Für die Gemeinde geschrieben -- Band 2

Einführung

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Fanatismus und verführerische Lehren

Das prophetische Wort zeigt, daß die Gemeinde Jesu bis zuletzt mit Angriffen Satans rechnen muß. Er kämpft gnadenlos gegen alle, die "da halten die Gebote Gottes und haben den Glauben an Jesus". Er weiß, daß er dem Werk Gottes schaden kann, wenn es ihm gelingt, unter Jesu Nachfolgern Uneinigkeit zu stiften. Seine Anschläge sind so raffiniert eingefädelt, daß selbst aufrichtige Christen gefährdet sind, seinen Lügen zu glauben.

Obwohl auch die Adventbewegung mit fanatischen Tendenzen zu tun hatte, ist sie bislang vor Extremen bewahrt geblieben. Während ihrer siebzigjährigen Wirksamkeit mußte Ellen G.White immer wieder irreführenden Lehren aus den eigenen Reihen mit dem klaren Wort Gottes entgegentreten. Die Zeugnisse dieser Auseinandersetzungen bleiben eine wertvolle Hilfe für die Gemeinde in der Abwehr ähnlicher Gefahren. Der erste Abschnitt dieses Buches besteht größtenteils aus einer Textsammlung aus dem Jahre 1933.

Die Treuhänder der Ellen G.White-Literatur schätzen die Möglichkeit, diese Texte in dieser Form veröffentlichen zu können.

Irreführende und zerstörerische Bewegungen

In all den Jahren ihres Bestehens haben sich in der Adventgemeinde verschiedene Strömungen gebildet, die aufgrund von Fehlauslegungen biblischer Texte oder angeblichen göttlichen Offenbarungen zu Irrtum oder Abfall geführt haben. Die Ratschläge des Geistes der Weissagung haben sich mit solchen Strömungen klar und unmißverständlich auseinandergesetzt. Einige dieser Hinweise werden im folgenden wiedergegeben.

Mit dem angeblichen "neuen Licht" gingen meist Verdammungsurteile gegen die Gemeinschaft und ihre Leiter einher. Oft waren damit auch genau abgesteckte Zeit-Vorhersagen verbunden. Eine dieser Gruppen nannte sich "Der laute Ruf des dritten Engels". Sie wurde geleitet von einem gewissen Mr. Stanton. Ihr trat Ellen G.White 1893 mit einer Artikelserie im Review and Herald unter der Überschrift "Die Gemeinde der Übrigen, nicht Babylon" entgegen. (Nachzulesen in Testimonies to Ministers 32-62 und in The Remnant Church, S.23-53) Das in diesem Abschnitt zusammengefaßte Material befaßt sich eingehend mit dieser Gruppe und mit ähnlich gearteten Strömungen.

Zwei besonders spektakuläre Fälle von Anspruch auf prophetische Gaben werden darin in Form von mahnenden Worten an diejenigen beleuchtet, die direkt oder indirekt damit zu tun hatten. Ellen G.White selbst befand sich in einer schwierigen Lage, wenn sie zu solchen "angeblichen Offenbarungen" Stellung nehmen mußte. Aber da sie ihre Aufgabe als Botin des Herrn ernst nahm, wurden ihr Botschaften anvertraut, die die Gemeinde vor Menschen schützen konnten, die sich zum prophetischen Dienst berufen fühlten, ohne es zu sein. Unermüdlich wies sie darauf hin, daß prophetische Gaben nur dann echt sind, wenn Gott sie durch klare und überzeugende Kennzeichen beglaubigt.

Solange es den Feind der Wahrheit gibt, wird die Gemeinde auch mit zerstörerischen Tendenzen in den eigenen Reihen zu tun haben. Das darf aber nicht als unabwendbar hingenommen werden, sondern solchen Strömungen muß entschieden entgegengetreten werden. In dem, was Ellen G.White in dieser Hinsicht geschrieben hat, findet sich eine Fülle von Hinweisen, die uns noch heute helfen können, ähnliche Gefahren schnell einordnen und ihnen begegnen zu können. Die Herausgeber.

Verbindungen, die Gott mißbilligt

Zu Beginn ihres Aufenthaltes in Australien (1891-1900) wurde Ellen G.White gebeten, mit einem führenden Mitarbeiter unseres Verlagshauses, der aktiv in einer Freimaurerloge tätig war, zu sprechen. Sie kam dieser Aufforderung unverzüglich nach. Der Rat, den sie ihm gab, bewegte den betreffenden Bruder dazu, seine Verbindung zur Loge zu lösen. Das war insofern bemerkenswert, weil er innerhalb dieser Organisation bereits den höchsten Ehrengrad erreicht hatte.

