Auf den Spuren des großen Arztes

Kapitel 43

Eine höhere Erfahrung

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Wir brauchen beständig eine erneute Offenbarung Christi, eine tägliche Erfahrung, die mit seinen Lehren übereinstimmt. Hohe und heilige Ziele liegen in unserer Reichweite.

Gottes Absicht für uns ist ein beständiger Fortschritt in Erkenntnis und Tugend. Sein Gesetz ist das Echo seiner eigenen Stimme, die alle einlädt: "Steigt höher. Seid heilig und werdet heiliger." Täglich können wir in der Vervollkommnung des christlichen Charakters Fortschritte machen.

Diejenigen, die im Dienst für den Herrn stehen, brauchen eine Erfahrung, die viel höher, tiefer und breiter ist, als man es bisher für möglich hielt. Viele, die bereits zur großen Familie Gottes gehören, wissen wenig davon, was es bedeutet, auf Gottes Herrlichkeit zu sehen und von einer Herrlichkeit zur anderen verwandelt zu werden. Sie nehmen nur einen Umriß von Christi Vollkommenheit wahr, aber schon das läßt sie vor Freude erschauern. Sie sehnen sich dann nach einem volleren und tieferen Verständnis der Liebe des Heilands. Das Verlangen ihrer Seele nach Gott sollen sie sich bewahren.

Der Heilige Geist wirkt an denen, die ihn an sich wirken lassen, er formt diejenigen, die geformt werden wollen, und er gestaltet die um, die sich umgestalten lassen wollen. Verschafft euch die Kultur geistlicher Gedanken und heiliger Gemeinschaften. Ihr habt erst die ersten Strahlen der Morgendämmerung seines Ruhmes gesehen. Wenn ihr voranschreitet in der Erkenntnis des Herrn, werdet ihr erfahren, daß "der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag." Sprüche 4,18.

Die Freude des Herrn

"Das sage ich euch", sprach Christus, "damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde." Johannes 15,11.

Christus sah den Erfolg seiner Mission stets vor sich. Sein irdisches Leben, das so voller Mühe und Selbstaufopferung war, wurde von der Gewißheit getragen, daß er diese ganze Plage nicht vergeblich erdulden würde. Durch die Hingabe seines Lebens für das Leben der Menschheit würde er ihnen das Bild Gottes wiederherstellen. Er würde uns aus dem Staub erheben, unseren Charakter nach dem Vorbild seines eigenen Charakters umgestalten und ihn mit seiner eigenen Herrlichkeit schön machen.

Christus sah das Ergebnis seiner Mühen und war deshalb zufrieden. Er überschaute die Ewigkeit in ihrer ganzen Ausdehnung und sah das Glück jener, die durch seine Erniedrigung Vergebung und ewiges Leben empfangen würden. Er wurde um ihrer Übertretungen willen verwundet, um ihrer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe lag auf ihm, damit sie Frieden hätten, und durch seine Striemen wurden sie geheilt. Er hörte den Ruf der Erlösten. Er hörte die Freigekauften das Lied Moses und des Lammes singen. Doch zunächst mußte er seine Taufe mit Blut empfangen, mußte er die Last aller Sünden der Welt auf seiner unschuldigen Seele spüren. Der dunkle Schatten unbeschreiblichen Leidens fiel auf ihn. Dennoch entschied er sich wegen der Freude, die ihm vor Augen gestellt wurde, das Kreuz zu ertragen, und achtete nicht im mindesten auf die darin liegende Schande.

Diese Freude sollen alle seine Nachfolger teilen. Wie groß und herrlich unser Lohn im Himmel auch sein wird, so soll er doch nicht völlig für die Zeit nach dem Kommen des Herrn aufgespart bleiben. Schon hier auf Erden können wir durch den Glauben an der Freude des Heilands teilhaben. Wie Mose sollen auch wir ausharren, indem wir den Unsichtbaren schon vor Augen haben.

Jetzt steht die Gemeinde noch mitten im Kampf. Heute werden wir noch mit einer Welt konfrontiert, die im Dunklen liegt und sich fast völlig dem Götzendienst ergeben hat. Aber der Tag wird kommen, an dem die Schlacht geschlagen und der Sieg errungen sein wird. Der Wille Gottes soll auf Erden geschehen, wie er im Himmel geschieht. Die Völker der Erretteten werden kein anderes Gesetz mehr kennen als das des Himmels.

