Macht Und Ohnmacht

Kapitel 21

Elisas Dienst Kommt Zum Abschluss

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2. Könige 6 und 7 sowie 13,10-25.

Elisa war noch zu Lebzeiten Ahabs zum Prophetendienst berufen worden und hatte daher viele Veränderungen im Königreich Israel miterlebt. Ein Gericht nach dem anderen war während der Regierungszeit Hasaels, des aramäischen (= syrischen) Herrschers, über die Israeliten hereingebrochen. Dieser König war von Elia als Geißel für das abtrünnige Volk gesalbt worden (vgl. 1. Könige 19,15). Die strengen, von Jehu durchgeführten Reformen hatten dazu geführt, dass Ahabs Dynastie ausgelöscht wurde. In den anhaltenden Kriegen mit den Syrern hatte sein Nachfolger Joahas einige Städte im Ostjordanland verloren (vgl. 2. Könige 10,32.33). Eine Zeitlang schien es, als könnten die Syrer noch das ganze Reich Israel erobern. Die von Elia begonnene und von Elisa weitergeführte Erneuerung hatte viele veranlasst, Gott zu suchen. Die Altäre Baals wurden aufgegeben, und langsam, aber sicher wurde Gottes Absicht im Lebenswandel derjenigen sichtbar, die ihm von ganzem Herzen dienen wollten.

Aus Liebe zu den irrenden Israeliten ließ sie Gott durch die Syrer peinigen. Aus Mitleid mit den moralisch Schwachen erweckte er Jehu und ließ die bösartige Isebel und das ganze Haus Ahab umbringen. Durch seine gnädige Fügung wurden die Priester Baals und der Aschera beseitigt und ihre heidnischen Altäre niedergerissen. In seiner Weisheit sah Gott voraus, dass manche dem Heidentum absagen und ihre Erwartungen himmelwärts richten würden, sobald die Versuchungen beseitigt wären. Deshalb ließ er es zu, dass sie von einem Unglück nach dem anderen heimgesucht wurden. Seine Gerichte wurden jedoch durch Gnade gemildert. Sobald sein Ziel erreicht war, wandte er das Blatt zugunsten derjenigen, die gelernt hatten, nach ihm zu fragen.

Elisa Legt Zeugnis Für Gott Ab

Während gute und schlechte Einflüsse um die Vorherrschaft rangen und Satan alles in seiner Macht Stehende tat, um das Unheil, das er während der Regierung Ahabs und Isebels angerichtet hatte, zu vollenden, legte Elisa weiterhin sein Zeugnis ab. Zwar traf er auf Widerstand, aber niemand vermochte seine Worte zu widerlegen. Im ganzen Königreich wurde er geachtet und verehrt. Viele erbaten seinen Rat. Noch zu Lebzeiten Isebels bat sogar ihr Sohn Joram, der König Israels, um seinen Ratschlag (vgl. 2. Könige 3,11-19). Als Elisa einmal in Damaskus weilte, suchten ihn Boten des syrischen Königs Ben-Hadad auf, der wissen wollte, ob seine Krankheit zum Tod führe (vgl. 2. Könige 8,7-11). Für all diese Menschen war der Prophet ein treuer Zeuge in einer Zeit, in der die Wahrheit verdreht wurde und sich die große Mehrheit des Volkes offen gegen Gott auflehnte.

Gott Beschützt Elisa Vor Den Syrern

Gott ließ seinen auserwählten Diener nie im Stich. Bei einer Gelegenheit wollte der syrische König während eines kriegerischen Einfalls Elisa umbringen, weil dieser den König Israels ständig über die Pläne des Feindes in Kenntnis setzte. Darum hatte sich der syrische König eines Tages mit seinen Heerführern beraten und gesagt: "Ich will da und da das Lager aufschlagen." Dieser Plan wurde Elisa von Gott offenbart. Dieser "warnte den König von Israel: ›Geh nicht dorthin, denn die Aramäer wollen ihre Truppen dort zusammenziehend Da ließ der König von Israel den Ort, den ihm Elisa genannt und vor dem er ihn gewarnt hatte, überprüfen. Das tat er mehrere Male. Schließlich wurde der König von Aram [Syrien] wütend. Er ließ seine Heerführer rufen und fragte sie empört: ›Wer unter uns ist der Verräter, der zum König von Israel hält?‹ ›Es ist keiner von uns, mein Herr und König‹, antwortete einer der Heerführer. ›Elisa, der Prophet in Israel, sagt dem König von Israel jedes Wort, das du in deinem Schlafzimmer sprichst.‹" (2. Könige 6,8-12 NLB)