Ohne zu verurteilen, machte Schwester White ihm klar, daß ein Christ nicht zwei Herren zugleich Treue und Ergebenheit erweisen könne. Unser Glaubensbruder, dessen Mitarbeit in der Geheimloge ihn so stark in Anspruch nahm, daß er seine Aufgaben in der Gemeinde vernachlässigen mußte, kam durch die Ratschläge von Schwester White zur Einsicht. Sein Vertrauen in die ihm übermittelte Botschaft wurde noch bestärkt, als Schwester White anläßlich einer persönlichen Begegnung mit ihm unbewußt eine Handbewegung machte, die einem geheimen Zeichen gleichkam, das eigentlich nur Angehörigen der Loge bekannt sein konnte.

Daraufhin löste er seine Mitgliedschaft in der Loge unverzüglich, obwohl er vorher immer wieder betont hatte, nichts könne sein Vertrauen in diese Bruderschaft erschüttern oder ihn gar bewegen, mit ihr zu brechen. In der Rückschau auf die damalige Erfahrung bekannte er später, daß die Botschaft des Geistes der Weissagung sein Leben von Grund auf verändert habe.

Zu dieser Zeit und in diesem Zusammenhang befaßte sich Ellen G.White eingehend mit den Beziehungen von Siebenten-Tags-Adventisten zu solchen und ähnlichen Organisationen. Was sie diesbezüglich schrieb, wurde in Form einer kleinen Broschüre mit dem Titel "Sollten Christen Mitglieder von Geheimbünden sein?" herausgegeben. Diese Schrift fand in Australien sowie in den USA eine weite Verbreitung, ist aber seit langem vergriffen. Deshalb geben wir ihren Inhalt an dieser Stelle im Wortlaut wieder.

Der zweite Teil dieses Abschnitts setzt sich zusammen aus Ratschlägen, die Ellen G.White im Blick auf die Haltung von Siebenten-Tags-Adventisten gegenüber Gewerkschaften gegeben hat. Dieses Material wurde im Jahre 1946 als Teil 11 in der Broschüre "Country Living" (Leben auf dem Lande) veröffentlicht. Es wird hier in seiner ursprünglichen Form wiedergegeben und ist als Anregung zu weiteren, vom Gebet getragenen Überlegungen gedacht. Die Herausgeber.

Ratschläge für Mitarbeiter

Eine Reihe nützlicher Hinweise, die in den Notebook Leaflets (Notizbuch-Broschüren) erschienen sind, waren vor allem an Mitarbeiter unserer Gemeinschaft gerichtet. Ratschläge, die nicht in kürzlich veröffentlichten Büchern von Ellen G.White enthalten sind, sollen hier zugänglich gemacht werden. Sie greifen Themen auf, die im Blick auf den Dienst von Predigern wichtig sind und die solchen Geschwistern helfen können, welche sich ganz in den Dienst der Sache Gottes gestellt haben.

Im Schlußkapitel dieses Abschnitts geht es um einen Mitarbeiter, D.M.Canright, der unsere Gemeinschaft verlassen hat. Er war in unseren Reihen ein bekannter Mann, der das Vertrauen und die Achtung vieler genoß. Dennoch erwuchs in seinem Herzen aus der Saat des Mißtrauens eine solche Bitterkeit, daß er sich schließlich von der Gemeinde trennte. Bruder Canright verließ die Gemeinde viermal und kehrte dreimal zu ihr zurück. Ellen G.White hatte immer wieder versucht, ihm neuen inneren Halt zu geben. Einer ihrer Appelle wird hier abgedruckt. Quervermerke auf andere Mitteilungen dieser Art werden im entsprechenden Kapitel als Fußnote eingefügt.

Im Jahre 1897 trennte sich D.M.Canright endgültig von der Gemeinde. Die eindringlichen Worte, die Schwester White an ihn richtete, mögen jeden von uns veranlassen, die eigenen Beweggründe zu überprüfen und bei Gott Zuflucht zu suchen, damit wir nicht wankelmütig werden und schließlich Gottes Werk behindern. Die Herausgeber.

Die Entlohnung von Mitarbeitern

Fragen der Besoldung von Mitarbeitern sind für viele von Interesse und müssen immer wieder neu bedacht werden. Auch Ellen G.White hat sich in ihrem Schrifttum an verschiedenen Stellen ausführlich dazu geäußert. Deshalb wurde von der Generalkonferenz eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, Ratschläge aus ihrem Schrifttum zusammenzutragen, die sich mit der Entlohnung von Mitarbeitern der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten befassen. Da sich die Hinweise als sehr nützlich erwiesen haben, wurde beschlossen, sie im Rahmen dieses Buches zu veröffentlichen.

