Wie Alles Begann

Kapitel 42

Moses Abschiedsreden

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4. Mose 27,12-23; 5. Mose 3,23 bis 7,26; Kap. 28 und 31,19 bis 32,43.

Der Herr kündigte Mose an, dass die Zeit zur Einnahme Kanaans nun gekommen sei. Als der betagte Prophet auf den Anhöhen stand, die den Jordan und das verheißene Land überragten, schaute er staunend und tief bewegt auf das Erbe seines Volkes. Wäre es möglich, dass Gott das Urteil zurücknahm, das er wegen seiner Sünde bei Kadesch über ihn verhängt hatte? Mit tiefem Ernst flehte er ihn an: "›Herr, mein Gott, du hast begonnen, mir, deinem Diener, deine Größe und Macht zu zeigen. Nirgends im Himmel und auf der Erde gibt es einen Gott, der so gewaltige Taten und erstaunliche Wunder vollbringt wie du. Lass mich nun auch über den Jordan ziehen und das schöne Land dort sehen, dieses ganze herrliche Bergland bis hinauf zum Li- banon!‹ Aber weil ihr euch dem Herrn widersetzt hattet, war der Herr zornig auf mich und erfüllte meine Bitte nicht. Er sagte zu mir: ›Genug! Kein Wort mehr davon! Steig auf den Gipfel des Berges Pisga und schau nach allen Seiten, nach Westen, nach Norden, nach Süden und nach Osten. Du darfst das Land mit deinen Augen sehen, aber den Jordan darfst du nicht überschrei- ten.‹" (5. Mose 3,24-27 GNB)

Mose fügte sich dem Ratschluss Gottes, ohne dagegen aufzubegehren. Aber er empfand große Sorge um Israel. Wer würde sich so um dessen Wohlergehen kümmern, wie er es getan hatte? Deshalb betete er aus übervollem Herzen: "Herr, du Gott, von dem alles Leben kommt, setze einen Mann ein, der das Volk führt, der an der Spitze des Heeres mit ihm auszieht und an seiner Spitze wieder mit ihm heimkehrt. Sonst wird deine Gemeinde wie eine Herde sein, die keinen Hirten hat." (4. Mose 27,16.17 GNB)

Josua Als Nachfolger Moses

Der Herr erhörte das Gebet seines Dieners und antwortete: "Nimm Jo- sua, den Sohn Nuns; ihn habe ich durch meinen Geist dazu befähigt. Lass ihn vor den Priester Eleasar und die ganze Gemeinde treten und bestelle ihn vor ihnen allen zu deinem Nachfolger. Leg deine Hände auf ihn und gib ihm von deiner Vollmacht, damit ihm die ganze Gemeinde Israel gehorcht." (4. Mose 27,18-20 GNB) Josua hatte Mose lange zur Seite gestanden. Da er Weisheit, Können und Glauben besaß, bestimmte ihn Gott zu Moses Nachfolger.

Durch Handauflegen, verbunden mit einem höchst eindrucksvollen Auftrag, wurde Josua von Mose feierlich zum Führer Israels geweiht. Ihm wurde auch erlaubt, sofort in der Regierung mitzuwirken. Durch Mose ließ Gott den Israeliten über Josua ausrichten: "Er soll treten vor Eleasar, den Priester, der soll für ihn mit den heiligen Losen den Herrn befragen. Nach dessen Befehl sollen aus- und einziehen er und alle Israeliten mit ihm und die ganze Gemeinde." (4. Mose 27,21)

Mose Soll Das Gesetz Wiederholen

Bevor Mose seine Stellung als sichtbarer Führer der Israeliten aufgab, sollte er ihnen noch einmal die Geschichte ihrer Befreiung aus Ägypten und der Wüstenwanderung erzählen und ihnen das Gesetz wiederholen, das Gott auf dem Sinai verkündet hatte. Bei der Gesetzgebung waren nur wenige aus der jetzigen Generation alt genug gewesen, um den Ehrfurcht gebietenden Ernst jenes Ereignisses zu erfassen. Da sie nun bald über den Jordan gehen und das Gelobte Land in Besitz nehmen sollten, wollte ihnen Gott die Forderungen seines Gesetzes vor Augen führen und sie eindringlich zum Gehorsam ermahnen - der Bedingung für ihr Wohlergehen.

