Für die Gemeinde geschrieben -- Band 2

Kapitel 3

Die Lehre vom sogenannten "heiligen Fleisch"

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"Holy Flesh-Doctrine" nannte man in den USA die Lehre einer Gruppe von Fanatikern, die sich um 1900 im Bundesstaat Indiana ausbreitete und sogar einen Vereinigungsvorsteher sowie mehrere Prediger für sich gewann. Die Anhänger dieser Anschauung behaupteten, beim Todeskampf in Gethsemane habe Jesus einen heiligen Körper empfangen, der dem leiblichen Zustands Adams vor dem Sündenfall entsprach. Die Schlußfolgerung daraus lautete: Alle Nachfolger Jesu müßten und könnten diesen Stand der (körperlichen) Sündlosigkeit nun ebenfalls als eine notwendige und wesentliche Voraussetzung für ihre Verwandlung bei Jesu Kommen erlangen.

Wie Augenzeugen berichteten, wurde in den Gottesdiensten dieser Gruppe unter Zuhilfenahme rhythmusbetonter Musik und entsprechender Instrumente ein hoher Grad an emotionaler Erregung erzeugt. Die Anwesenden schrien durcheinander, beteten und sangen so lange, bis jemand erschöpft von seinem Stuhl fiel. Dann wurde diese Person auf das Podium getragen, wo sich eine Gruppe von Gläubigen singend, betend und schreiend um sie scharte. Erwachte der Besinnungslose während der Zeremonie, konnte er sich zu denen zählen, die die Gethsemaneerfahrung durchlitten und einen sündlosen Körper empfangen hatten. Nun konnte er nicht mehr sündigen und würde nicht sterben, so wurde behauptet.

Zwei führende Brüder der Gemeinschaft (S.N. Haskell, A.J. Breed) wurden zu einer Zeltversammlung nach Muncie, Indiana, gesandt, um sich von diesen fanatischen Anschauungen ein Bild machen und mit ihnen auseinandersetzen zu können. Ihre Berichte wurden Ellen G.White zugesandt, die zu dieser Zeit in Australien lebte. Sie antwortete auf diese Herausforderung an die Gemeinschaft mit mehreren warnenden Botschaften an die Verfechter der Lehre vom "heiligen Fleisch". Zwei dieser Botschaften sind im folgenden Kapitel wiedergegeben. Die Herausgeber.

Der Fanatismus erhebt erneut sein Haupt

[Eine Erklärung, vorgetragen von Ellen G. White vor den Predigern anläßlich der Generalkonferenz am 17. April 1901.]

Gott hat mir Anweisungen bezüglich der Geschwister in Indiana und ihrer Lehre gegeben. Durch das, was dort geschehen war und gelehrt wurde, ist es Satan gelungen, Menschen vom rechten Weg abzubringen. Die Lehre vom "holy flesh" ist eine Irrlehre. Es ist wahr, daß jeder von uns ein geheiligtes Herz empfangen kann, aber es ist falsch, wenn behauptet wird, man könne in diesem Leben einen unbefleckten, sündlosen Leib bekommen. Paulus schreibt doch: "Denn ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt." Römer 7,18.

Allen, die behaupten, ein sogenanntes "heiliges Fleisch" erlangt zu haben, sage ich: Ihr täuscht euch! Keiner von euch hat einen heiligen, von Sünde freien Leib. Es ist für keinen Menschen auf dieser Erde möglich, einen solchen Stand zu erreichen. Wenn diejenigen, die jetzt so selbstsicher von der Vollkommenheit im Fleisch reden, die Dinge im richtigen Licht sähen, würden sie erschrocken von ihren anmaßenden Ideen ablassen. Der Herr hat mir unmißverständlich gezeigt, wie irrig und überheblich diese Lehre ist; denn er möchte alle aufrichtigen Menschen davor schützen, in den Sog solcher Anschauungen zu geraten und Schaden zu nehmen an Leib, Seele und Geist.

