte. Early Writings 21 (1882). ICP2 329 1 Spiritistischer Magnetismus -- In New Hampshire wurden wir (1848) mit einer Art spiritistischem Magnetismus konfrontiert, der sehr dem Mesmerismus ähnelte. Es war unsere erste Erfahrung dieser Art. Life Sketches of Ellen G. White 79 (1915). ICP2 329 2 Keiner darf ein willenloses Werkzeug sein -- Es ist nicht im Sinne Gottes, dass sich ein Mensch dem Willen eines anderen so unterwirft, dass er in seinen Händen ein willenloses Werkzeug ist. The Ministry of Healing 242 (1905). ICP2 329 3 Frei von Abhängigkeit von Menschen -- Die Heilung der Seele muss frei sein von menschlichen Abhängigkeiten. Sie darf sich nicht an Menschen klammern, sondern muss geistlich gelenkt sein, damit der Mensch Ewigkeitswerte für sich gewinnen kann. Brief 120, 1901; Medical Ministry 110. ------------------------Kapitel 80: Überhöhtes Selbstwertgefühl, eine Methode Satans* ICP2 330 1 Die Gefahr der Theorie von der im Menschen liegenden Kraft -- Wenn es Satan gelingt, die Menschen so zu verwirren und zu betrügen, dass sie glauben, aus eigener Kraft große und gute Werke tun zu können, verlassen sie sich nicht mehr auf Gott, weil sie davon ausgehen, dass das, was er in ihnen bewirkt, einer eigenen ihnen innewohnenden Kraft zuzuschreiben ist. Sie geben Gott nicht mehr die Ehre, die ihm aufgrund seiner himmlischen Majestät zukommt. Damit hat Satan sein Ziel erreicht und er triumphiert, weil sich die gefallenen Menschen unwissentlich selbst erhöhen. Testimonies for the Church I, 294 (1862). ICP2 330 2 Der Mensch, sein eigener Maßstab -- Satan verführt die Menschen immer noch auf die gleiche Weise, wie er Eva in Eden verführte: durch Schmeichelei, indem er den Wunsch weckt, verbotene Erkenntnis zu erreichen und durch das erregende Gefühl, sich selbst zu erhöhen. Diese Übel verursachten seinen eigenen Niedergang und es ist sein Ziel, durch sie auch die Menschen ins Verderben zu stürzen. "Ihr werdet sein wie Gott", sagt er ihnen und "ihr werdet wissen, was gut und böse ist." 1.Mose 3,5. ICP2 330 3 Der Spiritismus lehrt, dass der Mensch sich immer weiter entwickelt, bis er einmal selbst Gott ist und ewig lebt. Und außerdem: Jeder Mensch ist nur sich selbst Rechenschaft schuldig, weshalb er auch immer richtig urteilt; der Thron Gottes befindet sich in dir. Ein Verkündiger dieser Lehre formulierte es so: "Als mein spirituelles Gewissen erwachte, begriff ich, dass meine Mitmenschen ungefallenen Nebengötter sind." Und wieder ein anderer sagte: "Jedes gerechte und vollkommene Wesen ist Christus." ICP2 331 1 So setzt Satan an die Stelle der Gerechtigkeit und Vollkommenheit des ewigen Gottes, der alleine angebetet werden darf, an die Stelle seines vollkommenen gerechten Gesetzes, dem einzigen Maßstab für das menschliche Verhalten, die sündige Natur des Menschen. Er soll Objekt der Anbetung und Maßstab für Gerechtigkeit sein. Das ist Fortschritt, nur leider führt er nicht aufwärts, sondern abwärts. The Great Controversy 554.555 (1911). ICP2 331 2 Nicht in Christi Lehre enthalten -- Ich wurde auf eine Schriftstelle hingewiesen, in welcher der moderne Spiritismus besonders gut beschrieben ist: "Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus." Kolosser 2,8 ... "Eitler Betrug" erfüllt das Denken dieser armen Sterblichen. Sie glauben, in ihnen selbst stecke eine solche Kraft, um große Dinge zu leisten, dass sie nicht erkennen, wie sehr sie auf eine höhere Macht angewiesen sind. Ihre Grundsätze und ihr Glauben orientieren sich an der Tradition der Menschen, an den Lehren der Welt und nicht an Christus. ICP2 331 3 Von Jesus haben sie diese Lehre nicht. In seinen Lehren ist nichts dieser Art zu finden. Er hat arme, sterbliche Menschen nicht auf sich selbst oder auf eine Kraft, die in ihnen wohnt, verwiesen. Er lenkte ihre Gedanken auf Gott, den Schöpfer des Universums, als Quelle der Kraft und Weisheit. In Vers 18 heißt es weiter: "Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn." Testimonies for the Church I, 297 (1862). ICP2 332 1 Nur sich selbst verantwortlich -- Er (Satan) hat Tausende ins Verderben getrieben und tut es immer noch, indem er sie dazu verleitet, sich ihren Leidenschaften hinzugeben. Ihr ganzes Wesen wird dadurch verdorben. Und um sein Werk zu vollenden, lässt er durch seine Geister verkündigen, dass wahre Erkenntnis den Menschen über das Gesetz stellt und alles gut ist, weil Gott niemand verurteilt und es Sünde eigentlich gar nicht gibt. ICP2 332 2 Wenn die Menschen auf diese Weise dazu verführt werden, zu glauben, ihre Wünsche seien oberstes Gebot, sie hätten einen Freibrief und seien nur sich selbst verantwortlich, wen kann es dann verwundern, dass überall Korruption und Unrecht herrschen. Die Massen warten nur auf eine Lehre, die ihnen die Freiheit gibt, allein den Impulsen ihres sündigen Herzens zu folgen. Die Regeln der Selbstbeherrschung werden der Lust geopfert und die seelische und geistige Kraft wird von den niederen Leidenschaften beherrscht. So fegt Satan begeistert Tausende in sein Netz, die vorgeben, bekennende Christen zu sein. The Great Controversy 555.556 (1911). ICP2 332 3 Luzifer wollte Gottes Macht, aber nicht sein Wesen -- Luzifer wollte Gottes Macht, aber nicht sein Wesen. Er strebte nach dem höchsten Platz und jeder Mensch, der sich von seinem Geist leiten lässt, verhält sich ebenso. Das führt unausweichlich zu Feindschaft, Missstimmung und Machtstreben. Der Stärkste gewinnt. Satans Reich ist ein Reich der Gewalt. Jeder betrachtet den anderen als ein Hindernis, das ihm im Weg ist, oder als Trittleiter, auf der er die nächsthöhere Position erreicht. The Desire of Ages 435.435 (1898). ICP2 332 4 Sturheit vereitelt göttliche Hilfe -- Als Gott Mose zu Pharao sandte, brachte ihm dieser göttliches Licht, aber Pharao verweigerte sich und jede Verweigerung verhärtete ihn noch mehr. Hat ihn Gott daran gehindert, sich dem Licht zuzuwenden? Nein, er war den Beweisen gegenüber einfach gleichgültig. Pharao verhärtete sich, weil er das Licht, das offensichtlich leuchtete, nicht annahm. Manuskript 15, 1894. ICP2 333 1 Sturheit und Gewissenhaftigkeit (Überlegungen hinsichtlich eines eigenwilligen, sich selbst betrügenden Mannes) -- Wenn du die Briefe liest, die ich nach Oakland geschrieben habe, kannst du dir eine Vorstellung machen von der Sturheit dieses Mannes und seiner Eigenwilligkeit. Er macht nur, was ihm gefällt. Den Rat des Herrn beachtet er nicht und glaubt, es sei ungefährlich, seinen Weg im Licht seines eigenen Feuers zu gehen. Er ist bereit alles und jedes zu tun für das Werk, aber er ist nicht dazu bereit, das zu tun, was in den Augen des Herrn recht ist. Wenn er sich vom Glauben abwendet wie ..., wird er dies zweifelsohne mit großer "Gewissenhaftigkeit" tun. ICP2 333 2 Er hat bereits bewiesen, wie gut er Gewissenhaftigkeit vorschieben kann. Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich dir sage, dass ich in seine Gewissenhaftigkeit wenig Vertrauen habe. Man kann entweder ein gutes oder ein schlechtes Gewissen haben und dieser Mann betrügt sich selbst diesbezüglich äußerst gründlich. Aufgrund dieses Selbstbetrugs macht er viele Dinge, die seinem eigenen Gedankengut entspringen, aber nicht übereinstimmen mit dem Geist Gottes. Er ist gegen jeden guten Rat immun wie ein Felsbrocken und lässt außer seinen eigenen Ansichten nichts gelten. Brief 48, 1892. ICP2 333 3 Die beängstigende Macht des Selbstbetrugs -- Ein Leben ohne den Geist Gottes ist eine traurige Angelegenheit, aber es ist noch viel schlimmer, wenn wir ungeistlich sind und Christus nicht haben, aber denen, die um uns besorgt sind, sagen, dass wir ihre Sorge und ihr Mitgefühl nicht nötig hätten. Die Macht des Selbstbetrugs ist beängstigend. Wie schrecklich, wenn man so mit Blindheit geschlagen ist, dass man Finsternis für Licht hält und Licht für Finsternis! Der treue Zeuge gibt uns den guten Rat, Gold, das im Feuer geläutert ist, weiße Kleider und Augensalbe zu kaufen. Das im Feuer geläuterte Gold ist der Glaube und die Liebe. Es macht das Herz reich, denn es ist durch und durch gereinigt und je mehr es geprüft wird, desto heller scheint es. Testimonies for the Church IV, 88 (1876). ICP2 334 1 Satans Macht über Menschen, die sich überschätzen -- Wie wertlos ist die Hilfe der Menschen, wenn Satan seine Macht über einen Menschen ausübt, der sich selbst überschätzt und nicht weiß, dass er an den Machenschaften Satans teilhat! In seinem übertriebenen Selbstvertrauen läuft er direkt in die Falle Satans und ist gefangen. Er hat die Warnungen in den Wind geschlagen und so ist er Satans Beute geworden. Wenn er seinen Weg in Demut gegangen wäre, hätte er sich rechtzeitig an einem Ort Gottes befunden und damit wäre er in Zeiten der Gefahr sicher gewesen, weil ihn Gott gegen den Feind verteidigt hätte. Brief 126, 1906. ICP2 334 2 Selbstmordgefahr -- Die Welt, die so tut, als gäbe es keinen Gott und nur ihren eigenen Wünschen lebt, wird plötzlich erfahren, dass alles zerstört wird und dass sie dieser Zerstörung nicht entkommen kann. Viele leben in dieser selbstsüchtigen Weise bis zum Überdruss, bis sie am Leben verzweifeln und sich selbst töten. ICP2 334 3 Tanzend und grölend, saufend und rauchend und jede Leidenschaft auslebend ziehen sie ihres Wegs wie ein Ochse zur Schlachtbank. Satan setzt seine ganze Verführungskunst ein, damit die Menschen ihm blindlings folgen, bis der Herr hervorkommt, um die Bewohner der Erde zu bestrafen. Dann wird die Erde die Erschlagenen nicht mehr bedecken und ihr Blut nicht mehr aufnehmen. Die ganze Welt scheint sich auf einem Todesmarsch zu befinden. Manuskript 139, 1903; Evangelism 26 (1946). ICP2 334 4 Ein echtes Lebensgefühl -- Welch einen Sieg wirst du erringen, wenn du lernst, die Verheißungen Gottes mit dankbarem Herzen anzunehmen, und dich dafür entscheidest, nur noch auf seine Herrlichkeit zu vertrauen, in Gesundheit und Krankheit, in Reichtum und Armut. Das ist ein völlig neues Lebensgefühl. Du musst dein Ich kreuzigen, wenn du im Namen Jesu ein Überwinder werden und den Lohn des Glaubens haben möchtest. Testimonies for the Church IV, 221 (1876). ICP2 334 5 Die schwierigste Sünde -- Gott kann zu Menschen, die nur sich selbst leben und sich selbst immer an die erste Stelle setzen, keine Beziehung aufnehmen. Wer sich so verhält, wird am Ende der Letzte sein. Die Sünde, die am schwierigsten abzulegen ist, ist die selbstherrliche Meinung und der Stolz. Sie steht allem Glaubenswachstum im Weg. Wenn ein Mensch seine Charakterfehler nicht sehen will und absolut von sich überzeugt ist, wie kann er dann verändert werden? "Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken." Matthäus 9,12. Wie kann sich jemand verändern, wenn er sich bereits für vollkommen hält? Testimonies for the Church VII, 199.200 (1902). ICP2 335 1 Demut ist wichtig -- Wer glaubt, dass er von dieser Veranstaltung (eine Ausschusssitzung in Michigan) gesegnet nach Hause gehen kann, ohne sein Herz zu demütigen, wird so gehen, wie er gekommen ist. Es kann nichts geklärt werden. Aber, Brüder und Schwestern, lasst uns von Christus Augensalbe erbitten, damit wir sehen lernen. Wir dürfen nicht blind sein, sondern müssen alles genau sehen. Wir dürfen nicht an einem Tag nach Kanaan gehen und am nächsten wieder zurück nach Ägypten. Tag für Tag müssen wir zielstrebig vorwärts gehen. Das Herz tut mir weh und es erfüllt mich mit großer Sorge, wenn ich bedenke, wie viel Segen wir verlieren, weil wir dem Licht immer nur hinterherhinken. Manuskript 56, 1904. ICP2 335 2 Selbsterkenntnis macht demütig -- Sich selbst zu erkennen ist sehr wichtig. Echte Selbsterkenntnis führt zur Demut und das gibt dem Herrn die Möglichkeit, die Seele des Menschen zu verändern und seinen Charakter zu formen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 419 (1913). ICP2 335 3 Möglichst weit von Stolz und Überbewertung des Ichs Abstand nehmen -- "Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat." 1.Johannes 2,6. "Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein." Römer 8,9. Diese Gemeinschaft mit Jesus bleibt in der Welt nicht unbeachtet. Sie wird bemerkt und es wird darüber gesprochen. Der Christ wird sich der großen Veränderung, die in ihm vorgeht, nicht so sehr bewusst sein, denn je ähnlicher er Christus wird, desto demütiger wird seine Selbsteinschätzung, aber man wird es in seiner Umgebung sehen und spüren. ICP2 336 1 Wer die tiefste Erfahrung mit Gott gemacht hat, ist am weitesten entfernt von Stolz und Überheblichkeit. Solche Menschen haben die demütigste Meinung von sich selbst und die höchste Einschätzung der Herrlichkeit Christi. Sie empfinden, dass der niedrigste Platz in seinem Dienst für sie zu ehrenvoll ist. Testimonies for the Church V, 223 (1882). ICP2 336 2 Sicherheit besteht darin, dass man sich seiner Schwachheit bewusst ist -- Die Menschen müssen nicht nur vor ihren Mitmenschen bestehen, sondern sie werden vom himmlischen Universum beobachtet. Wenn sie nicht um sich selbst fürchten und ihre eigene Schwachheit erkennen, wenn sie sich nicht an ihre früheren Fehler erinnern und bestrebt sind, sie nicht zu wiederholen, werden sie dieselben Fehler wieder machen und die werden dann Folgen haben, die sie sich nicht ein zweites Mal leisten können. Manuskript 43, 1898. ICP2 336 3 Das Ich zu überwinden ist eine Lebensaufgabe -- Unrecht kann nicht gutgemacht werden und die Veränderung des Verhaltens gelingt nicht mit ein paar schwachen Bemühungen. Die Entwicklung eines guten Charakters geschieht nicht an einem Tag und auch nicht in einem Jahr, sondern ist eine Lebensaufgabe. Das Ich zu überwinden ist ein lebenslanger Kampf. Ohne beständiges Bemühen können wir in unserem Glaubensleben nicht vorankommen und die Krone des Siegers nicht erlangen. The Ministry of Healing 452 (1905). ICP2 336 4 Der Abdruck des Göttlichen -- Wir dürfen uns selbst nicht zu wichtig nehmen, weil das den ganzen Menschen verdirbt. Ein Schiff sinkt durch ein einziges Leck und durch ein mürbes Glied zerbricht eine Kette. So kann auch ein ererbter oder erworbener Wesenszug im Herzen wirken und Worte können daraus entstehen, die einen Eindruck hinterlassen, für den wir uns schämen müssen. Wir bauen alle für die Ewigkeit. Unser Charakter muss den Abdruck des Göttlichen tragen und wir müssen eine feine, liebenswürdige Sprache sprechen und uns gerecht verhalten. Das wird vom gesamten Universum beobachtet und dann werden wir als frommer und getreuer Knecht bezeichnet. Brief 91, 1899. ------------------------Kapitel 81: Eine ungefährliche Therapie für die Seele* ICP2 339 1 Die richtige psychische Beeinflussung -- Bei der Behandlung von Kranken darf man nicht übersehen, dass die Psyche eine große Rolle spielt. Wenn der richtige Einfluss ausgeübt wird, kann sich das sehr positiv auf den Heilungsprozess auswirken. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP2 339 2 Empfehlung an einen Arzt -- Die armen, niedergedrückten Seelen, die dir anvertraut sind, benötigen mehr Aufmerksamkeit, als du ihnen bisher zukommen lässt. Es liegt in deiner Hand, sie auf Jesus hinzuweisen und ihnen bewusst zu machen, dass sie in sein Ebenbild verwandelt werden können. Brief 121, 1901; Medical Ministry 112. ICP2 339 3 Eine Hilfe im Kampf gegen eine überzogene Phantasie -- Jeder, der am Wesen Gottes teilhaben will, muss erkennen, dass er sich vom Lustprinzip abwenden muss, denn darin liegt das Verderben der Welt. Die Seele muss beständig und mit Ausdauer gegen üble Phantasien ankämpfen und der Verführung zur Sünde in Wort und Tat widerstehen. Sie muss rein gehalten werden von jeder Befleckung durch den Glauben an den, der uns alleine davon abhalten kann zu sündigen. ICP2 339 4 Wir müssen uns mit der Heiligen Schrift auseinander setzen und ernsthaft über die Dinge nachdenken, die unsere Erlösung und das ewige Leben betreffen. Die unendliche Barmherzigkeit und Liebe Jesu, das Opfer, das er für uns brachte, ist es wert, dass wir sehr intensiv und ernsthaft darüber nachdenken. Wir sollten uns mit dem Wesen unseres Erlösers und Vermittlers beschäftigen und müssen versuchen, den Erlösungsplan richtig zu verstehen. Jesus kam, um sein Volk von seinen Sünden zu erlösen und über diese Aufgabe, die er freiwillig auf sich nahm, müssen wir nachdenken. ICP2 340 1 Wenn wir uns beständig mit diesen himmlischen Dingen befassen, wachsen unser Glaube und unsere Liebe. Unsere Gebete entsprechen immer mehr dem Willen Gottes, weil sie von Glauben und Liebe erfüllt sind. Sie werden vernünftiger und inbrünstiger. Unser Vertrauen in Jesus nimmt zu. Dann haben wir eine tägliche, lebendige Erfahrung mit ihm, sind willig und werden durch die Kraft Christi an der Errettung der Menschen, die durch ihn zu Gott finden, beteiligt. The Review and Herald, 12. Juni 1888; Our High Calling 113. ICP2 340 2 Die Seele wird belebt durch die Beziehung zu Gott -- In der Natur können wir Gott erkennen und etwas über sein Wesen und das Werk seiner Hände erfahren. Wenn die Seele mit Gott in Berührung kommt und seine Eigenschaften in den Dingen erkennt, die er gemacht hat, gewinnt sie an Kraft. Angesichts der Schönheit und Großartigkeit der Natur staunen wir und werden still, aber unsere Seele wird neu belebt, wenn wir mit dem ewigen Gott in Berührung kommen und seine wunderbaren Werke sehen. Die Gemeinschaft mit Gott in demütigem Gebet entwickelt und stärkt die geistigen und seelischen Fähigkeiten. Die geistliche Kraft nimmt zu, wenn man die Gedanken auf geistliche Dinge ausrichtet. The Youth's Instructor, 13. Juli 1893. ICP2 340 3 Bewahrt eure Seele vor negativen Gedanken -- Dem Apostel lag daran, die Gläubigen zu lehren, wie wichtig es ist, die Gedanken davon abzuhalten, sich mit verbotenen Dingen zu befassen und seelische Kraft für nutzlose Dinge zu verschwenden. Wer den Versuchungen Satans nicht zum Opfer fallen will, muss seine Seele vor negativen Gedanken bewahren. Er darf keine Dinge lesen, hören oder sehen, die unreine Gedanken verursachen könnten. Man darf nicht zulassen, dass sich der Geist ungehindert mit allem beschäftigt, was der Feind der Seele an ihn heranzuführen versucht. ICP2 341 1 Man muss das Herz sorgfältig davor bewahren, dass nicht durch schlechte Einflüsse von außen das Schlechte, das in uns schlummert, geweckt wird und die Seele dann in Finsternis wandern muss. The Acts of the Apostles 518 (1911). ICP2 341 2 Die persönliche Ausstrahlung -- Das, was ein Mensch denkt und wie er sich verhält, macht seine persönliche Ausstrahlung aus, die von anderen unbewusst aufgenommen wird und sie beeinflusst. Oft ist diese unbewusste Ausstrahlung vergiftet und beeinflusst andere Menschen moralisch in negativer Weise. Testimonies for the Church V, 111 (1882). ICP2 341 3 Eine Ausstrahlung, die Licht und Frieden verbreitet -- Christus hat alle Voraussetzungen geschaffen, die es ermöglichen, dass seine Gemeinde aus bekehrten Menschen besteht, die die Herrlichkeit Emmanuels besitzen und ein Licht für die Welt sind. Es ist seine Absicht, dass jeder Christ eine geistliche Ausstrahlung hat, die Licht und Frieden verbreitet. Er wünscht sich, dass man in unserem Leben seine Freude erkennen kann. ICP2 341 4 Der christliche Geist, der in uns wohnt, muss sich durch die christliche Liebe, die wir verbreiten, offenbaren. Ein gottergebener Mensch kann die ganze Fülle der Liebe Gottes haben und sie weitergeben an andere. Christ's Object Lessons 419 (1900). ICP2 341 5 Von Gott abhängig bleiben -- Viele sind nicht in der Lage, ihre Zukunft zu planen. Sie sind unentschieden und haben ihr Leben nicht im Griff. Sie wissen nicht so recht, wie es weitergehen soll und das erfüllt sie mit Angst und Unruhe. Das Leben der Kinder Gottes ist eine Pilgerreise; das dürfen wir nicht vergessen. Wir verfügen nicht über die Weisheit, unser Leben genau vorauszuplanen. Wir können nicht unsere Zukunft bestimmen. "Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wohin er käme." Hebräer 11,8. ICP2 342 1 Christus verfolgte in seinem Erdenleben keine eigenen Ziele, sondern akzeptierte das, was Gott mit ihm vorhatte. Jeden Tag entfaltete Gott seine Absichten mit ihm. Und in dieser Weise sollen wir uns einfach darauf verlassen, dass Gott in unserem Leben seinen Willen verwirklichen wird. Wenn wir ihm unseren Lebensweg anvertrauen, wird er unsere Schritte lenken. The Ministry of Healing 478.479 (1905). ICP2 342 2 Der Wert der Beschäftigungstherapie -- Es wurde mir gezeigt, dass es für die meisten Patienten hilfreicher wäre, sie mit einer leichten Tätigkeit zu beschäftigen, als sie zur Untätigkeit zu verurteilen. Man sollte sie sogar regelrecht dazu auffordern, denn wenn der Mensch aktiv bleibt und sein Geist angeregt wird, ist das von großem Vorteil für die Genesung. Wenn man einem Menschen, der sein ganzes Leben überlastet war mit Arbeit, zur Untätigkeit verurteilt, hat das in neun von zehn Fällen negative Folgen. ICP2 342 3 Das war auch so der Fall bei meinen Mann. Es wurde mir gezeigt, dass es sinnvoller ist, wenn er sich an der frischen Luft körperlich betätigt, als wenn er sich untätig im Haus aufhält. Wenn das nicht möglich ist, hilft auch eine leichte Beschäftigung im Haus. Ein Mensch, der etwas zu tun hat, wird abgelenkt und beschäftigt sich nicht dauernd mit seinen Krankheitssymptomen und Wehwehchen und (wenn er sich im Sanatorium aufhält) es bewahrt ihn auch vor Heimweh. Testimonies for the Church I, 567.568 (1867).