Alle werden eine glückliche, vereinte Familie sein, bekleidet mit dem Gewand des Lobpreises und der Danksagung -- dem Kleid der Gerechtigkeit Christi. Die ganze Natur in ihrer unvergleichlichen Schönheit wird Gott Lobpreis und Anbetung darbringen. Die Welt wird in das Licht des Himmels getaucht werden. Das Licht des Mondes wird wie das Licht der Sonne sein, und das Licht der Sonne wird siebenmal heller sein als jetzt. Die Jahre werden in Fröhlichkeit vorbeiziehen. Über dieser Szene werden die Morgensterne gemeinsam singen, und die Kinder Gottes werden vor Freude jubeln, wenn Gott und Jesus gemeinsam verkündigen werden: "Es wird nun keine Sünde mehr geben, und auch der Tod wird nicht mehr sein."

Diese Visionen künftiger Herrlichkeit, diese von Gottes Hand gemalten Szenen sollten seinen Kindern teuer sein.

Steht an der Schwelle der Ewigkeit und hört das gnädige Willkommen, das all denen entboten wird, die in diesem Leben mit Christus zusammengearbeitet haben -- wobei sie es als ein Vorrecht und eine Ehre ansahen, um seinetwillen zu leiden. Mit den Engeln legen sie ihre Kronen dem Erlöser zu Füßen und rufen aus: "Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob ... Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Offenbarung 5,12.13.

Dort begrüßen die Erlösten jene, die sie zu dem erhöhten Heiland geführt haben. Sie vereinen sich im Lobpreis dessen, der starb, damit menschliche Wesen das Leben erhalten können, das mit dem Leben Gottes vergleichbar ist. Der Kampf ist vorüber. Aller Kummer und Streit sind zu Ende. Siegeslieder erfüllen den ganzen Himmel, wenn die Erlösten vor Gottes Thron stehen. Alle stimmen in den freudigen Vers ein: "Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde und uns zu Gott erlöst hat."

"Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!" Offenbarung 7,9.10.

"Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen." Offenbarung 7,14-17. "Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." Offenbarung 21,4.

Wir sollen uns diese Vision der unsichtbaren Dinge stets vor Augen halten. Auf diese Weise werden wir imstande sein, die ewigen Dinge einerseits und die zeitlichen anderseits richtig zu bewerten. Diese Vision ist es, die uns die Kraft gibt, andere von dieser Wirklichkeit zu überzeugen.

Auf dem Berg mit Gott

"Kommt herauf zu mir auf den Berg", bittet uns Gott. Bevor Mose Gottes Werkzeug zur Befreiung Israels sein konnte, lebte er vierzig Jahre in der Gemeinschaft mit Gott in der Einsamkeit der Berge. Bevor er Gottes Botschaft zu Pharao brachte, sprach er mit dem Engel in dem brennenden Busch. Bevor er als der Abgesandte seines Volks Gottes Gesetz empfing, wurde er auf den Berg gerufen und sah Gottes Herrlichkeit. Bevor er an den Götzendienern Gerechtigkeit vollzog, wurde er in der Felsenkluft verborgen, und der Herr sagte: "Ich ... will vor dir kundtun den Namen des Herrn." 2.Mose 33,19. "Barmherzig und gnädig, langsam zu Zorn und groß an Güte und Wahrheit, ... aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen." (2.Mose 34,6.7, EB). Bevor er am Ende seines Lebens die Last der Verantwortung für Israel ablegte, rief ihn Gott auf den Gipfel des Berges Pisga und breitete vor ihm die Herrlichkeit des verheißenen Landes aus.

Bevor die Jünger zu ihrer Mission hinausgingen, wurden sie mit Jesus auf einen Berg gerufen. Vor der Kraft und Herrlichkeit von Pfingsten lagen die Nacht des Gemeinschaftsmahls mit dem Heiland, die Versammlung auf dem Berg in Galiläa, die Abschiedsszene auf dem Ölberg, die Verheißung des Engels nach Christi Himmelfahrt und die Tage des Gebets und der Gemeinschaft in dem oberen Saal.