Die Grundsätze, die verschiedenen Veröffentlichungen und persönlichen Ratschlägen Ellen G.Whites entnommen sind, befassen sich mit dem Verhältnis von Mitarbeitern der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten zu der sie beschäftigenden Organisation.

Das Kapitel "Ratschlag für einen, der seine Mitarbeit aus finanziellen Gründen beenden möchte" soll jeden Betroffenen darüber nachdenken lassen, ob er Gottes Werk wirklich wegen eines besseren finanziellen Angebots den Rücken kehren will.

Aus all diesen Botschaften Ellen G.Whites spricht der Geist Christi -- und das ist ein Geist der Opferbereitschaft. Die Herausgeber.

Trost und Ermutigung

Ellen G.White wußte, was Leid bedeutet. Ihre Kindheit war von einem Unfall überschattet, der sie im Alter von neun Jahren fast das Leben gekostet hätte. Von ihren vier Söhnen wurden ihr zwei frühzeitig durch den Tod entrissen. Die Hälfte der Jahre, in denen sie öffentlich wirkte, verbrachte sie als Witwe. Auch mit schweren Erkrankungen mußte sie fertig werden. Wenn sie Angefochtene aufrichtete, Todkranken Mut zusprach und Betagten und Belasteten Trost spendete, geschah das auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen.

Niemand kann die Geheimnisse der göttlichen Vorsehung entschlüsseln, aber wer dem Herrn auch in Zeiten der Anfechtung und des Leides vertraut, wird erleben, daß Gott zu seinem Ziel kommt. Daß Ellen G.White davon fest überzeugt war, läßt sich ihrem Tagebuch von 1892 entnehmen, in dem sie ihre Gedanken über zehn leidvolle Monate in einem fremden Land aufzeichnete. Sie war enttäuscht, daß der Herr sie trotz Fürbittegebet und Salbung nicht von ihrem Leiden geheilt hatte. Dennoch verlor sie ihr Vertrauen zu Gott nicht, sondern war entschlossen, ihm im Leben oder Tod die Treue zu halten.

Die im folgenden abgedruckten persönlichen Botschaften, die Ellen G.White aus unterschiedlichen Anlässen niedergeschrieben hat, sind dazu angetan, Leidenden Trost zu vermitteln. Sie können helfen, Antwort auf Fragen wie diese zu finden: Warum läßt der Gott der Liebe auch seine Kinder in Krankheit, Not und Leid geraten? Wer ähnlich schwere Erfahrungen durchlebt, wie sie in den folgenden Kapiteln beschrieben werden, wird durch die hier veröffentlichten Botschaften ermutigt und gestärkt werden. Wo gleiche Gedanken mehrfach wiederholt werden, geschieht das in der Absicht, den dringend nötigen Trost so umfassend wie möglich weiterzugeben. Die Herausgeber.

Der Gebrauch medizinischer Heilmittel

Kurz nach der Einberufung der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten im Mai 1863, zu einer Zeit, als die Gemeinde 3500 Glieder zählte, bekam Ellen G. White eine Vision, die die Adventisten zu mehr Beachtung der Gesundheitsregeln aufrief und den unmittelbaren Zusammenhang zwischen körperlichem Wohlergehen und geistlicher Erfahrung klarmachte. Das ausgegossene Licht berührte eine ganze Reihe von Lebensbereichen, einschließlich Ernährung, den Stellenwert von frischer Luft, den Gebrauch des Wassers, die Bedeutung gesunder Kleidung, Bewegung, Entspannung ... etc. Ganz hervorstechend in dieser wichtigen Offenbarung vom 6. Juni 1863 waren die Erkenntnisse, die die schädigenden Wirkungen von Arzneimitteln betrafen, die von Ärzten so freizügig verschrieben wurden.

In den darauffolgenden Jahren folgten dieser grundlegenden Vision in Sachen Gesundheitsreform weitere Gesichte, die näher auf die Prinzipien und deren praktische Anwendung eingingen. Sie galten der Gesundheitsvorsorge, nahmen zu Problemen der Krankenpflege Stellung, befaßten sich mit der Gründung von adventistischen medizinischen Einrichtungen und der Art, wie diese geführt werden sollten.