Ihr werdet erleben, daß diese Gruppe schließlich behaupten wird, gar nicht mehr sündigen zu können. Weil sie im heiligen Fleisch leben, sei nun all ihr Tun heilig. Damit wird der Verführung Tor und Tür geöffnet!

Die Schrift sagt, daß die Heiligung des Leibes, der Seele und des Geistes unser Ziel sein soll. Darin sollen wir mit Gott zusammenwirken. Im Blick auf die Wiederherstellung des Bildes Gottes im Menschen können sich in körperlicher, seelischer und geistiger Hinsicht erstaunliche Veränderungen vollziehen, wenn man sich an die gottgegebenen Ordnungen hält. Leibliche Vollkommenheit allerdings ist nicht zu erreichen, wohl aber eine völlige geistliche Erneuerung. Durch Jesu Opfertod werden unsere Sünden vollkommen vergeben. Wir sollten uns dabei aber nicht auf das verlassen, was der Mensch tun kann, sondern auf das, was Gott durch Christus bereits für uns getan hat. Wenn wir uns Gott im Glauben rückhaltlos übergeben, reinigt uns das Blut Christi von aller Sünde. Das Gewissen wird uns dann nicht mehr verklagen. Gott sei gedankt, daß durch Jesu Erlösungstat so etwas möglich geworden ist. Wir dürfen uns freuen über Gottes Zuwendung. Wenn wir an Jesus Christus glauben, sollen wir nicht darüber besorgt sein, was Gott über uns denkt, entscheidend ist, was er über Christus denkt. Wir sind allein durch die Verdienste Christi bei Gott angenommen.

Jedem, der glauben will, zeigt der Herr, daß er den Menschen annimmt und ihn nach seinem Bilde prägt und formt.

Während seines Erdendaseins hätte Christus Geheimnisse Gottes offenbaren können, die alle menschlichen Entdeckungen in den Schatten stellen würden. Er hätte alle Türen zu den Geheimnissen des Lebens und Seins öffnen können. Ein Wort von ihm hätte alle Rätsel lösen können, die die Menschheit nun bis ans Ende der Zeit beschäftigen werden. Aber Christus öffnete diese Türen nicht, hinter die der Mensch in seiner Wißbegierde so gern schauen möchte. Er offenbarte den Menschen nichts, was ihrer hohen Berufung schaden könnte. Er kam, um für uns den Baum des Lebens zu pflanzen -- nicht den Baum der Erkenntnis ...

Den Geschwistern in Indiana, die diese fragwürdige "holy flesh"-Lehre vertreten, sage ich: Haltet euch an die Aussagen der Bibel. Nehmt euch Christus zum Vorbild und prägt euch sein Werk immer wieder ein. Denkt daran, daß "die Wahrheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, läßt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften." Jakobus 3,17.18. Die Erlösten werden einst auch einen heiligen Körper erhalten, aber das geschieht erst zu der Zeit, wenn Gott sie in den Himmel aufnimmt.

Wohl wird Sünde in diesem Leben vergeben, aber Sündenvergebung löscht nicht automatisch die Folgen der Sünde aus. Erst bei seiner Wiederkunft wird Christus "unsern nichtigen Leib verwandeln ..., daß er gleich werde seinem verherrlichten Leibe." Philipper 3,21.

Immer wieder sind in der Geschichte unserer Gemeinschaft fanatische Bewegungen entstanden; und immer wieder hatte ich ähnliche Botschaften wie die für die Gemeindeglieder in Indiana weiterzugeben. Der Herr hat mir gesagt, daß die Anschauungen dieser Gruppe jenen anderer Fanatiker gleichen, die die Gemeinde Jesu in der Vergangenheit irrezuführen drohten. Sogar in der Art ihrer Gottesdienste gibt es verblüffende Übereinstimmungen.

