Wie Alles Begann

Kapitel 5

Kain Und Abel Auf Dem Prüfstand

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1. Mose 4,1-16.

Adams Söhne Kain und Abel unterschieden sich wesensmäßig stark voneinander. Abel zeichnete ein Geist der Treue gegenüber Gott aus; er erkannte Gerechtigkeit und Gnade im Umgang des Schöpfers mit der gefallenen Menschheit und war für die Hoffnung auf Erlösung dankbar. Kain hingegen hegte rebellische Gefühle. Er begehrte gegen Gott auf, weil dieser die Erde und die Menschen wegen Adams Sünde verflucht hatte. Er ließ seine Gedanken dieselbe Richtung einschlagen, die zu Satans Fall geführt hatte. Kain gab dem Verlangen nach Selbsterhöhung nach und stellte Gottes Gerechtigkeit und Autorität in Frage.

Wie Adam vor ihnen wurden diese beiden Brüder auf die Probe gestellt, um zu klären, ob sie Gottes Wort vertrauen und gehorchen. Sie waren mit den Vorkehrungen zur Erlösung der Menschen vertraut und verstanden das Opferwesen, das Gott verordnet hatte. Sie wussten, dass sie mit diesen Opfern ihren Glauben an den Erlöser, auf den diese Opfer sinnbildlich hinwiesen, bekundeten und gleichzeitig im Hinblick auf die Vergebung ihre völlige Abhängigkeit von ihm anerkannten. Auch war den Brüdern klar, dass sie ihren Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes unter Beweis stellten, wenn sie auf diese Weise dem göttlichen Plan zu ihrer Erlösung entsprechen. "Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung." (Hebräer 9,22b Elb.) Deshalb sollte ihr Glaube an das Blut von Christus, das zugesagte Sühnemittel, darin seinen Ausdruck finden, dass sie Gott die ersten Jungtiere ihrer Herde als Opfer darbrachten. Außerdem sollten sie die ersten Früchte des Feldes dem Herrn als Dankopfer weihen.

Die beiden Brüder errichteten auf die gleiche Weise ihre Altäre, und jeder brachte ein Opfer dar. In Übereinstimmung mit den Anweisungen des Herrn opferte Abel ein Tier seiner Herde. "Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer." (1. Mose 4,4) Feuer fiel vom Himmel und verzehrte es. Aber Kain missachtete den ausdrücklichen Befehl des Herrn und opferte nur Früchte. Und kein Zeichen vom Himmel machte deutlich, dass sein Opfer angenommen wurde. Abel flehte seinen Bruder an, doch Gott in der Art zu verehren, wie er es verordnet hatte. Aber sein Bitten machte Kain nur noch entschlossener, seinem eigenen Willen zu folgen. Als der Älteste fühlte er sich zu erhaben, um sich von seinem Bruder ermahnen zu lassen, und schlug dessen Rat in den Wind.

Die Unterschiedliche Haltung Der Brüder

Kain murrte gegen Gott und misstraute im Herzen dem versprochenen Opfer Gottes und der Notwendigkeit von Tieropfern. Sein Opfer brachte keinerlei Reue über die Sünde zum Ausdruck. Wie viele Menschen heutzutage hielt Kain es für ein Eingeständnis von Schwäche, dem Plan, den Gott vorgegeben hatte, genau zu folgen und hinsichtlich seiner Rettung ganz auf die Sühne durch den versprochenen Erlöser zu setzen. Er entschied sich, einen eigenständigen Weg zu gehen. Kain wollte aufgrund seiner eigenen Verdienste zu Gott kommen. Statt ein Lamm darzubringen und dessen Blut mit seinem Opfer zu vermischen, bot er seine Früchte an, die Erzeugnisse seiner Arbeit. Er verstand sein Opfer als eine Gunst, die er Gott erwies, und erwartete, sich dadurch dessen Wohlgefallen zu sichern. Kain gehorchte Gott insofern, als er einen Altar baute und ein Opfer darbrachte, aber er leistete nur einen teilweisen Gehorsam. Den wesentlichen Teil, nämlich anzuerkennen, dass er einen Erlöser nötig hatte, ließ er aus.

