Erweckung -- Was dann?

Kapitel 4

Der Ausgleich zwischen Glauben und Werken

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Ein lebendiges Zeugnis

"Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde." Hebräer 11,6. Viele Christen vertreten die Ansicht, dass für die Erlösung einzig und allein der Glaube ausschlaggebend sei. Werke seien nichts, nur der Glaube zähle. Aber Gottes Wort belehrt uns, dass Glaube ohne Werke tot ist.

Viele verweigern Gott den Gehorsam, schreiben aber dem Glauben große Bedeutung zu. Der Glaube bedarf jedoch einer Grundlage. Alle Verheißungen Gottes hängen von Bedingungen ab. Tun wir seinen Willen und richten unser Leben nach der Wahrheit aus, dann dürfen wir bitten, was wir wollen, es wird uns gegeben werden. Gott wird unser Bitten erhören, wenn wir uns ernsthaft bemühen, gehorsam zu sein. Aber er versagt uns seinen Segen, wenn wir ungehorsam sind. Wenn wir uns entscheiden, seine Gebote nicht zu beachten, mögen wir noch so oft rufen: "Glaube, glaube, du brauchst nur zu glauben!", wir uns aus dem wahrhaftigen Wort Gottes die Antwort kommen: "Der Glaube ohne Werke ist tot." Ein solcher Glaube ist nichts weiter als ein tönend Erz und eine klingende Schelle.

Um teilhaben zu können an den Segnungen Gottes, müssen wir durchaus etwas tun. Wir müssen treu unseren Dienst verrichten und rechtschaffene Frucht der Buße hervorbringen. Wir sind Mitarbeiter Gottes. Sitze deshalb nicht untätig herum und warte auf eine große Gelegenheit, ein bedeutendes Werk für den Meister tun zu können! Gehe nicht an der Aufgabe vorüber, die auf deinem Wege wartet. Nimm die kleinen Gelegenheiten wahr. Gewöhne dich daran, den kleinen Pflichten des Alltags bestens nachzukommen. Geh freudig und treu an die Arbeit, die Gott in seiner Weisheit dir zugewiesen hat. Auch wenn sie dir gering erscheint, widme ihr die gleiche Sorgfalt wie etwas Großem. Deine Treue wird im Himmel unvergessen bleiben.

Warte nicht, bis die Weg sich vor deinen Füßen ebnen. Geh ans Werk, und deine Fähigkeiten werden wachsen. Was die Welt von dir denkt, kann die gleichgültig sein. Lass deine Worte, deinen Geist und deine Taten ein lebendiges Zeugnis für Jesus sein. Der Herr wird dafür sorgen, dass das Zeugnis seiner Herrlichkeit, das sich in einem geordneten Leben und in frommen Gesprächen kundtut, an Tiefe und Stärke zunimmt. Vielleicht wirst du auf Erden das nicht mehr miterleben, aber vor Gott und seinen Engeln wird die Frucht des Zeugnisses nicht verborgen bleiben.

Was habe ich zu tun?

Wir müssen nach besten Kräften den guten Kampf des Glaubens kämpfen. Es gilt zu ringen, zu arbeiten, zu streben und bis aufs Blut zu kämpfen, um durch die enge Pforte einzugehen. Immer müssen wir den Herrn vor Augen haben und mit reinen Händen und unbeflecktem Herzen uns bemühen, Gott bei jeder Gelegenheit zu ehren. In ihm, der Macht hat, uns zu erretten, steht unsere Hilfe. Der Geist der Wahrheit und des Lichtes wird uns durch sein stilles Wirken erquicken und neu beleben. All unser geistliches Wachstum kommt von Gott, nicht aus uns selbst. Der treue Arbeiter empfängt die Kraft Gottes, der Müßiggänger bleibt ohne sie. Dessen sollte sich jeder bewusst werden.