Moses Ansprache

So trat Mose vor das Volk, um es ein letztes Mal zu warnen und zu ermahnen. Auf seinem Angesicht lag ein heller, himmlischer Glanz. Sein Haar war von den Jahren weiß geworden, aber seine Gestalt war noch immer aufrecht, sein Gesicht strahlte unverminderte Kraft und Gesundheit aus, und seine Augen waren klar und ungetrübt. Es war ein wichtiger Anlass. Mit tiefem Empfinden schilderte er den Israeliten die Liebe und Barmherzigkeit ihres allmächtigen Beschützers.

"Durchforscht doch einmal die Vergangenheit, die ganze Zeit, seit Gott die Menschen geschaffen hat! Durchforscht die ganze Erde von einem Ende zum andern! Ist irgendwann sonst etwas so Großes geschehen? Weiß man irgendwo sonst von etwas dergleichem zu erzählen? Hat je ein Volk die Stimme Gottes aus dem Feuer heraus gehört und ist am Leben geblieben, wie ihr das erlebt habt? Hat jemals ein Gott es unternommen, ein Volk aus einem anderen Volk herauszuholen und zu seinem Eigentum zu machen, wie das der Herr, euer Gott, in Ägypten an euch getan hat? Vor euren Augen hat er unerhörte Wunder vollbracht, er hat eure Unterdrücker in Furcht und Schrecken versetzt und hat furchtbare Plagen über sie gebracht. Ja, er hat selbst für euch gekämpft; mit starker Hand und ausgestrecktem Arm hat er euch aus ihrer Mitte herausgeführt! Das alles hat der Herr euch erleben lassen, damit ihr erkennt, dass er wahrhaftig Gott ist und es außer ihm keinen anderen Gott gibt." (5. Mose 4,32-35 GNB)

"Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker - denn du bist das kleinste unter allen Völkern -, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat er euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten." (5. Mose 7,7-9)

Die Israeliten hatten immer dazu geneigt, ihre Schwierigkeiten Mose anzulasten. Nun aber waren ihre Verdächtigungen, er sei von Stolz, Ehrgeiz oder Selbstsucht beherrscht, verflogen, und sie hörten vertrauensvoll seinen Worten zu. Gewissenhaft führte ihnen Mose die Verfehlungen und Sünden ihrer Väter vor Augen. Oft waren sie wegen der langen Wüstenwanderung ungeduldig und widerspenstig gewesen. Aber die Verantwortung lag nicht bei Gott, dass die Einnahme Kanaans so lange verzögert wurde. Er war bekümmerter als sie, weil er sie nicht sofort in den Besitz des Gelobten Landes bringen und auf diese Weise vor allen Völkern seine große Macht in der Befreiung seines Volkes kundtun konnte. Aber mit ihrem Misstrauen gegenüber Gott, ihrem Stolz und ihrem Unglauben waren sie nicht vorbereitet, in Kanaan einzuziehen. Sie stellten in keiner Weise das Volk dar, an dem zu erkennen gewesen wäre, dass Jahwe sein Gott war, denn sie spiegelten nicht seinen Charakter der Reinheit, Güte und Barmherzigkeit wider. Wenn ihre Väter vertrauensvoll Gottes Anweisungen gefolgt wären, sich von seinen Ratschlüssen hätten leiten lassen und nach seinen Geboten gelebt hätten, könnten sie längst als wohlhabendes, heiliges und glückliches Volk in Kanaan wohnen. Ihr Zögern, das Gelobte Land einzunehmen, entehrte Gott und schadete seinem Ansehen in den Augen der umliegenden Völker.

Mose, der das Wesen und den Wert der Gebote Gottes verstand, versicherte den Israeliten, dass kein anderes Volk solch weise, gerechte und barmherzige Regeln hatte wie sie. Er sagte: "Ich hab euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der Herr, mein Gott, geboten hat, dass ihr danach tun sollt im Lande, in das ihr kommen werdet, um es einzunehmen. So haltet sie nun und tut sie! Denn dadurch werdet ihr als weise und verständig gelten bei allen Völkern, dass ... sie sagen müssen: Ei, was für weise und verständige Leute sind das, ein herrliches Volk!" (5. Mose 4,5.6)

Mose rief den Israeliten den Tag ins Gedächtnis, als sie am Berg Sinai vor dem Herrn, ihrem Gott, standen. Er fragte sie herausfordernd: "Wo ist so ein herrliches Volk, dem ein Gott so nahe ist wie uns der Herr, unser Gott, sooft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein großes Volk, das so gerechte Ordnungen und Gebote hat wie dies ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?" (5. Mose 4,7.8) Heute könnte man diese Herausforderung an Israel durchaus wiederholen. Die Gesetze, die Gott seinem Volk damals gab, waren weiser, besser und menschlicher als die Gesetze der zivilisiertesten Völker auf Erden. Die Gesetze der Nationen sind geprägt von den Schwächen und Leidenschaften der unbekehrten Menschen. Aber Gottes Gesetz trägt den Stempel des Göttlichen.

