Macht Und Ohnmacht

Kapitel 58

Der Befreier Wird Kommen

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Jesaja 42,1-7 und 53; Daniel 9,24-27.

Viele Jahrhunderte hindurch - vom Tag an, als unsere Ureltern ihr Zuhause im Garten Eden verloren, bis zu der Zeit, als Gottes Sohn als der Erlöser von uns Sündern erschien - kennzeichneten "erdrückendes Dunkel, Verzweiflung und Finsternis" (Jesaja 8,22b GNB) die Geschichte der Menschheit. Die Hoffnung des gefallenen Geschlechts richtete sich auf das Kommen eines Erlösers, der Männer und Frauen aus der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreien sollte.

Die Erste Ankündigung Im Garten Eden

Die erste Andeutung einer solchen Hoffnung konnten Adam und Eva dem Urteilsspruch entnehmen, der im Garten Eden über die Schlange gefällt wurde, als der Herr in ihrem Beisein erklärte: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen." (1. Mose 3,15)

Als das schuldige Paar diese Worte hörte, wurde es mit Hoffnung erfüllt, denn in der Vorhersage über das Zerbrechen der Macht Satans erkannten sie eine Verheißung der Rettung aus dem Verderben, dem sie durch die Übertretung ausgeliefert waren. Obwohl sie unter der Macht ihres Feindes leiden mussten, weil sie sich auf seine Verführung eingelassen hatten, indem sie sich entschieden, dem klaren Gebot Jahwes ungehorsam zu sein (vgl. 1. Mose 2,16.17; 3,6.11-13), brauchten sie deshalb nicht zu verzweifeln. Der Sohn Gottes bot sich an, mit seinem eigenen Leben ihre Sünde zu sühnen. Ihnen sollte eine Zeit der Bewährung eingeräumt werden, in der sie durch den Glauben an die rettende Macht Christi wieder zu Kindern Gottes werden konnten.

Die Rückgewinnung Der Herrschaft

Weil es Satan gelungen war, die Menschen vom Weg des Gehorsams abzubringen, wurde er zum "Gott dieser Welt" (2. Korinther 4,4). Die Herrschaft, die einst Adam gehört hatte, ging an den Thronräuber über. Doch der Sohn Gottes schlug vor, auf diese Erde zu kommen und die Strafe für die Sünde zu bezahlen. Auf diese Weise würde nicht nur die Menschheit erlöst, sondern auch deren verlorene Herrschaft zurückgewonnen werden. Von dieser Wiederherstellung weissagte Micha, als er sagte: "Und du, Wachturm auf dem Hügel von Jerusalem, wirst deine frühere Herrschaft wieder erlangen." (Micha 4,8 NLB) Der Apostel Paulus hat darauf hingewiesen, als er von der "Erlösung des Eigentums" sprach (Epheser 1,14 Elb.). David beschrieb es in Psalm 37,29 so: "Die Gerechten werden das Land ererben und darin wohnen allezeit."

Verheissungen An Die Patriarchen Und Mose

Diese Hoffnung auf Errettung durch das Kommen des Sohnes Gottes als Erlöser und König ist in den Herzen der Menschen nie erloschen. Von Beginn an gab es Menschen, deren Glaube über die Schatten der Gegenwart hinaus auf die zukünftige Wirklichkeit reichte. Durch Adam, Seth, Henoch, Methusalem, Noah, Sem, Abraham, Isaak, Jakob und andere würdige Männer hat der Herr die kostbaren Offenbarungen seines Willens bewahrt. Durch sie ließ Gott den Israeliten - dem auserwählten Volk, durch das der Welt der verheißene Messias gegeben werden sollte - die Kenntnis der Forderungen seines Gesetzes und der Erlösung, die durch das Sühnopfer seines geliebten Sohnes bewirkt werden sollte, übermitteln.

Die Hoffnung Israels wurde in der Verheißung zum Ausdruck gebracht, die bei der Berufung Abrahams ausgesprochen und später gegenüber seinen Nachkommen ständig wiederholt wurde: "Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden." (1. Mose 12,3 NLB) Als Gottes Absicht, die Menschheit zu erlösen, Abraham dargelegt wurde, schien "die Sonne der Gerechtigkeit" (Maleachi 3,20) in sein Herz, und seine Finsternis wurde vertrieben.

