Macht Und Ohnmacht

Kapitel 31

Hoffnung Für Alle Völker

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Jesaja 56,3-8; 49,6-12; 60,1-4.

Während seines Dienstes legte Jesaja ein klares Zeugnis über Gottes Absicht mit den heidnischen Völkern ab. Andere Propheten hatten den göttlichen Plan erwähnt, aber ihre Aussagen wurden nicht immer verstanden. Jesaja sollte den Juden die Wahrheit verdeutlichen, dass dem Israel Gottes viele angehören sollten, die dem Blut nach nicht von Abraham abstammten. Diese Lehre entsprach nicht der Theologie seiner Zeit, doch er verkündigte furchtlos die Botschaften, die Gott ihm auftrug, und schenkte damit vielen Menschen Hoffnung, die Sehnsucht nach den geistlichen Segnungen hatten, die den Nachkommen von Abraham verheißen worden waren.

Im Römerbrief lenkt der Heidenapostel Paulus die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf dieses Merkmal der Lehren von Jesaja: "Jesaja aber wagt sogar zu sagen: ›Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten, sagt Gott. Ich habe mich denen gezeigt, die nicht nach mir fragten.‹" (Römer 10,20 GNB; vgl. Jesaja 65,1)

Oft konnten oder wollten die Israeliten die Absicht Gottes mit den Völkern nicht verstehen. Dabei war es gerade diese Absicht, weshalb er sie zu einem besonderen Volk und zu einer unabhängigen Nation unter den Völkern der Erde gemacht hatte.

Gottes Absicht Wurde Bereits Abraham Verkündet

Ihr Urvater Abraham, dem die Verheißungen des Bundes mit Gott zuerst gegeben worden waren, bekam den Auftrag, seine Verwandtschaft zu verlassen und in eine ferne Gegend zu ziehen, um ein Lichtträger für die Heiden zu sein. Obwohl in einer Verheißung von einer Nachkommenschaft "so zahlreich wie ... die Sandkörner am Meeresstrand" die Rede war (1. Mose 22,17b GNB), sollte sich Abraham deswegen nicht eigennützig als Begründer einer großen Nation im Land Kanaan ansiedeln. Gottes Bund mit ihm schloss alle Völker der Erde ein. "Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde ich auch segnen. Wer dich verflucht, den werde ich auch verfluchen. Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden." (1. Mose 12,2.3 NLB)

Bei der Erneuerung des Bundes kurz vor der Geburt von Isaak wurde Gottes Vorhaben mit der Menschheit noch einmal verdeutlicht: "Alle Völker der Erde werden durch ihn gesegnet werden" (1. Mose 18,18b NLB), lautete die Zusicherung des Herrn für den Sohn der Verheißung. Später erklärte der Himmelsbote Abraham noch einmal: "Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf der Erde gesegnet sein." (1. Mose 22,18 NLB)

Die allumfassenden Bedingungen dieses Bundes waren den Nachkommen Abrahams vertraut. Die Israeliten wurden aus der Sklaverei in Ägypten befreit, damit sie ein Segen für die Völker werden und Gottes "Namen auf der ganzen Welt" bekanntmachen (2. Mose 9,16b NLB). Wären sie Gottes Forderungen nachgekommen, hätten sie alle Völker an Weisheit und Verstand weit übertroffen. Diese hohe Stellung sollte erreicht und aufrechterhalten werden, damit durch Israel der Plan Gottes mit allen Völkern erfüllt werde.

Gottes Name Wurde Den Völkern Bekannt

Die erstaunlichen Wunder im Zusammenhang mit der Befreiung von Israel aus der Knechtschaft in Ägypten und der Einnahme des verheißenen Landes veranlassten viele Heiden, den Gott Israels als höchsten Herrscher anzuerkennen. Zu Mose hatte Gott gesagt: "Wenn ich meine Hand gegen die Ägypter erhebe und die Israeliten aus ihrem Land führe, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin." (2. Mose 7,5 NLB) Selbst der stolze Pharao musste die Macht Jahwes anerkennen. Er drängte Mose und Aaron: "Geht hin und dient dem Herrn ... und bittet auch um Segen für mich." (2. Mose 12,31.32)

Als die Israeliten sich auf den Weg machten, stellten sie fest, dass ihnen die Kenntnis der mächtigen Taten ihres Gottes vorausgeeilt war. So mancher Heide bekannte, dass Jahwe der einzig wahre Gott sei. Im gottlosen Jericho lautete das Zeugnis einer Frau: "Der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden." (Josua 2,11) Diese Erkenntnis führte zu ihrer Rettung. "Durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den anderen Einwohnern der Stadt um, die sich geweigert hatten, Gott zu gehorchen." (Hebräer 11,31 NLB) Ihre Bekehrung war kein Einzelfall der Gnade Gottes gegenüber Götzendienern, die seine göttliche Herrschaft anerkannten. Im Landesinneren sagte der volkreiche Stamm der Gibeoniter dem Heidentum ab, vereinigte sich mit dem Volk Israel und bekam so Anteil an den Segnungen des Bundes (vgl. Josua 9).