"Euch aber hat der Herr angenommen und aus dem glühenden Ofen, nämlich aus Ägypten, geführt, dass ihr das Volk sein sollt, das allein ihm gehört, wie ihr es jetzt seid" (5. Mose 4,20), sagte Mose. Dann schilderte er ihnen das Land, das sie bald betreten würden und das ihnen unter der Bedingung, dass sie Gottes Gesetz gehorchten, auch gehören sollte. Wie müssen diese Worte die Israeliten bewegt haben, als sie sich erinnerten, dass der Mann, der ihnen die Segnungen des Gelobten Landes in so leuchtenden Farben vor Augen malte, von der Teilnahme am Erbe seines Volkes ausgeschlossen blieb - und das um ihrer Sünde willen. "Der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land ... nicht wie Ägyptenland, von dem ihr ausgezogen seid, wo du deinen Samen säen und selbst tränken musstest wie einen Garten, sondern es hat Berge und Auen, die der Regen vom Himmel tränkt ., ein Land, darin Bäche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fließen, ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt, ein Land, wo du Brot genug zu essen hast, wo dir nichts mangelt, ein Land, in dessen Steinen Eisen ist, wo du Kupfererz aus den Bergen haust ... ein Land, auf das der Herr, dein Gott, Acht hat, und die Augen des Herrn, deines Gottes, immerdar sehen vom Anfang des Jahres bis an sein Ende." (5. Mose 8,7-9; 11,10-12)

"Wenn dich nun der Herr, dein Gott, in das Land bringen wird, von dem er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser voller Güter, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, und wenn du nun isst und satt wirst, so hüte dich, dass du nicht den Herrn vergisst." (5. Mose 6,10-12) "Hütet euch nun, dass ihr den Bund des Herrn, eures Gottes, nicht vergesst ... Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott." (5. Mose 4,23.24) Wenn die Israeliten vor den Augen des Herrn Böses tun sollten, dann, so sagte Mose zu ihnen, "werdet ihr schnell wieder aus dem Land verschwinden, das ihr erobern werdet, nachdem ihr den Jordan überschritten habt" (5. Mose 4,26 NLB).

Ankündigung Von Segen Und Fluch

Nach der öffentlichen, mündlichen Wiederholung des Gesetzes vollendete Mose die Niederschrift aller Gebote, Vorschriften und Rechtsordnungen, die ihm Gott gegeben hatte, und aller Regelungen für den Opferdienst. Dieses Buch wurde den zuständigen Leitern übergeben und zur sicheren Verwahrung neben die Bundeslade gelegt (vgl. 5. Mose 31,24-26).

Aber noch immer befürchtete Mose, das Volk könnte von Gott abweichen. In einer feierlichen, ergreifenden Rede stellte er den Israeliten die Segnungen vor Augen, die ihnen Gott unter der Bedingung des Gehorsams zugedacht hatte, sowie die Flüche, die der Übertretung folgen würden.

"Wenn du nun der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete . Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet wirst du sein auf dem Acker. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, der Ertrag deines Ackers und die Jungtiere deines Viehs ... Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang. Und der Herr wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, vor dir schlagen . Der Herr wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in dem, was du besitzt, und in allem, was du unternimmst." (5. Mose 28,1.3-8)

"Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des Herrn, deines Gottes, und wirst nicht halten und tun alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen. ... Du wirst zum Entsetzen, zum Sprichwort und zum Spott werden unter allen Völkern, zu denen der Herr dich treibt. . Denn der Herr wird dich zerstreuen unter alle Völker von einem Ende der Erde bis ans andere, und du wirst dort anderen Göttern dienen, die du nicht kennst noch deine Väter: Holz und Steinen. Dazu wirst du unter jenen Völkern keine Ruhe haben, und deine Füße werden keine Ruhestatt finden. Denn der Herr wird dir dort ein bebendes Herz geben und erlöschende Augen und eine verzagende Seele, und dein Leben wird immerdar in Gefahr schweben; Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein. Morgens wirst du sagen: Ach, dass es Abend wäre! Und abends wirst du sagen: Ach, dass es Morgen wäre! vor Furcht deines Herzens, die dich schrecken wird, und vor dem, was du mit deinen Augen sehen wirst." (5. Mose 28,15.37.64-67)