Im Gefolge der enttäuschten Wiederkunftserwartungen von 1844 entstanden an mehreren Orten fanatische Gruppen ganz unterschiedlicher Prägung. Einige lehrten, die Auferstehung der gerechten Toten sei bereits erfolgt. Ihnen mußte ich damals Gottes Botschaft ebenso bringen wie euch heute. Ihre Gottesdienste liefen ähnlich ab wie eure. Auch sie verwirrten sich selbst und andere durch ihre merkwürdigen Anschauungen. Und trotzdem waren sie unsere Glaubensgeschwister, denen wir helfen wollten. Ich besuchte ihre Versammlungen, in denen es tumultartig und verwirrend zuging. Man wußte über weite Strecken gar nicht, worüber eigentlich gesprochen wurde. Manche Teilnehmer schienen in einer Art Zustand der Entrückung zu sein und fielen auf den Boden. Andere sprangen herum, tanzten und schrien. Sie erklärten, daß sie für die Verwandlung bereit wären, da ihr Fleisch gereinigt sei. Und all das wiederholte sich immer wieder. Ich trug mein Zeugnis vor und verurteilte diese Manifestationen im Namen des Herrn. Einige, die sich mit dieser Bewegung eingelassen hatten, kamen zur Besinnung und erkannten die Irreführung. Unter ihnen waren aufrichtige, wertvolle Menschen. Alle hatten gedacht, daß das "geheiligte Fleisch" nicht mehr sündigen könne, und waren so dem Satan in die Falle gegangen. Die neuen Ideen hatten sie so gefangengenommen, daß sie der Sache Gottes in ihrer Verblendung großen Schaden zugefügt hatten. Aber sie bereuten ihr Verhalten aufrichtig und gehörten später zu den verläßlichsten Mitarbeitern unseres Werkes. Andere wollten nicht erkennen, daß sie einer Irrlehre aufgesessen waren und ließen sich nicht davon überzeugen, daß sie Gottes Sache großen Schaden zufügten. Dabei hätten auch sie noch viel für Gott tun können, wenn sie nur umgekehrt wären.

Ganz schrecklich ist die Tatsache, daß es auch Menschen gab, die regelrecht den Verstand verloren, nachdem sie sich solchen fanatischen Bewegungen angeschlossen hatten. Sie konnten das, was sich in den Versammlungen in Form von ekstatischen Phänomenen darbot, mit ihren persönlichen Erfahrungen nicht in Einklang bringen. Weil man ihnen einredete, wenn sie solche Erlebnisse nicht hätten, wären sie verloren, wurden diese Menschen seelisch krank, und manche endeten in geistiger Umnachtung.

Solche Auswüchse fügen der Sache Gottes und der Verkündigung der letzten Gnadenbotschaft an diese Welt unermeßlichen Schaden zu.

Lautstärke ist kein Gradmesser für Heiligkeit

Der Lärm und das Durcheinander in den Versammlungen in Indiana zeichnete die Glieder dort nicht gerade als real denkende, gebildete Menschen aus. Auf diese Weise kann suchenden Menschen die Wahrheit ganz gewiß nicht nahegebracht werden. Lautstarkes, frommes Geschrei ist noch kein Beweis dafür, daß sich dort ein Prozeß der Heiligung vollzieht --und schon gar kein Hinweis darauf, daß der Heilige Geist anwesend ist.

Diese ungezügelten religiösen Demonstrationen erzeugen nur Abscheu bei Ungläubigen, anstatt sie für Gottes Wort zu interessieren. Wenn dem Fanatismus freie Bahn gelassen wird, ist er kaum noch in den Griff zu bekommen. Es ist wie bei einem Brand, der schließlich das ganze Gebäude erfaßt. Wenn gar Mitarbeiter im Werk Gottes solchen Fanatismus unterstützen, wäre es weit besser für sie, einen weltlichen Beruf zu ergreifen, anstatt durch ihren Eifer für die falsche Sache noch mehr Schaden in den Gemeinden anzurichten. Viele solcher fanatischen Bewegungen entstehen gerade in Zeiten, wo es darauf ankommt, daß die Kraft der Gemeinde Jesu nicht durch theologische Streitigkeiten und Irrtümer geschwächt wird. Natürlich steckt der Widersacher dahinter. Darum müssen wir ständig wachsam und auf eine enge Verbindung mit Christus bedacht sein.