Gott unterscheidet nicht nach Volkszugehörigkeit, Rasse oder Gesellschaftsschicht. Er ist der Schöpfer aller Menschen. Durch die Schöpfung gehören alle Menschen zu einer Familie, und alle sind eins durch die Erlösung. Christus kam, um jede Trennungsmauer niederzureißen, auch um jede Abteilung der Tempelvorhöfe zu öffnen, damit jeder Mensch freien Zugang zu Gott habe. Seine Liebe ist weit, tief und umfassend. Sie dringt überall hin. Sie entzieht Menschen, die durch Satans Täuschungen verführt worden sind, dessen Einfluss und verschafft ihnen Zugang zu Gottes Thron, der vom Regenbogen der Verheißung umgeben ist. "Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie ... seid", stellte Paulus fest (Galater 3,28 Hfa).

Erinnerung An Die Absicht Gottes

In den Jahren nach der Einnahme des verheißenen Landes geriet die wohlwollende Absicht Jahwes für die Erlösung der Völker fast gänzlich in Vergessenheit. Daher musste sein Plan wieder kundgetan werden. Der Psalmist, von Gott dazu angeregt, dichtete: "Alle Völker sollen zur Einsicht kommen; von allen Enden der Erde sollen sie zum Herrn umkehren und sich vor ihm niederwerfen." (Psalm 22,28 GNB) "Aus Ägypten werden Gesandte kommen; das Mohrenland [Äthiopien] wird seine Hände ausstrecken zu Gott." (Psalm 68,32) "Den Herrn sollen alle Völker anerkennen, alle Herrscher der Erde sollen sich beugen vor seiner Hoheit und Macht! ... Diese Worte soll man für eine kommende Generation aufschreiben. Dann wird ein neu erschaffenes Volk den Herrn preisen. Von seiner heiligen Wohnung im Himmel blickt der Herr herab auf die Erde, um das Stöhnen der Gefangenen zu hören und die zum Tod Verurteilten freizulassen. Sie werden den Herrn auf dem Zionsberg rühmen, in ganz Jerusalem werden sie ihn preisen, wenn die Völker dort zusammenkommen und alle Königreiche ihm Ehre erweisen." (Psalm 102,16.19-23 GNB)

Wäre Israel seiner Aufgabe nachgekommen, hätten alle Völker der Erde an seinen Segnungen teilgehabt. Aber die Herzen derer, denen die rettende Wahrheit anvertraut war, blieben von den Nöten ihrer Nachbarn unberührt. Weil Israel Gottes Absicht aus den Augen verlor, verbreitete sich die Ansicht, alle anderen Völker stünden außerhalb der Reichweite von Gottes Gnade. Das Licht der Wahrheit behielt man für sich. Daher verbreitete sich die Finsternis. Über die Völker senkte sich die Unwissenheit wie ein Schleier. Von der Liebe Gottes wussten sie kaum etwas. Irrtum und Aberglaube blühten auf.

Eine Andere Sichtweise

Dieser Anblick bot sich Jesaja, als er zum Prophetendienst berufen wurde, doch er ließ sich nicht entmutigen, denn in seinen Ohren klang noch immer der Chor der Engel am Thron Gottes mit dem Triumphlied: "Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit!" (Jesaja 6,3b Elb.) Sein Glaube wurde durch die Visionen über die herrlichen Siege der Gemeinde Gottes gestärkt: "Wie das Wasser das Meer füllt, so wird die Erde mit der Erkenntnis des Herrn erfüllt sein." (Jesaja 11,9b NLB) "Dann zerreißt er den Trauerschleier, der über allen Menschen liegt, und zieht das Leichentuch weg, das alle Völker bedeckt." (Jesaja 25,7 Hfa) Der Geist Gottes sollte über alle Menschen ausgegossen werden (vgl. Joel 3,1). Wer nach Gerechtigkeit hungert und dürstet, sollte zum Israel Gottes gezählt werden. "Dann werden sie aufschießen wie Gras nach dem Regen, wie Pappeln an Wassergräben", erklärte der Prophet. "Viele Menschen werden dann kommen und sich dem Volk des Herrn anschließen. ›Ich gehöre dem Herrn‹, wird der eine sagen und der andere schreibt es sich sogar auf die Hand. ›Auch ich zähle jetzt zu den Nachkommen Jakobs‹, sagt ein dritter und der vierte legt sich den Ehrennamen ›Israel‹ bei." (Jesaja 44,4.5 GNB)