Als schließlich der Erlöser selbst unter den Menschen lebte und redete, bestätigte er vor den Juden die lebendige Hoffnung des Patriarchen auf Befreiung durch das Kommen eines Erlösers: "Euer Vater Abraham freute sich auf mein Kommen. Er sah es voraus und war froh." (Johannes 8,56 NLB)

Als der Erzvater Jakob auf dem Sterbebett den Segen über seine Söhne aussprach, weissagte er über Juda dieselbe gesegnete Hoffnung: "Nur dir gehören Thron und Zepter, dein Stamm wird stets den König stellen, bis Schilo kommt, der große Herrscher, dem alle Völker dienen sollen." (1. Mose 49,10 GNB)

Erneut wurde an der Grenze des verheißenen Landes das Kommen des Welterlösers in der Prophezeiung Bileams vorausgesagt: "Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nah. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Seths." (4. Mose 24,17)

Durch Mose offenbarte Gott den Israeliten seine Absicht, der gefallenen Menschheit seinen Sohn als Erlöser zu senden. Kurz vor seinem Tod erklärte Mose: "Der Herr, euer Gott, wird einen Propheten wie mich einsetzen, den er aus eurem Volk erwählt." Noch deutlicher beschrieb Gott selbst das Heilswerk des kommenden Messias: "Ich will einen Propheten wie dich einsetzen, den ich aus ihrem Volk erwähle. Diesem Propheten werde ich meine Worte in den Mund legen, und er wird dem Volk alles sagen, was ich ihm auftrage." (5. Mose 18,15.18 NLB)

Zur Zeit der Patriarchen erinnerten die in Verbindung mit der Anbetung Gottes dargebrachten Opfer ständig an das Kommen eines Erlösers. So verhielt es sich auch mit den Riten des Heiligtumsdienstes während der Geschichte Israels. Durch den Dienst im Zeltheiligtum und im Tempel, der später an dessen Stelle trat, wurden die Israeliten täglich durch symbolische Darstellungen und Schattenbilder der künftigen Ereignisse über die großen Wahrheiten belehrt, die sich auf die Ankunft des Sohnes Gottes als Erlöser, Priester und König bezogen. Einmal im Jahr - am großen Versöhnungstag - wurden ihnen sinnbildlich die abschließenden Ereignisse der großen Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan gezeigt - die endgültige Reinigung des Universums von Sünde und Sündern.

Die Opfer und Gaben in den mosaischen Ritualen wiesen auf einen besseren, sogar einen himmlischen Dienst hin. Das irdische Heiligtum war "ein Sinnbild für die gegenwärtige Zeit", in dem "Opfer und Gaben dargebracht" wurden (Hebräer 9,9a GNB). Seine zwei Abteilungen waren "Nachbildungen der himmlischen Wirklichkeit" (Hebräer 9,23a GNB). Denn heute ist Christus, unser Hoherpriester, der "Priester in dem einzig wahren Heiligtum, das vom Herrn selbst und nicht von Menschen errichtet worden ist" (Hebräer 8,2 Hfa).

Die Bestrebungen Des Feindes

Seit dem Tag, als der Herr der Schlange in Eden verkündet hatte: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen" (1. Mose 3,15), wusste Satan, dass er niemals unumschränkt über die Bewohner dieser Welt herrschen könne. Als Adam und seine Söhne die zeremoniellen Opfer darzubringen begannen, die Gott als Sinnbild des kommenden Erlösers verordnet hatte, erkannte Satan in ihnen ein Zeichen der Gemeinschaft zwischen Himmel und Erde. Jahrtausende lang trachtete er deshalb ständig danach, diese Gemeinschaft zu zerstören. Unermüdlich versuchte er, Gott falsch darzustellen und die Handlungen, die auf den Messias hinwiesen, zu missdeuten. Bei der großen Mehrheit der Menschen hat er damit Erfolg gehabt.

Während Gott den Menschen stets begreiflich machen wollte, dass die Gabe, die sie mit ihm selbst versöhnt, seiner Liebe entstammt, war der Erzfeind der Menschheit bestrebt, Gott als den darzustellen, der sich über ihr Verderben freut. Auf diese Weise wurden die Opfer und Ordnungen, die vom Himmel zur Offenbarung der göttlichen Liebe bestimmt waren, als Mittel missdeutet, mit denen die Sünder den Zorn eines beleidigten Gottes mit Gaben und guten Werken zu besänftigen hofften - jedoch vergeblich. Gleichzeitig war Satan bestrebt, die bösen Leidenschaften der Menschen zu wecken und zu verstärken, damit durch wiederholte Übertretungen zahllose Menschen Gott immer mehr entfremdet und hoffnungslos in die Sünde verstrickt wurden.