Jedesmal, wenn sich Jesus auf eine große Prüfung oder ein wichtiges Werk vorbereitete, wollte er sich in die Einsamkeit der Berge zurückziehen und die Nacht im Gebet verbringen. Eine Nacht des Gebets lag vor der Berufung der Apostel, vor der Bergpredigt, vor der Verklärung, vor dem Todeskampf im Gerichtssaal und am Kreuz und vor der Auferstehung in Herrlichkeit.

Das Vorrecht des Gebets

Auch wir müssen uns Zeiten freihalten zum vertieften Nachdenken und Beten sowie zum Empfang geistlicher Stärkung. Wir schätzen die Macht und Wirksamkeit des Gebets nicht so, wie wir sollten. Gebet und Glaube werden vollbringen, was keine Macht der Erde zuwege bringen kann. Wir werden uns nur selten zweimal in genau der gleichen Situation befinden. Vielmehr müssen wir ständig aufs neue Erlebnisse und Prüfungen durchstehen, in denen uns die Erfahrungen der Vergangenheit keine ausreichende Hilfestellung geben. Wir brauchen also das beständige Licht, das von Gott kommt.

Christus sendet denen, die auf seine Stimme hören, stets Botschaften. In der Nacht der Todesqualen in Gethsemane hörten die schlafenden Jünger nicht die Stimme Jesu. Sie nahmen undeutlich die Gegenwart der Engel wahr, erkannten aber nicht die Kraft und Herrlichkeit der Szene. Ihre Schläfrigkeit und Benommenheit brachte sie um die Stärkung, die sie für die schrecklichen vor ihnen liegenden Ereignisse dringend gebraucht hätten. So geht es auch heute oft gerade den Menschen, die göttliche Unterweisung am nötigsten brauchen. Sie verpassen sie, weil sie keine ausreichende Gemeinschaft mit dem Himmel pflegen.

Die Versuchungen, denen wir täglich ausgesetzt sind, machen das Gebet zu einer Notwendigkeit. Auf jedem Weg lauern Gefahren. Diejenigen, die andere vor Lastern und Verderben retten wollen, sind der Versuchung besonders ausgesetzt. Da sie in beständigem Kontakt mit dem Bösen stehen, brauchen sie einen starken Halt bei Gott; andernfalls werden sie selbst verdorben. Kurz und entscheidend sind die Schritte, die Menschen von hohem und heiligem Boden hinunter auf eine niedrige Ebene führen. In einem Moment können Entscheidungen getroffen werden, die eines Menschen Schicksal entscheiden. Ein Fehler, den man nicht ernst nimmt, öffnet die Türen. Eine schlechte Gewohnheit wird, wenn wir sie nicht ernsthaft bekämpfen, sich zu einer Fessel aus Stahl verstärken und den ganzen Menschen gefangenhalten.

Die Ursache dafür, daß so viele in der Versuchung sich selbst überlassen sind, liegt darin, daß sie den Herrn nicht überallhin mitnehmen. Wenn wir es zulassen, daß unsere Gemeinschaft mit Gott unterbrochen wird, dann sind wir schutzlos. Selbst alle deine guten Ziele und Absichten werden dich nicht dazu befähigen, dem Bösen zu widerstehen. Deshalb müßt ihr Männer und Frauen des Gebets sein. Eure Bitten dürfen nicht zaghaft, nur gelegentlich und von Stimmungen abhängig sein, sondern ernst, kontinuierlich und beständig. Es ist nicht immer notwendig, sich zum Gebet niederzuknien. Pflege die Gewohnheit, mit dem Heiland zu sprechen, wenn du allein bist, wenn du gehst und wenn du mit deiner täglichen Arbeit beschäftigt bist. Laß das Herz beständig in stiller Bitte um Hilfe, Erhellung, Stärke und Erkenntnis erhoben sein. Laß jeden Atemzug ein Gebet sein.

Als Arbeiter für Gott müssen wir Menschen dort erreichen, wo sie sind, umgeben von Dunkelheit, versunken in Laster und befleckt mit Verdorbenheit. Aber solange wir unseren Sinn auf den Einen richten, der unsere Sonne und unser Schild ist, wird das Böse, das uns umgibt, nicht einen einzigen Flecken auf unser Gewand bringen. Während wir für die Rettung derer arbeiten, die verlorenzugehen drohen, werden wir selbst dabei nicht zugrunde gehen, wenn wir nur auf Gott vertrauen. Christus im Herzen, Christus im Leben -- dies ist unsere Sicherheit. Die Atmosphäre seiner Gegenwart wird die Seele mit Abscheu vor allem Bösen erfüllen. Unser Geist kann so sehr mit dem seinen vereinigt werden, daß wir in Gedanken und Zielsetzung mit ihm eins sind.