* ICP2 342 4 Sinnvoll eingesetzte körperliche Betätigung -- Wenn Kranke oder Behinderte nichts haben, womit sie sich die Zeit vertreiben können, kreisen ihre Gedanken um sich selbst und sie werden trübsinnig und schlecht gelaunt. Oft denken sie nur an ihren schlechten Zustand und halten sich dann für kränker, als sie wirklich sind, und bilden sich ein, dass sie absolut nichts mehr tun können. ICP2 342 5 In solchen Fällen wird sich eine gezielte Beschäftigungstherapie als unverzichtbares Heilmittel erweisen. Durch die Tätigkeit der Hände wird ihr Wille angeregt und das ist es, was diese Kranken brauchen. Wenn der Wille brachliegt, wird die Phantasie in eine falsche Richtung gelenkt und die Widerstandskraft gegen die Krankheit lässt nach. The Ministry of Healing 478.478 (1905). ICP2 343 1 Wer andere tröstet, tröstet auch sich selbst -- Oft wird zum Gebet aufgefordert für die Kranken, Notleidenden und die Entmutigten und das ist richtig so. Wir sollen darum beten, dass Gott die dunklen Gedanken verdrängt und die traurigen Herzen tröstet. Aber Gott hilft dann, wenn wir uns unter seinen Segen stellen. Wenn wir für diese Notleidenden beten, sollten wir sie dazu anregen, denen zu helfen, die noch mehr leiden als sie selbst. Es wird hell im eigenen Herzen, wenn wir versuchen anderen zu helfen. Wenn wir uns darum bemühen, andere zu trösten mit dem Trost, den wir selbst empfangen haben, werden wir auch selbst dadurch gesegnet. The Ministry of Healing 256 (1905). ICP2 343 2 Ruhe und Erholung (E. G. Whites Empfehlung an ihren eigenen Sohn) -- Ich habe dir etwas zu sagen: Kannst du mir nicht versprechen, dass du deinen Körper, den Tempel des Herrn, nicht mehr so überlastest und arbeitest, wenn du dich eigentlich ausruhen solltest? Um klar denken zu können und ordentlich zu sprechen, musst du auch deinem Geist Ruhe gönnen. Du nimmst dir einfach nicht die Zeit, um dich richtig auszuruhen. Dein Kopf und deine Nerven sind übermüdet und es wäre gut, wenn du in dieser Beziehung etwas ändern würdest ... Wir müssen unsere Fähigkeiten richtig einschätzen lernen und dürfen unsere körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte nicht überfordern. Du brauchst einen klaren, geduldigen Geist, damit du alles durchstehen kannst, was auf dich zukommt. Du brauchst eine starke Beziehung nach oben. Gehe im Glauben voran und überlasse die Ergebnisse Gott. Und wenn du dein Bestes gegeben hast, sei guten Muts! Glaube einfach und halte dich an Gott! Der Feind versucht dich in eine Richtung zu drängen, die zu einer Niederlage führt, aber das kannst du dir nicht leisten. Du kannst keine unsicheren Entscheidungen treffen. Du musst dich unter den Einfluss stellen, den du gewinnst durch Weisheit und Besonnenheit. Brief 121, 1904. ICP2 344 1 Ruhe und Erholung sind notwendig -- Es wurde mir gezeigt, dass die Sabbathalter zu schwer arbeiten und sich keine Abwechslung und Ruhe gönnen. Menschen, die körperlich arbeiten, brauchen eine Zeit der Erholung, und solche, die überwiegend geistig arbeiten, noch viel mehr. Es ist weder zu unserer Erlösung noch zur Verherrlichung Gottes notwendig, dass wir unausgesetzt und im Übermaß arbeiten, auch nicht, wenn es sich um Glaubensangelegenheiten handelt. ICP2 344 2 Natürlich gibt es eine Art von Unterhaltung, die wir nicht gutheißen können, so wie Tanzen, Kartenspielen, Schach etc., weil sie nicht im Sinne Gottes sind. Diese Art von Unterhaltung kann viel Unheil anrichten, denn sie hat einen sehr erregenden Einfluss und kann bei manchen Menschen zur Spielleidenschaft und zur Sucht führen. Alle Dinge, die zur Abhängigkeit führen können, müssen von Christen abgelehnt und durch harmlose Vergnügungsarten ersetzt werden. Testimonies for the Church I, 514 (1867). ICP2 344 3 Wenn wir uns auf Gott verlassen, werden wir nicht entmutigt (Empfehlung an einen überarbeiteten Mitarbeiter) -- In seiner Gnade hat dich Gott am Leben gelassen. Er erwartet nicht von dir, dass du alles alleine schaffst, völlig unabhängig von seiner Kraft, denn nur mit ihm kann es dir wirklich gelingen. Also jammere nicht, sondern blicke auf Jesus, den Anfänger und Vollender. Ruhe dich aus und mache nur das, was dich körperlich und geistig nicht überfordert, aber meine nicht, dass du dich gleich wieder um alles kümmern und eine so große Last auf dich nehmen musst, dass es dir schwer fällt, deine eigene Seele unter Gottes Liebe zu erhalten. ICP2 344 4 Der Weinberg gehört dem Herrn und es ist sein Werk. Er erwartet von dir, dass du so arbeitest, dass du körperlich, geistig und seelisch gesund bleibst. Bedenke, dass du mit himmlischen Helfern zusammenarbeiten kannst. Erlaube dem Feind nicht, sich in die "Firma" einzuschleichen. Nimm deine Aufträge von Gott entgegen und lass dich nicht entmutigen, weil du nur dein Menschenmögliches tun kannst. Der ewige Gott wird deine Arbeit mit seiner Kraft unterstützen. Glaube nicht, dass du Unmögliches schaffen musst und erwarte es ebenso wenig von anderen. ICP2 345 1 Paulus pflanzte und Apollos hat gegossen, aber Gott gibt das Wachstum. Siehe 1.Korinther 3,6. "Du Herr hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind seiner Hände Werk. Sie werden vergehen, du aber bleibst." Psalm 102,26-28. "Sie werden alle veralten wie ein Gewand; und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören." Hebräer 1,10-12; Brief 86, 1893. ICP2 345 2 Persönliche Bemühungen sind notwendig -- Die Opfer von Abhängigkeiten und üblen Gewohnheiten müssen begreifen, dass es auf ihren persönlichen Willenseinsatz ankommt. Es können sich andere noch so sehr um sie bemühen, Gottes Gnade kann großzügig über sie ausgegossen werden, Christus und die Engel können sich um sie sorgen, aber das nützt alles nichts, wenn sie sich nicht aufraffen und selbst mitkämpfen ... Unter dem Druck der Versuchung und dem fast unwiderstehlichen Wunsch, der Sucht nachzugeben, schreit so mancher Mensch: "Ich kann mich nicht von diesem Übel lösen!" Sagt ihm, dass er es kann und dass er es muss. Es kann sein, dass er immer wieder rückfällig geworden ist, aber das muss nicht so bleiben. Er hat wenig seelische Kraft und wird von seinem sündigen Leben beherrscht. Seine Versprechen und guten Vorsätze sind auf Sand gebaut. Er weiß um seine vielen gebrochenen Versprechen und das schwächt sein Selbstvertrauen und lässt ihn glauben, Gott könne seine schwachen Bemühungen nicht annehmen, aber er braucht nicht zu verzweifeln. The Ministry of Healing 174.175 (1905). ICP2 345 3 Ein Ziel ist wichtig -- Jede Art von Erfolg setzt voraus, dass man ein Ziel hat. Wenn jemand im Leben wirklich Erfolg haben möchte, muss er sich stets ein Ziel vor Augen halten, das zu erreichen es wert ist. Ein solches Ziel wird der Jugend heute angeboten. Education 262 (1903). ICP2 346 1 Das höchste geistige Ziel -- Die Erkenntnis Gottes finden wir in seinem Wort. Der Versuch, wahre Frömmigkeit zu leben und sich täglich Gott zu übergeben, ist das höchste geistige Ziel, das ein Mensch für Seele, Geist und Körper anstreben kann. Und wenn wir unser Leben in der Gesamtheit in dieser Weise Gott übergeben, bewahrt uns das vor Selbstüberschätzung. Wenn wir teilhaben dürfen an der göttlichen Kraft, streben wir nach seiner Weisheit und setzen unsere Fähigkeiten gewissenhaft zur Ehre Gottes und zum Segen unserer Mitmenschen ein. Wir erhalten diese Fähigkeiten von Gott und sollten sie als Talente verstehen, die wir in seinem Dienst einsetzen sollen. Manuskript 16, 1896. ICP2 346 2 Positive Eigenschaften fördern die Gesundheit -- Mut, Hoffnung, Glauben, Mitgefühl und Liebe fördern die Gesundheit und verlängern das Leben. Zufriedenheit und ein fröhlicher Geist erhalten Leib und Seele gesund. "Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt lässt die Gebeine verdorren." Sprüche 17,22; The Ministry of Healing 241 (1905). ------------------------Kapitel 82: Die Rolle der Wissenschaft in unserem Leben ICP2 347 1 Wissen, Kraft, Güte und Charakter -- Eine gute Bildung kann nicht auf wissenschaftliche Erkenntnis und literarische Werke verzichten, aber sie setzt andere Wertmaßstäbe. Frömmigkeit ist wichtiger als Kraft und Charakterbildung wichtiger als die Anhäufung von Schulwissen. Menschen mit einem edlen Charakter benötigt die Welt mehr als hochintelligente. Sie braucht Menschen, die Begabung und die Fähigkeit zu festen Grundsätzen in sich vereinen. Education 225 (1903). ICP2 347 2 Gott ist der Urheber der Wissenschaft -- Gott ist der Urheber der Wissenschaften. Die wissenschaftliche Forschung eröffnet uns ein weites Feld an Informationen und Erkenntnissen, die es uns ermöglichen, Gott in seiner Schöpfung zu erkennen. ICP2 347 3 Es ist Unwissenheit, die den Skeptizismus unterstützt und sich dabei auf die Wissenschaft beruft. Wahre Wissenschaft liefert immer wieder neue Fakten, die auf die Weisheit und die Macht Gottes hinweisen. Das Wort Gottes und die Wissenschaft stimmen miteinander überein, wenn man die Dinge richtig einordnet. Gemeinsam führen sie uns zu Gott, indem sie uns auf die klugen, sinnvollen Gesetzmäßigkeiten aufmerksam machen, nach denen sie funktionieren. Counsels to Parents, Teachers, and Students 426 (1913). ICP2 347 4 Wissenschaft und Glaube -- Wahres Wissen kommt von Gott. Satan weckte in unseren ersten Eltern den Wunsch nach spekulativem Wissen, indem er ihnen erklärte, sie könnten mehr wissen und dadurch ihre Situation entscheidend verbessern. Dazu müssten sie allerdings eine Richtung einschlagen, die Gottes heiligem Willen widerspreche, denn Gott sei nicht bereit, ihnen das höchste Wissen zu erlauben. Gott hatte nicht die Absicht, sie in Erkenntnisse einzuweihen, die im Zusammenhang mit dem Ungehorsam standen. Aber das war das Wissensgebiet, in das Satan Adam und Eva einführen wollte, und dasselbe Angebot macht er der Welt heute durch seine Versuchungen ... ICP2 348 1 Nur wenige große Männer der Welt und der Gelehrten können zum Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes bekehrt werden, weil sie die Wissenschaften losgelöst vom Glauben sehen und meinen, dass jedes ein Gebiet für sich sei und beides sich nicht miteinander vereinbaren lasse. Gott bietet ihnen jedoch ein weites Forschungsgebiet, auf dem sie ihr Wissen vervollkommnen könnten, aber dieses Wissen ist nur unter der Anleitung Gottes zu erreichen. Es ist an die unverrückbaren Gebote Gottes geknüpft und die Forschungsergebnisse könnten ein großer Segen sein. Testimonies for the Church V, 503 (1889). ICP2 348 2 Wissen ist Macht -- Das richtige Wissen ist Macht und Gottes Absicht ist es, dass an unseren Schulen dieses Wissen vermittelt wird als Vorbereitung auf die Arbeit, die getan werden muss in der Zeit, die dem Ende der Welt vorausgeht. Counsels to Parents, Teachers, and Students 19 (1913). ICP2 348 3 Wissenschaft und Glauben in Übereinstimmung -- Das College in Battle Creek (das erste adventistische College) wurde errichtet, um dort die Wissenschaften in Übereinstimmung mit dem Glauben zu unterrichten und um die Studenten zu Jesus zu führen, von dem alle wahre Erkenntnis kommt. Bildung ohne Glauben ist eine Bildung ohne den eigentlichen Glanz und Wert. ICP2 348 4 Ich habe versucht, den Studenten klar zu machen, dass unsere Schule ein höheres Bildungsniveau haben muss als andere Einrichtungen dieser Art, weil wir den jungen Menschen einen Blick für die höheren Ziele im Leben eröffnen und sie zur rechten Sicht ihrer irdischen Pflichten und ihrer ewigen Interessen führen möchten. Das große Ziel dieser Schule ist es, ihnen den richtigen Blick zu vermitteln und ihnen zu zeigen, dass zwischen Wissenschaft und Glauben eine Übereinstimmung besteht. Testimonies for the Church IV, 274 (1879). ICP2 349 1 Wissenschaftliche Erkenntnisse sind wichtig -- Junge Männer, die als Prediger, Buchevangelisten oder als Arbeiter von Haus zu Haus dienen möchten, sollten zuerst eine solide Ausbildung und spezielle Vorbereitung für ihre Aufgabe erhalten. Ungebildete, unvorbereitete junge Menschen sind nicht in der Lage, sich mit dem Wort Gottes mit hochtalentierten, gebildeten Menschen auseinander zu setzen. Sie müssen fähig sein, den eigenartigen Fehlern zu entgegnen, die sich aus der Verbindung zwischen Religion und Philosophie entwickelt haben. Das verlangt sowohl gute wissenschaftliche Kenntnisse als auch ein umfassendes Wissen über die Wahrheiten der Heiligen Schrift. Glaube und Werke 81 (1905). ICP2 349 2 Die wichtigste Wissenschaft -- Wissen ist Macht, aber in der Erkenntnis, dass Jesus als Mensch auf diese Erde kam, steckt eine größere Kraft. Die "Wissenschaft" der Erlösung ist die wichtigste Erkenntnis, die man in der Vorbereitungsschule auf dieser Erde erwerben kann. Die Weisheit Salomons ist erstrebenswert, aber die Weisheit Christi ist noch wesentlich wichtiger. Wir können Christus nicht nur durch Lernen erreichen, aber durch ihn können wir die höchste Stufe des Lernens erklimmen. Es ist wichtig, dass die Schüler eine gute Ausbildung in Kunst, Literatur, in Handel und Handwerk erhalten, aber an erster Stelle sollte stehen, sie mit Gott und seinem Willen vertraut zu machen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 19 (1913). ICP2 349 3 Christus lehrte die wichtigste aller Wissenschaften -- Ohne Zwang und Gewalt führt Christus die Menschen zur Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Das ist eine wahre Wissenschaft, denn durch sie geschehen große Veränderungen an Geist und Seele -- Veränderungen, die im Leben eines jeden Menschen stattfinden müssen, der durch die Tore der heiligen Stadt Gottes gehen möchte. Brief 155, 1902; My Life Today 340. ICP2 350 1 Forschung steht nicht im Widerspruch zur Offenbarung -- Gott ist die Grundlage aller Dinge. Wahre Wissenschaft stimmt mit seinen Werken überein; wahre Bildung führt zum Gehorsam gegen seinen Willen. Die wahre wissenschaftliche Forschung eröffnet uns neue Wunder in der Natur. Sie reicht weit und dringt tief ein, aber sie bringt nichts, was im Widerspruch zur Offenbarung Gottes steht. The Signs of the Times, 20. März 1884; The S.D.A. Bible Commentary VII, 916. ICP2 350 2 Die Wissenschaft kann keine göttlichen Geheimnisse ergründen -- "Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes." 5.Mose 29,28. Wie Gott genau die Erde erschuf, hat er den Menschen niemals offenbart. Es wird den Menschen nicht gelingen, die Geheimnisse des höchsten Gottes zu erforschen. Seine schöpferische Kraft ist so unbegreiflich für uns wie seine Existenz. Patriarchen und Propheten 113 (1890). ICP2 350 3 Die Bibel ist unsere Anleitung für die Forschung -- Um etwas über die frühe Geschichte dieser Erde, die Erschaffung des Menschen und den Sündenfall zu erfahren, sind wir auf die Bibel angewiesen. Wenn wir auf das Wort Gottes verzichten, bleibt nicht viel mehr übrig als Fabeln und Vermutungen. Das bringt die Menschen auf seltsame und außerordentlich konfuse Gedanken, die sie auf eine falsche Fährte führen. ICP2 350 4 Wir brauchen die authentische Geschichte der Entstehung der Erde, den Fall Luzifers und die Einführung der Sünde in die Welt. Ohne Bibel sind wir auf Theorien angewiesen, die nicht stimmen. Sie bewirken Aberglauben und einen falschen Wissenschaftsglauben. Aber da wir in der Bibel die wahre Geschichte der Entstehung der Welt haben, brauchen wir uns nicht mit menschlichen Vermutungen und unzuverlässigen Theorien herumzuplagen. Wo immer Christen sich aufhalten, ist es ihnen möglich, Gemeinschaft mit Gott zu haben. Und es ist ihr gutes Recht, sich mit geistlich orientierten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu beschäftigen. Sie können zunehmen an Weisheit und Verstand wie Daniel. "... Und es wurde unter allen niemand gefunden, der Daniel, Hananja, Mischael und Asarja gleich war. Und sie wurden des Königs Diener. Und der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich." Daniel 1,19.20; The Review and Herald, 10. November 1904. ICP2 351 1 Alle Wahrheit ist folgerichtig -- Diese Menschen (die den Schöpfungsbericht in Frage stellen) haben den einfachen Glauben verloren. Wir brauchen einen festen Glauben an die göttliche Autorität des Wortes Gottes. Die Bibel kann nicht durch menschliche wissenschaftliche Ideen überprüft werden, denn menschliches Wissen ist keine zuverlässige Anleitung. Skeptiker, die die Bibel lesen, um darin Widersprüchliches zu finden, werden durch ihr unvollkommenes wissenschaftliches Verständnis durchaus etwas zu kritisieren finden, aber wenn sie es richtig einordnen, werden sie keinen wirklichen Widerspruch entdecken. Mose schrieb unter der Anleitung des Geistes Gottes und wer sich in aufrichtiger Weise mit der Geologie auseinander setzt, wird feststellen, dass sie nicht im Widerspruch zu seinen Aussagen steht. Alle Wahrheit, ob sie die Natur betrifft oder die Offenbarung, ist folgerichtig in ihren Aussagen. Patriarchen und Propheten 114 (1890). ICP2 351 2 Vor falschem wissenschaftlichem Denken in Acht nehmen -- Wir müssen uns ständig vor falschem wissenschaftlichem Denken in Acht nehmen, vor allen Dingen im Bereich der Geologie und anderen Richtungen, die fälschlicherweise als Wissenschaften bezeichnet werden, obwohl sie sehr weit von der Wahrheit entfernt sind. Die Theorien mancher großer Männer muss man sorgfältig filtern und untersuchen nach den geringsten Zeichen des Unglaubens. Wenn ein Lehrer auch nur ein winziges Samenkorn davon aufnimmt und weitergibt an die Schüler unserer Schulen, kann daraus eine Ernte des Unglaubens entstehen. Der Herr hat uns eine hervorragende Denkfähigkeit gegeben und die sollten wir einsetzen für seinen Dienst. The Review and Herald, 1. März 1898; The S.D.A. Bible Commentary VII, 916. ICP2 352 1 Der Geist Gottes weckt den Drang nach Wissen -- Wissen ist Macht, aber nur dann, wenn es mit echter Frömmigkeit gepaart ist. Das Streben danach muss vom Geist Gottes geweckt werden, damit es einem guten Zweck dient. Je enger unsere Beziehung zu Gott ist, desto besser verstehen wir, worin echtes Wissen besteht und welchen Wert es für uns hat. Die Eigenschaften Gottes, die sich in seinen Werken ausdrücken, kann man am besten begreifen, wenn man Wissen über den Schöpfer aller Dinge und Urheber der Wahrheit erwirbt. Wer über dieses Wissen verfügt, kann höchste Ziele erreichen, denn unter dem Einfluss des Geistes Gottes kann er seine Talente am besten entfalten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 38 (1913). ICP2 352 2 Handlanger des Glaubens -- Wir brauchen Schulen, die auf dem Glauben aufgebaut sind und deren Lehrstoff sich am Wort Gottes orientiert. Es muss in diesen Schulen ein anderer Geist herrschen als üblich. Jeder Bereich der Bildung muss durch den Glauben geprägt sein. Wir müssen uns ernsthaft um Gottes Mitwirken bemühen, dann werden wir nicht vergeblich darum bitten. ICP2 352 3 Auf die Verheißungen des Wortes Gottes dürfen wir uns verlassen. Wir dürfen auch sicher sein, dass der himmlische Lehrer anwesend sein wird. Der Geist des Herrn wird sich ausbreiten wie in den Schulen der Propheten und alles, was wir anstreben, wird Gott anempfohlen. Die Wissenschaft ist dann wie bei Daniel in erster Linie ein Handlanger des Glaubens und ihr wichtigstes Bestreben ist die Rettung von Menschen -- Körper, Seele und Geist -- und die Verherrlichung Gottes durch Jesus Christus. The Signs of the Times, 13. August 1885; Fundamentals of Christian Education 99. ------------------------Kapitel 83: Leben im Alter ICP2 353 1 Die Brauchbarkeit hört nicht auf -- Alte Menschen benötigen die Hilfe ihrer Familien. Wenn sie von Brüdern und Schwestern im Glauben aufgenommen werden, hilft ihnen das über den Verlust des eigenen Heimes hinweg. Man kann sie an den Hausarbeiten beteiligen, denn das wird ihnen das Gefühl vermitteln, noch nicht ganz nutzlos zu sein. Lasst sie spüren, dass euch ihre Hilfe wertvoll ist und sie noch immer einen Beitrag leisten können, um anderen zu helfen. Das wird sie aufmuntern und ihnen die Freude am Leben erhalten. The Ministry of Healing 204 (1905). ICP2 353 2 Die gewohnte Umgebung erhalten -- Soweit es möglich ist, sollte man den Menschen, wenn ihre Haare grau und ihre Schritte unsicher werden, ihre gewohnte Umgebung erhalten. Sie sollten ihre Freunde und Bekannten nicht verlieren, sondern gemeinsam mit Glaubensgeschwistern, die sie kennen und