Satan Studierte Die Vorhersagen

Als das Wort Gottes in geschriebener Form durch die Propheten Israels übermittelt wurde, studierte Satan eifrig die Botschaften hinsichtlich des kommenden Messias. Er betrachtete genau die Stellen, die das Werk, das Christus unter den Menschen vollbringen würde, mit unmissverständlicher Klarheit als das Leiden eines freiwilligen Opfers und als den Sieg eines Königs beschrieben. So las er in den Schriftrollen des Alten Testamentes, dass der Kommende "wie ein Lamm ... zum Schlachten geführt wird" und "so entstellt" sei, "dass sein Aussehen kaum mehr dem eines Menschen glich" (Jesaja 53,7b; 52,14b NLB). Der verheißene Erlöser der Menschheit werde "verachtet und von den Menschen verlassen" werden - "ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt . bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt" (Jesaja 53,3a.4b Elb.). Doch er werde auch seine gewaltige Macht ausüben und "den Benachteiligten . Recht verschaffen und den Bedürftigen Hilfe bringen; aber die Unterdrücker ... zertreten" (Psalm 72,4 GNB).

Diese Weissagungen erfüllten Satan mit Furcht und Zittern. Doch er gab seinen Plan nicht auf, Jahwes barmherzige Vorsorge zur Erlösung der verlorenen Menschheit zu vereiteln. Er war entschlossen, das erwählte Volk soweit wie möglich über die wahre Bedeutung der messianischen Prophezeiungen im Dunkeln zu halten, um es darauf vorzubereiten, den Messias bei dessen Auftreten abzulehnen.

Satans Erfolgreiches Wirken

In den Jahrhunderten vor der Sintflut hatte sich Satan mit Erfolg bemüht, eine weltweite Auflehnung gegen Gott zustande zu bringen. Selbst die Lehren aus der Sintflut blieben nicht lange im Gedächtnis. Mit listigen Einflüsterungen führte Satan die Menschheit schrittweise in den dreisten Aufruhr. Wieder schien er zu triumphieren, aber Gottes Plan für die gefallenen Menschen ließ sich nicht so leicht unterlaufen. Durch die Nachkommenschaft des gläubigen Abraham aus der Linie Sems sollte das Wissen um die Heilspläne Jahwes zum Nutzen künftiger Generationen bewahrt werden. Von Zeit zu Zeit berief Gott Boten der Wahrheit, die die Bedeutung der Opferzeremonien und besonders der Verheißungen Jahwes über die Ankunft des Einen erklärten, auf den alle Verordnungen des Opferdienstes hinwiesen. Auf diese Weise sollte die Welt vor dem allgemeinen Abfall bewahrt bleiben.

Diese Absicht Gottes konnte nur gegen den entschiedensten Widerstand ausgeführt werden. Auf jede mögliche Art und Weise wirkte der Feind aller Wahrheit und Gerechtigkeit auf die Nachkommen Abrahams ein, damit sie ihre hohe und heilige Berufung vergessen und falsche Götter anbeten. Seine Bemühungen waren oftmals erfolgreich. In den Jahrhunderten vor dem ersten Kommen des Sohnes Gottes war "die Erde ... von Finsternis zugedeckt und die Völker [lagen] in tiefer Dunkelheit" (Jesaja 60,2a NLB). Satan warf seinen höllischen Schatten auf den Weg der Menschen, um zu verhindern, dass sie eine richtige Erkenntnis Gottes und der zukünftigen Welt erlangen. Zahllose Menschen saßen im Schatten des Todes. Ihre einzige Hoffnung war, dass diese Finsternis weichen und Gott offenbart werden möge.

Messianische Vorhersagen

Mit prophetischem Blick sah David, der Gesalbte Gottes, das Kommen des Heilands voraus, das sein würde "wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen ohne Wolken" (2. Samuel 23,4). Und Hosea bezeugte: "Er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte." (Hosea 6,3b) Ruhig und sanft dämmert das Tageslicht über der Erde herauf, vertreibt die Dunkelheit und erweckt die Welt zum Leben. So sollte auch "aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit [mit] Heil unter ihren Flügeln" (Maleachi 3,20b). Es war vorhergesagt: "Das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein helles Licht. Und über den Menschen in einem vom Tod überschatteten Land strahlt ein heller Schein." (Jesaja 9,1 NLB).