Entschlossen, dem Propheten den Garaus zu machen, befahl der syrische König: ">Geht und stellt fest, wo sich Elisa aufhält. Dann schicken wir Leute hin, die ihn gefangen nehmen sollen.‹ Er erhielt die Nachricht: ›Elisa ist in Dotan.‹ Also schickte der König von Aram bei Nacht ein großes Heer mit vielen Streitwagen und Pferden, das die Stadt umzingelte. Als der Diener des Propheten am nächsten Morgen aufstand und aus dem Haus trat, war die Stadt von Truppen, Pferden und Streitwagen umgeben." Erschrocken eilte er zu Elisa und fragte: "Mein Herr, was sollen wir tun?" (2. Könige 6,13-15 NLB)

"Hab keine Angst!", gab der Prophet zur Antwort, "Denn es sind mehr auf unserer Seite als auf ihrer." Und Elisa betete: ">Herr, öffne ihm die Augen und lass ihn sehen.‹ Da öffnete der Herr dem Diener die Augen, und als er aufblickte, sah er, dass das Bergland um Elisa herum voll feuriger Pferde und Streitwagen war." (2. Könige 6,16.17 NLB) Zwischen dem Diener Gottes und dem feindlichen Heer standen die himmlischen Heerscharen in einem Kreis. Sie waren mit großer Macht vom Himmel herabgekommen, aber nicht um zu verderben oder eine Huldigung abzuverlangen, sondern um sich rings um die schwachen und hilflosen Diener des Herrn zu scharen.

Geraten Gottes Kinder in eine Zwangslage, aus der es für sie keinen Ausweg zu geben scheint, müssen sie sich allein auf den Herrn verlassen.

Als die Soldaten kühn vorrückten, ohne etwas von der unsichtbaren himmlischen Schar zu wissen, "betete Elisa zum Herrn: ›Mach sie doch alle blind.‹ Und der Herr tat, worum Elisa ihn gebeten hatte. Daraufhin sagte Elisa zu ihnen: ›Ihr habt den falschen Weg genommen. Das ist nicht die richtige Stadt! Folgt mir, ich will euch zu dem Mann bringen, den ihr sucht.‹ Und er führte sie nach Samaria. Sobald sie in der Stadt waren, betete Elisa: ›Bitte, Herr, öffne ihnen die Augen und lass sie sehen.‹ Der Herr tat es, und sie merkten, dass sie mitten in Samaria waren. Als der König von Israel sie sah, rief er Elisa zu: ›Mein Vater, soll ich sie töten?‹ ›Auf gar keinen Fall!‹, befahl Elisa. ›Du würdest doch auch keine Krieger töten, die du im Kampf gefangen genommen hast. Gib ihnen Brot zu essen und Wasser zu trinken und schick sie zurück zu ihrem Herrn.‹ Da ließ der König ein großes Fest für sie ausrichten, und als sie gegessen und getrunken hatten, schickte er sie zu ihrem König zurück. Danach ließen die aramäischen Plünderer das Land Israel in Frieden." (2. Könige 6,18-23 NLB)

Vergebliche Belagerung Samarias

Danach blieb Israel eine Zeitlang von den Angriffen der Syrer verschont. Später rückten jedoch syrische Heere mit dem tatkräftigen König Ben-Hadad II. an der Spitze vor und belagerten Samaria. Nie zuvor war Israel in so großer Bedrängnis gewesen. Die Sünden der Väter wirkten sich in der Tat auf die Kinder und Enkelkinder aus. Mit der schrecklichen Aussicht auf eine längere Hungersnot wollte der verzweifelte König Joram bereits Gegenmaßnahmen ergreifen, als Elisa für den nächsten Tag die Rettung ankündigte.