lieben, Gottesdienst feiern dürfen. Man muss liebevoll und feinfühlig mit ihnen umgehen. The Ministry of Healing 204 (1905). ICP2 353 3 Altenheime sind nicht die beste Lösung -- Die Angelegenheit, wie wir für unsere alten Brüder und Schwestern sorgen sollen, die kein Zuhause mehr haben, ist eine Frage, die sich immer wieder stellt. Was können wir für sie tun? Der Herr hat mir wiederholt gezeigt, dass Altenheime nicht die beste Lösung sind. Es ist nicht nur ein Vorteil, wenn an einem Ort nur alte Menschen zusammenleben, und sie sollten auch nicht ihr Zuhause verlassen müssen, um versorgt zu werden. Es ist besser, wenn sie von Familienmitgliedern betreut werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte die Gemeinde diese Aufgabe übernehmen. Das ist eine Pflicht, aber auch ein Vorrecht. Wer den Geist Christi hat, wird alten Menschen mit Achtung und Freundlichkeit begegnen. Testimonies for the Church VI, 272 (1900). ICP2 354 1 Eine Bereicherung für unser Leben -- Wenn wir einen alten, hilflosen Menschen in unserer Familie haben, ist das eine wunderbare Gelegenheit, mit Christus zusammenzuarbeiten und seine Barmherzigkeit anderen zu zeigen. Die Begegnung zwischen Alt und Jung kann ein Segen für beide sein. Die jungen Menschen können Sonnenschein ins Leben der Alten bringen. Wenn sich das Leben dem Ende zuneigt, ist es gut, wenn man Kontakt zu jungen Menschen hat und etwas von ihrer Lebensfreude und Hoffnung miterlebt. Und die jungen Menschen können von der Lebensweisheit und Erfahrung der Alten profitieren, aber vor allem müssen sie lernen, selbstlos zu dienen. ICP2 354 2 Es wäre für viele Familien ein großer Segen, wenn sie einen Angehörigen bei sich hätten, der auf ihre Hilfe und Fürsorge angewiesen wäre. Das Familienleben würde dadurch bereichert und alle, Alt und Jung, wären darauf angewiesen, in christlicher Art und Weise miteinander umzugehen und so Schätze im Himmel zu sammeln. The Ministry of Healing 204.205 (1905). ICP2 354 3 Gemeinsamkeiten von Alt und Jung -- Es berührt mich sehr, wenn ich sehe, wie Alt und Jung voneinander abhängig sind: Wenn sich die jungen Menschen bei den älteren Rat holen und von ihrer Lebensweisheit profitieren und wenn umgekehrt die Alten von den Jungen Hilfe und Mitgefühl erhalten. So sollte es sein. Es ist im Sinne Gottes, dass junge Menschen sich zu alten hingezogen fühlen, ihre Freundschaft suchen und so liebevolle Beziehungen entstehen zwischen ihnen und denen, die nicht mehr lange Zeit zu leben haben. Brief 6, 1886; Sons and Daughters of God 161. ICP2 355 1 Fürsorge für die alten Eltern -- Eltern haben ein Anrecht auf Liebe und Achtung wie kein anderer. Gott selbst hat den Eltern die Verantwortung übertragen, dass sie für die ihnen anvertrauten Seelen in den frühen Jahren der Kindheit die Stellvertreter Gottes sein sollen. Und wer die berechtigte Autorität seiner Eltern zurückweist, weist die Autorität Gottes zurück. Das fünfte Gebot verlangt von Kindern nicht nur, dass sie ihre Eltern achten und ehren und ihnen gehorchen, sondern auch, dass sie ihnen mit Liebe und Fürsorge begegnen, ihre Last erleichtern und auf ihren guten Ruf achten und sie versorgen, wenn sie alt werden. Auch die Achtung vor Predigern, leitenden Persönlichkeiten und allen, die von Gott Autorität erhalten haben, ist in diesem Gebot eingeschlossen. Patriarchen und Propheten 308 (1890). ICP2 355 2 Im fortgeschrittenen Alter lässt die Kraft nach -- Wer alte Menschen betreut, sollte bedenken, dass sie warme, gemütliche Zimmer brauchen. Im fortgeschrittenen Alter lässt die Kraft nach und die Menschen sind weniger widerstandsfähig gegen ungesunde Einflüsse, deshalb benötigen ältere Menschen besonders viel Sonnenlicht und frische Luft. The Ministry of Healing 275 (1905). ICP2 355 3 Anpassung an die nachlassende seelische und geistige Kraft -- Es kommt häufig vor, dass ältere Menschen nicht akzeptieren können, dass ihre geistige und seelische Kraft nachlässt. Sie verkürzen ihre Tage, weil sie Aufgaben übernehmen, die sie eigentlich ihren Kindern überlassen sollten. Satan bemächtigt sich oft ihrer Vorstellungskraft und führt sie dazu, ständig in Sorge zu sein wegen ihres Geldes. Sie werden geizig, horten ihr Geld und es wird zu ihrem Götzen. Manchmal gönnen sie sich nichts und arbeiten über ihre Kräfte, damit sie nichts von ihrem Geld ausgeben müssen. So bringen sie sich in eine missliche Lage aus Angst, die könnten verarmen. Diese Ängste kommen von Satan. Er beeinflusst sie so, dass sie sklavische Angst vor Armut haben, und verführt sie zu Eifersüchteleien und nimmt ihnen ihr positives Lebensgefühl. Solche Menschen sind nicht mehr normal, wenn es um Geldangelegenheiten geht. ICP2 356 1 Wenn sie sich so verhalten würden, wie Gott es möchte, könnten sie einen glücklichen und angenehmen Lebensabend haben. Haben sie Kinder, denen sie vertrauen können und die vernünftig mit den Dingen umgehen, sollten sie sich von ihnen helfen lassen. Wenn sie das nicht zulassen, wird Satan ihre nachlassende geistige Kraft für sich ausnutzen und ihr Leben bestimmen. Sie sollten ihre Sorgen und Nöte ablegen und die Zeit, die sie noch haben, so angenehm wie möglich verbringen und sich auf den Himmel vorbereiten. Testimonies for the Church I, 423.424 (1864). ICP2 356 2 Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach -- Wer im Dienst Gottes alt geworden ist, wird feststellen, dass sein Kurzzeitgedächtnis nachlässt und er die Dinge, die um ihn her geschehen, schnell wieder vergisst. Dafür erinnert er sich jedoch sehr genau an die Geschehnisse seiner Kindheit. Es wäre gut, wenn sich die Jugend dessen bewusst wäre, denn das bedeutet, dass man in der Jugend ein reines, ordentliches Leben führen muss, weil der Lebenswandel, den man als junger Mensch führt, im Alter wieder eine Rolle spielt. The Youth's Instructor, 25. Oktober 1894; Sons and Daughters of God 78. ICP2 356 3 Wesenszüge verstärken sich im Alter -- Es wurde mir gezeigt, wie David Gott darum bat, ihn im Alter nicht zu verlassen, und aus welchem Grund er so ernsthaft darum betete. Er sah, dass die meisten alten Menschen in seiner Umgebung nicht sehr glücklich waren und sich die unvorteilhaften Wesenszüge im Alter verstärkten. Menschen, die engstirnig und missgünstig veranlagt sind, werden dies auf unangenehme Weise im Alter noch mehr. Wenn sie eifersüchtig, nörglerisch und ungeduldig sind, verstärken sich auch diese Eigenschaften im Alter. Testimonies for the Church I, 422 (1864). ICP2 356 4 Unbeherrschte Eifersucht und ein schlechtes Urteilsvermögen -- David war beunruhigt, weil er sah, dass Könige und Adelige, die scheinbar in ihren jüngeren Jahren ein gottesfürchtiges Leben geführt hatten, im Alter plötzlich eifersüchtig auf ihre besten Freunde und Angehörigen wurden. Sie lebten ständig in Angst, dass ihre Freunde nur aus eigensüchtigen Motiven Kontakt zu ihnen suchten. Sie hörten auf die hinterhältigen Ratschläge und Einflüsterungen von Fremden, statt sich wie früher auf ihre Freunde zu verlassen, denen sie vertrauen konnten. Ihre unbeherrschte Eifersucht flammte oft auf, nur weil nicht alle ihrer Meinung waren. Ihr Neid untereinander war fürchterlich. Oft glaubten sie, ihre eigenen Kinder und Verwandten wünschten ihnen den Tod, damit sie ihren Platz einnehmen, ihren Reichtum an sich reißen und die Verehrung auf sich lenken könnten, die bisher sie empfangen hatten. Und manche wurden dermaßen von dieser Eifersucht beherrscht, dass sie ihre eigenen Kinder umbrachten. Testimonies for the Church I, 422.423 (1864). ICP2 357 1 David betet für sein Alter -- David stellte fest, dass manche, obwohl sie als jüngere Menschen ein gerechtes Leben geführt hatten, im Alter die Selbstbeherrschung zu verlieren schienen. Satan griff in ihr Leben ein und machte sie ruhelos und unzufrieden. Er sah, dass viele der Älteren scheinbar von Gott verlassen und den Angriffen ihrer Feinde und der Lächerlichkeit preisgegeben waren. ICP2 357 2 David war tief bewegt und beunruhigt, wenn er an sein eigenes Alter dachte. Er befürchtete, Gott könnte auch ihn allein lassen und sein Leben könnte eine ebenso unglückliche Wende nehmen wie das der alten Menschen, deren Lebenslauf er beobachtet hatte. Er befürchtete, dass dann auch er den Angriffen der Feinde des Herrn ausgesetzt wäre. Das war eine große Last auf seiner Seele und er betete ernsthaft zu Gott: "Verwirf mich nicht in meinem Alter, verlass mich nicht, wenn ich schwach werde." "Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. Auch im Alter, Gott, verlass mich nicht, und wenn ich grau werde." Psalm 71,9.17.18. David hatte ein großes Bedürfnis, den negativen Seiten des Alters vorzubeugen. Testimonies for the Church I, 423 (1864). ICP2 357 3 Der rechte Umgang mit anvertrauten Mitteln -- Bruder L. ist ein Haushalter Gottes. Es wurde ihm eine Menge anvertraut und es ist an der Zeit, dass er erkennt, dass er Gott geben muss, was Gott gehört. Gott hat Ansprüche an ihn. Das darf er nicht übersehen. Er sollte ein Testament machen und darin bestimmen, dass Gott zurückgegeben wird, was er von ihm erhalten hat, und dafür sorgen, dass sein Besitz nicht an fremde Menschen fällt, wenn er einmal nicht mehr lebt. Testimonies for the Church II, 675 (1871). ICP2 358 1 Klare Verhältnisse schaffen -- Bruder L. sollte seine Verhältnisse klären und nichts offen lassen. Er hat das Vorrecht, reich zu sein, und er kann damit viele gute Werke tun und für sein ewiges Leben vorsorgen. Er sollte sich nicht auf sein eigenes Urteil verlassen, sondern sich mit erfahrenen Brüdern beraten und sich Weisheit von Gott erbitten, damit er eine kluge Entscheidung treffen kann. Er sollte sich jetzt allen Ernstes Schätze im Himmel sammeln, die wirklich wertvoll für ihn sind. Testimonies for the Church II, 676 (1871). ICP2 358 2 Alt gewordene Mitarbeiter sollten nicht zurückgesetzt werden -- Mit den Mitarbeitern, die ihr Leben im Dienst Gottes verbracht haben, sollte man besonders rücksichtsvoll und feinfühlig umgehen. Auch wenn sie nicht mehr so kräftig und gesund sind, verfügen diese Brüder noch immer über Fähigkeiten, die sie für das Werk Gottes einsetzen können. Es ist Gottes Wille, dass sie leitende Aufgaben in der Gemeinde übernehmen. Sie haben im Glauben Stürme und Prüfungen durchstanden und können uns nun hilfreiche Ratgeber sein. Wir sollten dankbar sein, dass sie ihre Gaben dem Werk Gottes noch immer zur Verfügung stellen können! ICP2 358 3 Wir dürfen nicht vergessen, welche Opfer sie in der Vergangenheit gebracht haben, damit das Werk vorangehen konnte. Die Tatsache, dass sie alt und grau geworden sind, ist kein Grund, nicht mehr auf ihren Rat zu hören, denn sie verfügen über weitaus mehr Erfahrung in Glaubensdingen als mancher jüngere Mitarbeiter. ICP2 358 4 Auch wenn sie nicht mehr in der Lage sind, die schweren Lasten auf sich zu nehmen, die jüngere Männer tragen können und sollen, ist ihr Einfluss doch von höchstem Wert. Sie haben Fehler gemacht, aber sie haben daraus gelernt und wissen, wie man Fehler und Gefahren vermeidet. Sollten sie da nicht in der Lage sein, uns mit gutem Rat zur Seite zu stehen? Sie haben viele Prüfungen und Belastungen überstanden und dafür ihre Kraft hingegeben. Nun sind sie müde geworden, aber deshalb dürfen sie von weit weniger erfahrenen Mitarbeitern, die kaum eine Ahnung haben von dem selbst aufopfernden Einsatz dieser Pioniere, nicht einfach zur Seite geschoben werden. Der Herr schiebt sie nicht zur Seite, sondern segnet sie mit besonderen Gaben und Erkenntnissen. Testimonies for the Church VII, 287.288 (1902). ICP2 359 1 Geachtet und geehrt -- Die alten Pioniere, die noch leben, dürfen jetzt kein schweres Leben haben. Sie haben ihrem Herrn unter schweren Bedingungen gedient, haben Armut auf sich genommen, als wir noch wenige waren. Deshalb muss man sie achten und ehren. Mir wurde von Gott aufgetragen zu sagen: "Jeder Gläubige muss den Pionieren, die jetzt alt geworden sind, mit Achtung begegnen, denn sie haben viele Prüfungen, Leid und Belastungen auf sich genommen und auf vieles verzichtet. Sie sind Gottes Mitarbeiter, die einen großen Beitrag zum Aufbau seines Werkes geleistet haben." Testimonies for the Church VII, 289 (1902). ICP2 359 2 Wie Väter und Mütter behandeln -- Solange es die alt gewordenen Pioniere noch unter uns gibt, sollten die Brüder und Schwester, die von ihrer Arbeit profitiert haben, sie achten und für sie sorgen. Man darf ihnen keine schweren Lasten mehr auferlegen, aber man kann ihren weisen Rat in Anspruch nehmen. Betrachtet sie als Väter und Mütter, die das Werk getragen haben. ICP2 359 3 Die Mitarbeiter, die in der Vergangenheit das Werk Gottes getragen haben, verhalten sich ihrerseits vernünftig, wenn sie nicht glauben, alles selbst tun zu müssen, sondern bereit sind, Aufgaben an jüngere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu übertragen und sie dafür auszubilden, wie Elia seinen Nachfolger Elisa ausgebildet hat. The Review and Herald, 20. März 1900; Selected Messages II, 227. ICP2 359 4 Eine Empfehlung an alte und erprobte Mitarbeiter -- Möge der Herr unsere alten, erprobten Mitarbeiter erhalten und segnen. Möge er ihnen helfen, mit ihren körperlichen, geistigen und geistlichen Kräften klug hauszuhalten! ICP2 360 1 Der Herr hat mich beauftragt, den Brüdern, die in den Anfangszeiten die Botschaft verkündigt haben, zu sagen: "Gott hat euch die Fähigkeit zu vernünftigem Denken gegeben und erwartet von euch, dass ihr die Gesundheitsgebote richtig einordnet und anwendet. Übertreibt es nicht, überarbeitet euch nicht! Gott erwartet von euch, dass ihr eure Aufgabe noch lange ausüben könnt, Menschen davor zu bewahren, von der Welle des Verderbens fortgespült zu werden. Er erwartet, dass ihr so lange euren Mann steht, bis er euch abberuft. Es dauert nicht mehr lange und ihr erhaltet euren Lohn!" Testimonies for the Church VII, 289 (1902). ICP2 360 2 Die größte Gefahr -- Ich wurde aufgefordert, meinen alt gewordenen Brüdern zu sagen: "Geht euren Weg mit Gott in Demut! Werdet nicht zu Anklägern eurer Brüder! Ihr müsst die euch aufgetragene Aufgabe unter der Leitung des Gottes Israels erfüllen. Die Neigung zu Kritiksucht ist für viele eine große Gefahr. Die Brüder, die ihr kritisiert, sind dazu berufen, Verantwortung zu tragen, die ihr nicht mehr tragen könnt, aber ihr könnt ihnen dabei helfen. Ihr wäret ein großer Segen für das Werkn, wenn ihr eure Erfahrung einbringt und den jüngeren Mitarbeitern zur Seite steht. Der Herr hat keinem von euch den Auftrag gegeben, eure Brüder zu kritisieren und zu maßregeln." Brief 204, 1907; Evangelism 106.107 (1946). ------------------------Kapitel 84: Umgang mit Gefühlen ICP2 363 1 Wir kennen nicht die Motive -- Bedenkt, dass man niemand ins Herz sehen kann. Ihr kennt die Motive nicht, die einen Menschen zu etwas bewegten, was nach eurem Dafürhalten falsch ist. Viele wurden nicht richtig erzogen und ihr Charakter wurde verdorben. Sie sind hart und mürrisch und erscheinen uns in jeder Beziehung unmöglich. Aber die Gnade Gottes kann sie verändern. Lehnt sie nicht ab und entmutigt sie nicht durch Aussagen wie: "Du hast mich enttäuscht und jetzt kann ich dir auch nicht mehr helfen." Nur wenige Worte, schnell dahingesagt, weil wir glauben, der andere verdient sie, können die Verbindung zerstören, die es möglich gemacht hätte, zu diesem Menschen eine Beziehung aufzubauen. ICP2 363 2 Beständigkeit, Geduld und die Fähigkeit, Provokation zu ertragen, sind immer die besten Argumente und die erfolgreichsten Einladungen. Wenn du unter besseren Lebensbedingungen aufgewachsen bist und Voraussetzungen mitbringst, die andere nicht haben, dann bedenke das und sei ihnen ein kluger, geduldiger und liebevoller Lehrer. ICP2 363 3 Wenn du ein gut erkennbares Siegel ins Wachs drücken möchtest, dann drückst du es nicht eilig und unachtsam ein, sondern langsam und sorgfältig, so lange bis das Wachs sich gefestigt hat. Ähnlich muss man mit der menschlichen Seele umgehen. Die Beständigkeit des christlichen Einflusses ist das Geheimnis seiner Macht. Es kommt darauf an, dass du fest und sicher das Wesen Christi in deinem Leben vertrittst. Hilf den Menschen, die etwas falsch machen, indem du ihnen von deinen eigenen Erfahrungen erzählst. Weise sie darauf hin, dass auch dir, als du Fehler gemacht hast, ein gläubiger Mitmensch durch seine Geduld, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wieder Mut und Hoffnung gegeben hat. Testimonies on Sabbath School Work 116.117 (1900); Counsels on Sabbath School Work 100.101. ICP2 364 1 Die Auseinandersetzung mit Gewalten, die die Welt bedrängen -- Niemals zuvor wurde die Welt in einer so intensiven Weise bedrängt. Geld, Unterhaltung, Machtstreben und Existenzkampf üben eine ungeheure Macht auf die Menschen aus und belasten sie an Körper, Seele und Geist. Mitten hinein in dieses immer verrücktere Leben spricht Gott. Er fordert uns auf, uns davon zu lösen und sich ihm zuzuwenden: "Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!" Education 260 (1903). ICP2 364 2 Die Heilung von geistlichen Nöten -- Diese Welt ist ein großes Siechenhaus, aber Christus kam, um die Kranken zu heilen und sie aus der Macht Satans zu erlösen. Von ihm selbst ging die Heilung aus, er gab den Kranken neue Kraft. Er vermittelte den Leidenden und Besessenen Leben aus seinem Leben. Niemand, der ihn um Heilung bat, schickte er fort. Er wusste, dass die Hilfe Suchenden ihre Krankheit oft selbst verschuldet hatten, aber er weigerte sich deshalb nicht, ihnen zu helfen. Und wenn der Geist Christi diese Menschen berührte, wurden sie sich ihrer Sünden bewusst. Viele wurden dann sowohl von ihren geistlichen Nöten als auch von ihren körperlichen Gebrechen geheilt. Das Evangelium hat immer noch dieselbe Kraft. Warum sollten wir es heute nicht mit denselben Ergebnissen verkündigen? The Desire of Ages 823 (1898). ICP2 364 3 Menschen sind die Helfer der Engel -- Menschen sind die helfenden Hände der Engel, denn sie sind ihre Mitarbeiter in der praktischen Seelsorge. Die Menschen arbeiten mit dem Wissen der himmlischen Engel. Diese haben den größeren Überblick, größere Erfahrung und göttliche Kräfte. Wenn wir mit ihnen zusammenwirken und die Eigensucht aus unserem Leben verbannen, können wir besondere Gaben erwerben, um anderen zu helfen. Durch uns wirkt der Himmel seine erlösende Macht. Testimonies for the Church VI, 456.457 (1900). ICP2 365 1 Göttlicher und menschlicher Anteil in Notzeiten -- Der Herr gibt seinen menschlichen Mitarbeitern immer ihren Anteil an Arbeit. Zwischen Gott und Mensch muss eine Zusammenarbeit entstehen. Der Mensch ist dabei abhängig von seinem Gehorsam gegenüber der Erkenntnis, die ihm Gott gegeben hat. Wenn Saulus gesagt hätte: "Herr, ich denke nicht daran, dir nachzufolgen", hätte ihm Gott noch zehnmal mehr Erkenntnis geben können, es hätte nichts genützt. ICP2 365 2 Die Menschen haben die Aufgabe, mit Gott zusammenzuarbeiten und die Entscheidung dafür ist die schwerste Auseinandersetzung. Wenn der Mensch bereit ist, seinen Willen dem Willen Gottes unterzuordnen und sich dem Einfluss zu öffnen, der ihn bereits sein Leben lang begleitet hat, gerät er in einen Konflikt. Doch er muss nur bereit sein, "denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen." Philipper 2,13. Es hängt von unserem Charakter ab, wie dieser Entschluss getroffen wird. Wir dürfen ihn nicht von unseren Gefühlen oder Neigungen abhängig machen, sondern von der Erkenntnis des Willens unseres Vaters im Himmel. Folgt der Führung des Heiligen Geistes und gehorcht seiner Weisung. Brief 135, 1898. ICP2 365 3 Sprecht über Gottes Macht -- Wenn dich jemand nach deinem Befinden fragt, denke nicht an etwas Trauriges, um das Mitgefühl des anderen Menschen zu wecken. Rede nicht über deinen Mangel an Glauben und über deine Sorgen und Nöte. Der Versucher freut sich, wenn er solche Worte hört. Wenn du nur über negative Dinge sprichst, verherrlichst du ihn. Wir sollten nicht viele Worte über die Macht Satans verlieren, uns zu überwältigen, denn oft liefern wir uns ihm damit aus. ICP2 365 4 Lasst uns viel mehr über die große Macht Gottes reden und zu ihm eine Beziehung aufbauen. Erzählt von der unvergleichlichen Macht Christi und von seiner Herrlichkeit. Der ganze Himmel ist daran interessiert, dass du erlöst wirst. Die Engel des Himmels, tausend mal tausend und zehntausend mal zehntausend, haben den Auftrag, den Erben der Erlösung zu dienen. Sie bewahren uns vor dem Bösen und schützen uns vor den Mächten der Finsternis, die es darauf abgesehen haben, uns zu verderben. Haben wir nicht unendlich viel Grund zur Dankbarkeit, auch dann wenn es uns gerade nicht so gutgeht? The Ministry of Healing 253.254 (1905). ICP2 366 1 Sprecht nicht über negative Gefühle -- Wenn du dich nicht fröhlich und unbeschwert fühlst, rede nicht über deine