Über diese Themen schrieb Ellen G. White viel. Ihre erste umfassende Auslegung erschien 1864 in Spiritual Gifts IVa, 120-151,1 in einem Artikel mit der Überschrift "Gesundheit". Dort legte Ellen G. White die 30 Seiten umfassende Botschaft aufgeteilt auf sechs Artikel nieder, die unter dem Haupttitel "Krankheiten und ihre Ursachen" veröffentlicht wurden. 1865 wurden diese Artikel in die in sechs Folgen erscheinenden Flugblätter eingebaut, die von Geschwister White zusammengestellt wurden und den Titel "Health or How to Live" trugen. In jeder Nummer erschien ein Artikel von Ellen G. White.1 Während der darauffolgenden Jahrzehnte wurden in verschiedenen Zeitschriften der Gemeinschaft weitere Beiträge von Schwester White zum Thema Gesundheit veröffentlicht. Im Jahre 1890 äußerte sie sich im ersten Teil des Buches Christian Temperance and Bible Hygiene umfassend zum Thema gesunde Lebensweise. Im Jahre 1905 veröffentlichte sie als Höhepunkt ihrer Werke über Fragen der Gesundheit das Buch Ministry of Healing, das in Amerika und in Übersee in hoher Auflage vertrieben werden sollte.

In jeder ihrer allgemeinen Ausführungen über Gesundheit sprach Schwester White über Arzneimittel und ihre Anwendung bei der Krankenbehandlung.

Dieser Punkt der Darlegung -- besonders wurde er in der frühesten Vision über die Gesundheitsreform hervorgehoben füllte acht der 30 Seiten von Spiritual Gifts. In der Reihe "Krankheiten und ihre Ursachen" widmete sie dem Thema Arzneimittel einen ganzen Artikel.

Ellen G. White stand damals mit ihrer Meinung nicht allein da. Es gab in Amerika und Europa Ärzte, die beklagten, daß "Heildrogen" ohne angemessene Diagnose verabreicht wurden und die die Verordnung und den Gebrauch von solchen Arzneien sehr in Frage stellten. Solche Proteste führten schließlich dazu, daß sich die Anwendung von Arzneimitteln in der Krankenbehandlung allmählich wandelte. Diese Veränderungen vollzogen sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ziemlich rasch, nachdem für die medizinische Ausbildung wissenschaftlich fundierte Richtlinien entwickelt worden waren.

Speziell in den früheren Schriften Ellen G. Whites finden sich hin und wieder scharfe Bemerkungen an die Adresse von Ärzten ihrer Zeit und hinsichtlich des Gebrauchs von Arzneimitteln. Um diese Aussagen richtig einschätzen zu können, müssen wir etwas über die medizinischen Praktiken jener Zeit wissen. Aufklärung darüber erhalten wir, wenn wir die damals gängige medizinische Literatur untersuchen oder die Story of Our Health Message von D.E. Robinson lesen.

In ihren Büchern, die sich speziell mit den Problemen und der Arbeit der Gemeinde und ihrer Glieder befassen, räumt Ellen G. White den Themen "Gesundheit" und "Krankenpflege" mehr Platz ein als irgendeinem anderen Einzelthema. Diese Ratschläge werden in The Ministry of Healing, Medical Ministry, Counsels on Diet and Foods, Counsels on Health und Temperance sowie in Abschnitten von Testimonies for the Church auf über 2000 Seiten einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht.

Für den vorliegenden Band wurden aus unterschiedlichen Quellen vier Kapitel zum oben genannten Thema herausgegriffen. Manches ist bereits veröffentlicht worden, anderes noch nicht. Das meiste davon wurde für medizinisches Personal in unseren Institutionen geschrieben und macht deutlich, wie Schwester White selbst die Prinzipien, die ihr in den Visionen offenbart worden waren, in die Praxis umsetzte. In ihren verschiedenen Äußerungen, über das Thema Krankenpflege hielt sie uns stets das Ideal vor Augen, nach dem wir streben sollten. Zur selben Zeit gestand sie zu -- wie wir aus ihrer Wortwahl erkennen können --, daß es Zeiten und Umstände gab, in denen gewisse Medikationen gerechtfertigt und notwendig waren, auch jene, von denen man wußte, daß sie Gifte enthielten.

Bezeichnend ist, daß Ellen G. White davon überzeugt ist, daß Christus und die Engel im Operationssaal anwesend sind und dem gläubigen Arzt bei seiner Arbeit beistehen. Vor großen Operationen wird der Patient durch Narkosemittel bewußtlos und gefühllos gemacht, damit er nichts von den Schmerzen fühlt, die ein solcher Eingriff hervorruft. Dementsprechend mag es der Chirurg auch für notwendig erachten, daß nach operativen Eingriffen Beruhigungsmittel verabreicht werden, um dem Patienten die Schmerzen zu erleichtern, ihn vor einem Zusammenbruch, vor panischer Angst oder einem Schock zu bewahren -- kurz: um möglichen Schaden für Leib und Leben des Kranken abzuwenden.