Kaum dämmerte der nächste Morgen, da ließ der Herr die Syrer "das Rasseln heranstürmender Streitwagen, das Galoppieren von Pferden und das Heranrücken eines großen Heeres" hören. Erschrocken "brachen sie in der Abenddämmerung auf und ergriffen die Flucht, ließen ihre Zelte, Pferde, Esel und alles andere im Stich", auch reiche Lebensmittelvorräte, "und rannten um ihr Leben" (2. Könige 7,6.7 NLB). Erst jenseits des Jordan machten sie halt.

Während dieser Nacht begaben sich vier verzweifelte Aussätzige von ihrem Platz vor dem Stadttor zum syrischen Lager, um bei den Belagerern Mitleid zu erregen und um etwas Essbares zu bitten. Sehr verwundert waren sie jedoch, als sie in das Lager kamen und niemand mehr da war. Ohne dass jemand sie hinderte, "gingen sie in eines der Zelte, aßen, tranken und schleppten Silber, Gold und Gewänder heraus und versteckten alles. Dann gingen sie in ein weiteres Zelt und verfuhren ebenso. Schließlich sagten sie zu einander: ›Wir handeln nicht richtig, wenn wir die gute Nachricht dieses Tages nicht weitersagen. Wenn wir bis morgen warten, machen wir uns schuldig. Kommt, gehen wir zurück und erzählen es im Palast des Königs!‹" (2. Könige 7,8.9 NLB) Schnell kehrten sie mit der frohen Nachricht zur Stadt zurück.

Die Beute dieses Tages war gewaltig. Die Lebensmittelvorräte waren so reichlich, dass noch am selben Tag "tatsächlich ein Maß feines Mehl und zwei Maß Gerste für einen Schekel Silber verkauft wurden", wie Elisa es am Tag zuvor angekündigt hatte. Wieder einmal wurde der Name Gottes vor den Völkern verherrlicht, "wie der Herr es vorausgesagt hatte" durch seinen Propheten in Israel (2. Könige 7,16).

Eine Geistliche Erneuerung

Der Mann Gottes wirkte weiterhin Jahr um Jahr treu und kam in seinem Dienst dem Volk nahe. In Krisenzeiten stand er den Königen als weiser Ratgeber zur Seite. Die langen Jahre des Götzendienstes seitens der Herrscher und des Volkes hatten sich unheilvoll ausgewirkt. Überall zeigten sich noch die dunklen Schatten des Abfalls. Es gab aber hier und dort Menschen, die sich standhaft geweigert hatten, ihre Knie vor Baal zu beugen. Durch sein Reformwerk gelang es Elisa, viele aus dem Heidentum zurückzuholen. Diese Menschen lernten, sich am wahren Gottesdienst zu erfreuen. Der Prophet wurde durch die gnadenvollen Wunder Gottes ermutigt und mit einem heiligen Verlangen erfüllt, die Aufrichtigen zu erreichen. Wo immer er sich aufhielt, bemühte er sich, ein Lehrer der Gerechtigkeit zu sein.

Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, war die Aussicht auf eine geistliche Erneuerung im Volk genauso hoffnungslos, wie es die Diener Gottes heute in unserer dunklen Welt erleben. Die christliche Gemeinde ist Gottes Werkzeug zur Verkündigung seiner Wahrheit. Sie wurde von ihm bevollmächtigt, eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Wenn sie Gott treu bleibt und seinen Geboten gehorcht, wird sich in ihr die herrliche Macht Gottes offenbaren. Beharrt sie in dieser Treue, kann ihr keine Macht widerstehen. Die Mächte des Feindes werden ihr ebenso wenig widerstehen können wie die Spreu dem Wirbelwind. Herrliche Zeiten stehen der Gemeinde bevor, wenn sie das Gewand der Gerechtigkeit in Christus anlegt und keine Bündnisse mit der Welt eingeht.