Durch Glaube und Gebet wurde Jakob von einem Mann der Schwäche und der Sünde zu einem Fürsten Gottes. Auf diese Weise könnt ihr zu Männern und Frauen mit hohen und heiligen Absichten und einem edlen Leben werden, zu Männern und Frauen, die mit keiner Überlegung von Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit abzubringen sind. Alle Menschen haben mit drängenden Sorgen, Lasten und Pflichten zu kämpfen, aber je schwieriger eure Lage ist und je schwerer eure Lasten wiegen, desto mehr braucht ihr Jesus.

Es ist ein großer Fehler, den öffentlichen Gottesdienst zu vernachlässigen. Der Segen des Gottesdienstes sollte nicht gering geschätzt werden. Diejenigen, die sich um die Kranken kümmern, haben oft keine Gelegenheit, von diesem Vorrecht Gebrauch zu machen, aber sie sollten sorgfältig darauf achten, dem Haus des Gottesdienstes nicht ohne Grund fernzubleiben.

Im Dienst an den Kranken hängt das Gelingen mehr als in jedem anderen Beruf vom Geist der Weihe und der Selbsthingabe ab, mit dem diese Arbeit getan wird. Diejenigen, die hier Verantwortung tragen, müssen sich dorthin begeben, wo sie tief vom Geist Gottes geprägt werden. Je verantwortungsvoller eure Aufgabe ist, desto mehr müßt ihr auch um die Hilfe des Heiligen Geistes und die Erkenntnis Gottes besorgt sein.

Nichts ist in unserem Werk nötiger als die praktischen Ergebnisse einer Gemeinschaft mit Gott. Wir sollten in unserem Alltagsleben zeigen, daß wir im Heiland Frieden und Ruhe haben. Sein Friede in unserem Herzen wird auch auf unserem Gesicht zu sehen sein. Er wird der Stimme eine überzeugende Kraft verleihen. Gemeinschaft mit Gott wird den Charakter und das Leben veredeln. Die Menschen werden an uns wie an den ersten Jüngern wahrnehmen, daß wir mit Jesus Gemeinschaft haben. Dies wird dem Arbeiter eine Kraft verleihen, die er nirgendwo anders findet. Von dieser Kraft darf er sich nie trennen lassen.

Wir müssen ein zwiefältiges Leben führen -- ein Leben des Nachdenkens und des Handelns, des stillen Gebets und der ernsten Arbeit. Die Kraft, die wir durch die Gemeinschaft mit Gott erhalten, vereint mit dem ernsten Bemühen, unseren Geist an ruhiges Nachdenken und Sorgfalt zu gewöhnen, bereitet uns auf die täglichen Pflichten vor und erhält das Gemüt unter allen Umständen in Frieden.

Der göttliche Ratgeber

Wenn Schwierigkeiten auftreten, meinen viele, sie müßten sich damit an jemanden aus ihrem Freundeskreis wenden, dem sie ihre Ratlosigkeit erzählen und den sie um Hilfe bitten können. Unter schwierigen Umständen erfüllt Unglaube ihr Herz, und ihr Weg erscheint ihnen dunkel. Dabei steht die ganze Zeit der mächtigste Ratgeber aller Zeiten neben ihnen und lädt sie ein, ihr Vertrauen auf ihn zu setzen. Jesus, der große Lastenträger, sagt: "Kommt zu mir, und ich werde euch Ruhe geben." Wollen wir uns da lieber auf unsichere menschliche Wesen verlassen, die ebenso von Gott abhängig sind wie wir selbst?

Vielleicht verspürt ihr die Fehlerhaftigkeit eures Charakters und stellt fest, daß eure Fähigkeiten für die euch übertragene Aufgabe nicht reichen. Aber selbst wenn ihr die größte Verstandeskraft hättet, die Menschen jemals gegeben wurde, wäre es für eure Arbeit nicht ausreichend. "Ohne mich könnt ihr nichts tun", sagt unser Herr und Heiland. Johannes 15,5. Das Ergebnis von allem, was wir tun, ruht in den Händen Gottes. Was auch geschehen mag, haltet euch in beständigem, fortwährendem Vertrauen an ihn.