Der Prophet Jesaja sah diese herrliche Befreiung mit Entzücken und verkündete: "Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Herrschaft ist groß, und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein. Er festigt und stützt es für alle Zeiten durch Recht und Gerechtigkeit. Dafür wird sich der Herr, der Allmächtige, nachhaltig einsetzen." (Jesaja 9,5.6 NLB)

Weiter weissagte Jesaja: "Es genügt nicht, dass du mein Diener bist, nur um die Stämme Israels wieder aufzurichten und Israel zur Umkehr zu führen. Ich mache dich auch zum Licht für die Völker und zur Rettung für die ganze Welt." (Jesaja 49,6 GNB) In den späteren Jahrhunderten der Geschichte Israels vor dem ersten Kommen des Sohnes Gottes nahm man allgemein an, dass sich diese Weissagung auf die Ankunft des Messias bezieht, denn Jesaja hatte auch vorausgesagt: "Der Herr wird kommen in seiner ganzen Herrlichkeit, und alle Menschen werden es sehen." (Jesaja 40,5 GNB) Von diesem Licht der Menschheit legte Johannes der Täufer später mutig Zeugnis ab, als er verkündigte: "Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat." (Johannes 1,23; vgl. Jesaja 40,3)

Über den Messias wurde das prophetische Versprechen gegeben: "Dies sagt der Herr, der Erlöser und Heilige Israels, zu demjenigen, der von den Menschen verachtet und von den Heiden verabscheut wird ... Ich ... habe ... dir geholfen. Ich habe dich dazu geschaffen und bestimmt, ein Bund für das Volk zu sein, das Land aufzurichten und das verödete Erbe neu zu verteilen. Durch dich lasse ich allen Gefangenen sagen: ›Kommt heraus!‹ Und denen im Dunkeln: ›Kommt hervor!‹ ... Sie werden nicht mehr hungern und keinen Durst mehr haben. Die sengende Sonne und die heißen Wüstenwinde werden ihnen nichts anhaben. Ihr Erbarmer wird sie leiten und an frisches Wasser führen." (Jesaja 49,7-10 NLB)

Die Standhaften im jüdischen Volk, Abkömmlinge jener heiligen Linie, durch die eine Gotteserkenntnis erhalten geblieben war, stärkten ihren Glauben, indem sie über diese und ähnliche Schriftabschnitte nachdachten. Mit großer Freude lasen sie, dass der Herr einen Gesalbten (Messias) bevollmächtigen werde, "um den Armen eine gute Botschaft zu verkünden . um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben, und zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden, [und] um ein Gnadenjahr des Herrn ... auszurufen" (Jesaja 61,1.2 NLB).

Es stimmte sie jedoch traurig, wenn sie an die Leiden dachten, die er erdulden musste, um die göttliche Absicht zu erfüllen. Mit tiefer Beschämung sannen sie über folgende Worte im prophetischen Buch Jesajas nach: "Wer hat unserer Botschaft geglaubt? Wem wurde der mächtige Arm des Herrn offenbart? Er wuchs vor ihm auf wie ein Spross. Er entsprang wie eine Wurzel aus trockenem, unfruchtbarem Land. Sein Äußeres war weder schön noch majestätisch, er hatte nichts Gewinnendes, das uns gefallen hätte. Er wurde verachtet und von den Menschen abgelehnt - ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut, jemand, vor dem man sein Gesicht verbirgt. Er war verachtet und bedeutete uns nichts. Dennoch: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen. Und wir dachten, er sei von Gott geächtet, geschlagen und erniedrigt! Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt! Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihn ließ der Herr die Schuld von uns allen treffen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt und gab keinen Laut von sich. Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf. Er wurde aus der Haft und dem Gericht genommen, aber wen aus seinem Volk stimmte es nachdenklich, dass er aus den Lebenden gerissen und wegen der Vergehen meines Volkes geschlagen wurde? Durch Hass und Gericht wurde er dahingerafft. Doch seine Zeitgenossen dachten darüber nicht nach. Er wurde den Lebenden entrissen und starb für die Sünden meines Volkes. Zwar wies man ihm ein Grab unter Sündern zu, doch wurde er in das Grab eines reichen Mannes gelegt, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrüger war." (Jesaja 53,1-9 NLB)

Über den leidenden Erlöser sagte Jahwe selbst durch Sacharja: "Schwert, mach dich auf über meinen Hirten, über den Mann, der mir der Nächste ist!" (Sacharja 13,7a) Als Stellvertreter und Bürge für den sündigen Menschen war Christus dazu bestimmt, das göttliche Gericht über die Sünde zu erleiden. Er sollte verstehen, was Gerechtigkeit meint. Er sollte kennenlernen, was es für einen Sünder bedeutet, ohne einen Fürsprecher vor Gott zu stehen.