Gott ruft seine Getreuen dazu auf, den Verzagten und Hoffnungslosen Mut zuzusprechen. Kehrt euch zum Herrn, "die ihr auf Hoffnung gefangen liegt" (Sacharja 9,12)! Holt euch die Kraft vom lebendigen Gott! Vertraut unerschütterlich und demütig auf seine Macht und auf seine Bereitschaft, euch zu retten! Wenn wir im Glauben seine Stärke beanspruchen, wird er sogar in einer völlig aussichtslosen Lage wunderbar eingreifen. Er wird es um der Ehre seines Namens willen tun.

Wie Ein Vater Für Israel

Solange Elisa im Königreich Israel von Ort zu Ort ziehen konnte, nahm er tätigen Anteil am Ausbau der Prophetenschulen. Überall war Gott mit ihm, gab ihm die richtigen Worte ein und schenkte ihm die Macht, Wunder zu wirken.

"Eines Tages sagten die Prophetenschüler zu Elisa: ›Wie du siehst, ist der Ort, an dem wir uns mit dir treffen, nicht groß genug. Lass uns zum Jordan hinuntergehen; jeder soll einen Baumstamm nehmen, aus denen wir uns einen neuen Versammlungsort bauen können.‹" (2. Könige 6,1.2 NLB) Elisa ging mit ihnen zum Jordan, um sie durch seine Anwesenheit bei diesem Vorhaben zu unterstützen, und vollbrachte sogar ein hilfreiches Wunder. "Und als einer von ihnen einen Baum fällte, fiel ihm das Eisen von seiner Axt ins Wasser. ›Ach, mein Herr‹, rief er erschrocken, ›die Axt war nur geliehen!‹ ›Wo ist sie hineingefallen?‹, fragte Elisa. Als ihm der Mann die Stelle zeigte, schnitt er einen Stock ab und warf ihn dorthin. Da tauchte das Eisen auf und schwamm auf dem Wasser. ›Nimm es heraus!", sagte Elisa. Und er streckte die Hand aus und ergriff das Axteisen.‹" (2. Könige 6,5-7 NLB)

Elisas Dienst war so wirkungsvoll und sein Einfluss so weitreichend gewesen, dass sogar der jugendliche König Joasch, der ein Götzendiener mit wenig Achtung vor Gott war, in dem Propheten einen Vater in Israel erkannte. Als dieser bereits auf dem Totenbett lag, gab er zu, dass dessen Gegenwart in Zeiten der Trübsal wertvoller gewesen war als eine Armee von Pferden und Streitwagen. Es heißt in dem Bericht: "Als Elisa bereits an der Krankheit litt, die zu seinem Tod führen sollte, besuchte ihn König Joasch von Israel und weinte um ihn. ›Mein Vater! Mein Vater! Du Streitwagen und Wagenlenker Israels!‹, klagte er." (2. Könige 13,14 NLB)

Für manchen hilfsbedürftigen und betrübten Menschen war der Prophet wie ein weiser und mitfühlender Vater. Deshalb wandte er sich auch jetzt nicht vom gottlosen Jüngling ab, der vor ihm stand und eigentlich seiner Vertrauensstellung unwürdig war, aber doch so sehr des Rates bedurfte. Gott gewährte in seiner Vorsehung dem König noch eine Gelegenheit, die Fehler der Vergangenheit gutzumachen und sein Reich auf eine aussichtsreichere Grundlage zu stellen. Die feindlichen Syrer, die nun das Gebiet östlich des Jordan besetzt hielten, sollten zurückgeschlagen werden. Noch einmal wollte Gott seine Macht zugunsten des irrenden Israel offenbaren.

Elisas Letzter Rat

Der sterbende Prophet bat den König: "Hol einen Bogen und ein paar Pfeile!" Joasch gehorchte. Dann sagte der Prophet: "Spann den Bogen!" Der König legte seine Hand an den Bogen, und Elisa legte seine eigenen Hände auf die Hände des Königs. Dann befahl er: "Öffne das Fenster nach Osten!" - in Richtung der Städte jenseits des Jordan, die sich im Besitz der Syrer befanden. Nachdem der König das vergitterte Fenster geöffnet hatte, gebot ihm Elisa zu schießen. Als der Pfeil davonflog, sagte der Prophet auf Eingebung des Geistes: "Das ist der Pfeil der Rettung des Herrn, er bringt den Sieg über Aram [Syrien], denn du wirst die Aramäer bei Afek endgültig besiegen." (2. Könige 13,15-17)