Soweit es ihre Herkunft und religiöse Unterweisung betraf, unterschieden sich die Brüder nicht voneinander. Beide waren Sünder und beide erkannten Gottes Anspruch auf Verehrung und Anbetung an. Äußerlich gesehen war also ihre Religion bis zu einem gewissen Grad gleich, aber darüber hinaus bestand zwischen den beiden ein großer Unterschied.

"Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain." (Hebräer 11,4a) Abel begriff die wesentlichen Grundsätze der Erlösung. Er verstand sich als Sünder und erkannte, dass die Sünde und ihre Strafe - der Tod - zwischen ihm und der Gemeinschaft mit Gott standen. Abel brachte das geschlachtete Tier, das geopferte Leben, dar und erkannte damit die Forderungen des Gesetzes an, das er übertreten hatte. Durch das vergossene Blut schaute er auf das zukünftige Opfer - auf Christus, der am Kreuz auf Golgatha sterben würde. Und im Vertrauen auf die Sühnung, die dort geschehen sollte, empfing er die Bestätigung, dass er vor Gott "gerecht" war (Hebräer 11,4b) und sein Opfer angenommen wurde.

Kain hatte die gleiche Gelegenheit wie Abel, diese Wahrheiten kennen zu lernen und anzunehmen. Er war nicht das Opfer einer willkürlichen Entscheidung Gottes. Der eine Bruder war nicht dazu bestimmt, von Gott angenommen, und der andere, von ihm verworfen zu werden. Abel entschied sich für Glauben und Gehorsam, Kain für Unglauben und Auflehnung. Darin liegt der ganze Unterschied.

Kain und Abel stellen die beiden Gruppen dar, die bis zum Ende der Weltgeschichte bestehen werden. Die einen vertrauen auf das Opfer, das für die Sühnung der Sünde vorgesehen ist. Die andern wagen es, sich auf ihre eigenen Verdienste zu verlassen. Ihre Opfer geschehen ohne die Vermittlerdienste von Christus und können daher den Betreffenden nicht das Wohlgefallen Gottes bescheren. Einzig und allein aufgrund der Verdienste von Jesus können unsere Übertretungen der Gebote vergeben werden. Wer meint, das Blut von Christus nicht nötig zu haben und Gottes Anerkennung durch seine eigenen Werke ohne die göttliche Gnade erwerben zu können, erliegt dem gleichen Irrtum wie Kain. Wer dieses reinwaschende Blut nicht annimmt, unterliegt der Verurteilung. Es ist kein anderer Ausweg zur Befreiung aus der Sklaverei der Sünde vorgesehen.

Die Gruppe der Anbeter, die dem Beispiel Kains folgen, umfasst bei weitem den größten Teil der Weltbevölkerung. Denn fast jede falsche Religion beruht auf dem Grundsatz, dass der Mensch durch eigene Anstrengungen erlöst werden könne. Manche behaupten, die Menschen brauchten keine Erlösung, sondern eine Fortentwicklung. Sie könnten sich selbst läutern, erhöhen und erneuern. Wie einst Kain Gottes Gnade durch eine Opfergabe erlangen wollte, ohne das Blut eines Tieres zu vergießen, erwarten sie, die Menschheit unabhängig von der Sühne durch Christus auf die Stufe Gottes heben zu können. Kains Leben zeigt aber, was für Folgen das nach sich zieht. Es zeigt, was aus dem Menschen ohne Christus wird. Die Menschheit besitzt nicht die Kraft, sich selbst zu erneuern. Sie strebt nicht aufwärts, dem Göttlichen zu, sondern abwärts, zum Satanischen hin. Christus ist unsere einzige Hoffnung. "Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen. Nichts und niemand sonst auf der ganzen Welt rettet sie", erklärte Petrus (Apostelgeschichte 4,12 Hfa).