Dem Propheten wurde offenbart, welche wohltätige Absicht Gott damit verfolgte, als er die unbußfertigen Juden unter die Völker zerstreute. "Darum soll mein Volk kennenlernen, was mein Name bedeutet", sagte der Herr. "Wenn ich dann rufe: ›Hier bin ich!‹, wird es wissen, dass ich für es da bin." (Jesaja 52,6 NLB) Nicht nur sollten sie Gehorsam und Vertrauen lernen, sondern an den Orten ihrer Verbannung auch anderen die Kenntnis des lebendigen Gottes vermitteln. Viele Fremde sollten ihn als ihren Schöpfer und Erlöser lieben lernen. Sie sollten anfangen, den Sabbat als heiligen Gedenktag von Gottes Schöpfermacht zu feiern. Und wenn der Herr "seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker" offenbarte, um sein Volk aus der Gefangenschaft zu befreien, sollte "aller Welt Enden ... das Heil" Gottes sehen (Jesaja 52,10). Viele bekehrte Heiden würden sich gern mit den Israeliten verbinden und sie auf dem Weg zurück nach Judäa begleiten. Sie sollten nicht sagen: "Der Herr wird mich getrennt halten von seinem Volk" (Jesaja 56,3), denn das Wort Gottes durch seinen Propheten machte deutlich, dass alle, die sich dem Herrn unterstellen und sein Gesetz halten, fortan zum geistlichen Israel gezählt werden sollten - zu seiner Gemeinde auf Erden.

">Wenn sich Ausländer meinem Volk anschließen, wenn sie mich lieben und mir gehorchen, den Sabbat nicht entweihen und das Gesetz des Bundes befolgen, den ich mit Israel geschlossen habe, dann dürfen sie in mein Heiligtum auf dem Zionsberg kommen und die Festfreude meines Volkes teilen. Sie dürfen Brandopfer und Mahlopfer auf meinem Altar darbringen, und ich werde an ihren Opfern Freude haben. Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der alle Völker zu mir beten können.‹ Der Herr, der mächtige Gott, der die zerstreuten Israeliten in ihr Land zurückgebracht hat, sagt: ›Ich will noch mehr Menschen herbeibringen und mit euch vereinen!‹" (Jesaja 56,6-8 GNB)

Vorausschau Auf Die Ankunft Des Erlösers

Der Prophet durfte einen Blick Jahrhunderte voraus auf die Ankunft des verheißenen Messias tun. Zuerst sah er "nichts als erdrückendes Dunkel, Verzweiflung und Finsternis" (Jesaja 8,22 GNB). Viele, die sich nach dem Licht der Wahrheit sehnten, waren durch Irrlehrer in das verwirrende Labyrinth der Philosophie und des Spiritismus geraten; andere gaben sich mit einem Schein von Frömmigkeit zufrieden, brachten aber keine wahre Heiligkeit in ihr Alltagsleben. Der Ausblick schien hoffnungslos. Doch bald wechselte die Szene, und vor den Augen des Propheten entfaltete sich ein wundersames Bild. Er sah "die Sonne der Gerechtigkeit" aufsteigen mit "Heil unter ihren Flügeln" (Maleachi 3,20). Hingerissen von Bewunderung rief er aus: "Die Zeit der Finsternis und der Hoffnungslosigkeit wird einmal ein Ende haben. Früher hat Gott Schande gebracht über das Gebiet der Stämme Sebulon und Naftali, in Zukunft aber bringt er gerade diese Gegend, die Westseite des Sees Genezareth, zu Ehren; ebenso das Ostjordanland und das nördliche Galiläa, wo andere Völker wohnen. Das Volk, das im Finstern lebt, sieht ein großes Licht; hell strahlt es auf über denen, die ohne Hoffnung sind." (Jesaja 8,23; 9,1 Hfa)