Der Erlöser hatte über sich selbst vorausgesagt: "Die Schmach bricht mir mein Herz und macht mich krank. Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine. Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst." (Psalm 69,21.22) Über seine zu erwartende Misshandlung prophezeite er: "Wie ein Rudel Hunde umkreisen mich meine Feinde und eine Rotte von Bösen treibt mich in die Enge. Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt. Alle meine Knochen kann ich zählen. Meine Gegner sehen mich schadenfroh an. Sie teilen meine Kleider unter sich auf und würfeln um mein Gewand." (Psalm 22,1719 NLB)

Diese Beschreibungen des schmerzvollen Leidens und grausamen Todes des versprochenen Retters - so schlimm sie auch waren - enthielten doch großartige Verheißungen. Es war zwar "der Wille des Herrn ... ihn leiden zu lassen. Wenn sein Leben jedoch als Opfer für die Sünde dargebracht wird, wird er viele Nachfolger haben. Er wird lange leben, und die Absichten des Herrn werden durch seine Hand gedeihen. Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er sich dann an dem, was er zu sehen bekommt, erfreuen. Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Diener Gerechtigkeit für viele erwirken, denn er wird ihre Sünden auf sich nehmen" (Jesaja 53,10.11 NLB). "Siehe, das ist mein Knecht - ich halte ihn - und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen." (Jesaja 42,1)

Liebe zu den Sündern hat Christus dazu getrieben, den Preis für die Erlösung zu bezahlen. "Er sieht, dass niemand auf dem Plan ist, und verwundert sich, dass niemand ins Mittel tritt." Kein anderer konnte Männer und Frauen aus der Gewalt des Feindes loskaufen. "Da hilft er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit steht ihm bei." (Jesaja 59,16)

Es sollte ein Leben ohne Anspruch auf Durchsetzung sein. Ehrerbietung aufgrund von Stellung, Reichtum oder Begabung, wie man es in der Welt kennt, werde dem Sohn Gottes fremd sein. Auf die übliche Weise der Menschen, Anhänger zu gewinnen und sich Anerkennung zu verschaffen, werde der Messias bewusst verzichten. Seine völlige Selbstverleugnung wurde in folgenden Worten vorausgesagt: "Er schreit keine Befehle und lässt keine Verordnungen auf der Straße ausrufen. Das geknickte Schilfrohr zerbricht er nicht, den glimmenden Docht löscht er nicht aus." (Jesaja 42,2.3a GNB)

Der Erlöser sollte sich ganz anders verhalten als die Schriftgelehrten zu seiner Zeit. In seinem Leben sollte es nie ein lärmendes Wortgefecht, keinen Gottesdienst mit eitlem Gepränge, keine Tat um des Beifalls willen geben. Der Messias sollte so eng mit Gott verbunden sein, dass sein Wesen die Charakterzüge Gottes offenbart. Ohne rechte Gotteserkenntnis würde die Menschheit auf ewig verloren sein. Und ohne göttliche Hilfe würden Männer und Frauen immer tiefer sinken. Leben und Kraft muss von dem verliehen werden, der die Welt geschaffen hat. Anders konnten die Bedürfnisse der Menschen nicht befriedigt werden.

Über den Messias wurde ferner geweissagt: "Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung." (Jesaja 42,4) Gott wollte durch seinen Sohn "sein Gesetz herrlich und groß" machen (Jesaja 42,21b). Er sollte dessen Bedeutung und verbindliche Ansprüche nicht schmälern, sondern es verherrlichen. Gleichzeitig sollte er die göttlichen Gebote von der Last der Forderungen befreien, die von Menschen hinzugefügt wurden. Durch sie waren viele Juden, die sich bemühten, Gott in annehmbarer Weise zu dienen, entmutigt worden.

Die Aussage des Herrn über die Mission des Erlösers lautete: ">Ich, der Herr, habe dich berufen, damit du meinen Auftrag ausführst. Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. Ich mache dich zum Friedensbringer für die Menschen und zu einem Licht für alle Völker. Die Gefangenen sollst du aus dem Dunkel des Kerkers holen und den blind gewordenen Augen das Licht wieder geben.‹ Euch Israeliten aber sagt er: ›Ich bin der Herr, der mächtige und helfende Gott! Diese meine Ehre lasse ich mir von niemandem nehmen, meinen Ruhm überlasse ich nicht den Götzen! Was ich früher vorausgesagt habe, ist eingetroffen. Nun kündige ich Neues an. Ich sage es euch im Voraus, noch ehe es eintrifft.‹" (Jesaja 42,6-9 GNB)

Der Einzigartige Sohn Gottes

Gott wollte Israel durch den verheißenen Nachkommen Abrahams die Rettung bringen. "Was von Davids Königshaus noch übrig bleibt, gleicht einem alten Baumstumpf. Doch er wird zu neuem Leben erwachen: Ein junger Trieb sprießt aus seinen Wurzeln hervor." (Jesaja 11,1.2a Hfa) "Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn bekommen. Immanuel wird sie ihn nennen. Nur von Butter und Honig ernährt er sich, bis er alt genug ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden." (Jesaja 7,14.15 Hfa)