Der echte Glaube verlässt sich völlig auf Jesus Christus und äußert sich im Gehorsam gegenüber allen Geboten Gottes. Seit den Tagen Adams geht es in der großen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse bis heute um den Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz. Zu allen Zeiten gab es Menschen, die meinten, ein Anrecht auf Gottes Gnade zu besitzen, obwohl sie einige seiner Gebote missachteten. "Durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden", sagt die Heilige Schrift, und "der Glaube, wenn er nicht Werke hat, [ist] tot in sich selber" (Jakobus 2,22.17). "Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht." (1. Johannes 2,4)

Gott Kümmerte Sich Um Kain

Als Kain sah, dass Gott sein Opfer zurückwies, wurde er auf den Herrn und auf Abel zornig. Er war verärgert, weil Gott seine Gabe nicht annahm, die er als Ersatz für das vorgeschriebene Opfer dargebracht hatte. Und er ärgerte sich über seinen Bruder, weil dieser sich entschieden hatte, Gott zu gehorchen, statt sich seiner Auflehnung gegen Gott anzuschließen. Obwohl Kain Gottes Anordnung missachtet hatte, überließ ihn der Herr nicht seinem Schicksal. Stattdessen neigte er sich zu ihm herab, um den unvernünftigen Mann zu überzeugen. "Der Herr fragte ihn: Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden?" Durch einen Engel wurde die Botschaft überbracht: "Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens." (1. Mose 4,6.7 GNB) Die Entscheidung lag bei Kain. Falls er an die Verdienste des versprochenen Erlösers glaubte und Gottes Geboten gehorchte, würde er sich der Gunst Gottes erfreuen. Sollte er aber den Unglauben und die Gesetzesübertretung vorziehen, habe er kein Recht zur Klage, wenn Gott ihn verwirft.

Aber anstatt seine Sünde zu bekennen, fuhr Kain fort, über Gottes Ungerechtigkeit zu jammern und Hass und Eifersucht auf seinen Bruder Abel zu hegen. Wütend überhäufte er ihn mit Vorwürfen und versuchte, mit ihm Streit über Gottes Verhalten ihnen gegenüber anzufangen. Sanftmütig, aber furchtlos und bestimmt verteidigte Abel Gottes Gerechtigkeit und Güte. Er machte Kain auf seinen Irrtum aufmerksam und versuchte ihn davon zu überzeugen, dass der Fehler bei ihm selbst liege. Er wies ihn auf die große Barmherzigkeit Gottes hin, der das Leben ihrer Eltern verschont habe, obgleich er sie auf der Stelle mit dem Tod hätte bestrafen können. Er betonte, dass Gott sie lieben müsse, sonst wäre er nicht bereit, seinen heiligen und unschuldigen Sohn hinzugeben, um die Strafe zu erleiden, die sie verdient hätten. Doch das alles schürte Kains Wut noch mehr. Die Vernunft und das Gewissen sagten ihm, dass Abel Recht hatte, aber Kain erzürnte, weil sein Bruder, der sonst seinen Rat gern befolgt hatte, es wagte, anderer Meinung zu sein, und ihn bei seiner Auflehnung gegen Gott nicht unterstützte. In rasender Wut erschlug er seinen Bruder.

Der Hass Gegen Die Gehorsamen

Kain hasste und ermordete Abel nicht deshalb, weil dieser ein Unrecht begangen hatte, sondern "weil seine Werke böse waren und die seines Bruders gerecht" (1. Johannes 3,12). So haben die Bösen zu allen Zeiten diejenigen gehasst, die besser waren als sie selbst. Abels Gehorsam und sein standhafter Glaube waren für Kain ein ständiger Tadel. "Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden." (Johannes 3,20) Je heller das himmlische Licht ist, das Gottes treue Diener in ihrem Wesen widerspiegeln, desto klarer treten die Sünden der Gottlosen zutage und umso entschlossener werden sie in ihrem Bemühen, alle Menschen zu vernichten, die ihren Frieden stören.