Gott erwartet, daß es dort, wo man ihn anbetet, ordentlich und beherrscht zugeht und daß im Gottesdienst kein tumultartiges Durcheinander herrscht.

Wir wissen nicht, mit welchen Irrtümern wir es in der Zukunft noch zu tun haben werden, eins aber ist sicher: Satan wird alle Kräfte einsetzen, um die Gemeinde zu verwirren. In dieser Zeit hilft nur Wachen und Beten; denn der Tag des Herrn ist nahe. Wir müssen besonnen sein, die Stille suchen und Gottes Wort auf uns wirken lassen. Ekstatische Erregung dient dem geistlichen Wachstum nicht, wohl aber der nüchterne und zielstrebige Umgang mit der göttlichen Botschaft.

Wenn die Leute in adventistischen Gottesdiensten nichts weiter als "frommen Lärm", gefühlsgeladene Verkündigung und ekstatische Phänomene erleben, brauchen wir uns nicht zu wundern, daß sie uns zu Fanatikern abstempeln. Und das wird mit Sicherheit Vorurteile wecken, die die Menschen daran hindern, die Wahrheit zu erkennen. Wenn wir die Heilsbotschaft weitergeben, dann sollte das in Würde und Ehrfurcht vor Gott geschehen. Generalkonferenzbericht vom 23.April 1901

Der Gottesdienst ist kein Jahrmarkt

Solche Vorfälle wie in Indiana werden sich am Ende der Gnadenzeit wiederholen. In manchen Gemeinden werden alle Hemmungen fallen, und die Gottesdienste werden geprägt sein von fanatischem Geschrei, primitiver Musik und ekstatischen Bewegungen. Selbst sonst vernünftige Menschen werden so durcheinander sein, daß sie zu keiner sachgerechten Entscheidung mehr fähig sind. Und das alles wird dem Wirken des Heiligen Geistes zugeschrieben.

Der Heilige Geist offenbart sich niemals durch Manifestationen, die an ein lärmerfülltes Tollhaus erinnern. Nur Satan kann daran Interesse haben, so etwas zu inszenieren, um die Wahrheit von vornherein in Mißkredit zu bringen.

Wenn die Musik dazu mißbraucht wird, Wegbereiter für ekstatische Auswüchse zu sein -- wie das auf einigen Zeltversammlungen geschehen ist --, dann würde ich lieber ganz auf sie verzichten. Gottes Heilsbotschaft braucht derartige Mittel nicht, um Menschen zu Christus zu führen. Im Gegenteil: Sie schaden mehr, als daß sie nützen. Wir sollten uns hüten, Dinge, die Satan in Szene setzt, als vom Heiligen Geist gewirkt anzunehmen, nur weil sie im schillernd-frommen Gewand daherkommen. Von solchen Veranstaltungen geht kein Segen aus. Wer an solch spektakulären "Erweckungs"versammlungen teilnimmt, setzt sich Einflüssen aus, die von der Wahrheit wegführen und biblische Grundsätze über Bord werfen. Zu Gottesdiensten dieser Art kann man nicht ermutigen, weil sie die geistliche Kraft nicht stärken, sondern aushöhlen.

Es geschieht nichts Neues unter der Sonne

Es würde zu nichts führen, wollte ich all die schmerzlichen Erfahrungen in der Geschichte unserer Bewegung erneut ausbreiten. Aber der Herr hat mir im vergangenen Jahr gezeigt, daß die auf manchen Zeltversammlungen vorgetragenen Gedanken und Verhaltensweisen an Verirrungen der Vergangenheit anknüpfen. Mir bereiten diese Erscheinungen Kummer. Der Herr hat mir den Auftrag gegeben, klar zu sagen, daß bei solchen Veranstaltungen Dämonen in Menschengestalt anwesend sind, die nur das eine Ziel haben: Aufrichtig suchende Menschen sollen verwirrt und durch die Verdrehung der Wahrheit in die Irre geführt werden. So verlieren die Zeltversammlungen, die einst viele Menschen mit der Engelsbotschaft bekannt gemacht haben, ihren segensreichen Einfluß.