"Ihn wird der Herr mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Weisheit und Einsicht gibt, der sich zeigt in kluger Planung und in Stärke, in Erkenntnis und Ehrfurcht vor dem Herrn. Gott zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und verlässt sich nicht aufs Hörensagen. Den Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein. Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die Schuldigen. Gerechtigkeit und Treue umgeben ihn wie der Gürtel, der seine Hüften umschließt." (Jesaja 11,2-5 GNB)

"Der Spross Davids kommt und unter ihm wird es sprießen! Er wird meinen Tempel bauen. Ja, er wird ihn wieder aufbauen, und voller Hoheit wird er von seinem Thron aus herrschen. Ein Priester wird" er sein (Sacharja 6,12.13a GNB). Dann "wird für die Nachkommen Davids und für die Bewohner Jerusalems eine Quelle geöffnet sein, die sie von Sünde und Befleckung reinigt" (Sacharja 13,1 NLB). Die Menschen sollen die beglückende Einladung vernehmen: "Her, wer Durst hat! Hier gibt es Wasser! Auch wer kein Geld hat, kann kommen! Kauft euch zu essen! Es kostet nichts! Kommt, Leute, kauft Wein und Milch! Zahlen braucht ihr nicht! Warum gebt ihr euer Geld aus für Brot, das nichts taugt, und euren sauer verdienten Lohn für Nahrung, die nicht satt macht? Hört doch auf mich, dann habt ihr es gut und könnt euch an den erlesensten Speisen satt essen! Hört doch, kommt zu mir! Hört auf mich, dann werdet ihr leben! Ich will mit euch einen unauflöslichen Bund schließen. Die Zusagen, die ich David gegeben habe, sind nicht ungültig geworden: An euch werde ich sie erfüllen." (Jesaja 55,1-3 GNB)

Der Herr gab Israel die Verheißungen: "Ich habe ihm den Auftrag gegeben, vielen Völkern meine Wahrheit zu bezeugen, und ich habe ihn als Herrscher über sie eingesetzt. Auch ihr sollt Menschen aus anderen Völkern zu euch rufen, die ihr nicht kennt und die euch nicht kennen. Sie werden zu euch eilen, weil ich, der Herr, euer Gott bin. Ja, sie kommen, um mich kennenzulernen, den heiligen Gott Israels." (Jesaja 55,4.5 Hfa) "Ich habe euch meine Gerechtigkeit nahegebracht, sie ist nicht fern. Meine Rettung wird sich nicht verzögern. Ich bringe Jerusalem Rettung und schenke Israel meine Herrlichkeit." (Jesaja 46,13 NLB)

In Worten und Taten sollte der Messias der Menschheit während seines irdischen Dienstes die Herrlichkeit seines himmlischen Vaters offenbaren. Jede Tat in seinem Leben, jedes gesprochene Wort, jedes gewirkte Wunder sollte der gefallenen Menschheit die unendliche Liebe Gottes verkünden.

"Steig auf einen hohen Berg, du Freudenbotin Jerusalem! Ruf mit lauter Stimme deine Botschaft aus, du Zionsstadt! Tu es unbesorgt, hab keine Angst! Sag den Städten Judas: ›Euer Gott kommt! Der Herr, der mächtige Gott, kommt als Sieger und herrscht mit starker Hand. Die Siegesbeute, sein Volk, das er befreit hat, zieht vor ihm her. Er führt sein Volk wie ein guter Hirt, der die Lämmer auf seinen Arm nimmt und an seiner Brust trägt und der die Mutterschafe behutsam leitet.‹" (Jesaja 40,9-11 GNB)

"Dann hören Taube Worte, die aus einem Buch vorgelesen werden, und Blinde können sogar bei Dunkelheit und Finsternis sehen. Die Erniedrigten werden wieder Freude am Herrn erleben. Die Armen unter den Menschen werden über den Heiligen Israels jubeln ... Die im Irrtum gefangen waren, lernen Erkenntnis und die Unzufriedenen werden sich belehren lassen." (Jesaja 29,18.19.24 NLB)

So sprach Gott durch die Patriarchen und Propheten und durch Sinnbilder und Vorbilder zur Welt vom Kommen eines Befreiers von der Sünde. Eine lange Reihe von inspirierten Weissagungen wies darauf hin, dass der "von allen Völkern Ersehnte" (Haggai 2,7b Henne) auftreten werde. Sogar sein Geburtsort und die Zeit seines Auftretens wurden genau vorausgesagt.