Nun stellte der Prophet den Glauben des Königs auf die Probe und sagte: ">Nun nimm die übrigen Pfeile und schlage sie auf den Boden.‹ Der König nahm sie und schlug drei Mal damit auf den Boden, dann hörte er auf." Bestürzt rief Elisa aus: "Du hättest fünf oder sechs Mal auf den Boden schlagen sollen. Dann hättest du Aram für immer vernichtet. Nun wirst du es nur drei Mal besiegen." (2. Könige 13,18.19 NLB)

Das ist eine Lehre für alle, die eine verantwortungsvolle Stellung innehaben. Wenn Gott den Weg zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe ebnet und den Erfolg zusichert, muss der dazu Berufene alles in seiner Macht Stehende tun, um das verheißene Ergebnis zu erzielen. Der geschenkte Erfolg entspricht der Begeisterung und Beharrlichkeit, mit der man die Aufgabe anfasst. Gott kann nur dann für sein Volk Wunder wirken, wenn es mit unermüdlicher Kraft seinen Teil dazu beiträgt. Er ruft nach Menschen mit Hingabe an sein Werk, nach Menschen mit moralischem Mut, brennender Liebe für verlorene Menschen und einem Eifer, der nie erlahmt. Solche Mitarbeiter werden keine Aufgabe für zu anstrengend und keine Lage für zu aussichtslos halten. Sie werden unerschrocken weiterarbeiten, bis eine anscheinende Niederlage in einen herrlichen Sieg verwandelt ist. Weder Gefängnismauern noch Scheiterhaufen werden sie von ihrer Absicht abbringen, mit Gott an der Errichtung seines Reiches zusammenzuarbeiten.

Mit dem Rat und der Ermutigung für König Joasch endete das Werk Elisas. Der Mann, über den der Geist Elias in ganzer Fülle gekommen war, blieb bis zum Ende treu. Nie hatte er gewankt, nie sein Vertrauen in die Allmacht Gottes verloren. Wenn der Weg vor ihm versperrt schien, war er dennoch stets im Glauben vorangegangen. Gott hatte sein Vertrauen belohnt und ihm den Weg geöffnet.

Elisa Auf Dem Krankenbett

Elisa war es nicht beschieden, seinem Meister im feurigen Wagen zu folgen. Über ihn ließ der Herr eine langwierige Krankheit kommen. Doch während der langen Stunden der Schwäche und des Leidens hielt sich Elisa gläubig an Gottes Verheißungen und blickte stets auf die ihn umgebenden himmlischen Boten des Trostes und des Friedens. Wie er einst auf den Höhen von Dotan die himmlischen Heerscharen, die feurigen Wagen Israels und ihre Reiter gesehen hatte, war er sich auch jetzt der Nähe mitfühlender Engel bewusst und wurde dadurch gestärkt. Sein ganzes Leben hindurch hatte er starken Glauben geübt, und je mehr seine Erkenntnis über die Führung Gottes und dessen barmherzige Güte zugenommen hatte, desto stärker war sein Glaube zu einem beständigen Vertrauen auf seinen Gott herangereift. Als ihn der Tod abrief, war Elisa bereit, von seiner Arbeit auszuruhen.

"Kostbar ist in den Augen des Herrn der Tod seiner Frommen." (Psalm 116,15 Elb.) "Wer Gott vertraut, ist selbst im Tod noch geborgen." (Sprüche 14,32b Hfa) Mit dem Psalmisten konnte Elisa vertrauensvoll sagen: "Gott wird mich erlösen aus des Todes Gewalt; denn er nimmt mich auf." (Psalm 49,16) Und mit Freude konnte er bezeugen: "Eines weiß ich: Mein Erlöser lebt; auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort!" (Hiob 19,25 Hfa) "Mit eigenen Augen werde ich dich schauen dürfen. Satt sehen will ich mich an dir, wenn ich erwache." (Psalm 17,15 Hfa)