Dieses herrliche Licht der Welt sollte das Heil zu allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern bringen. Über das vor ihm liegende Werk hörte der Prophet den ewigen Vater sagen: "Es genügt nicht, dass du mein Diener bist, nur um die Stämme Israels wieder aufzurichten und Israel zur Umkehr zu führen. Ich mache dich auch zum Licht für die Völker und zur Rettung für die ganze Welt. ... Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört. Am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. Ich habe dich dazu geschaffen und bestimmt, ein Bund für das Volk zu sein, das Land aufzurichten und das verödete Erbe neu zu verteilen. Durch dich lasse ich allen Gefangenen sagen: ›Kommt heraus!‹ Und denen im Dunkeln: ›Kommt hervor!‹ Sie werden am Weg und auf ehemals unfruchtbaren Hügeln weiden ... Siehe, sie kommen aus weiter Ferne herbei, einige aus dem Norden und Westen." (Jesaja 49,6-9.12 NLB)

Herrliche Verheissungen

Als sein Blick noch weiter die Jahrhunderte durchdrang, schaute der Prophet die buchstäbliche Erfüllung dieser herrlichen Verheißungen. Er sah, wie die Träger der frohen Botschaft bis an die Enden der Erde - zu jedem Stamm und Volk - gingen. Er hörte den Herrn von der Gemeinde des Evangeliums sagen: "Ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach." (Jesaja 66,12) Dazu den Auftrag: "Mach dein Zelt größer! Spanne deine Zeltdecken aus, ohne zu sparen! Verlängere die Seile und schlage die Zeltpflöcke fest ein! Denn nach Süden und Norden wirst du dich ausbreiten. Deine Kinder werden das Gebiet fremder Völker in Besitz nehmen und die verwüsteten Städte besiedeln." (Jesaja 54,2.3 GNB)

Der Herr erklärte dem Propheten, er werde seine Zeugen senden "in solche Länder, wo man noch nichts von mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen hat. Sie werden nach Tarsis in Spanien reisen, zu den Libyern und Lydern, den berühmten Bogenschützen; sie werden vordringen bis ... nach Griechenland" (Jesaja 66,19 Hfa). - "Wie schön klingen die Schritte dessen auf den Bergen, der eine gute Botschaft von Freude und Frieden und Rettung bringt, der zu Zion sagt: ›Dein Gott ist König!‹" (Jesaja 52,7 NLB)

Der Prophet hörte die Stimme Gottes, die seiner Gemeinde die ihr zugewiesene Aufgabe übertrug, den Weg für die Aufrichtung des ewigen Reiches Gottes vorzubereiten. Die Botschaft war unmissverständlich: "Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir. Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt, und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit, aber über dir strahlt der Herr auf. Man kann seine Herrlichkeit über dir schon erkennen. Völker strömen zu deinem Licht. Mächtige Könige kommen zum Glanz, der über dir aufgeht. Sieh dich um, alle versammeln sich und kommen zu dir. Deine Söhne kommen aus fernen Ländern; deine Töchter werden auf den Armen getragen. Fremde bauen deine Städte wieder auf, und ihre Könige werden dir dienen. Denn auch wenn ich dich in meinem Zorn geschlagen habe, habe ich doch durch meine Gnade Erbarmen mit dir. Deine Tore sollen immer offen stehen und weder bei Tag noch bei Nacht geschlossen werden, denn durch sie werden die Reichtümer der Völker einziehen und ihre Könige zu dir gebracht werden." (Jesaja 60,1-4.10.11 NLB) "Wendet euch auf der ganzen Welt von überall her mir zu und lasst euch retten. Denn ich bin Gott; es gibt keinen anderen." (Jesaja 45,22 NLB)

Diese Vorhersagen einer großen geistlichen Erweckung in einer Zeit dichter Finsternis erfüllen sich heute durch die wachsende Zahl von Missionsstationen in allen Gebieten der Erde. Die Schar der Missionare in heidnischen Ländern wurde vom Propheten mit Wegweisern verglichen, die Wahrheitssuchende zum Licht weisen. Jesaja sagte: "Wenn jene Zeit gekommen ist, dann wird der Spross aus der Wurzel Isais als Zeichen dastehen, sichtbar für die Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus in alle Welt. Wenn jene Zeit gekommen ist, wird der Herr noch einmal die Hand erheben: Dann wird er den Rest seines Volkes befreien ... Er stellt ein Feldzeichen auf, um diesen Völkern anzuzeigen, was er tun will. Er sammelt die Versprengten Israels, die Verstreuten Judas holt er zusammen. Aus allen Himmelsrichtungen bringt er sie zurück." (Jesaja 11,10-12 GNB)