In gewisser Weise werden wir an unsere eigenen Kräfte verweisen. Wir sollen ernstlich danach streben, dienstwillig und bußfertig zu sein, reine Hände zu haben und unsere Herzen vor jeglicher Beschmutzung zu bewahren. Im Glauben an Gottes Hilfe können wir darin die höchste Stufe erreichen. Wir müssen suchen, und zwar im Glauben suchen, wenn wir finden sollen, und wir müssen anklopfen, damit uns die Tür geöffnet werden kann. Die Bibel lehrt, dass unsere Erlösung von unserem eigenen Verhalten abhängt. Wenn wir verderben, ruht die ganze Verantwortung auf uns selbst. Gott hat für alle vorgesorgt. Nehmen wir seine Bedingungen an, so dürfen wir des ewigen Lebens sicher sein. Wir müssen vertrauensvoll zu Christus kommen und Fleiß daransetzen, unsere Berufung und Erwählung festzumachen.

Glauben -- sonst nichts?

Sündenvergebung ist dem verheißen, der Buße tut und glaubt. Die Krone des Lebens wird der Lohn derer sein, die treu sind bis ans Ende. Wir wachsen in der Gnade, wenn wir durch die uns verliehene Gnade Fortschritte machen. Wollen wir am Tage Gottes untadelig erfunden werden, dann müssen wir uns jetzt unbefleckt von der Welt erhalten. Glaube und Werke gehen Hand in Hand, sie wirken beim Werk der Überwindung harmonisch zusammen. Werke ohne Glaube sind tot, und Glaube ohne Werke ist tot. Werke vermögen uns nie zu erretten. Nur das Verdienst Christi kann uns helfen. Wenn wir an ihn glauben, wird Jesus unsere vollkommenen Bemühungen vor Gott annehmbar machen. Der Glaube, der von uns verlangt wird, ist kein tatenloser Glaube. Rettender Glaube wirkt durch die Liebe und reinigt das Herz. Wer ohne Zorn und Zweifel geheiligte Hände zu Gott erhebt, wird die Gebote Gottes sorgfältig beachten. Sie zu halten wird ihm nicht schwer sein.

Wünschen wir uns Sündenvergebung, dann müssen wir zunächst begreifen, was Sünde ist. Nur so können wir sie bereuen und "rechte Frucht der Buße" hervorbringen. Unser Glaube muss sicher gegründet sein, und zwar im Worte Gottes. Ist dies der Fall, dann wird es der Gehorsam dem erklärten Willen Gottes gegenüber bekunden. Der Apostel versichert uns, dass ohne Heiligung "niemand den Herrn sehen wird". Hebräer 12,14.

Gut ausgewogen

Glaube und Werke werden uns ausgeglichen sein lassen und unserem Streben nach Vollkommenheit Gelingen schenken. Jesus sagt: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel." Matthäus 7,21. In Verbindung mit der täglichen Speise betont der Apostel: "Schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: wenn jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen." 2.Thessalonicher 3,10. Diese Regel gilt auch für die geistliche Nahrung. Wer das Brot des Lebens essen will, soll sich darum bemühen, es zu erhalten.

Wir leben in einem wichtigen und bedeutungsvollen Zeitabschnitt der Geschichte. Heute brauchen wir mehr Glauben als je zuvor. Wir brauchen einen noch stärkeren Halt von oben. Satan will mit aller Macht über uns siegen, denn er weiß, dass seine Zeit kurz bemessen ist. Paulus hat mit Furcht und Zittern alles getan, was seiner Seligkeit diente. Müssten nicht auch wir fürchten, zu kurz zu kommen und des ewigen Lebens nicht wert zu sein, wenn es uns nicht verheißen wäre? Deshalb müssen wir wachen und beten und bis aufs Blut kämpfen, um durch die enge Pforte eingehen zu können.

Für Sünde und Trägheit gibt es keine Entschuldigung. Jesus hat uns den Weg gezeigt und wünscht, dass wir seinen Fußstapfen folgen. Er litt und opferte wie keiner von uns, um uns die Erlösung nahezubringen. Wir brauchen nicht entmutigt zu sein. Jesus kam zur Erde, um uns Menschen mit der Kraft Gottes auszurüsten, auf dass wir durch seine Gnade in sein Ebenbild umgestaltet werden.