Im übrigen gibt es nicht wenige Gläubige, die auch in dieser Beziehung Gottes Willen erkennen und sich entsprechend verhalten wollen, wie beispielsweise jener Medizinstudent, der 1893 an Schwester White schrieb und sie nach der Verwendung von Arzneimitteln fragte. In seinem Brief hieß es: "Durch unser Studium in Testimonies und in der kleinen Schrift How to Live läßt sich erkennen, daß Gott sich in bezug auf unsere medizinische Arbeit strikt der Verwendung von Medikamenten widersetzt ... Einige der Studenten bezweifeln das mit dem Blick auf die Bedeutung des Wortes ‚Droge', wie in How to Live erwähnt. Bezieht sich dies nur auf die stärkeren Mittel wie Quecksilber, Strychnin, Arsen und ähnliche Gifte, die wir Medizinstudenten ‚Drogen' nennen, oder trifft das auch auf die einfacheren Medikamente wie Kalium, Jod, Meerzwiebeln etc. zu? Wir glauben, daß unser Heilerfolg auch davon abhängt, wie stark wir uns an Gottes Methoden orientieren. Deshalb habe ich die obige Frage gestellt."

Der erste Teil des anschließenden Kapitels ist Ellen G. Whites Antwort auf die Anfrage jenes Medizinstudenten. Die Herausgeber.

Allgemeine Ratschläge

Die Ratschläge des Geistes der Weissagung haben zu allen Zeiten praktischen Wert. Ellen G. Whites Botschaften berühren fast jeden Bereich christlichen Lebens und christlicher Erfahrung. Die wichtigste Fundgrube sind in dieser Hinsicht die Testimonies (Zeugnisse). Beim Aufstellen eines Verzeichnisses über veröffentlichtes, aber jetzt nicht mehr greifbares Material und von bislang unveröffentlichten Manuskripten wurden Artikel zu bestimmten Themen entdeckt, die gerade jetzt diskutiert werden. Die Herausgabe dieser Beiträge wird die bereits vorhandenen Ratschläge ergänzen.

Heute wird beispielsweise in manchen medizinischen Kreisen die Hypnose als brauchbare therapeutische Maßnahme angesehen. Wir werden anhand bisher unveröffentlichter Aussagen sehen, welche Stellung Ellen G. White dazu einnahm.

Am Ende dieses Abschnitts stehen Empfehlungen, die Siebenten-Tags-Adventisten klar machen sollen, daß ein Leben auf dem Land dem Wohnen in überfüllten Großstädten vorzuziehen ist. Die Texte wurden der Broschüre Country Living (Leben auf dem Land) entnommen und können in der hier angebotenen Form als eine Art Nachschlagewerk dienen. Die Herausgeber.

Dem Ende entgegen

In einem Band mit unterschiedlichen Ratschlägen Ellen G. Whites, der Jahrzehnte nach dem Tod der Verfasserin veröffentlicht wird, erwartet der Leser gewiß auch Aussagen über die Krisen der Endzeit und die Erfahrungen der Gemeinde angesichts der Wiederkunft Christi. Die in diesem Abschnitt zusammengestellten Äußerungen Ellen G. Whites sind Auszüge aus Zeitschriftenartikeln oder aus in Notebook Leaflets veröffentlichten Einzelthemen.

Wir bieten mit diesen bewegenden Botschaften nichts grundlegend Neues an; auch lassen sich Wiederholungen und Überschneidungen nicht vermeiden; dennoch meinen wir, daß eine Gemeinde, die sich auf das baldige Kommen ihres Herrn vorbereitet, diese Ausführungen mit Interesse lesen wird.

Das Schlußkapitel "Die letzten Botschaften an die Generalkonferenz" gibt zwei offizielle Erklärungen Ellen G. Whites wieder, die auf der Generalkonferenz-Sitzung im Jahre 1913 der letzten während ihrer Lebenszeit -- verlesen werden sollten. Auszüge dieser Botschaften sind bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden. Hier wird der volle Wortlaut wiedergegeben. Die beiden Erklärungen bekunden Ellen G. Whites Vertrauen in die Leitung der Gemeinschaft und ihre Gewißheit, daß die Gemeinde aus den Wirren der Endzeit als Siegerin hervorgehen wird. Die Herausgeber.