Hoffnung Für Alle Wahrheitssucher

Der Tag der Befreiung naht. "Der Herr behält die ganze Erde im Auge, damit er denen beistehen kann, die ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen." (2. Chronik 16,9a GNB) In allen Völkern, Stämmen und Sprachen sieht er Menschen, die um Erleuchtung und Erkenntnis beten. Sie sind unzufrieden, lange haben sie sich mit falschen Göttern abgegeben. Der Feind aller Gerechtigkeit hat sie auf Abwege geführt, und sie tasten umher wie Blinde. Aber im Herzen sind sie aufrichtig und sehnen sich nach einem besseren Weg. Obwohl sie im tiefsten Heidentum leben und weder das geschriebene Gesetz Gottes noch dessen Sohn Jesus Christus kennen, offenbart sich bei ihnen vielfältig das Wirken der Macht Gottes an Herz und Charakter.

Mitunter haben Menschen ohne Gotteserkenntnis - über das hinaus, was ihnen durch das Wirken der Gnade Gottes zuteil wurde - dessen Diener freundlich behandelt und sie unter Gefährdung des eigenen Lebens beschützt. Der Heilige Geist pflanzt manch edlem Wahrheitssucher die christliche Gnade ins Herz und stärkt sein Mitgefühl - entgegen Veranlagung und Erziehung. Das "Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen" (Johannes 1,9), scheint in seine Seele; und dieses Licht wird ihn -- wenn er ihm folgt - in das Reich Gottes leiten. Der Prophet Micha sagte: "Ist um mich herum auch alles dunkel, ist doch der Herr selbst mein Licht ... Er wird mich wieder ins Licht hinausführen, und ich werde voller Freude seine Gerechtigkeit sehen." (Micha 7,8b.9b NLB)

Gottes Erlösungsplan ist umfassend genug, um die ganze Welt mit einzubeziehen. Gott möchte sehnlichst der daniederliegenden Menschheit den Lebensodem einhauchen. Er wird es nicht dulden, dass auch nur ein Mensch enttäuscht wird, der aufrichtig nach etwas Höherem und Edlerem verlangt, als die Welt bieten kann. Ständig sendet er seine Engel zu Menschen, die inmitten von zutiefst entmutigenden Lebensumständen vertrauensvoll darum bitten, dass eine Macht, die stärker ist als sie selbst, von ihnen Besitz ergreifen und ihnen Erlösung und Frieden bringen möge. Gott wird sich ihnen auf unterschiedliche Weise offenbaren und sie Fügungen erleben lassen, damit sie ihr Vertrauen auf den Einen setzen, der für alle das Lösegeld bezahlt hat, damit sie "auf Gott vertrauen, seine Taten nie vergessen und seine Gebote treu befolgen" (Psalm 78,7 GNB).

"Kann man einem Starken seine Beute wegnehmen? ... Kann man die Opfer eines Tyrannen aus dem Kerker befreien? Der Herr sagt: ›Genau das wird geschehen: Die Gefangenen des Tyrannen werden befreit, und dem Starken wird seine Beute entrissen. Ich selbst kämpfe gegen deine Feinde, ich selbst werde deine Kinder befreien.‹" (Jesaja 49,24.25 GNB) "Aber die sich auf Götzen verlassen ... sollen zurückweichen und zuschanden werden." (Jesaja 42,17)

"Glücklich ist der, dem der Gott Israels hilft, der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt." (Psalm 146,5 NLB) "Kommt zurück in die befestigte Stadt, ihr Gefangenen, denn noch besteht Hoffnung!" (Sacharja 9,12a NLB) Allen aufrichtigen Menschen in den Ländern ohne Erkenntnis des wahren Gottes gilt: "Den Aufrichtigen strahlt Licht auf in der Finsternis." (Psalm 112,4a Elb.) Gott hat verheißen: "Ich führe Blinde einen neuen Weg, einen Weg, den sie nicht kannten, lasse ich sie gehen. Ich werde die Dunkelheit vor ihnen hell machen und den holprigen Weg vor ihnen ebnen. Diese Dinge werde ich ausführen und nicht davon ablassen." (Jesaja 42,16 NLB)