Nach bestem Vermögen

Wenn wir uns von ganzem Herzen bemühen, Gott zu gehorchen, dann anerkennt Jesus diese Einstellung und dieses Bemühen als unseren bestmöglichen Dienst. Er füllt unseren Mangel mit seinem eigenen Verdienst auf. Er nimmt diejenigen jedoch nicht an, die sich angeblich zwar zu ihm bekennen, die Gebote seines Vaters jedoch missachten.

Das Wort Glaube ist in vieler Munde. Wenn man doch auch mehr über die Werke des Glaubens hören könnte! Viele Menschen täuschen sich selbst dadurch, dass sie sich für ihr Leben eine leichte, bequeme Religion ohne das Kreuz aussuchen. Aber Jesus sagte: "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir." Matthäus 16,24.4

Wie zwei Ruder

Erweisen wir uns in unserem Teil als treue Mitarbeiter Gottes, dann wird er uns Freude an der Erfüllung seines Willens schenken. Er kann jedoch nicht durch uns wirken, wenn wir träge sind. Wollen wir das ewige Leben ererben, dann gilt es, schwer zu arbeiten ... Lasst uns auf der Hut sein vor der Behauptung: "Du brauchst nichts anderes zu tun, als zu glauben!" Glaube und Werke sind wie zwei Ruder, die man gleichmäßig und gleichzeitig einsetzen muss, um gegen den Strom des Unglaubens voranzukommen. "Der Glaube, wenn er keine Werke hat, ist er tot in sich selber." Jakobus 2,17. Der Christ ist ein denkender und handelnder Mensch. Sein Glaube wurzelt fest in Christus. Durch Glaube und gute Werke bleibt sein Geist lebendig und gesund. Während er danach strebt, die Werke Gottes zu wirken, wachsen seine geistigen Fähigkeiten.5

Verkündige eine ausgewogene Botschaft

Unsere Brüder sollten sehr sorgfältig abwägen, wie sie das Thema Glaube und Werke den Menschen darbieten können, ohne sie zu verwirren ...

Duldet nicht die Meinung, dass man nichts oder nur wenig tun könne, um zu überwinden. Gott tut nichts für den Menschen ohne dessen Mitwirken. Sagt auch nicht, Jesus werde euch schon helfen, wenn ihr von euch aus alles getan habt. Jesus sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Josua 5,15. Von Anfang bis Ende bleiben die Menschen Mitarbeiter Gottes. Wenn der Heilige Geist nicht an unserem Herzen wirkt, werden wir bei jedem Schritt straucheln und fallen. Menschliche Anstrengungen allein sind wertlos, aber das Zusammenwirken mit Jesus bedeutet Sieg ...

Lasst niemals den Gedanken aufkommen, dass der Mensch nichts oder nur wenig tun könne. Lehrt die Menschen vielmehr, dass sie Fortschritte auf dem Wege zur ewigen Seligkeit machen werden, wenn sie mit Gott zusammenwirken.

Niemand sage, dass die Werke nichts zu tun hätten mit eurer Bedeutung und Stellung vor Gott. Im Gereicht wird nach dem geurteilt, was wir getan, bzw. nicht getan haben. Matthäus 25,34-40.

Gott erwartet von den Empfängern seiner Gnade, dass sie sich um sie bemühen und für sie arbeiten. Ein Baum wird bekanntlich nach seinen Früchten beurteilt. Zwar sind die guten Werke eine Menschen ohne den Glauben an Jesus nicht wertvoller als das Opfer Kains, wenn aber die Verdienste Jesu hinzukommen, bezeugen sie, dass der Täter des ewigen Lebens wert ist. Was die Welt mit Moral bezeichnet, erreicht nie die Höhe Gottes und bedeutet dem Himmel nicht mehr als das Opfer Kains.6