Geburtsort Und Zeit

Der Sohn Davids sollte in der Stadt Davids geboren werden. Aus Bethlehem, sagte der Prophet Micha voraus, sollte "der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist" (Micha 5,1). Die Schriftgelehrten zitierten ihn so: "Und du, Bethlehem im jüdischen Land, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll." (Matthäus 2,6)

Die Zeit des ersten Kommens des Messias und einige der Hauptereignisse, die im Leben des Erlösers stattfanden, wurden Daniel durch den Engel Gabriel mitgeteilt. "70 Mal 7 Jahre müssen vergehen, bis Gott seine Absicht mit deinem Volk und mit der heiligen Stadt erreicht hat: Zu dieser Zeit bereitet er der Auflehnung gegen ihn ein Ende, die Macht der Sünde wird gebrochen, und die Schuld ist gesühnt. Dann werden Menschen für immer vor Gott bestehen können, die Visionen und Voraussagen der Propheten erfüllen sich, und das Allerheiligste im Tempel wird wieder neu geweiht." (Daniel 9,24 Hfa) Als Ausgangspunkt für diese Zeitspanne wurde angegeben: "Von der Zeit, da das Wort ergeht, Jerusalem wieder aufzubauen, bis der Gesalbte, der Fürst, ersteht, vergehen 7 Jahrwochen und 62 Jahrwochen" (Daniel 9,25 Henne), d. h. 69 Jahrwochen oder 483 Jahre. Der Befehl, Jerusalem wiederherzustellen und die Mauern wieder aufzubauen, der durch den Erlass des Artaxerxes vervollständigt wurde, trat im Herbst des Jahres 457 v. Chr. in Kraft (vgl. Esra 6,14, 7,1.9). Von diesem Zeitpunkt an erstrecken sich 483 Jahre bis zum Herbst des Jahres 27 unserer Zeitrechnung. Laut der Voraussage Gabriels sollte diese Zeitspanne bis zum Messias, zum Gesalbten, reichen. Im Jahr 27 erhielt Jesus bei seiner Taufe die Salbung durch den Heiligen Geist. Bald danach begann sein öffentlicher Dienst mit der Ankündigung: "Die Zeit ist erfüllt." (Markus 1,15)

"Mit vielen wird er während der einen Jahrwoche einen festen Bund schließen" (Daniel 9,27a Henne), sagte Gabriel dann. Sieben Jahre lang, nachdem der Erlöser sein Amt angetreten hatte, sollte das Evangelium besonders den Juden verkündigt werden - dreieinhalb Jahre durch Jesus selbst und danach durch die Apostel. "Und in der Mitte der Woche [wird er] Schlacht- und Speisopfer abschaffen." (Daniel 9,27b Henne) Im Frühjahr des Jahres 31 wurde Christus, das wahre Schlachtopfer, auf Golgatha geopfert. Damals riss der Vorhang im Tempel entzwei (vgl. Matthäus 27,50.51), was bedeutete, dass der Opferdienst seine Heiligkeit und seine Bedeutung verloren hatte. Die Zeit für die Beendigung der irdischen Schlacht- und Speisopfer war gekommen.

Diese eine Woche - sieben Jahre - endete im Jahr 34. Damals besiegelten die Juden ihre Verwerfung der frohen Botschaft durch die Steinigung des Stephanus. Die Jünger wurden durch Verfolgung weithin zerstreut, "zogen umher und predigten das Wort" (Apostelgeschichte 8,4). Kurz danach bekehrte sich der Christenverfolger Saulus. Er wurde später Paulus genannt. Er wurde der Apostel der heidnischen Völker in Kleinasien und Griechenland.

Die vielen Weissagungen über das Kommen des Erlösers veranlassten die Israeliten, in ständiger Erwartung zu leben. "All diese Menschen glaubten bis zu ihrem Tod, ohne erhalten zu haben, was Gott ihnen versprochen hatte. Doch sie sahen das, was ihnen zugesagt war, von weitem ... und hatten erkannt und bezeugt, dass sie hier auf der Erde nur Gäste und Fremde waren." (Hebräer 11,13 NLB) Seit den Tagen Henochs (vgl. Judas 14) wiederholten Patriarchen und Propheten ständig die Verheißungen und hielten damit die Hoffnung auf die Erscheinung des Messias lebendig.

Das Lange Warten

Gott hatte zunächst die genaue Zeit des ersten Kommens nicht offenbart. Selbst als die Weissagung Daniels diese bekannt machte, wurde die Botschaft nicht von allen richtig gedeutet.

