Für die Gemeinde geschrieben -- Band 2

Kapitel 39

Zum Thema Wahlen

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Wir sollen wachsame, wartende und betende Christen sein. Forscht in der Heiligen Schrift. Christus warnte davor, uns wieder mit der Welt einzulassen, nachdem er uns aus ihr herausgerufen hat. "Darum ... sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr." 2.Korinther 6,17.18.

Welche Stellung Ihr auch zur Stimmabgabe im politischen Bereich einnehmen mögt, Ihr solltet Euch dazu nicht öffentlich äußern -- weder in Wort noch Schrift. In unseren Gemeinden soll die Verkündigung der Drei-Engel-Botschaften im Mittelpunkt stehen, nicht die Frage, ob wir für diesen oder jenen unsere Stimme abgeben. Adventisten sollten sich vor allem an Gott gebunden fühlen.

Manche haben phantastische Vorschläge gemacht und große Pläne entwickelt. Andere brannten geradezu darauf, ihre Überzeugungen an den Mann zu bringen oder sich für eine Idee einzusetzen, aber sie wußten überhaupt nicht, worauf sie sich eingelassen hatten. Ich denke, wenn Christus zu bestimmten Fragen geschwiegen hat, dann hat das auch etwas zu bedeuten ...

Meine Brüder, habt Ihr vergessen, daß Gott keinen von Euch beauftragt hat, seine politische Überzeugung in unseren Zeitschriften oder in Gemeindeveranstaltungen zu äußern? Wenn Gottes Volk zusammenkommt, dann soll es auch Gottes Wort hören ...

Wir sollten uns als Gemeinde niemals in die Politik einmischen oder in politische Auseinandersetzungen hineinziehen lassen. Gottes Wort warnt davor, mit den Ungläubigen gemeinsame Sache zu machen oder uns gar an sie zu binden. Es gibt keine gemeinsame Plattform, auf der eine enge Zusammenarbeit möglich wäre. Wer Gottes Willen an einer Stelle mißachtet, der ist des "ganzen Gesetzes schuldig", sagt die Schrift. Behalte es besser für Dich, wem Du bei der Wahl Deine Stimme gibst. Und fühle Dich vor allem nicht dazu berufen, andere zu nötigen, sich Deiner Meinung anzuschließen. Brief 4, 1898.

Eine bedeutsame Entscheidung unserer Glaubensväter

Wir haben eine Abendveranstaltung besucht. Es herrschte eine offene und angeregte Atmosphäre. Gegen Ende des Beisammenseins kam man auch auf die Frage des Wählens zu sprechen. James und Bruder J.N. Andrews äußerten sich dahingehend, daß es richtig wäre, sich auf die Seite des Rechts zu stellen, um dem Unrecht Einhalt zu gebieten. Sie meinten, wenn es um die Besetzung von Stellen in der Stadt ginge, solle man seine Stimme einem ehrenhaften Kandidaten geben, weil dadurch am ehesten verhindert werden könne, daß unehrenhafte Leute in ein Amt berufen würden. Bruder David Hewitt erzählte von einer Erfahrung, die er vor wenigen Tagen gemacht hatte. Für ihn war die Frage entschieden, ob er seine Stimme abgeben solle oder nicht ... Bruder Josiah Hart stimmte zu, aber Bruder Henry Lyon war anderer Meinung. Weitere Einwände gegen eine Stimmabgabe gab es aber nicht. Schließlich meinte Bruder J.P. Kellogg, daß es so richtig sei; und unter den Brüdern herrschte große Einmütigkeit. Mögen sie in allem in der Furcht des Herrn wandeln.

Männer, die hohe Ämter innehaben, in deren Lebenswandel aber nichts von Enthaltsamkeit zu sehen ist, haben mit scheinheiligen Worten ihre Befriedigung darüber geäußert, daß "sabbathaltende Christen" nicht zur Wahl gehen wollen. Sie hoffen zu ihrem Vorteil, daß es dabei bleibt und wir uns wie die Quäker nicht an Wahlen beteiligen. Satan und seine Engel haben zur Zeit viel zu tun, und sie finden auf Erden auch immer willige Werkzeuge. Ich bete darum, daß ihnen ihr Vorhaben nicht gelingt. Ellen G. White, Tagebuch, Sonntag, 6. März 1859.