Gefühle. Wirf keinen Schatten auf das Leben anderer. Ein kalte, freudlose Religion wirkt nicht anziehend und kann keine Menschen zu Christus führen. Sie werden davon abgestoßen und laufen in die Netze, die Satan ausgespannt hat, um sie einzufangen. Statt über eure Entmutigungen nachzudenken, denkt an die Kraft, die euch in Christus zur Verfügung steht. Lenkt eure Gedanken auf die Dinge, die ihr nicht seht und beschäftigt euch mit den Beweisen der Liebe Gottes für euch. Im Glauben kann man Schwierigkeiten und Enttäuschungen ertragen und der Versuchung widerstehen. Jesus lebt und ist unser Fürsprecher. Alles, was er durch seine Vermittlung für uns erwirkt hat, steht uns zur Verfügung. The Ministry of Healing 488 (1905). ICP2 366 2 Fröhliche Worte und ein freundliches Lächeln -- Wenn wir die Dinge von ihrer positiven Seite betrachten, werden wir genügend finden, um fröhlich und glücklich zu sein. Wenn wir lächeln, fällt das auf uns zurück und wenn wir freundlich mit den Menschen reden, werden sie auch freundlich zu uns sein. ICP2 366 3 Wenn Christen schlecht gelaunt und niedergeschlagen wirken, so als hätten sie keinen Freund auf Erden, vermitteln sie ein falsches Bild vom Glauben. Manche meinen, Fröhlichkeit widerspreche der Würde des christlichen Charakters, aber das ist ein großer Fehler, denn im Himmel herrschen große Freude und Fröhlichkeit. The Signs of the Times, 12. Februar 1885. ICP2 366 4 Fröhlichkeit erleichtert das Leben -- Jeder sollte sich darum bemühen, fröhlich zu sein statt ständig über Sorgen und Probleme nachzudenken. Viele machen sich selbst unglücklich und verderben sich durch ihre schlechte Laune die Gesundheit. In ihrer Umgebung ist nicht alles so, wie sie es sich wünschen, und das kann man an ihrem Gesicht ablesen, das mehr Unmut ausdrückt, als es mit Worten möglich wäre. ICP2 367 1 Depressive Gefühle sind schädlich für die Gesundheit, denn sie wirken sich nachteilig auf das Verdauungssystem aus. Traurigkeit und Sorge ändern nichts, aber sie richten großen Schaden an, denn wir sollten Fröhlichkeit und Hoffnung verbreiten und mithelfen anderen das Leben zu erleichtern. The Signs of the Times, 12. Februar 1885; My Life Today 153. ICP2 367 2 Die Stimmung bei den Mahlzeiten -- Ihr müsst selbst herausfinden, was ihr gut vertragen könnt und welche Nahrung eurem Körper am besten bekommt. Esst vernünftig und mit gutem Gewissen. Denkt beim Essen nicht an eure Sorgen und Belastungen, sondern esst langsam und mit einem fröhlichen Herzen und seid Gott dankbar für alles, was er euch gegeben hat. Beschäftigt euch nicht gleich nach dem Essen mit geistiger Arbeit, sondern sorgt für ein wenig Bewegung und gebt dem Magen Gelegenheit, seine Verdauungstätigkeit aufzunehmen. Gospel Workers 241.242 (1915); Counsels on Health 565. ICP2 367 3 Wer falsche Ideen nicht aufgeben kann, entwickelt sich nicht weiter -- Wer falsche Ideen nicht aufgeben kann, kann sich der Wahrheit nicht richtig öffnen, auch wenn er sich eingehend damit befasst. Die alten Gedanken werden sich immer wieder bemerkbar machen und das Verständnis für die Wahrheit und heiligende Gedanken bleibt eingeschränkt. Aberglauben schleicht sich ein und vermischt sich mit Glauben, und das ist immer gefährlich. ICP2 367 4 Echte christliche Erkenntnis ist einer solchen Denkweise weit überlegen, vor allen Dingen in den Bereichen, die die Zukunft des Menschen und das ewige Leben betreffen. Der gläubige Bibelleser ist im Vorteil, weil er die Wahrheit kennt und akzeptiert und keine heidnische Philosophie braucht. ICP2 367 5 Haltet euch an das Wort: "Es steht geschrieben." Lasst euch nicht auf diese gefährlichen Theorien ein, die sehr hartnäckig in den Gedanken hängen bleiben und den Menschen davon abhalten können, in Christus eine neue Kreatur zu werden. Wir müssen ständig über unsere Gedanken wachen und ihnen nur Nahrung geben, die uns in unserer Glaubenserfahrung stärkt. Manuskript 42, 1904; Medical Ministry 89. ICP2 368 1 Nur durch göttliche Kraft ist eine Veränderung möglich -- Ohne göttliche Kraft ist keine echte Veränderung möglich. Natürliche Neigungen und erworbene Eigenschaften sind Hindernisse im Leben eines Menschen wie eine Sandbank gegen die reißende Strömung. Nur wenn Christus die treibende Kraft in unserem Leben wird, können wir der Versuchung widerstehen und uns von innen und außen erneuern lassen. The Ministry of Healing 130 (1905). ICP2 368 2 Die himmlischen Mächte müssen zusammenwirken mit dem Willen des Menschen. Das ist unsere einzige Möglichkeit, mit unseren Bemühungen Erfolg zu haben. Brief 34, 1891. ICP2 368 3 Unsere Gefühle nicht überbewerten -- Es ist nicht klug, wenn wir uns um uns selbst drehen und unsere eigenen Gefühle analysieren. Das ist gefährlich, denn es gibt dem Feind Gelegenheit, uns mit Schwierigkeiten und Versuchungen zu konfrontieren, die uns mutlos machen und unseren Glauben schwächen. Wenn wir uns zu eingehend mit unseren Gefühlen befassen und unseren Stimmungen nachgeben, kann das zu Zweifeln und Unverständnis führen. Wir sollen nicht auf uns selbst blicken, sondern auf Jesus. The Ministry of Healing 249 (1905). ICP2 368 4 Der Geist Gottes verändert die Gefühle -- Wenn der Geist Gottes das Herz ergreift, verändert sich unser Leben. Sündiges Denken und unrechtes Verhalten werden abgelegt; Liebe, Demut und Frieden treten an die Stelle von Ärger, Neid und Streit. Freude verdrängt die Traurigkeit und die Freude des Himmels wird sich in unserem Gesichtsausdruck zeigen. Die Hand, die uns die Last erleichtert, sieht keiner und auch das Licht, das aus dem Himmel auf uns scheint ist, für andere nicht erkennbar, aber wenn sich die Seele im Glauben Gott übergibt, wirkt sich dies segensreich auf das Leben aus. Die Macht, die kein menschliches Auge sehen kann, schafft einen neuen Menschen, der Gott immer ähnlicher wird. The Review and Herald, 19. November 1908; My Life Today 46. ICP2 369 1 Großes Verständnis ist erforderlich -- Im Umgang mit seelisch Kranken benötigt man großes Verständnis, denn diese verletzten, entmutigten Seelen müssen mit sehr viel Feingefühl behandelt werden ... Diesen Menschen kann man nur helfen, wenn man ihnen mit Mitgefühl begegnet und der Arzt muss erst einmal ihr Vertrauen gewinnen. Dann kann er ihren Glauben auf Gott lenken, der sie wirklich heilen kann. Er kann ihnen sagen, dass sich Gott persönlich um sie bemüht und ihnen dadurch ihre seelische Last erleichtern. Oft werden sie dann auch körperlich gesund. The Ministry of Healing 244 (1905). ICP2 369 2 Christi feinfühlige Art im Umgang mit Menschen -- Christus identifiziert sich mit uns Menschen. So zu arbeiten, wie Gott es von uns erwartet, bedeutet, im Geist Christi zu arbeiten. Darin wird seine Liebe offenbart, seine Hilfsbereitschaft und seine feinfühlige Art des Umgangs mit den Menschen erkennbar. Wie würden die Menschen staunen, wenn der Vorhang zur Seite geschoben würde und sie die Folgen ihrer Arbeit mit den Irrenden erkennen könnten. Man muss sie sehr gerecht behandeln, weil sie sich sonst vom rechten Weg abwenden. ICP2 369 3 "Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde." Hebräer 12,12-13; Special Testimonies, Serie A III, 9-10 (3. August 1894); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 184.185. ICP2 369 4 Leben spendende Kraft -- Liebe war die Kraft, die hinter allen Krankenheilungen Christi stand, und nur wenn wir im Glauben an dieser Liebe teilhaben, sind wir als Mitarbeiter Gottes geeignet. Ohne eine enge Verbindung mit Christus ist es nicht möglich, diese Leben spendende Kraft an andere Menschen weiterzugeben. The Desire of Ages 825 (1989). ICP2 370 1 Die einzige Quelle dauerhaften Friedens -- Es gibt nur eine einzige Quelle für bleibenden Frieden und Ruhe für die Seele. Davon sprach Christus, als er sagte: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken." Matthäus 11,28. "Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht." Johannes 14,27. Diesen Frieden gibt er uns nicht losgelöst von ihm selbst. Er ist ein Teil von ihm und wir können ihn nur empfangen, wenn wir Christus annehmen. The Ministry of Healing 247 (1905). ICP2 370 2 Seine Erfahrung wird unsere -- Durch Christus erreichte der Schrei der Menschheit den Thron Gottes. Als Christus Mensch war, wandte er sich in inbrünstigem Gebet an Gott, den Vater, der unendliches Mitleid mit uns hat, und bat darum, dass die Beziehung zwischen Gott und den Menschen wieder hergestellt werde. Er blieb in ständiger Verbindung und ein Strom des Lebens von Gott ging auf ihn über, damit er ihn weitergeben konnte an die Welt. Seine Erfahrung kann auch unsere werden. The Desire of Ages 363 (1898). ------------------------Kapitel 85: Beratung ICP2 371 1 Wir brauchen gute Ratgeber -- Wir brauchen kluge, bedachtsame, ausgeglichene Menschen, die sich als Berater eignen. Sie müssen etwas vom Wesen der Menschen verstehen und dazu geeignet sein, sie in einer gottesfürchtigen Weise zu betreuen. Brief 45, 1893; Selected Messages II, 362. ICP2 371 2 Ein mitfühlendes Ohr -- Wir brauchen Hirten, die unter der Anleitung des Oberhirten sich um verlorene, vom Weg abgekommene Menschen kümmern. Dafür müssen sie Unbequemlichkeiten auf sich nehmen und auf ihr ruhiges Leben verzichten. Sie müssen Mitgefühl mit den Irrenden haben und eine gottgegebene Geduld. Es bedeutet auch die Bereitschaft, sich herzerschütternde Berichte über Leid, Not, Verzweiflung und Unrecht anzuhören. Gospel Workers 184 (1905). ICP2 371 3 Die Wichtigkeit der Seelsorge -- So wie ein Arzt den kranken Körper behandelt, muss der Prediger und Seelsorger mit der durch Sünde krank gewordenen Seele umgehen. Und seine Aufgabe ist noch wichtiger als die des Arztes, denn es steht hier ewiges Leben auf dem Spiel. Der Prediger hat es mit vielen verschiedenen Menschentypen zu tun, und er muss sich darum bemühen, die Familien (die ihm in seinen Gemeinden anvertraut sind) kennen zu lernen, damit er weiß, in welcher Weise er sie am besten begleiten und auf den rechten Weg führen kann. Gospel Workers 338 (1915). ICP2 372 1 Den Menschen abholen, wo er ist -- Ein guter Seelsorger muss die Menschen da abholen, wo sie sich gerade befinden. Er muss Rücksicht nehmen auf ihre berufliche Situation und ihre momentanen Lebensumstände und ihnen helfen, so gut er kann. Es kann erforderlich sein, dass er Kranke besucht und ihnen sagt: "Ich bin zwar kein Arzt, aber ich möchte dir trotzdem helfen, weil es Leiden gibt, die in meinen Aufgabenbereich fallen." Wer körperlich krank ist, hat meistens auch seelische Probleme und wenn die Seele krank ist, wirkt sich das auch auf die körperliche Gesundheit aus. Manuskript 62, 1900; Medical Ministry 238. ICP2 372 2 Anteil nehmen am Leid -- Die Mitarbeiter des Herrn brauchen ein Herz voll Liebe. Ein Seelsorger darf nicht über den Dingen stehen, sondern muss als Mensch unter Menschen leben. Er sollte nach einem gut durchdachten Plan die Menschen, die ihm anvertraut sind, besuchen und überall etwas von dem Wohlgeruch der himmlischen Liebe verbreiten. Nehmt Anteil am Leid der anderen, an ihren Schwierigkeiten und Nöten und freut euch auch mit ihnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es einfache oder gebildete, arme oder reiche Leute sind. Brief 50, 1897; Evangelism 348.349 (1946). ICP2 372 3 Beratung ist notwendig -- Unerfahrene Menschen benötigen eine kluge Anleitung, wenn sie in Schwierigkeiten oder in Versuchung geraten. Man muss ihnen bewusst machen, dass in geistlichen Dingen Standhaftigkeit und redliches Bemühen notwendig sind. Wenn jemand neu im Glauben ist, muss man ihm immer wieder sagen: "Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden." Jakobus 1,5. Diese Worte muss man im Sinne Gottes weitergeben, denn sie sind mehr wert als Gold und Silber oder wertvolle Edelsteine. ICP2 372 4 Lehrt die jungen Nachfolger, ihre Hand in die Hand Christi zu legen und zu bitten: "Führe und leite mich!" Wie viel Trost und Hoffnung können diese verunsicherten Seelen finden, wenn sie in Demut Gott suchen! Die Voraussetzung ist, dass sie sich im Glauben an ihn wenden und sich ganz sicher sind, dass sie von ihm Hilfe für ihre Probleme bekommen. Wer ernsthaft sucht, wird mit Sicherheit eine Antwort erhalten. ICP2 373 1 Man muss ihnen immer wieder sagen, dass man sich auf Gott verlassen kann. Sie sollten ihr Vertrauen nicht auf Menschen setzen, sondern auf den Herrn. Jeder muss lernen, seine Bitten am Gnadenthron des Herrn vorzutragen, denn dort bekommt er Kraft und findet Gnade. Das hat uns der Her versprochen, aber trotzdem bleiben viele schwach, weil sie nicht daran glauben, dass der Herr zu dem steht, was er sagt. Manuskript 19, 1894. ICP2 373 2 Gott gibt uns Regeln -- Der Vater ist das Oberhaupt der Familie und wie Abraham sollte er dafür sorgen, dass in seinem Haushalt die Gebote Gottes eingehalten werden. Von Abraham sagte Gott: "Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist ..." 1.Mose 18,19. Er versäumte es nicht, Sünde zu bestrafen und es fehlte ihm nicht an Weisheit und Kraft; er bevorzugte niemand und ließ sich nicht von falsch verstandener Liebe leiten. Abraham lehrte seine Angehörigen nicht nur die Gebote, sondern er achtete auch darauf, dass sie eingehalten wurden. ICP2 373 3 Gott gibt uns Regeln, um uns zu leiten und zu führen. Man darf Kindern nicht erlauben, sie zu missachten und den rechten Weg zu verlassen, der uns im Wort Gottes aufgezeigt ist. Wir dürfen sie nicht in die Gefahren laufen lassen, die überall auf dem Weg auf sie lauern. Freundlich, aber klar, mit Ausdauer und beständigem Gebet muss man sie auf den rechten Weg führen und sie davon abhalten, unrechten Wünschen und verkehrten Neigungen zu folgen. The Ministry of Healing 390.391 (1905). ICP2 373 4 Nimm den Rat erfahrener Helfer an (Worte an einen hilflosen Vater) -- Du hast keinen rechten Halt in dieser Welt, aber die Wahrheit kann dir ein Anker sein. Du musst auf deinen Glauben achten. Handle nicht aus einem plötzlichen Gefühl heraus und lass dich nicht auf unsichere Theorien ein. Lass es darauf ankommen, übergib dich Christus ganz und ordne deinen Willen den Geboten Gottes unter. Nimm den Rat von Helfern an, die über die nötige Erfahrung verfügen, und zögere nicht, deine Sünden zu überwinden. Sei ehrlich zu dir selbst, gegenüber deinen Kindern und gegen Gott. Mit deinem Sohn musst du liebevoll umgehen. Er hat Probleme und als sein Vater solltest du wissen, dass man ganz aufgeregt sein kann vor Freude, aber ebenso auch vor Angst und Schmerz. Der Herr hat Mitgefühl mit den Nöten der Menschen. Testimonies for the Church IV, 368 (1879). ICP2 374 1 Guter Rat könnte Jugendliche vor einer unvernünftigen Heirat bewahren -- Wenn es zu spät ist, merken viele, dass sie ihr Lebensglück aufs Spiel gesetzt haben und auch ihr Seelenheil. Sie haben nicht zugelassen, dass jemand von der Sache erfuhr und haben sich so einer Beratung entzogen, die ihnen Jahre voller Sorgen und Nöte hätte ersparen können. Guter Rat ist in den Wind gesprochen, wenn jemand unbedingt seinen Willen durchsetzen will und die Leidenschaft sich über alle Vernunft hinwegsetzt. The Review and Herald, 25. September 1888; Messages to Young People 459. ICP2 374 2 Eigenschaften, die ein Ratgeber haben sollte -- Es ist außerordentlich wichtig, dass jemand, der als Seelsorger für Patienten und Mitarbeiter ausgewählt wird, klare Grundsätze und ein vernünftiges Urteilsvermögen hat. Es muss ein Mensch sein, der einen positiven Einfluss ausübt und über psychologisches Einfühlungsvermögen verfügt. Er sollte weise handeln, gutes Benehmen, die notwendige Intelligenz und Mitgefühl haben. Vielleicht kann er anfangs noch nicht alle diese Eigenschaften auf sich vereinen, aber er kann Erfahrungen sammeln und sich mit der Materie auseinander setzen und sich so für diese wichtige Aufgabe qualifizieren. Für eine solche Tätigkeit braucht man sehr viel Weisheit, Milde, absolute Ehrlichkeit und Verschwiegenheit. Unaufrichtigkeit und Vorurteile sind hier fehl am Platz. Testimonies for the Church IV, 546.547 (1880). ICP2 375 1 Vorsicht in der persönlichen Seelsorge (Empfehlung an einen Prediger)! -- Heute Nacht wurde mir dein Fall vor Augen geführt und ich möchte mir dir reden wie eine Mutter mit ihrem Sohn. Bruder ..., du solltest es nicht als deine Aufgabe ansehen, mit jungen Frauen über bestimmte Themen zu reden, selbst dann nicht, wenn deine Frau dabei ist. Du verleitest sie dazu, zu glauben, es sei in Ordnung, mit dem Prediger über intime Dinge zu reden, die ausschließlich die Familie betreffen und die man, wenn es Probleme gibt, nur mit Gott besprechen sollte. Er versteht niemals etwas falsch und beurteilt die Dinge immer richtig. Gib keinem die Gelegenheit, über Intimes zu reden, ganz gleich ob es die Familie betrifft oder einzelne Personen. Wenn man die Menschen dazu ermutigt, sich in solchen Dingen einem anderen anzuvertrauen, glauben sie, das sei so richtig. Sie tun es dann immer wieder und so wird es zu einer Falle für den, der berichtet, und für den, der zuhört. Brief 7, 1889. ICP2 375 2 Die Grenze der Seelsorge an Frauen -- Du wirkst anziehend auf Frauen und sie sind nur allzu bereit, dir ihre persönlichen Probleme und familiären Schwierigkeiten anzuvertrauen. Du solltest ihnen nicht dein Ohr leihen, sondern sie darauf hinweisen, dass du auch nur ein fehlerhafter Mensch bist, aber sie bei Gott Hilfe finden können. Jesus kennt die Geheimnisse eines jeden Herzens und kann sie segnen und trösten. Sag ihnen, dass du die Dinge vielleicht falsch beurteilen und dadurch die Missstände eher noch verstärken könntest statt etwas zu verbessern. Verweise sie auf "das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt." Zieh die Waffenrüstung Gottes an! Auch wenn es dir widerstrebt, arbeite da, wo es notwendig ist, nämlich mit den Menschen, die ihr Herz gegen das Licht des Himmels verschließen, weil sie selbstsüchtig und habgierig sind. Du wirst dort vielleicht nicht so viele Freunde finden, aber du kannst Seelen retten. Brief 48, 1888. ICP2 376 3 Wiederholte Warnung -- Du solltest verhindern, dass Frauen sich von dir angezogen fühlen. Bewahre deine eigene Seele und mache sie darauf aufmerksam, dass du nicht ihr Beichtvater bist. Sie können die Geheimnisse ihres Herzens zu Jesus bringen. Du bist nur ein Mensch und urteilst von menschlichem Standpunkt aus. Du kannst dich irren und einen falschen Rat erteilen. Manuskript 59, 1900. ICP2 376 1 Ich kann keinen Sinn darin sehen, lieber Bruder, dass du Versammlungen nur für junge Frauen abhältst. Man kann erfahrene Frauen dazu heranziehen, sie darin zu unterrichten, wie sie einen ordentlichen Lebenswandel führen und sich benehmen sollen. Ihre privaten Geschichten sollten junge Frauen niemals vor Männern ausbreiten. Das ist nicht im Sinne Gottes und du solltest auch in keiner Weise zu solchem Verhalten ermutigen. Brief 9, 1889. ICP2 376 2 Grundlagen für eine erfolgreiche Beratung -- Wir können einen Menschen, der in eine Lebenskrise geraten ist, nur dann erfolgreich beraten, ermahnen oder trösten, wenn wir selbst ein Vorbild sind und im richtigen Geist reden oder handeln. Man muss gut sein, bevor man wirklich Gutes tun kann. Du kannst Menschen nicht bekehren, wenn du selbst nicht bekehrt bist, dich demütigst und durch die Gnade Christi ein mitfühlendes Herz bekommst. Wenn diese Voraussetzungen in dir stattgefunden haben, wird es so selbstverständlich für dich sein, anderen zum Segen zu werden, wie ein Rosenbusch blüht oder eine Rebe Trauben hervorbringt. Thoughts from the Mount of Blessing 127.128 (1896). ICP2 376 3 Die Erfahrungen, die Mose zu einem guten Seelsorger machten -- Die Menschen hätten die lange Zeit, die Mose bei der Arbeit in der Abgeschiedenheit verbrachte, als Zeitverschwendung angesehen, aber Gott veranlasste ihn in seiner Weisheit dazu, vierzig Jahre in der Wüste als Schafhirte zu verbringen. Durch den geduldigen Umgang mit den Schafen lernte er Geduld, Selbstlosigkeit und Fürsorglichkeit. Dadurch wurde er fähig, den Israeliten ein geduldiger, mitfühlender Hirte zu sein. Keine andere Schule hätte ihn so sehr dafür befähigt wie dieser Aufenthalt in der Wüste. Patriarchen und Propheten 247.248 (1890). ICP2 377 1 Manche sind zur Seelsorge nicht geeignet (Empfehlung an einen Prediger) -- Du hast Charakterzüge an dir, die dich für die Seelsorge nicht sehr geeignet machen, denn die Art, wie du mit den Menschen umgehst, kann zu keinem guten Ergebnis führen. Brief 205, 1904. ICP2 377 2 Die Arbeit mit Menschen ist die schönste Aufgabe, die man haben kann. Nicht alle eignen sich dazu, einen Irrenden auf den rechten Weg zurückzuführen. Man benötigt dazu Weisheit und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, aber auch Barmherzigkeit. Gläubige Ermahnung muss immer mit Liebe und Mitgefühl einhergehen. Manche sind unnötig streng und beherzigen nicht die