Ein Jahrhundert nach dem anderen verfloss. Schließlich verstummten die Stimmen der Propheten. Die Hand der Unterdrücker lag schwer auf Israel. Als die Juden von Gott abwichen, schwand ihr Glaube, und sie verloren den Blick auf eine hoffnungsvolle Zukunft. Die meisten verstanden die Prophetenworte nicht. Wer seinen Glauben hochhalten wollte, war zu klagen geneigt: "Die Zeit vergeht, und es wird nichts aus allen Weissagungen." (Hese- kiel 12,22b NLB) Doch im Rat des Himmels war die Stunde für das Kommen schon festgelegt. "Als der festgesetzte Zeitpunkt da war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt. Gott sandte ihn, um uns aus der Gefangenschaft des Gesetzes freizukaufen und als seine Kinder anzunehmen." (Galater 4,4.5 NLB)

Die für die Menschen bestimmten Lehren müssen in menschlicher Sprache erteilt werden. Der "Bote des Bundes" (Maleachi 3,1b NLB) musste sprechen. Er sollte in seinem eigenen Tempel zu hören sein. Er, der Urheber der Wahrheit, sollte die göttliche Wahrheit von der Spreu menschlicher Aussagen trennen, die sie wirkungslos gemacht hatte. Die Grundsätze der Herrschaft Gottes und sein Erlösungsplan mussten ausführlich erklärt werden. Die Lehren des Alten Testaments sollten den Menschen ausführlich dargelegt werden.

Der Sieg Des Messias

Als der Erlöser schließlich "den Menschen gleich" erschien (Philipper 2,7b Elb.) und seinen gnadenvollen Dienst aufnahm, konnte ihn Satan nur "in die Ferse stechen", während Christus durch alle Demütigungen und Leiden seinem Feind "den Kopf" zertrat (1. Mose 3,15). Die von der Sündenlast verursachte Seelenqual überkam den Sündlosen. Während Jesus jedoch den Widerstand der Sünder gegen sich ertragen musste, zahlte er die Schuld für die sündigen Menschen und zerbrach die Knechtschaft, in der die Menschheit gefangen war. Jede Schmerzensqual, jede Beschimpfung wirkte sich zu ihrer Errettung aus.

Hätte Satan Christus dazu bewegen können, nur einer einzigen Versuchung nachzugeben, wäre durch eine einzige Tat oder auch nur durch einen Gedanken dessen vollkommene Reinheit befleckt worden. Der Fürst der Finsternis hätte über den Bürgen der Menschheit triumphiert und die ganze Menschheit für sich gewonnen. Satan konnte ihn zwar bedrängen, aber nicht beschmutzen; er konnte ihm Qualen zufügen, ihn aber nicht verunreinigen. Er machte das Leben von Jesus zu einem ständigen Schauplatz des Kampfes und der Prüfung, doch mit jedem Angriff entglitt ihm die Menschheit mehr aus der Hand.

Bei den Versuchungen in der Wüste, im Garten Gethsemane und am Kreuz focht unser Erlöser einen Waffengang mit dem Fürsten der Finsternis aus. Seine Wunden wurden zu Zeichen des Sieges für die Menschheit. Als Jesus im Todeskampf am Kreuz hing, während böse Geister frohlockten und ihn böse Menschen verhöhnten, bekam er von Satan den geweissagten Stich in die Ferse. Aber gerade damit zertrat Christus der Schlange den Kopf. Durch seinen Tod vernichtete er den Teufel, "der Macht über den Tod hatte" (Hebräer 2,14c NLB).

Diese Tat entschied das Schicksal des Rebellenführers und sicherte für immer den Erfolg des Erlösungsplanes. Im Tod errang Christus den Sieg über die Macht des Bösen. In seiner Auferstehung öffnete er allen seinen Nachfolgern die Tore des Grabes. In jenem letzten großen Kampf sehen wir die Weissagung erfüllt: "Der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen." (1. Mose 3,15b)

"Ihr Lieben, wir sind schon Kinder Gottes. Was wir einmal sein werden, ist jetzt noch nicht sichtbar. Aber wir wissen, wenn es offenbar wird, werden wir Gott ähnlich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er wirklich ist." (1. Johannes 3,2 GNB) Unser Erlöser hat den Weg freigemacht, sodass die sündigsten, die bedürftigsten, die unterdrücktesten und die verachtetsten Menschen Zugang zum Vater finden können.

"Herr, du bist mein Gott! Dich will ich preisen und deinen Namen rühmen; denn du hast Wunder vollbracht, die du seit Langem beschlossen hattest. Was du planst, das führst du auch aus; auf dich ist immer Verlass!" (Jesaja 25,1 GNB)