Der Mord an Abel war das erste Beispiel für die Feindschaft, die Gottes Aussage zufolge zwischen der Schlange und den Nachkommen der Frau bestehen sollte (vgl. 1. Mose 3,15): zwischen Satan und seinen Anhängern einerseits und Christus und dessen Nachfolgern andererseits. Durch den Sündenfall hatte Satan die Herrschaft über die Menschen erlangt, aber Christus würde sie befähigen, dieses Joch abzuwerfen. Wann immer sich ein Mensch durch den Glauben an das Lamm Gottes vom Dienst der Sünde lossagt, lodert Satans Zorn auf. Abels heiliges Leben war ein Beweis gegen Satans Behauptung, den Menschen sei es unmöglich, Gottes Gesetz zu halten. Als Kain merkte, dass er Abel nicht beeinflussen konnte, stachelte der Böse seinen Zorn derart an, dass er Abel das Leben nahm. Wo immer es Menschen gibt, die für die Gerechtigkeit des göttlichen Gesetzes eintreten, wird sich der gleiche Geist gegen sie richten. Dieser Geist hat zu allen Zeiten für die Nachfolger von Christus Scheiterhaufen errichtet und in Brand gesetzt. Doch die Grausamkeiten, die man ihnen angetan hat, waren von Satan und seinen Heerscharen angestiftet, denn sie können einen Jünger von Jesus nicht zwingen, sich ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Das ist die Wut eines besiegten Feindes. Jeder Blutzeuge von Christus ist als Überwinder gestorben. Der Prophet Johannes schrieb: "Sie haben ihn [den großen Drachen, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan] überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod." (Offenbarung 12,11.9)

Gottes Langmut Mit Kain Und Die Folgen

Der Mörder Kain wurde bald für sein Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. "Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?" (1. Mose 4,9) Kain hatte sich so tief in die Sünde verstrickt, dass er das Bewusstsein für Gottes ständige Gegenwart, seine Erhabenheit und Allwissenheit verloren hatte. Deshalb flüchtete er sich in die Unwahrheit, um seine Schuld zu verbergen.

Erneut wandte sich der Herr an Kain: "Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde." (1. Mose 4,10) Gott hatte Kain die Gelegenheit gegeben, seine Sünde zu bekennen. Er hatte inzwischen Zeit zum Nachdenken gehabt. Er wusste um die Ungeheuerlichkeit seiner Tat und war sich der Lüge bewusst, mit der er sie verheimlichen wollte, aber er war immer noch aufsässig. Da zögerte Gott nicht länger mit dem Urteil. Die göttliche Stimme, die bittend und mahnend zu Kain gesprochen hatte, verkündete ihm jetzt die furchtbaren Worte: "Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden." (1. Mose 4,11.12)

Obwohl Kain wegen seines Verbrechens den Tod verdient hatte, schonte der barmherzige Schöpfer sein Leben und gab ihm Gelegenheit zur Reue. Doch Kain lebte nur weiter, um sein Herz zu verhärten und zum Aufruhr gegen Gottes Autorität zu ermutigen. Auf diese Weise wurde er zum Anführer einer Nachkommenschaft von dreisten und verworfenen Sündern. Dieser eine Abtrünnige, der sich von Satan leiten ließ, wurde zum Verführer anderer. Sein Beispiel und sein Einfluss entfalteten eine derart demoralisierende Wirkung, dass die ganze Welt verdorben und mit Gewalt erfüllt wurde, was ihre Zerstörung herausforderte.