Anweisung des Apostels: "Und erbarmt euch derer, die da zweifeln, reißt sie aus dem Feuer und rettet sie." Judas 22-23; Testimonies for the Church III, 269.270 (1873). ICP2 377 3 Menschen sind nicht allwissend -- Ein klares Verständnis dessen, was Gott von uns erwartet und wie wir sein sollten, wird uns demütig sein lassen. Wer das Wort Gottes richtig studiert, wird erkennen, dass wir Menschen nicht allwissend sind und menschliche Weisheit und Kraft ohne die Hilfe Gottes nur Schwachheit und Unwissenheit sind. Testimonies for the Church V, 24 (1882). ICP2 377 4 Die Gnade Christi widerspiegeln -- Gott wünscht, dass jeder von uns weniger auf das Zeitliche achtet und sich weniger auf Menschen verlässt. Wir haben Ratgeber, denen man anmerkt, dass sie die Gnade Christi nicht kennen und die Wahrheit, die in Christus ist, nicht begreifen. ICP2 377 5 Wer in einer wirklichen Beziehung zu Gott lebt, hat eine demütige Meinung von sich selbst. Solche Menschen sind keine Prahler, verlassen sich nicht auf sich selbst und bilden sich nichts ein. Sie sind geduldig, voll Barmherzigkeit und bringen gute Frucht. Sie verlassen sich nicht auf menschlichen Ehrgeiz, sondern auf die Gerechtigkeit Christi, und die Herrlichkeit des Herrn ist ihr Gewinn. Special Testimonies, Serie A III, 49 (7. Mai 1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 215.216. ICP2 378 1 Fragen, die sich Ratgebern stellen -- Wir haben versucht mit unseren Brüdern und Schwestern über die Gesundheitsreform zu sprechen und sie darauf hinwiesen, dass es darum geht, alles, was wir tun, auch essen und trinken, zur Ehre Gottes geschehen zu lassen. Doch viele zeigten uns durch ihr Verhalten, wie sie darüber denken: "Was wir essen oder trinken, geht keinen etwas an; und was wir auch tun, es ist unsere eigene Verantwortung." ICP2 378 2 Liebe Freunde, damit liegt ihr völlig falsch! Nicht ihr alleine leidet an den Folgen eures Verhaltens. Auch die Gesellschaft, in der ihr lebt, ist davon betroffen. Wenn ihr durch eure Maßlosigkeit im Essen und Trinken krank werdet, muss eure Umgebung das mittragen. ICP2 378 3 Wenn durch eure Lebensweise eure körperliche und seelische Kraft nachlassen, spürt das jeder, der mit euch zu tun hat, und ist davon betroffen. Und wenn ihr deswegen seelisch niedergedrückt statt fröhlich seid und schlechte Laune verbreitet, wirft auch das einen Schatten auf eure Umgebung. Als gesunde Menschen mit klarem Geist könntet ihr anderen helfen, die seelisch belastet sind und Schwierigkeiten haben. Durch eure ungesunde Lebensweise jedoch seid ihr dazu unfähig und wir erleiden dadurch einen Verlust. Zeigt das nicht deutlich, dass eure Lebensweise andere beeinflusst? ICP2 378 4 Natürlich können wir uns weitgehend auf unser eigenes Urteil verlassen, aber wir brauchen (innerhalb der Gemeinde) auch Ratgeber, denn das ist durchaus hilfreich. Wir wünschen uns doch, dass die Menschen, die wir lieben und zu denen wir aufblicken, uns mit klarem Kopf beraten. Aber wie viel ist euer Rat wert, wenn eure Gehirnnerven in Mitleidenschaft gezogen sind durch ungesunde Lebensweise oder weil ihr einfach viel zu viel esst, auch wenn es sich um gesunde Nahrung handelt, weil euer Magen total überlastet ist? Was kann man auf das Urteil eines solchen Menschen geben? Er wird in seinem Denken bestimmt durch einen Berg unverdauter Nahrung behindert und wir sind unausweichlich davon betroffen. Es ist einfach nicht möglich, einen falschen Lebenswandel zu führen, ohne dass andere darunter leiden. Testimonies for the Church II, 356.357 (1870). ICP2 379 1 Rücksicht im Umgang miteinander -- Wer im Umgang mit anderen Menschen rücksichtslos und grob ist, wird auch in der Seelsorge ein solches Benehmen haben und sich takt- und lieblos verhalten. Testimonies for the Church V, 399 (1885). ICP2 379 2 Klare Aussagen machen -- (Gott) hat mir die Fähigkeit gegeben, gewisse Dinge deutlich auszusprechen und Leuten, die ein wenig durcheinander waren, klare Weisung zu geben. Ich konnte nicht anders, als ihnen die Wahrheit zu sagen, weil mir eine eindeutige Botschaft für sie übermittelt wurde. Brief 271, 1903. ICP2 379 3 Von Christus lernen, wie man mit der menschlichen Seele umgeht -- Wir müssen lernen, so mit den Seelen der Menschen umzugehen, wie Christus es tat. Manchmal müssen die Dinge deutlich ausgesprochen werden, aber achtet darauf, dass der Heilige Geist Gottes in euren Herzen ist, und sagt dann die Wahrheit. Sie wird sich durchsetzen. Es ist nicht eure Sache, sie durchzusetzen. General Conference Daily Bulletin, 13. April 1891; Selected Messages II, 371. ICP2 379 4 Kranke haben seelische Bedürfnisse -- Mitgefühl und Takt sind manchmal für die Kranken hilfreicher als die beste Behandlung, die in einer kalten, gleichgültigen Weise verabreicht wird. Wenn ein Arzt mit lustloser, gleichgültiger Haltung an das Krankenbett tritt, die Kranken ohne persönliches Interesse und Worte des Mitgefühls behandelt und sie dann ihren eigenen Gedanken überlässt, tut er ihnen nichts Gutes, sondern richtet Schaden an. Die Zweifel und die Entmutigung, die durch seine Gleichgültigkeit hervorgerufen werden, setzen die Heilmittel, die er verordnet, weitgehend außer Kraft. The Ministry of Healing 244 (1905). ICP2 379 5 Keine Vorwürfe, sondern Freundlichkeit -- Wenn ihr jemand trefft, dessen Einstellung und Rede deutlich zeigen, dass er keine Beziehung zu Gott hat, beschuldigt ihn nicht. Es ist nicht eure Aufgabe zu verurteilen, sondern ihr sollt versuchen, diesem Menschen nahe zu kommen und ihm zu helfen. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf muss die Grundlage unseres Verhaltens sein. Der gute Hirte lässt die 99 Schafe alleine und geht in die Wildnis, um das eine verlorene zu suchen. ICP2 380 1 Er muss sich durch Dickichte, Morast und gefährliche Felsspalten kämpfen, aber er weiß, wenn das Schaf sich irgendwo darin befindet, benötigt es eine freundliche Hand, die ihm heraushilft. Wenn er das verlorene Schaf findet, überhäuft er es nicht mit Vorwürfen, sondern freut sich nur, dass er es lebendig wiedergefunden hat. Schon wenn er von weitem sein Blöken hört, scheut er keine Schwierigkeit, um sein verloren geglaubtes Schaf zu bergen. Mit starken, aber dennoch sanften Händen biegt er den Dornbusch auseinander oder holt es aus dem Sumpf. Er hebt es liebevoll auf seine Schultern und bringt es zurück in den Pferch. Der reine, sündlose Erlöser birgt das Sündige und Unreine. Manuskript 17, 1895. ICP2 380 2 Kluge Beratung -- Mitleid ist gut, aber es muss berechtigt sein und vernünftig angewendet werden in dem Bewusstsein, dass der Betroffene in diesem Fall Mitleid verdient. Was ist zu Beratung und Seelsorge zu sagen? Sprüche 25,9-12: "Trage deine Sache mit deinem Nächsten aus, aber verrate nicht eines anderen Geheimnis, damit von dir nicht übel spricht, wer es hört und dann das böse Gerede über dich nicht aufhört. Ein Wort geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie ein goldener Ring und ein goldenes Halsband." ICP2 380 3 Wenn wir zusammenkommen können und über Dinge reden, durch die wir einander helfen, das ewige Leben zu erreichen, wenn sich die Unterhaltung um geistliche und himmlische Dinge dreht, dann ist es wirklich wert, darüber zu reden. Wenn wir jedoch nur um uns selbst kreisen und uns nur über irdische, unwichtige Dinge unterhalten, dann ist Schweigen Gold. Ein gehorsames Ohr wird eine Zurechtweisung in Demut, Geduld und Belehrbarkeit annehmen. Nur dann werden sich unsere Beziehungen untereinander als sinnvoll erweisen und dazu dienen, wozu sie Gott vorgesehen hat. Wenn beide sich an die göttlichen Vorgaben halten, kann der Ratgeber seine Aufgabe weise erfüllen und der Rat Suchende hat davon einen Gewinn. Brief 52, 1893; Sons and Daughters of God 166. ICP2 381 1 Verhalte dich ruhig und freundlich, was auch immer geschieht -- Es werden immer wieder einmal Dinge geschehen, die uns ärgern, betroffen machen und unsere Geduld auf die Probe stellen ... Man muss darauf vorbereitet sein, sich nicht aufregen oder aus der Ruhe bringen lassen. Man muss sich ruhig und freundlich verhalten, was auch geschieht. Bedenkt, dass man es mit Menschen zu tun hat, die eine kranke Seele haben. Sie sehen die Dinge häufig in einem falschen Licht, glauben aber alles genau verstanden zu haben. Testimonies for the Church III, 182 (1872). ICP2 381 2 Erwarte nicht zu viel -- Prediger sollten vorsichtig sein und nicht zu viel erwarten von Menschen, die noch immer von der Dunkelheit ihres falschen Lebenswandels umgeben sind ... Sie müssen geduldig und klug mit diesen Seelen umgehen und bedenken, dass es vielerlei Umstände gibt, durch die in den Menschen solche Wesenszüge entwickelt werden. Testimonies for the Church IV, 262 (1876). ICP2 381 3 Eine Atmosphäre des Friedens -- Die wichtigste Aufgabe, meine lieben Brüder, besteht darin, dass ihr als Erstes den Frieden Gottes für euer eigenes Herz gewinnt. Dann sollt ihr diesen Geist in eure Familien tragen und alle Kritik- und Herrschsucht überwinden, damit ein fröhlicher, freundlicher Geist vorherrscht. Die Stimmung, die in eurer Familie herrscht, wird sich auch in eurem beruflichen Bereich bemerkbar machen und eure Seele wird von himmlischem Frieden umgeben sein. Wo die Liebe Jesu regiert, begegnet man anderen mit Mitgefühl und Rücksicht. Die wertvollste Arbeit, die meine Brüder leisten können, ist die Entwicklung eines Charakters, der Christus ähnlich ist. Testimonies for the Church V, 558.559 (1889). ICP2 381 4 Führt zur Quelle des lebendigen Wassers -- Wer versucht, seinen Durst an den Quellen dieser Welt zu stillen, wird bald wieder durstig sein. Überall begegnet man unzufriedenen Menschen. Sie sehnen sich nach etwas, was die Bedürfnisse der Seele stillt. Diese Bedürfnisse kann nur einer erfüllen. Was die Welt braucht, worin die Sehnsucht aller Völker besteht, ist Jesus Christus. Die göttliche Gnade, die nur er vermitteln kann, ist lebendiges Wasser, das reinigt, erfrischt und die Seele erquickt. The Desire of Ages 187 (1898). ICP2 382 1 Die weltlichen Gesichtspunkte verstehen -- Wenn wir es mit Vernunft beurteilen, müssen wir feststellen, dass himmlische Dinge den weltlichen überlegen sind. Trotzdem führen ihre abgefallenen Herzen die Menschen dazu, den weltlichen Dingen den Vorzug zu geben. Die Meinung großer Männer, die Theorien der Wissenschaft, die sich fälschlicherweise so nennt, werden vermischt mit der Wahrheit der Heiligen Schrift. The Review and Herald, 24. November 1891. ICP2 382 2 Der große Ratgeber -- Wendet euch an Gott mit all euren Bedürfnissen. Geht nicht zu anderen Menschen, um ihnen von euren Prüfungen und Versuchungen zu berichten. Nur Gott allein kann euch helfen. Wenn ihr die Bedingungen der Verheißungen Gottes erfüllt, werden sich seine Verheißungen an euch erfüllen. Wenn ihr eine beständige Beziehung mit Gott eingeht, werdet ihr nicht vom Gipfel der Begeisterung in ein tiefes Tal der Verzweiflung stürzen, wenn Prüfungen und Schwierigkeiten über euch kommen. Ihr werdet eure Zweifel und euren Kummer nicht auf andere übertragen, ihr werdet nicht klagen, weil ihr nicht alles wisst und euch nicht glücklich fühlt. Und ihr werdet nicht daran zweifeln, dass ihr die Wahrheit erkannt habt. Ihr werdet das nicht tun, weil ihr einen Anker für die Seele gefunden habt, der sicher und fest ist. ICP2 382 3 Wenn wir über Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit sprechen, lacht sich Satan ins Fäustchen, denn er freut sich, dass er uns unterdrücken kann. Er kann zwar unsere Gedanken nicht lesen, aber unser Verhalten beobachten und unsere Worte belauschen. Aus seiner langen Erfahrung mit den Menschen weiß er dann genau, wo unsere Schwachpunkte sind und er ansetzen muss, um uns zu verführen. Und wie oft geben wir ihm Gelegenheit, unsere geheimen Schwächen zu erkennen! Damit kann er uns besiegen! Wie stark könnten wir sein, wenn wir so reden würden, dass wir uns am Tag des Gerichts nicht zu schämen brauchten! Am Tag Gottes werden wir unsere Worte in einem ganz anderen Licht sehen als heute. The Review and Herald, 19. Mai 1891. ICP2 383 1 Ihr habt unter euch den mächtigsten Ratgeber aller Zeiten. Er lädt euch ein, euch ihm anzuvertrauen. Sollen wir uns von ihm abwenden und mit Menschen begnügen, die genauso abhängig sind von Gott wie wir? Müssen wir uns mit weniger zufrieden geben, als wir haben können? Machen wir uns nicht schuldig, weil wir zu wenig erbitten, und bietet uns Gott nicht viel mehr an? The Review and Herald, 9. Juni 1910. ------------------------Kapitel 86: Gegenseitiges Vertrauen ICP2 384 1 Vertrauenswürdigkeit gibt Seelenfrieden -- Christus fragt jeden, der sich zu seinem Namen bekennt: "Liebst du mich?" Und wenn ihr Christus liebt, werdet ihr auch die Seelen lieben, für die er starb. Vielleicht ist ein Mensch äußerlich nicht sehr ansprechend und hat in verschiedener Hinsicht Mängel, aber wenn er als absolut ehrlich gilt, wird er sich das Vertrauen anderer erringen. Die Liebe zur Wahrheit und seine Vertrauenswürdigkeit überwiegen seine weniger attraktiven Seiten. Vertrauenswürdigkeit und der Wille, sich selbst zu verleugnen und für andere da zu sein, geben Seelenfrieden und das gefällt Gott. Testimonies for the Church IV, 353 (1879). ICP2 384 2 Reaktionen auf verratenes Vertrauen -- Bis zum Tag des Gerichts werdet ihr nicht erkennen, welch einen Einfluss ein freundliches, rücksichtsvolles Verhalten gegenüber unbeständigen, unvernünftigen und wenig angesehenen Menschen hat. Wenn wir dem Vertrauen, das in uns gesetzt wird, mit Undankbarkeit und Verrat begegnen und unsere Verachtung und Ablehnung zeigen, ist das genau das, was die Schuldigen erwarten. Ein freundliches Verhalten dagegen wird sie überraschen, bringt oft ihre vorteilhafteren Wesenszüge hervor und weckt in ihnen ein Verlangen nach einem besseren Leben. The Ministry of Healing 495 (1905). ICP2 384 3 Wir sollten unser Vertrauen auf Jesus setzen -- Nur wenige begreifen wirklich, welch ein Vorrecht es ist, beten zu können. Wir sollten uns an Jesus wenden und ihm alle unsere Bedürfnisse erzählen. Mit kleinen Nöten dürfen wir zu ihm kommen und auch mit großen Sorgen. Was auch geschieht und uns Schwierigkeiten bereitet, wir dürfen es Jesus im Gebet vortragen. Wenn wir uns bewusst werden, dass wir Christi Gegenwart zu jeder Zeit in unserem Leben brauchen, hat Satan wenig Gelegenheit, uns zu verführen. Er versucht schon immer, uns von unserem besten, mitfühlendsten Freund fern zu halten. Wir sollten auf niemand so vertrauen wie auf Jesus. Ihm können wir alles sagen, was unser Herz bewegt. Testimonies for the Church V, 200.201 (1882). ICP2 385 1 Vorsichtig sein mit "Beichten" -- Ermutigt Menschen nicht dazu, von euch Weisheit zu erwarten. Wenn sich ein Mensch um Rat an euch wendet, dann verweist ihn auf den, der in jedes Herz sieht. In unserer Seelsorge müssen wir anders arbeiten, keiner darf zu uns zum Beichten kommen. Niemand darf sich das anmaßen. Wir müssen demütig sein und Christus vor den Menschen hochhalten. Nach seiner Auferstehung versprach der Erlöser, dass alle, die in seinem Namen leben, seine Kraft erhalten werden. Seine Kraft und seinen Namen müssen wir verherrlichen. Wir müssen uns das Gebet Christi beständig vor Augen halten, in dem er betete, dass wir geheiligt werden sollten in Wahrheit und Gerechtigkeit. Manuskript 137, 1907; Selected Messages II, 170. ICP2 385 2 Beichtet keinem anderen Menschen geheime Sünden, außer der Heilige Geist fordert euch dazu auf -- Gebt diese Gedanken weiter an Menschen, die kommen und euch darum bitten, für sie zu beten: Wir sind nur Menschen, wir können nicht in euer Herz sehen und die Geheimnisse eures Lebens wissen. Nur ihr selbst und Gott kennt sie. ICP2 385 3 Wenn ihr eine Sünde bereut und erkennt, dass ihr zu irgendeiner Gelegenheit gegen das Licht, das euch Gott gegeben hat, gehandelt habt; wenn ihr Gott an eurem Leib nicht geehrt und durch falsche Gewohnheiten den Körper, Gottes Tempel, Christi Eigentum, verunreinigt habt, so bekennt Gott eure Sünden, außer der Heilige Geist führt euch in besonderer Weise dazu, sie einem anderen Menschen zu bekennen. Ansonsten gehen sie niemanden etwas an! Spiritual Advancement the Object of Camp-Meetings 45 (1892); Counsels on Health 373.374. ICP2 386 1 Macht Gott zu eurem Beichtvater -- Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen und selbst lernen, auf Gott zu vertrauen. Kein Mensch darf unser Beichtvater werden. Öffnet Gott euer Herz und sagt ihm alle Geheimnisse eurer Seele. Bringt ihm eure Schwierigkeiten, kleine und große, und er wird euch einen Ausweg zeigen. Nur er weiß genau, welche Art Hilfe ihr braucht. Gospel Workers 418 (1915). ICP2 386 2 Ich habe Gott meine Sünden bekannt, er hat sie mir vergeben -- Es ist keine lobenswerte Eigenschaft, wenn wir über unsere Schwächen und Entmutigungen sprechen. Lasst es uns so sagen: "Ich bin traurig, dass ich gesündigt habe, dass meine Gebete so oberflächlich sind und mein Glaube so schwach ist. Ich habe keine Entschuldigung für mein dürftiges Glaubensleben, aber ich strebe nach der Vollendung meines Charakters in Christus. Ich habe gesündigt, aber ich liebe Jesus. Ich bin oft gefallen, aber er hat mir seine Hand gereicht, um mich zu retten. Ich habe ihm meine Fehler bekannt. Ich bin traurig über alles, wodurch ich ihm Unehre bereitet habe. Ich blicke aufs Kreuz und sage: ‚Das alles hat er für mich gelitten.' Der Heilige Geist hat mir gezeigt, wie undankbar ich bin, wenn ich Christus Schande bereite. Er, der von keiner Sünde weiß, hat mir meine Sünde vergeben. Er hat mich zu einem besseren, höheren Leben berufen und ich strebe nach den Dingen, die vorne sind." Manuskript 161, 1897. ICP2 386 3 Menschen zu beichten ist nicht erforderlich -- Ich hoffe, dass niemand glaubt, es sei Gott wohlgefällig, einem anderen Menschen seine Sünden zu beichten. Das ist keine besondere Leistung, sondern wir müssen vielmehr einen Glauben erfahren, der durch die Liebe gelenkt wird und die Seele reinigt. Durch die Liebe Christi werden unsere fleischlichen Neigungen unterdrückt, die Wahrheit trägt in sich selbst die Zeichen ihres himmlischen Ursprungs und durch die Gnade des Geistes Gottes bewirkt sie die Reinigung der Seele. ICP2 387 1 Der Herr erwartet von uns, dass wir täglich zu ihm kommen und ihm unsere Sünden bekennen. Er kann uns Ruhe geben, wenn wir bereit sind, sein Joch auf uns zu nehmen und seine Last zu tragen. Sein Heiliger Geist mit seinem erlösenden Einfluss wird die Seele erfüllen und jeder Gedanke wird dem Gehorsam in Christus untergeordnet. Testimonies for the Church V, 648 (1889). ICP2 387 2 Nicht sündigen Menschen beichten -- Es ist nicht erniedrigend für einen Menschen, wenn er sich niederkniet und vor seinem Schöpfer seine Sünden bekennt, um Vergebung bittet und sich dabei auf den gekreuzigten und auferstandenen Heiland beruft. Es kann nur richtig sein, wenn wir unser Unrecht vor dem bekennen, den wir durch unsere Übertretung und Rebellion verwundet haben. Das wertet uns auf vor Menschen und Engeln, denn "wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht." ICP2 387 3 Aber wer sich vor sündigen Menschen niederkniet und die geheimsten Gedanken seines Herzens darlegt, erniedrigt sich selbst ... Diese erniedrigende Beichte eines Menschen vor einem gefallenen Geschöpf ist eine der Ursachen für die zunehmende Ungerechtigkeit in der Welt, durch die sie auf ihre Zerstörung vorbereitet wird. Testimonies for the Church V, 638.639 (1889). ICP2 387 4 Offene Bekenntnisse geheimer Sünden sind Samen des Bösen -- Es wurde mir gezeigt, dass sehr viele Bekenntnisse niemals vor Menschen abgelegt werden sollten, denn man kann nicht erwarten, dass Sterbliche die Probleme wirklich verstehen und richtig beurteilen können. Samen des Bösen werden ausgestreut in den Herzen derer, die zuhören, und wenn sie in Versuchung geraten, keimen diese Samen und tragen Frucht und es beginnt wieder von vorne. Denn, denken sich die in Versuchung Geratenen, diese Sünde kann nicht so schlimm sein, wenn sie auch von langjährigen Christen begangen wurde. So wird das offene Bekenntnis geheimer Sünden in der Gemeinde eher ein Geruch zum Tod als zum Leben. Testimonies for the Church V, 645 (1889). ICP2 388 1 Die Offenbarung von Geheimnissen trennt von Gott -- Ich sah, dass Satan meistens gegenwärtig ist, wenn Schwestern zusammenkommen, um Geheimnisse auszutauschen. Er regt die Phantasie an und schlägt daraus seinen Vorteil. Er weiß genau, dass all das Getratsche, Gerüchteverbreiten, Geheimnisseerzählen und das "Sezieren" anderer Menschen von Gott trennt. Das geistliche Leben geht daran zugrunde und der Glaube hat keinen Einfluss mehr. ICP2 388 2 Schwester ... sündigt überwiegend mit ihrer Zunge. Ihre Worte sollten eigentlich einen guten Einfluss ausüben, aber sie redet meistens einfach drauflos und