Die letzte Warnungsbotschaft Gottes muß eindeutig und klar verkündigt werden. Sie darf nicht verwässert werden durch zwielichtige, menschliche Spekulationen und fragwürdige religiöse Praktiken. Solche Dinge benutzt Satan nur zu gern, um Gottes Werk zu verunglimpfen. Der Heilige Geist hat nichts zu schaffen mit lärmerfüllten Veranstaltungen und Gottesdiensten, in denen jeder zügellos daherredet, wie es ihm gefällt.

Selbst Musik, die doch eigentlich eine wunderbare Möglichkeit zur Verherrlichung Gottes ist, kann Satan für seine Zwecke mißbrauchen. Wir sollten sehr darauf achten, daß ihm das nicht gelingt.

Gott erwartet von seiner Gemeinde, daß sie sich uneingeschränkt an sein Wort und seine klaren Weisungen hält. Die Sucht, ständig Neues darzubieten, führt nur allzu oft dazu, daß man irgendwelche Lehren erfindet und damit den Einfluß der Wahrheit schmälert. Im Hebräerbrief heißt es: "Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben. Denn wenn das Wort fest war, das durch die Engel gesagt ist, und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den rechten Lohn empfing, wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil nicht achten, das seinen Anfang nahm mit der Predigt des Herrn und bei uns bekräftigt wurde durch die, die es gehört haben?" Hebräer 2,1-3.

"Seht zu, liebe Brüder, daß keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe, das abfällt von dem lebendigen Gott, sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es ‚heute' heißt, daß nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde, denn wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten." Hebräer 3,12-14.

Liebe Geschwister Haskell, wir müssen die geistliche Waffenrüstung anlegen und dürfen in der Wachsamkeit nicht nachlassen. Um im Bild zu sprechen: Gott braucht uns in seiner Streitmacht, um für sein Evangelium zu kämpfen. Es ist unsere Aufgabe, die Wahrheit klar und unmißverständlich zu vertreten. Vieles von dem, was heute als fundamentale Botschaft ausgegeben wird, ist nichts als eitles Geschwätz, das niemandem hilft, und nur dazu führt, sich dem Heiligen Geist zu widersetzen ...

Falsche Vorstellungen über den Heiligen Geist

In unseren Gemeinden wird viel über das Beschenktwerden mit dem Heiligen Geist gesprochen. Nicht alle Diskussionen darüber sind von Nutzen gewesen. Ewiges Leben besteht darin, aus der von Jesus in seinem Wort verheißenen Kraft heraus Gottes Willen gemäß zu handeln. Das heißt sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Wo das geschieht, öffnet sich dem Menschen ein Leben der Fülle, denn Gottes Wort ist Wahrheit, Geist und Leben. Wer Jesus als seinen persönlichen Heiland annimmt, wird vom Wort Gottes leben. Der Heilige Geist sorgt dafür, daß die Worte der Bibel im Leben des Menschen sichtbare Gestalt annehmen. Jesus sagt: "Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt." Johannes 5,39.

Je tiefer wir im Wort Gottes graben, desto kostbarer werden die "Perlen der Wahrheit" sein, die wir finden. Der Heilige Geist führt jeden, der mit aufrichtigem Herzen sucht, zu immer neuen Erkenntnissen. Und wenn der Mensch anfängt, mit dem, was er erkannt hat, zu leben, wird er innerlich ausgefüllt mit Frieden und Freude.

Wer Gott sucht und die Hilfe seines Geistes in Anspruch nimmt, wird bald merken, welcher Unterschied besteht zwischen der Wahrheit und den erdichteten Lehren und fragwürdigen Theorien der selbsternannten Lehrer, die keine Grundlage im Wort Gottes haben. Diese Lehren stammen von Menschen, die nicht begriffen haben, daß Gottes Geist und Leben allein in seinem Wort sind. Sie hätten es nötig, erst einmal in die Anfangsgründe des Wortes Gottes eingeführt zu werden. Dann hätten sie vielleicht auch Worte des Lebens, die anderen Menschen helfen könnten, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Brief 132, 1900.