Als Gott das Leben des ersten Mörders schonte, erteilte er dem ganzen Universum einen Anschauungsunterricht in Bezug auf die große Auseinandersetzung. Die dunkle Geschichte Kains und seiner Nachkommen zeigt, was für Folgen es gehabt hätte, wenn Sünder ewig leben würden und ihren Aufruhr gegen Gott ständig fortsetzen könnten. Gottes Langmut ließ die Gottlosen in ihren Freveltaten nur noch kühner und in ihrer Bosheit noch ungehorsamer werden. Fünfzehn Jahrhunderte nach dem Urteilsspruch über Kain wurde das Universum Zeuge davon, welche Folgen sein Einfluss und sein Beispiel zeitigten: Verbrechen und Verderbtheit überfluteten die Erde. Es wurde offenkundig, dass Gottes Todesurteil, das er über die gefallene Menschheit wegen der Übertretung des göttlichen Gesetzes verhängt hatte, ebenso gerecht wie barmherzig war. Je länger die Menschen in Sünde dahinlebten, desto lasterhafter wurden sie. Das Gottesurteil setzte einem Leben in ungezügelter Bosheit Grenzen und befreite die Welt vom Einfluss jener Menschen, die sich in der Auflehnung gegen Gott verhärtet hatten. So wurde es für die Welt zum Segen und nicht zum Fluch.

Gottes Umgang Mit Dem Bösen Rechtfertigt Ihn

Satan ist ununterbrochen am Werk, Gottes Wesen und Herrschaft falsch darzustellen. Dafür setzt er sich mit aller Kraft und mit allen Mitteln der Verstellung ein. Mit weitreichenden, gut durchdachten Plänen und erstaunlicher Macht ist er am Wirken, um die Bewohner der Erde in seinen Täuschungen gefangen zu halten. Aber der unendliche und weise Gott kennt schon das Ende von Anfang an. Deshalb ersann er umfassende Pläne, um dem Bösen entgegenzutreten. Er hatte nicht nur die Absicht, diesen Aufruhr niederzuwerfen, sondern dem ganzen Weltall dessen wahres Wesen vor Augen zu führen. Gottes Plan entfaltete sich und offenbarte sowohl seine Gerechtigkeit als auch seine Gnade. Er rechtfertigte in vollem Umfang seine Weisheit und sein gerechtes Vorgehen in der Behandlung des Bösen.

Mit tiefer Anteilnahme beobachteten die heiligen Bewohner anderer Welten die Ereignisse auf der Erde. Der Zustand der Welt vor der Sintflut diente ihnen als Lehrbeispiel. Deutlich erkannten sie, was für Folgen Luzifers Herrschaft gehabt hätte, die er im Himmel errichten wollte, als er die Autorität von Christus bestritt und Gottes Gesetz verwarf. In den selbstherrlichen, rebellischen Sündern der vorsintflutlichen Welt sahen sie die Unterdrückten, über die Satan sein Zepter schwang. Der Menschen "ganzes Denken und Planen war durch und durch böse" (1. Mose 6,5 GNB). Alle Gefühlsregungen, alle Antriebe und Vorstellungen lagen im Kampf mit den göttlichen Grundsätzen der Reinheit, des Friedens und der Liebe. Das Ganze war ein Beispiel schrecklicher Verdorbenheit - ein Ergebnis der Vorgehensweise Satans, um die einschränkende Wirkung von Gottes heiligem Gesetz auf seine Geschöpfe zu beseitigen.

Anhand der Tatsachen, die sich im Verlauf der großen Auseinandersetzung immer mehr entfalteten, wird Gott die Grundsätze seiner Herrschaft darlegen, die von Satan und all denen verfälscht wurden, die er verführt hat. Die ganze Welt wird schließlich Gottes Gerechtigkeit anerkennen (vgl. Offenbarung 15,4b). Allerdings wird dieses Bekenntnis zu spät kommen, als dass es die Rebellen noch retten könnte. Gott genießt die Zuneigung und die Zustimmung des ganzen Universums, während sein großer Plan Schritt für Schritt seiner Vollendung entgegengeht. Das wird auch bei der endgültigen Ausrottung der Aufrührer der Fall sein. Dann wird zu erkennen sein, dass sich alle, die die Gebote Gottes verwarfen, auf die Seite Satans im Krieg gegen Christus gestellt haben. Wenn der Fürst dieser Welt einst gerichtet wird und alle seine Anhänger sein Schicksal teilen müssen, wird das ganze Universum als Zeuge dieses Urteils ausrufen: "Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker." (Offenbarung 15,3b)