richtet Schaden an. Manchmal stellt sie die Dinge anders dar, als sie sind, manchmal übertreibt sie. Und dann gibt es Missverständnisse. Sie beabsichtigt nicht eigentlich, die Dinge falsch darzustellen, aber sie ist schon so lange dabei, viel und unnötig zu reden, dass sie sorglos und rücksichtslos geworden ist und oft selbst nicht mehr weiß, was sie sagt. Dadurch wird jeder gute Einfluss, den sie haben könnte, zerstört. Es ist Zeit, dass sie sich vollkommen ändert. Ihre Gesellschaft ist nicht so angenehm, wie sie sein könnte, weil sie sich diesem sündigen Geschwätz hingibt. Testimonies for the Church II, 185.186 (1868). ICP2 388 3 Menschlichen Ohren keine Probleme anvertrauen -- Manchmal vertrauen wir unsere Probleme menschlichen Ohren an und erzählen unsere Schwierigkeiten Leuten, die uns doch nicht helfen können. Dabei vergessen wir, dass wir Jesus alles anvertrauen dürfen und er alles Traurige und alle Sorgen in Freude und Friede umwandeln kann. The Signs of the Times, 17. März 1887; Our High Calling 97. ICP2 388 4 Wendet euch nicht an Menschen, die Gott nicht kennen -- Als Jesus seine Jünger unterwies, sagte er ihnen unter anderem: "Nehmt euch in Acht vor Menschen!" Sie sollten ihr Vertrauen nicht auf Menschen setzen, die Gott nicht kannten, denn dadurch gewinnen Satans Helfer einen Vorteil. Die Vorstellung der Menschen ist oft gegen Gottes Absichten. Wer am Tempel Gottes baut, sollte sich dabei nach den Vorgaben richten, die auf dem Berg gegeben wurden und ein Ebenbild Gottes bauen. Gott wird entehrt und das Evangelium verraten, wenn seine Diener sich bei Menschen Rat holen, die nicht unter der Leitung des Heiligen Geistes stehen. Weltliche Weisheit ist Dummheit bei Gott und wer sich darauf verlässt, macht mit Sicherheit Fehler. The Desire of Ages 354 (1898). ICP2 389 1 Nutzt Vertrauen nicht aus -- Es wird immer einmal Schwierigkeiten geben in unseren Einrichtungen. Sie werden von gläubigen und von ungläubigen Menschen angegriffen. Wir dürfen unser Vertrauen nicht verlieren, aber auch nichts unternehmen, um uns selbst herauszustreichen. Wir sollten einfach nur sorgfältig darauf achten, in der Welt keinen falschen Eindruck zu hinterlassen. Sagt es und benehmt euch so, dass man merkt, ihr seid Christen. Wir können uns nicht den Vorstellungen der Welt anschließen. Wir müssen Gott über alles lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Ebenso können wir keine Verbindungen eingehen und uns auf etwas einlassen, was auch nur im Geringsten den Einfluss Gottes und das Vertrauen in seine Einrichtungen in Frage stellen würde. Testimonies for the Church V, 479 (1889). ------------------------Kapitel 87: Psychologie und Theologie ICP2 390 1 Psychologische Grundregeln in der Heiligen Schrift -- Echte psychologische Grundregeln findet man in der Heiligen Schrift. Der Mensch weiß nicht viel über seinen eigenen Wert. Er handelt gemäß seines unbekehrten Temperaments und Charakters, weil er nicht auf Jesus blickt, der der Beginn und die Vollendung seines Glaubens ist. Wer zu Jesus kommt, wer an Jesus glaubt und sich ihn zum Vorbild nimmt, erkennt die Bedeutung der Worte: "Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben." Johannes 1,12. ICP2 390 2 Aber wenn ein Mensch sich zu Füßen Jesu setzt, erkennt er wie in einem Spiegel sein eigenes sündiges Leben und die Tiefe des Verderbens, in die ein unbekehrter Mensch abrutschen kann. Er erkennt ein winziges Stück des reinen Wesens des Einen, der ohne Sünde ist, und ein wenig von der Vollkommenheit, die ein reuiger, bekehrter Sünder bekommen kann. Bekleidet mit dem leuchtenden Gewand der Gerechtigkeit seines Erlösers sitzt er gemeinsam mit Christus in himmlischen Plätzen. Manuskript 121, 1902. ICP2 390 3 Gott weiß genau, was in der Seele eines Menschen vor sich geht -- Gott, der Herr, ist unfehlbar und weiß um alle Dinge. Er weiß genau, was in der Seele eines Menschen vor sich geht. Er hat sie geschaffen und weiß, wie sie reagiert auf die Dinge, mit denen sie konfrontiert wird und wie sie sich unter dem Einfluss der Versuchung verhält. Er kennt jede ihrer Regungen unter allen Umständen. ICP2 391 1 "Denn eines jeden Weg liegt offen vor dem Herrn, und er hat Acht auf aller Menschen Gänge." Sprüche 5,21. "Die Augen des Herrn sind an allen Orten, sie schauen auf Böse und Gute." Sprüche 15,3. "Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist." Hiob 28,24. "... Denn der Herr erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken." 1.Chronik 28,9. Er weiß, was in jedem Menschen vorgeht. "Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen." Hebräer 4,13; Brief 18, 1895. ICP2 391 2 Gott kennt alle Geheimnisse der menschlichen Seele -- Können Menschen beurteilen, wie Gott die Menschen ansieht, die er geschaffen hat? Er erschuf ihren Verstand und ihre Seele und es gibt keinen edlen Gedanken, der nicht von Gott kommt. Und sollte er nicht alle Geheimnisse der menschlichen Seele kennen, wenn er sie selbst erschaffen hat? Er sieht auch, dass die Menschen durch die Sünde verdorben wurden, aber er sieht es mit Mitleid und Mitgefühl. Er sieht, dass Satan sie in ihrer Macht hat. Manuskript 56, 1899; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1105. ICP2 391 3 Glaube bringt Frieden und Glück -- Es wird so dargestellt, als sei Religion schädlich für die Gesundheit. Diesen Gedanken dürfen wir uns nicht zu Eigen machen. Er ist falsch. Durch eine reine Religion entstehen Frieden, Ruhe und Glück. Ein gottgefälliges Leben ist wichtig für das ewige Leben, das vor uns liegt, aber auch bereits für dieses Leben. Brief 1, 1873. ICP2 391 4 Von Jesus statt von Menschen lernen -- Christus muss der Mittelpunkt all unserer Gedanken und Gefühle sein. Wir müssen ihn in unserem täglichen Gottesdienst darstellen und in allem, was wir tun. Wir dürfen uns nicht auf menschliches Denken verlassen und der Welt anpassen, sondern müssen zu Jesu Füßen sitzen und genau auf seine Worte hören, um von ihm zu lernen und zu fragen: "Herr, was willst du, dass ich tun soll?" Dann werden sich unser natürliches Unabhängigkeitsstreben, unsere Selbstsicherheit und unser starker Eigenwille verändern. Wir werden einen kindlichen, belehrbaren Geist entwickeln und uns Gott unterordnen. Wenn wir eine richtige Beziehung zu Gott haben, erkennen wir die Autorität Christi und seinen Anspruch auf unbedingten Gehorsam an. Brief 186, 1902; Our High Calling 99. ICP2 392 1 Gottesfürchtigkeit mit psychologischen Erkenntnissen in Verbindung bringen -- Gott hat uns kein zusätzliches Licht gegeben, damit wir es an die Stelle seines Wortes setzen, sondern es hat nur die Aufgabe, Menschen, die sich nicht zurechtfinden, auf sein Wort hinzuweisen, das, wenn es geschluckt und verdaut ist, Lebensblut für die Seele bedeutet. Die guten Werke, die folgen, werden gesehen wie Licht, das in die Dunkelheit leuchtet. ICP2 392 2 Wenn du, während du dich mit den Erkenntnissen der Psychologie befasst hast, auch eingehend studiert hättest, was wahre Frömmigkeit bedeutet, hättest du eine andere Glaubenserfahrung als jetzt? Warum hast du dich von den reinen Strömen des Libanons abgewandt, um das trübe Wasser der Ebene -- trügerische menschliche Erfindungen -- zu trinken? Das Herz braucht eine Kraft, die man nur im Wort Gottes findet. Diese Kraft ist das Brot des Lebens. Wenn ein Mensch davon isst, wird er ewig leben. Man kann nicht nur gelegentlich vom himmlischen Brot naschen; man muss sich von den Worten, die Geist und Leben sind, regelmäßig ernähren. Das ernsthafte Streben nach Wahrheit und die persönliche Anwendung der Worte Christi bewirken die Umwandlung des Charakters. Brief 130, 1901. ICP2 392 3 Der Heilige Geist füllt die bekehrte Seele aus -- Wir müssen unseren Geist und unsere Seele beständig reinigen von Selbstsucht und Sünde und sie von Christus ausfüllen lassen ... Gott wartet darauf, dir das Vakuum mit dem Heiligen Geist zu füllen, das entsteht, wenn du deine Seele frei machst von Eitelkeit und Leichtsinn. Und aus diesem reichen Schatz deines Herzens wirst du gute Dinge hervorbringen, wertvolle Gedanken, die von anderen angenommen werden ... Deine Gedanken und Gefühle werden sich mit Christus beschäftigen und ihr werdet das Licht widerspiegeln, das von der Sonne der Gerechtigkeit auf euch scheint. The Review and Herald, 15. März 1892; Our High Calling 115. ICP2 393 1 Grundsätze, die unter allen Umständen passen -- Der Herr hat in seinem heiligen Wort zu uns gesprochen. Diese gesegneten Seiten sind voll mit Anweisungen für unser Leben und sie sind die Wahrheit. Sie vermitteln uns vollkommene Verhaltensregeln für den Umgang miteinander. Sie enthalten Regeln, die in allen Lebensumständen anwendbar sind, auch wenn nicht unbedingt der besondere Einzelfall beschrieben wird. Nichts ist ausgelassen, was erforderlich ist für ein vollkommenes Glaubensleben und eine christliche Lebensweise. ICP2 393 2 Alles, was Gott von uns erwartet, wird darin beschrieben. Wenn jemand das ewige Leben nicht erreicht, dann nur deshalb, weil er sich auf sich selbst verlässt und glaubt, voll Eitelkeit und Überheblichkeit selbst bestimmen zu können, was recht und unrecht ist und sich nicht ausschließlich auf das Blut Christi für seine Erlösung stützt. Keiner kommt vom rechten Weg ab, wenn er demütig und ehrlich die Bibel als Wegweisung für sich in Anspruch nimmt. Brief 34, 1891. ICP2 393 3 Die Wahrheit ist Lebenshilfe -- Die Grundsätze der Wahrheit verändern uns. Sie verändern unser Herz und unser ganzes Leben so, dass es sich in einer beständigen Aufwärtsbewegung befindet ... Jeder Schritt vorwärts motiviert den Willen erneut. Unser Verhalten wird dem Wesen Christi immer ähnlicher. Ein wachsender Christ ist, mehr als er selbst weiß, erfüllt von Liebe und Gnade, denn das Wesen Christi bestimmt durch Gottes Eingreifen mehr und mehr seine Gefühle. Die Herrlichkeit Gottes, die am Ende der Leiter steht, kann nur von einem Menschen in Anspruch genommen werden, der stetig Sprosse für Sprosse nach oben steigt. Er wird angezogen von den höheren, edleren Ziele, die Christus offenbart. Der ganze Mensch mit Leib Seele und Geist muss sich dafür einsetzen. Manuskript 13, 1884; Our High Calling 68. ICP2 394 1 Ein positiver Zugang -- Der Himmel nimmt Anteil an einem Menschen, der eine Atmosphäre des Friedens und der Liebe verbreitet. Er wird dafür belohnt und am großen Tag des Herrn dabei sein. Manuskript 26, 1886; Our High Calling 234. ICP2 394 2 Beratung darf das persönliche Verhältnis zu Gott nicht ausschließen -- Die Ausbildung und Beratung erfahrener Mitarbeiter sind wichtig, aber man muss sie darauf hinweisen, dass sie sich nicht vollkommen auf das Urteil von Menschen verlassen dürfen. Sie sind freie Mitarbeiter Gottes und sollten vor allem ihn um Weisheit bitten. Wenn der Lernende sich nur auf die Gedanken und Pläne eines anderen Menschen verlässt und nicht tiefer geht, sieht er die Dinge nur durch die Augen eines Menschen und ist nur das Echo eines anderen. Gott hat die Menschen als verantwortungsfähige Wesen geschaffen und möchte sie durch seinen Geist beeinflussen, wenn sie ihm die Gelegenheit dazu geben und ihn anerkennen. Er erwartet, dass jeder seinen Verstand und sein Gewissen benutzt. Es ist nicht sein Wille, dass ein Mensch zum Schatten eines anderen wird und nur dessen Meinung wiedergibt. Testimonies for the Church V, 724.725 (1889). ICP2 394 3 Es ist im Sinne Gotte, die bestmögliche Bildung zu erwerben -- Es ist im Sinne Gottes, die bestmögliche Bildung zu erwerben, wenn sie geprägt ist durch Gottesfurcht und Liebe zu ihm. Die einfachen Männer, die Christus ausgewählt hatte, verbrachten drei Jahre mit ihm und standen unter dem heiligenden Einfluss seiner himmlischen Erhabenheit. Christus war der größte Lehrer, den die Welt jemals kannte. The Review and Herald, 21. Juni 1877, p. 4; Fundamentals of Christian Education 47.48. ICP2 394 4 Beachtet den Ursprung allen Handelns, gut oder böse -- Er hat diese lebendige Wohnung für die Seele und den Geist bereitet. Sie ist "wunderbar gemacht", ein Tempel, passend als Wohnung für den Heiligen Geist. Der Geist beherrscht den ganzen Menschen. Alle unsere Taten, gute und böse, haben ihren Ursprung in unseren Gedanken. Durch unseren Geist beten wir Gott an und durch ihn können wir eine Verbindung mit himmlischen Wesen aufnehmen. Trotzdem verbringen viele Menschen ihr ganzes Leben, ohne klug zu werden hinsichtlich der Truhe, in der sich der Schatz befindet. Special Testimonies on Education 33 (11. Mai 1896); Fundamentals of Christian Education 426. ICP2 395 1 Auf den Himmel ausgerichtet oder entstellt -- Ein veredelter, geheiligter, auf den Himmel ausgerichteter Verstand ist die alles bestimmende Macht, die das Reich Gottes baut. Verstand, der falsch ausgerichtet ist, hat genau die gegenteilige Wirkung. Die Macht, die den Menschen im Vertrauen darauf gegeben wurde, dass sie durch ein aufrichtiges Wirken für das Gute weitergegeben wird, wird entstellt. Sie betrügt und zerstört. ICP2 395 2 Gott schafft alle Möglichkeiten, damit die Menschen weise werden und fähig, Gottes Werk weiterzugeben und es allen, die ihn lieben und seinen Geboten gehorchen, in der rechten Weise darzustellen. Er fordert Menschen dazu auf, seinen Geboten zu gehorchen, weil das zum Wohl aller Menschen dient. ICP2 395 3 Talente, die uns anvertraut werden, sind eine heilige Verantwortung. Niemand braucht nach Talenten zu streben, es sei denn er betet ernsthaft um Weisheit von oben, die es ihm ermöglichen wird, alle seine gottgegebenen Fähigkeiten richtig einzusetzen, nämlich zur Ehre und zur Verherrlichung Gottes. Das heilige Licht Gottes zu bekommen, daran zu glauben und es weiterzugeben an Menschen, die sich im Dunkeln befinden, ist eine wunderbare Sache. Denn wenn es selbstlos dazu eingesetzt wird, verlorene Seelen zu retten, ihnen zu helfen und den Segen Gottes zu vermitteln, macht das den treuen Mitarbeiter zu einem Millionär im Himmel. Er wird gemeinsam mit Jesus Christus zum Erben Gottes. Er erbt eine himmlische Herrlichkeit, die alles andere übertrifft. Manuskript 63, 1900. ICP2 396 4 Der Mensch wurde für edle Aufgaben geschaffen -- Ein edler Geist und nicht das Streben nach Überlegenheit macht den wahren Wert eines Menschen aus. Es kommt darauf an, dass die Kräfte des Verstandes richtig eingesetzt werden, denn vom Ergebnis hängt es ab, was aus einem Menschen wird. Diese Fähigkeiten wurden uns gegeben, um unseren Charakter so zu entwickeln, dass er für das zukünftige, ewige Leben passt. Ursprünglich wurde der Mensch für eine höhere Lebensform geschaffen, als das hier auf dieser Erde möglich ist. Er wurde zum Ebenbild Gottes geschaffen, war für hohe und edle Aufgaben vorgesehen sowie für die Zusammenarbeit mit den Engeln. Testimonies for the Church IV, 438 (1880). ICP2 396 1 Die Denkweise muss sich verändern -- Der Verstand mancher Menschen befindet sich auf einem so niedrigen Niveau, dass Gott nicht mit ihnen oder durch sie wirken kann. Ihre Denkweise muss sich verändern und ihr moralisches Empfinden sich entwickeln, damit sie die Ansprüche, die Gott an sie stellt, begreifen. Die Summe und die Grundlage wahren Glaubens ist die beständige Anerkennung Gottes, in unseren Worten, unserer Kleidung und unserem Benehmen. Das alles macht unsere Beziehung zu Gott aus. Demut muss an die Stelle des Stolzes treten, Nüchternheit an die Stelle der Leichtfertigkeit und Hingabe an die Stelle von Unglauben und Gleichgültigkeit. Testimonies for the Church IV, 582 (1881). ICP2 396 2 Unser Geist bestimmt unsere Dienstbereitschaft -- Während des letzten Sommers sah ich, dass sich dieser Geist in der Welt immer mehr durchsetzt und verbreitet. Die Gebote Gottes werden nicht mehr beachtet. Wir halten die Gebote mit unserem Verstand, aber viele Menschen benutzen ihren Verstand, um weltlichen Interessen zu dienen. Ihre Gedanken sind mit den Dingen dieser Welt beschäftigt, sie dienen sich selbst und können deshalb die Gebote Gottes nicht halten. Testimonies for the Church I, 150 (1857). ICP2 396 3 Ein Dienst, den Gott akzeptiert -- Viele meinen, ihre Charakterfehler machten es unmöglich, den Erwartungen Christi gerecht zu werden, aber alles, was sie tun müssen, ist demütig zu werden und sich bei jedem ihrer Schritte der mächtigen Hand Gottes unterzuordnen. Christus beurteilt einen Menschen nicht nach der Menge Arbeit, die er bewältigen kann, sondern nach dem Geist, in dem er diese Arbeit tut. ICP2 397 1 Wenn er sieht, dass Menschen ihre Last auf sich nehmen, um sie im Vertrauen auf ihn zu tragen, fügt er ihren Bemühungen seine Vollkommenheit und seine Zuverlässigkeit hinzu und macht sie damit akzeptabel vor Gott. Wir werden angenommen durch den geliebten Sohn. Die Schwächen des Sünders werden durch die Gerechtigkeit und Vollkommenheit des Herrn zugedeckt. Wer mit aufrichtigem Willen und zerknirschtem Herzen demütig versucht den Erwartungen Gottes gerecht zu werden, wird von ihm voll Mitleid und zärtlicher Liebe angenommen. Er betrachtet sie als gehorsame Kinder und die Gerechtigkeit Christi wird ihnen zugerechnet. Brief 4, 1889. ICP2 397 2 Die Erkenntnis Christi macht den Geist lebendig -- Christus ist die Quelle des Lebens. Was viele benötigen, ist eine klare Erkenntnis über ihn. Man muss sie geduldig und freundlich, aber ernsthaft lehren, wie der ganze Mensch von den heilenden Kräften des Himmels erfasst werden kann. Wenn das Licht der Liebe Gottes in die dunklen Kammern der Seele scheint, hören Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit auf. Es kehrt Freude ein, die den Geist belebt und den Körper gesund macht und mit neuer Kraft versorgt. The Ministry of Healing 247 (1905). ICP2 397 3 Mit Christus kann man nicht versagen -- Die unendliche Macht des Heiligen Geistes ist die Verteidigung jeder reuigen Seele. Niemand, der bußfertig ist und glaubt und sich dem Schutz Christi anvertraut, wird der Macht des Feindes unterliegen. Christus wird es nicht zulassen. Der Herr stellt sich auf die Seite der in Versuchung geratenen und bedrückten Menschen. Mit ihm im Bunde gibt es kein Versagen, keinen echten Verlust, nichts Unmögliches und keine Niederlage. Wir vermögen alles durch den, der uns mächtig macht. The Desire of Ages 490 (1898). ------------------------Kapitel 88: Negative Einflüsse auf Seele und Geist ICP2 398 1 Sucht nicht nach Fehlern -- Wir sollten alles Klagen und Suchen nach Fehlern aus unseren Gedanken ausrotten wie Unkraut. Wir sollten nicht ständig auf die Mängel sehen, die überall zu finden sind ... Wenn wir die richtige Einstellung zu Gott haben möchten, müssen wir uns mit den großen, wertvollen Dingen befassen, mit der Reinheit, Herrlichkeit, Macht, Freundlichkeit, Zärtlichkeit und der Liebe, die uns Gott gibt. Und wenn dies unsere Interessen sind, dann werden sich unsere Gedanken so sehr auf ewige Dinge konzentrieren, dass es uns nicht mehr wichtig ist, die Fehler anderer zu entdecken. Manuskript 153, 1907; Our High Calling 232. ICP2 398 2 Wir neigen dazu, uns an das Negative zu erinnern -- Wir müssen lernen, hinter dem Verhalten anderer im Zweifelsfalle das Beste zu vermuten ... Wenn wir immer das Böse erwarten, geraten wir in die Gefahr, das, was wir erwarten, erst hervorzurufen ... Es ist nicht möglich, zu leben, ohne dass gelegentlich unsere Gefühle verletzt und unser Zorn erregt werden, aber als Christen sollten wir so geduldig, demütig und barmherzig mit anderen Menschen umgehen, wie wir es selbst gerne hätten, wenn es uns beträfe. ICP2 398 3 Wir selbst werden tausendmal mit Nachsicht und Freundlichkeit behandelt ... Lasst eingebildete oder echte Verletzungen vergehen wie Tau in der Sonne, und lasst euch nicht angreifen. Das beste Beispiel, das wir geben können, ist selbst richtig zu handeln und darauf zu achten, dass unser Ruf bei Gott in Ordnung ist. Wir müssen uns nicht ständig rechtfertigen und unsere Sache ins rechte Licht rücken. Brief 25, 1870; Our High Calling 237. ICP2 399 1 Die Vorbilder, die wir uns suchen, verändern, unser Leben -- Gott will, das wir die Schwächen der Menschheit erkennen. So möchte er uns helfen, uns an Christus zu halten, niemals unser Vertrauen auf Menschen zu setzen und "Fleisch zu unserem Arm" zu machen. Wir verändern uns durch die Vorbilder, an die wir uns halten. Wie wichtig ist es da, unser Herz den Dingen zu öffnen, die wahrhaftig, lieblich und von gutem Ruf sind. Brief 63, 1893; Our High Calling 248. ICP2 399 2 Bedenkt die menschliche Schwachheit -- Im Umgang mit unseren Mitmenschen dürfen wir nicht vergessen, dass sie ähnliche Gefühle haben wie wir selbst, dass sie unter der gleichen Schwachheit leiden und ebenso versucht werden wie wir. Sie haben genauso einen Lebenskampf zu führen wie wir, wenn sie sich ihre Integrität erhalten wollen ... ICP2 399 3 Wahre christliche Höflichkeit vereint beides, Gerechtigkeit und gutes