Vorschau Auf Israels Geschichte Und Untergang

Durch den Geist der Weissagung schaute Mose in die ferne Zukunft und schilderte die schrecklichen Ereignisse, die sich bei Israels endgültiger Vernichtung als Nation und bei der Zerstörung Jerusalems durch die römischen Heere abspielen würden: "Der Herr wird ein Volk über dich schicken von ferne, vom Ende der Erde, das wie ein Adler fliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, ein freches Volk, das nicht Rücksicht nimmt auf die Alten und die Jungen nicht schont." (5. Mose 28,49.50)

Anschaulich beschrieb er die völlige Verwüstung des Landes und das entsetzliche Leid, das viele Jahrhunderte später über das Volk hereinbrach, als Titus Jerusalem belagerte: Jenes Volk "wird verzehren die Jungtiere deines Viehs und den Ertrag deines Ackers, bis du vertilgt bist ... Es wird dich ängstigen in allen deinen Städten, bis es niedergeworfen hat deine hohen und festen Mauern, auf die du dich verlässt, in deinem ganzen Lande ... Du wirst die Frucht deines Leibes, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der Herr, dein Gott, gegeben hat, essen in der Angst und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird. . Eine Frau unter euch, die zuvor so verwöhnt und in Üppigkeit gelebt hat, dass sie nicht einmal versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen, vor Verwöhnung und Wohlleben, die wird dem Mann in ihren Armen und ihrem Sohn und ihrer Tochter nicht gönnen ... ihr Kind, das sie geboren hat; denn sie wird beides vor Mangel an allem heimlich essen in der Angst und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird in deinen Städten." (5. Mose 28,51-53.56.57)

Mose schloss seine Rede mit den ergreifenden Worten: "Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem ihr den Herrn, euren Gott, liebt und seiner Stimme gehorcht und ihm anhangt. Denn das bedeutet für dich, dass du lebst und alt wirst und wohnen bleibst in dem Land, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben." (5. Mose 30,19.20)

Das Lied Des Mose

Um diese Wahrheiten noch eindrucksvoller zu gestalten, kleidete sie Mose in eine heilige Dichtung (vgl. 5. Mose 31,22). Dieses Lied war nicht nur historisch, sondern auch prophetisch. Es erzählt von Gottes wunderbarem Umgang mit seinem Volk in der Vergangenheit, weist aber auch auf die großen Ereignisse in der Zukunft hin - auf den endgültigen Sieg der Gläubigen, wenn Christus in Macht und Herrlichkeit ein zweites Mal kommen wird (siehe 5. Mose 32,1-43). Mose forderte die Israeliten auf, diese poetisch abgefasste Geschichte im Gedächtnis zu behalten und sie ihren Kindern und Kindeskindern zu überliefern. Sie sollte gesungen werden, wenn sie sich zum Gottesdienst versammelten, und wiederholt werden, wenn sie ihren täglichen Arbeiten nachgingen. Den Eltern wurde es zur Pflicht gemacht, diese Worte den empfänglichen Gemütern ihrer Kinder tief einzuprägen, damit sie niemals in Vergessenheit gerieten.

Weil die Israeliten im besonderen Sinn Hüter und Bewahrer des Gesetzes Gottes sein sollten, musste ihnen die Bedeutung seiner Gebote und die Wichtigkeit des Gehorsams nachdrücklich vor Augen geführt werden - und durch sie auch allen ihren Nachkommen. Im Blick auf seine Verordnungen befahl Gott: Du "sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. Und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore." (5. Mose 6,7.9)

Wenn ihre Kinder sie in späteren Zeiten fragen sollten: "Was sind das für Vermahnungen, Gebote und Rechte, die euch der Herr, unser Gott, geboten hat?" (5. Mose 6,20), dann sollten ihnen die Eltern die Geschichte des gnädigen Umgangs Gottes mit ihnen wiederholen - wie er sie befreit hatte, damit sie sein Gesetz befolgen konnten. Sie sollten zu ihren Kindern sagen: "Der Herr hat uns geboten, nach all diesen Rechten zu tun, dass wir den Herrn, unsern Gott, fürchten, auf dass es uns wohl gehe unser Leben lang, so wie es heute ist. Und das wird unsere Gerechtigkeit sein, dass wir alle diese Gebote tun und halten vor dem Herrn, unserm Gott, wie er uns geboten hat." (5. Mose 6,24.25)