Beginnt alle Zusammenkünfte -- bei eurer Arbeit, in der Freizeit und auch in der Ehe -- mit ernsthaftem, demütigem Gebet. Ihr zeigt damit, daß ihr Gott ehrt, und Gott wird dann auch euch ehren. Betet, wenn ihr verzagt seid. Wenn ihr niedergeschlagen seid, dann verschließt die Lippen fest gegenüber Menschen; belastet nicht andere mit euren Sorgen. Aber erzählt alles Jesus. Bittet ihn um Hilfe. Haltet euch in eurer Schwachheit an die unendliche Stärke. Bittet um Demut, Weisheit, Mut und Wachstum im Glauben, damit ihr Licht in Gottes Licht sehen und euch in seiner Liebe freuen könnt.

Weihe und Vertrauen

Wenn wir demütig und zerknirscht sind, stehen wir dort, wo Gott sich uns offenbaren kann und will. Es ist ihm wohlgefällig, wenn wir frühere Gnadengaben und Segnungen als Begründung dafür anführen, daß er uns nun größere Segnungen schenken möge. Er wird die Erwartungen jener, die ihm völlig vertrauen, über alle Erwartungen erfüllen. Der Herr Jesus weiß genau, was seine Kinder brauchen und wieviel göttliche Kraft wir zum Segen der Menschheit verwenden werden. Er schenkt uns alles, was wir zum Segen anderer und zur Veredelung unserer eigenen Seele nutzen.

Wir müssen weniger dem vertrauen, was wir selbst leisten können, und statt dessen mehr dem vertrauen, was der Herr für uns und durch uns tun kann. Ihr seid nicht mit eurem eigenen Werk beschäftigt; ihr tut das Werk Gottes. Übergebt euren Willen und euren Weg ihm. Pflegt nicht einen Vorbehalt, geht nicht einen Kompromiß mit eurem Ich ein. Erkennt, was es heißt, in Christus frei zu sein.

Das bloße Hören von Predigten Sabbat für Sabbat, das Lesen der Bibel Buch für Buch oder ihrer Erklärung Vers um Vers wird uns oder denen, die uns zuhören, nichts nützen, wenn wir die Wahrheiten der Bibel nicht in unsere persönliche Lebenserfahrung übertragen. Der Verstand, der Wille und die Gefühle müssen der Kontrolle durch das Wort Gottes unterworfen werden. Dann werden die Vorschriften des Bibelwortes durch das Wirken des Heiligen Geistes zu Prinzipien unseres Lebens.

Wenn du den Herrn bittest, dir zu helfen, dann ehre deinen Heiland durch den Glauben, daß du seinen Segen auch tatsächlich erhalten wirst. Alle Kraft und Weisheit stehen uns zur Verfügung. Wir müssen nur darum bitten.

Lebt beständig im Licht Gottes. Denkt Tag und Nacht über seinen Charakter nach. Dann werdet ihr seine Schönheit sehen und euch über seine Güte freuen. Euer Herz wird von dem Bewußtsein seiner Liebe glühen. Ihr werdet erhoben werden, wie von ewigen Armen getragen. Beschenkt mit der Kraft und dem Licht Gottes, könnt ihr mehr verstehen und mehr vollbringen, als euch jemals zuvor möglich erschien.

"Bleibt in mir ..."

Christus bittet uns: "Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt ... Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun ... Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger. Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! ... Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe." Johannes 15,4-16.

"Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir." Offenbarung 3,20. "Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt." Offenbarung 2,17. "Wer überwindet, ... dem will ich geben den Morgenstern ..." "und will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen ... der Stadt meines Gottes ... und meinen Namen, den neuen." Offenbarung 2,26.28; 3,12.

"Eins aber tue ich"

Wer sein Vertrauen auf Gott setzt, wird mit Paulus sagen können: "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht." Philipper 4,13. Was auch immer unsere Fehler oder Versäumnisse in der Vergangenheit waren -- mit Gottes Hilfe können wir sie überwinden. Mit dem Apostel Paulus können wir sagen: "Eins aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus." Philipper 3,13.14.