Benehmen, und Barmherzigkeit und Liebe machen die Sache vollkommen. Sie sind die Feinheiten und machen den liebenswürdigen Charme eines echten christlichen Charakters aus. Brief 25, 1870; Our High Calling 236. ICP2 399 4 Baut keine Barrieren auf -- Der Herr möchte, dass sein Volk andere Verhaltensregeln anwendet und Unrecht nicht gleich verurteilt, auch wenn ein solches Verhalten berechtigt wäre. Er möchte, dass wir unseren Gegnern nicht nur Beschuldigungen an den Kopf werfen, die sie von der Wahrheit abstoßen. Die Aufgabe, die Christus in dieser Welt auf sich genommen hat, diente nicht dazu, Barrieren aufzurichten und den Menschen ständig vorzuwerfen, dass sie Unrecht haben. Wer betrogenen Menschen das Licht Gottes bringen möchte, muss Nähe herstellen und sich liebevoll um sie bemühen. Er muss ein Mittelpunkt göttlichen Einflusses werden. Gospel Workers 373 (1915). ICP2 400 1 Überwindet eure Empfindlichkeiten -- Viele leiden an Empfindlichkeiten. Sie achten ständig darauf, ob jemand ihnen mit zu wenig Achtung begegnet oder sie ablehnt. Eine solche Einstellung muss man überwinden. Jeder muss seinen Weg in der Furcht Gottes gehen, ohne zu sehr von Lob oder Ablehnung abhängig zu sein. Jeder muss Gott mit Eifer dienen und lernen, wenn ihn andere angreifen, im Zweifelsfalle gute Absichten zu unterstellen. Manuskript 24, 1887; Our High Calling 240. ICP2 400 2 Die verletzten Gefühle nicht pflegen -- Unsere Brüder zu verurteilen und negative Gefühle gegen sie zu hegen bringt uns selbst keinen Segen, auch dann nicht, wenn sie sich nicht recht gegen uns verhalten haben, und es ändert nichts an den Tatsachen. Ich wage es nicht, meine verletzten Gefühle zu pflegen und immer wieder darüber zu reden. Damit erzeugt man nur eine Atmosphäre von Misstrauen und Feindschaft. Brief 74, 1888; Our High Calling 239. ICP2 400 3 Der Verlust eines reinen Gewissens -- Wenn euer Gewissen nicht mehr rein ist, wird eure Seele ein Schlachtfeld Satans. Ihr leidet dann unter Zweifeln und Ängsten, die ausreichen, um eure Kraft zu lähmen und euch mutlos zu machen. Brief 14, 1885; Our High Calling 94. ICP2 400 4 Es ist Satans Ziel, Zwietracht zu säen -- Die Vernachlässigung eines freundlichen, rücksichtsvollen und geduldigen Umgangs miteinander verursacht Zwietracht, Misstrauen und Kritik. Wir sind uns nicht mehr einig. Gott ... ruft uns auf, diese schwere Sünde abzulegen und danach zu streben, das Gebet Christi, dass seine Kinder eins sein mögen, wie er eins ist mit dem Vater, zu erfüllen ... Es liegt in Satans besonderem Interesse, Zwietracht zu säen ..., damit das stärkste Zeugnis, das Christen geben können, der Welt vorenthalten wird und es den Anschein hat, als habe Gott seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um die stolzen, eifersüchtigen, neidischen und bigotten Menschen miteinander zu versöhnen. Brief 25, 1870; Our High Calling 237. ICP2 401 1 Negative Gefühle belasten den ganzen Menschen -- Neid und Eifersucht sind Krankheiten, die den ganzen Menschen belasten. Sie haben ihren Ursprung bei Satan im Paradies ... Wer auf Satan hört, wird andere Menschen abwerten und Dinge falsch erzählen und missdeuten, um sich selbst aufzuwerten. Aber mit einem solchen Geist kann man nicht in den Himmel eingehen. Da muss sich etwas ändern, denn solche Menschen würden sogar die Engel kritisieren. Sie würden sich gegenseitig um ihre Kronen beneiden und wüssten nicht, worüber sie reden sollten, wenn sie sich nicht mit den Fehlern der anderen beschäftigen könnten. The Review and Herald, 14. September 1897; Our High Calling 234. ICP2 401 2 Ein ungeheiligtes Temperament ist gefährlich für einen Evangelisten -- Deine Temperamentsausbrüche, selbst in Versammlungen des Volkes Gottes, sind eine Gefahr für deine Seele und dein Leben. Frag dich doch einmal selbst, ob es sich für dich auszahlen wird, mit Zank und Streit weiterzuarbeiten? Brief 21, 1901. ICP2 401 3 Wenn die Kraft Gottes verloren geht -- Männer und Frauen wurden zu einem sehr, sehr hohen Preis erkauft! Gottes Sohn gab sein Leben für sie! Schlimm, wenn sie selbst ihre körperliche, geistige und seelische Kraft untergraben und ihre Lebendigkeit und Reinheit verlieren. Solche Menschen können Gott kein wohlgefälliges Opfer darbringen. Durch ihre Genusssucht und ihre Leidenschaften haben sie die Kraft Gottes verloren und sind zu Handlangern der Ungerechtigkeit geworden. Der Mensch ist durch und durch krank an Leib, Seele und Geist. Aber es gibt ein Heilmittel. Der ungeheiligte Leib und die ungeheiligte Seele können gereinigt werden. Es wurde auf wunderbare Weise Vorsorge getroffen, wodurch wir Vergebung und Erlösung erlangen können. Brief 139, 1898. ICP2 401 4 Wer ein einfaches Leben führt, seine Esslust und seine Leidenschaften beherrscht, kann sich seine geistige Kraft erhalten und aktiv und lebendig bleiben, eine schnelle Auffassungsgabe besitzen und zwischen Recht und Unrecht unterscheiden. Er ist fähig, jede Aufgabe zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen durchzuführen. The Signs of the Times, 29. September 1881; Sons and Daughters of God 86. ICP2 402 1 Wer in Satans Fallstricke gerät, hat noch nicht die richtige Einstellung -- Wer in Satans Fallstricke gerät, hat noch nicht die richtige geistliche Einstellung. Solche Menschen sind verblendet, nehmen sich selbst zu wichtig und meinen selbst entscheiden zu können. Gott ist sehr traurig über ihr Verhalten und ihre eitlen, prahlerischen Worte. Sie sind aufgeblasen vor Stolz und der Feind staunt selbst darüber, wie leicht er sie überwinden konnte. Brief 126, 1906. ICP2 402 2 Zu viel Selbstvertrauen ist eine Falle Satans -- Es ist zwecklos, einem Menschen helfen zu wollen, wenn er unter Satans Einfluss geraten und überheblich geworden ist, denn er selbst merkt nicht, dass er sich Satans Methoden zu Eigen macht. Durch sein übertriebenes großes Selbstvertrauen läuft er geradewegs in die Falle des Feindes. Er achtet nicht auf die Warnung und wird so eine leichte Beute Satans. Wenn er demütig geblieben wäre, hätte er sich an den Ort begeben, den Gott für ihn bereitete. Denn dort wäre er in Zeiten der Gefahr sicher gewesen, denn Gott hätte ihn gegen den Feind verteidigt. Brief 125, 1906. ICP2 402 3 Das natürliche Herz ist verdorben -- Wir müssen bedenken, dass unsere Herzen von Natur aus verdorben und wir alleine nicht in der Lage sind, uns recht zu verhalten. Nur durch die Gnade Gottes und aufrichtiges Bemühen unsererseits können wir den Sieg erringen. The Review and Herald, 4. Januar 1881; Our High Calling 111. ICP2 402 4 Schlechte Gewohnheiten hindern unsere Entwicklung -- Jede Gewohnheit, die zur Schwächung von Gehirn, Nerven und Körperkraft führt, verhindert die neben der Mäßigkeit nächstwichtige Eigenschaft, nämlich die Geduld. Manuskript 13, 1884; Our High Calling 69. ICP2 402 5 Denkfaulheit und Disziplinlosigkeit -- Gott möchte nicht, dass wir denkfaul sind und uns mit einem schwachen Geist, langweiligen Gedanken und einem schlechten Gedächtnis zufrieden geben. Counsels to Parents, Teachers, and Students 506 (1913). ICP2 403 1 Im Widerspruch zu den Anforderungen des Lebens -- Die meisten dieser undisziplinierten Menschen leben im Widerspruch zu den Anforderungen, die das Leben an sie stellt. Sie versagen, wo sie eigentlich Erfolg haben sollten. Sie glauben, das Leben bleibe ihnen etwas schuldig, und meinen, dem Leben etwas schuldig bleiben zu können, weil es ihnen nicht das bietet, was sie erwarten. Die Umstände zwingen sie manchmal zur Demut, aber das ist nicht ihr wahres Wesen und früher oder später zeigt sich, was für einen Charakter sie wirklich haben. Testimonies for the Church IV, 202 (1876). ICP2 403 2 Denke über deine Gewohnheiten und dein Verhalten nach -- Wir Menschen müssen lernen, über unsere Gewohnheiten und unser Verhalten nachzudenken. Wenn wir erkennen, dass etwas für unseren Körper ungesund ist und damit auch unserem Geist schadet, müssen wir das ablegen. The Review and Herald, 12. November 1901; Welfare Ministry 127.128. ICP2 403 3 Wie man mit Zweifeln umgeht -- Auch langjährige Christen werden manchmal von Zweifeln und Unsicherheiten geplagt ... Ihr dürft deshalb nicht glauben, dass ihr wegen solcher Versuchungen ein hoffnungsloser Fall seid ... Vertraut auf Gott, hofft auf ihn und verlasst euch auf seine Verheißungen. Brief 52, 1888; Our High Calling 86. ICP2 403 4 Wenn der Teufel zu euch kommt mit Zweifeln und Unglauben, schließt die Tür zu eurem Herzen. Schließt eure Augen, damit ihr nichts mit seinem Höllenschatten zu tun habt; richtet sie vielmehr auf ewige Dinge, dann werdet ihr Kraft bekommen für jede Stunde. Eure Glaubenskämpfe sind wertvoller als Gold, denn sie bereiten euch darauf vor, für den Herrn zu streiten ... ICP2 403 5 Ihr könnt nicht zulassen, dass sich Zweifel in eure Gedanken einschleichen, und ihr sollt nicht darüber reden, wenn ihr durch Zweifel belastet seid, weil das den Teufel nur freut. Jedes Mal, wenn ihr darüber sprecht, lacht Satan darüber, dass er euch so im Griff hat und ihr Christus, euren Erlöser, aus dem Blickfeld verloren habt. Manuskript 17, 1894; Our High Calling 86. ICP2 404 1 Wiederholung schwächt die Widerstandskraft -- Kein Mensch kann auch nur einmal seine gottgegebenen Fähigkeiten für weltliche Interessen oder Stolz einsetzen, ohne sich auf den Boden des Feindes zu begeben ... Jede Wiederholung von Sünde schwächt die Widerstandskraft, blendet die Augen und verringert die Überzeugung. The Review and Herald, 20. Juni 1882; Our High Calling 160. ICP2 404 2 Ermutigt die Verzagten -- Wenn ihr mit den Opfern schlechter Gewohnheiten arbeitet, weist sie nicht gleich auf das Elend hin, in dem sie stecken, sondern richtet ihre Augen auf Jesus und auf die Herrlichkeit des Himmels. Damit könnt ihr sie leichter gewinnen, als wenn ihr ihnen in ihrer Hoffnungs- und Hilflosigkeit die Schrecken des Grabes vor Augen führt. The Ministry of Healing 62.63 (1905). ICP2 404 3 Fruchtloses, Zeit verschwendendes Gerede -- Wir müssen Abstand gewinnen von tausend verschiedenen Themen, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es gibt Dinge, für die man viel Zeit verschwendet, weil sie interessant erscheinen, aber die zu nichts führen. Es gibt wichtige Dinge, mit denen wir uns beschäftigen sollen, aber oft vergeuden wir unsere Zeit mit Nutzlosem. ICP2 404 4 Wenn wir uns mit neuen Ideen auseinander setzen, bedeutet das noch lange nicht, dass darin neues Leben für die Seele enthalten ist. Selbst Theorien und Fakten, die an sich wichtig sind, haben nur dann einen Sinn, wenn sie praktisch anwendbar sind. Wir müssen uns bewusst sein, wie wichtig es ist, unserer Seele Nahrung zu geben, die unser geistliches Leben anregt. The Ministry of Healing 456 (1905). ICP2 404 5 Dem Leben einen Sinn geben -- Wir sollten leben mit Blick auf das kommende Leben. Es ist schrecklich, ein plan- und zielloses Leben zu führen. Wir möchten ein Ziel vor Augen haben und unserem Leben einen Sinn geben. Möge uns Gott helfen, unser Ich zu opfern und weniger selbstsüchtig zu sein und selbstvergessen Gutes zu tun; nicht weil wir dafür Lob erwarten, sondern weil das unser Lebensziel ist und wir darin unsere Existenzberechtigung sehen. Lasst uns täglich zu Gott beten, dass er uns von unserer Ichsucht befreit. Brief 17, 1872; Our High Calling 242. ------------------------Kapitel 89: Positive Einflüsse für Seele und Geist ICP2 406 1 Dankbarkeit fördert sie Gesundheit -- Nichts fördert die Gesundheit von Leib und Seele mehr als Dankbarkeit und Lobpreis. Es ist im guten Sinne unsere Pflicht, melancholischen und verzagten Gedanken und Gefühlen entgegenzuarbeiten, genauso wie es eine Pflicht ist, zu beten. The Ministry of Healing 251 (1905). ICP2 406 2 Förderung von geistigen und körperlichen Fähigkeiten -- Es ist natürlich, dass wir uns selbst als unser vollkommenes Eigentum betrachten. Aber das Wort Gottes sagt uns: "Ihr gehört euch nicht selbst ... Denn ihr seid teuer erkauft, darum preist Gott mit eurem Leibe." 1.Korinther 6,19-20 ... In Beziehung zu unseren Mitmenschen sind wir die Besitzer der uns anvertrauten geistigen und körperlichen Fähigkeiten, aber in Beziehung zu Gott sind sie uns nur geliehen. Wir sind die Verwalter seiner Gnade. Brief 44, 1900; Our High Calling 40. ICP2 406 3 Bemüht euch um Einigkeit -- Es ist Gottes Wille, dass unter seinem Volk Einigkeit und brüderliche Liebe herrschen sollen. Christi Bitte kurz vor seiner Kreuzigung war, dass seine Jünger untereinander eins sein sollten, so wie er mit seinem Vater eins war. Dieses wunderbare Gebet hat zu allen Zeiten seine Gültigkeit, auch heute noch. Denn er sagte: "Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden." Johannes 17,20. ICP2 407 1 Soweit es nicht darum geht, unsere geistlichen Grundsätze aufzugeben, sollten wir immer nach Einigkeit streben. Daran kann man erkennen, dass wir Jünger Christi sind. Jesus sagte selbst: "Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt." Johannes 13,35. Der Apostel Petrus fordert die Gemeinde auf: "Endlich aber seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig." 1.Petrus 3,8; Patriarchen und Propheten 520 (1890). ICP2 407 2 Betrachtet die positiven Dinge in eurer Umgebung -- Ihr kennt alle die weißen Lilien, die am Flussufer blühen. Wir alle möchten diese Blume sehr gerne haben und es spielt dabei keine Rolle ob sie von Schmutz und Abfall umgeben ist. Und wir wundern uns, wie diese Lilie so schön weiß und rein sein kann, inmitten all des Unrats. ICP2 407 3 Nun, sie hat ein Wurzelwerk, das in den goldenen Sand unter dem Unrat hineinwächst und sich nur die reinste Nahrung holt, aus der dann die reine weiße Blume entsteht, die wir sehen. Können wir daraus nicht eine Lehre ziehen? Wir dürfen daraus lernen, dass wir uns nicht mit dem Verderben um uns her auseinander setzen müssen. Sprecht nicht über die Bosheit und die Verderbtheit der Welt, sondern über Dinge, die euch froh machen. Redet darüber, dass der Herr unser Erlöser ist und wir seine Kinder sind. ICP2 407 4 Warum sollten wir uns mit der Bosheit um uns her aufhalten und uns auf der finsteren Seite der Welt bewegen? Man kann daran nichts ändern, also lasst uns über etwas sprechen, das höher, wertvoller und edler ist. Redet über die Dinge, die einen guten Eindruck hinterlassen und jede Seele über diese weltliche Bosheit erhebt in das Licht von oben. Manuskript 7, 1888. ICP2 407 5 Zählt euren Segen -- Wenn alle fehlgeleiteten Kräfte gebündelt und auf das große Ziel gelenkt würden -- die Gnade Gottes in diesem Leben -- von welchen Erfahrungen mit Gottes Barmherzigkeit und Güte könnten wir berichten! ... Es würde uns zur guten Gewohnheit, geistliche Schätze zu sammeln, mit dem gleichen Eifer, den Weltmenschen bei ihrem Bemühen um irdische Dinge an den Tag legen. ICP2 408 1 Wenn es dir jetzt gerade nicht so gut geht, darfst du wissen, dass der Herr einen Himmel voller Segen bereithält und eine Schatzkammer voller wertvoller Dinge, um die Bedürfnisse der Seele zu stillen. Heute brauchen wir mehr Gnade, wir brauchen eine Erneuerung der Liebe Gottes und Zeichen seiner Güte. Wenn wir ehrlich danach streben, wird er uns diese Dinge nicht vorenthalten. Manuskript 22, 1889; Our High Calling 188. ICP2 408 2 Gott knüpft Erwartungen an die verteilten Gaben -- Jedem Diener werden Dinge anvertraut, für die er die Verantwortung trägt. Die Verteilung der Gaben richtet sich nach den Fähigkeiten. Gott ist gerecht. Er verteilt die Talente ebenfalls gemäß den Fähigkeiten seiner Diener und er knüpft Erwartungen an die verteilten Gaben. Testimonies for the Church II, 282 (1869). ICP2 408 3 Der richtige Einsatz von geistigen und körperlichen Fähigkeiten -- Wir müssen unsere Zeit sinnvoll einteilen, ernsthaft nutzen und unter den heiligenden Einfluss des Heiligen Geistes stellen. Wir müssen verstehen lernen, was Recht und Unrecht ist, im Umgang mit unserem Eigentum und unseren geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Gott ist der Eigentümer jeder Gabe, die er einem Menschen vermittelt hat. Jeder Mensch muss nach eigenem Gutdünken entscheiden, wie er die Gaben Gottes einsetzt. Der richtige Einsatz unserer Fähigkeiten steht unter seinem Segen und geschieht immer zur Ehre seines Namens. ICP2 408 4 Die Gabe zu reden, Verstand und Besitz wurden uns von Gott gegeben, damit wir sie zu seiner Ehre und zum Fortschritt seines Werkes einsetzen. Gott macht uns in seiner Abwesenheit zu seinen Verwaltern. Jeder Verwalter hat eine besondere Aufgabe, mit der er dazu beitragen soll, das Werk Gottes voranzutreiben. Keiner kann sich davon ausschließen. Brief 44, 1900; Our High Calling 40. ICP2 408 5 Gott gibt Talente und die Menschen müssen etwas daraus machen -- Wir müssen die Talente nutzen, die uns Gott gibt. Sie sind sein Geschenk an uns und wir müssen sie so einsetzen, dass sie in sinnvoller Weise aufeinander abgestimmt sind und ein vollkommenes Ganzes daraus entsteht. Gott gibt die Gaben, die geistigen Fähigkeiten und der Mensch muss daraus einen Charakter entwickeln. Die Seele ist der Garten Gottes und der Mensch muss diesen Garten bebauen und pflegen, damit ein Charakter zum Bilde Gottes entsteht. Brief 73, 1899; Our High Calling 106. ICP2 409 1 Unfähigkeit entsteht durch Untätigkeit -- Viele, die sich vor dem Einsatz für Gottes Werk drücken, entschuldigen sich mit Unfähigkeit. Aber hat Gott sie wirklich so unfähig geschaffen? Nein, niemals! Ihre Unfähigkeit ist entstanden durch ihre Untätigkeit und sie wird immer größer, weil sie sich ausdrücklich dafür entschieden haben. Sie erleben bereits jetzt die Bedeutung des Satzes: "Nehmt das Talent von ihm!" ICP2 409 2 Ihr ständiger Missbrauch ihrer Gaben unterdrückt das Wirken des Heiligen Geistes und nur durch ihn erhalten sie Licht. "Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus" (Matthäus 25,30) ist des Himmels Antwort auf seine eigene Entscheidung hinsichtlich der Ewigkeit. Christ's Object Lessons 365 (1900). ICP2 409 3 Zusammenwirken verschiedener Gaben -- Gottes möchte Einigkeit unter den Nachfolgern Christi trotz aller Unterschiedlichkeit. Die unterschiedlichsten Elemente müssen sich einander anpassen und jedes muss für Gott eine besondere Aufgabe übernehmen. Für jeden einzelnen Menschen ist ein bestimmter Platz vorgesehen, den er ausfüllen und auf dem er Christi Wesen darstellen soll ... ICP2 409 4 Der Eine kann diese Aufgabe übernehmen, der Nächste eine andere und der Dritte hat wieder andere Fähigkeiten, aber alle sollten so zusammenarbeiten, dass ein harmonisches Ganzes entsteht ... Der Geist Gottes wirkt an jedem Einzelnen und bewirkt diese Harmonie ... Es gibt nur einen Geist, dem sich alles andere unterordnet, es ist der Geist Gottes, der Geist der unendlichen Weisheit, durch den die verschiedenen Elemente zu einer wunderbaren, unvergleichlichen Einigkeit geführt werden. Brief 78, 1894; Our High Calling 169. ICP2 410 1 Wie es im Herzen aussieht, erkennt man am Charakter -- Wie es in unserem Herzen aussieht, erkennt man an unserem Charakter und wird sich daran erweisen, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen. Unsere Worte, unsere Handlungsweise dienen uns entweder zum Leben oder zum Tod. Und wenn das Gericht stattfindet, werden wir denen gegenübergestellt, denen wir zurechtgeholfen, die wir wieder auf den rechten Weg gebracht haben, weil wir ihnen zur richtigen Zeit das Richtige sagten, den richtigen Rat gegeben haben. Das ist möglich, wenn wir täglich eine lebendige Beziehung mit Gott und ein beständiges Interesse daran haben, Seelen für Gott zu gewinnen. Brief 27, 1892; Our High Calling 241. ICP2 410 2 Anregend wirken auf andere Menschen (Rat an einen lethargischen Menschen) -- Du solltest etwas mehr Energie entwickeln, denn der Einfluss eines Menschen, der weiß, was er will, ist groß und regt zur Nachahmung an. Er hat eine Ausstrahlung, die sich auf andere positiv auswirkt. Es gibt nur wenige wirklich ernsthafte Menschen auf dieser Welt. Jeder Mitarbeiter Gottes wird auf Widerstand und Hindernisse stoßen, aber er muss versuchen, sie aus dem Weg zu räumen. Ein ernsthafter, energischer Mitarbeiter wird sich nicht durch Hindernisse aufhalten lassen. Was du brauchst, ist eine beständige, gleich bleibende Energie, die nicht so leicht aufgibt. ICP2 410 3 Du musst dich selbst beherrschen lernen, dich total verändern. Bemühe dich ernstlich darum und lege alle kindischen Wesenszüge ab. Du bemitleidest dich selbst zu viel. Du musst dir fest vornehmen, dein Leben nicht mit nutzlosen Dingen zu verbringen, sondern etwas zu tun und dich dann auch dazu überwinden. Du hast gute Vorsätze, aber du kannst dich nicht aufraffen, sie durchzuführen. Du redest viel und tust nichts. Es würde dir gesundheitlich besser gehen, wenn du mehr Energie entwickeln und versuchen würdest, etwas zu erreichen, auch wenn sich dir Hindernisse in den Weg stellen. Brief 33, 1886. ICP2 410 4 Gottes Liebe ist unbeschreiblich -- Die Liebe Christi ist eine goldene Kette, die sterbliche Menschen, die an Jesus Christus glauben, an den ewigen Gott bindet. Die Liebe, die der Herr für seine Kinder empfindet, ist höher als alle Erkenntnis. Keine Wissenschaft kann sie erklären oder definieren. Keine menschliche Weisheit kann sie erfassen. Je mehr wir uns dem Einfluss dieser Liebe überlassen, desto sanftmütiger und demütiger werden wir. Brief 43, 1896; The S.D.A. Bible Commentary V, 1141. ICP2 411 1 Der Glaube verändert das ganze Wesen -- Echter Glaube kommt aus dem Herzen und wird zu einem festen Bestandteil unseres Wesens. Er wirkt äußerlich, indem er unser Verhalten verändert, bis der gesamte Mensch in das Ebenbild Christi verwandelt ist. Auch die Gedanken verändern sich und werden von Christus bestimmt. Wenn wir diesen grundsätzlichen Glauben nicht im Herzen haben, wird unser Geist von Satan geformt, der mit verführerisch ähnlichen Mitteln arbeitet, aber dabei die Seele zerstört. Die Stimmung, die solche Menschen verbreiten, ist für ihre Umgebung unangenehm, ganz gleich ob sie es mit gläubigen oder ungläubigen Menschen zu tun haben. Brief 8, 1891. ICP2 411 2 Eine Beziehung zur Natur ist gesund für Leib, Seele und Geist -- Die Dinge in der Natur sind eine Gabe Gottes, die gesund ist für Leib, Seele und Geist. Man kann aus dieser Quelle schöpfen, um gesund zu bleiben oder gesund zu werden. Gemeinsam mit einer Wasserbehandlung bewirkt sie oft mehr als alle Medikamente der Welt. Testimonies for the Church VII, 76 (1902). ICP2 411 3 Gehorsam macht ruhig -- Die Seele wird von Frieden durchdrungen, denn man kann Ruhe finden, wenn man sich vollkommen Christus übergibt. Im Gehorsam gegen Gottes Willen liegt Frieden. Der Jünger, der in die sanftmütigen und demütigen Fußtapfen seines Erlösers tritt, wird eine Ruhe finden, die ihm die Welt nicht geben und nicht nehmen kann. "Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich." Brief 6, 1893; Our High Calling 98. ICP2 412 1 Sanftmut fördert den Frieden -- Demut und Sanftmut, die Eigenschaften, die das Leben des Sohnes Gottes auszeichneten, bringen seinen wahren Nachfolgern, wenn sie sich daran halten, Ruhe, Frieden und Glück, das sie über alle Sklaverei erhebt. The Health Reformer, 1. Dezember 1871, p. 9; Our High Calling 98. ICP2 412 2 Vergebung bedeutet Ruhe für die Seele -- Was ist die Ruhe, die uns verheißen ist? Es ist das Bewusstsein, dass Gott wahrhaftig ist und keinen enttäuscht, der zu ihm kommt. Seine Vergebung ist vollkommen und umsonst, und ihn anzunehmen bedeutet Ruhe für die Seele und Ruhe in seiner Liebe. The Review and Herald, 25. April 1899; Our High Calling 97. ICP2 412 3 Ruhe ist eine Folge der Übergabe -- Wir finden Ruhe, wenn wir alle Selbstgerechtigkeit ablegen und uns nicht mehr nur um uns selbst drehen. Die vollkommene Übergabe, die Annahme eines Lebens nach Christi Vorbild ist das Geheimnis der vollkommenen Ruhe in seiner Liebe ... Richtet euch nach dem, was er euch aufgetragen hat, und ihr könnt euch darauf verlassen, dass Gott das Seine tun wird, alles, was er verheißen hat ... Seid ihr zu ihm gekommen, um auf alle eure Machenschaften zu verzichten, allen euren Unglauben und eure Selbstgerechtigkeit abzulegen? Kommt einfach so, wie ihr seid, schwach, hilflos und bereit zu sterben. The Review and Herald, 25. April 1899; Our High Calling 97. ICP2 412 4 Lebenswichtiges Interesse an deinem Verhalten -- Bedenkt, dass Versuchung noch keine Sünde ist. Bedenkt, dass die Situation eines Menschen noch so schwierig sein kann, nichts kann seine Seele wirklich schwächen, wenn er der Versuchung nicht nachgibt und sein reines Gewissen behält. Das Wichtigste ist dein persönliches Verhalten. Das kann niemand verändern, wenn du es nicht zulässt. Die Legionen Satans können dir nichts anhaben, wenn du dich den Pfeilen und Künsten Satans nicht öffnest. Gegen deinen Willen kann man dich nicht zerstören. Wenn deine Seele rein ist, kann der ganze Schmutz in deiner Umwelt sie nicht verderben. Brief 14, 1885; Our High Calling 94. ICP2 413 1 Die Gefühle unter Kontrolle halten -- Wir leben von der Hoffnung und nicht von Gefühlen. In der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes wissen wir, dass wir durch Schwierigkeiten Geduld lernen und die Geduld Hoffnung bewirkt. Was bedeutet das? Dürfen wir, wenn nicht alles so läuft, wie wir es gerne hätten, ungeduldig werden und so reden, dass man daran Eigenschaften Satans erkennen kann? Wir dürfen keine harten oder unfreundlichen Worte reden, denn wir werden von himmlischen Wesen beobachtet und kämpfen unseren Kampf unter den Augen des himmlischen Universums. Wir machen Gott traurig, wenn wir ihn in irgendeiner Weise verleugnen. Die Narben Christi zeigen, dass wir durch seine Kreuzigung in seine Hände eingegraben sind. Manuskript 16, 1894. ICP2 413 2 Ermutigung heilt Leib und Seele -- Erzählt den Traurigen von einem mitfühlenden Erlöser ... Er blickt voll Mitleid auf Menschen, die glauben, dass sie ein hoffnungsloser Fall sind. Während die Seele mit Angst und Terror erfüllt ist, kann sie das zärtliche Mitleid Christi nicht wahrnehmen. Unsere Sanatorien müssen Einrichtungen sein, die belasteten Seelen Ruhe und Frieden vermitteln. ICP2 413 3 Wenn ihr verzagten Menschen Hoffnung und Glauben geben könnt, werden sich Frohsinn und Ausgeglichenheit ausbreiten, wo vorher Mut- und Ruhelosigkeit herrschten. Dann werden auch in ihrem körperlichen Zustand erstaunliche Veränderungen zu beobachten sein. Christus wird sie an Leib und Seele gesund machen, und wenn sie sich seiner Liebe und seines Mitgefühls bewusst werden, können sie in ihm Ruhe finden. Er ist der helle Morgenstern, der in die Dunkelheit dieser sündigen und verdorbenen Welt leuchtet. Er ist das Licht der Welt und alle, die ihm ihr Herz geben, werden in ihm Frieden, Ruhe und Freude finden. Brief 115, 1905; Medical Ministry 109.110. ICP2 413 4 Christen sind nicht passiv, sondern aktiv -- Ein gesunder, im Wachstum begriffener Christ wird sich unter seinen Mitmenschen nicht passiv verhalten und immer nur nehmen. Er muss sowohl geben als auch nehmen. Unsere Fähigkeiten vergrößern sich, wenn wir sie einsetzen. Die Gemeinschaft mit Christen vermittelt uns frische Luft zum Atmen, und wenn wir atmen, müssen wir etwas tun. Wenn wir uns wie echte Christen verhalten, anderen unser Mitgefühl zeigen und uns für sie einsetzen und sie ermutigen, wie es uns aufgetragen wurde, werden die Selbstlosigkeit, Liebe, Geduld und Ausdauer, die wir dazu benötigen, in uns selbst Glauben, Gehorsam, Hoffnung und die Liebe Gottes hervorbringen ... ICP2 414 1 Es ist notwendig, wenn wir geistliche Muskeln entwickeln und Kraft haben wollen, dass unsere Seele Bewegung hat. Wir müssen arbeiten und uns geistlich betätigen, indem wir alle Gelegenheiten wahrnehmen, Gutes zu tun ... Je treuer ein Mensch seine Christenpflichten erfüllt, desto klarer wird er sich entwickeln. Brief 1, 1882; Our High Calling 260. ICP2 414 2 Gesellschaftliche Kontakte verbessern -- Durch gesellschaftliche Kontakte kann das Christentum Beziehungen zur Welt herstellen. Jeder Mann und jede Frau, die göttliches Licht erhalten haben, sollte dafür sorgen, dass dieses Licht auf den Weg von Menschen scheint, die es nicht kennen und dadurch auf einen besseren Weg geführt werden. Unsere gesellschaftlichen Kontakte, geheiligt durch den Geist Christi, müssen intensiviert werden, damit wir die Menschen mit dem Heiland bekannt machen können. Wir dürfen Christus nicht in unserem Herzen verstecken wie einen geheimen Schatz, der nur von seinem Besitzer bewundert werden kann. Wir müssen Christus in uns tragen wie eine Quelle lebendigen Wassers, die von uns ausgeht und ewiges Leben vermittelt und alle erfrischt, die mit uns in Berührung kommen. The Ministry of Healing 496 (1905). ICP2 415 3 Die Kraft, die im Christentum steckt -- Im alltäglichen Leben mit seinen Belastungen lebt mancher Mensch in seinem Trott dahin und ist sich nicht bewusst, dass in ihm Kräfte schlummern, die, würden sie geweckt, ihn auf die gleiche Höhe bringen würden wie die höchstgeachteten Menschen dieser Erde. Die Berührung einer geübten Hand ist erforderlich, um diese brachliegenden Fähigkeiten in ihm zu beleben. Solche Männer berief Christus zu seinen Mitarbeitern und sie hatten den Vorzug, mit ihm leben zu dürfen. Keiner der großen Männer dieser Erde hatte einen solchen Lehrer. Als die Jünger seine Schule beendeten, waren sie nicht mehr unwissend und unkultiviert. Sie waren ihm ähnlich geworden und die Menschen erkannten, dass sie mit Jesus zusammen gewesen waren. The Desire of Ages 250 (1898). ICP2 415 1 Man braucht ein Ziel -- Du brauchst ein Ziel im Leben, versammle Sonnenschein um dich statt Wolken. Strebe danach, eine frische, wunderschöne Blume in Gottes Garten zu werden, die einen angenehmen Duft verströmt. Dann wirst du kein bisschen früher sterben, aber du wirst mit Sicherheit deine Tage verkürzen, wenn du sie mit unglücklichem Klagen verbringst und das Jammern über deine Wehwehchen Thema deiner Gespräche ist. The Health Reformer, 1. Juni 1871, p. 14. ICP2 415 2 Nur wenn das Leben einen Sinn hat, kann man wirklich glücklich sein -- Wer einen Sinn im Leben gefunden hat und danach strebt, ein Segen für seine Mitmenschen zu sein und dadurch seinen Erlöser zu ehren und zu verherrlichen, gehört zu den wahrhaft glücklichen Menschen auf Erden. Ein Mensch dagegen, der ruhelos und unzufrieden einmal dies und einmal jenes ausprobiert, weil er hofft, sein Glück zu finden, wird sich immer wieder über Enttäuschungen beklagen. Er kann nie zufrieden sein und empfindet eine Leere, weil er nur für sich selbst lebt. Setzt euch das Ziel, Gutes zu tun und euren Teil im Leben treu zu erfüllen. Brief 17, 1872; Our High Calling 242. ICP2 415 3 Jeden Nerv dehnen -- Ihr müsst jeden geistlichen Nerv und jeden Muskel dehnen ... Gott ... möchte nicht, dass ihr ewig Anfänger bleibt. Er möchte, dass ihr die höchste Sprosse der Leiter erklimmt und von dort den Schritt in das Reich eures Herrn und Erlösers Jesus Christus macht. Manuskript 8, 1899; Our High Calling 217. ------------------------Anhang A -- Empfehlung an eine depressive Frau mittleren Alters ICP2 417 1 Ich denke an dich, Martha! Wir möchten dich besuchen und dich antreffen im vollen Vertrauen auf deinen wunderbaren Heiland. Er liebt dich. Er gab sein Leben für dich, weil ihm deine Seele wichtig ist. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich einen Traum. Ich ging durch einen Garten und du warst an meiner Seite und sagtest: "Sieh dir diesen hässlichen Busch an, diesen verkrüppelten Baum und den traurigen, verkümmerten Rosenbusch. Das gefällt mir nicht, denn sie erinnern mich an mein Leben und meine Beziehung zu Gott." Ich glaubte, eine stattliche Person ging vor uns her und sagte: "Pflückt die Rosen, die Lilien und die Nelken und lasst die Disteln und unansehnlichen Büsche da, wo sie sind. Verletzt nicht eine von Christus auserwählte Seele!" ICP2 417 2 Ich wachte auf, schlief aber wieder ein und träumte den Traum noch einmal. Wieder erwachte ich, schlief erneut ein und dritten mal wiederholte sich der Taum. Ich möchte, dass du darüber nachdenkst und dein Misstrauen, deine Sorgen und Ängste ablegst. Blicke nicht auf dich selbst, sondern auf Jesus, nicht auf deinen Mann, sondern auf den Herrn. Gott sagt dir Worte der Ermutigung. Nimm sie an und verhalte dich entsprechend, lebe aus dem Glauben und lass dich nicht bestimmen durch das, was du siehst. "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht." Hebräer 11,1. ICP2 418 1 Jesus hält dich in seiner Hand. Er wird nicht zulassen, dass dich der Feind überwältigt. Jesus gibt dir den Sieg. Er ist gut; er ist die Gerechtigkeit. Wenn du diese Eigenschaften bei dir selbst suchst, könntest du durchaus verzweifeln, denn du findest sie nicht bei dir selbst. Jesus hat sie, und du kannst sie durch den Glauben bekommen, wenn du Gott liebst und seine Gebote hältst. ICP2 418 2 Höre nicht auf Satans Lügen, sondern erinnere dich an Gottes Verheißungen; pflücke die Rosen, die Lilien und die Nelken. Sprich über die Verheißungen Gottes; sprich in gläubigem Vertrauen. Vertraue auf Gott, denn in ihm besteht deine einzige Hoffnung. Er ist auch meine einzige Hoffnung. Auch ich muss mich oft mit Satans Versuchung zur Mutlosigkeit auseinander setzen, aber ich gebe keinen Zentimeter nach. Satan soll weder über meinen Körper noch über meine Seele herrschen. ICP2 418 3 Wenn du nur auf dich selbst blickst, siehst du nur Schwachheit und der Erlöser verschwindet aus deinem Blickfeld. Du musst auf ihn schauen, wenn du leben willst. Blicke auf ihn, der für uns zur Sünde wurde, damit wir davon frei werden, und nimm Christi Gerechtigkeit an. ICP2 418 4 Bitte, Martha, schaue nicht auf dich selbst, sondern auf Jesus. Rede von ihm, rede von seiner Liebe, seiner Güte und seiner Macht, denn er wird nicht zulassen, dass du über dein Vermögen belastet wirst. Durch Christus werden wir gerecht. Jesus gleicht unsere Mängel aus. Er sieht, dass wir es alleine nicht schaffen. Während ich für dich bete, sehe ich in einem sanften Licht eine Hand, die sich nach dir ausstreckt, um dich zu erretten. Gottes Worte sind unsere Empfehlung. Wir können uns auf sie berufen. Wir lieben die Wahrheit und wir lieben Jesus. Unsere Gefühle bedeuten nicht, dass auch Gott uns ablehnt. ICP2 418 5 Dein Leben ist in den Augen Gottes sehr viel wert. Er hat eine Aufgabe für dich. Du erkennst sie jetzt noch nicht, aber gehe deinen Weg im Vertrauen und sage kein einziges Wort, das Jesus traurig stimmen könnte, weil es sonst zeigt, dass du dich vor ihm fürchtest. Lege deine Hand in die seine. Er reicht sie dir aus dem Himmel und erwartet, dass du die deine vertrauensvoll hineinlegst. Jesus ist voller Liebe für uns! Die Verheißungen der Bibel sind Nelken, Rosen und Lilien aus dem Garten des Herrn. ICP2 419 1 Viele Menschen sehen nur die unangenehmen Dinge rechts und links ihres Weges und bewerten sie höher als die Blumen. Sie glauben, nicht das Recht zu haben, sich Gottes Kinder zu nennen und die Verheißungen des Evangeliums für sich in Anspruch zu nehmen, weil es keinen sichtbaren Beweis dafür gibt, dass sie von Gott angenommen sind. Sie durchleben ähnliche Schwierigkeiten wie Martin Luther, bis sie die Gerechtigkeit Christi für sich annehmen können. ICP2 419 2 Viele glauben, sie könnten sich Jesus nur in der Weise nähern wie das Kind, das von einem Dämon besessen war und von ihm niedergerissen wurde, als man es zu Jesus brachte. Solche Gedanken machst du dir nicht, das ist nicht deine Art, aber Richard Baxter machte sich Sorgen, weil er nicht so niedergeschlagen war, wie er glaubte sein zu müssen. Aber man konnte ihm das zuletzt doch so zufrieden stellend erklären, dass er Herzensfrieden gefunden hat. ICP2 419 3 Es gibt keine Forderung, wonach du eine Last auf dich nehmen musst, denn du bist Christi Eigentum. Du bist in seiner Hand und in seinen Armen geborgen. Du hast kein sündiges Leben im üblichen Sinne geführt. Du bist sehr gewissenhaft und befürchtest immer, etwas falsch zu machen, dabei strebst du im Grunde deines Herzens danach, richtig zu handeln, und jetzt möchtest du dich abwenden von den Dornen und Disteln. ICP2 419 4 Richte deine Augen auf die Sonne der Gerechtigkeit und mache deinen liebevollen himmlischen Vater nicht zu einem Tyrannen, sondern beachte seine Sanftmut, sein Mitleid, seine übergroße Liebe, seine Barmherzigkeit. Seine Liebe ist größer als die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Und ob eine Mutter ihr Kind vergäße, "so will ich doch deiner nicht vergessen" (Jesaja 49,15), sagt der Herr. Jesus möchte, dass du auf ihn vertraust. Möge er dich mit seinem Segen überschütten, das ist mein Gebet. ICP2 419 5 Du hast diese Veranlagung zur Mutlosigkeit geerbt und musst dich ständig um eine hoffnungsvollere Stimmung bemühen. Sowohl von deiner Mutter als auch von deinem Vater hast du diese besondere Gewissenhaftigkeit mitbekommen, und von deiner Mutter hast du außerdem die Neigung übernommen, dich eher unter- als über zu bewerten. Wo man andere richtig heftig zurechtweisen müsste, genügt bei dir bereits ein Wort. Wenn irgendwo deine Hilfe benötigt würde, würdest du die schwerste Arbeit nicht scheuen und bereitwillig jede Last auf dich nehmen. Gleichzeitig würdest du jedoch immer noch glauben, dass es nicht ausreicht, was du tust. ICP2 420 1 Samuel, der Gott von Kindheit an diente, musste anders erzogen werden als ein Kind mit einem sturen, selbstsüchtigen Willen. Du warst ein braves Kind, auch wenn du Fehler gemacht hast, die einfach menschlich sind. Gott zeigte mir, worum es in deinem Fall geht. Ich glaube, ich kenne dich besser als du dich selbst. Gott wird dir helfen, Satan zu besiegen, wenn du dir vollkommen bewusst wirst, dass Christus diesen Kampf für dich austragen muss, weil das deine menschliche Kraft und deine Fähigkeiten übersteigt. ICP2 420 2 Du liebst Jesus und er liebt dich. Du brauchst nur ganz ruhig auf ihn vertrauen und dir immer wieder sagen: "Herr, ich bin dein!" Verlasse dich von ganzem Herzen auf Christus. Freude ist nicht der Beweis deines christlichen Glaubens. Der Beweis besteht in "So spricht der Herr". Durch den Glauben übergebe ich dich, meine liebe Schwester, dem Herrn Jesus Christus. Brief 35, 1887. ------------------------Anhang B -- Vertrauen ist eine gute Basis, auf die man bei depressiver Verstimmung bauen kann ICP2 421 1 Persönliche Erfahrungen der Autorin ICP2 421 2 Wenn du dich zutiefst niedergeschlagen fühlst, liegt das daran, dass sich Satan zwischen dich und die Sonne der Gerechtigkeit geschoben hat. In schwierigen Zeiten wirkt sich das wie eine Sonnenfinsternis aus und wir verstehen nicht, warum uns die Sicherheit im Glauben entzogen zu sein scheint. Wir können nur noch auf uns selbst und auf den Schatten, den das Kreuz wirft, blicken und das hält uns davon ab, den Trost zu erkennen, den wir haben könnten. Wir beklagen uns und ziehen unsere Hand aus der Hand Christi. Aber plötzlich bricht das Licht Gottes wieder durch und wir fühlen uns wieder wohl. Die niedergeschlagene Stimmung ist verflogen. Wir müssen uns auf das Licht, das von Golgatha ausgeht, konzentrieren und nicht auf den Schatten. Wenn wir klagen, macht das unsere Schwierigkeiten nur größer. ICP2 421 3 Wir dürfen niemals vergessen, auch wenn wir durch ein tiefes Tal gehen müssen, dass Christus ebenso mit uns ist, als wenn wir uns auf der Spitze eines Berges befänden. Wir werden dazu aufgerufen, unsere Last auf Christus, unseren Herrn, zu werfen. "Wollt ihr nicht auf der hellen Seite des Kreuzes leben?", fragt uns die Stimme (des Herrn). Wollt ihr nicht sagen: "Ich danke unserem Herrn Jesus Christus, der mich stark gemacht, für treu erachtet und in das Amt eingesetzt hat." Und: "Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seeligkeit." 1.Timotheus 1,12; 1.Petrus 1,8.9. ICP2 422 1 Ich befinde mich im Augenblick wirklich im Schatten des Kreuzes. Es ist nicht meine Art, mich dermaßen niedergeschlagen zu fühlen wie in den vergangenen Monaten. Ich gehe nicht leichtfertig mit meiner Seele um und mein Erlöser ist mir nicht gleichgültig. Ich predige nicht, dass er auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist und dort vor dem himmlischen Vater für mich eintritt, wenn ich nicht selbst daran glauben kann. Ich halte mich in meiner Hilflosigkeit an Jesus und seine Gnade und vertraue auf ihn für Gerechtigkeit, Frieden und Liebe. Ich muss auf ihn vertrauen, auch wenn ich mich verändert habe und an einer depressiven Verstimmung leide. Ich muss durch mein Verhalten den loben, der mich berufen hat "aus der Finsternis in ein wunderbares Licht". 1.Petrus 2,9. Mein Herz muss standhaft bleiben in Christus, meinen Erlöser, und sich auf seine Liebe und seine Güte berufen. Ich muss immer auf ihn vertrauen und nicht nur hin und wieder. Dann erlebe ich, was es bedeutet, in ihm zu bleiben, weil er sein Blut für mich vergossen hat. Wir müssen lernen, seinen Verheißungen zu glauben, damit wir einen beständigen Glauben entwickeln und sie als feste Versprechen Gottes betrachten. ICP2 422 2 Viele, die Gott lieben und ehren, befürchten, dass sie nicht das Recht haben, seine Verheißungen für sich in Anspruch zu nehmen. Sie plagen sich auf ihren dunklen Wegen und übersehen das Licht der Liebe, das Jesus Christus über sie ausgießt. Sie verlieren die Erlösung aus den Augen, die zu einem unendlichen hohen Preis für sie erworben wurde. Viele sind so weit weg, dass man meinen könnte, sie hätten Angst selbst davor, auch nur den Saum des Gewands Jesus zu berühren, aber seine liebevolle Einladung gilt auch ihnen: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." Matthäus 11,28-30; Manuskript 61, 1894.